GF c e OO K 2 1 S 1817 Mitt⸗ gegen im die KS Mann⸗ ſtheims ſtande. benach⸗ s ver⸗ tzelnen dend; Leicht: lrer⸗h ſchlägt Walz⸗ B ent⸗ Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verbündblatt für den Stadtteil Mym.⸗Secken he lun Beilagen: Der Familienfreund, Iluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Well. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. 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Dieſer Prozentſatz ſoll auf 75 Prozent erhöht werden. Beſchloſſen hat man es noch nicht. Ueber die Oelſperre herrſcht nach wie vor Unklarheit und Unentſchloſ⸗ ſenheit. Warum alſo führt man von Rom aus eine ſo überraſchend ſcharfe Sprache? Es begann mit einer Anrufung der ſtudentiſchen Ju⸗ gend Europas durch den„Popolo d'Italia“. Dieſes alte Blatt Muſſolinis griff zu einer Sprache, die an die erſte Erregungszeit der italieniſchen Oeffentlichkeit gegen Eng⸗ land erinnerte. Diesmal aber werden die Vorwürfe ſehr verallgemeinert. Man ſpricht von einem„ſataniſchen Druck der Imperialiſten“ ſowie von einem„blutdürſtigen Klün⸗ gel“, der Europa unweigerlich in den ſchrecklichſten und unverantwortlichſten Krieg marſchieren laſſe. Die Oelſperre werde in einer Blockade enden, die Blockade aber im Krieg. Um der europäiſchen Solidarität willen werden die Stu⸗ denten Europas aufgerufen,„gegen die Brandſtifter, gegen die unerſättlichen Imperialiſten und gegen die umſtürzle⸗ riſchen Bolſchewiken“ in geiſtiger Einmütigkeit zuſammen⸗ zuſtehen, um dieſen ungeheuerlichen Krieg, den die Jugend austragen müſſe, zu verhindern. Man iſt zunächſt verſucht, dieſe unverhüllten Kriegs⸗ drohungen für den Fall einer Oelſperre als einen herzhaf⸗ ten Auftakt für die Tagung des Großen Faſchiſtiſchen Ra⸗ tes anzuſehen, auf dem Muſſolini am Samstag zwei Stun⸗ den über die politiſche und militäriſche Lage geſprochen hat. Dienstag nacht gingen die Beratungen weiter, und man nimmt allgemein an, daß das Ergebnis eine Kund⸗ gebung gegen die Erdölſperre ſein wird. Aber gerade dann iſt es eigentlich nicht verſtändlich, daß die Preſſe einen ſo ſcharfen Ton vorlegt, der durch eine amtliche Kundgebung ja kaum zu überbieten iſt. Deshalb muß man fragen, auf Grund welcher beſonderen Kenntniſſe oder Informationen Italien die Erdölſperre für nahe bevorſtehend hält? Der Völkerbundsrat hat einen Unterausſchuß eingeſetzt, der die Auswirkungen verſchärfter Sühnemaß⸗ nahmen unterſuchen ſoll. Es handelt ſich dabei nicht nur um die Ausdehnung auf Erdöl und ſeine Nebenprodukte, ſondern auch auf Kohle, Eiſen und Stahl. Der Ausſchuß hat einige Sitzungen abgehalten, aber man hat nicht ge⸗ hört, daß er ſchon zu abſchließenden Beratungen oder gar zu beſtimmten Vorſchlägen gekommen wäre. Das Oel⸗ problem an ſich iſt ſchon ſo verwickelt, daß man mit einer raſchen Löſung hier garnicht rechnen kann. Die Erzeu⸗ gungsländer, Rußland, Venezuela, Rumänien, Iran, Me⸗ riko, Niederländiſch⸗Indien, Kolumbien, USA, Argenti⸗ nien, Peru, Trinidad, Britiſch⸗Indien, Polen, Britiſch Bor⸗ neo, Japan, Aegypten, Irak und Deutſchland, ſind in ihren Intereſſen ſo ſtark geſchieden, daß ein Ausfuhrverbot gar⸗ nicht ſo ſchnell beſchloſſen werden kann. Ein Beſchluß aber muß ſchließlich auch ausgeführt werden, und hier tun ſich ganz neue Zweifelsfragen und Probleme auf. Eins iſt gewiß: Eine Oelſperre, die auch nur Italien auf ſeinen Friedensbedarf abſtellen würde, müßte die italieniſche Kriegsführung in Oſtafrika empfind⸗ lich beeinträchtigen. Es erhebt ſich aber dann die Frage, ob Kriegsdrohungen das geeignete Mittel ſind, in Genf zu wirken. Gewiß ſchärfen ſie den verantwortlichen Män⸗ nern das Gewiſſen für die Tragweite ihrer Entſchlüſſe. Aber auf der anderen Seite iſt es ſchließlich auch ſchwer, in ſachlichen Entſchlüſſen vor Kriegsdrohungen zurückzuwei⸗ chen. Mindeſtens wird England ſich die Frage vorlegen müſſen, ob nicht ein Zögern in der Verhängung der Oek⸗ ſperre nunmehr im britiſchen Imperium dem Mutterlande als Schwäche und Zurückweichen vor der italieniſchen Dro⸗ hung ausgelegt wird. Es wäre jedenfalls verhängnisvoll, wenn ſich die inter⸗ nationale Luft wieder mit Gewittern anfüllen würde, von denen man nicht weiß, in welcher Richtung ſie ſich eines Tages entladen werden. Noch vor wenigen Tagen gab es er⸗ freulichere Ausblicke. In Rom ließ man vernünftigerweiſe ie ſogenannten geiſtigen Sanktionen fallen. Im erſten Anlauf der bewundernswerten italieniſchen Abwehr gegen die Sühnemaßnahmen war man auch dazu überge⸗ gangen, Bühnenſtücke und Kompoſitionen, die aus den Sanktionsländern ſtammten, zu verbieten. Die beſondere Abneigung Italiens richtete ſich dabei gegen engliſche Werke. Als Ausnahmen wurden nur Shakeſpeare und Shaw zugelaſſen. Aber das Verbot betraf auch das Auf⸗ treten von Schauspielern, Mufikern und Variete⸗Künſtlern. Es bedeutete ſchon eine ſtarke Entgiftung, daß Rom dieſe geiſtigen Sanktionen aufhob. Andererſeits mußte es ernſteſte Beachtung finden, 0 die in Rom beſtehende Britiſche kademie der Künſte unter dem Vorſitz von Sir Erie Drummond, dem britiſchen Botſchafter. beſchloß, ihre Pforten zu ſchließen und ihr ganzes Eigentum nach England zu ſchaffen. Dieſe Akademie beſteht in Rom eit über 100 Jahren, und ihre Auswanderung war min⸗ eſtens ein Symptom dafür, daß das italieniſch⸗engliſche Verhältnis noch keine Entſchärfung gefunden hatte. Mittwoch, den 5. Februar 1936 Vor dem Olympiabeginn Garmiſch im Schnee.— 28 Nationen zur Skelle. Garmiſch⸗Parkenkirchen, 5. Februar. Den Wetterſorgen, die man ſich außerhalb der Stätte der Olympiſchen Winterſpiele gemacht hat, ſetzten die Sportler und Schlachtenbummler, die bereits in großer Zahl in Garmiſch⸗Partenkirchen eingetroffen ſind, einen fröhlichen Optimismus entgegen. Sie verließen ſich auf den olympiſchen Wetterdienſt und mehr noch auf die dichtge⸗ ballten Schneewolken, die das Zugſpitzmaſſiv verhüllten. Unbekümmert zogen die Aktiven auf das Kreuzeck, die Hochalm und in das Eisſtadion, um die letzten Tage noch zum Ueben zu benutzen. Auch auf dem Rieſ⸗ ſer⸗See, wo die 400-Meter⸗Bahn für die Schnelläufer abgeſteckt wurde, tummeln ſich den ganzen Tag Läuferin⸗ nen und Läufer, jagen die Eishockeymannſchaften hinter der kleinen Scheibe her. Programmäßig, möchte man ſagen, iſt dann auch der Winter eingekehrt. Bereits am Montag gab es leichte Schneefälle, in der Nacht zum Diens⸗ tag ſchneite es, und am Morgen lagen 15 Zentimeter Schnee in der Olympiaſtadt, war das ganze Werdenfelſener Land in ein weißes Kleid gehüllt. Bei zwei Grad Kälte hielt das Schneetreiben den ganzen Tag über an, und der Wetterdienſt hat in ſeiner letzten Veröffentlichung wieder⸗ um Neuſchnee angekündigt. Die Optimiſten haben wieder einmal recht behalten. Beiſammenſein der Sportführer aller Nationen Im Olympiahaus des Ski⸗Stadtons hatte der Deutſche Olympiſche Ausſchuß die Sportführer aller Nationen zu einem kameradſchaftlichen Beiſammenſein ge⸗ laden, das deutlich den Stempel der völkerverbindenden Idee des Sports trug. Der Reichsſportführer v. Tiſcham⸗ mer und Oſten ſprach bei der Begrüßung den Wunſch auf gute Kameradſchaft aus, dem ſich auch der Vorſitzende des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf de Bail⸗ let⸗Latour anſchloß, der dabei erklärte, daß die 4. Olympiſchen Winterſpiele bon Deutſchland in einzigartiger Weiſe vorbereitet ſeien. Mit den Norwegern, die für ſich den Ruhm in Anſpruch nehmen, den ſo heiß erſehnten Schnee mitge⸗ bracht zu haben, iſt nun auch die letzte der teilnehmenden 28 Olympiamannſchaften in Garmiſch⸗Partenkirchen ein⸗ getroffen. Und in der Olympiaſtadt und auf allen Wettbe⸗ werbsplätzen herrſcht ein Treiben, wie es während der Spiele kaum lebhafter ſein kann. Vor allem das Kunſt⸗ eisſtadion iſt vom frühen Vormittag bis zum ſpäten Abend von den Schauluſtigen ſtändig bis auf den letzten Platz beſetzt, ja an einigen Tagen konnten die Tribünen die Beſucher kaum aufnehmen. Die Unterkünfte aller Olympiamannſchaften, vornehmlich aber der Skandinavier, ſtehen im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerkſfamkeit. Ueberall, wo ſich in der Stadt die großen Könner zeigen, ſind ſie von der autogrammwütigen Jugend umringt. Die Ausſichten Es gibt verſtändlicherweiſe in Garmiſch⸗Partenkirchen nur ein einziges Thema, das ſind die Ausſichten der Olym⸗ piamannſchaften. Auch hier iſt die Jugend erſtaunlich gut über die Trainingsleiſtungen und die bisherigen Erfolge der namhaften Wettkämpfer unterrichtet. Bei allen ver⸗ ſtändlichen Wünſchen für die eigene Mannſchaft beſeelk aber Aktive und Schlachtenbummler aus aller Welt doch der echt olympiſche Gedanke, dem der Begründer der modernen Olympiſchen Spiele, Baron de Coubertin, ſo treffend Ausdruck gegeben hat: „Das Wichtigſte bei den Olympiſchen Spielen iſt nicht. zu gewinnen, ſondern teilzunehmen. Das Weſentliche iſt nicht, Preiſe zu erobern, ſondern gut und ehrlich zu kämpfen!“ Deuiſchland im Olympiajahr Eine deutſche Kulturſchau für die Ausländer. Auf einem Preſſeempfang am Dienstagnachmittag im Berliner Rathaus ſprachen Staatskommiſſar Dr. Li p⸗ pet und Oberregierung⸗rat Dr. Ziegler vom Reichs⸗ propagandaminiſterium über Bedeutung und Umfang der während der Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin ſtattfindenden großen Ausſtellung„Deutſchland“ am Kai⸗ ſerdamm, die unter der Schirmherrſchaft des Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebbels ſteht. Staatskommiſſar Dr. Lippert teilte zunächſt mit, daß Berlin im Olympia⸗Jahr mit zwei Schauen vor die Oeffentlichkeit treten werde: im Juni mit der Ausſtellung „Die deutſche Gemeinde“, in der aus Anlaß des Internationalen Gemeindekongreſſes das Geſamtleben unſerer mehr als 0000 deutſchen Gemeinden gezeigt werden ſoll. Der Vertreter des Reichspropagandaminiſteriums, Oberregierunasrat Dr. Ziegler, aab dann näbere Ein⸗ S— 8———— Die neue„ zwiſchen Italien und den Mächten von Genf iſt in ihren letzten Entſtehungsgründen noch zu wenig geklärt, um darüber ein maßgebendes Urteil fällen zu können. Vielleicht haben die Italiener wirklich allen Grund, ſo ſchwarz zu ſehen. Vielleicht vertrauen ſie darauf, daß eine ſcharfe und unmißyverſtändlich klare Sprache ſchon einmal ihren Eindruck in Genf nicht e hat. Gleichviel wie die Dinge auch liegen: Die Welt hätte eine Entlaſtung von Kriegsgefahren nötiger denn je.. Nr. 30 zelheiten über die geplante Ausſtellung„Deutſchland“ be⸗ kannt. Die Ausſtellung werde ſich in drei große Abteilun⸗ gen gliedern. In der erſten Abteilung werde in der Ehrenhalle die Aufbauarbeit des Dritten Reiches dargeſtellt: die Arbeitsſchlacht und die Erzeugungsſchlacht, die Beſeitigung der Parteienwirtſchaft und des Partiku⸗ larismus, die Vollendung des Reiches durch den Aufbau des Einheitsſtaates, die beherrſchende Stellung der Par⸗ tei als politiſche Willensträgerin der Nation, der Ar⸗ beitsdienſt, die Deutſche Arbeitsfront mit„Kraft durch Freude“ und„Schönheit der Arbeit“, der Neuaufbau der Kultur, die Autobahnen, die wiſſenſchaftliche Forſchungs⸗ arbeit, die RSV und das Winterhilfswerk, die HJ als Trägerin eines neuen Lebenswillens, ihre Lager und die Jugendherbergen.