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Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Truck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Nr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang Zum 30. Januar An der Schwelle des Tages, an dem vor drei Jahren der Nationalſozialismus die Herrſchaft antrat, erinnert man ſich der dunklen Prophezeiungen, die nicht nur durch die Weltpreſſe geiſterten, ſondern auch als Geraune durch die Reihen der deutſchen Spießer gingen: Hitler bedeutet den Krieg! Als dann der Nationalſozialismus ſeine Auf⸗ bauarbeit begann und der Führer ſeine programmatiſchen Zielſetzungen dem eigenen Volke und der Welt unterbrei⸗ tete, da gab es draußen Verwunderung üver Verwunde⸗ rung. So reſtlos waren die Unkenrufe der Ewiggeſtrigen noch nie widerlegt worden wie durch die praktiſche Arbeit des Nationalſozialismus in Deutſchland. Ganz allmählich begriff erſt die Welt, daß hier eine Kraft am Werke war, bei der alle abgenutzten Maßſtäbe der Vergangenheit ver⸗ ſagen mußten. Das Deutſchland Adolf Hitlers wurde„die“ Friedensmacht inmitten einer friedloſen Welt! Aber die deutſche Friedensliebe des Dritten Reiches war wiederum ſo ganz anderer Art, als man ſich draußen den„Pazifis⸗ mus“ gewöhnlich vorſtellt. Der Führer hat in dieſen Tagen gegenüber einer franzöſiſchen Journaliſtin die deutſche Friedensliebe ſo treffend umriſſen, daß man nur darauf Bezug zu nehmen braucht. Es iſt ein Unterſchied, ob eine ſtegreiche, geſättigte Nation den Frieden als bequeme Si⸗ cherung ihrer Eroberungen betrachtet oder ob ein durch Schickſal und Schuld unterlegenes Volk die moraliſche und materielle Heilung von den Kriegswunden verſuchen muß. Jener doktrinäre Pazifismus, der der Welt die Schrecken des Krieges ausmalt, um die eigene Beute zu ſichern, iſt uns allerdings fremd. Dafür aber beſitzt Deutſchland die nüchterne Einſicht, daß ein neuer Krieg in keinem Ver⸗ hältnis zu den gewinnbaren Siegestrophäen ſtehen würde. Die Kräfte und Gewinne, die ſich aus einem diſziplinierten und arbeitſamen Volke entwickeln laſſen, bedeuten mehr als kriegeriſche Eroberungen und problematiſche Landgewinne. Aber ein Volk, das ſich den Frieden und die Heilung der Kriegswunden in härteſter, nüchterner Selbſtdiſziplin erarbeitet, muß eine Sicherheit haben, und das iſt jene, allen Friedensſtörungen von außen her mit eigenen Macht⸗ mitteln begegnen zu können. Hinzukommt noch die morg⸗ liſche Seite dieſer Aufgabe. Ein Volk ohne Frei⸗ heit iſt ein Volk ohne Ehre. Nur die Wehr ſichert Freiheit und Ehre. Aber die Wehr allein ſichert auch den Frieden den wir zu unſerer wirtſchaftlichen und ſozialen Wiederaufrichtung ſo dringend benötigen wie das liebe Brot. Das war die letzte falſche Rechnung der Außenwelt, als ſie die Verkündigung der deutſchen Wehrfreiheit durch den Führer als Auftakt zu einer kriegeriſchen Politik an⸗ ſah. Und doch mußte ſie auch dieſen Irrtum, wenn auch nur widerwillig und durch die Tatſachen bezwungen, ein⸗ geſtehen. Durch die Wiedererringung der Wehrfreiheit aber ſicherte ſich der Führer den letzten Gefolgsmann in der eigenen Nation. Unter den denkenden Volksgenoſſen gibt es heute keinen. der dieſe Leiſtung des Nationalſozialis⸗ mus nicht anerkennt. Die Zuſtimmung zu ihr iſt um ſo freudiger, als ein Jahr genügt hat, den friedlichen Charak⸗ ter unſerer Wiederbewaffnung aus eigenem Recht vollgültig zu erweiſen. Deutſchland iſt heute inmitten einer Welt des Unfriedens ä eine Friedensinſel. Die Völkerkriege und Bürgerkriege draußen berühren es nicht. Es hat mit feſter Hand Ordnung in den eigenen Grenzen geſchaffen. Der große Menſchheitsfeind und Friedensſtörer Bolſche⸗ mismüs iſt reſtlos ausgemerzt worden. Den kriegeriſchen Ereigniſſen gegenüber bewahrt Deutſchland eine klare und korrekte Neutralität. Wir laſſen uns in keine Kombination hineinziehen. die durch das Schwergewicht der Machtmittel den einen oder anderen Staat in Bedröngnis bringen will. Wir fordern unſer Recht, und wir geſtehen feder anderen Nation das volle Recht guf Selbſthehauptung zu, das wir für uns in Anſyruch nehmen, Im Innern hat der Nationalſozialismus in drei Jah⸗ ren die Volksgemeinſchaft voll verwirklicht. Das Deutſchland Adolf Hitlers enn beine Klaſſen, Konfeſſionen und In⸗ tereſſen mehr Der Staat fordert für die Bewegung das Recht der Totolität in politiſchen Dingen, er läßt aber ſeden nach ſeiner Faſſon ſelſa werden Die Nartefenzerklüftung iſt ebenſo verſchwunden wie der Länderwirrmarr Es gibt nur noch ein Reich, eine Partei und eine Führung. Die ge⸗ ſammelte Hraft der Notjon ſteht der einheitlichen Führung zur vollen Nerfneung hei der wirtſchoftſichen und ſozialen Neuordnung. Mir alle wiſſon, daß das Rieſenwerk des wirtſchaftlichen Neugufbaues Oyfer non jedem Einzelnen verlangt Der Arbeiter hrinot ieſs Opfer indem er auf Lohnerhöhungen im Intereſſe dos donden nerzichtet. Unter⸗ nehmer und Hayffaliſten aber miiſſon ibren Beſitz als Gut zu treuep Händen hetrochten das dem Stogte uind der Ge⸗ meinſchaft zur Köſung der afgantiſchen Aufgabe einer lleberwindung der Wirtſchaftsnot zur Verfügung ſteht. Das Dritte Reich kennt keinen Herrn im Hauſe und keinen ſelbſtgefälligen und anspruchsvollen Verzehrer von mühe⸗ loſen Gewinnen und Wucherzinſen. Die 1 ſteht im Dienſte des ganzen Volkes. Eine beſondere Au gabe fällt dabef der Landwirtſchaft zu, die die Wehrfreiheit durch die Schaffung der Nahrungsfreiheit zu ſichern hat. Der deutſche Bauer weiß heute, daß er den ihm anver⸗ trauten Boden ſo zu nutzen hat, daß daraus der größte Ertrag zugunſten der Volksernährung herausgewirtſchaftet wird. Dafür ſichert ihm der Staat durch das Erbhofgeſetz den Grund und Boden und durch die Marktordnung den ſtetigen und gerechten Preis. Die Welt und die wenigen Unbelehrbaren im eigenen Lande müſſen ſich auch damit abfinden, daß das Deutſch⸗ land von heute auf die raſſepolitiſchen Erkennt ⸗ 2 Der 30. Januar in Berlin Der Aufmarſch der alten SA. Der Führer hat für den 30. Januar, an dem ſich zum drittenmal der Tag jährt, an dem der Führer zum Reichs⸗ kanzler berufen wurde, den Aufmarſch der alten Marſchie⸗ rer für das Dritte Reich feſtgeſetzt. Der Führer wird am Miktag eiwa gegen 1 Uhr vom Muſeum aus ſprechen. Vor ihm wird der Stabschef der SA, Outze, den Appell eröffnen und im Anſchluß daran Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels ſprechen. Die Reden werden auch auf den Rundfunk übertragen. Der SA⸗Appell im Luſtgarten findet, nachdem der Führer ge⸗ ſprochen hat, ſeinen Abſchluß. Im Anſchluß an den Appell findet auf dem Luſtgarten und auf anderen Plätzen eine öffentliche Speiſung der SA ſtatt, an der auch der Führer und die Reichsmini⸗ ſter teilnehmen. Die Verpflegung erfolgt durch den Hilfs⸗ zug„Bayern“. Am Abend wird die SA zum großen Fackel⸗ zug antreten. Er geht durch das Brandenburger Tor, Un⸗ ter den Linden zur Wilhelmſtraße, wo der Führer in der Reichskanzlei den Vorbeimarſch abnimmt. Nach dem Vorbeimarſch wird der SA Ruf durchgeführt, beſtehend aus drei Muſikzügen und Abordnungen der Berliner SA. Der SA⸗Ruf wird in Zukunft bei der SA die Stelle des militäriſchen Zapfenſtreiches einnehmen. Fahnen heraus am 30 Januar! Aus Anlaß der dritten Wiederkehr des Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen Revolution fordert der Reichsmini⸗ ſter für Volksaufklärung und Propaganda alle Volksgenoſ⸗ ſen auf, ihre Häuſer mit den Fahner des Dritten Reiches zu beflaggen. Damit ehrt das deutſche Volk zugleich die alte kampferprobte Garde der SA. die ſich am 30. Januar vor ihrem Führer verſammelt Der Reichs- und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hat folgendes Rundſchreiben an die Reichs⸗ und Landesbehörden gerichtet: „Ich halte es für angezeigt, daß die Beamten, Ange⸗ ſtellten und Arbeiter der öffentlichen Verwaltungen am 30. Januar aus Anlaß der dritten Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung von den Behördenchefs verſam⸗ melt und auf die Bedeutung des Tages hingewieſen wer⸗ den, und bitte, für Ihren Geſchäftsbereich das Erforderliche zu veranlaſſen.“ Dr. Goebbels ſpricht zur Schuljugend Das Podium: eine Volksſchule in Beuſſelkietz. Am 30. Januar dieſes Jahres finden in allen Schulen des Deutſchen Reichs Schulfetern zum Gedenken des Tages i und des Kampfes um das Dritte Reich att. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird in der 216. und 223. Volksſchule, Berlin, Roſtocker Straße, im alten Kampfve⸗ zirk Beuſſelkietz, vormittags 10,05 bis 10,20 Uhr, zu den Jungen und Mädeln ſprechen. Die Veranſtaltung wird auf alle deutſchen Sender übertragen, ſo daß es möglich iſt, in den Schulfeiern der einzelnen Schulen die Rede des Miniſters mitzuhören. Fernſehen bei den Oiympiſchen Spielen Die Deutſche Reichspoſt trifft zurzeit im Einvernehmen mit dem Organiſationskomitee der Olympiſchen Spiele Vor⸗ bereitungen, um eine Uebertragung der wichtigſten Ereig⸗ niſſe der Olympiſchen Spiele auf den Berliner Fernſender zu ermöglichen. Es iſt das erſtemal, daß bei einer großen Veranſtaltung unter freiem Himmel Fernſeh⸗Reportagen in großem Umfange unternommen werden. In den öffentlichen Berliner Fernſehſtellen werden dann die Sportfreunde, die keine Eintrittskarten zum Stadion mehr erhalten konnten, helegenheit haben, in der gleichen Sekunde, wo im Stadion die Ereigniſſe abrollen, das lebende Bild davon mitzuer⸗ leben. 8 niſſe der Wiſſenſchaft gegründet iſt. Das Reichsbürger⸗ gefetz hat hier neben den anderen Nürnberger Geſetzen eine feſte Ordnung geſchaffen, die allmählich auch von den blutsfremden Kreiſen bei uns und draußen in der Welt anerkannt wird. In den drei Jahren ſeiner Herrſchaft iſt es dem Nationalſozialismus gelungen, ein neues Reich nicht nur in programmatiſchen Zielſetzungen, ſondern auch in ihrer Verwirklichung erſtehen zu laffen. Der Großangriff auf die ſchlimmſte Volksnot, die Arbeitsloſigkeit, hat ſo überraſchende Erfolge gezeitigt, wie es vor drei Jahren niemand vorauszuſehen vermochte. Wir wiſſen, daß Rück⸗ ſchläge nicht ausgeſchloſſen ſind. Aber Kraft und Willen des erſten Anſturmes wird auch rückläufige Folgeerſcheinungen zu bezwingen wiſſeri. Es iſt nur natürlich, daß angeſichts des Erreichten der Nationalſozialismus Rückſchau hält und die errungenen Erfolge propagandiſtiſch auswertet. Er kann dies umſomehr tun, als die Feſtſtellung der Errungenſchaften kein billiges Ausruhen auf Lorbeeren für ihn bedeutet, ſondern nur die eiſerne Verpflichtung, in der großen Arbeit für Deutſch⸗ land unbeirrt von Hetzern in der Welt und Kritikern im eigenen Lande fortzufahren. Das Vertrauen des Volkes gehört bei dieſer Arbeit dem Führer! n Mittwoch, den 29. Januar 1936 1 f i 7 5 f 9 — 2 Nr. 24 Nee Spaniſches Verſtändnis für Deutſchland Deutſchlandausgabe der größten ſpaniſchen Zeitſchrift. Madrid, 29. Januar. Die größte und verbreitetſte ſpaniſche Zeitſchrift„Blanco y Negro“ widmet ihre dieswöchige Ausgabe Deutſchlands Hervorragende Perſönlichkeiten, die ſich auf politiſchem und kulturellem Gebiet um die Engergeſtaltung der deutſch⸗ſpa⸗ niſchen Beziehungen ein Verdienſt erworben haben, nehmen in dieſer Nummer zu den verſchiedenſten Fragen Stellung. Den Leſern wird ein glänzendes Bild vom Denken und Schaffen im neuen Deutſchland entwickelt. Die Sonderaus⸗ gabe iſt ein wertvoller Bauſtein für den ideellen und ma⸗ teriellen Güteraustauſch zwiſchen Deutſchland und Spa⸗ nien. Unter den zahlreichen Aufſätzen, die ſich mit dem deut⸗ ſchen Volk und ſeiner Seele befaſſen, ragt beſonders der des ſpaniſchen Schriftſtellers Ramire de Maeztu hervor, her an Hand zahlreicher Beiſpiele die Legende von der Kriegsluſt und dem Imperialismus des deutſchen Volks viderlegt. Wenn Deutſchland ein Soldatenvolk ſei, ſo habe das ſeinen Grund in der geographiſchen Lage des Landes. Deutſchland habe ſeine nach allen Seiten offenen Grenzen, wie die Geſchichte immer wieder zeige, gegen fremde Ein⸗ dringlinge verteidigen müſſen. Auch aus den übrigen Artikeln ſpricht großes Verſtänd⸗ ais für den ſchickſalsſchweren Lebensweg des deutſchen Vol⸗ kes, für ſein Weſen und ſeine Tugenden. Das griechiſche Wahlergebnis 142 Venizeliſten, 143 Venizeliſtengegner. Athen, 28. Januar. Am Dienstagnachmittag iſt das amtliche