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Vertünbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechen helm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 36. Jahrgang Bauern in Anruhe Wie ſieht es rings um Deutſchland aus? 3d R. Die Auswirkungen der Weltkriſe haben in aller Welt wohl am ſtärkſten den Bauern betroffen. Es ver⸗ eht heute wohl kaum ein Tag, an dem man nicht beim Purchblättern der ausländiſchen Preſſeſtimmen auf Nach⸗ richten ſtößt, die von Bauernunruhen, Notſtandsmaßnah⸗ men für das Bauerntum und parlamentariſchen Verhand⸗ lungen und Erörterungen, wie man der Notlage der Land⸗ wirtſchaft ſteuern könnte, ſprechen. Faſt alle Staaten, be⸗ ſonders aber die europäiſchen, verſuchen mit mehr oder weniger einſchneidenden Maßnahmen den Verfall des Bauerntums aufzuhalten. Aber dieſe Maßnahmen bleiben Stückwerk. Es iſt noch gar nicht ſo lange her, daß auch bei uns der Bauer unter dem Zeichen der ſchwarzen Ver⸗ zweiflungsfahne marſchierte, daß die Hilfsmaßnahmen für das Bauerntum Gegenſtand parlamentariſcher Erörterun⸗ gen und Kuhhändel waren, und daß ſchließlich nichts den Verfall der deutſchen Landwirtſchaft aufhalten konnte. Man vergißt dieſe Tatſache leider zu ſchnell und verliert dadurch den Maßſtab für das, was die neue nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik zur Rettung und Feſtigung des deutſchen Bauerntums getan hat. Und deshalb müſſen wir immer wieder nach außen blicken. Die ſtärkſten Auswirkungen auf die geſamte Landwirt⸗ ſchaft der Welt rund um Deutſchland hat ſicher die vor kur⸗ zem erfolgte Ablehnung der Rooſeveltſchen Geſetzgebung zugunſten der amerikaniſchen Far mer gehabt. Hier wird klar, welche formalen Hemmungen in parlamentari⸗ ſchen Staaten einer durchgreifenden Rettung der Landwirt⸗ ſchaft entgegenſtehen. Denn das muß man anerkennen, daß Rooſevelt mit ſeiner Agrarpolitik, über die man natürlich verſchiedener Auffaſſung ſein kann, verſucht hat, eine Lö⸗ fung der Agrarkriſe herbeizuführen und dadurch den ge⸗ radezu chaotiſchen Niedergang der amerikaniſchen Land- wirtſchaft aufzuhalten. Denn wie muß es um den amerika⸗ niſchen Landwirt beſtellt ſein, wenn der National Reſſour⸗ ces Board in einer Denkſchrift die Umſiedlung von 450000 Betrieben fordert, da ihre Beſitzer ſo ärm⸗ lich leben müſſen, daß Unruhe und Verzweiflungsausbrüche zu erwarten ſind? Und nur zu gut erinnern wir uns an Nachrichten über Lieferungsſtreiks, verzweifelten Wider⸗ ſtand der Farmer ſogar mit der Waffe in der Hand und Abwanderung von den Höfen. Daß die amerikaniſchen Auswirkungen auf die euro⸗ päiſche Landwirtſchaft auch in anderen Ländern erkannt werden, zeigt eine Aeußerung des Blattes der nor we⸗ giſchen Bauernpartei„Nationen“, die die durch das Ur⸗ teil entſtandene Lage nicht nur für die Vereinigten Staa⸗ ten, ſondern für die ganze Welt als ſehr gefahrvoll anſteht. Das Urteil treffe, ſo meint das Blatt, die verbeſſerte Welt⸗ konjunktur mitten ins Herz: die neue Welle chaotiſcher Er⸗ zeugung und eines wilden Preisſturzes werde von der Neuen Welt auf die übrigen Länder herüberſchlagen. Dieſe Befürchtungen des norwegiſchen Blattes dürften nicht zu⸗ letzt ihren Grund in der ſchlechten Lage der norwegiſchen Landwirtſchaft haben, die außer wirtſchaftlichen auch politi⸗ ſche Folgen nach ſich zieht, nämlich die Radikaliſierung der notleidenden Bauern. Der Vormarſch der marxiſtiſchen Ar⸗ beiterpartei bei den letzten norwegiſchen Wahlen iſt in erſter Linie hierauf zurückzuführen. Eingaben an die Regierung, die an Schärfe nichts zu wünſchen übrig laſſen, verlangen durchgreifende Maßnahmen zur Bekämpfung der Notlage widrigenfalls zur Selbſthilfe gegriffen würde. 5 Und wie ſteht es mit Dänemark? Erinnern wir uns an den Marſch der 35000 däniſchen Bauern aus allen Teilen des Landes in die Hauptſtadt Kopenhagen. In einer gewaltigen Demonſtration vor dem König verſuchten ſie, ihre Forderungen durchzudrücken, die auf eine Sicherung der Erzeugerpreiſe, Steuerſenkung und ſofortige Einſtellung der Zwangsverſteigerungen hinausliefen. Denn ſchwer laſtet der wirtſchaftliche Druck auf der däniſchen Landwirtſchaft, die ja durch ihre ganze Struktur auf den Weltmarkt ange⸗ wieſen iſt und daher am ſtärkſten von den internationalen Wirtſchaftshemmungen betroffen wird. Um Abhilfe zu ſchaf⸗ fen, greift man zu Methoden, die die ganze Unſinnigkeit einer kapitoliſtiſch⸗weltwirtſchaftlich orientierten Aararpoli⸗ til zeigen. Denn ſonſt wäre es unverſtändlich, daß allen Ernſtes Zeitungsmeldungen zufolge erwogen wird, 40 000 Schweine abzuſchlachten. Auf der anderen Seite will man durch Zinſenzuſchuß und Schuldenſanierung helfen. Zur Deckung dieſer Mehrausgaben ſollen neue Steuern einge⸗ führt werden, deren Ertrag auf etwa 25 Millionen Kronen veranſchlagt wird. Wird das parlamentariſche Syſtem Dä⸗ nemarks eine ſchnelle Rettung der Landwirtſchaft auf die⸗ ſer Grundlage wohl ermöglichen? Man kann dieſen kleinen agrarpolitiſchen Rundgang nicht beenden, ohne einen Blick auch auf die Lage der ütauiſchen Landwirtſchaft zu werfen. Auch hier überall Uneuhen im Bauerntum, Zuſammenſtöße mit der Polizei Lleferſtreits und ein Tiefſtand der Preiſe, der ſich e verhängnisvoll auswirkt. Für ein Liter Milch z. B. der litauiſche Bauer in der Hauptſtadt Kowno nur etwa zwei Pfennig! Mit drakoniſchen Strafen geht die Regie⸗ rung gegen Keilnehmer und Anſtifter der Bauernunruhen vor. Intereſſant iſt dabei eine Feſtſtellung der Polizei. Im Zusammenhang mit der Unterſuchung der Bauernunruhen in Südlitauen wurden drei füdiſche Kommuniſten verhaftet. f Gerade das letzte Beispiel zeigt, wie ernſt die Lage der europäiſchen Bauern iſt und daß man keinen Grund at, als lachender Dritter dabeizuſtehen. Im Hintergrund lauert die Dritte Internationale, die immer wieder alles erhält: Dienstag, den 11. Februar 1936 Feſtigung des Arbeitseinſatzes Günſtige Entwicklung im Januar. Die winterliche rückläufige Bewegung im Arbeitseinſatz iſt im Januar, wie die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung berichtet, vor allem unter dem Einfluß der milden Witterung, beinahe vollſtändig zum