— In der zweiten Abteilung „Deutſches Volk und deutſches Land“ werde die deutſche Geſchichte eine ſinnfällige Darſtellung fin⸗ den. Wie eine Art Bindeglied werde dann auf der Schwelle zwiſchen Ehrenhalle und dieſer Abteilung ein beſonderer monumentaler und feierlicher Ehrenraum ſtehen, der dem „deutſchen Genius“ geweiht ſein werde. Von hier aus ſei nur ein Schritt in den großen Raum des deutſchen Volkes und der deutſchen Landwirtſchaft. Die großen deut⸗ ſchen Landſchafts⸗ uvnd Stammesgaue würden hier in ihren charakteriſtiſchen Erſcheinungsformen gezeigt werden. An dieſe beiden Abteilungen werde ſich die dritte, „Berlin— das Schaufenſter des Reiches“, anſchließen. Jedoch ſei damit die Ausſtellung noch keines⸗ wegs erſchöpft. Das geſamte weite Freigelände ſtehe noch zur Verfügung und in einer der Ausſtellungshallen werde ebenfalls noch die„Olympiſche Kunſtausſtellung“ unterge⸗ bracht ſein.— Dr. Ziegler ſchloß mit den Worten: „Wir ſind überzeugt, daß dieſe Ausſtellung in ihrer Ge⸗ ſchloſſenheit und ihrem modernen Rhythmus eine deutſche Kulturſchau ſein wird, die ſich ſehen laſſen kann. Dem Aus⸗ länder, der ſeine Schritte hierher lenkt, wird ſie über die Olympiſchen Spiele hinaus einen Begriff von dem neuen Deutſchland geben. Uns aber wird ſie mik neuem Skolz auf das Baterland erfüllen.“ Sicherheit durch Verſtändigung Franzöſiſche Gäſte bei der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchafk. Berlin, 4. Februar. Zu Ehren mehrerer Vorſtandsmitglieder des Comite France⸗Allemagne, die ſich im Laufe dieſer Woche zur Win⸗ terolympiade nach Garmiſch⸗Partenkirchen begeben wer⸗ den, hatte die Deutſch⸗Franzöſiſche Geſellſchafk zu einem Abendeſſen im Kaiſerhof geladen. Der Einladung hatten zahlreiche führende Perſönlichkeiten aus Politik, Wirtſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft Folge geleiſtet. Profeſſor Dr. von Arnim begrüßte in einer kurzen Anſprache die franzöſiſchen Gäſte. Unter Hinweis auf die bevorſtehenden olympiſchen Kämpfe ſprach er die Hoffnung aus, die fremden Gäſte möchten in ihre Heimat den Ein⸗ druck mitnehmen, daß der Nationalſozialismus an der Er⸗ richtung einer neuen Nation arbeitet: einer Nation, einig in der Behauptung des Lebensrechts ſeiner 66 Millianen Einwohner, aber auch einig in dem Willen, dieſes Lebefts⸗ recht nur in vollem Einvernehmen mit den Nachbarländern geltend zu machen. Dieſe gegenſettige Achtung und dies gegenſeitige Verſtändnis würden, ſo glaubt man in Deutſch⸗ land beſtimmt. zu einem fruchtbaren Gedankenaustauſch führen; durch ſie werde der moraliſche Grund zum europäi⸗ ſchen Frieden gelegt werden. Den mit großem Beifall aufgenommenen Worten des Vorſitzenden der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft antwor⸗ tete Commandant L'Hopital als Präſident des Comite France-Allemagne. Schon als ſich die Geſellſchaft und das Comite bei ihrem Entſtehen in Paris begegneten, führte er u. a. aus. haben ſie ihre Pflicht nicht nur der jetzigen Generation gegenüber, ſondern auch gegenüber den zukünftigen Geſchlechtern erkannt. Was uns anbelangt, ſo kann ich verſichern, daß die überwiegende Mehrheit der Franzoſen den Wunſch hegt, zu einer Entſpannung zwiſchen den beiden Ländern zu ge⸗ langen, einer Entſpannung, die es erlauben würde, für die innere und äußere Sicherheit der beiden Länder die nok wendigen Gegebenheiten zu ſchaffen. Dieſe Sicherheit wird nichl erreicht werden ohne eine gegenſeitige Berſtändigung. Wir wie Sie ſtreben danach, daß das gegenseitige Verſtehen ſich immer mehr vertiefen möge. Dabei ſchwebt über allem die Liebe zu unſeren Ländern. So wie die Frontkämpfer auf den Schlachtfeldern Achtung vorein⸗ ander lernten, ſo muß die Vaterlandsliebe uns zur Her⸗ ſtellung herzlicher Beziehungen der beiden Völker führen, deren auf allen Gebieten große Vergangenheit geradezu dazu beſtimmt erſcheint, die gegenſeitige Achtung zu be⸗ gründen. 0 Verſuchen wir gleichzeitig große Realiſten zu ſein, uns aber auch über alle. Kleinlichkeiten zu er⸗ f eben. Die Mächte des Uebels, die im Schatten arbeiten, warten auf unſer Exrmüden. Wir aber müſſen den Kopf oben be⸗ halten, den Blick auf den ſtrahlenden Glanz jenes Zieles gerichtet, das wir erreichen wollen. Friede, das iſt ein großes Wort. Vergeſſen wir nicht, daß der Weg dahin voll Hinderniſſe iſt. Sie ſind ſchwer, aber nicht unüberwindlich. Unſer Lohn wird ſein, daß nachdem ſich Frankreich und Deutſchland die Hand gereicht haben, dieſer Friede eines Tages über unſeren Ländern erſtrahlt. — 85..————— Gchüſſe in Davos Ns-Landesgruppenleiter von einem Juden ermordek. Davos, 5. Februar. Der nationalſozialiſtiſche Landesgruppenleiter Wilhelm Guſtloff iſt am Dienstagabend um 20 Uhr in Davos in ſei⸗ ner Wohnung von einem Anbekannten erſchoſſen worden. Der Täter ein Jude Bei dem Mörder handelt es ſich um den 1909 gebo⸗ renen Juden David Frankfurter, der zuletzt die jugoſlawiſche Staatsangehörigkeit beſaß. Er hat ſich nach der Tat der Polizei freiwillig geſtellt. Frankfurter hielt ſich in Bern als Medizinſtudent auf. Von Bern aus be— gab er ſich am Dienstag nach Davos. Et erklärte, er habe die Tat aus politiſchen Gründen ausgeführt und wolle mit ihr das gegenwärtige Regime in Deutſchland treffen. Der Mörder Guſtloffs hatte kurz vor der Tat in der Wohnung Einlaß begehrt und war in das Büro geführt worden. Nach dem Eintreffen Guſtloffs gab Frankfurter fünf Schüſſe auf dieſen ab, die alle trafen und Guftloff auf der Stelle töteten. Hierauf floh der Täter, wobei er die Anweſenden mit der Schußwaffe bedrohte. Später meldete er ſich telephoniſch bei der Polizei und wurde in Haft ge⸗ nommen. Rommuniſtenverſchwörung in Angarn Der Chefarzt eines Sanatoriums als Rädelsführer. Budapeſt, 5. Februar. Der Budapeſter politiſchen Geheimpolizei iſt ein großer Schlag gelungen. Sie hat eine kommuniſtiſche Propaganda⸗ zenkrale aufgedeckt, wobei 15 kommuniſtiſche Rädelsführet verhaftet werden konnten. Schon ſeit einigen Wochen hatte die Polizei ein neues Aufflackern der kommuniſtiſchen Propagandatätigkeit beob⸗ achtet. Es ſtellte ſich heraus, daß dieſe ausgedehnte kom⸗ muniſtiſche Tätigkeit von geſchulten Fachleuten geleitet wurde. Den Bemühungen der Polizei gelang es ſchließ⸗ lich, den Kreis dieſer bolſchewiſtiſchen Drahtzieher aufzu⸗ decken, wobei ſie zu aufſehenerregenden Feſtſtellungen kam. Die Leitung der kommuniſtiſchen Verſchwörung lag in den Händen des angeſehenen Che farztes eines ger o⸗ zen Budapeſter Sanatoriums namens Dr. Emil Weil. In ſeiner Wohnung wurden unter dem Parkettfuß⸗ boden umfangreiche kommuniſtiſche Propagandaſchriften, eine große Anzahl falſcher Päſſe, die Liſte der kommuniſti⸗ ſchen Agenten, die Abſchriften der ſtändig von Budapeſt nach Moskau geſandten Berichte und größere Valutabe⸗ träge gefunden. Aus dem Material ergab ſich, daß zwiſchen Budapeſt und Moskau ein ſtändiger Kurierdienſt beſteht. Die Polizei hat ferner ermittelt, daß die jetzt verhafteten Kommuniſten ſich außer der kommuniſtiſchen Propaganda weitgehend mit militäriſcher Spionage befaßten. Unter den verhafteten Kommuniſtenführern, die mei ſt Juden ſind, befinden ſich ein Kunſtmaler, der Prokuriſt einer bekann⸗ ten Verſicherungsgeſellſchaft, ein Lehrer der Techniſchen Hochſchule und eine Aerztin. Bela Khun ſteckt dahinter! Die am Dienstag verhafteten kommuniſtiſchen Rädels⸗ führer ſind ſofort einem eingehenden polizeilichen Verhör unterzogen worden, aus dem ſich ergab, daß es ſich um eine weitverzweigte und ausgezeichnet organiſierte Gruppe von Kommuniſtenführern handelt. Das Verhör beſtätigte, daß die Moskauer ungariſche Zenkrale von dem berüchtigten Rätekommiſſar Bela Khun geleitet wird und die Oberſte Moskauer Propagandaleitung eine Verſchärfung der kommuniſtiſchen Agitakionskätigkeit im Südoſten Europas angeordnet hat. Im Verhör gab der von Bela Khun kürzlich nach Un⸗ garn entſandte Leiter der Gruppe, Siegmund Kiß(Klein), zu, daß auf Befehl der Moskauer Zentrale ein groß zü⸗ giger Werbefeldzug gegen Ungarn eingeleitet worden ſei. Nach dem Verhör beging Kiß einen Selbſt⸗ mordverſuch, der jedoch infolge der Aufmerkſamkeit der Po⸗ lizei mißlang. Vom Lebengemeisferf Von Maria Ibele. Lo ſteht noch immer regungslos, die Hände ſchlaff herabhängend, am weitgeöffneten Fenſter. Sie fühlt nichts von der beißenden Kälte. Verträumt horcht ſie auf den ſtöhnenden Sturm und beobachtet die leichten Flocken, wie ſie zürnend umhergejagt werden, und die kahle Mondſcheibe, die Verſteckſpiel treibt mit den ſchwar⸗ zen, tief herabhängenden Wolkenfetzen. Ein banges Seh nen will faſt ihre Bruſt zerſprengen. Sie hat einen unſtill⸗ baren Hunger nach Herzensſonnenſchein, nach Glück. „Beſtes Kindl, wer wird ſich aber bei ſolch empfind⸗ licher Kälte ans Fenſter ſtellen und noch dazu ſo leicht gekleidet!“ Lo fährt vor der Mutterſtimme jäh zuſammen und ſchließt lautlos, ängſtlich die Flügel. Frau Dieter ſtrei⸗ chelt liebevoll dem großen Kinde die Wange. a 5 „Hoffentlich haſt du leichtſinniges Köpferl dich nicht erkältet!“ Lächelnd guckt ſie dabei in Lois ſchöne Augen, die ſeltſam zu glitzern beginnen. g So gütig ſprach die Mutter noch nie. So gütig warm legte ſie noch nie ihren Arm um ſie. Lo iſt tief er⸗ ſchüttert. Mit feuchtem Blick hängt ſie ſich liebebedürftig um ihren Hale g „Mutter!“ Ein Schluchzen begleitet das troſtloſe Ge⸗ ſtändnis.„Mutter, ich bin dir ſo grenzenlos dankbar, daß du heute endlich als Mutter und Freundin zu mir kommſt— auch ſeeliſch. Du haſt mich alſo doch noch lieb— ich bin doch noch dein Kind! Ach, ich habe mich oft innerlich ſchrecklich gequält, habe mich ſo verlaſſen, ausgeſtoßen gefühlt und jetzt b Frau Dieter drückt Lo ſanft an ſich und trocknet ihr die Tränen, die perlend auf den Wangen ſpielen. f „Mein Dummele, warum haſt du dich denn nicht früher ausgeſprochen? Du biſt mir doch nur durch das Kloſter entfremdet worden.“ Frau Dieter gibt ihrer Stimme eine wärmere Färbung.„Aber jetzt wollen wir, du und ich, gute, herzlich gute Freunde bleiben! Hab' doch Ver⸗ trauen zu deinem Muttl! Du biſt doch mein Einziges Die weiteren Ermittlungen ergaben, daß die kommuni⸗ ſtiſche Parteileitung nach dem bekannten kommuniſtiſchen Zellenſyſtem arbeitet. Die Mitglieder der Gruppe kannten einander ni ch t, jeder hatte ſein eigenes unabhängiges Tätigkeitsfeld. An den Grenzen Ungarns iſt die Paßkontrolle außer⸗ ordentlich verſtärkt worden, um Fluchtverſuche der mit falſchen Päſſen reiſenden Kuriere zu verhindern. Eden vor dem Anterhaus Ankwort auf Anfragen über Abeſſinien. London, 5. Februar. Eine ganze Reihe von Fragen, die ſich auf den italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Streitfall bezogen, wurde am Dienstag nach dem Wiederzuſammentritt des Unterhauſes von ver⸗ ſchiedenen Abgeordneten an den Außenminiſter gerichtet. Eden antwortete mit einem Hinweis auf zwei Wei= bücher über dieſen Streitfall, die jetzt verfügbar ſein. Das erſte dieſer Weißbücher enthalte eine Reihe von Ur⸗ kunden, die ſich auf die von dem Völkerbundsausſchuß in Genf geleiſtete Arbeit bezögen. Es bleibe daher nur noch übrig, die jüngſte Entwicklung auf Grund der Genfer Rats⸗ tagung vom Januar zu beſchreiben. Eden ſchilderte dann im einzelnen den Verlauf der Genfer Tagung vom 20. Ja⸗ nuar. Bei der Erwähnung der Oelfrage nahm der Außen⸗ miniſter kurz auf die derzeitige Genfer Sachverſtändigen⸗ kagung Bezug und fügte hinzu, daß bei der Vorbereitung des Berichtes keine Zeit verloren werden würde. Die wirk⸗ ſchafklichen und finanziellen Sühnemaßnahmen gemäß Ar⸗ tikel 16 würden aufrecht erhalten. Ihre Auswirkungen würden von einem Sachverſtändigenausſchuß in Genf ſorgfältig beobachtet. Was die