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Berttündblatt für den Stadtteil Mühm.⸗Sechenhheim Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang Staatenbildung und Volkseinheit Rede des Führers vor den Studenten. Auf einer machtvollen Kundgebung des Nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchen Studentenbundes im Zirkus Krone hielt der Führer eine Rede vor den vielen Tauſenden von Stu⸗ denten. Der Führer ſprach von dem tiefgreifenden Prozeß der nationalſozialiſtiſchen Machtergreifung, die eine wahrhafte Revolution, eine Umwälzung von geſchichtlich ſeltenem Ausmaß darſtellt. Er ſprach von der neuen Anſchauung des Lebens, aus der der Nationalſozialismus dem ganzen Weſen und Leben eines Volkes ſeinen Stempel aufgedrückt hahe.„Wer nicht die Fantaſie beſitzt, ſich vorzu⸗ ſtellen, was er erreichen will, kann das, was er erreichen will niemals erreichen.“ Dieſe Feſtſtellung leitete über zu einer Darſtellung der modernen Staatenbildung. Der Führer ſtellte dabei der bürgerlich-ökonomiſchen Auffaſſung die natio⸗ nalſozialiſtiſch⸗heroiſche Weltanſchauung gegenüber. Mit zwingender Logik wies der Führer, immer wieder von leb⸗ hafter Zuſtimmung unterbrochen, in ſeiner großangeleg⸗ ten, faſt dreiviertelſtündigen Rede den Zwieſpalt nach, daß die bürgerliche Welt in ihrem politiſch-parlamen⸗ tariſch-demokratiſchen Syſtem den Grundſatz der Gleichheit Aller auſſtellt, ihn aber wirtſchaftlich verleugnet. So er⸗ leben wir, daß die bürgerliche Welt politiſch letzten Endes kommuniſtiſch, wirtſchaftlich aber individualiſtiſch denkt. Nachdem der Führer eine Reihe treffender Beiſpiele für ſeine Theſe angeführt hatte, befaßte er ſich mit dem Aufbau des Volkskörpers und legte die Grund⸗ geſetze dar, die die deutſche Volksgemeinſchaft beherrſchen, aus denen ſie entſtanden iſt und durch die ſie ſich erhalten wird. Die wertvolle Vielgeſtaltigkeit des deutſchen Volkes ſei das Ergebnis einer Verſchmelzung verſchiedener Raſ⸗ ſenkerne, wobei das Nordiſch⸗Ariſche und Nordiſch⸗Ger⸗ maniſche das Uebergewicht beſitze Mit größter Aufmerkſamkeit und atemloſer Spannung folgen die Tauſende dann den Gedankengängen des Füh⸗ rers, die er anſchließend über die Staatenbildung entwickelte. Der Aufbau unſeres Volkstums habe zwangs⸗ läufig nur ſtattfinden können auf Koſten der Stammes⸗ intereſſen, ſpäter auf Koſten der Länderintereſſen. Mit innerſter Ueberzeugung hob der Führer hervor, daß die Entwicklung, die das germaniſche Staatenweſen genommen habe, notwendige Stufen auf dem Wege zu dem geweſen ſeien, was das deutſche Volk heute ſei.„Wir ſehen in die⸗ ſen geſchichtlichen Erſcheinungen des Germanentums die unbewußte Beauftragung des Schickſals, dieſes kernige deutſche Volk, wenn notwendig mit Gewalt zuſam⸗ menzuſchließen. Das war, geſchichtlich geſehen, ge⸗ nau ſo notwendig, wie es heute notwendig iſt.“ Den bürgerlichen Spießern, die da meinen, unſere ganze Eigenart gehe durch den nationalſozialiſtiſchen Zentralismus verloren, hielt der Führer entgegen:„Ich weiß, was ihr verliert, aber ich weiß auch, was ich euch dafür gebe. Ihr verliert die Vergangen⸗ heit, aber ihr gewinnt die deutſche Zukunft. Deutſch ſein, heißt klar ſein, klar ſein heißt logiſch denken und handeln, logiſch handeln heißt zweckmäßig handeln, und ich handle zweckmäßig, wenn ich dem Volke jene Ver⸗ faſſung gebe, die es ſtark macht. Das deutſche Volk als lebendige Subſtanz lebt länger, als Bayeriſche oder Preu⸗ ßiſche Landtage gelebt haben.“ Aus dieſer Erkenntnis ergebe ſich, fuhr der Führer dann fort, die Stellung neuer Aufgaben, nämlich die Feſtſtellung des Weſens dieſes Volkskörpers und der Vor⸗ ausſetzungen für den Beſtand dieſer Volkseinheit. Zweitens neben dem Bekenntnis zu dieſer Volkseinheit und Volks⸗ gemeinſchaft die Ordnung der Veranlagungen dieſes Volkes und drittens die Sorge dafür, daß die Volksführung organiſch richtig und damit feſt und ſicher untermauert iſt. Das iſt nun die Aufgabe der NS d A P: die dauernde Sicherheit abzugeben für die Führung des deut⸗ ſchen Volkes durch ein Syſtem der Ausleſe der poli⸗ tiſchen Fähigkeiten. Der Führer wies in eindringlichen Worten nach, daß das politiſch⸗heroiſche Syſtem über das privat⸗ kapitaliſtiſch⸗ökonomiſche Syſtem am Ende den Sieg davon⸗ tragen mußte, weil dieſes politiſch⸗heroiſche Syſtem logiſch und organiſch aufgebaut geweſen ſei⸗ Das Problem für den Nationalſozialismus— der Füh⸗ rer ſtellte es im Schlußteil ſeiner ſtaatsphiloſophiſchen, die Grundgeſetze des Volks⸗ und Staatslebens behandelnden großen Rede klar heraus— iſt nach wie vor die Arbeit an unſerem Volke ſelbſt. Die Erziehungsarbeit der nationalfozialiſtiſchen Bewegung werde eine ewige ſein, ſolange wir an eine deutſche Volksgemeinſchaft glauben. Nochmals brandet der Beifall in überwältigendem Maße auf, als der Führer erklärt:„Niemals wird dieſe Erziehungsarbeit ein Ende nehmen, ſolange unſer Volk fruchtbar bleibt, weil ſich bei jedem neuen Kinde die Arbeit wieder erneuert. Weil wir das erkennen, iſt es notwendig, die Bewegung in ſich als Bewegung zu erhalten, d. h. die Partei ſtets und immer wieder zu er⸗ neuern, ihr friſches Blut zuzuführen und ſie zum kraft⸗ vollen Geſtalter der nationalſozialiſtiſchen Ideenwelt zu machen. Deutſchland und das deutſche Volk werden nicht untergehen, ſolange wir dieſe Bewegung hochhalten und ihr mit heißem Herzen dienen. Dann wird in uns und in unſe⸗ ren Nachkommen der ewige Wert unſeres Volkes lebendig ſein und dann kommt aus der Sicherheit der inneren Kraft auch die Kraft zur Sicherung nach außen.“ Heute Beiſetzung König Georgs Die Feierlichkeiten in London und Windſor. London, 28. Januar. Der Trauerzug, der heute von der Weſtminſter Hall nach dem Bahnhof Paddington geht, wird eines der ein⸗ drucksvollen Ereigniſſe werden, denen die Bevölkerung Londons jemals beigewohnt hat. 11000 Mann britiſche Truppen, Abteilungen der Flotte und der Luftſtreitkräſte ſowie Abordnungen der Armeen Indiens und der brltiſchen Dominions werden an der ſechs Kilometer langen Strecke Spalier bilden. Am Hyde⸗Park werden 600 Mitglieder des engliſchen Frontkämpferverbandes Britiſh Legion und Ver⸗ tretungen der Frontkämpferverbände des Auslands Auf⸗ ſtellung nehmen. Vor der Geſchützlafette, auf der der Sarg ruht, werden Vertretungen aller Regimenter, deren Ober⸗ befehlshaber der verſtorbene König war, in einer Stärke von insgeſamt 1500 Mann marſchieren. Hinter dem Sarg wird die Königsſtandarte getragen. Ihr folgt König Eduard in Marineuniform; er wird die ganze Strecke zu Fuß gehen. Dem König folgen die übrigen Fürſtlichkeiten. Den Abſchluß des Zuges bilden meh⸗ rere Staatskaroſſen für die Königin und andere Damen der königlichen Familie. Während der zwei Stunden, die der Trauerzug durch die Straßen Londons geht, werden im Hyde⸗Park und am Tower jede Minute Geſchützſalven ab⸗ gefeuert werden. Die Beiſetzungsfeier im Schloß Windſor wird auf Wunſch des Königs Eduard äußerſt einfach und ſchlicht gehalten ſein. „Das allgemeine Stillſchweigen von zwei Minuten ſoll genau in dem Augenblick einſetzen, in dem der Sarg König Georgs in die Grabſtätte verſenkt wird. Wie„Daily Telegraph“ meldet, wird die engliſche Kö⸗ nigin auch in Zukunft die amtliche Bezeichnung„Köni⸗ gin Mary“ führen. Sie wird daher nicht, wie es in frü⸗ heren Fällen üblich war, den Titel einer Königinmutter übernehmen. Letzte Ehrung durch das Volk Am Sonntag und in der Nacht zum Montag erwieſen etwa 300 000 Engländer dem verſtorbenen König die letzte Ehrung, indem ſie am Katafalk in der Weſtminſter⸗Halle vorüberſchritten. Viele von ihnen mußten fünf bis ſechs Stunden in der Winterkälte warten, bevor ſie zu dem Ka⸗ tafalk gelangten. Die Blätter heben hervor, daß noch nie einem engli⸗ ſchen König eine ſolche Verehrung nach ſeinem Tode zuteil geworden ſei. Sie ſei der beſte Beweis für die außer⸗ ordentlich große Beliebtheit, deren ſich der König bei ſeinen Lebzeiten erfreut habe. Aebertragung durch den deutſchen Rundfunk Der Deutſche Rundfunk überträgt heute aus London Ausſchnitte von den Trauerfeierlichkeiten