Stillſtand gekommen. Während die Zahl der Arbeitsloſen im Dezember um 524 000 anſtieg, hat ſie im Januar 1936 nur um 12 000 oder 0.5 v. H. zugenommen. Dieſe günſtige Entwicklung beſtätigt den im vorigen Bericht gegebenen Hin⸗ weis, daß das frühzeitige Froſtwetter und die Arbeitspauſe während der Feiertage die Urſachen für das unverhältnis⸗ mäßig ſtarke Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Dezember ge⸗ weſen ſind. Ende Januar wurden bei den Arbeitsämtern 2 520 000 Arbeitsloſe, d. h. rund 453 000 weniger als im winterlichen Höchſtpunkt des Vorjahres gezählt. Die Feſtigung des Arbeitseinſatzes im Januar iſt haupt⸗ ſächlich auf die Wiederinangriffnahme von Au ßenarbei⸗ ten zurückzuführen. Demzufolge haben in den Saiſonaußen⸗ berufen die Arbeitsloſen um rund 14 000 abgenommen. In den mehr konjunkturabhängigen Berufen war noch eine Zu⸗ nahme um 26 000 zu verzeichnen. Sie iſt jedoch in der Haupt⸗ ſache, wie im Holzgewerbe, Gaſt⸗ und Schankwirtſchafts⸗ gewerbe, Nahrungsmittelgewerbe ſowie bei den Angeſtellten ebenfalls jahreszeitlich bedingt und zum Teil auf die Rückkehr aus berufsfremder Außenarbeit zurückzuführen. Die Zahl der in der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge unterſtützten Arbeitsloſen nahm im Januar noch um 127 600 auf 1536 000 zu. Dagegen ging die Zahl der nichtunterſtützten Arbeitsloſen um 112000 zurück. Auch die anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen haben noch um 4000 auf 374000 abgenommen. Starke Reichs bankentlaſtung In der erſten Februarwoche konnte die Reichsbank nach dem Ausweis vom 7. Februar 1936 eine ſehr ſtarke Ent⸗ laſtung verzeichnen, die mit der außerordentlichen flüſſigen Geldmarktlage zuſammenhängt. Nicht weniger als 63.8 v. H. der Altimo⸗Januar⸗Beanſpruchung von 359.4 Millionen Mark ſind zurückgefloſſen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf be⸗ trug am Stichtag 5867 Millionen Mark gegen 6093 Mil⸗ lionen Mark in der Vorwoche. Die Abnahme entfällt mit 177.4 Millionen Mark auf den Umlauf an Reichsbanknoten, der auf 3920.3 Millivnen Mark zurückging. Zum entſprechen⸗ den Zeitpunkt des Vormonats belief ſich der geſamte Zah⸗ lungsmittelumlauf auf 6010 Millionen Mark und zum glei⸗ chen Vorjahrestermin auf 5497 Millionen Mark. Die Dek⸗ kungsbeſtände betragen bei einer Zunahme um 78 000 Mark 81.8 Millionen Mark. f Gegen Boykottierung Heidelbergs Vernünftige Worte eines britiſchen Politikers. London, 10. Februar. Der konſervative engliſche Unterhausabgeordnete Sir Arnold Wilſon wendet ſich in einer Zuſchrift an die „Times“ gegen den Biſchof von Durham Dieſer hatte kürz⸗ lich die Forderung erhoben, daß die engliſchen Univerſitä⸗ ten und gelehrten Geſellſchaften die Einladung zur 550. Gründungsfeier der Heidelberger Univerſität ablehnen ſollten. Dieſe befremdliche Aufforderung hatte der Biſchof mit der deutſchen Raſſegeſetzgebung be⸗ gründet. In ſeiner Erwiderung weiſt Sir Arnold Wilſon zunächſt darauf hin, daß er keineswegs ein Anhänger der antijüdi⸗ ſchen Geſetzgebung in Deutſchland ſei. Nur wenige große Länder ſeien frei vom Raſſenkampf. Auch in England be⸗ ſtehe er, wenn man ihn auch zu verbergen ſuche. Sein Wiedererwachen in Deutſchland ſei die Folge des Ver⸗ trags von Verſailles und der Ruhrbeſetzung, für die England ſelbſt zum Teil die Schuld trage. Der Einſender weiſt dann darauf hin, daß er im ab⸗ gelaufenen Monat eine lange Unterredung mit dem ihm ſehr ſympatiſchen Reichsminiſter Kerrl gehabt habe. Auf Grund dieſer Ausſprache habe er die beſtimmte Hoff⸗ nung, daß ein Weg gefunden werde, um die Forderungen der Kirche in Deulſchland mit den Forderungen des deut⸗ ſchen Staates auszuſöhnen. Sir Arnold Wilſon ſchließt ſeinen Brief an die„Ti. mes“ mit dem Hinweis, daß es wohl vieles in der Welt gebe, was die Engländer bedauerten. Auch an Ddeukſchland ſei manches zu kritiſieren, aber auch manches zu bewun⸗ dern. Man täte gut daran, wenn man die Kritik mit Selbſt⸗ erkenntnis und die Verurteilungen des Schlechten mit dem Lob des Guten verbinden würde. fördert und ſchürt, was das Chaos in der Welt vermehrt, obgleich es den Bauern in der Welt nirgends ſo ſchlecht geht, wie in der Sowſetunion, wo das Bauerntum bekanntlich völlig vernichtet iſt. Man könnte dieſe Beiſpiele für die Sorgen, die das Bauerntum rings um Deutſchland in Unruhe verſetzen, noch erheblich vermehren. Inmitten dieſer allgemeinen Ratloſigkeit ſteht wie eine Inſel des Friedens Deutſchland, das durch den Nationalſozia⸗ lismus die Befriedung des deutſchen Bauern und die Sicher⸗ ſtellung ſeiner Lebensgrundlage erreicht hat. Vergeſſen wir das nicht. 055 8 Nr. 35 „Eine ſchmachvolle Kundgebung“ Beifall für die Ermordung Guſtloffs! Zürich, 11. Februar. Die„Neue Zürcher Zeitung“ berichtet über eine Ver ſammlung des neugegründeten„Schweizeriſchen Freiheits⸗ komitees“, das ſich aus kommuniſtiſch⸗marxiſtiſchen Ele⸗ menten zuſammenſetzt. Von der erſten Maßnahme, der Ge⸗ winnung von Freiheitskämpfern dieſes Komitees, ſchreibt das Blatt: „Nur mit Abſcheu ſchreiben wir es nieder, daf ktoſen⸗ der Beifall die rein regiſtrierende Bemerkung eines Redners quiftierte, daß am Tage vorher der Landesgruppenleiter der NS DAßp in der Schweiz das Opfer eines Aktentats gewor- den ſei. Was heißt es, daß der Redner ſofort die Mordkat verurteilte? Man hätte von einem Freiheitskomitee, in dem auch einige bisher in der Oeffenklichkeit angeſehene Männer ſitzen, erwarten dürfen daß es mutig in einer ſehr deutlichen Erklärung von dieſer ſchmachvollen Kundgebung Abſtand nehme— ſelbſt auf die Gefahr hin, den Laden mangels 7 gleich wieder ſchließen zu müſſen. Es iſt nicht ge⸗ ehen Paris Prag Moskau Beſprechungen mit dem Sowjetmarſchall Tuchatſchewſki. Paris, 11. Februar. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza, der ſich zurzeit in Paris aufhält, hatte mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Flandin und Miniſterpräſident Sar⸗ raut eine Unterredung. Der ſowjetruſſiſche General Tu chatſchewſki, der aus London kommend, in Paris eingetroffen iſt, wird ſich vorausſichtlich zwei Tage in der franzöſiſchen Hauptſtadt aufhalten, bevor er nach Moskau zurückkehrt. Tuchatſchewſki wird u. a. mit dem franzöſiſchen Kriegsminiſter Mau⸗ rin, dem Kriegsmarineminiſter Pietri und dem Kriegs⸗ luftfahrtminiſter zuſammentreffen. Am Montag hatte er eine Unterredung mit dem Chef des Großen Generalſtabes, Ge⸗ neral Gamelin. Zuſammenkünfte mit dem Chef des Ad⸗ miralſtabes und dem Chef des Generalſtabes des Lufthee⸗ res ſind ebenfalls vorgeſehen. Kehrt Hoare wieder? Neue Kabinektsumbildung in England? London, 10. Februar. „Morning Poſt“ meldet, eine zweite Umbildung des Ka⸗ binetts Baldwin, die bereits kurz vor den Neuwahlen in Ausſicht geſtellt worden war, werde vorausſichtlich Anfang März durchgeführt. Der Hauptgrund für die Ambildung ſel die Notwendigkeit, den engliſchen Marineminiſter Lord Monſell zu erſetzen. Lord Monſell habe wiederholt ſeine Abſicht mitgeteiſ ſich aus dem aktiven politiſchen Leben zurückzuziehen und nur bis zum Abſchluß der Flottenkonferenz im Amt bleiben zu wollen. Da, wie man glaube, die Flottenkonferenz ihre Arbeiten bis Ende Februar abſchließen könne, ſei es wahr⸗ ſcheinlich, daß bereits der Nachfolger Lord Monſells die im März fälligen Haushaltsvoranſchläge der Flotte dem Un⸗ terhaus vorlegen werde. Das Blatt erinnert daran, daß Winſton Churchill und der Haupteinpeitſcher der Regierung, Margeſſon, ſeinerzeit als etwaige Nachfol⸗ ger Lord Monſells genannt worden ſeien. Ein neuer An⸗ wärter ſei auch der ehemalige Außenminiſter Sir Sa⸗ muel Hoare. In gutunterrichteten Kreiſen glaube man, daß Baldwin ſobald wie möglich Sir Samuel Hoare wie⸗ der eine führende Stellung im Kabinett verſchaffen werde. Gleichzeitig mit Lord Monſell werde Baldwin möglicher⸗ weiſe auch den bisherigen Luftminiſter Lord Swinton erſetzen wollen, der ſich ebenſo wie Monſell nicht mehr an den letzten Unterhauswahlen beteiligt hatte und ins Ober⸗ haus berufen worden war. Angeſichts des großen Umfanges des engliſchen Auf⸗ rüſtungsprogrammes werde jedem Perſonalwechſel unter den militäriſchen Miniſterien allergrößte Bedeutung beige⸗ meſſen. Ein Antrag für die Bildung eines Wehrminiſte⸗ riums wird am Freitag dieſer Woche von Konteradmiral Sueker im Unterhaus eingebracht werden. Bei dieſer Ge⸗ legenheit wird es vorausſichtlich zu einer Ausſprache über Rüſtungsfrogen kommen Die Rohſtoffrage Japan greift ſie auf. Tokio, 10. Februar. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes betonte in einer Erklärung, daß der Weltfrieden ſolange gefährdet ſei, als das Grundproblem der Völkerverſtändigung, die Neuauftei⸗ lung der Rohſtoffgebiete, nicht gelöſt ſei. Alle vom Völker⸗ bund ausgehenden Bemühungen, den Frieden zu feſtigen, ſeien wegen der Nichtbeachtung der Rohſtoffrage zum Schei⸗ tern verurteilt. Japan, ſo erklärte der Sprecher weiter, unterſcheidet drei Arten von Völkern: 1. rohſtoffreiche, 2. ſolche Völ⸗ ker, die zwar rohſtoffreich aber unfähig zur Ausbeutung dieſer Schätze ſeien, und 3. ſchließlich Völker, die arm an Roh⸗ ſtoffen, wohl aber fähig zu ihrer Ausbeutung ſeien. h begrüße und unterſtütze daher im Intereſſe der Sicherung des Friedens und der Verſtändigung der Völker alle An⸗ regungen zu einer Neuverteilung der Rohſtoffgebiete. Wilhelm Guſtloffs Heimkehr Die letzte Fahrt durch das deutſche Vaterland. Stuttgart, 10. Februar. Auf ſeiner letzten Fahrt in die Heimat war der tote Landesgruppenleiker Wilhelm Guſtloff am Sonntag abend auf deutſchem Boden, in Sin gen, eingetroffen. Hier erwarteten Reichsſtatthalter Robert Wa gner und Kultusminiſter Dr. Wacker den Zug. Der Bahnhof und die Stadt waren mit Fahnen reich geſchmückt. Auf dem Bahnſteig loderten von ſchwarzen Pylonen Flammen, die Glocken der Stadt läuteten. Kommandorufe erſchollen, Trommelwirbel dröhnten dumpf, als der Zug einfuhr. Nach⸗ dem die Angehörigen des Toten und Gauleiter Bohle den Zug verlaſſen hatten, ſprach der alemanniſche Dichter Her⸗ mann Burte ſein Gedicht„Totenprobe“. Dann ergriff Reichsſtatthalter Wagner das Wort. Er ſchilderte den Schmerz, den das deutſche Volk an der Bahre dieſes Treue⸗ ſten der Treuen empfindet, der durch feigen Mord von uns gehen mußte.„Wir ſind zwar gewohnt, für die national⸗ ſozialiſtiſche Idee Blutopfer zu bringen; aber die Umſtände, unter denen dieſe Tat vor ſich ging, kennzeichnen ſie als Ungewöhnlich.“ Die Kommandos„Stillgeſtanden!“ und„Präſentiert das Gewehr!“ ſchallten durch die Halle. Der Reichsſtatthal⸗ ter legte unter Trommelwirbel einen Kranz am Sarge nie⸗ der, ebenſo Kultusminiſter Dr. Wacker für die badiſche Re⸗ gierung und Regimentskommandeur Oberſt Clößner für die Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften des 14. In⸗ fanterieregiments. Der Sonderzug mit der Leiche Wilhelm Guſtloffs ver⸗ ließ dann Montag früh um 8 Uhr unter den Klängen des Präſentiermarſches und den Ehrenbezeigungen der Ver⸗ bände Singen zur Weiterfahrt nach Stuttgart. Bis in die ſpäten Abendſtunden hinein war am Sonntag die Menge unaufhörlich zum Bahnhof gepilgert, um dem Toten ihren letzten Gruß zu erweiſen. Vor der Abfahrt des Zuges be⸗ gaben ſich Reichsſtatthalter Robert Wagner mit dem Trauergefolgeo zum Bahnhof. Gauleiter Bohle beſtieg mit der Witwe Guſtloffs den Zug, der dann um 8 Uhr nach Stuttgart abfuhr. Der Leiter der Auslandsorganiſation, Gauleiter Bohle, geleitete ſelbſt ſeinen dienſtälteſten Landesgrup⸗ penleiter in ſeine deutſche Heimat, an ſeiner Seite jeweils der erſte politiſche Hoheitsträger aller Gaue der NSDAP, die auf der Fahrt berührt wurden. 