en wir enſerich trauten er zum n Weib en, daß len 5 Bad) . Wrprecrn Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 36. Jahr gang Lebensrecht für Oeulſchland! Der Führer für einen Frieden der Gerechtigkeit Der Führer gewährte der Vertreterin des„Paris Soir“ eine Unterredung. Die Franzöſin ſchildert in ihrem Bericht zunächſt die große Einfachheit des Empfangs, im Gegenſatz zu dem Rahmen, in dem ſich ihr Empfang durch Muſſolini vor einigen Monaten vollzog. Die Berichterſtatterin be⸗ merkt, daß der Führer ganz anders ausſieht als auf den Bildern und fährt dann u. a. fort: Ich ziehe die Wirklich⸗ keit vor, dieſes Geſicht, das angefüllt iſt von Intelligenz und Energie, und das aufleuchtet, wenn es ſpricht. Ich be⸗ greife in dieſem Augenblick den magiſchen Einfluß, den die⸗ ſer Menſchenführer ausübt und ſeine Macht über die Maſſen. Schon bei den erſten Worten ſehe ich, daß der Führer ſich nicht hinter diplomatiſche Formeln verſchanzt, ſondern mit völliger Offenheit zum franzöſiſchen Volk ſpricht. Ich verſuche mich und damit uns zu erklären:„Der Franzoſe fürchtet mehr als alle anderen den Krieg, und weil er ihn fürchtet und haßt, glaubt er leicht an ſeine Möglich⸗ keit. Ich möchte gern aus Ihrem Munde hören, daß Deutſch⸗ land ſeine äußere Politik auf pazifiſtiſcher Grundlage auf⸗ baut.“ Der Mann, der mir gegenüberſitzt, und den ich eindring⸗ lich anſehe, denkt einen einzigen Augenblick nach, nicht län⸗ ger, dann ſpricht der Führer: „Für uns kann ſich der Pazifismus nur verwirklichen, wenn er auf der allgemeinen menſchlichen Grundlage auf⸗ gebaut iſt, daß ein jedes Volk das Recht hat, zu leben. Ich ſage, zu leben und nicht zu vegetieren. Wer den Frieden aufrichten will, muß zuerſt dieſes Recht der Völker aner⸗ kennen. Mit anderen Worken: es gibt keinen einzigen Deut⸗ ſchen, der den Krieg wünſcht. Der letzte hal uns zwei Mil⸗ lionen Tote und ſiebeneinhalb Millionen Verwundete ge⸗ koſtel. Selbſt wenn wir Sieger geweſen wären, ſo wäre doch kein Sieg es wert geweſen, dieſen Preis dafür zu be⸗ zahlen.“ „Welcher europäiſche Staatsmann könnte denn heute durch einen Krieg eine gebietsmäßige Eroberung erreichen! Muß man denn zwei Millionen Menſchen töten, um ein Ge⸗ biet von zwei Millionen Einwohnern zu erobern? Das würde im übrigen für uns heißen, zwei Millionen beſter Deutſcher opfern, zwei Millionen in ihrer beſten Kraft, die Elite der Nation, um dafür eine gemiſchte Bevölkerung zu bekommen, die nicht in vollem Umfange deutſch iſt und deutſch fühlt. Die menſchliche Logik iſt gegen einen territorialen Krieg.“ „Der Vertrag von Verſailles hat zwei Folgen gehabt. Er bekräftigt einen territorialen Sieg und er ſtellt einen mo⸗ raliſchen Sieg her. Jede kerrikoriale Löſung hat ihre Schwä⸗ chen. Bei Gebietsfragen ſollte allein die Skimme des Vol. kes entſcheiden und ſeine wirtſchaftlichen Bedürfniſſe. Aber unter dem Geſichtswinkel der Moral iſt es unmöglich und unzuläſſig, ein Volk zu diskriminieren und es zu demütigen. 1870 hat der Friedensvertrag ſich mit einem materiel⸗ len und territorialen Siege begnügt, ohne die Ehre Frank⸗ reichs anzutaſten. Jeder Beſchluß, der die Perſönlichkeit eines Volkes herabmindert, ſchafft nur Bitterkeit und Haß bei den Unterdrückten, und Mißtrauen bei den anderen. Der Menſch hat das Recht zu leben, ſei es als Nation, ſei es als einzelner!“—„Was alſo ſoll man nun im Falle des Ver⸗ ſailler Vertrages tun?“ Das menſchliche Gewiſſen ſollte die Gerechtigkeit über Inkereſſen und Parteien ſtellen. Jedes Volk hat das Recht, auf ſeinem Boden zu leben, mit ſeinem Glauben, ſeiner Geſchichte, ſeinen Gewohnheiten und ſeinen wirtſchafklichen Möglichkeiten. Die einen zum Schaden der anderen zu be⸗ vorzugen, iſt abſurd, weil das das Gleichgewicht der menſch⸗ lichen Geſellſchaft zerſtört. Ich will Ihnen einen Vergleich geben: Ein Geſetz, das die Arbeiter auf Koſten der Bauern bevorzugt, iſt ebenſo falſch wie eines, das die Bauern auf Koſten der Arbeiter bevorzugt. Man darf weder Stellung nehmen zu Gunſten der Verbraucher noch zu Gunſten der Händler, weder für die Arbeiter noch für die Unternehmer, e man muß das Gleichgewicht aufrechterhalten zwi⸗ chen den widerſtrebenden Inkereſſen aller. Wir haben eine einzige Doktrin, nämlich die, daß es in der Wirtſchaft keine Doktrin gibt. Wenn die Privatin⸗ duſtrie verſagt, muß ſie durch die Staatsinitiative erſetzt werden. Soziale Spannungen werden bei uns nicht durch Streiks und Ausſperrungen ausgeglichen. Eine höhere Staatsführung, die das Wohl aller im Auge hat, muß an⸗ dere Wege finden, den ſozialen Frieden zu ſichern. „ Ebenſo iſt es in der europäiſchen Politik. Auch der Gitede kann nur aus dem Gleichgewicht geboren werden, lſo aus der Gerechtigkeit. Was die einzelnen Maßnah⸗ men angeht, um dieſen Frieden aufzurichten, ſo 91. ſie leicht zu finden, wenn jeder mit menſchlichem Gefühl, Ver⸗ ſtändnis und Klugheit an ſie herangehl.“ % Vir haben in Deutſchland 68 Millionen Einwohner, 68 Millionen Weſen, die eſſen, ſich kleiden, wohnen und le⸗ ben wollen. gein Vertrag der Welt kann daran etwas ändern. Das Kind, das zur Welt kommt, weink, um Milch zu bekommen. And es hat ein Recht auf Milch. Auch ein Staatsmann muß ſeinem Volk das geben, was es brauchl. Sicherlich. Wir berühren eine ſehr ernſte Frage. Die Bevölkerungspolitik, die in Deutſchland propagiert wird, ſchafft notwendigerweiſe einen Expanſionsdrang aus dem zebölkerungszuwachs,— alſo Krieg. Sie beklagen ſich, wen 1 Brot zu haben und wollen doch noch mehr en en 74 ö zeigenblatt für Maunheim⸗Seckenheim und Umgebung. Dertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim Bolle Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Hürdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Nr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 „Es gibt talentierte und nichttalentierte Völker auf der Welt. Die erſteren haben vorwiegend einen Mangel an Le⸗ bensraum, während den anderen eine große und vielfach unausgenützte Lebensfläche zur Verfügung ſteht. Die euro⸗ päiſchen Staaten gehören zur erſteren Kategorie. Ich fahre alſo fort:„Sie brauchen alſo wegen der wach⸗ ſenden Volkskraft Deutſchlands Kolonien?“—„Meinen Sie das nicht auch?“—„Wie wollen Sie dieſes Ziel in der Praxis erreichen?“—„Wenn das Gewiſſen der übrigen Völker den Gedanken des Ausgleichs und der Gerechtigkeit zuließe, dann würden die materiellen Einzelheiten leicht zu regeln ſein. Was mich augenblicklich am meiſten beſchäf⸗ tigt, iſt das Erwachen der Einſicht der Welt, daß der gute Wille der Völker eine Zuſammenarbeit ohne Hintergedanken ſchaffen muß, um jedem einzelnen Volk ein beſſeres Leben zu geſtatten. Im übrigen, ich wiederhole es, iſt es für das Leben Deutſchlands und Frankreichs und für das Wohl der 1 notwendig, daß der Wohlſtand Europas geſichert wird.“ „Ich reiſe in den nächſten Tagen gerade nach China, weil der Ferne Oſten...“„Was für ein Glück“, unterbricht mich Hitler,„ich kann leider keine Reiſen machen.— Sie werden Japan ſehen, wo man zu ganz anderen Arbeitsbe⸗ dingungen die Waren herſtellt, die den Weltmarkt über⸗ fluten; das wird eines Tages auch auf Rußland zutreffen. Die Machthaber Moskaus werden notfalls einen Teil der Bevölkerung ſterben laſſen, um den Export zu ſichern. Der Kommunismus hält ſich in Rußland, weil er ſich über einer bedürfnisloſen Bevölkerung und auf einem ungeheuren, unaufgeſchloſſenen Gebiet eingerichtet hat. Aber wenn der Kommunismus nach Deutſchland gekommen wäre, dann hät⸗ te es eine fataſtrophe gegeben, die gar nicht abzuſehen ge⸗ weſen wäre, weil in Deutſchland nur 25 v. H. auf die Land- bevölkerung und 75 v. 9, auf die Stadtbevölkerung enk⸗ fallen, während in Rußland 9277 auf dem Lande und 8) in den Städten leben, und weil ein viel komplizierterer und größerer Apparat der Jerſtörung änheimgefallen wäre.“ Da wir über politiſche Dinge geſprochen haben, wage ich noch eine delikate Frage:„Was denken Sie über den An⸗ ſchluß?“—„Das iſt eine Frage, über die ſich hier niemand aufregt. Dieſes Schreckgeſpenſt benötigt man in Wien aus innerpolitiſchen Gründen. Die Anſchlußfrage iſt in Berlin nicht akut.“ Auf meiner Uhr ſehe ich die Zeit vorrücken, und ich fürchte, nicht mehr alle Fragen ſtellen und alle Antworten hören zu können. Ich frage raſch:„Und die Rolle der Frauen? Glauben Sie, daß ſie wirklich nur dazu da ſind, um von den Männern Kinder zu bekommen?