Flegel der Flegel dür⸗ n die lichen den Biſpel iſtrat e die Fabrik ftig und Ber⸗ erden hin⸗ di teur wor⸗ Ber⸗ und u be⸗ einen Dienſt 5 wWer⸗ Fritz rkung ſe die eslau vegen 5 ſie eslau araus heſuch halts⸗ Apo⸗ „ si hat „ der te an , die zuſtel⸗ Ab⸗ Affen, e un⸗ muten eſetzt. n die lnfug, d und Jagd als i 13 rſchie⸗ tannt. dieſer te die neider te ſich „ zum Damit ihrige te be⸗ olgten gehen; „ und ihre Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., zm Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang „Zwiſchen Berlin und London“ In der Zeitſchrift„The Nineteenth Century“ veröffent⸗ licht der bekannte engliſche Politiker T. P. Conwell⸗ Evans unter der Ueberſchrift„Zwiſchen Berlin und London“ einen umfangreichen Artikel, der ſich eingehend mit außenpolitiſchen Fragen Deutſchlands a und einen umfaſſenden Ueberblick über die Lage gibt. Der Arti⸗ kel hebt ſich vollſtändig von den vielen gehäſſigen Aeußs⸗ rungen der letzten Zeit durch ſeine Objektivität ab und zeichnet ſich durch ſeinen Sinn für„fair play“ aus. Convell⸗Evans ſagt, man müſſe zu verſtehen verſuchen, in welchem Geiſt in Deutſchland die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht vorgenommen worden ſei. Deutſchland habe Anſpruch darauf, daß man ihm den guten Glauben zubillige, wenn es jetzt im Begriffe ſei, die Gleichberechtigung zurückzugewinnen. Der Verfaſſer ſpricht ſich hierauf über die Politik des Führers in der polni⸗ ſchen Frage anerkennend aus. Die Lage, die durch die deutſch⸗polniſche Verſtändigung geſchaffen worden ſei, habe zur Folge, daß Rußland, Polen und Deutſchland es ſich heute zweimal überlegen würden, bevor ſie zur Gewalt⸗ anwendung ſchreiten. Könnte nicht Europa ſich beglückwün⸗ ſchen, wenn ein ſchwerer Streitgegenſtand ſeiner unmittel⸗ baren Sorge entzogen worden ſei? Conwell⸗Evans weiſt hierauf auf die deutſchen Befürchtungen hin, daß die Tſche⸗ choſlowakei ein ſtrategiſcher Stützpunkt Rußlands werde, und auf die Erklärungen Dimi⸗ troffs in Moskau, der offen geſagt habe, das Hauptziel der Dritten Internationale— und damit der Sowjetregie⸗ zung— ſei die Vernichtung der Hitler⸗Regie⸗ rung. So ſei alſo die deutſche Wiederaufrüſtung als eine Sicherungsmaßnahme in einer Bold e Lage anzu⸗ ſehen, und nicht etwa als eine Vorbereitung künftiger Er⸗ oberungen in Oſteuropa. Nach einer Würdigung der deutſchen Minderheit in der Tſchechoſlowakei weiſt der engliſche Politiker ſodann auf die Lage in Oeſterreich hin. Die öſterreichiſche Frage verlange eine Rechtsänderung, der ſich bislang Frankreich und Italien auf das lebhafteſte widerſetzt hätten. Die mei⸗ ſten Leute in Oeſterreich ſeien für eine bundesſtaatliche Ver⸗ bindung mit Deutſchland und verabſcheuten die italieniſche Schutzherrſchaft. Sich einer ſolchen Selbſtbeſtimmung zu wi⸗ derſetzen würde ein unfreundlicher Akt ſein. Keine engliſche Regierung würde vor dem Volke einen Krieg rechtfertigen können, der etwa geführt werden ſollte, um die Verwirk⸗ lichung dieſes demokratiſchen Zieles zu verhindern. Frank⸗ ſfreich müſſe eines Tages erkennen, daß eine Zuſammen⸗ arbeit mit England weit nützlicher ſei als ein Bündnis mit Rußland und als der Widerſtand gegen die kulturelle Auto⸗ nomie der deutſchen Minderheit und gegen den öſterreichi⸗ ſchen Wunſch nach Unabhängigkeit. Wenn Frankreich es aufrichtig damit meine, daß es nur Sicherheit wünſche, ſo dürfte der Augenblick für eine Erneuerung des Locarno⸗ paktes gekommen ſein. Dies wäre geeignet, die franzöſiſche Furcht vor Deutſchland zu beſeitigen. Auf die Frage der Kolonien eingehend, meint Conwell⸗Evans, daß es ſicher ſei, daß Deutſchland um eines Fleckens in Afrika willen keinen Krieg mit England führen wolle. Das beweiſe das Flottenabkommen. Es ſei deutlich, daß Deutſchland kein großes Reich in Ueberſee erſtrebe. Um ſo mehr ſei England verpflichtet, den deutſchen Wün⸗ ſchen entgegenzukommen. Deutſchlands Beſtrebun⸗ gen ſeien durchaus vernünftig. Deutſchland wün⸗ ſche bei der Beratung wichtiger Ereigniſſe mit dabei zu ſein und ſeinen Teil zu Initiativen beizutragen. Eine ge⸗ meinſame Anſchneidung von Fragen ſei überaus wichtig. Deutſchland, Frankreich und England ſollten es ſich zur Ge⸗ wohnheit machen, über alle ſie gemeinſam berührenden Fragen ſich gemeinſam zu beraten. Die Bedingungen müß⸗ ten wieder geſchaffen werden, um die von Hitler in ſeiner Rede vom 21. Mai vorigen Jahres vorgeſchlagenen Wün⸗ ſche auf Abſchaffung der ſchweren Artillerie, der Tanks und des Bombenabwurfs auf die Zivilbevölkerung wieder in Rechnung ſtellen zu können. Es ſei erfreulich, daß die engliſche Regierung die Ge⸗ tegenheit nicht habe vorübergehen laſſen, auf ein Angebot zeiner Rüſtungsbegrenzung zur See einzugehen. Das [deutſch⸗engliſche Flottenabkommen habe die einzige Urſache für einen Konflikt zwiſchen beiden Ländern beſeikigt. Neuerdings erkennen auch die Franzoſen den Wert dieſes Abkommens an. Der Vertrag ermögliche eine allgemeine Rüſtungsbegrenzung zur See. Sir Samuel Hoare und Herr von Ribbentrop hätten in der Tat den Grundſtein für ein allgemeines Friedensgebäude gelegt. CTonwell⸗Evans hofft, daß die britiſche Regierung auch andere Aenderungen mit Erfolg herbeiführen werde, die ſchließlich zur Befriedung Europas führen würden. . Die kolonialen Notwendigkeiten Deutſchlands finden im übrigen jetzt auch in engliſchen Wirtſchaftskreiſen zuneh⸗ mendes Perſtändnis Sa erfſärte ein bekannter engliſcher Finanzmann, Lord Dowen, auf einer Verſammlung in Vork:„Ich wünſche, daß unſere Regierung den Weg fin⸗ den könnte, Deutſchland die Kolonien, die hm nach dem Kriege weggenommen wurden, zurückzugeben.“ England, ſo fuhr der Redner fort, müſſe aus dem Kriege die Lehre ezogen haben, daß man nicht ungeſtraft den wirtſchaft⸗ lichen Aufbau der Welt in Unordnung bringen könne. n Der 12. Januar Eintopfſonntag! Der Eintopf an dieſem Tage iſt uns Deutſchen nationale Verpflichtung und die Einkopfſpende Ausdruck unſeres nationalen Wollens. Donnerstag, den 9. Januar 1986 Geld für Moskau aus Paris! Eine Milliarden⸗Anleihe?— Aber die betrogenen früheren Gläubiger proteſtieren. Paris, 8. Januar. Die Gerüchte von einer bevorſtehenden Gewährung eines franzöſiſchen Kredites in höhe von 800 Millionen bis eine Milliarde Francs an Sowjetrußland haben ſich in⸗ zwiſchen derart verdichtet, daß mit ihrer Echtheit gerechnel werden kann. Die Anleihe 15 vom franzöſiſchen Staat garantiert werden. In zahlreichen franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ und Privatkreiſen, beſonders aber in den Kreiſen der fran⸗ zöſiſchen Inhaber ruſſiſcher Vorkriegsanleihen, hat dieſe Abſicht der Regierung lebhafte Beunruhigung und Miß ſtimmung hervorgerufen. Die Vereinigung der franzöſiſchen Inhaber von Sach⸗ werten hat bereits ein Prot eſt ſchreiben an den fran⸗ zöſiſchen Finanzminiſter gerichtet, in dem ſie ſich gegen die Gewährung des Kredits ausſpricht. Im„Jour“ nimmt Leon Bailby ebenfalls gegen die Gewährung eines neuen franzöſiſchen Kredits an Sowjetrußland Stellung. Wenn Litwinow auch der Anſicht ſei, daß die ruſſiſche Freund⸗ ſchaft 800 Millionen Francs wert ſei, ſo müſſe man ihm antworten, daß von keiner neuen Anleihe die Rede ſein könne, ſolange die alten Schulden nicht bezahlt ſeien. Dieſe Frage ſei nicht nebenſächlich, denn ſie gehe etwa vier Millionen Franzoſen an und erſtrecke ſich auf 15 Milliarden Goldfrances, die die franzöſiſchen Sparer in ruſſiſche Staatspapiere geſteckt hätten, und auf fünf Milliarden Goldfrancs, die in Privatunter⸗ nehmen geſteckt worden ſeien. Morgan und der Weltkrieg Die Kredite an die Alliierten. 5 Waſhington, 8. Januar. Im Verlauf der Sitzung des Senatsausſchuſſes für die ö Rüſtungsunkerſuchung ſagte J. P. Morgan aus, daß ſein Bankgeſchäft den Allüerten im Jahre 1915 Darlehen ge⸗ währk habe, nachdem Präſident Wilſon ſeine Einwilligung dazu erteilt hätte. Obwohl Morgan behauptet, daß die zedeukſchen Handlungen“ und nicht die internalionalen Geld⸗ geſchäfte Amerika in den Weltkrieg hineingezogen hätten, erklärte er, daß die Sympathien ſeiner Firma von Anfang an auf Seiten der Alliierten geweſen ſeien. Kabeltelegramme aus dem Archiv der Morganbank er⸗ gaben, daß kaum drei Tage nach Frankreichs Kriegseintritt Frankreich bei Morgan und Co. we⸗ gen einer Anleihe oder eines Handelskredites angefragt habe. Ausſagen und Schriftwechſel ergaben, daß das Staatsdepartement unter William Bryan dies miß⸗ billigt habe. Präſident Wilſon änderte jedoch die Lage. Aus der Verhandlung ging weiter hervor, daß die Aenderung der Wilſonſchen Politik in einem Geheimſchrei⸗ ben des damaligen Anwalts des Staatsdepartements, Lanſing, vom 23. Oktober 1914 dargelegt wurde. In dieſem heißt es, daß Wilſon die Beſeitigung der„Hinder⸗ niſſe“ gutgeheißen habe, auf die Morgan und andere Ban⸗ fete bei ihren Geldgeſchäften mit den Alliierten geſtoßen eien. Ein republikaniſches Mitglied des Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes erklärte im weiteren Verlauf der Verhandlungen, daß die frühzeitige Freundſchaft Morgans für die Alliierten die Neutralitätspolitik Wilſons verletzt habe. Morgan erwiderte hierauf, daß die Neutrali⸗ lätsfrage Sache der Regierung geweſen ſei, mit der die Bankiers nichts zu tun gehabt hätten. Der Hauptanwalt des Senatsausſchuſſes, Rauſhenbuſh, verſuchte nachzuweiſen, daß Morgan und Co. nicht alle angeforderten Urkunden ausgeliefert hät⸗ ten. Demgegenüber erklärte einer der Teilhaber Morgans, Whitney, daß alle angeforderten Schriftſtücke unterbreitet worden wären, wenn man ſie hätte finden können. Einige ſeien jedoch verlorengegangen. Britiſche Flottenbewegungen Die mächtigſten Schlachtſchiffe der Welt ins Mittelmeer ö beorderk. London, 9. Januar. Wie die engliſche Admiralität mitteilt, werden gewiſſe Einheiten der Heimatflotke, nämlich die Schiffe„Nelſon“, Rodney“,„Furious“,„Cairo“ und die 21. Zerſtörer⸗ flottille, in Uebereinſtimmung mit dem alljährlichen Brauch ekwa Mikte Januar eine Frühjahrskreuzfahrt ankreten. Gleichzeitig werden die jetzt in Gibraltar befindlichen Einheiten der Heimatflotte, nämlich die Schiffe„Hood“, „Ramillies“,„Orion“ und„Neptune“ nach England zu⸗ rückkehren. Ein ins einzelne gehendes Programm wird in Kürze veröffentlicht werden. Die beiden erſigenannten Kriegsſchiffe,„Nelſon“ und „Rodney“, gelten in England als die mächtigſten Schlachk⸗ ſchiffe der Welt. Die„Nelſon“ hat eine Waſſerverdrän⸗ gung von 33 500 und die„Rodney“ von 33 900 Tonnen. Die„Nelſon“ führt die Flagge des Admirals Bakehouſe, des Oberbefehlshabers der engliſchen Heimatflokte. Obwohl über das Ziel der Frühjahrskreuzfahrt noch nichts näheres bekannt iſt, wird in London angenommen, daß der nächſte Beſtimmungsort vorausſichtlich Gibral⸗ tar ſein wird. 5 C77ͤ ͤ dbb ĩͤ bb Auch franzöſiſche Flottenübungen Das erſte Geſchwader der franzöſiſchen Marineſtreit⸗ kräfte in Toulon wird am 20. Januar an der Südküſte und in der Nähe von Korſika Flottenübungen abhalten. Wie bereits gemeldet, iſt am Dienskag bereits das zweite franzöſiſche Geſchwader von Breſt ins Mittelmeer abgefahren, um an der marokkaniſchen Küſte Uebungen vorzunehmen. Frankreich hat ſomit zurzeit zwei Geſchwader im Mittelmeer. 