Eh er ner, aſe zer⸗ n Lohh haben h, Hen er Her tter“) was ez nen ihn nen?“ ind nun du mein 9— tleitung uns kam e es ben erfüllen, Platz, un zu ziehen. inen. Und ) Schätzen elnen Un ührt wei terigkeiten iſt darauf inzuſetzen, igen. r zu wet Bankfach erden, wie verwertel berechlig otwendig rbeiter i —— a pEIHOf Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Mr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkümdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. N Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 3 6. Jahrgang *. Mis brauch des Beſremdender Vorſtoß des Danziger Völkerbundskommiſſars. Der Freiſtaat Danzig wurde lange Jahre hindurch in der Weltöffentlichkeit als einer der Gefahrenpunkte und Un⸗ ruheherde Europas betrachtet, weil ſich hier die Sinnloſig⸗ leit und Ungerechtigkeit des Verſailler Syſtems am kraſſeſten auswirkte. Die Zuſpitzung dieſer Verhältniſſe hatte wieder⸗ holt zu einem ſcharfen Gegenſatz zwiſchen der Danziger Re⸗ gierung und Polen geführt, ſo daß der Hohe Kommiſſar des Völkerbundes ſehr häufig als Mittler zwiſchen den beiden Staaten auftreten mußte. Immer wieder iſt dann auch der Völkerbund mit dieſen Gegenſätzen zwiſchen Danzig und Polen beſchäftigt worden, ſo daß die Behand⸗ ſung Danziger Fragen in Genf zu einem gewohnten Vor⸗ gang wurde. Für die innenpolitiſchen Fragen war durch die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und der Nachfolge⸗ verträge eine ſouveräne Regierung geſchaffen, die mit allen Hoheitsrechten einer Staatsführung ausgeſtaltet worden war. Es iſt von juriſtiſchen Fachleuten wiederholt nachge⸗ wieſen worden, daß die Freie Stadt Danzig als ein ſou⸗ veränerſelbſtändiger Staat anzuſehen iſt. Durch den Friedensvertrag iſt einzig und allein feſtgelegt worden, daß eine Aenderung der Danzig gegebenen Verfaſſung einer Zuſtimmung des Völkerbundes bedarf. Aus dieſer Sach⸗ lage ergab ſich ohne weiteres, daß der Völkerbundskom⸗ miſſar nicht die Aufgabe hat, ſich in innerpolitiſche Ange⸗ legenheiten des Freiſtaates einzumiſchen, ſondern daß ſich ſeine Befugniſſe einzig und allein auf die Vermittlung und Schlichtung außenpolitiſcher Streitfragen bezog. Nach die⸗ ſem Grundſatz iſt auch von den Männern, die bisher auf den Poſten des Hohen Kommiſſars berufen worden waren, ſtrikt gehandelt worden. Mit der Uebernahme der Staatsführung durch einen nationalſozialiſtiſchen Senat wurde in der kritiſchen Lage des Freiſtaates Danzig ein grundſätzlicher Wandel vollzogen, und die nationalſozialiſtiſche Regierung unternahm das in der Weltöffentlichkeit bisher für unmöglich gehaltene Wag⸗ nis, in direkten Verhandlungen eine Verſtändigung zwi⸗ ſchen Danzig und Polen herbeizuführen. Als im Jahre 1933 dieſe direkte Verſtändigung zwiſchen den beiden bisher als natürliche Gegenſätze betrachteten Regierungen die erſten Erfolge zeigte, war dies für die Weltöffentlichkeit eine Sen⸗ ſation geweſen. Dieſe Entwicklung hatte zur Folge, daß der Völkerbundskommiſſar mit keinen Streitfragen zwiſchen Danzig und Polen mehr behelligt wurde, und auch auf der Völkerbundstagung die erſtaunliche Tatſache eintrat, daß die Vertreter der Mächte ſich nicht mit ſolchen Streitfragen zu beſchäftigen brauchten. Der gegenwärtige Völkerbunds⸗ kommiſſar in Danzig hält es nunmehr für ſeine Aufgabe, entgegen den bisherigen Gewohnheiten und entgegen dem Sinn der Errichtung eines ſolchen Völkerbundskommiſſariats, ſich in die innerpolitiſchen Fragen Danzigs einzumiſchen. Es kann nicht als Aufgabe des Trägers eines ſolchen Amtes betrachtet werden, ſich um jeden Preis eine Betätigungs⸗ möglichkeit zu ſchaffen, noch dazu, wenn er dadurch nicht 90 Werk des Friedens, ſondern des Unfriedens ient. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine nationalſozialiſtiſche Regierung in Danzig verſuchte, im Rahmen der gegebenen Verfaſſung nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen zu regie⸗ ren, genau ſo, wie eine liberale Regierung es bis dahin nach liberaliſtiſchen Grundſätzen getan hatte. Genau ſo, wie alle politiſchen Kräfte, die nicht auf dem Boden des Libera⸗ lismus ſtanden, ſich bis dahin gegen die herrſchende Regie⸗ rung in Oppoſttion befunden hatten, genau ſo war es fetzt umgekehrt. Ebenſo natürlich war es, daß alle politiſchen Kräfte, die nicht auf dem Boden des Nationalſozialismus ſtanden, ſich zu einer erbitterten Oppoſition gegen die na⸗ tionalſozialiſtiſche Regierung zuſammenfanden. Der einzige Unterſchied war der, daß dieſe Oppoſition die nationale Würdeloſigkeit beſaß, internationale Inſtanzen, den Völkerbundskommiſſar und auch den Völkerbund ſelbſt, mit Beſchwerden gegen die Staatsführung zu überlaufen. Völkerbundskommiſſar Leſter hielt es durchaus für an⸗ gängig und mit ſeinem Auftrag für vereinbar, zu einem reinen Organ der Oppoſition zu werden. Seine Stellung kann nicht mehr als über dem Streit in inner⸗ politiſchen Fragen ſtehend betrachtet werden, ſondern im Gegenteil, der Völkerbundskommiſſar hat ſich ſelbſt zu einer innerpolitiſchen Partei gemacht. Es beſtand die Gefahr, daß Danzig, ähnlich wie das Saargebiet unter dem Präſi⸗ denten Knox, zu einer Stätte übelſter und gemeinſter Emi⸗ grantenhetze wurde. Aehnlich wie Präſident Knox gerade mit dieſen national würdeloſen Menſchen enge Fühlung hatte, genau ſo wenig hat der Völkerbundskommiſſar in Danzig aus den Erfahrungen des Herrn Knox irgendwelche Lehren gezogen, ſondern iſt den gleichen Weg wie dieſer gegangen. Der Danziger Senat hat alles getan, um der ppoſition die verfaſſungsmäßig gewährleiſteten Freiheiten zu geben. Es liegt ja ſchließlich nicht allein an der Regie⸗ rung, wenn die Oppoſitionspreſſe wegen ihres unglaub⸗ lichen hetzeriſchen Verhaltens wiederholt. Verbote auf ſich nehmen mußte. f Nach der letzten Volkstagswahl, die wiederum einen ge⸗ waltigen Sieg der natſonaſſozialiſtiſchen Bewegung dar⸗ ſtellte, unternahm die Oppoſition den Verſuch, die Gültig⸗ keit dieſer Wahl anzuzweifeln. Für derartige Fragen iſt durch die Verfaſſung ein Danziger Gericht als oberſte entſcheidende Inſtanz eingeſetzt. Dieſes völlig unab⸗ hängige Gericht, das zum überwiegenden Teil aus Nicht⸗ nationalſozialiſten zuſammengeſetzt iſt. hat eine bis in alle Einzelheiten gehende Unterfuchung der Wahl durchgeführt. eee eee ee Völkerbundes Montag, den 20. Januar 1936 e eee eee eee Ne Auf Grund dieſer eingehenden Unterſuchungen iſt das Ge⸗ richt dann als oberſte Inſtanz zu einem endgültigen Urteil gekommen. Die Oppoſition und als ihr Bundesgenoſſe der Völkerbundskommiſſar haben ſich jedoch mit dieſem Urteil nicht zufrieden gegeben, ſondern die Beſchwerde an den Völ⸗ kerbund weitergegeben, der ſich auf ſeiner heute beginnenden Sitzung mit den Danziger Fragen wiederum zu beſchäftigen haben wird. Die Abſicht der Oppoſition und ſcheinbar auch des Völkerbundskommiſſars in Danzig geht nun dahin, die Mächte zu einem Eingreifen oder zum mindeſten zu einer Unterſuchung in Danzig zu veranlaſſen. Es müßte im deut⸗ ſchen Volke ſtark befremdend wirken, wenn die glei⸗ chen Mächte, die in Memel ein Vorgehen trotz des unmenſch⸗ lichen Terrors, der dort ausgeübt wurde, abgelehnt haben, nunmehr zu einem ſolchen Vorgehen ſich entſchließen, wo es ſich gegen eine nationalſozialiſtiſche Regierung wenden ſoll und wo ein rechtlicher Anlaß dazu nicht vorhanden iſt. Das in der vom Völkerbund garantierten Danziger Ver⸗ faſſung feſtgelegte Oberſte Gericht hat in dieſen Fragen eine endgültige Entſcheidung gefällt. Es widerſpricht dem Sinn ſeder ſtaatlichen und rechtlichen Ord⸗ nung, wenn über einem nationalen Gericht nun plötzlich eine neue internationale Inſtanz geſetzt werden ſollte. Ein ſolches Vorgehen müßte da die verheerendſten Folgen haben, da damit jede Autorität des Staates und jedes Vertrauen in die Rechtſprechung in der Bevölkerung zerſtört werden würden. Es iſt einfach unvorſtellbar, daß der Völkerbund ein Intereſſe an einer ſolchen inneren Zer⸗ ſetzung haben ſollte, ebenſo wie es unvorſtellbar iſt, daß die Mächte nun plötzlich aus einer Stätte, an der es mit Mühe gelungen iſt, den Frieden herzuſtellen, wiederum eine Stätte des Unfriedens zu machen. Glaat, Religion und Kirchen Bedeutſame Erklärungen des Reichskirchenminiſters. Hannover, 20. Januar. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten, Pg. Kerrl, behandelte in einer längeren U ig mit dem Hauptſchriftleiter der„Niederſächſiſchen Tageszeitung“ eine Reihe grundſätzlicher religiöſer und kirchenpolitiſcher Ge⸗ genwartsfragen, wobei er auch auf die Lage in der evange⸗ liſchen Kirche einging. Zu der Frage, wie er die gegenwärtige Lage beurteile und was er unter voſitivem Chriſten⸗ tum verſtehe, erklärte der Miniſter u. a.: Das Ringen unſerer Zeit iſt, im großen und ganzen geſehen, nicht ein Ringen gegen die Religion, ſondern ein Ringen um die Religion. 