“ Diesmal lacht der Führer.„Wer hat Ihnen das ge⸗ ſagt?“—„Die Preſſe!“—„Ich gebe den Frauen das gleiche Recht wie den Männern, aber ich glaube nicht, daß ſie ihnen ähnlich ſind. Die Frau iſt die Lebensgefährtin des Mannes. Man soll ihr nicht eine Arbeit aufbürden, für die der Mann geſchaffen iſt. Ich ſtelle mir keine Frauen⸗ batailſone vor; ich glaube, daß ſie beſſer auf die ſoziale Ar⸗ beit eingeſtellt ſind. Aber in jedem Fall hat eine Frau, die nicht heiratet, und wir haben viele in Deutſchland, da wir nicht genug Männer haben, das Recht, ihren Lebens⸗ unterhalt zu verdienen wie der Mann. Ich erinnere Sie übrigens daran, daß es eine Frau war, die den großen Parteitagfilm gemacht hat und daß eine Frau den Olym⸗ piafilm drehen wird. Ein Wort noch zu den Olympia⸗Spielen. Wir ſind glücklich, wir freuen uns, hier Franzoſen und möglichſt viele begrüßen zu können. Wir werden alles tun, um ihnen zu zeigen, daß ſie willkommen ſind und daß das deutſche Volk ihnen mit voller Herzlichkeit gegenübertritt. Ich wünſche ſehr, daß Ihre Reiſenden nicht nur zu den ſport⸗ lichen Ereigniſſen kommen, ſondern daß ſie auch unſer Land beſuchen werden, das ganze Land. Sie werden hier keine Propagandareiſen hergerichtet finden, die ihnen die Wahr⸗ heit verbergen. Wir werden ihnen nicht ſagen, daß Deutſch⸗ land das Paradies iſt, denn ſo etwas gibt es auf dieſer Erde nicht. Aber ſie können in voller Freiheit hier herum⸗ gehen und ſelbſt ſehen, daß Deutſchland in Ruhe und Ord⸗ nung und in der Arbeit lebt. Sie werden unſeren Auf⸗ ſchwung, unſere Anſtrengungen, unſeren Friedenswillen ſehen. Das iſt alles, was ich wünſche.“ Der Führer erhebt ſich. Ich habe feſtſtellen können, daß er bei beſter Geſundheit iſt und daß alle Gerüchte über ſeine Krankheit falſch ſind. Ich ziehe mich zurück, glücklich, ſeine Gedanken dem franzöſiſchen Volk vermitteln zu können.“ Führernachwuchs aus dem Volke Dr. Goebbels auf der Großkundgebung in Köln. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach in der Rhein⸗ landhalle in Köln vor 15 000 Partei⸗ und Volksgenoſſen aus dem ganzen Gaugebiet. Bei ſeinem Erſcheinen wurde der Miniſter mit herzlichen Willkommensrufen begrüßt. Der Miniſter ging in ſeiner Rede davon aus, daß das deutſche Volk in den vergangenen drei Jahren ſeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution eine innere und äußere Umwälzung durchgemacht hat, die ſeinen Charakter vollkommen verän⸗ dert habe. Heute ſei uns das alles bereits zur Selbſtver⸗ ſtändlichkeit geworden, und daher werde manchmal die Größe dieſer Umwälzung nicht mehr richtig erkannt und gewürdigt. Es ſei ſehr leicht, zu kritiſieren, wenn man keine Ver⸗ antwortung trage. Die Männer des vergangenen Syſtems hätten ſich ſtets hinter Mehrheitsbeſchlüſſen irgendeines Par⸗ laments verſtecken können. a „Heuke“, ſo rief Dr. Goebbels unter dem Beifall der Maſſen aus,„heute krägt der Führer mit ſeinen Mitarbei⸗ Montag, den 27. Januar 1936 — kern die Verankworkung vor Gokt und den Menſchen für alles, was ſie kun, und niemand kann ſie ihnen abnehmen.“ Wenn die Partei, ſo wie heute, führende Perſönlich⸗ keiten nicht nur für ihre eigene rieſige Organiſation und alle ihre vielen Gliederungen einzuſetzen, ſondern auch für den Staat, die Provinzen und Gemeinden abzugeben habe, dann ſei es klar, daß es da und dort noch an geeigneten Führer⸗ köpfen etwas fehle. Aber nirgends werde der Führernachwuchs ſo ſyſtema⸗ kiſch herangebildet wie im nationalſozialiſtiſchen Syſtem. Die Partei ſei aber die Gewähr dafür, daß dieſes Führerkum aus dem Volke heraus erwachſe und nicht aus einer bevor⸗ rechtigten Schicht beſtimmt werde. Daher ſei der national⸗ ſozialiſtiſche Staat nicht eine über den Wolken thronende Aukokratie, ſondern im Gegenteil eine veredelte Demokratie. Dr. Goebbels ging dann auf die Frage der gelegentlichen Knappheit einzelner Lebensmittel ein. Das deutſche Volk nehme dieſe gelegentliche Knappheit gern in Kauf, weil es wiſſe, daß es damit ſeine Freiheit und Sicherheit erkaufe. Die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit haben der Führer und ſeine Regierung nicht mit kleinen Behelfsmitteln, ſon⸗ dern mit grandioſen Plänen in Angriff genommen. So hät⸗ ten ſie ſchon im dritten Monat ihres Beſtehens die einzig⸗ artigen Pläne der Reichsautobahnen zu verwirklichen be⸗ gonnen. So ſei das Problem der Arbeiksloſigkeit ſeiner er ⸗ folgreichen Löſung enkgegengebrachk worden. Mit innerſter Anteilnahme verfolgt die Verſammlung die Stelle der Rede, in der Dr. Goebbels darauf hinweiſt, wie genau ihm alle Nöte des kleinen Mannes bekannt ſeien, und in der er an Beiſpielen zeigt, wie unwahr es iſt, daß die Regierung von einer chineſtſchen Mauer umgeben ſei. „Aber“, ſo fährt dann Dr. Goebbels fort,„die Regie- rung müſſe es dennoch von ſich weiſen, durch billige popu⸗ läre Maßnahmen für den Augenblick die Jukunft des deuk⸗ ſchen Volkes zu gefährden. Dafür haben wir das deukſche Volk viel zu lieb.“ Durch ſoziale Großtaten wie das Win⸗ kerhilfswerk oder„Kraft durch Freude habe der national⸗ ſozialiſtiſche Staat gezeigt, wie ernſt es ihm um die Linde⸗ rung der Nöte des Volkes fei. „Es ſoll mir heute keiner ſagen, es habe ſich in Deutſch⸗ land nichts geändert. Wenn man die Regimenter des Ar⸗ beitsdienſtes oder der Armee durch die Straßen ziehen ſieht, dann weiß man, was ſich in Deutſchland geändert hat.“ Aus den Handlungen der Syſtemgrößen ragte nicht eine einzige Handlung hervor, die die Jahrhunderte überdauert, In hundert Jahren aber werde man die Wiedererrin⸗ gung der Wehrfreiheit durch den Führer den Taten Steins, Scharnhorſts und Gneiſenaus zur Seite ſtellen. Der Miniſter ſtreift dann die Fragen der Außenpoli⸗ tik und betont nochmals die Neutralität Deutſchlands in den gegenwärtigen Konflikten um Abeſſinien. Aber dieſe Neutralität ſei heute ein Ausdruck unſerer Stärke. Mit einem Appell an die Alte Garde der Partei zu kame⸗ radſchaftlichem Zuſammenhalt in altem Kampfgeiſt ſchloß Dr. Goebbels ſeine Ausführungen. Der Führer ehrt Furtwängler 50. Geburtstag des Meiſterdirigenten. Der weltberühmte Leiter des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters, Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler, war anläßlich ſeines 50. Geburtstages der Gegenſtand großer Ehrungen. Der Führer und Reichskanzler hal dem Künſtler ſein in Silber gerahmtes Bild mit folgender Widmung zum Ge⸗ ſchenk gemacht:„Herrn Wilhelm Furkwängler, dem großen deulſchen Meiſter, zum 50. Geburkskag in aufrichtiger Be⸗ wunderung. Adolf Hitler.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an Dr. Furtwäng⸗ ler ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm im Namen aller deutſchen Künſtler und kunſtbegeiſterten Menſchen die herz⸗ lichſten Glückwünſche übermittelt. Gleichzeitig hat der Mi⸗ niſter Herrn Wilhelm Furtwängler einen künſtleriſch aus⸗ geſtatteten Dirigentenſtab aus Elfenbein und Gold mit Wid⸗ mung überreichen laſſen. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers ſowie des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda über⸗ brachte Staatsſekretär Funk Herrn Dr. Furtwängler in; ſeinem Potsdamer Heim dieſe Geſchenke und Schreiben und, übermittelte ihm zum 50. Geburtstag die Glückwünſche des Führers, des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſowie der ge⸗ ſamten Reichsregierung in einer Anſprache, die den Gefühlen der Verehrung für den großen Meiſter und des Dankes für. 1 unvergleichlichen Leiſtungen für das deutſche Muſik⸗ chaffen und die deutſche Kulturarbeit im In⸗ und Auslande Ausdruck verlieh. Das Philharmoniſche Orcheſter hat ſeinem Dirigenten und langjährigen Führer das Fakſimile der 5. Symphonie; von Beethoven zum Geſchenk gemacht. ö 5 N Chronik des Tages „Am 27. Januar wird Reichsminiſter Ruft die erſte e Reichsausſtellung„Schule und Luftfahrt“ im i für Erziehung und Unterricht, Berlin, er⸗ öffnen. a Bis zum erſten Pflichteinzahlungstag, dem 24. Januar 1936, ſind auf die begebenen 500 Millionen Reichsmark 4 6prozentige Reichsbahnſchatzanweiſungen von 1936 be⸗ reits über 490 Millionen Reichsmark, d. h. 98 v. H., ein⸗ gezahlt worden. 10 Jahre NE⸗ Studentenbund Bannerweihe durch den Stellvertreter des Führers. München, 27. Jantar. Die Neichsſtudentenführung hatte zur 10⸗Jahresfeier zes NSꝰD⸗Studentenbundes in die Hauptſtadt der Bewe⸗ jung geladen; wo im Bürgerbräukeller eine Kundgebung tattfand, zu der Vertreter des Staates, der Wehrmacht ind der Partei erſchienen waren. Auf einer Morgenfeier m Odeon am Sonntag waren 33 Gau⸗Studentenfahnen ingetreten. