n nicht n ja ſo lüſſen“ n eine worden 1 wird. Dang te, den Schrift⸗ m eine Falſch⸗ Napell⸗ er die it das eitung. 8 ſtbaren kt kam „ dann n. den ich auß dazu, wurde uft. Lands⸗ hatten Birn⸗ n, um Man⸗ u ver⸗ Mühe in den nachts en, in⸗ ne für ſtände Werk, Kapi⸗ verden Nutzen Ifgabe tenden erant⸗ ſtels en ſe en zu ihrer 1 die⸗ — 1 1 ö Arſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckruherm Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantworklich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. XII. 35: 1200 36. Jahrgang 9 E 7 9 Zwei Jahre Arbeitsordnung Für die Neuordnung des deutſchen Arbeitslebens iſt das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit grundlegend geworden. Dieſe Tatſache verdient im Augen⸗ blick beſonders herausgeſtellt zu werden, denn in dieſen Ta⸗ gen jährt ſich der Erlaß des Geſetzes zum zweiten Male. Das Geſetz hat, kurz geſagt, als Ziel das nationalſozialiſtiſche Ideal des Betriebsfriedens. Bei ſeiner Verkündung vor zwei Jahren wurde es von den meiſten Menſchen als Utopie bezeichnet, und jetzt iſt es ſchon in vielen Dingen trotz man⸗ cher Widerſtände im einzelnen Wirklichkeit geworden. Das AG. iſt wahrhaft ein praktiſches Geſetz, und ſeine einfachen Grundſätze der Treue, der Betriebsverbundenheit, der ſozia⸗ len Ehre, der gegenſeitigen Achtung und der Kameradſchaft ſind die tragenden Pfeiler in der Neuordnung des deutſchen Arbeitslebens und ſind allein beſtimmend; ſie geben die Grundlagen ab für das neue Arbeitsrecht, in dem der Menſch wieder der Urſprung iſt. Das neue Arbeitsrecht hebt ſich ſomit ſcharf ab von dem früheren Arbeitsrecht, in dem ja nur um die„Ware“ Arbeitskraft gehandelt und gefeilſcht wurde. Der ganze klaſſenkämpferiſche Ballaſt der Arbeit⸗ geberverbände und der Gewerkſchaften mit ihren Syndizis und Funktionären iſt auf die Seite geräumt worden. und un ihre Stelle iſt die Deutſche Arbeitsfront getreten, die alle ſchaffenden Deutſchen vereint. Der neuen Arbeitsordnung liegt alſo ein ganz neues Denken zugrunde, das eine ſeeliſche Haltung vorausſetzt. Es iſt daher klar, daß das neue Ge⸗ meinſchaftsdenken nicht durch Geſetze erzwungen werden kann, ſondern aus einer inneren Um ſtellung heraus nur nach und nach organiſch wachſen kann. Und hier ſetzen die Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfront ein, die ja vom Führer dazu berufen iſt, die ſo lebensnotwendige Gemein⸗ ſchaft heranzubilden und dieſe entſprechend zu geſtalten. Die Geſetzgebung hat dabei die Aufgabe, die allmählich ſich her⸗ ausbildenden neuen Lebensformen, die ſich aus der Geſtal⸗ tung der Betriebsgemeinſchaft ergeben, zu geltendem Recht zu erheben. ee Die ehemaligen Freikorpsverbände Abwicklungsſtellen geſchloſſen, Vermögen beſchlagnahmt. Berlin, 3. Februar. Der Reichsminiſter des Innern hat ſich im Einverneh⸗ men mit den beteiligten Staats- und Parkeiſtellen aus zwingenden Gründen genökigt geſehen, die Geſchäftsräume der Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und Reichsverbandes der Baltikum. und Freikorpskämpfer in Berlin und die an anderen Orken beſtehenden Abwicklungs⸗ ſtellen polizeilich schließen zu laſſen, die Vereine„Schlage⸗ ler-Gedächknis⸗Muſeum E. B.“ und„Deutſche Nachkriegs⸗ front E. B.“ aufzulöſen und das Vermögen der genannken Verbände zu beſchlagnahmen. Der Reichsverband der Baltikumkäm pfer und der Reichsbund der Freikorps und Baltikum⸗ kämpfer gehörten zu den im Juli 1935 aufgelöſten Frei⸗ korpsperbänden. Dem früheren Vorſitzenden Major a. D. Biſchoff war auf ſeine Bitte geſtattet worden, den Mit⸗ gliedern eine Beſcheinigung über ihre Freikorpstätigkeit auszuſtellen. Dieſes Entgegenkommen iſt dazu mißbraucht worden, in der Abwicklungsſtelle der genannten Verbände einen neuen umfangreichen Apparat aufzu⸗ ziehen, der ſeine Tätigkeit weit über den Mitgliederkreis er Verbände hinaus erſtreckt hat. Das nunmehr aufgelöſte„Schla geter⸗Gedächt⸗ nis⸗Muſeum E. V.“, ebenfalls ein früherer Freikorps⸗ verband, hatte ſchon vor geraumer Zeit dem Reichsmini⸗ ſter des Innern mitgeteilt, daß es ſich ſelbſt aufgelöſt habe. Dieſe Mitteilung war unrichtig. Ebenſo war die von dem Vereinsführer Hauptmann a. D. Gomlicki verbreitete Mitteilung unzutreffend, daß der Verein als„Deutſche Nachkriegsfront E. V. neu genehmigt worden ſei. Die Vorwürfe, die hiernach mit Recht gegen die ge⸗ nannten Vereinsführer zu erheben ſind, richten ſich in kei⸗ ner Weiſe gegen die alten Freikorpskämpfer ſelbſt. Ihre Verdienſte um die Erhaltung des Reiches werden nach wie vor unumwunden anerkannt. Die leitenden Stellen des Staates und der Partei ſind jedoch heute wie früher der Auffaſſung, daß für die Freikorpsverbände im national⸗ ie ichen Staat kein Betätigungsfeld mehr vorhanden Die Reichsregierung hält den Deukſchen Reichskrieger⸗ bund(äyffhäuſerbund) für diejenige Vereinigung, in wel⸗ cher die früheren Freikorpskämpfer zuſammen mit den Soldaten der alten Armee am beſten ſich bekätigen können. z iſt nach näherer Vereinbarung mit dem Kyffhäuferbund nichts dagegen einzuwenden, wenn ſich in ihm die ehema⸗ ligen Freikorpskämpfer in beſonderen örklichen Kamerad. aften zuſammenſchließen. Der Reichsminiſter des Innern erkannte weiter das Intereſſe an, das die alten Freikorpskämpfer an einer kunde haben, die ihnen ihre Teilnahme an den Jämpfen der Frefkorps beſcheinigt. Der Reichsminister des mern wird daher die Ausſtellung einer ſolchen Urkunde aner hierfür geeigneten Stelle übertragen. Die bereits an die Abwicklungsſtelle des aufgelöſten Reichsbundes und Reichsverbandes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer für te, Ausſtellung der amtlich nicht anerkannten Urkunde Einſatz für Deutſchland“ h ezahlten unverhältnismäßig uhen Beträge ſollen den Antragſtellern nach Möglichkeit eus dem beſchlagnahmten Vermögen dieſer Stelle z ur ücck⸗ erſtattet werden.. 4 2 Roſenberg vor weſtfäliſchen Arbeitern Der neue Gemeinſchaftswille. Dortmund, 3. Februar. In einer Werkhalle des Eiſenwerks Hoeſch hielt Reichs⸗ leiter Alfred Roſenberg eine Rede, die in vier weitere Dort⸗ munder Großbetriebe übertragen wurde. Er ging vom Be⸗ griff der Ka meradſchaft aus. Wenn er, ſo erklärte er, die Verſammlung der deutſchen Arbeiterſchaft mit den Wor⸗ ten„Kameraden“ anrede, ſo ſei das ein Ausdruck eines neuen Gemeinſchaftswillens. Dieſer entſcheidende Wille hätte den Gegnern des Nationalſozialismus ſtets gefehlt. Wir wollen keinen Feudalſtaat, keinen konfeſſionellen Staat mit mittelalterlicher Form und keinen Klaſſenſtaat, ſondern einen Volksſtaat unter politiſchen Führern, die an keiner dieſer Gruppen perſönlich intereſſiert ſind. 5 g Der Redner ging dann zu den marxiſtiſchen Experimenten in Sowjetrußland über. Ihre Durchführung habe in geradezu vernichtender Weiſe auf die angeblich herrſchende Arbeiterklaſſe zurückgewirkt. Nach marxiſtiſcher Doktrin ſeien die Bauern geknechtet und vernichtet worden. Das aber habe nicht dem Proletariat Glück gegeben, ſondern ihm nur den Hungertod beſchert. Die geſamte marxiſtiſche Be⸗ wegung habe ſich ſowohl theoretiſch wie praktiſch als ein Arbeiterverrat welthiſtoriſchen Maßſtabes erwieſen. Für Deutſchland ſei das Jahr 1935 ein entſcheidendes ge⸗ ſchichtliches Datum, weil hier mit dieſem Arbeiterverrat ein Ende gemacht wurde. „Wir wollen dem deutſchen Arbeiter ſeinen Stolz wie⸗ dergeben und ihn nicht Minderwertigkeitsgefühlen preisgeben. Wir ſind der Ueberzeugung, daß die harten Fäuſte der deutſchen Arbeiterbataillone die Fahne der neuen Zeit ge⸗ nau ſo feſt tragen wie die politiſchen Soldaten des Führers und wie die Soldaten unſerer jungen Wehrmacht.