Frage eines gegenſeitigen Beiſtan⸗ des für den Fall angehe, daß ein Staat wegen ſeiner Be⸗ teiligung an kollektiv angewandten Sühnemaßnahmen gegen einen Angreiferſtaat einem bewaffneten Angriff ausgeſetzt werden könnte, ſo veröffentliche das Weißbuch den Wortlaut der Mitteilungen, die die engliſche Regierung ſowie die Regierung Frankreichs, Griechenlands, der Tür⸗ kei, Südflawiens, der Tſchechoſlowakei, Rumäniens und Spaniens an den Präſidenten des Verbindungsausſchuſſes gerichtet hätten. Das Unterhaus werde feſtſtellen, daß das Ergebnis dle⸗ ſes Gedankenauskauſches eine Uebereinſtimmung der An⸗ ſichten bei der Auslegung des Artikels 16 Abſatz 3 der Völ⸗ kerbundsſatzung ſei. London. In einer Maſſenverſammlung der ſtreikenden Fleiſchergehilfen und Transportarbeiter wurde beſchloſſen, den Streik, der bereits ein ernſtes Ausmaß angenommen hat, fortzuſetzen. Infolge des Streiks können 4000 Fleiſcher Londons und der Londoner Grafſchaften heute kein Fleiſch erhalten. Japan und Moskaus Europapolitik Vor einem neuen Proteſt in Sowjekrußland. Tokio, 5. Februar. Das Außen-, das Kriegs und das Marineminiſterium ſind in gemeinſame Beraküngen eingetreten, deren Haupk⸗ gegenſtand die Beziehungen zur Sowjetunſon ſind. Die rege politiſche Tätigkeit, die Moskau in Europa enkfalket, iſt eingehend erörtert worden. Die ſowjetruſſiſchen Annä⸗ herungsverſuche in London und die Bündnisabmachun⸗ gen mit Paris und Prag ſind in Tokio ſehr aufmerkſam verfolgt worden. In letzter Zeit, ſo betont man hier, ſind die Sowfetruſſen beſtrebt, mit allen Mitteln ihre Politik im Jernen Oſten zu verſchleiern. Man mache dabei in Moskau auch nicht vor der Aus⸗ ſtreuung von Gerüchten Halt, deren Haltloſigkeit offen zuu⸗ tage liege. Gegenüber ſolchen Verſchleierungsverſuchen müſſe man immer wieder auf die wachſende Un⸗ ſicherheit hinweiſen die ſowjetruſſiſche Einflüſſe an der mandſchuriſchen Grenze geſchaffen hätten. Dieſe Einflüſſe, die ſich in der Außenmongolei— offen oder verſteckt— be⸗ merkbar machten, hätten ſich nunmehr auch auf mandſchu⸗ riſche Truppen ausgedehnt. Die Tatſache, daß eine mandſchuriſche Kompagnie letzthin gemeu⸗ tert habe, werfe auf die geſpannten Verhältniſſe an der Grenze ein bezeichnendes Licht. auf dieſer großen, weiten Welt, das ich ſorgſam unter Dem Herzen getragen. Du kannſt dir doch denken, wie lieb ich ſolch ein Weſen haben muß. Von jetzt ab will ich mir Mühe geben, dich immer zu verſtehen— und mißverſteh' auch du mich nicht mehr, wenn ich dir mal entgegentreten müßte!“ f Lo dünkt es, ſie höre ferne, himmliſche Muſik. Sie möchte jubeln und weinen, ſterben vor Glück. Demütig dankbar blickt ſie mit ihren kindlichen Augen zu der Mutter auf. 5 Tiefe, laſtende Stille herrſcht. Frau Dieter fühlt ſich mit einemmal unſicher und unbehaglich. „Was iſt mit dir, Kind— haſt du einen Wunſch?“. „Sag! mir, warum hat ſich mein Vater getötet warum hat er mich, ſein Kind, verſtoßen?“ Unter Schluchzen kriecht Lo in ſich zuſammen. Ein Rieſeln überläuft Frau Dieter. Auf dieſe Frage war ſie allerdings nicht vorbereitet. Dann hebt ſie Lo den Kopf wieder aus den Händen. Was ſoll ſie jetzt dem ſeltſamen Weſen antworten?— Verwirrt geht ſie hin und her. In wenigen Minuten hat ſie ſich ein glaub⸗ haftes Phantaſiegeſpräch zuſammengekünſtelt für den Fall, daß die Ausſprache mich“ zu umgehen ſei. „Lo, ich wußte, daß die Frage einmal kommmen wird — du haſt das Recht dazu. Aber glaub' mir ehrlich, die Antwort fällt mir ungeahnt ſchwer; denn ſie wird dir das Idealbild deines Vaters zerſtören. Lo, nicht der Haß läßt mich ſo ſprechen, nein, all' dieſe traurigen Dinge müſſen unbedingt deine Illuſion töten.“ Wie unangenehm iſt Frau Dieter doch die bevor⸗ ſtehende, von Lügen ſtrotzende Ausſprache, zumal am heutigen Tage!. Als gefühlsfeiner Menſch empfindet Lo das Peinliche aus den Worten ihrer Mutter heraus. Beſchämt bittet ſie um Verzeihung. Beſcheiden verzichtet ſie auf die Erfüllung ihres Wunſches. „Muttl, ich dachte nicht, daß ich dich damit ſo bitter treffe und wunde Stellen wieder ſchmerzlich aufreiße. Schweig' lieber und laß mich meinen Illuſionen leben!“ „Frau Dieter wächſt. Mit einem warmen Kuſſe ver⸗ ſteht ſie, Lo von ihren Gedanken abzuziehen. Und die gutmütige Lo vergißt und vergibt ſchnell. Andere leiden oder kämpfen zu ſehen iſt ihr fürchterlich. Mit dem Deutſchland im Olympiajahr Eine deutſche Kulturſchau für die Ausländer. Auf einem Preſſeempfang am Dienstagnachmitten im Berliner Rathaus ſprachen Staatskommiſſar Dr. Lib pert und Oberregierungsrat Dr. Ziegler vom Reichs, propagandaminiſtertum über Bedeutung und Umfang der während der Olympiſchen Spiele 1936 in Berli ſtattfindenden großen Ausſtellung„Deutſchland“ am Kal ſerdamm, die unter der Schirmherrſchaft des Reichsminz ſters Dr. Goebbels ſteht. Staatskommiſſar Dr. Lippert teilte zunächſt mit, daß Berlin im Olympia⸗Jahr mit zwei Schauen vor d Oeffentlichkeit treten werde: im Juni mit der Ausſtellung Die deutſche Gemeinde“, in der aus Anlaß de Internationalen Gemeindekongreſſes das Geſamklehen unſerer mehr als 50 000 deutſchen Gemeinden gezeig werden ſoll. 3 Der Vertreter des Reichspropagandaminiſterium⸗ Oberregierungsrat Dr. Ziegler, gab dann nähere Ein zelheiten über die geplante Ausſtellung„Deutſchland“ be⸗ kannt. Die Ausſtellung werde ſich in drei große Abteilun⸗ gen gliedern. In der erſten Abteilung werde in der Ehrenhalle die Aufbauarbeit des Dritten Reiches dargeſtellt: die Arbeitsſchlacht und die Erzeugungsſchlach die Beſeitigung der Parteienwirtſchaft und des Parti larismus, die Vollendung des Reiches durch den Aufban des Einheitsſtaates, die beherrſchende Stellung der Par tei als politiſche Willensträgerin der Nation, der N. beitsdienſt, die Deutſche Arbeitsfront mit„Kraft durtz Freude“ und„Schönheit der Arbeit“, der Neuaufbau de Kultur, die Autobahnen, die wiſſenſchaftliche Forſchung⸗ arbeit, die NSW und das Winterhilfswerk, die HJ gl Trägerin eines neuen Lebenswillens, ihre Lager und die Jugendherbergen.— In der zweiten Abteilung „Deukſches Volk und deutſches Land“ werde die deutſche Geſchichte eine ſinnfällige Darſtellung fin, den. Wie eine Art Bindeglied werde dann auf der Schwell⸗ zwiſchen Ehrenhalle und dieſer Abteilung ein beſonden monumentaler und feierlicher Ehrenraum ſtehen, der den „deutſchen Genius“ geweiht ſein werde. Von hier aus ſei nur ein Schritt in den großen Raum des deutſchen Volkes und der deutſchen Landwirtſchaft. Die großen deu ſchen Landſchafts⸗ und Stammesgaue würden hier in ihren charakteriſtiſchen Erſcheinungsformen gezeigt werden. An dieſe beiden Abteilungen werde ſich die dritte „Berlin— das Schaufenſter des Reiches“ anſchließen. Jedoch ſei damit die Ausſtellung noch keines wegs erſchöpft. Das geſamte weite Freigelände ſtehe noch zur Verfügung und in einer der Ausſtellungshallen werde ebenfalls noch die„Olympiſche Kunſtausſtellung“ unterge⸗ bracht ſein.— Dr. Ziegler ſchloß mit den Worten: „Wir ſind überzeugt, daß dieſe Ausſtellung in ihrer Ge ſchloſſenheit und ihrem modernen Rhythmus eine deulſche Kulkurſchau ſein wird, die ſich ſehen laſſen kann. Dem Au länder, der ſeine Schritte hierher lenkt, wird ſie über de Olympiſchen Spiele hinaus einen Begriff von dem neuen Deulſchland geben Ans aber wird ſie mit neuem Stolz auf das Vaterland erfütlen.“ Ehrung von Olympia⸗Förderern Anläßlich der Eröffnung des neuen Rathauſes in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen wurde dem Staatsſekretär im Reichs, miniſterium des Innern, Pfundtner, das Ehrenbürger recht der Gemeinde verliehen. Die Gemeinde Garmiſch⸗Par tenkirchen wollte damit ihren Dank zum Ausdruck bringen daß unter der u ucchtigen Leitung des Staatsſekretärs ez ermöglicht wurde, die Vorbereitungen für die Olympiſchen Winterſpiele, vor allem den Bau der Kampfſtätten, dul rechtzeitige Bereitſtellung der erforderlichen Mittel in groß; zügiger Weiſe zu geſtalten. 2 In dankbarer Würdigung der von allen beteiligten Stellen geleiſteten Aufbauarbeit hat die Gemeinde Garmiſch⸗Pe⸗ kenkirchen ferner dem Gauleiter, Staatsminiſter Wa get dem Staatsſekretär Pfundtner, dem Reichsſportführek v. Tſchammer und Oſten, dem Präſidenten des Or; ganiſationskomitees, Dr. Ritter von Halt, und den ſtellvertretenden Präſidenten und Schatzmeiſter des Organ ſationskomitees, Generaldirektor Doehlemann, den Goldenen Ring de: Gemeinde Garmiſch⸗Partenkirchen ber 7 Zeigefinger wirbelt die Mutter die Tochter luſtig in Kreiſe und betrgchtet ſie muſternd. 55 „Fein, feſch, Mädel! Wirklich— du biſt zum Leben in der Sonne geboren!“ Lo iſt überraſcht, ihre geheimſte Sehnſucht, ihren brennendſten Wunſch ausgeſprochen zu hören. Beglüct fällt ſie ein: „Ja, du haſt nun dein Kind völlig erfaßt. Ich hab einen gar trotzigen Willen, mein ganzes Ich dem ſonnigen Daſein zu opfern. Ich wünſche nichts, als nur immer in Sonne zu leben und Sonnenſchein zu verſchenken.“ „O du einfältiges Ding!“ ſpricht Frau Dieter tonlos in ſich hinein und fährt dann laut weiter:„Ich habe das Gefühl, daß mein Lo⸗Kind ein Geheimnis vor mir hat, daß ſie der leuchtenden Sonne ſchon nahe iſt! Gib acht, wenn du die Strahlen fängſt— ſie können nicht nur glänzen, auch ſengen!“ Ohne Grund lächelt Lo verſtändnisvoll. „Aber, Kindl, du biſt verraten worden. Ja, ja, gelt, jetzt erröteſt du Schlingel!“ Und in der Tat, eine heiße Blutwelle übergleitet Lois Geſicht. Die Urfache iſt iht aber ſelbſt rätſelhaft. „Sicher nein, Mutter! Ach das ungeſchickte Rotwerden überfällt mich oft— und ſogar manchmal, wenn ich gat nicht weiß, um was es ſich handelt. Denk' dir, ich werde ſelbſt für Fremde verlegen, ſobald ſie ſich in peinliche Situation befinden.“ Frau Dieter zerſchneidet zärtlich ungeduldig Los Rede. „Schon gut, ohne Sorge, weißt du, daß ein— großes — ſchwarzes— ſtilles— Kloſtermädel— Herzen erohen gelernt hat?“ Vorſichtig taſtet Frau Dieter in Los Gedanken und Gefühlen herum. Starr, betroffen, geſpannt auf die bevorſtehende Mi. eilung lauſchend lehnt ſich Lo an den Tiſch und brit in ein künſtliches Lachen aus. „Das dichteſt du mir wieder an, Muttl. Ach, wenn ich es nur könnte! Ein bißchen ſo klug zu ſein wie du vertrauen. Du ahnſt wohl kaum, wie ich dich deshall immer bewundere und auch manchmal beneide. Immer in der zuſammengewürfeltſten Geſellſchaft, trifſſt du gleich den richtigen Ton— nie ein Stocken, nie ein be. legenes Stammeln.“ wünſchte ich mir oft, oft.— Ich hab' halt kein Selbſ⸗ e 2— See 22 Se 27 r der. Dr. Lip m Reichs ang de Berli am Kal ichsmin, mit, daß vor die 18ſtellung nlaß dez amtlebeg gezeig ſteriumz here Ein and“ hz Abteilun⸗ in der Jsſchlach, Partikun Aufbau er Por her N. ift dur fbau du rſchungz HJ gl und die lung fin, Schwelle zſonderer der den Zon hien deutſchen zen deu in ihren n. dritte iches“ ) keines. ehe noc n werde unterge⸗ hrer Ge. deutſche em Aus. ber die n neuen tolz auf in Gar⸗ Reichs nhürger⸗ iſch⸗Par⸗ bringen, etärs ez mpiſchen n, durch in groß⸗ 1 Stellen ſch⸗Par⸗ 1 9* E f iführet des Or⸗ ind dem Organ n, den hen ber⸗ — iſtig in 1 Leben „ihren Beglüct n nicht d, gelt, e heiße iſt iht werden ich gat werde inlicher he Mik bricht wen Die Fahrkarte als Beweis Der Anabenmord bei Wittenberge.