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf 9e 5, wies einleitend auf die Schwierigkeiten und Kämpfe zer 10 Jahre hin und fuhr dann fort: Wir wußten damals ſchon, daß die in Verbänden mit ilter Tradition zuſammengeſchloſſenen Studenten wohl im zeſten Wollen ihren alten Ueberlieferungen lebten, den Wahlſpruch„Für Freiheit, E hre, Vaterland“ dor Augen. Wir wußten aber auch, daß neue revolu⸗ tionäre Wege beſchritten werden mußten, um wieder Freiheit, Ehre und ein würdiges Vaterland Wirklichkeit verden zu laſſen— Wege, auf denen die Verbände aus hrer gealterten Form heraus uns nicht zu folgen ver⸗ mochten. 5 Wir wiſſen, daß viele dieſer Verbände einſt auch revo⸗ ſutionär entſtanden, daß ſie revolutionären Zielen anhin⸗ len und daß ſie damals weſentlich mithalfen Neues und gutes für Volk und Vaterland zu erringen. So wie ſie inſt aber mithalfen Ueberlebtes zu überwinden, ſo müfſſen le heute als wiederum überlebt, Neuem weichen. Wir er⸗ ennen an, daß ſie für ihre Zeit eine gute Erziehungsſchule daren. Ich weiß, daß es für diejenigen, welche aufgewachſen ind in alten Formen und an einer ihnen liebgewordenen brinnerung hängen, ſchwer iſt, ſich davon zu trennen. Aber höher als eee und Formen ſtehen die eale, ie durch dieſe Formen und durch dieſe Ueberlieferungen ſochgehalten werden ſollten. Die alten, ewig gültigen Ideale Freiheit, Ehre, Vaterland“ aber waren verloren in langen chweren Jahren unſerer Geſchichte, verloren auch deshalb, veil der überlebte Geiſt, der in alten Verbänden herrſchte, ſeitrug, das Volk innerlich zu zerreißen. Formen und Ueberlieferungen der alten Verbände önnten vielleicht einige Zeit noch weiterbeſtehen,„Frei⸗ ſeit, Ehre und Vaterland“ aber waren tot. Ueber kurz oder ang wären auch die Formen und Traditionen geſtorben. Mögen auch die neuen ſtudentiſchen Lebensformen noch licht endgültig ſein— noch nicht vollkommen ſein— was 5 0 5 das gegenüber dem, was im Geiſte dieſes Neuen ourde. Wie die alten Formen durch neue Formen verdrängt wurden, ſo ſind an die Stelle alter Symbole neue S y m⸗ bole getreten. Was der Fahne des neuen Deutſchlands am Alter der Tradition fehlt, iſt ihr gegeben durch die Heiligung im Kampf, über den ſie in ſchwerſten Jahren innerer deutſcher Geſchichte wehte und durch den Sieg, der auch den alten ſtudentiſchen Idealen wieder Geltung ver⸗ ſchaffte. 8 In der Erinnerung an dieſen Kampf weihe ich euch, Jahnen. Auch ihr werdet einſt eine alte Ueberlieferung kragen, eine große und ſtolze Ueberlieferung. Weht voran einer neuen ſtudentiſchen Jugend. Weht voran einer ſtuden⸗ kiſchen Jugend, die in kidfer Verbundenheit mit ihrem Volk alles Wiſſen letztlich in ſich aufnimmt um damit dieſem Volk zu dienen, um Wiſſen und Können einzuſetzen für die Größe dieſes Volkes. Die künftigen Jugendführer Grundſteinlegung zur Reichsakademie für Jugendführung. Am Freitag wurde in Braunſchweig durch den Reichs⸗ jugendführer Baldur von Schirach der Grundſtein zur Er⸗ ſten Reichsakademie für deutſche Jugendführung gelegt. Nach einem gemeinſamen Geſang ergriff der Reichsjugend⸗ führer das Wort zu einer Rede. Er gab einen Ueberblick über den bisherigen Ausbildungsgang der Führer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Jugendverbände. Nicht mehr wird der Jugendführer in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine zufällige Erſcheinung ſein, ein Volksgenoſſe, der ſeine „Herzensnot.“ Von Robert Fuchs⸗Liska. 24 Der alte weißhaarige Mann ſaß eine Weile ſchweigend da, bevor er zugab:„Wenn mein Kind—— nun, was nützt es, ſich aufzulehnen gegen die Tatſache, daß ein reicher Mann ein Glück wäre für die Tochter eines verarmten Soldaten.“ „Wir wollen eines feſthalten“, ſchlug Leuenberg vor. „Ihrerſeits legen Sie mir nichts in den Weg, wenn ich wenigſtens den Verſuch mache, Ihrer Tochter eine Ver⸗ heiratung nahezulegen.“ „Meinetwegen— verſuchen Sie'is.“ f „Das klingt zu wenig beſtimmt“, tadelte der Kommerzien⸗ rat.„Ich muß Ihres Manneswortes ſicher ſein und ich muß Ihr Soldatenwort haben, daß Sie keinen Rückzug machen, wenn Ihr Kind Ja geſagt hat.“ Wütend klopfte der alte Trotzkopf die Aſche ſeiner Zigarre ab und fauchte:„Mit einer einfachen Zuſage iſt's doch bei Ihnen nie abgetan! Gut, Sie haben fämtliche Worte, die ich Ihnen geben kann.“ Leuenberg beharrte:„Erinnern Sie ſich deſſen, wenn Ihre Tochter einmal als glücklich Verlobte vor Ihnen ſteht. Ich reiſe nach Berlin.“ Er erhob ſich befriedigt, einen ſpitzbübiſch vergnügten Ausdruck in ſeinem freundlichen, behäbig blonden Geſichte nicht verbergend. „Sie wollen Dela alſo zurückbringen, Kommerzienrat?“ forſchte Rademar. ö „Nur unter einer Bedingung: wenn Sie ihr wegen der Flucht keinerlei Vorwürfe machen.“ „Aber ich kann doch dieſe Geſchichte nicht mit Schweigen übergehen.“ „Doch— Sie können. Ich halte das ſogar für beſſer, denn Sie erſparen ſich dadurch Auseinanderſetzungen über das Recht eines Vaters, hinter dem Rücken der großjährigen Tochter ihr Lebensſchickſal entſcheidende Briefe zu ſchreiben.“ Der Oberſt eſprach nicht mehr. „Mit dem Wegzug von Dresden wird's natürlich nichts“, beſtimmte Leuenberg.„Ein Schwiegervater gehört dahin, wo die& Heiratet iſt. Und hiermit kommen wir auf den neuen Vorſchlag, den ich vorhin erwähnte. Wir werden gedrückt. Er ſtarb bald darauf. verantwortliche Tätigkeit gleichſam als Nebenberuf ausübt, ſondern hier ſchaffen wir uns in der Reichsakademie für deutſche Jugendführung zu Braunſchweig die Stätte, in der ein neuer Erzieherſtand ausgebildet und für ſeine Aufgabe erzogen wird. Die Anſtalt hat nach Geiſt und Geſetz des Nationalſozialismus eine hiſtoriſche Aufgave zu erfüllen. Bomben aus— Gand Vereitelter Raubüberfall auf eine Hamburger Sparkaſſe. In einer Hamburger Sparkaſſen⸗Nebenſtelle am Müh⸗ lenkamp erſchien in den Abendſtunden ein Mann, der ſich ſein Geſicht geſchwärzt und einen falſchen Bart angeklebt hatte. Er warf zwei Pakete auf den Tiſch, die die Auf⸗ ſchrift trugen:„Bomben(), Revolver(), Kaſſe iſt umge⸗ ſtellt(), Kein Widerſtand oder Alarm, ſonſt trifft euch der Tod“(9). Gleichzeitig rief der Mann„Hände hoch!“ und richtete eine Piſtole auf die beiden allein anweſenden Kaſſenbeamten. Hierauf ging er an den Geldſchrank, dem er 750 RM entnahm. In dieſem Augenblick ſtürzte ſich einer der Kaſ⸗ ſenbeamten auf den Räuber. Der zweite Beamke griff gleich⸗ zeitig nach ſeinem bereitliegenden Revolver und gab ſechs Alarmſchüſſe ab, durch die die auf der Straße Vorüber⸗ gehenden aufmerkſam wurden. Der Käuber rief darauf⸗ hin:„Ich ergebe mich!“ Als aber dann der Beamte auf die Straße lief, um die Polizei zu alarmieren, ging der Täter auf den anderen Beamten los. Dieſer konnte ihn aber ſo lange in Schach halten, bis die Polizei erſchien und ihn feſtnahm. In den beiden Paketen befand ſich, wie die Unter⸗ ſuchung ergab, nur Sand. Aus aller Welt Jranzöſiſche Panzerwagen gegen ſyriſche Demonſtran⸗ ken. In Damaskus kam es erneut zu ſchweren Zwiſchen⸗ fällen und Zuſammenſtößen. Die franzöſiſchen Polizeitrup⸗ pen mußten mehrfach mit der Schußwaffe vorgehen. Die erſt dieſer Tage eingetroffenen zehn ſchweren Panzerwagen mußten ebenfalls eingeſetzt werden. England vor einem Bergarbeiterſtreik bewahrk. Die Vertreterkonferenz der engliſchen Bergarbeiter hat auf Emp⸗ fehlung des Vollzugsausſchuſſes der Bergarbeitergewerk⸗ ſchaft die abgeänderten Lohnvorſchläge der Grubenbeſitzer angenommen. Damit iſt die Gefahr eines Bergarbeiterſtrei⸗ kes, die in den letzten Wochen das engliſche Wirtſchafts⸗ leben wiederholt heimzuſuchen drohte, endgültig beſeitigt. Eine elfköpfige Familie verunglückt. Bei Fort Wanyn im Staate Indiana wurde ein Kraftwagen, in dem ſich eine aus elf Mitgliedern beſtehende Familie befand, auf einem Bahnübergang von einem Eiſenbahnzug erfaßt und völlig zertrümmert. Die Eltern und ſieben Kinder waren ſofort tot, während zwei Kinder ſchwer verletzt wurden. Zwei amerikaniſche Bombenflugzeuge brennend abge⸗ ſtürzk. Bei dem amerikaniſchen Flottenſtützpunkt Pearl Har⸗ bour vor Honolulu ſtießen zwei Bombenflugzeuge, die von einer Nachtübung zurückkehrten, zuſammen. Sie ſtürzten aus 300 Meter über dem Flugplatz brennend ab. Dabei fanden ſechs Flieger den Tod. Zwei Flieger konnten im Fallſchirm abſpringen. Die Exploſion bei dem Zuſammen⸗ ſtoß war mehrere Meilen weit zu hören. Kommuniſtiſche Streikausſchreitungen in Mexiko. Aus Anlaß des Generalſtreiks der Induſtrie⸗ und Landarbeiter in Puebla iſt es zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen. Die Streikenden überfielen die Milchwagen und die Koh⸗ len⸗ und Gemüſehändler, die ihre Waren aus der Um⸗ gebung nach Puebla bringen wollten. Auch die Käufer von Lebensmitteln, Privatleute, wurden von den Streikenden überfallen. Der Streik war von dem marxiſtiſchen Regio⸗ nalverband der Induſtrie⸗ und Landarbeiter verfügt wor⸗ den. Es handelt ſich dabei um die von der Regierung ab⸗ gelehnte Forderung auf Enteianuna des Privatbeſitzes. i Tod auf der Monkage. In den Dürener Metall⸗ werken geriet ein an zwei Flaſchenzügen hängender Gaſo⸗ meter auf dem Transport zu ſeinem neu beſtimmten Platz in Schwingungen. Dabei wurde ein 56jähriger Montage⸗ führer aus Berlin von dem Keſſel an eine eiſerne Wand ſeiner Umgebung anpaſſen. Sie ſollen mal ſehen, wie nett das dann wird, wenn ich des Abends ein bißchen'rüber⸗ komme und mich mit Ihnen zanke.