50 Politiſche Leiter und die Leiter der nationalſozialiſtiſchen Gliederungen der Lan⸗ desgruppe Schweiz nahmen an der letzten Fahrt teil. Der Sonderzug beſtand aus je zwei Perſonenwa⸗ gen, dazwiſchen der Packwagen mit dem Sarg. Eine Haken⸗ kreuzfahne ſchmückte die Bahre, davor der rieſige Kranz des Führers und an den Seiten die zahlloſen Kränze aller Glie⸗ derungen. Aus jedem Haus, das an der Bahnſtrecke liegt, grüßten Volksgenoſſen mit erhobener Rechten den Zug. Auf allen Bahnhöfen ſtanden Abordnungen aller Formationen. Von dem Flugplatz Böblingen ab begleitete ein Flugzeug den Sonderzug nach Stuttgart. Auf dem Bahnſteig 9 des Hauptbahnhofes hatten ſich mit den Ehrenformationen die führenden Männer von Par⸗ tei und Staat eingefunden. Um 10,25 Uhr lief der Sonder⸗ zug in die Halle zu kurzem Aufenthalt auf der weiten Reiſe nach dem Norden ein. Im gleichen Augenblick klang, ge⸗ ſpielt von der SA⸗Standartenkapelle 119, leiſe das Lied vom Guten Kameraden auf. Die Fahnen ſenkten ſich. Alle grüß⸗ ten mit erhobener Hand den toten Kameraden. Gauleiter Murr trat heran und nahm mit bewegten Worten Ab⸗ ſchied von dem toten Parteigenoſſen. Kamerad Guſtloff, ſo ſagte er, möge Dein Tod der Welt die Augen öffnen über die Gefahr des Judentums! Nach ſeiner Anſprache legte der Gauleiter und Reichsſtatthalter einen prächtigen Kranz nie⸗ der, ihm folgten zahlreiche weitere Kranzſpenden. Unter den Klängen des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes ſetzte der Zug um 10,40 Uhr, vorbei an ehrfurchtsvoll grü⸗ ßenden Menſchen, ſeine Trauerfahrt durch Deutſchland fort. Bis Würzburg begleitete Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ter Murr den gefallenen Kameraden. Berlin. Ueber den freiwilligen Dienſteintritt in die Kriegsmarine werden von zuſtändiger Stelle Richtlinien veröffentlicht. Danach werden Freiwillige für den Flotten⸗ dienſt der Kriegsmarine zu Beginn jeden Vierteljahres ein⸗ geſtellt Meldung jederzeit Vom Lebengemeisferf Von Maria Ibele. 9 Mit viel Schläue verſteht Frau Dieter, die Rolle von Lo's Vertrauter zu ſpielen und auszunützen. Kindlich offen berichtet Lo all' den Kleinkram des verliebten Herzens. Und Frau Dieter iſt dies angenehm; denn ſie muß ſich unbedingt auf dem Laufenden halten, damit die Sache nicht noch im letzten Augenblick zer⸗ rinnt. Freundſchaftlich erteilt ſie Lo Ratſchläge, die aber alle dem Egoismus entſpringen. Ob ſie für des Kindes Leben günſtig oder ungünſtig ſind, iſt ihr gleich⸗ gültig. Der zukünftige Schwiegerſohn gefällt ihr aus⸗ nehmend, zumal er mit phraſenhaften Schmeicheleien nicht kargt. Schnell verbindet ſich Oskars leichtfinnige Lebensauffaſſung mit der ſeines Schwiegervaters— zwei Menſchen, die ſich im Leben gegenſeitig nie etwas vorzu⸗ werfen haben. Unbewußt einſam verlaſſen ſteht Lo, nichts als Spielzeug, nichts als Puppe. Die ganze zukünftige Wohnungseinrichtung iſt nach Frau Dieters Geſchmack der gutgläubigen Lo eingeimpft. Mit andächtiger Scheu betritt Lo immer ihr zukünf⸗ tiges Heim, um dort die Schubladen wunſchgemäß einzu⸗ richten, die Wäſche zu ſchlichten und verſchiedene Kleinig⸗ keiten zu ordnen. Sie vermag ihr Glück kaum zu faſſen, im eigenen Neſtchen zu wohnen, eine kleine Welt zu beſitzen, eine Welt, die ſie und Oskar allein umſchließt. Tauſende von guten und ſchönen Vorſätzen erwachen. Es muß ein echtes„Liebesglücksneſtchen“ werden. Selig wie ein Kind vor dem ſtrahlenden Weihnachtsbaum durchläuft Lo die Zimmer. Nur ſchade, die Räume ſind zu groß und zu prunkend. Eigentlich wären ihr kleinere und einfachere lieber. Aber die denise Mutter will halt alles recht ſchön und fein haben— und ohne Wider⸗ rede, ohne Einſpruch fügt ſie ſich. In die gähnenden Vaſen füllt ſie Waſſer und Blumen, legt Deckchen auf— ein eiſiges, unbewußtes Etwas liegt durch das Unbewohntſein in den Zimmern. Neugierig beguckt ſie alle Käſten und Schubladen der ** 7 2 Itatiens bisherige Verluſte Rom meldet insgeſamt 844 Tote des heimatheeres. Rom, 11. Februar. Durch eine amtliche Mitteilung des Kriegsminiſteriums werden die Geſamtverluſte der italieniſchen Heimatarmee ſeit Beginn des Afrika⸗Feldzuges bekanntgegeben. Sie be⸗ laufen ſich auf 844 Tote, von denen 427 im Gefecht gefal⸗ len ſind, 396 ſtarben im Dienſt oder durch Krankheit, vier infolge von Verwundungen und 17 werden vermißt. Ueber die Hälfte dieſer Toten entfällt auf den Monat Januar; davon fielen 341 im Gefecht, vier ſtarben durch Verwun⸗ dungen und durch Krankheiten 92. An der Somalifront fielen im letzten Monat drei Offiziere und zehn Unteroffiziere und Schwarzhemden, an der Eritreafront 24 Offiziere, 24 Unteroffiziere, 30 Soldaten und 250 Schwarzhemden. Wieder Bomben auf Deſſie Schweres Anwekter über dem Hochland. Addis Abeba, 11. Februar. Am Sonntag ſind völlig unerwartet ſieben italieniſche Bombenflugzeuge über Deſſie erſchienen und haben den Ort und eine Reihe benachbarter Ortſchaften mit etwa 100 Bom⸗ ben belegt. Nach abeſſiniſchen Angaben hat dieſer Bomben⸗ abwurf nur Opfer unter der Zivilbevölkerung gefordert, da Deſſie ſeit Wochen frei von Truppen ſei und nur noch den Hauptſammelplatz für ausländiſche Verbandsſtellen dar⸗ ſtelle. Die Zahl der Opfer wird von den Abeſſiniern mit einem Toten und zwei Verwundeten angegeben. Am Sonntag und in der Nacht zum Montag ſind über das geſamte abeſſiniſche Hochland ungeheure Wolkenbrüche mit ſchwerem Hagelſchlag niedergegangen. Verſtändeg eng m Engiand Wechſel im fapaniſchen Außenminiſterium? Die japaniſche Preſſe beſchäftigt ſich mit ber Möglich⸗ keit von Veränderungen im Kabinett nach den bevorſtehen⸗ den Wahlen und deutet in dieſem Zuſammenhang Rücktritts⸗ abſichten des Außenminiſters Hirota an. Sein Nachfolger werde vorausſichtlich der bisherige japaniſche Botſchafter in London, Matſudaira, ſein, deſſen Rückkehr nach England hinausgeſchoben werde. Nach Auffaſſung der Blätter werde Matſudaira von ein⸗ flußreichen Kreiſen als beſonders geeignet gehalten, die für notwendig erkannte Verſtändigung mit England zu fördern, deſſen Verhandlungen mit der Sowjetunion in Japan be⸗ unruhigt hätten. Kurzmeldungen Neue Munitionsfabriken in England Wie„Daily Herald“ meldet, wird zurzeit eine große Zahl neuer Munitionsfabriken in England eingerichtet, um den dringenden Regierungsaufträgen nachkommen zu kön⸗ nen, die von den bereits bis zur Grenze ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit arbeitenden Munitionsgroßfirmen nicht mehr be⸗ wältigt werden können. Die neuen Fabriken ſollen in der Hauptſache Granaten herſtellen. Schweres Verkehrsunglück in Valencia Madrid, 11. Febr. In Valencia ereignete ſich an einem Bahnübergang ein ſchweres Unglück. Ein vollbeſetzter Stra⸗ ßenbahnwagen überfuhr infolge Verſagens der Bremſen die Schranken. Er wurde von einem elektriſchen Vorortzug erfaßt und eine Strecke weit mitgeſchleift. Aus den Trüm⸗ mern wurden vier Tote und 15 Schwerverletzte geborgen. Der Straßenbahnführer wurde verhaftet. Paris.