anläßlich des Ab⸗ lebens König Georg V. Der Deutſchlandſender gibt um 10,40 Uhr einen Funkbericht von der Ueberführung des verſtorbenen Königs von der Weſtminſter Hall nach Wind⸗ ſor und bringt um 14,45 Uhr eine Uebertragung des Got⸗ tesdienſtes aus der St. Georgs⸗Kapelle in Windſor. Außer⸗ dem wird um 19,45 Uhr im Deutſchlandecho des Deueſch⸗ landſenders ein zuſammenfaſſender Bericht von den Bei⸗ ſetzungsfeierlichkeiten gegeben. i Weltbd(. Die letzte Ruheſtälte König Georgs V. Die St. Georgs⸗Kapelle in Windſor, in der der verſtorbene König zur letzten Ruhe beigeſetzt wird. Dienstag, den 28. Januar 1936 — Nr. 23 0 Ziel: Gowjielfrankreich! Manifeſt der Kommuniſtiſchen Partei. Paris, 27. Januar. Die achte Tagung der Kommuniſtiſchen Partei Frank⸗ reichs wurde mit der Verleſung eines Manifeſtes abge⸗ ſchloſſen. Ganz nach der Weiſung des Moskauer Komintern⸗ Kongreſſes, der eine Zuſammenarbeit der Kommuniſten mit den gemäßigten Parteien empfahl, wird u. a. zum Ausdruck gebracht, daß es lediglich dem zähen Willen der Kommuniſtiſchen Partei zu verdanken ſei, daß die Volks⸗ front heutigen Tages den größten Teil der Arbeitermaſſen Frankreichs in ſich vereinige. .. Nur dank der Kommuniſtiſchen Partei, die die fran⸗ zöſiſche Sowjetrepublik() anſtrebe, ſeien die Arbeitermaſ⸗ ſen geeint worden und der Vormarſch des Faſchismus in Frankreich zum Skehen gekommen. Das Mantfeſt fordert u. a. die ſofortige Anwendung des Geſetzes zur Auflöſung der ſogen. Bünde, die Reini⸗ gung des Heeres von royaliſtiſchen und faſchiſtiſchen Offi⸗ zieren, das Recht der freien politiſchen Meinungsäußerung für Soldaten, die ſofortige Unterzeichnung des franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Vertrages und ſeine Inkraftſetzung, eine ſtaatliche Ueberwachung der Waffenherſtellung und des Waffenhandels, die Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſ⸗ ſes über die Außenpolitik Lavals,„der die krie⸗ geriſchen Unternehmungen des Faſchismus begünſtigt habe“, ſowie Maßnahmen, die die„Kriegspolitik Muſſolinis“ unwirkſam machen. Weiter fordert das Manifeſt die 40⸗Stundenwoche ohne Lohnkürzung, eine Enteignung der großen Vermögen über 500 000 Franken und einen Steuerzahlungsaufſchub. Kommuniſtenarbeit in Polen Juden und Inkellektuelle als Rädelsführer. Die„Kölniſche Zeitung“ veröffentlicht unter der Ueber⸗ ſchrift„Kommuniſten wühlen in Polen“ einen ſehr bemer⸗ kenswerten Bericht ihres Warſchauer Vertreters über die in letzter Zeit wieder in Erſcheinung tretende Wühlarbeit der Kommuniſten in Polen. In dem Bericht heißt es u. a.: „Im Haushaltsausſchuß des Sejm hat ſich in den letzten Tagen der polniſche Miniſter des Innern in einer Rede zu ſeinem Haushalt ſehr beſorgt über die wieder wachſende kommuniſtiſche Bewegung in Polen geäußerk. Im Sommer des Vorjahres glaubte der jetzige Miniſterpräſident die Kommuniſtiſche Partei Polens(APP) nach einem groß⸗ angelegten Feldzug der Polizei gegen ihre illegalen Orga niſationen für vorläufig lahmgelegt erklären zu können. Aber jetzt teilt der Miniſter des Junern mit, daß die ille⸗ gale Tätigkeit der Kommuniſten in den letzten Mongten wieder ungewöhnlich ſtark geweſen iſt. Er ſtellt feſt, daß die Kommuniſten auch in Polen unter der aus Frankreich und der Tſchechoſlowakei bekannten Volksfrontparole ſyſtematiſch in die legalen ge⸗ werkſchaftlichen Verbindungen der Arbeiterſchaft eindringen und ſtändiſch an Boden gewinnen. In den letzten Wocen ſind allein in Warſchau annähernd ein Dutzend Gewerk⸗ ſchaftsverſammlungen ausgehoben worden, die nach der Darſtellung der Polizei in Wahrheit kommuniſtiſche Ver⸗ ſammlungen geweſen ſind. Es handelt ſich dabei in der Mehrzahl der Fälle um kleine jüdiſche Gewerkſchaften. Seit Neujahr iſt beinahe kein Tag vergangen, an dem nicht in Polen ein Kommuniſtenprozeß eröffnet oder abgeſchloſſen wurde. Zwei von dieſen Prozeſſen ſind von der geſamten polniſchen Oeffentlichkeit mit der größten Aufmerkſamkeit in allen Einzelheiten verfolgt worden. In einem dieſer Prozeſſe ſtand ein Dutzend Aſſiſtenten und Studenten der Wilnaer Batory⸗Univerſität unter der Anklage, kommuniſtiſche Propaganda getrieben und ſy⸗ ſtematiſch auf den Sturz der polniſchen Staatsverwaltung in den Nordoſtprovinzen des Landes zum Zwecke ihrer Angliederung an den Rätebund hingearbeitet zu haben. In dem anderen aufſehenerregenden Kommuniſten⸗ prozeß ſtand als Hauptangeklagte ein junges Mäd⸗ chen vor Gericht, die Tochter des Lodzer füdiſchen Großinduſtriellen Eiger, das wegen kommuniſti⸗ ſcher Betätigung ſchon mehrfach ſchwer beſtraft iſt und diesmal zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Wenige Tage nach dem Urteil wurden in einem Winterlager von Gy mn aſialſchülerinnen im Norden Pom⸗ merellens drei Töchter anderer Induſtrieller verhaftet, die unter ihren Kameradinnen kommuniſtiſche Propaganda ge⸗ trieben haben. Kurzmeldungen Berlin. Nach Mitteilung des Reichsluftfahrtminiſteriums wird ſich Anfang Februar eine deutſche Abordnung von Vertretern des Luftfahrtminiſteriums, des Reichspoſtmini⸗ ſteriums und der Deutſchen Lufthanſa nach Waſhington be⸗ geben, um dort über die Durchführung des Luftverkehrs über den Nordatlantik zu verhandeln. Berlin. Der Regierungspräſident Dr. Saaßen in Trier wurde auf Antrag zur Wiederherſtellung der Geſundheit einſtweilen in den Ruheſtand verſetzt. Berlin. Der Präſident der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, verkündete auf einer Kundgebung, daß vom 1. bis 6. Juni 1936 der internatio⸗ nale Patentrechtskongreß in Berlin ſtattfinden werde. Schanghai. Wie aus Kalgan gemeldet wird, haben ſich mandſchuriſch⸗japaniſche Truppen in den Beſitz der Stadt geſetzt. Die chineſiſchen Behörden haben die Stadt verlaſſen. J 440 Kilometer von Addis Abeba Italien meldet 10 000 tote Abeſſinier an der Südfronk. Addis Abeba, 27. Januar. Die Kämpfe zwiſchen den Truppen Ras Deſtas und der Armee Grazianis ſind faſt völlig abgeflaut. Negelli und das Gebiet zwiſchen Hencio und Turor, das faſt ausſchließ⸗ lich von Tanks und motoriſierten Truppenteilen beſetzt iſt, werden fieberhaft in Verteidigungszuſtand geſetzt. Einige Kilometer nordweſtlich davon legen die Italie⸗ ner eine neue Flugzeugbaſis an. Die Entfernung von die⸗ ſer neuen Baſis nach Addis Abeba beträgt 440 Kilometer. Ras Deſta hat ſein Hauptquartier wieder in War⸗ dera, 60 Kilometer nördlich von Negelli, aufgeſchlagen. Von Wardera aus hatte Ras Deſta ſeinerzeit ſeinen Vor⸗ ſtoß auf Dolo begonnen. An der Nordfront herrſcht augenblicklich Gefechts ruhe. Es ſcheint, daß man in abeſſiniſchen Militärkreiſen die Abſicht hegt, das begonnene Manöver, das auf die Einkreiſun g der Provinz Gheralta hinzielt, fortzuſetzen. Die haupt⸗ ſächlichen Gefechtshandlungen haben ſich nach hieſiger Dar⸗ ſtellung während der letzten Kampftage etwa 75 Kilometer nördlich von Makalle an der Straße Agula—Hauſien ab⸗ geſpielt. Der Wille zum Durchhalten In Addis Abeba fand eine große Verſammlung der patriotiſchen Vereinigung Abeſſinſens ſtatt. Es wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Weitere Werbung von Freiwilligen in ganz Abeſſinien. Beſondere Werbeabteilungen ſollen die einzelnen Provinzen bereiſen. 2. Veranſtaltung einer Geldſammlung zur Aufbringung der Mittel für die Einkleidung der neuen Freiwilligen. 