2. Blatt zu Nr. 8 BO Preitag, 10. Juan. 1936 Aufgaben der Handelsluftfahrt [ Obberſter Leitſatz: Zuerſt Sicherheit! i Berlin, 9. Im großen Sitzungsſaal des neuen Hauſes der Flieger wurde Donnerstag die 35. Tagung der JA TA, der„Inter⸗ national Air Traffic Aſſociation“, der Dachorganiſation von 23 Luftverkehrs⸗Geſellſchaften, eröffnet. Anweſend waren die Vertreter von 17 europäiſchen Geſellſchaften. Im Namen der Reichsregierung, insbeſondere im Namen des Reichs⸗ miniſters der Luftfahrt General der Flieger Göring, hieß der Staatsſekretär der Luftfahrt, Generalleutnant Milch, die Erſchienenen herzlich willkommen. 5 i Sodann N* Januar. Le 01 El riß er die künftigen Aufgaben der Handels⸗ lb Europas gelte es, alle wichtigen Städte zu verbinden, einſtweflen am Tage durch Per⸗ des Nachts durch Luftpoſtlinien. Daraus ergebe ſich als techniſche Forderung das große, ſchnelle und bequeme Perſonenfkugzeug für den Fluggaſtver⸗ kehr und das noch ſchnellere, eigens für dieſen Zweck geſchaf⸗ ſene Schnellpoſtflugzeug für den Poſtdienſt. Ueber der geſamten Entwicklung habe jedoch der alte Leitſatz des Luftverkehrs zu ſtehen: Zuerſt die Sicherheit! Es ſei erfreulich, daß gerade in der Frage der Sicherheit in den letzten Jahren bedeutende Fortſchritte erreicht worden ſind. Ebenſo wie im europäiſchen Luftverkehr, ſo führte der Staatsſekretär weiter aus, ſei auch bei der Erſchließung der über die Weltmeere hinwegführenden Waſſer⸗ hochſtraßen der Luft. Die großen Erfolge der Handelsluftfahrt ſeien zu einem erheblichen Teil das Verdienſt der JA TA. Wohl auf kei⸗ nem Gebiet internationaler Zuſammenarbeit ſei ein ſolches Verſtändnis für die Intereſſen des andern, eine ſolche wirkliche Arbeitsgemeinſchaft feſtzuſtellen wie im Luftverkehr. luftfahrt. miteina Das ſt hnellſte Verkehrsflugzeug der Welt Die 400⸗Kilometer⸗Geſchwindigkeitsgrenze im deutſchen Luftverkehr überſchritten. Zum zehnjährigen Beſtehen der Deutſchen Lufthauſa hat Dr. Ernſt Heinkel der deutſchen Verkehrsluftfahrt ein in ſeinem Roftocker Werk erbautes neues Schnellverkehrsflug⸗ zeug, die Heinkel„He 111“, zur Verfügung geſtellt, die einen ganz bedeutenden Geſchwindigkeitsforiſchritt bringen wird. Gegenüber dem Blitzflugzeug„He 70“, das mit mier Fluggäſten eine Höchſtgeſchwindigkeit von 377 Stundenkilo⸗ meler erreicht, wurde mit der neuen„He 111“ der Deulſchen Lufthanſa ein Flugzeug erbaut, das mit zehn Fluggäſten und Gepäck erſtmalig die 400 Kilometer⸗Geſchwindigkeits⸗ grenze überſchreitel. Damit wird Deutſchland in dieſer Grö⸗ ßenklaſſe das ſchnellſte Berkehrsflugzeug der Welt beſitzen. Die„He 111“ iſt erbaut worden, weil die bis heute von mehrmolorigen Flugzeugen erreichten Reiſegeſchwindigkei⸗ ten auf lange Sicht unzureichend ſind. Zur Durchführung der Verſuchsflüge bei der erſten großen Erprobung hat das Flugzeug zwei der durch ihre Betriebsſicherheit be⸗ reits ſeit langem bekannten BMW⸗Motoren von je 660 Pe erhalten, die in den Flügeln untergebracht ſind. Für den endgültigen Einſatz im Luftverkehr ſind neue deut⸗ ſche Hochkleiſtungsmotoren von 880 PS vorge⸗ ſehen. Während die Höchſtge ſchwindigkeit der„He 111“ mit den BMW⸗Motoren ſich auf 345 Stundenkilometer beläuft, hat man für die neueren ſtörkeren Motoren eine Höchſt⸗ geſchwindigkeit von 410 und eine Reiſege⸗ ſchwindigkeit von 350 Stundenkilometer errechnet. Ben Einſatz der neuen Heinkel⸗Schnellverkehrsflugzeuge kann der Flugplan um mehr als 100 Stundenkilometer oder etwa 40 v. H. beſchleunigt werden. Der deutſche Luftverkehr wird im elften Jahre des Be⸗ ſtehens unſerer Lufthanſa eine Geſchwindigkeit erreicht ha⸗ ben, die faſt das Dreifache deſſen darſtellt, womik der deuk⸗ ſche Flugplan 1926 ſeinen Verkehr eröffnet hat. Der Arbeitseinſatz im Dezember Saiſonmäßig bedingte Zunahme der Arbeitsloſigkeit. Berlin, 9. Januar. Infolge des wiederholten Froſtes und der in der zwei⸗ ten Dezemberhälfte vielfach ſtärker einſetzenden und länger andauernden Schnee⸗ und Regenfälle