“ Eingliederung der Kirchenmuſik Vereinbarung zwiſchen Reichskirchenausſchuß und Reichsmuſikkammer. Die Reichsmuſikkammer und der Reichskirchenausſchuß haben eine Vereinbarung geſchloſſen, durch die die Mit⸗ arbeit der Deutſchen Evangeliſchen Kirche an den Aufgaben der Reichsmuſikkammer gewährleiſtet wird. Auf Grund der Vereinbarungen werden die evange⸗ liſchen Berufskirchenmuſiker in die Reichsmuſikerſchaft der Reichsmufikkammer eingegliedert und zu einer eigenen Fach⸗ ſchaft zuſammengeſtellt. Die Anordnungen der Keichsmuſik⸗ kammer dürfen nicht in die dienſtliche Täkigkeit der beamke⸗ ten oder angeſtellten Kirchenmuſiker eingreifen. Maßnah⸗ men der Reichsmuſikkammer gegen Berufskirchenmuſiker ſind nur im Einvernehmen mit der zuſtändigen Landeskir⸗ chenbehörde zuläſſig. Der„Verband evangeliſcher Kirchenchöre Deutſchlands“ und der„Verband Evangeliſcher Poſaunenchöre Deutſch⸗ lands“ werden mit ihren ſümtlichen Chören in die Reichs⸗ muſikkammer eingegliedert und erwerben damit das Recht, ſich im gleichen Rahmen wie die der Reichsmuſikkammer angeſchloſſenen Laienmuſikvereine öffentlich zu betätigen, Litwinow bei Flandin Die Sowjets drängen auf Ratifizierung des Beiſtandsverkrages. Der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Litwinow hat auf der Rückreiſe von den Londoner Beiſetzungsfeierlichkeiten in Paris einen mehrtägigen Aufenthalt genommen, der einem ganz beſtimmten Zweck diente. Er möchte gern den ſowjet⸗ ruſſiſch⸗franzöſiſchen Beiſtandspakt, gegen deſſen endgültige Verabſchiedung ſich unter dem Kabinett Laval einige Wider⸗ ſtände bemerkbar gemacht hatten, unter Dach und Fach ge⸗ bracht wiſſen. In dieſem Sinne dürfte Litwinow auch bei ſeiner Unterredung mit dem neuen Außenminiſter Flandin, die etwa 40 Minuten währte, vorſtellig geworden ſein. Die Kammer wird ſich bekanntlich am 11. Februar mit dem Ab⸗ kommen befaſſen. „Der Triumph der Verderbtheit“ Unter der Ueberſchrift„Der Triumph der Verderbtheit“ richtet die Tochter des früheren britiſchen Botſchafters in Pe⸗ tersburg, Buchanan in der Londoner Wochenzeitſchrift„Sa⸗ turday Revue! überaus ſcharfe Angriffe gegen den ſowjet⸗ ruſſiſchen Außenkommiſſar Litwinow wegen ſeiner Beteili⸗ gung an der Beerdigung König Georgs. Die Verfaſſerin bezeichnet es als eine Schmach und Schande, daß ein Mann wie Litwinow, der für die Ermor⸗ dung des Zaren Nikolaus mit verantwortlich ſei, die Mög⸗ lichkeit gehabt habe, gemeinſam mit den Vertretern der euro⸗ päiſchen Herrſcherhäuſer hinter dem Sarg des loten Königs zu gehen, der dem ermordeten Zaren in herzlicher Freund ſchaft zugekan geweſen ſei und der das Trauerſpiel von Je- katerinburg niemals völlig verwunden habe. In der ganzen Geſchichte gebe es kein verbrecheriſches Beiſpiel von Unver⸗ ſchämkheit als die Entſendung dieſes Verkreters der Sow⸗ jels zur Beiſetzung des engliſchen Herrſchers. 5 Gegenüber dieſer deutlichen und entſchiedenen Sprache wirkt der neueſte Leitartikel der„Times“, der ſich eben⸗ falls mit Sowjetrußland befaßt, mehr als naiv. Das Blatt weiſt auf den Unterſchied zwiſchen der Theorie und der Pra⸗ xis der ſowjetruſſiſchen Außenpolitik hin. Die Sowjetregie⸗ rung ſuche Freundſchaft mit anderen Regierungen. Die Ko⸗ mintern, deren Mitglieder der Sowfetregierung angehörten, bemühe ſich, die gleichen ausländiſchen Mächte zu ſtürzen. Wenn auch die Sowjets den Wert der Tätigkeit der Komin⸗ tern zu verkleinern ſuchten, ſo könnten die anderen Regie⸗ Montag, den 3. Februar 1936 a e und geſunden 5 9 17 „ 8 2 2 1 1 195 Ueber die Kampfbahnen des alten griechiſchen National heiligtums Olympia haben die Jahrhunderte und Jahr tauſende den erdigen Mantel der Geſchichte gebettet. Aber der friedliche Wettkampf, der Athleten, Dichter, chriftſtellei und Künſtler des Altertums in dem olympiſchen Forum ſah, hat die geſchichtliche Wirkſamkeit jenes Volkes überdauert dem er einſt Zuelle ſeiner é aft und das Band völkiſchen Gemeinſchaftserlebens war. In Zeiten, in denen ſich die griechiſchen Stadt⸗Staaten gegenſeitig befehdeten, waren die Olympiſchen Spiele und das mit ihnen verbundene delphiſche Orakel die einzige Sammelſtätte des Griechentums, welche die geſamtgriechiſche Schickſalsgemeinſchaft zum Bewußtſein brachte. Die Erinnerung mag in Stunden angebracht ſein, in denen ein Volk wie das unſrige ſich zu demſelben fried⸗ lichen Wettkampf der völkiſchen Kraft und Leiſtung rüſtet, die einſt den Kämpfern in den olym⸗ piſchen Bahnen ihre weltgeſchichtliche Sendung eintrug. Vor wenigen Tagen erlebten wir den Vorbeimarſch von Stürmen der Alten Garde in der Wilhelmſtraße, und die politiſche Geſchloſſenheit und Einheit einer Nation kam uns in ihrem Wert zum Bewußtſein, als wir uns den ſo bedeut⸗ ſamen Lebensabſchnitt des Einſatzes dieſer Männer für die Gemeinſchaft vor Augen hielten. Und während geſtern noch die weltanſchauliche Geſchloſſenheit und die Einordnung des einzelnen unter einem politiſchen Willen ſo lebendig demonſtrierten, wird heute ſchon durch die Eröff⸗ nung des dritten Reichsberufswettkampfes auch im Beruflichen der Gedanke der Leiſtung für die Gemein⸗ ſchaft, der Gedanke des Wettkampfes um der Gemeinſchaft willen im beruflichen Leben proklamiert. Es iſt eine Fügung des Schicksals, daß zu dieſem poli⸗ tiſchen und beruflichen Tatbekenntnis, zu dieſem natio⸗ nalen olympiſchen Geiſte des Eintretens des ein⸗ zelnen für alle, dem Meſſen der Kräfte zu der friedlichen Ertüchtigung der Nation der internationale ol y m⸗ piſche Gedanke der völkerverbindende Geiſt des Spor⸗ tes auf deutſchem Boden die olympiſche Fackel entzündet. Die Olympiaden der Griechen ſind eine Angelegenheit der Nation, der Ausdruck des völkiſchen Willens der Grie⸗ chen geweſen. Aber mit dem Verfall des Griechentums ver⸗ fiel nicht der olympiſche Gedanke. Er war eingebrannt in die Geſchichte der Welt, und wie er einſt eine Nation zu⸗ ſammenſchloß, ſo hat ihn die Neuzeit berufen, Brücken unter den Völkern zu ſchlagen und ſomit das Wertvollſte zu leiſten, was ſeit hundert Jahren im Dienſte des Weltfrie⸗ dens getan worden iſt. So reichen ſich in dieſen Wochen und Monaten die na⸗ tionale und internationale Idee, welche aus den olympiſchen Ruinen der Nachwelt überliefert worden ſind, auf deutſchem Boden die Hand. Die deutſchen Sportler begrüßen freudig die Sportkameraden der Welt. Ihr Wunſch iſt es, daß der Geiſt, der ihren Wettſtreit beſeelen wird, über die olym⸗ piſchen Kampfbahnen hinaus ſich zwiſchen den Völkern Gel⸗ tung verſchaffen möge. Gleichzeitig aber gehen Deutſchlands junge Arbeiter ans Werk, um im Berufsleben dem ſport⸗ lichen und politiſchen Geiſt der Ertüchtigung für die Nation zu dienen. Sie zeigen aller Welt in dieſen Stunden, daß der olympiſche Geiſt der Kameradſchaft nicht nur auf den deutſchen Raſenflächen, ſondern ü berall im Herzen der Nation, in den Betrieben und Werkſtätten, in den Berufsſchulen und in den Hochſchulen lebt. Wohl unterſcheiden ſich der ſportliche und der berufliche Olympiagedanke. Sollen ſich hier die Beſten der Nation im Kampfe mit den Beſten der Welt meſſen, ſo 52 in dem Wettkampf der deutſchen Arbeiterjugend nicht der Rekord, ſondern die gute Durchſchnittsleiſtung, nicht eine abnorme Geſchicklichkeit, ſondern eine körperliche, berufliche und po⸗ litiſche Ausgeglichenheit, der geſunde Geiſt im geſunden Kör⸗ per erzogen werden. In der Geſamtleiſtung der Mannſchaf⸗ ten findet das berufliche und das ſportliche Ideal ſeine Ge⸗ meinſamkeit. Ethiſche und phyſiſche Werte ſollen geweckt werden, Geſichtspunkte, die vielleicht nicht in demſelben Maße im griechiſchen Olympia vorhanden waren, Ideale aber, die im geſamten Leben des ſpartaniſchen Staates im⸗ mer wieder ausſchlaggebend geweſen ſind. In Deutſchland hat die olympiſche Idee ihre moderne Wiedergeburt erfahren. Mögen in dieſem Sinne die ſtarken Kräfte der Welt jene große geiſtige Wende und den politeſchen Umbruch in Deutſchland verſtehen, aus dem heraus ſie im Reiche einer ſo herzlichen Aufnahme ge⸗ wiß ſein dürfen. Das Hämmern und Klopfen der deutſchen Arbeiterjugend in den Betrieben ſoll als wahres Sinnbild deutſchen Geiſtes und als die deutſche Begleitmuſik verſtan⸗ den werden, welche der Wirt den olympiſchen Gäſten der Welt als Ausdruck ſeines Weſens und Wollens zum Empfang darzieten kann. Günter Kaufmann. rungen dieſer Anſicht nicht 5 ſtimmen. Die„Times“ fordert die Sowjetregierung zum f chluß auf, ihre Stellung zur Ko⸗ mintern klar darzulegen. i Dieſe neue Aufforderung des Londoner Blattes an die Moskauer Machthaber zeugt von einer geradezu verblüffen⸗ den Ahnungsloſigkeit über das wirkliche Weſen des Bolſche⸗ wismus. Der blutige Aufruhr in Brafilien— um nur ein Beiſpiel aus der Unzahl der kommuniſtiſchen Umſturzverſuche zu nennen— müßte eigentlich auch in den Londoner Redak⸗ lionsſtuben hinreichend Aufſchluß darüber gegeben haben, daß zwiſchen Komintern und Sowjetregierung kein Unter⸗ ſchied beſteht und daß in Moskau nur eine Politik gemacht wird, nämlich die der bolſchewiſtiſchen Weltrevolution. WMaesks sens 5 9 9 98 f Muſſolini warnt Europa „Sanktionsverſchärfung bedeutet Krieg.