„F der t Ehſ⸗ ſchoß 5 Tor KN Al im te der r. gegen würde, abelle „ Tat⸗ er inz i war, digen zaußen deten n 3:0 mehr er er⸗ bwehr . Der eutlich Spieler Karls, al zu⸗ Erfolg zuvor, n SV g im trotz⸗ tieſen⸗ uläng⸗ Stür⸗ Stärke letzten h das 5 . dem teilten . Die andfres de das führt, zeit in möglich Feuer⸗ Meßner rickrodt der den Durch n Platz esgaden Torlauf vunder⸗ heraus⸗ den. In nz nicht Hinter⸗ Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Jernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhen heim. ole Beilagen: Der Familienfreund, lluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 2 r n 36. Jahrgang 8 König Georg V. von England geſtorben. König Georg V. von England iſt Montag 23.80 Uhr engliſcher Zeit, oder Dienstag 1 Ahr mitteleuropäiſcher Zeit, nach einer Regierungs⸗ zeit von 25 Jahren im Alter von 720 ½ Jahren geſtorben. 1* König Georg V. wurde am 3. Juni 1865 in Marl⸗ borough Houſe als zweiter Sohn des damaligen Fürſten von Wales und der Prinzeſſin Alexandra von Däne⸗ mark geboren. Er genoß ſeine Erziehung gemeinſam mit ſeinem zwei Jahre älteren Bruder Albert Viktor, ſpäteren Herzog von Clarence. Im Knabenalter noch trat Prinz Georg am 1. Mai 1883 in die britiſche Kriegmarine ein und tat als Offizier meiſt auf Schiffen ausländiſcher Stationen Dienſt. Durch den Tod des Herzogs von Clarence trat Prinz Georg, der den Titel eines Herzogs von Pork führte, im Januar 1892 in die Rechte des britiſchen Thronfolgers ein. Am 6. Juli 1893 verheiratete er ſich mit der am 27. Mai 1867 in England geborenen Prinzeſſin Mary von Teck, der Braut ſeines verſtorbenen Bruders. Dem prinzlichen Paare wurde am 23. Juni 1894 der erſte Sohn Prinz Eduard geboren; vier weitere Kinder, drei Söhne und eine Tochter, folgten in den nächſten Jahren. König Georg V. Im Jahre 1901 beſuchte das prinzliche Paar die engliſchen Dominien. Der Höhepunkt dieſer Reiſe war die Eröffnung des auſtraliſchen Bundesparlaments am 9. Mai durch eine Thronrede, die der Prinz im Namen des Königs hielt. Nach der Rückkehr bekam der Thron⸗ folger den Titel eines Fürſten von Wales verliehen. Es folgte eine Staatsreiſe des prinzlichen Paares nach Indien, die am 19. Oktober 1905 angetreten und 19. März 1906 beendigt wurde. Am 6. Mai 1910, dem Todestage Eduards VII., beſtieg der Prinz den Thron Groß⸗ britanniens. Die letzten Stunden. London, 21. Januar. Ueber das Befinden des Königs von England wurde am Montag nachmittag gegen 18 Uhr engliſcher Zeit(19 Uhr deutſcher Zeit) folgende amtliche Verlautbarung be⸗ kanntgegeben: „In dem Befinden des Königs iſt eine zunehmende Schwäche zu verzeichnen.“ Dieſe Verlautbarung iſt von den drei Leibärzten des Königs unterzeichnet und ſtellt die ernſteſte Nachricht dar, die ſeit Freitag nacht, der Bekanntgabe der Krankheit des engliſchen Königs, an die Oeffentlichkeit kam. Die den Kö⸗ nig umgebenden Aerzte hegen die allerſchwerſte Beſorgnis, wie lange noch die Kräfte des Kranken vor⸗ halten werden. Der Kräſteverſall Das Befinden des Königs galt am Montagabend all⸗ gemein als ſehr kritiſch, da ein deutlich wahrzunehmender Kräfteverfall eingetreten iſt. Im Laufe des Tages wurde dem Kranken erneut Sauerſtoff zugeführt. Am Vormiktag waren die Aerzte der Meinung, daß der unveränderte Juſtand des Königs noch mehrere Tage an⸗ halten würde, doch wurden ſie durch eine neuerliche enter⸗ luchung des Patienten am Nachmittag in dieſer Erwartung enktäuſcht. Nach der beunruhigenden Verlautbarung, die im An⸗ ſchluß hieran ausgegeben wurde, wird ſich nunmehr auch der Herzog von Gloueeſter, der ſelbſt erkrankt iſt. nach Sandringham begeben. ö Dienstag, den 21. Januar 19386 eee Einſetzung eines Staatsrates. London, 20. Januar. Ueber die Sitzung des Kronrates, die am Montag in Sandringham ſtattfand, wird amtlich Folgendes mitgeteilt: „Seine Majeſtät der König ernannte auf einem Kron⸗ rat in Sandringham folgende Staatsräte: Ihre Majeſtät die Königin, den Prinzen von Wales, den Herzog von Vork, den Herzog von Glouceſter und den Herzog von Kent.“ Der Staatsrat beſteht alſo außer der Königin aus den vier Söhnen des Königs. An dem Kronrat nahm auch der Erzbiſchof von Canter⸗ bury teil, dagegen war der Prinz von Wales nicht zugegen. König Georg Das engliſche Volk hat in Georg V. nicht nur einen Monarchen verloren, ſondern einen Vater, einen Menſchen, der Engländer unter Engländern war, der keine unſicht⸗ bare Scheidewand zwiſchen ſich und ſeinem Volk kannte. Die warmen und einfachen Schlichtheiten, die aus den Bot⸗ ſchaften des Königs an ſeine Völker zu ſeinem Jubiläum und zuletzt noch zum Weihnachtsfeſt ſprachen, appellierten ſtärker an das Gefühl des Briten als die funkelndſte Adreſſe es hätte tun können. Georg V. beſtieg 1910 den Thron als zweitgeborener Sohn Eduards VII. Sein älterer Bruder, der Herzog von Clarence war früh geſtorben. Georg V. beſaß nicht den glänzenden Charme ſeines älteren Bruders; er war ein Seemann, der ſeinen Beruf nicht als die äußere Faſſade ſeines hohen Standes betrachtete, ſondern der arbeitete und der Zeit ſeines Lebens ein Marineſachverſtändiger war, dem kein Lord der Admiralität etwas vormachen konnte. Den„Marinekönig“ hat das Volk ihn ſpäter, als der Tod ſeines Vaters Eduard ihn auf den Thron berief, gern ge⸗ nannt, und noch bis in die letzten Jahre gehörte die große Kiebe des Königs der See und der Flotte. Man weiß, daß Georg V., ſicher in froher Erinnerung an ſeine Leutnants⸗ jahre, mit Vorliebe ſeine acht„Britannia“ ſelbſt zu ſteuern pflegte. Aber das iſt nur eine Seite von Georgs V. Weſen und nicht die wichtigſte. Was die Liebe des Volkes und das un⸗ endliche Vertrauen rechtfertigte, das alle Kreiſe des briti⸗ ſchen Reiches von der Regierung bis zu„Seiner Majeſtät allergetreueſter Oppoſition“, von den Engländern bis zu den Bewohnern der fernſten Winkel des Weltreiches nie verließ, iſt die Rolle, die der König in der Politik ſeines Lan⸗ des ſpielte, ſo paſſiv dieſe auch bei flüchtiger Betrachtung — im Gegenſatz zu der ſchickſalsſchweren Aktivität ſeines Vaters— auch erſchien: Georg V. war in der britiſchen In⸗ nenpolitik der große Vermittler, der ruhende Pol, das ausgleichende Moment. Er war dies in einer Zeit, da es nicht leicht war, auszugleichen, denn wenn wir auch von der ſchwerſten Belaſtung des Empire, dem Weltkrieg, ab⸗ ſehen, ſo war die Nachkriegszeit zweifellos die ſchwerſte und ſchwierigſte, die Großbritannien, ſeine Dominions und Ko⸗ lonien ſeit langem durchmachen mußten. Fraglos hatten ſich als Folge des Weltkrieges die Bande gelockert, die einſt das britiſche Weltreich einten. Die Perſon des Königs war es, die immer über allen Zwieſpälten und Differenzen ſtand und in der ſich die Glieder des britiſchen Weltreiches immer wieder einten und zuſammenfanden. In der Innenpo⸗ litik war eine Umwertung aller Werte erfolgt. Die tra⸗ ditionelle Trennung in die Regierungspartei und die Oppoſitionspartei hatte aufgehört. Es war zweifellos ein ſchwerer, aber ein für den„Vater des Vaterlandes“ ſicher auch ein bedeutſamer Augenblick, als er zeitweilig die Re⸗ gierung einer Partei, der Arbeiterpartei, überantwortete, die ihrem ganzen Weſen nach britiſchen Traditionen nicht entſprach. Es iſt heute eine bekannte Tatſache, daß die Eini⸗ gung aller aufbauenden Kräfte in der nationalen Regie⸗ rung ein Werk vor allem des Königs geweſen iſt. Andere Stürme ſind ſeit 1918 über das britiſche Welt⸗ reich dahingefegt. Pfundabwertung, Streiks, Wirtſchafts⸗ kriſe erſchütterten auch das britiſche Reich bis in die Grund⸗ feſten. Es war nicht zuletzt das Vertrauen in den König, das Britannien dieſe Stürme überſtehen ließ. Noch etwas anderes verdient hervorgehoben zu wer⸗ den: der überragende Familienſinn des Königs, der bei⸗ ſpielgebend für das britiſche Volk geworden iſt, und es iſt bezeichnend, daß alle Geſchichten, die man ſich über den König erzählt, faſt nur Geſchichten ſind, die die königliche Familie betreffen. Das engliſche Volk kann in ſeiner Trauer um ſeinen König der Sympathie der Welt und namentlich Deutſch⸗ lands ſicher ſein. 25 85 Die deutſchen Frontkämpfer in London Ehrung der gefallenen engliſchen Kameraden. London, 21. Januar. Die deutſche Frontkämpferabordnung ehrte am Montag die Toten des