aß die in die eck er⸗ en Ge⸗ Arheit wieder Som⸗ reund⸗ man⸗ dlicher Stags⸗ 1s Un⸗ alten ückfah⸗ jen be⸗ nd ein An Greif“ mit ſogar Qua⸗ af als en die irtnäk⸗ ſuchte. auf, en, ſo achen, m laſ⸗ denen at; zu e kurz jeheri⸗ nchen aber heater denn und was rm in kehrt, Hoch⸗ ſt die aßen! 6 ge Zeit!“ ht zu ſt du auch⸗ kom⸗ anwe⸗ denn ahlen klärte aber find⸗ zuche erbe⸗ rgen Eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Werkündblatt für den Stadttell Mhm.⸗Sechenhe hm Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 120 36. Jahrgang Der Meuchelmord von Davos Mit fünf Schüſſen kökete der Jude Frankfurter einen der Gekreueſten des Führers. Genf, 5. Februar. Die Nachricht von der Ermordung des Landesgruppen⸗ leiters der NSDAP. Wilhelm Guſtloff, hakt auf die in der Schweiz lebenden Reichsdeutſchen um ſo erſchüttern⸗ der gewirkt, als ſeit geraumer Zeit ein ausgeſprochenes Keſſeltreiben der maxxiſtiſchen und linksbürgerlichen Preſſe der Schweiz gegen Guſtloff zu beobachten war. Es verging kaum ein Tag, an dem Blätter dieſer Richtungen unter Berufung auf die„demokratiſche Freiheit“ nicht gegen den Landesgruppenleiter hetzten und ſeine Ausweiſung ver⸗ langten. Dabei muß feſtgeſtellt werden, daß Guſtloff ſeine Tätig⸗ keit völlig legal ausführte und ſich in gewiſſenhafte⸗ ſter Weiſe nach den Landesgeſetzen richtete. Erſt kürzlich wurde vom Nationalrat und dem Chef des Eidgenöſſiſchen Polizeiamts. Baumann, dieſes korrekte Verhalten Guſtloffs ausdrücklich beſtätigt und anerkannt.* Die Beſtürzung und die Anteilnahme, die die Tat nicht nur im Bundeshaus, ſondern auch bei allen einſi ch ⸗ tigen Schweizern hervorgerufen hat, iſt groß. Guſt⸗ loff, der aus jahrelangem Aufenthalt die Schweiz kannte, wirktemäßigend und ausgleichend, ſo daß man ihm auch im Bundeshaus die Sympathien nicht verſagte. Ein Mitglied des Bundesrates erklärte dem Vertreter des DN B., daß er über den Mord auf das allerſchwerſte betroffen ſei. Durch die vielfachen Angriffe ſei Guſtloff Unrecht geſchehen. Bei der Beantwortung der Anfrage Canova im Natio- nalrat am 26. September 1935 ſei Bundesrat Baumann, geſtütt auf eigene Sachkenntnis, mit Ueberzeugung für den ermordeten Landesgruppenleiter eingetreten. Guſtloff häkte auch ſelbſt ſchon perſönlich im Bundeshaus zu kun gehabt und das betreffende Bundes ratsmitglied hätte den Eindruck gewonnen, daß er ſich durchaus an die vom Bundesrat auf⸗ geſtellten Richtlinien halte, abſolut ehrlich vorgehe. Der Bundesrat verurteilte die Tat wegen ihres ver⸗ werflichen Charakters und der damit verbundenen Trübung der zwiſchenſtaatlichen Beziehungen auf das energiſchſte. Wie der Mord geſchah Der jüdiſche Mörder des Landesgruppenleiters Guſt⸗ loff, David Frankfurter, war in dem Hotel, in dem er abgeſtiegen war, nur dadurch aufgefallen, daß er kein Ge⸗ päck bei ſich hatte. Wie ſchon bekannt, hatte er ſich Diens⸗ tag abend iin die Wohnung Guſtloffs begeben, wo er etwas vor 8 Uhr an der Flurtür läutete und Guſt⸗ loff zu ſprechen wünſchte. Frau Guſtloff führte ihn ins Empfangszimmer, wo er Platz nahm und einige Mi⸗ nuten auf den Landesgruppenleiter wartete. Als dieſer in der Tür erſchien, ſchoß Frankfurter ſofork mit einer Browningpiſtole auf ihn. Wie nachher feſtge⸗ ſtellt wurde hat er fünf Schüſſe abgegeben, von denen die meiſten den Kopf und die Halsgegend des Opfers krafen. Der Mörder bedrohte die herbeieilenden Hausbewohner, die durch die Schüſſe aufgeſchreckt worden waren, mit der Pi⸗ ſtole und entfloh. Er ging dann, durch den Schnee watend, in ein Nachbarhaus und meldete ſich von dort tele⸗ phoniſch der Polizei als Täter. Ohne die Ankunft der Po⸗ lizei abzuwarten, ging er von dort auf das Rathaus und meldete ſich als derfenige, den man ſuche. Das eiſte Verhör des Mörders Unterdeſſen war der Unterſuchungsrichter in Chur, Dr. Dedual, benachrichtigt worden. Gegen Mitternacht fand das erſte Verhör ſtatt. Frankfurter erklärte, er ſei der Sohn eines Rabbiners und in Jugoflawien aufge⸗ wachſen. Seit dem Jahre 1929 habe er in Leipzig und Frankfurt Medizin ſtudiert. Er habe ſich dort auch zu einem mediziniſchen Vorexamen gemeldet, es aber nicht beſtanden. Seit Oktober 1933 ſtudiere er in Bern. Er ſei lediglich mit der Abſicht, Guſtloff zu ermorden, nach Davos gekommen. 5 Guſtloff habe er weder perſönlich gekannt, noch ihn je ge⸗ ſehen; ſeine Wohnung habe er aus dem Telephonbuch er⸗ ſehen. Der Mörder beſtätigte, daß er ſofort auf Guflloff ge⸗ ſchoſſen habe, als dieſer ins Zimmer getreten ſei Er habe ihn ermordet, weil er ein„nakionalſozialiſtiſcher Agenk“ ſei. Beileid der Schweizer Regierung Der Chef des politiſchen Departements, Bundesrat Motta, hat dem deutſchen Geſandten Freiherrn von eizſäcker ſein tiefes Bedauern über den Mord ausgeſpro⸗ chen und auch der Witwe des Ermordeten ſein Beileid übermittelt. Am Mittwoch hatte der Chef des Juſtiz⸗ und Polizeidepartements, Bundesrat Baumann, eine län⸗ gere Beſprechung mit dem Bundesanwalt Stämpfli und 15 Chef der Eidgenöſſiſchen Politiſchen Polizei, Dr. Bal⸗ er. Schweizer Stimmen Zu der Ermordung des nationalſozialiſtiſchen Landes⸗ gruppenleiters Wilhelm Guſtloff ſchreibt die„Neue Zürcher Zeitung“: Der Mörder Guſtloffs, David Frankfurter habe nach ſeinen eigenen erſten Ausſagen das Dritte Reich treffen wollen, deſſen Staatsform ihm verhaßt ſei. 8 Aber wie ſinnlos blind erſcheine das Walten ſolchen Haſſes in der Seele eines Menſchen, wenn es ihn dazu führe, kaltblütig einen Fremden niederzuſchießen, dem er ſeloſt fremd ſei und den er nur deshalb zum phyſiſchen Tode verurteile, weil er in ihm ein politiſches Syſtem mo⸗ raliſch verurteilen wolle. Womit immer Frankfurter ſeine Tat zu erklären ver⸗ ſuchen möge, für die ſchweizeriſchen Rechksgefühle bleibe der Mord, auch der politiſche Mord, ein Verbrechen, das aus kiefſtem Herzen verabſcheut und mit der Schärfe des Geſetzes verfolgt werden werde. So werde es auch hier ge⸗ ſchehen. Die„Basler Nachrichten“ geben in ihrem Extrablatt der in der Schweiz herrſchenden Stimmung am treffend⸗ ſten Ausdruck, indem ſie ſchreiben: Die Kunde von der Ermordung Guſtloffs auf Schwei⸗ zer Boden wird in allen Kreiſen unſeres Volkes große Em⸗ pörung hervorrufen. Der Bundesrat hat die Tätigkeit Guſt⸗ loffs durch die Organe ſeines Juſtiz- und Polizeideparte⸗ ments andauernd beobachten laſſen, hat auch Guſtloffs Blatt„Der Reichsdeutſche“ verboten, hat ſich aber nicht ver⸗ anlaßt geſehen, Guſtloff auszuweiſen. Daraus iſt zu ſchlie⸗ ßen, daß dieſer die Geſetze unſeres Landes geachtet hat. David Frankfurter hat ſich nicht nach Deutſchland ge⸗ kraut, ſondern hat das Schweizer Gaſtrecht ſchmählich miß⸗ braucht, um ſeinen Haß auszukoben, das Schweizer Gaſt⸗ recht, das nicht nur Guſtloff, ſondern auch ihm gewährt wurde. Wir hoffen, daß ihn für ſeine Schandkat die ganze Strenge der Graubündener Skraſſuſtiz kreffen wird. Gehäſſige Ausfälle Die„Nationalzeitung“ entblödet ſich nicht, gehäſſige An⸗ griffe gegen Guſtloff zu richten und den Bundesbehörden den Vorwurf„unbeſchreiblicher Duldſamkeit! gegenüber der Tätigkeit Guſtloffs zu machen. Aehnlich äußert ſich auch die marxiſtiſche„Arbeiterzeitung“, die es für angemeſſen hält, von einem„gewöhnlichen Kriminalfall zu ſprechen, zu dem Deutſchland nichts zu melden“ habe Landesgruppenleiter Witheim Guſtloff Der durch Mörderhand ſeines Lebens beraubte Landes⸗ gruppenleiter der Schweiz, Wilhelm Guſtloff, war der dienſtälteſte Landesgruppenleiter der Auslandsorga⸗ niſation der NSDAP Er wurde am 30. Januar 1895 in Schwerin in Mecklenburg geboren, war zunächſt Bankbe⸗ amter und Obſervatoriumsſekretär und zuletzt Leiter der amtlichen Metereologiſchen Station in Davos Der NSDAP gehörte er ſeit Juli 1929 an, nachdem er ſchon 1921 dem Deutſchvölkiſchen Schutz und Trutzbund beigetreten war. Im September 1930 gründete er den Stützpunkt Davos der NS DAN und ein Jahr ſpäter die Ortsgruppe Davos. Gleichzeitig wurde er zum Landesgruppenleiter für die Schweiz ernannt. Eine Erinnerung „Ein ſorgender, väterlicher Kamerad.“ Ein Deutſcher, der gerade jetzt aus der Schweiz zurückgekommen iſf und der dort in nhähere Berührung mit dem Landesgruppenleiter Guſtloff getreten war, ſchil⸗ dert in der NS den auf ſo ruchloſe Art ermordeten Par⸗ teigenoſſen. Er ſchreibt u. a.: Vor wenigen Tagen noch habe ich Wilhelm Guſtloff in ſeinem Heim in Davos, das zugleich ſeine Arbeitsſtätte war, gegenüber geſeſſen. Seine Gattin, von der er ſagte, daß ſie ihm nicht nur die beſte Lebenskameradin, ſon⸗ dern auch eine unermüdliche und tapfere Mitkämpferin ſei, umhegte ihn, und beide ſprachen von dem Glück, das für ſie in der Arbeit für den Führer und in ihrer Ehe läge. Die meiſten ihrer deutſchen Parteigenoſſen in der Schweiz kannten ſie perſönlich: mit vielen verbanden ſie gemein⸗ ſame Erlebniſſe, und mit glücklichem Stolz ſprachen ſie davon, daß das Winterhilfswerk und die Opfer- bereitſchaft Beſſergeſtellter in der Schweiz ſie in die Lage verſetzt hätte, in ſo vielen Fällen zu helfen. Wir ſprachen davon, daß Wilhelm Guſtloff eines Ta⸗ ges vielleicht auf einem bedeutenden politi⸗ ſchen Poſten in der Heimat gebraucht werden könnte.„Selbſtverſtändlich,“ ſagte er,„würde ich hingehen, wohin mich der Führer befiehlt. Aber es würde mir weh tun, hier meine Volksgenoſſen verlaſſen zu müſſen, denn ich glaube, ich kann ihnen noch viel Dienſte leiſten und vieles geben.“ Er ſei ſelbſt als Kranker nach Da⸗ vos gekommen, erzählte er, habe hier in einer Land⸗ ſchaft, die er dankbar liebe, ſeine Geſundheit wiedergefun⸗ den und könne auch ſo recht die kranken Deutſchen ver⸗ ſtehen, ihnen helfen und ſo das Seine auch für ihre Ge⸗ ſundung beitragen, ſoweit das möglich ſei neben den Mit⸗ teln der Aerzte. Wie nötig herzliche Worte und ein kameradſchaftlicher Händedruck manchmal ſeien, ſchilderte er dann an einem Erlebnis. Eines Abends zu Weihnachten oder zu Silveſter hätte man ihn in die deutſche Kriegerheil⸗ ſtätte gerufen, weil die Kameraden in ihrer kranken Einſamkeit nach ihm verlangten. Er ſei natürlich ſofort hin⸗ gegangen hätte zu ihnen von der Heimat geſprochen. Er ſei von Bett zu Bett gegangen, hätte den am ſchwerſten Kranken die Hände gedrückt. So war Wilhelm Guſtloff ein ſorgender, vä⸗ terlicher Kamerad von vielen, und weit mehr als gemeinhin ein Menſch hat er herzliche Dankbarkeit emp⸗ fangen Nicht zuletzt hat er vielen deutſchen Schülern in Davos Eltern und Brüder und Schweſtern erſetzen müſſen und erſetzen können. Bei der Unterhaltung ſagte er lächelnd. Donnerstag, den 6. Februar 1936 Nr. 31 N ſelbſt ſeine Frau könne ihn einen brauche er ſein Geld für die Bewegung und für ſeine notleidenden Parteigenoſſen. Er brauche nichts ande⸗ res zum Leben, als was es ihm geſchenkt habe, ſeinen Führer und ſeine Frau. nicht dazu bewegen, ſich neuen Mantel zu kaufen, denn vorläufig Der Führer an Frau Guſtloff Berlin, 5. Februar. Der Führer hat an Frau Guſtloff, Davos⸗Platz, fol⸗ gendes Telegramm gerichtet: „Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie betroffen, ſpreche ich Ihnen im Namen des ganzen deutſchen Volkes meine aufrichtige Teilnahme aus. Das ruchloſe Verbrechen, das dem blühenden Leben eines wahrhaft deutſchen Mannes ein Ende ſetzte, hat in der ganzen Nation kiefe Bewegung und Empörung hervorgerufen. Adolf Hitler.“ Trauer in allen Auslandsgruppen der NSDAP Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, ordnete für alle Auslandsgruppen der SDA zu Ehren des ermordeten Landesleiters Schweiz, Pg. Guſtloff, mit ſofortiger Wirkung bis auf weiteres Trauer an. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP er⸗ ließ ferner aus Anlaß der Ermordung Wilhelm Guſtloffs einen Nachruf, den er an das Auslandsdeutſchtum richtete. Weitere Beileidstelegramme Der Stellvertreter des Führers hat der Gattin des ermordeten Landesgruppenleiters der Schweiz folgendes Telegramm geſandt: „Tief ergriffen von der an Ihrem Gatten verübten Tat, ſpreche ich Ihnen zugleich im Namen der NSDAP mein tiefgefühltes Beileid aus Die Bewegung verliert in ihm einen charaktervollen ſelbſtloſen Mann, der einer der älteſten Diener am Werke des Führers war. Rudolf Reg.“ Reichsminiſter Dr. Gobbels hat an Frau Guſtloff folgendes Telegramm gerichtet: „Zu dem furchtbaren Verluſt, den Sie darch die feige Untat eines jüdiſchen Mörders erlitten haben, ſpreche ich Ihnen meine herzlichſte und wärmſte Teilnahme aus. Mit Ihnen ſteht ganz Deutſchland trauernd, aber auch erfüllt von Gefühlen tiefſter Empörung über dieſen er⸗ bärmlichen Meuchelmord an der Bahre Ihres Mannes.“ Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath ſandte an Frau Guſtloff folgendes Telegramm: „Die Nachricht von dem verabſcheuungswürdigen Ver⸗ brechen, die Folge langjähriger unerhörter Hetze, dem Ihr Gatte zum Opfer gefallen iſt, hat mich tief erſchüttert. Es drängt mich, Ihnen meine aufrichtige Anteilnahme an dem ſchweren Verluſt, den Sie erlitten haben, auszusprechen. Die Reichsdeutſchen in der Schweiz verlieren in dem Heim⸗ gegangenen einen unermüdlichen Freund und Berater.“ Der deutſche Geſandte bei Motta Deutſchland fordert ſtrengſte Beſtrafung. Bern, 6. Februar. Auf die Nachricht von der Ermordung des Landes⸗ gruppenleiters Guſtloff hat der deutſche Geſandte in Bern ſeinen Urlaub abgebrochen und iſt ſofort nach Bern zurück⸗ gekehrt. Bereits bei ſeiner Ankunft fand er ein Schreiben des Leiters des Eidgenöſſiſchen Politiſchen Departements, Bundesrat Motta, vor, in dem dieſer namens der ſchweizeriſchen Regierung höchſte Beſtürzung über das ver⸗ abſcheuungswürdige Verbrechen äußert. Das Schreiben ſchließt mit dem Ausdruck des Bedauerns und der Bitte, der Witwe des Verſtorbenen das tiefempfundene Beileid der ſchweizeriſchen Regierung zu übermitteln. Der Geſandte hat Bundesrat Motta aufgeſucht, ihm für ſein Beileid gedankt und hat im Auftrage der Reichsregie⸗ rung ſtrengſte Anferſuchung des Aktenkats, deſſen politiſche Motive nicht zweifelhaft ſeien, auch bezüg⸗ lich eventueller Hintermänner des Mörders gefordert. Er hat hierbei auf den großen Ernſt der Angelegenheit hin⸗ gewieſen und daran erinnert, daß die Hetze, die die ſchwei⸗ zeriſche Linke ſeit vielen Monaten in der Preſſe gegen den Landesgruppenleiter Guſtloff trotz wiederholter Warnung des Geſandten geführt und ſogar in das Parlament vor⸗ getragen hätte, offenſichtlich den Boden für den feigen Mord vorbereitet habe. Bundesrat Motta gab ſeinem Bedauern über die Tat erneut lebhaften Ausdruck und verſicherte auf das nach⸗ drücklichſte, daß ſeitens der Schweiz alles geſchehen würde, um die verabſcheuungswürdige Tat aufzuklären und den Mörder ſeiner gerechten Strafe zuzuführen. Vorbeugung vor Zwiſchenfällen Die Veranſtaltungen des Reichsverbandes jüdiſcher Kultur ⸗ bünde verboken. f Berlin, 6. Februar. Nach der Ermordung des Landesgruppenleiters der NSDAp für die Schweiz Guſtloff, durch den Juden David 1 in Davos hat der Reichsminiſter für Volksauf⸗ lärung und Propaganda ſämtliche Veranſtaltungen des Reichsverbandes jüdiſcher Kulturbünde in Deulſchland bis 925 weiteres verboten, um etwaigen Zwiſchenfüllen vorzu⸗ eugen. a i gsverkehr Berlin, 6. Februar Die polniſchen Staatsbahnen haben mit Wirkung dom Freitag, den 7. Jebruar 1936, 00,01 Ahr, eine ſtarke Ein⸗ ſchränkung des Durchgangsverkehrs auf den Eiſenbahnſtrek⸗ ken zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich verfügt. Im Perſonen⸗ und Güterverkehr ſind daher von deut⸗ ſcher Seite folgende Maßnahmen getroffen worden: 1. Neuer Fahrplan im Reiſeperſonenverkehr: Zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Reich verkehren künftig nur noch folgende Reiſezüge: 1. Strecke Berlin— Stettin— Großboſchpol— Danzig— Königsberg(Preußen): Perſonenzugspaar 591/598; 2. Strecke Berlin— Firſchau— Marienburg— Königs⸗ berg(Preußen): Schnellzüge D 1/2, D 17/18, D 778; 3. Strecke Schneidemühl— Bromberg— Deutſch-Eylau: Keine; 4. Strecke Berlin— Neu⸗Bentſchen— Poſen— Deutſch⸗ 5 8 8 9 H Eylau— Inſterburg: Schnellzüge D 55/56 mit Anſchluß⸗ zügen D 56/59 von und nach Breslau. Die im Durchgangsverkehr Berlin— Firſchau— Ma⸗ rienburg— Königsberg(Preußen) verbleibenden Züge 2 1 und D 2 gelten für den deutſchen Binnenverkehr und dienen lediglich dem Verkehr zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Deutſchland. Der Del nach Oſtpreußen wird des⸗ halb weſtlich Polens nur zum Einſteigen und der D 2 von Oſtpreußen nur zum Ausſteigen weſtlich Polens freigege⸗ ben. Für den innendeutſchen Verkehr werden deshalb für die Schnellzüge D 1 und D 2 Vorzüge Berlin— Schneide⸗ mühl als Erſatz vorgeſehen. Außerdem wird für Stettin 725 Anſchlußverbindung über Stargard— Kreuz geſchaf⸗ en. 2. Einſchränkung im Güterzugdienſt: Für den Güterverkehr wurde folgende Annahmeſperre ausgeſprochen: 1. Im Verkehr von Oſtpreußen nach dem übrigen Deutſch⸗ land: Packmittel aller Art, gebraucht, als Stückgut und in Wagenladungen, Holz und Holzwaren, Eiſenſchrott in Wagenladungen, Sendungen mit Angabe des Lieferwer⸗ tes als Stückgut und Wagenladungen, Sendungen in Be⸗ hältern. 5 2. Im Verkehr nach Oſtpreußen aus dem übrigen Deutſch⸗ land; a) Sendungen mit Angabe des Lieferwertes als Stückgut und Wagenladungen, b) alle übrigen Güter in Wagenladungen mit Ausnahme von lebenden Tieren, Eilgut, Sammelgut mit einem Mindeſtgewicht von acht Tonnen oder raumvoll, Ein-, Aus⸗ und Durchfuhrgut, Lebensmittel, die in Anlage der Sperrvorſchriften unter A und B aufgeführt, Militärgut, Flachs, Dienſtgut außer Kohlen, Umzugsgut, Möbelwagen, Brandkalk, Baum⸗ wollwaren, Wollwaren, Leder, Chlor, Drogen, Jarben, Tabakwaren. 5 3. Seedienſt Oſtpreußen. Der Seedienſt Oſtpreußen nimmt am Samstag, den 8. Februar 1936, ſeine Fahrten mit dem Motorſchnellſchiff „Preußen“ dreimal wöchentlich auf. Es gelten die alten Tarife und ſämtliche ermäßigten Ausnahmetarife einſchließlich der durchgehenden Eiſenbahn⸗ Schiffstarife; der Tarif für Kraftfahrzeuge und der 100. Mann⸗Tarif mit den auf der Kieler Herbſtbeſprechung für 1936 beſchloſſenen Aenderungen. Neue Kulturpolitik Reichskulturwalter Hinkel in Frankfurt a. M. i Frankfurt a. M., 5. Februar. Die NS⸗Kulturgemeinde Ortsgruppe Frankfurt am Main beranſtaltete am Dienstagabend eine Kundgebung, auf der Reichskulturwalter Hinkel zu dem Thema„Drei Jahre gationalſozialiſtiſche Kulturpolitik“ ſprach. Der Redner ſetzte ſich ausführlich mit dem Zuſtand aus⸗ einander, wie er am 30. Januar 1933 beſtanden hat, als der Adel verjudet und die Juden geadelt waren, wo der Student verhöhnt und das Militär in Witzblättern in den Schmutz gezogen wurde. Der unbekannte SA- Mann, der ſich in den Jahren des Kampfes, ohne die Idee des kulturellen Schaffens vielleicht richlig begriffen zu haben, für dieſe einſetzte, iſt für uns der Jomliebengemelsferf Von Maria Ibele. 