“ Als der Kommerzienrat gegangen war, blieb der alte Soldat no) lange in der Ecke des Sofas ſitzen. Ein ſchlapper alter Kerl bin ich geworden, brummte er vor ſich hin. Aber wehre ſich einer! Zu ſpät hat man entdeckt, daß das Uhr⸗ gewicht der alten Zeit zu weit abgelaufen war. Nur ein ſtärkerer Wille als der von uns Allen vermag es wieder in die Höhe zu ziehen. * Von der Straße herauf tönte das geſchäftige Leben der Millionenſtadt in krächzendem Getön der Autohupen, im Geläute der Straßenbahnen, im Rattern der Laſtautos und im Knattern der Motorräder. Dela ſtand am Fenſter ihres Penſionszimmers und ſah dem Straßentreiben zu. Gewiß, es war beſſer, einen Blick getan zu haben ins Antlitz einer Welt, die von ſo ganz anderem Pulsſchlag belebt war, als das ſtille und traurige, ſtändig o großen und kleinen Kümmerniſſen belaſtete Leben in dem alten Häuschen zu Loſchwitz. Aber es war doch auch nichts ſo folternd, wie das ſtumme Alleinſein in dieſer Stadt, die zu keiner S. dlich langen Tages und zu er Stunde endlos ſich dehnender Nächte auch nur einen Augenblick den Atem anhielt, um auszuruhen. In dieſer Umgebung, die fremder war und mehr einengte als ein Hotelaufenthalt, hatte Dela nun ſchon fünf Tage zugebracht. Heimweh machte ihr Herz ſchwer, Sehnſucht nach dem alten Häuschen des Vaters. An Kommerzienrat Leuenberg hatte ſie geſchrieben und ihm kurz erläutert, aus was für Gründen ſie von Frau Winkler geſchieden war. Er ſollte wenigſtens wiſſen, nicht ſie wäre es geweſen, die ein Preisgeben des von ihm be⸗ ſchafften Obdaches verſchuldet hätte. Da ſie zu ſtolz war, ſich von dem Dienſtmädchen an der Flurtür abfertigen zu laſſen, teilte ſie auch Frau Winkler ihren Aufenthalt mit und erſuchte um Ueberſendung des Abmeldeſcheines. Erſt als ſie dieſen Brief in den Kaſten geworfen hatte, fielen ihr die Folgen ein: wenn Vehlow jetzt ſeine Schweſter beſuchte, ſo erfuhr er auch, wo der hinausgewieſene Gaſt zu finden war. Und daß er kommen würde, nachdem er die Geſchichte des Briefes ihres Vaters erfuhr, daran zweifelte ſie nicht. Sie erhoffte das Wiederſehen und ſie fürchtete es ugleich. 5 Doch der 10. März, der Tag von Vehlows Ankunft bei der Schweſter, ebenſo auch der nächſte Tag verging. Zwei umbauen und durch außere Umgeſtaltung das Häuschen 4 Eiferſuchtstragödie in Eſſen. In der Nacht ſchoß der Arbeiter Peter Muſiblack aus Eiferſucht ſeine frühere Braut und deren Begleiter im Stadtteil Eſſen⸗Oſt nieder, Der Mann iſt ſeinen Verletzungen er erhielt einen Herzſchuß— erlegen, während das junge Mädchen mur unbedeutende Verletzungen davongetragen hat. Der Täter iſt flüchtig. 1863 Fiſcher auf Eisſcholle Moskau, 24. Jan. Wie die ſowjetruſſiſche Nachrichten ſpiſchen Meer meldel abgetrieben. agentur„Taß“ aus Gurjew am Kaf ſind dort 1863 Menſchen, die auf dem Eiſe fiſchten, und 1480 Pferde durch einen heftigen Sturm auf das offene Meer abgetrieben worden. Die Fiſcher, die im Beſitz eines Funkapparates ſind, ſtehen in drahtloſer Verbindung mt der Stadt Gurjew. Sie haben mitgeteilt, daß ſie mit Lebens und Heilmitteln für 14 Tage verſehen ſind. Es wurden Maßnahmen zur Rettung der Fiſcher eingeleitet. Verluſtreiche Kämpfe 743 kote und verwundete Italiener. i Der italieniſche Heeresbericht Nr. 106 ſchildert die blu⸗ tigen Kämpfe um Makalle. Wie erinnerlich, ſind die Ita! liener im ſüdlichen Tembien⸗Gebiet einem Angriff der abe ſiniſchen Hauptmacht durch einen überraſchenden Gegenſtoß zuvorgekommen. Die Kampfhandlung hatte vollen Erfolg, Die Abeſſinier wurden nach erbitterten Gefechten zurück geworfen und zur Aufgabe ihrer Höhenſtellungen rings um Makalle gezwungen. Der italieniſche Sieg war aber unter blutigen Verluſten erkämpft worden. Der Bericht Badoglioz bringt folgende Verluſtziffern: Auf unſerer Seite ſind 25 Offiziere gefallen und 19 verwundet, 389 Angehörige der Heimatarmee ſind kot und verwundek. Die Eriträer haben an Toten und Verwunde⸗ ken 310 Mann verloren. Die abeſſiniſchen Verluſte, wenn gleich ſie noch nicht endgültig feſtgeſtellt ſind, werden auf über 5000 Tote und Verwundete geſchätzt. In kraſſem Gegenſatz zu dem Bericht Badoglios, der einen vollen Erfolg der italieniſchen Waffen feſtſtellt, ſteh die Meldung aus Addis Abeba, wonach die Schlacht nördlich von Makalle von den Abeſſiniern ſiegreich beende worden ſein ſoll. Die abeſſiniſchen Truppen wollen zeh Feldgeſchütze, über 100 Maſchinengewehre, einige tauſend Gewehre und Munition erbeutet haben. Die Verluſte dez Italiener ſollen einige tauſend Mann an Toten, Verwun deten und Gefangenen betragen. Die Schlacht bei Makalle iſt jedenfalls als die größte Gefechtshandlung anzuſehen, die ſich bisher während des ganzen abeſſiniſch⸗italieniſchen Krieges abgeſpielt hat. Die Niagarafälle vereiſt Jortdauer der Kälte in Nordamerika. New Vork, 27. Januar. In dem nördlichen Teil der Vereinigten Skaaten und in Kanada hält die grimmige Kälte unvermindert an. Neue Wintergewitter haben ſih über verſchiedene Gegenden enkladen. Die letzte Aufſtellung ergibt, daß in den letzten drei Tagen infolge der Kälte allein in 16 Staaten 129 Menſchen umgekommen ſind. Minneſota, Norddakoka, Illinois und Jowa melden noch Temperaturen von minus 35 bis minus 49 Grad Celſius, Die Niagarafälle ſind zu Eis erſtarrk. Während der Kälte ereigneten ſich auch zahlreiche große Brände. Ihre Bekämpfung geſtaltete ſich wegen des Fro⸗ ſtes beſonders ſchwierig. 18 Menſchen ſind im ganzen bei dieſen Bränden ums Leben gekommen. Im Norden des Staates New Pork brannten nicht weniger als drei Dörfer ab. Wolkenbrüche in Südamerika Schwere Wolkenbrüche ſind in den letzten Tagen über die argentiniſche Provinz Corrientes niedergegangen und haben Städte und Dörfer unter Waſſer geſetzt. Im Bezirk Esquina ertranken 20 Perſonen, meiſt Kinder, Die leichtgebauten Landhäuſer, die der ärmeren Bevölke- rung gehören, ſind von den andrängenden Fluten voll⸗ kommen niedergeriſſen und weggeſchwemmt worden. Die Bevölkerung hat ſich in den von den Ueberſchwemmungen heimgeſuchten Gebieten auf die Anhöhen geflüchtet. Ee T Tage hatte Dela in zitternder Erwartung gelebt. Vergeb⸗ lich. Vehlow blieb aus. Es hatte gewiß ſchon Stunden gegeben, in denen Delg die Flucht bereute. Noch nie aber war die Reue ſo zum Durchbruch gekommen wie in dieſer Stunde. Sie warf ſich ſchluchzend auf den Divan. In das ſtille Weinen der völlig Verzagten hinein ſcholl plötzlich ein Wortwechſel auf dem Flur der Penſion. „Ich verbitte mir den Ton“, wetterte plötzlich eine Männer⸗ ſtimme.„Haben Sie ſich nicht ſo albern. Wer ein Zimmer mietet, der erwirbt das Recht auf eine Behauſung. Eine Behauſung aber, und nicht der Flur hier oben oder die Haustür drunten, iſt der Ort, wo man einen Beſucher emp⸗ fängt. Ich wünſche ſofort von der jungen Dame empfangen zu werden und nicht hier zu warten, wie der Soldat auf die Köchin.“ Dann kam es etwas freundlicher:„Los, Kleine, melden Sie dem gnädigen Fräulein den Kommerzienrat Leuenberg.