ltkrieges, die auf Seiten des britiſchen Reiches fielen und deren Ehrenmal, der„Kenotaph“, ſich in White⸗Hall, dem engliſchen Regierungsviertel, erhebt. Das Hakenkreuzbanner, der Anion Jack und die Flagge des Hauptquartiers der Britiſh⸗Legion wehten dem Zug e verbände, lung nahm auch General fe der„Eroberer Wit⸗ voran, in dem ſich die Mitglieder der deutſchen Abordnung gemeinſam mit den Vertretern der Britiſh Legion zu den Stufen des Ehrenmals begaben. Der Leiter der deutſchen Abordnung, Stahmer, legte im Namen der deutſchen Front⸗ kämpferverbände einen Lorbeerkranz nieder. Die Fahnen ſenkten ſich und die Mitglieder der deutſchen Frontkämpfer⸗ abordnung ehrten mit der zum Deutſchen Gruß erhobenen Hand das Gedächtnis ihrer gefallenen britiſchen Kameraden. Nach der Kranzniederlegung beſichtigten die deutſchen Frontkämpfer in Begleitung der Führer der Britiſh Legion einen Betrieb, in dem von ehemaligen engliſchen Front⸗ kämpfern Mohnblumen hergeſtellt werden. Dieſe künſt⸗ lichen Mohnblumen ſollen an die blutigen Kämpfe auf den Feldern Flanderns erinnern. Sie werden alljährlich am Waf⸗ fenſtillſtandstag zu Gunſten der ehemaligen britiſchen Front⸗ kämpfer und ihrer Hinterbliebenen verkauft. Ehrung des Abtes Schachleiter Zum 75. Geburtstag.— Ernennung zum Ehrendoktor. München, 21. Januar. Die Philoſophiſche Fakultät der Univerſität München er⸗ nannte Abt Alban Schachleiter zum Ehrendoktor. Der Rektor der Aniverſität, Profeſſor Dr. Leopold Kölbl, und der Dekan der Philoſophiſchen Fakultät fuhren am Montag nach Feilnbach bei Bad Aibling, um den Abt an ſeinem 75. Ge⸗ burtstag feierlich zu promopieren. Auf dem Gebiete der Muſikwiſſenſchaft hat Abt Schachleiter der deutſchen Wiſſenſchaft unſchätzbare Dienſte geleiſtet, indem er um die Wahrung des alten und urſprüng⸗ lichen Sinnes der künſtleriſchen muſikaliſchen Meſſegeſtaltung unermüdlich bemüht war und indem er Entſcheidendes für das Verſtändnis des gregorianiſchen Chorals getan hat. Ihm iſt es zu verdanken, daß die antike Schönheit der gregorianiſchen Choralmelodie neu erſtand. Weſentliches Ver⸗ dienſt des Abtes iſt auch die Gründung und achtjährige Lei⸗ tung der„Muſica Divina“, der hochangeſehenen Zeitſchrift für Muſikgeſchichte. Auch die Schöpfung der Schola Grego⸗ riana in der Allerheiligen⸗Hofkirche in München iſt Abt Schachleiter zu verdanken. Abt Schachleiter hat wie ſelten jemand für ſein Deutſchtum gekämpft, hat Verhaftung, Plünderung und Todesdrohung ſtandhaft ausgehalten. Er hat den Glauben an die deutſche Wiedergeburt nie verloren und als deutſcher Kämpfer alle Leiden auf ſich genommen und um das Werk Adolf Hitlers gebangt und gebetet und ihm ſtets die Treue gehalten. In dieſer unverbrüchlichen Treue iſt er der Jugend ſtets ein Vorbild und Beiſpiel. Erfülltes Sehnen Rede des Reichsminiſters Kerrl. Hannover, 20. Januar. Im Kuppelſaal der Stadthalle ſprach vor den Amtsträ⸗ gern der NS⸗Frauenſchaft aus dem Gau Süd⸗Hannover⸗ Braunſchweig Reichsminiſter Kerrl. Er knüpfte an das Raabe⸗Wort an:„Habt acht auf die Gaſſen, ſchaut auf zu den Sternen!“. das für die Kämpfer der Bewegung heiße, zwar auf das Alltägliche des Lebens zu achten, ſich darin aber nicht zu verlieren, ſondern das Höchſtziel der Bewe⸗ gung nie aus den Augen zu laſſen. i Der Miniſter ſprach dann über weltanſchauliche und re⸗ ligiöſe Fragen. Das Sehnen habe endlich ſeine Erfüllung gefunden in dem ſchlichten, namenloſen Zimmermannsſohn aus Nazareth, der nicht nur gewaltiger predigte als die Schriftgelehrten und darum vom Volke verſtanden wurde, ſondern der auch durch ſein Leben die Wahrheit ſeiner Er⸗ kenntnis bewies. s Parallele entwickelte der Redner ein Bild des de ut⸗ ſchen Sehnens nach der großen Volksgemeinſchaft durch Jahrhunderte hindurch. Dann ſei genau wie vor 1935 Jah⸗ ren ein einfacher Menſch, ein namenloſer Gefrei⸗ ter des Weltkrieges, gekommen und habe das große deutſche Sehnen geſtillt. Auch er habe anders und gewal⸗ tiger geredet als die Schriftgelehrten und auch er ſei vom Volke verſtanden worden. So habe das Wunder der deut⸗ ſchen Einigung geſchehen können, die Auferſtehung aus Schmach und Schande. Zuletzt befaßte ſich der Miniſter mit der Stellung de⸗ Nakionalſozialismus zu den Kirchenfragen. der National- ſozialismus habe den Grundſatz die Kirche zu ſchützen, er habe aber keinen Iweifel daran gelaſſen, daß die Führung im Staat nur einem gebühre: Adolf Hitler! Wer das aner⸗ kenne, werde in kirchlichen Dingen niemals behindert.„An⸗ ſere Reli ion iſt Deutſchland“, ſagt man, aber das kann nur 450 aß Deutſchland die uns von Gott geſtellte Auf ⸗ gabe i i Kundgebungen in Wilna gegen Litauen. In Wilna und den anderen Städten des Wilna⸗Gebietes fanden Maſſenkundgebungen unter der Loſung„Gegen die Bedrückung der Polen im litauiſchen Staat“ ſtatt. Eine öffentliche 1 in Wilna, die eine ſcharfe Ent⸗ ſchließung gegen das Verhalten Litauens annahm, ſtand unter Leitung des Vorſitzenden der Wilnger Frontkämpfer⸗ General Oſikowſki. An dieſer Verſamm⸗ nas“, teil, der von den Maſſen lebhaft begrüßt wurde. Ge⸗ neral Oſikowſki erklärte dabei, man müſſe 9 1 fragen, ob es den Frieden und geregelte Beziehungen wolle oder aber die Abſicht habe, weiterhin ſeine Schikanen und Ge⸗ walttaten fortzuſetzen. 1 5. Der Dollfußkurs Reden Skarhembergs und Schuſchniggs— Volksabſtimmung abgelehnt. Die Vaterländiſche Front hat in Wien einen Funktio⸗ närappell abgehalten, bei dem Bundeskanzler Dr. Schuſch: nigg und Vizekanzler Fürſt Starhemberg geſprochen haben. Am Tage vorher hielt die Vaterländiſche Front eine Preſſekonferenz ab, auf der Vizekanzler Fürſt Star⸗ hemberg den Zweck des Funktionärsappells behandelte. Als Aufgabe der nächſten Zeit bezeichnete er es, daß der Grundſatz praktiſch durchgeſetzt werde, daß niemand außer der Vaterländiſchen Front berechtigt ſei, in Oeſterreich Po⸗ litik zu machen. Er brachte zum Ausdruck, daß jeder, der vom Staat bezahlt werde, auch der Vaterländiſchen Front angehören müſſe. Das habe nichts zu tun mit einem abſo⸗ lut undeutſchen Kadavergehorſam gegenüber der Staats⸗ führung()). Er werde mit allen Mitteln danach ſtreben, daß ſämtliche Poſten des öffentlichen Lebens ausnahms⸗ los, und möge es ſich auch um die ſcheinbar bedeutungs⸗ loſeſten Poſten, beiſpielsweiſe eines Vereinsvorſtan⸗ des in irgendeinem kleinen Orte, handeln, ausſchließlich von Oeſterreichern, die bewußte Oeſterreicher ſeien, beſetzt würden. Auf eine Frage, was an den Gerüchten über eine be. vorſtehende Volksabſtimmung wäre, erwiderte Fürſt Star⸗ hemberg, eine Volksabſtimmung komme in abſehbarer Zeit in Oeſterreich nicht in Frage. Wohl werde erwogen, im Rahmen der ſtändiſchen Körperſchaften nach Möglichkeit dem Gedanken der Wahlen Aechnung zu kragen. An ſich könne Oeſterreich eine Volksabſtimmung wohl abhalten, wenn es die Garantie hätte, daß dieſe unbeeinflußbar ſei. Eine Abſtimmung ſei aber Sache der Propaganda, und dieſe hänge ab von den zur Verfügung ſtehenden Mitteln. In dieſer Hinſicht ſei Oeſterreich nicht in der Lage, in Kon⸗ kurrenz zu treten mit den Mitteln, die den Nationalſozia⸗ liſten zur Verffigung ſtänden. 5 Auf dem Funktionärappell ſprach zunächſt Bundeskanz⸗ ler Dr. Schuſchnigg, der betonte, daß Oeſterreich den Dollfußkurs unabänderlich weiterführen werde. Auch er erwähnte, daß man in der letzten Zeit in Oeſterreich ver⸗ ſuche, für eine Volksabſtimmung Propaganda zu machen. Je mehr man aber glaube, die Regierung zwingen zu können, deſto ſpäter werde die Volksabſtimmung durch⸗ geführt werden. Die Ausführungen des Vizekanzlers Starhem⸗ berg, der als Bundesführer der Vaterländiſchen Front ſprach, bewegten ſich im weſentlichen in dem gleichen Sinne, in dem er bereits zur Preſſe geſprochen hatte. Fürſt Star⸗ hemberg erklärte einſeitend, daß ein freies und unabhän⸗ iges Oeſterreich im Sinne der göttlichen Weltordnung iege. Einen Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland, einen Ju⸗ ſammenſchluß Oeſterreichs mit deutſchen Stämmen in der Form, daß Oeſterreich in ein zenkraliſtiſches Reich einge⸗ gliedert würde, 195 er ab. Der Kampf gegen die Anſchluß⸗ 08 ſei ein Hauptprogrammpunkk der Vaterländiſchen ronk. Fürſt Starhemberg erklärte, er müſſe es ablehnen, in ein politiſches Syſtem gezwungen zu werden. das ſeinem innerſten Weſen nach undeutſch und deutſchfremd ſei. Wenn es Leute in Oeſterreich gebe, die behaupteten, daß der An⸗ ſchluß an das heutige Deutſchland vereinbar ſei mit einem richtigen und ehrlichen Bekenntnis zum Vaterland, ſo ſage er, das ſei ein Schwindel und Betrug. Zum innenpolitiſchen Kurs erklärte Fürſt Starhemberg: „Radikaler, ſyſtematiſcher und hartnäckiger als bisher wol⸗ len wir den Kampf gegen verſteckte und offene Feinde des paterländiſchen Gedankens führen. Wir ſind entſchloſſen, härter und gröber als bisher zuzufaſſen.