e. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feſertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berküündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. 133 5 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang 5 Neujahrsempfänge beim Führer 51 Vertreter fremder Mächte gratulieren.— Der Haupk⸗ wunſch für 1936: Friede! Berlin, 10. Januar. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler empfing Freitag mittag im„Haus des Reichspräſidenken“ in der Wilhelmſtraße in feierlicher Form die Verkreter der in Ber⸗ lin akkreditierten Mächte, der Wehrmacht und der Keichs⸗ hauptſtadt ſowie die Abordnung der Halloren, die erſchie⸗ nen waren, um dem Führer des Deutſchen Reiches und durch ihn dem deukſchen Volk die Glückwünſche für das Jahr 1936 auszuſprechen. Der Schauplatz der traditionellen Neujahrsempfänge, die auf Wunſch des Führers nicht am Neujahrstage ſtatt⸗ fanden, ſondern auf den 10. Januar verſchoben worden ſind, das„Haus des Reichspräſidenten“, war trotz des Regen⸗ wetters von vielen Schauluſtigen umlagert, die mit gro⸗ ßem Intereſſe die Auffahrt und das damit verbundene mi⸗ litäriſche Schauſpiel geſpannt verfolgten. Die harrende Menſchenmenge brachte dem Führer bei ſeinem Erſcheinen im Vorgarten des Palais lebhafte Kundgebungen dar. . Kurz nach halb elf Uhr erſchallen im Vorgarten des „Hauſes des Reichspräſidenten“ Kommandos. Die Ehren⸗ kompagnie nimmt am Nordſeitenflügel Aufſtellung. Der Muſikzug ſpielt den Präſentiermarſch, während der Wa⸗ gen mit dem Führer in Begleitung ſeines perſön⸗ lichen Adjutanten, Obergruppenführer Brückner, in den Vorgarten einfährt. Stürmiſche Heilrufe grüßen von der Straße hinein, als der Führer nach einem kurzen Gruß am die Ehrenkompagnie das Haus betritt. Gleich darauf erſcheinen die Vertreter der Wehrmacht Als Erſter fährt im offenen Wagen der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Göring, ebenfalls von der Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt, in den Vorgar⸗ ten ein. Ihm folgen gleich darauf der Reichskriegsminiſter, Generaloberſt von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Frhr. von Fritſch, und der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder. Nachdem der Reichskriegsmini⸗ ſter in kurzer Anſprache dem Führer die Wünſche der Wehrmacht übermittelt hatte, tauſchte der Führer mit jedem der erſchienenen Oberbefehlshaber Neujahrsglückwünſch⸗ aus. Die Glückwünſche der Partei waren dem Führer bereits bei früherer Gelegenheit durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. überbracht worden. 5 Um 11,10 Uhr empfing der Führer den Staatskommiſ⸗ ſar von Berlin, Dr. Lippert, der ihm im Namen der Reichshauptſtadt den Neujahrsgruß entbot. Anſchlie⸗ ßend um 11,15 Uhr überbrachte eine Abordnung der Halloren, der„Salzwirker⸗Brüderſchaft in Thale zu Halle“, dem Reichsoberhaupt nach altem Brauch Salz, Schlack⸗ wurſt und ein Glückwunſchgedicht, den ſogenann⸗ ten Neujahrscarmen. Der Führer dankte den in ihrer Tracht erſchienenen Halloren mit freundlichen Worten und ſprach ihnen zugleich für ihre Brüderſchaft ſeine beſten Wünſche für das neue Jahr aus. Nach dem Empfang beim Führer begaben ſich die Hal⸗ loren zu Reichsminiſter Dr. Goebbels, um auch ihm in althergebrachter Form die Glückwünſche zum neuen Jahr anreden Der Empfang der Diplomaten Alsdann folgte der feierliche Neujahrsempfang der beim Deutſchen Reich beglaubigten ausländiſchen Diplomaten. Die Anfahrt der fremden Miſſionschefs begann um 11,30 Uhr. Ihnen erwies die Ehrenkompagnie militäriſche Ehrenbe⸗ zeugungen durch Präſentieren, wobei die Spielleute und die Muſik beim Eintreffen des Nuntius und der Botſchafter den Präſentiermarſch ſpielten. Hierzu erſchienen ſämtliche 51 in Berlin beglaubigten fremden Bok⸗ ſchafker, Geſandten und Geſchäftsträger, um dem Führer ihre und ihrer Regierungen Glückwünſche zum Jahreswechſel auszuſprechen und die Wünſche des Ober⸗ hauptes des Deutſchen Reiches für ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker entgegenzunehmen. Dieſer Staats⸗ akt fand im großen Saale des„Hauſes des Reichs⸗ präſtdenten“, Wilhelm⸗Straße 73, in der gleichen Form ſtatt, wie er bereits zur Zeit des verewigten Reichspräſi⸗ denten Generalfeldmarſchall von Hindenburg alljährlich am „Neujahrstage zu geſchehen pflegte. Der Führer und Reichskanzler, in deſſen Begleitung ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen, Frhr. von Neu⸗ rath, die Staatsſekretäre Dr. Meißner, von Bü⸗ Low und Dr. Lammers, der Chef des Protokolls, Ge⸗ ſandter von Bülow ⸗Schwante, die Referenten der Präſidialkanzlei ſowie der Adjutant der Wehrmacht beim Führer, Oberſtleutnant und Abteilungschef im Generalſtab des Heeres Hoß bach, und der perfönliche Adjutant des Führers, SA⸗Obergruppenführer Brückner, befanden, betrat um 12 Uhr den großen Saal, in dem die Diploma⸗ ten bereits Aufſtellung genommen hatten. i Samstag, den 11. Januar 1936 Anſprache des Nuntius Orſenigo Der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der Apoſtoliſche Nuntius Mſgr. Cäſare Orſenigo, richtete an den Führer eine franzöſiſche Anſprache, deren Ueberſetzung wie folgt lautet: „Herr deutſcher Reichskanzler, der Beginn des neuen Jahres vereint, wie immer, die Miſſionschefs der zahlrei⸗ chen Staaten, die mit Ihrer mächtigen Nation diplomati⸗ ſche Beziehungen unterhalten, um die Perſon Ew. Excel⸗ lenz. Ich habe in meiner Eigenſchaft als Doyen des Diplo. matiſchen Korps die Ehre, als Dolmetſch aller meiner Kol⸗ legen das Wort zu ergreifen, um Ew. Excellenz in unſerem eigenen Namen und im Namen der hier vertretenen Sou⸗ veräne und Staatschefs die beſten Wünſche für das neue Jahr auszuſprechen. Unſer erſter Wunſch gilt Ihnen, Herr Reichs⸗ kanzler: Möge dieſes Jahr reich an Glück für die Per⸗ ſon Ew. Excellenz ſein. Den gleichen Wunſch hegen wir für alle die, die bei der ſchweren täglichen Arbeitslaſt Ihre eifrigen Mitarbeiter ſind. Sodann richten ſich unſere Gedanken und unſere Wün⸗ ſche auf Ihr ganzes Volk, angefangen mit der ſtets ſo fleißigen und gaſtfreien Bevölkerung in der Hauptſtadt, und darüber hinaus auf alle Söhne Deutſchlands. Die be⸗ ſten dieſer Wünſche gelten vor allem den Söhnen der Arbeit, mögen ſie ſich in den Fabriken ihrer Induſtrieſtädte bemü⸗ hen oder im Schweiße ihres Angeſichts das Ackerland be⸗ ſtellen. i In dieſer ernſten Stunde des inkernationalen Lebens, die ſicherlich in der Geſchichte der Völker denkwürdig blei⸗ ben wird, liegt uns auch daran. den Wunſch auszuſprechen daß das neue Jahr uns bald das ſo ſehnlich erwartete, große Geſchenk bringen möge: den Frieden und die Ruhe der Welt Herr Reichskanzler! Das ſind unſere aufrichtigſten Wünſche für das neue Jahr!! In der Hoffnung, daß ſie mit Gottes Hilfe eine glückliche Erfüllung finden werden, brin⸗ gen wir ſie Ew. Excellenz mit der Bitte dar, ſie wohlwollend aufzunehmen.