“ Rom, 3. Februar. Angeſichts der drohenden Verſchärfung der Zühnemaßz⸗ nahmen veröffentlicht der„Popolo d Italia“, das Blatt Muf⸗ ſolinis, einen offenſichtlich von ſehr maßgebender Stelle be⸗ einflußten Artikel, der einen Appell an die ſtudentiſche Ju⸗ gend Europas darſtellt. Darin wird mit ganz beſonderer Schärfe auf die Gefahr eines europäiſchen Krieges für den Fall verſchärfter Sanktionen hingewieſ In dem Aufſatz heißt es u. a., es ſei nunmehr an der Zeit, die blutgierigen Politikaſter in ihrer Verantwortlich⸗ keit feſtzunageln. Wenn die Sanktionen ausgedehnt würden, wenn dem ſataniſchen Druck der Imperialiſten und dem blut⸗ dürſtigen Klüngel nachgegeben werde, marſchiere Europa unweigerlich dem ſchrecklichſten und unverantwortlichſten Krieg entgegen, den die Welt geſehen habe und den nicht die Politiker, ſondern in erſter Linie die Jugend der europäiſchen Länder austragen müßte, nur weil der Völkerbund verhindern wolle, daß die Feſſeln der letzten Sklaverei in Afrika fielen, und daß zwei Millionen Sklaven befreit würden. Kein Menſch von Ehre könne Italien im guten Glauben anſchuldigen, für den drohenden Krieg verantwortlich zu ſein. Italien wünſche Sicherheit in Afrika und Frieden in Europa. Es ſei eine Lüge, daß die Sanktionen den abeſſiniſchen Streitfall ab⸗ kürzten. Die Oelſperre werde zu einem gewiſſen Zeitpunkt in der Blockade enden, die Blockade aber im Krieg, und zwar nicht in einer begrenzten militäriſchen Operation zur Erreichung kolonialer Sicherheit, ſondern in einem Krieg bis zur Vernichtung innerhalb Europas.„Popolo d'Italia“ wehrt ſich ſodann gegen die Behauptung, daß Italien der An⸗ greifer ſei. Um der europäiſchen Solidarität willen, gegen die Brandſtifter, gegen die unerſättlichen Imperialiſten und gegen die umſtürzleriſchen Bolſchewiken, die beim erſten Auf⸗ treten in Genf dort Kataſtrophen vorbereiteten, müßten jetzt die Studenten Europas in geiſtiger Einmütigkeit zuſammen⸗ ſtehen, um eine derartige Ungeheuerlichkeit, wie ſie ein euro⸗ päiſcher Krieg darſtellen würde, zu verhindern. Die Diplomatie kündige den Ueberſanktionismus an, die Politikafter hielten ihre Brandfackeln bereit. Ueber keufliſche Intrigen hinweg könne die Jugend Europas die Brücken der Verſtändigung und Rettung ſchlagen. Die Jugend werde das endgültige Wort der Verurteilung gegen die Schmach der Sanktionen ſprechen, die in Europa den kataſtrophalen Welt- brand zu enffeſſeln drohten. Oſchibuti⸗Bahn nicht unangreifbar In unterrichteten Kreiſen Italiens beſtreitet man das Vorhandenſein beſonderer Abmachungen oder Verpflichtun⸗ gen Italiens gegenüber der franzöſiſchen Regierung, wonach die Dſchibuti⸗Bahn von militäriſchen Maßnahmen verſchont bleiben ſolle. Gleichzeitig wird in dieſen Kreiſen darauf hin⸗ gewieſen, daß die fraglichen militäriſchen Stellen Italiens bis jetzt jede Berührung an den„neuralgiſchen“ Punkten ver⸗ nicben hätten, was jedoch nicht ein dauerndes Zurückſtellen aller militäriſchen Geſichtspunkte hinſichtlich der Dſchibuti⸗ Bahn bedeuten könne. Man müſſe ſich vielmehr darüber klar ſein, daß möglicherweiſe aus beſonderen Gründen der Verteidigung oder der ſonſtigen ſtrategiſchen Lage ſchließlich Maßnahmen getroffen werden könnten, bei denen lediglich die militäriſchen Belange den Ausſchlag gäben. Giegesmeldung aus ODeſſie Eine Schwarzhemden⸗Diviſion angeblich vernichtet. Während der italieniſche Heeresbericht Nr. 112 nur den einen kurzen Satz enthält:„Von beiden Fronten iſt nichts Bemerkenswertes zu berichten, meldet Addis Abeba einen für Abeſſinien ſiegreichen Ausgang der ſchweren Kämpfe an der Nordfront. Nach einem aus dem abeſſiniſchen Hauptquartier in Deſſie eingetroffenen Bericht iſt die Schlacht an der Nord⸗ front, die am 21. Januar begann, am Freſtagabend end⸗ gültig zu Ende gegangen. Die Schlacht führte nach dieſem Bericht zur Vernichtung der geſamten Schwarzhemden⸗Di⸗ viſion„28. Oktober“. Die Italiener ſollen im Verlaufe der Kampfhandlungen im Tembien⸗Gebiet und bei Makalle ins⸗ geſamt etwa 3000 Tote und rund 4000 Verwundete verloren haben, ferner melden die Abeſſinſer die Erbeutung von 30 Jeldgeſchutzen, 148 aſchineng erwehren, 2093 Gewehren und Vom e 5 Von Maria Ibele. Beſchäftigungslos irrt ſie Tag für Tag, Stunde für Stunde in der Wohnung umher, dies und jenes tändelnd. Zwecklos, ohne jeden Lebensinhalt vertrödelt ſie ihre Zeit. Einmal wagte ſie zu fragen, ob ſie kein broterwer⸗ bendes Studium ergreifen dürfte, um ihr Daſein zu ſichern und die endlos langen Tage beſſer auszunützen. Die Wirkung war furchtbar. Gemeinſam fielen Vater und Mutter über ſie her; aus dem Stimmengewirr ver⸗ ſtand ſie aber nur immer:„Lächerlich, du als reiche Großkaufmannstochter!“ Und heute noch echot dieſe Auseinanderſetzung in ihr nach und verſchüchtert ſie den Ihren gegenüber. Seitdem ſchweigt ſie und ſchlendert weiter, arbeitslos, unluſtig über die ſchrittdämpfenden Teppiche in ſtetem Bangen vor einem heimlich, leiſe ſchleichenden Überfall des verhaßten Stiefvaters. Die reiche, beneidete Großkaufmannstochter beneidet ſelbſt oft die einfachen Dienſtboten des Hauſes, wenn ſie froh ſchmunzelnd mit dem Federwiſch über die Möbel ſtreichen. Denn das Abſtauben iſt ihr ja unterſagt— ſie muß die gepflegten, weißen Hände, die roſagefärbten glänzenden Nägel ſchonen. Den ſcharfen Duft des parfümierten Kleides empfindet Lo heute gemein, abſtoßend— ſie reißt die weiten Flügel⸗ fenſter auf. Die kühle Luft drängt ins Zimmer mit einer Gier, als ob ſie auf dieſes Offnen gewartet hätte. Ganz düſter iſt es unterdeſſen geworden. Grell fällt das breite Band der Bogenlampe herein, ſtiehlt ſich huſchend über den Boden, klettert neugierig und frech den Schreibtiſch hinauf und umſpielt mit zitterndem Lichte das Bild der Hochzeit ihrer Mutter mit Onkel Dieter. Mechaniſch, mit matter Hand ſchiebt Lo die. Photographie ins Dunkle; ein trauriges Lächeln fließt über das junge Geſicht. „Dunkel, undurchdringlich wie mein Leben! Ob ſich wohl in mein Daſein auch einmal ein Lichtſtreifen ver⸗ irrt, um ſtrahlend die Finſternis zu verſcheuchen?? bengemefsferf Is Cants. Die Veriuſte der abeſſiniſchen Truppen betragen annähernd 1200 Mann. Die ſtärkſten abeſſiniſchen Verluſte erforderte die Erſtürmung von drei italieniſchen Be⸗ feſtigungswerken, die jetzt von abeſſiniſchen Scharfſchützen und Maſchinengewehr⸗Abteilungen beſetzt ſind. Nach weiteren abeſſiniſchen Frontmeldungen herrſcht an der geſamten Nordfront eine überaus ſtarke Flieger⸗ tätigkeit. Die Italiener belegen ſyſtematiſch die hinter der Front liegenden Städte und Ortſchaften mit Bomben. Die Luftangriffe ſollen bereits bedeutende Opfer unter der Bevölkerung gefordert haben. Am Sonntag trafen mehrere Vorſtandsmitglieder des Comité France⸗Allemagne in Berlin ein, um ſich von hier aus im Laufe der Woche zu der Winter⸗Olympia nach Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen zu begeben. Regierungsrat z. D. Dr. Mohr, der langjährige Ge⸗ ſchäftsführer des Oſtaſiatiſchen Vereins in Hamburg, iſt auf der Heimfahrt von einer Studienreiſe nach Oſtaſien bei Singapur einem Herzſchlag an Bord eines deutſchen Dampfers erlegen. Miniſterialrat Walter zum Miniſterialdirektor ernannt. Der Führer hat den Miniſterialrat im Reichs⸗ und preu⸗ ßiſchen Miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, Walter, zum Miniſterialdirektor ernannt. Miniſterialdirektor Walter war der rer der deutſchen Abordnung bei den Handelsvertragsverhandlungen mit Dänemark, die ſoeben zum Abſchluß des Vertrages geführt haben. Er hat nun⸗ mehr die Leitung der handelspolitiſchen Abteilung im Reichsernährungsminiſterium erhalten. Für alle deutſchen Referendare Lagerdienſtpflicht. Eine für die Ausbildung und Ausrichtung der deutſchen Re⸗ ferendare wichtige Anordnung hat der Reichsjuſtizminiſter getroffen. Danach haben künftig alle deutſchen Gerichtsrefe⸗ rendare am Gemeinſchaftsleben im Gemeinſchaftslager Hanns Kerrl, das bisher mehr oder weniger auf Preußen beſchränkt war, teilzunehmen. Freiſtellen an Nationalpolitiſchen Erzzehungsanſtalten. Zu Oſtern 1936 ſtehen dem Reichskriegsminiſter wieder Frei⸗ ſtellen und Stellen mit ermäßigtem Erziehungsbeitrag an den Nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten und anderen Bildungsanſtalten zur Verfügung. Die Stellen ſind für Söhne von unbemittelten aktiven und ehemaligen aktiven Offizieren und Beamten der neuen und alten Wehrmacht be⸗ ſtimmt. Die Bewerber müſſen völlig geſund und ariſcher Ab⸗ ſtammung ſein. Das beſte deutſche Hörſpiel. Der Nürnberger Schrift⸗ ſteller Hans Meder, der ſchon verſchiedentlich als Verfaſſer von Hörſpielen hervorgetreten iſt, erhielt den erſten Preis in dem großen 10 000-Mark⸗Wettbewerb der Reichsſendelei⸗ tung,„Wer ſchreibt das beſte deutſche Hörſpiel?