„Le Jour“ oeſchwert ſich bitter darüber, daß die Sowjetruſſen ihre Zerſetzungsarbeit in Frankreich und in Algier auch nach dem zwiſchen Paris und Moskau erzielten Einverſtändnis fortgeſetzt hätten London. Die engliſche Preſſe berichtet mit immer groͤ⸗ ßerer Begeiſterung und Wärme über den Verlauf der Win⸗ terolympiade in Garmiſch Partenkirchen Kuche. ſelbſtfabrizierten Pudding und Oskars Lob! Denn das eine ſteht feſt, ſie will trotz der Köchin und des Zimmer⸗ mädchens tüchtig anpacken. Das langwellige Nichtstun, das unbefriedigende Tageſtehlen muß ein Ende nehmen. Überglücklich verläßt ſie immer das Heim, innerlich bereichert von Herzensſonnenſchein, der hochaufgeſpei⸗ chert für Oslar und die kommenden Kinder lagert, um ſie alle damit zu überſchütten. Frau Dieter bedauert Lo manchmal, wenn ſie gar ſo grenzenlos glücklich zurückkehrt. Denn die Extreme der Lebensauffaſſung des Brautpaares werden nur mühſam einen Ausgleich finden. Sie ſind zu grundverſchieden, zu ſcharf, ſo daß häusliche Szenen kaum zu vermeiden ſein werden. Frau Dieter aber rechnet auf Lo's gut⸗ mütige Nachgiebigkeit. „Sie wird ſich ſicher fügen und unterordnen. Der Hauptakt des Lebenstheaters iſt ſchließlich da, wo die Geldfigur auftritt. Sie vermag alles zu ebnen, zu Üübertröſten. Und Geld hat Oskar genug— wir alle ſind damit gerettet.“ Mutterſorge, Mutterliebe ſind Frau Dieter romanhafte Gefühle. Für die blinde Lo iſt die Verlobungszeit eine Kette roſigen Glückes. Ihre grenzenloſe Liebe, ihr unerſchütter⸗ licher Kinderglaube laſſen ſie Oskars Scheinliebe nicht erkennen. Die erkünſtelten Liebesbeweiſe, die berech⸗ neten Aufmerkſamkeiten empfängt ſie als echte leuch⸗ tende Neigung. Ihre Seele iſt frei von Falſchheit und Trug und hält das gleiche von ihren Mitmenſchen. Im letzten Grunde kann Oskar das„Phfliſtermädel“ auch ganz gut leiden. Das Ruhige, Gütige reizt ihn ſogar zeitweiſe Bei der letzten Familienzuſommenkunft beſchloß man, die Hochzeit baldmöglichſt zu feiern. St. Moritz wurde als Reiſeziel in Ausſicht genommen. Alle vier ſtimmten freudig zuſammen— jedes harrt ſehnſüchtig ſeinem Ziele entgegen 111. Mit bleiſchwerem, wüſten Kopfe erwacht Lo. Ab⸗ wehrend ſtreckt ſie die Hand aus. Schweißverlen rieſeln über den fröſtelnden Körper. Vorſichtig dreht ſie das . an. Die Helle verſcheucht die ſchreckliche ngſt. 5 „ Wie freut ſie ſich ſchon heute auf den erſten Rundfunk darf Schallplatten ſenden! Das Arteil der zweiten Inſtanz. Berlin, 11. Februar. Vor dem Kammergericht Berlin wurde am Montag zweiter Inſtanz das erſtinſtanzliche Urteil des Landgericht Berlin vollinhaltlich beſtätigt. Darnach iſt der Rundfunk he rechtigt, Muſikſchallplatten ohne Zustimmung der Schall plattenherſteller zu ſenden. Soweit es ſich um die Koſten des Rechtsſtreits han⸗ delt, hat ſich das Kammergericht auf einen für den Rundfunk günſtigeren Standpunkt als das Landgericht geſtellt. Es hat entſchieden, daß die Schallplattenherſteller neunzehn Zwanzig, ſtel und der Rundfunk ein Zwanzigſtel zu tragen haben. Dreifacher Mörder und Brandſtiſter Den Bruder und deſſen Familie erſchlagen. Danzig, 11. Febr. Am vorigen Mittwoch brannte in Tragheim in Danziger Werder ein Haus nieder, wobei dag Ehepaar Runſchkowſki und deſſen kleines Kind ums Leben kamen. Es ſtellte ſich dann heraus, daß die Familie durch Beilhiebe getötet worden war und der Mörder das Feuer angelegt hatte, um die Spuren zu verwiſchen. Die Kriminalpolizei hat jetzt die Tat aufgeklärt. Der 21jährige Bruder des Ermordeten, Johannes Runſchkowſt hat unter dem Druck des vorhandenen Beweismaterials ge⸗ ſtanden, ſeinen Bruder ſowie deſſen Ehefrau und das Kind erſchlagen und zur Verwiſchung der Spuren die Wohnung in Brand geſteckt zu haben. Als Grund für ſeine Tat gibt der Mörder Streitigkeiten an. Nach dem vorläufigen Ge— ſtändnis will der Täter nur 15 Gulden geraubt haben. Drei Kinder eingebrochen und ertrunken Gießen, 11. Febr. Am Montag nachmittag verſuchten zwei Mädchen im Alter von 15 und 9 Jahren auf der dün⸗ nen Eisdecke eines Teiches bei der Grube Friedrich in Trais⸗Horloff Schleifen zu ziehen. Wenige Meter vom Ufer entfernt brachen die beiden Kinder plötzlich ein und gingen unter. Ein achtjähriger Knabe, der ihnen zu Hilfe kommen wollte, brach ebenfalls ein. Alle drei Kinder er⸗ tranken. 8 PPP Die Kältekataſtrophe in Amerika Schwere Schneeſtürme.— Wieder 20 Perſonen erfroren. Newyork, 10. Febr. Der arktiſche Winter im Mittel weſten der Vereinigten Staaten dauert an. Aus Cuhicagy wird ein heftiger Blizzard gemeldet. Es ſoll ſich um den ſchwerſten Schneeſturm handeln, der im Laufe dieſes Jahr hunderts aufgetreten iſt. 20 Perſonen ſind erfroren. 7 Arbeiter treiben auf einer Eisſcholle in der Nähe der Küſte des Cape Cod ab. Die Bemühungen des Küſtenwachtdienſtes, die Schiffbrüchigen zu retten, waren bisher erfolglos. In Illinois, Jowa und Michigan ſchneiten 12 Eiſen⸗ bahnzüge ein. Der Bahnverkehr iſt teilweiſe völlig lahm gelegt. Die Temperaturen ſanken in Minneſota und Nord⸗ Dakota bis zu 45 Grad Celſius unter Null. Es herrſcht über⸗ all Kohlen⸗ und Milchknappheit. Außerdem ſind die Rohr, leitungen eingefroren, ſo daß auch Waſſermangel einge⸗ treten iſt. . Mann über Bord Die„Bremen“, die in Newyyrk eintraf, teilte funkentelegraphiſch mit, daß der 28jährige amerikaniſche Student Adolph Cotton ſpurlos von Bord verſchwunden ſei. Cotton ging in Southampton an Bord und wird ſeit Donnerstag vermißt. Nach einer Mitteilung des Kapitäns iſt es ausgeſchloſſen, daß Cotton beim Sturm über Bord geſpült wurde; es beſteht vielmehr die Wahrſcheinlich⸗ keit, daß er Selbſtmord verübt hat. Das kommuniſtiſche Treiben in Mexiko. Der„Ausſchuß zur Verteidigung des Proletariats“ ruft für den 21. Februar zu einer Tagung auf, die der Schaffun einer Einheitsfront der Arbeiterſchaft in Mexiko dienen ſo Die Tagung dürfte unter kommuniſtiſcher Führung ſtehen, In Tampico kam es bei einer kommuniſtiſchen Kundge⸗ bung gegen die Staatsregierung zu ſchweren Ausſchreitun⸗ gen. Die Teilnehmer feuerten auf Parteigänger der Regle⸗ rung. Fünf Perſonen wurden getötet und 18 verwundet. „Gottlob, alles nur geträumt! Das Brautkleid, Kranz und Schleier liegen noch in gleicher Ordnung neben⸗ einander auf dem Tiſch.