“ Die Antwort des Führers Der deutſche Reichskanzler antwortete darauf wie folgt: „Herr Nuntius! Für die Glückwünſche, die Sie im Na⸗ men des Diplomatiſchen Korps und zugleich im Namen der hier vertretenen Staatsoberhäupter mir, meinen Mitarbei⸗ tern und dem ganzen deutſchen Volk zum neuen Jahr dar⸗ gebracht haben, ſpreche ich Ew. Excellenz meinen beſten Dank aus. Ich danke insbeſondere für die warmen Worte, die Sie für die Berufsſtände der arbeitenden Bevölkerung Deutſch⸗ lands gefunden haben. Sie werden überall einen lebhaften Widerhall finden. Mit Befriedigung können wir feſtſtellen, daß das Jahr 1935 unſerem Volk wichtige Fortſchritte gebracht hat. Es iſt uns gelungen, eine weitere gewaltige Anzahl arbeits⸗ loſer Volksgenoſſen neuer Tätigkeit zuzuführen und dadurch immer größeren Kreiſen arbeitswilliger Kameraden die Möglichkeit einer beſſeren Ernährung, Wohnung und Fa⸗ milienfürſorge zu verſchaffen. Die deutſche Wirtſchaft hat ſich im abgelaufenen Jahr weiter gefeſtigt. Das verſtändliche Verlangen unſeres Volkes, die Früchte ſeiner Arbeit— ebenſo wie die anderen Völker auch— nach außen gegen die Wechſelfälle einer politiſch bewegten Zeit zu ſichern, iſt im vergangenen Jahr endlich Wirklichkeit geworden. So blicken wir mit Dank gegen die Vorſehung, die unſere Ar⸗ beit geſegnet hat, auf das Jahr 1935 zurück und treten mit dem feſten Willen, das begonnene Werk erfolgreich fort⸗ zuſetzen, in das neue Jahr ein. Erfüllt von der Sehnſucht, mit den anderen Völkern der Erde in Frieden zu leben und mit ihnen auf allen Ge. bieten des Lebens in gegenſeitigem Verſtändnis zuſammen⸗ zuarbeiten zum Wohl und zum Fortſchritl der Menſchheit, wünſcht das deutſche Volk aufrichtig, das gleiche Streben nach vertrauensvoller Mitarbeit und gegenſeitiger Rückſicht⸗ nahme auch bei allen anderen Völkern zu ſehen. Ich und die Reichsregierung ſowie das geſamte deutſche Volk ver⸗ einigen ſich daher mit Ihnen, Herr Nuntius, in der Hoff⸗ nung, daß das neue Jahr die ſehnlichſt erwartete Entſpan⸗ nung und Beruhigung unter den Völkern und einen wirk⸗ lichen Frieden bringen möge. In dieſer Hoffnung ſpreche ich Ihnen, Herr Nuntius, und Ihnen allen, meine Herren, zugleich für Ihre Staats⸗ oberhäupter, Regierungen und Völker in meinem und des deutſchen Volkes Namen die herzlichſten Neujahrswünſche aus.“ Nach dieſen Anſprachen begrüßten der Führer und Reichskanzler und nach ihm der Reichsminiſter des Aus⸗ wärtigen die im Halbkreis ihrer Rangfolge nach ſtehenden Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger einzeln und nahm deren perſönliche Glückwünſche entgegen, woran ſich kurze Unterhaltungen knüpften. Alsbald nach der Abfahrt des diplomatiſchen Korps er⸗ ſchien der Führer auf dem Balkon des Hauſes des Reichs⸗ präſidenten, um die ſtürmiſchen Huldigungen der Tauſende von Zuſchauern in der Wilhelmſtraße entgegenzunehmen. Anſchließend ſchritt der Führer die Front der Ehren⸗ kompagnie ab. Hieran ſchloß ſich ein Vorbeimarſch der Ehrenkompagnie vor ihrem Oberſten Befehlshaber, dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Nr. 9 Das Gaarland im Flaggenſchmuck Die letzten Vorbereitungen für die Abſtimmungsfeiern. Saarbrücken, 11. Januar. 5 Im ganzen Saarland, in Stadt und Land, wird fieber⸗ haft an den Vorbereitungen für die würdige Ausgeſtaltung der großen Abſtimmungsfeiern gearbeitet. In Erinnerung an die großen Tage des Vorjahres iſt jeder bemüht, zu ſei⸗ nem Teil dazu beizutragen, daß die Feſttage einen erheben⸗ den Verlauf nehmen. In Saarbrücken iſt auf dem Rathausplatz, der am Sonntag in„Platz der Deutſchen Front“ umgetauft werden wird, bereits eine große Tribüne uufgebaut, um möglichſt viele Volksgenoſſen an dem Erleb⸗ nis des großen Vorbeimarſches vor Reichsminiſter Dr. Frick teilnehmen zu laſſen. Während in den großen Orten außerhalb Saarbrük⸗ kens und dem Kreis Saarbrücken⸗Land die Hauptfeiern am Sonntag abgehalten werden, wird die größte Erinne⸗ rungsfeier am Montag in Saarbrücken ſtattfinden. Die Betriebe und Geſchäfte ſchließen am Montag rechtzeitig, daß allen Volksgenoſſen die Teilnahme an dem großen Erin⸗ nerungsmarſch möglich iſt. Von Samstagabend ab wird das ganze Saarland wieder in feſtlichem Flaggenſchmuck pran⸗ gen. Vier Buktergroßhändler in Schutzhaft. Durch die Bayeriſche Politiſche Polizei wurden auf Ver⸗ anlaſſung des Staatsminiſterium des Innern in Bayern vier Buttergroßhändler in München in Schutzhaft genom⸗ men, die über 20 Zentner Butterſchmalz zu ungeheuerlichen Ueberpreiſen nach Sachſen lieferten. Staatsgefährliche preußiſche Militärmärſche. Das Auſſiger Polizeikommiſſariat hat die alten öſter⸗ reichiſchen und preußiſchen Militärmärſche, die in der letzten Zeit, wie in der Bekanntmachung behauptet wird,„in provo⸗ katoriſcher Abſicht“ geſpielt worden ſeien, verboten und hohe Strafen bis zu 5000 Kronen für eine Uebertretung feſtge⸗ ſetzt. Schwere Kerkerſtrafen für Nationalſozialiſten in Oeſterreich. Vor einem Grazer Schwurgericht hatten ſich zehn Na⸗ tionalſozialiſten wegen Verbrechens des Hochverrats zu ver⸗ antworten. Die Anklage legte ihnen die Herſtellung und Verbreitung verbotener Druckſchriften zur Laſt. Sechs An⸗ geklagte wurden zu ſchweren Kerkerſtrafen von je fünf, drei und zweieinhalb Jahren verurteilt. 2 TCC 1 Verzicht auf Oelſperre? Führen die bisherigen Sanktionen zum Ziel? . London, 10. Januar. Aus Mitteilungen der Blätter geht hervor, daß ſich die oritiſche Regierung bis auf weiteres noch nicht für oder gegen eine Oelſperre gegen Italien feſtlegen wird. Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ melder, wollen die engliſche und die franzöſiſche Regierung zunächſt die genaue Bedeutung feſtſtellen, die der Rooſevelt⸗ 91 55 Neutralitätserklärung beizumeſſen ſei. Die beiden Regierungen wünſchten eine Aufklärung ver⸗ ſchiedener Punkte, bevor ihre Außenminiſter am 20. Ja⸗ nuar nach Genf gehen. Der politiſche Berichterſtatter der„Morning Poſt“ ſchreibt, daß das britiſche Kabinett, wenn es nächſte Woche die Frage einer Oelſperre erwäge, folgende Hauptbetrach⸗ tungen anſtellen müſſe: 1. Ob eine Oelſperre gegenwärtig mit weniger großer Wahrſcheinlichkeit zu einer kriegeriſchen Gegenmaßnahme Italiens führen würde als im Dezember. 