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Profeſſor Dr. Kötſchau, für biologiſche Medizin an grundlegend über „Wege und Ziele der biologiſchen Bewegung zum Aufbau einer neuen deukſchen Heilkunde Die Reichsarbeitsgemeinſchaft iſt eine raſch anwachſende Gemeinſchaft von Aerzten, die zum Zweck hat, ſich mit den Heilverfahren zu beſchäftigen, die im Volke ſeit vielen Jahrzehnten verankert ſind und ſich immer wieder aufs neue bewährt haben. Lange genug war die Heilkunde in verſchiedene Lager geſpalten. Die heutige Aufgabe beſteht darin, alle Gegenſätze zu vermeiden und unvoreingenom⸗ men allen Heilverfahren gegenüberzutreten. Den geſchicht⸗ lich Denkenden überraſcht die ganze Entwicklung nicht. Die echt biologiſche Beſinnung auf die Natur mußte als Gegengewicht gegen die Vorherrſchaft des Mechanismus eines Tages kommen. Dank der Unterſtützung des Reichs⸗ ärzteführers Dr. Wagner⸗München iſt ſchon vieles zum Aufbau einer„Neuen Deutſchen Heilkunde“ erreicht wor⸗ den. Die Zeit der unüberbrückbaren Gegenſätze zwiſchen der ſogenannten Schulmedizin und der Naturheilkunde iſt endgültig vorbei. Das Zukunftsziel wird eine„Neue Deutſche Heilkunde“ ſein, die das Vertrauen des Volkes in weiteſtem Maße beſitzt. Dr. Hube⸗Berlin⸗Mahlow hielt einen Lichtbildervor⸗ trag der Leiter der Polyklinik der Univerſität Jena, ſprach „Naturheilverfahren im Krankenhaus“. Sobald die Forderung erhoben wird, die Naturheilverfah⸗ ren in viel größerem Umfange als bisher in den Kranken⸗ häuſern durchzuführen, hört man die Einwendungen, daß die Eigenart des kaſſenärztlichen Syſtems unüberwindliche Schwierigkeiten mache. Die Praxis hat jedoch ein ganz an⸗ deres Bild ergeben. Zwar bedarf es gewiſſer Methoden, um das Vertrauen der Patienten zu gewinnen. Aber dieſe naturgemäßen Maßnahmen, die in der Gewöhnung an Freiluftaufenthalt, in abhärtenden Waſſeranwendungen, Bewegungsbehandlung, Duſchen, Bädern, Maſſage und der⸗ gleichen beſtehen, leuchten als wirkſame Mittel, die Geſund⸗ heit wiederzugewinnen, ſehr ſchnell ein. Ueber„Naturheillehre und Zahnheilkunde“ ſprach Dr. E. Heinrich ⸗ Dresden. Die Zahnheilkunde ſteht— vom rein techniſchen Standpunkt aus geſehen— auf bedeutender Höhe. Dagegen iſt ſie in therapeutiſcher Hinſicht noch ganz lokaliſtiſch eingeſtellt, d. h. alle Krank⸗ heiten werden nur örtlich behandelt. Mittel und Wege, die über den Körper führen und die Dispoſition zur Krank⸗ heit beheben, kennt man noch nicht. Hier iſt die Naturheil⸗ kunde berufen, der Zahnheilkunde neue therapeutiſche Wege zu zeigen, die ſich insbeſondere auf die Frage der Ver⸗ hütung der Karies, dieſer am meiſten verbreiteten Volks⸗ ſeuche, erſtrecken. Die Verluſte am Volksvermögen durch die Schäden der Zahnfäule betragen einer Generation viele Milliarden. Hieraus geht mit aller Deutlichkeit hervor, wie brennend das Problem der Karies⸗ verhütung für unſer ganzes Volk geworden iſt.— Dr. Hülf, Bad⸗ Berneck, behandelte das Thema: „Der akute Gelenkrheumakismus“. Ueber das Weſen dieſer Krankheit beſtehen unter den Aerz⸗ ten außerordentlich große Meinungsverſchiedenheiten. Als wirkſamſtes Heilmittel wird von den Allopathen Salicyl in Präparaten empfohlen, bis zu 10 gr. täglich. Das be⸗ deutet in den meiſten Fällen eine nicht gleichgültig zu neh⸗ mende Allgemeinſchädigung des geſamten Orga⸗ nismus, in Erſcheinung tretend durch Ohrenſauſen, Schwer⸗ hörigkeit, Magenbeſchwerden, Herzklappenfehler und der⸗ 1 Der Vortragende hat in ſeiner Praxis über 30 Fälle von akutem Gelenkrheumatismus ohne jedes Medi⸗ kament, allein mit natürlichen Heilmitteln und Methoden geheilt. Neben täglichen Einläufen mit kühlem Kamillen⸗ tee läßt er unter anderem die Kranken bis zur vollſtändigen Entfieberung bei Obſtſäften faſten. Dann geht er zu kleinen Gaben von Obſt und Rohkoſt über, und nach Ablauf der Krankheit ſchreibt er noch für das nächſte halbe Jahr vege⸗ tariſche Koſt vor. Irgendwelche unangenehme Nebenwir⸗ kungen