fa träg Marit L. aklioſt Se fil ler Zu⸗ die lol ind tanz 1 geſehe Röck eit welt ver vn(Kar 0. Cleo rs(It ſtehende ) erlang nd Ell ind Fitz bührt eh d ſehenz, n Liebe m glam Sehegz⸗ imm de um übe chenſchgg ttes Uf pekt dez ür alles“ fmerkſan für die on Schil 5: Miele te Za nuſch boy de eth für die igshafen, bis 41% ſche Ju bis 81) ette vo Uhr.— el und Hierauf: Eintauſc 7 1 8, go ide 22.15 N mer 1 n Lager tzer, ter 69 arStr. 9. e za 6 At rten⸗ lände hachten. g Nöſe⸗ — J be bal ſermieie 5, was de Oeffentlich ſiſſen fil r einfache e und bel ierzu iſtotz ue — ſſenſteſ 15 dhof bi 1 der. oe 195 -i. 5 2. Blatt zu Mr. 33 Bot Samstag. 8. Febr. 1936 Jon Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Als am Nachmittag des 14. Auguſt 1932 auf dem Ma⸗ rathon⸗Turm der Olympiſchen Kampfſtätte zu Los Angeles das heilige Feuer erloſch, als das weiße Banner mit den fünf verſchlungenen Ringen der Erdteile zu Boden ſank, erſchien auf der gewaltigen Anzeigentafel eine Schrift. Die Jugend der Welt und die hunderttauſend Zeugen der Schlußfeier laſen ergriffen:„Möge der olympiſche Gedanke ſich ſeinen Weg bahnen durch die Zeiten!“ Zugleich ſtieg am olympi⸗ ſchen Maſt die Flagge des Landes empor, dem die Ausrich⸗ tung der nächſten Olympiſchen Spiele übertragen war: Es war die Flagge Deutſchlands! Nun iſt es ſoweit! Zum erſten Male in der Geſchichte der Olympiſchen Spiele trifft ſich die Blüte der Kulturnationen zu ritterlichem Wett⸗ kampf auf dem Boden des Landes, das dem olympiſchen Gedanken mit einer Inbrunſt anhängt wie kaum ein zwei⸗ tes, dem Gedanken, der in der Eidesformel der Wettkämpfer ſeinen Ausdruck gefunden hat:„Zur Ehre unſeres Vater⸗ landes, zum Ruhme des Sportes!“ Das neue Deutſchland erſt hat den Sinn des olympiſchen Gedankens erfüllt, als es ein einiges Vaterland ſchuf, zu deſſen Ehre die beſten ſei⸗ ner Jugend kämpfen werden. Das neue Deutſchland erſt hat das olympiſche Ideal Wirklichkeit werden laſſen, als es auf das Geheiß ſeines Führers der Bildung des Geiſtes die Erziehung des Körpers als erſte Nation dieſer Welt durch Geſetzeskraft gleichberechtigt an die Seite ſtellte. Weil die Jugend der Welt dieſe Wandlung des Volkes der Dichter und Denker richtig erkannt hat, weil ſie weiß, daß der Ehr⸗ geiz Deutſchlands niemals kriegeriſchen Taten, ſondern dem im friedlichen Wettbewerb errungenen Ruhme gilt, weil ſie dem jungen Deutſchland und ſeinem lauteren Wollen glaubt, darum iſt ſie dem Rufe Deutſchlands gefolgt. Und ſo ſind im olympiſchen Stadion Garmiſch⸗Partenkirchen, auf das die Augen der Welt gerichtet ſind, ſtatt der 11 Nationen, die an den Winterwettbewerben der Olympiſchen Spiele 1932 teilnahmen, 28 Nationen hinter ihren Fahnen angetreten, eine Zahl, die in der Geſchichte der olympiſchen Winter⸗ ſpiele bisher ohne Beiſpiel iſt. Die Jugend hat ſich über das hyſteriſche Geſchrei der Feinde Deutſchlands im Vertrauen auf die Ritterlichkeit, Kameradſchaft und Gaſtlichkeit des deutſchen Volkes hinweggeſetzt. In dieſen Tagen, an denen ſich zu friedlichem Wett⸗ kampf die Jugend der Welt im Werdenfelſer Land zu den olympiſchen Winterſpielen verſammelt, findet gleichzeitig in Deutſchland ein anderer friedlicher Kampf ſtatt: Der Reichsberufs wettkampf der deutſchen Jugend, der von der Reichsjugendführung und der Deutſchen Arbeits- front veranſtaltet wird. Eine Million Jugendlicher will zei⸗ gen was ſie gelernt haben, in zweihundertfünfzig Berufs⸗ gruppen wird dieſer Berufskampf ausgetragen. Dieſer Kampf hat nicht nur einen ideellen, er hat auch einen höchſt' praktiſchen Wert. Erſter Grundſatz dieſes Kampfes iſt die Leiſtung für die Gemeinſchaft. Dieſer Kampf iſt aber auch der nüchternen Erkenntnis entſprungen, daß es in Deutſch⸗ land an Facharbeitern mangelt. Dieſer Mangel an Fach⸗ arbeitern iſt entſtanden aus der Arbeitsloſigkeit der vergan⸗ genen Jahre. Er iſt aber auch entſtanden aus der Tatſache, daß die Geburtsjahrgänge des Krieges gegenüber den Vor⸗ jahren um die Hälfte vermindert waren. Deutſche Arbeit aber wird nur beſtehen können, wenn ſie höchſte Qualitäts⸗ arbeit iſt und um deſſenwillen muß der deutſche Arbeiter der Stirn und der Fauſt der beſte und leiſtungsfähigſte in der Welt ſein. 8 Anläßlich der Beiſetzung König Georgs V. entwickelten ſich in London lebhafte politiſche Unterhaltungen einzelner Trauergäſte, die jetzt in Paris zu einer regulären poli⸗ tiſchen Meinungsbörſe geführt haben. Die meiſten„Werte“ werden allerdings, um im Börſenjargon zu bleiben, mehr „geſprochen“ als„gehandelt“. Nach der franzöſiſchen Preſſe hat der ſowjetruſſiſche Außenminiſter Litwinow ſowohl Flandin, dem franzöſiſchen Außenminiſter, wie dem rumä⸗ niſchen König Carol gegenüber erklärt, daß die Sowjet⸗ union auf alle an ſie gerichteten Rufe antworten werde, um dazu beizutragen, das europäiſche Gleichgewicht dort zu be⸗ feſtigen, wo es bedroht iſt. Die Sowjets als Bürgen des europäſſchen Gleichgewichtes ſind eine ebenſo amüſante hi⸗ ſtoriſche Erſcheinung wie ein ſchlagender Beweis für die Kläglichkeit des gegenwärtigen europäiſchen Gleichgewich⸗ tes. Die Fürſorge Litwinows für das europäiſche Gleich⸗ gewicht bezieht ſich beſonders auch auf den Donaupakt und Oeſterreich. Der Donaupakt iſt auf der Konferenz von Streſa grundſätzlich beſchloſſen worden und ſollte am 20. Mai 1935 auf einer Konferenz unter italieniſchem Vorſitz„feſtge⸗ macht“ werden. Dieſe Konferenz geiſterte aber nur und trat niemals zuſammen. 5 Die Habsburger Frage ſtand in Paris wieder einmal im Vordergrund der diplomatiſchen Beſprechungen. Starhemberg und Otto von Haosburg weilten dort. Freilich berichten die Blätter, daß Fürſt Starhemberg, der Paris am Abend verlaſſen hat, den am frühen Morgen desſelben Tages angekommenen Thronprätendenten Otto von Habs⸗ burg nicht getroffen hat. Nur das„Oeuvre“ will von einer tatſächlich erfolgten Fühlungnahme wiſſen.„Petit Pariſten ſchreibt u. a., wahrſcheinlich habe das plötzliche Auftreten des Erzherzo s Otto Fürſt Starhemberg eher behindert, da er ſich verpflichtet hätte, während ſeiner Verhandlungen mit der engliſchen und der franzöfiſchen Regierung den Thron⸗ prätendenten nicht zu treffen. Dieſes Zuſammentreffen habe nichtsdeſtoweniger in ausländiſchen Kreiſen, die ſich für die Frage intereſſierten, Abkühlung hervorgerufen, und man ſtehe auf dem Standpunkt, daß Erzherzog Otto ſeiner eige⸗ nen Sache ſehr ſchlecht gedient habe dadurch, daß er durch ſeine Anweſenheit in Paris, wenn nicht ſogar durch eine un⸗ mittelbare Fühlungnahme die Verfügungen des Vertreters er Wiener Regierung beeinfluſſen zu wollen ſchien. Das „Oeuvre“ ſpricht von einem„Wiener Film“ und von einem völligen Umſchwung der Lage. In ſeiner Unterredung mit Flandin habe Fürſt Starhemberg erklärt, Oeſterreich ver pflichte ſich, eine Wiedereinführung der Monarchie solange gufzuſchieben, bis es dazu die ſchriftliche Genehmigung der Nachfolgeſtaaten erhalten haben werde Infolge der Ankunft des Erzherzogs Otto und des Führers der öſterreichiſchen Legitimiſten, Baron Wiesner, habe ſich die Lage von Grund auf geändert. Beide hätten ſich ſogleich zum Fürſten Star⸗ hemberg begeben, obwohl letzterer ſich noch immer dagegen perwahre, mit dem Erzherzog die geringſte Verbindung ge⸗ habt zu haben. 600 Ortskrankenkaſſen weniger Die Beſeitigung der Zerſplitterung. Ueber die Auswirkung der zur Beſeitigung der Zer⸗ ſplitterung und Unüberſichtlichkeit im Krankenkaſſenweſen er⸗ laſſenen Anordnungen teilt Oberregierungsrat Grünewald vom Reichs⸗ und preußiſchen Arbeitsminiſterium im Reichs⸗ verwaltungsblatt mit, daß die auf Grund der Verordnung vom Ende September eingeleiteten Verfahren dank der wil⸗ ligen Mitarbeit aller Beteiligten ſchon ausnahmslos zum 1. Januar 1936 abgeſchloſſen werden konnten. Wenn auch ein genauer zahlenmäßiger Ueberblick noch nicht vorliege, ſo könne doch feſtgeſtellt werden, daß bei wei⸗ teſter Berückſichtigung aller Verſchiedenheiten die Zahl der Allgemeinen Ortskrankenkaſſen, die vorher rund 1700 in rund 1000 Verſicherungsamtsbezirken betrug, um etwa 600 vermindert worden ſein dürfte. Damit iſt ein Ziel erreicht, das in der Vergangenheit oft erſtrebt wurde, aber immer wieder an kleinlichen ört⸗ lichen oder perſönlichen Widerſtänden ſcheiterte. Es wurden Verſicherungsträger geſchaffen, die in ſich einen beſſeren Ri⸗ ſikoausgleich ermöglichen. Gleichzeitig iſt durch die Herab⸗ minderung der Zahl die Durchführung der Gemeinſchafts⸗ aufgaben der Krankenverſicherung und die Aufſichtsführung erleichtert worden. Wie der Referent weiter feſtſtellt, konnte die Zahl der Innungskrankenkaſſen von 762 im Jahre 1933 auf 319 herabgeſetzt werden. Der Referent berichtet weiterhin über die Erſatzkaſ⸗ ſen der Krankenverſicherung, bei denen jetzt eine ſtrenge Scheidung zwiſchen Sozialverſicherung und Pripatverſicherung durchgeführt ſei. Hundezucht und Hundeſport Zur 5. Gau⸗Ausſtellung für Hunde aller Raſſen in Karlsruhe. Anläßlich der bevorſtehenden 5. Gau⸗Ausſtellung des Gaues Südweſt im Reichsverband für das Deutſche Hunde⸗ weſen(RD) hat der Fachamtsleiter Bazille den Karlsruher Preſſevertretern intereſſante Aufſchlüſſe über die volkswirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des deutſchen Raſſehundeweſens gegeben. In keinem Lande der Welt ſteht die Leiſtungszucht auf ſo hoher Stufe wie in Deutſchland. Abgeſehen von den Jagd⸗ hunderaſſen iſt es vor allem der deutſche Schäferhund, der im Laufe der Zeit die ganze Welt erobert hat und ſchon vor 25 Jahren planmäßig zur Leiſtungszucht erfaßt wurde. Während England jährlich rund 1000 Ausſtellungen hat, finden wir in Deutſchland in einem Jahr über 2000 Leiſtungs⸗ prüfungen der 5 deutſchen Dienſthundraſſen: deut⸗ ſche Schäferhunde, Dobermannpinſcher, Rottweiler, Boxer und Rieſenſchnauzer. Aber auch die deutſche Jagdhunde⸗ raſſezucht ſteht in Deutſchland in Bezug auf Leiſtung we⸗ ſentlich höher als in jedem anderen Kulturſtaat. In England z. B. wird mehr Form, in Deutſchland dagegen mehr Leiſtungszucht getrieben. Die umfangreiche Haltung von rund 2,5 Millionen Hunden in Deutſchland wird durch die Vereinstätigkeit, durch die Abhaltung von Ausſtellungen, Schauen, Prüfungen, Vor⸗ führungen, Vorträgen uſw. in direkt nutzbringende Bahnen gelenkt. Die für 2,5 Millionen Hunde gezahlte Steuer, ge⸗ ſchätzt auf 100 Mill. Mark im Jahr, ſind unmittelbar von produktiver Wirkung als Einkommen von Staat und Gemein⸗ den und die von den Hundebeſitzern konſumierten, ſpeziell der Hundezucht und haltung dienenden Waren, geben Be⸗ ſchäftigung und Verdienſt für Fabriken, Wirtsgewerbe, Druk⸗ kereien, Tierärzte, Poſt, Eiſenbahn uſw. Dadurch, daß die Hunde produktiven Zwecken als Herden⸗, Polizei⸗, Schutz⸗, Melde⸗, Jagdgebrauchs⸗ und Wachhunde dienen, wirken die Hunde ſelbſt produktionsfördernd. Im Jahre 1925 ſind in Deutſchland faſt 4 Millionen Hunde verſteuert worden. Innerhalb 10 Jahren iſt aber deren Zahl um 1,5 Millionen zurückgegangen. In Baden beträgt heute die Jahresſteuer für Liebhaberzüchter nicht mehr als 24 11 was ſich auf die Zucht in Baden günſtig aus⸗ wirkt. Höher noch als die materielle Wertförderung durch die Hundezucht ſtehen die ethiſchen, die ideellen Werte. Der Umgang, das ſeeliſche Gemeinſchaftsleben mit dem Tier, wirkt immer veredelnd, hebt mitfühlende Empfindungen und vertieft den Gedanken des Tierſchutzes. Tierdre ſſur iſt ein unſchätzbarer ſittlicher Erziehungsfaktor. Auf mehr als 3000 Dreſſurplätzen Deutſchlands wird durch die Prüfungs⸗ und Dienſtzuchtraſſehundevereine Anleitung zur Erziehung und Dreſſur erteilt. Angeſichts der Bedeutung der Ausſtellungen für die Wirtſchaft und den Fremdenverkehr ſetzt man auch auf die kommende Veranſtaltung in Karlsruhe nach einer Pauſe von ſiehen Jahren die größten Hoffnungen. Zahlreiche Preiſe ſind ausgeſetzt. Auch das Ausland und zwar Belgien, Schweiz, das Elſaß und Holland werden die Ausſtellung beſchicken. ...... Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchan Börſe. Die in der internationalen Politik verſtärkt her⸗ vortretenden Schwierigkeiten, die diplomatiſchen Beſprechun⸗ gen in Paris, dann auch die italieniſchen Erörterungen über mögliche Folgen einer Oelſperre, haben an der Börſe zu ſtärkſter Zurückhaltung geführt. Unter dem Druck ausge⸗ ſprochener Geſchäftsſtille ſenkten ſich die Kurſe vor allem am Aktienmarkt. Die Kursveränderungen hielten ſich aber doch meiſtens in kleinem Rahmen. Auch der Rentenmarkt war etwas ſchwächer geworden, zumal ſich in verſchiedenen Werten Angebot zeigte. Auslandswerte waren meiſt ebenfalls eine Kleinigkeit niedriger. Geldmarkt. Der Januar⸗Altimo iſt verhältnismäßig leicht verlaufen. Die Anſprüche hielten ſich in normalen Grenzen. Es wird allgemein erwartet, daß der Februar wieder einen ſehr flüſſigen Verlauf nehmen werde. Der Bargeldumlauf am Monatsende betrug 6094 Millionen gegen 6384 im Vor⸗ monat und 5681 im Vorjahr. Am Deviſenmarkt zeigte ſich eine kräftige Steigerung des engliſchen Pfundes, vermutlich infolge Kapitalrückwanderungen aus Amerika. Die Reichs⸗ mark lag im Ausland feſt. Die rückläufige Bewegung des Dollars machte international weitere Fortſchritte. Produktenmarkt. Die Nachfrage nach Getreide hat ſich weiter vermindert. In Weizen iſt auch das Angebot recht klein, reicht aber zur Deckung des Bedarfes vollkommen aus. Die Umſatztätigkeit beſchränkte ſich auf beſonders guten Wei⸗ zen. Roggen war gleichfalls weniger gefragt, da die Mühlen noch auf eigene Vorräte zurückgreifen konnten. Braugerſte lag ziemlich ſtill, nur für beſte Qualitäten machte ſich immer wieder Kaufneigung bemerkbar. Am Mehlmarkt zeigte ſich für Weizenmehl eine kleine Belebung. Am Futtermittelmarkt iſt zurzeit kaum dringende Nachfrage zu bemerken. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 103.5 gegenüber der Vorwoche(103.6) um 0.1 Prozent rückläufig. Agrarſtoffe ſind etwas zurückgegangen, während induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren unverändert blieben und die Preiſe der induſtriellen Fertigwaren im Durchſchnitt leicht angezogen haben. Die internationalen Warenmärkte zeigen unter dem Einfluß der Dollar⸗ und Franc⸗Schwankungen neuerdings Anſicherheit. Im allgemeinen übten die rückgängigen Wechſel⸗ kurſe eher einen Druck auf die Preiſe aus. Steigerungen er⸗ gaben ſich nur dort, wo Währungsbeſorgniſſe zu Sicherungs⸗ käufen Anlaß boten. Das war z. B. am Londoner Metall⸗ markt der Fall, an dem die zeitweilige Franc⸗Schwäche er⸗ höhte franzöſiſche Nachfrage verurſacht hat. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Sonntag, 9. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Kath. Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Streichquartett von Mozart; 10.55 Schaltpauſe; 11 Vierte Olympiſche Winterſpiele 1936. Slalom für Herren, anſchl. Anterhaltungskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 13.50 Erzeugungsſchlacht; 14 Kaſperle als Theater⸗Direktor; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Kleine Muſizierſtunde; 15.30 Chorgeſang; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 18 Schwäbiſch⸗alemanniſche Welt, Plauderei; 18.30 Ein Liedlein klingt ins Ohr; 18.55 Schaltpauſe; 19 Deutſches Volk auf deutſcher Erde; 20 Auch die beſte Sonnenuhr funktioniert bei Sonne nur; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 22.40 Wir tanzen; 24 Nachtmuſik. Montag, 10. Februar: 8.30 Anterhaltungskonzert; 9.30 Zur Pſychologie der Flegeljahre; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Das kalte Herz; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepause; 16 Bunte Muſik am Nach⸗ mittag, etwa 16.50 als Einlage: Haſt du auch bezahlt?, Er⸗ zählung; 17.20 Am Bach in grüner Aue; 17.35 Schaltpauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Tanzkapellenwettbewerb; 21.15 Alt⸗DOeſterreich, Ernſtes und Heiteres; 22.20 Die letzten Meldungen und Hör⸗ berichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 11. Februar: 8.30 Anterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Die 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 11.30 Für dich, Bauer; 14 Anterhaltungskonzert, dazwiſchen: Bob⸗Rennen und Eis⸗ hockey in Garmiſch⸗Partenkirchen; 16 Muſik am Nachmittag, in der Pauſe: Die Arche Mario, heitere Erinnerung; 17.20 Finden Vögel wieder heim?, Kurzgeſpräch; 17.35 Schalt⸗ pauſe; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Das Neueſte vom Reichs⸗ berufswettkampf; 20.10 Lieder und Kammermuſik von Clara Faißt; 21.15 Nachtſchicht, Hörſpiel; 22.20 Die letzten Mel⸗ dungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Tanzmuſik. Mittwoch, 12. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Meilenſteine am deutſchen Weg; 11.30 Für dich, Bauer; 14 Sendepauſe; 14.20 Muſikaliſche Kurzweil; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien: 15.30 Hooria. booria. hooria iſch die Katz, bunte Hörfolge; 16 Muſik am Nachmittag; 1.20 Auf den Spuren ſüdarabiſcher Kultur; 17.35 Schalt⸗ pauſe; 17.40 Olympia ⸗Echo; 19.45 Flachs in Brauchtum und Dichtung; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Geh', mach dei Fenſterl auf; 22.20 Letzte Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 9. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter und Schneeberichte; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Morgenfeier der Hitlerjugend; 10.30 Chorge⸗ ſang; 11.15 Der ſchweizeriſche Dichter Ernſt Zahn lieſt; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 14 Ninderfunk; 14.45.. Grand mit Vieren— oder das Kiebitzei, eine Szene, die alle angeht; 15 Deutſche Scholle; 16 Uff nach Meenz; 16.11 Damenſitzung in der Mainzer Stadthalle: 17.40 bis 18 Olympia⸗Echo; 19.50 Sport; 20 Der Ver⸗ ſchwender, Zaubermärchen; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wet⸗ ter, lokale Nachrichten, Schnee⸗ und Sportbericht; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 23 Wir tanzen; 24 Nachtmufik. Montag, 10. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepause; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Konzert; 16.30 Jugendfunk; 17 Lieder mit Klavierbegleitung; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Tae 20.10 Und nun ge⸗ nießen Sie.., Konzert; 22.20 Die letzten Meldungen und Hörberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 22.40 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 11. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepause; 11.30 Bauernfunk; 14.10 Opernkonzert; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Mitten im Karneval; 16.30 Konzert; 17.40 Olympia⸗Echo; 19.45 Tages⸗ ſpiegel; 20.10 Die Landſchaft ſpricht: Kurheſſen; 20.40 Be⸗ zirksausſcheidungskampf im Tanzkapellenwettbewerb; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1936; 22.40 Wir ſpielen zum Tanz. Mittwoch, 12. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau hör zu; 11.30 Sendepauſe; 14.10 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 15.15 20„taktvolle“ Finger; 15.30 Launiger Leitfaden für Sprach⸗ freunde; 15.45 Das aktuelle Buch; 16 Violinmuſik; 16.45 Freut euch des Lebens, Walzermelodien; 17.40 Olympia⸗ Echo; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Bunter Abend; 22.20 Die letzten Meldungen und Funkberichte der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936: 7 — ů— Kreuz und Quer Die Hoſen kalt an der Bettſtelle.— Faſchingserlebnis.— Eine höchſt blutige Geſchichte.— Strafgefangener in Vertretung. Der Rundfunk hatte ſich mit einer neuen Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt: er Wunſchkonzert, d. h. jeder, der ſpendete, konnte einen muſi⸗ kaliſchen Wunſch äußern. Ueber Erwarten groß waren die Spenden und Wünſche. Auch der Humor nahm unter den Zuſchriften aus dem Hörerkreis einen breiten Raum ein. So wünſchte ſich ein beſonders Kunſtbegeiſterter für fünf Pfund Kartoffeln die V. Symphonie von Beethoven, während ein Pantoffelheld telefoniſch um genaue Zeitangabe„ſeines“ Wunſchkonzertes erſuchte, da er, nicht rechtzeitig zur Stelle, von ſeiner Frau„unweigerlich verprügelt“ würde. Ein Stammtiſch humorvoller Gerichtsvollzieher erbat den— Kuckuckswalzer, während einige Finanzbeamte ſich ſinniger⸗ weiſe das ſchöne Lied„Gold und Silber lieb' ich ſehr——“ beſtellten Ein Hörer verlangte gar von Otto Dobrindt, er ſolle einmal für eine Mark durchs Mikrophon lachen, während ein anderer ſeine Freude daran hatte, denſelben Künſtler mit einem Finger auf dem Klavier die Tonleiter herunterklim⸗ pern zu hören. Karl Woitſchach hingegen ſollte für je eine Mark zehn gewaltige Paukenſchläge mit anſchließendem Trom⸗ melwirbel vollführen. Eine Schulklaſſe in Görlitz wünſchte ſich ein dreifaches Hoch von ſämtlichen Rundfunkkapellen auf ihr Lehrerkollegium. Eine andere Schulklaſſe wieder bat um Erfüllung ihres Wunſches vor 10 Uhr abends, da„nach 10 Uhr unſere Hoſen bereits kalt an der Bettſtelle hängen müſſen“ Volksſchüler ſammelten 2.25 Mark für das Lieb⸗ lingslied ihres Rektors. So ſind wir nun wieder, ohne es eigentlich recht zu merken, in die Faſchingszeit gekommen. Die erſten Sitzungen und Bälle liegen ſchon hinter uns, aber die Hauptſache kommt erſt noch. Eine verfrühte Aſcherwittwochsangelegenheit könnte man das Erlebnis eines Zeitungsträgers in dem rheiniſchen Städtchen Erkelenz nennen. Friedlich in eine Mauerecke ge⸗ lehnt, ſtand da ein Mägdelein in einem bunten Flitterkoſtüm und ſchlief den Schlaf des Gerechten. And als der Zeitungs⸗ bote ſie vorſichtig aus dem Schlaf weckte, rieb unſere Maid ſich verwundert die Augen, ſtarrte den fremden Mann ver⸗ wirrt an, doch dann ging ein glückliches Erinnerungslächeln um ihren Mund. Am Abend vorher war ſie in einem benach⸗ Idee in den veranſtaltete ein barten Dorf zum Faſtnachtsvergnügen, hat getanzt und ge⸗ ſcherzt. Bis der Abſchied kam mit einem letzten ſeligen Kuß. Und unte zs iſt dann das glückliche Herzchen, überwältigt von den auſchenden Erinnerungen der Feſtesſtunden, ein⸗ fach in der erſten beſten Mauerniſche ſtehenden Fußes ein⸗ geſchlafen.„Ja, ja, wenn man jung iſt, und verliebt..“ Nicht ganz ſo ſtill, aber umſo„blutiger und ſchauriger“ war ein Vorfall in einem braunſchweigiſchen Dorf. Ein Ein⸗ wohner hatte geſchlachtet, Die großen Rotwürſte nennt man dort„Pipwurſt“. Eine dieſer Würſte fiel durch ihre unge⸗ wöhnliche Größe auf. Als die Würſte gekocht waren, wurden ſie in die Fremdenkammer gebracht, wo ſie bleiben ſollten, bis ſie in die Räucherei können. Aus Verſehen rollte die große Pipwurſt auf die Erde und verſchwand ungeſehen unter, das Bett. Wenige Tage ſpäter hörte die Hausfrau in Ab⸗ weſenheit ihres Mannes ein verdächtiges Geräuſch. Sie be⸗ gab ſich in die Fremdenkammer und guckte unter das Bett. Aber mit einem gewaltigen Satze war ſie wieder auf den Beinen und lief zur Tür hinaus. Sie hatte ein großes ſchwarzes Untier erblickt. Gerade in dieſem Augenblick kam der Mann nach Hauſe und, noch völlig unter dem Eindruck der Entdeckung, erzählte ſie, was ſie geſehen. Mutig holte der Mann ſeine Jagdflinte und begab ſich in die Kammer. Auch er erblickte das vermeintliche Untier, überlegte, ob er nicht doch lieber einen Nachbarn zur Hilfe riefe, entſchied ſich für ſelbſtändiges Vorgehen— und ſchon rollte ein Schuß durch das Haus. Blut ſpritzte durch den ganzen Raum, wenn auch nur geronnenes, und in Fetzen zerſchoſſen, bedeckte die ſchöne Pipwurſt, die man ſodoo bewundert hatte, den Boden der Kammer. Die Auseinanderſetzung des Ehepaares ſoll man in beiden Nachbarhäuſern gehört haben. Das„dicke Ende“ hat ſchon oft zu Unfrieden geführt oder viel Kopfſchmerzen gemacht. Ein Einwohner aus Birs⸗ felden(Schweiz) ſollte ene 14tägige Gefängnisſtrafe abſitzen. Er klagte ſeinen Kummer einem zufällig arbeitsloſen Kol⸗ legen, der ihm im Ausſehen nach ziemlich ähnelte. Dieſer machte darauf dem Gefängniskandidaten den Vorſchlag, er würde gegen eine angemeſſene Bezahlung die Strafe für ihn abſitzen. Man einigte ſich auch auf 150 Franken, der Sträfling i. V. bekam die Papiere des Verurteilten ausge⸗ händigt, fuhr nach Laufenburg und ſaß auch wirklich die Strafe ab. Doch die Sache kam ſpäter an den Tag und für den Kollegen wird dieſes Abenteuer inſofern noch un⸗ angenehmer ausgehen, als er ſich auch noch der öffentlichen Arkundenfälſchung ſchuldig machte, indem er die Gefängnis⸗ Urkunden mit dem Namen des wirklichen Sträflings unter⸗ zeichnete. f Nun kann es kommen, daß der freiwillige Gefäng⸗ nisinſaſſe noch einmal hinter ſchwediſche Gardinen mu ß. Schlechter Lohn für einen Freundſchaftsdienſt. Lob der Heiterkeit Viele Menſchen meinen, Heiterkeit laſſe ſich nicht mit dem Ernſt des Lebens vereinen. Sie getrauen ſich nicht zu lachen, als gehöre das Lachen, das Geſchenk der Götter, nicht in dieſe Zeiten hinein. Welch ein Irrtum! Die Heiterkeit iſt ebenſo wertvoll wie ihre dunkle Schweſter, die Trauer. Sie iſt ihr überlegen, denn die echte, von Herzen kommende Heiterkeit beſitzt nur der Menſch, der durch die ſchwarzen Straßen der Trauer geſchritten iſt. Viele Menſchen glauben, es ſei ihre Pflicht, alles ſchwer zu nehmen. Sie glauben, dadurch an innerem Wert zu gewinnen. Im Gegenteil! Man ſoll alles ſo leicht nehmen, wie es irgend geht. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun. Wie oft denkt man, blickt man auf die durchſchrittenen Lebensjahre zurück:„Um das und jenes habe ich mir ſchwere Gedanken gemacht, und nun iſt alles ganz anders gekommen Wie unnötig habe ich mich gebangt und geſorgt!“ Jede Sorge und Lebensangſt frißt einen Teil unſerer Kraft, Energie und Lebenswillen, verzehrt die koſtbare Subſtanz, die wir brauchen, um unſer Leben zu geſtalten, den e aufzunehmen und um unſer Schickſal, ſoweit es in Menſchenkraft ſteht, zu meiſtern. Sinnlos wird manche Stunde, die hell und freundlich ſein könnte, durch trübe Gedanken, und dieſe Gedanken beſchwö⸗ ren das Unglück herauf. Denn der Glaube an das Gute Heiß das Glück heran, wie die Furcht vor dem Unheil das Mißgeſchick heraufbeſchwört. Der heitere Menſch iſt ein Ge⸗ bender. Er beſchenkt die Umwelt durch ſeinen Glauben an das Gute, ſchickt Ströme aus, die Kraft geben, die die Mit⸗ menſchen froh machen. Lebensbejahung und Heiterkeit ſind die koſtbarſten Lebensgüter. Sie tragen das Lachen und die Träne 1 im Panier In der Heiterkeit des Gemüts liegt der Schlüſſel zu larger Jugend und hohem Alter. Luftrennen zur Stratoſphäre Die maßgebenden Stellen ſind gegenwärtig bereits mit den Vorbereitungen für den 150. Geburtstag der auſtra⸗ ziſchen Stadt Sydney beſchäftigt, der mit großem Aufwand an Veranſtaltungen im Jahre 1938 begangen werden ſoll. Der Stadt wurde bereits zugeſagt, daß in jenem Jubeljahr die ſportlichen Gemeinſchaftstreffen im Rahmen der Empire⸗ Spiele in Sydney ſtattfinden werden. Darüber hinaus aber will man für die auſtraliſche Ju⸗ belſtadt noch eine Reihe weiterer ſportlicher Senſationen ſichern. So beſteht der Plan einer Weltregatta im Achter⸗ rudern, zu der außer dem Mutterland und den übrigen euro⸗ päiſchen Nationen auch USA., Kanada, Südamerika und Weſtindien eingeladen werden ſollen. Weiter will man ſich die Davis⸗Cup⸗Spiele, eine der repräſentatipſten Tennis⸗ Veranſtaltungen der Welt, für 1938 ſichern. Die auſtraliſche Mannſchaft wird bereits jetzt darauf hingewieſen, daß es ihre nationale Pflicht ſei, den Cup im Jahre 1937 zu gewinnen, ſo daß die Revancherunde 1938 in Sydney attfinden könne, Nicht zuletzt aber ſind auch im Flugweſen einige weſentliche Veranſtaltungen vorgeſehen, ſo ein„Luftrennen um die Welt“, das über Südafrika, Südamerika, die Pazifiſchen In⸗ ſeln und Neuſeeland gehen ſoll. Dabei wird erklärt, daß bis⸗ her noch kein Flugzeug von Auſtralien nach Südafrika ge⸗ flogen ſei, und daß das Luftrennen um die Welt ein guter Anlaß ſei, dieſe Unterlaſſungsſünde gutzumachen. Auch eine zweite Strecke über Indien—England und den Pazifik iſt vorgeſehen. Mit das intereſſanteſte auf dem ganzen Jubiläumspro⸗ gramm aber iſt zweifellos der Plan, ein Luftrennen zur Stratoſphäre zu veranſtalten. Dabei iſt allerdings fraglich, ob ſich einige Wettbewerber einfinden werden, denn ein ſol⸗ ches Unternehmen erfordert ja neben einer großen Portion Sportgeiſt vor allem auch beträchtliche Summen zur Vorbe⸗ reitung und Durchführung. Auf ganz anderen Gebieten ſollen gleichfalls im Rahmen der Jubelfeiern Weltmeiſterſchaften ausgetragen werden, nämlich auf Gebieten, die für das auſtraliſche Wirtſchafts⸗ leben eine beſondere Rolle ſpielen, wie die„Weltmeiſter⸗ ſchaft im Schafſcheren“ und die im Bäumefällen. Zum Wett⸗ kampf um die Beſtleiſtung im Schafſcheren werden vor allem die Neuſeeländer antreten, die ſich als Inhaber des jetzigen Weltrekords betrachten, weil einer der Ihrigen es auf 416 Schafe je Tag gebracht hat. Als Kämpfer um den Meiſtertitel im Baumfällen ſollen u. a. J mer aus Schweden und Norwegen Kanada., und USA. gewonnen werden. ſowie Coriolans Kanonen Allerlei Unmöglichkeiten in großen Dichtwerken. ö Die dichteriſche Freiheit entſchuldigt manchen Verſtoß gegen Wahrſcheinlichkeit und Logik, dennoch iſt auch der größte Dichter an gewiſſe Normen gebunden, die ſich nicht mißachten laſſen, ohne daß ſonſt die künſtleriſche Illuſion zerreißen wird und die Szene dann komiſch wirkt. Es wäre unmöglich, in eine nordruſſiſche Landſchaft Palmen zu ver⸗ ſetzen oder Cäſar in einem Auto vorfahren zu laſſen. Das ſieht jeder ohne weiteres ein. Und dennoch gibt es zumal in hiſtoriſchen Dramen und Romanen gröbliche Verſtöße gegen naturwiſſenſchaftliche und kulturgeſchichtliche Tatſachen. So ſpricht z. B. Shakeſpeare im„Coriolan“, der in vorchriſt⸗ licher Zeit ſpielt, einmal von Kanonen!