3. Schaffung einer Organiſation für die zuſätzliche Verpflegung der Frontſoldaten durch Sammlungen bei der Bevölke⸗ rung und Aufſtellung von Karawanen, die die geſammelten Lebensmittel der fechtenden Truppe zuleiten ſollen. Der italieniſche Heeresbericht Die amtliche Mitteilung 107 enthält folgenden italieni⸗ ſchen Heeresbericht: An der Somalifront hat am 23. Januar eine unſe⸗ rer motoriſierten Kolonnen einen Erkundungsvorſtoß auf Wadera, rund 70 Kilometer nordweſtlich von Negelli, an der Grenze zwiſchen Gala Borana und Sidamo, ausge⸗ führt. Nach kurzem Widerſtand hat der Gegner das Feld geräumt, nachdem er zuvor ein Munitionslager in die Luft geſprengt hatte. Zahlreiche Gefangene wurden eingebracht. Lebensmittel. und Materiallager fielen in unſere Hand. Eine aus Schwarzhemden mit Straßenpanzerwagen ge⸗ bildete Kolonne iſt unter dem Befehl des Generals Agoſtini entlang des Daua Parma vorgeſtoßen, nachdem abeſſiniſche Streitkräfte unter dem Befehl eines griechiſchen Offiziers zurückgeworfen worden ſind und hat am 26. Januar Malca Murri, 210 Kilometer von Dolo entfernt, beſetzt. Bei den Kämpfen dieſer Kolonne haben die Abeſſinfer 1467 von uns gezählte Tote verloren. Addi, Führer der Somali⸗Digodia, hat zuſammen mit den Notabeln und Kriegern ſeines Stammes bei unſeren politiſchen Behörden ſeine Unterwerfung angezeigt. Die Digodia haben das italieniſche Protektorat bereits mit dem in Lug am 25. November 1895 von Vittorio Bottego * abgeſchloſſenen Vertrag angenommen. g Während der Schlacht am Canale Dorio und der an⸗ ſchließenden Verfolgung hat der Gegner nach weiteren Jeſtſtellungen 10 000 Tote verloren. Unſere Verluſte an Offizieren und nationalen Truppen ſind gering. Die einge. borenen Truppen verléren einige hundert an Toten, Ver⸗ wundeken und Bermißten. Gewaltige Mengen an Waffen, deren Sammlung noch nicht abgeſchloſſen iſt, ferner große Schaf- und Rinderherden, Makeriallager aller Art, dar⸗ unker auch eine weittragende Funkſtakion, fielen in unſere Hände. „Herzensnot.“ Von Robert Fuchs⸗Liska. 25 Dela hatte aus dem Geplauder nichts weiter heraus⸗ gehört, als daß Vehlow in Berlin wäre, darum unterbrach ſie durch die Frage:„Wann kommt Herr Vehlow zu mir?“ „Er iſt ſchon wieder nach Dresden zurück“, betonte Leuen⸗ berg.„Wegen des beſichtigten Pferdes iſt er handelseinig geworden. Soll ein herrlicher Blondfuchs ſein, im Springen eine Kanone— behauptet Frau Winkler. Vehlow wäre be⸗ geiſtert von dem Tier, ſagt ſie.“ 0 5 Dela blieb verſtummt. Sie konnte nur denken: ein Pferd alſo ſteht ihm noch über deinem Leid und über dem Opfer das du doch ihm brachteſt, indem du den Vater verließeſt, „Sie ſehen traurig aus, Fräulein Rademar“, begann der Kommerzienrat.„Ich verſtehe Sie. Sie haben von der Auf⸗ klärung, die Herrn Vehlow hinſichtlich des Briefes Ihres Vaters wurde, eine andere Wirkung erhofft.“ Nun konnte ſie das Weinen nicht länger beherrſchen. Sie ließ den Tränen tiefer Enttäuſchung freien Lauf. „Ich bin ja jetzt täglicher Gaſt bei Ihrem Herrn Vater“, ergänzte Leuenberg.„Wir haben auch über die böſe Sache geſprochen. Ich weiß daher, wie tapfer Sie zu Vehlow hielten.“ „Ich bekenne meinen Irrtum“, murmelte Dela.„Es wäre Vehlows Pflicht geweſen, mich aufzuſuchen.“ „Allerdings, denn er weiß ſo gut wie ich, was ein ſchutz⸗ loſes und weltentwöhntes junges Mädchen einſam in Berlin bedeutet. Vielleicht aber hatte er triftige Gründe, ſich nicht bei Ihnen ſehen zu laſſen.“ „Es gibt keine Entſchuldigung für ſein Verhalten“, be⸗ hauptete Dela hart.„Ein Pferd war ihm wichtiger als ich. Mein Urteil iſt abgeſchloſſen. Ich bereue meine Handlungs⸗ weiſe.“ 5 8 „Womit Sie die Flucht nach Berlin meinen“, ſtellte Leuen⸗ berg feſt.„Gut, liebes Fräulein Dela, da wird es Ihnen lieb ſein zu hören, daß ich Ihrem Vater das Verſprechen gab, Sie zurückzubringen. Ich erhielt dafür das Gegenver⸗ ſprechen. daß der alte Herr Ihnen keine Vorwürfe macht und daß jede Erörterung über Ihr Erlebnis unterbleibt. Sie kommen nicht als die verlorene Tochter heim.“ Auch ſchwere Ketten und Eiſenklötze für Sklaven wur⸗ den gefunden. Ferner fiel das perſönliche Gepäck des bel⸗ giſchen Offiziers und militäriſchen Ratgebers des Ras Deſta bei der Schlacht am Canale Dorio in unſere Hände. Bei der ganzen Aktion hat der Gegner ausgiebigen Ge⸗ brauch von Dumdum⸗Geſchoſſen gemacht, wie ſich das aus den ärztlichen Befunden ergibt. An der Eritrea⸗Front geht im Tembien⸗Gebiet die Säuberungs⸗ und Ordnungsaktion weiter. Am Setit haben bewaffnete abeſſiniſche Gruppen verſucht, ſich einem kleinen vorgeſchobenen Poſten bei Abenani zu nähern, wurden aber ſofort zurückgeſchlagen. Die Luftwaffe ent⸗ faltete auf allen Abſchnitten eine ſehr rege Tätigkeit. Die Anruhen in Syrien Chriſtlich⸗mohammedaniſche Verbrüderung in Damaskus. Jeruſalem, 27. Januar. In Damaskus iſt es am Ende der letzten Woche wieder zu ſchweren Zwiſchenfällen gekommen, bei denen mehrere Toke und eine größere Anzahl Verwundeter zu beklagen ſind. Beſonders heftig waren die Juſammenſtöße bei einer Kundgebung, die die Araber nach dem Gebet in der Oma⸗ jaden-Moſchee veranſtalteten. Der Zug wurde ſchließlich von Truppenabteilungen aufgelöſt, die gleichzeitig zahlreiche Verhaftungen vornahmen. „Bei einer anderen Kundgebung gingen die Soldaten mit Tanks gegen die Menge vor; unter den Demon⸗ ſtranten befanden ſich auch viele Frau en, die die Pan⸗ zerwagen mit Steinen bombardierken. Es kam zu begei⸗ ſterten Verbrüderungsſzenen zwiſchen Chri⸗ ſten und Mohammedanern. Alles rief:„Es lebe die mohammedaniſche und chriſtliche Einigkeit!“ 2000 kau⸗ kaſiſche, marokkaniſche und ſenegaliſche Soldaten patrouil⸗ lieren durch die Stadt. Die politiſchen Führer überreichten dem franzöſiſchen Kommiſſar ein Proteftſchreiben gegen das Verhalten der Regierung und verlangten die Wiederherſtellung der Ver⸗ faſſung von 1928. Der Kommiſſar lehnte jede Verhandlung unter Druck ab. Rache eines Kommuniſten Revolveranſchlag im Gerichtsſaal. Wilna, 28. Januar. Der Sitzungsſaal des hieſigen Bezirksgerichts war am Montag der Schauplatz eines verbrecheriſchen Anſchlags auf einen Zeugen, der im Prozeß gegen 17 der Vorberei⸗ ang des Hochverrats beſchuldigte Kommuniſten vernommen wurde. „Während der Vernehmung dieſes Zeugen erhob ſich plötzlich ein Mann von einer der Juſchauerbänke, ging auf den Zeugen zu und feuerte hinkereinander vier Schüſſe aus einem Revolver auf ihn ab. Der Zeuge ſtürzte getroffen zu Boden, erhob ſich aber wieder und rief:„Es lebe Polen!“ Darauf ſank er erneut zuſammen. Der Täter verſuchte, die allgemeine Verwirrung zu be⸗ nützen und zu fliehen. Er wurde jedoch von Polizeibeam⸗ ten verfolgt. Auf der Treppe wandte er ſich plötzlich um und ſchoß auf ſeine Verfolger, ohne aber zu tref⸗ fen. Die Beamten erwiderten das Feuer; ſie brachten dem Täter eine ſchwere Verletzung bei. Fünf Todesurteile wegen ſowjetfeindlicher Propaganda. Das Militärgericht in Chabarowſk verurteilte, wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion berichtet, fünf Per⸗ ſonen, die der ſowjetfeindlichen Propagandg und der Spio⸗ nage gegen die Sowjets beſchuldigt waren, zum Tode und 16 weitere Angeklagte zu Freiheitsſtrafen von verſchiedener Dauer. Die Angeklagten ſollen— ſo wird in dem Bericht der Taß behauptet— von der Militärmiſſion einer frem⸗ den Macht, die in der Mandſchurei ihren Sitz hat, im Herbſt vergangenen Jahres auf das fernöſtliche Sowjetgebiet ent⸗ ſandt worden ſein, um Spionage und ſowjetfeindliche Pro⸗ paganda zu betreiben. Neues aus aller Welt Das zweite Wunſchkonzert des Deutſchlandſenders. Am Sonntagabend ging das zweite große Wunſchkonzert zu⸗ gunſten des Winterhilfswerks über den Deutſchlandſender. Aus dem Erlös des erſten Konzerts konnten 6500 Mark Und zahlreiche Sachſpenden dem Winterhilfswerk zugeführt werden. Im Laufe des Abends erſchien auch Reichsminiſter Dr. Goebbels. 