mußten vor den Weih⸗ nachtstagen zahlreiche Außenarbeiten— beſonders der Bauwirtſchaft— eingeſtellt oder unterbrochen werden. Da⸗ bei wurde die Wiederaufnahme der Arbeiten wegen der Feiertage vielfach erſt für den Januar vorgeſehen. Die Zahl der Arbeitsloſen ſtieg deshalb im Dezember um 522 354 auf 2 506 806. Sie liegt damit noch um rund 100 000 unter der Arbeitsloſenzahl des Vorjahres. Von den wichtigſten Berufsgruppen weiſen gegenüber dem Vorfahr die Eiſen⸗ und Metallinduſtrie 73 000 oder 24,7 v. H., die Gruppe der Angeſtellten 45 000 oder 16 v. H. weniger Arbeitsloſe auf. Der Rückgang in dieſen beiden Berufsgruppen, deren Angehörige gerade in Betrieben be⸗ ſchäftigt werden, die für den konjunkturellen Wirtſchafts⸗ ablauf bedeutſam ſind, zeigt die im Jahre 1935 eingetretene Feſtigung der Lage. Bei den Außenberufen lagen die Arbeitsloſenzahlen der Landwirtſchaft und der Induſtrie der Steine und Erden noch erfreulich unter den Vorjahrszahlen. Dies zeigt, daß trotz des durch die Witterung erzwungenen Stillſtands der Außenarbeiten in der Induſtrie der Steine und Erden die Nachwirkungen der überaus günſtigen Baukonjunktur des Jahres 1935 noch anhalten und ſich in erhöhten Beſchäfti⸗ gungszahlen niederſchlagen. Demgegenüber hat der ungün⸗ ſtige Witterungsverlauf des Dezember 1935 zu einer Ueber⸗ höhung der Arbeitsloſenzahlen gegenüber dem Vorfahr im Baugewerbe und bei den vom Beſchäftigungsſtand des Bau⸗ gewerbes ſtark abhängigen ungelernten Arbeitern geführt. Von dem Zugang im Dezember 1935 entfielen nämlich 331 286 oder 63,4 v. H. auf die Außenberufe und hiervon wieder 234 714 allein auf das Baugewerbe. In den mehr konjunkturabhängigen Berufsgruppen iſt dem⸗ gegenüber die Arbeitsloſigkeit nur um 191 068, d.. 36,6 v. H. des Geſamtzugangs, geſtiegen. Wie ſtark das diesmonatige Anſteigen der Arbeitsloſen⸗ zahlen durch die Jahreszeit veranlaßt att, zeigt auch die verſchiedenartige Entwicklung der Arbeitsloſigkeit bei den Märfnern und Frauen. Der größte Teil des Zu⸗ gangs wurde durch die Arbeitsloſenverſicherung aufgefan⸗ gen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger in der Arbeitsloſenverſicherung ſtieg um 273000 auf 660 000, in der Kriſenfürſorge um 82 000 auf 749 000. Nur geringfügig war der Zugang an arbeitsloſen anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen, ihre Zahl Der Oberregierungsrat im Reichs⸗ und preußiſchen Ar⸗ beitsminiſterium Dr. Münz weiſt bei einer Betrachtung der neuen Aufgaben des Arbeitseinſatzes in der„Orts⸗ krankenkaſſe“ darauf hin, daß der weitere Kampf angeſichts der bisherigen Erfolge auf die Hauptwiderſtandsneſter der Arbeitsloſigkeit auf die Großſtädte und Induſtrie⸗ bezirke konzentriert werden müſſe. Dabei fei auch die räumliche und zeitliche Verteilung der Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen von großer Bedeutung ſowie eine möglichſt gleich⸗ mäßige Beſchäftigungslage⸗ Man werde eine Aufgliederung der Arbeitsloſen nach Volleinſatzfähigen, beſchränkt Einſatzfähigen und nicht Einſanh fähigen vornehmen müſſen. Es müßte in Zukunft eine dementſprechende neue Zählung der Arbeitsloſen vorgenommen werden, weil erſt dann die Ar⸗ beitsämter vollwertige Unterlagen für ihre Vermittlung be⸗ kämen. Sie würden dann in Zukunft wohl nicht mehr einen Volleinſatzfähigen in eine Stelle einweiſen, die auch von einem beſchränkt Einſatzfähigen ausgefüllt werden könne. Eine ſolche Verſchwendung wertvoller Arbeitskraft müſſe unterbunden werden. Daruber hinaus ſei zu fordern, daß unter dieſen Geſichtspunkten einmal ein Stellenaus⸗ tauſch, ähnlich wie bereits bei den landwirtſchaftlich er⸗ fahrenen Arbeitskräften, ſtattzufinden habe. Welche Wirkungen die neuen Maßnahmen der Reichsre⸗ gierung auf die unterſtützende Arbeitsloſen⸗ hilfe hätten, ſtehe zunächſt dahin. Es ſcheine aber feſtzu⸗ ſtehen, daß auch hier an einen Umbau zu denken ſei. Die Vertretung in Sozialverfahren Durch die Vierte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über