2. Inwiefern die Lage durch die franzöſiſchen Flottenbe⸗ wegungen und das neue amerikaniſche Neutralitätsgeſetz berührt werde und 1 3. in welchem Ausmaß die Entrüſtung der Oeffentlichkeit gegen den Pariſer Friedensplan durch die tiefgehende Wirkung abgeſchwächt worden ſei, die die Verteidigung Sir Samuel Hoares hervorgerufen habe. Der Berichterſtatter meldet, daß die bereits angekün⸗ digte Rede des Außenminiſters Eden in Leamington am 17. Januar ſehr wichtige Mitteilungen über die britiſche Außenpolitik enthalten werde. 5 Bald neuer Friedensvorſchlag? Der politiſche Berichterſtakter des„Daily Expreß“ ſchreibt, daß England auf der Völkerbundsratsſitzung nicht auf eine Oelſperre dringen werde. Man werde erklären, daß die Wirkſamkeit der beſtehenden Sühnemaßnahmen ausreiche und daher eine neue Sanktion, die Kriegsgefahren mit ſich bringe, unnötig ſei. In London einlaufenden Ge⸗ rüchte zufolge ſeien ſowohl die innere Wirtſchaftslage Ita⸗ liens als die militäriſche Lage in Abeſſinſen ernſt. Der Berichterſtatter meint, daß innerhalb der nächſten drei Mo⸗ nate mit einem neuen Friedensvorſchlag zu rechnen ſei. Keine engliſche Nückfrage London, 11. Jan. In London wird amtlich beſtritfen, daß die britiſche Regierung in Washington Schritte unter ⸗ nommen habe, um eine genaue Auslegung der Neutrali⸗ kälserklärung des Präſidenten Rooſevelt zu erhalten. 3 5 Das Dementi bezieht ſich auf Gerüchte nach denen ſo⸗ wohl die britiſche als auch die franzöſiſche Regierung Wert auf die Erläuterung mehrerer Punkte der Erklärung des amerikaniſchen Präſidenten legten, bevor ſich die Außenmi⸗ niſter der beiden Länder am 20. Januar nae Genf begeben. Nachtmanöver vor Alexandrien Annahme: Angriff einer europäiſchen Mach. London, 11. Januar. In der Umgehung von Alexandrien fand in der Nacht f ein großes Manöver der engliſchen Flotte und der engliſchen CLuftſtreitkräfte ſtalt. In den frühen Morgenſtunden führte eine angenom⸗ mene europäiſche Macht ein en Scheinangriff ſowohl von der Land⸗ und Waſſerſeite her als auch aus der Luft auf Alexandrien durch. Der Hafen der Stadt war in völliges Dunkel gehüllt, als die britiſchen Kriegsſchiffe, die den Feind darſtellten, ohne Lichter erſchienen. Unter⸗ ſeeboote verſuchten, von außen her die Hafenſperre zu durchbrechen, um die im Hafen vor Anker. Schiffe zu torpedieren. Ganze Scharen von Flugzeugen erfüllten die Luft mit dem Gebrumme ihrer Propeller und bombardierten die Stadt und ihre Hafenanlagen, nachdem ſie ſich durch Leuchtkugenn über ihre Abwurfziele verge⸗ wiſſert hatten. Gleichzeitig leuchteten zahlreiche Scheinwer⸗ fer den Himmel und den Horizont des Meeres ab, um die Angreifer zu Waſſer und in der Luft in ihre Kegel einzu⸗ fangen.. Kämpfe an der Gübfron Abeſſinien meldet Erfolge. Addis Abeba, 11. Jan. Wie hier bekanntgegeben wurde, iſt an der Südfront während der letzten Woche leb⸗ haft gekämpft worden. Die abeſſiniſchen Truppen, und zwar die Abteilungen des Dedjasmatſch Bayene Marert, ſollen dabei äußerſt erfolgreich geweſen ſein. Nach abeſſiniſchen Schilderungen gelang es dieſen Trup⸗ pen ſtarke italieniſche Abteilungen zu überraſchen. Nach einem blutigen Gefecht gaben die Italiener den Kampf auf und zogen ſich zurück. Dabei ließen ſie, wie es in der abeſ⸗ ſiniſchen Meldung heißt, einen hohen Offizier der Heimat⸗ armee und einige hundert Somali⸗Askari tot auf dem Kampfplatz zurück. Die abeſſiniſchen Truppen ſollen ferner ſechs Tanks, neun Maſchinengewehre und eine Radioſtation erbeutet haben. „Mit äußerſter Erbitterung“ Die Abeſſinier melden weitere Erfolge. Addis Abeba, 10. Januar. Von abeſſiniſcher Seite wird gemeldet, daß der Rückzug. der italieniſchen Truppen an der Nordfront unter ſtärkſtem Druck abeſſiniſcher Streitkräfte weiter anhalte. Man erklärt, daß die Italiener ſämtliche Dörfer, durch die ſie auf ihrem Rückzug kommen, niederbrennen. In den Meldungen wird hervorgehoben, daß die abeſ⸗ ſiniſchen Truppen mit äußerſter Erbikterung kämpfen. Wäh⸗ rend der Gefechtshandlungen habe ein kaiſerliches Flugzeug die Linien überflogen. Die Abeſſinier ſollen in Gruppen zu je 20 Mann die ſtark mit Maſchinengewehren beſpickten ita⸗ lieniſchen Feldſtellungen geſtürmt haben, deren Beſatzun⸗ gen nahezu vollſtändig niedergemacht worden ſeien. Dem abeſſiniſchen Bericht zufolge ſollen die italieniſchen Truppen, nachdem fünf Bollwerke von den Abeſſiniern ge⸗ abe worden ſeien, ihre übrigen Stellungen geräumt aben. Der italieniſche Heeresbericht Rom, 10. Jan. Der als amtliche Mitteilung Nr. 93 veröffentlichte Heeresbericht vom Freitag lautet:„Die Luftwaffe hat auf der ganzen Front Erkundungsflüge durchgeführt und dabei feindliche Verbände zerſtreut, die von neuem am Amba Maradam zuſammengezogen worden waren.“ Aegyptiſcher Proteſt in Italien Wie aus Kairo gemeldet wird, hat die ägyptiſche Re⸗ gierung wegen der Bombenabwürfe auf eine ägyptiſche Sanitätsabteilung bei Dagabur einen förmlichen Proteſt an die italieniſche Regierung gerichtet. Ein belaſtender Bericht Die Zerſtörung der Schweden ⸗Skation. Nach hier eingegangenen Berichten ſoll die Unterſu⸗ chungskommiſſion des Internationalen Roten Kreuzes, die ſich im Flugzeug nach Dolo begeben hatte, feſtgeſtellt haben, daß die Zeichen des Roten Kreuzes der ſchwediſchen Sta⸗ tion weithin ſichtbar geweſen ſeien. Es heißt ferner, daß, entgegen der italieniſchen Be⸗ hauptung, nicht nur eine Bombe in der Nähe der Feld- ambulanz eingeſchlagen habe, ſondern daß wenigſtens 20 Bomben planmäßig auf die Roten Kreuz-Jelte abgeworfen worden ſeien. Außerdem ſollen die Zelte über 400 Ein⸗ e von Maſchinengewehrfeuer aufgewieſen ben. Ein diesbezüglicher Bericht iſt auch nach Genf abge⸗ gangen. 5 Keine Südtiroler Flüchtlinge in Bayern Berlin, 10. Jan. Die Meldung eines ausländiſchen Nachrichtenbüros, nach der mehrere ie Deſerteure aus Südtirol in Bayern eingetroffen ſeien, entbehrt jeder Grundlage. Ebenſo ſind die Behauptungen ausländiſcher Blätter über die Errichtung von Flüchtlingslagern für Süd⸗ tiroler Deſerteure und über den Aufenthalt von Hunderten Südtiroler Flüchtlinge auf deutſchem Boden frei erfunden. Gegen weitere Dollarabwertung Eine Erklärung des Präſidenten Kooſevelt. e Waſhington, 11. Januar. Präſident Rooſevelt erließ eine Verlautbarung, mit der er auf Grund der ihm durch das Goldreſervegeſetz vom Januar 1934 gewährten Vollmachten den 10. Abſchnitt die⸗ ſes Geſetzes bis Ende Januar 1937 verlängerte. Dieſer Abſchnitt räumt dem Präſidenten das Recht ein, den Goldgehalt des Dollars innerhalb 4 Grenzen feſtzuſetzen und den aus der bisherigen Abwertung enkſtan⸗ denen Reingewinn von etwa zwei Milliarden Dollar als Stabiliſierungsſonds zur Haltung des Währungskurſes zu 77 8175 n Die Bonus⸗Vorlage angenommen Waſhington, 11. Jan. Das Repräſenkantenhaus nahm in ſeiner Freitag⸗ Sitzung die Bonus-Vorlage an, die die Auszahlung des