4 Das achte Kind des Reichsfinanzminiſters. Frau Gräfin Schwerin von Kroſigk, die Gattin des Reichsmini⸗ ſters der Finanzen, wurde von einer Tochter entbunden, Der Reichsfinanzminiſter iſt nun Vater von vier Söhnen und vier Töchtern. b Er wollte einen Geier ſchießen. Einen eigenartige Erfolg hatte ein Schütze zu verzeichnen, der in der Nähe von Berneck(Bayern) einen auf einer Porzellan ⸗Iſolſer glocke der Hochſpannungsleitung ſitzenden Geier herabſchie, ßen wollte. Der Vogel wurde nicht getroffen, dagegen die Iſolierglocke, wodurch ein Draht riß und Kurzſchluß ente ſtand. Dadurch brahnten in dem Hochſpannungs⸗Waſſer kraftwerk Röhrenhof die Sicherungen durch; die Netzbe⸗ laſtung der Turbine wurde abgeſchaltet, an der Turbine löſten ſich die Schrauben und fielen in die Schaufeln, o daß zehn Schaufellaufräder abbrachen. a Todesſturz eines Knaben vom Treppengeländer. J Neuburg vergnügte ſich der ſechsjährige Sohn des Gendat⸗ meriewachtmeiſters Stempfle damit, auf dem Treppengelän⸗ der hinunterzurutſchen. Plötzlich verlor er das Gleichgewicht und ſtürzte aus acht Meter Höhe auf den Hausgangboden, 15 1 ſo ſchwere Verletzungen, daß er nach einigen Stunden arb. Stürme im öſtlichen Mittelmeer Paris, 27. Jan. Ein orkanartiger Sturm hat in Ma⸗ rokko großen Schaden angerichtet. Bei dem franzöfiſchen Zerſtörer„Simoun“, der im Hafen von Caſablanca vor An⸗ ker gegangen war, ſind die Haltetaue geriſſen, der Zerſtö⸗ rer wurde abgetrieben. Es gelang der an Bord befindlichen Mannſchaft jedoch, das Schiff wieder feſtzumachen. Aus vielen Teilen Marokkos werden ſchwere Ueberſchwemmun⸗ gen gemeldet. In der Gegend von Oueſſain ſind gehn Eingeborene in der Nacht ertrunken. Zahlreiche Gegenden der ſpaniſchen Marokkozone ſind ebenfalls über⸗ ſchwemmt. Im mittleren Atlas⸗Gebirge ſchneit es ununter, brochen. Auch von der franzöſiſchen Mittelmeerküſte werden ſchwere Stürme gemeldet. Der Küſtenſchiffsverkehr mußte vollkommen eingeſtellt werden. In Palavas hat der Sturm haushohe Wellen über die Kaimauer gepeitſcht und die Straßenpromenaden vollkommen überſchwemmt. Betrunkener Chauffeur raſt in Abgrund Ausflugsauko in Brand.— Sechs Tole. Mexiko, 28. Januar. Ein bekrunkener Chauffeur raſte mit ſeinem Laſtkrafl. wagen, auf dem ſich 30 heimkehrende Ausflügler bebe 3 Sechs Perſonen fanden den Tod, die übrigen wurden verlet, in der Nähe von Guadalajara in einen Abgrund. unker dieſen mehrere Frauen und Kinder. Vier Leichen wurden völlig verkohll aufgefunden, da bei dem Abſturz der Benzinkank explodierte und in Brand geraken war. Hochbahnzug in Chikago entgleiſt Chicago, 28. Jan. Die beiden erſten Wagen eines mit 150 Fahrgäſten beſetzten Hochbahnzuges entgleiſten in ſpä⸗ ter Nachtſtunde in einer Kurve und riſſen den Schienen ſtrang etroa 20 Meter weit auf. 10 Perſonen wurden ernſt⸗ lich, 40 leichter verletzt. Die entgleiſten Wagen hingen in einem Winkel von etwa 45 Grad auf dem 10 Meter hohen Bahnkörper über einer Hauptverkehrsſtraße. Die grimmige Kälte, die 22 Grad Celſius erreichte, und die Unterbrechung des Stromes erhöhten die Verwirrung. Nach zwei Stun: den gelang es der Polizei und der Feuerwehr, die Fahr⸗ gäſte zu befreien. l eee 85 „Das haben Sie durchgeſetzt?“ fragte Dela, unter Tränen lächelnd. „War höchſt einfach. Der Oberſt iſt ja ſo leicht zu behan⸗ deln. Man muß nur den Mund auf dem rechten Fleck haben. Und— na ja, das Herz natürlich auch.“ Bevor noch Leuenberg es verhindern konnte, hatte Dela ſeine Hand gefaßt, um dankbar ihr tränenfeuchtes Geſicht darauf zu drücken. Eine Stunde ſpäter ließ das Auto des Kommerzienrates die letzten Häuſer des Weichbildes von Berlin hinter ſich. Der ſummende Motor trieb den Wagen durch einen ſonnen⸗ ſcheinigen Märznachmittag dahin. Betreut von der zurück⸗ haltenden und doch ſo warm ſich äußernden Fürſorge Leuen⸗ bergs, kuſchelte ſich Dela in die ſchwellenden Polſter. Sie mußte daran denken, wie ſie ſchon einmal ſo bangen Herzens in dieſem Wagen geſeſſen hatte— mit der Meebold— an jenem Abend, als ſie zum erſtenmal Vehlows Frau geſehen hatte. * 55 Das frühzeitig gekommene Lenzwetter wob Sonnen⸗ ſchimmer über die Dresdner Heide. Noch ſtanden die Buchen kahl und ſtarr, als warteten ſie vorſichtig, was aus dem linden Frühjahr werden würde. Doch die jungen Tannen⸗ forſtungen ſahen ſchon lebendiger aus, und auf dem Filigran⸗ gewirk der weißſtämmigen Birken leuchtete ein Ueberhauch wie Altgold, als trügen die ſinkenden Morgennebel einen unwahrſcheinlich feinen Staub von zartem Grün über das langgeſponnene Gezweig hernieder. In tiefen Föhrenforſten zirpte hier und da bereits die fröhliche kurze Strophe einer Tannenmeiſe. Auf den Reitwegen gab es längſt friſche Huf⸗ ſpuren. 1 Der Reitplatz hinter dem Tatterſall im„Weißen Adler“ zeigte zwar noch immer Schäden, die der vor Wochen ſchon zerſchmolzene Schnee in der Form von moraſtigen Pfützen hinterlaſſen hatte. Dennoch tummelte ein Mann in grauem Reitanzug dort einen feurigen Rappen. Dela und der Kommerzienrat ſtanden an der Umzäunung der ungedeckten Reitbahn und ſahen zu, wie der flinke und geſchickte Reiter ſcheinbar mühelos das Pferd zu Seiten⸗ gängen, Volten, kurzem Bahngalopp und anderen Gang⸗ arten zwang. Der Beſitzer des Leihſtalles, ein ausgezeichneter Reiter, hatte es ſelbſt übernommen, dem Rappwallach die Erinnerung an die Schulung zurückzurufen nach dem langen Nichtstun des Stallaufenthaltes während der Wintertage. Nun parierte er das Pferd gerade bei den beiden Zuſchauen⸗ den und patſchte ihm lobend den Hals. N N * ach der „Nun, was ſagen Sie, Herr Kommerzienrat?“ ſpr Reiter.„Nichts hat er vergeſſen, der brave Gaul. Und fromm iſt er——“ „Schön, reiten Sie ihn durch und dann nochmals durch und durch“, forderte Leuenberg, näher kommend.„Für Fräulein Rademar ſatteln Sie einſtweilen meine Schimmel⸗ ſtute Wunihild, während ich reuevoll zu meinem weiland Schlachtroß Wotan zurückkehre, bis Sie den Rappen gründ⸗ lich in Ordnung haben.“ „Einen Satan habe ich jetzt hier oben“, erzählte der Stallbeſitzer weiter.„Einen richtigen Verbrecher. Das Theater müſſen Sie ſich mal anſehen, wenn ich die Stute reite. Ich bin doch ſo manches gewöhnt, aber ſo was von Ungezogenheit iſt mir noch nicht vorgekommen. ſpringt mühelos eins⸗achtzig bis zwei Meter. zu dem erſten Turnier, das Herr Vehlow reiten will. 2“ Leuenberg warf einen verſtohlenen Blick auf Dela. Sie verzog keine Miene. Vielleicht hatte ſie den Namen über⸗ hört. 5 5 5„So, ſo— ein Pferd von Herrn Vehlow iſt das“, ſagte er laut. 5 Aber das junge Mädchen verzog keine Miene. „Ein Staatsgaul!“ rühmte der Stallbeſitzer weiter.„Wenn ich den tüchtig eingeſprungen habe, und wenn Herr Vehlow. f ihn nachher nicht wieder verdirbt, dann iſt es ein Turnier⸗ 5 8 pferd prima Klaſſe.“ „Bebrigens Turnier“, meinte Leuenberg mit einem Blich Das Tier Das heißt, wenn es gerade mal will und wenn man Geduld hat zu warten, bis es will. Ob ich den Teufel noch fertig kriege bis auf Dela.„Ob da mit dem Rappen nichts zu machen wären „Herr Kommerzienrat meinen: zur Dreſſurprüfung? horchte der Stallbeſitzer vorſichtig.„Da könnte der Wallach ſich ſchon ſehen laſſen. Allerdings— gnädiges Fräulein müſſen mir das nicht übelnehmen— es müßte ihn jemand vorreiten, der die Schulgänge glänzend beherrſcht, das Pferd aufzurichten und zu verſammeln verſteht.“„ Leuenberg lachte und gab zurück:„Womit Sie ſagen wollen, Fräulein Rademar könne ſich noch nicht ſehen laſſen. Wie ich Sie kenne, hat ſie den Mut dazu. Was meinen Sie, f Dela?“ f 125 Sie ſagte kurz:„Warum nicht.“ 25 Geſchäftig ſchlug der Stallbeſitzer vor:„Wenn Hert Kommerzienrat das Vertrauen haben. ich könnte 8 täglichem Ueben das gnädige Fräulein ſchon ſoweit l Herr Vehlow war vorigen Sommer ja ſehr begeiſtert vom reiterlichen Können der Dame.“ 5 is e n ers. Am werden, er Di Frau hsmini⸗ bunden, Söhnen tartigeg r Nähe abſchie, gen die 5 ente Netzbe⸗ Turbine feln, o der. In end ngelän⸗ gewicht gboden, Stunden n Ma⸗ ſiſchen or An⸗ Zerſts⸗ dlichen Aus nmun⸗ zehn lreiche über⸗ Unter, berden mußte Sturm id die nd 5 anden, Sechs erletzt, deichen lb ſturz ir. ach der durch „Für immel⸗ heiland gründ⸗ te der Das Stute 1s von 3 Tier heißt, hat zu ege bis 27 . Sie über⸗ ſagte. „Wenn zehloß irnier⸗ b Blick häre?