Ehrenämter in der ſozialen Verſicherung und der Reichsverſorgung vom 9. September 1935 hatte der Neichsarbeitsminiſter die Vertretung gegenüber Verſicherungs⸗ trägern und Verſicherungsbehörden den Anſchauungen des neuen Staates entſprechend neu geregelt. Dieſe Regelung iſt am 1. Januar 1936 in Kraft getreten. Zur Vertretung der Verſicherten ſind jetzt in erſter Linie die Rechtsberatungsſtellen der D AF be⸗ rufen. Neben dieſen können Rechtsanwälte, nahe An⸗ gehörige und Betriebsführer für ihre Gefolgſchafts⸗ mitglieder als Bevollmächtigte auftreten. Nur dann, wenn eine Prozeßpartei ſich nicht durch einen nach dieſen Vor⸗ ſchriften zur Vertretung Berechtigten vertreten laſſen kann und ein dringendes Bedürfnis für eine anderweitige Ver⸗ tretung beſteht, kann der Verſicherungsträger oder die Ver⸗ ſicherungsbehörde eine ſolche anderweitige Vertretung auf Antrag im Einzelfall zulaſſen. Durch eine Verordnung vom 21. Dezember 1935 hat nunmehr der Reichsarbeitsminiſter angeordnet, daß dieſe Vorſchriften auch für die Vertretung gegenüber den Dienſt⸗ ſtellen der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, den Spruchausſchüſſen der Arbeits⸗ ämter, den Spruchkammern für Arbeitsloſenverſicherung und dem Spruchſenat für die Arbeitsloſenverſicherung gelten. Auch hier iſt die Neuregelung am 1. Januar 1936 in Kraft ge⸗ kreten. Auf Verfahren, die an dieſem Tage bereits anhängig waren, findet ſie jedoch keine Anwendung, ſolange ſie bei derſelben Stelle ſchweben. Die Nibelungen⸗Straße im Odentsald Demnächft wird ſie dem Aukomobilverkehr übergeben. Zu Beginn der kommenden Reiſeſaiſon wird die„Ni⸗ belungen⸗Straße“ durch den Odenwald dem Automobil⸗ verkehr übergeben. Es handelt ſich hier um eine Straße, die von Worms über Lorſch und Bensheim durch den Odenwald(Lindenfels, Reichelsheim, Michelſtadt, Erbach, Amorbach) nach dem Maintal führt und über Miltenberg, Wertheim und Würzburg zieht. Sie verbindet ſomit die älteſte Stadt Deutſchlands, Worms, die im Jahre 1936 ihr 1500jähriges Nibelungenfeſt feiert, mit der Stadt des deut⸗ ſchen Barock. An landſchaftlicher Abwechſlung bietet dieſe Straße unendlich viel Schönes, erſchließt ſie doch gerade einen Teil des hinteren Odenwaldes, der dem Wanderer und Automobiliſten noch ſo verhältnismäßig wenig be⸗ kannt iſt. Erhöhung der Miete unerwünſcht Keine Neubelaſtungen des Hausbeſitzes. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter beſchäftigt ſich in einem Erlaß an die Länder mit der in einer Reihe von Gemeinden im Laufe des letzten Jahres erfolgten Neu⸗ einführung oder Erhöhung von Gebühren und Ab⸗ gaben, die von den Grundſtückseigentümern zu entrichten ſind, z. B. für Kanaliſation, Müllabfuhr uſw. Nach der Regelung des Reichsmietengeſetzes müſſe die Folge eine ent⸗ ſprechende Erhöhung der geſetzlichen Miete ſein, ſei es, daß allgemein in der Gemeinde ein Zuſchlag zu dem geltenden Satz der geſetzlichen Mete feſtgeſetzt werde, ſei es, daß der Hausbeſitzer als Vermieter das Recht erhält, die Mehrbe⸗ laſtung auf die Miete umzuzegen. Eine derartige Erhöhung der Lebenshaltungskoſten durch Erhöhung der Miete iſt, wie der Miniſter erklärt,„mit Rückſicht auf die allgemeine Preispolitik der Reichsregierung unerwünſcht“. Die Reichsregierung lege entſcheidenden Wert darauf, das gegenwärtige Preisniveau zu halten. Von die⸗ ſem Geſichtspunkt aus müßten Neubelaſtungen des Hausbe⸗ ſitzes, die zu einer Erhöhung der geſetzlichen Miete führen müßten, nach Möglichkeit vermieden werden. Kein Angebertum In den geänderten Richtlinien des Reichsjuſtizminiſters für das Strafverfahren wird zu dem Geſetz über heim⸗ tückiſche Angriffe auf Staat und Partei ausgeführt: Aus Paragraph 2 Abſatz 3 des Geſetzes vom 20. 