8 Der nationalſozialiſtiſche Staat bejaht die Veelebendi⸗ gung des Glaubenslebens, weil er den religiöſen Menſchen zur Grundlage ſeines Staatsbaues macht. Ein National⸗ ſozialiſt muß religiös ſein, er muß Ehrfurcht vor der reli⸗ giöſen Ueberzeugung eines anderen haben, aber die Form ſeines Glaubenslebens bleibt ihm freigeſtellt; jeder„kann nach ſeiner Faſſon ſelig werden“. Alle Behauptungen, die Religionsausübung ſei in irgend⸗ einer Form behindert worden, ſtellen eine unerhörte Verleumdung dar. Seit der Machtübernahme iſt niemals irgendwo oder irgendwann dergleichen vorgekommen. Die Deutſche Glaubensbewegung iſt keine Gottloſen⸗ bewegung, ſie hat aber auch nichts mit der NSDAP zu tun. Der Staat ſteht dieſen Dingen durchaus objektiv gegenüber, er hat jedoch dafür zu ſorgen, daß im kirchlichen Leben Zucht und Ordnung herrſchen, daher wendet er ſich gegen religiöſe Verſammlungen öffentlichen Charakters außer⸗ halb der Kirche; denn Religion iſt nach unſerer Auffaſſung kein politiſcher Maſſenartikel, ſondern Sache der dazu be⸗ rufenen Gemeinſchaften. Der Streit unter den Konfeſſionen iſt rein negativ, poſitiv dagegen iſt es, dem Wollen und Handeln des Stifters der chriſtlichen Kirche praktiſch nachzueifern, um in wahrhaft chriſtlicher Geſinnung durch die lebendige Tat Jeſu zu dienen. Weniger Dogmenſtreit ſollten ſie dabei in den Vordergrund ſtellen, vielmehr die Religion der Geſinnung und des Einſatzes für die Nächſten und die Gemeinſchaft des Volkes, denn das iſt wirklich poſitives Chriſtentum. Tendenzen, die zur Gottloſigkeit führen, bekämpft der nationalſozialiſtiſche Staat auf das ſchärfſte, weil er ſie als den Feind jeder Ordnung und Kultur betrachtet. Daher der Kampf gegen den Bolſchewismus, daher der Schutz der Kirchen; daher aber auch die Forderung an die Kirchen, daß ſie dieſen Staat befahen und aus völliger innerer Freiheit zu ihm kommen. Ueber ſeine Stellung zu den Konfeſſionen ſagte Miniſter Kerrl dann weiter: Bezüglich der Religions⸗ ausübung beſtehe völlige Freiheit. Die Kirchen beider Kon⸗ feſſionen erfahren in jeder Beziehung ſtaatliche Hilfe und Förderung; ſie haben ſich jedoch auf ihr religiöſes Gebiet zu beſchränken. Der Staat kann keinesfalls dulden, daß die Kirchen auch heute noch da und dort in mehr oder weniger verſteckter Form eine politiſche Einfluß⸗ nahme erſtreben und damit die nationale Einigkeit und Disziplin unſeres Volkes untergraben. Zu dem bedauerlichen. in der evangelischen r betonte der Miniſter, daß die Deutſche Evangeliſche Kirche bekanntlich ſelbſt nicht einig in ihren Ueberzeugungen iſt. Der Streit ſei dadurch ſo ſcharf geworden, daß ſich die Parteien ſelbſt als rechtmäßige Kirchen proklamierten. Weder Kirchen⸗ recht noch Staatsrecht aber erkennen eine Möglichkeit 22 7 eee eee Nr. 16 77TFTVCVCVVCVVCVTVVVVVVVVVUVCUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVCV VCC der Kirche als die Kirche he äußere. Der Staat g und des kirchlichen denn er habe dafür daß ſich eine Partei innerhalb betrachte un 5 als G Fried zu ſorgen, unterdrückt werde. Er habe es in einer tre getan, indem durch Bildung des es her vorhandenen ſich ſtrei⸗ tenden f jchen Fronteſ machtpolitiſchen Poſition ent⸗ kleidet worden ſeien. Heute ſei der Kirchenau Leitung der Kirche und als fe Die Brüderräte hätten geben, gegen ſie hätte g jedoch ſei noch keiner aufgelöſt worden. Dei deutſche und der Weitproteſtantismus Die Kriſe in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hatte in der evangeliſchen Welt ſchwerſte Befürchtungen ausgelöſt. Man glaubte, daß Deutſchland, das Mutterland der Reformation, aus dem Weltproteſtantismus verſchwin⸗ daß den würde, und betrachtete daher die Entwicklung der kirch⸗ lichen Lage bei uns mit beſonderer Aufmerkſamkeit. Die Stellung des deutſchen Proteſtantismus in der evangeliſchen Welt hängt davon ab, ob er ſich wieder auf ſeine Aufgabe beſinnt, um damit die ihm naturgegebene Pofition ſeit Luther zu behaupten, andernfalls läuft er Ge fahr, zur Bedeukungsloſigkeit herabzuſinken. Zu der letzten Frage, ob die Bekenntniskirche in proteſtanktiſchen Kreiſen des Auslandes, z. B. in der Schweiz, eine gewiſſe moraliſche Unterſtüt⸗ zung finde, ſtellte Miniſter Kerrl dann feſt, daß man im Auslande, veranlaßt durch eine unzureichende und tenden⸗ ziöſe Ber attung, das Aufbauwerk des Reichskir⸗ chenausſck in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche oft ſalſch beur habe. In letzter Zeit ſei aber auch hier ein begrüßengwerter Wandel einaetreten. Ich bin überzeugt, ſo ſchloß der Miniſter, in dem Augenblick, wo ſich irgendwo im Auslande eine Richtung als die Kirche bezeichnet und eine illegitime Kirchenleitung einſetzen würde, würden Staat und Kirche ſelbſt derartige Erſcheinungen ſehr ſchnell unterdrücken, und zwar in völ⸗ lig legitimer Ausführung ihrer Auſſichtspflicht. König Georg ſchwer erkrankt Die Königliche Familie am Krankenlager König Georg V. von England, der im Juni 1935 ſeinen 70. Geburtstags feierte und ſeit dem 21. Dezember auf ſei⸗ nem Landſitz in Sandringham weilt, iſt plötzlich an einem ſchweren Bronchialkalarrh erkrankt. Der König wurde zu⸗ nächſt von ſeinen drei Leibärzten: Sir Frederic Williams, Lord Dawſon of Penn und Sir Stanley Hewett, behandelt, die bereits ſeit vielen Jahren die Königliche Familie betreuen. Nachdem feſtgeſtellt werden mußte, daß das Herz des Könige in Mitleidenſchaft gezogen iſt, wurde noch ein Facharzt für Herzkrankheiten, Sir Maurice Caſſidy, hinzugezogen. Von den Mitgliedern der Königlichen Familie ſind die Königin, der Prinz von Wales, der Herzog von Vork und die Prinzeſ⸗ ſinnen Eliſabeth und Margaret⸗Roſe im Schloſſe anweſend. Das engliſche Volk, das einig iſt in der Sorge um ſeinen König, erhielt die erſte Nachricht von der Erkrankung Kö⸗ nigs Georg durch eine Mitteilung, die beſagte, der Monarch ſei durch eine Erkältung gezwungen, das Zimmer zu hüten. Später perlautete dann, daß die Erfrankung nicht nur auf eine Erkältung zurückzuführen ist. So wurde betont, daß König Georg ſieben Jahre lang die ſchweren Pflichten ſeiner Stellung erfüllt habe, nachdem er ſich von ſeiner Krankheit im Winter 1928/29 erholt hatte, die ihn jedoch für Krank⸗ 1 empfänglich gemacht habe. Ferner wurde auch ge⸗ agt, daß der König im vergangenen Monat durch den Tod ſeiner Schweſter Viktoria in tiefe Trauer verſetzt worden ſei, die ſich auf ſeinen Geſundheitszuſtand nachteilig ausgewirkt e. Auf eine Verſchlimmerung im Befinden des Monarchen ließ eine Mitteilung des„Daily Telegraph“ ſchließen, nach der die Leibärzte eine Sauerſtoffbehandlung als notwendig erachteten. In den weiteren amtlichen Mitteilungen über das Be⸗ finden des Königs äußerten die Aerzte„einige Beunruhi⸗ gung“. Die ſchwere Erkrankung des Königs von England, die den Aerzten Anlaß zu ernſter Beſorgnis gibt, lenkt erneut die Aufmerkſamkeit der Welt. Monarchen, der ſich der Liebe und Verehrung ſeiner Untertanen ſowie der Hoch⸗ achtung und Wertſchätzung des geſamten Auslandes erfreut. Das deutſche Volk teilt die Sorge der engliſchen Nation und iſt einig mit ihr in der 17 auf die Geneſung des Monarchen. Aus allen Teilen des britiſchen Weltreiches tra⸗ fen unaufhörlich Sympathiekundgebungen ein, in denen der Wunſch nach baldiger Geneſung zum Ausdruck kommt. Auch die Berichte der engliſchen Preſſe aus dem Ausland 84 8 das Mitgefühl, das man für einen Herrſcher empfindet, der ſich durch die Schlichtheit ſeines Weſens und die Aufrichtig⸗ keit ſeiner Sprache nur Freunde erworben hat.. Die Bewohner des Ortes Sandringham ſtehen gang unter dem Eindruck der Krankheit des Monarchen. Die ganze Nacht über bis in die frühen Morgenſtunden ſtanden d ö Dorfbewohner trotz des eiſigen Windes vor ihren Häuſern und beſprachen miteinander das Ereignis. 9 9. 