Wahlergebnis bekanntgegeben worden. Danach verteilen ſich die Parla- mentsſitze wie folgt: Liberale(Venizeliſten) 127, Volkspartei(Tſaldaris) 69, Liſtenverbindung Kondylis⸗Theotokis 63, Liſte Metaxas 7, Republikaner 7, Gruppe Kotzamanis 4, Unabhängige Ve⸗ nizeliſten 4, Agrarier 4, Kommuniſten 15 Sitze. Aus dieſer Aufſtellung geht hervor, daß bei Außer⸗ achtlaſſung der Kommuniſten im neuen Parlament 142 Be- nizeliſten 143 Benizeliſtengegnern gegenüberſtehen. Mini⸗ ſterpräſident Demertzis erklärte, ſelbſt wenn eine der bei⸗ den großen gegneriſchen Gruppen die abſolute Mehrheit erhalken hälte, müßte doch eine Regierung der nakionalen Einheit bildet werden. Kurzmeldungen Sicherungsverwahrung für Horſt Weſſel⸗Mörder. Berlin, 29. Jan. Entſprechend dem Antrag der Staats⸗ anwaltſchaft ordnete die 20. Große Strafkammer des Berliner Landgerichts die Sicherungsverwahrung gegen den fel. Erwin Rückert, einen der Mörder Horſt Weſ⸗ els, an. Rückert hatte mit entſichertem Revolver in der Taſche neben dem Rotmord⸗Buben Ali Höhler geſtanden, als dieſer den tödlichen Schuß auf den nationalſozialiſtiſchen Frei⸗ heitshelden abgab. Man erinnert ſich, daß das Berliner Schwurgericht damals die feige Bluttat als„Totſchlag“ wertete. Der Mörder und ſein Mittäter Rückert kamen da⸗ her mit je ſechs Jahren einem Monat Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt davon. Da Rückert inzwiſchen ſeine Strafe verbüßt hat, mußte eine Entſcheidung über die Frage ſeiner Unterbringung in der Sicherungsverwahrung herbeigeführt werden. Bei Beurteilung ſeines Entwicklungsganges konnte kein Zwei⸗ fel darüber beſtehen, daß Rückert als gefährlicher Gewohn⸗ heitsverbrecher angeſprochen werden mußte. Der Seefeloͤ⸗Prozeß Die Knabenmorde in Ludwigsluſt und Roſtock. Schwerin, 29. Jan. Zum Mordfall Ernſt Tesdorf in Ludwigsluſt erklärte der Angeklagte Seefeld in ſeiner am Dienstag fortgeſetzten Vernehmung vor dem Schwurgericht, er kenne wohl rein äußerlich die betreffende Schonung an der Landſtraße Schwerin—Ludwigsluſt, nicht aber den Tatort. Er wiſſe von dem Mord nichts. Die ihm vorgehal⸗ tenen Zeugenausſagen, die bekundeten, daß Seefeld am fraglichen Tag, dem 2. November 1933, mit dem ermor⸗ deten Knaben geſehen worden iſt, beſtritt Seefeld entſchie⸗ den, desgleichen die Behauptung der Zeugen, er hätte da⸗ mals eine Schlächtermütze getragen. Sodann würde Seefeld zu dem Roſtocker Mord vom 22. November 1933 vernommen. An jenem Tag ver⸗ ſchwand der damals zehnjährige Alfred Praetorius, der einige Zeit ſpäter im Schilf tok aufgefunden wurde. Aus den Vorhaltungen, die dem Angeklagten gemacht wurden, geht hervor, daß Seefeld in der Zeit vom 21. bis 24. No⸗ vember 1933 in der Umgebung Roſtocks weilte, daß er die Eintragung des Ortsnamen Roſtock für den 21. November 1933 in ſeinem Notizbuch unkenntlich zu machen verſucht hat, daß er weiter am 22. November 1933 in unmittelbarer Nähe des Fundortes der Leiche geſehen worden iſt, daß er in einem Notizbuch für den 21. und 22. November falſche Eintragungen gemacht hat, und daß er auch an den Tagen 12% Mordtag herum ſeinen Aufenthalt ſtändig wechſelte. —ͤ—A—ᷣ2V— Des Königs letzte Fahrt Durch London nach Windſor.— Die Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten.— Millionen ehren den Toten. London, 28. Januar. Bei krübem Himmel fand am Dienskag die feierliche Beiſetzung König Georgs V. unter rieſiger Beteiligung der Bevölkerung und des Auslandes ſtatt. Unter Glockengeläut und dem Donner der Salutbatterie ſetzte ſich der zwei Kilo⸗ meter lange Jug von der Weſtminſterabtei aus in Bewe⸗ gung. Hinter dem Sarge ſchritt allein als Erſter König Eduard VIII. Nach zweieinhalbſtündigem Marſch erreichte der Trauerzug die Eiſenbahnſtation Paddington im Norden Londons. Hier löſte ſich der Zug auf. Der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des Königs wurde in den Sonder⸗ zug nach Windſor gehoben und dork beigeſetzt. In der letzten Nacht vor der Beiſetzung waren noch viele Tauſende von Menſchen in der Weſtminſter Hall am Katafalk des toten Königs vorbeigezogen. Von Mitternacht an hielten König Eduard und ſeine drei Brüder eine halbe Stunde lang die Totenwacht. Als der König und ſeine Brüder unerwartet die Rieſenhalle betraten, ſchlug das berühmte Glockenſpiel im Turm des Parlaments ge⸗ rade die 12. Stunde. Nach leiſe geflüſterten Kommando⸗ worten löſten ſie die Wache der berittenen Leibgarde ab und ſtellten ſich an die Ecken des Katafalks. Es war ein ergrei⸗ fendes Bild, wie der junge König und ſeine Brüder im Dämmerſchein der Kandelaber unbeweglich am Sarg ihres Vaters ſtanden Erſt nach einiger Zeit erkannte man in der trauernden Menſchenmenge, die ununterbrochen weiterſtrömte, den König. In den frühen Moragenſtunden murde das Gebäude endgültig für die Oeffentlichkeit ge⸗ ſchloſſen nachdem in den letzten Tagen insgeſamt über 800000 Menſchen dem toten Monarchen die letzte Ehrung erwieſen hatten. Der Trauerzug Unter Glockengeläut und unter dem Donner der Ge⸗ ſchütze der Salutbatterien ſetzte ſich der rieſige Trauerzug von der Weſtminſter⸗Abtei aus zur feſtgeſetzten Stunde in Bewegung. Zwei Stunden lang, während der ganzen Dauer des Trauerzuges, wurde Trauerſalut gefeuerr. Feierliche Stille trat überall ein, ſobald der Zug heran⸗ nahte. Das ſpalierbildende Militär ſtand, den Kapf ge⸗ ſenkt, die Arme über dem mit der Mündung nach unten gehaltenen Gewehr verſchränkt, in der althergebrachten Habachthaltung“ der engliſchen Trauerparade. Sobald der Trauerzug nahte, wurde das Gewehr pröſentiert. Die Menge entblößte das Haupt, und viele Frauen knieten nieder. Der Trauerzug führte von der Weſtminſter Hall durch die Parlamentsſtraße, durch den Hydepark nach Norden bis zur Bahnſtation Paddington. Den ganzen Weg entlang waren ſämtliche Gebäude mit ſchwarzen und purpurnen Trauergirlanden verhangen. Die Leuchter auf den Stra⸗ ßen trugen violette und ſchwarze Fahnen. Das Trauergefolge Der faſt zwei Kilometer lange Trauerzug wurde durch einen Offizſer aus dem Kriegsminſterium eröffnet. Es folgten Abordnungen der Regimenter, deren perſönlicher Chef der König war. Die Truppen in Paradeuniform und mit verhüllten Fahnen traten den Marſch in der engliſchen Begräbnisordnung an, voran jeweils der Offizier mit ver⸗ kehrt gehaltenem Degen unter dem Arm, hierauf die Mannſchaften in Dreierreihe. Es folgten dann Abordnun⸗ gen der Leibwache in ihren maleriſchen blauen und roten Mänteln und Sonderabordnungen der königlichen Marine. Dann kamen die Vertreter der aus ländi ſchen Wehr⸗ mäch te. Ihre bunten Uniformen waren meiſt durch dunkle Mäntel verhüllt. Unter ihnen wurden die Vertreter der deutſchen Wehrmacht im Stahlhelm und die Vertreter der Reichsmarine viel bemerkt. Es folgten die Feldkapläne der Marine, der Armee und der Luftwaffe in ſchwarzen Rök⸗ ken und ſchwarzem Zylinder Hinter ihnen ſchritt der Kom⸗ mandeur der Luftwaffe. Dann folgten die Vertreter der Armee, etwa 20 Feidmarſchäfle, der Generalſtab, der Kriegsrat. Hinter ihnen ſchloſſen ſich die Vertreter der Flotte in Blau, ſämtliche Admiräle und ein großer Teil der Kommandanten der Kriegsſchiffe an. Es folgten die Muſikkapellen der geſamten Garderegimenter, zuletzt die ſchottiſche Dudelſackpfeiferkapelle. Unmittelbar hinter den Militärfapellen folgte der Sarg des Königs auf einer Geſchützlafette, die in gleichmäßig langſamem Trauerſchritt von 120 Matr oſen in Pa⸗ radeuntform gezogen wurde. Zur Seite ſchritten Abord⸗ nungen und Herolde des königlichen Haushalts ſowie Gar⸗ deoffiziere. Der Sarg war bedeckt mit dem Banner des egl. Hauſes Windſor, auf dem Sarg lagen die Reichsklein⸗ odien, die Krone des Königs, der Reichsapfel ſowie ſein Szepter und außerdem ein einfaches aus weißen Lilien beſtehendes Kreuz, das auf beſonderen Wunſch der Höni⸗ gin auf dem Sarge ruhte. Unmittelbar hinter dem Se rg ſolgte die königliche Standarte. die von zwei hohen Offi⸗ ieren begleitet wurde 5 Hinter dem Sarge ſchritt allein König Eduard VIII in her Uniform eines Großadmirals der engliſchen Flotte. Ihm zolgten die Prinzen des königlichen Hauſes, der Herzog von Rent, der Herzog von York, der Herzog von Glouceſter ſo⸗ wie der Earl hof Aslon. Hierauf kamen die höchſten Beamten des königlichen Hauſes in ihren prunkvollen mittelalterlichen Uniformen ſowie der dienſttuende Offizier des königlichen Haushalts. Ihnen folgten die Mitglieder der fremden Kö⸗ nigshäuſer, fünf Könige, neun Kronprinzen und etwa 30 weitere Prinzen. Unter ihnen bemerkte man auch den Herzog von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha in feldgrauer Uni⸗ form und Stahlhelm. Den königlichen Prinzen folgte die Staatskaroſſe mit der Königin, von vier Herolden in rotgoldenen Mänteln begleitet. Die Vertreter der fremden Mächte Hinter dem Wagen der Königin ſchritten die Führer der ausländiſchen Abordnungen. Hier ſah man in der zwei⸗ ten Reihe Reichsaußenminiſter von Neurath. Anſchließend folgten die Wagen mit den Prinzeſſinnen und den drei Königinnen, unter ihnen die einzige noch lebende Schwe⸗ ſter des verſtorbenen Königs, Königin Maud von Norwe⸗ gen. Weiter folgten die Beamten des königlichen Haus⸗ halts des verſtorbenen Königs, unter ihnen die Kammer ⸗ diener In einem langen Zuge, in dem wohl ſämtliche Mi. litäruniformen der Welt vertreten waren, folgte das Ge⸗ folge der Könige und der fremden Abordnungen. Einer alten Ueberlieferung gemäß nahmen an dem Trauerzuge durch London die Mitglieder der Regierung, des Oberhauſes und des Unterhauſes nicht teil. Sie waren ebenſo wie die Botſchafter und Geſandten der in London vertretenen fremden Staaten nur bei der eigentlichen Be⸗ gräbnisfeier in Windſor anweſend. Der Trauerzug erreichte nach faſt zweieinhalbſtündigem Marſch die Eiſenbahnſtation Paddington im Norden Londons. Hier löſte ſich der Zug auf. Der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des Königs wurde in einen Son⸗ derzug gehoben, der ihn nach Windſor brachte. Die Beiſetzung in Windſor Gegen Mittag hatte der rieſenhafte Trauerzug den Bahnhof Paddington erreicht. Noch einmal defilierken die Abordnungen des Heeres in langſamem Paradeſchritt. Dann hoben acht Gardeoffiziere den Sarg von der Lafette und trugen ihn durch die Reihen der königlichen Familie. Dudelſackpfeifer der Hochländer ſtimmten eine melancholi⸗ ſche Weiſe an. Kurz nach 1 Uhr wurde Windſor erreicht. Auch diesmal war die Lafette, die den Sarg des Königs aufnehmen ſollte, nich! mit Pferden beſpannt. Dieſe Stunde gehörte der Ma⸗ eine Blaujacken ſtanden bei den Zugſeilen bereit. Das Trauergeleite ſetzte ſich in Bewegung, ſeinem Ziele zu, der St. Georgs⸗Kapelle von Windſor. Eine Gedenkpauſe trat ein, als der Zug unter⸗ wegs war. In den Werkſtätten und in den Kontoren ruhte mit einem Schlage die Arbeit. Auf den Straßen ſtockte der Verkehr. Nicht nur das äußere Bild des Trauerzuges zeigte, daß England eine Seemacht iſt, ſondern auch das Zere⸗ moniell. Als der Zug die Georgskapelle erreichte, ſchrillten Bootsmannspfeifen. Ihr Signal bedeutete: 8 „Der Großadmiral kommt längsſeits“. Als der Sarg die Schwelle der Kapelle paſſiert ſchrillte es wieder: „Der Großadmiral iſt an Bord“. Dumpf dröhnte vom runden Turm des Schloſſes das Trauergeläut der großen Glocke. Dazwiſchen krachten die Schüſſe der Sälutbatterie. Die Königsſtandarte ſank auf halbmaſt. Es begann a der letzte Gottesdienſt. Er war von ergreifender Schlichtheit und Einfachheit.