5 „Du täuſcht dich Kind, wenn du das für eine ange⸗ borene Gabe hältſt. Das gewandte, geſellſchaftliche Be⸗ nehmen kann man ſich anerziehen. Glaub' mir, jeder Menſch hat die Machtmittel dazu; aber nur wenige ver⸗ ſtehen, ſie zum eigenen Glück anzuwenden. Doch bei dir, Lo, haben ſie ſich ſcheinbar ſelbſt herausgebildet und entfaltet.“ Ein heimlicher Seufzer erleichtert Frau Dieter. „Einen Augenblick entſchuldige mich jetzt! Ich kehre in wenigen Minuten zurück mit einer großen Über⸗ raſchung für das Lo⸗Kind.“ Schmunzelnd verläßt ſie das Zimmer, um den Blumenkorb zu holen. Wie feſt⸗ gewurzelt ſieht ihr Lo nach und begreift die geheimnis⸗ vollen Andeutungen nicht. Mit ſcharf beobachtenden Blicken und raſcher Bewegung überreicht ihr dann die Mutter das Geſchenk. Lo iſt ſprachlos. Verwirrt nimmt ſie die Viſitenkarte des Ober⸗ leutnants. Bebend vor innerer Erregung lieſt ſie die ſchmeichelhafte Phraſe:„Die ſichere Hoffnung, Gnädigſte heute Abend als Tiſchdame führen zu dürfen, verſchönert und verkürzt mir den langweiligen Dienſt...“ „Ich werde geliebt!“ Kaum hörbar, erſchüttert flüſtert es Lo vor ſich hin. Unfaßbar iſt ihr dieſer Gedanke. Mit brennend heißen Lippen bedeckt ſie die Blüten — ſie weiß nicht warum. Sie iſt nur namenlos dankbar dem Schickſal, daß der leuchtende Strahl des Glückes nun vielleicht auch bei ihr einzukehren gedenkt. Immer wieder ſtreichelt ſie die Blumen. Nie hätte ſie es für möglich gehalten, daß ein paar Stunden des Glückes ſo bereichern, ſo ſelig verklären können. Der Himmel ſelbſt erwacht in ihr. Freude und Bangen ſpielen verliebt in Lois Herzen. Das mächtige Glücksgefühl berauſcht ſie derart, daß ſie auf ihre Umgebung, ja ſogar auf ihre Mutter vergißt. Hochbefriedigt ſchleicht Frau Dieter aus dem Zimmer. Ihre Menſchenkenntnis iſt reich genug, um aus Lo's un⸗ Trager des kulturellen Schaffens und auch heute noch wertk⸗ boller als alle diejenigen, die ſich Künſtler nennen aber bis heute noch nicht den Weg zur wahren deutſchen Kunſt ge⸗ funden haben. 5 Im Januar 1933 waren Hunderte von freige⸗ wor denen Po ſten für Intendanten. Muſikdirektoren, Bühnenbildner, Soliſten uſw. zu beſetzen, während wir in unſeren Reihen nur einen ganz verſchwindenden Prozent⸗ ſatz dafür in Betracht kommender Parteigenoſſen hatten. Damals haben wir dieſe Poſten nicht einfach nachdem Parteibuch oder, wie es uns oft zum Vor⸗ wurf gemacht wird, nach der möglichſt niedrigen Mitglieds⸗ nummer verteilt, ſondern wir handelten nachdem Prin⸗ Jip der L eiſtung und der Perſönlichkeit. Wir haben ihnen die große Chance gegeben, unter die Vergangenheit einen Strich zu machen und ſich in die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung hineinzuleben. die Juden allerdings mußten alle ausſcheiden, doch haben wir ihnen bereits im Junf 1933 die Möglichkeit gegeben, ſich im Rahmen des füdiſchen Kulturverbandes ihr eigenes jüdiſches Kulturleben zu geſtalten Dann kam das Jahr 1934, das uns zeigte, daß viele, denen wir die Möglichkeit gegeben hatten, ſich in das natio⸗ nalſozialiſtiſche Kulturleben einzufügen, wieder arro⸗ gant und frech geworden ſind und damit zeigten, daß ſie nicht gewillt waren, ſich die Idee des Führers zu eigen zu machen. 1935 kam dann die große Prüfun g. Wir wollten ſehen, ob diejenigen, die wir auserwählt hatten, die Chancen wahrgenommen haben. Da mußte nun eine große Reinigung vorgenommen werden. Muſikdirektor Fürſt 7 Der Komponiſt des Badenweiler Marſches. München, 6. Jebr. der Komponiſt des Badeyweiler Marſches, Muſikdirektor Fürſt, iſt am Mittwoch in Paſing bei München, wo er ſeinen Ruheſitz hakte, geſtorben. Vorbereitung zum Hochverrat Hohe Juchthausſtrafen ausgeſprochen. Eſſen, 6. Februar. Vor dem in Eſſen tagenden Erſten Senat des Volks⸗ gerichtshofs hatten ſich ſieben Angeklagte zu verantworten, die der Vorbereitung zum Hochverrat durch Herſtellung und Verbreitung von Druckſchriften hochverräteriſchen Inhalts ſowie durch Einführung ſolcher Schriften aus dem Ausland angeklagt waren. Der Hauptſchuldige wurde wegen der Schwere ſeines verbrecheriſchen Treibens 8 zu lebenslänglichem Juchthaus und lebenslänglichem Ehrverluſt verurteilt; drei weitere Angeklagte erhielten ebenfalls wegen Vorbereitung zum Hochverrat 12, 10 und 8 Jahre Zuchthaus, dazu 10 bzw. 8 Jahre Ehrverluſt. Bei allen dieſen Verurteilten wurde außerdem auf Stellung unter Polizeigufficht erkannt. Zwei mitangeklagte Drucker, die fahrläſſig eine Prüfung der Druckſchriften bzw. eine Meldung an die Polizei untertaſ⸗ en hatten, kamen mit Gefängnisſtrafen von einem Jahr zw drei Monaten davon. Ein Angeklagter wurde freige⸗ ſprochen. Der König von Schweden beim Führer. Berlin, 5. Febr. König Guſtav von Schweden, der auf der Durchreiſe nach dem Süden in Berlin weilt, ſtat⸗ tete dem Führer und Reichskanzler einen perſönlichen Be⸗ uch ab. Vier Perſonen vom Zug überfahren Berlin, 6. Febr. Der Vorortzug 822 überfuhr zwiſchen Staaten und Döberitz zwei Offiziere, einen Feldwebel und einen Gefreiten, die im Anſchluß an eine Felddienſtübung den Bahnkörper betraten. Die beiden Offiziere und der Ge⸗ freite wurden getötet, der Feldwebel iſt ſchwer verletzt und ſchwebt in Lebensgefahr. Es handelt ſich um Angehö⸗ rige der erſten Kompagnie des Wachregiments Berlin. Drei Menſchen im Schlaf verbrannt Danzig, 6. Febr. In den Nachtſtunden brach in einem von ſechs Arbeiterfamilian bewohnten Haus in Traghein: durch einen atſcheinend dhaften Ofen Feuer aus, das eit das ganze Gebäude erfaßte. Während wohner rechtzeitig in Sicherheit brin⸗ mehr, ſich und ihr halbjähriges Kind zu rekten. Alle drei verbrannten. geſchminktem Benehmen den ſicheren Sieg prophezeien zu können. Im Gange trifft ſie mit ihrem Gatten zu⸗ ſammen, der eben nach Hauſe kommt, den pelzgefütterten Mantel ablegend. Verſchmitzt lächelnd ſtreckt ſie zich: „Paul, ich hab' meine Miſſion glänzend erfüllt. Du wirſt ſehen, es klappt alles! Und was iſt's mit Kloiber?“ Galant zieht der Großkaufmann Frau Dieters Arm durch den ſeinen.„Alles in beſter Weltordnung!“ Wie ein verliebtes Pärchen ſitzen ſie im dunkelgebeizten Herrenzimmer beiſammen. „Alſo, der Unterhändler ſtellt durch Vermittlung eines Dritten die Offizierskaution unter vollſter Diskretion. Die Papiere bleiben bis nach der Hochzeit in unſeren Händen, damit der hochlöbliche Militärrat ſeine Naſe nach Belieben hineinſtecken kann. Allerdings verlangt der Spitzbube Kloiber zweihundert Mark mehr Propiſion.“ „Gott“— verächtlich winkt Frau Dieter ab—„die paar Hunderter ſind ja eine Kleinigkeit für uns, wenn der zukünftige Herr Schwiegerſohn einmal ſein Ver⸗ mögen einlegt. Mir ſcheint, die Sache läuft glatt. Famos! Einfach famos! Aber jetzt avanti, Paul! Du biſt noch im Straßenanzug— und in knapp einer Stunde erſcheinen bereits die Gäſte!“ „Nur keine Aufregung! Ich werde noch leicht fertig.“ Beruhigend küßt er ihre Hand und ſchiebt ſie zur Türe. „Alſo, ſervus, Idl! Wie wechſelnd iſt doch das Spiel des Lebens!“ „Unſeres Lebens!“ Abſichtlich betont Frau Dieter „unſeres“ und ſchüttelt ſich vor Lachen. In zwanzig Minuten iſt Dieter angezogen. Der Frack ſcheint ihm etwas Alltägliches zu ſein. Die helle Nelke leuchtet im Knopfloch. Das Einglas klemmt wie in die Wangenfalte eingewachſen. Die grellfarbenen Seiden⸗ ſtrümpfe prahlen aus den Lackhalbſchuhen heraus. Dieter gehört zu jener Kategorie von Menſchen, die es verſteht, durch Schick, unverfrorene Liebenswürdig⸗ keit, unabſchüttelbare Zudringlichkeit ſich überall leicht anzupirſchen und Bekanntſchaften anzuknüpfen. Im Theater, auf dem Rennplatze, überall iſt er anzu⸗ treffen— ein echter Straßentyp. 3 Lokaltermin im Prozeß Seefeld Der Mord bei Lübeck— Seefelds frühere Frau vernommen Schwerin, 5. Februar. Am Mittwoch begab ſich das Schweriner Schwurgericht nach Lübeck, um in der dortigen Umgegend einen Lokal⸗ termin in dem Mordfall des neunjährigen Hans Korn übe halten. Am Nachmittag wurde dann auf ſidium in Lübeck die frühere Fray des geklagten Seefeld vernommen, die ſeit 30 Jahren von ihm geſchieden iſt. Die Zeugin, die ſich im 71. Le, bensjahr befindet, iſt infolge Krankheit nicht reiſefähfg und konnte deshalb nicht an der Gerichtsſtelle in Schwe⸗ rin erſcheinen. leber die Ermordung des Schülers Hans Korn ſtt im Laufe der Unterſuchung Folgendes feſtgeſtellt worden. Am 16. Januar 1934 kam Hans Korn gegen 11 Uhr aus der Schule nach Hauſe. Er lief bald wieder fort und ſagte, daß er ſich die Schiffe auf der Obertrave anſehen wolle. Unter. wegs traf er noch einige Schulkameraden, die ihn fragten, wohin er denn ſo eilig wolle. Im Vorbeilaufen rief Hans Korn ſeinen Freunden zu:„Ich will zur Poſt, da ſteht ein Mann, der ſchenkt mir Schokolade.“ Seit dieſem Zeitpunkt fehlte zunächſt jede Spur von dem Jun gen, bis man ihn am 15. Februar 1934 in den Schlutuper Tannen in einer dichten Fichtenſchonung tot auffand. Die Leiche machte ebenſo wie in den anderen gegen Seefeld zur Anklage ſtehenden Mordfällen den Eindruck, als wenn der Knabe im Schlaf vom Tod überraſcht worden wäre. Ein Vergleich des Falles Korn mit den anderen Fällen lenkte dann den Verdacht auf den Angeklagten Seefeld, der ſich in der Gegend von Lübeck herumgetrieben hatte, als Hans Korn verſchwand. Beſonders verdächtig und auf⸗ ſchlußreich ſind auch hier wieder die Eintragungen im Notizbuch des Angeklagten. Obwohl er die Mög⸗ lichkeit hatte, im Armenhaus zu übernachten, trieb er ſich häufig umher und htigte ſogar in dieſer kalten Jahres⸗ zeit im Fr So hatte er in der Nacht vom 15. zum 16. Januar wieder im Walde geſchlafen Das ergibt ſich aus beſtimmten Zeichen neben dem Datum in ſeinem Notizbuch, Zwei Jungen. die zu dem Lokaltermin als Zeugen geladen waren, wurden Seefeld gegenübergeſtellt. Sie be⸗ kundeten, daß der Angeklagte derſelbe Mann ſei, der verſucht hätte, ſie in die Schonung zu lochen Seefeld hatte dieſe Zeugen aufgefordert, ihm ſein Gepäck das er angel lich in der Schonung verſteckt haben wollte heraustragen zu helfen. Den Jungen kam die Sache aber unheimlich vor. Sie liefen davon.— Hierauf wurde im Polizeipräſidium die 71jährige Frau Katharina Seefeld vernommen. Sie erklärte ſich bereit, in Abweſenheit des Angeklagten auszuſagen. Die Zeugin betonte, daß ſie ſeit über 40 Jahren den Angeklagten nicht mehr geſehen habe. Nur einmal habe ſie von ihrem Sohn Paul gehört, daß ihn ein Mann in Lübeck mit den Worten:„Du kommſt jetzt mit mir, ich bin Dein Vater!“ angeſprochen habe. Durch das Dazwiſchentreten eines an⸗ deren Jungen wurde Seefeld verhindert, den Jungen mit⸗ zunehmen. Vor 26 Jahren wurde die Ehe, als Seefeld im Zuchthaus ſaß, wegen ſeines laſterhaften Le⸗ benswandels geſchieden. Seefeld wurde darauf in das Zimmer geführt. Während ſeine Frau ihm den Rücken zudreht, gibt ihm der Vorſitzende ihre Ausſage bekannt.„Ich habe dazu nichts zu ſagen,“ war die einzige Antwort des Angeklagten. An ai Spielendes Kind ertrunken. Das zweieinhalb Jahre alte nchen des Landwirts Steiner in Ob, das jüngſte Kind der Familie, ſpielte mit anderen Kindern an einem kleinen Bach, der zurzeit viel Waſſer führt. Dabei fiel das Kind in das Waſſer und konnte nicht mehr gerettet werden, Doppelmord in Hamburg Hamburg, 5. Febr. Der 25jährige Helmuth Maack er⸗ ſchoß ſeine Mutter, die 57jährige Frau Wiebke Gieſchen aus Lockſtedt, und deren 62jährige Schweſter, Frau Amanda Hartz. Der Täter litt in der letzten Zeit an Wahnvorſtel⸗ lungen, die wiederholt die Urſache von Auseinanderſetzun⸗ gen mit ſeiner Mutter und ſeiner Tante waren. Am Dienstag war es in der Wohnung der Tante erneut zu Meinungsverſchiedenheiten gekommen. Plötzlich ſchloß det Täter alle Zimmertüren ab und verſperrte ſo den beiden Frauen den Weg. Aus einem neben der Küche gelegenen Zimmer ſchoß er dann aus einer Piſtole auf die Frauen. 2 In jungen Jahren war er Offizier. Leichtſinnige Streiche gaben ihm aber vorzeitig den Abſchied. Nun hob und ſenkte ſich ſein Leben wie die Woge des lau⸗ niſchen Meeres. Er lernte die niederſten Volksſchichten kennen, befreundete ſich mit dem Abſchaum der Menſchen und machte mit ihnen die ſkrupelloſeſten Zwiſchenhändler⸗ geſchäfte.— Eine Talmiexiſtenz, ein Leben zwiſchen Salon und Zuchthaus. Durch Schläue verſtand er es aber immer wieder, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Der „Mangel an Beweiſen“ kam ihm ſtets zu Hilfe. Sorglos verlebte er ſeine Tage und verbrauchte das leicht verdiente Geld in den nächtlichen Tingeltangels, bis er plötzlich unverhofft die ſchöne Fabrik erbte. Mit ſeltener Gewandtheit und unermüdlicher Ausdauer arbei⸗ tete er ſich nun an vornehme Kreiſe heran— und heute iſt Dieter der reiche, hochangeſehene Großkaufmann. Nie⸗ mand forſcht in ſeinem Vorleben nach. Das Einzige, was von früher vorwitzig auferſtanden, iſt die ver⸗ pfuſchte Offizierskarriere— ein Häkchen, das gerne über⸗ ſehen wird, im Gegenteil, ſeine Perſönlichkeit ſogar um eine Nuance intereſſanter färbt. Das Haus des Groß⸗ kaufmanns Dieter gilt allgemein als tonangebend. Nur die Bevorzugteſten verſammeln ſich dort. Die Fabrikgeſchäfte leiten die Direktoren, während Dieter vormittags in der Weinſtube, nachmittags im Café ſitzt und teure Blockaden ſpielt. Vor der Mittags⸗ pauſe tänzelt er dann mit dem dünnen Spazierſtöckchen durch die Büros, mit den jungen Buchhalterinnen ſchäkernd.. Der Chef fehlt. Das Perſonal tut ſeine Pflicht im Rahmen der Bezahlung. Die beſten wie die minder⸗ wertigſten Leiſtungen werden überſehen. Die Konkurrenz arbeitet fieberhaft. Viel Geld fließt in fremde Beutel. Dieters Einnahmen verringern ſich dadurch immer mehr, die Fabrik ſteuert langſam dem Zuſammenbruch ent⸗ gegen. Das unerwartete Vermächtnis des Rittmeiſters Hermborg an Lo geſtattet noch ein letztes Aufflackern, einen letzten blendenden Anſtrich. Sie iſt unbewußt daß Werkzeug egoiſtiſcher Eltern. Jortſetzung folg“ ld iommen Uar. gericht Lokal. 5 Korn inn auf Fray Jahren 1. Le iſefähig Schwe⸗ or n ſit worden.: aus der gte, daß Unter. fragten, ef Hans ſteht e.“ Seit m Jun. lutuper nd. Die feld zur enn der 1 wäre. Fällen Seefeld, 1 hatte, nd auf⸗ ungen e Mög⸗ er ſich Jahres; zum 156. ich aus dtizbuch, Zeugen Sie be⸗ ſei, der ld hatte ange stragen ich vor. äſidium heit des ie ſeit nicht ihrem mit den Vater!“ nes an⸗ en mit⸗ feld im n Le⸗ führt. ihm der nichts en. Jahre jüngſte einem iel das verden. gack er⸗ )en alls Imanda vorſtel⸗ rſetzun⸗ Am ieut zu loß der beiden legenen Frauen. innige Nun S lau⸗ hichten enſchen indler⸗ Salon immer Der te das ingels, . Mit arbei⸗ heute . Nie⸗ inzige, ver⸗ über⸗ ar um Groß⸗ „ Nur ihrend gs im ktags⸗ ackchen innen t im inder⸗ irrenz zeutel, mehr, ) ent⸗ eiſters ickern, zt das g folgt eee, Alus dem la dischen Claud Eine notwendige Richtigſtenung Di Di Karlsruhe, 5. Febr e„Neue Züricher Zeitung“ und andere ausländiſche Zeitungen verbreiten zurzeit fol⸗ gende gleichlautende Nachricht: a 5 „Auf einem Schulungskurs Reichsſtatthalter Wagner: nicht zu glauben daß wir der Kirche dieſen G tyrer ſchaffen, ſond ſichern, wenn die werden wir mit in Südbaden verkündete 5 katholiſche Nirche braucht irtyrer ſchaffen. Wir werden 0 nie 01 tun. Wir werden nicht Mär⸗ Verbrecher. Ich kann ihnen ver⸗ Reihe der Depiſe 0 55 15 Reihe der Deviſenprozeſſe vorüber iſt, einer anderen Reihe beginnen.“ ** D entſpricht in keiner Weiſe der Wahr⸗ chan deshalb unſinnig, weil ich noch nie iſchen Schulungskurs geſprochen habe. 4 Reichsftatthalter in Baden. 110er⸗Tag 1936 in Heidelberg. Heidelberg, 5. Febr. Die Kameradſchaft des Grena⸗ ments Nr. 110 teilt mit, daß am 6., 7. und 8. Jun: Jahres in Heidelberg ein 110er⸗Tag ſtattfindet. Aus allen Teilen des Reiches liegen bereits Anmeldungen vor, ſo daß ſicher ſehr ſtarker Beſuch zu erwarten iſt. Die. Obſternte an der Bergſtraße [J Weinheim. Ueber die Entwicklung des Obſtgroß⸗ murktes ſprach in der Jahresverſammlung der Obſt⸗ und Gemüſeabſatzgenoſſenſchaft Weinheim⸗Bergſtraße eGmbh der Vorſitzende. Die Erwartungen nach der naßkalten Witterung und den Spätfröſten während der Blüte trafen im letzten Jahr nicht ganz zu. An der Bergſtraße wurde der faſt vollſtändige Ausfall der N ee durch die gute Erdbeer, Pflaumen⸗ und Zwetſchgenernte ausgeglichen. Im Odenwald, ſoweit er zum Einzugsgebiet gehört, vernichteten die Spätfröſte faſt die 9 0 Kernobſternte. Das Fehlen der Bergſträßer Kirſchen und des Odenwälder Kernobſtes brachte eine Verringerung der Anfuhr. 61904 Zentner kamen zur Verſteigerung gegen 96 373 im Vorjahr. Der Erlös mit 791 490 RM war krotzdem höher als der des Vorjahres(779 548 RM). Der Preisſtand war höher als der bei der zuvor in ganz Deutſchland vor⸗ handenen Rekordernte. Außerdem ſtanden der Anfuhr von hochwertigem Frühobſt nur kleinere Mengen minderbezahl⸗ ten Kernobſtes gegenüber. Die Zahl der Sammelſtellen wurde um 3(Fürth, Weiher und Unterabtſteinach) auf 23 erhöht. Wegen noch nicht angeſchloſſener heſſiſcher Oden⸗ waldorte ſchweben Verhandlungen. Angeliefert wurden 8465 Zentner Beeren⸗ obſt(davon 8200 an der Bergſtraße), 37 219 Zentner Steinobſt(30 650), 14296 Zentner Kernobſt (12 350), Verſchiedenes 1923 Zentner(1400), insge⸗ ſamt 61 904 Zentner(56 600). Von dem Verſteigerungs⸗ erlös— im Durchſchnitt 12,78 RM pro Zentner— von 791 490 RM entfielen 729 700 RM hauf Anlieferungen aus den Bergſtraßenorten. Am Abtransport war die Bahn mit etwa 60 Prozent beteiligt bei 665 verladenen Waggons. ( Obergrombach bei Bruchſal.(600 jähriges Stadtjubiläum.) Vor nunmehr ſechs Jahrhunderten wurden unſerer Gemeinde im Kraichgau von Kaiſer Karl IV. die Stadtrechte verliehen. Als Tag der 600⸗Jahrfeier iſt der 4. Juni⸗Sonntag(28. Juni 1936) in Ausſicht genommen. () Ibach(Renchtal).(Uuto vom Güterzug zer⸗ malmt.) Beim Ueberqueren des ſchienengleichen Bahnüber⸗ gangs beim Bahnhof blieb der Kraftwagen eines Freiburger Ingenieurs plötzlich ſtehen. Im gleichen Augenblick kam ein Güterzug angefahren, der den Wagen erfaßte und voll⸗ ſtändig zerſtörte. Der Wagenlenker und Beſitzer konnte noch rechtzeitig aus dem Wagen ſpringen. (ö) Bruchſal.