“ für ſein dramatiſches Hörſpiel„Gericht im Dom“. Es handelt ſich hierbei um ein Spiel um Tilman Riemenſchneider und den Bauernkrieg. Hans Meder hatte bereits 1933 den erſten Preis in einem Ausſchreiben zur Erreichung des beſten frän⸗ kiſchen Hörſpiels erhalten. Der Erwin von⸗Steinbach⸗Preis für den Dichter Emil Strauß. Dem Dichter Emil Strauß in Freiburg i. Br., der am 31. Januar anläßlich ſeines 70. Geburtstages Gegen⸗ ſtand vieler Ehrungen war, iſt nunmehr der Erwin⸗von⸗ Steinbach⸗Preis verliehen worden. Hierbei handelt es ſich um eine Summe von 10 000 Mark aus der Stiftung eines nicht bekannten Amerikaners, die u. a. einen Preis für den alemanniſchen Kulturkreis in der genannten Höhe vorſieht. Im ganzen werden fünf derartige Preiſe verteilt, über die ſtiftungsgemäß die Univerſitäten Bonn am Rhein, Freiburg im Breisgau, Königsberg, München und Prag verfügen. Die Ausſchüttung erfolgt jetzt zum erſtenmal. f Gnadengeſuch der verurteilten Memelländer. Sämtliche noch in Haft befindlichen Verurteilten des großen Memel⸗ länder Prozeſſes haben aus Anlaß des bevorſtehenden litauiſchen Unabhängigkeitstages am 6. Februar an den Staatspräſidenten Geſuche um Erlaß der Strafe auf dem Gnadenwege gerichtet. Sämtliche noch in Haft befindliche Verurteilte ſind zur Zeit in den Gefängniſſen von Kowno, Mariampol, Schaulen und Wilkomir untergebracht. Dr. Neumann, Freiherr von Saß und die vier zum Tode ver⸗ urteilten, aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten Memelländer befinden ſich im Kownoer Gefängnis. Und die Jugend glaubt an Wunder. Der spärliche Hoffnungsſchimmer ſtimmt Lo weich und glücklicher. Verträumt kleidet ſie ſich zum Geſellſchaftsabend um. Ein paar weiße Flocken tanzen vergnügt auf dem JFenſterbrett und ſehen weltfremd dem Treiben eines Menſchenkindes zu. * dle Das niedliche Boudoir von Frau Großkaufmann Dieter, das unter dem ganzen Können, der ganzen Sorgfalt eines raffinierten Architekten entſtand, gleicht mehr dem Heim einer verwöhnten Theaterprinzeſſin als dem einer Geſellſchaftsdame erſter Kreiſe. Die Wände ſind mit ſüßlila Seidentapeten beſpannt, die Decke iſt kuppelförmig gewölbt und mit ſilbernen Sternen bemalt. An den Längswänden mächtige Spiegel, von zartem, kletterndem Epheu umrankt. In der Ecke eine niedere Ottomane mit unzähligen, buntfarbigen Kiſſen, gleich einer Malerpalette. Auf dem dunkellila Teppich mehrere Hockerchen im Zimmer verteilt, damit ſich Frau Dieter von allen Seiten, in allen Bewegungen im Spiegel betrachten kann. Zwiſchen den Fenſtern, von einem in zarten Falten fließenden Vorhange verhüllt, das eigentliche Heiligtum, der Toilettentiſch. Rechts und links lila behaubte Glühlämpchen. Eine feingegliederte Ampel dämpft das grelle Licht und gibt dem Raum atembeklemmende Schwüle, zumal der Duftſpender die Luft berauſchend und ſchwer macht. Auf dem Toilettentiſch träumen alle erdenklichen Dinge für Geſichts⸗ und Körperpflege, unzählige ge⸗ ſchliffene Fläſchchen, Tuben und Doſen— ein dankbares Gebiet für neidſpitze Zungen, um„unter ſtrengſter Dis⸗ kretion“ klatſchen zu können, woher die allſeits an⸗ geſtaunte Frau Dieter ihre„Jugend“ bezieht. „Trotz der Unmenge von Hilfsmitteln wäre dies aber eine ungerechte Täuſchung geweſen. Frau Dieter iſt nur manchmal gezwungen, nachzuhelfen, an Tagen körper⸗ lichen Mißbehagens, bei unvorteilhafter Beleuchtung. Sie iſt von Natur aus der geſunde, friſche Menſch, die frappierende Erſcheinung, von ſeltener Beweglichkeit, angeborner Grazie und dazu eine witzig begabte Plau⸗ derin— wohin ſie kommt, beneidet, angeſtaunt, noch heute all' die fungen Mädels mit ihren Liebreizen in Dr. Schnee 65 Jahre alt Der Präſident der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſell ſchaft und der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Gouverneur i. R. Dr. h. c. Schnee, M. d. R., begeht am 4. Februgr ſeinen 65. Geburtstag. Gouverneur Schnee war nach lan⸗ ger Tätigkeit in Ueberſee und im Reichskolonialamt 1912 biz 1919 Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika. Im Weltkrieg galt ſein Streben der Aufrechterhaltung der Ruhe unter der Eingeborenen-Bevölkerung durch zweck⸗ mäßige Eingeborenen⸗Verwaltung und der Heranziehung der Kräfte der Eingeborenen für die Kriegsführung. Im letzten Teil des Krieges war er mit der Schutztruppe im Süden Deutſch⸗Oſtafrikas, in Portugieſiſch⸗Oſtafrika und ſchließlich in Rhodeſien, als am 11. November 1918 in der Heimat der Waffenſtillſtand abgeſchloſſen wurde. 1919 zeichnete ihn die kolonialwiſſenſchaftlichen Verdienſte mit der Goldenen Leib⸗ niz⸗Medaille aus. Er verfaßte zahlreiche koloniale und po⸗ litiſche Schriften, darunter das weltbekannte, Sprachen überſetzte Buch„Die koloniale Schuldlüge“. Gouverneur Schnee, der auch Präſident der Deutſchen olonialgeſellſchaft iſt, wurde vor mehreren Jahren Präſi⸗ dent der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft. Das Schickſal hat Gouverneur Schnee häufig auf verantwortungs⸗ volle Poſten geſtellt und über den ganzen Erdball geführt. Er iſt ein Künder und Mehrer deutſcher Geltung, in ihm ver⸗ eint ſich Weltkenntnis mit nationalem Wollen. Polniſche Studenten fordern Arierparagraphen. Die ſtudentiſchen Selbſthilfeorganiſationen„Geſellſchaften der brü⸗ derlichen Hilfe“ aller polniſchen Hochſchulen beſchloſſen auf ihrer Krakauer Tagung, daß in allen Hörſälen der polniſchen Hochſchulen Kreuze aufgehängt werden ſollen, um das chriſt⸗ liche Weſen der Hochſchulen zu betonen, und ſprachen ſich für die Einführung eines Arierparagraphen ſowohl für die Hoch⸗ ſchulfſugend wie für die Profeſſorenſchaft aus. Der König von Italien hat die gegen die beiden Süd⸗ tiroler Paul Hofer und Hans Gufler wegen der Ermordung eines Finanzſoldaten auf der Planhütte verhängten Todes⸗ Urteile in lebenslängliche Zuchthausſtrafen umgewandelt. Der japaniſche Kultusminiſter Matſuda iſt im Alter von 62 Jahren plötzlich an Herzſchlag geſtorben. Deutſchland ver⸗ liert in dem Toten einen guten Freund, der auch das Ehren⸗ zeichen 1. Klaſſe des Roten Kreuzes erhalten hat. Der Fühter Ehrenpate bei Drillingen. Der Führer und Reichskanzler hat bei den vor einiger Zeit auf dem Hofgut Konradsdorf(Heſſen⸗Naſſau) in der Familie des Kutſcherz Riederer zur Welt gekommenen Drillingen die Ehrenpaten⸗ ſchaft übernommen. Die Familie hatte bereits ſieben Kinder, Der geheimnisvolle Wohltäter Die däniſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich mit einem geheimnisvollen Wohltäter, der in den letzten Wochen in den verſchiedenſten Teilen des Landes aufgetaucht iſt, um ſeine Brieftaſche zu entleeren, ohne Namen und Herkunſt zu enthüllen und einen Dank entgegenzunehmen. .* 7 2 Gtinkbomben gegen Jeze Der Pariſer Profeſſor zum Verlaſſen der Fakultät gezwungen. Der franzöſiſche Profeſſor Jeze, der ſich durch die Vertretung Abeſſiniens vor dem Völkerbundsrat bei der italienfreundlich eingeſtellten Pariſer Studentenſchaft miß⸗ liebig gemacht hat, iſt bei dem Verſuch, ſeine Vorleſungen in der Rechtsfakultät wieder aufzunehmen, erneut auf hef⸗ tigen Widerſtand geſtoßen. Trotzdem vor dem Fakulkätsgebäude vier Ueberfall wagen der Polizei angefahren waren und an den Eingän⸗ gen zur Fakultät eine ſtrenge Kontrolle der ſtudentiſchen Ausweiſe vorgenommen wurde, hallten bereits vor Beginn der Vorleſung Profeſſor J&zes die Gänge der Fakultät von dem Auf„Abkreten! Abkreken!“ wider. Als Profeſſor Jeze unker dem Schutz einer Geleitmannſchaft von Fakulkäls, beamken den Vorleſungsraum bekrat, waren zunächſt eiwa nur 15 Studenten anweſend. Kaum wollte Profeſſor Jze mit ſeinem Vortrag beginnen, als die auf den Gängen des Fakultätsgebäudes immer zahlreicher werdenden Skudenken den Vorleſungsraum ſtürmten und mit Stinkbomben und Tränengasbomben und mit lauten Schreien„Abtreten! Ab⸗ kreten!“ den Rückzug Profeſſor Jözes erzwangen. den Schatten ſtellend. Die Herren ſind hingeriſſen, die Damen teils intereſſiert, teils entmutigt. Der ſichere Sieg verleiht ihr Selbſtbewußtſein und das gewandte ſelbſtverſtändliche Auftreten. In ihren Zügen ſpiegelt ſich Selbſtvertrauen, unbeugſamer Lebenswille. Nervös eilt Frau Dieter durch die Geſellſchaftszimmer, überall Nachſchau haltend, Rat erteilend. Sie iſt nicht nur Weltdame, ſondern auch die Achſe des ganzen Haus⸗ haltes, der geſamten Küchenführung. Der rieſige Außen⸗ aufwand zwingt ſie, in der Wirtſchaft und verſchiedenen Nebendingen äußerſt genau zu rechnen. Befehlend ſteht ſie inmitten ihres Pflichtkreiſes, Geſchäftsleute, Dienſt⸗ boten wie Marionetten an ihrer Hand führend. Perſönlichkeit, überall blendende Aufmachung. Die drei vöſen Kriſtallſpiegeln, die dadurch eine Flucht von Zimmern vortäuſchen. Faltenlos ſpannt ſich die Damaſtdecke über die ovale Tafel. Die Silberbeſtecke ſtrahlen und blinken zwiſchen den exotiſchen Blumengewinden. In der Mitte erhebt ſich ein kleiner Springbrunnen, der feinſten Tannen⸗ los und bildet eine maleriſche Farbenharmonie. Ein paar Frühlingsgarten umgewandelt iſt. ſofa mit grellſeidenen Kiſſen. abgeſtimmt. ſich noch ein wenig Erholung zu gönnen. ſchrille Klingel. Die Geſchäfte ſchicken die Speiſen und blinzeln und kichernd die Köpfe zuſammenſtecken wegen des heutigen übertriebenen Aufwandes, dabei ſich auf das Trinkgeld freuend. Preußiſche Akademie der Wiſſenſchaften in Berlin für ſeine in mehrere Die Wohnung verrät völlig ihre Art— überall