„Der Herr iſt mein Hirte“ klang es auf. Es war der Lieblings- pſalm des verſtorbenen Königs. Dann trat der Erzbi⸗ ſchof von Canterbury vor. König Eduard VIII. griff nach einer ſilbernen Schale, aus der er Erde auf den Sarg ſeines Vaters ſtreute. Der Erzbiſchof von York ſprach ein Gebet für das Seelenheil des Dahingeſchiedenen. Langſam verſchwand dann der Sarg in der Gruft. Gleichzeitig verlas ein Herold, wie ſchon ſeit Jahrhunderten üblich, die ſämtlichen Titel des Dahingeſchiedenen und ver⸗ kündete den Namen des neuen Herrſchers. Ein letzter Gruß der Dudelſäcke; die Hochländer ſpielten das ſchottiſche Lied„Die Blumen des Waldes“. Dann war alles beendet. König Georg iſt zur letzten Ruche heimgegangen. Die Kapelle leerte ſich. Nur König Eduard und ſeine Mutter berharrten noch eine Weile in ſtillem Gebet. Trauergottesdienſt in Berlin Unter Teilnahme des Führers. a Berlin, 28. Januar. Zur ſelben Stunde, da König Georg V. ſich auf der Fahrt zur letzten Ruheſtätte im Schloß Windſor befand, veranſtalteten die britiſche Botſchaft und die Geſandtſchaft der Südafrikaniſchen Union in Berlin in der engliſchen St. hatte, Georgs-Kirche einen Trauergottesdienſt. Der Führer und Reichskanzler bezeugte durch ſeine Gegenwart ſeine Anteil⸗ nahme an dem Verluſt, den die britiſche Nation erlitten hat. Sämtliche Chefs der auswärtigen Miſſionen ſowie zahl⸗ reiche hohe deutſche Perſönlichkeiten wohnten dem Gottes⸗ dienſt bei. Punkt 12 Uhr betrat der Führer und Reichskanzler, begleitet vom britiſchen Botſchafter, die Kirche. Die Ge⸗ meinde erhob ſich ihm zu Ehren von ihren Plätzen. In tiefer Ergriffenheit nahm die Trauergemeinde an dem liturgiſchen Gottesdienſt teil. Geiſtliche, Kirchenchor und Gemeinde ehrten in Gebet und Chorälen das Andenken des koten Königs und ſchloſſen Königin Mary, König Eduard VIII. und die königliche Familie in ihre Fürbitte ein. 8 Der Führer und Reichskanzler verließ als erſter, wie⸗ derum geleitet vom britiſchen Botſchafter, die Kirche und ſprach im Vorraum dem diplomatiſchen Vertreter Groß⸗ britanniens nochmals ſeine herzliche Anteilnahme aus. Ne⸗ ben dem Führer und ſeinem Stellvertreter nahmen an dem Trauergottesdienſt teil: die Reichsminiſter Generaloberſt von Blomberg, General Göring, Dr. Goebbels, Gürtner, Graf Schwerin von Kroſigk, Darre, Seldte, Kerrl und Frank, Botſchafter von Rib⸗ bentrop und der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene⸗ ralleutnant von Fritſch. „ * Die Kälte in Amerika 235 Todesopfer. Newyork, 28. Januar. Die Oſtſtaaten werden zurzeit erneut von einer Kälte⸗ welle heimgeſucht. Im Mittelweſten dauert die furchtbare Kälte nunmehr ſeit ſechs Tagen ununterbrochen an. Die Geſamtzahl der Todesopfer iſt inzwiſchen auf 235 geſtiegen. Der Schaden beträgt mehrere Millionen Dollar. Beſon⸗ ders ſchwer haben die Obſtgärten gelitten. Die Eismaſſen des Ohio⸗Fluſſes und anderer Flüſſe legten die Schiffahrt völlig lahm. 17 Kinder vor dem Feuertod gerettet. f Newyork, 28. Januar. In der Kinderabteilung der Tuberkuſoſeheilanſtalt in Malvern(Pennſylvanien) brach, während alle Inſaſſen ſchlie⸗ fen, Feuer aus Eine Krankenſchweſter, die den Brand von der Straße aus entdeckte, rettete unter Lebensgefahr 17 Kin⸗ der. Zwei Knaben verbrannten, eine Krankenſchweſter und Neues aus aller Welt * Vom Holzfuhrwerk gefallen und überfahren. Der z den 50er Jahren ſtehende Landwirt Chriſtian Holzmann vg Heuberg(Bayern) fiel unterwegs von einem Holzfuhr werk. Die Räder gingen ihm über den Bruſtkorb. In ſeiſez Wohnung iſt der Verletzte noch am Abend geſtorben. a Schifferkind ertrunken. um ſeiner Mutter nachzuſeheg die von dem im Hafen Duisburg liegenden Schiff an Lau gegangen war, war ein vierjähriges Kind eines Schiffetz an Bord gelaufen. Beim Winken mit der Hand das Gleichgewicht und ſtürzte in den Hafen. Obwohl daz Kind ſofort geborgen wurde, blieben die Wiederbelebung verſuche ohne Erfolg. Offenbar hatte es durch den Stug in das kalte Waſſer einen Herzſchlag erlitten. genüber den wiederholten Meldungen, wonach die komm. niſtiſche Zentrale für Südamerika nach Mexiko verlegt wen, den ſollte, daß die Regierung die Einwanderung Uner⸗ wünſchter Perſönlichkeiten nicht dulden werde. A Blutiger Abſchluß eines FJußzballwettſpieles. Na einem Fußballwettſpiel zwiſchen den Vereinen Herthg Wien und Sturm⸗Wien in Ottakring kam es zu einer wo ſten Schlägerei, bei der zwei Perſonen ſchwer und ber leicht verletzt wurden. Die Polizei konnte nur mit Mühe die Ruhe wiederherſtellen und nahm 26 Verhaftungen vor Schweres Anwetter in Argentinien. Viele Landesteil Argentiniens wurden von ſchweren Unwettern heimgeſucht. Ju vielen Städten und Ortſchaften ſind alle Straßen unter Waſſer, vielfach ſtürzten Häuſer ein. Die Unwetter haben iſ der Hauptſache die Nordprovinzen und Corrientes heimgs ſucht“ Das ungewöhnlich ſchwüle Wetter hält an. * Schneeſturm überraſcht ſieben Bergſteiger. Sieben Bergſteiger wurden auf dem Ex Taccihuatl(Mexiko) von einem Schneeſturm überraſcht. Vier von ihnen wurden in 9 15 300 Meter tiefen Abgrund geriſſen, drei konnten ſich retten. Graziani will nach Adöis Abeba Nor Der Durchbruch an der abeſſiniſchen Südfront. Addis Abeba, 29. Januar. Auch in Addis Abeba wird man ſich nunmehr des Ern. ſtes der Lage bewußt, die ſich aus dem erfolgreichen Durch bruch der Italiener an der Südfront ergeben hat. Von abeſſiniſcher Seite wird zwar immer noch darauf hingewieſen, daß die Entwicklung der militäriſchen Ereig⸗ niſſe im Boran⸗Gebiet nach wie vor unüberſichtlich ſeß, trotzdem kommt aber in den Frontberichten zum Ausdruck, daß die italieniſchen Truppen von Neghelli aus Erkun⸗ dungsvorſtöße auf der ſtrategiſchen Hauptanmarſchſtraße in der Richtung auf Uardera unternehmen. Von Dolo aus und Waſſervorräten frontwärts eingeſetzt, der allerdings, wie hier berichtet wird, durch plötzlich einſetzende Regenfälle ſtark behindert werde. Gedeckt durch Panzerwagen und Bombenflieger rückt eine zweite itdälieniſche Stoßtruppe unter heftigen Kämpfen an den Ufern des Daua Parma vor. raſchende Einzelvorſtöße den Rückzug zu decken. pen Aufgenommen feindliche Stellungen einnehmen können. lang gehalten worden, bis die Askari⸗Ver ſt är kun in die Flucht zu ſchlagen. 0 der weiten Entfernungen geſicher ſei, da die Straßen gu ausgebaut worden ſeien. Die Hoffnung der Abeſſinſer guf 15 Berſumpfung der Straßen in der Regenzeit ſei hin⸗ ällig. Nach abeſſiniſcher Auffaſſung iſt es unverkennbar, daß die Armee General Grazianis darauf abzielt, durch das große Seen⸗Gebiet, das den kiefen Graben des Dembara⸗ Tales bedeckt, über den Sciala. und den Juaiſee auf die Haupkſtadt Addis Abeba durchzuſtoßen. Die zurückgenom⸗ menen Teile der Armee von Nas Deſta haben daher ſämt⸗ liche höhenzüge vor dem Seengebiet beſetzt, um den Durch⸗ bruch der Italiener zu verhindern. Da dieſe Gebirgsketlen außerordentlich hoch ſind und nur über zwei Häſſe verfü⸗ gen, glaubt die abeſſiniſche Heeresleitung, den italieniſchen Bormarſch im Gebirge zum Skehen bringen zu können. Zur Berſtärkung der Armee Ras Deſtas ſind überdies ſtarke Abteilungen aus dem Weſten und Norden an die Front geworfen worden. Von abeſſiniſcher Seite wird beſonders betont, daß die Gerüchte, die von einem vollſtändigen Zuſam⸗ menbruch der Armee Ras Deſtas ſprechen, keineswegs zutreffen. Die Armee habe zwar ſehr große Verluſte erlit⸗ ihre Moral nicht zerrüttet. Keine Angſt vor der Regenzeit? Marſchall Badoglio ſchildert die Tembien-Kämpfe. Asmara, 28. Januar. Der Kriegsberichterſtatter des DNB meldet: Marſchall Badoglio empfing die im italieniſchen Hauptquartier an⸗ weſenden Preſſevertreter und ſchilderte ihnen die Einzel⸗ heiten der letzten Kämpfe in Tembien. Nachdem das Oberkommando erfahren hatte, ſo er⸗ klarte der Marſchall, daß die abeſſiniſchen Truppenabteilun⸗ gen unter Ras Kaſſa und Ras Seyoum in Tem: bien ſich vereinigen wollten, um gemeinſam gegen Hauſien nordweſtlich von Makalle vorzuſtoßen und ſo einen Teil zwiſchen die italieniſchen Fronten in Adua und Makalle zu treiben, hatte ſich das italieniſche Oberkom⸗ mando entſchloſſen, dieſem Plan durch einen Gegen⸗ angriff zu vorgekommen. Deshalb ſeien am 20. Januar Askari⸗ und Schwarzhemdenabteilungen einge: etzt worden. Nach Kämpfen, die den ganzen Tag über dauerten, ſei es gelungen, die von den Abeſſiniern beſetz⸗ n ener in Ri mehrere Kinder wurden verletzt. Löſchverſuche wurden durch die arimmiae Kälte noreitelt. Melfa zurückzuwerfen. Auf dem Kampfplatz ſeien über 1 tote Gegner zurückgeblieben. 0 verlor ez zlleziko Der mezikaniſche Außenminiſter erklärte ge hat ein ſtarker Nachſchub von Munition, Lebensmitteln— Dieſem Vormarſch ſetzen die abeſſiniſchen Truppen über entgegen, die von Gruppen von 1000 bis 2000 Mann durgeführt werden, um Am 21 Jonuar ſeien die Angriffsabteilungen weiter borgerückt und hätten Verbindung mit den anderen Grup⸗ Dabei hätten ſie zwei weitere wichtige Inzwiſchen hätten die Abeſſinier verſucht, über den Wairo⸗Paß in der Gegend von Addi-Abbi dſe italieni⸗ ö ſchen Linien zu durchbrechen. Der Paß ſei aber von der Schwarzhemdendiviſion unter blutigen Verluſten zwei Tage gen eingetroffen ſeien. Dann ſei es gelungen, den Gegner Der Durchbruchsplan von Ras Kaſſa und Ras Seioum könne alſo als geſcheiterk gelten. Marſchall Badoglio warnte vor einer peſſimiſtiſchen Beurteilung der Lage und er⸗ klärte, daß der Nachſchub der ikalieniſchen Truppen krog ten, die auf einige tauſend Mann geſchätzt werden, doch ſei 1 „Der iz ann vg olzfuhr In ſein den,. hzuſehen an Lan Schiffe erlor ez zohl daß lebungs 1 Stlg irte ge⸗ kommi, gt Wer, J Uner⸗ Nah Herthg ter wö⸗ d pier t Müh; jen bor, tdesteile icht. Jy unter aben in heimgs Sieben o) vog den in ten ſic ba lar. 8 Ern. Durch. darauf Ereig⸗ h ſei, Sdruck, Erkun⸗ ſtraße lo aus eln dings, enfälle rückt Unter vor. iber⸗ von n, um weiter Grup⸗ ichtige den alieni⸗ in der i Tage kun⸗ zegner houm barnte et- tkroß n guß r gquf hin: r, daß h das bara- die enom⸗ ſämt⸗ Jurch⸗ kellen verfü⸗ iſchen nnen. ſtarke Front ß die a m⸗ wegs erlit⸗ ch ſet N S Aus deni ladls chen Claud H. oh ze bung „Wir wollen ein Volk Karlsruhe, 29. Januar. Auf einer großen Beamtenkundgebung hielt Reichsſtatt⸗ halter Robert Wagner eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: daß alle individualiſtiſchen und univerſaliſtiſch einem Volk zum tödlichen Verhängnis werden müſſen. Frei⸗ lich hat auch die nationale Idee ſtets Opfer von den! Men⸗ ſchen gefordert; allein die Opfer, die einem Volk gebracht werden, können einen tiefen Sinn erfüllen. Opfer aber, die den individualiſtiſchen oder univerſaliſtiſchen Ideen dienen, ſind immer ſinnlos. Wenn toir das zur Geſchichte gewordene Leben der Völker zurückverfolgen, dann müſſen wir erkennen, daß wohl jedes Volk bisher einer eigenen nationalen Idee gelebt hat, zweitens aber ſtellen wir feſt, daß jede Zeit, beſſer geſagt, die geſtaltenden Religionen und Welt⸗ anſchauungen jeder Zeit, den Wert der nationalen Idee mitbeſtimmt haben. Was iſt nun der Sinn der neuen nationalen, d. h. na⸗ tionalſozialiſtiſchen Idee? Wir Nationalſozialiſten glauben, daß ein Volk um ſei⸗ ner ſelbſt willen da iſt. Wir glauben weiter, daß es durch ſein Blut vom Herrgolt ſeinen Lebensauftrag mitbekommen hat. Es iſt deshalb auch unſer Glaube, daß ein Volk nichts anderes ſein kann als eine Blutsgemeinſchaft, wenn es ſei⸗ mer irdiſchen Aufgabe gerecht werden will. Nach jahrhundertelangem Suchen und Irren iſt es dio nimmerverſiegende Sehnſucht und der unbeugſame Wille des deutſchen Menſchen, ein Volk zu werden. Wir alle ſchätzen uns glücklich, Träger dieſer Sehnſucht und dieſes Willens zu ſein. Der Reichsſtatthalter erklärte, daß mit dieſer wahrhaft revolutionären Idee alle bisherigen welt⸗ anſchaulichen Werte in ein Nichts zuſammenfallen. Der Typ des Standesmenſchen oder des Klaſſenkämpfers ge⸗ höre der Vergangenheit an. Der Nächſte ſei uns immer der Volksgenoſſe. Der Arbeiter ſei durch die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution frei geworden. Er ſei Gleicher unter Gleichen. Wir ſeien erſt auf dem Wege, ein Volk zu werden aber wir wollen es werden. Wir werden daher, ſo fuhr der Reichsſtatthalter fort, auch nimmer müde werden, uns mit den Gegnern unſeres Ideals auseinanderzuſetzen. Man täuſche ſich nicht! Im Kampf um unſere Idee, d. h. im Kampf um das Werden unſeres Volkes, ſind wir zu allem bereit. Um unſeres Volkes willen müſſen die abgeſtandenen Uebrigbleibſel längſt verſunkener Zeiten beſeitigt werden. Es kann hier keine Zugeſtändniſſe geben. Hier wiederum ein Wort zum ſtaats feindlichen Trei⸗ ben des politiſchen Katholizismus. Wir anerkennen gern, daß es ruhiger geworden iſt um dieſe ewig verneinende Kraft. Es wäre jedoch eine Selbſt⸗ täuſchung, anzunehmen, daß ſich der religiöbſe Gedanke in der Kirche endgültig gegen die weltlichen Machtanſprüche einer einſtigen Zentrumsgeiſtlichkeit durchgeſetzt habe. Im beſonderen iſt es die Frage der Jugenderziehung, die den politiſchen Katholizismus nicht zur Ruhe kommen läßt. Wir müſſen deshalb aufs neue