(Eine feine Familie.) Vor dem Ein⸗ zelrichter ſtanden der 26jährige Fritz Leucht und deſſen Ehe⸗ frau aus Bretten wegen Diebſtahls in 23 Fällen. In den Monaten Mai bis November hat das Paar zur Beſchaffung ſeiner Bedürfniſſe eine ganze Kette von Diebereien verübt und dabei 500 Eier, Fett⸗ und Wurſtwaren, Wäſche, allerhand Werkzeug und andere Gebrauchsgegenſtände, ſowie einen Radioapparat im Werte von über 300 Mark, einen Gram⸗ mophon uſw. an ſich genommen. Das Urteil lautete gegen den Ehemann auf ein Jahr ſechs Monate Gefängnis, gegen die Ehefrau auf ſechs Monate Gefängnis unter Anrechnung von ie ſechs Wochen Unterſuchunashaft. ieee eee Aus vergangenen Tagen. Der Stengelhof. Wenn man vor etwa zweieinhalb Jahrhunderten von Mannheim einen Ausflug nach Schwetzingen machte ah man hinter Nedarau auf dem ganzen Wege bis nach Schwetzingen keine menſchliche Niederlaſſung. Lediglich auf der Mitte der Strecke ſtand ein ſogenannſes Relaishaus bei dem der Kurfürſt von der Pfalz bei ſeinen Fahrten vom Reſidenzſchloß in Mannheim nach Schwetzingen die Pferde wechſeln konnte. Sonſt ſah man nur eine weite Ebene, voll von Flugfand. 5 Um das Jahr 1770 entſtand bei dieſem Relais⸗ haus eine größere Hofanlage. Sie lag unmittelbar an der 1 5 Schwetzingerſtraße, in der Nähe der Neckarauer Gemarkungsgrenze. Die Anlage erhielt den Namen Stengelhof nach dem Namen des Gründers, des geheimen Staatsrates Freiherr Johann Georg Anton von Stengel. der hatte. Güter in Seckenheim und Ilvesheim und kaufte as Gelände auf der heutigen Rheinau, mitten im Sand⸗ gebiet, von der Gemeinde Seckenheim. Er war unter⸗ nehmungsluſtig und beſaß große Tatkraft, handelte es ſich hier doch um eine Sandwüſte, an deren Arbar⸗ machung der Freiherr ging. Eine Beſchreibung und gericht⸗ 56 Schätzung aus dem Jahre 1778 beſagt über die röße: Die Anlage umfaßt 3 Parzellen: a 1) 40 Morgen 6 Ruthen„nahe beim Relaishaus 0 gegen den Rhein an der Schwetzinger Chauſſee ſüdlich gem Franzoſenbuckel bis zur Altriper Fahrdt und gegen eckarau hin unter dem Hang nach die Gänſewieſe.“ Zit Gebäuden mit 2 Wohnungen, Stallungen und Scheunen, tariert fl. 5300.—. Garten, Ackerfeld mit den Gebäuden zuſammen. fl. 7570. i g n„oberhalb des herrſchaft⸗ „ 2% 21 Morgen 33 Ruthen, lichen Relaishauſes ziehet vom Altriper Weg hnaus auf er Gemeinde Den Riemenweg beforcht einerſeits von Fotefbeim, andererſeite von der Schwetzinger Ehauſſee nchſchnitten vom Neckarauer.— Heidelberger Weg ent⸗ hält: Zweieinhalb Morgen Wieſen, Reben und fruchtbare Heidelberg.(Warnung vor einer Schwind⸗ lerin.) Am 13. Januar ließ ſich eine Frau mit einem Kraft⸗ wagen von Lahr nach Heidelberg fahren, betrog aber den Kraftwagenfahrer um ſein Fahrgeld. Nachher ſtellte ſich auch heraus, daß ſie in Lahr und Umgebung zahlreiche Logis⸗ und andere Betrügereien verübt hatte. Seit jener Zeit treibt ſich nun die Frau in Heidelberg und umgebung herum, wo ſie in gleicher Weiſe unter der Angabe, ſie habe eine große Erb⸗ ſchaft zu erwarten, ſich nicht nur ohne Bezahlung einmietet, ſondern ſich auch noch Geld und Kleidungsſtücke leiht, die ſie nicht zurückgibt. Die Betrügerin trat hier bisher unter dem Namen Thereſe Hauſer, Thereſe Dolt und Thereſe Dorn auf. Sie iſt etwa 55 bis 60 Jahre alt, ſchlank, blaß und mager, hat ſehr ſchadhafte Zähne, auf der rechten Wange eine kleine Narbe, trägt vermutlich grauen Mantel mit ſchwarzem Pelz, ſchwarzes Kleid und ſpricht bayeriſchen Dialekt. Bei ihrem Auftreten wolle man ſofort die Kriminalpolizei oder den nächſten Polizeibeamten benachrichtigen. i 1 Rinſchheim bei Buchen.(Kin derſegen.) Die Eheleute Heinrich Schäfer erhielten anläßlich der Geburt des ſiebten Kindes, des ſechſten Sohnes, ein Glückwunſch⸗ ſchreiben der badiſchen Staatsregierung ſowie ein Geld⸗ geſchenk. 5 Altlußheim.(Mit einem Viehbetäubungs⸗ apparat erſchoſſen.) In einem Anfall von Schwer⸗ mut hat ſich der in der Metzgerei des hieſigen Konſum⸗ vereins beſchäftigte Metzger Karl Müller mit einem Vieh⸗ betäubungsapparat erſchoſſen. () Pforzheim.(Beim Holzfällen tödlich ver⸗ unglückt.) Im benachbarten Doſſenbach ereignete ſich beim Holzfällen im Doſſenbacher Wald ein tödlicher Unfall. Zwei Holzfäller waren mit dem Fällen von Tannen beſchäftigt. Dabei verfing ſich eine Tanne im Geäſt einer anderen. Wäh⸗ rend ſich die beiden Arbeiter nun an einer dritten Tanne beſchäftigten, wurde plötzlich der bereits gefällte Baum durch den Sturm ganz zu Boden geworfen. Der 43 Jahre alte Der Eugen Bühler konnte nicht mehr rechtzeitig zur Seite ſprin⸗ 0 1 gen und wurde am Hinterkopf ſo ſchwer getroffen, daß er tot zuſammenbrach. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. Freiburg, 5. Febr. Der Kaiſerſtuhlort Königſchaff⸗ hauſen wurde von einem Großfeuer heimgeſucht. In kurzer Zeit wurden Wohnhaus, Metzgerei, Schlachthaus, Kühlan⸗ lagen, Stallungen und Scheuern der Brauerei Haßler durch das verheerende Element vernichtet. Der Brand, der in den Scheuern ſeinen Ausgang nahm, griff ſo ſchnell um ſich, daß eine Rettung der Gebäulichkeiten nicht mehr möglich war. Die Feuerwehren von Kiechlingsbergen und Leiſelheim ſowie die Motorſpritze von Endingen mußten ſich auf den Schutz der Nachbarhäuſer beſchränken. Neben dem geſamten Wohnungsinventar ſind acht Lei⸗ terwagen und landwirtſchaftliche Maſchinen verbrannt. Wäh⸗ rend das Großvieh gerettet werden konnte, kamen acht Schweine und das Federvieh in den Flammen um. Der Schaden iſt ſehr groß. Wieder Sportmöglichkeiten. Nachdem der Schwarzwald in der letzten Zeit faſt völlig ſchneefrei geworden war, iſt nunmehr nach erneuten Schnee⸗ Pul (Es wird noch einmal Winter.) Ganz überraſchend und plötzlich iſt der Winter noch einmal O Freiburg. bei uns eingekehrt. Nun leuchtet noch einmal die weiße Herrlichkeit von den Höhen des Schwarzwaldes. Das Herz eines jeden Winterſportlers macht einen Freudenhupfer, denn jetzt iſt noch einmal Gelegenheit, ſich ganz dem„weißen Rauſch“ hinzugeben. Es wäre allerdings gut, wenn man das gleich macht, ſofern die nötige Zeit vorhanden iſt,— wer weiß, wie lange der Schnee ſich hält. Wir haben ja in dieſem Winter ſchon unſere Erfahrungen und der Schnee hat uns ſchon mehr als einmal zum Narren gehalten. Darum, Winter⸗ ſportler, nützet die Zeit, ehe es wieder zu ſpät iſt! 9 Seit vergangenen Donners⸗ 2 Freiburg.(Vermißt.) tag wird hier der 26jährige Paul Hackenjos vermißt. Hak⸗ ſeit drei angeſtellt. Jahren im Freiburger Stadttheater Am Donnerstag mittag bat er iker, ihn am Abend im Orcheſter des Seit⸗ kenjos war als Muſiker einen befreundeten Muf 2 Stadttheaters zu vertreten, da er ſich nicht wohl fühle. her fehlt jede Spur von ihm. Bäume 1100 fl. 3) 25 Morgen 2 Viertel 12 Ruthen„auf dem Sporwörth“ davon eindreiviertel Worgen Weingarten 9. Morgen 3 Viertel 22 Ruthen Acker, 13 Morgen 3 Viertel 20 Ruthen Wald, zuſammen 1600 fl. Das Ganze zuſammen: 10 270 fl. So wurde dieſes Gut von nicht ganz 90 Morgen gewiſſermaßen aus dem Sand herausgearbeitet. Auf dem Hofe befanden ſich ſpäter nicht weniger als 10 Morgen Rebanlagen; damals war der Rebenanbau in unſerer rechtsrheiniſchen Ebene bedeutender wie heute. Zur Verbeſſerung des Gutes war die Haltung eines größeren Viehbeſtandes notwendig. Auf dem leichten Sandboden waren aber die notwendigen Futtergewächſe nicht zu erzielen, und ſo wandte ſich Freiherr von Stengel an den Kurfürſten Karl Theodor mit der Bitte, ihm Grundſtücke, nämlich 14 dreiviertel Morgen Herrenwieſen und 24 Morgen Frohndäcker auf Neckarauer Gemarkung die an das Gut ſtießen, zu verpachten. Hierfür zahlte Stengel einen jährlichen Zins von 240 fl. Ein von dem Gutsherr beabſichtigter Tauſch dieſer gepachteten Grundſtücke gegen Teile ſeines auf Neckarauer Gemarkung liegenden Neuburgiſchen Gutes, das 90 dreiviertel Mor⸗ gen groß war, kam jedoch nicht zuſtande. 1790 wurde der Hof pfälziſches Lehen. 1804 trat ein Beſitzwechſel auf dem Gute ein. Der Hof wurde nämlich nach dem Uebergang der Kurpfalz an Baden von den Lehenserben um 5800 Gulden aus dem Lehensverhältnis losgekauft und im darauffolgenden Jahre an Joſeph Wellenreuther in Mannheim für 8350 fl. veräußert. Später kam der Hof in den Beſitz der Familie Marzenell. Und heute? Wir bewundern einen Mann, der aus einer Sandwüſte fruchtbare Aecker und Rebanlagen ſchuf er wußte einem bisher unbebauten Landſtrich Fruchtbar⸗ keit abzuringen. Die neue Zeit brachte in dieſe Gegend Fabriken und Hafenanlagen, hier kreiſchen heute Dampf⸗ kranen, laufen Maſchinen, und dieſe ſo raſch aufgeblühte und 19 0 Mor gen 13 Ruthen A cker zuſamm 2 4 Vortrag„Neue Forſchungen über Beit Stoß“. Profeſſor Dr. A. Stange, den verhindert, am kommenden Donnerstag und Freitag den angekündigten Vortrag über neue Forſchungen über Veit Stoß zu halten. Es ſpricht an deſſen Stelle am Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. Februar, um 20.15 Uhr, Profeſſor Dr. Otto Schmitt von der Techniſchen Hochſchule in Stutt⸗ 5.— Anläß der 400. Wiederkehr des Herr Erlangen, iſt aus dienſtlichen Grün⸗ gart über Veit un Nationalmuſeum in Nürnberg ig ſeiner wichtigſten erreichbaren Werke faſt aller We i ö 8 ell! ſtatt. Die Vere ing reinigt und reſtauriert gung und W̃ rherf die großenteils ge⸗ zeitige Reini⸗ 6 großen Altar s Veit Stoß in der Marienkirch hben die K ki et wichtigen neuen Erkenntniſſen Über einzelne Werke und den künſtleriſchen Entwicklungsgang des geführt. U Fahrraddieb feſtgenommen. Ein in San nender funger Mann, der in Lampertheim ein Fahrrad ent⸗ wendete und dieſes in Mannheim wieder veräußerte, wurde feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Der Käufer des Fahrrades hat wegen Hehlerei ebenfalls gericht⸗ liche Beſtrafung zu gewärtigen. f I Warenhausdieb verhaftet. Auf friſcher Tat wurde ein Mann von hier bei einem Warenhausdiebſtahl betroffen und ſeſtgenommen. a 4 4 Wer und die dhofen woh⸗ hauſpielernachwuchs von der Schauſpielſchule Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater wird ſich am Freitag, den 7. Februar 1936, erſt⸗ malig mit einer Aufführung des Schauspiels„Der Verrat von Novara“ von Cäſar von Arx vorſtellen. Horſt Schroeder (Regieklaſſe Hölzlin) hat als künftiger Spielleiter die Ein⸗ ſtudierung übernommen. Es wirken ferner die Schüler und Schülerinnen der Klaſſen Stieler, Hölzlin und Finohr mit. Die Eintrittsp ſind volkstümlich gehalten. Karten in den Vorverkaufsſtellen des Nationaltheaters und im Sekre⸗ tarxiat der Hochſchule A 1, 3(Telefon 34 051). Schon wieder eine betruntene Frau. Eine 69 Jahre alte, in der Neckarſtadt⸗Nord wohnende Frau, die nachmittags in ſinnlos betrunkenem Zuſtande in einem Hausgang lag, wurde bis zur Erlangung der Nüchternheit in den Notarreſt veroracht. * — Rauchen für Handwerkslehrlinge im Betriebe verboten. Aus Kreiſen des Handwerks wird neuerdings darüber ge⸗ klagt, daß das Zigarettenrauchen der Lehrlinge ſtark über⸗ hand genommen habe und daß auch die Vorhaltungen des Meiſters häufig fruchtlos ſind Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat ſich in einem Schreiben an die Kreishand⸗ werksmeiſter zu dieſer Frage geäußert, in dem es heißt, daß unter einem ſolchen Verhalten die Unterordnung in der Werk⸗ ſtätte leiden müſſe uf Lehrling ſelbſt nicht nur einen ef 1* auch finanziellen Nachteil e. Die Kreishandwerksmeiſter veiſen, daß das Rauchen während unterbleiben hat. Del undheitlich n, ſondern die Die; Unbedingt zu * Zuchtſchau für deutſche Schäferhunde. Wie bereits bekannt, findet am Sonntag, den 16. Februar, in Mann⸗ heim⸗Neckarau auf dem idealen Gelände des Tv. Jahn Neckarau an der Caſterfeldſtraße die große Jahreszucht⸗ ſchau für deutſche Schäferhunde ſtatt. Den Ausſtellern winken diverſe Große Preiſe, Ehrenpreiſe, Plaketten, Me⸗ daillen uſw. Der Hundeſport⸗Kreiswalter Lederer ſtiftete für den ſchönſten Hund des Kreiſes Groß⸗Mannheim einen Ehrenpreis. An dem Wettbewerb für dieſen Großen Preis können ſich alle Schäferhundbeſitzer des Kreises Groß⸗Mannheim beteiligen, ſofern ihr Hund im Zucht⸗ buch eingetragen iſt, d. h. wenn ſie Stammbaum be⸗ ſitzen. Uebrigens werden zur Ausſtellung überhaupt nur raſſenreine Hunde mit Stammbam, wenn ſie 12 Monate alt ſind, zugelaſſen. Die Meldegebühren ſind ſehr gering. Engl. Flugzeug notgelandet. Ein engliſches Flugzeug, das von Frankfurt kommend auf dem Mannheimer Flug⸗ hafen landen wollte, hat ſich anſcheinend im heftigen Schneegeſtöber an der Bergſtraße verirrt und ging zwiſchen Ladenburg und Doſſenheim gegen 18 Uhr auf einem Kleeacker nieder. Der Flugapparat erlitt keinen Schaden und blieb unter Bewachung die Nacht über liegen. Induſtrie brachte dieſem Landſtrich, 150 Jahre nach ſeiner Erſchließung für die Landwirtſchaft, noch einen ganz anderen Wert und Bedeutung wie damals. S. * Von ſonderbaren Grabinſchriften. Aus früheren Zeiten ſind uns des öfteren eigen⸗ artige Grabinſchriften überliefert worden, die manchmal einer beißenden Ironie nicht entbehren. 5 So meldet uns das Werk„Theſaurus Palatinus“ das im 18. Jahrhundert entſtand und im Münchener Geheimen Hausarchiv verwahrt wird, von einer Grah⸗ inſchrift aus Walldorf, aus dem Mittelalter, die heute im Original leider nicht mehr vorhanden iſt. Sie lautet in ihrer eigenen Schreibweiſe: „Hier liegt unſere Magdt Anna ſie hat gar ſelten gepußt die Pfanna der Herr Sey Ihr gnädig ſie war ſehr unfläthig g im Leben hat auch gar offt gezankt bis Sie der Guguck hat gelangt: Lieber Leſer geh weg von hier. Sie zanckt Sonſt aus dem grab mit dir.“ Es muß ſich hier um ein ſtreitſüchtiges Faktotum gehandelt haben, die ſich durch nichts beirren ließ. Wie hoch ſind Mannheims Kirchen und Türme? Wenn wir durch die Straßen unſerer Stadt wandern und manchmal an Kirchen in ſchwindelnder Höhe von beherzten Männern Arbeiten ausführen ſehen, hat ſich mancher ſchon die Frage vorgelegt, wie hoch dieſe oder jene Kirche oder Turm iſt. Den„Rekord“ halten hier zwei alte Kirchen, nämlich die Konkordienkirche mit 81,8 und die Jeſuitenkirche mit 67,5 Metern. Dann folgen neuere Bauten, und zwar die Chriſtuskirche(bis zur Kugelmitte unter der Figur) mit 59,8 und der Waſſer⸗ turm(ohne Figur) mit 56,1 Metern. Es folgen das neue Rathaus mit 55, das alte Rathaus mit 46,1, die Trini⸗ tatiskirche mit 44,6, die Hauptfeuerwache mit 42,8 Metern. Den Schluß der bedeutenderen Bauten bildet die Stern⸗ warte mit einer Höhe von 32,7 Metern. S. Aus den Nachbarländern Frankenkhal.(Frankenthal ate Parſeval.) Die Stadtverwaltung Frankenthal hat Major v. Parſeval, der das 75. Lebensjahr vollendet, ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben ge⸗ ſandt. v. Parſeval wurde in Frankenthal geboren, verlebte aber nur das erſte Jahr ſeiner Kindheit in Frankenthal, da dann ſein Vater verſetzt wurde. Später waren die Frankenthaler beſonders ſtolz, wenn ein Parſeval⸗Luftſchiff ſeine Kreiſe über der Stadt zog. Ein Platz der Stadt heißt ſeit langem Parſevalplatz. Lambrecht.(Schwerer Verkehrsunfall.) Als der 40jährige Zeitſchriftenverkäufer Friedrich Bohn, auf dem Bürgerſteig in Richtung Neuſtadt gehend, die Straße überqueren wollte, lief er direkt in einen von Elmſtein kom⸗ menden Perſonenkraftlwagen hinein, den er wegen eines dort parkenden Laſtwagens nicht hatte kommen ſehen. Er ſtieß die ſeitliche Fenſterſcheibe ein und wurde dann zur Seite geſchleudert. Mit einem ſchweren Schädelbruch, einer Gehirnerſchütterung und inneren Verletzungen mußte der Bedauernswerte in das Krankenhaus Hetzelſtift verbracht werden, wo er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. ** Kamberg(Naſſau).(Die ausgeräucherte Räucherkammer.) Ein Einwohner aus Neesbach hatte das Mißgeſchick, zu ſtarkes Feuer in ſeiner Räucher⸗ kammer gemacht zu haben. Als er ſpäter die„ſchmackhaften Würſte“ herausholen wollte, ſuchte er vergeblich nach dem der Räucherkammer anvertrauten Inhalt. Die Würſte waren ſämtlich heruntergefallen und in der Glut verbrannt. e Frankfurt a. Mm.(Feſtnahme eines Het⸗ ratsbetrügers.) Aufgrund polizeilicher Ermittlun⸗ gen gelang es, in der Perſon des 26 Jahre alten Robert Georg einen Heiratsſchwindler feſtzunehmen. Georg unter⸗ hielt mit einer Hausangeſtellten ein Verhältnis, verlobte ſich mit ihr und erſchwindelte 800 RM, die er angeblich zum Kauf von Möbeln verwenden wollte. Er verbrauchte dieſen Betrag jedoch reſtlos für ſich.— Es beſteht der drin⸗ gende Verdacht, daß Georg noch weitere Betrügereien be⸗ gangen hat. ** Limburg.(Unter die Hufe des eigenen Pferdes geſchleudert.) Ein Fuhrmann, der eines ſeiner Pferde am Zügel führte und zwiſchen zwei vor⸗ ſchriftsmäßig auf der Hauptſtraße parkenden Autos hin⸗ durchfahren mußte, wurde von einem überholenden Kraft⸗ wagen angerannt und unter die Hufe ſeiner Pferde ge⸗ ſchleudert. Er konnte ſich geiſtesgegenwärtig noch etwas zur Seite wälzen, bevor die ſchweren Räder ihn zermalm⸗ ten. Der Stoß durch das Auto, die Pferdehufe und die heranrollenden Räder des Mehlfuhrwerkes brachten den Mann dreimal innerhalb weniger Sekunden in Todesge⸗ fahr. Mit ſchweren inneren Verletzungen mußte er in das Krankenhaus eingeliefert werden. * Kaſſel.(Schwerer Zuſammenſtoß.) Ein Lieferkraftwagen und eine Straßenbahn ſtießen Ecke Frankfurterſtraße und Friedrichsplatz zuſammen. Der Führer des Lieferkraftwagens, der im letzten Augenblick die Gefahr erkannte, gab Vollgas und verſuchte, mit ſeinem Wagen noch über die Gleiſe zu kommen. Der Wagen wurde jedoch von der Straßenbahn erfaßt und etwa 20 Meter weit fortgeſchleudert, wo er an einem Baum landete. Zwei Fußgängerinnen und ein Radfahrer wurden umge⸗ riſſen. Eine Frau davon wurde ſchwer im Geſicht verletzt, die beiden anderen Perſonen erlitten nur geringe Verlet⸗ zungen. Heppenheim.