80 n vor weni⸗ cht zu noch muß⸗ in die ellen wenn nicht Tod eil ſie Vor; Tagen gute zunſch part Zrund Und as iſt he der 1. Sie wäre einen n der zänni⸗ anden Ban⸗ zichtig ndhei ennung dernste haben. Wirt- ad aug sierung r Ziel- ein ist, ontage⸗ ig eine lerkem eit die n sich glatte Lassen ht wWir⸗ Erſqhg undd i bruucl. erlegen. ud 4. — — Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang Meldung von Freiwilligen für die Luftwaffe Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt bekannt: 1. Die nächſten Einſtellungen von Freiwilligen in die Luftwaffe erfolgen im Frühjahr(16. April) und im Herbſt (1. Oktober) 1936. 2. Meldeſchluß für die Frühjahrseinſtellung am 15. 3. 36, für die Herbſteinſtellung am 30. 4. 36. 3. Für die Einſtellung kommen in Frage: A. Für die Fliegertruppe: Bewerber von 18—23 Jahren; mit 23 Jahren jedoch nur in Ausnahmefällen, wenn ſie für die Luftwaffe beſon⸗ ders geeignet ſind(den Flugzeugführerſchein der Klaſſe A 2 beſitzen oder nachweisbar mindeſtens ein Jahr als Monteure in einer Flugzeugfabrik oder bei einem Luftfahrtunter⸗ nehmen beſchäftigt geweſen ſind). B. Für die Flakartillerie, Lufknachrichtenkruppe und Regiment General Göring: Bewerber von 18 bis 25 Jahren. 4. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1915 bis 1918 müſſen vor der Einſtellung in die Luftwaffe ihrer Arbeits⸗ dienſtpflicht genügt haben. Ausnahmsweiſe hat der Reichs⸗ arbeitsführer für die beiden Einſtellungen 1936 diejenigen Freiwilligen der Luftwaffe, die ſich auf 47 Jahre ver⸗ pflichten und auch tatſächlich eingeſtellt werden, vom Arbeits⸗ dienſt befreit, Herbſtfreiwillige auf Antrag. 5. Die Freiwilligen für die Flieger⸗ und Luftnachrich⸗ tentruppe müſſen ſich auf eine Dienſtzeit von viereinhalb Jahren verpflichten. Bei Verwendung als fliegendes Per⸗ ſonal(Flugzeugführer und Fliegerſchützen— Bordfunker und Bordmechaniker—) wird vor Beginn der Sonderausbil⸗ ſorde eine Juſatzverpflichtung auf insgeſamt 12 Jahre ge- ordert. Die Freiwilligen für die Flakartillerie verpflichten ſich auf 1 Jahr, zweijährige Verpflichtung erwünſcht. Die Freiwilligen des Regiments General Göring müſſen ſich bei der Frühjahrseinſtellung(16. 4. 36) auf zweieinhalb Jahre, bei der Herbſteinſtellung(1. 10. 36) auf zwei Jahre verpflichten. i 6. Im übrigen iſt Vorausſetzung für die Einſtellung Freiwilliger, daß der Bewerber a) die deutſche Staatsange⸗ hörigkeit(Reichsangehörigkeit) beſitzt, bz wehrwürdig, c) deut⸗ ſchen oder artverwandten Blutes, d) unbeſcholten, e) unver⸗ heiratet, f) tauglich 1 oder 2 für den Wehrdienſt iſt. Mindeſt⸗ größe nicht unter 1,6 Meter; im Ausnahmefall 1,54 Meter, wenn für die Luftwaffe wertvoll. Nötige Zahnbehandlung iſt vor Einſtellung durchzuführen. Bewerber, die dieſen Be⸗ dingungen nicht entſprechen, können nicht eingeſtellt werden. 7. Die Einſtellung ſoll in der Regel nur bei Truppen⸗ feilen erfolgen, deren Standort in der Nähe des Wohnſitzes des Bewerbers liegt. Dieſe Einſchränkung gilt nicht für Frei⸗ willige, die ihren Wohnſitz in der enkmilikariſierten Zone oder in Groß-Berlin haben. Sind dem Bewerber die für ihn in Betracht kommen⸗ digen Wehrbezirkskommandos— in der entmilitariſierten Zone bei der Unteren Erſatzbehörde— erfragen. Die Wahl der Waffengattung(Fliegertruppe, Luftnachrichtentruppe, Flakartillerie und Regiment General Göring) iſt dem Ve⸗ werber freigeſtellt. Bevorzugt eingeſtellt werden: a) Angehörige des DV., b) Perſonal der Luftverkehrsgeſellſchaften, e) Perſonal der Luftfahrtinduſtrie, d) Bewerber, die bereits an einem Lehr⸗ gang einer Motorſportſchule des NSKK. teilgenommen ha⸗ ben oder ſich zur Ableiſtung eines derartigen Lehrgangs vor Dienſteintritt verpflichten, e) Angehörige der HJ., f) Inha⸗ ber von Sportabzeichen. 8. Bewerber, die noch nicht gemuſtert ſind, mel⸗ den ſich perſönlich bei der zuſtändigen polizeilichen Meldebehörde zum Eintrag in die Wehrſtammrolle und beantragen dort die Ausſtellung eines Freiwilligen⸗ ſcheins für den Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Perſo⸗ nalpapiere und von Minderjährigen die ſchriftliche, amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertreters, ſind mit⸗ zubringen. Angehörige der bereits gemuſterten ahrgänge 1914 und 1915 brauchen ſich bei der polizeilichen Meldebehörde nicht zu melden. Bei ihnen tritt an Stelle des Freiwilligenſcheins für den Eintritt in den aktiven Wehrdienſt der Muſterungsausweis(für e reſerviſten! außerdem der Luftwaffenerſatzreſerve⸗I⸗Schein). Dann melden ſich die Bewerber e ſchriftlich bei dem Truppenteil, bei dem ſie dienen wollen. Bewerber, die ihren Wohnſitz in der ſ entmilitariſierten een haben, melden ſich jedoch ausſchließlich bei der für ihren Wohnſitz zuſtändigen Unteren Erſatzbehörde. Jedem Enſtellungsgeſuch iſt beizufügen: I. a) von bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrgan⸗ ges 1915 der Muſterungsausweis, b) von bereits gemu⸗ terten Bewerbern des Jahrgangs 1914 der Muſterungs⸗ ausweis und der Luftwaffenerſatzreſerve⸗l⸗Schein, c) von noch nicht gemuſterten Bewerbern der Freiwilligenſchein. Einſtellungsgeſuche, denen vorſtehende Ausweiſe oder Scheine nicht belljegen, werden nicht berückſichtigt. II. Von allen Bewerbern a) ein ſelbſtgeſchriebener Le⸗ benslauf; dieſer muß mindeſtens enthalten: Vor⸗ und Zu⸗ name, Geburtstag und ort, 1 8 über Schulbeſuch, Be⸗ ruf und Beſchäftigung oder Arbeitsloſigkeit, über etwa ge⸗ leiſteten Arbeitsdienſt, b) zwei Paßbilder, e) genaue An⸗ ſchrift des Bewerbers. 5 Montag, den 13. Januar 1988 Die Meldung darf nur bei einem Truppenteil(in der entmilitariſierten Zone bei der Unteren Erſatzbehörde) er⸗ folgen. Einſtellungsgeſuche Freiwilliger können bis ſpäte⸗ ſtens 15. März für die Frühjahrseinſtellung, bis ſpäte⸗ ſtens 30. April für die Herbſteinſtellung eingereicht werden. Einſtellungsgeſuche, die bis zu dieſem Zeitpunkt nicht beim Annahmetruppenteil oder in der entmilitariſierten Zone bei der Unteren Erſatzbehörde eingegangen ſind, werden nicht mehr berückſichtigt. Einſtellungsanträge bei höheren militäriſchen oder ſtaat⸗ lichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Be⸗ arbeitung zum Nachteil des Bewerbers. 9. Die Dienſtzeit der Freiwilligen der Luftwaffe bekrägk d) bei der Fliegertruppe 4 bzw. 12 Jahre, b) bei der Luft⸗ nachrichtenkruppe 4% Jahre, c) bei der Flakartillerie 1 bzw. 2 Jahre, d) bei dem Regiment General Göring 2 bzw. 2% (bei Eintritt im Frühjahr) Jahre. 10. Weitere Auskünfte über Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe erteilt auf Anfrage das für den Wohnſitz zuſtändige Wehrbezirkskommando, in der entmilitariſterten Zone die Untere Erſatzbehörde. e Neuer Löſungsverſuch? Engliſch⸗franzöſiſches Mandat über Abeſſinien Ueber die Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Laval und dem franzöſiſchen Botſchafter in Rom, Chambrun, gehen in der Pariſer Preſſe allerhand Gerüchte um. Die Außenpolitikerin des„Oeuvre“ will zwar wiſſen, daß der Botſchafter keinerlei neue italieniſche Vor⸗ ſchläge oder Anregungen überbracht habe. In Kreiſen der Hare en ce Großmächte ſei man ſich heute aber über die Folgen klar, die ein zu großer Erfolg der ſchwarzen Raſſe über Italien nach ſich ziehen könne. Man befürchte, daß ein ſolcher Erfolg nicht ohne Auswirkungen auf das europäiſche Gleichgewicht bleiben würde und vor allem die Ruhe der Kolonialſtagten ſtören könnte. Die letzten Nachrichten, die in den verſchiedenen euro⸗ päiſchen Haupkſtädten über die innere und äußere Lage Italiens vorlägen, ſeien aber ziemlich beunruhigend. Man habe deshalb in Erwägung gezogen, im Rahmen des Völkerbundes, und zwar auf Antrag Italiens, einen neu⸗ tralen Unterſuchungsausſchuß zu bilden, der in Abeſſinien die Kriegsmethoden prüfen und gleichzeitig die Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des gegenwärtigen Streitfalles prüfen ſoll. Zu gleicher Zeit ſollen in Genf auf Veranlaſſung einer kleinen Macht, wahrſcheinlich Belgiens, gewiſſe Anregungen unterbreitet werden, die auf eine ſoziale und wirtſchaftliche Neuordnung in Abeſſinien hinzielen. Man werde anſchei⸗ nend verſuchen, den Negus dazu zu bringen, von ſich aus die Hilfe des Völkerbundes anzurufen, der dann die von dem neutralen Unterſuchungsausſchuß vorgeſehene Neurege⸗ den Truppenteile nicht bekannt, ſo kann er ſie beim zuſtän⸗ lung zu verwirklichen verſuchen werde, und zwar wahrſchein⸗ lich auf die Weiſe, daß England und Frankreich eine Ark Mandat über Abeſſinien erhalten werden. Erſt im Anſchluß an dieſen erſten Abſchnikt der Verhandlungen werde man daran gehen, auch Italien langſam vorzuſchieben, um zu Dreien den Neuaufbau durchzuführen, für den London und Paris die finanziellen