12 1934 ergibt ſich, daß nach der Anſicht des Geſetzes keines⸗ wegs jede Aeußerung, die den Tatbeſtand des Pa⸗ ragraph 2 erfüllt, verfolgt werden ſoll. Wie die amtliche Begründung hervorhebt, ſoll vielmehr die Verfolgung, um die neue Waffe im Kampf gegen Staatsfeinde nicht abzu⸗ ſtumpfen, im allgemeinen nur eintreten, wenn die Strafloſig⸗ keit der Tat im Inkereſſe des Gemeinwohls und des An⸗ ſehens von Staak und Partei nicht, tragbar wäre. In anderen Fällen iſt der nationalſozialiſtiſche Staat ſtark genug, über törichtes Gere de von Nörglern und Beſſerwiſſern hinwegſehen zu können; auch widerſpricht es dem ausdrücklichen Willen des Führers, daß ſich auf dem Boden des Paragraph 2 Abſatz 2 ein verächtliches Angeber⸗ tum entwickelt. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 9. Januar. Auftrieb: 29 Kälber, 64 Schafe, 20 Schweine, 323 Ferkel, 528 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 13 bis 17, über ſechs Wo⸗ chen 17 bis 29, Läufer 29 bis 33. Marktverlauf: lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 9. Jannar. Preiſe unverändert. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 9. Januar 1936. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Reichspfennig ermittelt: Kartoffeln 4,3; Salatkartoffeln 12 bis 14, Wirſing 10 bis 12, Weißkraut 7 bis 12, Rotkraut 10 bis 15, Blumenkohl Stück 10 bis 50, Roſenkohl 30 bis 32, Karotten Büchel 6 bis 8, Gelbe Rüben 8 bis 10, Rote Rüben 10 bis 15, Spinat 8 bis 20, Zwiebeln 18 bis 15, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Kopfſalat Stück 35 bis 40, Endivienſalat Stück 5 bis 15, Feldſalat 40 bis 120, Oberkohlraben Stück 5 bis 15, Toma⸗ ten 40 bis 60, Rettich Stück 5 bis 20, Merrettich Stück 10 bis 45, Suppengrünes Büſchel 5 bis 7, Peterſilie Büſchel 5 bis 7, Schnittlauch Büſchel 10 bis 12, Aepfel 15 bis 35, Birnen 15 bis 35, Zitronen Stück 4 bis 7, Orangen 20 bis 35, Bananen Stück 5 bis 12, Markenbutter 160, 51 142, Weißer Käſe 25 bis 30, Eier Stück 10,5 is 12. Starke Entlaſtung der Reichs bank Nach der ſtarken Anſpannung des Noteninſtituts zum Jahresultimo, die in einer Zunahme der ene eh um 639.6 auf 5299.5 Mill. Mark zum Ausdruck kam,. die erſte Januarwoche, wie ſich aus dem Ausweis der Reichs⸗ bank vom 7. Januar 1936 ergibt, eine ſtarke Entlaſtung, die mit einer Abnahme der Kapitalanlage um 695.7 auf 4603.9 Mill. Mark die Ultimobeanſpruchung noch überſteigt. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am 7. Januar auf 6012 Mill. Mark gegen 6125 Mill. Mark zur gleichen Zeit des Vormonats und 5661 Mill. zur leichen Vor⸗ ſahreszeit. Die Deckungsbeſtände zeigen eine bnahme um 70000 Mark auf 87,6 Mill. Mark. Seutſche Hausfrau! Denk' on Deine pflicht. Am Sonntag gibt's das Eintopfgericht! Das Olympiaſtadion geht ſeiner Vollendung entgegen. Die Außenfront des Olympiaſtadions in Berlin, von dem jetzt die Gerüſte entfernt wer⸗ den „ Weltbild(M. Was das Eintopfgericht fordert Es fordert das Eintopfgericht Nur ein wenig Verzicht, Nur ein zeitweil'ges Einſchränken Und an and're denken. Es fordert das Eintopfeſſen Nach beſtem Ermeſſen 95 deiner Mitmenſchen Leben eſpartes zu geben. Es fordert die Eintopfmahlzeit Hilfsbereitſchaft— Mitleid Hie alle Deutſchen in der Welt, ie weniger gut geſtellt. Wir haben Gäſtee Von Johanna Weiskirch Es iſt etwas Schönes um die Gaſtlichkeit, als Gäſte zu lieben Menſchen gehen oder ſie als ſolche bei ſich empfangen zu dürfen. Da ſoll keinerlei Ueppigkeit, ſondern einfaches, herzliches Geben und Empfangen walten. Entweder zu Hauſe oder an einem zu verabredenden Treffpunkt, wo man ſich ungeſtört mit guten Freunden und Bekannten im Rahmen einer ſchlichten und doch viel Freude. Gaſtlichleit zuſammenfindet. Wo immer es auch geſchehen mag, es ſei hier ein offenes Wort an die Gäſte gerichtet: Es sollte eigentlich ganz ſelbſtverſtändlich ſein, daß ſich feder u einer beſtimmten Zeit geladene Gaſt der Höflichkeit der Könige, er Pünktlichkeit, befleißigk. Leider geſchieht das aber allzu häufig nicht. Es wird von vielen Eingeladenen ae als läſtig und im höchſten Grade pedantiſch empfunden, ſozuſagen auf die Minute erſcheinen zu ſollen. Das erwartet ja wohl kein Gaſtgeber, läßt ſich ja