Bonus an die Kriegskeilnehmer vorſieht. Waſhington. Das Nationalkomitee der Demokratiſchen Partei billigte in einem Beſchluß gegen die Stimme des Gouperneurs von Georgia die Politik des Präſidenten Rooſevelt. Wind hoſe raſt über Düſſeldorf 2 Tote, 13 Schwer- und viele Leichtverletzte. Düſſeldorf, 11. Januar. Düſſeldorf wurde am Freitag um 13,30 Uhr von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Verbunden mit ſtarkem Ha⸗ gelſchlag und einem gewaltigen Sturm ging ein Gewikter nieder, das in verſchiedenen Stadtvierteln ſchwere Schäden verurſachke. Zahlreiche große Schaufenſterſcheiben wurden eingedrückt. Ein Blitzſchlag zerriß die Oberleitung der Stra⸗ ßenbahn, Kioske wurden umgeworfen, das Dach der Städ⸗ kiſchen Tonhalle wurde keilweiſe abgedeckt, zahlreiche Bäume wurden entwurzelt. Soweit man bisher feſtſtellen konnke, 15 2 Tom 13 Schwer- und zahlreiche Leichtverletzte zu be⸗ lagen. Bei dem Sturm handelte es ſich um eine Windhoſe, die mit ungeheurer Wucht über einzelne Stadtteile hinfegte. Sie kam von Düſſeldorf⸗Heerdt über Oberkaſſel, den Rhein hinweg und ſetzte ſich dann in der Innenſtadt fort über die Schadow ⸗Straße bis an die Städtiſche Tonhalle und ebbte in Richtung zum Worringer Platz ab. In den Stadtteilen und Straßenzügen, über die die Windhoſe hinraſte, ſind zahl⸗ loſe Bäume entwurzelt, in Oberkaſſel ſind Bäume von einem Meter Durchmeſſer wie Streichhölzer um⸗ gefegt worden. Die Dachziegel wirbelten überall in die Luft und praſſelten zur Erde. Es ſah manchmal ſo aus, als entblättere ein ſtarker Herbſt⸗ wind die Bäume, ſo dicht war an vielen Stellen das Durch⸗ einanderwirbeln der Dachziegel. Die Zahl der Verletzten bei dieſen kleineren Schäden läßt ſich im Augenblick noch gar nicht überſehen. Ganze Fabrik zerſtört Beſonders ſchweren Schaden richtete das Unwetter in der Chamottefabrik Koppers in Oberkaſſel an. Eine langge⸗ ſtreckte Fabrikhalle wurde umgeweht. Die großen Schorn⸗ ſteine ſtürzten um und fielen auf die Weng ark e Privat- häuſer. Nicht weniger als ſechs Perſonen wurden ſchwer und ſechs leicht verletzt. Die größten Verheerungen Auch im heerdter Hafen waren die Wirkungen des Wirbelſturmes verheerend. Dort ſtürzte ein Lokomotivſchup⸗ pen ein, wobei eine Perſon getötet und zwei ſchwer verletzt wurden. Hart an der Stadtgrenze an der Bocholter Straße ſtürzte ebenfalls eine Fabrikhalle ein. Die Zahl der Opfer betrug in dieſem Falle einen Toten, fünf Schwerverletzte und eine ganze Reihe Leichtverletzte. Die Wucht der Wind⸗ hoſe läßt ſich daraus erſehen, daß mauern von 50 Zenti⸗ meter Dicke einfach umgeworfen wurden. In der Städtiſchen Tonhalle in en wurde das Dach des großen Kaiſerſaales abgedeckt, von dem Sturm weggetragen und über Häuſer und Gärten niedergeworfen. Auch an einer ganzen Reihe anderer Häu⸗ ſer wurden Dächer abgedeckt. Auch in Neuß hat das Unwetter, und zwar beſonders im Norden der Stadt, große Verwüſtungen angerichtet. In der Gladbacher Straße und in der Vierſener Straße ſowie in der Not⸗ ſtandsſiedlung Zoppenbroich wurden viele Häuſer abgedeckt. In dieſer Siedlung wurden 44 Familien mit 211 Kindern obdachlos. In einem anderen Straßenzug wurden die Dä⸗ cher von ſämtlichen anliegenden Häuſern abgedeckt und die oberen Stockwerke ſchwer beſchädigt. Im Stadtteil Weißen⸗ berg ſind die Dächer der Kirche und der Schule ebenfalls ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. g Eine zweite Winoͤhoſe . Schwerer Schaden auch in Hamm. Eine zweite Windhoſe brauſte am Freitag gegen Abend in einer Breite von 15 Meter über den Ort Hamm an der Sieg hinweg. Die benachbarten Orte und Seitentäler der Sieg wurden nicht berührt. Dagegen hat der Sturm in Hamm ſchwere Verwüſtungen angerichtet. Der 45 Meter hohe gotiſche Turm der alten evangeli⸗ ſchen Kirche wurde von der Windhoſe gefaßt und in 30 Me⸗ ker Höhe glatt abgedreht. die hochragende Spitze ſauſte dann auf das Dach der Kirche, das ſchwer beſchädigt wurde. Der 25 Meter hohe Feuerwehrkurm des Ortes wurde von dem gewaltigen Skurm, der etwa vier Minuten dauerke, umgekippt und liegt auf dem Gerätehaus. a Schwere Stürme über Englan Fünf Tote.— Brückeneinſturz befürchtet. London, 10. Januar. Weite Teile Englands wurden von ſchweren Skürmen heimgeſucht, die keilweiſe eine Geſchwindigkeit von 160 Skundenkilometern erreichten. Fünf Perſonen, davon drei in Lancaſhire, ſind in dem Anwetter ums Leben gekommen. Viele andere wurden durch einſtürzende Mauern oder ähn⸗ liche Anfälle verletzt. Beſonders großer Schaden wurde in Wales angerichtet, wo die berühmte Me nai⸗ Hängebrücke, die Angleſey mit Nordwales verbindet, ſchwer beſchädigt wurde und für den Verkehr geſperrt werden mußte. Man befürchtet, daß die Brücke jeden Augenblick in die See ſtürzen kann. In mehreren Gebieten wurden die elektriſchen Leitungen vom Sturm zerſtört, ſo daß ganze Städte in Dunkelheit gehüllt waren. Mit dem Sturmwetter hat ſich auch die Lage in den Ueberſchwemmungsgebieten wieder verſchlechtert. Im Tal des Medway⸗Fluſſes in Kent ſtehen viele Ortſchaften völlig unter Waſſer. Auch die Schiffahrt iſt durch das gewaltige Unwetter ſchwer beeinträchtigt worden. Der amerikaniſche Dampfer „Manhattan“ benötigte fünf Stunden, um ſeine Paſſagiere in Plymouth landen zu können. Dampfer geſunken 1 2 Kurzmeldungen Berlin. Wie die Preſſeſtelle der Reichswirtſchaftskam⸗ mer mitteilt, iſt zwiſchen der Reichswirtſchaftskammer, der Reichsgruppe Induſtrie und dem Frauenamt der DAF ein Abkommen über die weibliche ſoziale Betriebsarbeit ge⸗ troffen worden. Adlerſchild für Geheimrat Aſchoff⸗Freiburg. g Berlin, 10. Jan. Der Führer und Reichskanzler hal dem Geheimrat Profeſſor Dr. Ludwig Aſchoff in Frei⸗ burg im Breisgau anläßlich ſeines 70. Geburtstages in An⸗ erkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um die deut⸗ ſche Geſundheitswiſſenſchaft den Adlerſchild des Deutſchen Reiches verliehen. 