Mittel zur Verfügung ſtellen würden. Nach engliſchen Blättermeldungen ſoll man in Paris der Anſicht ſein, daß Muſſolini ſich jetzt in einer zugäng⸗ licheren Verfaſſung befinde. Die„Times“ meldet aus Genf, man rechne dort anſcheinend damit, daß bald neue Frie⸗ densbemühungen im italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall unter⸗ nommen würden. Es fehle nicht an Zeichen, daß der Um⸗ fang und mangelnde Volkstümlichkeit des abeſſiniſchen Feld⸗ zuges einen Eindruck auf die Leiter der italieniſchen Politik zu machen beginne. Das Fehlen militäriſcher Fortſchritte habe zu der Ueberzeugung geführt, daß der Krieg entweder bald beendet oder auf unbegrenzte Zeit fortgeſetzt werden müſſe. Italien laſſe offenſichtlich erkennen, daß es nicht unverſöhnlich und durchaus bereit ſei, auf einer Grundlage, 905 1 berechtigte Intereſſen ſichern würde, zu ver⸗ handeln. Reuter dementiert Dem Pariſer Reuter⸗Korreſpondenten iſt von zuſtändi⸗ ger Seite mitgeteilt worden, daß zur Zeit weder von Eng⸗ land noch von Frankreich ein neuer Plan für die Beile⸗ gung des abeſſiniſch⸗italieniſchen Streits ins Auge gefaßt werde. Natürlich werde eine enge diplomatiſche Fühlung aufrechterhalten, aber es lägen keine Nachrichten von irgend⸗ welchen neuen Verhandlungen vor. Die ganze Ange⸗ legenheit werde im„Kühlraum“ gelaſſen, bis der Völkerbundsrat zuſammentrete. Eingreifen des Vatikans? Der römiſche Berichterſtatter der„Agence Economique et Financiere“ glaubt zu wiſſen, daß auf eine diskrete An⸗ regung des Vatikans hin in der nächſten Sitzung des Völ⸗ kerbundsrates der Vertreter eines Staates den Vorſchlag machen werde, einen Unterſuchungsausſchuß nach Abeſſinien zu entſenden. Der Vatikan halte die gegenwärtigen Um⸗ ſtände für günſtig für eine friedliche Löſung des Streitfalles. In einer Eigenbetrachtung meint das Blatt, daß Lon⸗ don und Patis entſchloſſen ſeien, vorläufig eine ab war⸗ Nr. 10 tende Haltung im Abeſſinienſtreitfall einzunehmen. Laval ſei mit Recht der Anſicht, daß er ſeine gefährliche Verſöh⸗ nerrolle im Augenblick nicht mit Nutzen durchführen könne. Neuer Verſöhnungsverſuch Die Note des Negus als Grundlage. Paris. 12. Januar. Der römiſche Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ mel⸗ det ſeinem Blatt, daß man in Rom der Anſicht ſei, eine neue Anregung zur Löſung des oſtafrikaniſchen Streitfalles könne nach dem Scheitern des Laval⸗Hoare⸗Plans nur vom Negus oder vom Völkerbund kommen. Die kürzliche Note des Negus, in der eine Unterſuchung über die Art der Kriegsführung verlangt werde, ſcheine für gewiſſe diploma⸗ tiſche Kreiſe in Rom eine neue Tatſache darzuſtellen. Die italieniſche Regierung habe allerdings— entgegen irrigen Auslegungen— keineswegs zugegeben, daß ſie grund⸗ ſätzlich in eine Unterſuchung einwilligen würde. Sie habe jedoch wiſſen laſſen, daß ſie vom praktiſchen Geſichtspunkt aus von einer Unterſuchung nichts zu befürchten habe, weil ſie nichts zu verbergen brauche. Man frage ſich alſo in Rom, ob es im Völkerbund nicht möglich ſei, die Note des Negus als eine neue Gelegenheit zu ergreifen, um einen Ausſöhnungsverſuch zu machen. Die etwaige Unterſuchung könnte auf erweiterker Grundlage ſtatlffinden und ſich auf die kakſächliche Lage Abeſſiniens er⸗ ſtrecken. Das würde geſtatten, die Prüfung der italieni⸗ ſchen Denkſchrift vom 4. Sepkember wieder aufzunehmen. Somit könnte ein neuer Plan ausgearbeitet werden, der ſich auf„objektive Betrachtungen“ gründen würde. Kampf um Malalle Rom dementiert die Rückeroberung durch die Abeſſinier. Die Nachrichten vom afrikaniſchen Kriegsſchauplatz lau⸗ ten wieder einmal ſehr widerſpruchsvoll. Während Addis Abeba die Rückeroberung der Stadt Makalle durch die Abeſ⸗ ſinier meldet, wird die abeſſiniſche Siegesmeldung von amt⸗ licher italieniſcher Seite ganz entſchieden beſtritten. Immer⸗ hin läßt der letzte italieniſche Heeresbericht auf lebhafte Ge⸗ fechtstätigkeit im Raum von Makalle ſchließen. Die abeſſiniſche Siegesmeldung Nach in Addis Abeba eingetroffenen abeſſiniſchen Mel⸗ dungen hat der rechte Flügel der Heeresgruppe Ras Seyo⸗ ums den Angriff gegen Makalle vorgetragen. In den Mor⸗ genſtunden des Freitag begannen erbitterte Kämpfe um die Stadt, die im Laufe des Tages mehrmals ihren Beſitzer wechſelte. Nach ſchwerſten Nahkämpfen konnten ſich die abeſſiniſchen Truppen, den abeſſiniſchen Frontberichten zufolge, am Freitagabend endgültig in Ma⸗ kalle feſtſetzen und behaupten. Eine größere Anzahl von Gefangenen, Gewehre, Munition und Kriegsmaterial ſollen in die Hände der Abeſſinier gefallen ſein. Einzelheiten fehlen noch. Der italieniſche Heeresbericht Der italieniſche Heeresbericht Nr. 94 beſagt: „Unſere nationalen und eritreiſchen Abteilungen haben ſtarke feindliche Kräfte angegriffen, die ſich auf die Umge⸗ bung des Zuſammenfluſſes von Gabat und Geba vorgeſcho⸗ ben hatten. Die unter Zufammenarbeit mit Artillerie und Luftwaffe entfaltete Aktion hat mit dem Rückzug des Geg⸗ ners geendet, dem unſere Abteilungen nachdrängten. Die Abeſſinier haben ſtarke Verluſte erlitten. Auf unſerer Seite ſind 1 Korporal der Eingeborenentruppen und zwei Askari gefallen, drei Offiziere, zwei Eingeborenenkorporale und drei Askari wurden verwundet. Die Luftwaffe war auf der ganzen Front eifrig tätig.“ Flottenkonferenz ohne Japan?! Entſcheidende Sitzung in London. In der heutigen Sitzung der Londoner Flottenkonferenz ſteht der japaniſche Antrag auf Feſtſetzung einer gemeinſamen oberen Rüſtungsgrenze zur Abſtimmung. Ueber den Aus⸗ gang der Abſtimmung beſteht kein Zweifel. Der Flotten⸗ Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ erklärt: Die japaniſche Forderung werde von den übrigen Flok⸗ tenabordnungen am Montag einſtimmig abgelehnt werden. Die automatiſche Folge werde wahrſcheinlich die Zurückzie⸗ hung Japans von der Konferenz ſein. Die Beſprechungen würden dann möglicherweiſe ohne Japan fortgeſetzt werden, um eine Vereinbarung der übrigen Mächte über eine Be⸗ grenzung der Tonnage und über die Beſtückung neuer Schiffe zu erzielen. Man glaube, daß Japan ſich den neuen Begrenzungen anpaſſen werde, ſelbſt wenn es keinen neuen Vertrag unterzeichnen ſollte. Die Ausſichten auf einen baldigen Zuſammenbruch der Floktenkonferenz würden in unkerrichteten Kreiſen nicht allzu tragiſch beurteilt. Weder in britiſchen noch in amerikaniſchen Kreiſen rechne man mit einem ernſten Floktenwekkrüſten als Ergebnis eines Juſammenbruchs der Konferenz. Da Ja⸗ pan bereits 47 v. 9. ſeiner Einnahmen für die Streitkräfte ausgebe, könne es ſein Flottenbauprogramm nicht weſenklich verſtärken. 5 f„Daily Mail“ meint, daß England, Amerika, Frankreich und Italien eine Vereinbarung erreichen dürften, in deren Rahmen die Schlachtſchiff⸗Tonnage auf 26 000 und die Kreu⸗ zer⸗Tonnage auf 8000 Tonnen beſchränkt werde.. Japans Friedenswille Es wird die Floktenſitzung verlaſſen.— Die enkſcheidende Sitzung des Kabinetts. Tokio, 13. Januar. In einer Nachtſitzung beſchäftigte ſich das japaniſche Kabinett mit der Lage auf der Londoner Flottenkonferenz jund legte die Anweiſungen für die japaniſche Abordnung feſt. Nachdem die Admiralskonferenz dieſe Anweiſungen ge⸗ billigt hatte, wurden ſie vom Kabinett einſtimmig ange⸗ nommen. Der Kaiſer genehmigte die Anweiſungen für die japaniſche Abordnung, die daraufhin ſofort nach London gedrahtet wurden. In der Sitzung des Kabinekts erörterte Miniſter Taka⸗ haſhi die ſchwierige Weltlage. Er regte an, daß die japani⸗ ſche Abordnung in London nochmals eindringlich die Hal- kung Japans erläutern ſolle. Die Einſtellung Japans ſei allein geeignet, den Krieg zu verhüten, während die anderen Mächte anſcheinend den Krieg vorbereiten wollten, wenn ſie eine wirkliche Abrüſtung ablehnten. Der Miniſter brachte zum Ausdruck, daß Japan ruhig und in freundſchaftlicher Jorm die Floktenkonferenz verlaſſen ſolle, wenn ſich kein anderer Ausweg ergebe. Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, ſehen die An⸗ weiſungen der japaniſchen Regierung vor, daß die japaniſche Abordnung auf der Flottenkonferenz das Schwergewicht auf die effektive Abrüſtung der Angriffswaf⸗ fen lege, um damit ausdrucklich den Friedenswien Japans zu beweiſen. Nach japaniſcher Auffaſſung gebe es keinen anderen Weg zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens. Die Ungleichheit der Rüſtungen und die Beibehaltung der Angriffswaffen ſtellten eine ſtändige Bedrohung des Friedens dar. Der Friedenswille der anderen Mächte wäre nicht zu erkennen, wenn der ja⸗ paniſche Vorſchlag abgelehnt werden ſollte. Der Aus⸗ tritt Japans aus der Flottenkonferenz bedeute einen Appell an die Welt für den Frieden. e Chronik des Tages Der preußiſche Miniſterpräſident und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger Hermann Göring, wurde am 12. Januar 43 Jahre alt. Aus Anlaß der Gautagung des Gaues Groß⸗Berlin der NSDAP. wird Gauleiter Dr. Goebbels am Freitag, oem 17. Januar, abends 20.30 Uhr, in der Deutſchlandhalle das Wort nehmen. Der Reichsarbeitsminiſter hat 100 bedürftigen Kriegs⸗ opfern des Saarlandes Unterſtützungen von je 100 RM aus der von ihm zur Erinnerung an den Abſtimmungsſieg dom 13. Januar 1935 errichteten Saarſpende zukommen laſſen. Generalbetriebsappell in den Betrieben der RBG.