98 8 Für Recht, Freiheit und Frieden Die„Nationalſozialiſtiſche Bewegung Oeſterreichs“ forder Volksabſtimmung. Wien, 19. Januar. In Hunderttauſenden von Exemplaren wurde in Heſter⸗ reich ein Flugblatt verteilt, unterzeichnet von der„National⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung Oeſterreichs“, in dem eine allge⸗ meine und geheime Volksabſtimmung verlangt wird. Das Flugblatt lautet: Nationalſozialiſten! Oeſterreicher! Im Namen des deut⸗ ſchen Volkes von Oeſterreich erheben wir Nationalſozialiſten vor aller Welt unſere Stimme, um folgendes feſtzuſtellen, zu fordern und zu erklären: Wir ſtellen feſt, daß die Regierung des derzeitigen öſter⸗ reichiſchen Regimes durch Rechtsbeugungen und Verfaſſungs⸗ brüche den Boden der Legalität verlaſſen, den Volkswillen ausgeſchaltet und damit die den Staat tragende Rechtsgrund⸗ lage zerſtört hat. Wir ſtellen feſt, daß das derzeitige Syſtem ſich nur mit Mitteln gewaltſamer Unterdrückung und mit fremder Hilfe an der Macht hält. Tauſende der Beſten des Volkes, die für Freiheit und Recht der Nation eintraten, wurden verfolgt, entrechtet und in die Gefängniſſe geworfen. Wir ſtellen feſt, daß das derzeitige Gewaltſyſtem zur Erhal⸗ tung ſeiner eigenen Macht gegen den Willen des Volkes un⸗ geheure Summen ſinnlos verſchleudert, während es der im⸗ mer mehr um ſich greifenden Verelendung des Volkes nicht zu ſteuern vermag. Wir ſtellen feſt, daß die Regierung des gegenwärtigen Syſtems, indes ſie vorgab, zum Beſten des geſamten Deutſchtums Oeſterreichs Unabhängigkeit zu wah⸗ den, dieſe längſt völlig preisgegeben hat zugunſten fremder Mächte, die den beulſchen Staat Oeſterreich als Werkzeug ihrer deutſchfeindlichen Politik mißbrauchen. Wir ſtellen feſt, daß die vom gegenwärtigen Regierungsſyſtem miß⸗ bräuchlich durchgeführte Vermiſchung von Religion und Staat das Anſehen der Kirche weitgehend herabgeſetzt hat. Im Bewußtſein deſſen, daß das deutſche Volk von Oeſter⸗ reich aus dieſen Gründen in ſeiner überwältigenden Mehr⸗ heit das derzeitige Syſtem mit aller Schärfe ablehnt, hat die⸗ ſes es bisher ängſtlich vermieden, ſich offen einer Volksbefra⸗ gung zu ſtellen. Wir Nationalſozialiſten Oeſterreichs fordern aber im Namen des unterdrückten Volkes vor aller Welt: Recht, Freiheit und Frieden durch Volksbefragung! ö Wir fordern: Wiederherſtellung eines unanfechtbaren Rechts⸗ und Verfaſſungszuſtandes in Heſterreich. Wir be⸗ kämpfen die Aufſpaltung der Volksgemeinſchaft in eine Min⸗ derheit von Bevorrechteten und eine Mehrheit von Recht⸗ loſen. Wir fordern reſtloſe Einſtellung der Rachepolitik nach den beiden Volkserhebungen vom Februar und Juli 1934 und die Wiedergutmachung ihrer Auswirkungen in poli⸗ tiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht. 5 Wir fordern eine freie, allgemeine und geheime Abſtim⸗ mung zur Ermikklung des unverfälſchten Volkswillens. Durch ſie ſoll eine vom Berkrauen des Volkes getragene Regierung an die Macht gebracht werden, deren Aufgabe es ſein wird, im Innern Arbeit und Brot für jeden Volksgenoſſen zu ſchaf⸗ fen und die wahre deutſche Volksgemeinſchaft zu verwirk⸗ lichen, und nach außen eine Politik geſamtdeulſcher Solida⸗ rität zu kreiben, die in Ablehnung jeder volksfremden Ab⸗ hängigkeit aus dem bisherigen Unruheherd Oeſterreich ein ſchaffl. der Sicherheit und des Friedens im Herzen Europas ſchafft. Unerſchütterlich auf dem Boden des nationalſozia⸗ liſtiſchen Programms ſtehend, erklären wir öſterreichiſchen Nationalſozialiſten uns entſchloſſen, in eigener Verantwor⸗ tung und aus eigener Kraft bis zur äußerſten Grenze der Zurückhaltung mit den Waffen des Geiſtes und des Charakters dafür zu kämpfen, daß die koſtbarſten nationalen Güter— Vaterland, Volkstum, Heimat, Religion, Freiheit, Ehre und Recht— dem eigennützigen Mißbrauch der Gegenwart entzogen und in einer größeren Zukunft Ge⸗ merge aller deutſchen Volksgenoſſen in Oeſterreich ſein werden „Herzensnot.“ Von Robert Fuchs⸗Liska. * 18 Urplötzlich ward ihm bewußt, ſein Wunſch, dies vornehme Mädchen zur Frau zu gewinnen, wäre eigentlich ein lächer⸗ licher Vorſatz. Wie hatte er nur auf ſolch törichten Einfall kommen können! Nur um des verhaßten alten Bauwerkes willen? Das konnte er jetzt auch ſo haben. Hatte er nicht erbärmlich oberflächlich gehandelt, als er die Baronin bat, vermittelnd einzugreifen? Er war überwältigt von dem Ge⸗ fühl des Schämens, das ihn Dela gegenüber befiel. Um Himmelswillen, wenn dieſe Meebold zu deutlich geworden War Jetzt erſt verſpürte er das Ueberheiztſein des Zimmers. Seine Stirn bedeckte ſich mit Schweißperlen. Er hatte nur den einen Wunſch: ſo ſchnell wie möglich von hier fortzu⸗ kommen. 5 Schleunig ſagte er:„Es bedarf ja eigentlich keiner breiten Verhandlungen, wenn die Herrſchaften ſich nur klar ſind über ihren Entſchluß. Und wenn ſelbſtverſtändlich mein An⸗ gebot nicht zurückbleibt hinter dem, was Sie erwarten. Was für eine Kaufſumme würden Sie nennen?“ Nach einem ſchweren Aufatmen der Spannung forderte der Oberſt fünfundzwanzigtauſend Mark. „Gut— ich bin einverſtanden“, bekräftigte Leuenberg raſch.„Ich muß allerdings geſtehen, Herr Oberſt, daß ich gerade einen ernſten finanziellen Verluſt zu überwinden habe. Es wäre mir unmöglich, im Augenblick zu zahlen. Sie müßten mir noch einige Wochen Zeit laſſen.“ „Meine Reiſeabſichten hatte ich auf das nächſte Frühjahr ſeſtgelegt“, bemerkte tademar.„Es genügt, wenn bis da⸗ R Da der alte Mann wegen eines Huſtenanfalles ſtockte, verſicherte Leuenberg, der Aufſchub ſei ihm willkommen. Gleichzeitig aber dachte er: Bis zum Frühlahr können die armen Menſchen unmöglich ihre Not hinſchleppen! Aber wie war hier zu helfen, ohne zu beſchämen und ohne zu be⸗ leidigen? Geld mußte hier ins Haus. Der hohle Huſten des ſo hinfällig ausſehenden weißhaarigen Soldaten— die e 8 in dem ſchmalen, verhärmten Mädchen⸗ antlitz 8 i Leuenberg machte kurz entſchloſſen ein pfiffiges Geſicht, durch das ihm ſchon ſo mancher Glückszug in Geſchäften ge⸗ lungen war. „Nun muß ich Ihnen allerdings kaufmänniſch kommen, Herr Oberſt“, nahm er das Wort.„Bis zum Frühjahr iſt noch lange hin. Will's mein Pech, ſo kommt einer und bietet Ihnen mehr. Ich mag aber keinen fremden Nachbar haben und würde dann ſchon lieber vorziehen, mich mit dem 200 Kilometer Geländegewinn Verfolgung der Nachhut des Ras Deſta. In Rom iſt jetzt der 100. Heeresbericht ausgegeben wor⸗ den, der folgenden Wortlaut hat: „Der Sieg der Truppen des Generals Graziani bei Ganale Doria äußert ſich in immer entſcheidenderen Er⸗ folgen. Die Verfolgung wurde am ganzen geſtrigen Tage forkgeſetzt, ohne auf nennenswerken Widerſtand des in der Flucht befindlichen Gegners zu ſtoßen. Am Mikkag des 17. Januar ſind unſere mokoriſierten Truppen im ganzen etwa 200 Kilometer von ihrem Ausgangspunkt aus vorgerückt. Ueberall kreffen unſere Truppenabteilungen auf Gefangene und auf Kriegsmakerial des Feindes. Die bis geſtern feſt⸗ geſtellten Verluſte des Feindes beziffern ſich auf 5000 Toke. Die Luftwaffe wirkt tatkräftig bei der Jerſtreuung des Fein⸗ des mit und hat die Waffenlager des Ras Deſta bei Neg⸗ helli bombardiert. Von der Eritreafront iſt nichts Bemerkenswertes zu verzeichnen.“ n Nach einer Meldung aus Asmara iſt der Generalin⸗ ſpektor der italieniſchen Oſtafrikatruppen, Profeſſor Caſtel⸗ lani, von ſeiner dritten Inſpektionsreiſe von der Front zu⸗ rückgekehrt. Er erklärte, daß der Geſundheitszuſtand der weißen und ſchwarzen Truppen ſowie der Arbeiterkolonnen und der Zivilbevölkerung ausgezeichnet ſei. 5 Abeſſiniſche Flugblattpropaganda Zum erſtenmal ſeit Beginn des Krieges hat Abeſſinien jetzt eine Aufklärungspropaganda durch Flugblätter in den von den Italienern beſetzten Gebieten an der Nordfront und in Eritrea von Flugzeugen aus durchgeführt. In den letzten drei Tagen wurden Zentnerlaſten von weißen, roten und gelben Flugblättern von abeſſiniſchen Fliegern abge⸗ worfen. Die Flugblätter tragen als Siegel ein koptiſches Marienbild und richten ſich in blumenreicher amhariſcher Sprache an die Bevölkerung von Eritrea und der von den Italienern beſetzten Gebiete. In Stil und Aufmachung ſind ſie der Eigenart der einfachen Bevölkerung angepaßt. Nach einer Reutermeldung aus Port Said hat in der vergangenen Woche eine weitere Diviſion ikalieniſcher Trup⸗ pen den Suez⸗Kanal auf dem Wege nach Oſtafrika paſſiert. Wie weiter berichtet wird, ſind in der Kanalzone von unbekannten Perſonen Flugblätter verteilt worden, in denen die Italiener aufgefordert werden, ſich gegen Muſſolini auf⸗ zulehnen. Abeſſiniſche Fortſchritte an der Nordfront Nach in Addis Abeba eingetroffenen abeſſiniſchen Mel⸗ dungen von der Nordfront machen die abeſſiniſchen Truppen in der Gegend von Akſum weitere Fortſchritte. Gerüchten zufolge, die allerdings noch gänzlich unbeſtätigt ſind, ſoll ſogar die heilige Stadt Akſum bei einem Nachtangriff den Abeſſiniern in die Hände gefallen ſein. In der Geralte⸗ Provinz ſollen die Abeſſinier ebenfalls im Vorrücken be⸗ griffen ſein. Nach zuverläſſigen Meldungen ſollen 20 Kilometer nörd⸗ lich von Makalle heftige Kämpfe im Gange ſein. Die Stadt Makalle ſelbſt iſt, wie die Abeſſinier behaupten, von ta⸗ lieniſchen Truppen frei, jedoch halten ſich noch ſtark ver⸗ ſchanzte italieniſche Streitkräfte in einer ausgebauten Berg⸗ ſtellung einige Kilometer nördlich von Makalle. In abeſſi⸗ niſchen Kreiſen glaubt man, daß der Fall von Makalle nur noch eine Frage von Tagen iſt. Die ſtarke Kampftätigkeit an der Südfront hält auch nach den abeſſiniſchen