betonen, daß es in dieſer Frage ſeitens des Nationalſozialismus und damit des Staates keine Zugeſtändniſſe geben kann. Der deutſche Junge und das deutſche Mädchen gehören in die nationalſozialiſtiſchen. Jugendverbände, wo ſie zu nützlichen Gliedern unſeres Volkes erzogen werden. Die rein religiöſe Betreuung der Jugend durch die Kirchen bleibt unange⸗ fochten. Neuerdings verſucht es der politiſche Katholizismus, die von der Kirche angeordneten ſogenannten Familien⸗ abende für ſeine Zwecke auszuwerten. Wir werden des⸗ halb ein wachſames Ohr haben müſſen und alle politiſche Verhetzung, wie ſie auf dieſem Wege verſucht wird, un⸗ ſchädlich machen. Die Familie iſt durch den Nationalſo⸗ zialismus nicht gefährdet und braucht daher auch gar nicht erſt gerettet zu werden. Allerdings müſſen wir eines be⸗ tonen: Wenn der Verſuch gemacht wird, durch eine Ueberſteigerung des Gedankens von der Familie den Gedanken von der Volksgemeinſchaft und des Volkes überhaupt zu ſchädigen, werden wir dieſer Hintertreppen⸗ propaganda einen Riegel vorſchieben. Die Familie und das Leben in der Familie ſind auch nur denkbar, wenn das Volksleben beſtehen kann. Es iſt uns deshalb auch nicht möglich, in einer anderen Frage, die zurzeit die intereſſierten Kreiſe bewegt, nachgie⸗ dig zu ſein: Ich meine 5. dis Jorporationsſcage der Studentenſchaft. Auch dazu ein Wort: Der Korpora⸗ tionsſtudent ſagt, wir würden von ihm ein ſchweres Opfer verlangen. Jawohl, es iſt richtig, wir fordern auch von ihm ſchwere Opfer, aber opfern müſſen alle, wenn das neue Volk werden ſoll. Was ſind ſchon eine Mütze und ein Band gegen das Banner des Reiches, das endlich als einziges Symbol über allen Gauen des Reiches weht! Die Beamtenſchaft iſt dem Staat zu einer beſonderen Treue verpflichtet. Dieſe Treue iſt nicht nur eine geſetzliche, ſie iſt eine geiſtige, eine moraliſche, eine weltanſchauliche. Daher weltanſchauliche Erziehung, daher politiſche Schulung, daher oft auch Maß⸗ nahmen, die zunächſt von der Geſamtheit der Beamtenſchaft nicht immer verſtanden werden! Es iſt unſere Abſicht, im neuen Staat durch unſere po⸗ litiſche Erziehungsarbeit ein Beamtentum zu ſchaffen, das im kämpferiſch⸗weltanſchaulichen Wollen der Partei eben⸗ bürtig zur Seite geſtellt werden kann. Heidelberg.(Einbrecher erbeuten für 2500 Mark Sachwerte.) Nachts wurden hier zwei Einbrüche verübt, die wahrſcheinlich auswärtigen Tätern zur Laſt fallen. Die Einbrecher fuhren mit einem Kraftwagen vor und ſtahlen aus dem Schaufenſter des Uhrmachers Feigel an der Ecke Bahnhof⸗Rohrbacherſtraße, nach dem Zertrümmern der Schau⸗ fenſterſcheibe 46 Taſchen⸗ und Armbanduhren im Werte von etwa 1500 Mark. Im zweiten Falle handelt es ſich um das Sport- und Modehaus Fritz Mai in der Sophienstraße, wo die Täter die erſte Tür mit einem Nachſchlüſſel öffneten. wahrend ſie die zweite eindrückten. Hier wurden Mäntel, Winterſportanzüge, Lederjacken, Hüte uſw. im Werte von u 815 1. die 1 1 8 „Straßenpaſſan ahen agen in eller Fah * Heidelberg.(Im Steinbruch tot aufgefun⸗ den.) Im Steinbruch unweit des Stauwerks bei Ziegel⸗ hauſen wurde die Leiche eines 21jährigen Mädchens aus Heilbronn aufgefunden. Das Mäschen war zuletzt als Kin⸗ dergärtnerin in der Nähe von Neckargemünd beſchäftigt und ſchon ſeit Donnerstag voriger Woche vermißt. Es iſt vom oberen Rand des etwa 40 Meter hohen Steinbruchs abge⸗ ſtürzt, doch ſteht nicht feſt, ob Unglücksfall oder freiwilliger Tod vorliegt. () Lahr.(Betrüger verhaftet.) Der in Frieſen⸗ heim wohnhafte verheiratete Alfred Ficht, der ſich Betrü⸗ gereien und Urkundenfälſchungen zu Schulden kommen ließ, wurde feſtgenommen und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Ficht hat Kaufverträge abgeſchloſſen und dieſe mit falſchem Namen unterzeichnet. Der Verhaftete iſt bereits vor zwet Jahren wegen des gleichen Delikts verurteilt worden. Regimentsverband der Kameradſchaft IR 185.— Regi⸗ mentstag 6. und 7. Juni in Radolfzell. Soeben ſind vom Führerring von Mannheim aus die Rundſchreiben und Anmeldeformulare an die einzelnen Orts⸗ gruppenleiter, Vertrauensmänner uſw. hinausgegangen. In Württemberg, Baden und Hohenzollern konnten bisher viele Kameraden noch nicht erfaßt werden, da ihre Adreſſen der Führung nicht bekannt ſind. Auf dieſem Wege ergeht heute au alle alten Regimentskameraden der Aufruf, ihre Adreſſen bei den einzelnen Ortsgruppen bekanntzugeben, dann er⸗ folgt die Zuſtellung eines Fragebogens. Wenn keine Orts⸗ gruppe in der Nähe des betreffenden Kameraden beſteht, dann möge er ſich direkt nach Mannheim an Kamerad C. Kletti, Windeckſtraße 23, wenden. In der alten Garniſons⸗ ſtadt Radolfzell findet am 6. und 7. Juni ein Regimentstag ſtatt. Privatmuſttlehrerprüfung 1936. i () Karlsruhe, 28. Jan. Im März und ante 1936 fin⸗ det in Karlsruhe eine ſtaatliche Privatmuſiklehrerprüfung nach Maßgabe der Verordnung des Miniſteriums des Kul⸗ tus und Unterrichts vom 19. April 1928 ſtatt. Meldungen zu dieſer Prüfung ſind bis ſpäteſtens 10. Februar 1936 unter Beifügung der in Paragraph 3 der Beſtimmungen über die Privatmuſiklehrerprüfung bezeichneten Nachweiſe und Zeugniſſe an das Miniſterium des Kultus und Unterrichts in Karlsruhe einzureichen. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Zuchthaus für rückfällige Die⸗ bin.) Die 28jährige Ehefrau Thereſe Riedinger von hier hatte am 16. 8. vorigen Jahres in einer Wohnung an der Weſtendſtraße aus dem Zimmer eines Antermieters einen goldenen Ring im Werte von 20 Mark geſtohlen. Trotz ihres Leugnens wurde die Riedinger, die ſchon 13mal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, vom Amtsgericht wegen Dieb⸗ ſtahls im wiederholten Rückfall zur Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurde ihr Sicherungs⸗ verwahrung in Ausſicht geſtellt. Oggersheim.(Ausgrabungen.) Durch die Stadt Oggersheim in Verbindung mit dem Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz werden zurzeit an dem ſogenannten Hütten⸗ graben im Südweſten von Oggersheim Ausgrabungen vorgenommen. Zweck der Arbeiten iſt, Anhaltspunkte für die Beſtimmung des Alters dieſer umfangreichen Erdbe⸗ feſtigung, die von der Römerſtraße Baſel— Mainz durch⸗ ſchnitten wird, zu gewinnen. Für die nächſte Zeit iſt eine Ausgrabung bei Speyer am Tafelsbrunnen in Ausſicht genommen, welche die Unterſuchung eines dem keltiſchen be Apollo Grannus geweihten Quellheiligtums ezweckt. 3 Knabenmord in der Saarpfalz Der neun Jahre alte Sohn Robert des Hüttenarbeiters Dietz aus Niederbexbach wurde am Montag abend gegen 7 Uhr von ſeinen Eltern nach Mittelbexbach geſchickt, um Milch dorthin zu bringen. Als der Junge in den ſpäten Abendſtunden noch nicht zurückgekehrt war, wurden die Eltern unruhig und benachrichtigten die Polizei. Die ſofort angeſtellten Ermittlungen zeitigten ein gräßliches Ergeb⸗ nis: In einer Fichtenſchonung unweit der erſten Häuſer von Niederbexbach wurde das Kind als Leiche aufgefunden. Nach den näheren Umſtänden zu ſchließen liegt Mord vor. Die Fahndung nach dem Täter hat bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Zu der Mordtat teilt der Polizeipräſident in Saar⸗ brücken noch mit: Am Montag gegen 22 Uhr wurde in einer Tannenſchonung, 20 Meter von der Straße Niederbexbach entfernt, die Leiche des neun Jahre alten Schülers Robert Dietz aus Niederbexbach aufgefunden. Deutliche Würg⸗ ſpuren laſſen auf gewaltſamen Tod ſchließen. Zur Er⸗ mittlung der Täterſchaft werden Spuren überprüft. Für die Annahme eines Sittlichkeitsverbrechens liegen keine An⸗ haltspunkte vor. Es kann die Tat eines betrunkenen Roh⸗ lings angenommen werden. Ermittlungen nach dieſer Rich⸗ tung ſind aufgenommen. Anfall eines geſtohlenen Autobus.— Ein Toter. Düſſeldorf, 28. Jan. In der Nacht ereignete ſich auf der Graf Adolfſtraße ein ſchwerer Zuſammenſtoß. Ein Autobus fuhr mit ziemlicher Geſchwindigkeit auf eine Autotaxe, die ge⸗ gen ein Geländer geſchleudert und ſtark beſchädigt wurde. Hier⸗ bei wurde ein Fahrgaſt der Taxe ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Der Autobus, der nach dem Zuſammenſtoß mit vol⸗ ler Geſchwindigkeit davonfuhr, konnte von einem anderen Kraftwagen eingeholt werden. Wie ſich bald herausſtellte, war der Autobus geſtohlen worden und befand ſich auf einer Schwarzfahrt. Feuerwehrmann bei Löſcharbenen ſchwer verunglückt. —. Tübingen. In dem Gaſt⸗ und Gutshof Schwärzlock bei Tübingen brach ein Brand aus, 51 e Glut in den Heu⸗ und Strohvorräten des Oekonomiegebäu⸗ des reichliche Nahrung fand. Trotz dem raſchen Eingreifen der Tübinger Feuerwehr brannte das Gebäude zum gro⸗ ßen Teil aus. Bei den Löſcharbeiten ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der Feuerwehrmann Buchbindermeiſter Hurm aus Tübingen wurde von dem ſtarken Druck eines Strahlrohres auf die Seite geſchleudert. Er fiel mit dem Geſicht auf einen Balken, ſo daß er mit einer ſchweren Verletzung am Auge in die Univerſitätsklinik eingeliefert werden mußte. ö — Strümpfelbach, OA. Waiblingen.(Tödlicher Sturz vom Motorrad.) Frau Pauline Idler ſtürzte als Beifahrerin eines Motorradfahrers bei einem Zuſammenſtoß mit einem Milchfuhrwerk ſo unglücklich vom Rad, daß ſie tödlich verunglückte. Der Fall iſt umſo tragiſcher, als die Verſtorbene einen ſchwerkriegsbeſchädig⸗ ten Mann hinterläßt, der auf ihre Hilfe engemieſen iſt. Loleale Nuudocliaũ Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt morgen Donnerstag nachm. v. 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind mitzubringen. Regelung der Ausverkäufe und ähnlicher Veranſtaltungen. Der Bezirksrat hat in ſeiner Sitzung vom 16. ds. Mts. unter Aufhebung der Ausverkaufsordnung vom 12. Mai 1932 für das Gebiet des Amtsbezirks Mann⸗ heim eine neue Ausverkaufsanordnung erlaſſen. Die neuen Beſtimmungen werden vom J. bis 14. Februar 1936 an den Anſchlagstafeln der Rathäuſer der Stadt Mannheim und der Gemeinden des Landbezirks Mannheim angeſchlagen ſein. UI Reichszuſchüſſe für Wohnungsteilungen und ⸗Ambau⸗ ten. Es wird wiederholt darauf hingewieſen, daß nicht rück⸗ zahlbare Zuſchi aus Reichsmitteln gewährt werden zur Teilung von Großwohnungen in kleine Wohnungen und zum Einbau von Wohnungen in ſeither nicht für Wohnungszwecke genutzte Räume, vorausgeſetzt, daß in jedem Falle einwand⸗ freie Wohnungen geſchaffen werden. Anträge können beim Hochbauamt— Abteilung Wohnungsfürſorge, Geſchäftszim⸗ mer 58, D 1(Pfälzer Hof)— eingereicht werden, woſelbſt auch mündlich Auskunft erteilt wird. Da die verfügbaren Mittel beſchränkt ſind und die Arbeiten ſpäteſtens am 1. April 1936 beendet ſein müſſen, haben nur ſolche Anträge Aus⸗ ſicht auf Erfolg, die umgehend eingereicht werden. Kammermuſikabend der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater heute Mittwoch, den 29. Januar, Beginn 20 Uhr, Werke von Franz Schubert, Richard Strauß und Auguſt Reuß. Ausführende: Studierende der Ausbildungs⸗ klaſſen Kergl, Müller, Oehler und Rehberg. 