„Eiſen und Mekall. Wie das Preſſeamt der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt, ſoll der für den 11. Februar 1936 vorgeſehene Generalbe⸗ triebsappell in der Metallinduſtrie den Auftakt zu einer Ak⸗ tion bilden, die vom Amt„Schönheit der Arbeit“ und der RBG. 6, Eiſen und Metall, gemeinſam durchge⸗ führt wird. Mil der neuen Art der Vorbereitung dieſer Aktion be⸗ ſchreitet das Amt„Schönheit der Arbeit“ einen bedeukſamen Weg zur Verwirklichung ſeiner Beſtrebungen. Von dem Grundſatz ausgehend, daß es wahre Freiheit für den ein⸗ zelnen ohne die Freiheit des Handelns nicht gibt, ſoll es den Gefolgſchaftsmitgliedern möglich gemacht werden, ſelbſt Be⸗ triebsverbeſſerungen im Sinne„Schönheit der Arbeit“ an⸗ zuregen. Das wird dadurch erreicht, daß in Vorbereitung des Ge⸗ neralbetriebsappells die Gefolgſchaftsmitglieder der zur RBG. Eiſen und Metall gehörenden Betriebe aufgefordert werden, bereits in der Woche vom 20. bis zum 25. Januar ſchriftliche Vorſchläge im Sinne„Schönheit der Arbeit“ beim Vertrauensrat einzureichen. Wenn man be⸗ denkt, daß die Betriebe der Metallinduſtrie eine Geſamtge⸗ folgſchaftsſtärke von etwa zwei Millionen haben, iſt das ge⸗ wiß ein Unternehmen, das weit über die Grenzen der me⸗ tallverarbeitenden Betriebe hinaus von Bedeutung iſt. An⸗ läßlich des Generalbetriebsappells werden dann die Betriebs⸗ führer ihre Entſcheidung bekanntgeben, welche Vorſchläge zur Ausführung gelangen. „Herzensnot.“ Von Nobert Fuchs⸗Liska. 12 Oberſt Rademar hielt ſeit neuem ſtreng darauf, daß der Briefträger nur ihm ſelbſt die Poſt aushändigte. Drei Tage nach der Ausſprache mit Adele übergab ihm der Bote einen mosiſch langgeſtreckten elfenbeinfarbenen Briefumſchlag, auf den unverkennbar eine Männerhand den Namen Delas ge⸗ ſchrieben hatte. Der Oberſt wog den Brief in der Hand und muſterte die weit ausgreifenden Buchſtaben der kräftigen Handſchrift auf der Briefhülle. Brummend mußte er feſtſtellen, es wären gerade ſolche Schriftzüge, die er ſchätzte und von denen er die Ueberzeugung hegte, nur charakterfeſte und vertrauens⸗ würdige Menſchen hätten dieſe Art zu ſchreiben. Nach einem inneren Kampfe rief er Adele.. Als das junge Mädchen das Arbeitszi! ier betrat, ſagte er:„Ich will mir nicht das Recht zu einer Beaufſichtigung deines Brieſwechſels anmaßen, Dela. Aber ich hatte er⸗ wartet, daß Vehlow wegen der Wiederaufnahme der Aus⸗ ritte an dich ſchreiben würde. Es gab während der Ab⸗ weſenheit des Mannes ja wohl keinen anderen Weg zu einer Verſtändigung zwiſchen euch?“ olltordings nicht, Vater“, ſtimmte ſie kurz bei. Ihr die Nachricht zeigend, meinte er:„Mir iſt dieſe Schrift fremd. Alſo höchſtwahrſcheinlich ein Brief von ihm. Willſt du mir erlauben, dieſen Brief zuerſt zu leſen?“ „Nein“, verſetzte ſie hart. Das hatte Ooerſt doch nicht erwartet. Er zuckte zu⸗ ſammen und muſterte das Mädchen finſter. Nur ganz in der Tiefe ſeiner Augen glimmte ein frohes Funkeln: ja, das war ſein Kind, eine de Rademar. 8„Nein“, wiederholte er.„Nun, ich kann das mit einigem guten Willen verſtehen. Du fürchteſt, daß ein anderes Auge Liebesbeteuerungen lieſt.“ i 5 Dela erwiderte beherrſcht:„Du verkennſt vollkommen, was zwiſchen mir und Vehlow iſt. Er hätte kein Recht, mir derlei Beteuerungen zu ſchreiben Er konnte nur erraten, was ich ebenſo erriet. Das iſt alles.. einſtweilen.“ Politiſche Rund ſchau Starker Eindruck der Führerrede im Ausland. Die führenden Blätter in London, Paris und Brüſſel berichten in ausführlichen Ausführungen über die Erklärung des Füh⸗ rers beim Neujahrsempfang der Diplomaten in Berlin. Da⸗ bei wurden beſonders die Stellen hervorgehoben, in denen der Führer den Wunſch Deutſchlands nach Frieden und Zu⸗ ſammenarbeit mit den anderen Nationen zum Ausdruck brachte. Beſuch Dr. Schachts bei Dr. Ley. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſtattete dem Reichsleiter der Deutſchen Arbeits⸗ front, Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. Dr. Ley, einen Beſuch in deſſen Berliner Dienſtſtelle ab. Dr. Schacht nahm dabei Gelegenheit, ſeiner Zuverſicht über eine auch im Jahre 1177 gemeinſame erſprießliche Arbeit zum Ausdruck zu ringen. Der Dichter des Saarliedes ausgezeichnet. In Aner⸗ kennung ſeiner großen Verdienſte um die Rückkehr des Saar⸗ volkes ins Reich, hat der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem in Koblenz wohnenden Dichter des Saarliedes, Hanns Maria Lux, ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift bereich 8 Wieder Reiſeverkehr nach der Schweiz Berlin, 13. Jan. Amtlich wird gemeldet: Die in den letzten Tagen hier geführten deutſch⸗ſchweizeriſchen Beſpre⸗ chungen über die Wiederaufnahme des Reiſeverkehrs nach der Schweiz haben zu einer Einigung geführt. Die deutſchen Ausgabeſtellen von ſchweizeriſchen Reiſezahlungsmitteln erhalten Anweiſung zur Erteilung von Reiſebe⸗ willigungen nach der Schweiz. Conwell über Englands Politik „Volles Verſtändnis für Deutſchlands gerechte Reviſions⸗ anſprüche.“ Der bekannte engliſche Politiker Profeſſor Conwell ⸗ Evans der anläßlich der erſten Veranſtaltung der Deutſch⸗ Engliſchen Geſellſchaft zur Zeit in Berlin weilt, ſprach vor der Berliner Studentenſchaft über„Die Kräfte der britiſchen Außenpolitik“. Conwell⸗Evans erörterte eingehend das Verhältnis Englands zu den fünf Dominions und den Einfluß dieſer fünf Dominions auf die britiſche Außenpolitik. Erſtes Prin⸗ zip ſei eine ſtändige und feſte Freundſchaft zwiſchen den Vereinigten Staaten von Amerika und dem britiſchen Weltreich. Auf die Stellung Englands im Mittelmeer übergehend. betonte der Redner, daß der Suez⸗Kanal die Lebensader des britiſchen Weltreiches ſei. Im Zuſammenhang damit ſei die ganze Mittelmeerpolitik Englands zu verſtehen und die Notwendigkeit, ſtarke militäriſche Kräfte in Aegypten zu halten. Aus der Verpflichtung der engliſchen Außenpolitik, die Intereſſen aller Glieder des Imperiums zu achten, leitete der Redner den Standpunkt der kollektiven Sicherheit ab, wie England ihn im Gegenſatz zu Frankreich auffaſſe. Die Politik der letzten 15 Jahre ſei ſehr ſtark beeinflußt geweſen durch den Streit zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Auffaſſung von kollektiver Sicherheit. Auf Deukſchland übergehend, betonte der Kedner, daß England, nachdem Deutſchland das Problem der Küſtungen ſelbſt gelöſt habe, verſuche, einen geſunden Zuſtand herzu⸗ ſtellen und die Arbeitsmethoden der Vorkriegszeit zu be⸗ ſeitigen. Durch den Weg eines Luftpaktes wolle England eine Erneuerung des Locarnopaktes durchſetzen, um eine Zuſammenarbeit zwiſchen England, Frankreich und Deutſch⸗ land zu erleichtern. Auf dieſem Wege wolle England eine geſunde kollektive Sicherheit ſchaffen, die eine Aufteilung der Welt in zwei feindliche Lager vermeide und Keviſions⸗ anſprüche zu erfüllen vermöge. Conwell⸗Evans ſchloß mit der Verſicherung, daß Eng⸗ land und die Dominions volles Verſtändnis für die gerechten Anſprüche Deutſchlands auf Reviſion hätten und danach handeln würden. „Dies klar ausgeſprochene einſtweilen klingt für mich be⸗ trüblich, Dela. Es ſoll doch wohl bedeuten, daß die Tat⸗ ſache ſeiner Ehe dich nicht ernüchtert hat?“ „Dieſe Tatſache hat wenigſtens meinen Glauben an ihn nicht erſchüttert“, hielt ſie der Frage entgegen.„Sie konnte ein Etwas in mir dämmen, konnte mich ruhiger über ihn denken machen, dieſe Tatſache Sie hat die heiße Romantik der erſten Empfindung vielleicht auch gekühlt, aber ſie hat nichts vernichtet.“ „Ohne dich verletzen zu wollen, muß ich doch ſagen: das ſind Phraſen“, verſetzte der Oberſt ſcharf. Dela zuckte ſtumm die Achſeln. Der Vater übergab ihr nun den Brief. „Denke meinetwegen, ich wäre ein neugieriger alter Menſch“, ſagte er dabei.„Ich fordere kindlichen Gehorſam von dir, nicht ein Jota mehr, wenn ich dich erſuche, mir Kenntnis zu geben vom Inhalt der Nachricht.“ Schweigend öffnete ſie die Briefhülle und las. Nur die erſte Seite des Bogens war mit den Schriftzügen einer ſtraff geführten Feder bedeckt. „So“, ſagte das Mädchen und überließ dem Oberſt den Brief.„Nachdem meinem Recht auf Selbſtändigkeit genüge getan iſt, bitte ich dich, Vater, die Zeilen zu leſen.