“ Als er nach der Anmeldung des Stubenmädchens auf der Schwelle erſchien, ſagte Leuenberg lachend:„Na, Fräulein Rademar, da haben Sie ſich ja die richtige Tugendhöhle ausgeſucht“ Im erſten Augenblick war Dela enttäuſcht, als ſie den nicht erwarteten Beſucher erblickte. Dann aber rang ſich doch ein Gefühl der Freude durch: endlich ein Menſch, mit dem ſie ſprechen konnte, nachdem ſie fünf Tage lang keinen Laut über die Lippen gebracht hatte... endlich ein bekanntes Geſicht, wenn es auch nur das behäbig gemütliche Antlitz des Kommerzienrates war. Leuenberg bemerkte ſofort die verweinten Augen, äußerte aber taktvoller Weiſe nichts darüber. Er dachte nur: hier kommſt du zur re. Deshalb ſchlug er einen mun⸗ teren Ton an. 5 „Bei der tugendlichen Frau Winkler war ich ſchon“, er; zählte er gleich.„Ich habe ihr gründlich die Meinung ge. geigt. Sie war jedoch ohnehin ſchon zahm wie ein Lamm, da ihr Bruder ihr ebenfalls den Text geleſen hatte, als ſt ihm von dem Vorkommnis mit Ihnen berichtete. Erwarten Sie nun aber keine Aufklärung, weshalb ich Ihnen ver ſchwieg, es handle ſich in Frau Winkler um die Schweſten Ihres— na, Ihres Bekannten Vehlow. Sie müſſen 16 ſchon ein bißchen Rätſel raten. Die Löſung wäre ſchließlig nicht ſo ſchwer— und ich hatte es redlich gutgemeint. Vehlor iſt ein Geſchäftsfreund von mir. Wir haben mit 19 Berliner Erfinder ſchon öfter eine Konferenz abgehalten der Winkler'ſchen Wohnung.“ eee rg choß der frühere nieder, It einen hen nur r Täter chrichten⸗ meldet, elt, Ad 5 offene itz eines ung mit Lehens⸗ wurden die blu⸗ die Ita er abeß⸗ egenſtoß Erfolg zurück ngs um er unter adogliog und 19 kot und rwunde⸗ „weng den auf ios, det llt, ſtehl Schlach beende en zehn tauſend uſte det Zerwun⸗ Makalle zuſehen, 'teniſchen Teil der immige ben ſich stellung e allein n ſind. en noch Celſius, e große es Fro; zen bei den dez Dörfer en über en und Bezirk Kinder, Zevölke⸗ n voll⸗ m. Die mungen — Vergeb⸗ n Dela ſo zum arf ſih n ſcholl g Nänner⸗ Zimmer J. Eine der die er emp⸗ pfangen dat auf Kleine, 5 rzienrat auf der f räulein ndhöhle ſie de ſich doch nit den Aus dem ladiscuenm Land Tagung der badiſchen Kleingärtner. 3 N Heidelberg, 25. Jan. Die diesjährige Hauptver⸗ ſammlung der Landesgruppe Baden⸗Pfalz im Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler findet am 16. und 17. Mai in Heidelberg ſtatt. Die Landesgruppe umfaßt über 18 500 Mitglieder. Für das neue Frühjahr gerüſtet. () Baden-Baden. Das in ſeinen Hauptereigniſſen be⸗ ſreits feſtgelegte Programm ſieht außer den jährlich wieder⸗ kehrenden, den Ruf der Bäderſtadt immer mehr feſtigen⸗ den Großveranſtaltungen wie der Baden⸗Badener Karne⸗ wal mit dem traditionellen Großen Maskenball am 22. Fe⸗ bruar, das Oſter⸗Gala⸗Diner der Spielbank und der Oſterball in den Prunkräumen des Kurhauſes, die Kurgar⸗ ſten⸗ und Alleebeleuchtungen, im Jab 1936 zwei große, weit über Baden⸗Baden hinaus deutung erlangende Sonderveranſtaltungen vor. Am 4. und 5. April findet hier das internationale zeitgenöſſiſche Muſikfeſt ſtatt, zu dem alle, die in der europäiſchen Welt Anteil am zeitgenöſſiſchen muſikaliſch⸗ſchöpferiſchen Schaffen haben, in der Bäderſtadt ſich einfinden werden. Zehn Tage ſpäter beginnt die Ju⸗ biläumswoche der Städtiſchen Schauſpiele, die in dieſem Jahre das 125jährige Beſtehen des Baden⸗Badener Thea⸗ ters feiern können. Aus dem Jubiläumsprogramm ſei als Hauptereignis die Feſtaufführung von„Peer Gynt“ her⸗ vorgehoben, die Schauſpieldirektor Richard Weichert als Gaſt inſzenjiert.— An ſportlichen Ereigniſſen ſtehen das große Bridge⸗Turnier am 24. und 25. April und dann am 9. und 10. Mai das Frühjahrstanzturnier im Vorder⸗ grund des Intereſſes.— An bedeutenden Gaſtſpielen in den Wochen vor der Saiſon iſt das Sonderkonzert des ungariſchen Meiſtergeigers E. von Telmanyi am 5. Fe⸗ bruar und das Enſemble⸗Gaſtſpiel von Henny Porten er⸗ wähnenswert. Vom Ausbau der Belchenſtraße. Schönau, 25. Jan. Hand in Hand mit den Be⸗ mühungen, das Belchengebiet verkehrspolitiſch wie auch wirt⸗ ſchaftlich zu erſchließen, gehen die Bemühungen um einen Ausbau der für die anliegenden Gemeinden ſo lebenswich⸗ tigen Belchenſtraße. Dieſer Ausbau wird nunmehr im kom⸗ menden Frühjahr mit der Etappe Multen— Wiedenereck in Angriff genommen werden. Die Belchenſtraße wird ſomit aufhören eine Sackgaſſe zu ſein, denn es wird eine direkte Zufahrt vom Rheintal her geſchaffen. . Mosbach.(Mosbach als Tagungsort.) Der diesjährige Verbandstag der Badiſchen Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten wird im Rahmen des Stadtjubiläums in Mosbach ſtattfinden. i . Mosbach.(Ungetreuer Rechner.) Der 56jäh⸗ rige W. Jockers aus Willſtadt, Rechner dreier Adelsheimer Kaſſen, ſtellte ſich im Auguſt vorigen Jahres der Staats⸗ anwaltſchaft und bezichtigte ſich der Unterſchlagung von 6000 Mark. Daraufhin fand eine Reviſion ſtatt, die einen Fehlbetrag von 9—10 000 Mark ergab. Aus guten Ver⸗ mögensverhältniſſen ſtammend, kam Jockers mit ſeinem Gehalt von 228 Mark monatlich nicht aus und deckte den Mehrbedarf aus der Kaſſe. Er hatte ſich nun wegen Un⸗ treue u. a. vor der Strafkammer zu verantworten. Die vom Staatsanwalt beantragte Zuchthausſtrafe von 2 Jahren 8 Monaten wurde in anbetracht der ſchweren Schickſals⸗ ſchläge, die den Angeklagten ſchon betroffen haben, auf zwei Jahre fünf Monate Gefängnis gemildert. 5 5 I Haßmersheim.(Nind zu Tode geſtür zt.) Als der Küſter die Uhr der katholiſchen Kirche im Kirch⸗ turm aufziehen wollte, ſtieg ihm trotz Warnung das zehn⸗ jährige Söhnchen des Matroſen Richard Hofmann nach. Der Junge überſah dabei die Oeffnung des Schachtes der Uhrgewichte und ſtürzte in den etwa 5—6 Meter tiefen Schacht hinab. Mit einem Schädelbruch wurde er in das Elternhaus gebracht, wo er nach einigen Stunden, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtarb. Freiburg.(Trichinenfund bei Silber füch⸗ ſen.) Bei der Sektion von Silberfüchſen wurden von dem Freiburger Tierarzt Dr. Alfred Müller Trichinen gefunden. Dieſer Fund läßt, wie gelegentlich auch andere Funde, dar⸗ auf ſchließen, daß es auch in Süddeutſchland krichinöſe Rat⸗ ten gibt, die als Anſteckungsquelle auch für Schweine in Betracht kommen. Funde von Trichinen ſind deshalb von gro⸗ ßer Bedeutung, weil Trichinen für die Volksgeſundheit eine außerordentlich große Gefahr bedeuten. Es kann daher nur ſehr begrüßt werden, daß die Regierung neuerdings eine um⸗ faſſende Trichinenſchau durch Geſetz eingeführt hat, die ſich vom 1. April ab auch auf jegliche Hausſchlachtung bezieht. i Lörrach.(Ein un verbeſſerlicher Betrüger.) Der ſchon amal wegen allen möglichen Delikten vorbe⸗ 1 9 5 30 Jahre alte Ernſt Geigele aus Lörrach ſtand wie⸗ der einmal wegen Betruges— er hatte in einer hieſigen Wirtſchaft Zechprellereien betrieben— vor dem Richter. Der unverbeſſerliche Sünder wurde diesmal zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von einem Jahr verurteilt. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte wurden ihm auf die Dauer von zwei Jahren ab⸗ erkannt. „(· Waldshut.(Von der Fiſchtreppe.) Eine barer der Fiſchtreppe beim Aare⸗Kraftwerk Klingnau zweiten Halbjahr 1934 über 20 000 Fiſche die Fiſchtreppe des Werkes überwunden. Im Sommer paſſierten an jedem Tag gegen 1400 Fiſche die Treppe. Dieſe Tatſache läßt auch manche Schlüſſe über den außerordentlichen Fiſchreichtum des Oberrheins zu. Am meiſten ſind es ſogenannte Ruch⸗ fiche, wie Barben, Naſen und Alet. Badiſches Sondergericht 2 Sondergerichts betraf den 35 Jahre alten Paul Moſchelke von hier. Er kam am 5. Juni auf die Handelshochſchule, um ſich nach den Fähigkeiten ſeines Sohnes zu erkundigen. Als ihn der Klaſſenlehrer fragte, warum er ſeinen Sohn nicht zur HJ laſſe, erging er ſich in die Regierung ſchwer beleidigenden Redensarten. Der Vertreter der Anklage be⸗ antragte 9 Monate Gefängnis. Das Sondergericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten aus, in der drei Wochen Schutzhaft ſowie die Unterſuchungshaft, insgeſamt drei Monate verbüßter Haſt, einbegriffen ſind. Die Anklage gegen den 23 Jahre alten Alfons Schnei⸗ der aus Forſt bei Bruchſal war ebenſo ſchwerer Natur, nur daß ſeine Aeußerungen gegen den Führer und die egierung beleidigenderer Natur waren. Das Gericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten ab ſechs Monate Schutz. und Unterſuchungshaft. i t ergeben, daß dieſe ſich recht gut bewährt. So haben im Mannheim. Der erſte Fall der letzten Sitzung des i Aus den Nachbarländern Eröffnung des Flughafens im Mai Vor großen luftſporklichen Ereigniſſen im Rhein ⸗Main⸗ Gebiet. Frankfurt a. M. Reichsluftſportführer Oberſt Mahncke in Berlin machte Mitteilungen über die Pläne des deutſchen Luftſportes für das Jahr 1936. U. a. finden vom März bis Auguſt die Bewerbungsflüge um die deutſche Ballonmeiſterſchaft und die damit verbundene Anwartſchaft auf eine Teilnahme am Gordon⸗Bennett⸗Wettbewerb ſtatt. Vorgeſchrieben iſt eine Ballon⸗Zielfahrt nach Darmſtadt, eine Ballonfahrt Darmſtadt—Darmſtadt, für die eine Min⸗ Wich vorgeſchrieben wird, und ein Zielflug Darmſtadt Berlin. Die beſte Leiſtung aus allen drei Wettbewerben dient der Ermittlung des deutſchen Ballonmeiſters. Vom 17. bis 24. Mai wird der Deutſchlandflug 1936 ausgetragen. Die Strecke wird wieder etwa 5000 Kilometer betragen. Es ſollen möglichſt viele Orte des Reiches an⸗ geflogen werden. Als Uebernachtungsplatz iſt u. a. auch Frankfurt a. M. für den 20. und 21. Mai mit lokalen Er⸗ kundungsaufgaben vorgeſehen. In Frankfurt am Main findet am 21. Mai die Eröffnung des Lufthafens Rhein⸗ Main ſtatt, die mit einem Großflugtag verbunden iſt. Der Reichswettbewerb für Modelle ohne Antrieb finde: fiat 30. Mai bis 1. Juni auf der Waſſerkuppe in der Rhön att. Der 17. Rhön⸗Segelflugwettbewerb auf der Waſſer⸗ kuppe ſteigt vom 16. bis 30. Auguſt und wird auch in die⸗ ſem Jahre die Elite der deutſchen Segelflieger vereinigen. 