Berichten weiter an. Die Abeſſinier geben an, daß ſie dort aus taktiſchen Erwägungen und unter dem Druck überaus ſtarker moderner Kampfmittel ihre weit vorgeſchobenen Stellungen zurückgenommen hätten. Die abeſſi⸗ niſchen Verluſte der zehntägigen Kämpfe an der Südfront werden als nicht unbedeutend bezeichnet. Ein abeſſiniſcher Bericht Die italieniſchen Behauptungen werden beſtritten. In einer amtlichen Erklärung der abeſſiniſchen Regie⸗ rung werden die Mitteilungen des italieniſchen Heeresberich⸗ tes von einem italieniſchen Siege an der Südfront, bez dem 4000 Abeſſinier getötet worden und 120 Kilometer abeſſiniſches Gebiet beſetzt ſein ſollen, als jeder Grundlage entbehrend bezeichnet. Die Nachricht ſolle offenbar lediglich Völkerbundsverhandlungen zu ſtärken. die anſtürmenden abeſſiniſchen Truppen mit Gasbomben bewerfen. Dadurch ſeien die Abeſſinier gezwungen worden, beſſer geſchützte Stellungen zu ſuchen. Die abeſſi⸗ niſche Regierung beſtreitet auch die italieniſchen Behauptun⸗ gen von der großen Zahl abeſſiniſcher Gefangener. Gegenüber Einſpruch Italiens beim gegen eine angeblich unerlaubte Benutzung von Rote⸗ kreuzflaggen durch abeſſiniſche Truppen erklärt 1 abeſſiniſche Regierung, daß ſämtliche Lazarette und Ambu⸗ lanzen unter Leitung europäiſcher Aerzte ſtünden, die allein das Verfügungsrecht hätten. Es ſei alſo unſinnig zu be⸗ haupten, daß europäiſche Aerzte die Rotekreuzflagge gewiſſer⸗ maßen mißbrauchten. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen gegenwärtig die Kampfhandlungen im Dolo-⸗Gebiet. Die Ita⸗ dem und nehmen Umgruppierungen vor. Mogadiſcho ausgeladen werden. Dieſe beiden 5 ſollen bei dem nächſten Angriff im Dolo⸗Gebiet eingeſetzt werden. Es beſtehen weiterhin Anzeichen dafür, daß die Italiener erneut unter allen Amſtänden in die Provinz Bahi einzudringen verſuchen werden. Gegenwärtig auch bei der Armee des Ras Deſta Umgruppierungen im Gange. Zu beiden Seiten der Flüſſe Ganale Doria und Webb ſind abeſſiniſche Streifabteilungen eingeſetzt, um die Italiener auch weiterhin zu beunruhigen. Die Ita⸗ liener ihrerſeits unternehmen mit Tanks und Panzerwagen Erkundungsfahrten in nördlicher Richtung und haben ihre Fliegertätigkeit aufs Aeußerſte verſtärkt, Aus aller Welt 8 Probefahrt eines Anthrazit⸗Triebwagens. Auf der Reichsbahnſtrecke Aachen—Erkelenz wurde jetzt vor zahlrei⸗ artigen Motors iſt Anthrazit. Der Wagen hat ſeine Probe⸗ fahrt zur vollen Zufriedenheit durchgeführt. wagen iſt für die Oderbruchbahn beſtimmt. ker„Seminole“, der eine Tragfähigkeit von 15000 Tonnen Werft von Blohm& Voß vom Stapel. Die Taufe vollzog Mr R. A. Carder, Horn Church, Eſſex. Es handelt ſich hies um eines der fünf Tankſchiffe, die durch Vermittlung der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗Geſellſchaft vor einiger Zeit bei deutſchen Werften in Auftrag gegeben worden ſind. 3 wurden die Tiſſier, der Im Staviſkr gegeben. Der Ha lag Bayonner Leihhauſes, erhielt Angeklagten Guebin. De wurden zu fünf bis ſieber Prozef Veſiger Jahre Zuchthaus, die Cohen, Henry Hayotto haus verurteilt. Die Fourtou, Hatot und gnis von zwei Jahren, letzterer is mit Bewöhrungsfriſt, verurteilt Vonnaure wurden zu einem Jahr Ge Aeußeren Ihres Häuschens abzufinden und Sie als Nachbar zu behalten. Sie müſſen mir alſo ſchon geſtatten, Sie in irgend einer Form auf Ihr Worr feſtzulegen.“ „Wir können ja eine ſchriftliche Abmachung treffen“, meinte der Oberſt in gereiztem Tone.„Früher freilich genügte ein Soldatenwort.“ „Selbſtverſtändlich legen wir Kauf und Verkauf notariell feſt“, erwiderte Leuenberg.„Ich muß aber jede Sicherheit haben, daß Sie eine Anzahlung von fünftauſend Mark ent⸗ gegennehmen. Die Summe muß morgen ſchon fällig werden. „Meinetwegen“, knurrte der Oberſt und wandte ſich dem Schreibtiſch zu, als wünſche er der Unterredung ein Ende zu w. Leuenberg nahm die Gelegenheit wahr, um ſich ſchleunigſt zu verabſchieden. Schwer ſchnaufend ſchritt er dem Tor ſeiner Villa zu. Er hatte nicht ſagen können, ob das Fröſteln, das ihn beim Austritt aus dem Häuschen befiel, von dem Uebergang aus der Siedehitze in den naßkalten Tag oder von ſeiner erſten Begegnung mit dem Mädchen kam. Vergnügt aber dachte er: Denen iſt fürs nächſte geholfen. Oberſt Rademar ſagte gallig zu Dela:„Da haſt du's, Kind! Geld und immer wieder Geld. Damit glauben ſie einem die Seele aus dem Leibe kaufen zu können.“ *** a. Behagliche Wärme durchzog das kleine alte Haus, als in den erſten Neujahrstagen der Winter Eisblumen an die Scheiben zeichnete. Wenn auf dem ſelten begangenen ſchmalen Bürgerſteig des Bergweges jemand unter den beiden kleinen Fenſtern des Arbeitszimmers vorüber kam, ſo hörte Oberſt Rademar den Schnee froſtknirſchen. Dann zog er die dick⸗ wollene Kamelhaarjacke— er hatte ſie ſich ſelbſt zum Chriſt⸗ feſt geſchenkt— ein wenig feſter zu und freute ſich, daß er nicht mehr zu frieren brauchte, wie noch vor drei Wochen in den Kummertagen des naßkalten Dezember. Man mochte über das Geld denken wie man wollte es war doch ſchön, wenn man wenigſtens ſo viel beſaß, um etwas ſorgenfreier leben zu können. 5 Was er gedacht hatte, das ſagte er nachher im Eßzimmer, als Lene zu Tiſch gerufen hatte. Er gebrauchte ſogar die⸗ ſelben Worte. Freilich, fügte er hinzu:„Nur an eines denken darf ich nicht wegen des Geldes— was wir haben, iſt nichts ver⸗ dientes! Wenn im Frühjahr der Leuenberg den Reſt der Kaufſumme zahlt, denn erſt wird mir ſo recht klar werden, daß wir zu dem Gelde kamen, nur weil wir unſer letztes Liebes, unſer altes Häuschen, dahingeben müſſen.“ Lene, die gerade die Fleiſchſpeiſe hereingebracht hatte, bemerkte trocken:„Das müßte ja nu dem Herrn Oberſcht egal ſein. Wenn wir von hier weggehen, ſo können wir das Haus ohnehin nicht mitnehmen.“ Sie rückte den ſaftigen Kalbsbraten vor Dela hin, die damit begann, ihn in Scheiben zu ſchneiden. Lene nahm die Suppenteller fort und verſchwand in die Küche. noch nie richtig über meine Pläne geäußert haſt.“ 5 achſelzuckend.„Einwände von meiner Seite ließeſt du doch „Das iſt bei mir ohne weiteres begreiflich“, bemerkte Oberſt Rademar.„Du aber, Dela— nun, mein Kind, der Name Vehlow iſt ja nie mehr gefallen zwiſchen uns. Es iſt drücken— wenn wir nicht länger aneinander vorbeiſchweigen. macht?“ färbten Wangen den Kopf neigend.„Laß es damit ſein Be⸗ Gegend eine Zukunft erhoffe.“ f Der Oberſt zwang ſich, ruhig zu ſagen:„Ich kann es nicht niſſe dieſes Herrn denn doch etwas zu leicht. Bevor die Kraftloſigkeit deines Entſchließens dich deiner unglückſeligen Liebe ganz ausgeliefert hätte, verbot ich dem Mann in deinem Namen weitere Behelligungen. Im übrigen nahm werk legen.“ fragend:„Wann ſchriebſt du?“ brachte.“ für mich entſcheidend werden ſollte.“ „Eine Ausſprache?“ brauſte der Oberſt auf.„Bedarf meine Tochter noch einer Ausſprache mit einem erwieſenen Lügner, Verſchweiger, Heimlichtuer? Dann muß es arm ſelig um dein Ehraefühl beſtellt ſein“ s „Weißt du, daß er ſich inzwiſchen mit Frau Phlow aus⸗ ſöhnte?“„ 5 2 985 kümmert mich nicht. Aber ich bewundere dein Unter⸗ richtetſein.“ 5 5 385 verdanke es Frau von Meebold. Weißt du aber, Vater, weſſen ich dich ſeit dieſem Augenblick „Beſchuldigen? Ich möchte mir verbitten, daß du dir d f Recht zu einer Beſchuldigung anmaßeſt.“ 1 „Ich beſchuldige dich, die Ausſöhnung verhindert n haben. Ich beſchuldige dich, durch dein Verſchweigen maßloſes Leid bereitet zu haben-“??“?“)“n) dazu dienen, die Stellung Italiens bei den kommenden 0* 2 Völkerbund die „Was hätte meine Auffaſſung zu bedeuten“, erwiderte ſie nicht gelten, und außerdem— wir ſind beide heimatmüde.“ vielleicht doch richtiger, wenn wir— wie ſoll ich es aus⸗ Ich dachte, du hätteſt die Sache längſt überwunden. Dein. vollkommen verändertes Weſen jedoch— iſt es etwa dieſe dumme Geſchichte, die dich, wie du es nennſt, heimatmüde „Erſpare mit Erörterungen, Vater“, bat ſie, mit ent⸗ wenden haben, daß ich genau wie du von einer anderen dabei bewenden laſſen, Dela, denn ich ſehe dich leiden. Ich N muß dich daran erinnern, daß dein Erlebnis mit dem Manne ſolch einer verbiſſenen Nachtrauer nicht wert iſt. Du nahmſt — nach meiner Ueberzeugung!