“ Oberſt Rademar wollte die Zurechtweiſung barſch er⸗ widern, hielt jedoch an ſich und überflog den Brief: „Mein gnädiges Fräulein! Der brave Lanzo ſteht wieder zu Ihrer Verfügung. Er und die Stute Blida haben neue Eiſenſchuhe aufbe⸗ kommen. Die beiden Gäule werden ſich freuen, zu ver⸗ ſuchen, wie es ſich darauf läuft. Wie Sie, gnädiges Fräulein, aus den Zeilen erſehen, bin ich von der Reiſe zurück. Ich habe mir eine wunderſchöne Rappſtute an⸗ geſehen und werde Ihnen bei Gelegenheit über die Hoff⸗ nungen, die auf das Tier zu ſetzen ſind, Erklärungen geben. Machen Sie Ihrem Lanzo die Freude, ihn in meiner Geſellſchaft morgen Nachmittag zu reiten, und empfangen Sie, gnädiges Fräulein, die ehrerbietigſte Verſicherung höchſter perſönlicher Wertſchätzung Ihres er⸗ gebenen f i Egolf Vehlow.“ Dela wandte ſich der Tür zu. f d „Noch eine Minute“, befahl der Oberſt.„Du biſt dir doch darüber klar, daß ich dir das Reiten verbiete?“ a 2 ſprochen hatte. 8 Kurzmeldungen Drei Opfer einer Morphiumvergiftung. Gardelegen, 12. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle des Land⸗ gerichts Stendal teilt mit:„Im Kreiskrankenhaus in Gar⸗ delegen ſind am 8. Januar drei Perſonen plötzlich geſtorben. Die Ermittlungen haben ergeben, daß der Tod durch Ein⸗ ſpritzen von Dilaudid, einem Morphiumpräparat, erfolgt iſt, das in einer zu ſtarken Doſis verabfolgt wurde. Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Bei den drei Todesfällen ſcheint es ſich um die Verkettung unglücklicher Umſtände zu handeln, deren Wie⸗ der de durch ſchärfſte Gegenmaßnahmen geſteuert wer⸗ en wird.“ Schweres Verkehrsunglück Sechs Mitglieder der oſtmärkiſchen Skurmſcharen getötet. Wien, 13. Jan. Bei Maria⸗- Zell in Steiermark ſtürzte infolge Vereiſung der Straße ein Laſtkraftwagen mik Mit⸗ gliedern der oſtmärkiſchen Sturmſcharen, die ſich zu einer Berſammlung begeven wollten, in einen Bach. Sechs Per. ſonen erkranken, zwei Perſonen wurden ſchwer verletzt. Nur zwei kamen unverletzt davon. 5 Erdbewegungen in Güd frankreich Paris, 12. Jan. In unmittelbarer Nähe der Stadt Gap in Südoſtfrankreich hat ſich eine Erdmaſſe von über eine Million Kubikmeter in Bewegung geſetzt. Mit einer Geſchwindigkeit von zwei bis drei Meter pro Tag bewegt ſie ſich in der Richtung auf die Stadt Gap zu. Ein Kanal iſt bereits völlig verſchültet worden. Durch die Erdbewegung hat ſich ein großer künſtlicher See gebildet, deſſen Waſſermaſſen die Stadt zu überſchwemmen drohen. 171 Todesopfer in England 150 Schafe erkrunken. Während der heftigen Stürme ſind in England insge⸗ ſamt 17 Menſchen ums Leben gekommen. In der Grafſchaft Glouceſterſhire ertranken 150 Schafe. Die eine Zeitlang ſtark gefährdete Menai⸗Hängebrücke zwiſchen Angleſey und Wales wurde für den leichteren Verkehr wieder freigegeben. Die Fiſcher von Loweſtoft haben in den letzten ſechs Tagen 12 Mann verloren. 8 In Frankreich ſteht in den Küſtenortſchaften der Vendse das Waſſer in den Niederungen bereits einen Meter über; dem Meeresſpiegel. In Belgien wurde in Charleroi der Stadtteil Bosquetville während eines Regen⸗ und Hagel⸗ ſturms weithin überſchwemmt. s Millionenbetrügereien jüdiſcher Händler Kieſenſchmuggel mit Pelzen. Kaltowitz, 12. Januar. Die polniſche Polizei hat einen ſeit Jahren betriebenen ſchwunghaften Schmuggel mit Pelzen entdeckt. Wie mitgeteilt wird, hatten die jüdiſchen Pelz⸗ händler Geldner aus Warſchau große Pelzſendungen aus Ueberſeeländern nach Brüſſel und Paris geleitet, von wo die Pelze auf Grund falſcher Urſprungszeugniſſe als fran⸗ zöſiſche und belgiſche Ware nach Polen eingeführt wurden. 1931 und 1932 wurde das gleiche Geſchäft über Deutſchland gemacht. ö Auf dieſe Weiſe gelang es den Juden, die hohen Ein. fuhrzölle für Pelze aus Ueberſeeländern zu umgehen und die Pelze, die einen Wert von 1% Millionen Zloty halten, zu geringen Zöllen nach Polen einzuführen. Die hinterzoge⸗ nen Jollgebühren belaufen ſich auf 30 000 Zloty. Gegen 59 polniſche Pelzfirmen, die mit den Händlern in Geſchäftsver⸗ bindung geſtanden haben, iſt ein Strafverfahren eingeleitet worden. Fünf Verletzte bei einem Gerüſtabſturz Berlin, 12. Januar. An der Ecke Friedrich⸗ und Leip⸗ ziger Straße ſtürzte unter ohrenbetäubendem Krachen vom Hachgeſchoß eines großen Eckhauſes ein Gerüſt auf den Bürgerſteig. Zwei Männer und eine Frau wurden von den herabſtürzenden Trümmern ſchwer, zwei weitere Per⸗ ſonen leichter verletzt. Da ein Teil des Gerüſtes noch vom Dachgeſchoß herunterhing und jeden Augenblick abzuſtürzen drohte, nahm die Polizei Abſperrungen vor. In dem be⸗ troffenen Hauſe wurden mehrere 97575 Schaufenſterſcheiben und zahlreiche Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten nahmen längere Zeit in Anſpruch. 15 „Ich habe nichts anderes erwartet“, gab ſie in bitterem Tone zu.„Ich gehorche auch, Vater. Doch in einem würde ich ungehorſam ſein: wenn du mir verbieten wollteſt, Vehlow nach der Wahrheit über ſeine Ehe zu fragen. Und dann— 9 du biſt mir noch die Aufklärung ſchuldig, von wem du die Kunde haſt.“ i „Von Frau Vehlow ſelbſt“, bekundete er.„Meine Berufs⸗ wege brachten mich mit ihr zuſammen. Ein verhängnisvoller Zufall.“ 6 „Wer iſt ſie?“ „Eine Künſtlerin— Tänzerin— oder dergleichen.“ ö Plötzlich ſtand ein Bild vor Delas Augen: eine Frau im kupferſchimmerigen Kleide— dieſe Frau, die Vehlow anſtieß und ihn duzte. 5: „Das alſo war es“, murmelte Dela vor ſich hig. Dann kehrte ſie ſich dem Vater zu:„Auch ich habe Frau Vehlow geſehen. Sie iſt eigenartig und—— dreiſt. Ich bin ſeiner Rechtfertigung ſicher.“—— 8 »Droben in dem Raum unter dem Dach des kleir en alten Hauſes brach Delas Beherrſchung zuſammen. Sie warf ſich auf das Bett und ſchluchzte ihres Herzens Not in die Kiſſen. Nicht weil ſie ſich von Vehlow belogen fühlte, ſondern weil ſie die Frau in dem kupferſchimmerigen Kleid fürchtete. Was war einfache Mädchenhaftigkeit gegen die verlockende Geſtalt der Künſtlerin, gegen den dreiſten wiſſenden Blick, gegen das kühne Auftreten einer Maud Chapiro, die Rechte an den Mann geltend zu machen hatte.. Dela erſchauerte in der Erinnerung an das freche An⸗ ſtarren der ſchwarzen Augen, das ſie von dieſer Frau hatte ertragen müſſen. Kam es zum Kampfe zwiſchen ihr und dieſem welterfahrenen Geſchöpf, dann war kein Zweifel, wer unterliegen würde.. Es gab nur einen Weg: da Vehlow zurück war, ihn fragen, wie es um ſeine Ehe ſtand. War es überhaupt noch eine Ehe? Sicherlich nicht... wie hätte er ſonſt dulden dürfen, daß ſeine Frau ſich in Geſellſchaft des Kommerzienrates zeigte, als wäre der Gatte ihr fremd und als wäre ſi Herrin ihrer eigenen Wege. Oder—— nahm Vehlow viel⸗ leicht keinen Anſtoß daran—— der— Stallmeiſter? „Nicht ſo— nicht ſo“, ſtöhnte ſie und wies ſo häßliche Gedanken von ſich. Sie raffte ſich auf und zwang ſich, nicht über ihre Not nachzudenken, ſolange ſie Vehlow nicht . ihn nicht an den Apparat rufen konnte. Aus dlem badischen laud Landesverband badiſcher Ninderzüchter Die Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Auf Grund der Erſten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes vom 8. Dezember 1933 wurden folgende bisher in Baden beſtehende Verbände der badiſchen Fleck⸗ Viehzuchtgenoſſenſchaften und Wälderzuchtgenoſſenſchaften zum Landesverband badiſcher Rinderzüchter zuſammengeſchloſſen, der Landesbauernſchaft Baden angegliedert und von ihr als Züchtervereiniaung anerkannt: 1. Verband der oberbadiſchen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaf⸗ ten, Sitz Konſtanz; 2. Verband der mittelbadiſchen Fleck⸗ viehzuchtgenoſſenſchaften, Sitz Freiburg; 3. Verband der unterbadiſchen Fleckviehzuchtgenoſſenſchaften, Sitz Mann⸗ heim; 4. Verband der Vorder⸗ und Hinterwälderzuchtge⸗ moſſenſchaften, Sitz Freiburg. Nur durch die Zuſammen⸗ legung ſämtlicher Verbände zum Landesverband badiſcher Rinderzüchter kann die Zielſetzung in der badiſchen Rinder⸗ zucht erreicht werden, und zwar die einheitliche Geſchäfts⸗ führung, einheitliche Herdbuchführung, einheitliche Durchfüh⸗ rung von Schauen und Verſteigerungen, einheitliche Kenn⸗ Zeichnung. Der Landesverband badiſcher Rinderzüchter bildet die Verbindung zwiſchen der Landesbauernſchaft Baden und der organiſierten Rinderzucht. Der Sitz des Landesverbandes badiſcher Rinderzüchter iſt in Karlsruhe, Hauptgeſchäftsſtelle, Beiertheimer⸗Allee 16. Der Landesverband badiſcher Rinder⸗ züchter gliedert ſich in die Abteilung großes Höhenfleckvieh zund in die Abteilung Wäldervieh. a Heidelberg.