8 — Konfeſſionelle Büchereien. Zu einem Erlaß des Reichs⸗ erziehungsminiſters wird ausgeführt:„Wenn ich wiederholt darauf hingewieſen habe, daß Schule und Volksbücherei eng zuſammenwirken ſollen, ſo bezieht ſich dieſes Erſuchen nicht auf Pfarr⸗ und ſonſtige konfeſſionelle Büchereien. Büchereien, die von kirchlichen Körperſchaften und konfeſſionellen Ver⸗ einen unterhalten werden, ſind öffentliche Einrichtungen, die die kirchlich⸗ſeelſorgeriſche Arbeit durch Vermittlung religiöſen und kirchlichen Schrifttums unterſtützen wollen. Ihre Tä⸗ tigkeit wird durch dieſe beſonderen Aufgaben auf inner⸗ kirchlichem Gebiet gekennzeichnet und begrenzt. Dieſe Be⸗ grenzung unterſcheidet ſie deutlich von den Volksbüchereien, die ſich an die Volksgeſamtheit wenden und deren Arbeit ausſchließlich durch ſtaatliche Richtlinien beſtimmt wird. Bei dem grundſätzlichen Unterſchied zwiſchen konfeſſionellen Bli⸗ chereien und allgemeinen Volksbüchereien kann ein Zuſam⸗ menwirken zwiſchen Schule und konfeſſioneller Bücherei, wie es z. B. auch in der Zurverfügungſtellung von Schulräumen liegt, nicht in Frack 7 Geſellenwandern 1936 Der Reichshandwerksmeiſter hat jetzt die Richtlinien für das Geſellenwandern 1936 in der DAF erlaſſen. Die zur Wanderung zugelaſſenen Handwerksberufe ſind erheb⸗ lich erweitert worden. Vom Bauhandwerk ſind zu⸗ gelaſſen die Dachdecker, Glaſer, Tapezierer, Stukkateure, Gipſer, Maler und Zimmerer, vom Metallhandwerk die Schmiede, vom Holzhandwerk die Tiſchler und Stell⸗ macher, vom Nahrungsmittelhandwerk die Bäcker, Fleiſcher, Konditoren und Müller, weiter die Fri⸗ ſeure, Schneider, Schuhmacher, Buchdrucker und Buchbin⸗ der. Nur bei den Friſeuren und Schuhmachern iſt die An⸗ zahl der zur Wanderſchaft zuzulaſſenden Geſellen be⸗ ſchränkt. Das Geſellenwandern wird grundſätzlich nur in der Form des Austauſches durchgeführt. Zwei Geſellen mit den gleichen beruflichen und ſonſtigen Vorausſetzungen werden ausgetauſcht. Der Beſitz eines feſten Ar⸗ beitsplatzes iſt alſo Vorausſetzung für die Zulaſ⸗ ſung. Die Handwerksmeiſter, die einem Geſellen die Zu⸗ ſtimmung zur Beteiligung an der Wanderſchaft geben, übernehmen damit die Verpflichtung, den Austauſchgeſel⸗ len bei ſeinem Eintreffen unbedingt einzuſtellen. Für die Dauer der zwei Monate betragenden Wanderſchaft müſſen Aushilfen beſchäftigt werden. Nur charakterlich und politiſch einwandfreie, ſowie fachlich tüchtige und ledige Ge⸗ ſellen ſind zur Wanderſchaft zugelaſſen, Für Notfälle muß der Geſelle beim Antritt der Wanderſchaft mindeſtens 20 Mark vorweiſen. die Mitnahme von Fahrrädern iſt verboten, ebenſo wird es den wandernden Geſellen unterſagt, auf der Wanderſchaft Autos und andere Fahrzeuge um Mitnahme anzurufen. Während der Wanderſchaft iſt der Geſelle verpflichtet, in ſeinem Beruf zu arbeiten. Dauer und Art der Arbeit werden im Wanderbuch beſtätigt. Die Austauſchzeit be⸗ trägt neun Monate. Während der Wanderſchaft ſoll der Ge⸗ ſelle Unterkunft und Verpflegung möglichſt bei den Mei⸗ ſtern ſeines Handwerksberufs finden. Jeder Wanbergeſelle erhält von der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk ein Gutſcheinheft mit je 60 Gutſcheinen a 50 Pfennig, deren Einlöſung durch die Kreisbetriebsgemeinſchaften er⸗ folgt. on Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Dem Tbd.„Jahn“ ermöglicht es die milde Witterung dieſes Jahres, bereits ſchon am 15. Februar einen grö⸗ ßeren Vereinsausflug nach dem herrlichen Salzkammer⸗ gebirge zu unternehmen. Auf Grund der Reichsbund⸗ päſſe wird jedermann bedeutende Fahrpreisverbilligung gewährt, ſodaß ſich wohl niemand dieſes einzigartige Erlebnis entgehen laſſen wird. Zielpunkt der Wande⸗ rung iſt„Das weiße Rößl am Wolfgangſee“. Dortſelbſt gemütliches, ſtimmungsvolles Beiſammenſein mit Tanz. Wir bittet alſo heute ſchon Reiſekaſſen anzulegen und für die nötige Ausrüſtung zu ſorgen. Wer kennt nicht dieſe wunderbare Gegend aus der unſterblichen Revu⸗Operette „Im weißen Rößl“, die einen Welterfolg errungen hat. a in dieſer Gegend gerade Faſching iſt, werden wir uns dem bunten Treiben anſchließen und ſicher werden uns die Geſtalten und Gruppen aus jener Operette mannigfach begegnen. Eine ſchmiſſige Ländler⸗Kapelle wird unermüd⸗ lich mit den beliebten Schlagern zum Tanz aufſpielen. Da es im Salzkammergut lustig iſt und im„Weißen Rößl“ das Glück vor der Tür ſteht, ſo muß es um die ganze Sache etwas wunderbares ſein, wenn auch der Sigismund nichts dafür kann, daß er ſo ſchön iſt. Bekämpfung des Bettelunweſens In der Zeit vom 18. bis 23. November 1935 wurde im ganzen Land Baden eine größere Polizeiaktion gegen Bettler unter Einſatz ſämtlicher Beamten des ſtaatlichen Si⸗ cherheitsdienſtes durchgeführt. 313 Perſonen mußten wegen Bettels und Landſtreicherei angezeigt werden; 33 Wanderern wurden die Wanderbücher entzogen, 72 ausgeſchriebene Per⸗ ſonen konnten ermittelt werden. Dank der Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen der Regierung, den ſcharfen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Bettelunweſens und der helfenden Tätigkeit des Winterhilfswerkes iſt die Zahl der angezeigten Bettler und Landſtreicher von rund 1000 bei Durchführung einer entſprechenden Aktion im Jahre 1934 auf 300 bei der Aktion im Jahre 1935 zurückgegangen. Die gleichzeitig damit verbundene Beſtandsaufnahme der ſich in Baden aufhaltenden Zigeuner hatte das Er⸗ gebnis, daß auch ein erheblicher Rückgang des Auftretens der Zigeuner und der nach Zigeunerart wandernden Per⸗ ſonen im ganzen Land feſtzuſtellen iſt. Während bei der im Jahre 1934 erfolgten Beſtandsaufnahme der Zigeuner 1019 Zigeuner einſchließlich Frauen und Kindern in Baden erfaßt wurden, konnten jetzt nur noch 723 Zigeuner feſtgeſtellt werden. Infolge der ſcharfen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Zigeunerunweſens iſt die Zahl der Zi⸗ geuner in Baden darnach um faſt 300 geringer geworden als im Jahre 1934, 40 Zigeuner wurden bei dieſem Anlaß be⸗ ſtraft, und zwar wegen Betrugs, unehelichen Zuſammen⸗ lebens, Uebertretung der Zigeunerverordnung, Bettels und wegen Vergehens gegen das Kraftfahrzeuggeſetz. Eine große Anzahl ungültiger Ausweispapiere wie Wandergewerbeſcheine, Perſonalblätter u. ä. wurde den Zigeunern abgenommen. Die von allen Angehörigen der verſchiedenen Zweige des ſtaatlichen Sicherheitsdienſtes mit großem Eifer durch⸗ geführte Bettler⸗ und Zigeunerrazzia hat gezeigt, daß die ſcharfen polizeilichen Maßnahmen zu einem Erfolg geführt haben. Wie bekannt geworden iſt, wird das Land Baden in den Kreiſen der Wanderer und Landſtreicher deswegen als„heißes Land“ bezeichnet. Deutſche Jungarbeiter— fanget an! Eines der ſchickſalgeſtaltendſten und zukunftsweiſendſten Worte des Führers war jener denkwürdige Ausſpruch vom erſten Mai 1933:„Arbeit adelt!“ Während die marxiſtiſche Irrlehre den Arbeiter ſtets als„Sklaven des Kapitals“ hin⸗ ſtellte und das entwürdigende Wort„Prolet“ für ihn prägte, ſtellte Adolf Hitler den deutſchen Arbeiter als gleichwertigen Volksgenoſſen in die neue deutſche Volksgemeinſchaft. Von nun an war die deutſche Arbeit als eine der tragenden Säulen des neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands aner⸗ kannt. Das Wort„Arbeiter“ wurde zu einem Ehrentitel. Viel weiter auch wurde der Begriff des„Arbeiters“ geſpannt als früher. Klaſſenſcheidewände wurden niedergeriſſen. Ohne Rangunterſchied ſtand der Arbeiter der Fauſt neben dem Ar⸗ beiter der Stirn. Ihren ſichtbaren Ausdruck findet dieſe völlige Umgeſtaltung der Schichtung des deutſchen Volkes im 5 Reichsberufswettkampf der deutſchen ugend. Das Wort vom„Adel der Arbeit“ iſt aber nicht nur ein Ehrentitel, ſondern es legt auch Verpflichtung auf. Wie in früheren Zeiten der Adel der Geburt zu Höchſtlei⸗ ſtungen auf dem Gebiete der Heeresführung und in der Staatsleiſtung verpflichtete, ſo erfordert der Begriff vom Adel der Arbeit von jedem Einzelnen ebenſolche Höchſtleiſtung in ſeiner Berufsarbeit. Der Gedanke des Wettkampfes iſt dem Sport ent⸗ nommen. Gerade in dieſem Jahre der Olympiade werden ſich die beſten Sportler der Welt in friedlichen Wettkämp⸗ fen meſſen. Der Reichsberufswettkampf wird gewiſſermaßen ein„Olympia der Arbeit“ werden. Er ſoll Ehrgeiz Ab Freude an der Berufsarbeit und Stolz auf eigenes önnen. — Bilder der Kriegsmarine für Schulen. Um das Ver⸗ ſtändnis für die Kriegsmarine unter der heranwachſenden Jugend zu wecken und zu fördern und insbeſondere auch, um auf lange Sicht für die Marineoffizierslaufbahn zu werben, beabſichtigt der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, ſämtlichen höheren Schulen des Reiches eine Anzahl Bilder von Schiffen der Kriegsmarine zugehen zu laſſen. Wie der Reichserziehungsminiſter beſtimmt, ſind die Bilder nicht in den Klaſſenzimmern, ſondern an allgemein zugänglichen und ſichtbaren Stellen des Schulgebäudes aufzuhängen. Regelung des Wettbewerbs in der Weinbauwirkſchaft. Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Garten- und Weinbauwirtſchaft hat eine Anordnung be⸗ treffend die Regelung des Wettbewerbs in der Weinbau⸗ wirtſchaft erlaſſen. Danach iſt den Weinerzeugern, Wein⸗ verteilern, Traubenſüßmoſt⸗ und Schaumweinherſtellern, die Mitglieder der Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsver⸗ bände ſind, die mittelbare oder unmittelbare Gewährung, Vermittlung oder Inausſichtſtellung von Darlehen, die Uebernahme von Bürgſchaften, ſowie die Gewährung von Krediten jeder Art an Inhaber, Pächter oder Mieter von Abſatzſtätten, an deren Angehörige, Angeſtellte oder ſonſt an der Abſatzſtätte intereſſierte Dritte verboten. Das gleiche gilt für ſonſtige Abkommen, Geſchäfte oder Leiſtungen, die den gleichen wirtſchaftlichen Zweck verfolgen. Das Verbot gilt nicht für die Gewährung eines Warenkredits bis zu Die Reichsſinanzen Steuerbetrug wird in Zukunft ſtrenger beſtraft. Bei einer Betrachtung der Steuereinnahmen des Reichs in den erſten neun Monaten des Rechnungsjahres 1935, alſo vom 1. April bis 31. Dezember 1935, weiſt der Staats⸗ ſekretär des Reichsfinanzminiſteriums Fritz Reinhardt in der „Deutſchen Steuerzeitung“ darauf hin, daß in den meiſten Fällen das Einkommen 1934 weſentlich größer geweſen ſei als 1933. Zum erſten Male habe ſich das hohe Veranlagungsſoll für das Jahr 1934 im Dezember 1935 ausgewirkt. Das Mehr des Aufkommens an veranlagter Einkommensſteuer habe im Dezember 1935 gegenüber dem gleichen Monat des Vormonats 75 Millionen Mark betragen. Das Aufkommen an Steuern insgeſamt habe für die erſten neun Monate des Rechnungsjahres 1935 7190.4 Mil⸗ lionen Mark ergeben gegenüber 6081.5 Millionen Mark in der gleichen Zeit 1934 und 5147.8 Millionen Mark in der gleichen Zeit 1933. Die Verbeſſerung im geſamten Rech⸗ nungsfahr 1935(das noch bis zum 31. März 1936 läuft) gegenüber 1934 werde wahreſcheinlich 1300 Millionen Mark erreichen, das Mehr gegenüber dem Rechnungsjahr 1933 werde rund 2400 Millionen Mark betragen. Dieſe Ver⸗ beſſerung ſei deingend erforderlich, um die Abdeckung der Vorbelaſtungen und die Finanzierung des Aufbaues der deutſchen Wehrmacht zu ermöglichen. Die Anteile der Länder und Gemeinden an dem Aufkommen an Reichsſteuern müßten begrenzt werden zugunſten der größeren Aufgaben des Reichs. Die Länder und Gemeinden müſſen ſich im weſentlichen auf das Mehr⸗ aufkommen an eigenen Steuern der Länder und Ge⸗ meinden beſchränken. Im Rechnungsjahr 1936 müſſe und werde das Aufkommen noch weſentlich größer ſein als das⸗ jenige von 1935. Auch die weſentliche Verbeſſerung im Jahre 1936 ſei dringend erforderlich zur Erfüllung der genannten beiden Aufgaben. Es müſſe Ehrenſache eines jeden Volksgenoſſen ſein, durch gewiſſenhafte Abgabe aller ſeiner Steuererklärungen und durch pünktliche Erfüllung aller ſonſtigen ſteuerlichen Verpflichtungen tatkräftig mitzuwirken. Steuerverkürzungen durch falſche Eintragungen in Bücher und falſche Angaben. bei der Abgabe von Steuererklärungen würden in Zukunft drei Monaten. Beſtehende Abkommen ſind zum nächſtmög lichen Termin zu kündigen. Die Anordnung gilt auch ih Herſteller und Verteiler von Apfelſüßmoſt. Zur Verme⸗ dung unbilliger Härten können im Einzelfall Ausnahmen zugelaſſen werden. i Im Zeichen der Treue Winterhilfsabzeichen aus Leder. Das Winterhilfswerk beſchert uns in dieſem Jahr W zeichen aus den mannigfachſten Werkſtoffen. Nach den Holz⸗ und Keramik⸗Schiffchen waren die Edelſtein⸗ u Erzplaketten ſowie die bunten Weihnachtsreiterlein ſeh begehrt. Am 2. Februar gelangt nun ein Lederabzeiche mit der Wolfsangel, der altgermaniſchen Rune der Treiz zum Verkauf. Das Abzeichen wurde hergeſtellt in den Mittelpunkte der Buchbinderei und Lederinduſtrie in Leipzig und Offen, bach. Gebiete, die unter dem wirtſchaftlichen Niedergang der Nachkriegsjahre ſchwer gelitten hatten. Der Auff des Winterhilfswerks gab hier den arbeitsloſen Volksg noſſen auf Monate hinaus Arbeit und Brot und bahn darüber hinaus eine Umſtellung auf andere Betätigung; möglichkeiten an, die auch für die Zukunft eine Beſſerun der Arbeitslage in den betreffenden Gewerbezweigen e hoffen läßt. So ſchlicht das Abzeichen ſein mag, ſo viel handwer liches Können ſteckt in ihm. Die kreisrunden Lederauz ſchnitte werden ausgeſtanzt, worauf die Farbe der Grun fläche aufgedruckt wird, ein Arbeitsvorgang, der ſorgſam⸗ Aufmerkſamkeit verlangt. Höchſte fachliche Anſprüche ſtel der Druck der in Hochrelief gehaltenen Rune, muß doß der Reliefdruck genau auf die vorgedruckten Farben paß ſen, was bei der Verſchiedenartigkeik des Leders in Stör und Beſchaffenheit oft erhebliche Schwierigkeiten bereite Den Straßenverkauf der anſprechenden Abzeichen wer den am 2. Februar SA, SS, NSKͤK und NSdSt übe nehmen. Ganz Deutſchland wird es aber als ſeine Pflich anſehen, die WHW⸗Parole des Monats Februar zu ver, wirklichen,„verſchworen in Treue zum Volk“. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Donnerstag, 30. Januar 1936. 8 Uhr abends: Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. (Anläßlich des Tages der Machtübernahme du den Führer und der nationalen Erneuerung.) Kirchenchor⸗Probe fällt aus. Winter üs werk des deutſefſenf Been) Lee Am Donnerstag, den 30. Januar 1936 werden ah alle Winterhilfs⸗Betreuten Gutſcheine ausgegeben. Gruppe A von 9— 9.30 Uhr Gruppe B von 9.30—10 Uhr Gruppe F von 10—11 Uhr Rathaus, Zimmer 5. Gruppe C von 9— 10 Uhr Gruppe D von 10—11 Uhr Gruppe E von 11—12 Uhr Rathaus, Zimmer 1. Die Einteilung iſt genau einzuhalten. J...... vv. Kameradſchaſt ehemaliger Soldaten. Die Kameradſchaft beteiligt ſich an der Beerdigung des 2 6 Erich Fink morgen Donnerstag Rachmittag 2 Uhr von der Leichenhalle Antreten ¼ Uhr im Lokal„Zum Badiſchen Hof“. i Der Kameradſchaftsführer. Schützen aus. 5 Berſammlungs⸗ Kalender. Tv. 98(Handballabteilung). Heute abend findet umſtände⸗⸗ halber das Training der Spieler ſtatt. Anzeigen helfen Ihnen kaufen; ſie helfen dem Wer⸗ bungtrei⸗ benden ver lammein 5fl. 85 und das 588 am 2.Sebruar wieder für das U 5 78 Zelle geschriebenem städtisch. Muster für Baubandwerker nach vor- zu haben in der Neckarbote-Druckerei. ſtrenger beſtraft werden als bisher. Todes-Anzeige. f innigstgeliebter Sohn 22 Jahren. Mannbeim-Seckenbeim,„ 29. Januar 1936. TFT——TT——————TTT—T————-—————————- DF 2—————ů—— Nach Gottes Ratschluß verschied am 26. Januar unser unvergeßlicher, Erich Fink Schütze im Schützenregiment Nr. 2, 8. Komp., Meiningen infolge eines Unglückcsfalles und hinzugezogener Krankheit im Alter von nahezu Ini tiefer Trauer: Familie Gustav Horwedel-Fink 7 Gustav Roth nebst Kind Georg Penn Fräulein Else Strohmenger. Gut möbliertes Verloren . 6 1 goldene 5 0 8 fer Armbandul 1 oppenheimen 0 5 bermieen Abzugeben gg Zu erfragen in der Belohnung in 6 Geſchäftsſt. d. Bl. Geſchäftsſt. d. „—— Tanzschule Hamme 1 NMhm.- Seckenbel 55 e Achernerstraße 5 — Kursbeginn 3. Februar . N Aumeldung erbele, ... 8 Kinder ...... 6 5 n t Jof eden 0 Die Beerdigung findet Donnerstag, 30. Januar, nachmittags 2 Uhr, 1 11 8 n f 8 von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. f. * ö Inserieren 2 FPFFFFPFFFTFFPPPTPTFV bringt Gewinn 8 Sonntag, 2. Februar, Jobfisſhe heute Nachmittag eintreffend! Kabliau im Ganzen Pfund 2 Pfg. Kabliau im Anschnitt Pfund 24 Pfg. Kabliau-Filet Pfd. 35 Pfg. Paniermehl, Weckmehl, Zitronen Große Auswahl Fettheringe in versch, feinen Tunken Dose ab 30 Pfg. Orangen, blond 3 Pfund 55 Pfg. Sbrvslat- und Salamiwurst * Bunter NN der bekannten Rundfunksänger Die lustigen Fünf mit dem Weitstadt-Mariete- Programm. Ein Abend vie er sein 38 Karten bei: Buchhandlung Behringer, Buchhandlung Zimmermann. Buchhandlung Kreutzer und Schloß wirtschaft. n Eintritt 5 S. 0. S0. 5 27 Pfund 1.85 Mk. Schlog-Saal, Seckenheim 09 Auch fit Vermel N ahmen ahr ach den in⸗ un in geh ibzeicheh r Treu lpunkle d Offen der ang Auſſeß Volksge bahn tigung eſſeruß f igen en mdwer ederaus Grund rgſamſſ che ſtel ib daß den paß 1 Stärk bereite en wer, B über e Pflich zu ve irche. erle. te duth ing.) erden a . 0 — rlore oldene nbandun Löwen“ be denheimeſ zeben geit nung in üftsſt. d. B. 7 ame eckenbel⸗ straße — — beginn bruar ug iiber, fiat füt, 8 e win Nr. 24 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 29. Januar 1936 die neue Wirtſchaftsanſchauung. Zemeinſchaftsgedanke und wahrer Sozialismus. Eſſen 29. Januar. Auf einer Kundgebung der Arbeitsfront in Eſſen am Dienstagabend hielt der Reichspreſſechef der NSDAP, Dr. Dietrſkch, eine großangelegte Rede über das Thema: „Das Wirtſchaftsdenken im Dritten Reich“. Er führte u. a. aus: Wir wiſſen, daß die unheilvolle Zerſplitterung des po⸗ litiſchen Denkens, die der Nationalſozialismus beſeitigt hat, von der Wirtſchaft ausgegangen war. Skrupelloſer kapi⸗ taliſtiſcher Wirtſchaftsgeiſt und blinder marxiſtiſcher Haß ſind die Urſachen dieſer nationalen Zerriſſenheit geweſen. Und deshalb iſt es von ſo außerordentlicher Wichtigkeit, daß der gewonnenen einheitlichen Weltanſchauung im deutſchen Volke auch eine einheitliche Wertſchaftsanſchauung entſpricht. Die wirtſchaftliche Gedankenwelt des Liberalismus war über ein Jahrhundert lang beherrſcht von der ſogenannten klaſſiſchen Nationalökonomie. Dieſe ſogenannte klaſſiſche Nationalökonomie geht aus von dem Einzelmenſchen und ſeiner wirtſchaftlichen Vernunft, d' ihn verpflichtet, mit dem kleinſtmöglichen Einſatz von Arbeit nach dem größt⸗ möglichen Erfolg zu ſtreben. Es iſt der reine, nackte Egois⸗ mus, der hier zum größten Prinzip, zum Träger des wirtſchaftlichen Lebens überhaupt erhoben wird. In der Praxis hat dieſes Prinzip uns den Klaſſenkampf von oben und unten beſchert. Erſt der Nationalſozialismus hat dieſem Spuk, der das wirtſchaftliche Denken vernebelt, ein gründliches Ende be. reitet. Er begann den Neubau von Grund auf. Der oberſte wirtſchaftliche Leitſatz ſeines Programms lautet nicht„Durch Eigennutz zum Gemeinnutz“, ſondern umgekehrt„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“. Gemeinnutz geht vor Eigennutz— das iſt die wahre Parole wirtſchaftlicher Vernunft, die nicht nur das wirt⸗ ſchaftliche Leben der Nation fruchtbar, ſondern es auch für den Einzelnen erfolgreich werden läßt. Wir Nationalſozialiſten ſind nicht ſo hirnverbrannt, das geſunde perſönliche Erfolgſtreben zu unterbinden und da⸗ mit den ſtärkſten Motor der menſchlichen Wirtſchaft abzu⸗ droſſeln. Im Gegenteil, wie der Nakionalſozialismus mit allen Kräften beſtrebt iſt, die Perſönlichkeit innerhalb der Gemeinſchaft zur Entfaltung und für die Gemeinſchafl zur Geltung zu bringen, ſo forderk er auch im Rahmen ſeiner Volkswirkſchaft die Perſönlichkeitsleiſtung als ihre ſtärkſte und durch nichts zu erſetzende Kraft. Wir wiſſen, daß ſie der ſtärkſte Träger des wirtſchafklichen Fortſchritts und die unerläßliche Vorausſetzung unſerer Kulkur iſt. Die Rückſicht auf das Gemeinwohl iſt für den Volksgenoſſen im nationalſozialiſtiſchen Staat die Wahr⸗ nehmung ſeines eigenen Intereſſes, das mit dem der Gemeinſchaft unlöslich verbunden iſt. Wer jedoch an dieſen Vorteilen innerhalb der Gemeinſchaft teilnimmt und ſich als Einzelner trotzdem von ſeinen Verpflichtungen auf Koſten der Anſtändigen drücken zu können glaubt, der iſt nichts anderes als ein Betrüger am gemeinſamen Werk und ver⸗ dient die Verachtung Aller. Dieſer Gemeinſchaftsgedanke des Nationalſozialtsmus iſt keine theoretiſche Phraſe, kein leerer Begriff, kein bil⸗ liges Schlagwort, ſondern hat zum erſtenmal dem Wort Sozialismus lebendigen Inhalt gegeben. Unſer Sozialis⸗ mus iſt nicht weltfremde Utopie, ſondern naturgegebenes blutvolles Leben. Er iſt der Sozialismus der Hilfsbereit⸗ ſchaft für die Aermſten der Armen und der Sozialismus der Leiſtung für alle Schaffenden. Der Nationalſozialis⸗ mus hat alle Vorrechte der Geburt und des Standes be⸗ ſeitigt, dafür aber das Vorrecht der Natur wiederhergeſtellt. Indem er allen Volksgenoſſen— nach den gegebenen Ma⸗ ßen der Natur— die gleiche Chance gibt, unternimmt er es nicht— welch künſtliche Utopie!— die Ungleichheit der Menſchen zu beſeitigen, ſondern die Ungleichheit der Be⸗ Vitamingehalt dingungen, unter denen ſie arbeiten! Wir haben im deut⸗ ſchen Volke eine wirtſchaftliche und ſoziale Ordnung einge⸗ leitet, in der ſeder Volksgenoſſe, was er auch ſei und woher er auch kommt, zu den höchſten Stellen der Wirtſchaft und des Staates emporſteigen kann, wenn er nur die Kraft, den Willen und die Fähigkeit dazu hat. Das kapitaliſtiſche Wirtſchaftsſyſtem iſt aogelöſt durch das nationalſozialiſtiſche, das von einer ganz anderen Gei⸗ ſteshaltung getragen iſt und das anderen inneren Geſetzen gehorcht, als ſie die kapitaliſtiſche Wirtſchaft beherrſchen. Landbau und Forſchung Vortragstagung des Reichsnährſtandes. Berlin, 28. Januar. Anläßlich der Grünen Woche wurde eine Vortragstagung des Reichsnährſtandes in Gemeinſchaft mit dem Forſchungs⸗ dienſt(Reichsarbeitsgemeinſchaften der Landbauwiſſenſchaft) von Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter R. Walter Darre eröffnet. In ſeiner Rede ſtellte er den Gedanken der Ordnung voran. Erſt als die nationalſozialiſti⸗ ſche Staatsführung auch auf dem Sektor der deutſchen Ernährungswirtſchaft Ordnung geſchaffen habe, habe das deutſche Landvolk ſeine Kraft im deutſchen Erzeugungsraum entfalten können. Unſeren Worten müſſen immer die Taten folgen. Aus dieſem Grunde muß verlangt werden, daß das deutſche Land⸗ volk, das Führerkorps des Reichsnährſtandes und die Land⸗ bauwiſſenſchaft in gemeinſamer Arbeit die noch beſtehenden Schwierigkeiten in der deutſchen Selbſtverſorgung überwinden. Demgemäß habe ich die Schaffung des Forſchungsdien⸗ ſtes für notwendig gehalten. Es bedarf des Einſatzes aller Mitte! der Technik, des Geiſtes und des Willens, wenn wir vorwärts kommen wollen. Zwei Phaſen der Erzeugungsſchlacht können wir bis jetzt unterſcheiden. Im erſten Abſchnitt galt es, das Land⸗ volk mit den ihm zufallenden nationalpolitiſchen Aufgaben vertraut zu machen. Dies iſt geſchehen und auch weiteſt⸗ gehend gelungen. In dem fetzt in Angriff genommenen zweiten Abſchnitt der Erzeugungsſchlacht gilt es, bis in den letzten Bauernhof hinein den Leiſtungsgedanken zu tragen und dem Landvolk die Mittel und Wege zur Leiſtungsſteigerung zu weiſen. Wir werden unbeirrt unſer nationalſozialiſtiſches Auf⸗ bauwerk zu Ende führen. Unſer Wille kennt in dieſer Bezie⸗ hung keine unüberwindlichen Hinderniſſe. Arbeit und Ernährung Die einſeitigen Butterbrote. Der Urſprung aller menſchlichen Arbeitskraft iſt die Ernährung. Macht man ſich klar, daß Millionen Werk⸗ tätige in den Achtſtundentag eingeſpannt ſind, der ſie alſo einen großen Teil ihres Lebens an die Arbeitsſtätte feſſelt, ſo erkennt man, wie wichtig gerade die Geſtaltung der Ernährung während der Arbeitszeit iſt. Es iſt ja für jeden, der ſich mit der Ernährungsfrage beſchäftigt, ſelbſtverſtänd⸗ lich, ſo ſchreibt Dr. Margarethe Nothagel, Referentin im Amt für Volksgeſundheit der NSDAP, im„Zentralblatt für Gewerbehygiene und Unfallverhütung“, daß die einſeitige Ernährung mit belegten Broten, mit„Stullen“, während des Tages höchſt ungeſund iſt. Die Zuſammenſetzung ſolcher Mahlzeiten iſt gänzlich falſch, da in der Hauptſache Wurſt als Belag gegeſſen wird und alle Teile des Eſſens einen mehr oder weniger großen Säureüberſchuß ergeben, der den Organismus belaſten muß, beſonders dann, wenn ſich die Brotmahlzeiten am Tage wiederholen. Eine Zugabe von Obſt, Tomaten, Radieschen oder dergleichen würde den Schaden ſchon erheblich mindern. Vor allen Dingen aber muß die Mittagsmahlzeit der⸗ artige Schäden ausgleichen. Es ſollte z. B. dabei kein Kantineneſſen ohne Gemüſe geben. Friſche Salate, im Sommer immer preiswert und billig, werden im Winter erſetzt durch Salate aus Rot⸗ oder Weißkohl, Sauerkraut oder Möhren, die in der Herſtellung meiſt weniger Arbeit erfordern als die Gemüſevorbereitung zum Kochen. Maſſen⸗ mahlzeiten im Kantinenbetrieb werden immer ein längeres Warmhalten d im großen Keſſel erfordern. Der wir infolgedeſſen beim gekochten Gemüſe ſtark herahgeſetzt. Für mitgebrachtes Eſſen gilt natür⸗ lich das Gleiche. Die in der Familie eingenommenen Mahl⸗ zeiten müſſen die nötige, individuelle Ergänzung bringen. Allgemein muß hier immer wieder betont werden, daß nicht die Größe des Fleiſchſtückes, ſondern die Ergänzung durch Gemüſe, Obſt und dergleichen den Wert des Eſſens entſcheidet. Es gilt, einen beträchtlichen Teil Volksgeſundheit zu erhalten. Das Wiſſen um die Be⸗ deutung einer ausgleichenden Ernährung muß an jeden ein⸗ zelnen herangetragen werden. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Donnerstag, 30. Januar: 10.15 Schulfunk; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 16 Häusliche Kammermuſik; 16.30 Unterhaltungsmuſik; 17.30 Launiger Leitfaden für Sprachfreunde; 17.45 Das aktuelle Buch; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Idomeneo, Oper von Mo⸗ zart; 21.30 Aufbruch der Nation, geſchichtliches Hörbild zum 30. Januar; 22.30 Spätabendmuſik. Freitag, 31. Januar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauern⸗ funk; 15.15 Was bringen die Zeitſchriften des Monats?; 15.30 Ich ſtand auf Berges Halde. 15.45 Dichter aus unſerem Gau; 17.30 Bewegliche Plankoſtenrechnung; 17.45 Karger Boden— wenig Land, Fahrt durch die Eifel; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Die Nibelungen, Vorſpiel und Szenen aus Siegfrieds Tod; 21.30 Aus drei Serenaden; 22.10 Gruß an Emil Strauß; 22.20 Funkbericht vom 7. inter⸗ nationalen Reit⸗ und Fahr⸗Turnier; 22.30 Sportſchau der Woche; 22.45 Unterhaltungskonzert. Samstug, 1. Februar: 8.45 Auf zum Staatsjugendtag— HJ ⸗Sport; 9 Sende⸗ pauſe; 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sendepauſe; 15.15 Jugendfunk; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Mit den fliegenden Fahnen.. Volk ſingt ſeine Geſchichte; 18.20 Stegreifſendung; 18.30 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 18.40 Wochenſchau des Zeitfunks; 18.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 19 Unterhaltungskonzert; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Die große Sünderin, Operette von Künneke; 22.30 .. Und morgen iſt Sonntag. Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 30. Januar: 8.30 Blasmuſik; 9.30 Gegenſtände im Haushalt.... die wir haben und nicht benutzen; 9.45 Sendepause, 10.15 Nichts geſchieht, wenn nicht ein Wille befiehlt, Feierſtunde zum Tag der deutſchen Revolution; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Man lernt nie aus, Geſpräch; 16 Zur grünen Woche, bunter Nachmittag; 17.45 Fünftauſend Schwaben folgen dem Rufe des alten Fritz und ſiedeln im Oſten des Reiches; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Mozart⸗ Zyklus; 21.30 Heldiſche Feier, Dichtung; 22.20 Funkbericht vom 7. internationalen Reit⸗ und Fahrturnier; y Freitag, 31. Januar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepause; 10.15 Für alle ſchafft des Bauern Kraft, Hörfolge; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Kinderfunk, 16 Hei⸗ tere Muſik am Nachmittag; 17.45 Kette und Schu boom alten Tuchweber; 19 Zum 70. Geburtstag von Emil Strauß: 19.30 Zweites offenes Liederſingen; 20.10 Die Nibelungen, Vorſpiel und Szenen aus Siegfrieds Tod; 21.30 Drei Se⸗ renaden; 22.20 Worüber man in Amerika spricht; 22.30 Anterhaltungskonzert. 5 Samstag, 1. Februar: 8.30 Blasmuſik; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Befehl ausge⸗ führt, Hörſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Württembergiſche Führer und Führerinnen der HJ tagen, Hörbericht, anſchl. Ruf der Jugend; 16 Der frohe Samskagnachmittag; 18 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30 Heitere Moralpauke; 19 Anter⸗ haltungskonzert; 20.10 Bunter Abend; 22.20 Funkbericht vom 7. internationalen Reit⸗ und Fahrturnier; 22.30.. und morgen iſt Sonntag, frohes Wochenende. Von Robert Fuchs ⸗Liska. 26 Dela blieb ziemlich lange ſtill, bevor ſie ſanft ſagte:„Das erſtemal, daß Sie ſo etwas wie eine perſönliche Werbung wagen, Herr Kommerzienrat.“ „Nicht das fremde Herr“, bat er,„Wenn wir nicht als gute und vertraute Freunde fahren, muß ich nämlich aus⸗ ſteigen. Und Sie wiſſen doch, wie ſchwer mir das Laufen fällt.— Alſo gut, laſſen Sie meine poeſieerfüllten Worte bon vornherein mal als Werbung gelten. Wie denken Sie darüber?“ „Ich bin weder erſchreckt noch erſtaunt. Mein Vater 118 mir Ihre Abſichten ſchon angedeutet. Ich mußte demna vorbereitet ſein, daß Sie ſich einmal äußern würden.“ „Nicht erſchreckt und nicht erſtaunt“, erwähnte Leuenberg mit betrübtem Geſicht.„Wenn Sie mich das ins Deutliche übertragen laſſen, ſo heißt es mit anderen volkstümlicheren Worten: es iſt Ihnen ſchnuppe.“ „Wäre Ihnen denn gedient mit dem Einverſtändnis eines Mädchens, das ſein erſtes Erlebnis von Herzensno noch nicht ganz überwunden hat?“ „Wahrſcheinlich nicht, Delachen“, ſtimmte er bei.„So wird mir ſchlioßlich nichts weiter bleiben, als den glücklicher Mann zu beneiden, dem Ihre ſtandhafte Treue gilt. Na, auch gut. Wenn wir nur Freunde bleiben, ſo daß ich wenig: ſtens ein bißchen Anteil an Ihrem Herzen habe.“ Sie unterließ es, ihn deſſen mit Worten zu verſichern⸗ Aber gls er jetzt ihre Finger loslaſſen wollte, war Dela es, die ſeine Hand nicht freigab. Er wurde verlegen und wagte ſich nicht zu rühren. So ſaßen ſie ſchweigend nebenein⸗ ander, bis der Kraftwagen vor dem alten Häuschen hielt. .„* 4 Kommerzienral Leuenberg begab ſich gleich nach der Heimkehr in ſein Wohnzimmer, das im oberſten Geſchoß der Villa gelegen war. Es war ein beſcheidener kleiner Raum mit wundervollem Ausblick auf das Elbtal.. 5 Leuenberg trat an das kleine Fenſter und ſchob die alt⸗ modiſchen, der Stubeneinrichtung angepaßten, großmuſterig „Herzensnot.“ weißen Gardinen beiſeite. Drunten lag das vom ſonnigen auskommen können“ R 8 Lenz wie mit froher Verheißung überglänzte Land. In der Ferne flimmerte der Elbſtrom mit gleißendem Gewäſſer. Lange ſtand der reiche Mann vor dieſem Anblick und ließ ſeine Gedanken ſchweifen. Mit einem tiefen Seufzer befreite er ſich von ſeinem Verſunkenſein und öffnete einen einfachen alten Kleiderſchrank. Hier hatte der Hochzeits⸗Bratenrock des Vaters Leuenberg noch eine Stätte gefunden. Doch den Schrank wies ein beſonderes Fach auf, das dem zur Zimmer⸗ einrichtung nicht paſſenden neuzeitlichen Fernſprechapparat zum Verſteck diente. Leuenberg ſetzte die Drehſcheibe in Bewegung, bis die eingeſtellte Nummer ſich meldete. „Sind Sie ſelbſt da, Vehlow?“ begann er das Geſpräch. „Nun, lieber Freund, Sie wiſſen ja, daß der Verſuch der Chapiro, ein eigenes Unternehmen zu gründen, mißglückt iſt. Die Geſchichte veranlaßt zu einer perſönlichen Frage: Wie ſteht es nun eigentlich mit Ihrer Ehe? Ah ſo, Ihre Gattin iſt mit Ihrem Einverſtändnis in Berlin. Nächſtens endgültige Ausſprache mit ihr? Mein lieber Mann, nächſtens iſt ein äußerſt dehnbarer Begriff. Nun hören Sie mal gut zu, was ich ſage: Fräulein Rademar hat Ihnen ſehr verübelt, daß Sie ſich damals in Berlin nicht blicken ließen. Wenn Sie den Riß leimen wollen, der ſich meiner Beobachtung nach mehr und mehr guftut, ſo müſſen Sie ſich dazuhalten. Wollen Sie übermorgen Vormittag hoch zu Roß auf der Hofewieſe erſcheinen? Ja. Gut. Sie werder mich und jemand anders dort kreffen.“ Bevor Vehlow noch etwas erwidern konnte, hing Leuen⸗ berg den Hörer ein und unterbrach die Verbindung. Er ſchloß den alten Schrank und trat wieder ans Fenſter. Ein paarmal ſchrillte die Klingel hinter der Schranktür. Es konnte nur Vehlow ſein. Der Kommerzienrat überhörte den Anruf abfie ich. Er hatte ſeiner Menſchenpflicht ge⸗ nügt. Nun gab es nur noch eines: Delas Entſcheidung! Hatte ſie überwunden, dann—— doch er wollte nicht Pläne machen. 5 N 35CCG CCC Abſichtlich war der Kommerzienrat lange vor der mit Dela zum Morgenritt verabredeten Stunde gekommen. Als die alte Lene ihm die Haustür geöffnet hatte, beſtimmte er: „Dem gnädigen Fräulein ſagen Sie nicht, daß ich ſchon da bin. Ich will ungeſtört etwas mit dem Herrn Oberſt be⸗ ſprechen.“. 5 Oberſt Rademar wunderte ſicht„Nanu— zu Fuß? Wo Sie doch ſonſt ohne Ihre übelduftende Benzinkutſche nicht . 8 ſucher durchbohrend an. „Ich bin auf Schleichwegen, mein werter Golondrina“, ſcherzte Leuenberg.„Da taugt der ratternde Motor nicht. Ich könnte aber auch ſagen: ich wage mich in die Höhle des Löwen, da kommt man möglichſt beſcheiden.“ Der alte Herr muſterte ſeinen Beſucher mißtrauiſch und meinte:„Man ſieht's Ihnen an, daß Sie etwas auf dem Herzen haben. Hoffentlich kommen Sie mir nicht mit neuen Vorſchlägen wegen meines Hauſes.“ „Nicht die Spur“, verſicherte der Kommerzienrat.„Es bleibt bei dem verabredeten äußeren Umbau. Sobald Sie ſich entſchieden haben, welches Bad Sie aufſuchen wollen, und ſobald Sie im Mai abgeſegelt ſind, geht der Umbau los. Im Hochſommer halten Sie dann Einzug im neus⸗alten Häuschen.“ 5 „Um mir das zu ſagen, kommen Sie mit ſo feierlicher Miene?“ brummte Rademar. Leuenberg nahm in der Ecke des Sofas ſeinen Stamm⸗ platz ein. 5 a „Mein Feierlichſein iſt der Bedeutung des Tages ange⸗ paßt“, erklärte er.„Es iſt der Tag der Entſcheidung. Zu⸗ nächſt, lieber Oberſt, möchte ich feſtſtellen, ob ich Ihnen als Schwiegerſohn willkommen wäre.“ Es klang trotz aller Rauheit herzlich, als der alte Herr bejahte:„Ich habe mich nach und nach an Sie gewöhnt. Etwa ſo, wie man ſich an einen Stiefel gewöhnt, der an⸗ fangs ein bißchen drückt. Das letzte Wort hat ſchließlich meine Tochter zu ſagen.“ „Sie wird es heute ſprechen“, gab Leuenberg bekannt, „Das freilich mehr verblümt und auf Umwegen. Nun bin ich gekommen, mein lieber guter alter Freund, um Sie an etwas zu erinnern. Sie wiſſen doch noch, daß Sie mir Ihr Soldatenwort gaben, keine Winkelzüge zu machen, wenn Dela ihre Wahl getroffen hat?“ 5 8 „Ich ſtehe ſelbſtverſtändlich zu meinem Wort“, polterte der Oberſt.„Soeben hörten Sie doch, daß ich mich an Sie ge⸗ wöhnt habe. Bei Ihnen muß man ſtets alles zweimal ſagen“ „Gut, ich danke Ihnen“, ſagte der Kommerzienrat mit ernſter Miene.„Nun wollen wir aber mal Probleme wälzen. 5 Angenommen, nicht ich bin es, dem die Wahl Delas gilt. o 8 5 a 8 Dem Oberſt dämmerte ein Verdacht. Er ſtarrte den Be⸗ „Machen Ste hier etwa den Brautwerber für einen wiſſen Jemand?“ ſuchte er zu ergründen. Aus der Höhe Von Conrad Ferdinand Meyer. Schreitend meinen Höhenpfad, Seh ich, ſtalt lebend'ger Flut, Unter mir des Eiſes Flur, Drauf der Wettlauf Tauſender Anermüdlich ſich ergötzt. Horch! Ein dunkel Geiſterlied, Wie des Bienenkorbs Geſumms: Dröhnend ſonder Ankerbruch Durch die reine Winterluft Des geſtählten Schuhes Ton! Meiner Jugend einz'ge Luſt Läutet dumpf zu mir empor. Sie nannten ihn in der Kolonne den „Königstiger“. Die im Dorf gingen ſcheu um ihn herum. Den Vater hatten die Göt⸗ ter geholt, als er im Jahre 1895 mit den fremden weißen Sahibs zu dem Gipfel des Götterberges aufgeſtiegen war. In der Eis- wüſte des Diamiraigletſchers ſind ſie ver⸗ ſchollen. Wer ſich gegen die Götter erhebt, fällt ihrem Zorn anheim, ſagt das Dorf. Von dem mißglückten Angriff 1932 war Sepang zurückgekommen. Aber die im Dorf mieden ihn ſeither nur noch mehr. Als der engliſche Commander ihn vor einigen Wo⸗ chen mit der Führung der Trägerkotonne für den neuen Angriff auf den Gipfel berief, da gab es für Sepang keine Ueberlegung. Das Blut des Vaters rief und war ſtärker als die Stimme des Dorfes, des Weibes und des Kindes. Sepang war von einer ungewöhnlichen Willenskraft und von großen bergſteigeri⸗ ſchen Fähigkeiten. Er war die Hauptſtütze der weißen Sahibs und der einzige Einge⸗ borene, der mit der kleinen Spitzengruppe von drei Mann vom Lager aufbrach, um den Angriff auf den Hauptgipfel durchzu⸗ führen. Nun war dieſer Angriff abgeſchlagen. Die weißen Sahibs vor ihm und hinter ihm auf dem Grat waren zufammengebrochen. Ein Orkan jagte über den Grat, ein Schneeſturm von furchtbarer Gewalt. in eine Eisſpalte retten können. ſein Ver⸗ ſuch, den letzten weißen Sahib, der hinter ihm zuſammengebrochen war, in dieſe Spalte u ſchleppen und zu retten, war mißlungen. ort droben— faſt greifbar nahe, mußte der Gipfel ſein. Er, Sepang, hatte die Göt⸗ ter auf dem Thron geſehen, er hatte ihren ſtrafenden Blick aufgefangen, aber er fülrck⸗ tete ſich nicht vor dieſen Göttern, ſeitdem er mit weißen Sahibs in dieſe Bezirke der Ewi⸗ gen vorgeſtoßen war. Als ſie vorhin aus dem Silberſattel her⸗ gusſtiegen und den letzten Grat erreichten, den Pfad zum Thron, da leuchtete der Him⸗ mel blau und wolkenlos. Da leuchteten die Augen ſeines fremden Herrn, als ob ſie fa⸗ en wollten: nun haben wir es geſchafft! er Gipfel iſt unſer. Diesmal macht uns kein Ewiger einen Streich durch die Rech⸗ nung!