— die verwickelten Verhält⸗ ich an, du müßteſt dergleichen erraten, denn ich erinnere. mich, dir geſagt zu haben, ich würde dem Galan das Hand⸗ Dela erhob ſich, beide Hände auf den Tiſch ſtützend, ruhig liener haben ſeit Samstag ihre Gegenangriffe eingeſtellt Wie berichtet wird, ſollen zwei neue Diviſionen aus der Heimat im Hafen von Diviſionen ſind ichen Fachleuten aus dem Reich ein neuer Triebwagen aus- probiert, deſſen Motor aus dem Deutz⸗Fahrzeug⸗Dieſel⸗Motor entwickelt worden iſt. Der Brennſtoff dieſes gänzlich neu⸗ Der Trieb Slapellauf bei Blohm& Voß. Der Standard⸗Großtan⸗ hat, lief in Hamburg bei herrlichem Winterwetter auf der 2 ge e ais ö „und Gefängnisſtrafen im Staviſth⸗ Prozeß Strafmaße bekannt⸗ des „Da fällt mir übrigens ein, Dela, daß du dich eigentlich p N . „An dem gleichen Tag, der dir den Brief von Vehlow. „Warſt du dir im reinen, eine Ausſprache zwiſchen mir und Vehlow damit zu verhindern? Eine Ausſprache, die N beſchuldige? i des degie⸗ erich⸗ „bei meter dlage diglich enden Ein⸗ r, die üben orden, abeſſi⸗ lptun⸗ rbund do te⸗ die Imbu⸗ allein u be⸗ wiſſer⸗ ſollen n von ſionen geſetzt ß die v inz ſind en im und geſetzt, Ilta⸗ wagen haben if der ahlrei⸗ n aus⸗ Motor h neu⸗ Probe⸗ Trieb⸗ oßtan⸗ zonnen uf der vollzog ich hier ng der einiger n ſind. rozeß kannt⸗ r des 18, die ahottog lt. D t und terer urteilt — entlich erte ſie 1 doch f müde.“ merkte id, der Es iſt s aus⸗ weigen. Dein a dieſe atmüde it ent⸗ ein Be⸗ inderen es nicht en. Ich Manne nahmſt zerhält⸗ bor die kſeligen ann in t nahm rinnere Hand⸗ * „ ruhig Vehlow )en mir che, dis „Bedar, bieſenen s arm⸗ Unter- Aus dem badi ciien Land UI Heidelberg, 18. Jan. Die neuen Volkskundlichen Sammlungen der Lehrſtätte für deutſche Volkskunde an der Univerſität wurden in Anweſenheit des Rektors, Profeſſor Dr. Groh, und von Vertretern der Partei und der Stadt vom Leiter der Lehrſtätte, Profeſſor Dr. Eugen Fehrle, eröffnet. Profeſſor Fehrle führte dabei ſeine Gäſte durch die Ausſtellung und gab in gegenſtändlicher Erklärung einen lebendigen Einblick in Sinn und Aufgaben der neuen Samm⸗ lungen, die einen Längsſchnitt durch drei Jahrtauſende deut⸗ ſcher Volkskultur geben und ein Zeugnis der unzerſtörbaren Lebenskraft der germaniſchen Vorſtellungen und Symbole darſtellen. Der germaniſche Lebensbaum, das Zeichen des Lebens und der ewigen Erneuerung, kehrt, das wurde durch den Vortrag von Profeſſor Fehrle und durch die Aus⸗ ſtellung deutlich, ſtets von neuem in den Schöpfungen deut⸗ ſcher Volkskultur wieder. Die vorbildlich aufgebaute Samm⸗ lung iſt eine erleſene Zuſammenſtellung ſchönſter volkstüm⸗ licher Arbeiten, ſtellt außerdem die Formungen des Weih⸗ machtsfeſtes durch die Jahrhunderte in lehrreicher Weiſe dar und bedeutet zugleich einen neuen Schritt der Bindung der Aniverſität an das ſchöpferiſche, lebensvolle Kulturgut des deutſchen Volkstums. 2 Das Geſtändnis widerrnen () Karlsruhe, 18. Jan. Der in Eich(Heſſen) feſtge⸗ nmommene junge Mann, der ſich des Doppelmordes in Heidel⸗ berg bezichtigte, hat ſein„Geſtändnis“ widerrufen. Der Burſche, deſſen Angaben man von vornherein mißtrauiſch gegenüberſtand, bleibt aber in Haft, um wegen verſchiedener Straftaten abgeurteilt zu werden. Man rechnet dabei auch mit der Anordnung der Sicherungsverwahrung, da es ſich um einen nielfach vorbeſtraften Betrüger und Pfychopathen Handelt. Wertheim.(Tödlich abgeſtürzt.) Der Fürſtl. Löwenſtein'ſche Förſter Friedrich Küſtner ſtürzte in der Dun⸗ kelheit auf dem Heimweg in der Nähe des Otterraines in eine tiefe Klinge, wo er tödlich verunglückte. Man fand den 62jährigen Mann am anderen Morgen mit einer ſtarken Kopfwunde tot auf.. UI Tauberbiſchofsheim.(Ein Kind verbrüht.) Das 16 Monate alte Kind eines hieſigen Landwirts zog einen Topf mit kochendem Waſſer vom Herd. Der Inhalt ergoß ſich über das Kind und verurſachte ſo ſchwere Verbrühungen, daß das Kind trotz ſofortiger ärztlicher Behandlung nicht mehr gerettet werden konnte. O Freiburg.(Freiwillig in den Tod.) Zwiſchen Freiburg und St. Georgen hat ſich ein junges Mädchen von einem Zug überfahren laſſen. Der Beweggrund der Tat. iſt unbekannt. OWittlingen(Amt Lörrach).(Spurlos verſchwun⸗ den.) Der Landwirt Friedrich Baltenſperger, der ſeit 27. Dezember vor. Is. vermißt wird, iſt trotz eifrigen Suchens der Gendarmerie noch immer nicht gefunden worden. Man nimmt nun an, daß ſich Baltenſperger ein Leid angetan und den Tod in der damals Hochwaſſer führenden Kander oder im Rhein geſucht hat. () Singen a. H.(Nachts den Weg verfehlt.) Im Ziegelweiher wurde die Leiche des 70jährigen landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiters Franz Skoff aufgefunden. Am Don⸗ nerstagabend wurde der Mann zum letzten Male in einer Gaſtwirtſchaft geſehen. Man nimmt an, daß er auf dem Nachhauſeweg in der Dunkelheit den Weg verfehlt hat. Die Heidelberger Heimſtättenſchwindler Der Prozeß wird nochmals aufgerollt. UI Heidelberg, 18. Januar. Nachdem das Reichsgericht dem Antrag der Verkeidiger auf Reviſion des Urteils im Heimſtättenprozeß vom 8. Mai 1934 gegen den Geſchäftsführer Pfleger, ſeinen Stell⸗ vertreter Rahn und den Angeſtellten Gönnheimer ſtatt⸗ gegeben hat, hat vor der Großen Strafkammer eine zweite Verhandlung begonnen. Zu der Verhandlung, die mehrere Tage in Anſpruch nehmen wird, ſind insgeſamt 35 Zeugen und 4 Sachverſtändige geladen. Seinerzeit war nach 25 Verhandlungstagen gegen die Angeklagten folgendes Urteil verkündet worden: Pfleger wegen betrügeriſchen Bankerotts, mehrfach erſchwerter Ur⸗ kundenfälſchung, genoſſenſchaftlicher Untreue, Anterſchlagung und mehrfachen Betrugs eine Geſamtſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverluſt und 2000 Mark Geld⸗ ſtrafe; Rahn wegen gleicher Verfehlungen und wegen Bei⸗ hilfe zur genoſſenſchaftlichen Untreue drei Jahre Zuchthaus, zwei Jahre Ehrverluſt und 600 Mark Geldſtrafe, Gönn⸗ heimer wegen Beihilfe zum betrügeriſchen Bankerott und genoſſenſchaftlicher untreue und Betrugs acht Monate Ge⸗ fängnis und 70 Mark Geldſtrafe. In der neuen Verhandlung ſollen beſonders die Frage des Bankerotts und inwiefern es ſich um Antreue handelt ſowie die Art der Buchführung und der Aufwand der Geſchäftsführer erörtert werden. Die Anklage zeigt in voller Klarheit die gewiſſenloſe Art, wie die Heimſtättenbauſparkaſſe die Sparer auszu⸗ nützen verſtand. Acht Mann hatten am 4. Auguſt 1930 mittellos die Genoſſenſchaft gegründet. Es war kein Grundſtock, auch nur für die notwendigſten Ausgaben, vor⸗ handen. Der Hauptangeklagte Pfleger ſteckte noch dazu ſogar in Schulden! Die erſten Spareinlagen mußten gleich zur Deckung der Verwaltungsunkoſten herangezogen werden, ſo daß ſchon im Dezember des Gründungsjahres eine Schuld von 14 632.87 Mark beſtand. Schon damals hätte der Kon⸗ kurs angemeldet werden müſſen, aber immer wieder ver⸗ ſtanden es die Angeklagten, bei Prüfungen durch gefälſchte Bilanzen den wahren Stand der Genoſſenſchaft zu verheim⸗ lichen. Durch falſche Werbung, durch Inſerate, in denen ſie Erfüllung der Verträge innerhalb kürzeſter Zeit verſprachen, konnten die Gauner immer wieder neue Sparer gewinnen. Infolge dieſer Straftaten iſt die Sparkaſſe im Frühjahr 1932 zuſammengebrochen, und den Sparern enf⸗ ſtand daraus ein beträchtlicher Schaden. Die Anklageſchrift, in der die einzelnen Fälle an⸗ geführt ſind, umfaßt über 200 Seiten, ſo daß der erſte Verhandlungstag allein begötigt wurde, um ſie zu verleſen. Neue Kachelöfen für Kleinſiedlungen. Im Intereſſe der minderbemittelten Volksgenoſſen hat der Reichsinnungs⸗ verband des Töpfer⸗ und Ofenſetzerhandwerks neue, ſpar⸗ ſame Typen von Kachelöfen und Kachelherden für Bauten der landwirtſchaftlichen und Kleinſiedlung, für Eigenheime und Kleinwohnungen herausgebracht. Die Oefen ſind aus heimiſchen Werkſtoffen hergeſtellt. Der Reichsinnungsver⸗ band in München erteilt koſtenlos weitere Auskunft. — Aus den Nachbarländern Speyer.(Beim Holzfällen verunglückt.) Der 32 Jahre alte verheiratete Waldarbeiter Karl Hander⸗ mann war bei den Holzfällern tätig und ſtürzte aus etwa zehn Meter Höhe von einem Baum ab. Seine ſchweren Ver⸗ letzungen machten die Ueberführung ins Diakoniſſen⸗Kran⸗ kenhaus notwendig. ** Sk. Goarshauſen.(Schwerer Bergrutſch.) An der Verkehrsſtraße zwiſchen Wellmich und Dahlheim ereignete ſich ein ſchwerer Bergrutſch, der die Fahrbahn überſchüttete und den Verkehr lahmlegte. Durch die Wit⸗ terungseinflüſſe der letzten Woche war im Steinbruch des ſogenannten Fuchsbachtales das Erdreich ins Rutſchen ge⸗ kommen. Mehrere tauſend Kubikmeter Geröll und Geſtein bewegten ſich zu Tal und überſchütteten die Verkehrsſtraße. Das Unglück trug ſich zu, als kurz vorher der planmäßige Poſtomnibus die Unfallſtelle paſſiert hatte. Mainz.