(Akt, Szene 4— Menenius:„Er ſpricht wie eine Glocke, und ſein Hm iſt eine Batterie!“ ö Eine der bekannteſten geſchichtlichen Entgleiſungen iſt ja die Erwähnung des erſt im 18. Jahrhundert erfundenen Blitzableiters in Schillers„Wallenſtein“, in Butlers Wort: „Gleichwie des Blitzes Funke, ſicher ſchnell, geleitet an der Wetterſtange läuft, herrſcht ſein Befehl vom oberſten der Poſten——“ Ebenſo werden im„Wallenſtein“ ſchon die Saturn⸗Ringe erwähnt, die erſt 23 Jahre nach dem Tode Wallenſteins von Huyghens entdeckt wurden. Schiller iſt überhaupt, obwohl er zu ſeinen Werken recht gründliche Studien anzuſtellen pflegte, ziemlich reich an kleinen Ver⸗ tößen gegen hiſtoriſche und naturwiſſenſchaftliche Tatſachen. m„Fiesco“ findet ſich dafür ein köſtliches Beiſpiel. Das! Stück ſpielt im Jahre 1547, aber es wird darin bereits die Schokolade erwähnt, die in Italien erſt im Jahre 1606 Ein⸗ gang fand(Akt II, Szene 2— Julia:„Eh' die Schokolad gemacht iſt, Madame, unterhalten Sie mich.“). ü Gewiß ſind all dies nur harmloſe Entgleiſungen. Bedeu⸗ tungsvoller iſt ſchon die Tatſache, daß Viktor von Scheffel, der gleichfalls ſehr genaue kulturgeſchichtliche Studien trieb, bevor er ſeine 98 Dichtungen niederſchrieb, auf dem Hohentwiel des zehnten Jahrhunderts im„Ekkehard“ bereits den mit Lichtern geſchmückten Weihnachtsbaum ſtehen läßt, obwohl der Tannenbaum nirgends vor 1500 und im Li 5 terglanz ſogar nicht vor 1737 nachweisbar iſt. Ebenſo läßt Scheffel die Menſchen auf dem Hohentwiel ſchon beim Eſſen Gabeln verwenden, die man in jener Zeit und noch Jahr⸗ hunderte ſpäter noch gar nicht kannte. Solche kulturhiſtoriſchen Verſtöße werden von Leſern oder Zuſchauern kaum bemerkt werden, da die großen Dicht⸗ werke die Menſchen innerlich zutiefſt packen und das Ge⸗ ſamtbild die Einzelheiten nebenſächlich macht. Verſtöße gegen die naktirteſ en che Möglichkeit fallen uns meiſt eher auf, und dennoch können ſelbſt hier ganz grog Schnitzer begangen werden, ohne daß man ſie bemerkt. Wie der bieten Schillers Dichtungen manches Beiſpiel hierfür. 9 tollſte Unmöglichkeit ſteht in den„Kranichen des Ibykus“ aber wie viele Hunderttauſende haben dieſe herrliche ic tung geleſen, ohne ſich im geringſten an der naturwiſſer ſchaftlichen Ungeheuerlichkeit der„giftgeſchwollenen Bäuch⸗ der Schlangen und Nattern zu ſtoßen? Was in einer Dec. tung minderen Wertes zum Lachen reizen könnte, wird z der atemberaubenden Spannung des grandioſen Schillerſche Gemäldes überhaupt nicht bemerkt. Wer bemerkte, daß z der Hauptſzene des„Tell“, die nach Schillers eigenen Worte gegen Mitte Dezember ſpielend gedacht werden muß, de Landvogt den berühmten Apfel einfach von einem gerah; daſtehenden Apfelbaum abpflückt? 0 In der poetiſch ſchönſten Szene des 2. Aktes von Hum. perdincks köſtlicher Märchenoper„Hänſel und Gretel“ ſchläg der Kuckuck zu wiederholten Malen— aber in tiefer abend licher Dämmerung, ja, ſchließlich ſogar in voller nächtlich Dunkelheit. Wer mit der Vogelwelt vertraut iſt, weiß, da abends oder nachts kein Kuckuck mehr ruft. 5 5 Gottfried Keller bringt öfter eine naturwiſſenſchaftlich Unmöglichkeit, z. B. einen bei Sonnenuntergang am Himm ſtehenden abnehmenden Mond. Im erſten wie im letzte Viertel kann der Mond, wenn die Sonne auf⸗ oder Unten geht, ſtets nur am Südhimmel geſehen werden. Da nun der Sonnenuntergang am Weſthimmel erfolgt, kann man un dieſe Tageszeit auf unſerer nördlichen Halbkugel ausnahm; los nur einen zunehmenden Mond ſehen. Auf dem wunde ſchönen Bilde von Ludwig Richter„Der Mond iſt aufg gangen“ ſieht man einen abnehmenden Mond am Not himmel ſtehen, das kann auf der nördlichen Halbkugel nt vorkommen. Eine der kühnſten Raturwiſſenſchaftlichen Entgleiſin gen, die aber vielleicht bewußt begangen worden iſt, find ſich in Liliencrons ſprachgewaltiger und genialſter Ballad die Rungholts Untergang beſingt:„Trutz, Blanke Hans Hier werden den Rieſenkraken Krallen zugeſchriebenl Ag es iſt möglich, daß Liliencron dieſe Unmöglichkeit, die auß er eigentlich bemerkt haben müßte, gewollt in die Dichtung hineinbrachte, um die Sprachgewalt ſeiner Verſe zu ſteigen Große Dichter haben oft im kühnen Flug genialer 0 danken kleine Schnitzer gegen Logik und Natur begangen uns ſtören dieſe Fehler nicht ſehr, weil das große Werk de kleinſten Mängel völlig verdeckt. Schlimmer ſind die En gleiſungen„kleiner“ Dichter, wo das Gewaltige, Bezwif⸗ gende fehlt. Dr. R. He. Zahlen— lehrreich und bemerkenswen Anbekanntes aus der Tuchinduſtrie. Es wird uns mit doppelter Achtung vor der Tuchindl⸗ ſtrie und vor— unſeren Anzügen und Kleidern erfüllen wenn wir von folgenden Zahlen Kenntnis nehmen: Zur Herſtellung eines Kammgarn⸗Anzugſtoffes werden für die Breite 7000 Fäden benötigt; zu dieſen Längsfäde ind für einen einzigen Anzug 10 000 Querfäden notwendig Der Kammgarnfaden, der hierzu verwendet wird, iſt dera dünn geſponnen, daß erſt 50 Kilometer davon ein Kilo wie gen. Zur Herſtellung eines ſolchen Kammgarn⸗Anzugsſtoſ fes werden 80 Kilometer von dieſem Garn benötigt, un einen einzigen Anzug fertigzuſtellen. Es iſt jedoch ohne wel teres möglich, das Kammgarn zu beſonderen Zwecken noc dünner zu ſpinnen, ſo daß erſt 100 Kilometer eines ſolchen Garnes ein Kilo wiegen. Der Wollſtoff, wie der Laie ſagt, iſt aus Streichgam hergeſtellt. Solches Garn iſt dicker als das Kammgarn, Eine Spinnmaſchine liefert am Tage eine halbe Million Meter Garn. Das ſind im Jahre je Maſchine 150 Millionen Meter Garn. Die Jahresleiſtung einer einzigen Spinnmg⸗ ſchine(Selfaktor) würde demnach ausreichen, die Erde vier mal zu„umgarnen“. Nun etwas aus der Weberei. Ein moderner Webſtuhl leiſtet in der Minute 100 bis 200 Schuß. Das heißt: In einer Minute fliegt das Webſchiffchen oder der Webſchützen 10h. mal, bei leichteren Syſtemen 200mal von einer Seite auf die andere. Das geſchieht mit einer Geſchwindigkeit von 2 bis 40 Stundenkilometern. Zur Herſtellung eines Anzuge⸗ werden 10 000 Schuß benötigt. Die Jahresleiſtung ein Webſtuhles mit 200 Schuß in der Minute beträgt theoretſſh 30 Millionen. Dabei legt der Webſchützen eine Strecke vo 75 000 Kilometern zurück. Er würde alſo in dieſer 30 faſt zweimal rund um die Erde fliegen können. Millionäre werden ſeltener Erſt jetzt veröffentlicht das amerikaniſche Schatzamt ein Statiſtik über die großen Einkommen in den Vereiniglen Staaten im Jahre 1934. Danach hat die Zahl der M lionäre ſehr erheblich abgenommen. Im Berichtsjahr wur, den nur noch 32 gezählt, 14 weniger als im Jahr zubot und natürlich bei weitem weniger als in den Zeiten da Proſperity; damals ging die Zahl der Millionäre hoch i die Hunderte. Die Zahl von 32 Millionären erſcheint ſelbſt für eure päiſche Verhältniſſe recht niedrig. Man darf aber nicht vet geſſen, daß in den Vereinigten Staaten nur der als Mil lionär gilt, der ein jährliches Einkommen von mindeſtenz einer Million Dollar hat, während man in Europa ſchol einen Menſchen Millionär nennt, wenn er eine Million Ver mögen beſitzt. Trotz der Abnahme der Millionäre war das Geſam einkommen in den Vereinigten Staaten übrigens geſtiegen Die Summe aller Einkommen betrug rund 12,5 Milliarden Dollar gegen 10,8 Milliarden im Jahre 1933. Die Bäuche werden kleiner. Auf Grund umfangreicher Feſtſtellungen aus den Jahren 1816 bis 1885, 1891 bis 1904 und nach 1930 wird in den Blättern für Vertrauensärzte der Lebensverſicherung in Ber⸗ lin mitgeteilt, daß die neu verſicherten Männer geringere Gewichte und Bauchumfänge aufweiſen als vor 30 b 50 Jahren, daß ſie dabei aber ebenfo breit und kräftig wie dieſe gebaut ſind. Als AUrſache hierfür ſieht man die Aus⸗ wirkungen des Sports und der Volksgeſundheitspflege, ſowie den Rückgang des Alkoholverbrauches an. Europas Land der Millionäre. Das kleine Danemark hat bei einer Einwohnerzahl von etwa 3,5 Millionen Menſchen, von denen etwa 15 Millionen Steuerzahler ſind, nicht weniger als an die 500 Millionär, Allerdings beſitzen nur drei von dieſen mehr als zehn Ml. lionen. Intereſſant iſt noch, daß Dänemark jenes Land i Europa iſt, in dem auf den Kopf der Bevölkerung die ek ſten Bücher geleſen werden. und in dem die meiſten Nadir“ hörer im Verhältnis zur Bevölkerungsziffer vorhanden ſind' In der Zahl der Fahrräder wird Dänemark nur noch vo N Holland, in der Zahl der Telefonanſchlüſſe nur noch von den Vereinigten Staaten verhältnismäßig übertroffen. 18 1 — e= 1 janz groß nerkt. Wi Nerfür, J Ibykus“ rliche dic aturwiſſe⸗ en Bäuche einer Nit te, wird z ſchillerſchg kte, daß h ien Worte muß, de em gerah⸗ pon Hum, tel“ ſchlog fer aben⸗ nächtlich weiß, da nſchaftlich m Himmz im letzt der unker a nun dez man in ausnahmz n wunde iſt aufg am Notz bkugel n Entgleiſi iſt, finde 4 Ballab⸗ ke Hang ben] Abet t, die gut Dichtung u ſteigem nialer 69 gangen Werk di die „Begzwif⸗ R. He. Wawel Tuchindu⸗ erfüllen, 15 2s werden ängsfäden 'otwendig iſt dera Kilo wie nzugsſtoß ötigt, um ohne wel ecken noch es ſolchen treichgam immgarn. e Milliog Millionen Spinnma⸗ Erde vier⸗ Webſtuhl In einer itzen 100⸗ Seite alf it von Anzug ing eine theoretisch trecke von eſer el ö zamt eim ereinigteg der Ml ahr wur ihr zuvol eiten e hoch in für eurb⸗ nicht ben, als Mil indeſten pa ſchol lion Vet, Geſam geſtiegen. killiard i Jahren Yin den in Ber⸗ ge ringete 30 bis iftig wie 1 Ale je, sou zahl vol Nillionen llionäte, 0 Radio⸗ 5 den ſind. och og von del! Vom Leben gemeisferf Von Maria Ibele. — II. Die Welt iſt, wie man ſie beguckt. Für Baron von Sauter iſt alles ſtumpf und grau, als er morgens erwacht. In echter Junggeſellenunordnung liegen die Gegen⸗ ſtände im Zimmer umher. Die Uniform hängt halb über dem breiten Klubſeſſel und riecht beißend nach Zigarren. Welke Blumen ſenken traurig ihre Köpfchen über den Tiſchrand. Die Lackſtiefel ſtehen, wie mit einander zür⸗ nend, in zwei verſchiedenen Richtungen. In echter mißlauniger Katerſtimmung erinnert er ſich, Bräutigam geworden zu ſein. „Potztauſend!“ Er muß lachen.„Oberleutnant Baron von Sauter— verlobt! Unglaublich! Wie einen doch die Stimmungen und Verhältniſſe abhängig machen!— Eigentlich, Oskar, kannſt du dir viel einbilden, die reiche Großkaufmannstochter gewonnen zu haben. Herrgott, wie glatt, wie ſchmerzlos hat ſich die„Choſe“ abgewickelt! Donnerwetter, Kameraden, jetzt habt ihr eure Wetten ſauber verſpielt; jetzt „Was, keine Beſuchszeit?“ hört er noch und die Türe fliegt auf, als wäre ſie aus den Angeln geſprungen. Feſch, das ſchwarze Pelzmützchen auf den blonden Lockenkopf geſtülpt, eine Menge kleiner Pak te im Arm, erſcheint Lizzi,„der Star vom Metropol.“ Mit auf⸗ geworfener Lippe, funkelnden Augen läßt ſie Oskar die Geſchenke, die er ihr in glücklich verliebten Stunden gebracht, klatſchend vor die Füße fallen und die Worte ſprudeln nur ſo aus dem kleinen Kehlchen. Der Knall⸗ effekt des Auftrittes iſt die„Gemeinheit“ ſeiner über⸗ rumpelnden Verlobung. „Wie ſchändlich! Alle Welt wußte es bereits— nur ich hatte keine Ahnung. Hab' es ja nicht glauben wollen, als es mir Max, der Clown, lächelnd erzählt.“ Weinend wirft ſie ſich über den Tiſch. Oskar ſchiebt die Pakete auf dem Boden mechaniſch mit dem Fuß zuſammen, pfeift gelaſſen vor ſich hin und betrachtet wohlgefällig ſeine kleine, erregte„Maus“. „Austoben laſſen!“ denkt er— er kennt ſie. Wütend klaubt Ligzi wieder alle Geſchenke auf.„Man kann nicht wiſſen, ob die Ausſprache nicht ſchief hinaus⸗ geht. Schließlich müßte ich gehen und die Sachen auch Roch zurücklaſſen.“ Zärtlich guckt ihr Oskar zu. „Biſt du alſo jetzt zu Ende, Lumpi?— Nun zur Rechtfertigung! Glaub' mir, ich war ſelbſt erſtaunt, als ich heute morgens als Bräutigam erwachte!“ „Weißt du, Oskar, es gibt einfach keine Entſchuldi⸗ gung, keine Ausrede! Wie nett war ich immer zu dir! Wie vernünftig hab' ich oft auf ein Geſchenk verzichtet, damit du dir ja nicht zu wehe tun brauchteſt. Für wen ſchlug ich das Engagement aus, das ſo gut bezahlt worden wäre? Alles deinetwegen!— Und die liebe Dankbarkeit? Wo iſt ſie? Auf alles in der Welt pfiff ich, wenn ich nur bei dir ſein konnte. Zu traurig, Liszi wird einfach geſtrichen, wegge wiſcht. Du wirfſt dich einer hochmütigen Großkaufmanns⸗ tochter an den Hals. Unfaßbar! Eines Tages raſt du dann im hochherrſchaftlichen Automobil an Ligzi vorbei und ſpritzſt dem armen Mädel den Schmutz in's Geſicht! Ja, ja, ſo ſeid ihr, ihr beſſeren Herren!— Aber weißt du, ich hab' ſchon auch noch eine Ehre, einen Stolz! Betteln um Liebe kommt der Star vom Metropol nicht — nein, ich mache ſelbſt Schluß.— So, heute noch nehme ich mein Engagement nach auswärts an.“ Sauter iſt auffallend ſchweigſam und überaus zu⸗ frieden, Lizzi wenigſtens bei ſich zu wiſſen. Das ein⸗ fache Ding iſt dem oberflächlich veranlagten Offizier doch mehr an's Herz gewachſen, als er ſich ſelbſt ein⸗ geſtehen will. Voll Koketterie wechſelt Lizzi die Laune, neigt das blonde Köpfchen zur Seite und ſieht Oskar ſchelmiſch an. Ihre runden Augen wandern ihm entgegen. „Alſo ehrlich— muß die Trennung wirklich ſein?“ „Set gut, ſef geſcheit, Lumpi! Ich hätte mich ja nie verlobt; aber ich brauche Geld. Gott, die alte und doch immer neue Offizierskalamität! Schau, Lizzi, mein ganzes, ſchönes Vermögen iſt verpulvert und einige Tauſende ſind dazu geborgt. Da lernte ich zufällig durch einen Kameraden den Unterhändler Kloiber kennen, den ich ſofort anvumpte— allerdings ohne Erfolg und doch auch mit Erfolg. Denn er gab mir den Rat, mich recht vermögend zu verheiraten.„Gut ge⸗ ſagt“— antwortete ich ihm—„aber wo ſchwimmt wohl ſo ein glänzender Goldfiſch?“...„Geben Sie mir einige Hunderter Proviſion und ich verſuche, Sie mit der ein⸗ zigen Tochter des bekannten Großkaufmanns Dieter, Fräulein Lo Hermborg, bekannt zu machen. Der Aus⸗ gang der Sache hängt ſelbſtverſtändlich von Ihnen ab, Herr Oberleutnant.“— Und ſo kam mein Schickſal. Bei einem öffentlichen Nachmittagstee wurde mir die Dame vorgeſtellt. Abends war feudale Geſellſchaft im Haus — und da geſchah es dann. Ich konnte eben nicht länger zuwarten. Die Gelegenheit zur Verlobung war bei dieſer Einladung zu günſtig und außerdem brauchte ich halt das Geld zu notwendig.“ Aufatmend ruft Lizzi:„Alſo keine nichts als Vernunft und Zwang!