“ f Mit ſanftem Ruck wirft ſie die Beine aus dem Bett, fährt in die ſamtenen Pantöffelchen, ſtreicht liebevoll über den Brautſchmuck— dann öffnet ſie das Fenſter. Noch tiefe, lautloſe Stille! Ruhig, ſanfttrittig, um die ſchlafenden Menſchen ja nicht zu ſtören, ſenken ſich die duftigen Flocken zur dichtbeſchneiten Erde nieder. „Eigentlich wäre die Hochzeit im Frühling ſchon ſchöner, wenn jubelnd die Vöglein zwitſchern, die Blumen und Blüten erſprießen.— Gleichgiltig! Liebe und Glück ſind ja ſchließlich nicht an Jahreszeiten gebunden. Wird Oskar wohl noch ſchlummern? Vielleicht denkt er gerade auch an mich?“ Zu gerne hätte 90 dieſe Frage beantwortet. „Alſo, der langerſehnte Tag iſt doch noch gekommen! Wenige Stunden und mein Jungmädchentraum hat ſich in die Wirklichkeit umgewandelt!“ Mit frommem Her⸗ zen dankt ſie Gott und bittet ihn, ſie auch im neuen Stande zu begleiten. Eine weihevolle Stimmung um⸗ fängt Lo. Mit bebender Hand kämmt ſie ihre Haare. Zaghaſt probiert ſie den Myrtenkranz, drückt ihn auf die Locken und beſieht ſich mit niegekannter Eitelkeit im Spiegel Der feine Draht verflicht ſich in die geringelten Haare. Ein Ziehen nach oben, nach unten— endlich löſt er ſich— entzweigeriſſen. Wächſern im Geſicht, unfähig zu einer Bewegung hält Lo die eine Hälfte des zerbrochenen Kranzes in der Hand. Der ſchreckliche Traum erſcheint mahnend, erinnernd vor ihr. Die Angſt und Aufregung laſſen ſie gebannt ſitzen. Der häßliche Aberglaube ſücht ſich ſein Opfer. Völlig zerſchlagen entfernt ſie das zweite Stück des Kranzes und bricht zuſammen unter lauten Schluchzen, das immer leiſer und leiſer wird wie das Weinen eines einſchlummernden Kindes. Feſtes Klopfen an der Tür rüttelt Lo auf. Sie war trotz der unbequemen Stellung vor Gebrochenſein und ö Ermattung wieder eingeſchlafen. 5 Mit ſchlotterndem Körper öffnet ſie. 8 Fortſetzung font en! ebruar. tontag ndgerichtz dfunk he N Schall eits ho, Rundfunk . Es hat Zwanzig ben, ter n. annte in bobei das 18 Leben lie durch as Feuer irt. Der ſchkowſt, rials ge⸗ das Kind Vohnung Tat gibf igen Ge⸗ aben. iken erſuchten der dün⸗ drich in eter vom ein und zu Hilfe nder er, J froken. Mittel⸗ Chicago um den s Jahr- auf einer ab. Die chigen zu Eiſen⸗ ig lahm⸗ d Nord⸗ cht Über⸗ ie Rohr⸗ J einge⸗ Newyork jährige n Bord ord und ing des rm über cheinlich⸗ its“ ruft chaffun nen ſo ſtehen, Kundge⸗ hreitun⸗ Rege ⸗ ndet. ä „Kranz neben⸗ t Bett, ebevoll unden. tte Lo — —. 6 9 2 Geefelds„böſer Geiſt“ Immer mehr in die Enge getrieben.— Die 4. Woche. Schwerin, 10. Februar. Zu Beginn der vierten Verhandlungswoche im Seefeld⸗ prozeß kommen zwei Mordfälle zur Erörterung, die ſich in der Nähe von Berlin ereignet haben. Zunächſt werden die Zeugen in der Mordſache an dem elfjährigen Schüler Erwin Wiſchnewſki aus Brandenburg(Havel) vernommen. Nachmittags wurde der Mord an dem ſiebenjährigen Gün⸗ ther Tielke aus Oranienburg bei Berlin behandelt. Erwin Wiſchnewſki verſchwand am 8. Oktober 1934. Erſt am 10. November wurde ſeine Leiche von einem Pilz⸗ ſammler in einer dichten Kiefernſchonung gefunden. Die Leiche befand ſich wie in den anderen Fällen in ausgeſpro⸗ chener Schlafſtellung. Es wurde damals angenommen, daß der ſchwächliche Junge ſich im Walde verirrt hatte und im Freien er froren ſei. Der Angeklagte hat ſich in der Zeit vom 5. bis 9. Oktober 1934 in der Gegend zwiſchen Brandenburg und Potsdam aufgehalten. Dies ergeben ſeine Aufzeichnungen. Wieder wie bei früheren Fällen hat er geheimnis volle Zeichen eingetragen, über deren Bedeutung er keine Auskunft gibt. 5 Die als Zeugin aufgerufene Mutter Wiſchnewſkis kann nur ausſagen, daß ihr Junge luſtig und guter Dinge zum Spielen auf die Straße gelaufen ſei. Er habe verſpro⸗ chen, mittags wieder nach Hauſe zu kommen.„Seitdem habe ich ihn lebend nicht wiedergeſehen.“ Ein 13jähriger Schüler bekundet, daß er zu der Zeit, als der Wiſchnewſki verſchwand, von einem alten Mann in Brandenburg angeſprochen worden ſei, der ihm eine Weintraube ſchenken wollte. Der Junge dankte aber und ging davon. Seefeld wird jetzt wieder aus der Anklage⸗ bank herausgeführt und muß ſich ſeinen Mantel anziehen und ſeinen Hut aufſetzen. „Ja, das iſt der Mann von damals,“ erklärte der kleine Zeuge mit aller Beſtimmtheit. Seefeld beſtreitet wiederum. Er erklärt, daß ſeine Perſon nicht in Frage kommt. Zwei andere Zeuginnen, eine 13jährige Schülerin und ihre Mutter, haben den ihnen bekannten Erwin Wiſchnewſki in Begleitung eines alten Mannes, deſſen Beſchreibung auf Seefeld zutrifft, auf der Landſtraße in Richtung des Waldteiles geſehen, in dem ſpäter die Leiche Wiſchnewſkis gefunden wurde. Eine wichtige für Seefeld äußerſt belaſtende Ausſage machte dann ein weiterer Zeuge, der am 8. Oktober, am Tage des Verſchwindens Wiſchnewſkis, mit dem Rade unter⸗ wegs war. Gegen 17,30 Uhr habe er in der Nähe der Scho⸗ nung einen kleinen Jungen mit einem alten Mann getrof⸗ fen. Er hatte den Eindruck, als ſeien die beiden Großvater und Enkel. Auffällig war ihm die Begegnung deshalb, weil der alte Mann den Jungen, der einen müden und ſchläfrigen Eindruck machte, geradezu gewaltſam hinter ſich herzog, „als wenn man ein Lamm zur Schlachtbank führt“. Am andern Tag traf der Zeuge den alten Mann allein in Brandenburg wieder. Als er in der Zeitung vom Seefeld⸗ prozeß las, erinnerte er ſich ſofort an die ſeltſame Begeg⸗ nung. Er meldete ſich darauf bei der Polizei. Seefeld muß wiederum Mantel und Hut anziehen. So⸗ fort ruft der Zeuge: „Ja, das iſt der Mann von damals. Ich laſſe mich nicht davon abbringen. Ich bin meiner Sache völlig ſicher und kann es beeiden.