4 Der Hund war ſchuld. In der Roſenſtraße in Mün⸗ chen verurſachte ein Hund einen Verkehrsunfall. Um das Tier nicht zu überfahren, bremſte der Führer eines Per⸗ ſonenkraftwagens ſcharf ab. Ein nachfolgender Wagen konnte nicht ſo plötzlich halten und fuhr auf ſeinen Vorder⸗ mann auf. In einem nachfolgenden Omnibus, der ebenfalls plötzlich gebremſt werden mußte, fielen die Fahrgäſte ſo durcheinander, daß zwei von ihnen Verletzungen erlitten. A Todesopfer einer Schlägerei. In einem Gaſthaus in Lindkirchen(Bayern) kam es zwiſchen mehreren Gäſten zu einer Schlägerei, die ſich vor der Wirtſchaft fortſetzte. Dabei wurde der Gütler Jakob Schmid niedergeſchlagen und mit Stockhieben derart übel zugerichtet, daß Schmid im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag. Der Obermel⸗ ker Kaiſer erhielt mit einer Fahrradpumpe einen derart wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß der Mann in bedenk⸗ lichem Zuſtande darniederliegt. A Juſammenſtoß von zwei Trajektkähnen. In der Nähe der Einfahrt in den Lindauer Hafen ſtießen im Nebel zwei ſchweizeriſche Motor⸗Trajektkähne zuſammen. Einer der beiden Kähne iſt ſo ſchwer beſchädigt worden, daß er nach Lindau gebracht, entladen und dort auf Dock gelegt werden mußte. Mord in Düſſeldorf. Wie die Polizeipreſſeſtelle Düſſel⸗ dorf mitteilt, wurde in der Nacht eine Proſtituierte ermor⸗ det. Ihr iſt mit dem Raſiermeſſer die Kehle durchſchnitten worden. Der Täter konnte von den Bewohnern des Hau⸗ ſes feſtgehalten und der Polizei übergeben werden. . Geprellte belgiſche Schieber. Ein beſonderer Be⸗ trugsfall ſpielte ſich im Oktober in Aachen ab. Der ſchon erheblich vorbeſtrafte Neujean, der auf irgend eine Weiſe in den Beſitz von drei winzigen Platinſtiftchen gekommen war, hatte durch Mittelsleute einem belgiſchen Schieber ein Kilogramm Platin für 2000 Mark anbieten laſſen. Bruch⸗ ſtücke gewöhnlicher Abfallnadeln füllte man in ein Säckchen und übergab dies dem Gewährsmann des Belgiers, der auch prompt 1000 Mark zahlte. Der Schwindel kam natür⸗ lich kurze Zeit ſpäter heraus. Die Strafkammer verurteilte die drei Angeklagten zu fünf bis neun Monaten Gefäng⸗ nis. Der Geprellte iſt übrigens ein berüchtigter belgiſcher Schieber. a Sechzehnjähriger Einbrecher. Es iſt gelungen, den Dieb, der in der Nacht auf Sonntag in das Eiſengeſchäft Rußmann in Aſchaffenburg eingebrochen war, zu faſſen. Wie erinnerlich, wurde der Dieb bei ſeiner Arbeit geſtört, ergriff die Flucht und gab auf ſeine Verfolger ſechs Schüſſe ab, wobef Rußmann ſchwer verletzt wurde. Der Täter iſt ein in Aſchaffenburg beſchäftigter 16jähriger Lehrling aus Goldbach. 3 Paris kauft Bild eines deutſchen Malers. Der Kunſt⸗ ausſchuß der Stadt Paris hat ein Bild des aus Mainz ſtammenden deutſchen Malers Strecker erworben, das den „Place du Palais Bourbon“ darſtellt. Ein weiteres Bild des gleichen Malers wurde kürzlich vom franzöſiſchen Staat angekauft. Paris. Der franzöſiſche Unterrichtsminiſter hat auf Grund ſchwerer Studentenausſchreitungen gegen Profeſſor Jeze, der Abeſſinien im Völkerbund vertreten hat, die Schließung der Rechtsfakultät der Univerſität angeordnet. Rom. Zu den Flottenbewegungen Englands und Frank⸗ reichs wird von maßgebender ktalieniſcher Seite erklärt, daß Italien dieſe Bewegungen als oollſtändig normal anſehe und ſie mit der größten Ruhe betrachte. h Von ſeiner Leibwache getötet? Die Ermordung des Senators huey Long. Newyork, 10. Jan. Eine Meldung aus Baton Rouge (Louiſiana) berichtet über ein Nachſpiel zur Ermordung des Sengtors Huey Long am 8. September vorigen Jahres. Dr. Carl Weiß gab einen langen Brief an den Staatsgouver⸗ neur Allen bekannt, in dem Weiß behauptet, daß Senator Huey Long aller Wahrſcheinlichkeit nach von Mitgliedern ſeiner eigenen Leibwache infolge einer„perſönlichen Schwierigkeit“ getötet worden ſei und nicht durch ſei⸗ nen Sohn, Dr Seymour Weiß, der angeblich bei dem Anſchlag auf Long von Mitgliedern der Leibwache erſchoſ⸗ ſen wurde. Nähere Aeußerungen über die„perſönliche Schwierigkeit“ enthält der Brief nicht. Dr. Carl Weiß be⸗ zeichnet die Erklärung Allens, daß ſein Son den Revol⸗ veranſchlag verübt habe, als„politiſche Lüge und Propa⸗ ganda für politiſche Zwecke“. 5 Rathaus in die Luft geflogen Exploſionsunglück in Nordamerika. Newyork, 10. Januar. Wie aus Pendleton(Indiang) gemeldet wird, wurde das dortige Rathaus durch eine Exploſton völlig in Trüm⸗ mer gelegt. Das Unglück ereignete ſich während der erſten 1 Sitzung des neugewählten Gemeinderats. Bisher gelang es den Kettungsmannſchaften bier Tote zu bergen. Außer⸗ dem wurden 13 zum Teil Schwerverletzte feſtgeſtellt. Ueber die Urſache des Unglücks wird bekannt, daß ein Schloſſer, der am Abend vorher in einem Schacht unter dem Rathaus gearbeitet hatte, die Exploſion verurſacht haben ſoll. Er hatte an der Arbeitsſtelle ſeine Brille ver⸗ 95 loren. Beim Suchen zündete er ein Streichholz an, worauf die Flamme in dem Schacht angeſammelte Gaſe entaündete. Acht Tote bei einem Bootsunglück Belgrad, 11. Jan. ige 5e Or. er⸗ tor rn en i⸗ em oſ⸗ che be⸗ ol⸗ a⸗ Aus den Nachbarlaͤndern Bom Weſterwald. Der weiße Kranz der Dorfſchönen.) In einem kleinen Weſterwaldort in der Nähe von Weſterburg herrſchte unlängſt große Aufregung unter den jungen Burſchen. Die erbitterte Stimmung hatte ihre Erklärung darin, daß im Aushängekaſten am Rathaus das Eheſtandsaufgebot einer Dorfſchönen aushing, um⸗ rahmt von einem weißen Kranz. In vielen Orten des Weſterwaldes iſt es noch heute Sitte, daß diejenige Braut, welche noch keine Liebſchaften hinter ſich hatte, das Aufge⸗ bot zu ihrer bevorſtehenden Ehe mit einem weißen Kranz ſchmücken darf. In dieſem Falle waren nun die Dorfbur⸗ ſchen mit der Ehren⸗Einkränzung abſolut nicht einverſtan⸗ den. Sie proteſtierten dagegen und erklärten, daß die aus⸗ gehängte Braut kein Anrecht darauf habe, dieſe Ehren⸗ auszeichnung für ſich in Anſpruch zu nehmen. Erſt als der Gemeindevorſteher die Entfernung des beanſtandeten wei⸗ ßen Kranzes veranlaßte, legte ſich die Erregung der Dorf⸗ Hurſchenſchaft. Neue Großgemeinde im Gaarland Der Name„Saarlouis“ verſchwindet. Saarbrücken, 10. Januar. Im Zuge der großen Verwaltungsreform im Saarland haben die Gemeinderäte der Gemeinden Lisdorf, Schön⸗ bruch, Pikard und Fraulaulern beſchloſſen, unker Wahrung des Eigenlebens der einzelnen Gemeinden ſich mit der Skadt Sdarlouis zu einem neuen großen Gemeindeweſen zuſam⸗ menzuſchließen. Die neue Stadt, die etwa 32 000 Einwohner umfaſſen wird, wird am 13. Januar durch den Gauleiter Bürckel einen neuen Namen erhalten. An den Verſammlungen der Gemeinderäte in den ein⸗ zelnen Orten haben die Volksgenoſſen aus dieſen Orten in großer Zahl teilgenommen. Sie gaben dabei zu erkennen, daß ſie dieſen neuen Plan aufs lebhafteſte begrüßen. In Lisdorf ſprach zunächſt Amtsbürgermeiſter 5 über den Plan der Bildung der neuen Stadt. Er ging da⸗ von aus, daß dabei ganz große Geſichtspunkte maßgebend geweſen ſeien. Die neue Stadt ſolle ein neuer Mittelpunkt des geiſtigen, wirtſchaftlichen und kulturellen Lebens wer⸗ den; ſie ſolle Zeugnis ablegen von dem Wollen des neuen Staats. Man wolle keine Eingemeindung nach altem Muſter vollziehen. Es werde etwas Neues, ganz Großes geſchaffen werden. Deshalb müſſe auch der Name Saarlouis verſchwin⸗ den. Am 13. Januar werde dann der Gauleiter oem Füh⸗ rer Meldung erſtatten können von einer neuen deufſchen Skadt an der ewigen deutſchen Saar. Anſchließend ſprach der Landrat des Kreiſes Saar⸗ louis, Dr. Schmitt. Der Kreis Saarlouis mit ſejnen 155 000 Einwohnern habe bisher nur eine Kreisſtadt von 17000 Einwohnern. Unter dieſen Umſtänden könnten na⸗ turgemäß die wichtigen Grenzlandaufgaben nicht in der richtigen Weiſe gelöſt werden. Deshalb müſſe auch im Kreiſe Saarlouis ein beſonderer Kraftmittel⸗ punkt geſchaffen werden. — Alm.