ſtarke ineinander gehenden Räume ſchließen mit rieſig pom⸗ duft zerſtäubt. Die Deckenbeleuchtung funktioniert tadel⸗ kleine Treppen führen zum Erker, der zum blühenden 75 5 Duftende Blüten⸗ kronen verhüllen ein lauſchiges, niedliches Biedermeier⸗ Frau Dieter nickt zufrieden über das ganze Arrange⸗ ment. Alles iſt auf das Vornehmſte und— Pikanteſte Abgehetzt zieht ſie ſich in ihr Boudoir zurück und wirft ſich auf die Ottomane, um vor dem Ankleiden Draußen im Gange aber läutet unaufhörlich die Torten. Zwei gallonierte Diener ſtehen verlegen im Korridor, während die Mädchen ihnen verliebt zu⸗ Wo! nich 2 D — — 7 altung zweck⸗ ing der letzten Süden ließlich iat der ihn die r ſeine mLeib⸗ nd po⸗ iehrere utſchen Präſi⸗ Das tungs⸗ eführt. m ever⸗ 1. Die er brü- en auf niſchen chriſt⸗ ſich für e Hoch⸗ 1 Süd⸗ ordung Todes- elt. er von id ver⸗ Ehren⸗ er und Hofgul itſchers ipaten⸗ Kinder, * einem hen in ſt, um erkunft tät rch die hei dez H miß⸗ ſungen uf hef⸗ herfall- ingän⸗ iliſchen Beginn ät von r J836 ultäts⸗ tk ekwa r Jdze en des denten n und 1 Ab⸗ 3 Saal g — n, dig ichere andte iegelt umer, nicht Haus⸗ ußen⸗ denen ſteht jienſt⸗ ſtarke drei pom⸗ von ovale iſchen f hebt inen⸗ tadel⸗ 5 5 paar enden üten⸗ teier⸗ ange⸗ nteſte und eiden die und u im Ju hegen auf . gungen Mädchens aufgefunden. Aus Stadt und Land bertheim.(mit dem Waſſer fahrrad auf 97 9 Alfred Thierbach in Lampertheim, der Konſtrukteur eines Waſſerfahrrades, hat eine Probefahrt den Rhein entlang nach Köln und von dort nach Bremen angetreten. Bei ſchlechtem Wetter fuhr er den Rhein hin⸗ ab, wobei er für die Strecke von Worms bis Mainz drei Stunden benötigte. Unterwegs führte er verſchiedentlich das Waſſerfahrrad vor. Landau.(Dem irdiſchen Richter entzogen.) Vor dem Landgericht ſollte gegen den 1898 geborenen Alois Brechtel aus Stuttgart, früher in Landau, verhandelt wer⸗ den, der in erſter Inſtanz zu 6 Monaten und 2 Wochen Gefängnis verurteilt worden war. Die Verhandlung wurde abgeſeßzt, da bekannt wurde, daß Brechtel in den letzten Tagen ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende bereitet hat. — Aſperg, OA. Ludwigsburg.(Am Aſperg abge⸗ ſtürzt.) An der Abrutſchſtelle am Aſperg wagte ſich der 11 Jahre alte Schüler Carle trotz der Abſchrankung und den Warnungsſchildern zu weit vor und ſtürzte ab, wobei noch Steine und Erde nachrutſchten; dabei zog er ſich innere Ver⸗ letzungen zu, die ſeine Ueberführung in das Ludwigsburger Krankenhaus notwendig machten. — Leonberg.(In den Teerkeſſel gefallen.) Bei den Bauarbeiten der Reichsautobahn bekam der Arbeiter Alfons Stegmaier das Vebergewicht und fiel in einen heißen Teerkeſſel. Stegmaier zog ſich dabei an beiden An⸗ gerarmen ſchwere Brandwunden zu. Erſtes Teilgeſtändnis Geefelds Er gibt ſeine Anweſenheit in Schwerin zu. Zu Beginn der Sonnabendverhandlung im Seefeld⸗ Prozeß bat der Verteidiger des Angeklagten das Gericht, ſei⸗ nem Mandanten Gelegenheit zu einer Erklärung zu geben. Seefold ſagte darauf in Ergänzung zur Verhandlung, daß er den jungen Zeugen G. K. nicht wiedererkannt hätte. Es ei aber alles wahr, was dieſer Zeuge ausſagte. Auf wiederholtes Befragen gibt Seefeld jetzt zum erſten⸗ mal unumwunden zu, daß er, ſo wie der junge K. behauptet, kalſächlich am 23. Februar 1935 morgens erſt in der Stadt Schwerin geweſen ſei, bevor er nach Görries weiterging. Seefeld hat bis dahin immer beſtritten, überhaupt die Stadt Schwerin berührt zu haben, weil nämlich an dieſem Morgen der ſpätet ermordet aufgefundene Knabe Zimmermann aus der Stadt verſchwunden iſt. Dann tritt das Gericht in die Zeugenvernehmung ein, die den Angeklagten ſchwer belaſtet. Seefelds„weißes Gift“ Wichtige Ausſagen jugendlicher Zeugen. Einer der weiterhin vernommenen Zeugen hatte 1928 zals 20jähriger Arbeitsloſer ſich füb einige Zeit Seefeld als Arbeitsgehilfe und Wandergefährte angeſchloſſen. See⸗ feld zwang ihn zur Duldung von Sittlichkeitsverbrechen; er flößte dem jungen Menſchen ſolche Furcht ein, daß dieſer eines Nachts in einer Feldſcheune Ang ſt um ſein Leben bekam und unter Zurücklaſſung ſeines Gepäcks über das Scheunendach floh, nachdem er einige Dachziegeln zer⸗ trümmerte, um ſich einen Weg ins Freie zu bahnen, weil Seefeld die Scheunentür mit Draht verſperrt hatte. Ein junger Zeuge aus Lenzen an der Elbe iſt von N 14 Maut::—+ 7 5 Seefeld mit Verſprechungen in eine Tannenſchonung gelockt worden, wo der Angeklagte ſich an ihm mit Gewalt verging. hat b Aunghe Knaben 1. es Taſchentuch unter die Naſe ge⸗ halten. Der Knabe ar benommen und verſpürte Aebel⸗ keit; er weiß aber nicht, ob das von dem Geruch kam, oder von der Angſt, die er vor dem Angeklagten hatte. Am Schluß der Samstagverhandlung wurden noch einige Schweriner Zeugen vernommen. Einer dieſer Knaben blickt noch bei ſeiner Vernehmung immer ſcheu auf Seefeld und fing dann an zu weinen, ohne mit ſei⸗ nen Angaben fortzufahren. Als der Junge gefragt wurde, ob er denn noch immer Angſt vor dem Angeklagten habe, nickt er mit dem Kopf. Die Vernehmung dieſes Zeu⸗ gen wurde für einige Zeit unterbrochen, währenddes ein anderer Zeuge vernommen wurde. Dann wurde der Junge wieder hereingeführt und ſeine Vernehmung in Abweſenheit Seefelds abgeſchloſſen. Den zuletzt vernommenen Zeugen hat Seefeld von einem Gift erzählt, das ſehr ſchnell tödlich wirke, und das er ſich ſelber aus drei Medikamenten zuſammenſetze. Die Namen dieſer Medikamente weiß der Junge nicht mehr. Seefeld hat ihm aber geſagt, er hätte eine ſolche Flaſche mit dem 1 0 Gift bei ſich, gezeigt hat er das Gift dem Jungen Nicht. Seefeld eigentümliches, aber nicht unange! ein Vergiftung durch Kohlengas Drei Kinder einer Arbeiterfamilie ums Leben gekommen. Hannover, 3. Februar. Ein ſchwerer Schickſalsſchlag hal Die Jamilie des Arbeiters Smolnik in Misburg getroffen. Die drei Kinder des Ehepaars, im Alter von 8, 3 und 14 Jahren, wurden in der Dachwohnung ihrer Eltern durch Koh⸗ lenoxydgaſe vergiftel aufgefunden. Der Vater, der am Tage zuvor nach langer Arbeitsloſigkeit wieder Arbeit erhallen halte. war gerade zur Arbeit gegangen und die Mutter hakte Inen dringlichen Gang zu einer Behörde unternommen. Offenbar haben die Kinder in Abweſenheil der Eltern ſich am Ofen zu ſchaffen gemacht, ſo daß Kohlen herausfielen und Papier und Holzabfälle in Brand ſetzten. Als Hausbe⸗ wohner auf das Unglück aufmerkſam wurden, riefen ſie die e und Aerzte herbei, doch konnten dieſe krotz an⸗ derkhalbſtündiger Wiederbelebungsverſuche die Kinder nicht wieder ins Leben zurückrufen. Mädchenmord bei Berlin Die Leiche der 13jährigen Erna Vogel aufgefunden. Berlin, 3. Februar. Vor einigen Tagen wurde auf ei⸗ nem Grundſtück in Berlin⸗Mariendorf in einem Geſtrüpp bis zur Unkenntlichkeit verweſte unbekleidete deiche eines Es war ſofort die Vermu⸗ ung aufgetaucht, daß es ſich hier um die ſeit dem 25. Auguſt 12 8. ſpurlos verſchwundene 13jährige Erng Vogel aus Zlarienfelde handelt. Die Obduktion der Leichenkeile hal dieſe Annahme einwandfrei beſtätigt. Ferner ſteht ſeſt daß das Kind einem Verbrechen zaun Oper gefallen iſt. Die Krimi- einer abſeits an einem Bretterzaun gelegenen Stelle die faſt nalpolizei hat die Ermiktlungsarbeit nach dem Verbrecher verſtärktem Umfang wieder aufgenommen. — Dritten Reiches, Aus dem badischen Land Der Reichsjugendführer in Karlsruhe Rede an die badiſchen H J.⸗Führer. 8 Karlsruhe, 2. Februar. Die Landeshauptſtadt ſtand am Samstag und Sonn⸗ tag im Zeichen der großen Führertagung der badiſchen Hitler⸗ N 3 22 di 8 Beſondere Bedeutung erlangte das Treffen durch 9 5 3 e 8 7 i 95 Teilnahme des HJ.