“ Politiſches Allerlei Vor Lavals Rücktritt Mittwoch entſcheidender Kabinettsrak.— Um die Nachfolge. Paris, 21. Januar. In gutunterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß Laval am Dienstag aus Genf zurückkehrt. Am Miktwoch findet ein Kabinettsrat ſtatt, in deſſen Verlauf Skaatsmi⸗ niſter Herriot ſeinen Kücktritt bekanntgeben wird und die übrigen radikalſozialen Miniſter ihre Abſicht verkünden werden. dem Beiſpiel Herrioks zu folgen. er ensnot 7 ſicht auffordernden Stimmen ſchollen über den Bahnſteig, 99 6* der Maſchine in einen muffigen Nebel hüllte. Auf der 5 Von Robert Fuchs⸗Liska. Noch nie in ſeinem Leben war Oberſt Rademar ſo erſtarrt geweſen wie in dieſer Sekunde, als Dela ihm dieſen Vor⸗ wurf machte und mit hartem Zuſchlagen der Tür aus dem Zimmer ging. Er ſtand wortlos da, hörte die Stufen der nach dem Obergeſchoß führenden Treppe unter den haſtigen Schritten des Mädchens knarren und konnte nur den einen Gedanken denken: Ich habe mein Kind beleidigt durch eine irrige Handlungsweiſe. Aber er raffte ſich auf aus ſeiner Erſtarrung und verbiß ſich in ſeinen Trotz. Er wollte der Tradition treu bleiben. Zu dieſer Tradition gehörte auch die Forderung: Gehorſam des Kindes gegenüber dem Vater... Anerkennung der väterlichen Gewalt... Einſicht, daß der Vater ſtets das richtige tat, weil er nur das beſte wollte. 5 Er riß die Tür auf und rief nach ene. Als die Alte kam, befahl er:„Augenblicklich hinauf zu meiner Tochter! Sage, ich gebe nur fünf Minuten Zeit, vor mir zu erſcheinen und mich um Verzeihung zu bitten.“ Lene wagte keinen Widerſpruch und keine Verteidigung Delas, denn der alte Mann ſah geradezu furchterregend aus mit flammenden Augen im zorngeröteten Antlitz. Mit müdem Schritt ſtieg ſie zu Delas Zimmerchen hinauf. Ach, nun war alles ſo friedlich geweſen, Wärme in den Stuben, Eſſen auf dem Tiſch, Geld im Hauſe und der harte Weißkopf mit ſeinem unbeugſamen Trotz rief das Unheil wieder herbei. Oberſt Rademar wartete in ſeinem Arbeitszimmer. Er vernahm Delas Schritte auf dem Flur und erhob ſich, bereit zu einem verſöhnlichen Wort, wenn ſie nur zugab, zu weit gegangen zu ſein mit dem Vorwurf, ihr großes Leid be⸗ reitet zu haben. 8 Doch draußen ſchlug die Haustür zu. Ein lautes Auf⸗ weinen der alten Lene. Dann knirſchte vor den Fenſtern des Arbeitszimmers der Schnee unter den vorwärts haſten⸗ den Füßen eines Menſchen. ö 2% FF Miniſterpräſident Laval, ſo erklärt man, werde ſich dann ſofort zum Staatspräſidenten begeben, um den Geſamtrück⸗ tritt des Kabinetts zu unterbreiten. Weiter glaubt man, daß Laval jedes Angebot, eine neue Regierung zu bilden, ablehnen werde. Ueber die Nachfolge Lavals ſcheint in radikalſozia⸗ len Kreiſen noch keine feſtſtehende Meinung zu herrſchen. Die radikalſozialen Abgeordneten, die am Montag in der Kammer waren, bedauerten, daß Staatsminiſter Herriot nicht geneigt ſcheine, die Neubildung einer Regierung zu übernehmen. Der radikalſoziale Vollzugsausſchuß hat den ehemaligen Miniſterpräſidenten Daladier zum Parteivorſitzenden ge⸗ en da Herriot ſich weigerte, eine etwaige Wahl anzu⸗ nehmen. Mongoliſcher Staat ausgerufen Neue Lage in Nordchina. Peiping, 20. Januar. In Nordching iſt über Nacht ganz plötzlich eine neue Sage geſchaffen worden. Der ſtellvertkrekende Vorſitzende des politiſchen Rates der Inneren Mongolei, Fürſt Te⸗ wang, hat in einem Zirkulartelegramm die Ausrufung eines neuen mongoliſchen Staates Menguo bekanntgegeben. Dieſes wichtige Telegramm wurde zwei Tage lang vom Regierungstelegraphenamt zurückbehalten. Das Zir⸗ kulartelegramm iſt außer vom Fürſten Tewang noch von dem Kommandierenden der vom japaniſchen Oberkommando in Mandſchukuo organiſierten mandſchuriſchen Truppen, Tſochihae, unterzeichnet. Nach Mitteilungen japaniſcher Blätter iſt es in der Provinz Suſuan nördlich des Ortes Sinhe bereits zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen der japaniſch⸗mandſchuriſchen Ar⸗ mee und den Truppen der Provinzialregierung von Schanſi gekommen, wobei, wie es heißt, Liſchuhſin den Rückzug an⸗ getreten habe. Aſiatiſcher Dreiländerblock Hiroka fordert Juſammenſchlußß Japans, Chinas und Mandſchukuos. Tokio, 21. Januar. Der japaniſche Außenminiſter hielt am Montag im Reichstag eine große politiſche Rede, in der er eingangs erklärte, daß Japans beſondere Aufgabe auf die Erhal⸗ tung und Feſtigung des Friedens im Fernen Oſten ſei. Die grundſätzlichen Vorausſetzungen hierfür ſeien die Untrennbarkeit Japans und Mandſchukuos und der Aus⸗ gleich mit China und der Sowjetunion. Hirota ſetzte ſich dann lebhaft für die Bildung eines Dreiländerblocks Japan⸗ Ching⸗Mandſchukuo ein. Die drei Länder müßten ſich auch zur Hekämpfung des Kommunismus zuſammenſchließen. Dies ſei die notwendige Grundlage für einen Ausgleich mit der Sowjetunion die durch ihre gewaltigen Rüſtungen an der 9 die Verſtändigung verhindere und Gefahren auslöſe. Japaniſche Marineflieger gegen das Kabinekt. Wie die Zeitung„Juji Shimpo“ berichtet, haben 30 jüngere Marineoffiziere den Stationschef des Kriegshafens Nokuſuka, Vizeadmiral Jonai, aufgeſucht, und ihm ihre Un⸗ zufriedenheit über die Entwicklung der politiſchen Lage und die mangelnde Energie des Kabinetts in der Frage der Klärung der wahren japaniſchen Staatsidee auszudrücken. „Kampf bis zur Befreiung!“ Die Abeſſinier wollen auch unker ſchwerſten Verluſten durchhalten. Addis Abeba, 20. Januar. Italieniſche Flieger haben— abeſſiniſchen Meldungen von der Front zufoſge— wiederum die Stadt Korem mit Bomben belegt und Erkundungsflüge bis ſüdlich von Uardia durchgeführt. Nach Berichten des Ras Deſta dauert die vor 15 Tagen begonnene Schlacht bel Dolo und am Canale Dorio weiterhin an. Die Italiener ſetzten dort vor allem Somali⸗ kruppen ein, mit deren Spitzenabteilung die Heeresgruppt Ras Deſta ſtändig im Kampf liegt. Die Schaffner ſchlugen die Türen zu und ihre zur Vor⸗ den der von der eiſigen Abendkälte niedergedrückte Dampf anderen Seite des Bahnſteigs rollte ein ankommender Perſonenzug vor, an denen die Beamten entlang ſchritten und„Dresden— Bahnhof Neuſtadt!“ ausriefen. Frau von Meebold ſtand vor dem zur Abfahrt bereiten Schnellzug und reichte nochmals die Hand zum Kupeefenſter hinauf. „Alſo Gott befohlen, Kleine“, ſagte ſie abſchiednehmend, „Ich wünſche Ihnen alles Gute für Berlin. Seien Sie nur tapfer und halten Sie das Glück feſt beim Zipfel, wenn es Ihnen in den Weg läuft. Es tut mir leid, daß ich Ihnen eine nur ſo geringfügige Summe zur Verfügung ſtellen konnte. Aber Sie wiſſen ja.“ „Zweihundert Mark ſind ſehr viel Geld“, entgegnete Dela.„Sie werden Geduld haben müſſen, Frau Li, bis ich Ihnen meine Schuld abtragen kann.“ „Das bedrückt mich nicht“, verſicherte die Baronin.„Ich habe nur vor einem ein bißchen Furcht: wenn Ihr Vater erfährt, daß ich es war, die Ihnen geholfen hat.“ Sie konnte nicht weiterſprechen, der Zug ſetzte ſich in Bewegung. Sie blieb ſtehen und muſterte aufmerkſam die vorübergleitenden Wagen. Doch vergebens erwartete ſie, den Kommerzienrat Leuenberg an einem der Fenſter zu entdecken. Wie ſchrecklich!... ſie hatte ihn doch rechtzeitig genug durch den Fernſprecher verſtändigt. Enttäuſcht ſah ſie dem in die Dunkelheit hinein dampfenden Zuge nach und fühlte ſich von heißer Angſt bedrängt. Sorge laſtete plötzlich auf ihr. Das hatte ſie nicht ge⸗ wollt, daß das erregte Mädchen ſchutzlos ins Blaue und Ungewiſſe flüchtete. Dela war um die Mittagszeit gekommen und hatte um Zuflucht gebeten. Unmöglich, ihr dergleichen zu gewähren. Frau Li hatte keine Luſt gehabt, Zuſammen⸗ ſtöße mit dem Oberſt auszuſechten. Aber von der Tür hatte ſie das arme Ding auch nicht weiſen können. Zuſpruch, nach dem Hauſe des Vaters zurückzukehren, war vergeblich ge⸗ blieben. Dela ſagte hart:„Ich bin volljährig und— nach dem eigenen Wort meines Vaters— Herrin meiner Ent⸗ ſchließungen, ich will über meine Zukunft ſelbſt beſtimmen.