5 Stützpunkt an der ſyriſchen Küſte? Das franzöſiſche Marineminiſterium ſoll in Ueberein⸗ ſtimmung mit England, wie eine Meldung aus Beirut be⸗ ſagt, beſchloſſen haben, Tripolis an der ſyriſchen Küſte zum Flottenſtützpunkt zu beſtimmen. Theoretiſche Flottenmanöver „Plötzliches Auftauchen eines feindlichen Geſchwaders.“ Zu einem großen zweitägigen„Flottenmanöver“ am Kartentiſch hat der Generalinſpektor der nördlichen fran⸗ zöſiſchen Flotte, Vizeadmiral Dubois, ſämtliche Admirale und Kriegsſchifflrommandanten des zweiten Geſchwaders und die Leiter der Marinedienſtſtellen des zweiten Wehr⸗ bezirks in Breſt zuſammengerufen. Thema des Manövers iſt das plötzliche Auftauchen eines feind⸗ lichen Geſchwaders. Es ſoll die Entſchlußkraft der leitenden Seeoffiziere geprüft und feſtgeſtellt werden, wie ſchnell deren Befehle im Falle der Verteidigung oder bei einer Seeſchlacht den Kriegsſchiffeinheiten übermittelt wer⸗ den können. „Ausrottung des abeſſiniſchen Volkes“ Neuer Proteſt gegen die italieniſchen Giftgaſe. Genf, 8. Januar. Der abeſſiniſche Geſandte in Paris hat eine neue Note an das Völkerbundsſekretariat geſandt, in der erklärt wird, daß die italieniſchen Militärbehörden ihre„Politik der Terroriſierung“ fortſetzten, indem ſie auf dem nördlichen Abſchnitt des Kriegsſchauplatzes Giftgaſe gegen die abeſſi⸗ niſchen Truppen verwendeten. Es handele ſich nicht mehr um einzelne und zufällige Handlungen, ſondern offenbar um die unerbittliche Durch⸗ führung der„planmäßigen Ausrottung des abeſſiniſchen Volkes“, die die italieniſche Regierung in ihrer Preſſe ver⸗ kündet habe. Aus dieſem Grund wiederhole die abeſſini⸗ ſche Regierung ihre Bitte, daß der Völkerbund eine Unter⸗ ſuchung über die neuen und wiederholken Verletzungen 13 Kriegsrechts und der internatſonalen Abkommen vor⸗ nehme. Bomben und Flugblätter Der als amtliche Mitteilung Nr. 91 veröffentlichte ita⸗ lieniſche Heeresbericht lautet:„An der Front ſüdlich von Makalle hat unſere Artillerie Truppenzuſammenziehungen in der Richtung auf Amba Aradam beſchoſſen. Bei Zuſam⸗ menſtößen im Tembien⸗Gebiet hat der Gegner 22 Tote auf dem Gelände zurückgelaſſen. Die Luftwaffe hat im Gebiet des Aſchangi⸗Sees Bomben abgeworfen. In der Umgebung von Alamata, ſüdlich des Aſchangi⸗Sees, haben die abeſſiniſchen Bewaff⸗ neten, ſobald ſie unſere Flugzeuge geſichtet hatten, auf dem Boden drei große rote Kreuze ausgelegt, um die ſie ſich dann geſammelt haben.“ Aus Addis Abeba wird berichtet: Am 5. und 6. Januar haben italieniſche Flugzeuge auf der ganzen Nord⸗ ſront Flugblätter in amhariſcher Sprache abgeworfen. In dieſen Flugblättern wird die Bevölkerung der nördlichen Provinzen aufgefordert, gegen die Regierung in Addis Abeba zu revoltieren, weil dieſe die wirtſchaftliche Lage der Provinzen ruiniere und Abgaben erhebe, die nur dem Negus zugute kämen. Ferner wird erklärt, die Regierung in Addis Abeba habe nicht das Recht, ſich als Regierung Geſamt⸗Abeſſiniens zu bezeichnen. Aus dieſem Grunde ſeien die Abeſſinjer auch nicht verpflichtet, ihr Blut für den Kaiſer zu opfern. In Deſſie traf von der Nordfront eine Gruppe von Gefangenen ein. Man erklärt hier, die Gefangenen hätten keine Klagen über ihre Behandlung geführt. Abeſſiniſche Offenſive? Große Gefechte an der Nord und Südfronk? Addis Abeba, 9. Januar. Nach hier verbreiteten Gerüchten ſollen ſich ſowohl an der Nordfront als auch an der Südfront große Gefechte entwickeln. 5 Im Norden ſollen die Truppen Ras Kaſſas und Ras Seyums die plötzlich auftretende Regenzeit dazu benutzt haben, um mit ſtarken Kräften ihren bereits früher begon⸗ nenen Vormarſch auf Akſum fortzuſetzen. Die Italiener ſollen ſich erbittert aus Blockhäuſern, MGG-Neſtern und ihren Feldſtellungen verteidigen. Weitere Gerüchte wollen wiſſen, daß auch die Heeres⸗ gruppe des Ras Deſta im Süden zum Angriff übergegangen iſt. Die Abeſſinier gehen hier ſtrahlenförmig in drei ver⸗ ſchiedenen Kolonnen vor, und zwar die erſte Kolonne auf Jet, die zweite auf Lugh Ferrandi und die dritte 15 an der Grenze von Kenya. Ras Deſta ſoll die ſtrahlenförmige Angriffstaktik gewählt haben, um ſich vor Ueberraſchungen auf ſeinen Flügeln zu ſchützen. Er ſoll 60 000 Mann zur Verfügung haben. f 3 5. E Des Deviſenverbrechens angeklagt Ein Geiſtlicher, ein Laienbruder und ein weiterer Ange⸗ klagter vor dem Schöffengericht. Kempten, 9. Januar. Vor dem Schöffengericht in Kempten haben ſich wegen Deviſenvergehens ein katholiſcher Geiſtlicher und zwei Mit⸗ ſchuldige zu verantworten. Als Angeklagte ſtehen ſeit Mittwoch vor dem Gericht der 31jährige Pfarrer Johann Schrank aus Röthenbach bei Lindau, der 22jährige Laien⸗ bruder Anſelm Mehrle aus Feldkirch(Vorarlberg) und der 56jährige Jakob Zuern aus Lindenberg. Die Anklage legt dem Pfarrer Schrank zur Laſt, als Hauskaplan des Joſefiheims, das der Prieſterkongregation vom„Koſtbaren Blut“ gehört, eine vollendete Deviſen⸗ ſchiebung in Höhe von 17000 Mark begangen zu haben. Die Wertpapierſichebungen waren auf Veranlaſſung des Paters Provinzial Juſſel aus Feldkirch vor ſich gegangen. Der Erlös war dann durch den Laienbruder Mehrle, der die Wertpapiere mit ſeinem Kraftrad auch über die Grenze mach Deutſchland gebracht hatte, dem öſterreichiſchen Pater in Bargeld ausgehändigt worden. Der Angeklagte Zuern hatte ſich Guthaben aus Arbei⸗ ten für die Kongregation mit verſchobenen Wertpapieren bezahlen laſſen. Auch bei dem Verkauf der Wertpapiere hatte er mitgewirkt. In den Abendſtunden wurde folgendes Urteil ver⸗ kündet: Der Pfarrer Johann Schrank erhält zweieinhalb Jahre Gefängnis, 20 000 Mark Geldſtrafe; außerdem wird er zu einem Schadenerſatz in Höhe von 28 750 Mark verur⸗ teilt; der mitangeklagte Laienbruder Mehrle erhält acht Monate Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe; der dritte Angeklagte Jakob Zuern erhält ſechs Wochen Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe. Politiſches Allerlei Berlin. Die Kennzahl der Großhandelspreiſe ſtellt ſich im Monatsdurchſchchnitt Dezember auf 103,4(1013 gleich 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat(103,1) um 93 v. H. ge⸗ ſtiegen. Ehren⸗Flugkapitäne der Deutſchen Lufthanſa. Berlin, 9. Jan. Einer Anregung des fliegenden Perſonals der Lufthanſa folgend, hat die Deutſche Luft⸗ hanſa aus Anlaß der Zehnſahresfeier Reichsluftfahrtmi⸗ niſter Goering Staatsſekretär Milch und den Direk⸗ kor der Lufthanſa, Frhrn. v. Gablenz, in Dankbarkeit für die geleiſtete Aufbauarbeit in der Handelsluftfahrt ge⸗ beten, den Titel eines Ehrenflugkapitäns der Deutſchen Lufthanſa anzunehmen, Dieſer Bitte haben die Herren, die beute noch perſönlich ihre Flugzeuge führen, entſprochen. Düſſeldorf. Wegen verſchiedener Vorkommniſſe auf den Viehmärkten hat ſich nach einer Mitteilung der Hand— werkskammer der Präſident der Handwerkskammer für den Regierungsbezirk Düſſeldorf genötigt geſehen, einige Obermeiſter von Fleiſcherinnungen ſofort zu beurlauben. Der ſchweizeriſche Nationalrat ſtimmt dem Finanz⸗ programm zu. Der Nationalrat ſprach ſich mit 120 bürgerlichen gegen 55 ſozialdemokratiſche Stimmen für das Finanzprogramm der Regierung aus, das den Staatshaushalt ausgleichen ſoll. Bundesrat Meier, der Vorſteher des Finanz⸗Departe⸗ ments, erklärte in ſeiner Rede, daß eine Zwangskonverſion der Staatsſchulden ſehr gefährlich ſei. Durch freiwillige Konverſionen ſei der Zinsfuß eines großen Teils der Schul⸗ den der Schweiz erheblich herabgeſetzt worden. Der Durch⸗ ſchnittszinsſatz ſtehe heute unter vier Prozent. Von einem Mittel, das da und dort empfohlen werde, nämlich der Ab⸗ wertung, wolle er garnicht ſprechen. Sie habe nirgends die durch die Kriſe aufgeworfenen Fragen gelöſt. Paris. Der„Matin“ bringt bemerkenswerte Einzel⸗ heiten über den Werdegong des aus Uruguay ausgewie⸗ fenen Sowjetgeſandten Minkin, der ſeine umſtürzleriſche Tätigkeit im Auftrage der Sowjetregierung als Fellauf⸗ zäufer in Buenos Aires begonnen hat. Mailand. Die norditalieniſche Preſſe ſtellt anläßlich des erſten Jahrestages der italieniſch⸗franzöſiſchen Freund⸗ ſchaftsobmachungen bittere Betrachtungen über die Hal⸗ gung Fronkreichs an. „Herzens nok.