— Klare Zeugen⸗ ausſagen. Im Mordprozeß Seefeld wurden am Dienstag die erſten Zeugen zu den 12 Knabenmorden vernommen, die Seefeld zur Laſt gelegt werden. Das Gericht erörterte in der furchtbaren Serie zuerſt den letzten Fall, des neunjäh⸗ rigen Guſtavr Thomas, Wittenberge. Dieſer un⸗ glückliche Junge verſchwand am 22. März 1935 und wurde einen Tag ſpäter in einer dichten Kiefernſchonung in den ſtädtiſchen Parkanlagen bei Wittenberge in tuypiſcher Schlafſtellung aufgefunden. Da Spuren eines gewaltſamen Todes nicht feſtgeſtellt werden konnten, wurde zunächſt an⸗ genommen, daß das Kind erfroren ſei. Später konnte dann ermittelt werden, daß an dem kleinen Thomas ein Sitt⸗ lichkeitsverbrechen begangen worden war. Gegen 14 Uhr hatte ein Spielkamerad des Thomas die⸗ ſen zuſammen mit einem älteren Mann geſehen, der einen freundlichen Eindruck gemacht habe. Einige Zeit ſpäter hatte die Ehefrau Martha John, die mit ihrem Fahr⸗ rad, von Wentdorf kommend, nach Wittenberge fuhr, auf der Landſtraße einen älteren Mann mit einem Jungen zuſammengehen ſehen. Sie hatte ſich beide genau angeſe⸗ hen, weil der Junge einen Anzug getragen hatte, den ſie auch für ihren Sohn kaufen wollte. Als die Zeugin gegen 16 Uhr von Wittenberge zurückgefahren war, hatte ſie wie⸗ derum den alten Mann getroffen. Jetzt war er jedoch alle in. Die Zeugin war dicht an dem Mann vorüberge⸗ fahren, der einen erhitzten Eindruck gemacht hatte und es ſehr eilig zu haben ſchien. Ein anderer Zeuge hatte mit ſeinem Fahrrad das ungleiche Paar ebenfalls, und zwar kurz vor der Schonung, in welcher die Leiche des kleinen Thomas am anderen Tage gefunden worden war, überholt. Nach Anſicht dieſes Zeugen müſſen beide bald nach ſeinem Vorbeifahren in dieſer Schon u ng ver⸗ ſchwunden ſein, denn als der Zeuge ſich nach den bei⸗ den umgeſehen hatte, waren ſie plötzlich nicht mehr zu ent⸗ decken. Auch eine Reihe weiterer Zeugen hatte den Alten und den Jungen geſeben. Als der Tod des kleinen Thomas in Wittenberge und Umgegend bekannt geworden war, hatten ſich alle Zeugen bei der Polizei freiwillig gemeldet, um ihre Beobachtungen mitzuteilen. Sie hatten entweder nach Bildern oder an der Leiche des Guſtav Thomas dieſen als den Knaben wiedererkannt, der ſich in Begleitung des älteren Mannes befunden hatte. In dem Angeklagten erkannten alle Zeugen den Be⸗ gleiter des unglücklichen Kindes. Seefeld hatte bisher immer beſtritten, den Schüler Thomas ermordet zu haben. Er will auch zu der von den Zeugen angegebenen Zeit gar nicht in Wittenberge geweſen ſein. In ſeinem geheimnisvollen Notizblock ſind neben dem Datum des 22. März 1935 drei Fragezeichen ein⸗ getragen. Während ſich der Angeklagte im Verlaufe der erſten Gegenüberſtellung mit den Zeugen verſchiedentlich in Wi⸗ derſprüche verwickelte, kommt es zu einem beſonders belaſtenden ZJwiſchenfall. als ein Beamter der Reichsbahnüberwachungsſtelle Altona vernommen wird. Seefeld hatte bisher immer behauptet, daß er bereits am 21. März in Wittenberge geweſen ſei und dort im Warteſaal 2. Klaſſe geſchlafen habe. Am 22. März früh morgens will er dann von Wittenberge nach Bad Wilsnack gefahren ſein. Durch die Feſtſtellungen der Reichsbahnüberwachungsſtelle iſt nunmehr aber einwand⸗ frei erwieſen, daß der Angeklagte nicht vom 21. zum 22. März, ſon⸗ dern vom 22. zum 23. März auf dem Bahnhof Witten⸗ berge übernachtet hatte und die Fahrt Seefelds nach Bad Wilsnack am frühen Morgen des 23. März erfolgt war. Der als Zeuge vernommene Beamte ſchilderte die ſchwierige, aber erfolgreiche Arbeit, die bei der Ueberprü⸗ fung der Fahrkarten geleiſtet worden iſt. Dieſe Beweisfüh⸗ rung war geradezu niederſchmetternd für den Angeklagten Seefeld. Der Vorſitzende hielt ihm die klaren Jeſtſtellungen vor. Nach einigen Aus flüchten gab Seefeld, in die Enge getrie⸗ ben, unter große Bewegung im Gerichksſaal ſchließlich zu, erſt am 23. Mär⸗ morgens Wittenberge verlaſſen zu haben. 5„Die Ermittlungen des Beamten ſtimmen,“ fo er⸗ klärte er.„Ich habe am 22. März die Fahrkarte nach Wilsnack gelöſt und bin am 23. März dahin gefahren.“ Die Zeugen erkennen Seefeid wieder Im Verlauf der Zeugenvernehmungen wurde am Dienstag auch der Vater des ermordeten Guſtav Tho⸗ mas aufgerufen. Er ſagt aus, daß ihm an dem Tag, an dem ſein Kind verſchwand, nichts beſonderes an dem Jun⸗ gen aufgefallen ſei. Mittags ſei der Junge von der Schule nach Hauſe gekommen und wollte ſchnell ſein Eſſen haben. Dann ſei er wieder fortgelaufen, ohne allerdings wie ſonſt der Mutter mitzuteilen, wohin er gehen wolle „Bon dem Augenblick an habe ich mein Kind nicht wieder geſehen,“ erklärte der Vater des ermordeten Knaben. Auf die Fragen des Vorſitzenden erwidert Seefeld in ſeiner üblichen Art mit den Worten:„Ich kann nur ſa⸗ gen, daß ich die geſuchte Perſon nicht bin.“ Sodann werden dem Angeklagten diejenigen Zeugen gegenübergeſtellt, die ihn am 22. März des vorigen Jah⸗ tes zuſammen mit dem kleinen Thomas geſehen haben. Beſonders belaſtend iſt hier die Ausſage der Zeugin John die dem Angeklagten und dem kleinen Thomas begegnete, als ſie auf dem Rad von Wentdorf nach Wit⸗ tenberge fuhr. Einige Stunden ſpäter fuhr ſie von Wit⸗ tenberge wieder nach Wentdorf zurück und traf den Mann nunmehr allein auf der Straße. Borſitzender:„Zſt der Angeklagte der Mann, mit dem Sie den kleinen Thomas geſehen haben?“ Jeugin:„Ja, das iſt er. Wenn er es nicht ſein ſollte, dann müßte er einen Doppelgänger haben, der ihm außergewöhnlich ähnlich ſieht. Ich kann mich aber nicht irren, es iſt unmöglich.“ Der Zeugin, die einen ſehr beſtimmten Eindruck macht, wurde der Angeklagte bei der erſten Gegenüberſtellung mit ſechs älteren Männern vorgeführt. Sie fand Seefeld ſofort aus der Gruppe heraus. Vorſitzender:„Seefeld, was ſagen Sie dazu?“ Angeklagter:„Ich bin nicht die Perſon, für die mich die Zeugin hält.“. Mit der gleichen Sicherheit erkennen weitere Wohn den Angeklagten als den Begleiter des kleinen omas auf deſſen Todesgang wieder. a 1 Aus Baden und Nachbarländern. I Hockenheim.(Diamantene Hochzeit.) Das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit feierten die Maurer⸗ eheleute Jakob Schmeckenbecher und Helene geb. Fromm. Die Jubilare erfreuen ſich noch beſter Geſundheit und gei⸗ ſtiger Friſche. Der Ehemann ſteht im 84., ſeine Gattin im 80. Lebensjahr. () Lahr.(Brandſchaden.) Das Oekonomiegebäude des Gaſthauſes zum Klotz iſt ſamt bedeutenden Futtervor⸗ räten und landwirtſchaftlichen Maſchinen den Flammen zum Opfer gefallen. Der Schaden wird auf etwa 10000 Mark beziffert. Ein Feuerwehrmann wurde durch herabſtürzende Ziegel verletzt. () Seelbach bei Lahr.(un Blutvergiftung ge⸗ ſtorben.) An Blutvergiftung iſt ein aus Kuhbach gebür⸗ tiger jungverheirateter Arbeiter geſtorben. Der junge Mann hatte ein Geſchwür in der Naſe zu ſpät beachtet. 2 Freiburg.(prinz Auguſt Wilhelm in Frei⸗ burg.) Im Freiburger Feſthalleſaal ſprach Prinz Auguſt Wilhelm. Er verſtand es, im Plaudertone, gewürzt mit hu⸗ morvollen Wendungen, die über 3000 deutſche Volksgenoſſen mitzureißen. Heute habe jeder Volksgenoſſe Gelegenheit, ſich irgendwie auszuzeichnen; es gäbe ſo viele Einrichtungen, die ihm ermöglichten, zu zeigen, daß er den Sinn des wahren Nationalſozialismus verſtanden hat. Auch diejenigen, die im achten oder zehnten Glied mitmarſchierten, könnten genau ſo am Aufbau mitarbeiten wie diejenigen im erſten Glied. Das Werk Adolf Hitlers ſei ſo umfaſſend, daß man immer und immer wieder darüber ſprechen könne. Die Allmacht habe es mit dem deutſchen Volke gut gemeint, als ſie Adolf Hitler berufen habe. Ueber die Kleinigkeiten des Alltags hinweg ſollten die Menſchen die große Linie und das große Ziel im Auge haben. Sie ſollten froh ſein und Gott dafür danken, daß ſie im Dritten Reich wieder in Frieden leben dürften. Vertrauen müßten die deutſchen Volksgenoſſen dem Führer entgegenbringen und ihm glauben. Schönau i. W.(Schwerer Unfall.) In einer hieſigen Autogarage machte ſich ein zehnjähriger Schüler in Abweſenheit des Betriebsleiters an einem vier Zentner ſchweren Motor zu ſchaffen. Dieſer fiel zu Boden und zer⸗ ſchmetterte dem Knaben ein Bein. (—) Oberlauchringen.(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) In der Nacht ereignete ſich auf der Straße von Unter⸗ nach Oberlauchringen ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Radfahrer wurde non einem Perſonenkraftwagen er⸗ faßt l die Verletz Verunglückten RA 1 5 1822 58 Überfahren. Die ngen des 88 Uf farb. — Owen, Kreis Kirchheim. Drei hieſige junge Leute im Alter von etwa 23 Jahren gerieten nachts auf einem Motor⸗ rad mit Beiwagen aus Richtung Brucken kommend, in der Kurve beim„Adler“ aus der Fahrbahn und fuhren auf eine Mauer auf. Der Lenker des Rades, Ernſt Häberle, mußte mit einem ſchweren Schädel⸗ und komplizierten Armbruch, Otto Grau mit ſchweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus Kirchheim eingeliefert werden. Gotthold Carrle wurde mit Kopfverletzungen in ſeine Wohnung verbracht. Das Motor⸗ rad wurde ſchwer beſchädigt. * e 8 4 — Schwäb. Hall.(Tödlicher Zuſammenſt o ß.) Der in Hall in Arbeit ſtehende 33 Jahre alte verheiratete Kaminfegergehilfe Gottlob Dehner ſtieß mit ſeinem Fahr⸗ rad an einer Straßenkreuzung mit einem von Hall herkom⸗ menden Auto zuſammen. Er wurde vom Rade geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er im Haller Diakoniſſenhaus nach einigen Stunden verſtarb. — Stammheim, OA. Ludwigsburg.(Wegen An⸗ terſchlagung in Haft genommen.) Wegen AUnter⸗ ſchlagung und Veruntreuung von Fettkarten mußte ein vor⸗ übergehend auf dem hieſigen Rathaus beſchäftigter Schrei⸗ ber, der ſeinen Wohnſitz auswärts hat, vom Landjägerſtat⸗ tionskommando Ludwigsburg in Haft genommen werden. Neben dieſem gemeinen Vergehen an der Volksgemeinſchaft hat ſich der Beſchuldigte noch weitere ſtrafbare Handlungen zuſchulden kommen laſſen, über die jedoch die Unterſuchung noch nicht abgeſchloſſen iſt. „Dorfglocke Dölau“ Gefährliches Schwindelunternehmen enklarvk. Halle, 5. Febr. Zahlreiche Anzeigen aus allen Ge⸗ genden Deutſchlands veranlaßten die Halleſche Kriminal⸗ polizei zu einer Ueberprüfung des Heiratsvermitt⸗ dungsbüros„Dorfglocke Dölau“. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß hinter den zahlreichen Lockanzeigen, die der Inhaber, ein gewiſſer Orlovius, fortgeſetzt in immer wechſelnden Tageszeitungen im ganzen Reich erſcheinen ließ, offenbar nur Phantaſiegeſtalten ſtanden. Auch nicht ein Paar konnte Orlovius benennen, das durch ſeine lang⸗ jährige Tätigkeit ſich gefunden hätte. Die Heiratszeitung „Dorfglocke Dölau“, die monatlich für die Mitglieder ſei⸗ ner Briefaustauſchzentrale„Herzensbund“ erſcheinen ſollte, war vom Mai 1935 bis heute nur dreimal in we⸗ nigen hundert Exemplaren gedruckt worden, die ſich zum größten Teil noch unverſandt vorfanden. Er vernichtete fortgeſetzt planmäßig alle Spuren, die zur Aufdeckung ſei⸗ nes ſchändlichen Treibens hätten führen können. Ande⸗ rerſeits hielt er alle neugierigen Kunden vom Beſuch in ſeiner Wohnung oder ſeinen, übrigens nicht vorhandenen Geſchäftsräume, fern mit der in ſeinen Geſchäftsbedingun⸗ gen aufgenommenen Drohung, daß er einen ſolchen Beſuch als Beſtechungsverſuch anſehen müßte. So konnte Orlovius, ganz in myſtiſches Dunkel ge⸗ hüllt, jahrelang ungeſtört ſein Treiben, das ihm ein monak⸗ liches Einkommen von ſchätzungsweiſe 1000 bis 1200 Mark ſicherke, forkſetzen. Sein Vorgehen war das in solchen Sachen altbewährte: Den auf die verführeriſchen Lockanzeigen Anfragenden ſchrieb er, ſie könnten an den begehrten Ehepartner nur unter Chiffre durch ſeine Briefaustauſchzentrale her⸗ antreten. Die Teilnahme am Briefaustauſch ſei von einer einmaligen Zahlung von 9 Mark und weiterhin von der Zahlung einer Monatsgebühr von 4 Mark abhängig. Onkel erſchießt den Neffen Roſenheim, 4. Febr. In der Gemeinde Weſterndorf hatte in der Filze der 56 Jahre alte Xaver Girl ſeinen 21 Jahre alten Neffen Joſeph Wittmann durch einen Schuß aus einem Jagdgewehr getötet. Nach der Tat hatte Girl ſich auf dem Boden ſeines Hauſes erhängt. Wie feſtgeſtellt wurde, hatten zwiſchen Girl und ſeinem Neffen Streitig⸗ keiten geherrſcht. Girl hatte den Hof ſeinem Neffen über⸗ geben, nachdem er mit ſeinem eigenen Sohn nicht ausge⸗ kommen war Nun habe der Neffe ſein Geld wieder zurück⸗ gefordert und, als Girl die Herausgabe verweigert habe, geplant, vier Stück Vieh zu verkaufen. Durch dieſen Plan 19 8 0 ſo in Wut geraten, daß er die furchtbare Tat ver⸗ übte. f 5 Bunter Abend im„Schloß“. Unter einem recht günſtigen Stern ſtand dieſe Ver⸗ anſtaltung. Schon vor Beginn war der große Schloßſaal von einem erwartungsfrohen Publikum gefüllt; Faktoren, die zu einem bunten Abend nötig ſind, den erforderlichen fröhlich⸗frohen Kontakt zwiſchen Publikum und Bühne herzuſtellen. Dann ſorgte auch der Anſager dafür, der die Begrüßung übernahm. Mit 3 Liedern traten dann als erſte im Programm„Die luſtigen Fünf“ auf. Der Beifall bewies, daß ſie ſich ſchnell in die Herzen der Zuhörer eingeſungen hatten. Das Stimmenmaterial iſt gut, und zu den anſprechenden Liedervorträgen trägt die vorzügl. Begleitung am Klavier ihr Weſentliches bei. Zwei Glanznummern in der Equilibriſtik zeigten die 2 Adolfos. Auch ganz hervorragende Kraftleiſtungen waren zu ſehen. Mirzl Eriks als Vortragskünſtlerin und Seppr Klein der urwüchſige Komiker, ſorgten dafür, daß die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kamen. Zwiſchen hinein zeigte ſich auch Rüth als Gummimenſch und Tricktänzer. Reichen Beifall erntete Rudolph Jung mit ſeiner ſingenden Säge. Als echte Mannemer Originale entpuppten ſich Seppl Klein und Mirzl Eriks als„Mannheimer Hof⸗ ſänger“, daß ſie die Lacher auf ihrer Seite hatten, iſt ſelbſtverſtändlich. Am beſten aber gefielen immer wieder die„Luſtigen Fünf“, die im 2. Teil mit ihrem Faſt⸗ nachtsſchlager 1936„Immer luſtig Marie“ und den„Lach⸗ pillen“ alles mitriß, was bis jetzt noch nicht in Stim⸗ mung war. Im Ganzen ein wirklich bunter Abend, deſſen Hauptteil jedoch von den ſympathiſchen Fünf in geſangs⸗ künſtleriſcher Reife beſtritten wurde, mit guter Anter⸗ ſtützung am Klavier. Als Anſager fungierte erfolgreich Herr Schoeps. 2 Die Ausgabe der Arbeitsbücher für Hausangeſtellte für die im Stadtbezirk Mannheim und in den ein⸗ gemeindeten Vororten wohnhaften Hausangeſtellten er⸗ folgt, wie das Arbeitsamt mitteilt, am Donnerstag, den 13. Fehr. 36, im Auszahlraum des Arbeitsamts Mannheim, M Za. Eingang vom Hof aus. Die Ausgabe findet wie folgt ſtatt: Anfangsbuch⸗ ſtabe A— K von 8—10 Uhr, L— 3 von 10—12 Uhr. Die feſtgeſetzten Ausgabezeiten müſſen unbedingt ein gehalten werden. Eine Vorſprache zu anderen Zeiten iſt zwecklos. Das perſönliche Erſcheinen der Antragſteller iſt zwecks Quittungsleiſtung unumgänglich. Das Arbeits⸗ amt erſucht deshalb die Haushaltungsvorſtände, den Haus⸗ angeſtellten die für dieſen Zweck erforderliche Fleizeit zu gewähren. Für die in den Vororten beſchäftigten Haus⸗ angeſtellten wird vorgeſchlagen, die Vorſprache beim Arbeitsamt mit einer ſonſtigen Beſorgung zu verbinden. Zu den Hausangeſtellten zählen auch die Putz⸗ und Monatsfrauen, während das Haus⸗ und Küchenperſonal des Gaſtwirtsgewerbes nicht in Frage kommt. Das Arbeitsamt macht dabei beſonders darauf aufmerkſam daß nach§ 13 der erſten Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches die in Frage kommenden Arbeitgeber verpflichtet ſind, dem an ſie gerichteten Erſuchen des Arbeitsamts zu entſprechen. 5 Hunde⸗Ausſtellung. In Mannheim⸗Neckarau findet auf dem idealen Gelände des Tv. Jahn Neckarau an der Caſterfeldſtraße am Sonntag den 16. Februar, eine große Jahreszuchtſchau für deutſche Schäferhunde ſtatt. Dieſe Veranſtaltung wird nicht nur für den Züchter und Beſitzer eines Hundes, ſondern au für den Juſchauer ein ſportliches ſehenswertes Ereignis erſten Ranges ſein. Den Ausſtellern winken diverſe Große Preiſe Ehren⸗ preiſe, Plaketten und Medaillen. Beſondere Aufmerkſam⸗ keit wird die Prämiierung des ſchönſten Hundes der Aus⸗ ſtellung, des ſchönſten Mannheimer, ſowie des ſchönſten Hundes des Kreiſes Groß⸗Mannheim hervorrufen. Sämt⸗ liche Deutſche Schäferhunde⸗Beſitzer und Züchter, die im Beſitze eines Hundes ſind, der im Zuchtbuch ein⸗ getragen, d. h. eine Ahnentafel für den Hund beſitzen und mindeſtens 12 Monate alt iſt, können am Wettbewerb um die Großen Preiſe teilnehmen. Sind das noch Frauen? In letzter Zeit kam es leider wiederholt vor, daß Frauen, die ſich ſinnlos betrunken hat⸗ ten, ihren Weg nicht mehr fortſetzen konnten und auf der Straße liegen blieben. So wurde wieder eine in der Nek⸗ karſtadt⸗Nord wohnende Frau nachts in einem ſolchen Zuſtande von einer Polizeiſtreife nach Mitternacht auf der Straße liegend aufgefunden. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Die Vorbereitungen für den großen Empfang aller Teilnehmer der 28 Länder an dem olympiſchen Sänger⸗ wettſtreit ſind in vollem Gange. Die Ortsſängerſchaft gibt ſich die größte Mühe, ſämtliche Räume des Schloſſes aufs feinſte zu dekorieren, gilt es doch am Samstag ſämtliche Vertreter aller Länder aufs herzlichſte im Schloßſaale zu empfangen. Der große Saal, der als Feſtſaal dient, wird eine beſondere Ausſchmückung er⸗ halten, man wird hier ſämtliche Länderfahnen der 28 beteiligten Nationen ſehen. Im oberen kleinen Saal ſind Aufenthaltsräume geſchaffen, wobei jeder nach ſeiner Landesſitte bewirtet wird, denn der Kampf um den Sieg ſtellt große Anforderungen und dafür kann man ſich in dieſen Räumen nach belieben ſtärken. Durch die Rund⸗ funkanlage iſt im kleinen Saal ſowie im Bierkeller alles hörbar, was im großen Feſtſaal geſprochen, gefungen oder geſpielt wird. Da nun alle Olympiakämpfer in ihrer Landestracht erſcheinen, wird es in dieſen feſtlich deko⸗ rierten Räumen ein buntbelebtes Treiben geben. Bei Er⸗ öffnung der großen Feier ziehen ſämtliche Nationen mit ihren Landesfahnen und den Vertretern in feierlichem Zuge in den Saal ein. Unſer Olympiavorfitzender Herr Leo Steffen wird ſie alle im Namen Deutſchlands be⸗ 3 e willkommen heißen. Anſchließend findet ein großer Feſtball ſtatt, bei dem ſich ſämtliche Länder⸗ 5 in friedlicher Weiſe zuſammenfinden werden. Die zfiſterer⸗Brauerei hat zu dieſem Feſt ein ſtarkes Bock⸗ bier gebraut, das in dem bekannten Bierkeller zum Aus⸗ ſchank kommt. Da es nun ſchon überall bekannt iſt daß der erſte Abſtieg der Olympiateilnehmer unter feierlichem Empfang im Seckenheimer Schloß ſtattfindet, haben bei der Feſtleitung alle umliegenden Ortſchaften ihre Be⸗ teiligung zugeſagt. Es ist deshalb ratſam daß man ſich ſchon im Vorverkauf eine Teilnehmerkarte ſichert da man mit einem vollen Haus rechnen kann. Badiſches Sondergericht Mannheim. Einen böſen Katzenjammer erlebte der 23 Jahre alte Willi Fiederlein von hier, als er wegen eines politiſchen Vergehens und wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt verhaftet wurde. Am 24. November vorigen Jahres gröhlte er nachts um 2 Uhr auf dem Marktplatz mit zwei anderen Zechgenoſſen herum. Eine Polizeipa⸗ trouille nahm ihn als den größten Schreier feſt, was na⸗ türlich nicht ohne eine große Menſchenanſammlung abging. Den Beamten leiſtete er auf dem Wege zur Wache ſchwer⸗ ſten Widerſtand und ſchrie immer wieder:„Rot Front! Für ſie lebe, für ſie ſterbe ich!“ Heute kann er ſich nicht mehr an den Fall erinnern; er ſei total betrunken geweſen, gibt aber zu, im Rotfrontkämpferbund geweſen zu ſein. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen iſt eine Ge⸗ dächtnisausſchaltung wohl möglich bei ſtarkem Alkoholge⸗ nuß. Das Gericht berückſichtigte bei der Bemeſſung des Urteils von 6 Monaten Gefängnis ſeine geiſtige Beſchränkt⸗ heit und ſeine ſchlechte Erziehung. Eine unliebſame Erinnerung an den Heiligen Abend 1934 erlebte der 33 Jahre alte Oskar Skott von hier, den er mit einem befreundeten Ehepaar in ſeiner Wohnung beging. Skott ſteckte dem Mann damals eine politiſche Hetz⸗ ſchrift in die Taſche. Später fragte er nach, ob er den Zet⸗ tel geleſen und wie er ihm gefallen have. Skott hatte ſich nun wegen Verbreitung verbotener Schriften zu verant⸗ worten. Sein Belaſtungszeuge war der ehemalige Freund. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten, der ſeit 1930 arbeitslos iſt und früher SPD⸗ und Reichsbanner⸗Mitglied war, auf 8 Monate Gefängnis. Ein wüſtes Geſchimpfe über die Regierung, die SA uſw. ließ der 42 Jahre alte Friedrich Kramer aus Höllſtein in der Frühe des 20. Juli in einer Wirtſchaft in Höllſtein vom Stapel, wo er eine Nachfeier der Kindtaufe ſeiner Tochter veranſtaltete. Die Zeugen ſagen, daß er ſchon ziemlich ſtark getrunken hatte. Er war früher SPD⸗Ge⸗ meinderat. Durch Rückgang ſeines Geſchäftes will er in Erbitterung geraten ſein, er wiſſe aber nicht mehr, was er geſagt habe. Die Zeugen halfen ſeinem Gedächtnis nach, Das Urteil lautete auf 8 Monate Gefängnis ab 6 Monale Unterſuchungshaft. Die Todesurſacheu der Kriegsbeſchädigten Neue Ermittlungen über die Folge der Verletzungen. Im„Reichsarbeitsblatt“ weiſt der Referent im Reichs⸗ geſundheitamt Dr. Pohlen darauf hin, daß eine Erfaſſung des Zuſammenhangs zwiſchen der Kriegsdienſtbeſchädigung und dem ferneren Lebensablauf große Bedeutung für die Verſorgungsgeſetzgebung habe, zumal es ſich für Deutſchland noch um einen Perſonenkreis von über 1 Mil⸗ lion handele, für den heute die Reichsverſorgung eintrete. Die rein ſummenmäßige Bedeutung ergebe ſich z. B. daraus, daß für das Haushaltsjahr 1930 hierfür noch rund 1,5 Milliarden vorgeſehen waren. 0 .. Zur Erhebung einer neuen Todesu rſachenſtati⸗ ſtik der Kriegsbeſchädigten ſeien von der ärztlichen Abteilung des Reichsarbeitsminiſteriums in Gemeinſchaft mit dem Reichs⸗ geſundheitsamt die nötigen Vorbereitungen getroffen worden. Es ſolle in der Todesurfachenſtatiſtik der biolo giſche Le⸗ bensablauf der Kriegsbeſchädigten verfolgt werden. Der Beginn der Erhebung ſei auf den 1. Juli 1935 feſtgeſetzt, d. h. die Statiſtik ſetze mit Erfaſſung der Offiziere, Beamten und Mannſchaften des Kriegsheeres ein, die vom 1. Juli 1935 ab verſtarben. Man erwarte von dieſen Ermittlungen reichhaltige Aufſchlüſſe von dauerndem Wert. Die Statiſtik werde u. a. über die„Grun dkrankheit“ und das Ren⸗ tenleiden, ſowie die wahrſcheinliche Entſtehungsurſache Auskunft geben. Dabei ſolle z. B. ermittelt werden, wie die Verwundung erfolgte und zwar mit Angabe der Waffenart. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Donnerstag, 6. Februar: 8.30 Blasmuſik; 9.30 Aus der Geſchichte des Strumpfes; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Volksliedſingen; 11 Eröffnungsfeier der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen; 11.45 Sendepauſe; 14 Kleine Sachen, die Freude machen; 15 Sendepauſe; 15.30 Das Kaninchen im Haus⸗ halt der Siedlerfrau, Hörbericht; 16 Muſik am Nachmittag, in der Pauſe: Lups, eine Spatzengeſchichte; 17.20 Viertel⸗ ſtunde luſtiges Rechnen; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗ Echo; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 21 : eund abends wird getanzt; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterspiele 1936; 22.40 1 der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung 1936; 23 Tanz⸗ muſik. Freitag, 7. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Garmiſch⸗ Partenkirchen; 11.30 Für dich, Bauer; 14 Sendepauſe; 14.30 Muſik, dazwiſchen: Funkberichte vom Eishockey; 16 Muſit am Nachmittag, dazwiſchen: Im Wald und auf der Heide; 17.20 Vom Samt; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗ Echo; 19.30 Volksliedſingen; 20.10 Großes Orcheſterkonzert; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Anterhaltungskonzert. Samstag, 8. Februar: 8.30 Blasmuſik; 9.30 Sendepause: 10.15 Meilenſteine am deukſchen Weg; 11.30 Für dich, Bauer; 14.20 Muſikaliſche Kurzweil; 15 Gibt es nationalſozialiſtiſche Schulen?, Hör⸗ bericht, anſchließend: Ruf der Jugend; 16 Der frohe Sams⸗ tagnachmittag 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympig⸗Echo; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Vom Werktag in den Sonntag, Melodienreigen; 20.10 Leichtſinn heißt die Parole Faſchingsumzug in der Welt der Oper und Operette; 22.30 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.45. und morgen iſt Sonntag Reichsſender Frankfurt: Donnerstag, 6. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Eröffnungsfeier der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 14.10 Beliebte Klänge von Einſt und Jetzt; 15.15 Kinderfunk; 16 Konzert; 1740 Olympia⸗Echo⸗ 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Europäiſche Tänze; 21 Friedrich Kayßler lieſt aus eigenen Werken; 21.15 Meiſter⸗Konzert; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Abſchluß der Kraftfahrzeug⸗ Winterprüfung; 23 Tanzmuſik. Freitag, 7. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauern⸗ funk; 14.10 Kleine Muſik; 15.15 Ländlicher Mummenſchanz; 16 Anterhaltungskonzert; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Tg- gesſpiegel, 20.10 Großes Orcheſterkonzert; 22.10 Lokale Nach⸗ richten, Wetter⸗, Schnee⸗ und Sportberichte; 22.10 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele 1936; 22.40 Nachtkonzert. Samstag, 8. Februar: 8.45 Auf zum Staatsjugendtag; 9 Sendepauſe; 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sendepauſe; 14.10 Muſikaliſche Kurzweil; 15.15 Nicht gelogen...; 16 Der frohe Samstagnachmittag; 17.40 Olympia⸗Echo; 18 Fa⸗ ſchings⸗Vorboten; 18.20 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 19 Soldatenmuſik— geſungen und geblaſen; 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Faſtnacht zwiſchen Moſel und Rhein; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele. 8 2 55— 8 FF Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 5. Februar: Miete M 14: Rigoletto, Oper von G. Verdi. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Donnerstag, 6. Februar: Miete D 15: Schach dem König, Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, 7. Februar: Miete F 16: Fra Diavolo, Komiſche Oper von D. F. E. Auber. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag e Freitag e Samstag 8. Februar deste-Jage den 6. Februar 7. Februar Serie 1. est 503 Serie 2. best 903 Dsmenstrümpfe Damenstrümpfe Damenstrümpfe Damenstrümpfe Damenstrümpfe Herren- Socken Matt- K'seide, jetzt Flor m. Riseide, platt. Mako, jetzt Paar Wolle mit K'selde reine Wolle, jetzt Paar gestrickt und gewebt Paar 95, 68 jetzt Paar-. 93, 78 73, 58 jetzt Paar 1.90, 1.25 1.90, 1.50 jetzt Paar 65,50 Restposten: Damen-Wäsche e Re toten: Herren-Oberhemden e Nettpotten: Herren- Trikotagen ————— c— pp D— 8 Nur I* im Jahr: Serien- Neste Serlen-Reste aller Art- Prelse je nach Länge und Stoffart 0 Serie 3. Pest 1.50 Serie 4. Pest 190 Serie 7 gest 3.90 Serie 8 best 4,80 Serie 5. gest 2.90 Serie 6. gest 3.580 . 25 TA NN EM- AN DENN I ANKE N- NEBEN Be HAL pfßOs Schöne elegante Anmtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim An die Gabholzberechtigten in Seckenheim. Damen⸗ Die Loszettel des Bürgergabholzes für 1936 werden gegen Entrichtung des Holzmacherlohnes mit Masken 6.50 RM. an die Bezugsberechtigten oder deren mit billig zu verleihen, ſchriftlicher Vollmacht verſehenen Vertreter am 85 Montag, den 10. Februar 1936 Arnold, von 9—12 Uhr für die Buchſtaben A Offenburgerſtr. 29 VVV 5 R und 5 im Rathaus in Seckenheim, Zimmer 6 ausgegeben. 5 Mit der Abfuhr darf erſt am 11. Februar 1936 Ein ſtarkes begonnen werden, Von dieſem Tage an ſitzt das 5 Holz auf Gefahr der Bezugsberechtigten.. Einleg⸗ Das Befahren und Betreten der Kulturflächen ſchwein bei der Abfuhr iſt verboten und wird beſtraft, des⸗ zu verkaufen. gleichen vorzeitiges Abfahren. Fhelnfelderstr. 8. Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung. 1 Ab morgen Donnerstag. Reste Verkaui f in allen Stoffarten weit unter Preis. Ri o hard Rall Kehlerstr. 2 f E. Werber Nacht. 2. . Schlaf⸗ Verlobungs- Marten zünmer Vermahlungs- Raritan an fulations- Rarien diesel ratulations- Marien ¶ eise! 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Mütze und Liedertext. Buchhandlungen Zimmer- corg Kettner, Zähringerstr; Hutgeschäſt 7 PPTP kali Nr. 30 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 5. Februar 1936 055 Hör⸗ e Sams⸗ pia⸗Echo; i ſch ft ä H 0 i 5 1 K 3 Gewaltige Mengen Waſſer verſinken jährlich bei Im⸗ 8 ö f 9 92 8 Nin on 8 8 8 5 1 2 2 7 in den Vorratswirt af m aushalt Die Donauverſinkung bei Immendingen mendingen. Meſſungen aus den feuchten Jahren 1923 und a Parole, Darre an die deutſchen Hausfrauen. 5285 5 5 a 5 1924(nach itz; haben ergeben, daß im Jahresdurchſchnitt 5 Bei J endingel erſinkt die D 3 Verſtänd⸗ 0 8 928 1 ö 1* ö te; 2230 e Bei Immendingen verſinkt die Donau. Zum Verſtänd etwa 710 chm alſo ympiſchen 5 8 a Berlin, 5. Februar. nis für dieſe Vorgänge iſt es zweckmäßig, einige Voraus⸗ twa 200 5. 5 1 nntag In dieſen Tagen findet im Verwaltungsamt des ſetzungen zu erklären. Das iſt zune hſt allgemeingeologiſch die e bikmeter im Jahre ver⸗ 5 Reichsnährſtandes eine gemeinſame Schulungstagung des Fähigkeit gewiſſer Geſteine, ſich in— wenn au ering⸗. Reichsnährſtandes und der NS⸗Frauenſchaft ſtatt. Am fügigen— Mengen im Waſſer ulöſen. Auch der Kalk, Dabei iſt n Waſſer dann verſinkt, i Tage, am Dienstag, ſprach auch der Reichsernäh⸗ der von uns ins Waſſer geworfen, ſich darin nicht zu löſen wenn die vaſſer rt und wir von äußeren rungsminiſter und Reichsbauernführer Darre. ſcheint, löſt ſich dennoch ein wenig auf. Dabei iſt zu be⸗ Anzeichen 5 überhaupt nichts bemerken. Im zmpiſchen 55 5 denken, daß die Zeit, die für ſolch Löſungsvorgänge der Sommer bei Nied rigwaſſerſtand ſieht der Beſchauer 2. 41 50. 1 5 5— f. 5, 7 05 3 8 85 1 9717 5 8 7 f 272: inſt und Deutſchland befindet ſich. 2 führte er u. 5 1 1 Natur zur Verfügung ſtand, Räume umfaßt, die uns zumeif deutl den Berghang, alſo in Richtung der ein⸗ pia⸗Echo, hun e iner Zwangs la g e. Wir e unvorſtellbar erſcheinen wollen. fallen Rulde abſtrömenden Waſſer. Aeſte und Holz, Friedrich 5 e fich nd N Fläche Daß aber Waſſer im Donautal bei Immendingen über⸗ Schilf, Stroh und Fras ſammeln ſich an den Hauptver⸗ Konzert; gleich zum e ee an ernähren. Die haupt verſinken kann, liegt an den Verdandsverhält⸗ ainkungsſtellen an, und weißer Schaum verrät die unter der „Olym⸗ ſich darous ergebenden beſonderen Aufgaben e ee niſſen des Weißen Jura, jenes Gebirges, in das ſich Waſſeroberfläche vorhandenen Strudel. Wenn der Waſſer⸗ ahrzeug⸗ die Erzeugun schlacht eee Das 15 N die Donau zwiſchen Geiſin 9 d e ene ſtand weiter gefallen iſt, erſcheinen wirtſchaft nichl allein ereichen: wenn dauernde Er⸗ im Laufe der Jahrmillionen eingeſchnitten hat. Dreimal die Schlucklöcher folge erzielt werden ſollen, iſt die Ernährungswirtſchaft[ wechſeln in dieſem Schichtpaket des Weißen Jura waſſer⸗“ e 1 B beſonders auf die Mitarbeit der Hausfrauen angewieſen. undurchläſſige und daher waſſerſtauende Mergel mit waf Schl Auge. Das meiſte Waſſer ee nicht in dieſen Bauern⸗ 2 1 N g. i. 0 55 i Schlucklöchern, ſondern lä für unſer 2 ölli ſi g ſcha 1 Gehen doch alljährlich dem deutſchen Volke rund eine durchläſſigen Kalken. Und allemal, wenn die verhältni 57 i 9 fal i luge völlig unsichtbar 49 75 lliarde Mark an Lebensmitteln nur dadurch verloren, reinen Kalke an die Talſohle treten, verſickert ein Tei e b 510 eee. 8 8 1 aß ſie ushall unſachgemäß behandelt werden. Donau. Ganz naturgemäß finden wir auf der ganzen Strecke Fohin gerät nun dieſes Donauwaſſer? Daß der le N daß ſie im Ha zall u. 85. 8 2 920 S 5 ü 1. ö 37 ie 1 1 von Geiſingen bis Sigmaringen überall dort Verſickerungen, Aachtopf die verſchluckte Donau wieder aus Tageslicht läßt, 5 ts Wie in das möglich? Während der letzten Jahrzehnte[ wo einer der drei kalkigen Horizonte im Tal anſteht. iſt genau ſo bekannt wie die„Donauverſinkung bei Immen⸗ inter⸗ ſind unſere Frauen vor allem in der Stadt nicht mehr zu W̃ 8 fire e„ ſingen. Aber auch hier ſind die Vorausſetzungen hierfür oft r: r 3 Warum aber verſinkt nun gerade bei Immendingen 570 117 e F 2 wirklichen Hauswirtſchaftlerinnen erzogen worden. Das ſo unvergleichlich viel mehr Waſſer, als 1 9 5 u Dona recht unklar. Zunächſt einmal die Frage nach der verſchwun⸗ 8—* 5 8 0 1 E W 8 E m 5 onen 5 5 4 5 79 2 5. lag nicht an den Frauen ſelbſt, ſondern an der zunehmen⸗ tal? Das hat ſeinen Grund in den beſonderen Verhältniſſen denen Donau! Die Tatſache, daß die verſunkene Donau im id e 1. 5 75 1 1 1 J 1 E follde Ve ö N r 7 5 5 8 5 5 10.15 den 5 r unſeres Volkes. Während unſere Müt⸗ im Bau des Juragebirges. Bei Immendingen e rden. 9e kit, iſt ſchon vor vielen Jahren er⸗ 0 bor allem unſere Großmütter ihren S 0 f„„„ wieſen worden. 14.10 ter und 1155 5 e ihren Stolz noch in und zwar in der Richtung von der alten Möhringer Steige 3 535 2 16 Der 1 5 11 er ee ee erblick-] über das Wehr der Maſchinenfabrik hinweg— iſt dieſes zen des Donauwaſſers bei Aach 10 Fa- 1705 e cha Augen 1115 15 N Gebirge geſtört, indem die Kalk und Mergelſchichten ſteil der Schichten des Weißen Jura be⸗ * 5 18 Ichaäft in Aus 2 15 U 8 en sir 0 77 ſo Schichte je hei Im mon dinge 45 f 5 1 1 krophon 5 kümmern. Man beſtellte 11 8 fte nia 95 55. 5 abgebogen ſind, 0 daß alſo Schichten, die bei Immendingen chichten und zwar in den wohlgeſchich⸗ 1 ſten Händler Die Nack 5 dieſ. 5 beim näch⸗ die Höhe der Berge bilden, bei den letzten Häuſern an der teten K den unteren Weiß⸗Jura⸗Mergeln ab⸗ ſel und den 0 11455 17 5 2. 11 f„Hand in Landſtraße gegen Möhringen bereits bis auf die Höhe der fließend, 5 Waſſer ein beträchtliches Gefälle, ſteht hte der 9 9 Hentlich er 125 1175 1155 vor dem Kriege hie Straße abgeſunken ſind. Bei den dort herunterkommenden alſo bei bereits unter einem Druck, der ſo groß iſt, 1 und da deu— ektannt, und man hat ſchon damals den Schichten handelt es ſich um den unterſten kalkigen Horizont daß er die Waſſer bis an die Erdoberfläche d rchdrückt. Auch N Verſuch einer beſſeren hauswirtſchaftlichen Ausbildun 5 e n Nalfe R. B 5 n die berfläche durchdrü uch 1 ö r bildung ge⸗ le ſogenannten„Wohlgeſchichteten Kalke“. Wer auf der hier gilt natürlich, was ſchon bei der Verſinkung betont 5 5 8 alten Steige gegen Möhringen wandert, ſieht dort linker würde, daß die zudringenden Waſſer durch Löſen des Kalkes Hier ſetzt die Aufgabe der Vorratswirtſchaft ein, hier Hand oberhalb der letzten Gehöfte die ſteilen, nahezu ſenk⸗ in den Riſſen und Klüften ſich ihre Wege dauernd ſelbſt liegt auch die Mitarbeit der hausfrau in der Erzeugungs- recht ſtehenden Kalkbänke dieſer„Abbiegung“. Es kommen alſo erweitern. ſchlacht Nur durch ein wirkliches Berſtändnis der Hausfrau durch dieſe Abbiegung reine Kalke zur Talſohle herah, die Derartige Erſcheinungen ſind in Kalkgebirgen keine Sel⸗ 0 Oper für dieſe Erſcheinungen, nur durch ihre tatkräftige Mit. vorher, alſo donauaufwärts, ganz in waſſerundurchläſſigen tenheiten. Die Donauverfſinkung bei Immendingen iſt jeden⸗ 125 arbeit iſt die Erzeugungsſchlacht vollſtändig zu gewinnen. Mergeln liegt; ſofort beginnk auch die Verſinkung. falls ein ganz großartiges, in ſeinen Urſachen genügend ge⸗ 3 3 3 3 71612 Ein a 4 7555 7893. 