“ Da hatte Frau Li denn vorgeſchlagen, Dela ſolle nach Berlin reiſen, weil in der Millionenſtadt weit eher als in Die abeſſiniſche Regierung erklärt in einer der Beyßl⸗ kerung bekanntgegebenen Mitteilung, daß die italienſſchz Preſſe kleine örtliche Erfolge bei Dolo in einen großen ita⸗ lieniſchen Sieg umgewertet habe, um den Kampfgeiſt der eigenen Truppen und des Volkes zu heben, da die bisher gen außerordentlich ſchweren Verluſte in keinem Verhältniz zu den erzielten Erfolgen ſtänden. Man verſuche durch der⸗ artige Meldungen andererſeits auch die Widerſtandkraft der abeſſiniſchen Truppen und der Bevölkerung Abeſſinienz zu ſchwächen. „Aber,“ ſo ſchließt die Erklärung,„ſelbſt der Gebrauch von Gas und die Bombenabwürfe auf Städte. Lazareſſe und Verbandsplätze werden das abeſſiniſche Volk nicht zum Abbruch des Kampfes bringen. Im Gegenteil, der Kampf. geiſt wird hierdurch geſtärkt und ſelbſt unter ſchwerſten Ver⸗ luſten wird das abeſſiniſche Volk bis zur Befreiung ſeinez Landes kämpfen.“ Der italieniſche Heeresbericht Weiterer Vormarſch an der Südfront. Rom, 20. Jan. Das italieniſche Propagandaminiſterium gibt des neue Telegramm des Marſchalls Badoglio gls amtliche Mitteilung Nr. 101 bekannt, das folgenden Work⸗ laut hat: f Die bei Canale Doria geſchlagene Armee des Ras Deſta Damto wird von unſeren Truppen unaufhaltſam verfolgt, Die von General Graziani befehligten Abteilungen ſind am 18. Januar in das Gebiet des Galla Barana vorgedrungen und haben Fiitu, 230 Kilometer von Dolo entfernt, be⸗ ſetzt, wobei ſie feindliche Truppen, die verſuchten, Wider⸗ ſtand zu leiſten, zerſtreuten. Die Verfolgung wird fortgeſetzt, Unſere Truppen trafen entlang den Karawanenſtraßeg auf Scharen von Flüchtlingen in erbarmungswürdigem Zu⸗ ſtand, die ſich ergaben und Waſſer und Lebensmittel er⸗ flehten, da ſich die Verpflegung des Gegners in völliger Zerrüttung befand. Auch den Daua Parma und Web Geſtro entlang rücken unſere Truppen vor, wobei ſie feind⸗ liche Truppen zerſtreuen An der Eritrea⸗Front wird eine rege Tätigkeit der Flugwaffe, der Artillerie und unſerer Aufklärungstruppen auf der ganzen Linie zwiſchen Makalle und dem Takazze⸗ Fluß fortgeſetzt. „Auf ſich ſelbſt angewieſen“ Neue Erklärung der abeſſiniſchen Regierung. Genf, 21. Januar. Der 13er⸗Ausſchuß des Völkerbundsrates hat, wie ge⸗ meldet, am Montag mit dem abeſſiniſchen Erſuchen um Entſendung eines Unterſuchungsausſchuſſes auch das ſchon einige Wochen vorher geſtellte Verlangen nach Gewährung einer Finanzhilfe abgelehnt. Gleichzeitig veröffentlicht des Völkerbundsſekretariat eine neue Erklärung det abeſſiniſchen Regierung, in der dieſes Verlangen nochmals geſtellt wird. Die abeſſiniſche Regierung, heißt es darin, mache dem Völkerbund keine Vorwürfe. Es ſei ihr nicht unbe⸗ kannt, daß gewiſſe Regierungen zögerten, Maßnahmen zu ergreifen, die ſie in einen ſie nicht unmittelbar betreffenden Streit hineinziehen könnten. Es zeige ſich jetzt, daß die kleinen Völker bei der Ver. keidigung ihrer unabhängigkeit und kerritorialen Anver⸗ ſehrheit vorwiegend auf ſich ſelbſt angewieſen ſeien. Das abeſſiniſche Volk ſei feſt entſchloſſen, ſolange zu kämpfen, bis ſein Gebiet vom Jeinde befreit ſei und es Sicherheits bürgſchaften gegen einen künftigen Angriff erlangt habe. Die abeſſiniſche Regierung ſtelle aber die Frage, ob die Opfer und die Leiden Abeſſiniens nicht abgekürzt werden könnten. Wenn nicht nachdrücklichſt und raſch eingegriffen werde, werde der Krieg langwierig ſein. Die Note ſpricht ſodann von kriegeriſchen Meldungen über ſenſationelle Siege am Vorabend der Rats⸗ tagung und von einem Manöver, das darin beſtehen würde, das Verlangen der abeſſiniſchen Regierung nach Unter⸗ ſuchung zur Vorbereitung eines Anſchlags auf die Unab⸗ hängigkeit und Unverſehrtheit Abeſſiniens umzuwandeln. Anker Bezugnahme auf das Verlangen der italientſchen Regierung nach Erweiterung ihres Gebiets in Afrika erklär die abeſſiniſche Regierung ſchließlich, daß ſie Italien keiner⸗ lei Expanſionsrecht und keinerlei hiſtoriſche Miſſion in Afrika zuerkenne. f Dresden ein Menſchenkind Gelegenheit fände, ſich irgendwie zu betätigen. Verſchwiegen aber hatte ſie dem Mädchen, daß ſie nach einer Ausrede, mit der ſie das Zimmer verließ, an den Fernſprecher gegangen war, um Leuenberg die große Neuigkeit mitzuteilen. Klappe zu ſchlagen: Leuenberg ſollte im Hauptbahnhof den Zug beſteigen, damit die vom Neuſtädtiſchen Bahnhof aus reiſende Dela ihn nicht gleich ſah und ſomit an eine Zufallsbegegnung glauben würde... er fände dabei gute Gelegenheit, ſich zum erſtenmal in ungeſtörtem Alleinſein mit dem Mädchen näher bekannt zu machen, eingehender als bei den Beſuchen von kurzer Dauer im Hauſe des Oberſts... Dela aber hätte in dem gutherzigen und redlichen Leuenberg für's erſte einen zuverläſſigen Beſchützer.. vielleicht konnte er dem jungen Ding auch behilflich ſein bei der Suche nach einem Erwerb, falls es auch ihm nicht gelang, Dela zur Heimkehr zu bewegen. gelang ihm das aber, dann hatte er durch ſein Beſchützeramt Dela ſich verpflichtet, nicht weniger den Oberſt, und wenn es ihm dann noch ernſt war mit ſeiner einſtweiligen auf nichts gebauten Werbung um Dela, ſo fand er kaum jemals beſſere Gelegenheit, dieſe Werbung anzubringen Der Kommerzienrat hatte alle dieſe in Haſt am Telephon vorgebrachten Darlegungen vortrefflich gefunden, hatte auch verſprochen, die Vorſchläge zu befolgen. Und nun fuhr der Zug zur Halle hinaus und kein Kom⸗ merzienrat Leuenberg hatte, wie verabredet war, ſich am Kupeefenſter eines der hinteren Wagen blicken laſſen, nach⸗ dem Frau Li— wie ebenfalls beſprochen— es fertig ge⸗ bracht hatte, Dela in einen der vorderen Wagen zu bugſieren, Mit dem Gefühl, eine überaus ſchwere Verantwortung auf ſich geladen zu haben, fuhr die Meebold mit dem Auto⸗ bus nach dem Weißen Hirſch hinauf. Sie kämpfte mit zwei Ueberlegungen, ohne ſich entſchließen zu können, welcher von beiden ſie den Vorzug geben ſollte. 5 War es richtiger, in die Leuenberg'ſche Villa zu gehen und den Kommerzienrat zum Aufbruch nach Berlin zu drängen, ihn hinter Dela her zu ſchicken? War es klüger, den Oberſt aufzuſuchen und ihm alles einzugeſtehen?. Doch, den Zorn des alten Brummbärs zu ertragen nein, es war das bequemere, ſich an Leuenberg zu wenden. Sie dachte, zwei Fliegen mit einer r Behle ene Alus lem ladiscuen laud Ben ita⸗ geiſt der bisher erhältniz urch der⸗ andkraft eſſinienz Bebrauch zazareſſe icht zum Kampf. ten Ver. g ſeines t niſterium glio alz Wort as Deſta verfolgt, ſind am edrungen nt, be⸗ Wider⸗ yrtgeſetz. enſtraßen zem Zu⸗ ittel er⸗ völliger d Webi ie feind⸗ Tätigkeit Struppen Takazze⸗ 2 . uar. wie ge⸗ ſen um as ſchon vährung ffentlicht nig der ochmals iche dem t unbe⸗ )men zu effenden der Ver. Unver⸗ n. Das kämpfen, herheits⸗ habe. „ ob die werden gegriffen dungen 22 Rats⸗ würde, Unter⸗ e Unab⸗ andeln. ienſſchen a erklärk keiner ⸗ ſion in eee rgendwie chen, daß rließ, an ie große nit einer heſteigen, ide Delg gegnung heit, ſich Mädchen Beſuchen ela aber rg für“ onnte er iche nach Dela zur un hatte et, nicht rnſt war ung um it, dieſe 5 werden. Tagung der badiſchen Diplomlandwirte () Karlsruhe, 20. Jan. Der Landesverein Baden des dem Neichsnährſtand angegliederten Reichsbundes deutſcher Diplomlandwirte e. V. hielt am Sonntag im Coloſſeum ſeine diesjährige Landestagung ah. Landesbauernführer Eng⸗ ler⸗Füßlin führte u. a. aus, mitten in der theoretiſchen Ent⸗ wicklung der zweiten Erzeugungsſchlacht 1936 müßten wir uns auch diesmal auf unſere eigene Kraft verlaſſen. Der Diplomlandwirt habe ſich vor Augen zu halten, daß die Bauern nicht für ihn da ſeien, ſondern daß umgekehrt er der erſte Bauer im deutſchen Bauerntum zu ſein habe und beiſpielgebend vorangehen müſſe. Das neue Jahr werde zwar Schweres bringen, doch gemeinſam mit der SS und dem Wahlſpruch des Reichsführers der SS, Himmler,„Deine Ehre heißt Treue“ werde ein voller Erfolg für unſer Vater⸗ land errungen werden können. Der Reichsgeſchäftsführer des RDe., Pg. Dr. Krämer, umriß die Aufgaben des RD. der ein Regiment in der Armee der deutſchen Bauern, Mit⸗ arbeiter und Mitſtreiter mit einem techniſchen Können, einer vollendeten Ausbildung und einem umfaſſenden Wiſſen ſei. Der Diplomlandwirt könne als Bindeglied zwiſchen der politiſchen Führung des Bauerntums und dem Bauerkum gelten, aber wenn ſein Wirken auf fruchtbaren Boden fallen ſolle, müſſe er aus eigener Ueberzeugung, aus den Quellen des Herzens und des Blutes ſprechen und ſich zugleich ſeiner bäuerlichen Sendung bewußt ſein. In Schulungslagern wür⸗ den die Landwirtſchaft Studierenden in Zuſammenarbeit mit dem NS˖StB betreut. Nach Fragen der Verbandszuge⸗ hörigkeit ermahnte der Redner die Diplomlandwirte, jeder an ſeiner Stelle uneigennützig mitzuarbeiten an der Durch⸗ führung der Aufgaben. () Baden⸗Baden.