“ Von Robert Fuchs⸗Liska. Zwei wunderſchöne Sommerwochen waren vergangen. Sie hatten für Adele Rademar ein ungetrübtes Glück bedeutet. Die täglichen Ausritte taten ihr gut. Die kräftige Bewegung ſtählte den jungen Körper, da es ſich nicht um ein dahin ſchlenderndes Spazierreiten handelte, weil— wie Vehlow es reiterlich ausdrückte— der aus guter Schule hervorgegan⸗ gene Lanzo gearbeitet ſein wollte. Vehlow ließ es an Unterweiſungen nicht fehlen. Immer aufs neue belehrte er ſeine Begleiterin, was eine leichte und doch dem Gaul den Willen des Reiters aufzwingende Zügel⸗ fauſt ſei— wie der Oberkörper niemals hinter der Bewegung des Pferdes zurückbleiben dürfe— wie Schenkelhülfen und Handführung ſtets in Einklang ſtehen müßten— kurz, hunderterlei. Obwohl Dela wußte, daß ſie keine ſchlechte Reiterin war, nahm ſie doch alle dieſe Belehrungen freudigen Herzens an und wurde ihnen mit eifrigem Streben gerecht. So bemerkte ſie bald, wie Lanzo ſich nach und nach ganz anders unter ihr bewegte, und wie der Ritt bald aufhörte eine An⸗ ſtrengung zu ſein, um von da an zur Belebung der körper⸗ lichen Kräfte und damit zur Hebung des ſeeliſchen Wohl⸗ gefühles zu werden. Sie fühlte eine tiefe Dankbarkeit für Vehlow, dem ſie bis zu gewiſſer Grenze, die das Standesgefühl ihr vorſchrieb, die Rolle eines Wohltäters zuerteilte. Manchmal überlegte ſie, ob er ihrem Gefühle nur väterlich naheſtand, ob als unnachſichtiger zielbewußter Erzieher zu echtem Reitertum oder ob er gar als der Mann ſo tiefen Eindruck auf ſie machte. Dann wieder glaubte ſie zu entdecken, daß er ihr in allen drei Hinſichten wert geworden war. Und dann über⸗ legte ſie nicht mehr, ſondern fühlte nur das Glück ſeiner Nähe, wenn ſie neben ihm her ritt.. Die Einkehr im Gaſthaus der Hofewieſe unterblieb ſeit dem erſten Ausritt, obwohl der Weg über die Wieſe ſelbſt nicht gemieden wurde. Vehlow hatte zwar behauptet, die Raſt zu unterlaſſen, nur um den Pferden das Drängen nach dem Stall abzugewöhnen. Doch Dela konnte ſich des Ge⸗ Kommuniſten ſprengen Pulverlager in die Luft. Bei Granada(Spanien) haben Kommuniſten in der Nacht ein Pulverlager in die Luft geſprengt. In einer Konditorei in Saragoſſa hat die Polizei ein großes Waf⸗ fen⸗ und Munitionslager mit über 100 geladenen ſchweren Bomben aufgedeckt. Judenfeindliche Kundgebungen in Nordlitauen. Dieſer Tage kam es in dem Städtchen Worny(Nord⸗ litauen), dem Ort des ehemaligen litauiſchen Konzentrations⸗ lagers, während des Wochenmarktes zu ſchweren juden⸗ feindlichen Ausſchreitungen. 33 jüdiſche Einwohner kamen zu Schaden. Es ſoll zehn Schwerverletzte gegeben haben. Eine jüdiſche Abordnung wurde deshalb beim Innenminiſter vor⸗ ſtellig. In Worny und Umgegend war es in den letzten Monaten ſchon wiederholt zu ähnlichen Zwiſchenfällen ge⸗ kommen. Diesmal entwickelten ſich die Ausſchreitungen aus einer Schlägerei zwiſchen Marktbeſuchern und Händlern. Die bolſchewiſtiſche Kirchenverfolgung Völkerbundsſchritt der internationalen Kirchen. Rotterdam, 8. Januar. Der internationale Bund der Kirchen zur Verteidi⸗ gung gegen den Bolſchweismus auf moraliſchem und reli⸗ giöſem Gebiet veranſtaltete in Rotterdam unter der Leitung von Pfarrer Dr. Krop eine ſtarkbeſuchte Kundgebung gegen die bolſchewiſtiſchen Kirchenverfolgungen. Die einzelnen Red⸗ ner legten eingehend die bolſchewiſtiſche Gefahr für die ganze Welt dar. Sie entwickelten in religiöſer Hinſicht ein düſteres Bild der heutigen Zuſtände in Sowjetruß⸗ land. Beſonders die erſchütternden Schilderungen der un⸗ menſchlichen Mittel, mit denen man in Sowjet⸗ rußland die Pfarrer„liquidiert“, ſtießen auf höchſtes Mit⸗ gefühl, wie auch die Schilderung über die Schändung der Kirchen allgemein ſtärkſte Beachtung fand. Als Ergebnis der Kundgebung wurde eine Denkſchrift dem Völkerbundsſekretär Avenol zugeſandl. Darin wird zunker Anführung zahlloſer Beiſpiele aus der Preſſe über den Kampf der Bolſchewiſten gegen die Kirche und unter Darlegung vieler Fälle bon unmenſchlichen Folterungen. denen Geiſtliche unterworfen wurden, die ſofortige Beſei⸗ kigung des von den bolſchewiſtiſchen Machthabern auf kirch⸗ lichem Gebiete geſchaffenen Zuſtandes gefordert. Die Denkſchrift ſchließt: Wir wiſſen, daß nur ein Mit⸗ glied des Völkerbundes unſere Beſchwerde auf die Tages⸗ ordnung des Hohen Rates ſetzen kann, aber wir hoffen, daß ſich unter den Vertretern der Völkerbundsſtaaten, denen ihr Ruf nicht gleichgültig iſt, wenigſtens einer befindet, der ſich h der aufs höchſte beunruhigten Kirchen macht. N Neutralität und Ganktionsfrage Bundesrat Motta über die Stellung der Schweiz. Bern, 9. Januar. Während der Ausſprache im Ständerat über die Hal⸗ tung der Schweiz in der Sanktionsfrage erklärte der Vor⸗ ſteher des politiſchen Departements, Bundesrat Motta, u. a., es wäre ſeinerzeit beſſer geweſen, mit der Aufnahme Abeſſiniens in den Völkerbund etwas zu warten. Sie ſei insbeſondere auf den Wunſch von Italien und Frankreich beſchloſſen worden. Die Schweiz hätte in Genf einen un⸗ heilvollen Fehler begangen, wenn ſie ſich nicht der Erklä⸗ rung angeſchloſſen hätte, daß Italien durch den Beginn des Krieges ſeine Pflichten als Mitglied des Völkerbundes gebrochen habe. Der Bundesrat wache ſtreng über die In⸗ nehaltung der Neutralität. Aber dieſe Neutralität ſchließe nicht aus, daß die Schweiz als Völkerbundsmitglied aus Solidarität auch gewiſſe Pflichten übernehmen müſſe. Das habe ſie gegenüber Italien getan. Italien habe das Vor⸗ gehen der Schweiz nicht als unfreundlichen Akt empfunden, ſondern begriffen. Laval wieder in Paris eingetroffen Paris, 9. Jan. Der franzöſiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Laval iſt in der Nacht zum Mittwoch von ſeinem kurzen Erholungsaufenthalt auf ſeinem Land⸗ ſitz wieder in Paris eingetroffen. Kurzmeldungen Ein Todesopfer des Exploſionsunglücks bei henkel. Düſſeldorf, 9. Jan. Wie mitgeteilt wird, iſt einer der Schwerverletzten des Exploſionsunglücks bei der Firma Henkel und Cie. in der vergangenen Nacht ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen. Die übrigen noch in den Kran⸗ kenhäuſern liegenden ſieben Verletzten befinden ſich ſämt⸗ lich außer Lebensgefahr. Engliſches Marineflugzeug abgeſtürzt. London, 9. Jan. Ein engliſches Marineflugzeug, das mit anderen Maſchinen vom Flugzeugmutterſchiff„Fu⸗ rious“ zu Uebungen aufgeſtiegen war, iſt von ſeinem Fluge nicht wieder zurückgekehrt. Mittwochnachmittag wurde nun bei Bognor die Leiche des Flugzeugführers angeſchwemmt. Das Flugzeugmutterſchiff, eine Anzahl von Zerſtörern und Flugzeugen hatten in der Nacht den Kanal bei Spithead vergeblich abgeſucht. Von einer einſtürzenden Mauer begraben. Paris, 9. Jan. In Vedo bei Leon(Spanien) iſt eine Mauer, die infolge der Regenfälle der letzten Zeit unterſpült worden war, eingeſtürzt. Sie hat fünf Kinder unter ihren Trümmern begraben. Drei Kinder waren ſo⸗ fort tot. Die übrigen zwei wurden ſchwer verletzt. Omnibuskakaſtrophe in Marokko. . Paris, 9. Jan. Nach einer Meldung aus Caſablanca iſt bei Marakkeſch ein Kraftwagen in einen Abgrund ge⸗ ſtürzt. Acht Eingeborene wurden getötet und weitere 17 mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die Fluten in Frankreich Schwere Hochwaſſerſchäden überall. Paris, 8. Jan. Das Wetter hat ſich in Frankreich innerhalb der letzten 24 Stunden etwas gebeſſert. Trotzdem kommen aus den vom Hochwaſſer heimgeſuchten Gegenden immer wieder Meldungen über weitere Schäden. Es dürfte noch längere Zeit dauern, bevor man endgültig in der Lage ſein wird, die Verheerungen feſtzuſtellen, die das Waſſer an Häuſern, Straßen und Eiſenbahnbauten verur⸗ ſacht hat. Im Ueberſchwemmungsgebiet von Cahors ſtürzte ein Wohnhaus ein. Perſonen kamen nicht zu Schaden. In Apt brach eine alte Kapelle zuſammen, die im ver⸗ gangenen Jahr in ein Kino umgebaut worden war. Auch in Angouleme ſtürzte in der Nacht ein Wohnhaus zuſammen. Ein Ehepaar konnte mit großer Mühe geborgen werden. Bei Gap ereignete ſich ein weiterer Erdrutſch. Grö⸗ ßere Erdmaſſen ſetzten ſich in Bewegung und verſchütteten die Straßen zwichen Serres und La Valdrome in einer Länge von etwa 100 Meter. Weiter oben in den Bergen ſind etwa zehn Millionen Kubikmeter Erde in Bewegung gekommen. In den Wäldern ſoll großer Scha⸗ den angerichtet worden ſein. Wie aus Rennes verlautet, befürchtet man in der Bre⸗ tagne, daß die Halbinſel Quiberon, die durch einen ſchmalen Landſtrich mit dem Feſtlande verbunden iſt, der im weſentlichen durch einen Eiſenbahn⸗ und Fahrdamm aus⸗ gefüllt iſt, wieder zur Inſel werden wird. Das Meer 5 bereits auf beiden Seiten beträchtlich vorgedrungen ein. Während im größten Teil der franzöſiſchen Aeber⸗ ſchwemmungsgebieke ſich die Lage etwas gebeſſert hat, wird die Entwicklung in Nantes an der Loire-Mündung kritiſch, wenn das Flußwaſſer auch nur noch wenige Jen⸗ kimeter ſteigt. Der Flußſpiegel hat faſt die höhe der gro⸗ ßen Straßen der Innenſtadt erreicht. Die Vororte ſind völ⸗ lig überſchwemmt. In der nahen Umgebung ragen nur die Baumkronen und die Dächer der Bauernhäuſer aus den Fluten. Der Schaden wird allein für das Gebiet von Nantes auf über 10 Millionen Franken geſchätzt. Bei Paris hat ſich die Lage merklich gebeſſert. Die große Flutwelle hat die Hauptſtadt bereits paſſiert. Der Flußſpiegel iſt um etwa einen halben Meter geſunken, ſo daß die Schiffahrt ihren normalen Betrieb hat wieder auf⸗ nehmen können. dankens nicht erwehren, ein ganz anderer, wenn auch ihr verborgen bleibender Grund ſei ausſchlaggebend. Ein Vor⸗ kommnis heute ſchien das Dunkel zu lichten. Die Hofewieſe und ihre Gaſtſtätte diente vielfach den Kavalkaden aus den Leihſtällen Dresdens und auch anderen Reitern als beliebtes Ziel. Während heute Adele neben Vehlow in ſcharfem Galopp über die Wieſe ſprengte, gewahrte ſie auf dem kleinen Grasplan unter den Linden beim Ein⸗ gang zum Gehöft eine Anzahl geſattelter Pferde. Auch Vehlow hatte ſie bemerkt. „Feſt ſitzen, falls Lanzo Geſchichten macht!