⸗Führers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach. 1 Die in Karlsruhe anweſenden 4000 Führer und Führerinnen von S Bd. und Zunge volk marſchierten zunächſt mit Abordnungen des Bannes und Jungbannes 109 am Sonntag in der dritten Nach⸗ mittagsſtunde auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz am Reichsjugend⸗ führer und am Reichsſtatthalter Robert Wagner vorbei. Der mit den HJ. und Jungvolkfahnen reich geſchmückte große Feſthalleſaal hatte ſich inzwiſchen bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Kundgebung wurde eingeleitet mit der Aufführung einer choriſchen Dichtung von Berthold Weis„Der Glaube ſtirbt nicht“. Nach kurzen Begrüßungsworten des Gebiets⸗ 12 Kemper betrat Baldur von Schirach das 95 nerpult und gewann mit ſeinen Darlegungen alsbald Ohr und Herz der Zuhörer. Der Redner erläuterte zunächſt die grundlegenden Anterſchiede zwiſchen der Hitler⸗Jugend und der bündiſchen Jugend der Vergangenheit. Aber auch mit den Organiſationsformen der Staatsjugend anderer Län⸗ 921 9 1 möglich. An deren Anfang ſtand 2 825 gluß eines Kabinetts oder ein miniſterielles Dekret. Anders bei uns! Wir waren bereits die Staatsjugend des ritten als dieſes noch nicht beſtand. Dieſem. zukünftigen Staat haben wir auch ſchwerſte Opfer gebracht, denn 21 unſerer beſten Kameraden ſind für ihn geſtorben. Der Reichsjugendführer unterſtrich dann die Berechti⸗ gung des vom Führer ſelbſt aufgeſtellten Grundſatzes, daß Juge nd durch Jugend geführ! werden muß. Durch die Befolgung dieſes Prinzißs der Selbſtführung, ſo fuhr er fort, iſt die Hitler⸗Jugend zur größten Ju⸗ gendorganiſation der Welt geworden. Nach unſerer Auffaſſung iſt der Begriff Jugend aber nicht etwa an die Zahl der Jahre gebunden, ſondern an die jugend⸗ liche Haltung, die man ſelbſt im Alter bewahren kann, wie es ſo viele Kämpfer unſerer Bewegung bewieſen haben. Die Schule bedeutet den Appell an den Verſtand, wir müſſen die Organiſation ſein, die an das Herz appelliert und die charakterliche Schulung übernimmt. Dazu gehört die bedingungsloſe Kameradſchaft. Sie iſt das Erlebnis der jungen Generation. Die drei Faktoren der nationalen Er⸗ ziehung; Elternhaus, HJ und Schul e, müſſen zu einer Arbeitsgemeinſchaft werden und eine klare Abgren— zung ſchaffen über die Erziehungsgebiete, die der Schule gehören und jenen, die uns gehören. Der Reichsjugendführer äußerte ſich dann über den Aufbau der künftigen Großorganiſation der Reichs⸗ jugend, die die geſamte junge Generation umfaſſen ſoll und deren Grundlage das deutſche Jungvolk ſein wird. Er er⸗ e in dieſem Zuſammenhang an ſeine Neujahrsbot⸗ haft. Der oft von ſtürmiſchen Zuſtimmungskundgebungen unterbrochenen Rede folgte brauſender Beifall. Gebietsfüh⸗ rer Kemper dankte dem Reichsjugendführer und gab die Verſicherung ab, daß man allezeit das ſein wolle, was er verlange: Kämpfer des Führers und Soldaten des jungen politiſchen Deutſchland zu ſein. Begeiſtert ſtimmte man in das Sieg⸗Heil auf den Führer. das Volk und das unſterb⸗ liche Deutſche Reich ein. Mit dem Geſang des Liedes„Un⸗ ſere Fahne flattert uns voran“ erreichte die Kundgebung ihr Ende. N Schafſchau in Mosbach. (). Karlsruhe, 1. Febr. Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Die diesjährige Schafſchau findet in der Vieh⸗ markthalle in Mosbach am 26. und 27. März 1936 ſtatt, Zugelaſſen iſt nur das deutſche weißköpfige Landſchaf. An⸗ ſchließend an die Schau findet am 27. März eine Zucht⸗ bockverſteigerung ſtatt, bei der etwa 80 gekörte Böcke aus badiſchen Stammzuchten verkauft werden. 4000 Mark Belohnung im Heidelberger Mordfall Ua Heidelberg, 1. Febr. Für die Ermittlung des Heidel⸗ berger Doppelmörders iſt insgeſamt eine Belohnung bis zu 4000 Mark ausgeſetzt worden. UA Heidelberg.(Ausſtellung im Kurpfälziſchen Muſeum.) Im Heidelberger Kurpfälziſchen Muſeum wurde eine kleine Sonderſchau eröffnet, die vor allem lokales In⸗ tereſſe hat. Sie zeigt über die Faſchingszeit eine große Anzahl Bilder von meiſt heiteren, aber auch einigen ernſten Heidel⸗ berger Begebenheiten aus dem 19. Jahrhundert. Zahlreiche Anekdoten werden hier wieder lebendig, die vor allem der älteren Generation der Einwohnerſchaft geläufig ſein dürften. darunter namentlich auch manche Streiche der Heidelberger Studentenſchaft. Auch die Heidelberger Originale, die im dies⸗ jährigen Faſching eine fröhliche Auferſtehung feiern werden, erſcheinen im Bild, ſo der Binſebub, der Eulenförſter, die Bergkapelle und viele andere.— Die große Sonderausſtel⸗ lung der Niederländiſchen Meiſter der Poſſelt⸗Stiftung, die ſich eines großen Intereſſes erfreuen darf und erſt kürzlich wieder von dem Direktor eines holländiſchen Muſeums als eine in ihrer Art ſeltene Schau bezeichnet wurde, bleibt noch einige Wochen geöffnet. () Kronau bei Bruchſal.(Vom Bau der Reichs⸗ autobahn.) Der Bau der Reichsautobahn nimmt einen raſchen Fortgang. Faſt alle Ueberführungen in der hieſigen Gegend ſind fertiggeſtellt, die reſtlichen im Bau begriffen. () Pforzheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete ſich auf der Wilfer⸗ dinger Straße. Der ſechseinhalb Jahre alte Gerhard Heß ſprang hinter einem Schulkameraden über die Straße und wurde dabei von einem Karlsruher Perſonenkraftwagen er⸗ faßt. Der Knabe wurde einige Meter geſchleift und über⸗ fahren. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. Freiburg.(Wiederentdeckung alter Berg⸗ werke.) Umfangreiche Aufnahmen und Tiefbauten brachten in Herdern, dem älteſten Stadtteil von Freiburg, längſt ver⸗ ſchüttete Bergwerke auf Silber uſw. wieder zum Vorſchein. Von dieſen rührte ein Teil des einſtigen Silberreichtums der Herzöge von Zähringen, der Grafen von Freiburg, der Stadt ſelbſt uſw. her. Vorübergehend gehörten ſie dem Bi⸗ ſchof von Baſel, wie eine Verleihungsurkunde König Kon⸗ rads II. aus dem Jahre 1028 zeigt. Die Werke wurden bereits im 16. Jahrhundert mit dem Sinken des Silberwertes aufgelaſſen.. 5 Der neue Heimſtätten⸗Prozeß Sparer und Behörden betrogen. U Seidelberg, 2. Febr. Im Heimſtätten⸗Prozeß be⸗ gründete der Staatsanwalt die Anträge. Er gab zuerſt ein Bild von der Entwicklung und dem Aufbau der Bauſparkaſſe, im Mai 1930 als Genoſſenſchaft ge⸗ gründet worden war und im September 1931 in eine Gmb. umgewandelt wurde. Der Zweck der Kaſſe, die Verwaltung fremder Gelder, ſetzte eine ſorgfältige Betriebsführung und Aneigennützigkeit der Geſchäftsführer voraus, aber an beidem habe es der Hauptangeklagte Pfleger von vornherein fehlen laſſen. Dafür ſprechen ſchon ſeine hohen Gehalts⸗ forderungen, die zu jener Zeit für die Kaſſe nicht tragbar geweſen ſeien, ſowie ſeine ganze Einſtellung zur Kaſſe, die er nur benützen wollte, um möglichſt ſchnell reich zu werden. Zu dieſer Einſtellung würden auch die Methoden paſſen, mit denen die Sparer geworben wurden, Methoden, die ein ſchamloſer Betrug waren und viele Volksgenoſſen um ihre Erſparniſſe ſchädigten. Laufend wurden hohe Beträge für Verwaltungszwecke ausgegeben, das Reichs aufſichts⸗ amt wurde bei den Prüfungen durch falſche Bilanzen ge⸗ täuſcht, außerdem große Summen an die Vertreter als Vorſchüſſe gegeben. Die eigennützige Haltung der beiden Hauptangeklagten Pfleger und Rahn zeigte ſich beſonders in den unberechtigten Gehaltsentnahmen und der Verwendung der Spargelder. Trotzdem die Genoſſenſchaft ſchon drei Mongte nach der Gründung konkursreif war, meldete Pfleger den Konkurs nicht an, ſondern führte ſie in eine GmbH. über. 1932 brach dann die Kaſſe zufſammen und dann wurden alle falſchen Buchungen, die ſchamloſen Werbemethoden und die anderen Verfehlungen der Angeklagten entdeckt. Der Schaden, der den Sparern entſtanden iſt, iſt kaum abzuſchätzen. Von ihren Spareinlagen erhalten ſie im gün⸗ ſtigſten Falle 42 v. H., aber auch die erſt in 5 bis 15 Jahren. Noch größer aber wird der Schaden ſein, der ihnen durch die Verpflichtungen entſteht, die ſie im Hinblick auf den Sparvertrag eingegangen ſind. Der Staatsanwalt wies dann darauf hin, daß das Reichsgericht das Urteil teilweiſe aufgehoben habe, weil es in dem Verhalten der Angeklagten keinen erſchwerten, ſon⸗ dern nur einen einfachen Bankerott ſah. Dieſe Entſcheidung würde aber nur eine rechtliche Aenderung herbeiführen, der er dadurch Rechnung trage, daß er keine Zuchthaus⸗, ſondern nur Gefängnisſtrafe beantrage. Das Gericht müſſe aber eine ebenſo hohe Gefängnis⸗ ſtrafe ausſprechen, denn es müſſe ſich bewußt ſein, daß die Angeklagten in ſkrupelloſer Weiſe Sparer um ihr Geld gebracht haben, ſtaatliche Behörden hinters Licht geführt und daß alle Angeklagten, insbeſondere Pfleger, nur eine geringe Einſicht an den Tag gelegt hätten. Er beantrage gegen den Angeklagten Pfleger wegen einfachen Bankerotts in Tateinheit mit Untreue, Unter⸗ ſchlagung und Arkundenfälſchung eine Gefängnisſtrafe von 4 Jahren und 6 Monaten ſowie 2000 Mark Geldſtrafe, ge⸗ gen den Angeklagten Rahn wegen der gleichen Delikte und Beihilfe hierzu 3 Jahre und 6 Monate Gefängnis ſowie 600 Mark Geldſtrafe, gegen den Angeklagten Gönnheimer wegen Beihilfe zum Bankerott, in Tateinheit damit wegen Antreue und Begünſtigung 8 Monate Gefängnis und 70 Mark Geldſtrafe. In längeren Ausführungen erwiderten die Verteidiger der drei Angeklagten und verſuchten dabei, alle guten Am⸗ ſtände, die die Vergehen der Angeklagten in einem milderen Licht erſcheinen laſſen könnten, beſonders hervorzuheben. Vier Jahre Gefängnis für Pfleger, zweieinhalb Jahre für Rahn. Am Samstag nachmittag wurde vor der Großen Straf⸗ kammer Heidelberg folgendes Urteil gegen die Geſchäftsfüh⸗ rer der Heimſtätten⸗Bauſparkaſſe verkündet: Der Angeklagte Philipp Pfleger aus Lauden⸗ bach war durch Urteil der Großen Strafkammer des Land⸗ gerichts Heidelberg vom 8. Mai 1934 wegen Vergehen gegen das Genoſſenſchafts⸗ und gegen das GmbH.