(Perkeo regiert die Stunde) Hier begann der Karneval am Sonntag mit der feierlichen Einholung Perkeos in die Stadt. Die feierliche Handlung zerftel in drei Abſchnitte: Perkeos Erwachen im Schloß. ſeinen Einzug in die Stadt und ſeinen Empfang in der Stadthalle. Dort wurde der Schutzherr der Heidelberger Faſtnacht auch durch einen Vertreter der Stadtverwaltung begrüßt. Perkeos Name bürgt dafür, daß man ſich heuer im Heidelberger Faſching an echtem Pfälzer Wein und Humor ergötzen kann. U Schwetzingen.(Der Tod hält Ernte) Freitag⸗ nacht verſtarb im Mutterhaus in Karlsruhe im Alter von 66 Jahren die Oberin des hieſigen Städtiſchen Kranken⸗ hauſes, Schweſter Eliſabeth Reimold. Mosbach.(Tödlicher Unglücksfall im Walde) Der in Lohrbach wohnhafte Waldarbeiter Adolf Maier wurde im Stadtteil„Dachsbau“ von einem ſtürzenden Stamm ſo unglücklich getroffen, daß er tot liegen blieb. Sein mit ihm arbeitender 16jähriger Sohn mußte zuſehen, wie der Vater vom Stamm erſchlagen wurde. Am den Verun⸗ glückten trauern neben der Gattin fünf Kinder. Adelsheim.(Erfreuliche Wandlung.) Die Kreiswanderherberge in Adelsheim wurde im Jahre 1935 won 426 Wanderern in Anſpruch genommen. Wie die öffenk⸗ liche Fürſorge der mittelloſen Wanderer abgenommen hat, iſt daraus erſichtlich, daß man im Jahre 1934 noch 664, 1933 1789 und 1932 ſogar 3614 Wanderer zählte. () Pforzheim.(Ein Jubiläumsjahr.) Zwet ſtädtiſche Betriebe, die Straßenbahn und das Stadtbad, feiern in dieſem Jahre ihr 25jähriges Beſtehen. Auch die Pforzheimer Kunſtgewerbeſchule kann auf ein 25jähriges Be⸗ stehen zurückblicken. () Gernsbach.(Im Zeichen der Vereinfa⸗ chung.) Der Reichsſtatthalter hat mit Entſchließung vom 11. Dezember 1935 auf Grund des Paragraphen 15 der Deutſchen Gemeindeordnung beſtimmt, daß die Gemeinde Scheuern mit Wirkung vom 1. April 1936 an in die Stadt Stadt Gernsbach eingegliedert wird. () Bruchſal.(Wie derſehensfeſt.) Der 3. Regi⸗ mentstag der ehemaligen gelben Dragoner(21er) findet am 13., 14. und 15. Juni 1936 in Bruchſal ſtatt. () Rheinbiſchofsheim bei Kehl.(Zug gegen Laſt⸗ auto.) An der gefährlichen Kurve beim„Schwanen“ ſtieß das Laſtauto einer Freiburger Lebensmittelgroßhandlung, aus Richtung Kehl kommend, mit dem aus Richtung Frei⸗ ſtett kommenden Perſonenzug der Lokalbahn zuſammen. Der Laſtwagen wurde ſchwer beſchädigt; Perſonen kamen nicht l Schaden. Schopfheim.(Tod durch un vorſichtigen Am⸗ gang mit dem Gewehr) Im hieſigen Krankenhaus iſt der Landwirt Joſeph Walleſer den ſchweren Verletzungen erlegen, die er durch einen Schuß aus einem Kleinkaliber⸗ gewehr erhielt. Es handelt ſich dabei um den Unglücksfall in e e wo der Schwager ſo unvorſichtig mit der e hantiert hatte, daß eine Kugel Walleſer in den Leib traf. Wie die drei Tage ſeither, ſo ging auch dieſer Tag in Eiſeskälte zwiſchen Dela und ihrem Vater zu Ende. Der Oberſt verlor kein Wort zu viel bei den gemeinſamen Mahl⸗ zeiten Am ſchrecklichſten war, daß er den Stirnkuß nach dem Eſſen unterließ und ohne Gruß am Nachmittag das Häuschen verließ. Beim Abendbrot ließ er nur ſo ganz nebenbei fallen, er werde den nächſten Vormittag ſeinen Dienſt wieder aufnehmen, in der Stadt ſpeiſen und vor Abend nicht zurück ſein. Dela verſtand. Er mied das Haus, um nicht Einſpruch erheben zu müſſen, wenn ſie am Nachmittag Vehlow zu kreffen ſuchte. Als er ſich vom Abendtiſch erhoben hatte und auch ohne den Gutenachtkuß in ſein Zimmer gegangen war, flüſterte die alte Lene beim Abräumen der Beſtecke:„Der Herr Oberſcht wird immer komiſcher. Gott, Delachen, ſeien Sie mir bloß nicht böſe. Ich habe mich gewehrt wie eine Löwen⸗ mutter. Aber er brüllte mich an, wie noch nie in den langen Jahren. Nu, da mußte ich doch gehorchen und ihm Ihr Reit⸗ zeug bringen. Das hat er unten in den Bücherſchrank'nein geſtopft. Wenn er's wenigſtens ordentlich zuſammengelegt Hätte.“ Dela lächelte verzichtend. Wie traurig, daß der Vater ihrem Wort mißtraute— wie kleinlich von ihm, da er ihr vor drei Tagen erſt erklärt hatte, ſie ſei volljährig und be⸗ ſitze ſomit die Freiheit ihrer Entſchließungen.—— Als anderntags die Zeit des Ausrittes nahegerückt war, begab ſich Dela auf das Poſtamt. Sie rief von da aus den Leihſtall an. Eine Männerſtimme meldete ſich. Dela atmete auf: gottlob, es war nicht Vehlow. Haſtig ſagte ſie in den Fernſprecher:„Bitte, beſtellen Sie Herrn Vehlow, Lanzo brauche nicht geſattelt zu werden. Er⸗ innern Sie ihn dringlich an die alte Buche nahe der Rade⸗ berger Landſtraße.“ Dann hing ſie ſchnell ein, damit man Aus den Nachbarlaͤndern Frankenthal.(Lebensmüdes Ehepaar.) Am Freitag vormittag gegen 11 Uhr unternahm der 52 Jahre alte Johann Gerneth von hier in ſeiner Wohnung einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich mit einer Selbſtladepiſtole einen Schuß in den Kopf beibrachte Zur gleichen Zeit ver⸗ letzte ſich ſeine Ehefrau mit einem Küchenmeſſer am Hals ſchwer und brachte ſich am linken Handgelenk Schnittwun⸗ den bei. Im Krankenhaus iſt der Ehemann geſtorben. Aufklärung eines Naubüberfalls Ein Verbrecherneſt ausgehoben.— Auf der Suche nach dem„Bayeriſchen Hans“. * Frankfurt a. M. Im März des vergangenen Jahres wurde nachts in der Großen Friedberger Straße ein Ren⸗ tier in ſeiner Wohnung überfallen und beraubt. Dem Täter gelang es, nachdem er ſein Opfer durch einen Schlag zu Boden geſtreckt hatte, unerkannt zu entkommen. Als der alte Mann wieder zu ſich kam, hatte der Verbrecher ſchon das Weite geſucht, nicht ohne einen im Küchen⸗ ſchrank verwahrten Geldbetrag in Höhe von etwa 35 Mark mitgenommen zu haben. Der Verdacht der Täterſchaft fiel auf die 24 Jahre alte Jüdin Henni Scheermann, die mit der Tochter des Ren⸗ tiers verkehrte. Sowohl der Ueberfallene, als auch ſeine Tochter hielten es jedoch für ausgeſchloſſen, daß die Scheer⸗ mann an dem Verbrechen beteiligt ſein könnte. Vor einigen Tagen kam es nun in der Wohnung der Mutter der Ge⸗ ſchwiſter Scheermann in der Mainſtraße zu einer erregten Auseinanderſetzung zwiſchen dem Bräutigam der Regina Scheermann, Albert Siebel, und Henni Scheermann. Dabei hielt Siebel Henni im Beiſein weiterer Perſonen den Raub in der Großen Friedberger Straße vor und be⸗ zeichneke ſie als„Einbrecher-Lieſel“. Die Polizei, die von dieſer Auseinanderſetzung erfuhr, nahm nun ſofork die Mukter Scheermann, ihre beiden Töchter und den Bräuti⸗ gam feſt. Bei ihren Vernehmungen beſtritten die Jeſtge⸗ nommenen zunächſt alles, verſuchken dann aber, der Tak einen harmloſen Anſtrich zu geben. Durch die Vernehmung der bei der Auseinanderſetzung zugegen geweſenen Perſonen konnte man jedoch bald feſt⸗ ſtellen, daß der Raubüberfall von Henni und ihrem Freunde, der den Spitznamen„Bayeriſcher Hans“ trägt, ausgeführt worden war Man hatte dann die Beute geteilt und auch der Regina drei Mark als Schweigegeld gegeben. Die Polizei fahndet nunmehr noch nach dem„Bayeri⸗ ſchen Hans“, der ebenſo wie ſeine Helferinnen, in Zuhäl⸗ ter⸗ und Dirnenkreiſen verkehrte. Offenbach.(Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Fuhrwenk.) Auf der Landſtraße Offenbach Aſchaffenburg ereignete ſich in der Nähe des Gutes Wald⸗ hof bei Bieber ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Auto und einem Fuhrwerk. Ein aus Richtung Aſchaffenburg kommender Perſonenkraftwagen wollte ein Jauchefuhrwerk überholen, während zu gleicher Zeit aus Offenbach ein Perſonenkraftwagen entgegenkam. Um einen Zuſammenſtoß im letzten Augenblick zu vermeiden, ver⸗ ſuchte der Perſonenkraftwagen das Fuhrwerk rechts zu überholen, wobei das Fuhrwerk ſeitlich erfaßt wurde. Der Wagen ging in Trümmer, der Fuhrmann wurde von ſei⸗ nem Sitz geſchleudert und die Pferde raſten nun mit dem Vorderteil des Wagens davon. Der aus Jügesheim im Kreis Offenbach ſtammende Fuhrmann mußte mit einer ſchweren Kopfverletzureg in das Krankenhaus gebracht werden. z Frankfurt c. M.(Feſtnahme eines Heirats⸗ ſchwindlers.) Der Kriminalpolizei gelang es, den 30 Jahre alten Camillus Bartholome feſtzunehmen, der mit mehreren Mädchen ein Verhältnis unterhielt und ihnen die Ehe verſprach. Dabei war es dem Betrüger lediglich darum zu tun, von den Mädchen Geldbeträge zu erlangen. Bar⸗ tholome wurde bereits im Jahre 1932 wegen Heirats⸗ ſchwindels verurteilt. Die nächſten Autobahnſtrecken Im Jahre 1935 insgeſamt 108 Kilometer ferkiggeſtellt. Die 15 Oberſten Bauleitungen der Geſellſchaft„Reichs⸗ autobahnen“ haben im Geſchäftsjahr 1935 den weiteren Aus⸗ bau des Netzes tatkräftig fortgeführt. Der vorläufige Jahres⸗ rückblick ſtellt feſt, daß im Berichtsjahr insgeſamt 108 Kilo⸗ meter der Straßen Adolf Hitlers fertiggeſtellt und in Betrieb enommen wurden. Auf insgeſamt 1876 Kilometer Strecken Lange wurde gebaut. Die Jahl der zur Entwurfsbearbei⸗ tung und zum Bau freigegebenen Strecken erhöhte ſich auf rund 3450 Kilometer. Ausführliche Entwürfe oder Bauarbeiten werden zur Zeit für folgende Strecken oder Streckenteile ausgeführk: Königsberg(Pr.)