“ rief er ihr zu, in halber Parade ſeine Stute ſtoppend, um ſcharf nach links abzubrechen und über die Wieſe zurück zu jagen. Wirklich hatte der Wallach, die nahen Gäule witternd, ſich gegen den Rückweg zu wehren geſucht. Er bockte ein paar Sprünge und ſchüttelte ſeine Reiterin durch einen un⸗ erträglichen Kreuzgalopp, ſo daß Adele die Bügel verlor. Dann aber ſtürmte Lanzo tobend hinter der durch den kleinen Aufenthalt weit vorgeſchoſſenen Stute drein. Adele wurde von Unſicherheit gepackt, als ſie die Bügel nicht mehr fühlte. Sie hielt ſich an den Zügeln feſt, ver⸗ ſtärkte aber dadurch das Pullen Lanzos, der ein abermaliges Zurückgehaltenwerden durch die ſchmerzende Kandare nicht dulden wollte und wild mit dem Kopfe ſchüttelnd dahin⸗ brauſte. 5 Schon hatte ſie einen Schrei auf den Lippen und fühlte zugleich den unwiderſtehlichen Wunſch, ſich von dem raſenden Tier herabfallen zu laſſen. Doch Ehrgeiz und Scham be⸗ kamen die Oberhand. Sie ließ Lanzo die Zügel, preßte die Schenkel an, um Sitz zu gewinnen, und freute ſich nun an dem ſtürmiſchen Ritt, bei dem der Wallach ſchwere Erd⸗ klumpen hinter ſich ſchleuderte, im Handumdrehen die Stute Vehlows überholte und ſie weit zurückließ. Erſt bei einem kleinen offenen Gattertor, das in den Wald hinaus führte, gelang es ihr, den Braunen zum Stehen zu bringen, nach⸗ dem ſie mit Schrecken entdeckte, wie Lanzo das Hindernis der Hecke zu einem anderthalb Meter hohen Sprung anzog. Ein Sprung, der Tier und Reiterin zwiſchen eng beiein⸗ anderſtehende Föhrenſtämme ſchleudern mußte. Vielleicht in den Tod. f Als Vehlow ſie einholte, hatte er ein ſchneebleiches Ge⸗ ſicht und entfärbte, zitternde Lippen. Seine Augen waren ſchrecklich in dem Zorn, mit dem ſie über den Wallach hin flammten. Seine Fauſt umkrampfte die Reitpeitſche, und nur die Rückſicht, daß Dela im Sattel ſaß, ſchien ihn abzuhalten, wenn er ſich nicht mit wilden Hieben an Lanzo wagte. „Jüchtigen Sie doch den Satan!“ verlangte er mit zu⸗ ſammengebiſſenen Zähnen. „Es hätte jetzt keinen Zweck mehr“, lehnte ſie ab, während ihre Bruſt ſich ſtürmiſch hob und ſenkte nach der Anſtren⸗ gung.„Er wüßte nicht mehr, warum es geſchieht.“ Kopfſchüttelnd geſtand Vehlow:„Niemals habe ich mich mit ſolchem Entſetzen geängſtigt, als bei dieſem wilden Ritt. Mein Herz ſtand ſtill, als ich glaubte, der Teufel würde über die Hecke gehen mit Ihnen. Es wäre alles aus ge⸗ weſen, denn—“ Er unterbrach ſich und deutete nach den nur wenig mehr als zwei Metern entfernten Kiefern hinter dem Buſchwerk. „Sie haben die Feuerprobe beſtanden, gnädiges Fräu⸗ lein“, fügte er in plötzlich ganz ſachlichem Tone hinzu.„Aber verzeihen Sie mir, daß ich der Schuldige bin.“ „Macht nichts. Der Ritt war mir ſchon zur Freude ge⸗ worden. Erſt als Lanzo auf die Hecke losging, bekam ich Angſt vor dem Sturz.“ Sie hatte ihm die Hand gereicht, die er immer wieder drückte und drückte, als wolle er unausgeſprochenes Glück bekunden. 5 Es kamen dann ſchmale, zwiſchen jungen Aufforſtungen hin führende Reitwege, auf denen die Pferde hintereinander bleiben mußten. Erſt nach einem ſteilen Abſtiege in den Pfrießnitzgrund hinab ergab ſich auf der breiten Fahrſtraße wieder Gelegenheit zu einem Geſpräch. „Warum machten Sie eigentlich ſo unvermittelt Kehrt auf der Hofewieſe?“ ſprach Dela das erſte Wort ſeit einer halben Stunde ruhigen Reitens.„Es ſtanden andere Pferde da. Wollten Sie eine Begegnung mit Reitern vermeiden?“ A „Ich will es nicht leugnen“, gab Vehlow ohne weiteres zu. „Aber Sie konnten die Reitgeſellſchaft doch gar nicht ſehen.“ „Dennoch“, äußerte er kurz. „Lieben Sie ſolches Zuſammentreffen nicht?“ „Nein“, ſagte er einſilbig. Dela überlegte dieſe zurückweiſend klingenden Antworten, bevor ſie äußerte:„Dachten Sie an die Dame von damals im Parkhotel, an dieſe— wie heißt ſie doch— richtig: Chapiro?“ „Das nicht“, antwortete er.„Obwohl— nun ja, dieſe Dame reitet allerdings auch. Aber bitte, nehmen Sie jetzt Aus dem ladisculen laud Genehmigungspflicht für Betriebsverlegung. n(9 Karlsruhe, 8. Jan. Der Getreidewirtſchaftsverband Baden hat mit Zuſtimmung der Hauptvereinigung der Deut⸗ ſchen Getreidewirtſchaft eine Anordnung erlaſſen, wonach die Verlegung von Betrieben, welche Brot oder andere Backwaren herſtellen oder verteilen, von der Genehmigung des Getreidewirtſchaftsverbandes abhängig iſt. () Bühlertal.(Unfall mit Todesfolge.) Vor einigen Tagen iſt der Motorradfahrer Weiß von hier mit einem Laſtauto zuſammengeſtoßen und ſehr ſchwer verletzt worden. Er iſt jetzt im Bühler Krankenhaus geſtorben. Am ihn trauern eine junge Witwe und ein Kind. () Baden⸗Baden.(motorrad gegen Auto.) Im Stadtteil Oos fuhr ein Motorradfahrer mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit aus der Luiſenſtraße heraus in die Hauptſtraße und einem gerade vorbeifahrenden Kraftwagen in die Flanke. Wie ein Wunder mutet es an, daß niemand verletzt wurde. Die beiden Fahrzeuge dagegen wurden ſtark beſchädigt. Sie ſtammen von auswärts. O Staufen.(Jubiläum der Pfarrkirche.) Im An⸗ ſchluß an einen Vortrag teilte Stadtpfarrer Weitzel mit, daß die Pfarrkirche Staufen in dieſem Jahr ihr 600⸗ jähriges Jubiläum feiern wird. Im Jahr 1336 wird zum erſten Male in den Akten die St. Martinkirche zu Staufen erwähnt.(Im Jahre 1341 erhielt Staufen das Stadtrecht und kann alſo bald fein 600jähriges Jubiläum feiern.) Das 600jährige Jubiläum der hieſigen Pfarrkirche ſoll am St. Martin⸗Patrozinium dieſes Jahres, am 15. No⸗ vember, feierlich begangen werden. (—) Wangen(Amt Konſtanz).(Der Marder im Hühnerſtall.) Hier ſuchten Marder die Hühnerſtälle der Landwirte heim. So wurden in den letzten Tagen bei drei Landwirten insgeſamt 54 Hühner tot im Stall aufgefunden. 100 gelang, zwei Marder in der Falle zu fangen und zu töten. O Freiburg, 8. Jan. In der Brauerei Feierling ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Unglück. Arbeiter waren damit beſchäf⸗ tigt, ein großes Faß neu auszupichen. Dabei erfolgte aus moch unbekannter Urſache eine Exploſion. Der 30 Jahre alte Küfermeiſter Otto Serrer erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Zwei weitere Perſonen kamen mit leichten Verletzungen davon. Der durch die Exploſion verurſachte Brand konnte als⸗ bald gelöſcht werden, ſo daß kein größerer Feuerſchaden zu werzeichnen iſt. Durch den Luftdruck bei der Exploſion wurden die Fenſterſcheiben der Büroräume der Brauerei eingedrückt. Sonſt iſt nur geringfügiger Schaden entſtanden. Ein Anweſen eingeäſchert Das Feuer beim Anzünden des Chriſtbaums entſtanden. St. Ulrich(Amt Freiburg), 8. Jan. Das Anweſen des Landwirts Friedrich Lais wurde durch Feuer vollſtändig eingeäſchert. Den Flammen ſino auch die Vorräte, Fahr⸗ niſſe und landwirtſchaftlichen Geräte faſt reſtlos zum Opfer gefallen. Das Feuer entſtand, als man dabei war, die Kerzen 5 1 anzuzünden. Dadurch geriet der Baum in Brand. Spartaniſche Mädelerziehung im Arbeits dienſt Das amtliche Organ des Reichsarbeitsführers,„Der Arbeitsmann“, wendet ſich bei einer Betrachtung des auszu⸗ bauenden Frauenarbeitsdienſtes gegen das falſche Pathos von„Schollenduft“ und„Sonnenglanz über Aehrenfeldern“. Gerade das Mädchen müſſe im Arbeitsdienſt ſpartaniſch er⸗ zogen werden, zur Gewöhnung an den Strohſack, zu Verzicht auf alle Schönheitspflege, an einfache Kleidung, die indi⸗ viduelle Eitelkeiten unmöglich mache, und zum Verzicht auf alle leiblichen Genüſſe und Leckereien im Intereſſe der Ab⸗ härtung auf der ganzen Linie. die Zügel auf, wir wollen wieder ein bißchen vorwärts keiten.“ Er ſchien nicht geſonnen, weitere Auskunft zu geben. Eine Holzknüppelbrücke erſt vorſichtig überquerend, ſprengte er aus dem Tale der Prießnitz bergauf und blieb im Galopp, bis die von Autos belebte Radeberger Landſtraße Einhalt gebot. Im Schritt ging es hinüber. Jenſeits des Fahr⸗ Dammes parierte er unter einer hohen alten Buche. Wie in einem plötzlichen Entſchluß warf er ſein Pferd auf den Hanken herum und hielt nun Adele gegenüber. „Gnädiges Fräulein, der Zufall iſt ein böſer Ratgeber“, begann er ganz unvermittelt.„Ich muß auf ein paar Tage verreiſen, und wir können nicht zuſammen reiten. Lanzo und Blida, die Stute, werden nach der Stadt hinab gebracht in dieſer Zeit, um beſchlagen zu werden. Verſprechen Sie mir eines, gnädiges Fräulein: Was Ihnen der Zufall in dieſen paar Tagen zu Ohren bringen könnte über mich, be⸗ halten Sie den Glauben, daß ich ein lautrer Mann bin.“ „Das will ich gerne tun“, verſprach ſie leichthin, wenn auch mit einem Lächeln der Verwunderung. „Nehmen Sie meine Bitte ſehr ernſt“, drang er in ſie, als er ihre lachenden Augen ſah. „Aber das tue ich ja“, verſicherte ſie arglos.„Doch, Sie verreiſen? Das tut mir leid.“ „Weil Sie mit dem Reiten ausſetzen müſſen? Weil Sie DLanzo entbehren werden?“ „Nein— weil ich— weil——“ Sie verſtummte, als ſie entdeckte, daß ſein Geſicht ganz den Ausdruck eines Menſchen angenommen hatte, der voll Begier auf etwas Liebes lauſcht. „Darf ich Ihr weil ergänzen?“ ſagte er mit unterdrückter Stimme. Sie nickte und ſah den Funken Freude in ſeinen redlichen, klar blickenden Augen. Drei, vier Sekunden— der ſchweigende Forſt rings— das leiſe Rieſeln im Laub der alten Buche— das liebliche Geſchwätz einer Tannenmeiſe— Geraun des Sommerwindes — ſtumm den Blick ineinander gebannt.. ſo hielten die beiden Menſchen im Schatten des rieſigen Baumes. Dela fand ſich zur Wirklichkeit zu aus dieſem Wald⸗ märchen. Mit einem leiſen Aufſchrei der Luſt ſtieß ſie Lanzo den Sporn in die Flanke. Sie warf ſich weit vor auf den Hals des erſchrocken angaloppierenden Pferdes und jagte Zwiſchen zwei Birkenzeilen entlang, hinter ſich das dumpfe Aufpoltern der Hufe der Stute und das tiefe glückſelige Dachen der Männerſtimme. 5 Aus den Nachbarlaͤndern Der Mädchenmord in Elgendorf Das Geſtändnis des Täters.