(Feuerwehr ohne Spritze.) Aus einem kleinen Odenwaldſtädtchen wird dem„Verordnungs⸗ und Anzeigeblatt“ folgende Begebenheit berichtet. Die Feuerwehr dieſes Ortes verfügt ſeit einiger Zeit über eine Motorſpritze. Nun machte man dieſer Tage eine kleine Probefahrt, wobei die Spritze an einen Kraftwagen ange⸗ hängt wurde, in dem die Wehrmänner Platz nahmen. Zum Erſtaunen der Feuerwehrleute ſah man, am Ziele an⸗ gelangt, daß die Spritze nicht mehr da war. Auf der Suche bei der Rückfahrt entdeckte man ſie ganz friedlich im Straßengraben. Sie war offenbar das Tempo noch nicht gewöhnt. Brudermord bei Hildesheim Im Dorfe Ahſtedt(Kreis Ma⸗ rienburg! war es im Hauſe des Einwohners Wierig zu einem Streit zwiſchen dem Vater und ſeinem Sohn Hans gekommen. Als Hans Wierig in ſeiner Erregung zum Re⸗ volver griff, warf ſich ſein Bruder Helmuth dazwiſchen. Hans Wierig richtete darauf die Waffe gegen den Bruder, dem die Kugel in den Kopf drang. Helmuth Wierig brach auf der Stelle tot zuſammen. Der Mörder wurde verhaftet. Ein handgeſchriebenes Gedicht Scheffels gefunden. Koblenz, 5. Februar. In dem Koblenzer Schloßmuſeum wurde ein intereſſanter Fund gemacht. der reichhaltigen Bibliothek der Kaiſerin Auguſta, die ſich gern im Koblenzer Schloß aufhielt, Ausgabe des Waltariliedes von Joſeph Viktor von Scheffel ein von dem Dichter handgeſchriebenes und unterzeichnetes Gedicht, das eine Widmung an die deutſche Kaiſerin dar⸗ ſtellt. Das Gedicht, das mit den Worten„Zum Waltari⸗ iſt in trägt das Datum des 24. Juli 1875, ſtammt alſo aus der letzten Schaffenszeit des Dichters. Den Lebensrekter nach 18 Jahren gefunden. Siegen, 5. Februar. Der jetzt in Siegen lebende Poſt⸗ hilfsſchaffner Althaus wurde 1917 vor Verdun ſchwer ver⸗ Von drei Granatſplittern getroffen, brach er zu⸗ Kameradſchaft Irgend einer ſchleppte ihn von der unter ſtärkſtem Trom⸗ melfeuer liegenden Stelle unter Hildesheim, 6. Febr. lied“ überſchrieben iſt, wundet. ſammen. Das Wunder der Lebens weg. merad war. heim feſtgenommen und in Oppenheim eingeliefert. — Ludwigsburg. ſtadtkirchenneubau.) rer Friedrich Glaſer zum — Kirchheim⸗Teck. — Heilbronn. Luftſchutzdienſtes Ab Zwei Knaben unterm Eis ertrunken. Zwei Knaben im Alter von ſechs und ſieben Jahren, beide Söhne der Ehe⸗ leute Hornung aus Burlatingen(Bayern) brachen beim Ueberqueren eines vereiſten Weihers durch die Eisdecke und ertranken. Erſt am anderen Tage fand man nach langem Suchen ihre Leichen, die unter der Eisſchicht feſtaneinander geklammert waren. Althaus hatte nie erfahren, wer dieſer Ka⸗ Vor wenigen Tagen erhielt er einen Brief aus Bayern von einem biederen Malermeiſter in Roſen⸗ heim, der ſich als ſein Lebensretter vorſtellte und ihm die näheren Umſtände beſchrieb, Schwerverwundeten fand und rettete. Nierſtein.(Einbruch in ein Uhrengeſchäft.) In der Nacht wurde in das Uhrengeſchäft Schmidt einge⸗ brochen. Es wurden Armbanduhren und Siegelringe im Geſamtwert von 150 RM geſtohlen. Als der Tat dringend verdächtig hat die Gendarmerie den 23jährigen Emil Zang aus Nierſtein und die 5 Maria Kumb aus Oppen⸗ as Tödlicher Unfall am Weſt⸗ Am Neubau der Weſtſtadtkirche ereignete ſich ein Unglücksfall, dem der 34 Jahre alte Mau⸗ Opfer der Senkelſchnur vom Gerüſt aus verlor er anſcheinend das Gleichgewicht und ſtürzte in das Innere der Kirche ab, wo er mit einem ſchweren Schädelbruch auf einer Eiſenbetondecke liegen blieb. Im Krankenhaus iſt er geſtorben. Der Verun⸗ glückte ſtammte aus Ludwigshafen, hatte bei der Reichswehr gedient, und war ſeither hier anſäſſig. (Todesopfer des Motorradunfalles) Der ſchwere Motorradunfall in Owen hat ein Todesopfer gefordert. Ernſt Häberle⸗Owen, der mit ſchweren Verletzungen in das Kreiskrankenhaus Kirch⸗ heim eingeliefert worden war iſt dort, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben.— Dem zweiten im Kran⸗ kenhaus befindlichen Verletzten, Otto Grau⸗Owen, geht es den Umſtänden entſprechend ordentlich. (Wegen Verweigerung des Vom!zuſtändigen beſtraft.) Amtsträger war ein Bewohner eines Gebäudes(Untermie ker) der Stadt Heilbronn als Luftſchutzhauswart aufgeſtellt. Er weigerte ſich, trotzdem ihm bekanntgegeben worden war, daß die Gründe der Weigerung nicht annehmbar ſeien. Er wurde deshalb von der Polizeidirektion beſtraft und auch in der Rechtsmittelinſtanz mit ſeiner Beſchwerde abgewieſen. Bei der Sichtung fand man in einer Mainau geſchrieben und rettete ihn. Einſatz ſeines eigenen unter denen er den Amtsgerichtsgefängnis fiel. Beim Aufwickeln ſch weren dünne Mannheimer Theaterſch au Im Nationaltheater: 1 Freitag, 7. Februar: Miete F 16: Fra Dia volg Komiſche Oper von D. 22.30 Uhr. Samstag, 8. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für die Schüler der Volksſchulen: Wilhelm Tell, von Sl ler. Anfang 15, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Müete E 14, Sondermiete E 7: Zum erſten Male: Die Zau⸗ bergeige, Oper von Werner Egk.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20, Ende et 23 Uhr. Sonntag, 9. Februar: Nachmittagsvorſtellung für de NS⸗Kulturgemeinde Abteilung Theater Ludwigshafen Abt. 46 bis 49, 55, 106, 401 bis 404, 410 bis 41 420 bis 423, 471 bis 472, 501 bis 502, Deutſche Ju. gendbühne Ludwigshafen, Gruppe F Nr. 815 bis 317 und Gruppe B: Die Fleder maus, Operette boh Johann Strauß. Anfang 14.30, Ende 17.15 Uhr Abends: Miete C 15, Sondermiete C 8: H a nſel und Gretel, Muſikmärchen von E. Humperdinck. Hierauf F. E. Auber. Anfang 20, End. Coppelia, Ballett von Leo Delibes.— Eintauſß von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 19.30, Im Neuen Theater im Roſengarten: Freitag, 7. Februar: Aufführung der Schauſpielſchi der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater, Mannheim: Der Verrat von Novara, Schauſpßt von Cäſar von Arx. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr, — Zeitſchriften und Bücher. „Mein Heimatland.“ 22. Jahrgang, Heft 11/1 1935. Blätter für Volkskunde, Heimat⸗ und Naturſchuß Denkmalpflege, Familienforſchung. J. A. des Lande⸗ vereins Badiſche Heimat herausgegeben von Herman Eris Buſſe, Freiburg i. Br. Das letzte Heft des Jahrgangs 1935 enthält vo⸗ wiegend die Veröffentlichungen der vortrefflichen Vor träge und Anſprachen, die auf der Landestagung in de Ortenau, in Offenburg, gehalten wurden. Aeber„D Erbgut der Sippen“ ſprach der Erbforſcher und Dikelig des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts, Prof. Dr. Eugen Fiſchn Ueber„Das Reichsnaturſchutzgeſetz vom 26. Juni 1989 ſprach Landeskommiſſär Paul Schwoerer aufklärend un wegweiſend. Der„Burgenkunde und Burgenpflege“ li Oberbaudirektor Joſef Schlippe das Wort. Eugen Fehr ſprach grundſätzlich über„Volkstrachten“. Wir findz auch ſeine grundlegenden Ausführungen im Heft zu eindringlicheren Wirkung, vor allem auch für die Volz ſtumskundigen und Forſcher, die an der Tagung nich teilnehmen konnten. Großen Eindruck hinterließ Herma Eris Buſſe mit ſeiner Würdigung des bedeutendſt Erzählers aus dem Dreißigjährigen Krieg und der Bart zeit, das„Johann Jakob Chriſtoph von Grimmelshauſen! Hermann Eris Buſſe gibt zum Schluß des Heftes sg die Gründung der Grimmelshauſenrunde bekannt di wie die Gründung des Hebeltrunkes in Schwetzinge ſeiner Anregung zuzuſchreiben iſt. Ein Jahr der Forſchuſg Darſtellung, Mahnung, des Aufbaues auf dem Bode deutſcher Grenzlandſchaft im ſtarken volkstumsbewußte Gau Baden ſpielt ſich aufs neue in dieſem Schriftgul das die Zeiten überdauern würd. Zwangsvollſtreckung und Vollſtreckungsſchutz. Vn Heinrich Schulz. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Prei Mk. 1,25. Dieſe Ausgabe will dem Gläubiger helfen erfolgreich vollſtrecken zu Jaſſen und dem Schuldner zeigen wie er ſich gegen unberechtigte Angriffe des Gläubigen zu wehren hat. Alle wichtigen Beſtimmungen ſind aus führlich und leichtverſtändlich erläutert. Was ganz odz teilweiſe und das was nicht pfändbar iſt, das iſt ſowoh dem Schuldner als auch dem Gläubiger häufig unbekannt Wozu der Gerichtsvollzieher berechtigt und wozu nicht was bei der Offenbarungseid⸗Leiſtung zu beachten iſt und vieles mehr, was Gläubiger und Schuldner wiſſen müſſeh das alles beſagt die kleine Schrift, die jedem Gläubige oder Schuldner gute Dienſte leiſten wird. Bekanntmachung. Die Gemeinde Ilvesheim hat bei der Robert Wagner⸗Brücke(Reckarbrücke) an gut abzufahrender Menn blzverſteigerung. Stelle eine größere Menge Neckarkies gelagert. Die Abgabe erfolgt zum Preiſe von 1.20 RM. pro ebm. Die Abfuhr kann auch mit Laſttkraftwagen, bezw. Zugmaſchinen erfolgen. Ilvesheim, den 5. Februar 1986. Der Bürgermeiſter: W. Engel. Die Waldgenoſſenſchaft Grenzhof verſteigert Donnerstag, den 13. Februar, vormittags 9 Ahr in der Wirtſchaft von Kaiſer in Grenzhof zu günſtigen Zahlungsbedingungen: 150 Ster forl. Brennholz 900 forl. Wellen Bohnen⸗ und Truderſtangen ſowie einige Los Schlagraum. Heute friſch: Zwei kleine oder ein großes * Blutfriſcher Er Kübliau Jimme Filet 2 9 05 gelt von Kabliau Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten. Lachsheringe N Bllcklinge Heute Kieler Sprotten ehraunten Seelachs Mes Marigaden 0 f in verſch. Soßen Pollher nge 0 10 Helſard inen l Heringsſalat 1 85 Fleiſchſalat. chnel verbaut empfiehlt. und vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll J. Würtnwein ahja— Der einfachſte berdcksſehkigt vtaigſe und beste unsere Weg hierzu iſt das Inserenten! Zellungsinſerat Tac o- Lee Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verzaufsgenoſſenſchaft. 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Febrnar 1936 Nr. 31 ,. , N 1 , ,, 2 , ä— 2 ,,—— 2 2. 2—— 2 2—.— 22—— 2— ,, 2 F ,, e 1 ,, ,,— ,. 0 ,, 2 .....— K—— FE—— In ritterlichem Geiſt Beginn der Olympiſchen Winterſpiele. „Wir ſchwören, bei den Olympiſchen Spielen ehrenhafte Kämpfer zu ſein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen keil: in ritter⸗ lichem Geiſte zur Ehre unſerer Länder und zum Ruhme des Sports.“ Das iſt der Wortlaut des Eides, den nun zu Beginn der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen der deutſche Meiſterſkiläufer Willi Bogner heute ſprechen wird. 1600 Wettkämpfer aus faſt allen Ländern der Welt ſind in den ſchönen bayeriſchen Bergen verſammelt, um in ritterli⸗ chem Geiſte hier den Kampf auszuſechten. Die olympiſche Glocke hat gerufen, und der Ruf iſt nicht ungehört ver⸗ hallt Zwar gab es hier und dort ein mißtönendes Echo, und Dunkelmänner, die den Geiſt des Sports nicht begrif⸗ fen haben und nie begreifen werden verſuchten, durch allerlei Machenſchaften die Olympiſchen Spiele in Deutſch⸗ land zu hintertreiben Dieſe Verſuche ſind völlig fehlgeſchla⸗ gen, und es hat ſich gezeigt daß der Geiſt der Jugend, der der Geiſt des Sports iſt, Sieger geblieben iſt über allerlei Abſichten, die zu ſehr mit Politik und nicht zuletzt mit dunklen Geſchäften zuſammenhingen. Deutſchland das die Pflicht als Gaſtland für dieſes Jahr und für dieſe Olympiade übernommen hat, wird ſeine Pflicht im beſten Sinne erfüllen Daß die techniſchen Notwendig⸗ keiten und die organiſatoriſchen Fragen eine Löſung fin⸗ den, wie ſie überhaupt in dieſer Güte gefunden werden kann, das ſtand von vornherein außer Zweifel. Jedes Land hat es ſich zur Ehre angerechnet, die olympiſchen Kämpfer auf das Beſte zu beherbergen, und Deutſchland wird gewiß darin nicht nachſtehen. Es kommt aber nicht nur auf die materiellen Vorberei⸗ tungen an, es kommt auch darauf an, daß der Gei ſt dem Geiſt der Olympiſchen Spiele entſpricht. Dieſer Geiſt muß, wie es in der Eidesformel heißt, ein ritterlicher Geiſt ſein, und Deutſchland wird zeigen, daß es bei der Herrichtung der Olympiſchen Spiele von dieſem Geiſt beſeelt iſt. In dieſem Geiſte wird auch Deutſchlands Jugend ſich mit der Jugend der anderen Nationen meſſen. Es iſt nicht Rekord ⸗ ſucht, die die olympiſchen Kämpfer zu Wettkämpfen treibt, ſondern es iſt der ſportliche Wille, das Beſte zu geben im beſten Geiſte. Und ſo hart auch der ſportliche Wettkampf iſt — eins darf darüber nur nie vergeſſen werden. Auch dieſer Kampf iſt ja nur ein Spiel. Es kommt nicht darauf an, wel⸗ ches Land die meiſten Goldmedaillen einheimſt, ſondern es kommt darauf an, daß der Geiſt, in dem die Preiſe gewon⸗ nen oder verloren werden, wahrhaft olympiſcher Geiſt iſt. Dazu gehört, daß jeder Kämpfer im Mitkämpfer vor allem den Kameraden ſieht. Und der Geiſt der Kamerad⸗ ſchaft ſoll gerade bei dieſen Winterſpielen ſein beſonderes Gepräge finden. Dieſer Geiſt der Kameradſchaft iſt in den Bergen ſtets zu Hauſe geweſen. Winterſport iſt ein Sport, der mit der Natur auf das Allerinnigſte zuſammenhängt. Die Bo b⸗ fahrer bilden eine Kameraodſchaft, die Schlittſchuh⸗ läufer haben ſich zu einer ſchönen Gemeinſchaft zuſam⸗ mengefunden, und die Skiläufer haben ſich beim Er⸗ lebnis der ſchneeigen Winterberge oft helfend zur Seite ge⸗ ſtanden wenn die Natur über den Menſchen triumphieren wollte. Daß die Olympiſchen Spiele in Garmiſch⸗Partenkirchen das Beſte bringen werden, was überhaupt gezeigt werden kann, das ſteht von vornherein außer Frage. Wir aber wol⸗ len hoffen, daß über dem ſportlichen Gewinn ein höhe ⸗ rer Gewinn für alle und für uns ſteht. In Garmiſch⸗ Partenkirchen kommt die Ju gend der Welt zuſam⸗ men, um gegeneinander zu kämpfen, aber auch um ſich mit⸗ einander z u verſtändigen, um einander zu verſte⸗ hen. Auch das iſt olympiſcher Geiſt im beſten Sinne. Denn der Präſident des Olympiſchen Komitees hat es im Vorjahre ſelbſt ausgeſprochen, daß es ſein Wunſch ſei, daß die 11. Olympiade zum Verſtändnis der Völker beitragen möge. Dabei wird auch die Gelegenheit gegeben werden, daß die Jugend der Welt Deutſchland ſo lieht, wie es wirklich i ſt. Es iſt nicht ſo, als ob Deutſchland dieſe Olympiſchen Winterſpiele für ſich zur Propaganda ausnut⸗ zen möchte, aber es iſt eine willkommene Gelegenheit, daß die Jugend der Welt mit eigenen Augen, unbeeinflußt durch mißwollende Druckerſchwärze, ſehen kann, was wirklich iſt. Die Jugend verſteht am eheſten. Sie iſt nicht getrennt durch ogmen und Doktrinen. Sie trägt nicht ſchwere Erinne⸗ rungen und Erblaſten vergangener Jahrzehnte mit ſich her⸗ um. Sie ſieht das junge Deutſchland. Hier ſprechen junge enſchen miteinander, hier kämpfen ſie miteinander, und abei kann man ſich am beſten kennenlernen Dieſe Jugend der Welt kann auch erfüllen und kann auch erleben, was Deutſchland äußerlich und innerlich für die Wiedergeburt Olympias getan hat. Müſſen wir erinnern an Männer wie Winkelmann und Curtius? Müſſen wir ſagen, daß Männer wie Schliemann und Dörp⸗ feld uns die Antike wieder nahe gebracht haben und damit auch wieder den Geiſt der Antike, der der Geiſt der olym⸗ piſchen Spiele ſein ſoll? Deutſchland hat das Land der Grie⸗ en, um mit Goethe zu ſprechen, ſtets mit der Seele ge⸗ ſucht. Deutſchland hat 100 auch ſtets bemüht um den Geiſt ab, Olympiſchen Spiele. die Jugend, die kommt, wird nicht znttäuſcht ſein. Die deutſche Jugend heißt die Jugend der Welt herzlich willkommen. Koenigin Wilhelmine kommt nach Saru, wie Garmiſch- Partenkirchen, 6. Febr. Die Königin der Niederlande und ihre 5 5 Prinzeſſin Juliana, die ſich urzeit in die Obe en 3 1 a 1 5 irt die Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirſchen beſuchen. 5 5 f 8 5 sd W N I . N. . Olympia! NS. In ein Europa voll politiſcher Auseinanderſet⸗ zungen, voll von Pakten und Debatten, tritt ein Ereignis, das das Augenmerk der Nationen von jenen Wirrniſſen hinwegzieht und es voll auf ſich lenkt. Die Idee des olympiſchen Kampfes, geiſtige Ueberlie⸗ ferung über Jahrtauſende hinweg, rief die Jugend der Welt und ſie kam, um in dieſen Tagen den großen Wett⸗ ſtreit zu beginnen. Die ſchneebedeckten bayeriſchen Berge werden in dieſen Tagen Zeuge großer Ereigniſſe ſein. Hier auf dem Felde der ſportlichen Leiſtung ſtehen ſich die Nationen Mann für Mann gegenüber, hier ſpannen ſich im Wettſtreit aller aber auch die Brücken der Kameradſchaft und des inneren Ver⸗ ſtehens. Die Vorgeſchichte des diesjährigen Olympia iſt ein lebendiges Beiſpiel für die Ueberwindung kleingeiſtiger Intereſſentenverſuche durch die Kraft des olympiſchen Ge⸗ dankens. Der Verſuch, den ſportlichen Wettkampf auf die Ebene politiſcher Sympathien und Antipathien zu verſchieben, iſt an dem geſunden Empfinden der Sportler in der gan en Welt kläglich geſcheitert. Und wir glauben, daß dieſes Scheitern eine gute Vorbedeutung für den Geiſt der Olym⸗ pia 1936 ſein wird. Wir grüßen die Männer und Frauen, die aus der gan⸗ zen Welt in dieſem Jahr nach Deutſchland kommen. Unſere Nation ſieht es als Ehre an, daß der gewaltige Wettkampf der Jugend aller Völker im Zeichen der olympiſchen Idee diesmal auf deutſchem Boden ausgetragen wird. Und wir wollen ſtolz ſein, wenn unſere Gäſte am Schluß dieſes Jahres von ihm ſagen, daß der Geiſt von Olympia in dieſen Monaten wahrhaft lebendig geworden iſt. H. S. 8 Die offiziellen Feſtlichkeiten aus Anlaß der Olympiſchen Winterſpiele wurden mit einem Preſſe⸗ empfang eingeleitet, zu dem das Organiſationskomitee der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936 in Verbindung mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda die Vertreter der aus und inländiſchen Preſſe aller an den Winterſpielen beteiligten Nationen in dem ſchönen Feſtſaalbau in Garmiſch⸗Partenkirchen eingeladen hatte. Der Präſident des Organiſationskomitees, Dr. Karl Ritter von Halt, hielt dabei eine Anſprache. Nachdem er ſie in franzöfiſcher Sprache wiederholt hatte, begrüßte der Preſſechef der Reichsregierung, Staatsſekretär Wal ter Funk die zu den Olympiſchen Winterſpielen gekom⸗ menen Vertreter der ausländiſchen und der deutſchen Preſſe, die Rundfunkleute, Filmoperateure und Bildberichterſtat⸗ ter aus der ganzen Welt im Namen der Reichsregierung. Der Dank für die Worte des Staatsſekretärs Funk kam in einer kurzen Anſprache des Vizepräſidenten des Inter⸗ nationalen Sportpreſſeverbandes, Dri gny, zum Aus⸗ druck, der verſicherte, daß die internationale Preſſe im Geiſte der olympiſchen Idee in Garmiſch⸗Partenkirchen ihres Am⸗ tes walten werde. Kameradſchaftsempfang beim Reichsſportführer. Vollkommen unerwartet lud der Reichsſportführer die ſogenannten Attachees der an den Winterſpielen teilneh⸗ menden Mannſchaften(ihre Begleiter und Betreuer), einen Teil der Mannſchaften und dazu namhafte Perſönlichkeiten zu einem Kameradſchaftsabend. Der Reichsſportführer, der die unmittelbare und kameradſchaftliche Verbindung mit den Sportsleuten und dem Sport als ſeine Hauptaufgabe an⸗ ſieht, hatte für dieſen Abend von einem Rahmen abgeſehen, wie ihn ſonſt derartige Empfänge tragen, Es gab keine Fräcke und keine Uniformen ſondern man war im Sportanzug gekommen und kam ſich auf der ge⸗ meinſamen Ebene der Liebe zum Sport raſch näher. 