“ ung? zallach äulein emand Pferd ſtkrafl. Aus dem badisclien Land 13 300 Teimehmer zum Reichsberufswettkampf () Karlsruhe, 24. Jan. Die Teilnehmerwerbung für den diesjährigen Reichsberufswettkampf iſt abgeſchloſſen. Die Er⸗ gebniſſe liegen zum größten Teil vor und eine erfreuliche Ziffer wird von der badiſchen Landjugend gemeldet: Nicht weniger als 13 500 junge Menſchen aus der Gruppe Reichs⸗ nährſtand ſind bereit, ihre Leiſtung in dem diesjährigen Berufswettſtreit zu meſſen. Die hohe Ziffer von 13 500 Teilnehmern ſtellt etwa 40 Prozent der geſamten ländlichen Jugend dar und eine Zunahme von 9000 im Vergleich zum letzten Reichsberufs⸗ wettkampf. Berufswettkampf heißt Leiſtungsſteige⸗ rung. Wie in allen Berufszweigen, ſo iſt es auch Aufgabe der bäuerlichen Jugend, ihre ganze Kraft auf ihre berufliche Weiterausbildung zu richten. Die Aufgaben im Berufswett⸗ kampf ſind daher durchaus keine graue Theorie, ſondern aus der Wirklichkeit der Arbeit gegriffen. So ſind Auf⸗ gaben zu löſen die im täglichen Beruf vorkommen, praktiſch und auch theoretiſch, ſchließlich kommen noch Aufgaben welt⸗ anſchaulicher Art hinzu⸗ 5 er Zeit beginnt der Wettkampf. Die Jugend am Pflug wird ihr Können zeigen und ihre Leiſtung unter Beweis ſtellen. Führertagung der badiſchen Hitlerjugend. (0 Karlsruhe, 27. Jan. Die Hitlerjugend, Gebiet 21, Baden, hält am Sonntag, den 2. Februar, in der Städtiſchen Feſthalle zu Karlsruhe eine Führertagung ab, auf der Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſprechen wird. Voraus geht ein Vorbeimarſch der Hitlerjugend und des Jungvolks vor dem Reichsjugendführer auf dem Adolf Hitlerplatz. * E Heidelberg.(motorrad gegen Straßen⸗ bahn) Im Stadtteil Kirchheim an der Straßenkceuzung Untere Seegaſſe⸗Odenwaldſtraße rannte ein Motorradfahrer, ein 22jähriger Metzger aus Kirchheim, in voller Fahrt gegen einen Straßenbahnwagen und erlitt eine ſchwere Schä⸗ delverletzung und wurde ſofort in die Klinik verbracht. Es beſteht Lebensgefahr. () Bühl.(Geiſtl. Rat Röckel geſtorben.) Nach langem Krankſein ſtarb Geiſtl. Rat Monſignore Wilhelm Röckel am Herzſchlage. Er erreichte ein Alter von 71 Jahren und wirkte ſeit zwei Jahrzehnten als Stadtpfarrer an der hieſigen Pfarrei St. Peter und Paul. Auch verſah er das Amt des Dekans des Dekanats Bühl. Der Verſtorbene war Ehrenbürger unſerer Stadt. () Karlsruhe, 27. Januar. ( Motorrad und Fußgänger. Beim Aeberſchreiten der weſtlichen Fahrbahn des Adolf⸗Hitler⸗Platzes wurde ein Fuß⸗ gänger, der plötzlich wieder rückwärts ſprang, von einem Mo⸗ torradfahrer erfaßt und zu Boden geworfen. Er erlitt dabei einen Bruch des linken Oberſchenkels. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt. 5 mit Todesfolge. In der Raſtatter e ein 58jähriger Radfahrer von angefahren und zu erlitt einen Schädel⸗ Krankenhaus. Der Tötung feſt⸗ genommen. 2 Juwelenräuber gefaßt Aufklärung des Baden-Badener Verbrechens. Baden-Baden, 27. Januar. In Straßburg iſt der 24jährige Konrad õ ta uber aus Ritzingen in Bayern verhaftet worden, der am 19. Ja- nuar am hellichten Tage einen Gold- und Schmuckwaren⸗ laden in Baden-Baden ausgeraubt hatte. Er hatte bei die ſer Gelegenheit Schmuckſachen im Werte von insgeſamt 25 000 Mark geraubt. Im Augenblick ſeiner Verhaftung in Straßburg fand man bei Stauber einen Teil der Schmuckſachen. 5 i Die übrige Beute ſoll ſich in einen in einem Hotel in Baſel befindlichen Koffer befinden. Der Dieb war von zwei Tänzerinnen aus Baſel, einer Schweizerin und einer Deut⸗ ſchen, begleitet, die gleichfalls in Haft genommen wurden. Die drei Verhafteten werden vermutlich ausgeliefert werdn. ere ö ſo auffällig laut, daß der and Leuenberg räuſperte ſich erſchrocken verſtummte. 5 0 Dela, hell auflachend, tröſtete:„Zarte Rückſicht, lieber Freund? Ganz überflüſſig, denn Sie ſahen ja vorhin, daß ich den Namen ſehr gut vertrage.“ Der Kommerzienrat wollte das Geſpräch ablenken und erkundigte ſich bei dem Stallbeſitzer:„Haben Sie ſchon einen Namen für den Rappen auserſonnen?“ 5 „Der Name eines Damenpferdes muß wie aus einem Märchen ſein“, erklärte der poetiſche Reitersmann.„Wie würde dem gnädigen Fräulein der Name„Herzensnot“ ge⸗ fallen?“ „Sehr hübſch— bleiben wir dabei“, entſchloß ſich Dela ſogleich, wobei ſie vergnügt den aufs tiefſte erſchrockenen Leuenberg anlächelte.— Als Leuenberg ſpäter Dela in ſeinem Auto nach dem alten Häuschen brachte, bat er:„Beſtellen Sie dem Herrn Oberſt Golondrina meine verehrungsvollſten Grüße.“ „Wie nennen Sie meinen Vater?“ fragte Dela verwundert. „Oberſt Golondrina“, beſtätigte der Kommerzienrat heiter. „Die Golondrina— ich glaube, es heißt Meerſchwalben das ſind nämlich die ſüdeurppäiſchen Erntearbeiter, die jedes Jahr über den Ozean nach Argentinien kommen und nach kurzem Kampleben wieder heimwärts ziehen. Weil nun der alte Herr in ſeinen Reiſeplänen im Geiſte einmal ſogar bis nach Argentinien kam, ſo habe ich ihn Oberſt Golon⸗ drina getauft.“ a „Und dieſen Spottnamen läßt ſich mein Vater gefallen?“ ſtaunte Dela. 8 „Oh, von mir läßt er ſich ſehr gern was gefallen. Das haben Sie doch bemerken können ſchon daran, daß es mir gelang, ihm ſeine unzweckmäßigen weiten Reiſen auszureden⸗ Haben Sie mich nicht bewundert?“ 5 „Nicht nur das, ich habe mich auch über Sie gefreut“, ver⸗ ſicherte ſie und bot ihm dankbar die Hand. 5 Er hielt die zarten Finger feſt und ſeufzte drollig, wo⸗ nach er vorbrachte:„Dieſe kleine Hand, Dela— wie oft haben Sie mir die nun ſchon gereicht! Und jedesmal muß ich denken: Ach, wenn es doch für's Leben wöre. Aber da⸗ für beſteht ja wohl wenig Hoffnung— wie?“ 5 1 Die Wertungsſingen im Jahr 1936. Aus der Hauptverſammlung des Kreiſes Mannheim im Badiſchen Sängerbund. Im großen Saal des Ballhauſes trafen ſüh am Sonntag nachmittag die Vereinsführer und Abordnungen der Geſangvereine des Kreiſes Mannheim zum Jahres⸗ appell, dem zweiten ſeit der organiſatoriſchen Neuord⸗ nung des Sangesweſens. Kreisführer Karl Hügel er⸗ ſtattete den Tätigkeitbericht für das Jahr 1935, deſſen Arbeit von den Vorbereitungen auf das 11. Badiſche Sängerbundesfeſt in Karlsruhe beherrſcht war. Der Kreis Mannheim war dort mit 4600 Sängern vertreten und ſtellte mit Angehörigen und Freunden mindeſtens 6000 Feſtteilnehmer. Der Kreisführer dankte nochmals allen Sängern, Chorleitern und Vereinsführern für ihre Mitarbeit. Im abgelaufenen Jahr wurde auch erſtmals das Gruppenſingen durchgeführt; in dieſe neue Art ge⸗ ſanglicher Betätigung haben ſich die meiſten Vereine gut hineingefunden. Außerhalb der eigentlichen Vereins⸗ arbeit ſtellten ſich die Geſangvereine am 1. Mai den Ortsgruppen der NSDAP. zur Verfügung, der Deutſche Liedertag am 23. Juli fand die Sänger ebenſo auf dem Plan wie das große Vorkonzert am 29. September im Nibelungenſaal, wo die für Karlsruhe eingeübten Chöre zum Vortrag gebracht wurden. Bedauerlich iſt der im vergangenen Jahr anhaltende Mitgliederrückgang. Ende 1984 waren in den 126 Vereinen des Kreiſes Mannheim noch 7184 Sänger, 236 Sängerinnen und 11 122 unter⸗ ſtützende Mitglieder vereinigt, Ende 1935 zählte maß nur 124 Vereine(zwei Vereine ſchloſſen ſich zuſammen und ein Verein ſtellte ſeine Tätigkeit vorläufig ein) 6289 Sängern, 234 Sängerinnen und 10 989 unter⸗ ſtützenden Mitgliedern. Allerdings iſt der erhebliche Rück⸗ gang um 895 Sänger in der Hauptſache darauf zurück⸗ zuführen, daß die Vereine keine Sänger mehr in den Liſten führen, die die Singſtunden wenig oder gar nicht beſuchten; auch die Einberufungen zum Militär und Ar⸗ beitsdienſt fallen ins Gewicht, während der Zugang an jungen Sängern nach wie vor gering iſt. Tatkräftige Werbung iſt deshalb erforderlich. Eine große Anzah⸗ treuer Sängerkameraden konnte für langjährige Mitglied- ſchaft ausgezeichnet werden; davon erhielten vier der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes für 50 jährige. 