— Er läutete bei der Beerdigung ſeines Opfers die Kirchenglocken. * Limburg. Am 31. Dezember vorigen Jahres war in Elgendorf bei Montabaur die ledige 32jährige Johanna Herbſt unter Umſtänden aufgefunden worden, die zunächſt auf Selbſtmord durch Erhängen ſchließen ließen. Da aber Verdachtsgründe auftauchten, daß ein unnatürlicher Tod vorliegen könnte, wurden die Ermittlungen von der Gen⸗ darmerie und der Staatsanwaltſchaft in Limburg vorge⸗ nommen und die Leichenöffnung veranlaßt, die weiteres Verdachtsmaterial ergab. Die mit Energie durchgeführten weiteren Ermittlungen hatten jetzt vollen Erfolg. Als Täter wurde der Nachbarsſohn, der am 9. Novem- ber 1901 geborene Paul Klein, ermittelt und feſtgenommen. Er hat ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Klein gibt zu, ſchon wochenlang den Plan gefaßt zu haben, die Herbſt mit einem Strick zu erwürgen, weil ſie, die nicht im Vollbeſitz ihrer Geiſteskräfte geweſen ſein ſoll, ihn immer geärgerk und beſchimpft und ihn auch einmal mit einem Karſt ge⸗ ſchlagen habe. Am 30. Dezember ſei wegen Abweſenheit der Angehö⸗ rigen der Herbſt die Gelegenheit zur Ausführung der Tat günſtig geweſen. Da die Herbſt am Nachmittag des 30. Dezember wieder mit ihm Streit gehabt habe, habe er ſie ans Fenſter gewinkt und ihr geſagt, der ewige Zank habe doch keinen Zweck, ſie wollten ſich verſöhnen. Die Herbſt ſolle nachts um 12 Uhr an die Scheune des elterlichen Ho⸗ fes kommen und einen Strick mitbringen, ſie wollten dann etwas machen. Die Herbſt folgte auch aus noch nicht ge⸗ klärten Beweggründen dieſer merkwürdigen Einladung und traf ſich um Mitternacht vor der Scheune mit Klein. Tatſächlich hatte ſie auch einen Kälberſtrick bei ſich und ging in die Scheune, gefolgt von Klein. Dieſer hatte noch eine ſtarke Schnur mitgebracht und feſſelte zunächſt die Arme der Herbſt mit dieſer Schnur in Höhe der Ellenbo⸗ gengelenke auf den Rücken, angeblich um ihr etwas zu zei⸗ gen. Da die Herbſt ſich natürlich gegen dieſes merkwürdige Verhalten wehren wollte, warf ihr Klein die Schlinge des Kälberſtricks von hinten über den Hals, warf ſie mit dem Geſicht nach unten zu Boden, ſetzte ſich auf die Herbſt und erwürgte ſie. Das Mädchen, das ſich heftig wehrte, konnte noch zwei⸗ mal aufſchreien. Dann entfernte Klein die Feſſelſchnur von den Armen und verließ die Scheune. Als er am ande⸗ ren Morgen von dem angeblichen Selbſtmord hörte, mach⸗ te er ſich in keiner Weiſe verdächtig und beſuchte noch abends eine Tanzmuſik. Der Täter, der für ſeinen Vater das Läuten der Kir⸗ chenglocken beſorgte, hat es noch fertig gebracht, bei der Be⸗ erdigung ſeines Opfers am 3. Januar die Kirchenglocken ſelbſt zu läuten, allerdings will es ihm dabei„eigentümlich“ zu Mute geweſen ſein. Ob die Schilderung der Beweggründe und des Verlaufs der Tat, wie ſie Klein bei ſeiner erſten Vernehmung gege⸗ ben hat, zutrifft, wird der Verlauf des weiteren Verfahrens ergeben. Koblenz.(Weinhandel meldet guten Um⸗ ſatz.) Nach einer Mitteilung der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer zur Lage des Weinhandels im Monat Dezember 1935 hatte der Weinhandel im Berichtsmonat infolge des Weihnachtsgeſchäftes einen guten Umſatz zu verzeichnen. Die Einkaufspreiſe beim Erzeuger ſind infolge der knapper werdenden Vorräte an 1934er Weinen und infolge größerer Deckungskäufe des Weinhandels gebeſſert. Große Hoffnun⸗ gen werden auf die Qualität der 1935er Weine geſetzt Das Ausfuhrgeſchäft nach Nordamerika hat ſich etwas belebt, auch konnte der Umſatz in den nordiſchen Staaten geſteigert werden. Koblenz.(Roſenmontagszug 1936.) Zum Kob⸗ lenzer Roſenmontagszug, der in dieſem Jahre unter dem Leitwort„Wat jeder denkt un kainer kränkt“ durchgeführt wird, haben Stadtverwaltung und Zugausſchuß einen Auf⸗ kruf an die Oeffentlichkeit gerichtet, in dem darauf hingewie⸗ ſen wird, daß auch der Koblenzer Roſenmontagszug ſeine ihm zuſtehende Bedeutung am Mittelrhein wieder erlangen müſſe. Aus Vertretern der verſchiedenen Behörden, aus Künſtlerkreiſen und Karnevaliſten, aus Innungen und Ver⸗ zeinen hat ſich ein Zugausſchuß zuſammengeſetzt. Wahnſinnstat einer Mutter. — Gerabronn, 8. Jan. In Michelbach an der Heide ertränkte eine 35jährige Frau nach einer Meldung des „NS⸗Kurier“ ihr eineinhalb Jahre altes Töchterchen, und zwar in einem hinter dem Haus unter der Dachrinne ſtehen⸗ den Regenwaſſerfaß. Darauf ſprang die Frau, offenbar in ſelbſtmörderiſcher Abſicht, in die Güllengrube. Dabei wollte ſie ihren fünfjährigen Sohn mit in den Tod nehmen. Der Knabe konnte ſich ſeiner wahnſinnigen Mutter entreißen. Auf ſein Geſchrei kamen Nachbarsleute herbei und retteten die Frau. Bei dem kleinen Mädchen, das die Geiſtesge⸗ ſtörte ertränkt hatte, waren alle Wiederbelebungsverſuche erfolglos Die Geiſteskranke wurde noch am gleichen Abend in die Heilanſtalt verbracht. 5 5 ab Tot vor dem Bett. Die Witwe Unſorg, eine alte Frau, wurde in ihrer in München gelegenen Wohnung mit Gas vergiftet tot aufgefunden. Die 1 5 war ſpät nachts von einer Komikervorſtellung heimgekehrt und wollte ſich offenbar nochmals davon überzeugen, daß der Gashahn ge⸗ ſchloſſen ſei. Die alte Frau dürfte aber dabei den Gashahn verſehentlich wieder geöffnet haben. Die Greiſin lag tot vor ihrem Bett. 1 a I Schwerer Unfall mit Ochſengeſpann. Als der Land⸗ wirt Halmbacher in Tegernbach(Oberbayern) mit ſeinem Ochſengeſpann ſeine Schwiegermutter zur Bahn bringen wollte, ſcheute plötzlich das Zugtier auf der vereiſten Straße. Halmbocher ſprang ab und erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Seine Schwiegermutter die vom Wagen geſchleudert wurde, ſtarb nach kurzer Zeil ab Drei Brandſtifter verbaftet. Die Unterſuchung des Brandfalles in Oedpielmonnsberg(Bayern) hat ergeben, daß ohne jeden Zweifel Brandſtiftung vorliegt. Einer der Brandleider namens Baier von Oedvielmannsberg wurde feſtgenommen. Gleichzeitig wurden auch der Bruder und der Vater Baiers in Haft genommen. J. Bukterſchieberin verhaftet. Einer Frau aus Frank⸗ furt a. M. wurde am Bahnhof Hafenlohr(Mainfranken) eine große Menge Butter und Schweineſchmalz abgenom⸗ men, die ſie nach Frankfurt verſchieben wollte. Ir Iwei Scheuern abgebrannt. In der Scheuer des Landwirts Fiſcher in Räthlein(Franken) brach ein Brand aus, der auch auf die Scheuer des Landwirts Krug über⸗ griff. Beide Scheuern wurden ein Raub der Flammen. Lalcale Nuud schi au Der verdeckte Mond. Ein ſeltſames Naturſchauſpiel war geſtern abend die totale Mondfinſternis. Während man bei derartigen Er⸗ eigniſſen meiſtens bedeckten Himmel hat, konnte man geſtern den verfinſterten Mond gut beobachten. Als das himmliſche Ereignis in den erſten Abendſtunden eintrat, verſchleierte ſich zwar der Mond hinter Wolkenfetzen⸗ doch klärte ſich der Himmel nach und nach und das Haupt⸗ ereignis der vollſtändigen Bedeckung des Mondes konnte gut beobachtet werden. Gegen die ſiebente Abendſtunde war der Mond vollſtändig verfinſtert und eine kupfer⸗ rötliche Scheibe nur war noch ſichtbar. Dem Naturſchau⸗ ſpiel folgten viele natürlich auch hier mit neugierigen Blicken. Dann zog der gute Mond wieder ruhig ſeine Bahn, als wäre nichts geſchehen. Nationaltheater Mannheim. Donnerstag im Na⸗ tionaltheater„Hänſel und Gretel“, das Muſikmärchen von Engelbert Humperdinck, hierauf:„Coppelia“, Ballett von Leo Delibes. Beginn 19.30 Uhr.— Morgen Freitag ein⸗ maliges Gaſtſpiel Adele Kern in„Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauß. Beginn 20 Uhr.— In Walter W. Goetzes Operette„Schach dem König“, die am Sams⸗ tag, den 11. Januar, in der Inſzenierung von Hans Becker und unter der muſikaliſchen Leitung von Karl Klauß zur Erſtaufführung kommt, ſind in den Hauptrollen beſchäftigt die Damen: Gillardon, Gelly und Hermine Ziegler und die Herren: Becker, Reichart, v. Küßwetter und Offenbach. Nationaltheater Mannheim. Adele Kern, die be⸗ rühmte Koloraturſängerin der Staatsopern Berlin und Wien, ſingt am Freitag, den 10. Januar, die„Zerbinetta“ in Ri⸗ chard Strauß' Orer„Arigdne auf Naxos“. Die muſikaliſche Leitung der Aufführung hat Ernſt Cremer, die Spielleitung Heinrich Köhler⸗Helffrich. Die Operette bringt Walter W. Goetze's neueſtes Werk„Schach dem König“ am Samstag, den 11. Januar, zum erſten Male. Muſikaliſche Leitung Karl Klauß, Inſzenierung: Hans Becker. Aus der Kunſthalle. In dem eben erſchienenen erſten Heft des 9. Jahrgangs der Zeitſchrift„Der ſtandhafte Zinn⸗ ſoldat“ wird in ausführlichem Bericht die Zinnſoldaten⸗Aus⸗ ſtellung der Kunſthalle gewürdigt. Den Bericht hat ein be⸗ kannter Sammler von Zinnfiguren geſchrieben. Er ſtellt feſt: „Was in Mannheim geboten wird, kann ſich getroſt mit den großen Veranſtaltungen in Leipzig, Berlin oder Dresden meſſen.“ Beſonders intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß bei der Ausſtellung der Dioramen durch allerhand techniſche Hilfs⸗ mittel ſelbſt alten Zinnfigurenſammlern„neue Wege ge⸗ wieſen“ wurden. Die Ausſtellung, die nur noch bis zum 19. Januar gezeigt werden kann, hat in Mannheim ſelbſt größten 5 gefunden. Bisher wurden über 10 000 Beſucher gezählt. Vorträge der Kunſthalle. Aus dienſtlichen Gründen iſt Direktor Dr. Martin, Karlsruhe, verhindert am kommen⸗ den Donnerstag und Freitag den angekündigten Vortrag über die Reichskleinodien zu halten. Es muß daher ein Tauſch vorgenommen werden. Am Donnerstag, den 9. und Freitag, den 10. Januar, ſpricht um 20.15 Uhr Profeſſor Dr. H. R. Roſemann, Darmſtadt, über die Kunſt der Reichenau.— Durch die Auseinanderſetzung mit den ſüdlichen Vorbildern chriſtlicher Architektur und Malerei wurde zur Zeit Karls des Großen und ſeiner Nachfolger die künſtleriſche Eigenart des Nordens zur Aeußerung genötigt. Auf der Inſel Reichenau haben ſich Zeugen dieſer erſten chriſtlichen Bautätigkeit und Malerei des Nordens erhalten, die Einblick geben in die Selbſtändigkeit deutſcher Geſtaltungskraft vor 1000 Jahren. In einer kurzen, einheitlichen Entwicklung wurde damals auf dem engen Inſelgebiete die Stärke deutſcher Kunſt offenbar, die ſich gegen alle fremden Anregungen durchzuſetzen ver⸗ mochte.— Der Vortrag von Dr. Martin wird am Donners⸗ tag, den 23. und Freitag, den 24. Januar, nachgeholt. Tödliche Anfallfolgen. Der Verkehrsunfall auf der Adolf Hitler⸗Brücke hat ein Todesopfer gefordert. Wie der Polizeibericht meldet, iſt der verunglückte Motorradfahrer, ein 19⸗Jähriger aus Wallſtadt, im Thereſienkrankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. 