(Großauktion im Hotel Meß⸗ mer) Im Hotel Meßmer in Baden⸗Baden, das namentlich am vorigen Jahrhundert und bis zum Ausbruch des Krieges eine ganz bedeutende Rolle ſpielte— Könige und Kaiſer hatten ſich hier ſowohl zu politiſchen Anterhaltungen, Als auch zu erholendem und zerſtreuendem Aufenthalt ein Stelldichein gegeben— wird in dieſen Tagen wegen vollſtändiger Auf⸗ löſung des geſamten Hotel⸗ und Wirtſchaftsbetriebs das geſamte Inventar verſteigert. Der Hotelbetrieb wurde zwar kurz nach dem Kriege eingeſtellt, jedoch hegte man die Hoff⸗ nung, den Betrieb in irgend einer Form wieder aufnehmen zu können. Doch der immer ſtärker einſetzende Verfall der deutſchen Wirtſchaftsverhältniſſe und insbeſondere der kata⸗ ſtrophale Rückgang in der Fremdeninduſtrie nach den In⸗ flationsjahren brachten alle Pläne zum Scheitern. Was mit den Räumlichkeiten geſchehen wird— die Stadt hat das Vorkaufsrecht— weiß man heute noch nicht. Für 26 000 Mark Schmuckſtücke geſtohlen. () Baden⸗Baden, 20. Januar. Am Sonntagnachmittag, wahrſcheinlich zwiſchen 2 und 3 Ahr, wurde in das Juweliergeſchäft E. Burgermeiſter, Sophienſtraße 10, eingebrochen und Brillant⸗Herren⸗ und Damenringe, Roſetten, Anhänger und dergl. aus der Schau⸗ fenſterauslage entwendet. Wie ſich bis jetzt überſehen läßt, beläuft ſich der Schaden auf etwa 26 000 Mark, der größ⸗ tenteils durch Verſicherung gedeckt ſein dürfte. Der oder die Diebe drangen durch den hinteren Flur in die Verkaufsräumlichkeiten ein, erbrachen das ſchwere Gitter und eine weitere Sicherungsvorrichtung, ließen den Rolladen des Schaufenſters herunter und räumten dieſes dann aus. Die Aufbewahrungsſchränke und Schaukäſten im Innern des Geſchäftes wurden gänzlich unberührt gelaſſen. Bemerkt wurde der Vorfall erſt beim Dunkelwerden, als der Inhaber kam, um das Licht einzuſchalten. Die Täter müſſen mit den örtlichen Verhältniſſen ver⸗ kraut geweſen ſein, denn ohne genaue Kenntnis dieſes hin⸗ teren Zuganges zum Verkaufsraum hätten ſich ihre Pläne in dieſer Art nicht verwirklichen laſſen. Man vermutet, daß es ſich um die gleichen Diebe handelt, die vor mehr als einem Jahr die Werkſtätte des Goldſchmiedemeiſters Koch in der Bäderſtraße plünderten und dabei die gleiche Methode zanwendten. I Dainbach bei Tauberbiſchofsheim.(Der gefähr⸗ liche Waſchzuber) Das ſechsjährige einzige Söhnchen des Arbeiters Karl Roſt kam einem Waſchzuber zu nahe, in dem kurz vorher die Wäſche überbrüht worden war und verbrühte ſich ſchwer. In dem verhängnisvollen Augenblick war niemand zugegen. Obgleich ſofort ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch genommen wurde, erlag das Kind einer durch die Brandwunden verurſachten Herzlähmung. 5 () Oberſchopfheim bei Lahr.(Im Walde verun⸗ glückt) Im Gemeindewald verunglückte hier der 32 Jahre alte Hermann Moſer. Beim Fahren mit dem Holsſchlitten kam er ſo unglücklich zu Fall, daß ihm mehrere Rippen ein⸗ gedrückt wurden, von denen eine vermutlich in die Lunge drang. In ſchwerverletztem Zuſtande wurde Moſer ſofort ins Bezirkskrankenhaus Lahr eingeliefert. Sein Zuſtand iſt Ernſt. a Aus den Nachbarländern Frankenthal.(Ein Denunziant verurteilt.) Der 57 Jahre alte im Ruheſtand lebende Ludwig Brügel aus Frankenthal hat im Laufe der 1 8 Jahre ſeinen frü⸗ heren Vorgeſetzten, den ſtädtiſchen Amtsrat A. F., fort⸗ laufend in der Abſicht angegriffen, ihn aus dem Amt zu bringen und zu vernichten. Er verfaßte eine von unflätigen Beſchmutzungen ſtrotzende Schmähſchrift, die er an vorge⸗ ſetzte Dienſtſtellen verſandte, bezichtigte den Amtsrat der pflichtwidrigen Beſeitigung, Vernichtung und Fälſchung von Urkunden und warf ihm vor, das Vertrauen des vor⸗ geſetzten Oberbürgermeiſters mißbraucht zu haben. Auch be⸗ zichtigte er den Angefeindeten des Separatismus und der Franzoſenfreundlichkeit. Ueber 30 Zeugen beſtätigten nun vor Gericht, daß an allen lügenhaften Behauptungen des Angeklagten Brügel kein wahres Wort iſt. Der Staats⸗ anwalt charakteriſierte ſein Treiben als moraliſches Unter⸗ menſchentum und beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Ge⸗ richt erkannte auf ſechs Monate Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung. Trier.(Die Leiche im Schleppnetz.) Dieſer Tage e Fiſcher bei Mörsdorf gegenüber 5 tersdorf eine weibliche Leiche mit dem Schleppnetz aus 921 Sauer gezogen. Man glaubte zunächſt, daß es. ſich 275 11 um das deutsche Mädchen handelte, das Weihnach Buben dieſem Gebiet ſpurlos verſchwunden iſt. Die tern 15 5 jedoch in der Leiche nicht ihre Tochter erkannt. Ob Mor oder Unglücksfall vorliegt, konnte bisher nicht ermittelt An Verbrennungen geſtorben „St. Ingbert, 20. Jan. Die neunjährige Erika Breyer in Wittersheim ſtellte beim Schuhputzen eine Doſe Schuh⸗ creme auf den heißen Ofen, die Feuer fing. Die brennende, flüſſig gewordene Creme ergoß ſich über den Körper des Kindes, ſo daß es ſchwere Brandwunden erlitt, Im Kran⸗ kenhaus iſt das Mädchen geſtorben. Reuſtadt d. d. 9.(Kraftwagen durchbricht Bahnſchranke) Ein aus Richtung Mußbach kom⸗ mender Perſonenkraftwagen fuhr auf den Straßenüber⸗ gang Nr. 2303 zwiſchen Neuſtadt a. H. und Mußbach an die für einen Perſonenzug geſchloſſene Schranke und drückte ſie ein. Die Windſchutzſcheibe des Kraftwagen⸗ wurde zer⸗ trümmert. Verletzt wurde niemand. Glücklicherweiſe wurde der Zug nicht gefährdet. ** Franrfurt a. M.(Betrüger flüchtig gegan⸗ gen.) Nach umfangreichen Scheckbetrügereien ging der 34jährige Hugo Trommer aus Schlierbach flüchtig. Trom⸗ mer kaufte am 6. Januar bei Landwirten in Gladenbach 14 Stück Vieh im Geſamtpreis von 4000 Mark. Den Kauf⸗ preis bezahlte er mit Schecks, die am 8. Januar fällig waren und dann keine Deckung hatten. In den zwei da⸗ zwiſchenliegenden Tagen hat Trommer das geſamte Vieh ſchleunigſt in Gießen verkauft, zum Teil unter Ankaufs⸗ preis. Mit dem Erlös iſt er flüchtig gegangen. Er beſitzl ein Motorrad Marke„NSU“ mit dem polizeilichen Kenn, zeichen J. T. 1088. Laſtkraftwagen fuhr in den Rhein. Andernach. Auf der Fernverkehrsſtraße zwiſchen Namedy und Fornich geriet ein Laſtkraftwagen mit Anhänger, als er einem entgegenkommenden Kraftwagen ausweichen wollte, in die Straßenböſchung. Der Wagenlenker verlor die Ge⸗ walt über die Steuerung, und der Laſtwagen rannte in den hochgehenden Rhein. Da der Anhängewagen an einem Baum hängen blieb und die Kuppelung zwiſchen den beiden Wagen ſich nicht löſte, wurde eine Katastrophe verhütet. Ob⸗ wohl Vorderbau und Führerhaus des Laſtkraftwagens im Waſſer hingen, konnten ſich die beiden Inſaſſen in Sicher⸗ heit bringen. 