(Todesopfer der bereiſten Straße.) Auf der Landſtraße Wiblingen—Unterkirchberg ereignete ſich ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Bulldogg mit anhängendem Kohlenwagen einer Ulmer Firma blieb am Abhang der vereiſten Straße bei Unterkirchberg ſtecken. Die Fahrzeug⸗ begleiter verſuchten durch Entlaſtung des Anhängers die Fahrzeuge weiterzubringen, was ihnen aber nicht gelang. Plötzlich erſchien oben am Berg ein Omnibus, der ebenfalls wegen der Vereiſung nicht halten konnte. Der Fahrer lenkte den Omnibus in den Straßengraben, prallte aber mit dem hinteren Teil ſeines Wagens auf den Bulldogg. Der ver⸗ heiratete Hilfsarbeiter Anton Frei von Ulm wurde durch den Anprall ſo ſchwer verletzt, daß er am Platze verſchied. Bad Dürkheim.(Tödlicher Unfall.) Im Iſenach⸗ tal wurde der Traktorführer Schneider aus Maudach an einer abſchüſſigen Stelle, vermutlich durch das Nachdrän⸗ gen des Anhängers, vom Sitz geſchleudert und fiel unglück⸗ licherweiſe zwiſchen Zugmaſchine und Anhänger, von dem er überfahren und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er ſtarb. Koblenz.(Ein Garniſon⸗Ehrenmal.) Die Vor⸗ Arbeiten für den Bau eines Garniſon⸗Ehrenmals in Koblenz ſind nunmehr ſoweit gediehen, daß mit dem Beginn der Errichtungsarbeiten im Laufe der nächſten 14 Tage ge⸗ rechnet werden kann. In kürzeſter Zeit wird man mit den Ausräumungsarbeiten am Denkmalsplatz, der ehemaligen Reithalle des Koblenzer Schloſſes, beginnen. Wie ver⸗ lautet, ſoll das Ehrenmal bis Mai dieſes Jahres fertig⸗ geſtellt ſein.. Gieb zehnjähriger RNaubmör der 5 1 Eine Oberſchweſter in einer Penſion erwürgt. Weilheim, 10. Jan. Vom Großen Jugendgericht beim Amtsgericht Weilheim wurde wegen Raubmordes der 17⸗ jährige Jesco von Szpingier aus Krefeld zur Höchſtſtrafe von 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Szpingier hat am 31. März 1935 in einer Penſion in Garmiſch die 5ö⸗ jährige Oberſchweſter Katharina Peters aus Berlin ermordet und beraubt. 8 Der Angeklagte wollte eine Gelegenheit ſuchen, um über die Grenze zu gelangen und mietete ſich in Garmiſch ein. Völlig mittellos unternahm der Angeklagte am 28. März in der Gegend des Eibſees einen Verſuch, die Grenze. zu überqueren. Er verirrte ſich dabei und rutſchte über einen 30 Meter hohen Steilhang ab, wobei er ſich Verletzungen an Händen und Füßen zuzog. Ohne ſein Ziel erreicht zu haben, kehrte er in die Penſion zurück, wo er ſich mit der Ober⸗ ſchweſter Peters über ſeine Verletzungen unterhielt. Am Vormittag des 31. März faßte der Angeklagte den Ent⸗ ſchluß, die Oberſchweſter in ihrem Penſionszimmer zu erwür⸗ gen, um ſich ſo in den Beſitz ihres Geldes zu ſetzen. Nach dem Mittageſſen begab er ſich auf ſein Zimmer, und wartete dort, bis Frau Peters ihr Zimmer aufſuchte. Er begab ſich auf den Gang und fragte ſie um Rat, wegen ſeiner ver⸗ letzten Füße. Frau Peters ließ Szpingier in ihr Zimmer eintreten. Um eine güde Gelegenheit zur Ausführung der eſpräch auf den großen Reiſekoffeg der Frau Peters. Als dieſe zu dem Koffer intrat, ging er Tat brachte er das von der Seite her auf ſie zu, griff ihr plötzlich mit beiden Händen an den Hals und drückte kräftig zu. Frau Peters fſſcbrie mehrmals kaut um Hilfe. Er droſſelte die Frau ſo⸗ nge bis ſie keinen Laut mehr von ſich gab. 5 5 Geld fand er lediglich einen Geldbeutel mit 1.50 5 12 80 vor. 995 3 des Angeklagten erkennt Dal auch daraus, daß er einen Ring mit der Hand der Toten zog. 5 85 f 85 5 reißen, alles iſt eigen und ursprünglich und feſſelt. Frühling im Winter Noch viel weniger als es im November der Fall war, kann man gegenwärtig vom Winter ſprechen. Zwar ſtehen wir erſt im Anfange des ſogenannten Hartmonats, aber es deutet noch kein Umſtand in der Wetterlage darauf hin, daß eine nennenswerte Verſchiebung der Wind⸗ und Luft⸗ druckverhältniſſe zu erwarten iſt. Auf die Pflanzenwelt iſt das faſt frühlingsähnliche Wetter auch nicht ohne Einfluß geblieben, es grünt und blüht ſogar. Der Graswuchs macht vielfach einen weit beſſeren Eindruck als im Sommer, und auf den Feldern wird Friſchgemüſe geerntet, wie man es wohl ſeit Jahren nicht mehr um dieſe Zeit erlebt hat. Am Mittelrhein konnte man in einem Hausgarten ſogar herrlich duftende Roſen ſehen. In geſchützteren Gegenden gab es reifende Erdbeeren, und ſogar wagten ſich ſchon Schmetter⸗ linge aus ihrer Winterhülle ins Freie. Alles das mitten im Winter, denn es wird immerhin noch drei bis vier Monate dauern, ehe der Frühling einzieht. 5 2 Man fragt ſich, woher dieſe ungewöhnlich milde Wik⸗ terung kommt? Da hören wir denn, daß ähnlich wie im November ozeaniſche Warmluft das ſtärkere Einſtrömen kalter Polarluftmaſſen verhindert. Durch das Zuſammenprallen die⸗ ſer entgegengeſetzten Luftſtrömungen wird dann das warme feuchte Wetter bedingt, das von zeitweiligen böigen Winden begleitet iſt. Immerhin, ein regelrechter Winter mit Froſt und Schnee wäre jedoch in jeder Weiſe vorteilhafter, einmal für die Vegetation, da ein gründlich ausgefrorener Boden die beſten Verbindungen für reichen Bodenertrag liefert, zum anderen für die Volksgeſundheit, denn der jetzige Wikterungs⸗ charakter iſt für Erkältungskrankheiten der beſte Nährboden. „Kraft durch Freude.“ Wir weiſen nochmals auf die moorgen abend im Schloßſaale ſtattfindende Ver⸗ anſtaltung hin. Das Enſemble hat am Freitag, den 10. Januar, bei der Ortsgr. Mhm.⸗Waldhof einen „Bunten Abend“ veranſtaltet; der Saal mußte wegen zu großen Andrangs polizeilich geſperrt werden. Es iſt dies wohl ein Beweis dafür, daß bei der Veranſtaltung nur erſtklaſſige Künſtler mitwirken. Es wird daher empfohlen lich an der Abendkaſſe rechtzeitig Eintrittskarten zu be⸗ ſorgen. Filmvorführung„Die Saat geht auf“. Kommenden Dienstag, den 14. Januar, findet die Vorführung des Filmes„Die Saat geht auf“ von der Gaufilmſtelle der NSDAP Badens im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ nährſtand im hieſigen Palaſt⸗Theater ſtatt. Es iſt dies ein wertvolles Filmwerk und zeigt ſo richtig den Drang und die Heimkehr eines Bauernſohnes aus den Mauern der Großſtadt zu den Stätten ſeiner Ahnen der deutſchen Scholle. Es ſoll kein Volksgenoſſe, insbeſondere kein Bauer dieſes vorzügliche Filmwerk verſäumen. Die Eintrittskarten werden von Jungens der HJ und Land⸗ jugend zu einem Preiſe von 40 Pfg. vertrieben. 