55 Verkehrsſünder feſtgeſtellt. Bei einer Verkehrs⸗ kontrolle wurden wieder 55 Fahrer von Kraftfahrzeugen wegen Zuwiderhandlungen gegen die Verkehrsvorſchriften angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt. Wegen ver⸗ ſchiedener techniſcher Mängel mußten zehn Kraftfahrzeuge be⸗ anſtandet werden. 5 * — Eheanträge jüdiſcher Miſchlinge. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern hat verfügt, daß Anträge von Staatsangehörigen füdiſcher. Miſchlinge mit zwei voll⸗ jüdiſchen Großeltern(Miſchlingen erſten Grades) auf Ge⸗ nehmigung der Eheſchließung mit Staatsangehörigen deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes, Deutſchblütigen oder mit Staatsangehörigen jüdiſcher Miſchlinge, die nur einen voll⸗ jüdiſchen Großelternteil haben(Miſchlingen zweiten Grades), ſchriftlich bei der für den Wohnſitz oder gewöhnlichen Auf⸗ enthalt des Antragſtellers zuſtändigen höheren Verwal⸗ tungsbehörde zu ſtellen ſind. Höhere Verwaltungsbehörde im Sinne dieſer Vorſchrift iſt in Preußen der Regierungs⸗ präſident, in Bayern der Regierungspräſident, in den übrigen Ländern die Landesregierungen. — Warum wird man ſchwindlig? Bei Schwindelgefüh⸗ len empfindet man eigenartige Drehbewegungen am Kopfe, manchmal ſcheint der Körper zu ſchwanken. Es treten auf Erbrechen, Uebelkeit, Gliederzittern, Schwitzen, Herzklopfen, ſowie Unluſt⸗ und Angſtgefühle. Dieſe Beſchwerden ſind zurück⸗ zuführen auf 5 innere Nervenerkrankungen. Ferner können faſt alle Infektionskrankheiten Schwindelanfälle aus⸗ löſen. Wer unter Schwindelanfällen zu leiden hat, ſollte eine ärztliche Unterſuchung vornehmen laſſen, denn nur durch Behandlung des Grundleidens iſt eine Beſſerung des Schwin⸗ delgefühls zu erzielen. Eine gemiſchte, eiweißarme Koſt, große Beſchränkung im Genuß von Alkohol, Kaffee und Tabak; viel Aufenthalt in friſcher Luft, ſowie Sorge für reichlichen Schlaf können das Leiden beſeitigen. Nach Möglichkeit ſind auch Aufregungen zu vermeiden. l J ͤ v Eintopfſonntag! Am kommenden Sonnkag, den 12. Januar, dampft das Eintopfgericht auf allen Tiſchen. Es iſt ſymbolhafter Eindruck unſerer Verbundenheit mit den Bedürfkigen. unſeres Volkes. Was die Hausfrau an der Zubereitung des Eintopfmahles geſpart, ſpendet ſie opferfreudig dem Winterhilfswerk! 14 1 Reichsbürger⸗ und Neichstagswahlrecht Die beiden zuſtändigen Referenten des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſteriums des Innern, Miniſterialrat Löſener und Regierungsrat Dr. Knoſt, haben ſoeben im Verlag Franz Vahlen, Berlin Weg, einen Kommentar über die Nürnberger Geſetze erſcheinen laſſen, in dem u. a. auch das Verhältnis zwiſchen Reichsbürgerrecht und Reichstagswahlrecht erörtert wird. Bis zur endgültigen Verleihung des Reichsbürgerbriefes müſſen alle Reichstagswahlberechtigten durchgeprüft werden, ob ſie den Borausſetzungen des Paragraphen 2 des Reichs⸗ bürgergeſetzes entſprechen. Das ſind nach dem augenblicklichen Bevölkerungsſtand mehr als 40 Millionen Reichs⸗ angehörige. Dadurch wird ſchon eine gewiſſe Auswahl er⸗ reicht. Außer den Juden fallen alle aus, die entmün⸗ digt ſind, unter vorläufiger Vormundſchaft oder(wegen geiſtigen Gebrechens) unter Pflegſchaft ſtehen, oder denen durch ein Strafurteil die bürgerlichen Ehren⸗ rechte aberkannt worden ſind. Im Bewußtſein der Män⸗ gel, die dieſem immerhin groben Schema anhaften, bezeich⸗ net Paragraph 1 dieſe Regelung nur als vorläufige und ſieht auch die Möglichkeit zur ſonſtigen Verleihung ſowie zur Entziehung dieſes vorläufigen Rechts vor. Eine Härte für die heranwachſenden Jahr⸗ gänge, für die hiernach künftigen Reichsbürger, war un⸗ vermeidlich. Das Reichsbürgerrecht wird künftig im regel⸗ mäßigen Gange wahrſcheinlich erſt in einem ſpäteren Lebens⸗ alter erworben werden können als das bisherige Reichstags⸗ wahlrecht; 5 denn es muß mit dem bisherigen Rechtszuſtand ge⸗ brochen werden, daß ein Zwanzigjähriger, der noch nicht ein⸗ mal volljährig iſt, bereits über Lebensnotwendigkeiten von Volk und Reich mitbeſtimmen kann. Da alſo ohnehin die Altersgrenze für den Beginn poli⸗ tiſcher Berechtigungen einmal erheblich heraufgeſetzt werden mußte, iſt der Einſchnitt ſofort gemacht worden, weil dazu die jetzige Uebergangszeit am geeignetſten iſt, und weil da⸗ durch für die Betroffenen ſofort Klarheit geſchaffen wird. Wer erſt nach dem 30. September 1935 20 Jahre alt wird, wird alſo einige Lebensjahre mehr vollenden müſſen als ſeine Altersvorgänger, um in den Beſitz des Reichsbürgerrechts zu gelangen. Mit dem Inkrafttreten des Reichsbürgergeſetzes vom 30. September 1935 iſt das bisherige Reichstagswahl⸗ recht erloſchen. Vorausſetzung des Stimmrechts iſt nun⸗ mehr der Beſitz des Reichsbürgerrechts. Die Beſtimmung eröffnet eine Möglichkeit zum Aus⸗ gleich von Härten, vornehmlich bei Einbürgerungen. Einen Anſpruch darauf gibt es nicht; die Entſcheidung er⸗ geht allein nach pflichtgemäßem Ermeſſen des Reichsminiſters 901 Innern im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers. 5 Oſe Anterſtützung bei Einberufung zu Aebungen Der Oberbefehlshaber des Heeres gibt die über die Einberufung zu Uebungen der Wehrmacht kürzlich ergangene Verordnung mit einer Erläuterung bekannt, in der er darauf hinweiſt, daß die Unterſtützung jetzt verordnungsgemäß nicht mehr auf Angeſtellte und Arbeiter beſchränkt iſt, ſondern grundſätzlich alle zu Uebungen Einberufenen erfaßt, alſo auch ſelbſtändige Gewerbetreibende und Ange⸗ hörige von freien Beru fen. Aus genommen von der Unterſtützungsberechtigung ſind die Beamten von Behörden und Dienſtſtellen des Reiches, der Länder und Gemeinden, der öffentlichen Betriebe uſw., da ſie ihre Dienſt⸗ bezüge während der Teilnahme an der Uebung weiter be⸗ ziehen. Das Gleiche gilt für die Angeſtellten und Arbeiter öffentlicher Verwaltungen und Betriebe. Gegenüber der bisherigen Regelung iſt als grundſäfßz⸗ liche Aenderung des Unterſtützungsrechtes hervorzuheben, daß die Unterſtützung beim Vorliegen der ſonſtigen Voraus⸗ ſetzungen in der in der Leibeserziehungs⸗Verordnung an⸗ gegebenen Höhe nicht mehr gewährt werden muß, ſondern gewährt werden kann., Das bedeutet, daß die dort vorge⸗ ſehenen Sätze Höchſtſätze darſtellen, innerhalb deren die Unterſtützung feſtzuſetzen iſt. Die Enkſcheidung treffen die Arbeitsämter nach pflichtmäßigem Ermeſſen. 8 Die Abgabe von Gefrierfleiſch Wie bereits angekündigt, ſetzt im Januar die Ausgabe von Gefrierfleiſch ein. Es handelt ſich hierbei ausſchließlich um eine Maßnahme, die die Marktlage erfordert, da der Bedarf an Rindfleiſch zurzeit nicht im ganzen Reich voll aus der Inlandserzeugung gedeckt werde. Aus handels⸗ politiſchen Gründen iſt es aber auch nicht möglich, den Fehl⸗ bedarf nur durch Einfuhr von Lebendvieh aus dem Ausland zu befriedigen. Das Gefrierfleiſch wird zu einem Preis abgegeben werden, der nicht nur Preisſteigerungen für Friſchfleiſch ver⸗ hindern, ſondern auch geeignet ſein wird, den in manchen Orten aufgetretenen Preisüberhöhungen entgegenzuwirken. Die Höhe der Kleinhandelshöchſtpreiſe für Gefrierfleiſch wird durch eine Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 7. Januar 1936 beſtimmt. Auf Grund dieſer Verordnung werden die Preisüberwachungsſtel⸗ len in den in Frage kommenden Städten die Verkaufspreiſe für Gefrierfleiſch bekanntgeben. Gefrierfleiſch erhalten nur die Großſtädte und ſonſtigen Bedarfszentren, bei denen es die Lage der Rindfleiſchverſorgung erfordert. Das Gefrierfleiſch wird in den ſtädtiſchen Schlachthof⸗ anlagen unter verantwortlicher Leitung des ſtädtiſchen Schlachthofdirektors aufgetaut. An die Fleiſcher wird nur vorſchriftsmäßig aufgetautes Gefrierfleiſch zum Verkauf ab⸗ gegeben. Durch dieſes Verfahren wird erreicht, daß das Ge⸗ frierfleiſch in einwandfreier Beſchaffenheit in die Hand der Verbraucher gelangt. Naſſe Füße ein Feind der Geſundheit Im Winter haben wir vielfach unter Schneewaſſer zu leiden, das bei Tauwetter in großen Mengen ſich bilden kann. Dabei beſteht die Gefahr, daß Waſſer durch die Schuhe eindringt und die Strümpfe oder Socken benetzt, ſo daß wir naſſe Füße bekommen trotz zweckmäßigen und guten Schuhwerks. Solange man im Freien mit naſſen Füßen herumgeht, iſt eine Geſundheitsſtörung nicht zu befürchten, da hierbei ein guter Blutkreislauf in den unteren Extremi⸗ täten gewährleiſtet iſt. Anders liegen aber die Dinge, wenn man in abgeſchloſſenen Räumen mit naſſen Füßen ſteht oder ſitzt. Durch die trockene Luft im Raume beginnt das Ver⸗ dunſten des Waſſers aus Strümpfen und Socken, wobei den Füßen Wärme entzogen wird. Die Füße werden kalt. Es ſtellen ſich in den kleinſten Gefäßen Störungen des Kreis⸗ laufes ein und als Folgen treten Katarrhe aller Art in Erſcheinung. Um eine Geſundheitsſtörung zu vermeiden, müſſen wir bei Eintritt in Wohn⸗ oder Arbeitsräume ſofort die naſſen Strümpfe und Schuhe wechſeln. Nach Abwaſchen oder Ab⸗ trocknen der Füße lege man die trockene Fußbekleidung an. Bis die Füße wieder warm ſind, empfiehlt es ſich, Bewe⸗ gungen im Zimmer vorzunehmen. Am für alle Fälle ge⸗ rüſtet zu ſein, iſt es empfehlenswert, zu Hauſe wie auch an der Arbeitsſtätte ein Paar Strümpfe oder Socken neben trockenem Schuhwerk(Hausſchuhe oder Sandalen) bereit zu halten. Durch dieſe fürſorgliche Maßnahmen kann manche Erkältung verhütet werden. Auch die Kinder müſſen bei naſſen Füßen angehalten werden, die Fußbekleidung zu wechſeln. 