— Elbing, Berliner Ring, Berlin— Stekkin, Berlin— Frankfurt a. O., Berlin— Breslau— Beuthen, Ber⸗ lin— Halle— Nürnberg— München— Reichenhall—Landes⸗ grenze, Berlin Hannover Duisburg Köln— Frankfurt a. Main, Köln— Aachen, Görlitz Dresden—Chemnitz—Gera, Chemnitz— Plauen— Hof, Bremen— Hamburg— Lübeck, ham⸗ burg Göttingen—Kaſſel— Frankfurt a. M.— Karlsruhe Skuktgart München, Saarbrücken—- Mannheim. Die Höchſtzahl der auf den Bauſtellen der Reichsauto⸗ bahnen 1935 beſchäftigten Unternehmerarbeiter wurde mit 113 139 im Juli erreicht. Große Bedeutung fällt beim Bau der Reichsautobahnen dem Brückenweſen zu, da durchſchnitt⸗ lich alle 800 bis 1000 Meter ein Brückenbauwerk errichtet werden muß. Bis Ende 1935 ſind hierbei insgeſamt rund 1,26 Millionen Kubikmeter Stampfbeton, rund 660 000 Kubikmeter Eiſenbeton, rund 59 100 Tonnen Stahlkonſtruk⸗ tionen, rund 11000 Tonnen Träger, rund 28 000 Kubik⸗ meter Beton zwiſchen T⸗Trägern, rund 30 000 Kubikmeter Naturſtein eingebaut und außerdem rund 137000 Tonnen Stahlkonſtruktionen vergeben worden. Etwa 800 Brücken ſind fertiggeſtellt und weitere 600 in Angriff genommen. Raſſehundausſtellung auf der„Grünen Woche“. An⸗ läßlich der„Grünen Woche“ in Berlin findet in der Zeit vom 1. bis 2. Februar die 10. Große Raſſehundausſtellung ſtatt. Da in Berlin im Jahre nur noch zwei große Hunde⸗ N nämlich die„Grüne Woche“ und das„Herbſt⸗ treffen der Hunde in Berlin“, veranſtaltet werden, erwartet man für dieſe beiden Ausſtellungen beſonders ſtarken Be⸗ ſuch. Schon jetzt haben 28 Raſſehund⸗Fachſchaften ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Gemeinſame Beiſetzung der Opfer des Hamburger Bar⸗ kaſſen-Anglücks. Die vier deutſchen Arbeitsmänner, die bei dem Barkaſſenunglück im Hamburger Hafen den Tod fanden, wurden unter der Anteilnahme aller Bevölkerungskreiſe ge⸗ meinſam zu Grabe getragen. Ueber dem Hafen wehten die Flaggen halbmaſt. 5 1 5. 7* Der zweite Januar⸗Sountag war regneriſch und naßkalt. Das milde und frühlings⸗ hafte Wetter der letzten Woche wurde plötzlich unter⸗ brochen. Kalte arktiſche Luftmaſſen, die geſtern vorüber⸗ gehend unſere Zone überquerten, ließen ſogar die Nieder⸗ ſchläge teilweiſe in Schnee niedergehen. Jedoch unſeren Winterſportlern wird das Wintervergnügen vorläufig noch keine Freude bereiten. Gewaltige atlantiſche Tiefdruck⸗ gebiete beherrſchen immer noch den größten Teil des Atlantiſchen Ozeans und werden ſomit auch die kommende 5 uns mit milder und wechſelvoller Witterung über⸗ raſchen. Der Mittelpunkt des Sonntags war das Zeichen des„Eintopfes“. Fleißige Sammler gingen von Haus zu Haus, um die Spenden abzuholen. Auch der erſte Eintopfſonntag des neuen Jahres brachte ein gutes Sammelergebnis. Am Nachmittag wurde eine unſerer älteſten Mit⸗ bhürgerin Frau Margarete Schreck unter einer großer Trauergemeinde zu Grabe getragen. Die ſportlichen Hauptveranſtaltungen wurden geſtern auswärts ausgetragen. Das unfreundliche Wetter war für die Sportanhänger weniger einladend, doch waren die Bodenverhältiſſe im Allgemeinen den Spielern nicht ungünſtig. Die einzige Veranſtaltung am Platze, ein bunter Abend durch„Kraft durch Freude“ war gut beſucht. Tanz und Artiſtik wechſelten auf der geräumigen Bühne im Schloßſaal. Aber was die Beſucher am meiſten in Staunen verſetzte waren die fabelhaften Vorführungen von Groaßers Zauberbühne. Die Beſucher kamen aus Staunen und Verwunderung überhaupt nicht heraus. Auf jeden Fall war es ein abwechflungsreicher und inte⸗ reſſanter Abend, der alle befriedigte. „„Die Saat geht auf.“ Der Film„Die 0 geht auf“ iſt eine Fortſetzung des erſten Films„Blut und Boden“ unter maßgeblicher Mitwirkung des Stabsamtes des Reichsbauernführers, den etwa 20 Millionen Deutſche geſehen haben. Dieſer Film iſt nicht einfach„Propa⸗ gandamittel“, ſondern in wohlgelungener Form eine Dar⸗ ſtellung wahrer Geſchehniſſe, Wiedergabe von Ereigniſſen wie Inflation und Arbeitsloſigkeft, Korruption und Schiebertum einer vergangenen Epoche und Zeugnis des Durchdringens eines neuen Wollens. Unerhört klar und eindeutig bringt der Film zum Ausdruck, daß die Siche⸗ rung der Lebenskraft des deutſchen Bauern Voragusſetzung iß für die innere Wiederaufrichtung und Erſtarkung unſeres Vaterlandes.„Die Saat geht auf“ hat man den Film genannt, den mit Dankbarkeit und Ehrfurcht das ganze deutſche Volk ſehen wird. Schaufenſterwerbung für den Luftſchutz. Wie die Landesgruppe Baden Rheinpfalz mitteilt, mußte der Termin für die Schaufenſterwerbung in Mannheim verſchoben werden. „ Invenkurverkauf vom 27. Januar bis 8. Jebruar. Wie die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel mitteilt, findet der diesjährige Inventur⸗Verkauf vom 27. Januar bis 8. Fe⸗ bruar ſtatt. Er trägt zum letzten Male dieſen Namen, denn nach der Anordnung des Reichswirtſchaftsminiſters erhält er vom nächſten Jahre ab die Bezeichnung„Winterſchluß⸗ verkauf“, im Gegenſatz zum„Sommerſchlußverkauf“ Ende Juli. Hauptverſammlung des Tbd.„Jahn“ E V. Am vergangenen Samstag abend 8 Uhr hielt der hieſige Tbd.„Jahn“ im„Kaiſerhof“ ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Einleitend begrüßte der Vereins⸗ führer B. Schmich die zahlreich erſchienenen Mitglieder mit der Aufforderung, auch dieſes Jahr wieder möglicht aktiv an ber Entwicklung des Vereins keilzunehmen. Nach der Bitte an die Anweſenden, ſich von den Plätzen zu erheben, um in einer Minute des Schweigens der Ge⸗ fallenen des Weltkrieges, der Partei und des Vereins zu gedenken, ging er dazu über, über die Vereinsgeſcheh⸗ niſſe des verfloſſenen Jahres zu referieren. Dabei streifte er kurz u. a. die Handballkämpfe an Oſtern gegen To. Haßloch und Tv. Frieſenheim, das Gauturnfeſt in Karls⸗ ruhe, in dem unſer talentierter Jugendturner Günther Herre 1. Gaufeſtſieger werden konnte und die Veranſtal⸗ tung der Partei, in welcher der Verein 3 wertvolle Ehrenpreiſe errang. Es folgten nun die Tätigkeitsberichte der einzelnen Fachwarte, die von reger Arbeit in allen Abteilungen des Vereins zeugten. Dem Bericht des Kaſſenwarts iſt zu entnehmen, daß ſich der Kaſſenbeſtand in geordneten Verhältniſſen bewegt und die Mitgliederbewegung einen erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen hat, trotz Ab⸗ gang von Militärpflichtigen und anderer. Dem Turnrat wurde hierauf Entlaſtung erteilt und zur Neuwahl ge⸗ ſchritten. Einſtimmig entſchloß man ſich zur Wiederwahl des bisherigen Vereinsführers Bruno Schmich. Ebenſo ſchnell vollzog ſich die Wahl der Kaſſenprüfer, zu denen Ludwig Schreck und Martin Kegel berufen wurden. Hierauf beſtimmte der Vereinsführer ſeine Mitarbeiter in den Vereinsführerring, den Vereinsführerſtab, Aelteſt⸗ rat und Turnausſchuß. In den Vereinsführerring wurden beſtimmt: Vereins⸗ führer B. Schmich, Ehrenvorſitzender Heierling, Oberturn⸗ wart Peter Koger, 1. Schriftwart R. Gropp. Aelteſtrat: B. Schmich, P. Koger, H. Schüßler, J. Ruf, V. Heierling, M. Kegel, M. Eder, L. Schreck. Veereinsführerſtab: Ehrenvorſitzender: P. Heierling, 2. Vereinsführer: Emil Koger; 1. Schriftwart: R. Gropp; 2. Schriftwart: G. Herre; Kaſſier: A. Scherer; Ober⸗ turnwart: P. Koger; 1. Turnwart: A. Spies; 2. Tu n⸗ wart: Auguſt Keller; Frauenturnwart: H. Schüß er; 1. Schülerturnwart: Joſef Koger; 2. Schüle turnwart: Er⸗ win Erny; Schülerinnen: S. Walter, Fr. Müller; Sport⸗ wart: Anton Ruf; Spielwart: H. Eder II. Zeugwart: E. Müller; Dietwart: bleibt noch offen; Beilitzer: W. Hirſch, H. Schreck, H. Eder J, Ph. Volk, A. Schreck, K. Braun. Diener: Winkler, Emil Gropp, Georg Fedel. Der Vereinsball wurde auf den 1. Febr. 1936 im „Kaiſerhof“ feſtgelegt. Termin ie e tungen und Schauturnen werden d bekanntgegeben. Nach kurzen Erörterungen hierüber forderte der 56 0 8 führer nochmals zur regen Mitarbeit auf und harmoniſch verlaufene Verſammlung mit einem auf Führer, Volk und Vaterland und dem Li erllungen 1 Ruf iſt Adam Spieß. Fahnenträger: Hans 5 Landwirtſchaftliches(Körnermais 1935.) Um einen Ueberblick zu haben, welche Mengen Körnermais in unſerer Gemeinde anfallen, muß dieſelbe bis ſpäteſtens 14. Januar 36 angemeldet ſein. In dieſem Jahre ſind zwei Mengen zum Verkauf anzumelden. 