oder Schädigungen hat er bei ſeinen Patienten nie feſtgeſtellt. Ueber„der Arzt als Erzieher“ ſprach Dr. Würthle⸗Bad⸗ Blankenburg. Er be⸗ tonte, daß ſich ganz beſonders die naturärztliche Tätiakeit nicht nur in der Behandlung allein erſchöpft, ſondern auch erzieheriſche Einflüſſe auf Leib, Seele und Geiſt erſtrebt. Gerade im Dritten Reiche mit ſeinen Beſtrebungen der Aufartung unſerer Raſſe komme dem Arzt als Treuhänder der Geſundheit entſprechende Tätigkeit mehr als bisher zu. So trete z. B. im Rahmen der neuen Ernährungs⸗ erkenntnis die Frage in den Vordergrund, was und „wie“ wir eſſen ſollen. Die entſprechenden Hinweiſe unauf⸗ hörlich zu geben und damit Dauerwirkung bei ſeinen „Schülern“ zu erzielen, ſei die Aufgabe des Arztes, der einen weſentlichen Geſichtspunkt darin erblicken dürfe, daß naturgemäße Ernährungs- und Lebens weiſe gleichzeitig erhöhten Lebensgenuß und größte Wirtſchaftlichkeit garantiere. Was wir vei einer geſund⸗ heitlichen Ernährung am Munde abſparen, ſei durch Förde⸗ rung des Stoffwechſel ein Gewinn für den Körper und für den Geldbeutel.— Dr. Griesbeck⸗ München lie⸗ ferte einen ſehr bemerkenswerten „Beitrag zur Heilpflanzenfrage“. Die Anwendung von Heilpflanzen habe bei der 1 lung Kranker zu allen Zeiten eine große Rolle geſpielt. Die in früheren Zeiten mit Heilpflanzen errungenen Er⸗ folge hätten einen reichen Arzneiſchatz hervorgebracht, der wieder der Heilkunde dienſtbar und brauchbar gemacht wer⸗ den müſſe. Hierzu gehöre die Kenntnis der Inhaltsſtoffe und ihrer Wirkungen. Dies allein genüge aber noch nicht, um dieſen großen Wirkungskreis, den die Heilpflanzen früher hatten, zu klären Ein gutes Stück Weg bringt uns die Homöopathie weiter, die durch ihre Arzneimittelver⸗ ſuche am Geſunden und die darauf aufgebaute Behandlung im Laufe nach der Aehnlichkeitsregel die Einwirkung einer Reihe von Pflanzen und auch Heilpflanzen— auf den menſchlichen Organismus zeige. Profeſſor J. H. Schul tz⸗Berlin ſprach über„Ziele und Wege der Pſychotherapie“. Pſychotherapie ſei ärztliche Heilbehandlung mit ſeeliſchen Mitteln, nicht Behandlung „ſeeliſcher Störungen“. Ihre grundſätzliche Erfaſſung ſei gebunden an die Annahme Menſchen; als eines„beſeelten Organismus“. S Lebensregungen eien Organismusreaktionen. Ziel der Pfſychotherapie ſei die Erarbeitung der harmoniſchen, in ihren Eigengeſetzen ſelbſtßerwirklichten Perſönlichkeit. Da⸗ her verlange jede gründliche Pſychotherapie erhebliche Zeiträume(„ſeeliſche Entwicklung?). Sei dieſes große Ziel unerreichbar, ſo müſſe wenigſtens Syptomfreiheit ange⸗ ſtrebt werden, die bei leichten Fällen den Weg der Selbſt⸗ geſundung freimacht. Die Wege der Pſychotherapie ſeien grundſätzlich: 1. Belehrung, Aufklärung, Gebot, Verbot, 1 Uebung, 2. Erlebniswirkung(„Suggeſtion“,„Konzentra⸗ tion“), 3. Seeliſche Erziehung, 4. Perſönlichkeitsbildung. — Dr. Auguſt Heisler ⸗ Königsfeld hatte ſich das Thema geſtellt:„Aus meinen Krankenblättern“. Er brachte zu⸗ nächſt eine Gegenüberſtellung von Schulmedizin und Na⸗ turheilkunde und kam dabei zu dem Schluß, daß, obwohl eine exakte lokale Diagnoſe unbedingt notwendig iſt, doch oftmals das Auge des wirklichen Arztes tiefer ſehe als Röntgenſtrahlen, den er mit zwei ſehr inſtruktiven Fällen belegte. Jede Ernährungstherapie, erklärte Dr. Heisler, könne nur am Krankenbett erlernt werden. Das Schlußreferat der Tagung hielt Kaſſel über „Chirurgie und Naturheilverfahren“. Nach Darlegung der Vorgänge in der Pſyche des zu Ope⸗ rierenden, die ſich abſpielen, forderte er, daß gerade der Chirurg ſich der ſeeliſchen Naturheilkunde bediene. Die naturheileriſchen Entgiftungsmaßnahmen hätten unmittel⸗ bar nach der Operation einzuſetzen, doſiert, nach der Schwere des Eingriffes.