2,6 Mitliarden Vermögen! Die gewaltige Bedeutung der Angeſtelltenverſicherung. Welchen gewaltigen Faktor die Angeſtelltenverſicherung in der deutſchen Sozialverſicherung darſtellt, ergibt ſich aus einer Bilanz, die Präſident Grießmeyer in der„Ortskran⸗ kenkaſſe“ zieht. Seit dem 1. Januar 1924, der Einführung der Feſtmark, ſind Beitragseinnahmen von 3,5 Milliarden feſtzuſtellen. In der gleichen Zeit wurden an Renten und Beitragserſtattungen faſt zwei Milliarden, genau 1878 Millionen Mark, ausgezahlt. Insgeſamt ſind bisher an über 507 000 Perſonen Rentenbezüge ange⸗ wieſen worden, an 324 000 Verſicherte, 114000 Witwen und Witwer ſowie an 69 000 Waiſen. Die Zahl der am 30. September 1935 laufenden Renten betrug rund 383 000 im Betrage von 21 Millionen Mark. Ein beſonderes Kapitel der Leiſtungen der Angeſtellten⸗ verſicherung ſind die Beitragserſtattungen an weibliche Verſicherte im Falle ihrer Heirat. Sie ſind ſeit 1933 unter dem Einfluß der ehefördernden Maßnahmen ſtark geſtiegen. Im Jahre 1934 wurde die Abfindung in Höhe der bezahlten Beitragshälfte in 62 000 Fällen ge⸗ währt, und es floſſen auf dieſem Wege mehr als 19 Mil⸗ nen Mark in die jungen Haushalte. Für 1935 wird ein ähnliches Ergebnis erwartet. Die Bedeutung der Angeſtellten⸗Verſicherung erſchöpft ſich jedoch nicht in Rentenleiſtungen und Maßnahmen der Geſundheitsförderung, ſondern ſie erſtreckt ſich auch auf wirtſchaftliche Aufgaben. Die Angeſtellten⸗Verſicherung iſt heute die Berwalterin eines umfangreichen Vermögens von mehr als 2,6 Milliarden Mark. Bei der Anlegung dieſer Vermögenswerte wurde die Regierung in ihrem Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit katkräftig unterſtützt. In beſonderem Maße wird die Förderung des Wohnungsbaues betrieben. Seit 1924 hat die Ange⸗ ſtelltenverſicherung die Finanzierung von rund 1883 000 Wohnungen ermöglicht und damit die wohnliche Unterbrin⸗ gung eines Bevölkerungsteiles, der etwa der Geſamtein⸗ wohnerſchaft von München oder Leipzig entſpricht. Da⸗ neben wurde die Schaffung von 22 000 Eigenheimen finanziert. Filmſchau. „Boſambo.“ Edgar Wallace und ſein Roman„Sanders am Strom“. Es iſt eine unentſchiedene Streitfrage, ob die in Mill. von Exemplaren in aller Welt verhreiteten Kri⸗ minalromane von Edgar Wallace beſſer ſind oder ſeine Kolonialromane, die der Schriftſteller ſelbſt über ſeine Kriminalromane ſtellt. Sein berühmter Kolonialroman „Sanders am Strom“ wurde vor nicht langer Zeit von der engliſchen Filminduſtrie in dem London⸗Film„Bo⸗ ſambo“, der von der bayeriſchen Filmgeſellſchaft zur Uraufführung gebracht wurde, lebendige Wirklichkeit. Eine abenteuerliche Handlung aus der Anfangszeit des engliſchen Kolonialreiches. Dunkel wie ſeine Hautfarbe iſt das Schickſal Boſambos, des Häuptlings vom Stamme der Ochori. Als entflohener Sträfling aus der Neger⸗ republik Liberia taucht er eines Tages am Oberlauf des großen Stromes(Kongo) auf und ſchwingt ſich dank ſeiner Tüchtigkeit und Treue zum engliſchen Kommiſſar Sander bis zum Säuptling auf.⸗Boſambo wird dargeſtellt durch den berühmten Negerdarſteller Paul Robe ſon, der gleichzeitig ein ausgezeichneter Sänger iſt. All dies zieht den Beſucher in den Bann ſeiner Perſönlichkeit und läßt ihn nicht mehr los bis zur letzten aufregendſten Szene des Films. Der Film wurde in London mit ungeheuerem Erfolg aufgeführt und hat bereits ſeinen Siegeszug durch Deutſchland angetreten. Verſammlungs⸗ Kalender. To. 1898. Heute abend Handballtraining, anſchließ end Spielerverſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. eee Liedertafel Mhm.-Seckenheim Am Samstag, den 11. Januar, abends 8 Uhr Fumilien- Abend verbunden mit Ehrungen verdienter Mitglieder, Tanz, Männerchören usw. WOzu freundlichst eingeladen wird. Eintritt frei. Der Vereinsführer. d dr eb dndndtbtnddddddddnedddddddldddddddddddddeldddddüeddddddeldd 2 E ſIũ Added Sec acantggsegnbaecglnghtge geg heiner ö darf hungern ufrieren“, 4 — 4 Alle müssen helfen dddie Not des Manters fern 26 hafen .— Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil nahme beim Heimgange unseres lieben Ent- schlafenen sagen wir innigen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine tröstenden Worte im Hause und am Grabe, dem Gesang verein Liedertafel für den erhebenden Gesang sowie für alle und die Kranzniederlegung, Kranz- und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Eva Grube Wtw. Mannheim-Seckenbeim, 9. Januar 1936. „„ 5 Heute friſchgebraunten l lieorg Röler. Heute friſch: Kübliau und Illet von Kabliau empfiehlt Jak. Würthwein Für das Einfopfgericht: Abgebrühte Salzbohnen Pfund 24 Pfg. Sauerkraut Pfund 12 Pfg. Erbſen, geſchälte Pfd. 26, 32, 34 Pfg. Weiße Bohnen Pfund 16 u. 19 Pfg. Linſen, gutkochend Pfd. 24, 30, 34 u. 36 Pfg. Knorrs Eintopfgericht Würfel 10 Pfg. Maggis Eintopfgericht Würfel 15 Pfg. Schnittnudeln Makkaroni, Spaghetti Hörnchen und Spätzle 2— Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induftrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Vir druciteu naeelac- dote· Heuclcei. in bewährten Qualitäten. holz Gemüſe⸗ eingetroffen. und Obſt⸗Konſerven Karl Herdt, Beſonders empfehlenswert: 8 Miſchgemüſe(Haushalt⸗ e miſchung) ½ Doſe 40 Pfg. 8 Nit im eigenen Schönes kräftiges ſündflelſch Saft, Einleg⸗ le ks⸗Doſe netto 150 5 Inhalt 850 gr⸗Doſe 1. ſchwein geſucht. Aus meiner Kellerei empfehle: Ilvesheim, Deutſchen Wermutwein Schloßſftr. 124 Literflaſche 90 Pfg. o. Gl. .——— Malaga 8 Gubin Literflaſche 1.20 o. 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i ecuneepckdand zap gun snuushvuvg mono Konz aeg dee n een e enen eee epo neue benen den eee eee ee een enge „Und für den hielten Sie mich?“ verſetzte Wlllt. „Beruhigen Sie ſich, Herr Seidler,“ ſagte der Kommiſ⸗ ſar,„jetzt wiſſen wir ja, wer Sie ſind. Aber Sie werden verſtehen, bei dieſer Aehnlichkeit——“ „Ulkiger Zufall!“ lachte Willi jetzt ganz laut heraus, „das fängt für mich ja gut hier an!“ „Ich bitte Sie um Entſchuldigung, junger Freund! Je⸗ denfalls haben Sie bei der Geſchichte doch etwas gewon⸗ nen, was vielleicht auch zu ſchätzen iſt.“ „Und das wäre?“ fragte Willi erſtaunt. „Meine Sympathie. Ihr Fall intereſſiert mich. Ich will Ihnen als Entſchädigung für Ihren Zeitverluſt gerne be⸗ hilflich ſein.“ Willis Züge hellten ſich merklich auf. Seine braunen Augen ſchienen zu ſtrahlen. Er ſchlug in die ihm dargebo⸗ tene Hand ein.„Das weiß ich zu ſchätzen, Herr Kommiſſar. Aber ich muß zunächſt einmal mit Frau Reichenbach Füh⸗ lung nehmen.“ Noch einmal, diesmal ausführlicher, erklärte er ſeinen Fall“. Endlich fragte er:„Raten Sie mir, eine andere Maske zu wählen?“ „Warum denn? Wir wiſſen ja nun Beſcheid.“ „Aber ich ſetze mich doch der Gefahr aus erneut— viel⸗ leicht von einem Ihrer Kollegen— verhaftet zu werden.“ „Das laſſen Sie meine Sorge ſein. Ich werde die an⸗ deren unterrichten. Außerdem gebe ich Ihnen eine Beſchei⸗ nigung mit.“ i Er ſchrieb einen Zettel, drückte den amtlichen Stempel darunter und händigte ihn Willi aus.„Ich habe ſchon meine Gründe, Sie gerade in dieſer Maske laufen zu laſ⸗ ſen. Dabei nehme ich an, daß Sie mir ſofort Mitteilung machen, falls Ihnen irgendetwas Auffälliges zuſtößt. Außerdem werde ich Sie beobachten laſſen.“ Willi ſtotterte:„Ich verſtehe Sie nicht!“ „Nur keine Angſt, junger Freund— es wird Ihnen ſchon nichts Schlimmes paſſieren. Ich rechne ja auch nur mit einer Möglichkeit. Selbſt mit der Möglichkeit, daß 5155 Frau Reichenbach etwas mit dieſer Sache zu tun at.“ „Sie ſprechen für mich immer in Rätſeln,“ erwiderte ſcht. und ſtarrte dem Kommiſſar verſtändnislos ins Ge⸗ icht.———— Es begann dunkel zu werden, als Willi in ſeiner Bar⸗ fuß⸗Maske das Hotel Atlantic betrat. Er wandte ſich ſo⸗ fort an den Portier. Fragte, ob er Frau Reichenbach ſprechen könnte. Der Portier zuckte die Achſeln.„Bedaure, mein Herr. Die Dame iſt ſeit geſtern abend noch nicht zurückgekehrt.“ „Aber ſie wohnt hier?“ „Gewiß!“ „Hat ſie nichts hinterlaſſen?“ „Für wen?“ „Mein Name iſt Seidler.“ 5 „Ach ſo— Herr Seidler! Jawohl!— Sie möchten hier auf ſie warten. Das beſtellte ſie geſtern abend, bevor ſte ging.“. ..— dachte Willi— und dann kommt ſie nicht wieder! „Sie war dieſe Nacht nicht im Hotel?“ fragte er. „Nein. Aber das iſt noch kein Grund zur Beunruhigung. Es kommt öfter vor, daß Gäſte zum Spielen nach Zoppot fahren und dann, wenn es mal ſpät wird, gleich dort über⸗ nachten.“ „Sie iſt alſo nach Zoppot gefahren?“ „Ich nehme an. Eben, weil ſie bisher noch nicht wieder⸗ kam. Geſagt hat ſie nicht, wo ſie hin wollte.“ „Und ihr Gepäck— ihre Sachen ſind noch auf ihrem Zimmer?“ „Jawohl.“ „Haben Sie ſich davon überzeugt?“ 5 Mein Herr— Ihre Frage berührt mich recht ſonder⸗ ar!“ Na— ich meinte ja bloß. Ich—— haben Sie für mich noch ein Zimmer frei?“ f „Bitte ſehr!“ Der Portier blätterte in einer Liſte, „vielleicht im zweiten Stock, Zimmer 38.“ „Koſtenpunkt?“ „Siebzehn Gulden. Sie können auch etwas Einfacheres haben, im vierten Stock oben,“ fügte der Portier mit ei⸗ nem geringſchätzigen Achſelzucken hinzu. Willi dachte ei⸗ nen Augenblick nach. Dann bemerkte er: ae N „Kann ich wielleicht ein Zimmer neben dem von Frau Reichenbach haben?“ Der Portier blickte ihn ſonderbar fragend und prüfend an. Dann ſchaute er auf die ſchwarze Tafel, die hinter ihm in der Loge hing. „Nicht direkt,“ ſagte er,„aber zwei Häuſer weiter.“ „Häuſer iſt gut geſagt! Na ſchön— nehme ich.“ „Aber das Zimmer, mit Bad und fließendem Waſſer koſtet dreißig Gulden, mein Herr!“ bemerkte der dienſt⸗ bare Mann in der Loge und muſterte Willi erneut mit einem verwunderten Blick. Der war etwas ärgerlich. „Wenn Sie wollen, kann ich ja gleich im voraus be⸗ zahlen!“ erwiderte er und zog ſeine Brieftaſche aus dem Rock. Der Portier wehrte ab.„Aber nicht doch. Ich wollte Sie nur darauf aufmerkſam machen.“ Willi drückte ihm ein Fünfguldenſtück in die Hand. „Nun— dann nehmen Sie das dafür. And tun Sie mir einen kleinen Gefallen.“ 8 191 Portier verneigte ſich angemeſſen.„Aber gewiß 0 15 „Falls Frau Neichenbach kommen ſollte, ſagen Sie ihr zunächſt noch nicht, daß ich da bin. Sollte ſie fragen, ver⸗ neinen Sie. Dafür benachrichtigen Sie mich aber ſofort.