auch nicht durchführen, aber er darf erwarten, daß das ſo⸗ genannte„akademiſche Viertel“ nicht auf eine halbe Stunde und noch länger ausgedehnt wird. Das macht die Gaſtgeber, zumal die Hausfrau, nervös, unſicher und ungeduldig, und ſtört auch die bereits erſchienenen Gäſte. Man sollte es nicht für möglich halten, daß es heutzutage noch viele Anhänger, beſonders Au⸗ 11 der Gepflogenheit aus ae en eiten gibt. Damals galt es namlich als ſehr unfein, genau um dle Stunde der Einladung zu erſcheinen. Von den Gäſten, die das taten, hielt man in bezug auf den guten Ton nicht allzuviel. Bei . wollte keine der gebetenen Damen die erſte ſein, und die es dann doch war, ſchämte ſich geradezu ihres Mißgeſchicks. Um den Triumph zu haben, bei großen Kaffees oder Tees als letzte zu erſcheinen, wurden, wie meine mit Humor begnadete Großmutter erzählte, allerlei Raffineſſen angewendet. Eine Dame 55 Bekauntſchaft ließ ihr Mädchen um die Einladezeit im tüdtchen Beſorgungen machen, um auszuſpionjeren, ob und wer von den Honoratioren⸗Damen bereits zum Kaffee oder Tee ge⸗ angen ſei. Auf dieſe Weiſe brachte ſie es lere faſt immer als be in erſcheinen. Nach allen Seiten dienernd, ſagte ſie dann n ſcheinbar 10 e und bedauernd klingenden Worten:„Ich muß ſehr um Entſchuldigung bitten für mein verſpätetes Kommen, meine Damen, aber wieder einmal wurde ich im letzten Augen⸗ blick aufgehalten“, was die Gaſtgeberin, 0 nach ihrer Veranlagung, freundlich oder ſüßſauer akzeptierte und die anweſenden Damen mit gemiſchten Gefühlen und ſehr unterſchiedlichem Geſichtsaus⸗ druck zur Kenntnis nahmen. o etwas gibt es ja nun heutzutage nicht mehr, aber der äſte, die, wenn auch unbeabſichtigt und gleichgültig gegen Pünkt⸗ keit immer zu ſpät kommen, mehr als genug. Viese Leute ſind auch ae nicht pünktlich. Es kommt ihnen gar nicht darauf an, in Theatervorſtellungen oder Konzerten durch ihr verſpätetes Er⸗ 1.— Störungen zu verurſachen Vorträge zu unterbrechen. 8 macht ihnen auch nichts aus, ſich einer für drei Uhr getroffenen Vereinbarung erſt um vier Uhr zu erinnern und vielleicht eine ganze Geſelſſchaft dadurch zu hindern, zur beſtimmten Zeit an einem Ausflugsort einzutreffen. Immer aber werden ſolche un⸗ icheren, unpünktlichen Zeitgenoſſen und ⸗genoſſinnen alles 1 55 r ihr Zuſpätkommen verantwortlich machen, nur nicht ſich ſeloſt. aß man ſich ſchließlich nicht mehr gern mit ihnen einlüßt, ſie nur notgedrungen einlädt, kann man ſehr wohl verſtehen, denn wer läßt ſich und ſeinen Gäſten durch die Rückſichtsloſigkeit eines einzelnen Geladenen die Stimmung und nicht zuletzt die feſt⸗ lichen Genliſſe beeinträchtigen. Das nimmt man ein⸗ oder zwei⸗ mal hin und macht dann Schlu er zu einer beſtimmten 170 eingeladen wird, hat gar keine A ſich bedrückt zu fühlen, wenn er der erſte Gaſt iſt. anz im Gegenteil, der Gaſtgeber wird 1105 ſeine Pünktlichkeit hoch anrechnen. Von einem erwachſenen! 1 55 kann man ſie erwarten, ſelbſt wenn er bedauerlicherweiſe in der Jugend nicht dazu erzogen wurde, denn es kommt für einen feden die Zeit, in der er f in die e zu nehmen hat. Jedenfalls ſollien es Eltern und Erzieher nicht verſäumen, die ihnen anvertrauten Kinder ſo früh und ausdauernd wie möglich auf die Pflichten des Gaſtes aufmerkſam zu machen.. Kleine Handreichungen (Aus der Kinderperſpektive) Man ſitzt am Tiſch„Man' heißt die Familie. Eigentlich iſt es aber nicht die gang Familie. Vater iſt ausgegangen und Martha hat. lſo ſitzen nur Mukter und Tante Paula noch am Tiſch. 5 Man ſelbſt hört und ſieht nichts. Das neue Bilderbuch! Das es ſo etwas Schönes gibt! Liſa beugt ſich ganz dicht darüber Sie ſchnüffelt Das riecht genau wie Weihnachten So wie es im Weihnachtszimmer riecht wenn man am Morgen nach der Be⸗ ſcherung zuerſt hineinkommt. Ich werde dir in der Küche den Zwieback holen“ hört Lisa die Mutter zu Tante Paula ſagen Die hat ſich am Fuß verletzt und kann nicht gut 918„Zwieback holen, denkt Liſa und ſchiebt das herrliche uch fort,„ich weiß wo die ſind, ich kann ſie au 8 „Mutter, ſoll- ich den Zwieback 8 e mal an, 1 lacht Tante Paula.