“ Ihre Seele iſt von einer großen Laſt befreit. Eine greifbare Stille iſt im Zimmer, aber nur ſekundenlang — And aus weiblich neugierigem Herzen fragt Liszi: „Du, Oskar, wie ſieht denn eigentlich deine Braut aus? Iſt ſie hübſch, groß, klein, ſchwarz, blond, was für Augen?“ „Nur langſam, Mausl! Sonſt vermag ich nicht mehr mitzudenken, viel weniger, ſie dir zu ſchildern. Sie iſt groß. ſchlank, ſchwarz...“ „Was ſchwarz?... Na, das war nie zugkräftig bei dir. Dann darf ſie ſehr viel im Beutel haben,“ unter⸗ bricht ihn Lizzi und lauſcht weiter andächtig zu. „Fräulein Lo hat große, dunkle Augen. Sie macht einen tiefernſten, ſchwermütigen Eindruck. Sie iſt ein ſeltſam veranlagtes Weſen. Ich weiß nicht, wie ich es dir am beſten erklären kann. In ihrer Nähe fühlt man ſich unangenehm beengt. Es iſt, als ſtände man nackt, hüllenlos da— alle Nachteile, alle Untugenden frei⸗ gelegt. Mein Geſchmack ſind die leichtlebigen, luſtigen Menſchen, die ſorglos, ſelig die freie glückliche Minute benützend, ihr Leben genießen ohne das ewig nörgelnde Warum und Wozu. Kurz geſagt, ich lieb' nur ein Mädel auf der großen, weiten Welt, und das iſt Ein Kuß erſtickt das letzte Wort. Lizzi jauchzt und iſt ſelig. „So und jetzt feiern wir zum Abſchied und zum Andenken an dieſe ſchmerzensreiche Verlobung ein kleines Feſt bei einer feinen Flaſche Wein und laſſen meine Braut, Fräulein Lo Hermborg, ſteigen!“ Strahlend bummeln zwei leichtſinnige Menſchenkinder dem Weinhauſe zu.— Sauters Katerſtimmung iſt voll⸗ kommen verſcheucht, die ganze Umgebung wieder hell und licht. Ja, ja, die Welt iſt wie man * Liebesheirat, ſie beguckt. d. Die franzigen, auf Büttenpapier gedruckten Ver⸗ lobungskarten wandern vom Haufe Dieters in alle Himmelsrichtungen. Ihre Wirkung miterleben zu dürfen, wäre ungemein intereſſant. Helle Freude, tiefe Freude, offener Neid, verſchloſſenes Grollen, altes löſen dieſe toten Blätt⸗ chen aus. Verärgert, einzig nur dem offiziellen Zwang nach⸗ gebend, mißgünſtig und doch von flammender Neugierde getrieben, erfreut, von echter, warmer Anteilnahme er⸗ füllt, wechſeln die Gratulationsbeſuche. Lo ſieht königlich aus. Das Glück hat ſie reifer ge⸗ macht. Gewandt, ſelbſtbewußt bewegt ſie ſich unter den Menſchen. Mit ſtolzen, leuchtenden Blicken ſtellt ſie den Beſuchern ihren geliebten Oskar vor. Seine ſtramme, von Geſundheit ſtrotzende Erſcheinung erregt Bewun⸗ derung und Neid. Sein nonchalantes Weſen gewinnt ſchnell die Herzen. Lo betrachtet aufmerkſam ſeine Mienen, ſeine Bewegungen. Sie wünſcht, ihn völlig verſtehen zu lernen, ſeine Gedankenwelt zu teilen. Ihr einziges Beſtreben iſt, ſich ihm anzupaſſen, ſelbſt auf Die bilden einen wichtigen Beſtandteil unſerer Klei⸗ ung. Es kommt nicht nur auf Kleid, Hut oder Mantel an, auch das Beiwerk muß mit viel Geſchmack nach gründ⸗ lichem praktiſchem Ueberlegen ausgeſucht werden. Es braucht auch kein koſtſpieliger Kleinkram in extravaganter Ausſtat⸗ tung zu ſein. Geſchmackvolle Schals, Taſchen und Garnie⸗ rungen ſind durchaus zu erſchwingen, beſonders, wenn man ſie ſelbſt anfertigen kann. Jedes Kleidungsſtück bekommt, durch farblich abgeſtimmtes Beiwerk harmoniſch ergänzt, die eigene Note. „Den gleichen Einfluß haben Handtaſchen, Handſchuhe und Gürtel, die manchmal einheitlich, aber auch aus ganz ver⸗ ſchiedenen Materialien zuſammengeſtellt werden können. Zum braunen Samtkleid ſieht eine braune Wildledertaſche mit einem zierlichen Verſchluß und einer Kette aus gold⸗ ähnlichem Metall ſehr gut aus. Ein kleiner Spitzenkragen aus Metallſpitze oder ein Goldledergürtel vervollſtändigt die Kombination von Gold und Braun. Ueberhaupt Gür⸗ tel. In allen Formen, ganz breit oder fein und ſchmal, ſpielen ſie eine bedeutende Rolle. Die Vorliebe für breite Gürtel an langen, gewandartigen Kleidern bringt phantaſie⸗ volle Verzierungen und Schnallen. Aber ein Zuviel kann in dieſem Fall mehr ſchaden, als man durch ſorgſam ausge⸗ dachte Feinheiten wiedergutmachen könnte. Aus handgehämmertem Kupfer gibt es aneinanderge⸗ reihte Platten und Verſchlüſſe. Kordeln, geflochten oder in kleinen Abſtänden mit einem großen, ziſelierten Knopf gehalten, ergeben den einzigen Schmuck des Anzuges. Perl⸗ ſtickereien aus Holz⸗ oder farbigen Glasperlen ſind eine farb⸗ lache Betonung des breiten, geſteppten Gürtels aus dem Stoff des Kleides. Ledergarnituren erſetzen jetzt die hellen Kragen und Manſchetten, die es faſt gat, aus Piqué. Glasbatiſt und anderen Waſchſtoffen gab. et man aber die zarten Lingerien nicht immer blütenweiß balten kann, hilft man ſich mit weichem Wildleder. Es zäßt ſich wie Stoff schneiden und verarbeiten Gezackte vder geſtanzte Ränder aut ichmalen Lederſtreifen geſchnürte Lanzen nd die einfachſte Act der Norzierung. Am ſchnell⸗ ſten geht der handgeſchnittene Franſenrand in gleichmäßi⸗ em Abſtand. Die Lederarten ſind leicht zu reinigen und rauchen auch nicht eingeheftet zu werden. Aus den Reſten läßt man paſſende Knöpfe dazu machen. So eine Garnitur, Kragen und Gürtel oder Manſchetten, kann von Kleid zu Kleid wandern, ſie wird nicht ſo ſchnell langweilig und ſieht immer nett und ordentlich aus. Neuartige Handſchuhe paſſen ſich dem Material der Taſchen und Mäntel an. So⸗ gar der Stoffhandſchuh wird wieder mehr geachtet. Mit großen Manſchetten und modernen Bieſen⸗ oder Knopfver⸗ zierungen aus Samt, Trikot oder Wollſtrickſtoff werden wirklich elegante Formen gearbeitet, die den Lederhand⸗ ſchuh vollkommen erſetzen. Clipverſchlüſſe ſind für breitere Mantelärmel gedacht; die Manſchette kann ſo mühelos über⸗ geſtreift werden. Breite Manſchetten ganz aus Pelz oder mit ſchmalen Pelzrollen beſetzt, gehören zum pelzbeſetzten Koſtüm oder Mantel mit dem gleichen Fell. Für das Nach⸗ mittagskleid gibt es weiche Wildlederhandſchuhe zur paſſen⸗ den Taſche. Der halblange und ellenbogenlange Abend⸗ handſchuh zeigt gefälligere Macharten. Kräuſeleien, Puffen, Loch⸗ verzierungen oder Stickereien mit Metall⸗ plättchen ſind hie beſonders angebracht. Das blümchen⸗ beſtickte Chif⸗ fontuch, die Taſche in Beu⸗ telform und die pliſſierte An⸗ ſteckblume ver⸗ vollſtändigen das Drum und Dran der abendlichen Eleganz. Wohin mit dem Schlüſſel? Kleine Handtaſchen und große Hausſchlüſſel haben noch nie ſo richtig zuſammenpaſſen wollen. Wir müſſen daran erwarten, mehr Liebe verwandelt ſich in beſinnende Vernunft und wird dte Gefahr hin, ihr perſönliches lauter Rührung, Ich zu verlieren. Vor ſie vollſtändig auf ihren eigenen Wert. Unbewußt ver⸗ ſchmilzt ſie ihr Ich immer mehr mit ſeiner Perſon. Aber Baron von Sauter merkt in ſeiner Oberfläch⸗ lichkeit nichts davon. Lo's anſchmiegendes, vertrauens⸗ ſeliges Weſen iſt ihm äußerſt bequem. Es macht die ge⸗ fürchtete Verlobungszeit wenig bindend und läſtig. Unruhig, ſehnend harrt Lo Tag für Tag der Stunde ſeines Beſuches entgegen. Mit vielerlei kleinen Arbeiten verſucht ſie immer, ſich die Zeit zu verkürzen. Oft⸗ mals überraſcht ſie Frau Dieter, wie ſie andächtig, mit feuchten, hungrigen Augen in die Ferne träumt, die Hand leicht um den Hinterkopf geſchlungen. Der Zu⸗ kunftsblick läßt Lo bereits ihre Wohnung, ihre Kinder ſehen. Im Geiſte lebt ſie Fahre, Jahre voraus. Ja, ſie iſt ſchon einmal geſtorben. Bewegt ſah ſie damals ihren Gatten gebrochen, troſtlos hinter ihrem Sarge wanken. Wohl zankt ſie ſich jedesmal tüchtig aus über ihr un⸗ ſinniges Luftſchlöſſerbauen, Verträumen und Zeitver⸗ ſchwenden, anſtatt etwas zu ſchaffen. Der Hauptgrund aber, ſich davon zu befreien, iſt Oskar, der das Gedanken⸗ vertiefen haßt, da es ſeiner Art unbegreiflich. Frau Dieter iſt direkt verjüngt und ſtets in roſigſter Laune. Das Bewußtſein, bei dem jungen Paare Vor⸗ ſehung geſpielt zu haben und noch dazu mit ſolch durch⸗ ſchlagendem Erfolg, ſtärkt ihren Lebenswillen ungemein und ſchmeichelt ihrer Eitelkeit. Der große Aufwand ebbt unmerklich ab. Die Hochzeits⸗ vorbereitungen werden mächtig beſchleunigt. Lo iſt herz⸗ lich froh darüber. Sie kann ihr neues Heim kaum mehr Frau Dieter Sauters Geldeinlage in die Fabrik und der Oberleutnant die Regelung ſeiner miß⸗ lichen Verhältniſſe. Egoiſtiſch arbeiten ſie alle auf ein Ziel, nichts ahnend von den hinterliſtig lauernden Ent⸗ täuſchungen. Lo's ſtrahlender Liebesfeiertag wird allmählich auch zum Gewohnheitsalltag. Die himmelſtürmende dadurch nur noch gefeſtigter. Seit einer halben Stunde ſteht Lo völlig ausgehfertig auf dem ſchneeigen Balkon. „Wo Oskar heute nur bleibt? Die gewohnte mili⸗ täriſche Pünktlichkeit läßt ordentlich zu wünſchen übrig!“ Das ſchwarze Samtkleid umſpannt innig, knapp ihren Körper. Ein breiter Pelz ſchützt die Schulter. Das kleine Hütchen ſitzt keck auf einem Ohr. Das Haar iſt zu einem lockeren Knoten geſchlungen und ſcheint durch Fülle und Schwere nach rückwärts zu ziehen. An der hochgeſchloſſenen Jacke iſt ein duftender Veilchenſtrauß befeſtigt. Die dunklen Umriſſe ihrer Geſtalt, der leuch⸗ tend weiße Schnee wirken eigenartig maleriſch in den Kontraſten. Suchend durcheilen Lo's Augen die Paſſanten. Da— endlich entdeckt ſie Oskar, langſam ſchleppenden Ganges, den Uniformkragen hoch aufgeſchlagen, ſo gar nicht nach ſeiner Art. Sie erſchrickt. Ihre Hand fährt zum Herzen. „Hoffentlich täuſche ich mich! Bei Gott, es wird ihm doch nichts Unangenehmes untergekommen ſein!“ Flink eilt ſie zur Treppe hinaus und fliegt ihm bereits bei den letzten Stufen um den Hals. Zärllich ſtreichelt ſie ihm über die Hand.„Beſter, was iſt denn heute mit meinem übermütigen Oskar? Du biſt bleich— hoffent⸗ lich wirſt du mir nicht krank!“ Oskar ärgert ſich wütend, daß er ſich auf der Straße ſo gehen gelaſſen, daß ihn ſein Ausſehen verriet— und polternd antwortet er:„Nichts, Lo, danke, nichts als etwas überanſtrengt im Dienſt und ein wenig dumpfes Kopfweh.“ Mit größter Vorſicht weicht er all' ihren Fragen aus.. Lo ſchleppt gleich Aſpirin und Waſſer herbei. Um ſich ſelbſt nicht Lügen zu ſtrafen, ſchluckt er eine von den ſalzig ſchmeckenden Tabletten. „Aber jetzt verzeih', Kind, auf Aſpirin muß man ein kleines Nickerchen machen. In zwanzig Minuten zeigt ſich die Wirkung und dann beſorgen wir gemeinſam die Einkäufe.“ Seine Wünſche ſind ihr Amen. Glücklich lächelnd ver⸗ läßt ſie den Bräutigam. Oskar aber ſtreckt ſich.„Gottlob, jetzt habe ich wenig⸗ ſtens meine Ruhe. So eine verfluchte Dummheit, mir; Aſpirin anzubieten— und ich habe alles fein ſäuberlich geſchluckt.“ Vorſichtig ſtreift er den Vorhang beiſeite, zieht einen lila Brief aus der Taſche und lieſt, ſich dabei nachläſſig auf die Lehne des Polſterſeſſels ſetzend, die wenigen Zeilen: „Mein lieber Oskar! Zur Hochzeit möchte ich Dir viel Gutes und Schönes wünſchen. Allein ich bringe es nicht über mich. Ich vermag es immer noch nicht zu faſſen, daß ich Dich verlieren muß. Wie glück! ſind doch din geldſchweren Menſchen! Sie hab 15. Recht, ich ein Gluck zu bauen, während unfſereins nur immer der Zaungaſt bleibt. Quatſch! Schäm' dich, Lizzi, melancholiſch zu werden! Das Leben iſt doch ſo prächtig und lebenswert. Oskarl, wie Dein Leben nun auch kugeln möge, vergiß nie Deinen Lumpi. uliſel Schluſſel⸗ bündel in eine etwas ge⸗ fälligere Form zu brin⸗ gen. Die ſteifen Leder⸗ hüllen mit Reißverſchluß tragen noch mehr auf und laſſen das Ganze noch ungraziöſer wirken. Für die elegante Taſche iſt ein weicher Wildle⸗ derbeutel oder ein Be⸗ hälter in Quaſtenform das Richtige. Aus Wild⸗ lederreſten wird eine paſſende Glockenform zu⸗ geſchnitten und mit feſtem Perlgarn oder ſchmalen Lederſtreifen genäht. Die kleine Oeff⸗ nung genügt zum Hin⸗ und Herziehen der an einem Ring befeſtigten Schlüſſelſchnur. Text und 15 (2), Hildegard Hoff: mann. 5 enkel, ae e 5 0 Sperrt und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. Die Ergebniſſe des Sonntag waren: 08 Mannheim— Käfertal ausgef. Friedrichsfeld— Ilvesheim 0: 1 Phönix— Neulußheim 1:2 Feudenheim— Heddesheim 2:1 Seckenheim— Rheinau 0:1 Ueble Machenſchaften von gewiſſer Seite gaben Ver⸗ anlaſſung, daß die Seckenheimer Mannſchaft nicht in der vorſonntäglichen Beſetzung antreten konnte. Bedingt durch Fehlen einzelner Spieler mußte die Mannſchaft faſt in allen Teilen der Beſetzung geändert. Dazu kam noch der erlittene moraliſche Schaden, ſodaß es wirklich nicht Wunder zu nehmen war, wenn die Blau⸗weißen nicht mit klaren Köpfen bei der Sache waren. Rheinau wußte rein gar nichts zu zeigen und wenn die Gäſte zu einem knappen O0:1⸗Sieg gekommen ſind, dann deshalb, weil oben angeführte Gründe von entſcheidender Bedeutung waren. Hätte die Seckenheimer Mannſchaft in der Auf⸗ ſtellung wie gegen 08 antreten können, dann wäre es um die Rheinauer geſchehen geweſen. Aber ſo—— Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Sp. Vg. Sandhofen 15 8 5 2 31:21 21 Bf Tu. R. Feudenheim 15 8 4 3 37:29 20 Olympia Reulußheim 15 9 1 5 41:32 19 SC. Käfertal 14 8 2 4 8 18 Alem. Ilvesheim 15 2 4 4 3225 18 Germ. Friedrichsfeld 16 7 3 6 24:25 17 08 Hockenheim 14 5 6 3 29:24 16 Phönix Mannheim 14 6 3 5 24:21 15 Heddesheim 16 4 8 9 21:36 11 08 Mannheim 13 4 1 8 22:31 9 Vg. Seckenheim 15 2 3 10 17:40 7 Rheinau 16 3 1 12 21:45 7 Morgen ſpielen: 08 Mannheim— Feudenheim Sandhofen— Neulußheim Phönix— Käfertal Rheinau— Heddesheim Hockenheim— Ilvesheim Friedrichsfeld— Seckenheim Spannende und überaus intereſſante Kämpfe lie⸗ ferten ſich Friedrichsfeld und Seckenheim ſchon immer. Es ſteht daher zu hoffen, daß auch das morgige Spiel keine unrühmliche Ausnahme macht. Friedrichsfeld hat in der diesjährigen Saiſon ſehr unterſchiedliche Leiſtun⸗ gen gezeigt. Auf eine Bombenniederlage folgte wieder ein glänzender Sieg. Mehr als unberechenbar iſt die Mannſchaft. Handball der Gauklaſſe. Spv. Waldhof— Tgd. Ketſch 3:3 VfR. Mannheim— To. 62 Weinheim 8:8 To. 98 Seckenheim— Ty. Ettlingen 8:8 Ein entſcheidendes Spiel in der Handballgauklaſſe iſt das Spiel Spo. Waldhof— Tgd. Ketſch. Das Treffen findet ſchon vormittags 11 Uhr ſtatt. Für Wald⸗ hof gilt es, die Punkte aus dieſem Spiel zu halten und damit wäre die Meiſterfrage entgültig geklärt. Wald⸗ hof wird das auch tun und iſt als Sieger anzuſprechen. Anders iſt es beim Spiel VfR. Mannheim— To. 62 Weinheim. Hier haben wohl die VfR.