5 Schon fliegt Konfetti! Kein Zweifel mehr: wir ſitzen ſchon mittendrin im Faſchingstrubel! Bumsdick ging es ſchon zu übers erſte Wo⸗ chenend am Tor zu den Tagen voller Tanzwut und Ball⸗ ſeligkeit. Doch kriegt man ihn nicht los, den Gedanken, wie oft beſtimmte Zeiten den Menſchen wandeln; da braucht bloß ein harmloſer Vermerk im Kalender zu ſtehen, ſchon krempeln wir uns kreuzbrav unter einer zünftigen Parole außen und inwendig um... Der ganze Alltagskram iſt mit einem Male verſcheucht, und es fühlt der Beſitzer des dickſten Geldbeutels nicht minder wie unſer Fräulein vom Nachbarbürd ſchräg über die Straße den prickelnden Reiz des Karnevals. Dieſes geheimnisvolle Sichumkrempeln, dies plötzliche Losſein von dem ganzen Alltäglichkeitskram fährt einem zuguterletzt am wirkſamſten ins Bein und findet die befreiende Auslöſung dann im auffauchzend fröhlichen Tanz auf friſch gebohnertem Parkett. Na, und wie die Menſchenkinder ſchon ſind: juſt mit dieſer Wandlung vollzieht ſich auch die Veränderung vom Be⸗ ſcheidenſein zum Paradies ihrer Wünſche! Da will das Ladenmädchen nun eben große Dame ſein, der Gutſituierte hat Anwandlungen, ins„Volk“ zu ſteigen und ohne Ein⸗ buße am ſogenannten Anſehen das Gewand des Schuſterlehr⸗ lings oder eines Cowboys am Leibe zu tragen. So ver⸗ dammt einfach läßt ſich das alles ja machen. Es ſteckt Dich der Maskenverleiher in jedes begehrte Koſtüm, und bei Schla⸗ germuſik, klingenden Gläſern und bei verliebten Blicken merkſt Du kaum ſelber, daß Dir ein gutes Stück noch fehlt zur Wirklichkeit ſolch eines zweiten Lebens. Konfetti regnets über die Köpfe, Arme legen ſich an jedem Tiſch um einen zarten Nacken, und über alle Skrupel branden die Wogen der Fa⸗ ſchingsſtimmung hinweg. Glücklich ſollen alle ſein in ihrem Traum! Früh genug kommt die Stunde, da der Saaldiener die Konfetti auf einen Haufen kehrt. Aus den Vereinen. Turnverein 98(Hauptverſammlung). Der Vereinsführer Würthwein eröffnete am Sams⸗ tag abend mit Begrüßung der Anweſenden die Haupt⸗ verſammlung. Er gab anſchließend einen Ueberblick über das verfloſſene Vereinsjahr. Nach ſeinem Bericht war es ein arbeitsreiches Jahr geweſen, das nicht ganz reibungs⸗ los vorübergegangen. Es fanden ſtatt: 10 Sitzungen beim Beauftragten des Reichsſportführers, 7 Kreisturnrats⸗ Sitzungen, 5 Turnrats⸗Sitzungen, 1 Hauptverſammlung⸗ 1 Mitglieder⸗Verſammlung. Ein Hauptereignis war die 75⸗Jahrfeier der Deutſchen Turnerſchaft im Juni in Koburg, mit der auch deren Auflöſung beſchloſſen wurde. Der Reichsbund für Leibesühungen wurde gegründet deſſen Einrichtung und Verpflichtungen in den Staffeln er erläuterte. Ende Juli fand in demſelben das erſte Paufeſt in Karlsruhe ſtatt. Nachdem er noch die haupt⸗ ſächlichſten turneriſchen Tätigkeiten in den einzelnen Ab⸗ teilungen geſtreift und hervorgehoben, daß er eine tat⸗ kräftigere Unterſtützung der Mitglieder gewünſcht hätte ſchloß er ſeine Ausführungen, als er noch allen Mit⸗ arbeitern und Mitgliedern Dank geſagt er gab dem Oberturnwart Konrad zu ſeinem Tätigkeitsbericht das Wort. Nach ſeinem Bericht war das Jahr arbeitsreich. Es fanden ſtatt: Im Frühjahr ein Kinderſchauturnen ein Gerätemannſchaftskampf, die 1. Handballmannſchaft rückte in die höchſte Klaſſe der Handballſpiele auf, wäh⸗ rend man das 1. Gaufeſt des N.f. L. in Karlsruhe mit 23 Kranz⸗Siegern und Siegerinnen, das Vereins⸗ turnen für Turner und Turnerinnen je 1 Preis mit guter Leiſtung abſchließen konnte. Sein Dank galt den Leitern der einzelnen Abteilungen. Den Bericht für die Frauen⸗ abteilung gab Frau Keitel. Kaſſier Volz gab ſeinen Kaſſenbericht, dem Entlastung erteilt wurde. Für 28 jähr. Mitgliedschaft wurde Karl Volk, der auch lange Jahre Oberturnwart war, in anerkennenden Worten geehrt. Bei Punkt Führerwahl dankte Jakob Möll der geſamten ührerſchaft. Einſtimmig wurde dann die Führung dem ſeitherigen Führer wieder übergeben. Der 2. Vereins uhrer ſprach dann aunter Punkt Verschiedenes über nner. Vereinsangelegenheiten. Er hob hier beſonders die Hand⸗ 1922 Papſt Benedikt XV. in Rom gt in ballabteilung hervor, die ein Plus im Vereinsleben nach außen hin bedeute, während der Nachwuchs zu berechtigten Hoffnungen Anlaß gäbe. Nachdem noch der Wunſch nach Wandern laut geworden und die Männerabteilung wieder reger in Tätigkeit treten ſoll, wurde die Verſammlung mit dem Liede„Turner auf zum Streite“ geſchloſſen. * Familfenabend im Männergeſangverein. Der Männergeſangverein 1861 Mhm.⸗Seckenheim veranſtaltete letzten Samstag im Lokal„Zum Löwen“ einen Familienabend. Ueberaus zahlreich hatte ſich die Sängerfamilie eingefunden, um bei einem gut zuſammen⸗ geſtellten Programm einen abwechſlungsreichen ſtimmungs⸗ vollen Abend zu erleben. Eingeleftet wurde der Familien⸗ abend durch Vorträge des Männerchors, bei denen be⸗ ſonders die beiden Volkslieder„Das Ringlein“ und„Es haben zwei Blümlein geblühet“ reichen Beifall ernteten, der ebenfalls auch dem Chorleiter des Vereins, Herrn Otto Bauſengardt, galt. Nach der Begrüßung konnte der Vereinsführer, Herr K. Frey, 8 Sänger für 1009 igen Probebeſuch während des verfloſſenen Jahres mit dem Sängerglas ehren. Der badiſche Sängerſpruch ſowie das friſch⸗fröhliche Soldatenlied„Schatz mein Schatz“ be⸗ ſchloſſen den erſten Teil des Programms. Stimmungs⸗ voll eingeleitet wurde der zweite Teil von einem aus⸗ geglichenen Quartett mit E. Landhäußers„Die fröhliche Pfalz“. Das darauffolgende Singſpiel„Ein Traum vom Glück“ ließ die Beſucher des Familienabends in geſang⸗ licher wie auch theatraliſcher Hinſicht voll auf ihre Rech⸗ nung kommen. Den Spielern gebührt ein Geſamtlob. Ausnahmlos paßten ſie ſich den ihnen anvertrauten Rollen gut an und trugen ſomit zum guten Gelingen des Singſpiels bei. Das humorvolle Terzett„Die Gans“ beſchloß den Reigen der Darbietungen. Ein reichhaltiger Gabentempel bot Jedermann Gelegenheit, ſein Glück zu verſuchen. Noch ein kurzes gemütliches Beiſammenſein und der gut verlaufene Familienabend war vorüber. Kameradſchaft ehem. Soldaten. Die Hauptverſammlung am Sonntag nachmittag fand im„Bad. Hof“ ſtatt. Kameradſchaftsführer Treiber eröffnete mit Begrüßung der Kameraden die Sitzung und gab die Tagesordnung bekannt. Anſchließend ver⸗ breitete er ſich über die Tätigkeit des verfloſſenen Jahres, das durch die Umwandlung in den Kyffhäuſerbund aller⸗ hand Arbeit mit ſich brachte. Er konnte ferner berichten über die erfolgreiche Tätigkeit der Denkmalskommiſſion und über die im Laufe des Jahres abgehaltenen Veranſtal⸗ tungen und Verſammlungen. Seine von echtem vater⸗ ländiſchem Geiſte durchdrungenen Worte, die vom alten Soldaten Gehorſam dem Führer und Treue dem Vater⸗ lande forderten, fanden reichen Beifall. Schriftführer Eder gab den Protokollbericht, nach demſelben fanden ſtatt 1 Generalverſammlung und 4 Führerringſitzungen. Ge⸗ ſtorben ſind 7 Kameraden, denen eine kurze Minute des Gedenkens geſchenkt wurde. Der Mitgliederſtand beträgt 327. Der von Kamerad Söllner abgegebene Kaſſenbericht iſt ein guter. Das Denkmal für die Gefallenen des Welt⸗ krieges ſoll 1937 enthüllt werden. Zwei anſehnliche Be⸗ träge wurden zu dieſem Fond geſtiftet, ebenfalls ein Beitrag zum Spielmannszug, wofür Kamerad Treiber Dank ſagte. Kamerad Roſer wünſchte daß dem Denkmals⸗ fond ſoviel als möglich aus der Kaſſe überwieſen werden olle und empfahl die Stiftungen als wünſchenswerte Nachahmung. Kamerad Treiber erklärte darauf, daß das Denkmal ja auch aus dem Fond und aus Stiftungen, die aus dem Gemeinſchaftsgefühl der Einwohnerſchaft fließen ſollen, errichtet werden ſoll. Zu Punkt Führerwahl mußte Kamerad Treiber Mitteilungen e die eine längere Ausſprache erforderte. In deren Verlauf fand Kamerad Oswald Seitz energiſche Worte, denen ſich an⸗ ſchließend eine ſpontane einſtimmige Vertrauenserklärung anſchloß. Nachdem ſich auch noch Kamerad Roſer in dieſer Sache äußerte, wurde eine Sgliedrige Kommiſſion ge⸗ bildet, die eine Ausſprache mit der Unterverbandsleitung herbeiführen ſoll. Mit einem Sieg Heil auf Führer und Vaterland fand die Verſammlung ihr Ende. Fefrierfleiſchpreiſe. Die Kleinhandelshöchſtpreiſe für ein Pfund Gefrierfleiſch ſind wie folgt feſtgeſetzt: Roaſt⸗ beef; Filet ausgeſchält 132; Bratenfleiſch 98; Rouladen 108; Gehacktes 75; Schabefleiſch 100; Goulaſch 85, ohne Knochen; Hochrippe mit Hals, dicker Lappen und dünner Lappen 78; Bruſt, Blechſtück, Zwergſpitz 68; Suppen⸗ knochen 21 Pfg. Die Preiſe des Abſ. 1 beziehen ſich, ſoweit nichts beſonderes angegeben iſt, auf Fleiſchſtücke mit ein⸗ gewachſenen Knochen, nicht dagegen auf Fleiſchſtücke mit beſonderer Knochenbeilage. Zuwiderrhandlungen gegen vorſtehende Anordnung werden nach 8 5 der Verordnung über Kleinhandelshöchſtpreiſe für Gefrierfleiſch vom 7. Januar 1936— RGBl IJ, Seite 5— beſtraft. 