8 Liuftſchutz kämpft weiter! Vom 12.19. Januar führen die einſchlägigen Geſchäfte wie Eiſenhandlungen, Farbläden, Apotheken, Drogerien und Buchhandlungen zuſammen mit dem Reichsluftſchutzbund eine Schaufenſter⸗ werbung durch. In dieſer Zeit ſind in den Schaufenſtern all die Dinge zu ſehen, die zur Durchführung des Luft⸗ ſchutzes nötig ſind. Material für den Schutzraum Medi⸗ kamente zum Behandeln der Wunden, Mittel zum Im⸗ prägnieren und Schwerentflammbarmachen der Holz⸗ konſtruktionen, einſchlägige Literatur. Volksgenoſſe! Ar⸗ beite mit im Luftſchutz. Wetterleuchten, für die Jahreszeit faſt unglaubbar, machten ſich geſtern Abend am nördlichen Horizont be⸗ merkbar. Nach den letzten Meldungen gingen über die Rheinlande erneut ſchwere Gewitter nieder. Chronik der Verkehrsunfälle. 5 Verkehrsunfälle haben ſich geſtern in Mannheim ereignet. Der entſtandene Per⸗ ſonen⸗ und Sachſchaden iſt jedoch nicht von Bedeutung. Bei 22 Verkehrsunfällen, die ſich in vergangener Woche in Mannheim ereigneten, wurde 1 Perſon getölet und 15 verletzt. Beſchädigt wurden insgeſamt 21 Fahrzeuge. 2 der Verkehrsunfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrer zurückzuführen. Im gleichen Zeitraum wurden 346 Fahrer und 5 Fußgänger angezeigt bezw. gebührenpflichtig ver⸗ warnt und 121 Fahrzeuge aller Art wegen verſchiedener ktechniſcher Mängel beanſtandet. U Letzte Erinnerung. Im Anſchluß an die anfangs die⸗ ſes Monats in den Mannheimer Tageszeitungen erſchienene Notiz, in der auf die Verpflichtung zur rechtzeitigen An⸗ und Abmeldung bei Zu⸗ und Wegzügen ſowie Wohnuͤngsänderun⸗ gen innerhalb Mannheims aufmerkſam gemacht wurde, werden die jetzt noch Säumigen letztmals erinnert. Wer hiernach ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommt, wird unnachſichtlich beſtraft. 2 Filmſchau. Ueber den Wert und die Güte des Films Boſambo wurde bereits geschrieben, ſodaß wir uns auf die Auf⸗ führung und die Hauptinhaltsangabe beſchränken können. Sanders, der engliſche Bevollmächtigte, führt ein ſtrenges, aber durchaus gerechtes Regiment über die Neger⸗ ſtämme am Ufer des Iceſſiſſifluſſes. Aber kaum iſt er zu einem längeren Arlaub abgereiſt da gibts Empörung, Raub, Rache, Plünderung und wie gewöhnlich ſind ver⸗ brecheriſche Elemente dabei im Spiel, Sklavenhändler, die gegen die Regigrung hetzen und Sanders jahrelange Friedensarbeit vernichten. Boſambo iſt der einzige Häupt⸗ ling, der treu bleibt und den Sklavenhändlern ihren Raub abjagt. Aber er gerät in eine Falle, wird von ſeinem Widerſacher, dem Häuptling Mofolaba, gefangen ſamt ſeinem Weibe und ſoll am Marterpfahl ſterben. San⸗ ders erfährt die bedrohliche Lage kehrt zurück mit dem Flugzeug, fährt mit einem alten Dampfer flußaufwärts durch die Stromſchnellen und befreit den getreuen Boſam⸗ bo unter ungeheuren Anſtrengungen und Schwierig lei en im letzten Augenblick, als Bo ambo und ſein Weib Li⸗ longo am Marterpfahl den Todesſtoß erhalten ſollen. Sei es nun die fremdartige Umgel 5 im Herzen Afrikas, die Arſprünglichkeit der in der Hand- lung mitwirkenden 20000 Neger und Negerinnen, die wunderbaren Tieraufnahmen flüchtender Giraffen⸗ und Elefantenherden, der am Ufer des Stromes hauſenden u. a., ſeien es die Kriegshandlungen und Marterſzenen, ſei es das Leben und Treiben im 1 W ſänge und Tänze, die alarmierenden Töne der Signal⸗ trommeln, die das Schweigen der Arwaldnacht jäh zer⸗ Umgebung der Urwald Negerkraal, die Ge⸗ Aus dem ladisclien laud ( Gegen Auswüchſe im Faſchingstreiben. Der Miniſter des Innern hat in dieſem Jahr davon abgeſehen, Faſtnachts⸗ luſtbarkeiten polizeilich einzuſchränken. Die Polizeibehörden ſind angewieſen worden, Auswüchſen entgegenzutreten, na⸗ mentlich Perſonen, die in anſtößiger Kleidung erſcheinen, zu entfernen und verkehrsſtörendes Maskentreiben von den Stra⸗ ßen fernzuhalten. Es wird erwartet, daß auch in dieſem Jahr die Faſtnachtsumzüge und das Maskentreiben auf öffentlichen Straßen in Ordnung vor ſich geht, ſo daß die Polizei⸗ behörden nicht einſchreiten brauchen. Großer Erfolg der Volkskantate„Heiliges Vaterland“ von Franz Philipp. () Karlsruhe, 10. Jan. Die Volkskantate„Heiliges Va⸗ terland“ Opus 82 von Franz Philipp kommt in 29 Städten zur Aufführung. Glänzenden Erfolg hatte das Werk u. a. in den beiden Aufführungen durch den Kölner Männer⸗ geſangverein im Gürzenich in Köln unter Leitung von Ge⸗ neralmuſikdirektor Eugen Papſt. Weitere 800 000 Mark für Inftandſetzung () Karlsruhe, 10. Jan. Trotz der in den Jahren 1933 und 1934 gewährten Reichszuſchüſſe für Gebäudeinſtandſetzun⸗ gen hat ſich gezeigt, daß noch zahlreiche Gebäude dringend einer Inſtandſetzung bedürfen, zu deren Finanzierung die Gebäudeeigentümer nicht in der Lage ſind. Die Badiſche Landeskredit⸗Anſtalt für Wohnungsbau in Karlsruhe ſtellt daher für dieſen Zweck einen Betrag von 800 000 Mark zur Verfügung, der in Form von Darlehen an ſolche Gebäude⸗ eigentümer gegeben wird, die nicht in der Lage ſind, die Finanzierung notwendiger Inſtandſetzungen auf ſonſtige Weiſe durchzuführen. Die Darlehen werden zu einem Zinsſatz von 4 v. H. bei voller Auszahlung und ohne Verwaltungskoſtenbeitrag gegeben. Sie ſind in ſechs bis zehn Jahren zurückzuzahlen. Die Aktion bedeutet gleichzeitig einen nicht zu unterſchätzenden Beitrag für die Arbeitsbeſchaffung im Baugewerbe.. Nähere Auskunft erteilen die Bezirksämter und die (Ober⸗) Bürgermeiſterämter der Städte, bei denen auch die Antragsvordrucke zu beziehen ſind. Unmittelbare Anträge an die Badiſche Landeskredit⸗Anſtalt für Wohnungsbau ſind zwecklos. 0 Philippsburg.(Beſtrafter Leichtſinn.) Ein 13jähriger Junge ſtellte ſich mit Schwarzpulver ein Sprengge⸗ ſchoß her und entzündete es mit einem Pulverblättchen. Dem leichtſinnigen Burſchen wurden Zeigefinger und Daumen ab⸗ geriſſen. (). Berghaupten(Amt Offenburg).(Schwere Un⸗ fälle im Walde.) Bei Waldarbeiten ereigneten ſich drei ſchwere Unfälle, von denen einer tödlich verlief. Der Arbeiter Joſef Jörger von hier und der Friſeurmeiſter Joſef Bruder aus Ohlsbach erlitten Unterſchenkelbrüche, der 35 Jahre alte Engelbert Müller von hier wurde von einem umfallenden Baum getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß er im Gengen⸗ bacher Krankenhaus nach einer Stunde ſtarb. Villingen.