0 — Kerkingen, OA. Neresheim.(Zuſammenſtoß.) Der Sohn des Brauereibeſitzers Tobias Fiſcher von Kirch⸗ heim ſtieß mit ſeinem Motorrad in der Nähe von Kerkingen mit dem Auto eines Nördlinger Geſchäftsmannes zuſam⸗ men. Der Motorradfahrer wurde acht Meter weit in den G geſchleudert. Er trug erhebliche Verletzungen am Kopf davon. — Ochſenhauſen, OA. Biberach.(Auf der Straße vom Tode ereilt.) Die Bauersehefrau Joſefine Högerle von Goppertshofen begab ſich früh nach Ochſen⸗ hauſen. Nach dem Beſuch des Gottesdienſtes ging ſie zum Poſtamt. Dort brach Frau Högerle bewußtlos zuſammen. Von Beamten wurde ſie ſofort ins Poſtamtsgebäude ge⸗ tragen, wo ſie gleich darauf verſchied. Koblenz.(Der Kieler Patenwein aus Win⸗ ningen.) Aus Kiel wird gemeldet: Die Kriegsmarineſtadt, die die Patenſchaft für die Moſelgemeinde Winningen über⸗ nommen hatte, hat bisher einen erfreulichen Erfolg zu ver⸗ zeichnen Nicht weniger als 65000 Liter Winninger Wein wurden als Patenwein umgeſetzt. Dieſes Ergebnis iſt umſo höher zu werten, als die Waſſerkante im allgemeinen nicht zu den Weintrinkern gehört. Kochem.(Unter den fahrenden Zug gera⸗ ten.) Als der in Richtung Koblenz abfahrende Zug den Bahnhof verließ, wollte der auf einer Dienſtreiſe befind⸗ liche Stationsvorſteher von Moſelkern noch im letzten Augenblick auf den fahrenden Zug ſſpringen; hierbei ver⸗ fehlte er jedoch das Trittbrett des Packwagens, ſtürzte und geriet unter den Zug. Ein junger Mann aus Güls, der den Unfall von einem Abteilfenſter aus bemerkte, zog ſofort die Notbremſe. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Ver⸗ unglückte ins Krankenhaus gebracht. Eigenartige Grabrede Unter der Ueberſchrift„Chriſtentat und Chriſtenwort“ bringt die Eſſener Nationalzeitung eine Zuſchrift, die über einen Vorfall bei der Beerdigung eines Soldaten der Arbeit berichtet. Es heißt darin: g „ dieſer Tage wurde der auf der Schachtanlage Ama⸗ lie tödlich verunglückte Hauer Johann Böhnke aus Eſſen⸗ Steele beigeſetzt, der bei dem Verſuch, einen verunglückten Kameraden zu retten, ſelbſt ſein Leben ließ. Die Grabrede hielt Paſtor Johnen von der St. Joſephs⸗Pfarrei in Eſſen⸗ Steelle 2⸗Horſt. Wenn es an ſich ſchon ungewöhnlich war, daß ein katholiſcher Pfarrer am Grabe eine Rede hielt, ſo war der Inhalt ſeiner Rede noch mehr als eigenartig. An⸗ ſtatt in Anbetracht des beſonders⸗tragiſchen Todesfalles des Verunglückten ihm für ſeine edle Tat Anerkennung zu zollen oder ſeiner Witwe und den Hinterbliebenen Troſt⸗ worte zu ſpenden, benutzte er dieſe Gelegenheit zu einer konfeſſionellen Hetze, da der Verunglückte mit einer evange⸗ liſchen Frau die Ehe eingegangen war. Er führte u. a. Fol⸗ gendes aus: 5. Beklagenswert ſeien die Angehörigen des Verunglück⸗ ten, noch mehr beklagenswert aber der Tote ſelbſt, da er keine Gelegenheit mehr gehabt habe, eine ſchwere Sünde, die er durch ſeine unerlaubte Ehe(mit einer evangeliſchen Frau) begangen habe, zu ſühnen. Er, der Pfarrer, möchte jedenfalls nicht an ſeiner Stelle ſtehen. Der Tote müſſe dieſes aber ja ſelbſt am jüngſten Gericht verantworten. Darüber hinaus fand er keinerlei Troſtworte für die Witwe des Verunglückten, wie er auch vermied, nach Schluß ſeiner Anſprache ihr die Hand zu geben oder ſie überhaupt einer Beachtung zu würdigen.“ Der rheiniſche Karneval in einer Front Mainz. In der Geſchichte des Mainzer Karnevals war der 20. Januar ein denkwürdiger Tag. Die Verbindung der Domſtadt Köln im Karneval, die bisher mit München beſtand, wird nunmehr mit der Hochburg Mainz aufgenom⸗ men und in den kommenden Jahren ausgebaut. Die erſte gemeinſchaftliche Ausſprache hat nun bereits in Mainz ſtattgefunden, wobei Ließen als Vorſitzender des Feſtaus⸗ ſchuſſes für den Kölner Karneval das Freundſchaftsange⸗ bot machte und feſtgelegt wurde, daß im Jahre 1937 Köln mit dem erſten Sonderzug nach Mainz kommen wird. Der Gegenbeſuch der Mainzer in Köln erfolgt im Jahre des 100⸗ Jahr⸗Jubiläums des Mainzer Carneval⸗Vereins, alſo in der Saiſon 1938. Aber noch in der diesjährigen Kampagne wird die Mainz⸗Kölner Freundſchaft zum Ausdruck kom⸗ men und zwar durch eine Ruck⸗Zuck⸗Sendung am 23. Fe⸗ bruar. Sie wird derart vor ſich gehen, daß im Laufe der großen Prunk⸗Fremdenſitzung in der Mainzer Narrhalla ab 8.50 Uhr abends zunächſt in den Gürzenich, wo die Kölner verſammelt ſind, das Mainzer Lied und ein Gruß⸗ wort des Präſidenten Bender vom Mainzer Carneval⸗ Verein übertragen wird und anſchließend umgekehrt von Köln aus Herr Ließen eine Begrüßungsanſprache an die Mainzer in der Narrhalla richtet und der bekannte rhei⸗ niſche Komponiſt Oſtermann den Kölner Karnevalsſchlager ſingt. Vor der Ruck⸗Zuck⸗Sendung wird die Mainzer Sit⸗ zung und nach der Ruck⸗Zuck⸗Sendung die Kölner Sitzung durch den Rundfunk übertragen. Nach dieſer neuen Städte⸗ freundſchaft mit Mainz marſchiert heute der rheiniſche Kar⸗ neval in einer Front. Geefeld leugnet harinäckig In dem Mordprozeß Seefeld hat das Schweriner Schwurgericht mit der Vernehmung des Angeklagten zu den einzelnen zwölf Mordfällen begonnen. Seefeld beſtrei⸗ tet nach wie vor ſämtliche Mordtaten und alle Tatſachen, die auf ſeine Täterſchaft hinweiſen könnten. Auf die Vor⸗ haltungen des Vorſitzenden erklärte er lächelnd, er habe „das reinſte Herz und die ruhigſte Seele“. Vorſitzender:„Wir können Sie ſagen, Ihr Herz ſei rein, wo Sie doch die ſcheußlichſten Sittlichkeitsverbrechen zugegeben haben?!“ Seefeld erwidert achſelzuckend, das mit den Sittlich⸗ keitsverbrechen, das ſei eben nun ſein Schickſal, aber„ab⸗ gemurxt“ habe er noch keinen, das komme gar nicht in Frage. Im Wittenberger Fall, wo am 22. März 1935 der Schüler Günther Thomas ermordet worden war, gab Seefeld zu, in Wittenberge geweſen zu ſein, bemühte ſich aber, die Daten zu vertuſchen, ſo daß er weder am Tage vor dem Morde noch nach dem Morde in Witten⸗ berge geweſen ſein will. Aehnlich verſuchte Seefeld im Fall Heinz Zimmermann, der am 23. Februar 1935 in Schwerin verſchwunden und erſt am 31. Mai in einer dichten Schonung in Buchholz als Leiche gefunden worden iſt, die Ausſagen der Zeugen in Zweifel zu ziehen und den Zeitpunkt ſeiner Anweſenheit in Schwerin zu verdun⸗ keln. Auch bei der Erörterung des Falles des elfjährigen Hans Joachim Neumann aus Wismar, der am 16. Februar 1935 mit einem Fiſchauto nach Schwerin ge⸗ kommen war, um hier ſeine Verwandten und einen Schul⸗ freund zu beſuchen, verwickelte ſich der Angeklagte in zeit⸗ liche Widerſprüche.: Weiter wurde Seefeld noch zu dem Neuruppiner Mordfall vernommen. In Neuruppin ſind am 16. Okto⸗ ber 1934 der 4% jährige Artur Dill und der 7jährige Edgar Dittrich, genannt Eitel, unweit des Weges von Neuruppin nach Altruppin ermordet worden. Seefeld, der bisher ſeine Anweſenheit in Neuruppin ſtets geleugnet hatte, gab heute zu, an jenem Tage in Neuruppin geweſen zu ſein. Im Laufe der Vernehmung verwickelte er ſich in noch gröbere zeitliche Widerſprüche als ſchon bei den zu⸗ vor erörterten beiden Mordfällen. Seine Zeitangaben wer⸗ den vom Gericht mit Hilfe von Fahrplan und Landkarte ſofort widerlegt. Zu dem Mordfall des 11 Jahre alten Erwin Wiſch⸗ newſki in Brandenburg, der ſeit dem 8. Oktober 1934 vermißt war und am 10. November 1934 im Waldes⸗ dickicht tot aufgefunden wurde, erklärt Seefeld, er ſei zu⸗ letzt etwa vier Monate vor dem Mordfall in Brandenburg d. d. H. geweſen. Sein Tagebuch weiſt am Vorabend des Mordtages wieder einige unerklärliche Zeichen auf, wie es ähnlich auch bei anderen Mordtaten der letzten beiden Jahre der Fall iſt. Zeugen haben ihn mit dem ermordeten Jun⸗ gen zuſammen geſehen und Seefeld wiedererkannt. See⸗ feld gibt zu alledem die Antwort, er wiſſe von nichts, und er ſei es nicht geweſen. i Ebenfalls im Oktober 1934 wurde der 7jährige Gün⸗ ter Tieke in der Nähe ſeiner Heimatſtadt Oranien⸗ burg ermordet. Auch in dieſem Falle iſt der Junge zu⸗ letzt in Begleitung eines alten Mannes geſehen worden, als den die Zeugen in der Vorunterſuchung Seefeld wie⸗ dererkannt haben. Am heutigen Montag ſollen die Tatorte in Buchholz und bei Ludwigsluſt beſichtigt werden. „Narro, Narro Siebe ſi..