— Der Vortragende behandelte weiterhin die nachteilige Wirkung des operativen Eingriffes, insbeſondere der Gefäßunterbindungen, nach phyſikaliſchen und phyſiologiſchen Geſichtspunkten und ver⸗ langt, daß auch die wirkſamen, einfachen kreislaufanregen⸗ den Anwendungen möglichſt bald nach der Operation an dem Kranken vorgenommen werden. Wenn der berufs⸗ tätige Menſch auf Grund einer notwendigen Operation, für Wochen, evtl. für Monate ſeinem Berufsleben entzogen werde, ſo ſei dieſes die gegebene Zeit, nicht nur die ſekun⸗ dären Schäden der Operation zu beſeitigen, ſondern auch eine allgemeine biologiſche Aufrichtung und Schulung des Reconvaleſzenten durch eine Naturheil⸗ kur durchzuführen. Gerade in den chirurgiſchen Kliniken werde das Naturheilverfahren großen Segen ſtiften und die Naturheilmaßnahmen unmittelbar nach der Operation ſeien die beſten Waffen gegen Thromboſen und Embolien. Dr. Kluthe⸗ 14,6 Milliarden Arbeitsſtunden 1,25 Milliarden mehr in der deutſchen Induſtrie. Berlin, 22. Januar. Das Skatiſtiſche Reichsamt ſtellt in ſeinem Bericht über die Induſtrie im dritten Jahre der Arbeitsſchlacht feſt, daß der Kampf der nationalſozialiſtiſchen Regierung gegen die Arbeitsloſigkeit auch im dritten Jahr erfolgreich geweſen iſt. Nach einem Hinweis auf die Entwicklung der Zahl der Arbeitsloſen erklärt das Reichsamt, daß Ende November 1935 die Geſamtzahl der beſchäftigten Perſonen um 800 000 größer war als zur gleichen Zeit des Vorjahres. An der er⸗ folgreichen Geſtaltung der Arbeitsſchlacht iſt die Induſtrie wieder an erſter Stelle beteiligt. Das geſamte Arbeitsvolu⸗ men der deutſchen Induſtrie, d. h. die Zahl der von den Arbeitern und Angeſtellten der Induſtrie insgeſamt gelei⸗ ſteten Stunden, betrug im Jahre 1935 nicht weniger als 14,6 Milliarden. Das ſind 1,25 Milliarden Stunden mehr als im Jahre 1934 und 5,3 Milliarden mehr als 1932. Die Vertrauensratswahl 1936 Am 3. und 4. April. Berlin, 22. Januar. Im Sitzungsſaal des Zentralbüros der DAß fand die erſte Tagung der Reichswahlleitung für die Vertrauens⸗ ratswahl 1936 ſtatt. Der Reichswahlleiter der DAF, Haupt⸗ amtsleiter Claus Selzner, gab in einer eingehenden Rede die Grundlagen für die Vertrauensratswahlen 1936 und die Richtlinien für die Propaganda bekannt. In der Ausſprache wurden die techniſchen Einzelheiten feſtgelegt. Der Termin für die Verkrauensratswahlen iſt auf den 3. und 4. April 1936 feſtgeſetzt. Die Liſten ſind ſpäteſtens 20. März auszulegen. einer lebendigen Einheit des, Am Samstag Eröffnung der, Geünen Woche“ Berlin, 22. Januar. Am kommenden Samstag, vormittags 11 Uhr, wird die „Grüne Woche Berlin 1936“ und die„Deutſche Jagdaus⸗ ſtellung Berlin 1936“ feierlich eröffnet werden. Nach Be⸗ grüßungsworten des Staatskommiſſars Dr. Lippert wird Reichsfägermeiſter und Reichsforſtmeiſter Göring das Wort zu einer Ausſprache über die deutſche Jagdausſtellung ergreifen. Die Eröffnungsanſprache hält der Reichsbauern⸗ führer und Reichsernährungsminiſter, R. Walter Darre. Tagung der Landesſtellenleiter Berlin, 22. Jan. Die Landesſtellenleiter des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda traten am Dienstagmittag zu ihrer Januartagung im Thronſaal des Miniſteriums zuſammen. Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm zunächſt die Vereidigung der Landesſtellenleiter vor und ſprach dann zu ihnen über aktuelle Fragen der Außen⸗ und Innenpolitik. Der Nachmittag war durch eine Reihe weiterer Referate ausgefüllt. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert I; 7 Früh⸗ richten; anſchließend Frühkonzert II: 8 Waſſerſtandsmeldun⸗ gen; 8.05 Bauernfunk; Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Donnerstag, 23. Januar: 8.30 Konzert; 9.30 Bitte, den Ausweis, die Hausfrau als Helferin der Polizei im Kampfe gegen das Verbrecher⸗ tum; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Volksliedſingen; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Wer nicht wagt, gewinnt nicht, Hörſpiel; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Von Datteln und Palmwein, Spa⸗ ziergang in einer Oaſe; 19.45 Das kurze Gedächtnis, fröhlicher