( motorradfahrer fährt in eine S A⸗ Kolonne.) Ein Angehöriger des Hilfswerkslagers fuhr an der Gonſenheimerſtraße mit ſeinem Motorrad in die Stadt, um hier Beſorgungen zu machen. Bei der Begeg⸗ nung mit einer SA⸗Kolonne muß der Motorradfahrer es anſcheinend an der erforderlichen Aufmerkſamkeit haben fehlen laſſen und gefährdete die Kolonne. Ein zur Seite ſpringender SA⸗Mann wurde noch erfaßt und ſo ſchwer verletzt daß er dem Krankenhaus zugeführt werden mußte. f Weihe der erſten Modellbauſchule. Das ſtattliche Ge⸗ bäude, das die Stadt Rothenburg o. T. für die erſte Reichs⸗ modellbauſchule in Deutſchland zur Verfügung geſtellt hat, wurde feierlich ſeiner Beſtimmung übergeben. In ihr ſollen die Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren für den Modell⸗ bau und ihren handwerklichen Fähigkeiten geprüft und ge⸗ ſchult werden. Auch Männer jedes Standes im Alter von 17 bis 35 Jahren können Schüler der Modellbauſchule wer⸗ den. Die Unterrichtsräume tragen die Namen von Kämpfern für die Wiedergeburt der Nation, wie Horſt Weſſel und Hans Schemm, Namen der Fliegerhelden, wie Immelmann, Poelcke, Richthofen und Namen der verunglückten Segel⸗ flieger. Beim Schmuggeln von einer Lawine überraſcht. Als mehrere Perſonen aus dem Aunſertal vor einigen Tagen ſchwer mit Kaffee beladen auf Skiern von einem Schmuggel⸗ gang in die Schweiz über die Berge zurückkehrten, wurde der letzte Mann von einer mächtigen Lawine verſchüttet. Da die Schmuggler, unter denen ſich zwei Brüder des Verſchütteten befanden, in weiten Abſtänden liefen, entdeckten ſie das Un⸗ glück erſt ſpäter. Sie machten ſich aber trotz eines heftigen Schneeſturmes auf die Suche, ohne jedoch einen Erfolg zu haben. Neues aus aller Weli Die Freundſchaſt der Frontkämpfer Deutſche Abordnung in London eingetroffen. Berlin, 20. Januar. Zur Erwiderung des Beſuches, den einige Vertreter der Britiſh Legion, des großen engliſchen Frontkämpferverban⸗ des, im Herbſt vorigen Jahres den deutſchen Frontkämpfern abſtatteten, ſind ſieben führende Vertreter der Deutſchen Frontkämpferverbände unter Führung des Beauftragten die⸗ ſer Verbände, Stahner, nach London gereiſt. Die Abord⸗ nung ſetzt ſich aus dem Reichskriegsopferführer Ober⸗ lindober, dem Bundesführer des Reichskriegerbundes Kyff⸗ häuſer, Oberſt a. D. Reinhardt, dem Bundesführer der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, Freiherrn von Lersner, dem Verbandsführer des Reichsverbandes Deutſcher Offiziere, Generalmajor a. D. Grafen von der Goltz, SS⸗Oberführer v. Humann⸗Hainhofer und Fliegerkommandant Siebel zuſammen. Sie traf Sonntag in London ein. Reichsarbeitsminiſter Seldte, der an Grippe erkrankt iſt, konnte an der Reiſe nicht teilnehmen. Es war ein ſchönes Zeichen des Verſtändigungswillens; der nicht nur auf deutſcher und engliſcher, ſondern auch auf franzöſiſcher Seite beſteht, daß der Vorſitzende des Komitees France⸗Allemagne, Commandant L'Hopital, die letzte Zeit ſeines Aufenthalts in Deutſchland. nutzte, um die deutſche Abordnung zu ihrer Abfahrt nach London zu ver⸗ abſchieden. Das für den einwöchigen Beſuch Englands in Ausſicht genommene Programm ſieht als erſte offizielle Veranſtaltung am Montag eine Kranzniederlegung am Grabmal des unbekannten Soldaten im Herzen Londons vor. 5 Ellsworth gerettet London, 20. Januar. Eine hier eingetroffene Junk nachricht beſagt, daß eine von dem engliſchen Jorſchungs⸗ ſchiff„Discovery l“ enkſandte Suchmannſchaft den amerika⸗ niſchen Polarforſcher Ellsworth ſowie ſeinen Begleiter Hol⸗ lick⸗Henyon aufgefunden und an Bord des Schiffes gebracht hat. Das Expeditionsſchiff hatte bei ſeiner Ankunft in der Walfiſchbucht auf einem Eisfeld ein Ant geſichtet und ſofort eine Rakete abgefeuert. Da keine Antwort erfolgte, flog eines der mitgeführten Flugzeuge nach Klein⸗Amerika, wäh⸗ rend gleichzeitig von dem Schiff eine Schlittenexpedition aus⸗ eſandt wurde. Als das Flugzeug das Zelt überflog, erſchien Kenyon auf dem Eiſe, worauf das Flugzeug einen Fallſchirm mit Briefen und Lebensmitteln abwarf. 1 traf dann ſpäter auf die Schlittenexpedition und wurde von ihr an Bord gebracht. Er traf am 16. Januar an Bord der„Dis⸗ covery Il“ ein und berichtete, daß Ellsworth am Leben ſei, aber an einer Erkältung leide. Eine weitere Schlittenexpe⸗ dition ging ſofort ab, um Ellsworth an Bord zu bringen, Die aufgefundenen Flieger berichteten, daß ihnen 1 ihrem Fluge etwa 23 Kilometer vor Klein⸗Amerika der Brennſtoff ausging, und daß ſie dann mit den mitgeführten Schlitten weitermarſchierten, um das offene Meer zu erreichen. Sie be⸗ fanden ſich bei ihrer e in etwa acht Kilometer Ent⸗ fernung von der„Discovery 1“. Die Flieger hatten ſich mit ihrem Expeditionsſchiff nicht drahtlos in Verbindun ſetzen können, da die Radioſtation bei der Landung beſchädigt worden war. Marxiſtiſche Bluttat in Spanien Madrid, 20. Jan. In der ſüdſpaniſchen Stadt Jerez verübten marxiſtiſche Verbrecher eine ſchwere Bluttat, die insgeſamt vier Todesopfer forderte. In der Nacht wurde der Polizeidirektor von Jerez von drei Männern durch mehrere Schüſſe aus einer Maſchinenpiſtole lebensgefährlich verletzt. Ein unbeteiligter Arbeiter wurde von einer verirrten Kugel getötet. Als eine Polizeiſtreife die Täter feſtnehmen wollte, wurde ſie von den Verbrechern mit Piſtolenfeuer empfangen. Ein Polizeioffizier wurde auf der Stelle 925 K tötet; die Beamten erwiderten das Feuer, erſchoſſen zwei marxiſtiſchen Mörder und verletzten den dritten ſchwer. Loltale ſeuud schi alã Der geſtrige dritte Januarſonntag war ein launiſcher Geſelle. In den Morgenſtunden war es rauh und kalt, in den Nachmittagsſtunden lud das ſonnige Frühlingswetter zu Spaziergängen ein und Abends regnete es ſogar. Der neue Witterungsumſchlag nimmt nun in dieſem Winter unſeren Winterſportlern bald die letzte Hoffnung, zumal das große ruſſiſche Hoch, das allein eine längere Winterperiode bringen kann, ganz auf den aſiatiſchen Teil Rußlands abgedrängt worden iſt. Das Wetter der nächſten Woche wird ſich deshalb wie die letzte Woche wechſelhaft und mildwinterlich geſtalten. Heute an Fabian und Sebaſtian iſt bereits die Hälfte des Winters verſtrichen. In den Bauernregeln iſt dieſer Tag ein wichtiger Lostag:„An Fabian und Sebaſtian fängt der Baum zu ſaften an“. Reben den üblichen ſonntäglichen Veranſtaltungen tagte im„Badiſchen Hof“ der Verein Kameradſchaft ehem. Soldaten am Nachmittag zu ſeiner diesjährigen Generalverſammlung. Am Abend fand in der evangeliſchen Kirche eine kirchenmuſikaliſche Feierſtunde ſtatt, die überaus gut beſucht war. Der fein abgeſtimmte Chor, in Verbindung mit Orgel und Violine brachte Perlen alter deutſcher kirchlicher Chorgeſänge und Kantaten und ſtand unter der Leitung von Herrn Profeſſor Dr. Poppen und Eberhard Heidegger. Orgel: Lieſel Sommer, Violine: Jula Groß und Kurt Alber. Chor aus dem Kirchen⸗ muſikal. Inſtitut, Heidelberg. N Eine Wetheſtunde veranſtaltete am Samstag abend die hieſige HJ und BdM im Schloßſaal. Dicht beſetzt war der Saal, als unter Trommelwirbel die Jugend mit ihren Fahnen und Wimpeln einmarſchierte. Als kraftvolles Bekenntnis erklang als Auftakt das Kampflied und der Schlachtruf der Jugend. Im Anſchluß begrüßte der Führer der hie⸗ ſigen HJ die erſchienenen Eltern und Gäſte und beſonders den Ortsgruppenleiter und Oberbannführer. In einer Anſprache fand Oberbannführer Kowerik aus Mannheim markante Worte über die Grundſätze und Ideale der neuen Jugend im nationalſozialiſtiſchen Staat, ſowie zur Erziehung zur Disziplin und an den Glauben an unſer Deutſchland. Seine trefflichen Ausführungen ſchloſſen mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer. Im Mittel⸗ punkt des Abends ſtand das Weiheſpiel„Aufbruch der Nation“. Die einzelnen Darſtellungen und Bildfolgen waren ſehr gut und hinterließen einen tiefen Eindruck. Auch am geſtrigen Sonntag Nachmittag konnte bei der Wiederholung ein guter Beſuch feſtgeſtellt werden. Aus den Vereinen. a Familienabend im„Sängerbund“. Der Geſangverein„Sängerbund“ bot geſtern abend im„Kaiſerhof“ ſeiner Sängerfamilie einen genußreichen Abend. Lange vor Beginn der Veranſtaltung war der Saal überfüllt. Vereinsführer E. Sichler fand herzliche Begrüßungsworte und konnte für 45jährige aktive Mit⸗ gliedſchaft Herrn Gg. Weber beſonders ehren. Für 25jähr. Mitgliedſchaft wurde die Ehrenurkunde Überreicht und zu Ehrenmitgliedern ernannt die Sänger Konrad Braun und Adam Volk. Die Schubertplakette erhielten für 10 jähr. Mitgliedſchaft Ludwig Meyer, Georg Hauck und Karl Schreck. 