414000 Arbeiter fahren zur Winter⸗Olympiade In der Rekordzeit von zehn Ta gen iſt in Garmiſch⸗ Partenkirchen die Feſthalle der DA für die Winter⸗Olym⸗ piade 1936 entſtanden. Durch das Entgegenkommen des Olympia⸗Komitees wird es möglich ſein, daß während der Winterſpiele 44 000 Arbeiter mit 44 Sonderzügen nach Garmiſch⸗ Partenkirchen kommen. Die Feſthalle dient als Aufenthaltsraum für die Kdß⸗Beſucher der Olympiſchen Winterſpiele während der Mahlzeiten und in der ſportfreien Zeit. Täglich werden Volkstumsabende veranſtal⸗ tet, die jedem bei freiem Eintritt zugänglich ſind und die den Ausländern und den deutſchen Volksgenoſſen aus an⸗ deren Gauen durch das Auftreten bekannter Trachtenkapel⸗ len und bayeriſcher Trachtenſänger ein getreues Bild bayeriſchen Volkstums geben werden. —, Sonderzug nach Garmiſch. Zu den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen verkehrt am 15. Februar 1936 ein billiger Sonderzug 2. und 3. Klaſſe von Saarbrücken Hbf. nach München Hbf., Saarbrücken ab 7.21, St. Ingbert 7.35, Homburg 7.55, Landſtuhl 8.15, Kaiſers⸗ lautern 8.40, Neuſtadt a. d. H. 9.14, Schifferſtadt 9.30, Ludwigshafen a. Rh. 9.53, Mannheim 10.02, Heidelberg 10.25, Bruchſal 11, München Hbf. an 16.45. Die Rückfahrt erfolgt in der Nacht vom 17. auf 18. Februar, München Hbf. ab 20.53 Uhr. Nähere Auskunft über Fahrpreiſe, Unterkunft, Reiſeprogramm uſw. erteilen die Bahnhöfe. Ein Olympia⸗Ehrenzeichen Vom Führer und Reichskanzler geſtiftet. Berlin, 6. Februar. Im Keichsgeſetzblatt vom 6. Februar wird eine„Ver⸗ ordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stkif⸗ kung eines Ehrenzeichens für Berdienſte um die Olympi⸗ ſchen Spiele 1936“ veröffentlicht. Die Verordnung hat fol genden Wortlaut: 1. Jum ſichtbaren Ausdruck meiner Anerkennung und des Dankes des deutſchen Volkes für Berdienſte um die Deutſchland übertragenen Olympiſchen Spiele ſtifte ich das „Deutſche Olympia⸗Ehrenzeichen“ 2. Das Ehrenzeichen wird in zwei Klaſſen verliehen. 3. Die erſte Klaſſe iſt ein aus fünf Balken beſtehender weiß emaillierter goidumrandeter Stern, der von fünf goldenen geriften Strahlen unterbrochen iſt. Die Mitte des Sternes trägt die fünf Olympiſchen Ringe in weißer gold⸗ umränderter Emaille. Ueber dem oberen Strahl ſchwebt mit ihm verbunden das Hoheitszeichen des Reiches gleich. falls in weißer goldumrandeker Emaille. Das Ehrenzeichen wird an einem 5 Zentimeter breiten ziegelroken, ſchwarzum⸗ randeten, in der Mitte von fünf weißen Streifen durchzoge⸗ nen Band am Halſe getragen. 4. Die zweite Klaſſe iſt von gleicher 1115 und Ausfüh⸗ rung wie die erſte Klaſſe, jedoch etwas kleiner und wird an einem drei Zentimeter breiten Band von gleicher Ausfüh⸗ rung wie das der erſten Klaſſe im Knopfloch oder auf der linken Bruſtſeite getragen. 5. Das Ehrenzeichen wird don mir auf Ankrag des Keichsminiſters des Innern verliehen. 6. Der Beliehene erhält ein von mir unterzeichnetes Be⸗ ſitzzeugnis. 7. Nach dem Tode des Inhabers verbleibt das Ehren⸗ zeichen den Hinterbliebenen als Erinnerungszeichen. 8. Die Verleihungen ſind im„Deutſchen Reichsanzeiger“ und„Preußiſchen Staatsanzeiger“ bekanntzugeben. 9. Mit der Durchführung der Verordnung beauftrage ich den Reichsminiſter des Innern. Der Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler. Der Reichsminiſter des Innern: Frick. Garmiſch vor dem Start Es ſchneit weiter.— Hochſtimmung in der Olympia- Stadt. Am Vortag des Beginns der 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele hat ſich das winterliche Feſtkleid, das über dem Wer⸗ denfelſer Land liegt, ſo verdichtet, daß auch ein erneuter Wetterumſchlag keine Gefahren bringen könnte. In der Olympia ⸗Stadt herrſcht eine Hochſtimmun 5 die kaum noch zu überbieten iſt. Die fahnenüberſäte Stadt mit ihrem überreichen Schmuck an Grün und Girlanden, mit ihren Triumphbögen und den vielen olympiſchen Zei⸗ chen bietet in dem glitzernden und gleißenden Schneege⸗ wand einen überwältigenden Eindruck. Ein ununterbroche⸗ ner Strom von Menſchen aus allen fünf Erdteilen durch⸗ zieht die Straßen, pilgert von einer Kampfſtätte zur ande⸗ ren. Der Arbeitsdienſt hat an dem Gelingen dieſer 4 Winterſpiele ſeinen beſonderen Anteil. Wenn das Schmerzenskind, die Bobbahn, noch am Vortag für das Training freigegeben werden konnte, dann iſt das ſein Verdienſt, denn er hat die 20 000 Eisziegel, die am Diensta dus dem Rieſſer See geſchnitten wurden, um die große Steilkurve dp auszulegen, in ununterbrochener Nachtarbeit befördert und unter fachmänniſcher Leitung angebracht. Um 4 Uhr am Mittwochmorgen war die Rieſenarbeit geſchafft, das ſtolze Kunſtwerk der Bobbahn vollendet. Olympiawelter in Gar miſch⸗Partenkirchen. — Weltbild(M). . 25 —.uv! 1200 Jahre Tapete Ein kleines Stück Kulturgeſchichte. 5 Die Tapeten haben ebenſo wie die Teppiche ihren Ur⸗ ſprung wahrſcheinlich im Zelt der wandernden Bölkerſchaf⸗ ten des Oſtens. Durch den Siegeszug der Araber, die um 700 n. Chr. Spanien eroberten, kam die Kunſt des Wand⸗ ſchmuckes auch ins Abendland, und der Ruhm der alten Webekunſt des Morgenlandes hatte damals in Europa einen guten Klang. Ueberall verſuchte man nun im Abendlande, dem Morgenland Konkurrenz zu machen, und den Nieder- ländern blieb es vorbehalten, die ſchönſten Webereien her⸗ zuſtellen. Allerdings war der Wandſchmuck in Form ge⸗ wirkter Tapeten damals noch ein Vorrecht der Reichen, denn der Bürgerſtand konnte ſich bis tief in das 18. Jahrhundert hinein ſolchen Luxus nicht leiſten. Erſt als im Anfang des 17. Jahrhunderts der Wohl⸗ ſtand ſich allgemein erhöhte, der gegenſeitige Verkehr immer mehr zunahm, da wurde auch der Geſchmack an gefälliger Verzierung der Wände der Wohnungen immer allgemeiner. Die gewirkten niederländiſchen Tapeten waren zu teuer, und wenn ſie auch oft für ein ganzes Lebensalter aushielten, ſo ſann man doch allmählich auf Mittel, ähnliche Wandver⸗ zierungen in billigeren Stoffen auszuführen. Die Anfänge der heutigen Tapetendruckereien gehen auf England zurück, wo im 17. Jahrhundert damit begonnen wurde, Tapeten aus Leder herzuſtellen. In der Mitte des 17. Jahrhunderts ging man dazu über, einfach auf buntes, Papier Muſter zu drucken, und dieſe Art der Tapeten wurde. dann gegen Ende des 18. Jahrhunderts Allgemeingut derer, die über eine Wohnung verfügten. Aber auch die Muſter ſelbſt machten lange Jahre der Entwicklung durch. Die erſten Muſter blieben ſteif und geſchmacklos, und erſt allmählich kam man auf den Gedanken, ſolche Muſter, wie man ſie längſt in Kleiderſtoffen kannte, auf die Tapetenſtoffe zu übertragen. Mit der Zeit entwickelte ſich die Tapetendruck⸗ kunſt geradezu zu einer Unterkunſt der Malerei, und wir finden in den franzöſiſchen Schlöſſern aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts Tapeten, die ganze Szenen aus dem Feld⸗ zug Napoleons in Italien darſtellten. Erſt im 19. Jahrhundert war die Tapetendruckkunſt end⸗ lich ſo weit vorgeſchritten, daß die Tapete das Allgemeingut auch der minderbemittelten Volksſchichten wurde. Stoff⸗ tapeten ſah man nur noch in den vornehmſten Häuſern Englands, Frankreichs, Spaniens und beſonders auch Por⸗ tugals, während bei uns in Deutſchland allmählich die Pa⸗ piertapete Eingang fand. Große Fabriken, die eigene Pa⸗ piermühlen zur Herſtellung des Rohmaterials hatten, ent⸗ ſtanden in Menge, und die reichentwickelte Farbeninduſtrie Deutſchlands brachte den Papiertapeten neuen Aufſchwung, der die deutſche Ware allmählich weltberühmt machte. Es dauerte gar nicht lange, und die engliſchen und franzöſiſchen Tapetenfabriken bezogen Farben und Papierſtoffe haupt⸗ ſächlich von Deutſchland. Einer deutſchen Tapetenfabrik war es auch vorbehalten, ein Mittel zu erfinden, um den abge⸗ druckten Farbengrund aus dem Dunkeln ins Helle zu trei⸗ ben und ſo die wunderbaren Farbenübergänge zu ermög⸗ lichen, die noch heute die Schönheit einer guten Tapete aus⸗ machen. Die während des vergangenen Jahrzehnts hin und wie⸗ der eingeführte Sitte, an Stelle der Tapete die Wände auch in Privatwohnungen mit Farbe zu beſtreichen, kann wohl mit Recht als eine Folge des Weltkrieges bezeichnet werden, durch den die Papierfabrikation, und dadurch auch die Ta⸗ peteninduſtrie ſtark in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Jetzt, nachdem der Krieg und ſeine Folgen hinter uns liegen, iſt man zur alten, guten Sitte des Tapetenſchmuckes faſt allge⸗ mein wieder zurückgekehrt, und gerade in letzter Zeit hat beſonders in Deutſchland die Tavetenfabrikatian einen Auf⸗ ſchwung genommen, der ſowohl vom wirtſchaftlichen als auch vom techniſch⸗künſtleriſchen Geſichtspunkt aus zu be⸗ grüßen iſt. England bekommt neue Münzen. Nachdem England jetzt einen neuen König erhalten hat, müſſen auch neue Münzen mit dem Bilde Eduards VIII. herausgegeben wer⸗ den. Einige Monate wird das allerdings noch dauern, da die Zeichnungen von dem König ſelbſt genehmigt werden müſſen. Bei dieſer Gelegenheit ſei eine Eigenart des briti⸗ ſchen Münzweſens erwähnt. Auf den Münzen König Ge⸗ orgs ſah das Bild des Königs nach links. Auf den neuen Münzen wird der König nach rechts ſchauen. Es iſt eine alte britiſche Tradition, daß bei jedem Wechſel auf dem Thron eine ſolche Veränderung in der Blickrichtung vor⸗ genommen wird. Es iſt übrigens mehr als hundert Jahre her, daß die Münzen eines einzigen Jahres den Kopf von zwei Herrſchern zeigen. Wie der Schneeſchuh in den Schwarzwald kam An der Wiege des deutſchen Skiſports. R DV. Auch Berge haben ihre Schicksale, auch Berge ihre Geſchichte! Noch vor hundert Jahren war für den Talbewoh⸗ ner des Rheins der König des Schwarzwaldes, der 1500 Meter hohe Feldberg, ein hinter dunklen Hochwaldtannen einſam zum Himmel ragendes Haupt, das ungeſtört vom Menſchen mit den Wolken Zwieſprache hielt. Ihm entſpringt ein Flüßchen, die Wieſe. Im Waldkranz, der ſich bachauf⸗ wärts verdichtete, führte der„Dengelegeiſt“ verwegene Wan⸗ derer in die Irre und ließ ſie nach ſtundenlangen Rundgän⸗ gen immer wieder dorthin zurückkehren, wo er ſie zuerſt mit ſeinen Senſenhämmern angelockt hatte. Viel mehr wuß⸗ ten ſich die Talbauern vom Feldberg nicht zu erzählen. 2 chte weiß, daß ums Jahr 10 Einſiedler von St. Blaſien aus nach dem Hochwald zogen; ihnen hatte der Kaiſer großmütig die Einöde überlaſſen, die ihm bisher . run 7 als Bären, chweinen, Luchſen und Wöl⸗ fen Der Mann, der hier zuerſt die Erde zwang, ihn zu ſegnen, war ein Bauer aus Todtnau, der um die Mitte des 14. Jahrhunderts ſeine Herden ins Weideland der Kuppenland⸗ ſchaft trieb. Dort wuchſen ungenutzt die würzigſten Milch⸗ kräuter. Seine Hirten, denen damals die Peitſche beim Hüten noch nicht genügte, verteidigten wie Helden der Urzeit zäh ihre Herden gegen das Raubzeug. Im Schutze ſolch ſtarker Arme wurde langſam ein Gewerbe anſäſſig, Kohlenbrenner und Glasbläſer. Sie rodeten den Wald zur Verbeſſerung des Geſchäftes und ſchufen ſo, unbeabſichtigt und ahnungslos, für ferne Zeiten ein Sportgelände, das klaſſiſch werden ſollte. Auf Plätzen, an denen jede Spur jener Blockhütten der Pechſieder längſt verſchwunden war, ſollten eines Tages Hütten entſtehen, Unterkünfte für zahlloſe Jünger der„wei⸗ zen Kunſt“. Doch zwiſchen den einen und den andern liegen die Zeiten, die einſame Wallfahrer bisweilen in der guten Jahreszeit den Weg nach Todtmoos über die Berge nehmen ließen, und eine Kette von Johannistagen, an denen junge Männer auf den höchſten Altären des Landes der Sonne opferten. Sogar die Kriegshorden fühlten ſich dort oben nicht ſicher. Nur einmal wurde ein Trupp ſchwediſcher Reiter 0 Anſtieg verleitet, der jedoch mit zerſchmetterten Schädeln zahlt werden mußte, denn rauhe Melkerfäuſte geboten Einhalt. Den Hirten folgten im vorigen Jahrhundert romantiſche Jünglinge, Studenten, Künſtler, Gelehrte, verführt von der Eigenart keuſcher Landſchaftsſchönheit, die ſie in Worten und Bildern prieſen. Ihren Pfad machte der Wegebauer ſich zu⸗ Deutſche Sage in Nhön und Speſſart Von Dr. Auguſt Diehl. Der Sagenſchatz des Rhöngebirges und des Speſſart⸗ waldes bietet viel Urwüchſiges und Eigenartiges. Ueber die Rhön hat Ludwig Bechſtein(1842), über den Speſſart Adal⸗ bert von Herrlein(1851) das Bedeutendſte geſammelt und veröffentlicht. Einige wertvolle Ergänzungen finden wir im Sagenbuch der bayeriſchen Lande von Schöppner (1853). Wir können im Rahmen dieſer Betrachtung nur einen äußerſt knappen Blick auf den Umfang und die Weſensart des einſchlägigen Stoffes werfen, der, wenn wir uns auf die bei⸗ den Gebirge beſchränken, etwa 200, wenn wir das Vorland und das Grabfeld hinzunehmen, ungefähr 400 verläſſig aufgezeichnete Sagen umfaßt. Wie anderwärts, ſo treten auch in der mainfränkiſchen Sage die charakteriſtiſchen Unterſchiede ihres Urſprungs und die typiſchen Formen ihrer Miſchung für den Kundigen deutlich hervor. Vom kulturgeſchichtlichen Standpunkt gewertet, feſſelt uns heute zunächſt die mythiſche Sage, worin Teile oder Reſte urgermaniſcher Vorſtellungen bewahrt worden ſind. Sie ſind nicht ſehr zahlreich und beſchränken ſich auf den Wilden Jäger, Frau Holle, einige Geſchichten von Wald⸗ und Waſſer⸗ geiſtern; insbeſondere gibt es mehrere gehaltvolle und zweifel⸗ los urwüchſige Nixenſagen. Von Rieſen und Zwergen iſt merkwürdigerweiſe nur vereinzelt die Rede. Keltiſche Züge (8. B. Feen) fehlen in unſerem Sagengut faſt gänzlich, wäh⸗ rend ſie beiſpielsweiſe im Sagenſchatz der heinlande noch reichlich vorhanden ſind. Dafür kommt der kerngermaniſche Wiedergängerglaube mehrfach, beſonders in den Erzählungen von geiſternden weißen Frauen und Jungfrauen zum Aus⸗ druck. Durch geſpenſternde Mörder und andere Uebeltäter iſt er ſeltener belegt. Auch Vampyr und Werwolf ſind kaum vertreten. Um ſo häufiger begegnen wir den vertrauten Märchengeſtalten, die nichts anderes ſind, als eine Um⸗ deutung ehemaliger germaniſcher Gottheiten, Naturgeiſter und ſonſtiger Dämonen ins Chriſtliche: der Hexe und dem Teufel. Einige Geſchichten erinnern an den Teufel der ſlavi⸗ ſchen Sage, der neben der abſchreckenden auch eine humoriſti⸗ ſche Seite aufweiſt. Als Kurfofität muß die Sage vom frän⸗ kiſchen Götzen Lollos erwähnt werden, der zeitweiſe ernſt genommen wurde, obſchon er lediglich auf einer phankaſti⸗ ſchen Erfindung beruht. 5 Neben der mythiſchen intereſſiert uns vornehmlich die frühgeſchichtliche Sage, die im ehemals biſchöflichen Franken begreiflicherweiſe der kirchlichen Legende ver⸗ ſchwiſtert iſt. Bedeutſame Erzählungen dieſer Gattungen ranken vor allem um die Gründungsgeſchichte der Städte, Klöſter und Kirchen. Poetiſch geſehen, gehören die Kilianslegende und die Lebensgeſchichte det Bilhildis zum Schönſten. Ueber Marien⸗ bilder, Kapellen und Kreuze im Speſſart wie in der Rhön gibt es eine ſtattliche Reihe frommer, märchenhafter Ge⸗ ſchichten. Andrerſeits fehlt es auch nicht an abenteuerlichen Erzählungen über ſündhafte Nonnen, die Gott beſtraft, oder die der Teufel geholt hat. Solche Dinge gehören freilich bereits der romanti⸗ ſchen Sage an, die im frühen oder ſpäten Mittelalter ſpielt, hauptſächlich Burgen und Schlöſſer zum Schauplatz, Ritter und Edelfräulein zu Helden hat und ſich durch ein mehr novelliſtiſches Gepräge von älterem Sagengut deutlich unterſcheidet. Bei der großen Zahl der in Rhön und Speſ⸗ zart vorhandenen Burgruinen iſt dieſe Gattung außerordent⸗ lich reich und vielſeitig vertreten, vornehmlich ſind die roman⸗ tiſchen Speſſartſagen von großem Reiz. Zu ihnen gehören auch die blühenden Stegreif⸗ und Räubergeſchichten, und wir wol⸗ len in ſolchem Zuſammenhang das berühmte„Wirtshaus im Speſſart“ von Hauff nicht unerwähnt laſſen. Eine beſondere Gruppe der Gegend, die bekanntlich im dreißigjährigen Kriege hart hergenommen wurde, bilden die zahlreichen Schwedenſagen, teils blutigen, teils luſtigen Ge⸗ präges. Auch ſeien die 119 755 Schildbürgerſtreiche nicht überſehen, die einen Kranz fideler Geſchichten um einen ſtatt⸗ lichen Ort der Hohen Rhön geflochten haben. Ueberhaupt iſt die burleske Sage, worin ſich die Tüchtigkeit und der Witz des Volkes ſo vortrefflich ſpiegeln,. gut beſetzt. Dagegen begnügt ſich die geheimnisvolle, die my⸗ iſche Sage mit einigen Geſchichten über verſunkene Dör⸗ r, erwähnt auch die Hungerbrunnen, die das Wetter pro⸗ phezeienden Berggipfel und Seeſpiegel. Schließlich kommen ein paar pfychologiſch feſſelnde Doppelgängerſagen vor. nutze, der vom Wieſental über den„Zeiger“ das Band der Straße zum Berg ſpannte und 1858 mit dem Ausſichtsturn auf der Spitze des Feldbergs Höhe mit wenigen Metern auf 1500 aßb rundete. Was der Berg, was das ganze winterliche Gebirge heuth der Sportwelt bedeutet, wurde durch Frithjof Nanſel beſtimmt. Er wies die Spur. Mit heißen Augen las del Doktor Tholus, der Arzt des hochgelegenen Todtnal, das Epos von Grönlands Eroberung, den Bericht der Un vergeßlichen Fahrten durch Nacht und Eis jenes kühnen nordiſchen Mannes, der auf geheimnisvollen Brettern in bie unerforſchte Welt ewigen Winters vorgedrungen war. Nun ſchien auch ihm die Feſſel des Schwar⸗waldwinters geſprungen, ein Mittel gegeben, die unter dem Schneepanzer eingeſchloſſe nen Höfe leichter zu erreichen. So konnte auch er im trotzig, ſten Winter ſeinen Kranken in der Einöde Hilfe bringen. Ein erſter Verſuch auf den norwegiſchen Gleithölzem mißlang freilich, ſo daß die Skier zum Gerümpel auf den Speicher wanderten. Doch die Brücke war geſchlagen. In nächſten ſchneereichen Winter erbaten ſich zwei junge Todtnauer das ſeltſame Gerät, verſuchten ſich darauf und ließen, zäh wie Schwarzwälder ſind, ſofort mehrere Pagre zuſchneiden. Eine Schickſalsfügung, wie ſie merkwürdigerweiſe ſo ost wichtige Wendepunkte bekont, führte die beiden auf Schnee⸗ ſchuhen von der Südſeite kommenden Männer auf dem Feld⸗ berg mit zwei Ausländern zuſammen, die eben vom Norden her auf Brettern den Berg bezwungen hatten. Alz dieſem denkwürdigen Ereignis entſtand— ein Verein, det erſte Skiklub des Schwarzwaldes, deſſen Aufblühen Nanſen durch ſein Geſchenk einer Sendung ſchwediſcher Skier und durch Uebernahme des Protektorates begünſtigte. Und der Mann der Ebene entdeckte das Paradies der rundkuppigen, herrlichen ſchneegepolſterten Höhen und de Hänge im Gipfelgarten des Gebirgsſtockes über 1000 Mete, die Wonne der hinſchwingenden Bewegung, das ſieghaft ſic über Kälte erhebende Gefühl. Langſam ließ ſich ſelbſt der Waldbauer aus ſeinen dunklen Gehöft von der mächtigen„Ofenkunſt“ weglocken und vergaß raſch die bedrückende Einſamkeit des Winters. Nu wenigen Jahren ſtellte ſich alles, vom Schulkind bis zun Pfarrer und der Krankenſchweſter, auf das elaſtiſche Hoh um Herr zu werden über Wetter und Schnee und die Wuf⸗ der winterlicher Märchenwelt zu genießen. Die Wanderer, die winters nach den Schwarzwaldhöhen pilgerten, wurden raſch ſo viele, daß die Anterkünfte zu eng geworden wären, hätte man in Freiburg und Bal nicht die Notwendigkeit, abzuhelfen, erkannt. Ein Wirt und ein Bauer, beide aus dem Fauſtſtädtchen Staufen, machten das Geld locker, das dem Ausbau der Feldberger Galt ſtätten dienen ſollte. Dem Tempo der Sportentwicklung vermochte das der Gebäudeerweiterungen kaum ſtandzuhalten. Mit der Entwicklung des Skilaufs zum Skiſport wutde eine kleine Armee von„Feldbergmüttern“ notwendig. Nich wenige von ihnen lernten am Herde des Feldberger Hotz unter Anleitung Fanny Mayers zu kochen, wonach eines Winterſportlers Magen verlangt. Wieviele von ihnen ſind im feierlichen Sonntagsſtaat, das Regendach unterm Arm, damals hinaufgeſtiegen, um der Siebzigjährigen voll Daf die Hand zu drücken. Wer es erlebte, wie die Augen dieſer Frauen beim Lied„O Schwarzwald, dein Zauber bleibt ewig neu“ blinkten, wird dieſes lebende Hans Thoma⸗Bild nie vergeſſen! Rein ſachlich ausgedrückt, ſtellt der Schwarzwald en ideales Skigelände dar. In einer Ausdehnung von 160 Kile⸗ metern bietet er Abwechſelungen wie kein anderes Gebirge Er iſt ſchneereich, lawinenſicher und— dafür hat die Reich⸗ bahn geſorgt— bequem zu erreichen. Ganz nahe dem Feld⸗ berg liegt die höchſte Reichsbahnſtation, Bärental, mitten in Herzen des Winterbetriebes. Nur ein Stück Papier Es regnete. Auf den Straßen bildeten ſich Waſſer⸗ tümpel. 