Funkkalender; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 21 Bunter Tanzabend; 22.30 Tanzmuſik; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncapallo. Freitag, 24. Januar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Das Antlitz der Heimat, Hörfolge; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Kinderfunk; 16 Heitere Muſik am Nachmittag; 17.45 Fleißige Hände knüpfen Teppiche, Hörbericht; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Bunter Solda⸗ ten⸗Abend: 21.30 Rede des Reichsluftfahrtminiſters General Göring; 22.30 Unterhaltungskonzert; 24 Orcheſterkonzert. Samstag, 25. Januar: 8.30 Blaskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Vom Kämp⸗ fen und Sterben des Hitlerjungen Herbert Norkus; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmit⸗ tag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Klaviermuſik; 19 Blas⸗ muſik; 20.10 Humor iſt Trumpf, buntes Funkbilderbuchz 22.30. und morgen iſt Sonntag; 24 Clivia, Operette von Doſtal. Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 23. Janugr: 10.15 Schulfunk; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 16 Konzert; 17.30 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 17.45 Das aktuelle Buch; 20.10 Schillers Flucht in die Freiheit, Hörbild; 21.15 Hymnus an die Tonkunſt, Feſt⸗ kantate; 22.30 Feldberg im Schwarzwald; 23 Tanzmuſik; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncavallo. Freitag, 24 Januar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauern⸗ funk; 15.15 Einſt und jetzt; 16 Unterhaltungskonzert; 17.30 75 Jahre Fernhören, eine Erinnerung; 17.45 Jagdrecht, Vortrag; 20.10 Unterhaltungskonzert; 21.30 Rede des Reichs⸗ luftfahrtminiſters General Göring; 22.20 Echo vom inter⸗ nationalen Reit⸗ und Fahrturnier in der Deutſchlandhalle; 22.30 Sportſchau der Woche; 22.45 Unterhaltungskonzert; 24 Orcheſterkonzert. Samstag, 25. Januar: 8.45 Auf zum Staatsjugendtag— BdM⸗Sport; 9 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sendepauſe; 15.15 Nur ein Viertelſtündchen; 15.30 Jugend⸗ funk; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Von Oberram⸗ ſtadt nach Darmſtadt; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.40 Die Wochen⸗ ſchau des Zeitfunk; 18.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ rungen, Zeit; 19 Märſche unſerer jungen Flugwaffe; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Zwei frohe Stunden und heitere Kunſt; 22.30 Und morgen iſt Sonntag..., 24 Clivia, Operette von Doſtal. f Einweihung der Olym⸗ pia- Straße München Garmiſch. Die Olympia ⸗Straße München—Garmiſch, die eine Länge von 94 Ki⸗ lometern hat und 8 bis 10 Meter breit iſt, wurde unter Anteil⸗ nahme zahlreicher Ver⸗ treter der Partei und ihrer Gliederungen ein⸗ geweiht. Weltbild M) Trübes Wetter Von Gottfried Bürger. Es iſt ein ſtiller Regentag. So weich, ſo ernſt und doch ſo klar, Wo durch den Dämmer brechen mag Die Sonne weiß und ſonderbar. Ein wunderliches Zwielicht ſpielt Beſchaulich über Berg und Tal; Natur, halb warm und halb verkühlt, Sie lächelt noch und weint zumal. Die Hoffnung, das Verlorenſein Sind gleicher Stärke in mir wach: Die Lebensluſt, die Todespein. Sie ziehn auf meinem Herzen Schach. Ich aber, mein bewußtes Ich, Beſchau das Spiel in ſtiller Ruh, Und meine Seele rüſtet ſich Zum Kampfe mit dem Schickſal zu. Kleine Geſthichten von großen Männern Alexander von Humboldt brach⸗ te einmal von einer Geſellſchaft einige Gäſte mit nach Hauſe, die gern ſeine Bibliothek ſehen wollten. Es war ſchon ziemlich ſpät, und Humboldt wußte, daß es ſchwer ſein würde, jetzt noch Wein und Eßwaren zu erhalten. Er gab ſeinem Diener aber trotz⸗ dem drei Taler und trug ihm auf, ſo ſchnell wie möglich Wein herbeizuſchaffen. Der Diener lächelte pfiffig. Nach längerer Zeit kam er zurück und gab an, überall geſchloſ⸗ ſene Türen vorgefunden zu haben. Es ſei nicht möglich geweſen, auch nur eine ein⸗ zige Flaſche in Alt⸗Berlin aufzutreiben. Humboldts Gäſte mußten nun mit einer Taſſe Tee vorliebnehmen. Als ſie ſchließ⸗ lich nach langer, anregender Unterhaltung aufbrachen, nahm Humboldt ſeinen Diener ins Gebet:„Du haſt dich ſehr ungeſchickt an⸗ geſtellt, mein Beſter. Es gab doch gewiß noch irgendwo Wein zu kaufen!