6 — Mißbrauch für Rundfunkgebühren⸗ Befreiung. Die Reichsrundfunkkammer hat ſich veranlaßt geſehen, eine War⸗ nung vor Mißbrauch der Rundfunkgebühren⸗Befreiung zu erlaſſen. Durch die Zuweiſung von Freiſtellen ſoll erreicht werden, möglichſt alle hierfür in Frage kommenden Volks- genoſſen in den Genuß der Gebührenbefreiung zu ſetzen. Er⸗ hebungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß viele Volks⸗ genoſſen ſich vorſorglich eine Beſcheinigung für die Befreiung aushändigen laſſen, ohne bereits eine Rundfunkanlage zu beſitzen. Durch das Verhalten dieſer Volksgenoſſen, die auf Grund der wirtſchaftlichen Verhältniſſe oftmals kaum in der Lage ſein dürften, ſich ein Rundfunkgerät zu beſchaffen, kann anderen Bedürftigen, die im Beſitz einer Anlage ſind, keine Gebührenbefreiung zuerkannt werden. Derartiges Berhalten ſchädigt das Allgemeinwohl, weil es dadurch unmöglich ge⸗ macht wird, die wirklich bedürftigen Rundfunkhörer von den Gebühren zu befreien. Gedenktage N 21. Januar. 1793 Hinrichtung Ludwig XVI. von Frankreich.. 1804 Der Maler Moritz v. Schwind in Wien geboren. 1831 Der Dichter Ludwig Achim v. Arnim in Wiepersdorf geſtorben. i 1851 Der Komponiſt Albert Lortzing in Berlin geſtorben. 1867 Der Schriftſteller Ludwig Thoma in Oberammergau geboren. 2„5 i 1872 Der Dichter Franz Grillparzer in Wien geſtorben. 1934 Der Architekt Paul Ludwig ſtorben.„ Mondaufga 2 Neues aus aller Welt Ab Betrunkene fallen in Schaufenſter. In der Nacht fiel in angetrunkenem Zuſtand ein 28 Jahre alter Mann in das Schaufenſter eines Ladens in Nürnberg. Das Schau⸗ fenſter wurde zertrümmert. Es entſtand ein Schaden von 1000 Mark. Wenige Stunden ſpäter fiel ein 34jähriger Mann, der gleichfalls betrunken war, in das Schaufenſter eines anderen Landens. Auch in dieſem Fall wurde die Scheibe zertrümmert. Der Schaden ſtellte ſich auf 600 Mark. 4% Dachsbau unter der Landſtraße. In der Nacht fiel bemerkte auf der Reichsſtraße im Siegerland ein Loch, das ſich kegelförmig ausweitete und eine Tiefe von 1,50 Meter ſowie einen Durchmeſſer von ebenfalls 1,50 Meter hatte. Es war der Keſſelteil eines Dachsbaues, der ſich dann bei den Arbeiten zur Wiederherſtellung der Verkehrsſicherheit als ungewöhnlich umfangreich erwies. Der Dachsbau nahm die ganze ſieben Meter betragende Straßenbreite und eine Ge⸗ ſamtfläche von etwa 30 Quadratmeter ein. a Diebin unter dem Ladentiſch. In ein Korbwarenge⸗ ſchäft in Opladen ſchlich abends kurz vor Geſchäftsſchluß eine 17j̃ährige Diebin ein, verſteckte ſich unter dem Ladentiſch und entwendete in einem günſtigen Augenblick einen Be⸗ trag von 25 Mark. Als der Geſchäftsinhaber ſie unter dem Ladentiſch erblickte, gab ſie an, vor einem Manne, der ſie mit einem Meſſer bedroht habe, in den Laden geflüchtet zu ſein. Als der Geſchäftsinhaber ſich entfernte, um die Po⸗ lizei herbeizurufen, gelang es der Diebin zu entkommen. 8 Verhinderter Banknotenſchmuggel Jüdiſches Ehepaar an der Grenze gefaßt. . Annaberg(Sachſen), 21. Januar. An der ſächſiſch⸗tſchechoſlowakiſchen Grenze bei Ober⸗ wieſenthal konnte die Verſchiebung eines namhaften Be⸗ trages in deutſchen Banknoten im letzten Augenblick verhin⸗ dert werden. Einige Schüler fanden etwa 100 Meter von der Grenze entfernt einen kunſtſeidenen Frauenſtrumpf, in dem ſich Reichsbanknoten im Betrag von 4530 Mark be⸗ fanden. Bei weiterem Suchen entdeckte man noch ein Päck⸗ chen mit 7000 Mark. Die Geſamtſumme von 11 530 Mark wurde bei der Polizei abgeliefert. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, daß das Geld von dem jüdiſchen Ehepaar Heinrich Lisſchütz aus Halle beim Erſcheinen eines Grenzbeamten, der die beiden ihm verdächtig erſcheinenden Perſonen nach einem vergeb⸗ lichen Fluchtverſuch feſtnahm, fortgeworfen wurde. Der Beamte hatte bei Lisſchütz 500 Mark vorgefunden und be⸗ ſchlagnahmt, worauf das Ehepaar nach Feſtſtellung der Perſonalien wieder entlaſſen worden war. Als man nach Bekanntwerden des Geldfundes an der Grenze das Schmugglerpaar wieder feſtnehmen wollte, war der Mann bereits über die Grenze entkommen, während die Frau im Zuge nach Chemnitz feſtgenommen werden konnte. Lügen über die Olympiſchen Winterſpiele Ueble Hetze eines amerikaniſchen Berichterſtakters. Berlin, 20. Januar. Der Berliner Berichterſtatter der amerikaniſchen Nach⸗ richtenagentur„Univerſal Service“ hat ſich bemüßigt ge⸗ fühlt, gegen die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗ Partenkirchen eine neue Hetze einzuleiten, offenbar aus Aerger darüber, daß es der jüdiſchen Boykotthetze in Ame⸗ rika nicht gelungen iſt, die Teilnahme amerikaniſcher Sport⸗ ler an den Olympiſchen Spielen zu verhindern. Dieſer Be⸗ richterſtatter behauptet, daß von dem deutſchen Olympia⸗ komitee keinerlei Quartiervorbereitungen getroffen worden ſeien und daß man alle Hotels und deren Telephone für „Nazigrößen“ reſerviert habe. Es genügt, dieſe Verleumdungen niedriger zu hängen und Folgendes feſtzuſtellen: Obwohl von Amerika inner⸗ halb der vorgeſchriebenen Friſt nur wenige Preſſeanmel⸗ dungen eingelaufen waren, ſind vom deutſchen Olympiako⸗ mitee für die amerikaniſche Preſſe 14 Plätze in Gormiſch⸗ Partenkirchen reſerviert und für ebenſoviel Unterkunfts⸗ möglichkeiten geſorgt worden. Zum Teil liegen auch heute noch nicht einmal ſeſte Anmeldungen für dieſe Plätze vor. Für die Preſſe ſtehen in Garmiſch⸗Partenkirchen allein 57 Telephone ſowie ein eigenes Olympig⸗Poſtamt zur Verfügung, das mit den modernſten techniſchen Mitteln ar⸗ beitet, die überhaupt jemals auf einer Winter⸗Olymmpiade Verwendung gefunden haben. Es ſteht alſo feſt, daß der amerikaniſche Korreſpon⸗ dent, der überhaupt ſelbſt noch nicht in Garmiſch geweſen iſt, bewußt Hetznachrichten gegeben hat. Kind bei lebendigem Leibe verbrannt. Lübeck, 20. Jan. In Groß ⸗Steinrade ereignete ſich ein entſetzliches Unglück. Drei in einem Hauſe alleingelaſſene Kinder ſpielten mit ſogenannten Wunderkerzen, die ſie an einem glühenden Ofen entzündeten. Plötzlich fingen die Haare eines fünfjährigen Mädchens Feuer, das raſch auf die Kleidung übergriff. Die gellenden Hilferufe alarmierten die Mutter der Mädchen und Nachbarn, die in die Woh⸗ nung eindrangen und die Flammen erſtickten. Das Mäd⸗ chen hatte jedoch derartig ſchwere Brandwunden davonge⸗ tragen, daß es auf dem Wege ins Krankenhaus ſtarb. Mit der Stange die Hochſpannung berührt. In Dür⸗ renmungenau(Bayern) waren einige Leute im Walde mit Holzmachen beſchäftigt. Einer davon kam mit einer Stange der elektriſchen Hochſpannungsleitung zu nahe. Er wurde vom elektriſchen Strom ſofort getötet. a Von einer Mauer erſchlagen. Bei Abräumungsarbei⸗ ten an einer Brandſtelle in Gütersloh ſtürzte eine Mauer um, von der der 45jährige Arbeiter Kreft getroffen wurde. Der Verunglückte blieb mit gebrochenem Genick tot liegen. Zwei andere Arbeiter konnten ſich durch einen raſchen Sprung in Sicherheit bringen. Exploſion in italieniſcher Schwefelfabrik. Rom, 20. Jan. In einer Schwefelfabrik in Bari ereig⸗ nete ſich ein ſchweres Anglück. Ein Keſſel explodierte, wobei mehrere Mauern einſtürzten und ein Brand entſtand, der die Exploſion weiterer Keſſel zur Folge hatte. Glücklicherweise konnte der größte Teil der etwa 200 in der Fabrik Be⸗ ſchäftigten rechtzeitig flüchten. Aus den Trümmern barg man 2 Tote und 16 Schwerverletzte. Gchneeſtürme über Nordamerika Viele Perſonen erfroren. Newyork, 20. Januar. Ueber den Vereinigten Staaten wüten außerordentlich ſchwere Schneeſtürme. Der Verkehr liegt vielfach vollkom⸗ men ſtill. Der Flugverkehr iſt unterbrochen. Der Eiſenbahn⸗ verkehr iſt auf weiten Strecken eingeſtellt. Die Sturmwar⸗ nungen ſprechen von einer Sturmfront, die von Maine bis Jlorida reichl. 5 In Newyork gab es ſchwere Gewitter, die von einem außergewöhnlich ſtarken Donner begleitet waren. Der Straßenverkehr ſtockte völlig. 