“ „Sehr wohl, Herr Seidler!“ f ſſen können mich fetzt auf mein Zimmer hinaufführen aſſen.“ Als Willi durch die Vorhalle ſchritt, bemerkte er dort einen Herrn, der während ſeines Geſpräches mit dem Por⸗ tier die Halle betreten hatte und nun gemächlich Zeitung leſend in einer Ecke ſaß. Der Fremde ſtreifte ihn mit ei⸗ nem flüchtigen Blick. Willi wußte Beſcheid. Das war ein Beauftragter des Kommiſſars! 7 22 In ſeinem luxuriös eingerichteten Zimmer richtete er ſich etwas her. Er erſchrak vor ſich ſelber, als er ſein Spie⸗ gelbild ſah. Dann zuckte ein Lächeln um ſeine Lippen. Als er dabei war, ſich nach dem Waſchen die Hände zu trocknen, klingelte das Zimmertelefon. „Ja, bitte?“ „Hier Portier. Soeben iſt ein Telegramm für Sie ge⸗ kommen, Herr Seidler!“ „Schicken Sie es bitte ſofort herauf!“ Unruhig ging er zur Tür, um dort geſpannt auf den Boten zu warten. Schon hörte man Schritte im Treppenhaus * Doktor Rettig war, ärgerlich über das mangelhafte Berliner Ergebnis, nach Hauſe zurückgefahren. Hier mußte er ſich ſofort zum Vorſtand der Nationalbank begeben, von der er eine Einladung zu einer Beſprechung erhalten hatte. Der Direktor empfing ihn recht unfreundlich. „Hören Sie, Doktor,“ ſagte er, grimmig an ſeinen Lip⸗ pen kauend,„wie ſoll das nun mit der Aufklärung unſeres Falles werden? Aus Swinemünde ſind Sie unverrichteter Dinge zurückgekehrt— Sie machen uns immer nur Koſten geht aber wir merken nichts davon, daß es vorwärts ge 1 5 Er war wütend, ſolche Vorhaltungen fehlten ihm ge⸗ rade noch! „Ich kann nicht mehr, als mein Möglichſtes tun,“ er⸗ widerte er mit heiſerer Stimme, eine ſchärfere Antwort verſchluckend,„Sie wiſſen genau, Herr Direktor: die Poli⸗ zei arbeitet mit mir Hand in Hand— auch ſie hat noch nichts weiter ermitteln können. Wenn ſich die Spur wieder verloren hat— dafür kann ich nichts!“ „Es iſt doch aber feſtgeſtellt worden, daß die beſtimm⸗ ten Scheine in Swinemünde aufgetaucht find. War es Ih⸗ nen nicht möglich, den Ausgeber feſtzuſtellen?“ 10 ſtützte ſich auf die Lehne eines Stuhles, der vor ihm ſtand, ohne Platz zu nehmen. „Der Schwindler iſt offenbar raffinierter, als wir an⸗ nehmen konnten,“ erwiderte er,„er ſcheint bei dem Aus⸗ geben ſeiner Scheine überdies in verſchiedenen Masken auf⸗ getreten zu ſein, die allerdings alle eine gewiſſe Aehnlich⸗ eit hatten. Außerdem zahlte er auf der Poſt zweitauſend Mark in dieſen Scheinen an ſich ſelbſt ein,— wobei ihm dann andere ausgezahlt wurden.“ „Das hat er allerdings ſchlau gemacht. Aber Sie haben doch wenigſtens feſtſtellen können, an wen das Geld aus⸗ gezahlt wurde?“ (Fortſetzung folat.) Akrobaten der Arbeit Berufe zwiſchen Himmel und Erde.— Vorſicht! Lebensgefahr! (Kameraden der Arbeit wurde. obei füglich bezweifelt werden darf, ob dieſer Ausſpruch als Lebensweisheit zu gelten habe, wenigſtens in dieſem beſonderen Fall. Sofern er ſich aber auf die Ge⸗ wöhnung an gefährliche Situationen bezieht, hat er durch⸗ aus ſeine Berechtigung. Es gibt eine große Anzahl Berufe, die nicht nur ein Höchſtmaß an Kaltblütigkeit vorausſetzen, ſondern zugleich dauernde Uebung, körperliche Gewandheit und ſtarke Nerven. Schon dem Kinde grauſt es vor der Kühnheit des „ſchwarzen Mannes“, der mit ſpieleriſcher Gelaſſenheit über die ſteilſten Dachfirſte ſchreitet und namentlich im Winter unheimlich und dämoniſch ſeine ſchwarze Silhouette gegen die ſtrahlende Helle der Schneefläche zeichnet. Seit der Ent⸗ ſtehung des Rundfunks hat ſich der Reiz des Zuſchauens durch die artiſtiſchen Möglichkeiten erhöht, die ſich bei der Umgebung und Ueberſchreitung der zahlreichen Hochanten⸗ nen ergeben. Geht es darum, den ragenden Schlot einer Fabrik⸗Eſſe zu reinigen, ſo fühlen wohl auch erwachſene Zuſchauer einen leichten Nervenkitzel, und es ſammelt ſich bald eine größere Menſchenmenge an, die das ungewohnte G im Wohlgefühl der eigenen Sicherheit verfolgt. Wenn einer auszieht, das Gruſeln zu lernen, ſo vergeſſe er nicht, Dachdecker und Klempner bei ihrer mühevollen Ar⸗ beit zu beobachten. Die Vorſchrift des Anſeilens wird leider nicht immer befolgt und es gibt oft tollkühne Geſellen, die es als Erfordernis perſönlicher Tüchtigkeit betrachten, auf dem ſchmalen Rand der Dachrinne dicht über dem Abſturz frei aufgereckt zu ſtehen und möglichſt unbefangen in die Tiefe zu ſehen. Hier kann man allerdings weniger von Mut ſprechen, als von frevelhaftem Leichtſinn, der ſich bit⸗ ter rächen kann. Ebenſo können wir nicht ohne weiteres eine Notwendigkeit dafür ſehen, daß amerikaniſche Bau⸗ arbeiter wie Spatzen auf einem frei ſchwebenden Eiſenbal⸗ ken im fünfzigſten Stockwerk eines Wolkenkratzergerüſtes ſitzen und dort ihr Frühſtück verzehren. Ihr Beruf fordert allerdings ohnehin tägliche Beweiſe der Furchtloſigkeit und Schwindelfreiheit, ſo daß dieſe Männer vielleicht katſächlich einen Sprung aus der Zirkuskuppel als lächerliche Parterre⸗ Akrobatik betrachten. Damit ſind wir bei einer neuen Kate⸗ gorie von Todesverächtern,— den Artiſten. Unendliche Ar⸗ beit verbirgt ſich hinter der lächelnden Grazie, mit der die Seiltänzerin über die Manege ſchreitet,— von Kindheit an hat ſie viele Stunden des Tages üben müſſen, mancher Sturz mußte verwunden werden, ehe ſich aus der inſtinkt⸗ ſicheren Beherrſchung des Gleichgewichts die tänzeriſche Be⸗ ſchwingtheit der Glieder ergab. In erhöhtem Maße gilt dies für die„fliegenden Menſchen“, die von einem ſchwingenden Trapez zum anderen in ſchwindelnder Höhe ihren Doppel⸗ ſalto vollführen. Hier hat man trotz der vorgeſchriebenen Sicherung durch das Fangnetz ſtets das Gefühl der drohen⸗ den Todesgefahr. Wechſelnd und unberechenbar iſt das Gefahrenmoment in jenem Beruf, der von vornherein heroiſche Lebensauf⸗ faſſung und Einſatz bis zum Letzten fordert,— in dem Be⸗ ruf des Feuerwehrmannes. Blitzartiges 0 der Situa⸗ tion iſt hier der Auftakt zu halsbrecheriſchen Kletterkunſt⸗ ſtücken, die an bröckelnden Hauswänden empor, an lodern⸗ den Flammen vorbeiführen. Stürzende Balken und glü⸗ in gefährlichen Berufen.) wölkt ihm in giftigen Schwaden entgegen, Exploſionen um⸗ donnern ihn,— der wahrhaft als Held ſeinen unerbittlichen Kampf gegen die Urkraft der Elemente führt. 5 Andere Gewalten gibt es noch, die in jeder Sekunde bereit ſind, den Menſchen in tötlicher Umklammerung zu vernichten. 1 wir nicht alle in weitem Abſtand um jene Maſten der Hochſpannung herum, welche durch Zickzack⸗ pfeile und Aufſchrift„Lebensgefahr“ gekennzeichnet ſind? Dennoch muß es Leute geben, die nicht nur an dieſen Ma⸗ ſten emporentern, ſondern auch dem Kabelgewirr im In⸗ nern der geheimnisvollen Transformatorenhäuschen auf Leibe gehen. Freilich werden auch hierbei Sicherungsmaß⸗ nahmen getroffen, aber die Unfallſtatiſtik hat trotzdem im⸗ mer wieder Fälle zu verzeichnen, in denen die geballte Energie pantherhaft einen wackeren Monteur anſprang und ſofort tötete.— Heldentum muß nicht immer im Einſatz. mutiger Tatbereitſchaft liegen, es kann auch auf andere Weiſe zum Ausdruck kommen. Der Führer einer modernen, Expreßzuglokomotive muß bei ſeinen langen Nachtfahrten, einen zähen und unerbittlichen Kampf gegen körperliche Ermüdung führen, er muß in jeder Sekunde Sinne und Nerven voll in ſeiner Gewalt haben und darf weder eines der unzählbaren Lichtſignale, noch die allerkleinſte Unregel⸗ mäßigkeit überſehen, die ſich im Stampfen der Maſchine, im Rollen der Räder oder im blitzenden Gefüge des welt⸗ verbindenden Schienenſtranges zeigt. Die geringſte Unacht⸗ ſamkeit kann Hunderten von Menſchen zum Verderben ge⸗ reichen, und die Fantaſie ſträubt ſich, das Geſchick des Lo⸗ komotivführers im Augenblick eines Zuſammenſtoßes bild⸗ haft auszumalen.— Viele ſolcher Berufe gibt es noch, de⸗ ren Aufzählung an dieſer Stelle nicht möglich ſſt. Denken wir nur an die Taucher, die ſich in i Rüſtung. den unbekannten Schreckniſſen der Tiefſee entgegenſtellen müſſen und deren Leben an den reibungsloſen Funktionie⸗ ren der Luftzufuhr hängt. Oft genug müſſen dieſe Männer auf dem Meeresgrunde Arbeiten ausführen, welche ſchon in freier Luft die ganze Kraft eines geſunden und unbe inder⸗ ten Menſchen erfordern. Denken wir ferner an die Lotſen, an die Helden der Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger und an die tapferen Flieger, die ſich über die gefahr⸗ drohende Wildnis unerforſchter Gebiete oder gar über die Eiswüſten der Arktis wagen, wenn es gilt, Mitmenſchen dem ſicheren Tode zu entreißen. i Vergeſſen wir nicht die mühſalbeladenen Kumpels im Bergwerksſchacht, die an jedem neuen Tage mit„Glück⸗ auf“ in den Schoß der Erde ſteigen und doch nie wiſſen, ob nicht ſchon in der nächſten Stunde der Berg über ihnen zuſammenbricht oder ſchlagende Wetter ſie in greller Lohe zu Aſche brennen. f Andere Kameraden der Arbeit ſtehen vor glühenden Hochöfen, im Gewirr der Gleißanlagen vielbefahrener Bahnſtrecken, im Gefahrenkreis chemiſcher Laboratorien, oder ſie tragen als Bergführer zur eigenen Laſt noch die Verantwortung für das Leben der Touriſten, welche ſich ihnen anvertrauen. So gibt alſo auch unſer Zeitalter der Ziviliſation und Technik dem Manme noch in reichem Maße Gelegenheit, im täglichen Kampf des Berufes durch den vollen Einſatz des Lebens ſeinen Mut unter Beweis zu ſtellen. Giſelher Mum m. Eine abenteuerliche Geſchichte aus Tibet. Der Talisman 1 Von Herbert Steinmann. Doktor Karl Förſter ging mit ſchweren Schritten durch die ſumpfige Straße des armſeligen Dorfes, das dicht an der Grenze zwiſchen China und Tibet lag. Kein Menſch hätte in dem braungebrannten Manne, der ganz und gar in Landestracht gekleidet war, den Europäer erkannt. Er galt hier für einen mohammedaniſchen Kaufmann, der vor den Wirren des chineſiſchen Bürgerkrieges aus Nanking ge⸗ 1 0 war. Tiefe Sorgenfalten furchten ſeine Stirn. Einen lugenblick blieb er ſtehen und ſchaute oſtwärts, wo hohe, wilde Gebirge emporragten. Da lag Tibet, das Land ſeiner