“ „Exzellenz“, meinte der Geſcholtene,„ich habe mich im Gegenteil ſehr geſchickt ange⸗ ſtellt. Warum denn ſollten wir für dieſe Leute noch ſo ſpät Geld ausgeben! Ich bin deshalb nur dort hingegangen, wo die Gaſthäuſer beſtimmt ſchon geſchloſſen wa⸗ ren. Da konnte ich dann mit autem Gewil⸗ ſen ſagen, daß es mir nicht mehr möglich geweſen war, Wein und andere Speiſe zu erhalten. So haben wir unſere drei Taler geſpart, und Ihre Gäſte waren trotzdem Zufrieden!“ Bei dieſer Erklärung verſchwand Hum⸗ boldts Zorn. Lachend verzieh er ſeinem geſchickten Diener! 5 i Als Georg Friedrich Händel elf Jahre alt war, wurden bereits ſeine künſtleriſchen Leiſtungen am Berliner Hof bewundert. Einmal ſpielte er da vor einem Kreis geladener Gäſte. Unter den Anweſenden befand ſich der italieniſche Komponiſt Bo⸗ noneini. Die Zuhörer nahmen Händels Spiel mit großer Begeiſterung auf— und alle jubelten dem Elfjährigen zu. Nur Bo⸗ moneini beteiligte ſich nicht an dem Beifall für den Knaben; er ſchwieg kühl und ge⸗ ringſchätzig. Und als mehrere Gäſte ſich nachher über das ſeltſame Benehmen Bo⸗ noneinis unterhielten, meinte der beſcheide⸗ ne und doch ſelbſtbewußte Knabe:„Bis jetzt beneidete ich immer die Erwachſenen und Großen. Jetzt ſehe ich, daß auch ein Großer auf einen Kleinen neidiſch ſein aan 5* Als der deutſche Gelehrte Helmholtz zum Vizekanzler des Ordens pour le merite für Wiſſenſchaft und Kunſt ernannt worden war, begab er ſich zu dem Maler Adolf Menzel, der damals Kanzler war. um ſich über die Obliegenheiten ſeines Amtes beleh⸗ ren zu laſſen. Menzel brummte:„Da kann 1 Ihnen nur dasſelbe ſagen, was mir Ranke damals geſagt hat— warten Sie, bis ich tot bin, und dann werden Sie der Ordenskanzler!“ In jungen Jahren, als Mark Twain noch Schriftſteller einer kleinen Provinzzei⸗ tung war, hatte er auch das Amt des „Briefkaſtenonkels“ zu verſehen, da das Blatt eben ſehr klein war und keine großen Sprünge machen konnte. Aber er nahm auch dieſe Bürde mit dem nötigen Humor 1.. Denn was hat ſo ein armer Brief⸗ kaſtenonkel alles zu wiſſen! Die Leſer glaub⸗ zen mitunter ſicher, es gäbe nichts worüber der gute Mann nicht Auskunft geben kann. So fragte einmal ein Ladeninhaber voll kindlichen Vertrauens: „Geehrte Redaktion! Als ich beute früh eine Zeitung erhielt, ſand ich darin eine 1 1 1 0 Iſt das am Ende ein ſchlech⸗ tes Zeichen? Bitte bald Auskunft!“ Ein gewöhnlicher Sterblicher hätte ſicher die Haare einzeln gerauft oder die Anfrage ür einen dummen Witz gehalten. Mark wain jedoch ging darauf ein und antwor⸗ tete in der nächſten Nummer der Zeitung: „Daß Sie eine Spinne in Ihrer Zeitung anden, bedeutet für Sie weder Glück noch nglück. Die Spinne wollte lediglich in un⸗ ſerem Blatt nachſehen, welcher Kaufmann — darin kein Inſerat hat, deſſen Laden auf⸗ ſuchen, ihr Netz quer über die Tür ſpannen, um dort bis an ihr Ende ein Leben unge⸗ ſtörten Friedens führen au können Als Mark Twain noch nicht berühmt war, nahm ihn ein Freund in das Atelier eines Malers mit. Der Maler zeigte den beiden ſein neueſtes Bild. Twain ging da⸗ rauf zu, tippte mit dem Finger darauf, um zu ſehen, ob es auf Leinwand oder Holz ge⸗ malt ſei. „Um Gottes willen“, ſchrie der Maler ent⸗ ſetzt,„faſſen Sie das Bild nicht an, es iſt ja noch ganz friſch!“ „Oh, das macht nichts“, antwortete Mark Twain gleichmütig,„ich habe ganz alte Handſchuhe an!