1. Aufwuchs aus Hochzucht⸗Mais, 2. Mais, der bisher bei uns an⸗ gebaut wurde, ſoweit er ſich als Handelsſaatgut eignet. Der Anmeldetermin muß eingehalten werden, um einen reibungsloſen Abſatz der Ernte 1935 zu ſichern. Der ganze aus Elite⸗Saatgut erwachſene Körnermais muß zum Verkauf angemeldet werden. Es darf nicht vorkom⸗ men, daß während des Jahres der aus Elite erwachſene Mais grün abgefüttert wird. Da ab 1936 Hochzucht⸗ Saatmais erzeugt wird wird beſtimmt, daß zur Aus⸗ ſaat vor dem 15 Juni 36 nur gelber badiſcher Landmais ausgelegt werden darf, der aus dem im Erntejahr 1935 anerkannten Mais ſtammt. Weißer Kaiſerſtühler und ſonſtiger baſtardierter Mais eigener Herkunft darf im Intereſſe der anderen Pflanzen erſt nach dem 15. Juni ausgelegt werden. Das Almenſterben 1200 Almen ſind in Mannheim abgeſtorben. Seit Jahren wütet unter den Ulmenbeſtänden Deutſch⸗ lands eine Krankheit, die als Almenkrankheit bezeichnet wird. Sie trat in den erſten Nachkriegsjahren in Holland und Belgien auf, wo ſie die dortigen Ulmenbeſtände ver⸗ nichtete. 1921 wurde aus Bremen das erſte Auftreten der Krankheit in Deutſchland gemeldet. 1922 wütete die Krank⸗ heit verheerend in Nürnberg; Einzelfälle wurden in dieſem Jahre auch aus Köln berichtet. Im Laufe der nächſten Jahre Run gab es in Deutſchland faſt keine Stadt, die nicht Ver⸗ luſte an ihrem Baumbeſtande durch die Ulmenkrankheit feſt⸗ ſtellen mußte. Merkwürdigerweiſe iſt München bis vor einigen Jahren recht glimpflich weggekommen. Seit dem Auftreten der Krankheit ſind Wiſſenſchaftler und Praktiker an der Arbeit, die Arſache des Almenſterbens feſtzuſtellen. Heute weiß man, daß ein Fadenpilz, Graphium ulmi, der Erreger dieſer gefährlichen und gefürchteten Krank⸗ heit iſt. Man weiß aber noch nicht, wie der Pilz in den Baum gelangt. Es iſt bis jetzt noch nicht gelungen, ein wirk⸗ ſames Serum zur Bekämpfung der Krankheit zu fin⸗ den. Alle Verſuche ſind fehlgeſchlagen. Verſchiedentlich wurde verſucht, den Baum durch Impfen gegen die Krankheit zu ſchützen. Trotz vieler Verſuche ſind jedoch Erfolge nicht feſt⸗ ſtellbar. Auch andere Mittel hat man angewandt, z. B. ſehr ſtarken Kronenrückſchnitt, intenſive Bewäſſerung, Spritzung mit Teerpräparaten, tüchtige Kalkung des Bodens und ähn⸗ liches. Nirgends aber war ein Erfolg feſtſtellbar. Die Ulmen⸗ krankheit breitet ſich immer weiter in Deutſchland aus und es 5 8 Gefahr, daß alle Ulmen durch ſie ausgerottet werden. In Mannheim hat die Ulmenkrankheit bis jetzt rund 1200 Bäume vernichtet. Hier iſt die Krankheit erſt ſehr ſpät aufgetreten. Im Jahre 1928 wurden die erſten Bäume ge⸗ fällt. Bis zum Jahre 1931 waren es bereits über 460 Ulmen, die der Krankheit zum Opfer gefallen ſind. Beſonders ſtark machte ſich die Krankheit im Schloßgarten, Schnickenlochpark, in der Stefanienpromenade, im Waldpark und im Luiſen⸗ park bemerkbar. Bis zum Jahre 1933 ſtiegen die Verluſte auf 770 Stück. In den letzten Jahren wird das Auftreten in den Parks vereinzelter, dagegen wurden in den Alleen viele Exemplare befallen. Beſonders ſchlimm und bedauerlich war das Auftreten der Krankheit in der Feudenheimer Allee und in der Seckenheimer Anlage. Bis Ende des Jahres 1935 ſind rund 1200 abgeſtorbene Almen ent⸗ fernt worden. Auch hier hat es an Bekämpfungsmaßnahmen nicht gefehlt; trotzdem beſteht wenig Ausſicht, die Ulmen vor der gänzlichen Vernichtung zu bewahren. Es wird alles verſucht, den Kampf gegen die Krank⸗ heit fortzuführen. Der deutſche Pflanzenzüchter insbeſondere iſt ſeit Jahren bemüht, eine Ulmenart zu züchten, die gegen die Ulmenkrankheit immun iſt. Die tote Katze in der Weiche Gerichtliches Nachſpiel des Mannheimer Straßen- bahnunglücks. Mannheim, 11. Jan. Der folgenſchwere Zuſammen⸗ ſtoß eines Straßenbahnwagens mit einem Materialzug der OeEc vor dem Friedhof am 12. September vorigen Jahres führte den 44jährigen verheirateten Lokomotivführer Peter Ewald aus bie i. O. und den 39jährigen verheirateten Straßenbahnwagenführer Paul Bayer aus Neuhauſen we⸗ gen fahrläſſiger Tötung und Körperverletzung vor das Schöffengericht. Ewald wollte mit einem Materiaſzug von dem Abſtellgleis auf dem erwähnten Gelände die beiden Straßenbahngleiſe nach bzw. von Feudenheim überque⸗ ren. Er ſtellte zunächſt die vorderſte Weiche um, vermochte aber nicht, auch die zweite Weiche umzuſtellen, weil ſich eine tote Katze dort eingeklemmt, hatte. Um dieſe zu entfernen, holte er ſich von der Lokomotive eine Schaufel, vergaß aber. bis zur Freimachung der Weiche die erſte Weiche wieder auf Fahrt nach Mannheim umzulegen. g Zu ſpät bemerkte er das Herannahen eines Skraßen⸗ bahnwagens in Richtung Mannheim. Er gab zwar Signal, doch konnte der Wagenführer den Wagen nicht mehr rechk⸗ zeilig zum Stehen bringen. Der Straßenbahnwagen fuhr mit voller Wucht in die Kurve des Abſtellgleiſes auf die Lokomotive; die ange⸗ hängten Wagen riſſen ſich los und rollten zurück, während die Lokomotive ſtehen blieb. Beinahe alle Inſaſſen des voll⸗ beſetzten Wagens— insgeſamt 16— wurden mehr oder minder ſchwer verletzt, einige liegen noch im Krankenhaus. Die 70 Jahre alte Frau Eliſe Ullrich aus Maikammer ver⸗ unglückte tödlich. Das Gericht fand mit dem Verkreter der Anklage die größere Schuld auf Seiten des Angeklagten Ewald und ver⸗ urteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis, während Bayer anſtelle einer Gefängnisſtrafe von fünf Wochen eine Geld⸗ ſtrafe von 150 Mark auferlegt wurde. Der Neckar führt ſeit heute früh gewaltige Waſſer⸗ maſſen zu Tal, die auf den plötzlichen Temperaturrück⸗ ſchlag im Hochſchwarzwald zurückzuführen ſind. Der Anteil am Arbeitsertrag Der Leiter des Sozialamts der Deutſchen Arbeitsfront, Franz Mende, hebt in einem Ueberblick über die Aufgaben ſeines Amtes im„Arbeitertum“ die entſcheidende Bedeutung der Leiſtung des Einzelmenſchen im neuen Staat hervor. Wenn das Sozialamt zu den Problemen des Arbeiters der Stirn und der Fauſt täglich und ſtündlich Stellung zu neh⸗ men habe, dann geſchehe das nicht wie früher in dem Geiſte, als gelte es Maſſenprobleme zu löſen. Es gehe heute um die Vollendung des ſchaffenden Arbeiters als eines der wert⸗ vollſten Glieder der Nation. Die Leiſtung des einzelnen Men⸗ ſchen ſtehe im Vordergrund der Diskuſſion. Denn nur aus der Leiſtung erwachſe der Gewinn, und der Gewinn ſei ent⸗ ſcheidend für den Anteil des einzelnen Schaffenden am Ar⸗ beitsertrag. Das Sozialamt ſammele die zahlreichen Bei⸗ ſpiele ſozialer Erkenntniſſe, die zur Tat führten, jener weit⸗ ſichtigen Betriebsführer, die in ihren Arbeitern nicht den Menſchen ſehen, der gegen Lohn ſeine Arbeit verrichtet, ſon⸗ dern der beteiligt wird an dem finanziellen Ergebnis gemein⸗ ſamen Schaffens. Der Betrieb ſei eine Gemeinſchaft, wo ge⸗ meinſam etwas geſchaffen werde, könne nicht einſeitig der An⸗ teil am Arbeitsertrag zur Verteilung gelangen. Das So⸗ zialamt ſei gewiſſermaßen die Werkſtatt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront. Es ſehe mit ſeine große Aufgabe darin, das Le⸗ ben des einzelnen und das der Geſamtheit glücklicher zu geſtalten. Und wenn es unter den Millionen Anhängern der Deutſchen Arbeitsfront einige geben ſollte, denen das Tempo nicht ſchnell genug ſcheint, dann mögen ſie in rück⸗ ſchauender Betrachtung ſich vor Augen halten, was einſt war und heute iſt. Der deutſche Arbeiter von heute ſei Baumeiſter einer neuen Zeit. Meldepflicht von enklaſſenen Soldaten und Erſatzreſerviſten J. Vielfach haben die Wehrpflichtigen des Beurlaubten⸗ ſtandes die ſeit Einführung der Wehrpflicht vorgeſchriebenen Meldungen bei den Wehrerſatzdienſtſtellen und Erſatzbehör⸗ den unterlaſſen. Dieſe Meldungen ingen umgehend nachgeholt werden, da künftig Wehrpflichtige es Beurlaubtkenſtandes, die über die Meldepflichten ſchon belehrt worden ſind und ſie krozdem nicht erfüllen, beſtraft werden. Hierzu gehören in erſter Linie die aus der Wehrmacht entlaſſenen Soldaten, die gemuſterten Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915(in Oſtpreußen auch 1910) und angenommene Freiwillige. Soldaten, die nach einjähriger aktiver Dienſtpflicht oder nach einer achtwöchigen Ausbildung bei Ergänzungseinheiten entlaſſen werden, unterliegen der Wehrüberwachung des ber ihren Wohnſitz zuſtändigen Wehrmeldeamtes, in der entmilitariſierten Zone der zuſtändigen Unteren Erſatzbehörde (Zweigſtelle). Sie haben dort nach ihrer Entlaſſung ſich anzumelden und weiterhin jeden Wohnungs⸗ oder Wohnſitz⸗ wechſel zu melden. Gemuſterte Dienſtpflichtige des Jahrganges 1914(in Oſtpreußen auch 1910), die einen Muſterungsuusweis und Erſatzreſerve I⸗Schein erhalten haben und noch nicht zur Erfüllung ihrer aktiven Dienſtpflicht ausgehoben ſind, die ge⸗ muſterten Dienſtpflichtigen des Jahrgangs 1915, die einen Muſterungsausweis, ferner Freiwillige, die einen Annahme⸗ ſchein erhalten haben, unterliegen gleichfalls der Wehrüber⸗ wachung des für ihren Wohnſitz zuſtändigen Wehrmelde⸗ amtes, in der entmilitariſierten Zone der Unteren Erſatz⸗ behörde(Zweigſtelley. Sie haben dort jeden Wohnungs⸗ und Wohnſitzwechſel zu melden. Das größte Forſchungsinſtitut der Welt 