19 die goldene Ehrennadel für 45 jährige, 30 die Ehren⸗ urkunde für 40jährige und 154 die ſilberne Ehrennadel für 25 jährige Tätigkeit im Dienſt des deutſchen Liedes. Erſtmals gelangten auch die Zuwendungen aus der Stiftung Sängerdank zur Verteilung; in Baden konn⸗ ten ſieben alte Sänger mit dieſer Ehrengabe von 50 RM. bedacht werden, davon vier in Mannheim. Schließlich gedachte der Kreisführer der Toten des ver⸗ gangenen Jahres, zu deren Andenken ſich die Sänger erhoben. Kreisrechner Specht verlas nunmehr den Rechen⸗ ſchaftsbericht. Aus dem Bericht der Rechnungsprüfer ging hervor, daß die Kaſſengeſchäfte des Sängerkreiſes Mann⸗ heim muſtergültig und mit großer Sorgfalt geführt werden. Die beiden Rechnungsprüfer Kaufhold und Holm wurden wiedergewählt und ihnen ſowie dem Rechner der verdiente Dank ausgeſprochen. Der Reſt der Tagesordnung war ausgefüllt mit der Bekanntgabe der neuen Richtlinien für die Wertungs⸗ ſingen. Die Reichsmuſikkammer hat damit Beſtimmungen getroffen, die nur begrüßt werden können, denn ſie be⸗ ſeitigen endgültig eine Reihe alter Mißſtände und ſind geeignet, auf die fernere Arbeit der Geſangvereine günſtig einzuwirken, ihre choriſtiſchen Leiſtungen zu fördern und das Gemeinſchaftsgefühl zu heben. Zänkereien und Schlim⸗ meres waren oft die Folgen der früheren Preisſingen, und wer heute noch dem Wertungsſingen ablehnend gegen⸗ überſteht, beweiſt damit, daß ihm ein verſilberter Becher mehr bedeutet hat als die Leiſtung ſelbſt. Träger der Veranſtaltung iſt ſtets der Gau, in ſeinem Auftrag wer⸗ den die Wertungsſingen von den Kreiſen durchgeführt. Teilnahme der Vereine iſt Pflicht; unbegründetes Fern⸗ bleiben hat Ausſchluß aus dem DSB zur Folge und damit die Unmöglichkeit, fernerhin öffentlich aufzutreten. Innerhalb 3 Jahren muß jeder Verein einmal an einem Wertungsſingen teilgenommen haben. Im Kreis Mannheim werden 1936 und 1937 Wer⸗ tungsſingen abgehalten und im Jahr 1938 ein Kreis⸗ ſängerfeſt. Die diesjährigen Wertungsſingen der Manne heimer Stadtvereine werden am 17. oder 24. Mai im Nibelungenſaal durchgeführt, die Vorortsvereine füdlich des Neckars, ſowie die von Feudenheim und Ilvesheim kommen am 14. Juni in Secken heim zuſammen, die nördlich des Neckars am 5. Juli in Sandhofen. Für den Schwetzinger Bezirk findet das Wertungsſingen am 21. 6. in Hockenheim und für die Gruppe Weinheim ſtatt. Einige begrüßenswerte Ausführungen machte noch Kreischormeiſter Fr. Gellert, der den Sängern und Chor⸗ leitern hauptſächlich die Richtlinien in muſikaliſcher Hin⸗ ſicht ans Herz legte. Er ſprach über die Einrichtung des Stundenchors, der jedoch nur von leiſtungsfähigen Ver⸗ einen bewältigt werden kann, über den Sechswochenchor und das einſtimmige Marſchlied, das ſich nun jeder Sän⸗ ger zu eigen machen muß. Mit dem Punktierungsſyſtem bei der Bewertung geſanglicher Leiſtungen hat man ge⸗ brochen, denn es handelt ſich ja nicht um ſportliche Wett⸗ kämpfe. Ganz beſonders betonte der Kreischormeiſter daß es bei künftigen Wertungsſingen nicht mehr möglich ſein wird, von andern Vereinen Sängern auszuleiher Noch manches gute und vernünftige Wort wurde ge⸗ ſprochen und auch die Ausſprache geſtaltete ſich recht frucht⸗ bar. Möge nun der neue Geiſt im Männergeſang auch in den kommenden Veranſtaltungen in Erſcheinung treten, 2 N 7 Eine öffentl. Aufforderung haben die Finanzämter Mannheim⸗Stadt, Mannheim⸗Neckarſtadt, Schwetzingen und Weinheim erlaſſen zur Abgabe von Steuerklärungen für die Veranlagung 1936. In der Zeit vom J. bis 29. Februar 1936 müſſen die Steuererklärungen für die Veranlagung 1936 zur Einkommenſteuer, Körperſchafts⸗ ſteuer und Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1935 unter der b der vorgeſchriebenen Vordrucke abgegeben werden. Großer bunter Abend. Der Kartenvorverkauf für den Großen bunten Abend am Sonntag, den 2. Februar, hat in den bekannten Vorverkaufsſtellen begonnen. Es kann nur empfohlen werden, ſich ſchon jetzt Karten zu be⸗ ſorgen, denn die Nachfrage iſt bereits ſehr ſtark. Dies iſt umſo verſtändlicher, als ein Programm geboten wird, von dem mit Recht geſagt werden kann„Ein Abend wie er ſein muß“. Wir werden in einer der nächſten Ausgaben noch näher über die einzelnen Mitwirkenden berichten. — Oberprimaner als Offiziers anwärter. Der Reichs⸗ erziehungsminiſter hat angeordnet: An den ſtaatlichen und den vom Staat derwalteten höheren Schulen iſt das Schul⸗ geld von denjenigen Oberprimanern, die zum 1. April 1936 als Offiziersanwärter in den Heeresdienſt uſw. eintreten wollen, und die Reifeprüfung auf Grund meiner allgemeinen Genehmigung bereits vor Weihnachten abgelegt haben, nur bis einſchließlich Dezember 1935 zu zahlen. Ich erſuche, das Weitere zu veranlaſſen. Den Anterhaltsträgern der nicht⸗ ſtaatlichen öffentlichen höheren Schulen iſt zu empfehlen, in gleicher Weiſe zu verfahren. — Wenn arbeitsloſe Männer der Frau kein Geld geben. Verſchiedentlich ſind die Kreisgeſchäftsſtellen der NS von Ehefrauen um Hilfe gebeten worden, weil deren arbeitsloſe Ehemänner die Unterhaltspflicht vernachläſſigten, indem ſie ihre Arbeitsloſen⸗ bezw. Kriſenunterſtützungen zum Teil vertranken, oder ſonſt für ſich ſelbſt verbrauchten. Auf Anregung einer Gauamtsleitung des Hauptamtes für Volks⸗ wohlfahrt hat nun der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung durch Rund⸗ ſchreiben an die Präſidenten der Landesarbeitsämter feſtge⸗ ſtellt, daß keine Bedenken beſtehen in ſolchen Fällen auf Antrag der Kreisfürſorger bezw. ⸗fürſorgerinnen einen an⸗ gemeſſenen Teil der wöchentlichen Unterſtützungen unmittelbar an die Ehefrau des Hauptunterſtützungsempfängers auszu⸗ zablen. i Zwei Schwerverletzte. Ein mit zwei Perſonen be⸗ ſetztes Großkraftrad rannte gegen die geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke in der Käfertalerſtraße. Beide Fahrer ſtürzten und wurden ſchwer verletzt ins Krankenhaus verbracht. U Verantwortungsloſer Kraftfahrer. Ein beſonders ver⸗ antwortungsloſer Führer eines Perſonenkraftwagens, der in der Nacht in betrunkenem Zuſtande mit ſeinem Fahrzeug im Zick⸗Zack durch die Mittelſtraße fuhr und wiederholt auf den Gehweg geriet, wurde vorläufig feſtgenommen. Dieſer leichtſinnige Fahrer hat durch ſein Verhalten nicht nur den geſamten übrigen Verkehr gefährdet, ſondern auch ſeine fünf Mitfahrer der größten Gefahr ausgeſetzt. Die Führer⸗ ſcheinentziehung iſt bereits in die Wege geleitet.— Wegen mangelnder Verkehrsdiſziplin mußten 54 Fahrer bei einer am Samstag vorgenommenen Verkehrskontrolle angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt und 13 Kraftfahrzeuge we⸗ gen techniſcher Mängel beanſtandet werden. * i Mannheim, 27. Jan. Mit einer ſchlichten Feier wurde die ſeit langem von der Rheinſchiffahrt geforderte Schifferſchule eröffnet, die mit Anterſtützung der Deutſchen Arbeitsfront ins Leben gerufen werden konnte. Gaubetriebs⸗ gemeinſchaftswalter Sohns(Karlsruhe), umriß in ſeiner Fröffnungsanſprache die Aufgaben dieſer Schule. Gauwalter Plattner(Karlsruhe) ſprach über die Erfaſſung und Erziehung des ſchaffenden deutſchen Menſchen durch die Arbeitsfront. Nachdem noch Direktor Zipperlin von der Mannheimer Bewerbeſchule geſprochen hatte, ermahnte Berufserziehungs⸗ walter Dr. Reichel(Berlin) die Jugend, ſtets zu bedenken, daß is bei der Schulung nicht auf das„was“, ſondern auf das„wie“ ankomme. Das Schlußwort hatte ein Vertreter der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft. Neichstagung des Bäckerhandwerks in Mannheim. I Mannheim, 27. Jan. Der Reichsinnungsverband des Bäckerhandwerks, der mit weit über 100 000 Mitgliedern einer der größten deutſchen Handwerkerverbände iſt, hält in den Tagen vom 9. bis 18. Mai 1936 in Mannheim ſeine nur alle drei Jahre erfolgende Reichstagung ab. Verbunden mit dieſer Reichstagung iſt eine große Reichsfachausſtellung, deren Vorbereitungen bereits ſo weit gediehen ſind, daß jetzt ſchon geſagt werden kann, daß dieſe Fachausſtellung alle früheren gleicher Art in den Schatten ſtellen wird. Im Rahmen der Tagung findet auch ein Sängertreffen der deut⸗ ſchen Bäckermeiſter⸗Geſangvereine ſtatt, zu dem allein meh⸗ rere tauſend Sänger erwartet werden. Auf dem Friedrichs⸗ platz beim Mannheimer Waſſerturm iſt die Aufführung eines Zunftſpiels vorgeſehen und außerdem findet neben zahl⸗ reichen anderen Veranſtaltungen auch ein großer Abend im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtatt. Winter, wo bleibſt du? i Wir hatten geglaubt, der Winter werde nun endlich; kommen und hatten uns auf ihn gefreut, wie man einem lange Erwarteten entgegenſieht. Nur ein paar kurze Tage aber währte der Traum, und ſchon wieder wird das Nahen einer Wärmewelle angekündigt. Der Weg durch die Stadt führt über einen Platz mit hohen Bäumen und niedrigen Sträuchern. Dort hat ſich vom letzten Schneefall her ein wenig Schnee im Schatten halten können. Durch warme Mittagswinde und nächtlichen Froſt iſt er zu kleinen Flecken Eisſchnee zuſammengeſchrumpft und ganz erhärtet. Auf dem Raſengitter daneben hockt nun andächtig ein kleiner Junge. Er ſieht nichts von den Vorübergehenden und ihrem