„Will ſicher gern ſelbſt einen Zwieback haben!“ Liſa iſt ganz rot geworden, aher ſie 05 doch nur der Mutter helfen wollen! Die ſagt ſoeben„Bleib nur a Kind ich hole ihn ſchon 8 und Liſa verſinkt wieder in ihrem Märchenbu Jetzt ſt es gerade ſo, als wären Muktsr und Fonte einkdch gereckmunden. * Mutter lebt mal wieder ganz in der Küche. auch zu 51 55 Nicht nur molli ſo gut. Begeiſtert zieht Liſa den Duft in d Mutter backt Kuchen Da wird Das geht viel ſchöner als im Sommer das Kuchenbacken auf dem 8 1 en. Da tſt es aber e Naſe. die Roſinen wa Nein, Liſa wird beſtimmt keine nehme⸗ Das wäre ja„ Wenn man ſo was kut, dann mocht mon den lieben Gol traurig Den wird man aber doch nicht ger zde vor Weihnachte 5 wird es eiskalt bei em Gedanken. 8 warm 1 es duftet auch un Sonſt fliegt womöglich alles fort. Viſa „Margret“, Liſa zupft ſie än der Schürze,„könnte ich nicht auch was helfen, weißt du, ſo mit kneten— ich waſche mir auch die Hände!“ Das Kindergeſicht iſt eine einzige, flehende Bitte. „Madame, das Kind—“ meint Margret gutmütig,„es möchte auch gerne helfen.“ Eben rollt die Mutter den Teig aus. Aber der iſt noch ni 5 dünn genug. So wird er nochmals ausgerollt, ſonſt„knuſpern“ ſie nicht, die kleinen Kuchen. „Das Kind—“, ärgerlich dreht die Mama ſich um,„aber das ſtört uns doch nur bei der Arbeit— geh ſpielen, Liſa, das können wir allein viel beſſer!“ Die Küchentüre ſchließt ſich. Sie kreiſcht ſo, als lache ſie Liſa aus:„Eiſch, ſiehſt du, du darfſt nicht in die Küche! Und dabei iſt doch die Küche im Augenblick das allerintereſſanteſte! Denn in der Küche„weihnachtet“ es, da duftet es ſchon nach Chriſtkindchen und Heiligabend und„Lange⸗aufbleiben⸗dürfen 5 Aber man darf la nicht hinein. Liſa blickt betrübt auf ihre Händchen. Gewiß, die lind nicht ganz ſauber. Aber ſie hätte ſie ganz ſicher gewaſchen, ſogar mit der häßlichen grünen den Bun die immer nach Waſchtag roch. Doch man will ihre kleinen Hände ja gar nicht. Gibt ihnen nichts zu tun. „Ihr ſeid noch zu klein“, ſagt Liſa zu ihren Händchen.„Ich wlünſche, ihr wäret ſo groß und rot und dick, wie der Margret ihre! Dann dürftet ihr in die Küche. Wo ſie die kleinen ſüßen Kuchen backen, ach, und mit Ei bepinſeln und mit buntem Zucker beſtreuen Warum ſind nur Kinder immer zu klein, wenn ſte doch helfen möchten! Immer ſagen die Großen:„Laß nur, das verſtehſt du nicht oder das kann ich allein viel beſſer und ſchneller!“ Die haben es doch auch einmal lernen müſſen, die ſind doch auch einmal klein geweſen! . Die kuchenbackende Mamg in der Küche aber ahnt nicht, daß zwei kleine arbeitswillige Hände und eine winzige Perſon, die auch„gerne dabei ſein möchte“, nun traurig im Puppenwinkel ſizen Und daß Liſa wieder einmal bei ſich feſtſtellt:„Immer wenn man helfen will, dann heißt es—„das kannſt du noch nicht, laß nur ſein]“ Dennoch gibt es eine Fülle kleiner Handreichungen, mit denen man kleine Hände wundervoll beſchäftigen könntel Warum vergeßt ihr das immer wieder, ihr Mütter! J. Adams Die Augengläſer laufen an! Feiner Sprühregen, ſchnelle Temperaturübergänge, oder Nebel ſind die ausgeſpröchenſten„Feinde“ von Augengläſern. Dauernd muß das Taſchentuch in Aktion kreten und„Scheibenwiſcher“ ſpielen, was ſich natürlich nicht gerade ſehr günſtig auf die Laune des Betroffenen auswirken dürfte. Beſorgen wir uns für wenige Pfennige Glyzerin und überziehen ganz leicht die Gläſer hiermit. Ebenſo kann auch eine Miſchung von Glyzerin und Kaliſeife her⸗ geſtellt werden Hiervon wird ein Tröpfchen auf die Gläſer ge⸗ bracht Das Trockenwiſchen erfolgt mittels eines weichen Läppchens von Hirſchleder. Ein weiteres gutes Mittel, um das Beſchlagen der Gläſer zu unterbinden, finden wir in der gewöhnlichen Schmierſeife. it dieſer werden ſeden Morgen die Brillengläſer dünn beſtrichen, diefe gut verrieben und dann ſo lange geputzt, bis die„Augenfenſter“ wieder hell erſtrahlen. Gertrud Reinsch e 2 2 Strickkleider für Kinder! An die Schulkleider unſerer Kleinen werden die größten An⸗ forderungen geſtellt. Sie ſollen neben dem hübſchen Ausſehen aber auch ſehr haltbar ſein. Ein Kind ſoll ſich in ſeinem Kleidchen wohl fühlen und auch darin herumtollen dürfen. Dieſe Anſprüche erfüllt ein Kleid aus Jerſey im höchſten Maße, Jerſeyſtoffe ſind dank ihrer webartigen Stricktechnik ſehr haltbar und ſtrapazierfähig Natürlich ſollte man darauf achten, nur gute Qualitäten zu kaufen. Die kleine Mehrausgabe wird durch ihre viel längere Haltbarkeit wieder ausgeglichen. Abb. 1 iſt ein einfaches Kleid aus dunkel⸗ blauem Jerſeh. Die Taille hat ein Schößchen, das durch einen Ledergürtel gehalten wird. Der Rock iſt glockig geſchnitten. Ein kleiner weißer Piquskragen mit einer Seidenſchleife gibt dem Kleid ff —— — ad 1 — — —— Zelehuung: A. de Lorme M eine freundliche Note. Abb. 2 iſt aus weinrotem Jerſey Das Kleid hal ein imitiertes Schößchen, auf dem ſeillich Bieſenſtepperei in⸗ gebracht iſt Der Rock zeigt vorn zwei tief eingelegte Falten, die un Hälfte abgeſteppt ind Am Halsausſchnitt ſind zwei hübiche olzknöpfe angebracht Abb 3 zeigt ein Kleid aus rotbraunem erſey in ſchlichter Machart. Die ſeitlichen Teilungen ſind etwas glockig geſchuünten auf denen vier Taſchenklappen ſitzen Kragen und Manſchetten ſind aus weißem Piqués, was dem Kleidchen einen kindlichen Ausdruck gibt. 5 a 5 a ſedünſtet hat ſo aten en. In einer gut gebutterten Form ungefähr 1 Stunde Die praktiſche Hausfrau Geſundheitlich einwandfreies Staubwiſchen Wir Hausfrauen haben immer, wenn es an das Staubwiſchen geht, eine gewiſſe Schen vor dieſer Arbeit. Sie iſt nicht ſchwer. Das ſehen wir ohne weiteres ein, aber— und das iſt der Kern⸗ punkt— ſie iſt uns äußerſt unſympathiſch. Unſere Antipathie be⸗ ruht auf der Langeweile dieſer Arbeit, die doch nun andererſeits ſo äußerſt wichtig iſt. Ferner iſt es nicht angenehm, dabeſ ſich die Lungen voll Staub zu pumpen. N Wenn auch die heutige Möbelarchitektur ſich der Annen keit anpaßt und keine mit Aufſätzen und Verſchnörkekungen vek⸗ zierten Möbelſtücke mehr fabriziert, ſo iſt doch noch genügend Auf⸗ merkſamkeit den einzelnen Gegenſtänden zu widmen. Und wie oft hat ſchon manche Hausfrau geklagt:„Ich habe nun heute morgen ſooo gründlich und ſorgfältig Staub gewiſcht“— und doch— nach ein paar Stunden iſt wieder ein leiſer Staubhauch feſtzuſtellen. Ja, dieſer Staub hat es in ſich. Mit ſeltener„Aus⸗ dauer“ verſucht er es immer wieder, uns arme Hausfrauen zu zärgern“. Beſonders werden hiervon Wohnungen in Vororten belroffen, die in ſandiger Gegend liegen. Nun— wir. werden einmal den Verſuch unter⸗ nehmen, dieſem ſich ſo„wichtig“ vorkommenden Staub energi zu Leibe zu gehen.— Sie fragen:„Wie?“ Nun ganz einfach! Auf ein weiches Staubtuch gießen wir ein paar Tropfen Oel. Am beſten eignet 85 hierzu ein dünnflüſſiges Oel, wie Mopßl— jedenfalls ein Oel, das nicht ſchmiert. Damit wiſchen wir nun Staub Hiermit haben wir gleich zweſ Fliegen mit einer Klappe geſchlagen: erſtens wirbelt der Staub beim Wiſchen nicht auf, und zweitens werden die Möbel uſw damit blank polieri. Unſere Wohnung ſieht alſo ſtets wie„neu“ aus Es muß natürlich dann dafür Sorge getragen werden, daß das Staubluch mindeſtens wöchentlich ausgewaſchen wied. Ein Verſuch wird ſofort über⸗ zeugen! 2 ö Kniffe bei der Samt⸗ Verarbeitung. Selbſt die zarteſte Seide erfordert beim Verarbeiten nicht die große Sorgfalt wie Samtgewebe. Beſonders Seidenſamt iſt gegen Druck überaus empfindlich. Zum Heften verwende man nur Stahlſtecknadeln, zum Heften Seide, die dann nicht ausge⸗ zogen, ſondern jeder Heftſtich aufgeſchnitten wird. Um Fin⸗ gerabdrücke zu vermeiden, lege man ein Samtſtückchen auf die Anfaßſtelle. Das Maſchinenähen hat ſtets hinter dem Heftfaden zu erfolgen. Die feſten Webekanten müſſen nach Bedarf dann eingeſchnitten werden, damit die Naht glatt zu liegen kommt. Das Anſtücken