(Die Kindertragödie auf dem Eiſe)) Durch das Unglück auf dem Eiſe des Brandweihers werden zwei Familien betroffen. Es handelt ſich um die beiden 7 und 5 Jahre alten Knaben Kurt und Walter des Kaſſen⸗ boten Leiſenberg vom Städtiſchen Elektrizitätswerk, ſowie um den jährigen Sohn Werner der Familie Rungas. Witterungsumſchlag im Schwarzwald Freiburg, 10. Jan. Nachdem in den Tälern bereits ſeit acht Tagen mildes Wetter vorherrſchte, das zum Teil ſtarke Regenfälle gebracht hat, iſt nun auch im Gebirge das Thermometer beträchtlich in die Höhe gegangen. Während der Feldbergerhof am Donnerstag 0 Grad und Schauinsland minus 1 Grad meldete, werden nun von dieſen höchſten Er⸗ hebungen des ſüdlichen Schwarzwaldes plus 5 und plus 6 Grad gemeldet. Die Schneefälle, die am Donnerskagnach⸗ mittag noch verzeichnet wurden, ſind in Regen übergegangen. Auch die noch beſtehende Schneedecke hat unter dem Regen ſehr gelitten, ſo daß die Winterſportverhältniſſe nur noch mäßig ſind. f Aus den übrigen Orten des füdlichen Schwarzwaldes werden bei ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden Regenfälle gemeldet. Der Kaſſenſchrank im Keller. ( Konſtanz, 10. Jan. Der Einzelrichter des Amts⸗ gerichts hatte ſich mit einem intereſſanten Fall zu beſchäftigen, Im Herbſt 1935 wurde im Keller eines Kaufmanns in einem Verſteck, eingemauert und getarnt, durch die Zollfahndungs⸗ ſtelle ein Kaſſenſchrank entdeckt, der über 18 600 Schweizer Franken enthielt. Wegen Vergehens gegen das Deviſengeſetz hatten ſich nun der 60 Jahre alte Xaver Liehner und deſ⸗ ſen Ehefrau zu verantworten. Vor Gericht wollte der An⸗ geklagte glaubhaft machen, daß er über das Volksverrats⸗ geſetz und über die Deviſenbeſtimmungen nicht unterrichtet ge⸗ weſen ſei, weil er keine Zeitung leſe. Außerdem habe er das Geld in dem Stahlfach eingemauert aus Furcht vor den Kom⸗ muniſten. Das Geld war über fünf Jahre im Keller verſteckt geweſen. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Die Ehefrau kam mit vier Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 1000 Mark davon. Das im Keller aufgefundene Celd wurde ein⸗ gezogen. i 5 a Goltesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. i Feſt der hl. Familie. Samstag: 24, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Kommunionfeier. 9.40 Uhr Hochamt, anſchließend Chriſtenlehre für die Jungmänner. 5 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Andacht zur hl. Familie. 2.15 Uhr Jungfrauenkongregation. Mittwoch: 7 Uhr Schülergottesdienſt 9.30 Uhr Hochzeitsamt. 1 25 5 Montag 0 end: Dienstag: ab N Freitag nachmittag ie, Uhr Aben —— Mennholz Verſteigerung. Die Waldgenoſſenſchaft Grenzhof verſteigert Freitag, den 17. Januar, vormittags 9 Uhr Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe ö in der Wirtſchaft von Kaiſer in Grenzhof zu günſtigen Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter N Zahlungsbedingungen: 180 Ster forl. Brennholz, Frau Mar gareta Schreck g mehrere hundert forl. Wellen. geb. Blümmel im Alter von 85 Jahren, versehen mit den heiligen Sterbe- sakramenten, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. 6 9 f 3 8 reun⸗ Main-Meckarbahn Friedrichsfeld Die trauernden Hinterbliebenen. 25 Jeden Sonntag ab 7 Uhr Mannbeim-Seckenheim, II. Januar 1936. 0 0 3 Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nachm. ½4 Uhr eingetroffen. 1 ATZ vom Trauerhause, Bonndorferstraße 2a aus statt.* ————. Besiohüigen sie unsgre Schaulensler Karl Herdt, Daune Es ladet freundl. ein Handlung. Familie Jakob Koch. i Verſammlungs⸗ Kalender. Iurnverein 98, e. V., Müm.-Seckenheim. arbeiten Unserm lieben Turnbruder und Spieler Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. der Gaumannschaſt Meter 120 crepe Narge n Farben ca. 95 em breit, in moderne Qualität. Meter 1.45 5 E preit, extra schön ü FRANZ SCHMITT werden . Hauke bend Hal ö 5 und seiner Braut HATCHEN zu 1 angefertigt Tafel e 33 Kleingärtner⸗Verein. 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Es ſpricht der Landesſchulungsleiter Kaiſer über: 5 5.— n 0 „Freunde und Feinde des Obſtbaumes.“ Wozu freundlichst eingeladen wird.— und Comple ee 8. bases 5.80 Gäſte willkommen. Der Vorſtand. Eintritt frei. Der Vereinsführer. dee eee —ç n. 5 1 beliebte een 8 885 en bret, ur latest, e. 1.45, 1.20 Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim ß a 0 mi- Velour 95 Qualtät, 8 ehr findet in der Turnhalle unſere diesjährige 68 Am Samstag, den 18. Januar 1936, abends 8 Uhr NS. ſiemeinschaft„Kraft. lurch Freude.“ allerbeste Saterbig- Lamme N 1277 8 125 zue Dessins.„Mtr. 478 Jahres⸗Hauptverſammlung 9 Einladung 0 5 Beituch-Biber, Menergut mit folgender Tagesordnung ſtatt: f zu dem morgen Sonntag Abend 8 Uhr Betiuch Biber 1 15 J. Jahres⸗ und Geſchäftsberichte. 0 im Schloß-Saale stattfindenden 0 ie e 5 2. Berichte der Abteilungsleiter 10 N 10 N 3 5 8 8 Bunten Abend. N 4. Ehrung für 25 jährige Mitgliedſchaft 0 1. e 5 RRS be 5. Neuwahl des Vereinsführers. ff f Stobe Quentitäten,. 38, 38, 4, 4s 0 5 1905 bitten 1 8 b lende Nee 9515 A Vollkommen neues Programm. 18 en 1 5 4. 851 74 Mitglieder um recht zahlreiche Beteiligung. etter er⸗ 1 3 1 e 8 48 ſuchen wir die Mitglieder in die Hauptverſammlung 0 Karten an der Abendkasse zu 50 Pfg. 15 e 3 20, 8 Paßbilder für den Reichsbundpaß mitzubringen. 0 Der Ortswart. 140 e bret 1 88. 110, 1.20 Der Turnrat.] 160 em breit: Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim Handballabteilung. Morgen Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: In Mannheim: Nas uh n e de s I 11 Uhr BfR.! To. 88 In Seckenheim: 2 Uhr Tv. 98 Igd. B— Tv. Edingen Igd. A 3 Uhr To. 98 Igd. A— To. Neckarau Igd. A Zu den Spielen ladet freundl. ein Die Spielleitung. N. B. Abfahrt der 2 Mannſchaft um 9 Uhr und der 1. Mannſchaft um 10 Uhr ab Turnhalle per Auto. Wir bitten die Zuſchauer bereits um 9 Uhr mitzufahren. Ländlicher Hreditverein Seckenheim 5.. 5 8 nn, N heim-Seckenhei Anſerem Mitglied Franz Schmitt und ſeiner Braut 1 S. Kätchen zu ihrer heutigen Vermählung die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche. Die Spieler und Spielleitung. e Empfehle mich bestens zum 5 5 2 Anlegen von Zier- Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. und Nutzgärten, Samstag in Neuoſtheim: sowie zum Damen. Sen und ernten Ohne Saat keine Ernte, ohne frühes Sparen kein Wohl- stand! Da wir auch die kleinsten Einlagen entge- gennehmen, kann Jeder für seine Zukunft sorgen, auch Dul 8 3.30 Uhr Schüler— 07 Mannheim. Setzen u Beschneiden Rad 8 Sonntag in Neuoſtheim: von Obstbäumen 10.30 Uhr Privatmannſchaft— 07 Mannheim i aller Art. gut erhalten, In Seckenheim: 5 3 2 billig z verkaufen. 10 Uhr I. Jugend— Altrip„„ e Freſburgerstr. 47 11.15 Uhr III. Mannſchaft— Rheinau das iſt unſere%% 8 In Käfertal: Verbandsſpiele: KAFFEE- Artur Appel Gebrauchte 12.45 Uhr II. Mannschaft Retlame- Misehung 5 Näh- 2.30 Uhr J. 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