Stehenbleiben. Denn er kratzt und ſchabt eifrig mit einem ſtarken Küchenlöffel Schicht um Schicht von dieſem harten Eisſchnee ab. Mit vor Glück geröteten Bäckchen tut er die 0 te, weißgraue Maſſe dann in ſeinen kleinen Wagen, deſſen Boden ſchon ganz davon bedeckt iſt. Er hört erſt auf u klopfen und zu ſchaben, als der Schneefleck ganz ver⸗ c iſt und nur noch ein ſchwacher, von Kies und Erde dem Boden liegt. Dann verfärbter Schneeſchimmer auf zieht er mit ſeinem Wägelchen zum nächſten Schneeflecken und endlich ſelig nach Hauſe. Im Winde wiegen ſich der⸗ weilen überall an den Sträuchern und Hecken die Troddeln der Haſeln und Erlen. Ganz lang hängen ſie herab. Wenn wir ſie heute pflückten und ins warme Zimmer ſtellten, würden ſie ſchon morgen ihren grüngelben Blütenſtaub ver⸗ ſtäuben! Drinnen aber in der Stadt hebt an geſchützten Plätzen bereits ein Blühen an: Die Forſythia, der im erſten Frühling ſonnengelb erſchimmernde Strauch unſerer Gär⸗ ten, will zaghaft die erſten Blüten entfalten. Ganz dicht ſitzen ſie am Zweig, als frören ſie noch gar ſehr. Zu ihren Füßen recken erſte Schneeglöckchen ſich wagemutig dblaß f braunes Laub in die unwinterliche Welt. Sie ſtehen bla und frierend im Morgen-, Abend⸗ und Nachtwinde. Aber ſie blühen und gaukeln uns den nahen Frühling vor! 5 Die Einlagen bei den badiſchen Sparkaſſen. ie Spareinlagen bei den badiſchen Sparkaſſen ſind auch im Monat Dezember 1935 geſtiegen. Der Beſtand be⸗ trug Ende November 603 Millionen Mark, Ende Dezember 604.5 Millionen Mark. Insgeſamt wurden 14 Millionen Mark eingezahlt und 13.9 Millionen Mark abgehoben. An Zinſen für das Rechnungsjahr 19“ i D 2 35 wurde bereits in dieſem Monat ein Teilbetrag von 1.4 Millionen Mark gutgeſchrie⸗ ben. Im ganzen Jahr 1935 können die badiſchen Sparkaſſen eine Steigerung ihrer Spareinlagen um 41.1 Millionen Mark ausweiſen. Im Jahre 1934 betrug die Zunahme 20.4 Mil⸗ lionen Mark, alſo kaum die Hälfte. Die Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen haben ſich im Monat Dezember 1935 um 0.6 Millionen Mark erhöht. Die Jahreszunahme an Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrenteinlagen beträgt 2.2 Millionen Mark. Die Geſamteinlagen der badiſchen Spar⸗ kaſſen ſind ſomit im Monat Dezember von 673.6 Millionen Mark auf 675.7 Millionen Mark, alſo um 2.1 Millionen Mark geſtiegen. Die Zunahme beträgt in Jahresfriſt 43.3 Millionen Mark. Ein blütenreiches Steuerbukeit Steuern hat es zu allen Zeiten gegeben, und immer ſind ſie auch nicht gerade„freudigen Herzens“ bezahlt worden. Aber der Staat fordert gebieteriſch ſeinen Tribut— muß es tun, will er ſeinen Aufgaben gegenüber dem Volksganzen gerecht werden Recht intereſſant und lehrreich zugleich iſt nun ein Steuerbukett, das König Friedrich J. von Preußen für ſeine Untertanen gebunden hatte. Wer damals ſeine Kleider mit goldenem und ſilbernem Zierat ſchmücken wollte, mußte da⸗ für jährlich einen Taler Steuern entrichten; und wer es vorzog, in einem Wagen zu fahren, anſtatt zu Fuß zu gehen, hatte jährlich 3—4 Taler Steuern zu bezahlen— weil er das teuere Pflaſter mit verderben half“... Jede Perücke koſtete jährlich 1—3 Taler Steuern—„je nach Qualität“. Auch die„Genießer“ wurden herangenommen, denn der Genuß von Kaffee, Tee oder Schokolade mußte zuvor durch Löſung eines zwei Taler koſtenden Erlaubnis⸗ ſcheines erkauft werden. Es gab ſogar eine Strumpf⸗, Stiefel⸗, Pantoffel⸗ und Hutſteuer. Am härteſten wurde die Kopfſteuer empfunden, die aber ſogar vom Hofe bezahlt wurde. So zahlte z. B. der König für ſeinen Kopf 4000, die Königin 2000 Taler... Auch eine Jungfernſteuer exiſtierte damals; danach mußte jedes Mädchen in der Zeit vom 20. bis 40. Lebensjahre jährlich einen harten Taler Steuern bezahlen— wenn es der holden Weiblichkeit nicht gelang, bis dahin unter die Haube zu kommen 2 2 Jugend muß barfuß laufen Zur Verhütung des Senkfußes. Profeſſor Franz Schede⸗Leipzig weiſt im„Oeffentlichen Geſundheitsdienſt“ darauf hin, daß derjenige, der in der Geſundheitsfürſorge tätig iſt, ſei es als Schularzt oder Krüppelberater, bei Anterſuchungen für die Wehrmacht, für die SA oder HI, ſich dem Eindruck nicht entziehen könne, daß der ganze Symptomenkomplex, den wir mit dem Begriff „Fußſenkung“ umſchreiben, außerordentlich verbreitet und ſchwerwiegend ſei. Wenn überhaupt je, dann komme es hier auf die vorbeugende Geſundheitsführung mehr an, als auf ärztliche Behandlung des ausgebildeten Leidens. Bei weitaus der Mehrzahl der Fälle handele es ſich nicht um ſchwere Plattfüße und nicht um Folgen einer nachweisbaren Ra⸗ chitis, ſondern nur um Haltungsſchwäche des Fußes. Bei ge⸗ nauerem Hinſehen finde man, daß die Haltungsſchwäche ſogar ſtets den ganzen Körper betreffe. Eine wirkſame Bekämp⸗ fung der Fußſenkung ſei eine wichtige Aufgabe des öffentlichen Geſundheitsdienſtes. Vor allem werde dabei der Jugend⸗ organiſation eine weſentliche Arbeit zufallen, nämlich die Entwicklung aller im Kinde ruhenden Anlagen und Kräfte yſtematiſch zu vollziehen in der Lebensperiode, die uns für die Entwicklung gegeben ſei. Was in dieſer Periode ver⸗ ſäumt werde, laſſe ſich nicht mehr nachholen. Ein kräftiger, ausdauernder harter Fuß ſei eine weſent⸗ liche Vorausſetzung für die Arbeitsfähigkeit wie für die Wehr⸗ fähigkeit des Erwachſenen. Die Höchſtleiſtung, die am Ende der Entwicklungszeit erreicht ſein müſſe, ſet der militäriſche Gepäckmarſch. Der Fuß müſſe durch den Geländeſport gründ⸗ lich vorbereitet werden, ehe größere Dauermärſche verlangt werden. Wenn die Jugendorganiſation ſich das Ziel ſetze, aus dem Jungen einen wehrfähigen Mann zu machen, dann müſſe ſie die Wege zu dieſem Ziel ohne Rückſicht auf lieb⸗ gewordene und für wichtig gehaltene Aeußerlichkeiten gehen. Das bedeute hier alſo: die ſyſtematiſche Uebung der Jugend im Barfußlaufen auf natürlichem Boden, wobei die Uebung 155 Abhärtung mit leichten Turnſchuhen begonnen werden önne. N Gedenktage 29. Januar 1848 Der Schriftſteller Joſeph von Görres in München eſtorben. 1860 Her Dichter Ernſt Moritz Arndt in Bonn geſtorben. 1873 Der Forſchungsreiſende Ludwig Amadeus, Herzog der Abruzzen, in Madrid geboren. Sonnenaufgang 7.49 Sonnenuntergang 16.38 Aus den Nachbarländern Dürkheimer Oggersheim.(Auf ein Fahrzeug a uf gefahren.) Ein Laſtzug aus Schneeberg in Unterfranken mußte auf Straße zwiſchen der Wirtſchaft Streibert und Pfuhlgrube einen Anhänger wegen Reifendefekt ſtehen laſſen. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde der Anhänger vorſchrifts⸗ mäßig mit einer Sturmlaterne beleuchtet. Die Laterne wurde aber offenbar geſtohlen. Ein Perſonenwagen aus Ludwigs⸗ hafen, der aus Richtung Bad Dürkheim kam, fuhr auf den unbeleuchteten Anhänger auf, ſo daß der Wagen ſchwer be⸗ ſchädigt wurde und abgeſchleppt werden mußte. Perſonen der kamen gicht zu Schaden. Burgalben.(Todesſturz eines milie H. Müller ums Leben gekommen. und das Kind fiel ſo unglücklich mit dem Hinterkopf zu haben ſtarb. Zwei Kinder beim Rodeln erkrunken. Deggendorf, 27. Jan. Jahre alte Joſeph und die 10 Jahre alte Katharina Bretz⸗ ner, waren am Abend vom Spiel nicht nach Hauſe gekom⸗ men. Ein verzweifeltes Suchen dauerte die ganze Nacht über; in den frühen Morgenſtungen des Samstags hat man dann die Kinder im Altwaſſer der Donau aufrecht unter der Eisdecke ſtehend tot aufgefunden. Die Kinder waren offenbar auf dem Eiſe eingebrochen. Neben der Einbruchs⸗ Kindes.) Auf tragiſche Weiſe iſt das dreijährige Söhnchen der Fa⸗ U Der Kleine war auf einen Stuhl geſtiegen, um zu ſehen, was eine auf dem Tiſch ſtehende Schüſſel enthielt. Dabei fiel der Stuhl 915 au den Boden, daß es ohne das Bewußtſein wieder erlangt Zwei Kinder des Hilfsarbeiters Joſeph Bretzner von Deggendorf wurden im Altwaſſer der Donau ertrunken aufgefunden. Die beiden Kinder, der acht entzündet. ben iſt. können. Tod ler Leonhard Ruth konnten einem Handwage kommende Zugmaf merkt zu haben. Er ka zu Fall und wurde ſo bach(Rheinld.) fand man n ſtadtauswärks, ſtelle fand man den Rodelſchlitten. Ein Kind im Kinderwagen verbrannk. Wiesbaden. Während