⸗Geſetz und wegen Betrugs zu zwei Jahren Gefängnis und 300 Rim. Geldſtrafe verurteilt. Unter Einrichnung dieſer Strafe wird Pfleger wegen einfachen Bankrotts in Tateinheit mit genoſſenſchaftlicher Untreue und Anterſchlagung und wegen fortgeſetzten Betrugs zu einer Geſamtſtrafe von vier Jah⸗ ren Gefängnis und 1500 Rm. Geldſtrafe, hilfs⸗ weiſe weitere 150 Tage Gefängnis, verurteilt. Der Angeklagte Oskar Rahn aus Straßburg iſt durch Urteil der Großen Strafkammer vom 8. Mai 1934 zu insgeſamt einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und 500 Rm. Geldſtrafe verurteilt. Unter Einrechnung dieſer Strafe wird Rahn zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und 606 Rm. Geldſtrafe, hilfsweiſe weitere 60 Tage Gefängnis, verurteilt. Das Verfahren gegen den Angeklagten Gönnheimer wegen Beihilfe wird auf Grund des Paragraphen 3 des Geſetzes über die Gewährung von Straffreiheit eingeſtellt. Der Antrag, den gegen den Angeklagten Pfleger erlaſſenen Haftbefehl aufzuheben, wird abgelehnt. In der Arteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, daß das Gericht von dem Angeklagten Pfleger den Eindruck gehabt habe, daß er in maßloſer Selbſtüberſchätzun g ein Unternehmen ge⸗ gründet habe, das er nicht zu leiten imſtande war. Auch der Angeklagte Rahn, der durch das Vertrauen der Sparer an dieſe veraßtwortungsvolle Stelle berufen wurde, habe ſehr wohl gemerkt, daß das Unternehmen nicht tragfähig geweſen iſt. Die Angeklagten könnten von Glück ſagen, daß die neuen Vorſchriften über den Volksbetrug zu jener Zeit noch nicht in Kraft waren, ſonſt hätte man auch in dieſem Falle wieder Zuchthausſtrafen ausgeſprochen. Dem Angeklagten Rahn habe man die Anterſuchungshaft voll an⸗ gerechnet, weil er mitgeholfen habe, die verworrenen Fäden zu löſen, aber dem Angeklagten Pfleger habe man nicht die volle Unterſuchungshaft anrechnen können, weil er durch ſein Leugnen die Verhandlung ſo lange hinausgezogen habe. die Tabakeinſchreibung in Offenburg. Bei der Hauptgutverkaufsſitzung des oberbadiſchen Ta⸗ bakgutes in Offenburg wurden insgeſamt 42 000 Zentner Hauptgut und Obergut verkauft, worunter ſich etwas ver⸗ hagelter Tabak befand. Die erzielten Preiſe entſprachen der Qualität der Ware und ſchwankten zwiſchen 41 und 49 Mark. Von Seiten der Tabakpflanzer wurde ein etwas höherer Preis erwartet, da ſie dem Tabak alle Mühe und Pflege angedeihen 18 1 Vielleicht hat aber auch die trok⸗ kene Witterung im Spätjahr die Qualität der Ware etwas herabgemindert, was im Preis zum Ausdruck kam. Neben dem oberbadiſchen Tabak wurden auch kleine Mengen würt⸗ tembergiſcher und heſſiſcher Tabak verkauft. 8 3 5 Lalcale Nuudochiau Der erſte Februar⸗Sonntag. Der Tag Mariä Lichtmeß zeigte ſich on der wetter⸗ wendiſchen Seite. Während der Tag trüb und regneriſch begann, lachte in den Nachmittagsſtunden frühlingshaft die Sonne und ſandte ihre wärmenden Strahlen. Be⸗ wölkt und regneriſch ſchloß der Lichtmeßtag. Seid der Winterſonnenwende haben wir nun das unbeſtändige und regneriſche Wetter. Der Neckar führte geſtern wieder gewaltige Waſſermaſſen zu Tal, die auf die Gewitterregen im badiſchen und württembergiſchen Oberland am Wochenende zurückzuführen ſind. Eine Hochwaſſerwelle löſt dieſes Jahr die andere ab. Der Gewikterſturm ging auch hier nicht ſpurlos vorüber. Einer edr großen Bäume im Garten der„Linde“ wurden umgeriſſen und beſchädigte dabei die Einfaſſungsmauer. Anſere Winterſportler warten nun ſeit Wochen ver⸗ gebens auf den Winter und gerade in den nächſten Tagen da nun die olympiſchen Winterſpiele beginnen iſt das Wetter auf den Kopf geſtellt. In den geſtrigen Nach⸗ mittagsſtunden konnte man ſogar Ausflügler mit den erſten Frühlingsboten, Sträuße mit Palmkätzchen ſehen. In den Morgenſtunden wurde auch hier die 5. Reichsſtraßenſammlung der SA SS und NS mit Erfolg durchgeführt. In den Nachmittagsſtunden wurde Herr Ph. Eder im hochbetagten Alter von einer großen Trauergemeinde zu Grabe getragen. Aus dem Tbd.„Jahn“. Am vergangnen Samstag hielt der Verein ſeinen traditionellen Vereinsball im „Kaiſerhof“ ab, der ſich eines außerordentlich guten Be⸗ ſuches von Seiten der Mitgliedſchaft erfreuen durfte. Ei ſchneidiges Tanzorcheſter ſorgte dafür, daß die Tanz⸗ luſtigen voll auf ihre Rechnung kamen. Zur Unter⸗ haltung brachten die Turner komiſches Reckturnen das bombig einſchlug; dann erfreuten die Turnerinnen mii einem Polka⸗ und Walzerreigen. Schließlich wartete noch J.“ Hildebrandt und andere mit humoriſtiſchen Vor⸗ trägen auf, die ebenfalls dankbar aufgenommen wurden. Semeinſame Lieder verſtärkten noch den familickren Charakter und das Gefühl kameradſchaftlicher Verbunden⸗ heit der Mitglieder, das dieſe Veeranſtaltung beſonders ausgezeichnete. Damit dürfte ſie auch ihren Zweck voll und ganz erfüllt haben.— Wie bereits bekannt, wird dem Faſching im Turnerbund„Jahn“ am Samstag den 15. Februar gehuldigt unter der Deviſe„Im weißen Rößl' am Wolfsgangſee“.— Der Auftakt der eigentlichen turneriſchen Veranſtaltungen beginnt der Verein mit ſeinem 3. großen Schloß⸗Saalſchauturnen am 15. März. Die Ortsvereine werden gebeten ſpeziell auf dieſen Termin Rückſicht zu nehmen. Tödlicher Verkehrsunfall. Als eine etwa 45 Jahre alte Frau den Luiſenring nach der Straße§ 7 zu kreuzen wollte, wurde ſie von einem aus der Jungbuſch⸗ ſtraße kommenden Laftwagen erfaßt, deſſen Vorderrad der Frau über den Kopf ging, ſo daß ſie ſofort tot war. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Laſtkraftwagen wurde von der Polizei beſchlagnahmt. Nationaltheater Mannheim. Die nächſte Neuheit der Oper wird Werner Egk's erfolgreiches Werk„Die Zauber⸗ geige“ ſein, das mit der Frankfurter Uraufführung ſeinen Siegeszug über die deutſchen Bühnen begonnen hat. Damit iſt der ſeltene Fall eingetreten, daß ein Werk eines jungen deutſchen Komponiſten nicht nur die Beachtung der muſikali⸗ ſchen Welt, ſondern die Zuſtimmung weiteſter Volkskreiſe findet. Die Mannheimer Erſtaufführung ſteht unter der muſi⸗ kaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Philipp Wüſt. Die Inſzenierung beſorgt Heinrich Köhler⸗Helffrich. A Grober Verſtoß gegen die Verkehrsvorſchriften. Der Fahrer eines haltenden Lieferkraftwagens öffnete an ſeinem Fahrzeug die Türe nach der Fahrbahn zu, wodurch zwei im gleichen Augenblick vorbeifahrende Radfahrer ſtürzten. Einer derſelben erlitt Verletzungen. Der leichtſinnige Fahrer, der ſich nicht vergewiſſerte, ob die Fahrbahn frei war, hat ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Selbſttötungsverſuch. In der Abſicht, ſich das Le⸗ ben zu nehmen, verſuchte eine junge Frau vom Stefanien⸗ ufer aus in den Rhein zu ſpringen, wovon ſie jedoch von Vorübergehenden abgehalten werden konnte. Die Lebens⸗ müde wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach einem Kran⸗ kenhaus gebracht. Der Grund dürfte in Familienſtreitig⸗ keiten zu ſuchen ſein. I Vorſtellung der Schauſpielſchule. Die Schauſpiel⸗ ſchule an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theatet wird am kommenden Freitag, den 7. Februar 1936, im Neuen Theater die Erſtaufführung des Schauſpiels„Der Verrat von Novara“ von Cäſar von Are bringen. Es ſind dabei ſämtliche Schüler und Schülerinnen der Schauſpiel⸗ ſchule beſchäftigt(Klaſſen Stieler, Hölzlin und Finohr). Die Einſtudierung bezw. Spielleitung des Stücks obliegt Horſt Schroeder(Regie Klaſſe Hölzlin). Für den Abend herrſcht allgemein Intereſſe. Die Preiſe ſind niedrig gehalten. Kar⸗ ten in den bekannten Vorverkaufsſtellen des Nationalthea⸗ ters ſowie im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3(Telefon Nr. 34051). Arbeitsdienſt und Erzeugungsſchlacht Zu der vom Reichsnährſtand eingeleiteten großen Er⸗ zeugungsſchlacht mit dem Ziele der Erreichung der Nah⸗ rungsfreiheit für das deutſche Volk leiſtet auch der deutſche Arbeitsdienſt einen ſehr beachtlichen Beitrag. Es ſind ge⸗ genwärtig durch den Arbeitsdienſt in den verſchiedenen Reichsteilen rund 932 000 Morgen Land in Bearbeitung ge⸗ nommen worden mit dem Ziel, es zu verbeſſern oder über⸗ haupt als Kulturland erſt brauchbar zu machen. Dabei ſteht mit 380 000 Morgen im Havel⸗ und Rhinluch die Provinz Brandenburg an erſter Stelle der Arbeitsvorhaben. In Heſſen werden im Ried 260 000 Morgen in Kulturland um⸗ gewandelt, im Emsland werden vorläufig 72 000 Morgen gewonnen. Dann folgen Oſtpreußen mit 45 000, Provinz Sachſen mit 36 000, Hannover mit 35 000, Baden mit 64 000 Morgen. Auch in der Rheinprovinz, wo beſonderer Vo⸗ denmangel herrſcht, werden in Kürze 40 000 Morgen Heide und Moor beſtes Ackerland ſein. Bei all dieſen Ziffern han⸗ delt es ſich, wie im„Deutſchen Wollen“ erklärt wird, nur um einen Ausſchnitt aus den größeren Arbeitsvorhaben, die