⸗Mannen den eigenen Platz zum Vorteil. Trotzdem müſſen ſie auf der Hut ſein, denn die Weinheimer Mannſchaft iſt flink und wird ſich nicht ſo leicht überfahren laſſen. In Seckenheim treffen die Alptäler Turner aus Ettlingen ein. Beide Mannſchaften lieferten ſich im Vor⸗ ſpiel einen erbitterten Kampf und endete dieſes Treffen in Ettlingen 8:8. Morgen wollen die 98er ihren Platz⸗ vorteil ausnützen und Ettlingen die Abholung der Punkte nicht ſo leicht machen. Da nach derzeitiger Spielſtärke die Mannſchaften einander gleich ſind, iſt ein harter Kampf um die Punkte zu erwarten. Nur der Platz⸗ vorteil kann den Einheimiſchen den Sieg bringen. Auswärtiger Sport Im Fußball ſtehen in zahlreichen deutſchen Gauen entſcheidende Begeg⸗ nungen bevor. In Süddeutſchland erfährt das Programm mit Rückſicht auf das in Worms zum Austrag kommende Repräſentatioſpiel Südweſt— Württemberg eine kleine Ein⸗ ſchränkung, ohne dadurch aber eine Einbuße zu erleiden. In Mannheim und Nürnberg ſtehen ſogar Großkämpfe bevor, und zwar ſpielen hier SV Waldhof— VfR Mannheim und I. FC Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth. Im einzelnen ſieht das ſüddeutſche Programm folgendermaßen aus: Gau Südweſt: F Saarbrücken— Eintracht Frank⸗ furt, Union Niederrad— Kickers Offenbach. Gau Baden: VfR Mannheim— SW Waldhof, Frei⸗ burger FC— Karlsruher FV, VfB Mühlburg— Amicitia Viernheim. Gau Württemberg: VfB Stuttgart— SW Feuer⸗ bach, Sportfreunde Stuttgart— F Zuffenhauſen. Gau Bayern: 1. Fé Nürnberg— Sp⸗Vgg Fürth, Bayern München— 1860 München, BC Augsburg— Wacker München, Fc München— FC Schweinfurt. Im Reich ſtehen einige für die Meiſterſchaft 550 wichtige Begegnungen zur Entſcheidung, und zwar Benrath— Fortuna Düſſeldorf am Niederrhein und Hertha BSc— Minerva 93 Berlin. Bemerkenswert iſt, daß bei dieſen Spielen die vorausſichtlichen Meiſter Fortuna und Minerva weitaus beſſer ſtehen als ihre Rivalen. Im Handball kann in zwei ſüddeutſchen Gauen die Entſcheidung fallen. In Südweſt wird Polizei Darmſtadt im Falle eines Sieges in Frankfurt gegen den FS die Meiſterſchaft nicht mehr zu nehmen 1. und im Gau Baden verhält es ſich ebenſo, wenn Waldhof zu Hauſe gegen Ketſch e olgreich bleibt. Die beiden württembergiſchen Titelanwärter, TV Altenſtadt und Tgeſ. Stuttgart, ſtehen vor ſchweren Spielen, während in Bayern be München und die Sp⸗Vgg Fürth vor neuen Siegen ehen. . 2 r — ů—ů— e ere ee eee, eren.— eee N N de 5 Wönne b N ce V WV 8 8 N SN Sd 0 Beginn der Skiwettbewerbe Gutes Abſchneiden der Deutſchen. Garmiſch- Partenkirchen, 7. Februar. Am zweiten Tage der Olympiſchen Winterſpiele hatte das heftige Schneetreiben aufgehört. Sehr zur Freude der Bobfahrer und auch der Eisſportler war das Thermometer in der Nacht auf ſechs Grad unter Null geſunken. Am Morgen des Freitag lag das Werdenfelſer Land im ſchön⸗ ſten Winterſonnenglanz, undnun erſt erlebten die Beſucher aus aller Welt, die ſchon frühzeitig wieder zu den Kampf⸗ ſtätten unterwegs waren, die ganze Schönheit dieſes Fleck⸗ 15185 deutſcher Erde. Unter ſtarkem Beſucherzuſtrom wur⸗ en die Eishockeyſpicle im Eisſtadion und auf dem Rieſſerſee fortgeſetzt. Im Eis⸗ ſtadion holten ſich Kanada und Amerika den zwei⸗ ten Sieg, Kanada über Lettland mit 11:0, Amerika über die Schweiz mit 3:0. Auf dem Rieſſerſee ſchlug die Tſchechoſlowakej Belgien mit 510. Es ſpricht für die Begeiſterung der Schlachtenbummler, daß ſie dem erſten Wettbewerb der Winterſpiele, dem Abfahrkslauf für Frauen und Männer, in hellen Scharen zuſtrömten. Schon in den erſten Morgen⸗ ſtunden rückten ſie mit und ohne Skier zum Kreuz loch, wo ſich 1719 Meter hoch der Start zur Abfahrt be⸗ fand. Die Kreuzeckbahn hatte einen Maſſenbetrieb zu be⸗ wältigen. Auf allen Teilen der Abfahrtsſtrecke, die in ſtetem Wechſel über Hänge, ſteile Buckel und freie Flächen führte, hatten ſich, dicht vermummt, die Schauluſtigen eingefunden, Mit Spannung verfolgten ſie den ſchwierigen Lauf, bei dem die Teilnehmer durch Fähnchen gebildete Pflichttore zu paſ⸗ ſieren hatten, um allzu großes Schußfahrten zu vermeiden. Den Beginn machten die Läuferinnen. Die Hoffnung der Deutſchen, Chriſtl Cranz, hatte das Pech, zu ſtürzen. Immerhin erreichte ſie noch den ſechſten Platz. Die beſte Zeit fuhr die Norwegerin Laila Schou⸗ Nilſen mit 5:04 Minuten. Aber ſchon an zweiter Stelle kam eine Deutſche: Liſa Reſch, die nur vier Sekunden mehr gebrauchte, wie ſich überhaupt unter den erſten ſechs, die durch das Ziel gingen, vier Deutſche befanden. Bei den Männern war ebenfalls ein Norwe⸗ ger, Birger Ruud, der Beſte. Hier fuhren die Deut⸗ ſchen Pfnür und Lantſchner nach ihm die beſte Zeit heraus. Der Wettbewerb ſelbſt wird zuſammen mit dem Vorlauf nach einem komplizierten Punktſyſtem gewertet, bringt alſo allein noch keine Entſcheidung. Der verhängnisvolle Steilhang Der Start der Frauen lag unterhalb des Startpunktes der Männer, nachdem dieſe vorher einen Steilhang zu paſ⸗ ſieren hatten. Wenig ſpäter mußten auch die Frauen über einen Steilhang, der vielen Läuferinnen zum Verhängnis wurde. Die Fahrt verlief quer zum Hang. In der Mitte des Hanges war ein Pflichttor aufgeſtellt, das aber die Fahrt nicht allzu ſehr hemmte. An dieſem Steilhang ſtürzte die Italienerin Paola Wieſinger und trudelte den Abhang hinab. Sehr ſauber fuhr Käthe Graſegger. Sie ſchwang vor dem Tor etwas ab und ſauſte im Schuß weiter. In tollkühner Fahrt nahm Liſa Reſch dieſe ahrpplte Stelle. Die deutſche Meiſterin Ehriſtl Cranz kam ſehr ruhig und beherrſcht, aber in einer unheimlichen Geſchwin. digkeit bis zum Tor. Sie ſtemmte kurz ab, um zu brem⸗ ſen und paſſierte das Tor hervorragend. Anſchließend über⸗ holte ſie die Engländerin Keßler, die bereits dreimal ge⸗ ſtürzt war, im Schuß. Nachdem Chriſtel Cranz den Abhang gemeiſtert hatte, hatte ſie bereits eine Zeit heraus⸗ geholt, die von keiner Teilnehmerin mehr erreicht wurde. Unterhalb des Steilhanges aber ſtürzte die Freiburgerin, ſie verlor eine halbe Minute und das koſtete den Sieg. Einen ganz anderen Stil als die al⸗ pinen Abfahrtsläuferinnen Mikteleuropas zeigte die Nor⸗ wegerin Laila Schou-⸗Nilſen. Breitſpurig, hockend, ohne zu ſchwingen nahm ſie den Steilhang. Die Italienerin Eri⸗ velli ſtürzte am Steilhang zweimal und raſte dann in die Juſchauermenge. Nur ein Sturzhelm, den übrigens alle Italienerinnen tru⸗ gen, bewahrte ſie vor Schaden. Sehr ſicher und ſchmalſpurig nahm die Schweizerin Erna Steuri die Strecke. Nach einer Pauſe von 10 Minuten ſtarteten die Män⸗ ner. Ganz ausgezeichnet ſpurte Guſtav Lantſchner, der auch den Steilhang ohne zu ſchwingen glatt nahm. Birger Ruud, der ſpätere Sieger, ſtand ihm hier kaum nach. Vorſichtig, auf Sicherheit fahrend, mit Schwüngen kam der deutſche Meiſter Franz Pfnür den Abhang hinab. Breitſpurig nahm ihn der Norweger Per Foſſum. Der Engländer Ri⸗ dell ſtürzte und mußte abtransportiert werden. N — 1 = 3 22 ,,, e ,, J,, ,,, 2 r 2 2 ß , 2 2 2 e een WN Am Freitagnachmittag wurde das Programm der Olym⸗ piſchen Winterſpiele erneut vom Eishockey beherrſcht. De Stimmung in Garmiſch-Partenkirchen iſt nach wie vor die denkbar beſte, und die zahlreichen Beſucher aus Nah und Fern, die überwiegend am Vormittag dem Abfahrtslauf beigewohnt hatten, fanden in den Nachmittagsſtunden Ge⸗ legenheit, im olympiſchen Eishockey Stadion und auf dem Rieſſerſee auch die Eishockey⸗Spiele zu ſehen. In den Spfe⸗ len ſiegte Deſterreich über Polen mit 2:1(0:0, 0% 2:1), Ungarn über Frankreich mit 3:0(00, 10, 2:0) und England über Schweden mit 1:0(10 0:0, 0:0). Man kann jetzt ſchon ſagen, daß die Ungarn ſich hi zur Vorentſcheidung durchgekämpft haben, ebenſo wie gg. nada am Vormittag. Im Laufe des Nachmittags wurde bekonntgegeben, daß die Bobrennen um jeweils einen Tag verlegt werden. Deutſchland ſchlägt Italien Das zweite Eishockey Borrundenſpiel 3:0 gewonnen. Das Vorrundenſpiel im Eishockey Deutſchland— Jg. lien, das am Freitagabend im Eishockey Stadion in Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen ſtattfand, geſtaltete ſich zu einem ein. wandfreien Erfolg der deutſchen Mannſchaft. Die Deutschen waren von vornherein die Stärkeren and konnten diesmal im Gegenſatz zum Vortage unbehindert ihr Können enll⸗ ken. Der erſte Spielabſchnitt brachte gleich das erſte deu, ſche Tor. Die Ikaliener konnten zu keinem erfolgreichen Gegenſchuß kommen und wurden im weiteren Verlauf im mer wieder in die Verteidigung gedrängt Auch der zweile Spielabſchnitt endete 1:0 für Zeutſchland. Alle italieniſchen Anſtrengungen konnten es nicht verhindern, daß unſerk Mannſchaft es auch noch im letzten Abſchnitf auf ein we keres Tor brachte, während den Italienern ſeibſt der Ehren. kreffer berſagt blieb Das Spielergebnis, das mit ſtürmiſcher Begeiſterung aufgenommen wurde. lautete alſo 3:0(110, 1:0, 1:0). Die Tabellen ergeben jetzt folgendes Bild: Gruppe A Spiele Tore Punkte Kanada 2 19:1 4:0 Oeſterreich 1 21 20 Lettland 1 1214 0˙2 Polen 2 2:10 0˙4 uppe B USA 2 4:0 40 Deutſchland 2 351 2:2 Schweiz 1 0˙3 0¹2 Italien 1 0:3 0·˙ Gruppe C Ungarn 2 14:2 4.0 Tſchechei 1 5:0 2.0 Frankreich 1 03 0·˙2 Belgien 2 2:16 0¹˙4 Gruppe D gland 1 1:0 2.0 Schwed.. 2 21 225 Japan 1 0˙2 0¹2 Der deutſche Zweierbob mit Gran und Brehme in da Zielkurve der Olympia⸗Bobbahn. — Im Rugby werden innerhalb der ſüddeutſchen Grenzen am Sonntag drei Spiele ausgetragen, und zwar treffen aufeinander TV Aſchaf⸗ ſenburg— Frankfurter TV 1860, BSc 99 Offenbach— Haſſia Hanau und RG Heidelberg— RC Pforzheim. Im Schwimmen iſt als intereſſanteſte Veranſtaltung der Klubkampf zwiſchen den beiden führenden Vereinen der Schwimmerhochburg Mag⸗ deburg, Hellas und Magdeburg 86, zu erwähnen.— Ein reichsoffenes Schwimmfeſt mit umfangreicher Wettkampffolge veranſtaltet an beiden Tagen des Wochenendes der Kaſſe⸗ ler SV 98.. Im Ringen begann am Mittwoch in Berlin ein großes Dreiländer⸗ Turnier zwiſchen Schweden und Finnland ſowie zwei deutſchen Vertretungen. Als fünfte Mannſchaft beteiligt ſich noch eine Vertretung der Reichshauptſtadt an dieſen Kämp⸗ fen. Bei den ſüddeutſchen Mannſchaftskämpfen ſind jetzt die Begegnungen in den einzelnen Gauen ſoweit gediehen, daß am Sonntag bereits mit den Endkämpfen um die Gau⸗ titel begonnen werden kann. Ringer mannſchaftskämpfe Der badiſche Mannſchaftsmeiſter im Ringen wird auß eine recht umſtändliche Art und Weiſe ermittelt. Augen. blicklich kämpfen in zwei Gruppen noch acht Mannſchaften, und zwar in der Gruppe Nord die Bezirksmeiſter und Bezirkszwun von Mannheim und Karlsruhe und in der Gruppe Süd die Meiſter und Zweiten del Bezirke Freiburg und Konſtanz. Innerhalb der bee den Gruppen tragen zunächſt die Bezirksmeiſter Vor⸗ und Rückkampf aus, ebenſo die Bezirkszweiten. Der verlieren Bezirkszweite ſcheidet vollkommen aus, während der ſie gende Bezirkszweite noch einen Stichkampf mit dem verlie renden Meiſter auszutragen hat. So bleiben am Schluß aus jeder Gruppe zwei Mannſchaften übrig, die die Schluß runde um die badiſche Meiſterſchaft beſtreiten. In der Gruppe Nord endete das erſte Zuſammentle, fen der Bezirksmeiſter mit einem Sieg von Eiche San? hofen über Germania Bruchſal. Der letztjährige Gaumen ſter behielt mit 12:7 Punkten die Oberhand. Mit dem gle⸗ chen Ergebnis verlor der KSV Wieſenthal gegen den 86 Mannheim, ſo daß anzunehmen iſt, daß Wieſenthal zun erſt ausſcheiden muß. N F ß W 8 W e s NN We e e 2 . 2 2 2 ieee W Nah und ahrtslauf iden Ge⸗ auf dem en Spie. (0 0, 040, 0:0, 110, 1:0(%, n ſich biz wie Kg. eben, daß erlegt nnen. — Ita. in Gar- iem ein. Jeutſchen diesmal n enffal. ſte deu, greichen lauf im, r zweile ieniſchen unſere ein we. Ehren. irmiſcher 5:0(110. wird auf Augen ſchaften,. ſter und sruhe iten der der bel“ Or⸗ Und f lierende ber ſie, i verlie- Schluß Schluß „Der 29. Ja⸗ nuar 18866 iſt der Tag, an dem meine Erfindung patentrechtlich ge⸗ ſchützt wird. Die⸗ ſes erſte Patent auf einen fertig⸗ geſtellten und praktiſch brauch⸗ baren Motorwa⸗ gen iſt zum Geburtsſchein des neuzeitlichen Motorwagens geworden.“ So ſchreibt Carl Benz in ſeinen Erinnerungen. Der Geburtsſchein in Form der deutſchen Patentſchrift mit der Nummer 37435 wurde ausgeſtellt für den erſten Kraft⸗ wagen mit Gasmotorenantrieb der Welt. Am 29. Januar 1936 feierte der Kraftwagen ſeinen 50. Geburtstag. Welch ein Weg wurde in dieſen 50 Jahren zurückgelegt! Der erſte Kraftwagen fuhr mit einer Stundengeſchwindigkeit von 12 Kilometern, heute beträgt der abſolute Weltrekord 485 Kilometer. Der erſte Kraftwagen fuhr auf einem Hofe kaum eine Stunde ohne Unterbrechung; heute laufen die ſerienmäßigen Kleinwagen bei jeder Witterung und unter allen Verhältniſſen ohne Unterbrechung mehr als 10000 Kilometer und länger als 100 Stunden. Damals mußte der Motor immer wieder nachgeſehen werden; heute ſchnurrt der Motor des deutſchen Kleinwagens Stunde um Stunde. Unter der Haube im Zylinder bewegen ſich uner⸗ müdlich die Leichtmetallkolben. Jeder einzelne von ihnen hat einer Geſamtbelaſtung von 100 Kilogramm und mehr ſtandzuhalten, ganz zu ſchweigen von den Hitzegraden und der Reibung, und doch ſind ſie nur ſo groß wie eine Kaffee⸗ taſſe. Der erſte brauchbare Kraftwagen wog 1000 Kilo, und ſein Motor hatte 4 PS.⸗Leiſtung, ſede PS. war mit 250 Kilo belaſtet. Der Rennwagen von heute wiegt nur noch 750 Kilo, ſein Motor entwickelt 300 PS., jede PS. iſt alſo nur noch mit 2,5 Kilo belaſtet. In den 50 Jahren ſeines Lebens wurde alſo das Gewicht pro PS.