die Mutter einer dringenden Beſorgung wegen für kurze Zeit die Wohnung verlaſſen mußte, hatte das dreijährige Streichhölzer einer Schublade entnommen und die Hölzer Hierbei geriet der Kinderwagen, ſieben Monate alte Brüderchen ſchlief, in Brand. Trotzdem das Feuer von der alsbald zurückkehrenden Mutter ge⸗ löſcht werden konnte, hatte das Brandwunden erlitten, daß Töchterchen Kind eg Stuttgart erhält ein neues Funkhaus — Stuttgart, 27. Jan. Wie vom Intendanten des Reichsſenders Stuttgart mitgeteilt wird, hat ſich die Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft entſchloſſen, in Stuttgart auf dem Ge⸗ lände der Silberburg ein neues Funkhaus zu errichten. Die Verwirklichung dieſes Planes iſt neben der Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft auch der tatkräftigen Anterſtützung von Reichsſtatthalter Murr, der württembergiſchen Staatsregie⸗ rung und der Stadt Stuttgart zu danken. Da bei dieſem Bau alle funktechniſchen Erfahrungen des In⸗ und Aus⸗ landes berückſichtigt werden können, erhält damit der Reichs⸗ ſender Stuttgart das modernſte Funkhaus. An den Grunderwerbskoſten beteiligen ſich das Land Württemberg und die Stadt Stuttgart mit je 150 000 Mark. Die Architekten, die das ſchwierige Problem zu löſen in der Lage ſind, ſollen zu einem engeren Wettbewerb aufgefordert werden. Neuartig wird bei dem Bau der vorgeſehene Hör⸗ ſpielkomplex ſein, der aus fünf Räumen beſteht. Dabei ſoll in dem Bau und in der Ausſtattung von allen überlieferten Formen abgewichen werden. Die Durchführung dieſes Planes iſt nur deshalb möglich, weil die Reichsrundfunkgeſellſchaft ein eigenes Architektenbüro unterhält, in dem alle dieſe Er⸗ fahrungen geſammelt und praktiſch erprobt werden, ſo daß ſie ſich zur Syntheſe eines neuen Funkhaustyps verdichten zwiſchen Zugmaſchine und Anhänger. Der Güt⸗ Schalk von Burgoberbach(Bayern) fuhr mit 0 ließ dabei eine ihm nach⸗ komn chine vorfahren und trat dann wieder in die Fahrbahn ein, ohne den nachkommenden Anhänger be⸗ m zwiſchen Zugmaſchine und Anhänger ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Mutter ſuchte mit zwei Kindern den Tod. Seit dem 26. Dezember wurde die Ehefrau Elſe Fi ten mit ihren beiden Kindern vermißt. ſtücke der Vermißten wurden am 27. wengern an der Ruhr gefunden. Mutter mit ihren beiden Kindern ſucht hat, hat ſich bewahrheitet. Die ſe jetzt in Winz bei Hattingen als Leiche worden. Die Leichen der Frau Fiſ den noch nicht geborgen werden. b Die Junge durchgebiſſen. In Unteraltertheim(Fran⸗ ken) ſtürzte ein Mädchen beim Schlittenfahren. Dabei hatte ſie das Unglück, ſich die Zunge durchzubeißen. F Bon einem Pferd erſchlagen. In der Ortſchaft Mau⸗ einen 15jährigen Landwirt⸗ ſchaftsgehilfen im Pferdeſtall bewußtlos am Boden liegen. Der Junge war von einem Pferd gegen den Kopf getreten worden und hatte einen doppelten Schädelbruch erlitten. Man brachte ihn ſofort ins Krankenhaus, wo er aber kurze Zeit darauf ſtarb. eine ſchon im Krankenhaus geſtor⸗ ſcher aus Wit⸗ Einige Bekleidungs⸗ Dezember in Ober⸗ Die Vermutung, daß die Tod in der Ruhr ge⸗ chsjährige Lieſelotte iſt aus der Ruhr geländet cher und ihres Kindes Schachtel in dem das ſo ſchwere Mörderin aus Haß Der Schuß durch das Küchenfenſter. München, 27. Jan. Am 20. November 1935, abend; war von der rückwärtigen Hofſeite des Anweſens des Bauern Greimel(Eicherbauer) in Eſterndorf durch das ge ſchloſſene Küchenfenſter ein Schuß abgegeben worden, dug den der Bauer am Kopf ſchwer verletzt wurde. Er iſt qq 25. November im Krankenhaus Dorfen geſtorben. Die Et hebungen nach dem Täter lenkten nach einigen Tagen den Verdacht der Täterſchaft auf einen 14jährigen Gaſtwirtz ſohn, der dann feſtgenommen wurde. Er hat im Laufe de Unterſuchung mehrmals ein Geſtändnis abgelegt, dieſtz aber ſpäter immer wieder widerrufen. Deshalb wurdg auch Erhebungen nach anderen Richtungen eingeleitet. Dien hatten nun Erfolg. Am 21. Januar wurde in der Nähe von Traunſteg die 34jährige Maria Gallenberger von Eſterndorf une dem dringenden Verdacht des Mordes feſtgenommen. 8 war dork ſeit Anfang Dezember unker falſchem Namen Stellung getreten. Die Gallenberger hat ein Geſtändnß abgelegt, das jeder Nachprüfung ſtandhält und durch e Beibringung der Mordwaffe erhärtet iſt. Sie erklärt au Haß auf Greimel geſchoſſen zu haben. Das zur Tat den. wendete Gewehr hatte ſie einige Wochen vorher geſtohleg Schwere Bluttat im Rathaus 9 Polizeibeamter von einem Landſtreicher niedergeſtochen Ober ür el. Der Polizei- Hauptwachtmeiſſg Homm, der ſich allein in Bereitſchaftsdienſt auf der Pole wache im Rathaus in Oberurſel befand, wurde von einen Einwohner aus Bommersheim, der offenbar mik irgend. einem Anliegen das Dienſtzimmer betreken hakte, durch ach Stiche in die Bruſt ermordet. Der Tat muß wohl ez Kampf vorausgegangen ſein. Auf die Hilferufe des Haupl wachtmeiſters wurde der Hausmeiſter aufmerkſam, der pe fork einen anderen noch im Hauſe befindlichen Polizeibe⸗ amten verſtändigte. Dieſem gelang es ſchließlich, mit hilf ſeines Revolvers den Täter in Schach zu halten und feſ⸗ zunehmen. Der Mörder iſt der 38 Jahre alte Friedrich Georg au Oberurſel⸗Bommersheim. Georg hatte ſchon vor der Blut tat im Rathaus im Hauſe ſeiner Braut im Stadtteil Bop mersheim eine Auseinanderſetzung mit ſeinem zukünftigen Schwiegervater, in deren Verlauf er dieſem mit dem gleichen Meſſer, das er ſpäter zu dem Mord benutzte, einen Stich in das rechte Handgelenk verſetzte. Der getötete Polizeihauptwachtmeiſter iſt Jahre alt und ſeit dem Jahre 1919 im Polizeidienſt. Er hir⸗ terläßt eine Frau und fünf Kinder. Insgeſamt hatte er nem Stiche in die Bruſt erhalten, von denen faſt jeder einzelne tödlich wirken mußte. Bei der Verhaftung ſetzte ſich Geo heftig zur Wehr. Er konnte nur mit Gewalt an der Fluch verhindert werden. Die Gründe zur Tat ſind noch nich bekannt. Bei ſeiner Verhaftung behauptete der Täter, daß der Polizeibeamte ihn beleidigt habe. Der Getötete iſt jedo als außerordentlich ruhiger und pflichttreuer Beamter bekannt. Moròͤprozeß Seefeld Lokaltermin in Ludwigsluſt. Schwerin, 28. Jan. Montag begab ſich das Schwurge richt mit den Sachverſtändigen und den Preſſevertretem in einem großen Kraftwagen zum Lokaltermin bei Lud⸗ wigsluſt. Etwa zwei Kilometer vor der Stadt, an der Ab: zweigung der Fahrſtraße nach Weſelsdorf—Neu⸗Lüblow, wurde Halt gemacht. Zwiſchen dieſer Fahrſtraße und der ſpitzwinklig dazu verlaufenden Chauſſee liegt eine etwa 10. jährige dichte Kiefernſchonung. In ihr wurde bei einer Treibjagd durch Zufall einige Schritte von dem Wege nach Neu⸗Lüblow die Leiche des Knaben Tesdorf aus Grabow gefunden. Die Lage der Stelle zeigt, mit welcher Schlau⸗ heit und Geriſſenheit der Knabenmörder ſeine Opfer in daz Dickicht zu locken wußte. Die Tat war am 2. November 1933 begangen worden. f Anſchließend wurden noch einige Stellen in Ludwigs luſt beſichtigt, an denen Seefeld von Zeugen geſehen wor⸗ den war. Dann fuhr das Gericht an die Mordſtelle des Knaben Thomas in Wittenberge. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Großviehmarkt vom 27. Jan. Zufuhr 90 Ochſen, 40 Bullen, 332 Kühe, 76 Färſen, 626 Kälber, 57 Schafe, 1745 Schweine und 2 Ziegen. Preiſe: Ochſen; a) 43, b) 42; Bullen: a) 43, b) 42; Kühe: a) 40 bis 425 b) 33 bis 39, c) 25 bis 32, d) 19 bis 24; Färſen: a) 45. b) 42, Kälber: a) 62 bis 68, b) 54 bis 61, c) 44 bis 58, d) 32 bis 43; Schweine: a2) 57, b) 55, c) 53, d) 513 Ziegen nicht notiert. Marktverlauf: Rinder lebhaft, Bullen zugeteilt; Kühe Ueberſtand; Kälber ruhig, Schweine zugeteilt. Mannheimer Pferdemarkt vom 27. Januar. Zufuhr. 31 Arbeits⸗ und 40 Schlachtpferde. Preiſe: Arbeitspferde 550 bis 1250, Schlachtpferde 45 bis 165 Mark. Marktverlauf⸗ Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft. 50 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 27. Januar. Preif⸗ unverändert. a Berſammlungs⸗ Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. ir druciceui Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſftatiung. 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