5 Der Wind trieb ein weißes, ſauberes Stückchen Papier in neckiſchem Spiel vor ſich her. Leicht tanzte es ſeinen Rel, gen, und der lockere Geſelle Wind war ihm ein luſtiger Ka merad. Es war nicht ängſtlich um ſeine ſaubere, weiße arbe. 5 Da wurde dem Wind die Sache langweilig, und e warf das Papier übermütig in eine große, ſchmutzig⸗ Waſſerlache. a Da lag es nun und bangte um ſeine Weiße, um ſein Sauberkeit. Der Schmutz aber fiel gierig über ſeine Rein heit her und entweihte ſie. g Ein Straßenfeger kam und griff das Papier mit ſeing Stahlrute und warf es in einen Korb, in dem lauter ſchmutz ges Papier war. Da mußte das Papier nun im Schmu verkommen. Wie vielen Menſchen, die auch ſpieleriſch die Gefah verkannten, geht es ſo wie dem kleinen weißen Papier alf der großen Straße des Lebens. f Die Totenburg deutſcher Helden in Bitolj, Jugoſlawien Anunbehindert durch einſchränkende Beſtimmungen fremder Regierungen hat der Volksbund Deutſche Kriez⸗ gräberfürſorge zum erſten Male in Bitolj, dem frühere Monaſtir, hart an der jugoflawiſch⸗griechiſchen Grenz, zum Ruhme unſerer Helden ein Denkmal errichten könne das in der Größe ſeiner Form ſeinen Bauwillen al. reinſten verkörpert. Die Stadt Bitolj hat dem Volz bund die Bergkuppe, auf der das Mal errichtet wurde als Geſchenk vermacht und ihn während des Bale in jeder Weiſe tatkräftig und hilfsbereit unterſtützt. S¹ hat das Mal unter ihren Schutz genommen und alk eigenen Mitteln die Zufahrtsstraße gebaut. Das ganz deutſche Volk, inſonderheit der Volksbund Deutſche Kriegs gräberfürſorge dankt der jugoſlaviſchen Nation und iht Regierung, dankt vor allem der Stadt Bitolj für dieen Ausdruck ritterlicher Geſinnung und Achtung, die au dem ehemaligen Gegner im eigenen Lande die Freie zur Ehrung ſeiner Toten beläßt. Mächtig wie eine Bin ragt im Anblick der mazedoniſchen Gebirgswelt, in du unſere deutſchen Brüder kämpften und fielen, das Ehren mal auf. Eine gewaltige Ringmauer umſchließt die C. beine von 3000 deutſchen Soldaten. Der Torbau entſh eine feierliche Ehrenhalle, deren Decke mit einem Go moſaik ausgefüllt iſt, auf der ein Adler ſeine mächtige Schwingen breitet. Wie ſchirmend ſchwebt er über eine Sarkophag, einem einzigen, mächtigen Granitbloch, 1 den denkmalhaften Mittelpunkt der Ehrenhalle bilde Mit einer eindrucksvollen Schilderung dieſer Ehrenſtäte unter Beigabe vieler Aufnahmen des Ehrenmals und als dem mazedoniſchen Kampfgebiet, eröffnet der Volkshuus den 16. Jahrgang ſeiner Zeitſchrift„Kriegsgräberf“ ſorge“. Dieſes Heft kann durch die Bundesg Berlin W 15, Kurfürſtendamm 16566, bezogen werden —!:...—.——..———— jeſchäftsſtelk 1 4 7 95 P+6Iñ,,,,. „euueg 18 gun var—— G e- 8“ Inv esprog cpq up) nba „e bee e e ihn eig“ i ue en deer eee een 01 kegeft 2000 101 uv buvzg uepinvzg 10 uepnnelnd cpi encpnl 318 bb b ne reges Hog zellog sg 918 h wee ue be eng„unc 1 hoch“ „eh uig— om, gusanng eogz ei ene de e eee„eso—— 31— sog“ Annlech aufe epo 1c: use ang eie Inv 401 he ace eee eee e n ullg uebn zz oi ei 8177 5 ou eit ebene een een ee e dan eie en enen ⸗zubizüun einc dune Ille 5 Inv soo du pn sd de e nee ee eee aun ne 8 „enen e ig ane ol inv bonv— usgel eig ueljeg ueugs aaa sch ue anu svg 310 Uoulfo— 1 ue“ osjelnpnz uso une us ⸗plpL uleuse sn 10 sog Inv ung n une a1 40 open uuda eee ee enen eine dc„eguvageeg“ i eee„ind gpz A u— uzeu ufezg“ „e eee e e euch uoa Ul pc CT inglese aneh eule— 218 eig n 1975“ eee e eee nend ecpgu b— ufez6 Uihusgo Ae eee eee n ee eee ue vn sun neee wee“ e eee bee ue bog ee deuuug ping us em anu boa— uepifqae nd doch avm bezldeg ie nzz Zockckog uga zolnpc ei uvu ozuupz es punk ohungß aufe W ce we eee en did u ene une ee 1 zeqv ng gung uso age sgl aan! 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D. Solf 7 Berlin, 7. Febr. Im Alter von 73 Jahren iſt in Ber⸗ lin der Botſchafter a. D. Wilhelm Solf an den Folgen einer Lungenentzündung geſtorben. Seine Laufbahn war nicht alltäglich. Er trat am 10. Dezember 1888 in den Staatsdienſt ein und wurde im Jahre 1900 erſter deutſcher Gouverneur von Samoa. Er blieb dort bis zum Jahre 1911. Vom November 1911 ab bis zum Jahre 1918 war er Staatsſekretär des Reichskolonial⸗ amts. In dieſem Jahr unternahm er unter der Reichskanz⸗ lerſchaft des Prinzen Max von Baden das Auswär⸗ tige Amt, das er bis zum 1. Februar 1919 leitete. Im April 1920 erfolgte ſeine Ernennung zunächſt zum Ge⸗ ſchäftsträger und dann zum Botſchafter in Tokio. Dort hat er bis zum Jahre 1928 als deutſcher Botſchafter gewirkt Und iſt in dieſer Zeit für Deutſchlands moraliſche und wirt⸗ ſchaftliche Stellung in Oſtaſien mit großem Erfolg tätig ge⸗ weſen. Auf beſonderen Wunſch der japaniſchen Regierung blieb er auch nach Erreichung der Altersgrenze noch auf ſeinem Poſten. Ende 1928 trat er dann in den dauernden Ruheſtand. Der Mord Don Davos Motta erſtattei dem Bundesrat Bericht. Der Chef des 9 Motta, erſtattete in der Sitzung einen Bericht über den Guſtloff und über ſeine ſchen Geſandten F Departements, Bundesrat des Geſamtbundesrates an Landesgruppenleiter terredung mit dem deut⸗ r Von Weitzſd 99 5 Aus den Beratungen des Bundesrats geht, wie von offizieller Seite mitgeteilt Teils der Preſſee gegen ausländiſche Staaten zwar aß der Bundesrat gewillt ſei, ſolche Angriffe zu ahn⸗ gehe daraus hervor, daß er heute dem„Travail“ in d dem„Droif du Peuple“ in Lauſanne wegen eines 2. Januar, der ſich ſowohl gegen den italieni⸗ nus als auch gegen den deutſchen Nakionalſo⸗ ek, beſonders wegen der darin enkhaltenen 1 ganz groben Ausdrücke eine ſtrenge Verwarnung erkeilt hab i der Androhung der Einſtellung im Wiederho⸗ Proteſt⸗ und Trauerkundgebung Waldshut, 7. Februar. Hier, an der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze, fand eine Trauer⸗ und Proteſtkundgebung gegen die Ermordung Guſtloffs ſtatt, auf der der badiſche Miniſterpräſident Kö h⸗ ler geſprochen hatte. Der Kreisſchulungsleiter des Gebieis ſchilderte die Eigenſchaften Guſtloffs als Menſch und Kämp⸗ fer der Bewegung und proteſtierte, wie der„Alemanne“ ſchreibt, im Namen aller deutſchen Volksgenoſſen gegen die Verhetzung der Menſchen durch jüdiſche und marxiſtiſche Provokateure. Er hoffe, daß dieſer neue Beweis der Welt die Augen öffne. Des Verſtorbenen gedachte er als eines Märtyrers und Wegbereiters, der allen ein leuchtendes Beiſpiel ſein werde. 2 5 8 5 Gowfetruſſiſche Grenzverletzungen er eſtniſchem Gebiet. Reval, 7. Februar. Der eſtländiſche Geſandte in Moskau iſt beauftragt wor⸗ den, wegen der Verletzung des Grenzrechts durch ſowjet⸗ ruſſiſche Flugzeuge bei der ſowjetruſſiſchen Regierung Pro- teſt zu erhegen. Am Mittwoch ſiſche Militärfiu über der Stadt Dorpat ine ine halbe Stun it Schüſſe aus Flugzeugen üb 0 Sie zogen re Kreiſe und hielten ſich etwa de über eſtiändiſchem Gebiet. Die Flugzeuge Aſchin ren beſchoſſen. Wie verlautet, ggeuge erwidert worden. en Von Ma rig Zbele. 6 Schweigſam und ſteif, gleich einem Automaten, über⸗ gibt der Diener die Abendmäntel und Pelzröcke der Garderobe. Mit kritiſchen Blicken betrachten ſich heim⸗ lich die Gäſte im Spiegel. Die Friſur wird aufgelockert, die Blumen werden angeſteckt und die Handſchuhe an⸗ gezogen. Ein Drehen nach rechts, nach links— ein letztes überfahren des Geſichtes mit der Puderquaſte. Endlich darf der Diener die Herrſchaften melden. Hoheitsvoll begrüßen Herr und Frau Dieter die Gäſte, ſtellen ſie einander vor auf allen Seiten Verbeugungen, Händeſchütteln, geſuchte Geſpräche, glatte Schmeicheleien. Einſam unter all den Menſchen ſteht Lo in der Ecke, mit klopfenden Pulſen, die Augen unverwandt zur offenen Flügeltüre gerichtet, bangend, ſehnend, den neuerſtan⸗ denen Freund zu ſehen. Iſt es Stolz, Ehrgeiz oder Liebe? Sie kann mit dem beſten Willen das fremde Gefühl nicht beurteilen, das ſie völlig beherrſcht und alles andere erblaſſen, ja, faſt vergeſſen macht. Feſt übt und prägt ſie ſich die Worte und Mienen ein, wie ſie dem Oberleutnant gegenübertreten will— unzählige Male hat ſie die Begegnung geiſtig bereits durcherlebt. Als dieſer ſehr ſchneidig, übermütig auf der Schwelle erſcheint und ein ſtrahlender Lichtbündel den blonden Kopf umſpielt, verliert Lo ihre ganze Selbſtbeherrſchung. Unklare Punkte flimmern vor ihren Augen. Sie iſt entmutigt, fühlt ſich einfältig, unſchein⸗ bar— und würgende Tränen ſtehen ihr im Halſe. Sie möchte ſich am liebſten ſcheu verkriechen und laut auf⸗ ſchluchzen. Baron von Sauter eilt mit feſtem, ſicherem Schritt auf ſie zu, drückt ihr einen brennenden Kuß auf die eiſigkalte, blutleere Hand und ſucht mit langem, ver⸗ ſtändnisvollem Blick ihre Augen, leicht über ihre kind⸗ liche Verwirrung lächelnd. Herr und Frau Dieter plaudern vergnügt, verſäumen es aber nicht, immer wieder unbemerkt das junge Pärchen zu beobachten. Der ſprudelnde Humor, die prächtigen braunen Augen und das liebe natürliche Weſen Sauters löſen allmäh⸗ lich Lo's Beklemmung. Das überwältigende Gefühl des Verliebtſeins macht ſich breit. Geſchmeichelt, glücklich ſitzt ſie an ſeiner Seite beim Mahl. Fröhlich klingen die Gläſer zuſammen. 0 „Die fabelhaft beleuchteten Räume, die elegant⸗ſchönen bengemelsferf Die Kolonial- und Nohſtoff⸗Frage Ausſprache im Unterhaus.— Deutſchlands Lebensrecht. Dondon, 6. Februar. Das Unterhaus behandelte am Mittwoch in einer län⸗ geren Aussprache einen Antrag des arbeiterparteilichen Ab⸗ geordneten Lansbury, des bekannten früheren Führers der Partei, der die britiſche Regierung auffordert, mir Hilfe des Völkerbundes eine internationale Konferenz emzuberufen, die die Frage der Rohmaterialien und Märkte behandeln oll, um ein internationales Uebereinkommen herbeizufüh⸗ ren, das den Anreiz für die Völker zur Aufrüſtung beſeitigt und ſo den Frieden der Welt ſicherſtellt. Der Antrag wurde von Lansbury ſelbſt in einer Rede begründet. Er meine, ſo ſagte er, daß die Deutſchen das gleiche Recht in der Welt hätten wie die Engländer. Später ſprach Lloyd George. Er führte aus, ſeit⸗ dem der Locarnopakt vor zehn Jahren abgeſchloſſen ſei, habe die Rüſtung der Welt um die Hälfte zugenommen. Dieſe Rüſtungsvermehrung ſei bis zum Jahre 1932 nicht auf eine Aufrüſtung Deutſchlands zurückzuführen geweſen. In Frankreich, Italſen und den Vereinigten Skaaken ſei das viel eher der Jall geweſen. Es ſei die Rüſtungsvermehrung derjenigen Länder geweſen, die den Berkrag von Verſailles abgeſchloſſen hätten, der alle ſeine Unterzeichner verpflichkef habe, die Küſtungen zu vermindern. Aus der Erklärung von Streſa hat Deut ſch⸗ land ſchließen müſſen, daß die drei Großmächte die Abſicht hätten, zu Handlungen zu ſchreiten. Hitler habe ſich dar⸗ aufhin ſagen müſſen. es ſei keine Zeit zu verlieren. Er, Lloyd George, ſei nicht dafür, daß Teile des Bri⸗ tiſchen Weltreiches fortgeſchenkt würden. Aber er behaupte ernſtlich, daß die unter dem VBerlrag bon Verſailles an England gegebenen Gebiete nichl als Beſitzungen gegeben worden ſeien, ſondern an den Völkerbund, wobei dem Völ⸗ kerbund alle Rechte zuſtünden.(Auſten Chamberlain ruft dazwiſchen: Nein) Man ſei übereingekommen, dieſe Ge⸗ biete England nur als Mandake zu übergeben und nicht als geſetzlichen Beſitz, Er glaube nicht, daß es Frie len in der Welt geben werde, bevor nicht die Mandake neu er⸗ wogen worden ſeien. Es gebe viele harte Dinge, die man über Deutſch⸗ land und Italien ſagen könne, aber man könne viel⸗ leicht auch viele harte Dinge von den Engländern ſagen. Die Zeit ſei gekommen, um die Zukunft der Menſchheik in die Hand zu nehmen. In der Abſtimmung wurde der Antrag Lans⸗ bur y mit 228 gegen 137 Stimmen ab gelehnt, aber folgender abgeänderte Antrag mit 164 gegen 118 Stimmen angenommen: „Das Haus beſtätigt ſeinen tiefen Glauben an die Nutz⸗ loſigkeit des Krieges, ſieht mit tiefer Beſorguis die in der ganzen Welt verbreiteten Vorbereitungen für den Krieg und hat das Vertrauen zu der Regierung, daß ſie alle praktiſchen Schritte unternehmen wird, um den interngtionalen Wohl⸗ ſtand zu fördern und eine beſſere Verſtändigung zwiſchen den Völkern herbeizuführen.“ niſten Das Kriegsminiſterium von Paraguay gab folgende Mitteilung heraus: Angeſichts ſtändig umlaufender Gerüchte und der Tätigkeit einiger Gruppen beſchloß die Regierung, Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung zu treffen. Infolgedeſſen hat die Heeresleitung den Direktor der Mili⸗ tärſchule Rafael Franco, und den Kommandant des 7 U erſten Pionierregiments, Major Caballero Irala, zum Rück⸗ tritt aufgefordert. Major Antonio Gonzalez wurde von der Rangliſte geſtrichen. Die Genannten ſtehen in begründetem Verdacht, Beziehungen zu aufrühreriſchen Elementen zu unter⸗ halten, die ihrerſeits von kommuniſtiſchen Organiſationen ge⸗ ſtützt werden. Major Gonzalez hat bereits Paraguay ver⸗ laſſen. Es iſt aus verſchiedenen aufgefundenen Schriftſtücken nachgewieſen, daß er den Staatspräſidenten Dr. Ayala und den General Eſtigarribig ermorden wollte. Die Polizei hatte in den letzten Tagen eine Zunahme der kommuniſtiſchen Pro⸗ paganda in Berſammlungen und durch Flugblätter bemerkt. D Das Zugreifen der Regierung erfolgte im rechten Augenblick. Menſchen berguſchen den nur von Außerlichkekten ab⸗ hängenden Offizier derart, daß er voll Kühnheit um Lo zu werben beginnt. Ihr ſelbſt iſt es ein waches Träumen, ein unfaßbares Rätſel. Weich, mit naſſen Augen, kindlich dankbar ſchmiegt ſie ſich immer mehr in ſeine Arme— und zuckt ängſtlich zuſammen, als unerwartet, wie aus dem Boden erſtanden, Frau Dieter ſüß lächelnd das Pärchen dabei überraſcht und die Situation ſofort erfaßt, ſcheinbar er⸗ ſtaunt, obwohl ihre Ahnung ſie bereits manche Minute durch das Blätterwerk des Erkers hindurchzugucken mahnte.„Nur den günſtigen Augenblick nicht ver⸗ paſſen 155 5 8„ genes 1. Frau Dieter winkt ihrem Gatten. Die Schickſalsſonne iſt für Lo aufgeſtiegen und erhellt ihr dunkles, bebendes Kinderherz Die Nachricht von der Verlobung löſt einen jubelnden Beifallsſturm aus, zumal der alte, ſtarke Wein faſt jedem bereits luſtig aus der Kehle ſingt. Mit einem Schlage iſt die einſame Lo der Mittelpunkt des Abends. Eine vertrauliche Stimmung rückt die Gäſte einander nähse Herr und Frau Dieter ſagen ihr alle Augenblicke etwas Gutes und Schönes. Oskar von Sauter drückt ſeine Braut feſt an ſich. Die wechſelnden Aufregungen des verfloſſenen Tages, das Stimmengewirr am Tiſche, der Qualm der Zigarren und Zigaretten, der betäubende Duft der Blumen, die Muſik, das tolle Tanzen verurſachen eine Rückwirkung. Das Zuviel des Glückes ſpannt Lo ab. Bleiſchwer ſind Füße und Arme. Der Körper, die Nerven verlangen einzig nur nach Ruhe. Ach, wie heiß wünſchte Lo jetzt eine ſtille Stunde ge⸗ nießen zu dürfen, um ihre Gedanken zu faſſen und die Gefühle zu bändigen! Aber erſt gegen Morgen ver⸗ laſſen die Gäſte das Haus mit geröteten, mit bleichen Geſichtern— Sauter als letzter. Schmunzelnd ſucht Dieter ein paar Blumen zuſammen, ſchüttet ſie vor Lois Füße hin, gratuliert zur neu⸗ geborenen Freundſchaft und meint lächelnd:„Ich ſei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bund der Dritte!“ Ein kleines Spitzentaſchentuch weht noch lange zitternd nach. Immer wieder umarmen Herr und Frau Dieter die „rettende“ Lo.. a * 7 Endlich allein mit ſich und den Gedanken! Lo atmet auf. Behutſam legt ſie das Kleid zuſammen, küßt die Blumen Oskars und fällt tief ermattet in die ſchneeigen Kiſſen. Der ſtärkende Schlaf aber verweigert ſeinen Dien ft t. Mit Kurzmeldungen Mörder hingerichtet Berlin, 6. Febr. In Duisburg iſt der am 9. Juli 1910 geborene Gerhard Raas aus Brünen bei Weſel hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Duisburg wegen Mordez zum Tode verurteilt worden war. Raas hatte die Näherin Alwine Marten, der er die Ehe verſprochen hatte, ermordet um ſich ſeinen bevorſtehenden Vaterpflichten zu entziehen, 11 5 57 N 4 1 1 und hat ſie auch nach der Ermordung beraubt. WAN in jun Badoglio in Makalle Asmara, 6. Februar. Der Kriegsberichterſtatter des DNB meldet: Marſchall Badoglio ſtattete am Mittwoch Makalle einen offiziellen Be⸗ ſuch ab. Der Marſchall wurde von Ras Gugſa, dem „Herrſcher von Oſt⸗Tigre“, feierlich eingeholt. Badoglio und — ſein Stab begaben ſich unter militäriſchem Geleit zunächſt zur koptiſchen Kirche. Dann fand eine Beſichtigung der Heimattruppen und der Truppen des Ras Gugſa, die auf dem Marktplatz Aufſtellung genommen hatten, ſtatt. Der Marſchall hielt eine kur ze Auſpra ch e an die Trup⸗ pen. Der italteniſche Heeresbericht Das italieniſche Propagandaminiſterium veröffentlicht den nachſtehenden, von Marſchall Badoglio gedrahteten Hee⸗ resbericht Nr. 116:„Weder von der Exitrea⸗ noch von der Somalifront ſind wichtige Ereigniſſe zu melden. Die Luft⸗ waffe hat einige feindliche Stützpunkte ſüdweſtlich von Mg kalle mit Bomben belegt.“ Starace geht an die Front Als Kommandeur eines Schwarzhemdenbakaillons. Auf Anordnung Muſſolinis wird anſtelle des Sekretärs der Faſchiſtiſchen Partei, Starace, der das Kommando einez Schwarzhemdenbataillons in Oſtafrika übernimmt, der ſtell⸗ tretende Sekretär, Abgeordneter Adelchi Serena, die Ge⸗ ſchäftsführung der Partei übernehmen. Mit dem Propagandaminiſter Graf Ciano wird ſich auch der Abteilungsleiter für den Fremdenverkehr im Pro⸗ jandaminiſterium, Generaldirektor Bonomi, nach Afrika einſchiffen, um im Geſchwader ſeines Miniſters als Flie⸗ geroberleutnant Dienſt zu tun. 500 Bauernwagen von Fluten eingeſchloſſen Warſchau 7. Febr. In der Wojwodſchaft Poleſien ſind mehrere Flüſſe über die Ufer getreten. Die Fluten haben viele Brücken und Straßen zerſtört. Bei Pleſczyke befinden ſich über 500 Bauernwagen, die auf dem Weg zum Markt waren, in einer gefährlichen Lage. Die Bauern können mit ihren Wagen nicht weiter, weil die Brücken vor und hinter ihnen plötzlich eingeſtürzt ſind. D 2 2 300 Kälteopfer in Amerika 500 Todesopfer.