⸗Leiſtung auf ein Hundertſtel geſenkt, dafür ſtieg die Motorenleiſtung auf das 15fache. In dieſem Vergleich offenbart ſich nicht nur die techniſche Entwicklung, er beweiſt auch, daß der Kraftwagen neben ſeiner techniſchen Zuverläſſigkeit ein Höchſtmaß von Wirtſchaftlichkeit erreicht hat. Der deutſche Kraftwagen fährt „Angekurbelt“ wurde er erſt richtig im neuen Deutſch⸗ land. Nichts kennzeichnet den fortſchrittlichen Geiſt und die zielſichere Energie der nationalſozialiſtiſchen Regierung beſ⸗ ſer als der Strom neuer Kraftwagen, der von Tag zu Tag, pon Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr ſich auf die deuk⸗ ſchen Straßen ergießt. Man muß ſich das vergegenwärti⸗ gen: 42 000 Perſonenwagen wurden im Jahre 1932 er⸗ Gabe— wie überwältigend iſt dagegen das Ergebnis des ahres 1935, wo mehr als 200 000 Perſonenwagen die Fa⸗ brikhallen verließen. Dieſe Entwicklung läßt erkennen, wie in den letzten drei Jahren der Kraftwagen gefördert worden iſt. Wem dieſer Vergleich noch nicht ſinnfällig erſcheint, dem ſei verraten, daß im Jahre 1932 in Deutſchland 490 000 Perſonenwagen im Betrieb waren, heute dagegen faſt eine Million! In drei Jahren einer ſyſtematiſch betriebenen Motoriſierung wurden alſo mehr Kraftwagen neu gebaut, als vor drei Jahren überhaupt in Betrieb waren. Statt der damals 810 600 Krafträder laufen heute weit mehr als zine Million, anſtatt 1,3 Millionen Kraftfahrzeuge 2,251 Anſtatt an ſiebenter Stelle hinter England, Frankreich und Schweden ſteht Deutſchland heute hinter den ſtark motori⸗ ſierten Ländern, Vereinigte Staaten, Kanada und Eng⸗ land, an vierter Stelle. Darin kommt die Entwicklung des deutſchen Kraftwagens ſprechend zum Ausdruck. Oder dar⸗ 10 Ein Werk hat eine Jahresproduktion von mehr als 100 000 Kraftwagen, ein anderes kann ſein 300 000. Kraft⸗ rad fertigſtellen. Und noch ein Beweis: Der Umſatzwert der Kraftwagenproduktion betrug im Jahre 1932 etwa 300,5 Millſonen RM, dagegen im Jahre 1935 rund 1033 Millionen RM. Welchen ungeheuren Antrieb hat doch die 1 1 5 deutſche Wirtſchaft durch die Motoriſierung er⸗ alten, welchen Anteil hat die Kraftwageninduſtrie an der Inbetriebnahme ſtillgelegter Werke, an der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeitl Technisch und wirtschaftlich leiſtungsfähig Und die Gründe dieſer beiſpielloſen Entwicklung? Sie 1150 auf vielerlei Urſachen zurück. Was im allgemeinen für die Motoriſierung getan wurde, tritt noch jeden Tag ſinnfällig in Erſcheinung. Das begann vor drei Jahren da⸗ mit, daß man endgültig Schluß machte mit der Ideologie, das Kraftfahrzeug ſei ein Vorrecht der Reichen und Auto⸗ fahren ein unerhörter Luxus. Dazu kamen die vielen Er⸗ leichterungen, ferner die energiſchen Maßnahmen zur För derung des Straßenbaues und des Kraftfahrſportes. Ob es ſich um Siege deutſcher Rennwagen handelt oder Ge⸗ ländefahrten, ſie wurden zu einer ſchweren Bewährungs⸗ probe für das deutſche Kraftfahrzeug und trugen dazu bei, das Kraftfahrzeug volkstümlich und begehrenswert zu machen. Aber alle Maßnahmen einer wohlwollenden Regierung hätten erfolglos bleiben müſſen ohne die Unterſtützung einer einſatz⸗ und opferbereiten Induſtrie. Man muß dieſe Tat⸗ ſache hervorheben, denn hier liegt zugleich der Schlüſſel für die zukünftige Entwicklung. Mit dem Erfolg des Jahres 1935 iſt die Entwicklung nicht abgeſchloſſen, vorausgeſetzt, daß zwei Grundſätze gültig bleiben: Jedes neue Fahrzeug muß techniſch eine Spitzenleiſtung ſein und ſich durch größte Wirtſchaftlichkeit auszeichnen. Niemals hätte die Motori⸗ ſierung Deutſchlands ſich in dieſem Maße vollziehen können, wenn nicht der deutſche Wagen ein Höchſtmaß von techni⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Leiſtungsfähigkeit in ſich ver⸗ eint hätte. Schlechte Ware wird nicht gekauft, und ſchlechte Kraftwagen können die Motoriſierung nicht vorantreiben. Die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie hat das Erbe des großen Konſtrukteurs Carl Benz wohl gehütet. Sie ſchuf jenen Kleinwagen, der mehr als 100 Stunden und mehr als 10 000 Kilometer über die Landſtraßen fährt, ohne daß die Neparaturwerkſtatt bemüht werden muß; und jenen Rennwagen, der auch im vergangenen Jahre in Europa eine unvergleichliche Siegesſerie feierte. Sowohl der Kleinwagen wie der Rennwagen ſind typiſch für die geſamte Induſtrie: Die techniſche Entwicklung hat mit dem Tempo der Motoriſierung ſtandgehalten und ihr Tempo eigentlich erſt be⸗ ſtimmt. Das iſt entſchei⸗ dend, und die andere Tatſache, daß die tech⸗ niſche Entwicklung nicht ſprunghaft mit den un⸗ ausbleiblichen Rückſchlä⸗ gen verlief, ſondern ſyſte⸗ matiſch ein Fahrzeug ent⸗ wickelte, deſſen Motor ein Höchſtmaß von Leiſtung bei einem Minimum von Brennſtoffverbrauch ga⸗ rantiert, bei dem durch weitgehende Gewichtsver⸗ minderung und Steige⸗ rung der Motorenleiſtung eine erhebliche Steigerung der Geſchwindigkeit er⸗ zielt wurde, das in ſei⸗ ner Ausſtattung den weit⸗ gehenden Anſprüchen des Kulturmenſchen genügt, ohne das dieſer Aufwand in Luxus ausartet. Aualitätsſteigerung und Koſtenſenlung Nur jenes Fahrzeug iſt wirtſchaftlich, das ein Höchſtmaß von Leiſtung bei geringſten Koſten er⸗ zielt, und zwar immer ſo, daß der Nutzen aus der Leiſtung größer iſt als die Koſten. Dieſe Wirt⸗ ſchaftlichkeit zeichnet den deutſchen Kraftwagen von heute aus, und nur ſo konnte er ſich in Deutſch⸗ land aber auch im Aus⸗ lande durchſetzen. Quali⸗ tätsfteigerung bei gleich⸗ zeitiger Koſtenſenkung— unter dieſem Leitwort ſtand die Arbeit in den Konſtruktionsbüros. In welchem Umfange das er⸗ reicht wurde, zeigt fol⸗ gende Gegenüberſtellung: Seit dem Jahre 1913 iſt der Preis für Perſonen⸗ wagen um rund 51 Pro⸗ zent geſenkt worden. Der Preisabbau zwiſchen 1932 und 1935 beträgt allein 18,8 Prozent. Und das trotz ſtändiger Steigerung des Gebrauchswertes durch verbeſſertes Material, techniſche Vervollkommnung und beſ⸗ ſere Ausſtattung bei gleichzeitigem Anſteigen der Rohſtoff⸗ preiſe. Am 16. Februar wird in Berlin die diesjährige Große Automobil⸗ und Motorrad Ausſtellung eröffnet werden! Schon jetzt weiß man, daß der äußere Erſolg der Aus⸗ ſtellung geſichert iſt. Aber man darf von ihr auch durch⸗ greifende Wirkungen auf die weitere Entwicklung der Motoriſierung erwarten; denn was auf der Ausſtellung zus ſehen ſein wird— ein Ueberblick über die im letzten Jahre erzielte Fortſchritte auf allen Gebieten des deutſchen Kraft⸗ fahrzeugbaues— berechtigt zu der Hoffnung, daß die In⸗ duſtrie die Vorausſetzungen geſchaffen hat, damit noch mehr Kraftfahrzeuge über die deutſchen Landſtraßen rollen. Freie Bahn dem Kraftfahrzeug! Seit Jahrzehnten wurde dieſer Ruf in Deutſchland erhoben und verhallte ungehört. Der Erfinder des Kraftwagens kämpfte gegen den Unverſtand ſeiner Zeit, wie immer umwälzende Neue⸗ rungen erbitterten Widerſtand fanden. Seit drei Jahren findet der Ruf ſtarken Widerhall. Freie Bahn dem Kraft⸗ fahrzeug! Die Regierung erhebt den Ruf zur Forderung und zum Verſprechen zugleich und beſeitigt alle Feſſeln. Freie Bahn dem Kraftfahrzeug! verſpricht die Induſtrie und baut Kraftwagen und Krafträder in höchſter Vollendung. Freie Bahn dem Kraftfahrzeug!— Der Widerhall muß noch! ſtärker als im vergangenen Jahre aus dem Volke heraus kommen. Der 50. Geburtstag einer deutſchen Erfindung, die die Welt revolutionierte, verpflichtet uns. Kurt Winkler. nenden Aufnahme: Dr. Wolff(Mauritius)— M. Als Martin Burjahn die Marie Ellerkamp heiratete, wußte er, warum er es tat. Sie brachte gutes Geld mit in die Ehe, viele Stücke Vieh und etliche Morgen Acker⸗ land. Die Marie Ellerkamp aber hatte den Martin nur einfach lieb, wie das ſo manchmal den Mädchen geht. Sie war jung, die Hübſcheſte auf dem Tanzboden und des reichen Bauern Ellerkamp Tochter. Aber ſie verguckte ſich ausgerechnet in den Martin Burjahn, deſſen Wirtſchaft ſehr im argen lag und der lange nicht der ſchmuckſte urſch im Dorfe war. Er hatte eine verhaltene, faſt ſtör⸗ riſche Art, ſich zu geben, und ihr Herz mußte ſie ihm nahe hinhalten, ehe er es ſah. Aber vielleicht gefiel ihr ge⸗ rade das.. Es wurde ihr recht ſchwer gemacht, den Martin zu hei⸗ raten. Der Vater war dagegen, die Brüder, faſt alle im b Nur die Mutter hatte im Abenddämmern einmal ſtill gebückt am Fenſter geſeſſen, die verarbeiteten Hände um das alte, ſchwarze Gottesbuch gekrampft, das da im⸗ mer auf der Fenſterbank lag.„Hör' Du auf Dein Herz, Kind! Ich habe es nicht getan, bin nicht demütig genug geweſen. Sie haben alle geſagt, ich würde den Hannes, der nicht halb ſoviel hatte wie Dein Vater, raſch vergeſſen. Er iſt in die Stadt gegangen. Ich habe nie wieder von ihm gehört. Ich bin mit Deinem Vater glücklich gewor⸗ den„ ja, gewiß, ſehr glücklich. Warum auch nicht! Aber vergeſſen habe ich den Hannes nie. Es nagt mir heute noch am Herzen. Tu, was Du mußt, Kind! Ich kann Dir nicht raten. Seinem Herzen kann keiner befehlen!“ So flüſterte die Mutter. Und ſo kam es, daß die Marie den Martin geheiratet hatte. a Aber es ſtand kein guter Stern zu Anfang über der Ehe. Schon nach einem halben Jahr gab es da die Sache sch dem Trauring. An allem war der ſteinige Acker uld. Unter dem Land, das die Marie mit in die Ehe ge⸗ bracht hatte, lag ein ſchmaler Streifen brach, voller Steine und Kraut. Er grenzte gerade an den Beſitz eines der Jungbauern, des Michel, der auch auf die Marie ge⸗ hofft hatte und immer höhniſch über den Martin Burjahn hergezo⸗ gen war. Solange der, Michel pflügte und eggte und ſäte, rührte der Mar⸗ tin keine Hand auf ſeinem Stück Erde dort. Die Marie wunderte es. Man konnte die Steine doch abfahren. Sie hätte ſie noch gut für ihren Stein⸗ garten gebrauchen können. Der Mar⸗ tin aber fand den Steingarten ganz und gar überflüſ⸗ ſig. Sie wären einfache Bauern, und in den Gar⸗ ten gehörten Kohl, Die Steine hob er alle mit eigenen Rüben. Bohnen Fäuſten aus der Erde und ſchleu⸗ und Peterſilie. derte ſie hinüber auf Michels Acker. Marie aber hatte ſogar an eine Laube gedacht, in der ſie Sonntags Kaffee trinken könn⸗ ten. Als ſie damit herauskam, ſchlug der Martin mit der Fauſt auf den Tiſch. Er wäre hier der Herr, und er dulde ſolche Verſchwendung nicht, und wenn ſie auch drei⸗ mal das Geld mit eingebracht hätte. 3 Aber die Marie war nicht ſo, daß ſie jemals auf ihr Geld pochte. Sie ging ſtill in die Kammer und weinte. Am Abend ſaß ſie ſehr blaß am Tiſch, ſie aßen beide ſchwei⸗ gend. Als Martin ſich ſeine Pfeife anzündete, fragte er, wo denn die Laube ſtehen ſolle. Schwere, zögernde Worte waren es, aber ſie weckten ein Lächeln um Maries Mund, und alles wurde noch einmal gut. Aber über den ſteinigen Acker ließ Martin nicht mit ſich reden. Da könnten im nächſten Jahr die Ziegen wei⸗ den, für anderes taugte der Boden ja doch nicht, murmelte er nur einmal vor ſich hin. Als aber die Winterſaat auf Michels Acker ſchon grüne Spitzen hatte, fuhr Martin eines trüben, ſtürmiſchen Ta⸗ ges auf ſein Grenzland. Und die Steine, die hob er alle mit eigenen Fäuſten aus der Erde und ſchleuderte ſie hin⸗ über auf Michels Acker, daß an vielen Stellen die junge Saat darunter zerſtört wurde. Dies war ſeine Rache an 110 Michel. ein Augenblick, den er lange herbeigeſehnt atte. Eine häßliche Tat! Und da er heimfuhr und daran dachte, was nun Marie ſagen würde, war ihm nicht ganz wohl zu Mute.. Der Schweiß ſtand ihm auf der Stirn. Er hob die Hand, ihn zu trocknen. Als er ſie aber in Augenhöhe hielt, ſtarrte er darauf wie auf ein Wunder. Sie war braun, mit ſchwarzen, brüchigen Nageln, aber am vierten Finger dieſer rechten Hand lag ein ſchmaler, heller Streifen nackter Haut, ſonſt nichts. Und da hatte der Trauring geſeſſen, den Martin ſeit der Heirat nie mehr ab⸗ 1 Er mußte ihn auf dem ſteinigen Acker verloren haben. i Martin wendete ſofort die Pferde, jagte ſie mit Peit⸗ ſchenhieben den Weg wieder zurück. Und begann zu ſuchen. Erſt auf ſeinem Lande. Dann aber blieb ihm nichts übrig, als jeden Stein auf dem Acker des anderen noch einmal aufzuheben. Dabei zerſtampfte und zerwühlte er dort den ganzen Boden mit der jungen Saat. Bei Dunkelheit erſt kam er heim. Seine Frau, die unruhig am Tor ſtand und die Arme um ihn legen wollte, ſtieß er hart zurück. Den Ring hatte er nicht gefunden. 8 Eine böſe Geſchichte mit dem Acker! Martin Burfahn wurde vom ganzen Dorf geächtet. Was er getan, durfte Boden hin und kein Bauer tun. Das war Vergehen an der Erde. Auch der Verluſt des Ringes ließ ſich nicht verſchwei⸗ gen. Ein Gottesgericht flüſterten ſie im Dorf. Mariens Vater forderte die Tochter auf zurückzukommen, oder ſie würde mit ausgeſtoßen ſein aus der Gemeinſchaft, wenn der Ring ſich nicht fand. Aber Marie blieb bei ihrem Manne. und hart zu ihr. Ihr erſtes Kind trug ſie mit vielen Tränen. Oft ging ſie auf den Acker hinaus, auf den ſie mit eigenen Händen die Steine zurückgetragen, heimlich an einem Abend. Denn der Martin hatte fluchend geſchwo⸗ ren, keine Hand mehr an den Acker zu rühren, nachdem ſie noch mehrmals vergeblich nach dem Ring geſucht. Marie gab das Suchen nicht auf. Im Frühling kam Marie nieder. Das Kind ſtarb wenige Stunden nach der Geburt. Martin Burjahn ſtand dabei, und ſein Geſicht, das ſo ſeltſam aufgeleuchtet hatte, als man ihm den Sohn gebracht, wurde ganz grau wie Aſche. Die Marie aber flüſterte: „Nun habe ich nichts mehr auf der Welt!“ ſie ſich zur Wand. Martin taumelte aus der Stube. Erſt ſpät in der Nacht kam er heim. Marie ſprach im Fieber. Von den Steinen ſprach ſie, die Martin alle nach ihr ſchleuderte.„Hör' doch auf!“ wimmerte ſie.„Nimm ſie doch fort! Sonſt muß ich ſterben.“ „Ich habe geſchworen, den verfluchten Acker nicht mehr zu betreten, Marie. „Es war ein Schwur gegen Gott.“ Martin ſtöhnte. In dieſer Nacht bekam ſein Haar eine graue Strähne. Am Abend des nächſten Tages erzählten ſie im Dorfe, daß der Grenzacker des Martin Burjahn ge⸗ pflügt ſei. Die Steine wären alle fort. Am übernächſten Tage hatte jemand den Martin ſelbft eggen ſehen. Aber das ſah niemand: Kam da der Martin am Abend vom Eggen nach Haus, gebückt wie ein alter Mann Er war grob Dann drehte r Der L ogel Skizze von Erich Kunter. In der erſten Zeit ihrer langen Krankheit kümmerte ſich Doktor Eiſele nicht viel um Fräulein Hanfling. Dies betrübte ſie ſehr, denn ſie hätte gern mit ihm hin und wieder ein paar Worte gewechſelt. Wenn man vierzig iſt und alleinſtehend, fühlt man ſich oft recht einſam„Ob es ihm nicht auch ſo geht?“ dachte das Fräulein.„Er iſt ein alter Junggeſelle und ſieht verwahrloſt aus.“ a „Nun werden Sie bald aufſtehen können“, ſagte eines Tages der Doktor.„Jedenfalls brauche ich jetzt nicht mehr ſo oft zu kommen.“ Eine Szene aus ihrer Jugendzeit ſtieg ganz plötzlich in ihrem Innern auf: nachdem ſie als Kind die Maſern ge⸗ habt hatte, war an einem ſchönen Sommertag ihr Vater an ihr Bett getreten und hatte geſagt:„Nun werden wir bald aufſtehen können, Malchen!“ Gut und zärtlich war ihr Vater damals zu ihr geweſen. Menſchen, die wenig Liebe und Zärtlichkeit in ihrem Leben erfahren haben, ſind doppelt dankbar dafür und vergeſſen ſie nie. Hätte der Doktor anſtatt„Sie“ nicht auch„wir“ ſagen können? Dies väterlich wohlwollende, freundliche„wir“, das, wie ſie wußte, die Aerzte ſo gern ihren Patienten gegenüber gebrauchen. Doktor Eiſele nahm ſein Notizbuch und ſchrieb etwas hinein. Da ſchwirrte es auf einmal aus dem in der Nähe befindlichen Vogelbauer hervor, und ehe es ſich der gute Doktor verſah, hatte ſich das Vöglein auf ſein Haupt ge⸗ ſetzt und pickte in dem ſpärlichen Haar herum „Hanſel du Ungezogener!“ rief das Fräulein verlegen, „kommſt du hierher!“. Sie lockte mit einem ſchnalzenden Laut, worauf der Vogel ſofort zu ihr hinüberflog und ſich auf ihren Handrücken niederließ. Des Doktors Miene wurde hell, wie ſie es noch nie an ihm geſehen hatte. Seine kleinen, runden Aeuglein blickten freundlich. Mit geſpitztem Mund beugte er ſich zu dem Tierchen hinüber, das ein zeterndes Gepiepe anhob. „Hanſel muß Sie beſonders in ſein Herzchen einge⸗ ſchloſſen haben, denn Fremden gegenüber iſt er im allge⸗ meinen nicht ſo zutraulich.