2 2 21 2— 8 0 98 9* 8 2* 1* e Daraus ergibt ſich eine freiwillige VBerbrauchslenkung. Vor⸗ Eine derartige Verbiegung eines Gebirgsteils nun geht auch klärtes und überaus leicht zugängliches Muſterbeiſpiel dieſer ing 20, ralswirkſchafk bedeutet, Erzeugniſſe einer beſtimmken Jah. in den harmloſeſten Fällen nicht ohne Niſſe ab. Gerade Naturerſcheinungen, wie 35 1 92 95 1 Deulſchland 1 reszeit dann billig zu kaufen und zu lagern oder halkbar zu dieſe kleinen, die Abbiegung begleitenden Riſſe im Gebirge gleicher Weiſe nicht wieder finden. 5 De machen, um ſie in den Monaken des natürlich angels begünſtigen das Abſickern der Wäſſer ungemein. Je mehr 5 „ Ende 1 chen Mangels 1 5 e 0 2 „En zur Berfügung zu haben. Verbrauchslenkung und häusliche Waſſer aber und je länger Waſſer in ſolchen Riſſen und Mißbrauch des Wortes„Arbeitslager Vorrakswirtſchaft ſind die beiden wichtigen Pfeiler unſerer Klüften abſinkt, deſto mehr erweitern ſich dieſe Riſſe zu kleinen 5 8 3 5 5 1175 deukſchen Ernährungswirkſchaft. Hohlräumen. Karlsruhe, 5. Febr. Die Landesſtelle Baden des 1 = 1 1 fi f 5 611711 5 n Be erung der iniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda teilt 7 Der Reichsbauernführer wandte ſich dann an die Ar⸗ Genaue AUnterſuchungen über die Lagerung der Kalke miniſte chitekten und Baumeiſter, die auch bei d 38 und Mergel des Weißen Jura im Donautal bei Immen⸗ mil: g ; i den ſtäd⸗ l 95 e e 55 2 i i 5 tiſchen Neubauten dieſe Dinge beachten müſſen Leiden iſt[ dingen haben gezeigt, daß dieſe leicht gegen Südoſten ein⸗ Es iſt in einer e chen cee eee 5 heute in den meiſten Fällen eine Bauweiſe eingeriſſen fallenden Schichten in gleicher Richtung auch etwas in Fal⸗ kommen, daß das Wort„Arbeitslager“ gls en ee daß es der Causfrau afl gar nicht mehr möglich iſt, eine] den gelegt ſind. Unmittelbar auf die Schichtabbiegung bei für eine Strafanſtalt Verwendung fand, Auf der Preſſe 0 vernünftig swirtſchaft zu treiben 5. Immendingen folgt nun dieſem Faltenſyſtem eine Mulde, konferenz wurde erſt vor kurzem darauf e e .„„ 55 3 d alſo eine Eintiefung der Schichten. In ſolchen Mulden läuft] der Name„Arbeitslager“ ein Ehrenname des deutſchen 0 Im Anſchluß an den Reichsbauernführer ſprach die] ohnedies das Grundwaſſer ab, umſomehr natürlich die große Volkes, beſonders der deutſchen Jugend, iſt, die im Arbeits. . Reichsfrauenführerin. Frau Gertrud Sch olg„Kli n k, Maſſe der verſunkenen Donauwaſſer. Es iſt daher die Lage dienſt erzogen wird. die ſich in großer Eindringlichkeit für die Mitarbeit der der Verſinkung genaueſtens durch den Gebirgsbau vor⸗ Jede Zeitung, die in Zukunft inſtinktlos genug iſt, den 0 97* 5 57 2— 8 G 7 aua; 1 5 8 8 2 3 5 5 8 5 5 5 Frauen an dem Aufbauwerk des Führers einſetzte. herbeſtimmt, denn im Brühl, wo die Hauptmaſſe der Donau Begriff Arbeitslager im falſchen Sinne zu gebrauchen, hat a l abſäuft, ſtreicht die Achſe dieſer Mulde durch. künftiahin cchärlſte Maßnamen zu gewärtigen. 7 Parole für den RBM. iliſe Jührertum in der Zukunft erweiſt ſich heute durch Beſtleiſtung im Reichsberufswektkampf. r 5 * 7 Nur noch bis einschl. 8. Fehr. N 4 8 5 Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. bestimmt vielerlei chönes! f scnhemaENUER- ATK ieee eee, er 0 0 olche Inventur- Preise marschieren zu Hunderten auf! Frei 80 bitte unser kot Fenslel! e F 1, 1 Breitestrage f 1, 1 ————————ů— Unter hallung und Wissen. Das Lächeln der Mutter Eine Legende von Friedrich Deml. Als der junge Parſifal ſeine Mutter ver⸗ ließ, um die Welt und das Leben, Spiel und Abenteuer zu koſten, gab ſie ihm nichts auf den Weg als ein Lächeln. Nie hatte er dies vorher in ihrem Antlitz bemerkt; es lag wie ein ferner Schein und war dennoch nah, war trunkene, uralte Frage, die Glück und Schmerz in einem Augenblick bereitete. Er erſchrak darüber. Eine Weile zögerte er beim Abſchied; denn er mußte ſich losreißen aus dem Bann der Stille. Er ſchloß die Lider, hörte das Rau⸗ ſchen ſeines Blutes, ſah die Waſſer ſeiner Seele gründen, tief und dunkel, wie einen Waldſee. Nun huſcht Sonne darüber hin: war es das Auge der Mutter? Schlug ihr Herz im Wellenzittern? Weg, hinweg? Er raffte ſich ſtolz empor, küßte heftig Hand und Mund und Stirn Herzeloydes und folgte den ungeduldigen Herren, die ihn lärmend und ſpottend aus der Dämmerung ſeiner Kind⸗ heit ins nackte Feld vor die Städte der Men⸗ ſchen lockten. Nun iſt uns wohl berichtet, daß der edle Tor, der wilde Kämpfer und reiche König ſeine Mutter nie mehr traf, ſo arg ſein Herz danach verlangte; aber keiner braucht es zu glauben; denn die Sage hat vergeſſen, über den großen Ereigniſſen und Taten von jener heimlichen Macht zu reden, die immer in Parſifal wirkte und die imſtande war, über Tod und Zeit hinaus das Bild der Mutter zu erneuern, ja leibhaftig zu verkörpern. Als er ſchon Gralskönig geworden und er⸗ füllt vom Anblick des Wunders, war eine einzige Sehnſucht noch wach in ihm. Die dul⸗ dete Gott ſelber wie eine heilige Krankheit, damit er nicht ſatt und ſelig werde im Veſitz des Amtes. Es war das Heimweh nach dem Lächeln der Mutter. Durch ſeine Tage und Nächte rann es wie quellender Brunnen. Seine Seele erſchöpfte ſich daran und bließ weh und wund in ſchöner Weiſe. Er zwei⸗ felte und verzweifelte nicht wie in den Jah⸗ ren des Suchens und Irrens. Er hatte ja die Liebe und konnte nicht mehr verarmen; aber weil er Menſch war und aus dem Schoß einer Mutter geſtiegen, mußte er den Grund ſeiner Liebe ſchöpfen, immer wieder, und er vermeinte, ihn im wachſenden Glanz ſeiner Erinnerung zu finden, die ihn verfolgte. Wenn er Herzelohde noch einmal begegnen könnte; pielleicht würde ihn dasſelbe Lächeln empfangen, das Hingabe und Verzicht ſchien, Hoffnung und Glaube. Das erſtemal hatte es geklungen wie eine Frage, das zweitemal würde es vielleicht Antwort ſein. So dachte er, ſo beſchwor er das Rätſel mit ſtammeln⸗ den Wünſchen. Aber es wurde nicht offen⸗ bar; denn die Mutter war tot und verſchol⸗ len. Sie konte ihn nicht erlöſen aus ſeiner Not. Als Parſifal nun nach langen Jahren des Dienſtes den Herrn der Welt treu und demü⸗ tig bat, auf ſein Amt als Gralskönig verzich⸗ ten zu dürfen, wurde ihm die Bitte gewährt. Er wollte gerne ſterben um der ewigen Krone willen; ſein Sohn ſollte die Nachfolge als Hüter des Hortes antreten. Da geſchah ein ſeltſames Zeſchen: Schon ſtanden die Rit⸗ ter, ſchneeweiß verſammelt im Gemach des Endenden, und Parſifal der andere krat her⸗ vor, den Segen des Vaters zu empfangen, „Näher“, ſprach der abgedankte König, „meine Augen ſind ſchwach und blind, daß ich dich noch einmal erkenne“—. Während der künftige Herrſcher niederkniete und ſein Mund die Stirn des Vaters küſſen wollte, trat ein jähes Erbeben in die erwartende Ruhe des Greiſes. Wie von einer zarten Flamme berührt, blühte Parſifals Wange noch einmal auf und er taſtete nach dem Ge⸗ ſicht des Jünglings. Er hob es nah an ſeines und betrachtete es lange. Dann ſprach er laut und mit klarer Stimme:„Endlich! Es iſt gut; die Mutter kommt wieder; ihr Lächeln liegt im Antlitz meines Sohnes.“ Und während er ſich ſtreckte wie ein Held, der den Streich des Todes mit Gelaſſenheit empfängt, ſpiegelt ſich derſelbe Schein, der die Züge ſeines Kindes verklärte, in ſeinen brechenden Augen, als träfen ſich Fragen und Antworten, Licht aus der Nähe und Licht aus der Ferne, Geheimnis der ewi⸗ gen Mutter und ihrer Wiederkehr. Nur zwei Knöyfe Von M. Fiſcher. In einer kalten Winternacht war's, da fuhr fahrplanmäßig der von C. kommende Per⸗ ſonenzug in den Bahnhof von P. ein. Wäh⸗ rend die Fahrgäſte noch zur Sperre dräng⸗ ten, wurde die Lokomotive bereits losgekop⸗ pelt; hier war für dieſen Zug Endſtation. „Na, Martin“, rief der Beamte, der die Ma⸗ ſchine abkoppelte, dem Lokomotioführer zu, zwieder mal Feierabend, was?“—„Ja, ja“ kam es zurück,„aber heute geh' ich gleich nach Hauſe, da wird niſcht aus'm Skat!“— Dann fuhr Martin Krämer ſeine Maſchine um da e Er lehnte ſich hinaus und über⸗ ah das Bahngelände. Da wurde noch gear⸗ beitet, ungefähr vierhundert Wagen waren noch zu rangieren. Durch dichteſtes Schnee⸗ treiben ſah man unzählige matte Weichen⸗ lichter, darüber helleuchtende Bogenlampen und hier und da vereinzelte grüne und rote Sig⸗ nale. Dazwiſchen rollten die Güterwagen ein⸗ zeln und in Gruppen hin und her, ertönte das Pfeffen der Lokomotiven und das Zuſam⸗ TT menklatſchen der Puffer, hallten die Rüfe der Rangierer. 5 Auf dieſe lenkte Krämer ſeinen Blick. Er ſah, wie ſie zwiſchen den drohenden Rädern und Puffern mit einer Sicherheit hin und her ſprangen, die dem Laien dieſe Arbeit unge⸗ fährlicher erſcheinen läßt als ſie iſt.. Dann drehte er ſeinen Kopf etwas zur Seite und ſagte zu ſeinem Heizer:„Menſch, bei dem Wetter, wo der Schnee einem ſo ins Geſich treibt, daß man kaum noch etwas ſehen kann und wo alles ſo glatt iſt... eine ſaumäßige Arbeit!“ Nein, heute ging Krämer wieder mal nicht zum„Feldſchlößchen“, noch einige Schnäpſe und„Seidel“ bei einem Zehntelpfennig⸗Skat zu genießen, wie ſonſt meiſt,— heute war er zu abgeſpannt dazu; ſo ging er denn gleich über die Gleiſe zum Bahnhofsgelände hinaus, an der Strecke nach K. entlang. Den Mante kragen hochgeſchlagen, die Mütze etwas tie⸗ fer, das Schnupftuch ſchützend vor Mund und Naſe gehalten, ſtapfte er ſeiner Behauſung entgegen. Gleich hinter der zweiten Schranke ſtand das Haus, in dem er mit ſeiner Familie wohnle. 8 d Das war doch zu dumm heute, ſchon wieder wäre er beinahe über einen Stein lang hinge⸗ fallen. Und doch kannte er den ſchmalen Weg zwiſchen der Strecke und der Böſchung genau; auch wenn der Schnee alles verdeckte, vermied ex ſonſt jeden Stein, ſo genau kannte er den Weg. And heute? Aber das war ja kein Wun⸗ der, der Schneeſturm benahm einen ja alle Sicht; hinzukam, daß Krämer, der den Schnee von vorn bekam, die Augen nur ein wenig öffnen konnte, ſozuſagen nur blinzeln konnte. 