— Aber da verfinſterte ſich der Himmel, und die Götter ſchickten Schnee und Eis und einen Sturm, der den Atem vom Munde ſchnitt. Ueber die tauſende Meter hohen und ſteilen Wände ſchoß der Sturm und donnerte in unaufhörlichen Lawinen in die Tiefe, zu den Menſchen. Die oberen La⸗ ger wurden, wenn es möglich war, abge⸗ brochen und der Rückzug aufs Hauptlager angetreten. Aber jede Sicht nach oben iſt werſperrt. Die Sahibs lagen unter Schnee und Eis begraben. Nur er hatte ſich gerettet und fürchtete ſich nicht. Pahang und Lamon waren ſchon im Anſtieg zu Lager acht um⸗ gekommen. Sie waren angeſeilt im Fels ge⸗ ſtorben. Diſcheri— der Kamerad aus ſei⸗ nem Dorf— konnte ſich losbinden und durch die Steilwand abſteigen. Ob der ſich fürch⸗ ten würde? Der Diſcheri würde genau ſe aushalten wie er. Sicher iſt er nur auf Be⸗ fehl eines weißen Sahibs abgeſtiegen. Wenn der Diſcheri heimkommt. Der Gipfel glühte und flammte; fetzt war es, als ob jemand gebrüllt hätte! Ja, das war eine furchtbare Stimme, das war einer der Götter oder einer der weißen Sahibs, die aus der Ewigkeit riefen. Sepang ver⸗ giß nicht den Gipfel! Der Gipfel iſt unſer! Das war der letzte Ruf ſeines Herrn. Nun ſtand dieſer Ruf plötz ich in dem Gebrüll des Orkans. b ſpürte, wie Ruhe über ihn kam und ein Gefühl von Kraft, von fremder, nie empfundener Kraft ihn durchſtrömte. Jetzt gab es keine Erſchöpfung mehr. Sepang war in die Bezirke der Ewigen vorgedrungen. Vielleicht waren es die Sahibs, die ihm aus der Ewigkeit dieſe Kraft herüberreichten— aus der Ewigkeit, die hier ſo nahe warz Sepang kroch aus der Höhle und kämpfte ſich Meter um Meter vor. Der letzte Sattel war geſchafft, der letzte Vorgipfel war gefallen. Und ſiehe, wie Se⸗ pang dieſen Gipfel anging, da hörte der Or⸗ kan auf, die Wolkenberge brachen und der Himmel öffnete ſich in reinſtem Blau. Aber die Götter warfen noch einmal Feuer um ihren Gipfel, das zuckte blitzſchnell auf und jagte in den bauen Himmel. von 5 Bauernbub aus Kaſchmir war nichts mehr. Unter Sepang hatte ſich Die Lager waren abgebrochen und die Ko⸗ lonnen zu Tal geſtiegen. Der weiße Sahib vom Hauptlager 4, der den Kampf der Spitzengruppe im Fernrohr ver⸗ folgte, behauptete, er habe, als der Himmel ſich wieder aufklärte, einen Mann unterhalb des Gipfels im Anſtieg beobachtet. Als ein Ueberlebender der Trägerkolonne die Nachricht vom Tode Sepangs in das Dorf brachte, liefen ſie alle zuhauf, und Di⸗ ſcheri, der Bote, erzählte von der Heldentat Sepangs, der den Thron der Götter geſehen habe. Aber keiner verſtand dieſe Heldentat, denn alle erkannten im Untergang Sepangs die Strafe der Götter. Das Dorf ſpannt die Gebetsfahnen, und der Lama leiert Gebete zu den Göttern, daß ſie dem Dorfe nicht zürnen möchten, weil Sepang ſie verſucht habe. Nur die junge Frau Sepangs lauſchte ſtill und ohne ein Wort der Klage, und abends trat ſie mit ihrem Säugling auf dem Arm vor die Hütte und ſchaute hinauf zu dem ſtrahlenden weißen Gipfel des Götterthrons, ſie hörte ſeltſame Stimmen im Abend und eine Gewalt zwang ihren Mund zu ſingen. „Hörſt du das Lied, Sepang? Deine Mutter hat es geſungen, als ſie damals die Nach⸗ richt von ſeinem Tode ins Dorf brachten. Nun ſinge ich es deinem Kinde, und darum wird dieſes Kind deine und deines Vaters iffen. a Das Lied ſteigt in die Ferne zu dem ſtrah⸗ lenden Gipfel. Kleine Geſchichten bon großen Männern Als im Jahre 1714 Georg Ludwig, Kur⸗ fürſt von Hannover, unter dem Namen Georg! zum König von England, Schottland und Irland gekrönt worden war, wohnte er zwar einen großen Teil des Jah⸗ res in London, fühlte ſich aber niemals in England recht heimiſch. Vor allem ſcheint ihm die Ungeniertheit, mit der das engliſche Volk ſich um ſeinen König bewegte, nicht gefal⸗ len zu haben. So konnte er ſich nicht daran gewöhnen, daß der St.⸗James⸗Palaſt, in dem er wohnte, nicht abgeſperrt war, ſon⸗ dern als Durchgang benutzt wurde. Er ſprach daher eines Tages mit ſeinem Mini⸗ ſter Lord Robert Walpole und beauftragte ihn, einen Vi ſchlag machen zu laſſ W f 17 * je! ein ſten würde, das den St.⸗James⸗ ˖ dem Londoner Ver⸗ kehr abſperren würde.„Ein ſolcher Koſten⸗ anſchlag iſt ſehr ſchnell gemacht“, anwortete der Miniſter,„das Gitter würde Sie nur drei Kronen koſten, allerdings Ihre Kronen von England Schottland und Irland.“ Von der Gitteranfertigung war ſeitdem nicht die Rede mehr. MA Sale * *. Richard Wagner hatte ſich auf das Drängen eines Bekannten bereitgefunden, in das Bayreuther Orcheſter einen Poſau⸗ niſten aufzunehmen, der noch ein Anfänger war. Es wurde, als der neue Mann kam, „Rheingold“ probiert, Wagner ſelbſt ſtand am Dirigentenpuſt. An einer Soloſtelle ſetzte der neue Poſauniſt nicht ein; Wagner klopfte ab und ließ noch einmal beginnen. Wieder verſäumte der Poſauniſt ſeinen Ein⸗ ſatz. Da wandte ſich Wagner ärgerlich an den neuen Muſiker:„Aber was iſt denn mit Ihnen los? Sie ſind doch ein Anfänger! Alſo fangen Sie ſchon, endlich an!“ Graun hatte eine neue Oper kompo⸗ niert, die binnen kurzem uraufgeführt wer⸗ den ſollte. Friedrich der Große hatte nun am Tage der Uraufführung keine Zeit und wohnte deshalb der Hauptprobe bei. Er war mißgeſtimmt, hatte mancherlei auszu⸗ ſetzen und ſtrich die Partitur ziemlich zu⸗ ammen.„Graun“, wandte ſich der König ann an ſeinen Kapellmeiſter,„was ich ge⸗ ſtrichen habe, wird anders gemacht! Es ſſt 1 7¹ Seiner nicht wert Euer Majeſtät“, antwortete Graun. ändern kann ich nichts mehr, die Vorſtellung „Das bedaure ich ſehr, „aber iſt bereits angeſagt. Doch das wäre noch der geringſte Grund. den Hauptgrund werde ich Euer Majeſtät ſagen, wenn Sie gnädiger ſind als heute.“„Graun, ich war nie ungnädig gegen Ihn, ſag Er mir ſeine Gründe nur ſofort.“„Nun, wenn Euer Ma⸗ jeſtät befehlen“, meinte Graun ruhig und nahm die Partitur in die Hand,„über dies Stück hier bin ich König.“ Friedrich der Große ſah ſeinen Kapellmeiſter ſinnend an, nickte dann nach einer Weile lächelnd und ſagte:„Er hat recht, Graun. Es mag alles bleiben, wie es iſt.“ 5 Vor dem Amtsgericht in Berlin⸗Charlotten⸗ burg war Theodor Mommſen als Zeuge ge⸗ laden. Der verhandlungsführende Richter, ein bekannter Juriſt, kannte ſelbſtverſtändlich Mommſen perſönlich, war aber doch gezwun⸗ gen, den Formalitäten Genüge zu tun und den Profeſſor zu bitten, ſich auszuweiſen. Mommſen ſtaunte: „Ich habe keine Ausweispapiere mitge⸗ bracht. Sie kennen mich doch perſönlich, und das müßte genügen.“ „Selbſtverſtändlich kenne ich Sie, Herr Ge⸗ heimrat“, meinte der Richter,„aber Sie müſ⸗ ſen zugeben, daß dieſe Kenntnis zu juriſtiſchen Zme icht ausreicht.“ Der alte Gelehrte erklärte aber, wegen Zeit⸗ mangels nicht in der Lage zu ſein, nach Hauſe zu fahren und ſeine Ausweiſe zu holen, und bat den Richter, ſeinen Identitätsnachweis nachträglich führen zu dürfen. Der Richter dachte einen Augenblick nach und erklärte dann: „Ich kann Ihnen leider dieſe Bitte nicht gewähren, aber ich bin bereit, Ihnen den Identitätsnachweis auf andere Art und Weiſe möglich zu machen. Können Sie mir den Un⸗ terſchied zwiſchen res mancipes und res nec mancipes(zwei Begriffe des alten vorjuſtinia⸗ niſchen römiſchen Rechtes) erklären?“ Mommſen begann lebhaft und legte in inem meiſterhaften Vortrag von zehn Minu⸗ ten die beiden Rechtsbegriffe grundlegend klar. Der Richter hörte dem Vortrag mit Vergnü⸗ gen zu, verbeugte ſich dann höflich und er⸗ klärte: „Ja, das iſt die bekannte falſche Auffaſ⸗ ſung von Mommſen. Sie ſind Geheimrat Mommſen.“ 10 * Talleyrand hatte zu einem Abendeſſen in ſein Palais eingeladen. Aber man konnte nicht zu Tiſch gehen, denn ein bedeutender Gaſt fehlte noch, der berühmte General Mont⸗ bun. Man wartete alſo. Als der General end⸗ lich mit reichlicher Verſpätung eintraf, bat er Talleyrand nachträglich um Entſchuldigung. „Mein Gott, gewiß, Sie ſind zu ſpäl ge⸗ kommen, Herr General“, entgegnete Talley⸗ rand mit zuvorkommender Geſte,„aber was bedeutet das? Sie ſind ja nur zu einem Abendeſſen gebeten. Hätte man Sie auf ein Schlachtfeld eingeladen, Sie wären ſicher der Erſte geweſen!“ * Der berühmte Maler Salvator Roſa war auch als Muſiker und Dichter begabt. Als er eines Tages dabei war, auf ſeinem ſchlechten Klavier eine eigene Kompoſition zu ſpielen, trat ein Freund zu ihm herein und machte ſich über das klägliche Inſtrument luſtig.„Es iſt nicht kläglich“, ſagte Salvator Roſa be⸗ leidigt,„ich bin feſt überzeugt, daß ich es für tauſend Dukaten würde verkaufen können.“ Der Freund lachte und entgegnete:„Ich bin überzeugt, daß es keine dreißig wert iſt.“— „Wir wollen wetten“, ſagte der Maler,„wenn ich tauſend Dukaten dafür bekomme, zahlſt du mir noch zweihundert dazu. Erhalte ich weni⸗ ger als tauſend, ſo muß ich dir zweihundert von meinem Säckel zahlen.“ Am nächſten Tage ſetzte ſich Salvator Roſa hin und malte eines ſeiner ſchönſten und be⸗ liebten Landſchaftsbilder auf das Klavier. Er ging zu einem Kunſthändler, verkaufte das Inſtrumentk genau für tauſend Dukaten— und hatte die Wette gewonnen. Feierliche Einholung der Olympia⸗Glocke. Reichsſportführer v. Tſchammer⸗Oſten hält die Anſprache. Sen. Buntes Allerlei Kanadas wachſende Golderzeugung, In Kanada wurden i Oktober 30171 Unzen Gold gewonnen. Das ſind mehr elf Prozent der Welterzeugung. Kanada 0 damit einen neuen Rekord aufgeſtellt, die bisher höchſte Ausbeute eines Moe betrug nur neun Prozent der Geſamtausbeg Man erwartet, daß die Golderzergung ga das in den nächſten Jahren noch ungehez zunehmen wird. Vor einiger Zeit hat kanadiſche Regierung damit begonnen, ſyſteg, tiſch das ganze Land nach Bodenſchätzen un ſuchen zu laſſen. Da das weite und überg dünn beſiedelte Gebiet noch zum größten d unerſchloſſen iſt, kann man auf manche berraſchungen gefaßt ſein. Einen Vorgeſchzz hat man bereits durch die Radiumfunde Großen Bärenſee erhalten. Sag es mit Blumen Nach einer amerikaniſchen Statiſtik ge die Amerikaner jährlich nicht weniger als Millionen Dollar für Blumen aus. Gz beſonders bemerkenswert, daß die Ehefraß von ihren Männern in den Vereinigten Sh ten mehr Blumen bekommen als die Su hearts von ihren Freunden(nämlich für i 60 Millionen Dollar, während die Su hearts ſich mit 40 Millionen begnügen n ſen). Kann man daraus den Schluß zieh daß die amerikaniſchen Ehemänner nach Hochzeit galanter ſind als vorher? Oder die Arſache einfach die, daß es weniger Brit und Freundinnen als Ehefrauen gibt? hältnismäßig gering iſt der Blumenaufh des Amerikaners für andere Zwecke wie. milienfeierlichkeiten, Krankenbeſuche uſw. 9 für wurden im vorigen Jahr nur insgeſer knapp 40 Millionen ausgegeben. Shakeſpeare, Amerikas beliebteſter Dichte Nach den erſten Jahresüberblicken amerikaniſchen Theater iſt der meiſtgeſpe⸗ Dichter in den Vereinigten Staaten zw los Shakeſpeare. Von einer einzigen Schg ſpielergeſellſchaft wurde zum Beiſpiel meo und Julia“ nicht weniger als 232 m in vierzig verſchiedenen Städten geſpielt. 9 Schauſpielerin, die die Rolle der Julia hall verdiente dabei die Kleinigkeit von 65 Dollar, Eine noch größere Aufführungszt erreichte„Hamlet“. Daneben wurden de allen größeren Bühnen ſämt iche bekam ren Shakeſpeare⸗Dramen geſpielt. Kein ze genöſſiſcher Dichter erreichte auch nur an hernd ſa hohe Aufführungsziffern. f Die luſtige Eike Der Berliner Gymnaſialdirektor Al gu ſſt hatte auf dem Dach einige Schalt mit Waſſer aufgeſtellt, um die Verdunſtuß zu meſſen und Tabellen hierüber anzulegen Dies dauerte fort, bis ihn jemand ſpötliſ fragte, warum er eigentlich darauf beſteh ſämtlichen Krähen Berlins das Trinkwaſſt zu liefern.— Da gab er's auf. „Welche Möbel ſind jetzt am moderß⸗ ſten?“ fragte das Brautpaar. 5 „Die antiken“, antwortete der Möbel händler. * Der Badegaſt in Florida hatte von dem belebten Strand entfernt und wollt ſich zum erſtenmal mit vollem Genuß de blauen Fluten des Ozeans anvertrauen. „Sam!“ rief er einem Schwarzen zu.„Sit hier auch keine Krokodile im Waſſer 2“ „No, Sir!“ grinſte der mit dem gaze Gebiß.„No Krokodils hier!“ „Woher weißt du denn das ſo genaue“ „Die ſchrecklich ſchlau ſein, Miſter— al wegrennen vor Haifiſchen!“ *. „Herr Doktor, eben hat ſich ein Fren⸗ der in Ihr Auto geſetzt und iſt davonge⸗ fahren!“ „Alle Wetter! Wie ſah der Kerl aus?“ „Den Mann habe ich mir nicht angeſehe aber die Nummer des Autos habe ich ik gemerkt.“ ö Rätſel⸗Etke Problem„Winterſport“, 8 EEE Weeze Scharude. Eins⸗zwei iſt in Lüften zum Fluge beſtimſ Drei⸗vier auf dem Felde zum Schießen; Und wenn man eins⸗zwei jetzt als Schreib' werkzeug nimm Kann eins⸗zwei⸗drei⸗vier ſie umſchließen. Auflöſung aus voriger Nummer: Schara de: Armſelig.— —v————— S e 2 —— mne