in allen Teilen des Reichs der Arbeitsdienſt durchführt. Es ſei daher verſtändlich, daß angeſichts der Größe der Aufgaben der Reichsarbeitsführer eine ſtärkere Bereitſtel⸗ lung von Mitteln gefordert habe. Die jährliche Ertragsſtei⸗ gerung durch den Arbeitsdienſt ſei ſchon beim gegenwärti⸗ gen Einſatz auf durchſchnittlich 1 v. H. des Geſamtaufwan⸗ des anzuſetzen. Bei einer großen Anzahl von Arbeitsvor⸗ haben liege ſie ſogar bei 15, 20 und mehr v. H. Im Februar Der Februar, der ſeinen Namen von dem lateiniſchen Wort februare herleitet, das ſoviel wie reinigen, im über⸗ tragenen Sinne„ſühnen“ bedeutet, iſt der Monat, in dem nach alter Gewohnheit die Lebensluſt am lauteſten über⸗ ſchäumt. Die deutſche Bezeichnung für Februar lautet Hor⸗ nung. Sie iſt, nach Grimms Wörterbuch, als eine Verklei⸗ nerungsform von„Horn“ zu betrachten, wie man jetzt noch vielfach die Bezeichnung„großer Horn“ für Januar und „kleiner Horn“ für Februar hören kann. Dieſen Namen ollen die Monate deshalb bekommen haben, weil der„horn⸗ harte Froſt“ von jeher im Januar am größten war, wäh⸗ rend er im Februar ſchon wieder etwas nachzulaſſen pflegte. In unſeren Breiten iſt der Februar noch ein echter und rech⸗ ter Wintermonat, ja, er ſoll es ſein. Häufig genug bringt. erſt das neue Jahr die eigentliche Winterkälte, die manch⸗ mal erſt in ſeinem zweiten Monat ihren Höhepunkt erreicht. Die Bauernregeln ſtimmen darin überein, daß es ein böſes Zeichen ſei, wenn der Februar ſich ſchon mit dem milden Lächeln des Frühlings ſchmücken will. Frühreife iſt nie gut, auch bei den Jahreszeiten nicht. So heißt es denn:„Ge⸗ friert es nicht im Hornung ein, ſo wird kein gutes Korn⸗ jahr ſein“. Und:„Große Kält im Februar bringt ein gutes Erntejahr“. Im Volksglauben vieler Länder ſpielt der zweite Kalendermonat eine hervorragende Rolle. So be⸗ ſteht in manchen ſüdflawiſchen Ländern der Aberglaube, daß eine alte Berghexe, die geſpenſtiſche„Vila“, den Januar verhöhnt habe, weil er es trotz ſeiner grimmigen Gebärden nicht fertiggebracht habe, ſie und ihre Herden zu ſchädigen. Deshalb habe der zornige Janua er ſich an ſeinen Nachbar, den Februar, gewandt und ihn gebeten, ihm zwei von ſeinen Tagen zu überlaſſen, damit er die Alte für ihre Beleidigung ſtrafen und ſie noch einmal mit Schnee und Unwetter tref⸗ fen könne. Die geringe Zahl der Februartage hat auch an⸗ deren Völkern Anlaß zur Legendenbildung gegeben. So er⸗ zählen ſich die normanniſchen Bauern, daß der Februar da⸗ durch zweier ſeiner Tage verluſtig gegangen ſei, daß er, ein der Spielleidenſchaft verfallener, ungezügelter Patron, je einen Tag an ſeine Mitſpieler, den Januar und den März, verſpielt 11 nachdem er bereits all ſein anderes Hab und Gut verloren hatte. In der Natur regen ſich im Februar die erſten Zeichen erwachenden Lebens. Dies gilt auch für die Tierwelt, von der ſich allerlei Käfer, ſelbſt Bienen und Schmetterlinge hervorlocken laſſen. Gegen Ende des Mo⸗ nats werden Wald und Feld raſch lebendig von dem gefie⸗ derten Völkchen: Rotſchwanz und Lerche, Fink und Storch durchkreiſen die Luft, und der Star, der Frühlingskünder, wird von den Kindern jubelnd begrüßt. »Der Proviſionsvertreter verſchwindel. Ein beſonders trauriges ſoziales Kapitel aus der Syſtemzeit ſtellt der ſo⸗ genannte Proviſionsvertreter dar, ein Handelsvertreter, den man, teilweiſe unter beſonderer Kontrolle, von Ort zu Ort hetzte, lediglich gegen die unſichere Proviſionsgewährung, die dann häufig auch noch vorenthalten wurde. Wie der Re⸗ ferent für Geſchäftsreiſende in der RBG.„Handel“. Fach⸗ gruppe Vermittlergewerbe, Mantke, mitteilt, wird der„Pro⸗ viſionsvertreter“ nunmehr verſchwinden. Der Reiſevertreter ſoll eine arbeitnehmer⸗ähnliche Perſon mit der Unterſtellung unter das Treue⸗ und Gefolgſchaftsverhältnis werden. Dann werde er die Kraft finden, ſo für das vertretene Unterneh⸗ men zu werben, daß von ſeinen Erfolgen ein dauernder Aufſchwung des Geſchäftsbetriebes ermöglicht wird. Die⸗ ſem hohen Ziele diene ein Normalvertrag, den die Fach⸗ gruppe Vermittlungsgewerbe der RBG Handel herausge⸗ geben habe. Für die Uebergangszeit ſei gleichfalls eine ver⸗ Nen Beſeitigung der wirtſchaftlichen Unſicherheit vorge⸗ ehen. — Aufruf an die Kameraden der ehemaligen Flandern⸗ Torpedoboote. Der Kommandierende General der Marine⸗ ſtation der Oſtſee, Albrecht, erläßt als ehemaliger Chef der Zerſtörer⸗Flotille Flandern einen Aufruf an die Kamerag⸗ den der ehemaligen Flandern⸗Torpedoboote. Es ſoll anläß⸗ lich der Einweihung des Marine⸗Ehrenmals Laboe am 30. Mai ein erſtes Kameradſchaftstreffen in Kiel die Beſatzun⸗ gen vereinigen. Der Aufruf wendet ſich an die Kameraden der ehemaligen Zerſtörer⸗Flottille Flandern, der VII. Tor⸗ pedobootsflottille und der Torpedobootsflottille(A-⸗Boote) Flandern. Die Vorbereitung des Treffens liegt in den Hän⸗ den des Kameraden Hans Perſigehl, Wanne-Eickel i. W., Floraſtraße 7, der um die baldige Uebermittlung der An⸗ ſchriften bittet. Im Flugzeug ans Krankenbett Wie der Luftverkehr aus dem Strom der Reiſenden ſich ſeinen Anteil ſchon geſichert hat, zeigten die anläßlich des zehnjährigen Jubiläums der Deutſchen Lufthanſa veröffentlich⸗ ten Zahlen. Den Planverkehr der Lufthanſa ergänzen in dringenden Fällen Sonderflugzeuge. Eine Braut will ihren ab Hamburg mit dem Damp⸗ fer nach Südamerika abgereiſten Bräutigam noch et⸗ reichen. Sie beſtellt ein Flugzeug„Sofort nach Liſſa⸗ bon“. In 15 Stunden Flugzeit landet ſie dort, trotz der in ſolchen Fällen immer ſchwierigen Beſchaffung von Deviſen und Paßviſen und über Fluggenehmigungen der Zwiſchen⸗ länder. Da gibt es manchmal auch aufregende Zwiſchenfälle, doch leidet die Schnelligkeit der Erreichung des Zieles dar⸗ unter nicht. Ein Vizegouverneur von Afrika liegt krank in einem Garmiſcher Sanatorium. Er will in England ſterben ſagt er und beſtellt ein Sonderflugzeug bei der Lufthansa. In fünf Stunden landet er in London. Sanatorium, deut⸗ ſche Heilkunde und der herrliche Flug haben ihn ſo erfriſcht, daß er heute noch lebt. Vor einigen Tagen wird aus Athen für eine hohe Perſönlichkeit dringend der Direktor der Münchener Medi⸗ ziniſchen Klinik, Profeſſor Schittenhelm, gerufen. Der Kranke kennt ihn von ſeinem Kuraufenthalt in Deutſchland. Pro⸗ feſſor Schittenhelm iſt aber gerade im Zuge unterwegs, von einem anderen Kranken kommend. Am Bahnhof München erreicht ihn der Ruf aus Athen. um 8 Uhr morgens ſtartet der Arzt vom Münchener Flughafen. München. Belgrad im drei Stunden, Belgrad— Athen wieder in drei Stunden. Eine Beſatzund mit Flugkapitän Gaim, der ſchon vor einigen Wochen auf dem Europäiſchen Olympiawerbeflug mit dem Reichsſportführer nach Athen geflogen iſt, führt die Ma⸗ ſchine. In einem Achtel der Zeit des ſchnellſten Zuges wer⸗ den die 1750 Kilometer Luftweg nach Athen zurückgelegt, Nach zwei Tagen erfolgt der Rückflug, wieder über Belgrad, Flugdauer: ſieben Stunden. „Fliegen heißt ſiegen über Zeiten und Weiten!“ Dis deutſche Technik hat großen Anteil an dieſem Sieg und iſt ſtolz darauf, daß dies nicht das erſtemal war, daß der Ruf der deutſchen Aerzte einen Vertreter des deutſchen Aerzte⸗ ſtandes im Flugzeug nach dem Ausland geführt hat. Wi deu Die Pfundſpende findet morgen Dienstag ſtatt. Man bittet die Sachen bereit zu halten. Druck A R K arbeiten werden enn Sie den répräsen- Anzel schnellstens 2 angefertigt 5 in der 1 7 Dructterei des 5 Neckar- Bote, 8— tativen OPEL Typ Olympiae bis zum helfen gemerkt: Sie erhalfen jetzt die für Ihnen 50 PEL Synchron Federung und kaufen dieses Typs. ſie helfen 0 R 1 SE EAS s 16 K bungtre⸗ Statt RM 2500 jetzt RM 2400 ab Werk benden ver Ludw, Lochbühler 1 Hauptstraße 143. N a eee x- N Ortsbauernſchaft. In 5 f Auf die morgen Dienstag Abend 8 Ahr im„Oeutſchen— ö 0 4 7 85 U Hof“ ſtatifindende 5 N V 5. 1 00 ö 2. Verſammlung der Erzeugungsſchlacht a— weiſe ich beſonders hin. Teilnahme Ehrenſache. 5* Der Ortsbauernführer.— 8 GSammel⸗Anzeiger 8 8 Nur für Mitglieder der Landw. Ein. u. Berkanſsgenoſſenſchaſt. S Morgen i 7 10 5 wird.— 8 U d ne vorgeführt. 5 8 a 8 l Rei 1 5 5 8 1 Februar kaufen und zulassen. Woh! 5 0 a 8 8 1956 maßgebenden Modelle mit der Vor etſ fach l Nicht Bleichſoda ö 8 8 den anderen einzigartigen- Vorzügen für Fuhrwerke etc., verlangen, 8 8 nach polizeilicher 1 ſon der 5 1 5 3 a 8 Jan Kiepurd 8 Ludwig Loch bühler 8 singt heute Montag Abend 8 Uhr 5 Hauptſtraße 143. 1 5 zum letzten Mal. 8 .—— Tagloh n-Zettel N 8 Ein wirklich künstlerischer Genuß 8 für Bauhandwerker a. 3. 3 5 5 8 5* 1 5 In Ihren Interesse: noch heute anfragen bei (nach vorgeschriebenem f 2 das i. 5 55 . ddas it, Dalust. 5 zu haben in der die richtige. 1 8 Druckerei des Ne dtar-Bote. ö eee — eee eee 2 3.— eee————— 8