wird faſt unſichtbar, wenn es in genauer Fadenrichtung vorgenommen wird. Beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit erfordert der ſogenannte Strich. Panne, Velourchiffon und alle e Sammete dürfen niemals gegen den Strich verarbeitet werden. Lange Nähte in Samt werden in der Schwebe gebügelt. Das Nahtende iſt am Plättbrett feſt anzuſtecken, die Naht in der Luft ſtraff⸗ zuziehen und zu bügeln. Kurze Nähte zieht man nur über die Spitze des aufrecht geſtellten Eiſens. Hat es dennoch beim Verarbeiten Druckſtellen gegeben, dann werden dieſe durch das bekannte Dämpfen entfernt. Wenn auch Baum⸗ wollſamt nicht ſo empfindlich iſt wie Seidenſamt, ſo iſt den⸗ noch große Aufmerkſamkeit nicht zu vergeſſen. ö Teppichecken. Ein recht einfaches, dabef aber außer⸗ ordentlich praktiſches Hilfsmittel zur Pflege und Erhaltung der Teppiche ſtellen die Teppichecken dar. Es iſt einmal recht unſchön, und außerdem wenig vorteilhaft für Teppiche und ſonſtige Fußbodendecken, wenn deren Ecken durch den ſtän⸗ digen Gebrauch umkippen. Dieſem Uebelſtande wird durch die aus ſtarkem Blech hergeſtellten Teppichecken abgeholfen. Sie ſind mit einer Anzahl Löcher verſehen und werden mit einem ſtarken, feſten Garn und kurzen Stichen an die Un⸗ terſeite der Teppichecken befeſtigt. Durch die Schwere des Materials können nunmehr die Ecken nicht mehr umgebogen werden. Der Preis iſt gering, ſo daß man ſich mit einer kaum nennenswerten Ausgabe manchen unnötigen Aerger erſparen kann. 8 Reinigen von Buder⸗ und Spiegelrahmen. Goldrahmen bedürfen von Zeit zu Zeit der Pester Man überſtreicht! ſie mittels eines Pinſels mit beſtem Weingeiſt, dem man: einige Tropfen Aged e 0 zufügt, und ſpült nach einigen Minuten den aufgelöſten Schmutz leicht mit dem jetzt mit Regenwaſſer getränkten Pinſel ab. Der Rahmen darf nicht abgetrocknet werden, weil ſich dadurch das Gold ablöſen würde, ſondern er wird in die Nähe eines Ofens gelegt— nicht geſtellt— und darf während des Trocknens nicht be⸗ wegt werden. 5 5 Für die Küche Pikante Kalbsſchnitzel(für 4 Perſonen). Zutaten: 500 Gramm Kalbsſchnitzelfleiſch,! Ei, Semmelkrumen, 50 Gramm Butter, 50 i Käse,„ Liter dicke ſaure Sahne, etwas Maismehl, 15 Tropfen Maggis Würze, Salzkartoffeln. Zube⸗ reitung: Aus dem Schnigelfkelſch ſchneidet man vier Schnitzel, klopft 56 leicht, ſalzt ſie, wendet ſie 185 in El, dann in geriebenem Käse, darauf noch einmal in Ei und zuletzt in Semmelkrumen. Dieſe dick kruſtierten Kalbsſchnitzel müſſen in ſteigender Butter halb gar und braun gebraten werden, dann beſtreut man ſie noch einmal dic mit geriebenem Käse, gibt die ſaure Sahne daran, die ſie nahezu bedecken muß und ſchmort ſie gar. An die 1 95 gibt 50 zum Binden etwas Maismehl und würzt zuletzt mit Maggis 2 Würze. 5 Salat von gewürfelten 5 Eine Kilodoſe für fünf bis ſechs Perſonen Man läßt die Möhren auf einem Sieb 1 beſtreul ſie in der Salatſchüſſel etwas mit feinem Salz und läßt ſie eine halbe Stunde ſtehen. Dann gießt man gleichmäßig drei Löffel Salatöl darüber, nach einer halben Stunde dreſ Eßlöffel nicht zu ſtarken Eſſig und zuletzt drei Löffel Doſenmilch oder ſaure Sahne. Nach einer halben Stunde würzt man mit Pfeffer, dem noch nötigen Salz und einer kleinen feingehackten Zwiebel, ſchwenfʒtkt den Möhrenſalat gut um und reicht ihn zu kaltem Fleiſch, Sülze oder Pfannkuchen.. Reisſchnitten nach baltiſcher Art. Tags zuvor 118 8 Reis wird in Scheiben geſchnitten, in El und Semmelmehl gedr 5 und in Fett gebacken. Dazu ißt man Backobſt. 5 8 A i Zwei Pfund Aepfel von der Sorte, die nicht ſo leicht zerfällt, werden geſchält und in Achtel zerſchnitten. Na. dem man ſte in Aae dem man etwas Rum zuſetzt, kurz aß ſie noch ganz geblieben ſind, gibt man is zum Ablropfen auf ein Sieb Inzwiſchen verrührt man Butter alit drei Eigelb. 2 Pfund Zucker und etwas gerkebene Zitronen⸗ ſchale ſchaumig und gibt z Pfund Mehl und eine Taſſe fei Sahne dazu Zuletzt wird der Eierſchnee und die Aepfel leicht .