4 Sänger erhielten für 100% igen Probe⸗ beſuch das übliche Sängerglas. Den Ehrenakt beſchloß ein Sieg Heil auf das deutſche Lied und den Führer. Neben den geſanglichen Darbietungen unter der be⸗ währten Leitung des Chorleiters E. Landhäußer zeigte ſich der Verein auch von der theatraliſchen Seite. Sehr fein wurde die volkstümliche Operette„Heidelberg, du Jugendbrunnen“ zur Vorführung gebracht. Der Humor kam ganz beſonders mit den beiden Terzetten„Der geſtohlene Schinken“ und„Ein Nachtlager in der Wald⸗ ſchenke“ zur Geltung. Eine reichhaltige Tombola brachte manchem eine Ueberraſchung. Mit dem Sängermarſch fand der ſchön verlaufene Familienabend ſeinen Abſchluß. Wegen Stoffandrang mußten verſchiedene Vereins⸗ 1 Verſammlungsberichte für morgen zurückgeſtellt werden. E24 Verkehrsunfälle in einer Woche. In der ver⸗ gangenen Woche exeigneten ſich hier insgeſamt 24 Verkehrs⸗ unfälle, wobei eine Perſon getötet und 14 verletzt wurden. Beſchädigt wurden 22 Kraftfahrzeuge, 1 Straßenbahnwagen und 3 Fahrräder. Drei der Anfälle ſind auf Trunken⸗ heit des Fahrers zurückzuführen. Im gleichen Zeitraum wurden 130 Radfahrer und 48 Krafkfahrer angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt und 44 Kraftfahrzeuge wegen techniſchen Mängel beanſtandet. Ei Nadfahrer von Laſtzug tödlich angefahren. Ecke Möhl⸗ und Augartenſtraße wurde ein 35 Jahre alter Rad⸗ fahrer von einem ihm entgegenkommenden Laſtzug ange⸗ fahren und zu Boden geſchleudert. Der Verunglückte trug ſchwere innere Verletzungen davon, an denen er im Städt. Krankenhaus geſtorben iſt. Zuchthaus für rückfälligen Betrüger. Das Schöffen⸗ gericht Mannheim verurteilte den 27 Jahre alten verheirate⸗ ten Alfred Traut aus Worms, einen rückfälligen, mit 15 Vorſtrafen belaſteten Betrüger, zu zwei Jahren Zuchthaus wegen Betrugs und 800 Mark Geldſtrafe wegen Antreue unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der Angeklagte gab ſich einem Ehepaar aus Sandhofen gegenüber, das ſich für ſeine alten Tage ein Häuschen bauen wollte, als Bauleiter aus. Er ließ ſich zunächſt 300 Mark für 1 und 100 Mark für Zement geben, fuhr aber damit ſofort nach Frank⸗ furt, um ſich dort einen Tag und eine Nacht zu e und dann nach Walldürn zu fahren, wo er das be neue Bauyolz wieder abpeſtellen wollte. um nachſten ließ er ſich weitere 100 Mark geben und zahlte damit Schulden. Von dem Haus, das ſchlüſſelfertig zu einem pon 1300 Mark erſtellt werden ſollte, war noch ke ſtein auf den andern geſetzt worden. 8 telle g Darlehen für Gebäudeinſtanoͤſetzung. Da ſich trotz der in den Jahren 1933 und 1934 gewähr⸗ ten Reichszuſchüſſe gezeigt hat, daß noch zahlreiche Gebäude dringend einer Inſtandſetzung bedürfen, zu der vielfach die Gebäudeeigentümer allein nicht in der Lage ſind, hat die Badiſche Landeskreditanſtalt für Woh⸗ nungsbau in Karlsruhe für dieſen Zweck den Betrag von 800 000 RM bereitgeſtellt. Dieſer Betrag wird in Form von Darlehen an ſolche Grundſtückseigentümer gegeben, die notwendige Inſtandſetzungsarbeiten mit eige⸗ nen Mitteln oder ſonſtigen Darlehensaufnahmen nicht durch⸗ führen können.— Für die Hergabe gelten die nachſtehen⸗ den Richtlinien: 1. Darlehen werden gegeben für große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten an Wohngebäuden, insbeſondere zur Beſeitigung feuergefährlicher und geſundheitsſchädlicher Zuſtände, ferner zur Inſtandſetzung von Dächern und des Aeußeren von Gebäuden unter Ausſchluß von Schönheits⸗ reparaturen, ausnahmsweiſe auch zum Einbau von Hei⸗ zungsanlagen und zur Verlegung von elektriſchem Licht. Eine Darlehensgewährung 5 155 nicht für Ortsteile, deren Sanierung in Ausſicht genommen iſt. Darlehen werden weiterhin gegeben für große Inſtandſetzungsarbeiten an landwirtſchaftlichen Gebäuden. Als Inſtandſetzung gelten nur ſolche Maßnahmen, die den Beſtand des Gebäudes im weſentlichen unberührt laſſen; Neu⸗, Um⸗ und Anbauten zählen nicht als Inſtandſetzung. 2. Mit Rückſicht auf die beſchränkten Mittel können klei⸗ nere Inſtandſetzungen und Bauten im Intereſſe des Luft⸗ ſchutzes, die nicht gleichzeitig Inſtandſetzungen ſind, nicht gefördert werden. Der für die Inſtandſetzung auf⸗ zuwendende Betrag muß für jedes Gebäude mindeſtens 400 RM betragen, bei Mehrfamilienhäuſern mindeſtens 200 RM e für jede Wohnung. 3. Vorausſetzung für die Gewährung eines Darlehens iſt ſtets, daß die Inſtandſetzung dringend geboten iſt, um ein vorhandenes Gebäude wieder wirtſchaftlich ver⸗ wenden zu können. 4. Inſtandſetzungsdarlehen erhalten Privatperſo⸗ nen und gemeinnützige Wohnungsunter⸗ nehmen, nicht aber öffentliche Körperſchaften. Perſonen, welche die Verpflichtungen aus früher gewährten öffent⸗ niche. nicht pünktlich erfüllen, werden nicht berück⸗ ichtigt. 5. Die Darlehen ſind mit 4 v. H. jährlich zu ver zin ⸗ ſen und nach Beſtimmung der Anſtalt in 12 bis 20 gleich⸗ bleibenden Halbjahresraten zu tilgen. 6. Der Eigentümer ſollmindeſtens die Hälft⸗ der Baukoſten aus ſonſtigen, insbeſondere eigenen Mitteln aufbringen. Eheleute ſind eine Schickſalsgemeinſchaft Ein intereſſantes Gerichtsurteil über die Auffaſſung der Ehe als Schickſalsgemeinſchaft hat das Amtsgericht Ham⸗ burg gefällt(Jur. Wochenſchr. S. 62). Ein Gläubiger, der gegen den Ehemann eine Forderung hatte, hatte dafür Pfän⸗ dungs⸗ und Ueberweiſungsbeſchluß erwirkt und wollte durch die Pfändung auch die Untermiete erfaſſen, die im Haushalt des Ehemanns aufkam. Dagegen erhob nun die Ehefrau mit der Begründung Einſpruch, daß nicht ihr Ehemann, ſon⸗ dern ſie ſelbſt Mieterin der Wohnung und allein Empfangs⸗ berechtigte für die Untermiete ſei. Das Gericht hat ſich auf dieſen Einwand nicht eingelaſſen, ſondern es als unzuläſſig erklärt, wenn ein Ehemann, der wirtſchaftlich zuſammenge⸗ brochen iſt, ſein Geſchäft oder ſeinen privaten Wirtſchaftsbe⸗ trieb dem Namen nach über ſeine Frau laufen läßt. Im vorliegenden Falle hatte das Gericht Feſtſtellungen in dieſem Sinne getroffen. Es bemerkt noch, daß derartige Maßnah⸗ men, gleichgültig, ob ſie die Führung eines Geſchäfts oder des perſönlichen Wirtſchaftsbetriebes betreffen, die heutige Rechtsauffaſſung dann nicht zulaſſe, wenn dadurch eine Gläu⸗ bigerbenachteiligung eintrete. Eheleute ſeien auch inſofern eine Schickſalsgemeinſchaft, als ſie im Falle der Not ihr Vermögen und ihr Einkommen teilen ſollten und der eine für den anderen auch einſpringt. Dieſe Auffaſſung um⸗ ſchließe die Pflicht der Ehefrau, für Verbindlichkeiten ihres Ehemannes, wenn er ſie im Wirtſchaftskampf für die Fa⸗ milie air dena een iſt, mit ihrem eigenen Vermögen und auch mit den Erträgniſſen ihrer eigenen Arbeit einzutreten. Vorübergehende Dienſtleiſtung beim Heer löſt kein Pachtverhältnis. Das Kammergericht hat entſchieden, daß, wenn der Pächter eines Grundſtückes vorübergehend in das Heer eintritt, und in dieſer Zeit das Grundſtück von ſeinen Eltern bewirtſchaften läßt, der Verpächter nicht das Recht zur vorzeitigen Kündigung des Pachtverhältniſſes„wegen unbefugter Gebrauchsüberlaſſung“ hat. Die Entſcheidung 17 U 2304/35) ſpricht aus, daß die Ausübung der Rechte des Mieters oder Pächters durch Dritte, insbeſondere Haus⸗ genoſſen oder nahe Verwandte, noch nicht ohne weiteres eine Gebrauchsüberlaſſung im Sinne des Paragraphen 549 BGB. darſtellt, zumal in vorliegendem Fall der Pächter auch noch von ſeiner in der Nähe liegenden Garniſon aus in der Lage war, in wichtigen Fällen ſelbſt Anweiſungen zu geben. 7. Als Sicherheit für das gewährte eine Buchhypothek an breiteſter Stelle, mindeſtens aber innerhalb von 70 v. H. des Gebäudeverſicherungswertes und des Verkehrswertes zu beſtellen. Falls eine Sicher⸗ ſtellung innerhalb der genannten Wertgrenzen nicht möglich iſt, muß eine gleichwertige andere Sicherheit geſtellt wer⸗ den, z. B. durch Belaſtung anderer Grundſtücke, durch Bürgſchaft oder durch Verpfändung von Gemeindeumſchul⸗ dungsanleiheſtücken. 8. Der Antrag iſt nach dem vorgeſchriebenen Vor⸗ druck in doppelter Fertigung an die Gemeindebe⸗ hörde zu richten. Der Beſcheid über die Darlehensge⸗ währung wird über die Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau in Karlsruhe erteilt. Darlehensanträge, bei denen ſchon vor der Entſcheidung über die Förderung mit den Arbeiten begonnen wurde, werden nicht berückſichtigt. 