25-Jahr⸗Feier der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Jör⸗ derüng der Wiſſenſchaften am 11. Januar 1936. Mit ihren 34 Forſchungsanſtalten, von denen viele in⸗ ternationalen Ruf genießen, und mit den 1100 Mitarbeitern dieſer Inſtitute bildet die Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften einen wichtigen Faktor im Kampf um die Weltgeltung des deutſchen Volkes. Als die Geſellſchaft im Jahre 1911 gegründet wurde, da ſchwebte ihren Organiſatoren der alte Gedanke der Humboldtſchen „Hilfsinſtitute“ vor, die dieſer ſchon 100 Jahre früher zur Ergänzung der Hochſchulen gefordert hatte. Es ſollten dar⸗ in beſonders jene Zweige der Wiſſenſchaft eine eigene For⸗ ſchungsſtätte erhalten, die in der Hochſchule nur als Neben⸗ gebiete behandelt werden, und es ſollten einzelne Forſcher die Möglichkeit haben, unbeſchwert von jeder Lehrtätigkeit ſich beſtimmten wichtigen Aufgaben zu widmen. Da vor allem die Naturwiſſenſchaften und ihre Grenz⸗ gebiete, weit weniger aber die Geiſteswiſſenſchaften, be⸗ ſondere Vorkehrungen der Forſchung notwendig machten, wurde ſchon im Gründungsſtatut der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Ge⸗ ſellſchaft das Schwergewicht auf die Naturwiſſenſchaften ge⸗ legt. So ſind die Geiſteswiſſenſchaften auch heute noch auf die Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitute für„Deutſche Geſchichte“, für „Internationales Privatrecht“, für„Internationales Staats- recht und Völkerrecht“ ſowie für„Kunſt und Kulturwiſſenſchaften“ beſchränkt. Die anderen 30 Inſtitute der Geſellſchaft bilden eine großartige Organiſation, in der mit einer bewundernswerten Vollſtändigkeit der Erforſchung des Atoms, der Zelle, der Faſer, des Werkſtoffes, den Ge⸗ heimniſſen des Gehirns und der Vererbung, den Problemen des kranken Körpers, des Klimas und der Tierwelt For⸗ ſcher und Forſchungseinrichtungen zur Verfügung ſtehen, wie ſie z. T. vorbildlich für die ganze Welt geworden ſind. Der erſte Präſident der Geſellſchaft war Adolf von Harnack, einer der univerſellſten Geiſter ſeiner Zeit, ein Theologe mit der umfaſſenden Bildung eines Alexander von Humboldt. Harnack leitete die Geſellſchaft mit einzigartigem organiſatoriſchen Weitblick bis zu ſeinem Tode. Sein Nach⸗ folger wurde im Jahre 1930 der berühmte Phyſiker und Nobelpreisträger Max Planck, deſſen Perſönlichkeit und Werk ihn als einen der hervorragendſten Repräſentanten der deutſchen Wiſſenſchaft erſcheinen ließen. Die Wahl dieſes Mannes, der ſein Leben der reinen Forſchung geweiht hatte, zeigt, daß man die Aufgaben der Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Inſtitute falſch verſtehen würde, wollte man ſie nur in prak⸗ tiſchen Zielen ſuchen. Am Anfang jeder Forſchung ſteht die reine Wiſſenſchaft. Als Röntgen ſeine Strahlen entdeckte, ahnte er noch nichts von der ungeheuren Bedeutung, die dieſe einmal für die Medizin und die Technik erlangen wür⸗ den. Auch Niels Bohr, der Begründer der modernen An⸗ ſchauungen vom Atombau bezweckte mit ſeiner Theorie keine praktiſche Vorarbeit für die Rundfunktechnik. Immer muß zuerſt einer da ſein, dem es nur auf die Erkenntnis an⸗ kommt. Die Ausnutzung des wiſſenſchaftlichen Fortſchrittes ergibt ſich erſt daraus. So dienen die Arbeiten der Geſellſchaft zunächſt immer der Forſchung, allerdings— und darauf gründet ſich ihre umfaſſende Bedeutung— finden ſich in den Inſtituten der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft Theorie und Praxis meiſt dicht nebeneinander. Es ſeien einige weltberühmt gewordene Beiſpiele erwähnt: Das Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Züch⸗ tungsforſchung in Müncheberg erlangte in den wenigen Jahren ſeines Beſtehens bereits Weltgeltung dank der ge⸗ nialen Vielſeitigkeit ſeines erſten Leiters, des großen Ver⸗ erbungstheoretikers Erwin Baur. Mit Entdeckung der ſü⸗ ßen Lupine löſte die Forſchung ein elementares Problem der Landwirtſchaft, indem ſie ihr ein wertvolles, völlig neues Futtermittel gab; eine der furchtbarſten Plagen des Wein⸗ baues, der Meltau, wurde durch Züchtung von Reben, die gegen die Krankheit immun ſind, erfolgreich bekämpft. In jüngſter Zeit hörte man von einer weiteren bedeutenden Leiſtung, dem„ſeuchenfeſten Bronzeſchwein“. Alljährlich ſterben nämlich Hunderttauſende von jungen Schweinen an gewiſſen Seuchen, für welche merkwürdigerweiſe die Wild⸗ ſchweine unempfänglich ſind, es gelang nun in Müncheberg durch Kreuzung von normalen Hausſchweinen mit einem ruſſiſchen Wildeber, eine neue Schweineraſſe zu züchten, welche auf dem Körper des Hausſchweines das ſtruppige Fell des Wildſchweines trägt, mit dieſem Fell auch die wi⸗ derſtandsfähige Geſundheit ihres wilden Stammvaters ge⸗ erbt hat Eine beſondere Aufgabe haben ſelbſtverſtändlich heute auch diejenigen Kaiſer-Wilhelm⸗Inſtitute, welche den Roh⸗ ſtoffen gewidmet ſind. So beſchäftigt ſich das Inſtitut für Lederforſchung in Dresden mit der Frage der beſten Be⸗ arbeitung und Konſervierung ſowie des Erſatzes von Le⸗ der. Zwei Inſtitute für Kohlenforſchung, in Breslau und in Mühlheim, arbeiten an den Fragen der Kohleveredlung, — viele längſt in die techniſche Praxis übernommene Me⸗ thoden ſtammen aus dieſen Inſtituten, insbeſondere das von dem Direktor des Mühlheimer Kohlenforſchungsinſti⸗ tutes, Prof. Franz Fiſcher, ausgearbeitete Verfahren der Benzingewinnung. Die Arbeit an dem Werkſtoff Eiſen und die Stahlherſtellung haben ſoeben in Düſſeldorf eine neue erweiterte Forſchungsſtätte erhalten, während die übrigen Metalle in dem großen dreiteiligen Metallforſchungsinſtitut in Stuttgart— das erſt im Juni 1935 eingeweiht wurde — bis in die letzten Geheimniſſe der Atomſtruktur hinein unterſucht werden. Aus den Unterſuchungen über Stoff⸗ wechſelvorgänge, die hier durchgeführt wurden, iſt inzwi⸗ ſchen das erſte wiſſenſchaftlich begründete Kochbuch entſtan⸗ den, das vielleicht zum Ausgangspunkt für eine großzügige Ernährungsreform werden wird. Die Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft hat auch viel dazu bei⸗ getragen, daß Deutſchland im Weltkrieg ſo lange Zeit und trotz der Blockade gegen die Materialübermacht ſeiner Feinde durchhalten konnte. Sie hat in der Nachkriegszeit unter ſchwerſten Bedingungen die Weltgeltung der deutſchen Wiſ⸗ ſenſchaft raſch zurückerobern helfen und hat ſich im Neuen Deutſchland mit ihrer großen Erfahrung und dem ganzen idealen Forſchungsapparat ihrer Inſtitute für den Kampf um die deutſche Zukunft eingeſetzt. Ihr Jubiläum fällt in eine Zeit der Wende und des geiſtigen Umbruchs. Die große Vergangenheit der Geſellſchaft und ihre lebendige Ge⸗ genwart ſind ihre Verpflichtung an die Zukunft. N Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Mahnung. f 110 5 Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren fällig ſpäteſtens am: 6. Januar 1986: die Gebäudeſonderſteuer für De⸗ n Ortsbauernſchaft. Morgen Dienstag abend halb 8 Uhr findet die Vorführung des Filmes:„Die Saat geht auf“ hier im Palaſt⸗ Theater ſtatt. Für den 5 Abendtiſch: fſt. Heringsſalat fſt. Fleiſchſalat 5 zember 1935, 5 1 5 i b ne Bismarckheringef 6. Januar 1936: die von den Arbeitgebern an den di 15 15. 1 e und a e ee Rollmops Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im ieſen Film zu beſuchen. Karten ſind noch an der 2 aſſe 5 8 Dezember 1935 einbehaltene Bürger- zu haben.. 5. 5 1 Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ ſteuer. 5 f eringe in Gelee 10. Januar 1936: die bis dabin fällig gewordene Turnerbund„Jahn“, e. B, Mhm.⸗Sechenheim.. Sardellen berichte, Feſiſchriften, Satzungen, ſowie Vergnügungsſteuer. Turnplan. Gummi- Lachs in Scheiben alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, 10. Januar 1936: die auf Grund von Stundungen 8 J 0 i 1 i 5 . bis dahin füllig gewordenen Steuer- Montags: Schülerinnen 6—½8 Uhr Heringe in Tom. Vereine und Private nötigen zahlungen. Turnerinnen 8-10„ Sfom pf Erfr. Feinkoſt Hiens tags: icht a Druckſachen in gediegener An dieſe Zahlungen wird erinnert. ens tags: Turner 8 Oelſardinen Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, W 2 in jeder Sardellenpaſte und zweckentſprechen⸗ e 1 Saaltraining der Handballabteilung] Ausführung Anchovispaſte der Ausſtatlung. Zuſchlag(Säumniszuschlag) in Höhe von 2 v. H. des 1 105 Ahr liefert f. Käſe f 8 1„ ee 5 bead enen Meclcct.- Bote- Druclcerei. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten[ Donnerstags: Turnerinnen 8—10 empfiehlt 0 verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine Freitags: Schüler N des 1. N 5 8 beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt f Turner 8 Neckar⸗Bote. Ja Würthwein nicht. Stadtkaſſe.[ Samstags: Männer 8-9„ Feinkoſt. .