“ Am anderen Tag kam der Doktor wieder, brachte Zucker und Vogelfutter mit. Das Fräulein war aufgeſtanden hatte das Zimmer ockv hübſch gemacht Te und ſich ſelber—— auch„Wenn ich S ff zu einer Taſſe 1 5 Tee einladen dürfte. Herr Doktor? So tranken die beiden mit⸗ einander Tee, necklen den Vo⸗ ahmte ſeinen Ge⸗ ſang nach, pru⸗ ſtete, girrte und hüpfte auf dem gel und unter⸗ hielten ſich ange⸗ 00 regt. Der Doktor g war ganz ver⸗ 2 narrt in Hanſel, S—— , e, her. Von da ab kam der Doktor nicht ſeltener, wie er angekün⸗ digt datte, ſon⸗ dern öfter; auch dann noch, als zr bei dem Fräu⸗ zein keinerlei e, l Zeichnung: Grunwald— M Der Doktor war ganz vernarrt in Hanſel. e — nach dieſem ſchweren Opfergang um Maries willen. Denn wie ſehr er ſie liebte, das erkannte er erſt vollends in die! ſen ſchwerſten Tagen ſeines Lebens. Nachdem er das Pferd abgeſchirrt hatte, fiel ihm in der Abendſonne an der Egge etwas Blinkendes auf. Er taſtete hin, ſeine Hände begannen zu zittern.. Es war ein goldener Ring, ſein Trauring. f Wie er damit in die Kammer zu der Marie kam, wußle er ſelber kaum. Aufs Bett der Kranken leate er den! Ring. In die Knie fiel er und weinte wie ein Knabe Die Marie aber war ganz klar. Sagen konnte ſie nicht viel. Seinen Kopf ſtreichelte ſie, der da eine graue Strähne an der Schläfe hatte.. „Daß Du mich ſo liebſt, habe ich ja gar nie gewußt. Darum lohnt es ſich, noch einmal zu leben, ſo Gott wille Und Gott wollte, daß die Marie noch einmal geſund wurde— und daß ſie noch glücklich wurde mit ihrem Martin, viel glücklicher, als alle im Dorf es je geahnt hät 5 Aufs Belt der Kranken legte er den King. Zeichnungen(2) Grunwald— M 277. ieee Krankheitsſymptome mehr feſtſtellen konnte. Es war wie ein ſtillſchweigendes Uebereinkommen, daß er faſt jeden Nachmittag zum Tee kam, dem Fräulein und dem Hansel“ zur Freude. i. „Sie iſt doch noch ein ganz feſches Weibchen“, ſprach der Doktor manchmal bei ſich und betrachtete ſie unver wandt. Und er wiegte den Kopf hin und her, ſtellte aller- lei Erwägungen an und beſchloß, Erkundigungen über ihre Vermögensverhältniſſe einzuziehen. ö Aehnlich ſchöne Gedanken nährte Fräulein Hanfling in Herz und Hirn. Nur waren ihre Ueberlegungen ſchoß! kühner und in ihren Betrachtungen ging ſie etwas weiter, 5 Kurzum, ſie dachte ans Heiraten. Vor dem Vogelbauer hielt ſie mit Hanſel manchmal Zwiegeſpräch. Ja, du bil mein guter Lockvogel“, ſagte ſie dann wohl.„Du hat für dich und mich ein Herrchen beſorgt. Nun mußt du dit aber auch Mühe geben, daß er hierbleibt. ö Einmal fragte Doktor Eiſele ſie, warum ſie eigentlich eine Katze halte. Den Tieren ſei doch nicht zu trauen, und ehe man recht daran denke, ſei es um Hanſel geſchehen. „Da brauchen Sie ſich nicht zu ängſtigen“, entgegnete das Fäulein lachend.„Ich laſſe die Katze nie mit Hanſel allein im Zimmer. Und überdies iſt Miez gut erzogen, N nicht wahr? Die tut dem Hanſel nichts.“ f Nein, der Hanſel wurde nicht gefreſſen, aber er ſtarb bald darauf eines natürlichen Todes. Das Fräulein fand ihn eines Tages tot auf dem Boden ſeines Käfigs. N Fräulein Malchen bekam einen gewaltigen Schrecken. Wie eine plötzliche Eingebung ſchoß es ihr in den Kopf, „Wenn der Vogel von mir geht, geht auch der Doktor von mir. In Aengſten lief ſie umher. Fräulein Hanfling indeſſen kam auf eine verzweifelte Idee: ſie ging zum Ausſtopfer, der dem Vogel wenigſtens nach außen hin den Schein des Lebens verleihen ſollte, Fein verſtand der Ausſtopfer ſeine Sache. Der ausgeſtopfte Vogel wirkte lebendig; man konnte ſogar ſeinen Kopf die hen und ſeine Gelenke bewegen; und wenn man an ſein 5 Gefieder blies, dann pluſterte er ſich. i Der Hanſel blieb dem Fräulein Malchen alſo erhalten, und ſie hatte die Genugtuung. daß ihr auch der Doktor erhalten blieb. Aber man merkte doch: es fehlte etwas in der Ka meradſchaft. Die fröhliche Stimmung wollte nicht mehr aufkommen, und man fand den rechten Ton nicht mehrt Die Unterhaltung verſickerte und ſchleppte mühſam dahin; der Hauptgegenſtand ihrer Geſpräche tummelte ſich nich mehr um die beiden herum. Es wurde langweilig. Fräuf lein Hanfling zermarterte ſich den Kopf, was ſie begin, nen ſolle, um den Mann wieder ſtärker an ſich zu feſſeln. Er kam immer ſeltener, und wenn er kam, blieh en meiſt nur kurze Zeit da, entſchuldigte ſich mit viel Arbeit, war zerſtreut, vergeßlich, unaufmerkſam. Fräulein Han 3 ling war in großer Sorge. Wie ſollte ſie ſich das erklären! Da hörte ſie, wie der Poſtbote vor der Türe einen Brief in den Kaſten warf. Es klang hohl und dumpf, und Malchen Hanfling zuckte zuſammen. Merkwürdig, wie nervös ich geworden bin“, ſprah ſie vor ſich hin, holte den Brief aus dem Kaſten und öffnen ihn mit zitternden Fingern. 1 Doktor Eiſele ſchrieb ihr, daß er ſich überraſchend ve“ lobt habe. Es ſei ihm ſelber noch unklar, wie das ſchnell kommen konnte. Aber nun wäre es geſchehen, und en bezweifle nicht. daß er mit ſeiner Braut glücklich werde Damit ſei aber nicht geſagt, daß er nun ſeiner„alten Freundin“ Malchen Hanfling untreu werden wolle. Er habe ſeiner Braut ſchon viel von Hanſel und ſeinem Frauchen erzählt, und Gertrud würde ſich freuen, Fräulein Hanfuug f kennenzulernen. Ob er bald einmal mit ihr kommen dürfe i In der darauffolgenden Nacht geſchah es, daß Mie) von dem Fräulein nicht hinausgeſperrt wurde. Die kückiſche Katze, deren Haß und Eiferſucht auf den Vogel durch die Dreſſur ihrer Herrin immer unterdrückt worden waren. ſchlich auf die Kommode, wo der ausgeſtopfte Vogel ſtand, um wenigſtens an dem toten Hanſel ihr Mütchen zu kühl Entſetzt ſah Malchen Hanfling am anderen Morgen die zerfetzten natürlichen und künſtlichen Teile des Vogels im Zimmer verſtreut liegen. Sie nahm den Beſen und fegte letzten Reſte deſſen. woran ihr Herz gehangen hatte. bing enn n, wußte er den Knabe. ſie nicht Strähne gewußt tt wille 1 geſund it ihrem geahnt war wie iſt jeden n Hanel „ ſprach e Unver⸗ te aller⸗ iber ihre Hanfling en ſchon 5 beiter, gelbauer du biſt Du haſt t du dit eigentlich uen, und ſehen. itgegnete t Hanſel erzogen, er ſtarb ein fand ſchrecken. n Kopf; Doktoy ꝛnigſtenz n ſollte. geſtopfte opf dre⸗ an ſein zweifelte erhalten, Doktor der Ka⸗ ht mehr t mehr dahin; h nich Fräl⸗ begin feſſell, blieb er Arbeit, n Han rklären? e einen ipf, und rach i 1 end ver⸗ das e und et werde. „alten Er habe rauchen hanflag dürfe — 5 Miez fückiſche urch die waren, J ſtand, kühlen, gen die 1 gels in egte die hinaut, 6 ſaegerere. Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H. München.) (18. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel murde erzählt: Adrienne muß der Baronin mitteilen, daß Schmitthenner ſich geweigert hat, der Einladung Folge zu leiſten. Sie ver⸗ ſucht, ihre Schweſter von ihrer Liebe abzubringen, und rät ihr, abzureiſen. Die Baronin weigert ſich, ſie ſei noch nicht mit allem fertig geworden. Adrienne ſucht Eddie auf. Sie macht ihm Vorwürfe, daß er es zwiſchen der Baronin und Schmitt⸗ henner habe ſo weit kommen laſſen. Als ſie Schmitthenner beſchimpft, nimmt Haſſenpflug Toni in Schutz. Sie erzählt ihm ſchließlich, daß Schmitthenner es mit einem vulgären Ausdruck abgelehnt habe, der Einladung der Baronin Folge zu leiſten. „Und Kitty weiß es ſchon?“ „Natürlich weiß ſie es! Sie hätten nur dabeiſein müſ⸗ ſen wie ich, um anzuſehen, was ſie alles angeſtellt hat! Denken Sie, ich komme aus der Bar oder vom Tanz? Ich komme von drüben. Von Pponne. Und ich bin nur hier her⸗ ein gekommen, um in der Nähe zu bleiben. Ich habe die innere Tür mit Abſicht offengelaſſen, damit ich höre, wenn da draußen etwas geſchieht.“ Haſſenpflug fuhr ſteil in die Höhe.„Was? Sie haben Ihre Schweſter allein gelaſſen?“ „Wenn ſie mich doch hinausgejagt hat!“ verteidigte ſich Adrienne faſt weinend.„In einer Stunde, hat ſie geſagt, ſoll ich nachſehen kommen.“ Haſſenpflug ſchüttelte den Kopf.„Kennen Sie Ihre Schweſter wirklich ſo wenig? Starren Sie mich doch nicht ſo an! Sie hätten ſich einen Stuhl nehmen und ſich vor ihre Türe ſetzen ſollen. So eilen Sie doch! Vielleicht iſt es noch nicht zu ſpät! Dieſe Frau iſt nie verliebt geweſen!“ Er meinte Adrienne damit, aber ſie hörte es nicht mehr. Sie war ſchon vorher zur Türe hinausgeeilt und über den Gang geflogen. Sie hatte nicht einmal die Türe hinter ſich geſchloſſen. Nach ſehr kurzer Zeit kam ſie ſchreckensbleich zurück. „Sie iſt fort!“ „Schnell“, ordnete Haſſenpflug an,„ſehen Sie nach, ob ſie ihre Skiſachen mitgenommen hat.“ Adrienne blieb etwas länger fort als zuerſt, und Haſſen⸗ pflug ſaß wie auf glühenden Kohlen. Er kannte Yvonne gut genug, um zu wiſſen, daß ſie zu jeder Tollheit fähig war. Als ihre Schweſter wieder erſchien, las er das Ergebnis ihrer Nachforſchung von ihrem Geſicht ab. Alles fort! Schuhe, Anzug, Wollzeug und Stöcke!“ Sie hob beide Arme hoch und kam in tragiſcher Haltung auf ihn zu. Um Gottes willen, raten Sie, was iſt jetzt zu tun?“ Haſſenpflug hatte die Antwort ſofort zur Hand.„Jetzt bleibt nur übrig, Schmitthenner zu bewegen, daß er ſie ſucht. Wenn es nicht der Toni iſt, der ihr nachgeht, wird ſie aus lauter Eigenſinn lieber in den nächſten Abgrund ren⸗ nen. Gehen Sie, verlieren Sie keine Zeit!“ XXXVII. Schmitthenner und der Hausburſch, der nun zum zwei⸗ tenmal den Boten bei ihm gemacht hatte, holten ſich ihre Skier aus dem Stall und ſchnallten draußen an. Schmitt⸗ henner hatte ſich für alle Fälle ein Seil um den Leib ge⸗ bunden. In die Provianttaſche hatte er die Felle und Erſatz⸗ batterien geſteckt. Vor der Bruſt trug er eine hell brennende Taſchenlampe mit Scheinwerfer. Adrienne und Herr Edmund Laure, beide in dicke Pelze verpackt, waren mit herausgekommen, um die Abfahrt mitanzuſehen. Der Morgen war noch weit. Der Nebel aus dem Raintal lag nun über dem ganzen Platt. Er kroch dicht und kompakt über die Schneedecke. Der Wind hatte nachge⸗ laſſen. und der Himmel war klar und wolkenfrei. Schmitthenner ſuchte mit der Lampe den Boden ab nach einer friſchen Abfahrtsſpur. Er hatte im Skiſtall feſtgeſtellt, daß Kittys Bretteln fehlten. Sie hatte alſo ihre Drohung wahrgemacht, was er bis dahin immer noch bezweifelt hatte. Er brauchte nicht lange zu ſuchen. Die Spur führte faſt ſenkrecht zum Platt hinunter. Den Hausburſchen kannte ledermann im Hotel nur un⸗ ter dem Namen Sepp. Er hatte eine Haartolle wie ein Aſchantineger, liebevoll mit Oel gepflegt und nur ſelten von einem Kamm gebändigt. Hände hatte er wie ein 5 Es war ſein Beruf, den Gäſten im Hotel die Schuhe inſtand zu halten, aber er war auch ein vorzüglicher Skiläufer, auf den Verlaß war. n Da iſt ſie, die Spur“, ſagte Schmitthenner verhiſſenen Geſichts.„Iſt noch warm beinahe. Weit wird ſie nicht ge⸗ kommen ſein. Los!“ Sie ließen die Bretteln laufen, daß der Schnee nur ſo ö te. Es war kein guter Schnee. Er hatte Feuchtigkeit und Kälte angezogen und eine dünne Eisdecke über ſich ge⸗ bildet, die in ganzen Inſeln losſplitterte, wo die Skier dar⸗ überflitzten. „Das auch noch“, brummte Schmitthenner im Losfah⸗ ren, Nebel und Bruchharſch!“ 5 , Die Spur, ſo viel konnte er unten feſtſtellen, führte hin⸗ über zu dem Schuppen, in dem früher die Lappen mit ihren zuntieren und Schlittenhunden gehauſt hatten. Unten im Rebel hatte Schmitthenner die Fahrt abgeſtoppt, aber die Lampe gab Licht genug, um die Spur ver olgen zu können. Es ging wieder etwas bergauf. Unten beim Geländewechſel hatte es die Baronin ordentlich in den Schnee geſetzt, aber ſie hatte ſich wieder aufgerafft und war zum Schuppen hin⸗ auf, Hier hatte ſie ſich eine Samen aufgehalten. Eine glatt⸗ 5 etretene breite Stelle im chnee legte Zeugnis davon ab. derlleicht war ſie unentſchloſſen geweſen oder ſie hatte an der Bindung etwas gerichtet, ſchließlich aber war ſie doch weitergegangen. N iet,„Schneid hat ſie ſchon“, bemerkte der Sepp und beleuch⸗ dete eine ſchmale pur, die auf der anderen Seite der Er⸗ hebung wieder hinunterführte.. knirſ 8 Schmitthenner antwortete nicht. Er trat in die Spur ein und ließ die Bretteln wieder ſauſen. Sepp fegte knapp hinterher. Beide hatten erwartet, daß die Spur abbiegen würde zur Knorrhütte, aber davon war keine Rede. Sie führte in gerader Richtung vom Schneefernerhaus weg und ließ die Knorrhütte links liegen. Ganz plötzlich ſtoppte Schmitthenner ab, leuchtete der Spur nach, ſoweit das Licht der Lampe reichen wollte und wartete, bis der Sepp herangekommen war. 2detzt hat ſie richtig die Richtung zum Gatterl genom⸗ men!“ Sepp wußte nichts Beſſeres als zu fluchen. Und dann: „Was tean ma da?“ Das Gatterl jetzt bei Nacht und Nebel und Bruchharſch nehmen zu wollen, war eine bodenloſe Unverfrorenheit. Das Vorhaben war lebensgefährlich. Ein einziger falſch angeſetz⸗ ter Tritt konnte zum Verhängnis werden. Es gab Ski⸗ fahrer von Ruf und Rang und Namen, die unter weniger ungünſtigen Verhältniſſen am Gatterl im Schnee eingewühlt lieber kampiert hatten, als den Uebergang zu wagen. „Fahren wir los“, ſagte Schmitthenner erbittert.„Viel⸗ leicht fangen wir ſie noch ab. Die Spur wird ſchon auswei⸗ ſen, was ſie angeſtellt hat. Nichts iſt eine ärgere Plag', als ſo ein närriſches Frauenzimmer.“ „Macht ihr aber nicht leicht eine nach, die Fahrt die!“ bemerkte Sepp anerkennend. Schmitthenner brummte verſtockt.„Weiter alſol Laß laufen!“ XXXVIII. Das kleine Fräulein von Grimme bewohnte ein kleines Zimmer mit Betten für Touriſten. Im zweiten Bett hatte die Gräfin Heddie Keſſel genächtigt, die überall dabeiſein mußte, wo Ski gefahren wurde, und auf einem Matratzen⸗ lager zwiſchen den Betten hatte ein Fräulein Annelies die Nacht verbracht, von der kein Menſch einen anderen Namen wußte. Sie war Medizinſtudentin in München und an⸗ nähernd verlobt mit einem der deutſchen Rennteilnehmer. Wer der Betreffende war, kam nicht recht heraus. Sie nannte ihn Rudi. l e Eu Zeichnung: Drewitz— M. Schmitthenner ſuchte mik der Lampe den Boden ab nach einer friſchen Abfahrksſpur. Das kleine Fenſter hatte blauweiß gewürfelte Vorhänge. Ueberm Tiſch lag ein Tuch gleicher Art. Zwei Bettſtellen aus Zirbelholz, zwei Stühle dazu, etliche Kleiderhaken und das en mit den beiden Waſſerhähnen— das war die ganze Einrichtung. Keines der Mädchen war vor zwei Uhr ins Bett ge⸗ krochen, und keines wurde am Morgen munter. Die Gräfin Heddie Keſſel und Annelies hatten ſich am Vorabend ver⸗ abredet, mit dem bewußten Rudi die Abfahrt nach Ehrwald zu machen. Zwiſchen zehn und elf Uhr meldete ſich jemand mit gewaltigem Lärm an der verriegelten Türe. Es war Rudi, der ſeine Schutzbefohlene unbedingt heraus haben wollte. Sie verſprachen hoch und teuer, in einer Viertel⸗ ſtunde im Touriſtenraum zu erſcheinen. Es wurde aller⸗ dings etwas ſpäter. Und als dann das Zimmermädchen er⸗ ſchien, um aufzuräumen, ging es ſchon auf Mittag. Das kleine Fräulein von Grimme hatte es noch nie ſo chwer gefunden wie heute, den neuen Tag anzufangen. om Fenſter aus konnte ſie den Schneefernerkopf und die Wetterwand ſehen. Der Schnee hatte blaue Schatten. Die Sonne wollte nicht durchkommen, und die Sicht war durch dieſige Luft behindert. Sie fing an, ihre Sachen zu packen, aber als alles gepackt war, wagte ſie ſich nicht 1 15 Es hätte ihr draußen der Mann über den We laufen können, den ſie liebte, oder jemand, der wußte, daß es der Mann, den ſie liebte, mit einer anderen hielt. Sie ſaß klein und ſtill am 3 und drehte an dem Ring, den ihr in der Nacht der alte Adrian de Beer an⸗ geſteckt hatte. Der große Smaragd funkelte grün und böſe wie ein boshaftes Auge. Sie bemühte ſich, ſo ſehr ſie konnte, weit weg von der Gegenwart in die ukunft zu denken. Und um Gottes willen nicht mit einem Gedanken an einen Mann namens Toni Schmitthenner! Es mußte tröſtlich ſein. jetzt Bach ſpielen zu können. Wie ſagte Profeſſor Wieden⸗ , burg?