“ Die Tänzerin Taglioni trat Mitte des vorigen Jahrhunderts in Wien auf. Toſen⸗ der Beifall durchbrauſte nach jedem ihrer Tänze den Saal. Und als die gefeierte Künſtlerin nach Beendigung ihrer Vorſtel⸗ lung ihren Wagen beſtieg, da ſpannten allzu begeiſterte, überſpannte junge Leute die Pferde aus und zogen den Wagen ſelbſt durch die Straßen der Donauſtadt. So et⸗ was kam damals öfter vor. f Ueberall empfing Jubel die Taglioni. Kaum konnte ſie die Blumen in ihren Ar⸗ men bergen, mit denen ſie überſchüttet wurde. Und ſo nahm ſie denn einen Strauß nach dem anderen und ſtreute ihn als Dank über die Schultern ihrer jugendlichen Ver⸗ ehrer. 6115 ſolche Begeiſterung für eine Tänze⸗ rin ſchien aber einem alten Gelehrten denn doch etwas übertrieben.„Hören's, Mamſellchen“, rief er der Taglioni zu, die immer noch Blumen auf ihre Verehrer warf,„werfen's doch lieber Heu herunter für die Ochſen vor Ihrem Wagen!“ Der große Magier Von Wolfgang Thomas. Als die Bewohner des Städtchens Dudley⸗ ville im Staate Arizona eines Morgens aus ihren Häuſern traten, leuchteten ihnen von allen Wänden ſchreiende rote Plakate ent⸗ gegen. „Dudleyville iſt geſegnet unter den Städten des Weſtens“, ſtand da zu leſen,„der be⸗ rühmteſte indiſche Magier und Fakir Dſcho⸗ gi Ramayana weilt in den Mauern von Dudleyville und iſt bereit, ſein tauſendjähriges Wiſſen den weiteſten Einwohnerkreiſen dieſer Stadt für wenige Tage zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Jeder hat Gelegenheit, ſich perſönlich von Dſchogi Ramayanas Allwiſſenheit zu überzeu⸗ gen. Dſchogi Ramayana erteilt Rat und Hilfe in allen Dingen des diesſeitigen und jenſeiti⸗ gen Lebens. Vorſprachen ohne vorherige ſchriftliche Anmeldung ſind wegen des großen Andranges zwecklos. Ladies und Gentlemeft, melden Sie Ihren Beſuch ſofort im Grand⸗ Hotel Dudleyville beim Sekretär des Fakirs Dſchogi Ramayana an. Sie werden zwei Tage ſpäter vom größten Hellſeher der Welt perſönlich empfangen.“ Die Wirkung der Ankündigung war über⸗ wältigend. Die Bewohner von Dubdleyville drängten ſich vor dem Eingang des Grand⸗ Hotels, um den großen Magier wenigſtens einmal zu ſehen, aber er zeigte ſich niemals auf der Straße und empfing auch keine unan⸗ gemeldeten Beſuche. Als der erſte Bürger von Dudleyville, der das Sprechzimmer des Magiers hatte betreten dürfen, wieder unter ſeine Mitbürger trat, wurde er beſtürmt, jede Einzelheit ſeines Be⸗ ſuches bei Dſchogi Ramayana ausführlich zu erzählen.„Well, der Wundermann hat nicht zu viel verſprochen“, ſagte Olivier Stanhoppe, der erſte Beſucher des Magiers,„er hat mir alles aus meiner Vergangenheit und Zukunft haarklein auf den Kopf zugeſagt! In dem dunklen Zimmer, in dem er mich empfangen hat, har nur eine kleine, blaue Flamme, die in einer Kriſtallſchale gebrannt hat, ein we⸗ nig Licht gegeben. Der Wundermann iſt mit untergeſchlagenen Beinen auf einem Berg von Polſtern geſeſſen. Auf dem Kopf hat er einen ſeidenen Turban mit einem großen, grünen Stein getragen und ein koſtbares ſei⸗ denes Gewand hat er angehabt. Bei meinem Eintreten hat er ſich nicht gerührt. Er iſt mit geſchloſſenen Augen und verſchränkten Ar⸗ men ſitzengeblieben, hat mir in gebrochenem Engliſch Platz angeboten und ſofort geſagt, daß ich kein Wort reden ſoll. Nach einem langen Schweigen hat er endlich leiſe zu ſich zu ſprechen begonnen.„Ich ſehe ein niedriges Haus“, hat er geſagt,„dahinter einen großen Garten mit Käfigen. Im Haus ſind meh⸗ rere Räume mit Waren angefüllt. Der Be⸗ ſitzer dieſes Hauſes befindet ſich in meiner Nähe. Sein Vorname iſt Olivier, ſeines Va⸗ ters Name iſt Stanhoppe.“— Nun, ihr wißt ja alle, daß ich als Kaufmann in meinem Hauſe tatſächlich ein größeres Warenlager habe und daß ſich im Garten meines Hauſes einige Käfige für meine Hühnerzucht befinden. Der Inder hat mir dann noch einige Einzelheiten aus meinem Familienleben erzählt, die euch allerdings nichts angehen, und hat mir ſchließ⸗ lich meine Zukunft geſchildert. Alles, was er geſagt hat, ſtimmt aufs Haar und ich kann euch ſagen, daß der Beſuch bei dem Wunder⸗ mann die zehn Dollar wert iſt!