9. Das bewilligte Darlehen wird nach vollſtändiger Durchführung der Arbeiten und Prüfung der Abrechnun⸗ gen ausbezahlt. Die Auszahlung kann zur Sicherſtel⸗ lung der ordnungsgemäßen Verwendung über den Ober- bürgermeiſter erfolgen. Ueberſteigt das Darlehen den Be⸗ trag von 3000 RM, ſo kann auf Antrag ein Teil ſchon vor Fertigſtellung aller Arbeiten ausbezahlt werden. Die Anſtalt behält ſich die Nachprüfung über die Richtigkeit der angeſetzten Koſten an Ort und Stelle vor. Rechnungen werden nur anerkannt, wenn der Gewerbebetrieb des Aus⸗ ſtellers in die Handwerksrolle oder, das Handelsregiſter eingetragen iſt. Darlehen iſt Dadurch, daß durch die Darlehensgewährung auch landwirtſchaftliche Gebäude in Frage kommen, können an Ställen und Scheunen notwendige Inſtandſetzungen durchgeführt werden. Insbeſondere wird die für die ört⸗ lichen Verhältniſſe da in Frage kommen, wo etwa noch Scheunengiebel aus Bretterſchalung beſtehen, oder ſon⸗ ſtige Wände, die durch Brandmauern erſetzt werden ſollen und bau⸗ und feuerpolizeilich bereits abgeſprochen ſind. Für Eigentümer ſolcher Anweſen öffnet ſich hier ein Weg, für billige Gelder den mißlichen Zuſtand zu beheben. Da die zur Verfügung ſtehenden Mittel nicht un⸗ beſchränkt ſind, empfiehlt es ſich, mit den Entſchlüſſen nicht lange zu zögern und möglichſt raſch Anträge auf Darlehensgewährung zu ſtellen. Antragsformulare dazu find bei den ortsanſäſſigen Architekten zu erhalten, wie auch der Architekt dem Bauluſtigen bei der Bearbeitung der Pläne, bei der Einholung und Ueberprüfung der erforderlichen Koſtenvoranſchläge und Unterlagen, ſowie in allen ſonſtigen einſchlägigen Fragen gerne mit Rat und Tat zur Seite ſtehen wird. E. W. Fabian Sebaſtian Ein Lostag des Januar iſt von altersher der Tag Fa⸗ bian Sebaſtian, der Gedächtnistag des heiligen Sebaſtian am 20. Januar. Sebaſtian, der im dritten Jahrhundert gelebt haben ſoll, blieb, als er zur Aufgabe ſeines Glaubens aufgefordert wurde, ſtandhaft und wurde daraufhin von Bogenſchützen an einen Baum gebunden und angeblich von tauſend Pfeil⸗ ſchüſſen durchbohrt. Darum wird er in der bildenden Kunſt gern an einen Baum oder eine Säule gebunden und von Pfeilen durchbohrt dargeſtellt. Um ſeiner Todesart willen wurde er der Schutzpatron der Schützengeſellſchaften. Vom Tage Fabian Sebaſtian ſagt Friedrich Rückert in einem Altersgedicht:„Fabian Sebaſtian tritt der Saft in Bäumen an“, und„Fabian Sebaſtian, Winterkampfplatz um und an“. Das ſoll beſagen: Dieſer Tag zeigt des Win⸗ ters Herrſchaft an,— eiſige Stürme aus Norden und Oſten wehen über die ſchneeverhüllte Welt, Wolken ſchütten immer wieder Unmengen weißer Flocken herab, Eiszapfen hängen lang von den Dächern, Eisberge ſegeln über die Meere, alle Gewäſſer des Landes ſind feſt und dick von Eis überdeckt. Des Winters Herrſchaft ſteht ſcheinbar feſt und unerſchütter⸗ lich in der Welt. Und doch ſteigt um dieſe Zeit ſchon wieder der Saft aus den Wurzeln der Bäume empor in die Stämme! Durch nichts könnte ſich das Wiedererwachen des Lebens herrlicher und ſieghafter ankünden als durch dieſes heimliche Schwel⸗ len und Drängen tief unter Eis und Schnee, nicht ſichtbar den Augen, doch dem Herzen in Gläubigkeit gewiß. Mag nun der Winter auch noch wochenlang regieren,— auf den Januar, den Eismonat, folgt bald der Taumonat, der zwar auch noch reich an winterlichen Zeichen und Zügen ſein kann, in dem aber die Sonne ſchon ſoviel ſtärker vom Him⸗ mel brennt und die Knoſpen langſam anzuſchwellen be⸗ ginen. Und plötzlich dann, im März, ſteht er ſiegreich über der Erde: der Lenz, den Fabian Sebaſtian als erſter wie⸗ der kündete. Heidelberg.(Von der Aniverſität.) Der Pro⸗ feſſor der Gerichtlichen Medizin Dr. Walther Schwarzacher hat einen Ruf an die Univerſität Graz erhalten und an⸗ genommen. Die Motoriſierung in Baden Landeskommiſſarbezirk Konſtanz am weiteſten vorgeſchritten Mannheim, 19. Januar. Im Landeskommiſſärbezirk Mannheim wurden am 1. Juli 1935 insgeſamt 22 696 Kraftfahrzeuge gezählt. Ge⸗ gen 1934 bedeutet das eine Steigerung um 2335 gleich 11,9 Prozent. Die Zunahme liegt damit etwas unter dem Reichsdurchſchnitt von 13,4. Sie wird innerhalb Bg⸗ dens durch die Zunahme im Landeskommiſſärbezirk Fre burg(mit einer Steigerung des Kraftfahrzeugbeſtandez von 14,6 Prozent) übertroffen. Im einzelnen ſetzt ſich der Kraftfahrzeugbeſtand des Landeskommiſſärbezirks Mann⸗ heim wie folgt zuſammen: Krafträder 10 021(1934: 9112, Perſonenkraftwagen 9755(8722), Laſtkraftwagen 2450 (2136). Zugmaſchinen 359(324). Der Kraftfahrzeugdichte nach ſteht trotz der ſtarken Zu nahme im letzten Jahre der Bezirk Mannheim unter den vier Landeskommiſſärbezirke Badens noch an letzter Stelle mit 32,7 Einwohnern auf ein Kraftfahrzeug. Am weiteſten fortgeſchritten iſt die Motoriſierung im Be⸗ zirk Konſtanz, wo bereits auf 27 Einwohner ein Kraft fahrzeug kommt. Es folgen darauf Freiburg mit 284 und der Bezirk Karlsruhe mit 31,9 Einwohnern fe Kraftfahrzeug. In den kleinen Verwaltungsbezirken(Städten bzw, Amtsbezirken) iſt der Grad der Motoriſierung entſprechend ihrer Wirtſchaftseigenheit ſehr verſchieden. Er ergibt ſic aus folgender Ueberſicht: Es wurden am 1. Juli 1935 ge⸗ zählt: in Heidelberg 2759 Kraftfahrzeuge, in Mann⸗ heim 11149, im Amtsbezirt Adelsheim 457(1934. 457), Buchen 495(1934: 465), im Amtsbezirk Heidel⸗ berg mit Einſchluß der Stadt 4015(3490), im Amtsbe⸗ zirk Mannheim mit Einſchluß der Stadt 1287ʃ (11 525), im Amtsbezirk Mosbach 937(909), Sins⸗ heim 1082(996), Tauberbiſchofsheim 709(614, Weinheim 1065(936), Wertheim 506(443) und Wiesloch 559(506). Schaffung einer neuen Jugendliteratur Der Leiter des Hauptreferates Schrifttum in der Reichs jugendführung teilt in der amtlichen Korreſpondenz des Reichsjugendführers mit, daß einige tauſend Bücher im Laufe des vergangenen Jahres durch das Lektorat gegangen und einige hundert Manufkripte geprüft und bewertet wor⸗ den ſind. Das Ergebnis der Prüfungsarbeit ſei die zweite Ausgabe des Jugendſchriftenverzeichniſſes. Das kommende Jahr werde einen neuen Kampfabſchnitt einleiten. Während bisher die Tätigkeit des Lektorats vorwiegend von der Notwendigkeit beſtimmt war, den Beſtand zu ſichten und die Forderung für die Zukunft zu erheben, werde es im kom⸗ menden Jahre mit allen Mitteln beſtrebt ſein, auf die Ent⸗ ſtehung einer neuen haltungsmäßigen Jugendliteratur hin⸗ zuwirken. Hand in Hand damit werde der Kampf gegen Verkitſchung und Verniedlichung von Idee und Erlebnis noch ſchärfer und konſequenter als bisher zur Durchführung kom⸗ men. Es werde nicht länger geduldet werden, daß man die Symbole der Jugend, ihre Trachten und Kampfparolen benutze, um mehr oder weniger erfolgreiche Geſchäfte zu machen. Wer ſchreibt den beſten Anterhaltungsroman? Ein Wettbewerb der Reichsſchrifttumsſtelle. Die Reichsſchrifttumsſtelle beim Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda gibt folgendes bekannt: Einen Wektbewerb zur Erlangung zeitgemäßer, beſſet Unterhaltungsromane, die ſich zum fortſetzungsweiſen Ab- druck in Tageszeitungen und Zeitſchriften eignen, ſchreibt die Reichsſchrifttumsſtelle beim Reichspropagandaminiſterium aus. Geſucht werden lebensnahe. ſtiliſtiſch und gedanklich ein wandfreie Romane, die— wie Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Weimarer Rede ſagte— nicht leichte und ſeichte Amüſierware, ſondern gute und kräftige Tageskoſt für die Erholung und Entſpannung aller Volksgenoſſen 1 1 Die Beteiligung ſteht jedem Deutſchen ariſcher am⸗ mung frei. An Prgen ſend ausgeſetzt 10 000, 3000 und 2000 RM. für die drei beſten Romane. Lachen iſt geſund Eheliche Unterhaltung. Sie:„Man hat mich geſtern im Park überfallen wol, len!“ Er:„Um Gottes willen! Hatteſt du viel Geld bei dir? Sie:„Aber nein, der Zudringliche ſagte, er liebe mich! Ert „Donnerwetter, ſo finſter war es ſchon?“ Der ſaubere Chauffeur. „Na, biſt du zufrieden damit, daß du dieſen früheren Einbrecher als Chauffeur genommen haſt?“—„Ja, ſehr. Weißt du, der Wagen iſt immer blitzblank, nicht ein Finger⸗ abdruck iſt daran zu ſehen.“ Der Stift. 1 „Herr Chef, vorhin war ein Herr hier, der wollte Sie ganz jämmerlich verhauen!“—„So, und was haben Sie ihm geantwortet?“—„Es täte mir aufrichtig leid, aber Si ſeien momentan leider nicht hier.“ — Tabalpfl anzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Heute Montag Abend 8 Ahr Zusammenkunft in der„Nose“. Tagesbednung: Einteilung zur Fermentation. Leere Wagen können am Dienstag gewogen werden. Gammel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Lundw. Ein- u. Perbonfsgenoſſenſchaſt. Derjenige, welcher die Winde bei Peter Reubrecht geholt hat, wird hiermit aufgefordert, dieſelbe zur ückzubringen. neute letzter Tagl Hans Albers in seinem neuesten Sroßgflim Variete. Anfang 8 Uhr PALASs!T Schlafzimmer ſehr gut erhalt., m. gr. Ztür.Spie⸗ gelſchr., Waſch⸗ kom. m. Marm. u. Matr., Kompl. nur 4 195—. Elisabetn Meisel Mannheim, E 3, 9. (Laden). Zur Beachtung! Es liegt im Intereſſe der Er⸗ zeugungsſchlacht und damit Sicher⸗ ſtellung der Volksernährung für die Frühjahrsausſaat Hur erſtulaſſiges Saatgut zu verwenden. Dies beſtimmt zu erhalten, iſt früh⸗ zeitige Beſtellung Vorausſetzung. Beſtellen Sie deshalb ſofort ihren Bedarf. Ich empfehle mich zur Lieferung von Sautgerſte, Saathafer, Saathkartoffeln, ſowie Oüngemittel aller Art. 0 7 N »Aber Nacht einweichen in N heißer O⸗Löſung.(1 Paket auf 3 Eimer Waſſer). Für Bäcker⸗ und Metzgerwäſche mit ei⸗ weißhaltigen Flecken Einweich⸗ löſung nur lauwarm nehmen! Kochen in kalt zubereiteter, neuer O⸗Löſung. In beſonderen Fällen zweſtes Kochen mit Perſil. — Im Lager vorrätig: Thomasmehl, Kali, Superphosphat, Düngekalk und Huminal. Alex. Schmich. G in jeder Ausfühtun für Handel, Geweih und Industrie were schnellstens angeſe 1 Druckerei“ des Neckar-Bote