„Es iſt klar, daß der Nachkriegsdeutſche, ſoweit er Muſikalität beſitzt, beim kulturellen Wiederaufbau das Fun⸗ dament bei Johann Sebaſtian Bach findet.“ Das war ein⸗ deutig und klar. An dieſen Satz hatte man ſich zu halten. Fundament für den kulturellen Wiederaufbau! Niemals hätte ſie die Stunden bei Profeſſor Wiedenburg aufgeben ſollen. Aber was war das? Hatte da nicht jemand angeklopft? Gleich darauf wurde behutſam die Tür geöffnet. Gott ſei Dank, es war ein völlig fremdes Geſicht. Eine platinblonde kleine Dame, himmelblau und weiß, nicht zu glauben. „Fräulein von Grimme, glaube ich?“ Oſſi ſtand auf. „Ich bin Pponnes Schweſter, Adrienne Laure,“ ſtellte ſich die platinblonde Dame vor.„Haben Sie nicht einen entzückenden kleinen Scotchterrier? Eddie, Baron Haſſen⸗ pflug, von dem ich eben komme, hat mir davon erzählt.“ „Er iſt nicht hier.“ „Ich weiß. Sie haben ihn in München gelaſſen. Wie konnten Sie nur! Von einem Menſchen, ja, von einem Menſchen kann man ſich trennen. Aber von einem Hund d Sie erlauben, Liebe, daß ich mich für einige Minuten ſetze? Ah, Sie haben ſchon gepackt. Sie wollen abreiſen. Ich bin ſo bekümmert um Sie!“ „Um mich? Aber 3 Nein, kein aber!“ widerſprach Adrienne.„Sie haben unſere ganze Teilnahme. Wenn Sie wüßten, wie ſehr wir uns den Kopf zerbrochen haben, um etwas zu finden, was Ihnen helfen kann. Wenn ich ſage„wir“, ſo meine ich Baron Haſſenpflug und mich. Edmund kommt nicht in Be⸗ tracht. Edmund iſt mein Mann.“ Das kleine Fräulein von Grimme ſetzte ſich ergeben auf ihren Platz und faltete vor ſich die Hände.„Wollen Sie mir, bitte, erklären...“ Adrienne rückte ihren Stuhl etwas näher.„Dazu bin ich gekommen. Ich bin außer mir über das Verhalten mei ner Schweſter. Ich ſpreche hier nicht von Dingen, die geſter nacht in der Bar geſchehen ſind. Sie ſind ſchlimm genug, aber dieſe Geſchichte heute am frühen Morgen überſteigt alle Grenzen. Sie ſind unterrichtet?“ Das kleine Fräulein von Grimme fing an, vor dieſen himmelblau und weißen Dame Grauen zu empfinden. Aber gegen die herzlich vorgetragene Teilnahme platinblonder, fremder Damen gibt es in der Rüſtkammer wohlerzogener junger Mädchen weder Wehr noch Waffen. Frau Adrienne machte runde Augen.„Ich glaube gar, Sie ſind nicht unterrichtet? Wie iſt das möglich? Das ganze Hotel ſpricht davon! Yvonne hat heute in aller Frühe das Hotel verlaſſen und iſt mit Skiern hinunter nach Ehrwald. Und Toni Schmitthenner iſt ihr nachgefahren. Wir waren alle ſehr in Angſt, aber eben iſt ein Burſch vom Hotel, na⸗ mens Sepp, zurückgekommen und hat gemeldet, daß beide Glicch in der Ehrwaldalm angekommen ſind. Er war neun tunden unterwegs. Und davon haben Sie keine Ahnung?“ Oſſi ſchüttelte ſtumm den Kopf. f „Gott, Gott!“ Frau Adrienne rang die Hände.„Wenig⸗ ſtens eine Zeile hätte er Ihnen doch hinterlaſſen können Aber ſo fortzugehen.. das iſt arg! Das iſt ärger, als wir alle vermutet hatten. Das iſt unverantwortlich, um einen milden Ausdruck zu gebrauchen. Den mildeſten, der über⸗ haupt möglich iſt.“ f Das kleine Fräulein von Grimme erhob ſich. Dis Stimme klang beinahe feſt. Mit beiden Händen hielt es ſich an der Stuhllehne, und den Stuhl ſchob es zwiſchen ſich und die teilnahmsvolle Dame.„Um Vergebung, aber wollen Sie mir in klaren Worten ſagen, was geſchehen iſt?“ ö Adrienne ſtreckte die Hand aus, aber Oſſi wich vor der Berührung zurück. „Mein Gott, Sie haben ja alle Farbe verloren, Liebe, nehmen Sie es nicht ſo tragiſch. Auch das geht vorüber. Alles geht vorüber. Sehen Sie ſich nur um! Betrachten Sie ein⸗ mal genau, was Sie an Frauen um ſich haben. In ihren Geſichtern ſteht geſchrieben, was die Männer aus ihnen ge⸗ macht haben. Geh in ein Kloſter, Ophelia, obgleich g Aber wir wollen nicht abſchweifen. Was geſchehen iſt? Habe ich es nicht ſchon klar geſagt? Yvonne, meine Schweſter— wie gut, daß ſie einen anderen Namen führt— hat heute ſehr früh am Morgen, es war noch nicht Tag, das Hotel ver⸗ laſſen, um nach Ehrwald abzufahren und von dort, wer weiß wohin. Und Herr Schmitthenner iſt ihr nach. Es war noch ein Burſche vom Hotel dabei. Er iſt vor einer knappen halben Stunde zurückgekommen. Wollen Sie ihn ſehen?“ Oſſi beachtete die Frage nicht.„und warum kommen Sie zu mir, um mir das alles zu berichten?“ ö Frau Adrienne geriet nur einen Augenblick aus der Faſſung.„Sie beide ſind ein ſo ſympathiſches Paar. Alle im Hotel finden es und bedauern dieſe Vorfälle. Ich und Baron von Haſſenpflug am meiſten. Natürlich fühle ich mich, als Schweſter von Pponne für ihr Tun und Laſſen mitver⸗ antwortlich. Baron Haſſenpflug übrigens auch. Iſt es da nicht verſtändlich, daß wir uns zuſammengetan haben, um u überlegen, wie wir Ihnen helfen können? Sogar Edmund hat gemeint, etwas muß getan werden. Es iſt ein richtiger Skandal. die Sache doch nicht treiben laſſen. Irgend jemand muß ſich Ihrer annehmen. Edmund zum Beiſpiel ſagt, er ſei bereit, für Sie geradezuſtehen. Kennen Sie den Ausdruck?“ Oſſi ließ es dahingeſtellt. Sie war tief in Gedanken. „Er meint damit“, erklärte Frau Adrienne,„er ſei be⸗ reit, Ihretwegen nach Ehrwald zu fahren. Natürlich nicht über die Hänge, aber mit der Schwebebahn. Wenn Sie es wünſchen, wird er Herrn Schmitthenner zur Rede ſtellen. Oder Yvonne. Oder noch beſſer beide.“ Meinen Sie nicht“, fragte Oſſi,„daß das eine Sache ——— Wir können iſt, di allei* fp Gorthezung folgt! — Kreis-Rätſel. (Zeichnung geſetzlich geſchützt!) In den bezifferten Kreiſen entſtehen durch Hinzufügung je zweier Buchſtaben Wörter der untenſtehenden Bedeu⸗ tung, die im Uhrzeigerſinne zu leſen ſind. 1. Meeresbucht. 2. Gartenhaus. 3. Schlingpflanze. 4. Metall. 5. Männ⸗ liches Haustier. 6. Deutſcher Dichter. 7. Laubbaum. 8. Be⸗ kannter Zoologe. 9. Franzöſiſcher Tonkünſtler. 10. Ge⸗ ſchloſſene Zuſchrift. 11. Teil des Kopfes. 12. Teil des Wagenrades. 13. Fluß in Holſtein. 14. Gartenblume. 15. Singvogel. Die gefundenen je zwei Buchſtaben eines Kreiſes ſind der Reihenfolge nach in die betreffenden Ring⸗ felder einzutragen; ſie ergeben hintereinandergeleſen dann einen Sinnſpruch. N Rätſel. Beim Bauern picke ich Futter, Beim Bäcker ſchlucke ich Butter. Mild, tercht schaumend. wundervoll un Geschmack 2 8 —.— 9 for die grosse ſube Buchſtaben⸗Rätſel. Es iſt ein überirdiſch Weſen, 3 Von dem wir oft in Büchern leſen: Sein Name wird aus Artigkeit Auch manchem holden Kind geweiht. Doch ſteht ein„B“ davor geſchrieben, Wo iſt der hohe Sinn geblieben? Dann iſt's ein Wort, mit dem man ſchilt, Zumal. wenn's loſen Streichen gilt. Bilder ⸗Rätſel. Jitaten-Rätſel. Der Kern allein im ſchmalen Raum ver⸗ birgt den Stolz des Waldes, den Baum. Die Wahrheit iſt vorhanden für den Weiſen. Verwandte ſind ſich alle ſtarken Seelen. Die Unſchuld hat im Himmel einen Freund. Die Liebe iſt der Liebe Preis. Und es herrſcht der Erde Gott, das Gold. Vorſtehenden Zitaten Schillers entnehme man derart je ein Wort, daß die entlehnten Wörter einen weiteren Ausſpruch desſelben Dichters ergeben. Dreiſilbige Scharade. Zwei ſchreiben ſeden Tag; Drei iſt ſo viel wie: Schlag! Das Ganze iſt zu ſetzen In Deutſchlands Bergeshöhen; Im Sommer wählen's viele Zu ihrem Reiſeziele, Von einem Punkt zum andern Dort auf⸗ und abzuwandern. S gh recht: Glocke, Hand, Kilo, Treppe. Lehrer, Knopf.— In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Hand, Amme, Vaſe, Maſt. Imme, Naſe, Gaſt.— Goering. 3. Bitte— Tibet. 8 h 7 2 9 9 2 6 ,.,,. ee, . e ae e, ec,, 2 5 0 d 2 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. 1 Auflöſungen aus letzter Nummer. Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ Senkrecht: Kleid, Schote, Sprichwort⸗Verſteck⸗Rätſel: Morgenſtunde hat Gold im Munde. Zahlen⸗Rätſel: Faſching. Kopf⸗Wechſel⸗Rätſel: 1. Ritter, Uhr, Igel, 2. Gitter, Ohr. Egel. Rand. Silben⸗Rätſel: 1. Divenow, 2. Indigo, 3. Eichs⸗ feld, 4. Furka, 5. Revers, 6. Ekkehard, 7. Urania, 8. Nek⸗ tar, 9. Droſſel, ebene, 13. Adrian, burg, 17. Nagaſaki, 18. Dolman, 19. Eiſenbahn, 20. Tem⸗ perament.— Die Freundſchaft endet, wo das Darlehen be⸗ 11. Chriſtoph. 12. Hoch⸗ 14. Frauenlob, 15. Tapete, 16. Edin⸗ 10. Sternwarte, ginnt. Leiſten⸗Rätſel: m m dr! 9 N h G n n r a Anagramme: 1. Kohl— Holk. 2. Drang— Grand. 4. Inſel— Linſe. Zeichnung: Stange— M. Jaſchingsſpiel. Pikjunge ſticht Herzdame. „Hilde ſagt, ſie iſt koloſſal in ihr neues Auto verliebt!“ „So, alſo wieder ein Fall, wo ein Mann durch die Maſchine erſetzt wird!“ 2 Auch ein Grund. Im Wartezimmer eine Arztes ſitzen zwei kleine Jungen. „Was fehlt euch denn?“ fragt eine Dame. „Ich habe eine Murmel verſchluckt, der Doktor ſoll ſie herausholen!“ „Und du haſt wohl deinen Freund begleitet?“ „Nein, das nicht, aber die Murmel gehört mir.“ Aufenthalt in zugigen Geſchäftliches— außer Verantwortung der Schriftleſtung. Wie verhütet man Erkältungskrantheiten und Rheuma Während der naßkalten Wintermonate dürfte man wohl am häufigſten beobachten, daß plötzlich äußerſt ſchmerzhaftes Ziehen in den Gliedern und Gelenken auftritt, welches man mit dem Ausdruck„Reißen“ im Volksmund zu bezeichnen pflegt. Es han⸗ delt ſich hier meiſt um rheumatiſche Leiden, deren Urſache in feuchten oder kalten Nordwohnungen, Unbilden der Witterung. Räumen, kalten Füßen durch unzuläng⸗ liches Schuhwerk bei Matſchwetter zu ſuchen iſt— alſo: Ertül. tungserſcheinungen bzw. gang allmähliche, aber ſtarke Abkühlung des ungenügend beſthügten örpers; doch auch eine Erkrankung der Rachenmandeln. Mittelohreiterungen. ſchadhafte Zähne. ſind Volksvermo; aulig da enannte Rher 0 201 Krankheu als) denn die atiſtik hat erwieſen, daß heute jeder Monſch Rheumatiker iſt. und viele Millionen gehen durch Lohnausfall. Krankenbehandlungskoſten uſw jährlich verloren; wie ernſt und wie verbreitet dieſes Leiden ift. beweiſen die vielen Geſellſchaften zur Bekämpfung des Rheu⸗ matismus in allen Ländern. Trotz der lebhaften Forſchungs⸗ arbeit kennt man heute den Erreger der Seuche noch nicht, und darum derſagen viele der angeprieſenen Medikamente ebenſo wee die bekannten Hausmittel aus der Großväterzeit: Katzenfell, Bruſt⸗ tee, ſteifer Grog, Plätteiſen, heiße Getränke und warme Packungen. Wenn man die verſchiedenen Theorien über die Entſtehungs⸗ urſachen des Rheuma prüft, ſo ſcheint wahrſcheinlich, daß gewiſee Menſchen eine Veranlagung infolge beſonderer Säftemiſchung des Körpers für Rheuma beſitzen, ferner daß eine Ueberempfindlich⸗ keit beſtimmter Perſonen gegen äußere Einflüſſe beſteht, was man mit Allergie bezeichnet. Sehr ſeltſam iſt eine oft feſtgeſtellte Beob⸗ achtung, daß Menſchen, die das fünfzigſte Lebensjahr überſchritten haben, ohne an Rheuma gelitten zu haben, kaum im höheren Alter noch davon befallen werden. Berückſichtigt man die Vielſeitigkeit des Rheuma, das bald im Nacken, in den Gelenken, den Muskeln, in der Schulter, im Rücken, in den Lenden ſitzt, ſo verſteht man, daß die Behandlung nicht ein. ſeitig ſein darf, und wir ſehen tatſächlich, daß zwei Methoden auf Grund langjähriger Erfahrungen zu den zuverläſſigſten gehören, um die Schmerzen zu lindern, die Gelenkſchwellungen abklingen zu laſſen. Es iſt eine alte Regel, daß nur der Erfolg ausſchlag⸗ gebend iſt, und nicht die graue Theorie. Die beſten Erfolge erzielt man mit Salizylſäurepräparaten, die innerlich oder als Einreibemittel angewandt werden. Zu den bekannteſten äußeren Mitteln gehört Rheumaſan, das durch die Haut an den Rheumaherd gelangt. Man bevorzugt dieſes Einreibemittel, da es durch leichte Maſſage auch ein Wärme⸗ gefühl erzeugt, was von den Patienten ſtets angenehm empfunden wird. Rheumaſan erhält man in ſeder Apotheke in flüſſiger und auch in Salbenform Natürlich frage man ſeinen Hausarzt bei allen ernſteren Rheuma⸗Erkrankungen um Rat, denn es gilt, die Arbeitsfähigkeit des Kranken in kürzeſter Friſt wiederherzuſtellen und ihn von Schmerzen zu befreien Dr. med. Schalbach, 1 Sport und Romantik V ind und Wetter aus- gesetzt, von Schnee und Kälte gerötet- und doch ziehen diese glei- chen Hände abends zart, weiß und verführerisch alle Augen bewundernd auf sich. Das ist nur mög- lich, wennsiemitdem rich- tigen Mittel gepflegt wer⸗ den: Kaloderma- Gelee, das Spezialmittel zur Pfle- 5 5 geder Hände, verhindert jedes Rot- und und Fingern. Massieren und kneten Rauhwerden und macht auch bereits tüchtig eine Minute lang. Sie well angegriffene Haut über Nacht wieder bemerken, daß bereits in dieser kur 5 Zeit die Haut das Gelee vollständig sich auf, saugt hat und merklichglaz undd elastischer geworden ist. Las Sie Kaloderma- Gelee über Nacht z ken und beobachten Sie den Efſch VB. Kaloderma: Gelee ſettet nieli undiß daher besonders angenehm im Gebrauck weich und geschmeidig. Es ist unül Ls ist jedem Hausmitlel eit uherlegen KALODERN 2 1 1 troffen gegen aufgesprungene Hände. K. 10 2 NI Machen Sie einmal diesen einfachen pas SFHEZIALMITTEI Versuch: Verreiben Sie ein wenig Kalo- Zuß Floß bEß Nb, derma- Gelee auf Handrücken, Gelenk In Tuben zu RM. 30, 2.50 und le F. WOLFF AS SOHN. KAR IL SRUH 8 Fugeß 8 noch ORF 598672, 609466 gut gelaunt Ort CHN ER GM S H SERLIN F EMFFIHOf — „Zum Wochenende und Zum Zeitvertreib Nr. d erſcheinen als 71 15. A. 4 Vi. 35: 646 073. Pl.⸗Nr. 7. Für die auf dieſer Seite erſcheine 17 Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantworlig, 1 die Schriftlettung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg Verlag g. zagsblat Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtlich in Berlin W, Mauer 58 0 5 —— 3 r