“ Dieſe Erzählung ſprach ſich ſchnell herum. Wer noch gezögert hatte, meldete ſich nun eiligſt bei dem Magier an. Dſchogi Ramayang empfing während der Reihe ſeiner Sprech⸗ ſtunden der Reihe nach halb Dudleyville und verdiente ſchweres Geld. Alle Beſucher waren von den hellſeheriſchen Fähigkeiten Dſchogi Ramayanas überzeugt und begeiſtert. Am fünften Tage meldete Kalitaka, der Sekretär des Magiers, ſeinem Meiſter einen Miſter Georges Dickſon. Ein kleiner, dicker, ſchwitzender Mann betrat das in geheimnis⸗ volles Dunkel gehüllte Sprechzimmer des In⸗ ders und nahm, als ihn Dſchogi Ramayana dazu aufforderte, auf einem kleinen Schemel vor der blau flackernden Flamme Platz. Wie aus weiter Ferne klang die leiſe Stim⸗ me des Inders, als er in ſeiner fremdarti⸗ gen Ausſprache zu reden begann.„Ich ſehe eine Wieſe“, ſagte er,„rund herum läuft ein Zaun. Edle Tiere weiden auf dieſer Wieſe. Es ſind Pferde. Der Beſitzer der weiden⸗ den Roſſe weilt in meiner Nähe. Sein Vor⸗ name iſt Georges, der Name ſeines Vaters iſt Diff „Stimmt“, ſagte der Dicke,„ich habe mich Ihnen als Pferdezüchter Georges Dickſon ge⸗ meldet. Der wirkliche Georges Dickſon denkt aber nicht daran, ſich von Ihnen hereinlegen zu laſſen; ich habe mir ſeinen Namen nur geliehen, um Ihren Schwindel aufzudecken...“ Der Inder wollte aufſpringen. Eine ſchnelle Bewegung des Dicken zwang ihn wieder auf ſeine Polſter zurück. Der Gegenſtand, der in der Hand des Beſuchers blinkte, beſaß un⸗ verkennbar die Fähigkeit, ſechsmal hinterein⸗ ander zu knallen, und dieſe Fähigkeit lähmte den Widerſpruch des Magiers. „Bleiben Sie ruhig ſitzen!“ befahl der Dicke,„ich will Ihnen zeigen, wie Hellſehen gemacht wird!“ Im Tonfall des Inders fuhr er dann fort:„Ich ſehe ein Hotelzimmer. Die⸗ ſes Zimmer haben zwei Gauner aus San Francisco gemietet. Der eine heißt Willie Poole und nennt ſich Dſchogi Ramayana, der zweite heißt Charles Duffy und ſpielt den Sekretär Kalitaka. Wenn die beiden Spitz⸗ buben nicht geſchminkt und koſtümiert ſind, hält ſie kein Menſch für indiſche Wunder⸗ männer. Sie können deshalb, ohne Aufſehen zu erregen, Nachforſchungen anſtellen, wer die Leute ſind, die ſich bei dem indiſchen Hell⸗ ſeher angemeldet haben. Dieſe Nachforſchungen machen es dem Wundermann ſehr leicht, ſeine Beſucher mit einigen Feſtſtellungen zu ver⸗ blüffen. Iſt es nicht ſo, Miſter Poole? Jetzt wollen Sie wohl gerne wiſſen, wer ich bin? Ich will Ihren hellſeheriſchen Fähigkeiten nach⸗ helfen: ich heiße Joe Parkinſon, bin Polizei⸗ beamter und bewohne ſeif zwei Tagen das Zimmer neben dem Ihrigen. Die Wände dieſes Hotelgebäudes ſind dünn, außerdem haben Sie vergeſſen, das Schlüſſelloch zu ver⸗ hängen! Ihr hellſeheriſcher Scharfſinn wird Ihnen verraten, daß ich infolge Ihrer Un⸗ vorſichtigkeit davon Kenntnis habe, daß Sie in Ihrer Brieftaſche über tauſend Dollar ver⸗ wahren. Sie werden es mir nicht übelnehmen, wenn ich Sie nun von dieſem unrechtmäßigen Beſitz befreie!“ Mit vorgehaltenem Revolver hatte ſich der Dicke dem Magier genähert und aus ſeinem ſeidenen Gewande eine wohlgefüllte Brief⸗ taſche hervorgezogen. Nun ſchritt er, ohne den Hellſeher aus den Augen zu laſſen, zur Türe. „Sie begreifen wohl, daß ich mich jetzt ein wenig für Ihren Sekretär Kalitaka, das heißt für Ihren Freund Charles Duffy, intereſſieren muß. Ich darf Sie wohl bitten, ſo lange hierzubleiben!“ Raſch zog er den Schlüſſel aus dem Schloß, warf die Türe hinter ſich zu und ſperrte Dſchogi Ramayana in ſein Sprechzimmer ein. Als der Dicke den Hellſeher verlaſſen hatte, intereſſierte er ſich keineswegs für den Sekre⸗ tär. Es genügte dem ehemaligen Artiſten und Gedankenleſer Edgar Stone vollkommen, die Brieftaſche ſeines Kollegen in der Taſche zu haben und ſo verließ er auf dem ſchnellſten Wege das unter den Städten des Weſtens geſegnete Dudlepville. Chriſtl Cranz f ſicherte ſich in Abfahrt⸗ und Torlauf die Deutſche Meiſterſchaft. Der kleine Schalter Einſom liegt die Straße. Nächtliche Stille Vor einem Laden ſteht ein Menſch. Man ſieht es ihm an, er iſt von daheim fort geeilt, ohne viel auf ſein Aeußeres zu