“ Zum Schwäbiſch⸗Alemanniſchen Narrentreffen am 1. und 2. Februar. Der uralte Trieb des Menſchen zur Freude regt ſich zu keiner Zeit ſo lebhaft, als gerade in den Tagen, da das Licht höher zu ſteigen beginnt und die Nächte bereits merklich kür⸗ zer werden, da die Hoffnung auf den herannahenden Früh⸗ ling mit all ſeinem Blütenzauber neue Impulſe in allen Adern weckt und der Zwang an den häuslichen Herd ſich zu lockern beginnt. Da ſchleicht ſich dann der zünftige Narr manchmal hehlings an ſeine Truhe und muſtert ſein„Häs“ und rührt behutſam an den„Rollen“, daß ſie leiſe zu klingen beginnen und Erinnerungen wecken an frühere Jahre und heimliche Hoffnungen aufs neue. Von dem Augenblick an iſt es, als hätte ein Zauber ihn befallen, mit Ungeduld zählt er die Tage, bis endlich die„Fasnet“ da iſt. Vor wenigen Jahren unternahm der Landesverein„Ba⸗ diſche Heimat“, dem ja die Pflege heimiſchen Brauchtums u. a. obliegt, den kühnen Verſuch, den vielfach ſchwerbedräng⸗ ten Narrenzünften des Schwarzwaldes beizuſpringen, indem er das erſte große Schwäbiſch⸗Alemanniſche Narrentreffen in⸗ Leben rief. Seit dieſer 1 treffen ſich faſt alle Zünfte(faſt 40 an der Sah alljährlich in einem der berühmten Narren⸗ neſter des Schwarzwaldes. Aus allen Teilen der Heimat kommen ſie herbei: droben von der Baar kommen die Villinger Hanſele, die ſtattliche —— Zunft, mit ihren ſchönen, würdevollen Erſcheinungen, mit dem „Butzeſel“, dem urkomiſchen Vieh, aber auch mit den brüllen⸗ — wie eine große Famille den„Wueſcht“, auf deren Rücken ein Brett befeſtigt iſt, das ſie vor den Steinwürfen der übermütigen Schuljugend ſchüt⸗ zen ſoll. Und mit ihnen kommen ihre Verwandten aus Do⸗ naueſchingen, Bräunlingen und Hüfingen, von Nottweil, dem üralten Narrenneſt, kommen die Gſchellnarren mit ihren ſchauerlichen Masken, die„Schantle“ mit ihren Sonnen⸗ ſchirmen und kunſtvoll beſtickten Kleidern, der„Federe⸗ hannes“ und das„Franſenkleidle“, und die komiſchſte Fi⸗ gur des ganzen Schwarzwaldes, das„Brieler Rößle“ wird auch nicht fehlen. Vom See her kommen die Aeberlinger Hänſele in ihrem Spättleskleid mit ihren knallenden Karbat⸗ ſchen, von Stockach, der Narrenmetropole, kommen die Zim⸗ merleut unter Führung ihres unſterblichen Haus Kuony, von Laufenburg die Alt⸗Fiſcher⸗Zunft, von Waldshut die „Geltentrommler“, von Bonndorf kommen die ulkigen „Pflumeſchlucker“, von Haigerloch der„Peſtmann“ und von Wolfach werden die Narren beſtimmt nicht verſagen. Oberndorf, das freundliche Städtchen am Neckar, digkeit ihre daß trot der Der letzte Januar⸗Gonntag hatte ein doppeltes Gepräge. In den Morgenſtunden lag ein dichter Nebel über den Fluren, wie man ihn im November kennt und am Nachmittag ſtrahlte die Sonne wie im März. Wer geſtern einen Spaziergang in Gottes freier Natur unternahm, der konnte beobachten daß Baum und Strauch allmählich anfangen Knoſpem zu treiben. Der Hochwintermonat geht ſeinem Ende ente gegen und ſtatt Eis und Schnee erleben wir einen Jauuar⸗ frühling, wie er ſeit langen Jahren nicht mehr regiſtriert wurde. Trotzdem das ruſſiſche Winterhoch, das bis zur Uralkette zurückgedrängt war, wieder ſich unſerer Region nähert, iſt jedoch noch nicht endgültig mit einem Winter⸗ einbruch zu rechnen, da die ozeaniſchen Depreſſionen weiter anhalten und den arktiſchen Kaltluftmaſſen heftigen Wie⸗ derſtand leiſten. Anſere Landwirte warten nun ſeit Wochem au fden Winter. Nicht umſonſt gilt eine uralte Bauern⸗ regel„Januar warm— daß Gott erbarm“. Ein ver⸗ ſpäteter Wintereinbruch könnte in dieſem Jahr, wenn die Natur ſo weit vor iſt, zum Verhängnis werden. Im Mittelpunkt des geſtrigen Sonntag ſtanden die ſportlichen Veranſtaltungen. Ueber 500 Fußballanhänger lockte das ſchöne Wetter nach den Wörtelwieſen, wo ſich die hieſige Fußballvereinigung einen verdienten Sieg über 08 Mannheim errang. Auch die Ilvesheimer ſportlichen Veranſtaltungen waren überaus gut beſucht. Unſere 98er Handballer weilten in Mannheim bei dem Hallen⸗Hand⸗ ballturnier in der Rhein⸗Neckar⸗Halle, während hier im „Kaiſerhof“ die 4 Runde der Gerätemannſchaftskämpfe des Turnkreiſes Mannheim zum Austrag gebracht wurden. Abends fand im„Löwen“ eine Wiederholung der Theaterſtücke, die anläßlich des Familienabend des Män⸗ nergeſangvereins aufgeführt wurden, ſtatt. 40 jähriges Dienſtjubiläum. Herr Fortbildungsſchul⸗ Hauptlehrer Heinrich Roſer begeht am heutigen Tag in ſeltener körperlicher und geiſtiger Friſche ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum. Am 27. Januar 1896 trat er ſeine erſt⸗ Stelle in Seckenheim an, aber ſchon 1897 holte ihn Stadt⸗ ſchulrat Dr. Sickinger nach Mannheim, wo er ununter⸗ brochen tätig iſt. Im Jahre 1904 wählte ihn der Stadt⸗ rat zum Hauptlehrer und ſeit 1921 wirkt er an der Knaben⸗Fortbildungsſchule und betreut daſelbſt die landw. Fachklaſſe. Der Jubilar, der ein vorbildlicher Lehrer und Erzieher iſt, erfreut ſich der hohen Wertſchätzung ſeiner Behörde und der Liebe und Anhänglichkeit ſeiner Kollegen und Schüler. Auch hier am Orte Seckenheim iſt er ein angeſehener Bürger, der ſich um unſere Gemeinde als frü⸗ herer Gemeinderat Verdienſte erworben hat. Als Dirigen! und Vorſtand verſchiedener Vereine hat er auch im Vereinsleben verdienſtvoll gewirkt. * „ Das Schulgeld 1936 an den höheren Schulen. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Innen⸗ miniſter und dem preußiſchen Finanzminiſter hat der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter durch Erlaß an die nachgeordneten preußiſchen Behörden beſtimmt, daß das Schulgeld an den öffentlichen höheren Schulen in Preußen 1936 den Betrag von 240 RM. nicht überſteigen darf. An den, vom Staat unterhaltenen und vom Staat verwalteten höheren Schulen iſt vom 1. April 1936 ab dieſer Betrag zu erheben. Von den Erziehungsberechtigten, die durch Ausbür⸗ gerung die Reichsangehörigkeit verloren und nicht die Staatsangehörigkeit eines Landes erworben haben, bei dem die Gegenſeitigkeit verbürgt iſt, wird das Doppelte des für Inländer geltenden Schulgeldſatzes erhoben. Dadurch er⸗ zielte Mehreinnahmen ſind zu Schulgeldermäßigungen für begabte und bedürftige Schüler zu verwenden. „ Geländeſportarbeitsgemeinſchaften an den höheren Schulen. Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter teilt mit, daß gegen die Bildung von Geländeſport⸗Arbeits⸗ gemeinſchaften an den höheren Schulen für ſolche Schüler, die den Vorausſetzungen für den Erwerb des SA.⸗Sport⸗ abzeichens entſprechen, keine Bedenken beſtehen. Eine Be⸗ freiung vom Turnunterricht komme jedoch nicht in Betracht, ebenſo ſei nicht beabſichtigt, die Zulaſſung zur Reifeprüfung vom Erwerb des SA.⸗Sportabzeichens abhängig zu machen. I Erpreſſerin verhaftet. Ein 23jährige Vertreterin, die zuletzt in Mannheim wohnte, wurde aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Mannheim wegen Erpreſ⸗ ſung verhaftet. Sie hatte im vergangenen Sommer in Mannheim mit einem jüdiſchen Fabrikanten ein Liebes⸗ verhältnis. Als dieſer im September 1935 das Verhältnis löſte, wurde er von der Vertreterin und deren Mutter ge⸗ meinſam um einen Geldbetrag von 500 Mark erpreßt unter der Drohung, man würde ihm wegen Raſſenſchändung Unannehmlichkeiten machen, wenn er nicht zahle. Die Ver⸗ haftete hat ſich ſeit Weihnachten 1935 ohne polizeiliche Mel⸗ dung in Köln aufgehalten. Erhebung von Vorſchüffen des Garken- und Weinbauwirk⸗ ſchaftsverbandes. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft ordnet in einer Bekannt⸗ machung an, daß zur Deckung der Verwaltungskoſten und ſonſtiger Aufwendungen des Garten- und Weinbau⸗ wirtſchaftsverbandes Vorſchüſſe aufgrund des im Kalender⸗ jahr 1934 erzielten Verkaufserlöſes der abgeſetzten Erzeug⸗ niſſe erhoben werden. Der Vorſchußberechnung wird ein nach Unhörung des Mitgliedsbetriebes im Wege der Schätzung u beſtimmender Umſatz zugrundegelegt. Als Vorſchuß verden für das Geſchäftsjahr 1935 1.85 von Tauſend für Betriebe, ſoweit ſie Traubenſaft(Süßmoſt), Schaumwein der Wermutwein herſtellen, und 0,6 von Tauſend, minde⸗ ens jedoch 3 Mark für Betriebe, die im Geſchäftsjahr 1935 mit Zuſtimmung der Hauptvereinigung der deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft errichtet oder wiederauf⸗ genommen wurden, erhoben. Die aufgrund dieſer Anord⸗ nung gezahlten Vorſchüſſe werden den Mitgliedern in vol⸗ lem Umfange auf die gemäß der noch zu erlaſſenden Bei⸗ tragsordnung zu zahlenden Beiträge angerechnet. Die An⸗ ordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Soll man Bilder reſtaurieren? Der Pariſer Louvre hat jetzt Rembrandts bekanntes Gemälde„Porträt eines fungen Mannes“, das wahrſcheinlich den Sohn Titus des Malers darſtellt, reſtaurieren laſſen, und in einer Bekanntz machung des Muſeums heißt es, daß das alte Bild jetzt „wieder ſo ausſieht wie zu Rembrandts Zeiten“. Die Kri⸗ tiker und die Maler ſind aber keineswegs dieſer Anſicht, und in Künſtler⸗ und Muſeumskreiſen iſt eine lebhafte Dis⸗ kuſſion darüber im Gange, ob man überhaupt alte Bilder reſtaurieren oder auch nur„aufhellen“ darf. Die Gegner der Reſtaurierung weiſen darauf hin, daß Rembrandts be⸗ rühmte„Nachtwache“ nach einer Reſtaurierung vor 35 Jah⸗ ren buchſtäblich in eine„Tagwache“ verwandelt worden ſei; nur der Staub der letzten dreieinhalb Jahrzehnte habe die Schäden durch die Reſtaurierung wieder leidlich verdeckt, Eine kunſthiſtoriſche Tatſache iſt ferner, daß Leonardos „Johannes der Täufer“ durch eine ſogenannte Reſtaurie⸗ rung gänzlich zerſtört worden iſt. Viele Maler ſind der Anſicht, daß die meiſten während des vorigen Jahrhunderts reſtaurierten Bilder nicht mehr als Originalwerke ihrer Meiſter angeſehen werden können. Muſter⸗Wohnungsordnung für das Reich Im Rahmen einer Betrachtung über die Bedeutung der Wohnung für die Geſundheitsfürſorge erklärt Regierungs⸗ rat Dr. Lieſe im Reichsgeſundheitsblatt, daß es letzten Endes gleichgültig ſei, ob es ſich um die Geſchoßwohnung oder um die Alleinwohnung handele, wenn ſie geſundheltstechniſch unzulänglich ſei. An den geſundheitspolitiſchen Belangen dürfe in keinem Falle vorbeigegangen werden. Wenn es häufig doch geſchehe, ſo liege es ſicher zum Teil daran, daß gerade auf dem Gebiet der„geſunden Wohnung“ zeitweilig zu viel mit überſpannten und auch mit der Zeit abgegriffe⸗ nen Schlagworten gearbeitet worden ſei. Man habe es nicht immer verſtanden, ungerechtfertigte Uebertreibungen an ſich begründeter Anſprüche auf Licht, Luft, Sonne uſw. zu ver⸗ meiden und ſei dabei leider in den Fehler verfallen, dies durch Rückſichten auf die Volksgeſundheit zu begründen. Die nun dauerhaft aus Stein und Ziegel daſtehenden Zeugen jener Verirrungen dürften nun aber nicht zu einem Gegen⸗ argument gegen die Reſpektierung begründeter hygieniſcher Anſprüche werden. Der Referent behandelt dann insbeſon⸗ dere die Wohnmängel, die durch Wohnungs⸗Ueberfüllung ſowie durch ordnungswidrige und unhygieniſche Benutzung der Wohnung entſtehen und die Urſache von Geſundheits⸗ ſchäden werden. Er ſpricht die Erwartung aus, daß die Pläne für die Aufſtellung einer Muſter⸗Reichsbauordnung in abſehbarer Zeit verwirklicht werden und daß alsbald als Ergänzung dazu die Aufſtellung einer für das ganze Reichsgebiet gültigen Muſter⸗Wohnungsordnung tritt. 1914: der ſehr ſtill. Deviſen⸗Nokierungen. Ausweis der Reichsbank fortſetzen. mäßig hoch. Weontag, 2/. Januar: Ahr. Ende 23 Uhr. etwa 23 Uhr. benslauf, b) zwei Paßbilder. Dienstag, 28. Januar: Schüler der Volksſchulen Mannheims: Wilhelm Tel von Schiller. Anfang 15, Ende nach 17.45 Uhr.— Abends: Miete H 13, Sondermiete H 7 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 364 bis 366, 59. bis 597: Schach dem König. Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 29. Januar: Miete M 13: Der Sprung aus dem Alltag. Komödie von Heinrich Zerkaulen Anfang 19.30, Ende nach 21.30 Uhr. Donnerstag, 30. Januar: Miete D 14, Sondermiel D 7: Feſtdborſtellung anläßlich des Tages der Macht übernahme durch die nationale Regierung: Die Mei ſterſinger von Nürnberg. Oper von Richard Wagner. 1. Gaſtſpiel Roſalind v. Schirach als„Evchen“ (Eintauſch von Gutſcheinen auf oben). (Belgien) vom 23. Januar. Meldefriſt für Heeresfreiwillige Ablauf am 31. Januar 1936. Vom Reichskriegsminiſterium wird darauf hingewieſen, daß die Meldefriſt für junge Leute, die im Herbſt dieſes Jahres freiwillig in das Heer eintreten wollen, in einer Woche, am 31. Januar, abläuft. dungen können nicht mehr berückſichtigt werden. werbern kann deshalb umgehende Einreichung ihrer Mel⸗ dung nur dringlichfſt empfohlen werden. Meldungen ſind von den Bewerbern ſchriftlich zu rich. ken: in der enkmilitariſierten Zone an die Untere Erſatzbe hörde, im übrigen Reichsgebiet an den Truppenteil, bei den der Bewerber dienen will. Der Meldung iſt beizufügen: 1. a) von bereits gemuſter⸗ ten Bewerbern des Jahrgangs 1915: der Muſterungsaus⸗ weis, b) von bereits gemuſterten Bewerbern des Jahrgang Muſterungsausweis und der Erſatzreſerve⸗ Schein, e) von noch nicht gemuſterten Bewerbern: der Frei willigenſchein, deſſen Ausſtellung bei der polizeilichen Melde behörde des Wohnortes des Bewerbers zu beantragen iſt. 2. von allen Bewerbern: a) ein ſelbſtgeſchriebener Le⸗ Die zuſtändigen Wehrbezirks kommandos, in der entmilitariſierten Zone die Unteren Er⸗ ſatzbehörden, erteilen auf Anfrage weitere Auskunft. f Handelsteil Feſte Grundſtimmung An der Berliner Aktienbörſe ſind nun auch wieder Auf träge der Bankenkundſchaft eingegangen, ſo daß die am Wochen ſchluß zunächſt uneinheitliche Eröffnungstendenz ſpäter einer vor wiegend feſten Grundſtimmung Platz machte. tanwerte erfreuten ſich einer beachtlichen Kurserhöhung. Vereinigt Stahlwerke erreichten faſt den Stand von 80 Prozent. Von Braun kohlenwerten wurden Bubiag zeitweiſe mit 202 Prozent gehandel Gute Meinung beſtand für Linoleum⸗Papiere. 8 J f büßte Siemens u. Halske von ſeinen Kursgewinnen etwas ein. Am Rentenmarkt war das Geſchäft zum Wochenſchluß Reichsaltbeſitzanleihe ging auf 109,62 und Gemeinde umſchuldungsanleihe auf 87,10 zurück. Der Geldmarkt war nicht mehr ganz ſo flüſſig. Tagesgel ſtellte ſich auf 2 bis 3 Prozent. 5 9 Am Deviſenmarkt war der Dollar weiter rückgängig Dagegen blieb das Pfund feſt. 5 Belga Später eingehende Mel Allen Be, Namentlich Mon Am Elektromarh Devise zien) 4198(Geld) 420 (Brief), dän. Krone 54,91 55,01, engl. Pfund 12,295 12,325, franz Franken 16,375 16,415, holl. Gulden 168,63 168,97, ital. Lire 195 19,89, norw. Krone 61,74 61,86, öſterr. Schilling 48,95 49,05 poln. Zloty 46,80 46,90, ſchwed. Krone 63,39 63,51, ſchweiz. Fran ken 80,73 80,89, ſpan. Peſeta 33,93 33,99, tſchech. Krone 10,25 10,295, amer. Dollar 2,461 2,465. Nach dem Aus weis der Reichsbank für die dritte Januar⸗Woche konnte ſich dit kräftige Entlaſtung während der beiden Vorwochen nicht weiter Sie liegt aber mit 150,2 v. H. immer noch verhältnis, Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich am 23, Januar auf 5643 gegen 5822 Mill. RM am 15. 1. 1936. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen betragen bei einer Zunahme von 184000 RM 81,9 Mill. RM. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: ee Nachmittagsvorſtellung für die Schüler der Volksſchulen Mannheims: Wilhelm Tel! von Schiller. Anfang 15, Ende nach 17.45 Uhr.— Abends: Miete E 13 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 361 bis 363: Arabella. von Richard Strauß. Anfang 19.30, Ende nach 223 Opet Nachmittagsvorſtellung für dit Anfang 15, Freitag, 31. Januar: Miete F 15 und für die Ns Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 589 bis 590: Ham⸗ let. Tragödie von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende Heute Abend 8 Ahr letzte Vorſtellung dieſes einzigartigen Filmes! . K ⁵⁰UÜnJ... 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