5 Nachdem er bereits die erſte Schranke paſ⸗ ſiert hatte, wurde ihm das Stolpern zu dumm, und er ging auf den Schwellen zwiſchen den Schienen des linken Gl i — weiter. So konnte ihn kein Zug im Rücken überraſchen. Kurz hinter der zweiten Schranke hörte er vor ſich den ſchrillen Pfiff einer Lokomotive. Gerade wollte er zum rechten Gleis hinüber⸗ ſpringen, da vernahm er das Rollen langſam fahrender Waggons. Als Eiſenbahner hörte er ſogleich heraus, daß das Stamf: der Maſchine etwas entfernter klang als das der Wagen. Hier mußte alſo ein Zug aus irgend⸗ einem Grunde rückwärks fahren. Das konnte aber doch nur auf dem rechten Gleis vor ſich gehen! Alſo blieb er auf dem linken Gleis. Doch was war das? Da ſah er kurz vor ſich zwei rote Schlußlichter— auf dem linken Gleis! Nanu? Er dachte blitzſchnell: Da wer⸗ den wohl noch die geleerten Waggons von der nahen Zementfabrik geholt? Er drehte ſich um, um auf das andere Gleis zu ſpringen, — da bekam er ſchon einen Stoß, und er lag lang auf den Schwellen, mit dem Geſicht nach unten. Dann hörte er, wie die Räder des Wag⸗ gons rechts und links an ihm vorüberrollten: pang— pang. Er überlegte blitzſchnell: Es können vielleicht zehn bis fünfzehn Wagen ſein, das ſind— da es ſich hierbei nur um kurze offene Loren handelt— zwanzig bis dreißig Achſen. Pang— pang. Vier Achſen waren ſchon vorüber. Dann kommt die Ma⸗ ſchine. Anter der iſt der Aſchenkaſten, der hängt ſehr tief, Pang— pang. Drei Wa⸗ gen. Was wird das für ein Tod? Sich jetzt einfach wenden, den Kopf auf eine Schiene legen,— das geht doch ſchnell! Pang— pang. Vier Wagen. Aber ſo,— da wird man ja buchſtäblich zerriſſen! Und der Zug rollt ziemlich langſam. Da wird man alſo lang⸗ ſam aber ſicher zerriſſen,— Stück für Stück! Pang— pang. Fünf Wagen. Da hilft auch kein Schreien. Denn wenn der Führer das Schreien oben ja hören ſollte,— ehe die Maſchine hält, iſt es ſchon paſſiert! Pang — pang. Sechs Wagen. Ein gräßlicher Tod wird das! Ein Tod, den man ſich vorher genau ausmalen kann! Ein abſcheulicher Tod! Pang— pang. Sieben Wagen. And zu Hauſe, zwei Minuten weiter, ſitzt die Frau — und der Jung! Natürlich, ſie werden ja dann verſorgt, aber— pang— pang. Acht Wagen. Ganz recht, ſie werden verſorgt, aber wenn ſeine Luiſe erfährt, daß er ſolch einen Tod erlitten?! Wird ſie es überwinden?! Pang— pang. Neun Wagen. Schnell Schluß machen, den Kopf auf die Schiene! Aber nein, — es könnte doch ſein, daß der Kies etwas flacher aufgeſchüttet iſt; wenn er ſich dann noch ſo dünn wie möglich macht, dann— pang— pang. Zehn Wage. Ach ja, Menſch, noch weiter leben können! Aber, was denkt man denn da. Wenn's nun mal be⸗ ſtimmt iſt, daß heute ſchon Schluß ſein ſoll, hilft alles Hoffen nichts!! Pang— pang. Elf Wagen. Was macht man alſo, ſchnell entſcheiden! Den Kopf auf die Schiene, das iſt beſſer! Pang— pang— pang— pang. Das iſt ja ſchon der Tender! Er drehte ein klein wenig den Kopf. Da wird ja ſchon die Schiene hell und rot! Ganz dünn macht er ſich. Dann ſpürt er, wie das Gleis merk⸗ lich ſtärker nachgab, die Erde zitterte förm⸗ lich,— mit größem Getöſe fuhr— pang— pang— pang, pang— pang— die Loko⸗ motive über ihn hinweg. Ganz heiß wurde es ihm im Nacken. Dann— rietz, rietz— ein Schreck fuhr ihm durch alle Glieder, das war doch an ſeinem Körper! Pang— pang— pang— war die Maſchine hinüber. Es wurde wieder kalt, er hob den Kopf — und wurde von zwei weißen Lichtern ge⸗ blendet. Vorbei! Gerettet! Etwas benom⸗ men ſtand er auf. Er taſtete nach dem Rük⸗ ken. Aha, da fehlten die beiden Knöpfe am Mantelgürtel! Die beiden vorſchriftsmäßigen Dienſtknöpfe. Die müſſen morgen wieder dran ſein. Er war für Ordnung. Von dem nahen Schrankenwärter entlieh er eine Laterne. Mit der ſuchte er die Stelle ab. Nach zehn Minu⸗ ten ſah er einen gelben Meſſingknopf liegen, nach weiteren fünf Minuten fand er den zweiten. In ſeiner er erſt eine meln. D kommen, brauchte ich etwas zu ſam⸗ ſeiner Frau das furcht⸗ ge war ſchon zu Bett. Knöpfe mit feſte⸗ Frau Krä ſtem Zwirn Hund und Henne Ein Tieridyll von Franz Hoßen. Ein Freund von der grünnen Farbe, der zwiſchen hohen Bergen auf einem prächtig gelegenen Waldſitz hauſt, berichtete von einem Tieridyll ſeines Forſthofes: Im Mai vorigen Jahres hatte ich einen neuen Stamm„Hamburger Silberlack“ er⸗ worben, deſſen junge Hennen ſich als tüch⸗ tige Legerinnen bewährten. Nur eine von ihnen,„die Graue“ genannt, war ein„Aus⸗ wanderer“; nichts, auch nicht tagelanges Einſperren in den neben den warmen Pfer⸗ deſtällen gelegenen Hühnerſtall, konnte die kleine Unvernunft bewegen, ihr tägliches Ei einem der beiden Legekörbe anzuvertrauen. Das erſte Ei fand ſich auf einem Bett im Schlafzimmer zu ebener Erde, wohin die Henne ungeſehen durch das offene Fenſter gelangt war; auch die beiden folgenden Tage fanden ſie ſich dort, und zwar immer an der gleichen Stelle. Daraufhin wurden die Fen⸗ ſter vormittags geſchloſſen gehalten. Das nächſte Ein wurde zerbrochen in einer der eiſernen Krippen im Pferdeſtall entdeckt— wie war es dort hingekommen? Bevor der Kutſcher am Morgen zur Station fuhr, hatte er beide Raufen über den Krippen mit Heu gefüllt. Währenb der Stall leer war, flog das diſziplinloſe„Hinkel“ hoch und legte ſein Ei oben in das Heu der einen Raufe, und als die hungrigen Pferde nach ihrer Rückkehr die Raufen leerten, war das ein⸗ geſchmuggelte Gut mit dem letzten Heureſt durch die Gitterſtäbe in die Krippe gefallen und zerbrochen. Ein weiteres Ei verehrte „die Graue“ dem Forſtgehilfen als Ange⸗ binde; er fand es in ſeiner Dienſtmütze, die er beim Fortgehen auf der Kommode hatte liegen ſaſſen; kurz, es war, als wollte das Huhn ein Preisverſtecken von Oſtereiern ver⸗ anſtalten. Als nunmehr auch im Zimmer des Gehilfen die Fenſter verſperrt wurden, wanderte es am folgenden Vormittag an⸗ derthalb Stunden lang gackernd und lamen⸗ tierend auf dem Hof hin und her, bis es ſchließlich in der— Hundehütte verſchwand, die gerade leerſtand, da„Greif“, der Hüh⸗ nerhund, im Walde war. Hier ſaß es feſt im Stroh und blieb ungeſtört, bis der recht⸗ mäßige Wohnungsinhaber mittags nach Hauſe kam und die Einquartierung entdeckte. Anſtatt aber den Vogel Kuckuck, der ſein Ei in ein fremdes Neſt legte, zu verſagen, blieb der Hund vor der Hütte ſtehen und heulte in dumpfen, langgezogenen Tönen, was er ſonſt nur tat, wenn auf dem Klavier das Largo von Händel mit Cellobegleitung ge⸗ ſpielt wurde, und dazwiſchen gab er erhobe⸗ nen Hauptes ſo laut und tief„Hals“, als verhelle er einen Fund oder ein verendetes Stück Wild. Wir ſahen nach und fanden das Ei im Stroh des Häuschens, das der un⸗ gebetene Gaſt inzwiſchen geräumt hatte, nahmen es heraus, und ſogleich verſchwand der Hund in der Hütte. Am nächſten Morgen, als die Henne legen wollte, hielt„Greif“ ſeine Burg noch beſetzt; daher faßte„die Graue“ vor dem Eingang Poſten und„gackelte, ſpektakelte, mirakelte, als ob's ein Wunder ſei.“ Doch der Hund verſtand dieſe Sprache, er kam heraus, und flugs war Hinkel in der Hütte verſchwun⸗ den. Geduldig, wie es ſich für einen wohl⸗ erzogenen Hühnerhund gehört, tat„Greif“ ſich vor ſeinem Schlößchen nieder und war⸗ tete eine gute Stunde, bis das Ei hervorge⸗ holt wurde. Dieſes Spiel wiederholte ſich täglich. Wenn es aber regnete, kam„Greif“ 1 Nun Eintopffonnlag haben wie mit Abſicht eingeſetzt. Nicht nur, daß diefer Eintopfſonmag ungefähr 30 Milli- onen Mark eingebracht hat und Du garnicht ausrechnen kannſt, wievielen menſchen wir damitein warmes Minageſfen geben konnten, wieviele Millionen wir ſo erhalten konnten. Vas verſtehjſt Du vielleicht nicht, mein Volks⸗ genoſſe, aber das kännen wir lagen, gerade Dir, der u das nicht verſtehſt, iſt es nützlich, wenn⸗wie Dich auf diele weile wenigſlens einmal zu deinem Volke zurückführen, zu Millionen Deiner Volksgenoſſen, die glücklich würen, wenn ſie nur den ganzen Winter über das Eintopfgericht hätten, das Ju vielleicht im Monat einmal zu Die nimmt. Wie haben das mit Abſicht getan und werden nie davon lafſen. 2 4 nicht heraus; doch litt er es dann, daß die kleine Freundin über ihn hinweg in die Hütte ſtieg und dort ihren Daſeinszweck er⸗ füllte, wobei ſie ſich eng an den großen Ge⸗ fährten ſchmiegte, um nach getaner Arbeit das Häuschen auf dem gleichen Wege wieder zu verlaſſen. So ging's den ganzen Som⸗ mer, und beide Teile hielten gute Freund⸗ ſchaft miteinander. Die Kunde lockte man⸗ chen Neugierigen herbei; ein tierfreundlicher Geiſtlicher kam ſogar trotz der Hundstags⸗ hitze drei Stunden gewandert, um das un⸗ gleiche Paar zu ſehen, und als ich den alten Herrn nach Tiſch im Jagdwagen zurückfah⸗ ren ließ, mußte der Hund ihn im Wagen be⸗ gleiten. Aber das hübſche Zwiſchenſpiel fand ein unerwartetes und trauriges Ende. An einem Septemberabend fanden wir„Greif“ ſterbend; ruchloſe Hände hatten ihn mt Strychninbrocken vergiftet, ich mußte ſogar noch zum Revolver greifen, um ſeine Jug⸗ len abzukürzen. Vier Wochen ſpäter traf gz Erſatz eine Kurzhaarhündin ein, gegen die die Graue“ ihr Gewohnheitsrecht harknäk⸗ kig, aber grollend zu behaupten ſuchte. „Juno“ richtete ſich immer grollend quf wenn die Henne vor der Hütte erſchien, go daß ſie nach mehreren erregten Ausſprachen, bei deren letzter ſie ſogar einige Federn la ſen mußte, es vorzog, den lange gemiedenen Hühnerſtall aufzuſuchen. Im Gegenſatz zu dem gutmütigen„Greif“ hatte alſo die kurz angebundene Hündin zwar einen erzieheri⸗ ſchen Erfolg bei dem überſpannten Hühnchen erzielt, der Idylle„Hund und Henne“ gher ein Ende bereitet. Die luftige Elle „Denk mal, Männchen, ich war heute beim Arzt, er meint, ich brauche Klimawechſel.“ „Paßt ja wunderbar. Nach dem Wetter⸗ bericht muß er ſchon morgen eintreten.“ „Mutti, hier ſteht, daß im Apollotheater Statiſten geſucht werden. Was ſind denn das für Leute?“ „Das ſind Leute, die nur daſtehen und nichts zu ſagen haben.“ ö „Wäre denn das nicht endlich mal was für Papa?“ a * „Was iſt das eigentlich für ein Lärm in dem Hause?“, fragt einer, der ſpät heimkehrl, einen Wachbeamten.„Iſt da vielleicht Hoch⸗ zeit?“ „Nein, die war vor wierzehn Tagen!“ Sie:„Weißt du noch, Kurt, hier iſt die Stelle, wo wir im vorigen Sommer ſaßen! Ich hatte meinen Kopf in deinen Schoß ge⸗ legt und lag ſchweigend lange, lange Zeit!“ Er:„Du brauchſt dich deswegen nicht zu entſchuldigen, Agnes! Das Reden haſt du inzwiſchen nachgeholt!“ „Herr Lehrer, das Hänschen hat Bauch⸗ ſchmerzen und kann nicht zur Schule kom⸗ men.“ „Wer iſt denn da am Apparat?“ 5 Mein Vater!“ Die Feuerwehr ſauſt durch die Straßen. Eine große Menſchenmenge folgt. Schmitz läuft auch mit und ſagt zu ſeinem Freund: „Wenn es nur kein Waſſerrohrbruch iſt, den habe ich ſchon zweimal geſehen!“ „Papa, warum hat die Giraffe einen ſo langen Hals?“ „Dummchen, anders würde doch der Kopf nicht bis zum Körper herunterreichen.“ Der Schlaumeier. Bei einer Schulprüfung fragte der anwe⸗ ſende Schulrat einen Jungen, wie es denn bei ihm mit der Kenntnis der Jahreszahlen der nationalen Geſchichte ſtehe. Stolz erklärte der Knabe:„Die Jahlen weiß ich alle, aber die Begebenheiten nicht.“ Der Grobian. „Ich war beim Arzt“, haucht die empfind⸗ ſame Gattin.„Er hat geſagt, ich brauche Klimawechſel.“ Der Angetraute grinſt freundlich: „Das trifft ſich gut. Nach dem Wetterbe⸗ richt in der Zeitung ſoll er ſchon morgen oder übermorgen kommen.“ Nülſel⸗Etke Einfügungs⸗Rätſel. Durch Einfügen je eines weiteren Buch⸗ ſtabens in die nachſtehenden 12 Wörter, einer⸗ lei, an welcher Stelle, ſollen 12 neue Wör⸗ ter gebildet werden, wogegen die eingeſetzten Buchſtaben, miteinander verbunden, eine ſport⸗ liche Betätigung im Winter ergeben: Ger Weſel Wut Rampe Heer Duſt Hort Pate Schüſſel Ar Stab Tor. Rätſel. Als dumm iſt, wer es weiß, bekannt; Wer's tut, wird Taugenichts genannt. Auflöſungen aus voriger Nummer: Problem„Winterſporte Man leeſt in den vier Reihen von links nach rechts erst die Buchſtaben in den Feldern, auf die die Skiſpuren hinweiſen, dann die in den übrigen Feldern. Das ergibt: Winterluft und Win⸗ terſonne, Gibt uns Kraft und Daſeinswonne, Vierſilbige Scharade; Federbüchſe SSS: SS