— Züge im Schneeſturm feſtgefroren. Newyork, 7. Febr. Die Kälte, unter der Amerika geit drei Wochen leidet, nimmt Formen eines ſibiriſchen Winters an. Seit Jahrzehnten ereignete ſich in Amerika kein der⸗ artiger Sturz der Temperatur. Heftige Schneeſtürme ſuchten den Mittelweſten heim. Die Polizei ſpannte Seile über die Stra 5 eil. Dieſe wurden von den Paſſanten als Hilfe benutzt. In vielen Städten des Mittelweſtens ſind die Na hrungsmittel bereits knapp ge en. Die Fleiſch⸗ und Eierpreiſe ſchnellten in die Höhe. Beſonders der Milchmangel nimmt weiter zu. In Jüge mit Verſpälungen bis zu 24 Stund on im Staat VBisconſin fror in Schneewe nellzug ein. 89 Fahrgäſte konnten erſt zwei Ta er aus den bereiſten Bagen befreit werden. In Nord⸗ Dakota im Staat Minneſota ind zwei Güterzüge eingeſchneii. Sie konnten bisher nicht erreicht werden. Der Kälte ſind bisher 500 Perſonen zum Opfer gefallen. Die Temperaturen bewegen ſich zwiſchen 22 und 43 Grad Cel⸗ ſius minus. laren, offenen Augen liegt ſie regungslos, völlig wach im Bett. 1 5 im Film rollen die letzten Stunden an ihr vor⸗ über. Sie ſieht ſich wieder mit Oskar von Sauter im blüten⸗ ſchweren Erker auf dem ſeidenen Sofa. Deutlich klingt noch das gedämpfte Spiel der wimmernden Geigen, das verſchwiegene Plätſchern des niedlichen Springbrunnens an ihr Ohr— und ſelig fühlt ſie den Druck ſeiner weichen Hand, ſeinen heißen Atem bei der Frage Liebſtes Fräulein Hermborg, wollen Sie nicht meine kleine, goldige Frau werden?“— Und dann der lange, lange Kuß! Lo's Gedankenſaite iſt hier wie abgeſprungen; das Gefühl des erſten Kuſſes hat ſie in den Zuſtand einer leichten Ohnmacht verſetzt. Darauf die„furchtbare“ Entdeckung durch die Mutter und endlich die überraſchende Mitteilung an die ahnungs⸗ loſe Geſellſchaft! Zur Beſinnung kam ſie dann aller⸗ dings nicht mehr. Denn die Mutter erſtickte ſie faſt mit ihren Küſſen. Sektpfropfen und Blumen flogen über den Tiſch— die Luft war durchſchwängert von Rauch, Welch ein Kontraſt in einer Stunde! Zuerſt das wirre Durcheinander der Gläſer und Stimmen und nun die Ruhe und Schweigſamkeit der Nacht Ungläubig, ängſtlich ſpricht Lo das liebliche Wort „Braut, Braut“ unzählige Male vor ſich hin. Unfaßbar iſt ihr die Wahl des ſchönen Offiziers. Sie ärgert ſich ordentlich über ſich ſelbſt. Denn die quälende Sorge, ob es wirklich die große, überwältigende Liebe ſei, die ſie mit Oskar verbindet, verſucht ſich in ihrem Innern einzukrallen. Umſonſt, eiſig kriecht etwas unter der Bettdecke hervor und würgt Lo am Halſe. Sie kann ſich über ihr Ge⸗ fühl keine Rechenſchaft ablegen. Ein Fröſteln überläuſt ſie. Sie ſehnt ſich wieder nach Menſchen, namenlos nach Oskar. Völlig wünſcht ſie ihn zu gewinnen als Freund und Gatten, nur ihm allein zu leben, nur für ihn zu ſorgen.„Nun endlich habe ich jemanden, an den al mich liebend anlehnen darf. Jetzt, grauſames Schickſal, kannſt du mir nimmermehr an!“ Am liebſten möchte ſie ö die Zeit überſpringen, um das eigene Neſtchen zu 15 ſitzen, ein warmes, nettes Heim, dem ſie dann iht ganzes eigenſtes Weſen verleiht, an dem die häßliche Alltagsgewalt abprallt, höchſtens neugierig zum Fenſter hereinblinzelt. r i 8 Kate: l „Beſter Gott, wie dank ich dir! Bitte, mach' mie meines Glückes, meines Oskars wert!“ Schläfrig fallen ihr endlich die Lider zuuu 5 5 das tli 1910 gerichtet Mordes Näherin mordet, tziehen, I arſchall len Be⸗ „ dem lio und unächſt tigung gſa, die , ſtatt. Trup⸗ fentlicht en Hee⸗ bon der e Luft⸗ 'n Ma⸗ ns. kretärg o eines er ſtell⸗ die Ge⸗ ird ſich n Pro⸗ Afrika 5 Flie⸗ ſſen en ſind haben finden Markt en mit hinter ren. kd ſeit zinters n der⸗ heim. Dieſe vielen ittel preiſe nimmt bis zu ror in n erſt erden. erzüge ülten⸗ klingt , das inens ſeiner rage: meine ange, das einer 4 ungs⸗ aller⸗ t mit über auch, das und Wort ißhar t ſich 'orge, „ die mern ervor Ge⸗ läuft Aus den Nachbarländern Tind tödlich verbrüht.) Das rchen des landwirtſchaftlichen Ar⸗ Demmerle fiel in einen Waſchtopf as Kind wurde ſofort in das Kran⸗ verbracht, wo es nach etwa drei Dirmſteit zweieinhal 5 beiters Georg Philipp mit kochender Brühe. kenhaus Frankenthal Stunden ſtarb. Ludwigshafen.(Radfahrerin ſchwer verun⸗ glückt.) Eine aus Altrip ſtammende 46 Jahre alte Ehe⸗ frau, die auf einem Fahrrad aus Richtung Mundenheim kam, wurde am Bahnübergang in der verlängerten Wegelnburgſtraße bei der Fabrik Giulini von einer Ran⸗ gierabteilung überfahren. Sie wurde dabei lebensgefähr⸗ lich verletzt. Durch die Freiwillige Sanitätskolonne wurde die Verletzte in das Marienkrankenhaus verbracht, wo das linke Bein amputiert werden mußte. Außerdem erlitt ſie noch einen doppelten Bruch des rechten Beines und einen ſchweren Schädelbruch. Die Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen a. Rh. teilt hierzu mit: So viel bis jetzt feſtgeſtellt iſt, hat die ſtark kurzſichtige Frau die Warnzeichen des den lebergang bewachenden Bedienſteten nicht beachtet. Flugzeugzuſammenſtoß in München Auf die Straße geſtürzt.— 2 Tote, 8 Verletzte. München, 7. Februar. Am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr ſtießen zwei Flugzeuge in etwa 1200 Meter Höhe nördlich von München zuſammen. Durch den ſtarken Nordwind wurden die beiden Flugzeuge über München abgetrieben. Die Beſatzungen, je ein Pilot, ſprangen mit Fallſchirmen ab und konnten dem Vernehmen nach der eine in der Goerres⸗ ſtraße, der andere am Viktualienmarkt, erhältnismäßig wohlbehalten zur Erde kommen. Das eine Flugzeug fiel in den Straßenzug Kaufinger⸗Neuhauſerſtraße gegen den Gie⸗ bel der Alten Akademie und ſtürzte dann auf die belebte Straße herab. Es bohrte ſich mit der Spitze tief in das Pfla⸗ ſter und ging ſofort in Flammen au f. Das Flugzeug zerriß die Oberleitung der Straßenbahn, wodurch auf Stun⸗ den der Straßenbahnverkehr in dem ganzen Viertel lahmge⸗ legt wurde und Kurzſchluß eintrat. 5 Nach den vorläufigen Berichten kamen bei dem Flug⸗ zeugabſturz zwei Fußgänger ums Lebe n, während vier ſchwer und vier leicht berletzt wurden. Die Feuerwehr griff die Flammen mit Schaumlöſchern an und beſeitigte die Brandgefahr. Von dem Flugzeug blieben nur verbeulte Metallſtücke und verbrannte Reſte übrig. Das andere Flugzeug ſtürzte in der Parſival⸗ ße in der Nähe des Schwabinger Krankenhauſes zur und wurde ebenfalls vollſtändig zertrümmert. Verletzt würde hierbei glücklicherweiſe niemand. „Das iſt der Mann“ Seefeld weiter ſchwer belaſtel. Schwerin, 7. Februar. Nach dem Lokaltermin im Seefeld⸗Prozeß begann das Schwurgericht am 15. Verhandlungstag die Zeugenverneh⸗ mungen zum Mordfall Heinz Zimmermann aus Schwerin. Der damals 10jährige Junge hatte am 23. Februar vo⸗ rigen Jahres früh morgens die elterliche Wohnung verlaſ⸗ ſen, um ſich nach dem Altengarten zu begeben, wo ſeine Klaſſe, die Wandertag hatte, antreten mußte. Dort iſt Heinz Zimmermann nicht angekommen und ſeit dem Zeitpunkt fehlte zunächſt auch jede Spur von ihm. Mit Hilfe von Such⸗ hunden des Berliner Polizeipräſidiums gelang es am 31. Mai, die Leiche des Kindes in einer dichten Kiefernſchonung aufzufinden. Wie in allen anderen Fällen, die in der furcht⸗ baren Mordſerie erörtert werden, lag auch dieſe Leiche in typiſcher Schlafſtellung auf dem Rücken. Durch die Ausſagen einer Zeugin wird Seefeld wieder⸗ Um äußerſt ſtark belaſtet. Dieſe Zeugin ſchildert eine auf⸗ ällige Begegnung, die ſie zu der Zeit hatte, als der kleine Zimmermann verſchwand. In der Nähe der erſten Schloßbrücke bemerkte ſie um die Mittagsſtunde einen alten Mann mit einem Jungen. Der Mann redete fortgeſetzt auf das Kind ein, und die Zeugin beobachtete, daß er gewalt⸗ ſam die Rechte des Jungen eingehakt hatte. Es ſah ſo aus, als ob das Kind nur widerwillig folgte. Der Mann ver⸗ ſchwand dann mit dem Jungen durch den öſtlichen Lauben⸗ gang. Der Zeugin fiel deshalb die Begegnung ſo auf, weil ie meinte, es handelte ſich um Gro ß Vater und En⸗ kel, die ſich erzürnt hätten. Aus dieſem Grunde hat ſie ſich auch den alten Mann ge⸗ har angeſehen. Ebenſo wie in der Vorunterſuchung erkennt dieſe Jeugin den Angeklagten auch jetzt als den Mann wie⸗ der, der ihr damals ſo aufgefallen war.—„Er iſt es ohne ſeden Zweifel, erklärt ſie mit voller Beſtimmtheit. Ein weiterer Zeuge begegnete dem Angeklagten unmit⸗ telbar danach, als die vorige Zeugin die beiden aus den Augen verloren hatte. Auch hier war Seefeld in Begleitung alles kleinen Jungen. Als die erſten Bilder Seefelds in der Zeitung erſchienen, erinnerte der Zeuge ſich an dieſe Be⸗ genung, die ihm damals beſonders aufgefallen war. Er ſagt mif voller Beſtimmeheit: »Der Angeklagte iſt der Mann, den ich damals geſehen habe.“ „ Auch weitere Zeugen, die dann gehört werden, haben den Angeklagten getroffen und erkennen ihn genau wieder. E nem Zeugen fiel das ungleiche Paar beſonders auf und er ſalterte den alten Mann deshalb ungewöhnlich ſcharf. Auch 105 1 Zeuge erkennt Seefeld mit voller Sicherheit bieder. 2 % Alle Zeugen erhärteten ihre ſchwer belaftenden Aus⸗ agen mit ihrem Eide Der Angeklagte antwortete auf alle Vorhalte mit einer ſtändigen Redensart:„Das kommt für meine Perſon nicht in Frage.“ Am Schluß der Donnerstagverhandlung hielt der Vor⸗ ſitzende dem Angeklagten eindringlich die geſamten werwiegenden Verdachtsmomente vor, die ſich wiederum gegen ihn ergeben haben. „Wenn das Gericht den ugenausſagen Glauben ſchenkt, und ich N das an, 975 iſt die Sache ſehr imm für Sie. Es gibt nur eine Erklärung: Sie haben ein ſchlechtes Gewiſſen, weil Sie den Zungen umgebracht 5 Dieſer eine Schluß iſt nur möglich.“ i indugeklagter:„Ich komme nicht in Frage. Die Kinder, mit denen ich 1 war, leben alle noch.“ Auch auf weitere Vorhalte bleibt Seefeld bei ſeiner alten Ver⸗ teidigungstaktik. — Sindelfingen, OA. Böblingen.(Heldentateiner Mutter.) Wozu Mutterliebe fähig iſt, zeigt folgender Fall, der ſich dieſer Tage nach einem Bericht des„Pforzhemer Anzeiger“ in Sindelfingen zugetragen hatte. Das drei Jahre alte Söhnchen des Arbeite Treff, der nahe am See wohnt, ſpielte auf der dünnen Eisdecke des Sees. Das Eis brach ge⸗ rade über einer tiefen Stelle. Das Kind ſank unter. Sein kleiner Spielkamerad ſprang raſch zu deſſen Mutter. Die Frau, die kurz vor der Geburt eines Kindes ſtand, eilte an die Anfallſtelle, wo ihr Kind mit dem Waſſer kämpfen ſah. Ohe Beſintten rzte ſie— die Frau iſt eine gute in die eiſige Flut. Das Kind war inzwiſchen ke verſchwunden. Es gelang aber der Mutter 5 ſtrengung, das Kind wieder hervorzuziehen und auf die Eisdecke zu legen. Dann verließen ſie die Kräfte. Mutter und Kind wären nun wahrſcheinlich gemeinſam wieder untergegangen, wenn nicht eine mutige Nachbarsfrau ent⸗ ſchloſſen zugegriffen hätte. Dieſe kroch auf das Eis, nahm der erſchöpften Mutter den halbtoten Knaben ab und konnte auch der eiſigen Fluten helfen. Die Mutter nahm dann mit Erfolg ſelbſt die Wiederbelebungsverſuche an ihrem Kinde vor, ehe ſie an ſich dachte. Die tapfere Frau ſchenkte wenige Tage danach einem Kinde das Leben. große Anſtrengung, die ſie hinter ſich hatte und eine unver⸗ meidliche Erkältung haben ihr bei der Niederkunft ſchwer zu ſchaffen gemacht, jedoch befindet ſie ſich mit dem Neugehore⸗ nen wohlauf. Schwifimerin Fisd der Mutter ſelbſt aus den 18 Die 40 dem badlischꝛe. 2 Aus dem ladliscen Laus Ab 10. Februar verſuchsweiſe Dieſel⸗Triebwagen auf der Schwarzwaldbahn. () Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion teilt mit: Von Montag, den 10. Februar 1936, an werden die Züge D 150, Offenburg ab 9.10 Uhr, Konſtanz an 12.08 Uhr und E 151, Konſtanz ab 17.39 Uhr, Offenburg an 20.43 Uhr, werktags verſuchsweiſe durch Dieſel⸗Triebwagen erſetzt. Der durchlaufende Wagen Offenburg Chur im Zug D 150 entfällt daher vom genannten Tage ab bis auf weiteres. Die durchlaufenden Wagen aus dem um 11.23 Uhr in Sin⸗ gen eintreffenden Zug D 14 von Berlin— Stuttgart nach Konſtanz werden vom 10. Februar 1936 an werktags als Zug D 250 wie folgt weitergeführt: Singen ab 11.30 Uhr, Radolfzell an 11.39 Uhr, ab 11.40 Uhr, Konſtanz an 11.57 Uhr. An Sonn⸗ und Feiertagen verkehren die Züge D 150/151 auch künftig als Dampfzüge. * E Heidelberg.(Es brennt beim Feuerwehr⸗ hauptmann) Im Lagerſchuppen des Zimmermeiſters Lenz brach Feuer aus. Der mit Maſchinen, Geräten und Holz dicht gefüllte Schuppen, in der Gerhart Hauptmann⸗ Straße im Stadtteil Neuenheim gelegen, ſtand im Nu in hellen Flammen. Der Feuerwehr bhieb nichts anderes zu tun übrig, als die benachbarten Gebäude vor Funkenflug zu ſchützen. Der Schuppen brannte vollſtändig nieder. Es iſt als eine Ironie des Schickſals anzuſehen, daß Zimmermeiſter Lenz das Amt eines Feuerwehrhauptmanns inne hat. A Gerlachsheim bei Tauberbiſchofsheim.(Tin Opfer der Arbeit.) Der 19jährige Heinrich Fleuchaus, der bei dem Fuhrunternehmer Fritz Kleinhans beſchäftigt war, ſtürzte am Ortseingang von Gerchsheim beim Schottertransport auf unerklärliche Weiſe vom Bremsbock eines Anhänger⸗Laſtwa⸗ gens und geriet unter die Päder. Der junge Mann erlitt ſchwere Verletzungen die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. () Pforzheim.(Die Eier⸗Höchſtpreiſe über⸗ ſchritten.) Laut Polizeibericht wurden mehrere Eier⸗ und Lebensmittelhändler, die die Höchſtpreiſe für unge⸗ kennzeichnete Eier überſchritten hatten, zur Anzeige ge⸗ bracht. Die Verbraucherpreiſe für ungekennzeichnete Eier ſind auf 10 bzw. 11 Pfg. feſtgeſetzt. Die Polizeidirektion wird künftig gegen Ueberſchreitung dieſer Höchſtpreiſe nicht mehr mit Geldſtrafen, ſondern in kraſſen Fällen mit Schließung des Geſchäfts vorgehen. Zugleich wird darauf hingewieſen, daß die Landwirte ungekennzeichnete Eier nur direkt an die Verbraucher abgeben dürfen. O Lörrach(Kurpfuſcher verurteilt.) Das Schöf⸗ fengericht Freiburg hatte in Lörrach drei Fälle zu ver⸗ handeln. Im erſten Fall hatte ſich Albert Mutter aus Schopf⸗ heim wegen Betruges zu verantworten. Die Verhandlung er⸗ gab ein recht anſchauliches Bild von der Tätigkeit eines Kur⸗ pfuſchers von der Sorte des Angeklagten. Man ſah auf dem Richtertiſch u. a. einen ſelbſtgebauten Apparat, mit welchem er Patienten mit ſogen. Erdſtrahlen behandelte, ein weiterer Apparat war ein Augenſpiegel-mit welchem er ſämkliche Krankheiten feſtgeſtellt haben wollte. Nach dem ärztlichen Gutachten handelt es ſich aber bei dieſen Apparaten um ganz wertloſe Juſtrumente, die nur benützt wurden, um den Pa⸗ tienten zu täuſchen und obendrein noch finanziell zu ſchädigen. Außer dieſen Kurpfuſchereien behandelte der Angeklagte auch Geſchlechtskrankheiten, die nach dem Geſetz nur von appro⸗ bierten Aerzten behandelt werden dürfen. Der Angeklagte wurde zu einer Geſamtſtrafe von fünf Monaten und zwei n Ge Die Aus lt. Die Ausübung des Gewerbes wurde ihm auf die Dauer von drei Jahren untersagt. Jubiläum badiſcher Turnvereine Der Turnverein 1834 Pforzheim, die Freiburger Turner⸗ ſchaft von 1844 und die Kehler Turnerſchaft von 1845 wer⸗ den heute als die älteſten badiſchen Turnvereine angeſpro⸗ chen unter den etwa 620 Turnvereinen des Gaues Baden. In die politiſch bewegte Zeit der 1846er und 4er Jahre des vorigen Jahrhunderts fällt dann die Gründung einer großen Zahl weiterer Turnvereine in ganz Süd⸗, beſonders aber in Südweſtdeutſchland Daran hal Baden ſehr ſtarken Anteil, denn es iſt ein ganzes Dutzend, deſſen Entſtehen in dieſen Entwicklungsabſchnitt fällt und in das Jahr 1846. So können im Jahre 1936 auf ein 90jähriges Beſtehen zurückblicken, der TV Mannheim von 1846, Heidelberger TV 1846, Karlsruher TV 1846, TVB Mosbach, TV 1846 Eberbach, TV 1846 Bruchſal, TV Bretten, Raſtatter TV 1846, Turngemeinde 1846 Offenburg, TV Lahr, Turner⸗ ſchaft Durlach und der Turnverein Schopfheim. Zur 75⸗Jahrfeier rüſten ſich: TV Mühlburg, TS Sinsheim(Elſenz), TV Achern und TV Oberkirch. Am nun die Reihe der Vereinsjubiläen zu ergänzen, ſeien der Vollſtändigkeit halber auch die„goldenen“ und„ſil⸗ bernen“ Vereinsjubilare Badens angeführt. Sieben Vereine ſind es, die 1886 ins Leben gerufen wurden und 50 Jahre beſtehen, nämlich TV Handſchuhsheim, TB Hockenheim, Tbd Ottenau, TW Erſingen, TV Möhringen, TV Grenzach, TV Tiengen, wozu ſich noch acht weitere Turnvereine geſellen und zwar TB Frankonia Höpfingen, TS Oberweier, T Reichental, T Langenbrand, TV Rammersweier, TV Hä⸗ gelberg, TV Ludwigshafen am See, und TV Worblingen, die ſeit 1911, nunmehr 25 Jahr, im Dienſte der Leibes⸗ ertüchtigung für Volk und Vaterland ſtehen. Lohngelder geraubt Zwei Angeſtellte unter Vorhalten eines Revolvers in ein Haus gedrängt. I Mannheim. Am 6. Februar, vormittags 10 Uhr, wurden auf der Straße R 5 und 6 zwei kaufmänniſche An⸗ geſtellte, welche Lohngelder auf der Bank geholt hatten, von drei unbekannten Männern unter Vorhaltung einer Schußwaffe in einen Hausgang gedrängt und ihnen der ganze Betrag abgenommen. Die Täter ſprangen dann in ein in der Nähe ſtehendes Auto und fuhren Richtung Ring davon. Von den drei Tätern ſtehen zwei im Alter von etwa 36 Jahren, einer trug einen braunen, der andere einen graublauen Mantel; der dritte Täter kann nicht näher be⸗ ſchrieben werden. Zeugen, welche irgendwelche Wahrnehmungen gemacht haben, wollen ſich ſofort bei der Kriminalpolizei melden. Ins⸗ beſondere wird eine bis jetzt unbekannte Frau, welche nach der Tat mit den Ueberfallenen geſprochen hat und die das Auto geſehen hat, aufgefordert, ſich ſchleunigſt bei der Kri⸗ minalpolizei, L 6, 1, einzufinden. Die Mutter erhängt Der Polizeibericht meldet: Am 3. 2. 