20 000 Schnee⸗ ſchaufler verſuchen vergeblich die Straßen von dem Schnee zu befreien. Die Schneeſtürme, die die Gewitter be⸗ gleiteten, verurſachten zahlreiche Verkehrsunfälle. Bisher ſind in den Stürmen 10 Perſonen erfroren. Von Tornados, die ſonſt zu dieſer Jahreszeit nicht auftreten und die anſcheinend in atmoſphäriſchem Zuſam⸗ menhang mit ben Schneeſtürmen ſtehen, wurden die Südſtaaten Florida, Alabama und Georgia beſonders ſchwer betroffen. Der während der Stürme herrſchenden bit⸗ 955 Kälte fielen am Wochenende 17 Perſonen zum pfer. 40 Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer ver⸗ letzt. In der Nacht zum Sonntag ſind allein in Nordflforida 13 Menſchen, darunker eine ſechsköpfige Negerfamilie, ums Leben gekommen. Der Sachſchaden bekrägt mehrere 100 000 Dollar. Das Sturmzenkrum bewegt ſich anſcheinend vom Golf von Mexiko enklang der Küſte des Atlantik ſeewärks. Zehn Todesopfer eines Wirbelſturms Mexiko, 21. Jan. In der Nacht richtete ein Wirbel⸗ ſturm in Tampico großen Schaden an. Holzhäuſer wurden zum Teil zerſtört, Dächer wurden weggeweht und Bäume entwurzelt. Ein Fiſcherfahrzeug ſcheiterte; von den elf Mann Beſatzung konnte nur einer gerettet werden. Die eigene Familie getötet Paris, 20. Jan. Ein kleines Dorf in der Nähe von Lyon wurde zum Schauplatz einer Wahnſinnstat. Als der Milchmann am Morgen wie üblich an die Tür eines Hauſes klopfte, in dem eine Arbeiterfamilie wohnt, erhielt er keine Antwort. Er benachrichtigte die Polizei. Beim Eindringen der Beamten in die Wohnung bot ſich ihnen ein furchtbarer An⸗ blick. Die Frau des Arbeiters und ihre beiden Kinder lagen mit zerſchmettertem Schädel und durchſchnittener Kehle in den Betten. Der Ehemann hatte ſich erſchoſſen. Zwiſchenfälle in Damaskus. Der nationaliſtiſche Proteſtſtreik hat in Damaskus zu ſchweren Zuſammenſtößen geführt. Die Menge ſtürzte Straßenbahnwagen um und verſuchte die Polizeiſperre vor dem behördlich geſchloſſenen Nationaliſtenelub zu ſtürmen. Die Polizei mußte auf die Menge feuern. Es wurden 12 Verhaftungen vorgenommen. Ausgelöſt wurde der Streik durch die polizeiliche Schließung des Nationaliſtenclubs. Die Kundgebungen begannen mit einer Andacht in der Omajaden⸗Moſchee. Im Anſchluß daran hielten Straßen⸗ redner Anſprachen an die Menge, in denen das Verhalten Frankreichs ſcharf angegriffen wurde. Es wurden Proteſt⸗ telegramme nach Paris und Genf beſchloſſen. Zeitſchriften und Bücher. Die Bürgerſteuer. Planmäßige Nachprüfung der Steuerberechnung, Befreiungs⸗ und Ermäßigungsmöglich⸗ keiten, Bürgerſteuer⸗Tabellen. Verlag W. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.—. Ein kleines volkstümliches Bändchen das es jedem ermöglicht, die richtige Berechnung und etwa noch erreichbare Befreiungen oder Ermäßigungen der Bürgerſteuer ſelbſt nachzuprüfen. Gerade die Rechts⸗ grundſätze der Bürgerſteuer ſind für den Laien nur aus einer ſorgfältigen, auf ſein Verſtändnis zugeſchnittenen Darſtellung zu verſtehen. Dieſe preiswerte Schrift die auch die Bürgerſteuertabellen wiedergibt, wird den ge⸗ ſtellten Anforderungen durch ihre klare Darſtellungsweiſe in voller Weiſe gerecht. Schon im Intereſſe der Auf⸗ klärung aller Volksgenoſſen über die geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen iſt dem Bändchen eine große Verbreitung zu wünſchen. AR pern ense ne um ige ging der Prozeß, der wurde. Dort hatten ein⸗ nliche Geige in einem Leder laden nach Rio gebracht, um ſie zu verkaufen. Der Händler ſtellte feſt, daß es ſich um ein koſtbares Stück handelte und fragte die Leute aus. Sit berichteten ihm, daß bei ihnen ein alter Mann mit nu einer Hand gelebt habe, der ſehr an dieſer Geige hing und ſie ihnen nach ſeinem kürzlich erfolgten Tode vermacht hab Bei weiteren Nachforſchungen ſtellte es ſich heraus, daß ein hochbegabter ſüdamerikaniſcher Geiger, der vor einigen Jahrzehnten eine Hand verlor, ſich hierher zurückgezogen hatte, um in der Einſamkeit mit ſeinem Gram fertig zu werden. Als dieſe Tatſache bekannt wurde, meldeten ſich verſchiedene Verwandte des verſtorbenen Virtuoſen, die An ſpruch auf die wertvolle Hinterlaſſenſchaft erhoben. Sie wurden indeſſen abgewieſen, und das Gericht billigte die Geige den Leuten zu, die dem Unglücklichen einen Zufluchts ort gegeben hatten. Es gibt Geigen, um die der Romantik ihrer Schickſale wegen eine phantaſtiſche Stimmung gewoben wurde. Am berühmteſten in dieſer Hinſicht war die Geige Paganinis, über die ein ganzer Roman geſchrieben werden könnte. Der berühmte Geigenvirtuoſe, der auch im Film ſeine Wieder⸗ auferſtehung erlebte, ſoll ſie von einem Grafen erhalten haben, der ſie ihm, von ſeinem Spiel begeiſtert, zum Ge⸗ ſchenk machte. Der Graf ſelbſt hatte ſie der krampfhaft ge⸗ ballten Fauſt eines jungen Mannes entwunden, der ſſch aus unglücklicher Liebe zu der Frau des Grafen den Kopf zerſchmettert hatte. Schon vorher hatte dieſe Geige vielerle Schickſale durchgemacht, in denen Liebe, Leidenſchaft und Tod eine düſtere Rolle ſpielten, Paganini hütete die Geige als ſein koſtbarſtes Gut. Sie war eine herrliche Guarnerius, und er vermachte ſie in ſeinem Teſtament ſeiner Heimatſtad Genua; ſie iſt nur zweimal nach ſeinem Tode wieder ge⸗ ſpielt worden. Dieſe berühmte Geige würde natürlich, wenn ſie heute auf den Markt käme, einen ungeheuren Preis erzielen. Aber es gibt noch anbere Violinen, die ihr an Wert nicht nachſtehen. Die herrliche Stradivarius, auf der Yſay ſpielte, wird auf 6000 Pfund Sterling geſchätzt. Er ließ ſie eines Tages unbewacht in Petersburg in ſeinem Gar⸗ deroberaum, und als er zurückkam, war ſie verſchwunden, Der Künſtler geriet in die größte Aufregung. Es ſtellte ſich aber heraus, daß ſich nur jemand mit ihm einen„ſchlechten Scherz“ erlaubt hatte. Für die koſtbarſte Violine der Well hatte Joachim die ſogenannte„Kaiſer⸗Stradivarius“ er⸗ klärt, deren Wert auf 200 000 Friedensmark damals ge⸗ ſchätzt wurde. Saraſate vermachte in ſeinem Teſtament je eines der herrlichſten Inſtrumente, die er hauptſächlich zu benutzen pflegte, den Konſervatorien von Paris und Madrid. Auch dieſe beiden Geigen, die von dem großen Geigenbauer Stradivarius herſtammen, ſind heute ſo gut wie unbezahlbar. Immer wieder tauchen aber ſolche herr⸗ lichen alten Inſtrumente aus dem Dunkel auf und werden von Glückspilzen um ein Geringes erworben. So erzählt man die Geſchichte von einer Stradivarius, die in die Hände eines deutſchen Hufſchmiedes kam, bei dem ſie ein Reiſen⸗ der ließ, der das Beſchlagen des Pferdes nicht bezahlen konnte. Jahre hindurch hing das Inſteument an der Wand in dem Hauſe des Schmiedes, bis eines Tages ein Sammler; von Violinen daherkam und die rauchgeſchwärzte Geige in ihrem wahren Wert erkannte. Er zahlte dem Schmied einen ſtattlichen Preis. Vor einiger Zeit wurden einem herumzie⸗ henden Muſikanten in den Straßen Londons von einem Vorübergehenden, der die Koſtbarkeit der Geige des Vaga⸗ bunden beurteilen konnte, 700 Pfund Sterling fürs In⸗ ſtrument bezahlt. Auf einer Auktion erſtand ein Arbeiter eine Violine für 6 Schilling. Ein Händler kaufte ſie ihm für 600 Pfund Sterling ab 50 erzielte ſelbſt dafür 1600 Pfund Sterling. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater. Dienstag, 21. Januar: Miete C 13, Sondermiete C 7: Die Entführung aus dem Serail. Komiſche Oper von W. A. Mozart. Anfang 20, Ende 22 Ahr. Mittwoch, 22. Januar: Miete M 12, Sondermiete M 7: Viel Lärm um nichts. Komödie von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Donnerstag, 23. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 119, 160, 221 bis 223, 260, 307 bis 309, 321 bis 323, 501 bis 507, 514 bis 520, 529 bis 530, 551 bis 557, 563 bis 567, 581 bis 590, Gruppe d Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Tann⸗ häuſer von Richard Wagner. Anfang 19, Ende 22.45 Uhr. Freitag, 24. Januar: Miete F 14, Sondermiete F 8 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 136 bis 138: Die einſame Tat. Schauspiel von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Im Neuen Theater(Noſengarten): Dienstag, 21. Januar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 1, 101 bis 104, 133 bis 135, 139 bis 144, 224 bis 226, 261 bis 2638, 348 bis 350, 510 544 bis 550, 559, 569 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 700: Krach im Hinterhaus. Komödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. VBerſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Anſchließend Generalverſammlung. Hierzu werden alle aktiven und paſſiven Mitglieder freundlichſt eingeladen. Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Zahl⸗ reiches Erſcheinen wird erwartet. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Oruckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Neckur-Bete- Druckerei Shelf perla J billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Gelegenheit! 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