achten, Vielleicht aus tiefem Schlaf rief ihn die Pflicht oder die Liebe, die Angſt um einen andern, der ſterben könnte. Und nun ſteht der Menſch in der kalten mitternächtlichen Straße vor dem Gitter oder der herunter gelaſſenen Jalouſie der dienſttuenden Nacht, apotheke. Ein heller Schein fällt aus dem kleinen Schalter in Geſichtshöhe. Der Apotheke nimmt aus der zitternden Hand das Rezept, Vielleicht braucht der Kranke ſchon nicht mehr was der Menſch hier für ihn holen will Am Ende kommt er zu ſpät zurück. Aber viel, leicht kann auch alles wieder gut werden, Die Arznei wird den Kranken beruhigen, er wird ſchlafen, auch dieſe Nacht wird vergehen, Wenn man ſo vor der Nachtapotheke ſteht, empfindet man doppelt, wie klein der Men vor dem Schickſal iſt. Dann reicht eine Hand etwas durch das Gitter. Quer über die Straße huſcht ein menſchlicher Schatten— eilt hein, mit einem Funken Hoffnung im Herzen. Fie ber zu ſtillen. Schmerz zu lindern. Not zu überbrücken. Wer kann ſagen, ob er nicht doch zu ſpät kommt? Ob nicht doch die Vor⸗ ſehung ſchneller war als der Menſch, der zur Nachtapotheke ging? Aber nicht jeder, der da kommt, iſt vag der Pflicht gerufen. Oft kommt auch 10 Frau, die nach ſtundenlangem Wachen aufg ſtanden iſt, um ſich ein Schlafmittel zu beſor gen, das ihr die erſehnte Ruhe bringt. Irgend etwas, was kein anderer verſtehen kann, hal ſie nicht einſchlafen laſſen. Neues Leben bringt aber der Morgen Ueber dunkle Stunden ſchüttet er ſeinen hel len Glanz. Er ſchließt die Wunden, und kes ner, der an der Apotheke vorübergeht, ſpürt die Angſt, die vor ihrer Tür ausgeſtanden worden iſt in der kurzen— langen Nacht Die luſtige Etke Beim Arzt.„Herr Doktor, ſagen Sie mit, bitte, ohne viel Umſchweife auf gut Deulſch was mir eigentlich fehlt.“—„Das iſt ſchnell geſagt: Sie ſaufen zuviel und arbeiten zu wenig!“—„Jetzt ſagen Sie es mir, bitte, noch auf Lateiniſch, damit ich es meiner Fral ſagen kann.“ ö Ein Frauenkenner.„Wie hat Ihr Bruder es fertiggebracht, ſo raſch die Hand der reichen Witwe zu erhalten?“—„Er ſchickte ihr einen Strauß von zweiundzwanzig Roſen an ihren dreißigſten Geburtstag.“ Pech.„Ihre Töchter ſind unpäßlich, höre ich?“—„Ja, und dabei ſo ein Pech! Die, die Klavier ſpielt, hat Halsſchmerzen, und die andere, die ſingt, hat einen ſchlimmen Finger.“ „Ich weiß nicht, ob Shakeſpeare, weng er heute noch lebte, auch ſehr berühmt ſein würde.“ i „Selbſtverſtändlich. Dann wäre er doch der älteſte Mann der Welt.“ * „Ach, denke dir, was ich geträumt habe; Das Tier, aus dem mein Pelz gemacht ist, war lebendig geworden und wollte mich zer⸗ fleiſchen.“ 1 „Hach— wie grauſig.., aber ſeit wan mögen denn Kaninchen Fleiſch? 1 *. 1 „Was haſt du zu Karl geſagt, als er dic anpumpen wollte?“ 1 „Er ſoll ſich einen Dümmeren ſuchen!“ „Sehr gut! Und?“ 1 „Morgen kommt er zu dir!“ 1 Eheliche Auseinanderſetzung. ö Er:„Unerhört! Wieder eine Rechnung üben 45 Dollar, nur für blöde Parfümerien! Nichte N als Düfte, die in die Luft entſchwinden!“ Sie:„Ja, um ſich da mit den Düften vo blöden Zigarren für 75 Dollar zu vermiſchen“ „Ti Bits, Das mißverſtandene Notſignal. a Der Sturm wurde immer heftiger, Stück der Deckeinrichtung waren bereits über Bord geſchwemmt worden. Da entſchloß ſich det Kapitän, ein Notſignal abzugeben. Aber kaum war die Leuchtrakete hochgegangen, als eil Paſſagier mit ernſtem Geſicht die Stufen zul Kommandobrücke hinaufſchritt. i „Herr Kapitän“, erklärte er,„ich bin gewiß der letzte Menſch, der jemanden entmutigen will. Aber es ſcheinl mir doch, als ob jetzt nicht an der Zeit iſt, ein Feuerwerk ab zubrennen!“„The Chaſer.“ Nätſel⸗Etke Scharade. g f Ruht dir im erſten deine Holde, Biſt du, mein Freund, die andern zwei, Ein anderer ſitzt wohl tief im Golde, Und dennoch lebt er dieſe drei. 3 — Auflöſungen aus voriger Nummer: Bilder⸗Rätſel: Allein der Vo macht des Redners Glück. 5 Anagramm: Erna Schultze. SS HKS e: . A — hr SSSSShTf́Td&FEFETr„. ̃ ÜC.ꝗ.......]