1936, abends etwa 9.30 Uhr, wurde in einem Hauſe in S 6 die alleinſtehende, 49 Jahre alte Emilie Zeißner geb. Wahl geſch. Mühlhäuſer in ihrer Wohnung am Türpfoſten hängend von ihrem Sohn Richard Mühlhäuſer tot aufgefunden. Verſchiedene Umſtände ließen Zweifel an einem Selbſtmord aufkommen, weshalb eine intenſive Ermittlungstätigkeit der Kriminalpolizei einſetzte und ferner die Sektion der Leiche ſowie ein gerichtlicher Augenſchein an Ort und Stelle angeordnet wurde. Dieſe Feſtſtellungen ergaben ſchließlich den Verdacht, daß der Tod der Frau Zeißner auf fremde Einwirkung zurück⸗ zuführen war. Sie führten zur Feſtnahme des Sohnes, des 23jährigen Richard Mühlhäuſer, der jedoch jedes Verſchulden zunächſt ableugnete. Nach faſt fünfſtündigem Verhör geſtand Mühlhäuser ein, ſeine Mutter nach einer Auseinanderſetzung auf den Boden geworfen und ſodann am Türpfoſten erhüngt zu haben. — Keine Werturteile im Arbeitsbuch! Die Arbeitsge⸗ meinſchaft der Induſtrie⸗ und Handelskammern hatte der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung die Frage vorgelegt, ob die Ergebniſſe von Kurzſchrift⸗ prüfungen in das neugeſchaffene Arbeitsbuch eingetragen werden dürften. Der Präſident der Reichsanſtalt hat darauf grundſätzlich feſtgeſtellt, daß das Arbeitsbuch die Einſatz⸗ fähigkeit und möglichkeit ſeines Inhabers nachweiſen ſolle. Zu dieſem Zweck ſeien auf den Seiten Zff. Angaben über die Berufsausbildung und die bisherigen, gegenwärtigen und künftigen Beſchäftigungen vorgeſehen. Das Arbeitsamt habe auch die Ablegung der Kurzſchriftprüfung im Arbeitsbuch zu vermerken, dagegen die Eintragung des Prüfungsergebniſſes abzulehnen, ſoweit dieſe ein Werturteil enthalte, weil Wert⸗ urteile im Arbeitsbuch nicht vermerkt werden ſollten. Die geſtohlenen Weihnachtsgänſe. Etwas reichlich ſuchte ſich der 59 Jahre alte verheiratete Johann Kramer von Mannheim für den Weihnachtstiſch auf billige Art einzu⸗ decken. In der Frühe des 22. Dezember ſchlug er an einem Lebensmittelgeſchäft das Schaufenſter ein, ſtahl drei Gänſe und rannte davon. Ein Polizeibeamter nahm alsbald die Verfolgung auf. K. warf nun das Diebesgut weg und ſuchte einen anderen Mann des Einbruchs zu verdächtigen. Das ange verurteilte K. zu 1 Jahr 2 Monaten Ge⸗ ängnis. * Nationaltheater Mannheim. Werner Egk's Oper „Die Zaubergeige“ wird am Samstag, den 8. Februar im Nationaltheater erſtaufgeführt. Es wirken mit: Die Damen Heiken, Müller⸗Hampe, Irene Ziegler und die Herren Bartling, Daniel, Hölzlin, v. Küßwetter, Mang, Trielofß und Wuthinor. Arbeiterſiedlern darf das Schwein nicht gepfändet werden. In letzter Zeit iſt mehrfach die Frage der Pfändbar⸗ keit eines vom Schuldner gehaltenen Schweines erörtert worden. Dazu gibt der Miniſterialrat im Reichsjuſtizmini⸗ ſterium, Dr. Jonas, in der„Deutſchen Juſtiz“ Aufklärung, die vor allem für unſere Arbeiterſiedler von Bedeutung iſt. Es blieben, ſo ſagt er u. a., praktiſch nur die Fälle zu klären, wo in Kleinſiedlungen, an der Großſtadtperipherie, in den Landgemeinden der Großinduſtriegebiete uſw. von Induſtriearbeitern uſw. mehr oder weniger von Wirtſchafts⸗ abfällen der eigenen oder benachbarten Haushaltungen ein Schwein gehalten wird, das bei hinreichendem Gewicht ver⸗ kauft oder zum eigenen Verbrauch geſchlachtet wird. Daß die Erzeugniſſe einer derartigen Betätigung dem Pfändungszu⸗ griff der Gläubiger billigerweiſe entzogen ſein ſollten, mußte außer Zweifel ſtehen. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Immer näher rückt die ereignisreiche Stunde des feſtlichen Empfanges der aus allen Weltteilen eintreffen⸗ den Teilnehmer an dem großen olympiſchen Sänger⸗ wettſtreit in ſämtlichen Räumen des Seckenheimer Schloſ⸗ ſes. Die Bedingungen, welche an eine derartige be⸗ deutungsvolle Veranſtaltung geknüpft werden müſſen ſind reſtlos erfüllt. Nicht nur die Ausländer, ſondern auch die Einheimiſchen werden aus dem Staunen über die wunder⸗ volle Aufmachung und Durchführung des mit dem Wett⸗ ſtreit verbundenen„Großen Maskenballes“ nicht mehr herauskommen. Beſonders intereſſieren dürfte noch die geſamte Teilnehmerſchaft, daß der erklaſſige Heldentenor Franz Völker, bei ſeinem kürzlichen Gaſtſpiel in Mann⸗ heim, von einer Abordnung der hieſigen Ortsſängerſchaft perſönlich um ſein Erſcheinen und Auftreten gebeten wurde und daß mit ſeinem Erſcheinen gerechnet werden darf. Auch der große Tenoriſt„Gigli“ iſt eingeladen und hat ſein Kommen verſprochen. Andere Größen aus der Sängerwelt, wie die Don⸗Koſaken, die frohen Sechs und der alle Frauen liebende Jan Kiepura haben ihre Beteiligung zugeſichert. 8 1 Eines ſteht feſt, der Abend wird„ganz groß und einfach bombig. Die Herzen werden höher ſchlagen bei Geſang, Humor, Muſik, Stimmung, Tanz, und all den anderen Dingen, ohne die ein richtiger Maskenball einfach nicht denkbar iſt. 5 Darum noch einmal! Auf zum großen olympischen Sängerwettſtreit und dem einzigartigen 712 zvollen Sängermaskenball am Samstag Abend 8.11 Uhr im „Seckemer Schlößl“. Der Vorverkauf endigt morgen abend 5 Uhr. Luftſchutz am Nande. Oft erhellt die Bedeutung und Notwendigkeit der Arbeit des Reichsluftſchutzbundes aus kleinen, gewiſſer⸗ maßen neben den großen, ernſten Geſchehniſſen paſſieren⸗ den Dingen viel deutlicher als aus dem beſten und hoch⸗ geſpannteſten Leitartikel. Betrachten wir einmal das Thema Luftſchutz von dieſer Seite, gewiſſermaßen mit einem Blinzeln in den Augen. — Da wird alſo in irgend einem Spital„entrümpelt“. Auf dem Speicher lagern hunderte von alten Matrazen aus dem Kriege und der die Entrümpelung durchführende Amtsträger läßt ſie der Einfachheit halber durch das Dachfenſter auf den Hof werfen. Da unten liegt alſo eingehüllt von einer Staubwolke, der Berg Matratzen und ein Vorübergehender fragt ſpöttiſch den dabei⸗ ſtehenden und betrübt zuſehenden Spitalvorſteher:„Was macht ihr denn nun mit dem Zeugs?“ Prompt kommt die Antwort:„Das laſſe ich wieder auf den Speicher ſchaffen!“ Feierliche Einweihung einer Ortsgruppenluftſchutz⸗ ſchule. Der Herr Bezirksführer mit Stab iſt erſchienen, es wimmelt von Uniformen, ſodaß ſich die paar erſten Kursteilnehmer in ihrer Kombination ſehr deplaziert vorkommen. Allerlei unbeſtimmte Gerüchte ſpuken in den Köpfen und finden ein Ventil in der Frage ſo einer Kombinationsgeſtalt an irgendeinen der Uniformierten: „Sagen Sie, es ſoll doch hier auch einen Stinkraum geben; wo, wo iſt denn der?“ Lächelnd wendet ſich der Angeredete um, deutet mit dem Arm und ſagt, geheim⸗ nisvoll und gemeſſen:„Sehen Sie da, da, wo das leine ausgeſchnittene Herzle iſt.“ 0 Blockwart X wirbt Mitglieder. Schließlich hat er den Widerſpenſtigen totgeredet. Der hat aber noch eine Frage: „Sagen Sie, das mit der Notwendigkeit des Luftſchutzes habe ich nun eingeſehen. Aber warum entrümpelt Sie denn auch die Dachböden?“ Wilder Blick des Amts⸗ trägers und die letztlich überzeugende Antwort: Tja wir müſſen doch Platz machen für die Bomben!“ * Bei einer Blockübung in K. macht der Hauswart dem inſpizierenden Stab an der Haustür die vorſchrifts⸗ mäßige Meldung:„Haus Nr. ſo und ſo, luftſchutzbereit mit 1 Hauswart, 1 Melder, 1 Laienhelferin und zwei Mann Hausfeuerwehr.“ Schön, man geht alſo durch das Haus und ſieht ſich alles an. Es ſcheint alles in ſchönſter Ordnung. Unter dem Dach ſtehen eine Frau und ein junger Mann richtig als Brandwache. Einige Fragen an den Mann ergeben, daß er von ſeiner Funktion als Brandwache nicht die geringſte Ahnung hat. Die Atmoſphäre wird unheilvoll. Verlegen ſtammelt der junge Mann:„Ja, ja, ich gehöre ja eigentlich auch garnicht hier her!“ Der Stab erſtarrt zu einem Fragezeichen und halb trotzig, halb verlegen kommt die Erklärung: „Nun ja, ich kam auf dem Weg zu meiner Tante zu⸗ fällig hier vorbei. Da kam aus dieſem Haus plötzlich ein Mann auf mich zugeſchoſſen, packte mich beim Rock und ſagte: Um des Himmels willen, helfen Sie mir junger Mann. Wir haben Luftſchutzübung und einer meiner Hausfeuerwehrleute hat mich im Stich gelaſſen und iſt zu ſeinem Kegelabend gegangen. Kommen Sie ſchnell und ſtehen Sie ſolange Hausfeuerwehr!“ Und da bin ich eben mitgegangen.“ Nebenbei geſagt: dieſe Geſchichten ſind im Dienſt⸗ e der Landesgruppe Baden⸗Rheinpfalz wirklich paſſiert. — Auslandsgebühren im Poſtverkehr mit Litauen und Memel. Auf Veranlaſſung der litauiſchen Poſt⸗ und Tele⸗ graphenverwaltung werden im Verkehr mit Litauen und dem Memelgebiet die bisher ermäßigten Brief⸗ und Telegramm⸗ gebühren mit Ablauf des Januar aufgehoben. Dafür gelten vom 1. Februar an die allgemeinen Auslandsgebühren und Verſendungsbedingungen. Es koſten dann alſo B. ge⸗ wöhnliche Briefe 25 Pfennig, Poſtkarten 15 Pfennig und Telegramme je Wort 18 Pfennig. eee 9. Februar: Eintopf⸗Sonntag! Deutſche Hausfrau, wiſſe Deine Pflicht, auf der Mittagstafel dampft das Eintopfgericht. Und dem Winterhilfswerk gehört Deine Spende! rr v Die Faſchingswurſt Rieſenwürſte haben lange Zeit hindurch im Faſchings⸗ leben deutſcher Städte eine große Rolle geſpielt. Den Vogel auf dieſem Gebiete abgeſchoſſen zu haben, kann ſich Königs⸗ berg rühmen. Denn vergilbte Dokumente wiſſen zu melden, daß die Fleiſcherzunft Königsbergs im Jahre 1583 eine 596 Ellen lange und 434 Pfund ſchwere Wurſt herſtellte, die von den Geſellen„unter freudigem Geſange“ auf höl⸗ zernen Rieſengabeln durch die Stadt getragen wurde. Dieſer Ruhm ließ dem Fleiſchernachwuchs keine Ruhe. Hatten die Meiſter vor knapp zwei Jahrzehnten dieſe immerhin„nur“ 434 Pfund ſchwere Wurſt hervorgezaubert, ſo warteten ſie im Jahre 1601 mit einem 900pfündigen Rieſeneremplar auf. In dem Bauche dieſer 1105 Ellen meſſenden Bratwurſt ſollen allein 81 geräucherte Schinken und 20 Pfund Pfeffer ver⸗ ſchwunden ſein. War jene erſte Faſchingswurſt von ungefähr 50 Geſellen durch die Stadt geleitet, ſo trugen diesmal mehr als 100 junge Leute das Wurſtungeheuer, bejubelt und be⸗ ſtaunt, durch Königsbergs Straßen. Was den Fleiſchern recht, iſt den Bäckern billig, ſagten ſich dieſe. Und ſo ließen ſie zum Faſching zwölf Scheffel Mehl mit den dazugehörigen Zu⸗ taten in ein Rieſenfaß rollen, um daraus acht mächtige Striezel und ſechs ebenſo mächtige Brezeln herzuſtellen. Flei⸗ ſcher und Bäcker ſcheint ſchon in jenen Tagen echte Kamerad⸗ ſchaft verbunden zu haben. Denn die Fleiſcher ließen es ſich nicht nehmen, nach beendetem Umzug Bäckermeiſter und ⸗geſellen zu gemeinſamem Schmauß der Rieſenwurſt zu bitten, wofür ſich die Bäcker ihrerſeits mit einer Einladung zu Rieſenbrezel und Rieſenſtriezel erkenntlich zeigten. Der Ehro⸗ niſt teilt mit, daß dieſe immerhin nicht alltägliche Abfütterung einen Poeten jener Zeit zu einem lateiniſchen Hymnus be⸗ geiſterte. Der Sternenhimmel im Februar Wer ſich am Sternhimmel orientieren will, findet wäh⸗ rend der Wintermonate hierzu beſte Gelegenheit. Nicht nur wegen der Kürze der Tage und des frühzeitigen Einbruches der Dämmerung, ſondern auch weil außerordentlich helle Sterne und markante Sternbilder dem Auge des Beſchauers ſich einprägen. Bald nach dem frühen Untergang der Sonne erſcheinen ſchon die erſten Firſterne. Im Südoſten meldet ſich Sirius, jener hellſtrahlende Stern im Bilde des großen Hundes, der den alten Aegyptern ſchon ein Markſtein am Himmel war und ihnen bei ſeinem erſten Erſcheinen in der Morgendämmerung den Beginn des neuen Jahres kundgab. Rechts darüber treten die beiden hellen Hauptſterne des Orion, Rigel und Beteigeuze, zum Vorſchein. Mehr gegen Oſten zu erſcheinen Prokyon und die Zwillingsſterne Kaſtor und Pollux, während hoch im Zenit die Kapella aufleuchtet. Etwas ſpäter, bei fortſchreitender Dunkelheit, bemerken wir hoch im Südweſten rechts über Orion den rötlichen Aldebaran. Zu Anfang des Monats, am 1. Februar, geht der zunehmende Mond über ihm vorbei. Dieſer hat in ſeiner Wanderſchaft unter den Sternen von Weſt nach Oſt(d. i. von rechts nach links) das flimmernde Sternhäufchen des Siebengeſtirns bereits hinter ſich gelaſſen. Am Abend des 1. Februar ſteht es rechts neben ihm. Aber der Mond wandert weiter oſtwärts. Zwei Tage ſpäter ſteht er ſchon über Beteigeuze und am 5. Februar in den Zwillingen unter Kaſtor und Pollux. Noch weitere drei Tage und er läuft unter Regulus vorüber, dem Hauptſtern des Löwen, welcher gerade im Oſten heraufſpringt. Gegen 22 Uhr hat Aldebaran ſeine dominierende Stel⸗ lung verlaſſen. Auch Sirius und mit ihm die Sterne des Orion ſind merklich nach Weſten gerückt. Das Viereck des Pegaſus, das wir im Januar noch ſehen konnten, iſt ſchon unter den nordweſtlichen Horizont hinabgeſunken. Nur die Andromeda erhebt ſich noch in ihrer ganzen Ausdehnung ſteil am weſtlichen Himmel. Ueber ihr, zwiſchen dem Stier, in deſſen Mitte Aldebaran ſteht, und der W⸗förmigen Kaſſio⸗ peia leuchten aus dem ſilbernen Schleier der Milchſtraße die ſchönen Sterne des Perſeus. Weiter dem Zenit zu treffen wir auf den Fuhrmann mit der hellen Kapella und die Zwillinge.— Hoch im Nordoſten prangt der Große Bär. Seine Schwanzſterne weiſen hinab zu Arktur, der aus dem Dunſt des Horizontes ſein flackerndes Licht zu uns ſendet. Während der Abendhimmel von Planeten faſt gänzlich verlaſſen iſt— Mars und Saturn ſind am Anter⸗ gangshorizont ſchon ſehr unſcheinbar geworden— bietet der Morgenhimmel reizvolle Gelegenheit zur Beobachtung von Jupiter und Venus. Jupiter, welcher nun immer früher erſcheint, Ende Februar um 3 Uhr, beherrſcht den Südoſt⸗ himmel. Die Venus nähert ſich immer mehr der Sonne und verlegt ihre Aufgangszeit auf kurz vor 6 Uhr. Merkur, ob⸗ wohl er ſich von der Sonne entfernt, ſteht für uns zu ſüdlich und bleibt unſichtbar. Das belebende Moment am Morgen⸗ himmel iſt auch hier wieder der Mond. Als zarte abnehmende Sichel zieht er au Jupiter(am 17.) und an Venus(am 20.) vorbes. Wintersport bei Auslandsdeutſchen Auch jenſeits der Reichsgrenzen ſind es deutſche Volks, genoſſen, die auf den Winter beſuch der Binnendeutſchen war⸗ ten. Hunderttauſende von Volksgenoſſen müſſen in den aus⸗ landdeutſchen Reiſegebieten Sie im Winter aufzuſuchen, vom Verkehrsgewerbe leben, iſt etwas anderes als— belie⸗ big„Geld ins Ausland tragen“. Die Anhänglichkeit der Auslanddeutſchen an das Reich fordert von uns Binnendent⸗ ſchen praktiſche Solidarität. An faſt allen Grenzen d Winterſportgebiete. es Reichs liegen auslanddeutſche Altvatergebirge und Teßtal ſind von Oberſchleſien aus günſtig zu erreichen. Auch polniſchen und tſchechoſlowakiſchen Seite deutſche Winter, in den Beskiden liegen auf der ſportplätze. Jenſeits der Weſtgrenze der Grafſchaft Glatz erſtreckt ſich das deutſchbeſiedelte Adlergebirge in 800 biz 1000 Meter Höhe. Mit ſeinen runden Kuppen iſt das Adler⸗ ebirge für Ski und Rodel gleich gut geeignet. Gute deutſch: Penſionen und Hotels finden ſich an vielen Orten. Rieſen⸗ und Iſergebirge ſind von jeher auch auf der böhmiſchen Seite von Reichsdeutſchen gern beſucht. Die überwiegende Mehrzahl aller Bauden iſt auch heute noch deutſch und wird es bleiben, wenn— die Reichsdeutſchen wiederkommen. Rieſen⸗ und Iſergebirge ſind beiderſeitz der Staatsgrenze einheitlich deutſches Erholungsgebiet. Daß auch das böhmiſche Erzgebirge beiderſeits der Grenze von Volksgenoſſen bewohnt iſt, wiſſen oft nur die Grenzbewohner. Auch der Böhmerwald iſt jenſeits der Grenzpfähle ſo deutſch wie die bayeriſche Oſtmark. Für den Winterſport kommen hier faſt alle deutſchen Ortſchaften in Frage, in denen man ſich wohlfühlen kann und— außer⸗ ordentlich billig lebt. Weiter im Oſten liegt eine intereſſante deutſche Winter, landſchaft am Südabhang d er Hohen Tatra, die Ober⸗ und Unterzips. Für den Norddeutſchen iſt die Hohe Tatra daz nächſte Hochgebirge, das man von der Reichsgrenze in 6 biz 7 Stunden erreicht. Noch näher liegt ein zwar ganz un⸗ bekanntes, aber ungewöhnlich ſchneereiches und intereſſante⸗ Winterſportgebiet: die Große Fatra, wo in der alten deu Volksgenoſſen leben. Dieſe ſchen Goldgräberſprachinſel Kremnitz⸗Deutſch⸗Proben 40 00 „Schneekiſte der Slowakei“ ge nannten Berge ſind von der Reichsgrenze bei Oderberg ſo⸗ gar in knapp 4 Stunden zu erreichen. Wem Zeit und Geldbeutel eine längere Winterreiſe ge ſtatten, der findet in Siebenbürgen an den Abhängen des Transſylvaniſchen Alpen eine einzigartige deutſche Winter ſporterholung. In der Umgebung von Hermannſtadt un Kronſtadt iſt von den ſiebenbürgiſch⸗deutſchen Sportvereinen das Gelände erſchloſſen. Ski⸗ Schanzen, Rodelbahnen, Schutz häuſer haben auch die Siebenbürger Sachſen gebaut. Südtirols Ruf als Winterſportgebiet bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Wohl aber iſt zu ſagen, daß man auch heute unbekümmert di e Südtiroler deutſchen Häuſen aufſuchen kann und daß von Einſchränkungen wegen de Sanktionen nichts zu ſpüren iſt. Der Reichsdeutſche, de nach Südtirol fährt, ſoll darauf achten, daß er ſein Geld in deutſchen Häuſern ausgibt. Einen italieniſchen Sprachfüh⸗ rer kann und ſoll er jedoch zu Hauſe laſſen. 5 „Spuj k ſpvemu“(Jeder zum Seinen!) iſt das Loſung; wort der Tſchechen. Es ſind die Unſeren, die draußen auf den Beſuch der Binnendeutſchen warten. f Der VDA. hat in der zweiten Dezembernummer ſeinet Bundeszeitſchrift„Der Volksdeutſche“ ausführlich beſchrie⸗ ben, wie man am günſtigſten in die hier genannten Gebies reiſt. Er iſt jederzeit zu Auskünften bereit. Im Natio a Mannheimer Theaterſch au naltheater: Samstag, 8. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung für de Schüler der Volksſchulen ler. Anfang 15, Ende E 14, Sondermiete E 7: bergeige, Oper von Gutſcheinen aufgehoben. 23 Uhr. Sonntag, 9. Februar: : Wilhelm Tell, von Schi 17.45 Uhr.— Abends: Miel Zum erſten Male: Die Za Werner Egk.— Eintauſch voß — Anfang 20, Ende elm Nachmittagsvorſtellung für di NS⸗Kulturgemeinde Abteilung Theater Ludwigshafel, Abt. 46 bis 49, 55, 106, 401 bis 404, 410 bis 410 420 bis 423, 471 bis 472, 501 bis 502, Deutſche J gendbühne Ludwigshafen, Gruppe F Nr. 815 bis 61 und Gruppe B: Die Fle der maus, Operette bo Johann Strauß. Anfang 14.30, Ende 17.15 Uhr. 1 Abends: Miete C 15, Sondermiete C 8: H a n ſel 1 Gretel, Muſikmärchen von E. Humperdinck. Hieral Coppelia, Ballett von Leo Delibes.— Eintauß von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 19.30, — 1 Im Neuen Thearer(Roſengarten): Sonntag, 9. Februar: Krach im Hinterhaus, dee mödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ende 224 Uhr. Verſammlungs⸗ Kalender. 1 Fußball vereinigung. Heute abend Mitgliederverſammlung. Oanimel⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verbanfsgenoſſenſchaſt. Beſtellungen auf verbilligte Biertreber zum Abholen an der Bahn werden im Lager entgegengenommen. Schlachtſchwein zu verkaufen. Auskunft im Lager. eee loan. sbhnell verkauft, 8 Schneiderin Schnell vermietet 8— ist alles, Was die große — nimmt noch Kunden in Oeffentlichkeit wisser 8 und außer dem Hause an. 50 Der eee Lu erfragen— billigste und beste Weg Maxauerstraße 3— weiser hierzu ist 5(bei Schwind.)—. llama nnaduumntoannannnmnunnms las Teltungs-Inserat! Lohnfteuer⸗Tabellen für Wochenlohn zu haben in der Druckerei des„Neckar⸗Bote“. „ Heute Freitag bis Montag wieder der neueste ofa- Erfolg A* palast! Lelehle Havalerie Maria Rökk, die neue Entdeckung im Mittelpunkt einer der Ufa, steht hinreißenden Handlung. Klassische Reitkunst-Höchstdressurakte wilder Tiere. Vorher: Jugend am Werk(Reichsberufs wettkampf Ufa-Tonwoche und 2 Akte Lustspiel. 2 Iimmer N und Küche per 1. 3. oder 1. 4. zu mieten geſucht. Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. Guterhaltener Kinder⸗ wagen zu verkaufen. 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