“ Ein Kriminalbeamter erklärte zur Ergänzung, daß der Zeuge ſogar ſchon früher den Angeklagten auf einem Bilde herausgefunden hatte, auf dem Seefeld zu⸗ ſammen mit mehreren anderen photographiert war. Staatsanwalt:„Ich lege dieſer Ausſage größte Bedeutung bei. Ich bitte die Sachverſtändigen, beſonders auf die Aeußerung des Zeugen zu achten, daß der Junge ebenſo wie im Falle Thomas aus Wittenberge einen mü⸗ den und ſchläfrigen Eindruck mochte, ſo wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.“ Angeklagter:„In der Gegend war ich ja, aber nicht in Brandenburg.“— Dann folgt wieder die ſtumpf⸗ ſinnige Redensart, die für Seefeld bezeichnend iſt:„Aber meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Staatsanwalt:„Will der Angeklagte behaupten, daß wieder der böſe Geiſt in Frage kommt, der ihn nach ſeiner Bekundung ſeit 1893 auf ſeinen Wanderungen durch Deutſchland begleitet?“ In der Nachmittagsverhandlung begann die Zeugenver⸗ nehmung zu der Ermordung des ſtebenjährigen Gün⸗ ther Tielke aus Oranienburg. Der Fall Tielke iſt der Anfang einer zeitlich eng be⸗ Fenzten Periode, in welcher das Verſchwinden und der Tod bon vier Knaben zu verzeichnen iſt. Am 2. Ok⸗ zober verſchwand der Schüler Tielke, am 8. Oktober Erwin Wiſchnewſki⸗Brandenburg und am 18. Oktober die beiden Kinder Dill und Eipel aus Neuruppin. Im Mordfall Tielke wird Seefeld beſonders ſtark durch zahlreiche Zeugenaus⸗ ſagen belaſtet. Der kleine Tielke verſchwand am 2. Oktober 1934 und wurde nach faſt vier Wochen, am 29. Oktober, etwa dreiein⸗ galb Kilometer von Oranjenburg entfernt in einer dichten Kiefernſchonung in der typiſchen Schlafſtellung aufgefun⸗ den. Auch hier hatte die Sektion der Leiche keine ge⸗ naue Todesurſache ergeben. Es wurde damals, ebenſo wie ſchon in anderen Fällen, Pilzvergiftung angenommen. Auch die Fundſtelle zeigte keinerlei Spuren eines voraufgegangenen Kampfes. Der Vater hatte ſeinen Jungen, der Kaſtanjen ſammeln gehen wollte, am 2. Okto⸗ er vormittags auf ſeinem Rad mitgenommen und ihn an der Ecke Bernauer Straße.—Mühlenpfad abgeſetzt mit dem Auftrag, von dort aus bald nach Hauſe zu gehen. Seitdem war der Junge verſchwunden. Faſt alle Zeugen haben Tielke mit einem alten, etwa 65jährian Mann zuſammen geſehen, mit dem er Kaſtanien ſammelte. Sie haben Seefeld, als er ihnen im kreiſe mehrerer gleichalkriger Gefangener gegenübergeſtellt wurde, ſofork rausgefunden und ihn als den Begleiter des kleinen Gün⸗ ther Tielke wiedererkannt. Ein Gaſtwirt aus Oranienburg bekundete ſodann, baß der kleine Tielke zuſammen mit einem alten Mann ein wer zwei Tage vorher in ſeinem Lokal geweſen ſei. Der Seuge habe beobachtet, wie der Alte dem Jungen einen a geſchenkt und dieſer ſich dafür Schokolade gekauft Der Zeuge habe darauf zu Günther Tielke, den er gut zannte, geſagt: e Du mußt jetzt nach Hauſe gehen!“ Der Kleine ſei dann auch weggegan⸗ pa, und der Zeuge habe noch einige Worte mit dem alten ann gewechſelt. die wohl in England, zu Chelſen, durch den Vorſitzender:„Iſt der Angeklagte der Mann, den Sie damals mit dem kleinen Günther geſehen haben?“ Z.euge(mit voller Beſtimmtheit):„Er iſt es ohne ſeden Zweifel.“ Angeklagter Seefeld: Herren!“ Erſchütternd ſind die Aus ſa gen der gramge⸗ beugten Eltern des unglücklichen Kindes, welche die letzten Augenblicke ſchildern, in denen ſie ihr Kind zum letzten Mal geſehen hatten. Der alte Zuchthäusler Seefeld hört geſpannt aber ungerührt ihre Bekundungen mit an. Mit erſtickender Stimme erzählt die Mutter des toten Kin⸗ des, daß ihr Junge am Sonntag nachmittag, zwei Tage vor ſeinem Verſchwinden, in die Wohnung gekommen ſei und zu ihr geſagt habe: 19 55 „Mutti, ich ſpiele lieber „Kommt gar nicht in Frage, meine hier, denn draußen ſteht ein alter Skrolch, der wollte mich mitnehmen.“ Vorſitzender:„Rührt ſich denn nichts bei Ihnen wenn Sie die Frau in Ihrem Schmerz hier ſehen?“ Der Angeklagte Seefeld hat aber nur ſeine alten Phra⸗ ſen auf dieſen Vorhalt und entgegnet angeſichts der wei⸗ nenden Mutter, die zuſammengeſunken vor dem Richtertiſch ſitzt:„Meine Perſon kommt nicht in Frage.“ Auch weitere Zeu gen, die den kleinen Tielke zu⸗ ſammen mit einem alten Mann am 2. Oktober geſehen hat⸗ ten, erkannten faſt alle in dem Angeklagten den Be⸗ gleiter des Jungen wieder. Aus den Nachbarländern Kirchheimbolanden.(Erfroren auf gefunden.) Der 60 Jahre alte penſionierte Straßenwärter K. Pfanne⸗ becker von Dreiſen ging nach Göllheim, um ſeine Rente ab⸗ zuholen. Er kehrte dort auch in einer Wirtſchaft ein und machte ſich ſpät auf den Heimweg. Als er am Morgen nicht zu Hauſe war, wurden Nachforſchungen angeſtellt. Man fand ihn in einem Straßengraben tot auf Pf. hatte ſich 15 einen Graben fallen laſſen und iſt in der Nacht er⸗ roren. Im Neckar ertrunken. — Bad Friedrichshall⸗Jagſtfeld, OA. Neckarſulm, 10. Febr. Der 64 Jahre alte in Hochhauſen a. N. wohnhafte Franz Schwager iſt bei Jagſtfeld im Neckar ertrunken. Vermutlich iſt Schwager, der auf einem Schleppſchiff tätig war, beim Einſteigen in einen Nachen, mit dem er an das Schleppſchiff fahren wollte, ausgeglitten und in den hoch⸗ gehenden Neckar geſtürzt. Das Handgepäck fand man am anderen Morgen in dem Nachen liegend vor. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. — Gingen a. F., 10. Febr. Das fünfjährige Töchterchen des Paul Brucker hatte ſich an einen der Fils zu ſteil ab⸗ wärts fallenden Garten mit ihrem etwas älteren Schweſter⸗ chen und anderen Kindern zum Schlittenfahren begeben. Das Kind fuhr allein in den Garten hinab, verlor jedoch die Herr⸗ ſchaft über den Schlitten und fuhr direkt der Fils zu; das Afergeſtrüpp hielt den Schlitten auf, das Kind jedoch fiel ins Waſſer. Das ältere Schweſterchen lief nach Hauſe, um Hilfe zu holen. Eine Frau ſprang ins reißende Waſſer, konnte das Kind wohl erwiſchen, aber nicht halten. So entſchwand das Kind im Waſſer und konnte ſpäter nur noch als Leiche geborgen werden. Schweres Autounglück. — Künzelsau, 10. Febr. In der Nähe von Künzelsau gerieten zwei von der Winterprüfungsfahrt zurückkehrende SS-Männer mit ihrem Sport⸗Zweiſitzerwagen ins Schleu⸗ dern. Der Wagen überſchlug ſich zweimall, wobei der Bei⸗ fahrer getötet, der Fahrer ſelbſt ſchwer verletzt wurde. Es handelt ſich bei dem Getöteten um den SS⸗Mann Sabottke⸗ Berlin. Der Fahrer, SS⸗Oberſcharführer Bauer⸗Berlin, wurde ins Kreiskrankenhaus Künzelsau eingeliefert. Das Unglück iſt auf die vereiſte Straße zurückzuführen. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt. Bad Homburg v. d. H.(Selbſtmörderin ſtürzt ſich vom Herzbergturm herab.) Eine Frau aus Frankfurt a. M. ſtürzte ſich, nachdem ſie ſich vorher beide Pulsadern durchſchnitten hatte, vom Herzbergturm auf den Taunushöhen bei Bad Homburg herab. Dabei zog ſich die Lebensmüde neben einer ſchweren Kieferverletzung mehrere Rippen⸗ und Armbrüche zu. In bedenklichem Zuſtand wurde ſie in ein Frankfurter Krankenhaus eingeliefert. ** Wiesbaden.(Von einem Omnibus tödlich überfahren.) In der Nähe der Ringkirche wurde ein 22 Jahre alter Mann von einem Omnibus angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf verſtarb. Der Vor⸗ gang konnte noch nicht reſtlos geklärt werden. Feſt ſteht, daß den Wagenführer keine Schuld trifft, da er ſofort den Wagen zur Seite riß. Ob Selbſtmord oder ein Schwäche⸗ anfall des Verunglückten vorliegt, wird noch geprüft. ii Beide Beine abgefahren. Im Augsburger Haupt⸗ bahnhof wurde der Rangiermeiſter Johann Scherübel, als er vom Trittbrett eines Wagens abſprang und auf dem ver⸗ eiſten Boden ausglitt, von einem fahrenden Zug erfaßt. Dem Anglücklichen wurden beide Beine abgefahren. Lolcale Nuud scuau Schaufenſter im Wettbewerb Dem Aufruf zum Schaufenſterwettbewerb ſind im ganzen Reich weit über 40 000 Jungen und Mädel aus dem deut⸗ ſchen Einzelhandel gefolgt. Das iſt eine beachtliche Mehr⸗ beteiligung gegenüber 1935, da 30 000 Schaufenſter von der Jugend im Wettbewerb geſtaltet wurden. Es wird intereſſant und aufſchlußreich ſein, die Lei⸗ ſtungsergebniſſe von 1935 und 1936 zu vergleichen. Man⸗ cherlei Schlüſſe und Maßnahmen für die fachberufliche Schu⸗ lungs- und Erziehungsarbeit werden daraus gezogen und getroffen werden können.„Selbſt unter den ſchwerſten Ver⸗ hältniſſen wurden Leiſtungen zuſtandegebracht, die man bis⸗ her von dem jungen Nachwuchs nicht im entfernteſten er⸗ wartet hatte. Wenn auch in vielen Fällen das Gefühl für Form, Stil und Farbe, ſowie modiſches Geſchmacksempfinden noch nicht in vollem Ausmaß vorhanden war, ſo hat man doch überall unendlich viel Liebe zur Sache und außerordent⸗ lich ſtarken Drang der jungen Kaufleute verſpürt, auf dem Gebiete der Schaufenſterwerbung ihr Können unter Beweis zu ſtellen.“ So lautet es in einem der vielen Berichte, die von berufserfahrenen Praktikern über den letztährigen Schau⸗ fenſterwettbewerb gegeben wurden. Die Ergebniſſe des vorjährigen Schaufenſterwettbewerbes ſind es auch, die jetzt 10 000 neue Wettbewerber auf den Plan treten ließen. An vielen Orten wurden ſogar von den Geſchäftsinhabern mehr Schaufenſter bereitgeſtellt als jugend⸗ liche Wettbewerber überhaupt vorhanden ſind. Es iſt dies ein Zeichen dafür, daß auch die Werbekraft dieſer Schau⸗ fenſteraktion für das Geſchäft ſelbſt erkannt wird. Wir ſind der Meinung, daß es auch für den Berufsnachwuchs keinen größeren Anſporn zur Leiſtungsſteigerung und zur ſauberen, guten Arbeit geben kann als das Bewußtſein der Tatſache, daß das Auge des Volksgenoſſen gerade auch auf ſeine Leiſtung ſieht und etwas von ihm erwartet. Es iſt wichtig, daß ſich jeder Teilnehmer am Schau⸗ ſenſterwettbewerb der Bedeutung des Schaufenſters als Werbe⸗ faktor der Gegenwart bewußt wird. Alle Schaufenſter zu⸗ ſammen als Geſamtbild geben ein Bild von der allgemeinen Kultur und der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit einer Stadt, eines Landes.— Fieberhaft wird jetzt überall für dieſen Schaufenſterwettbewerb im 3. Reichsberufswettkampf über⸗ legt und gerüſtet. In der Woche vom 9. bis 16. Februar wird zu prüfen ſein, welche Fortſchritte erreicht worden ſind. Im Silberkranze. Uhrmachermeiſter und Optiker Jak. Wolf und deſſen Ehefrau Marie geb. Gärtner feiern heute das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Unſere beſten Wünſche. = Neifeprüfung in kürzeren Zeitabſtänden. Die Wieder⸗ einführung der allgemeinen Wehrpflicht und die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht laſſen es— wie der Reichserziehungs⸗ miniſter in einem Erlaß feſtſtellt— erforderlich erſcheinen, die Wiederholung der Reifeprüfung in kürzeren Zeitab⸗ ſtänden als bisher vorzunehmen. Der Miniſter verfügt in⸗ folgedeſſen eine Aenderung der beſtehenden Vorſchriften da⸗ hin, daß ab Oſtern 1936 an allen Schulen zum Oſter⸗ und Herbſttermin Reifeprüfungen abgehalten werden können und daß eine Wiederholung der Reifeprüfung bei einem Schüler nach Ablauf eines Halbjahres erfolgen kann. 9 J Nationaltheater Mannheim. Der Vorverkauf für „Charleys Tante“, den weltbekannten Schwank, der von Hans Carl Müller als Faſchingsaufführung des Schau⸗ ſpiels mit zahlreichen Muſik⸗ und Geſangseinlagen neu⸗ inſzeniert wird, hat begonnen. In der Hauptrolle Heinz Handſchumacher.— Am Samstag beginnt mit der Urauf⸗ führung von Heinz Steguweit's neuem Schauſpiel„Der Nach⸗ bar zur Linken“ eine zweite Schauſpielpremiere. Inſzenjerung: Hans Becker.— Gleichzeitig beginnt der Vorvekkauf für die drei Hamlet⸗Aufführungen am Dienstag, den 11., Donners⸗ tag, den 13. und Montag, den 17. Februar, die durch einen Arlaub von Willy Birgel ermöglicht wurden. — Mineralwaſſer⸗ und Schaumweinſteuer verſchwinden endgültig. Durch entſprechende geſetzliche Beſtimmungen waren das Mineralwaſſer⸗ und das Schaumweinſteuergeſetz bis zum 31. März 1936 außer Kraft geſetzt worden, weil die be⸗ teiligten Wirtſchaftskreiſe ſo ſchwer von der Kriſe erfaßt waren, daß die Reichsregierung um ihrer Erhaltung willen dieſen Schritt unternahm. Durch ein neues Reichsgeſetz wird nunmehr verfügt, daß das Mineralwaſſer⸗Steuergeſetz vom 15. April 1930 und das Schaumweinſteuergeſetz vom 31. März 1926 endgültig und unbefriſtet aufgehoben werden. Es hat ſich nämlich in der Zwiſchenzeit ergeben, daß nicht nur die Mineralwaſſer⸗ und Schaumweininduſtrie erhalten geblieben ſind, ſondern daß vor allem dabei wertvolles Volksvermögen vor dem Verfall bewahrt werden und die Zahl der Arbeils⸗ plätze ermehrt werden konnte. Aus einer Reiſebeſchreibung 1783,84. „Ich reiſete den nämlichen Weg an dem ſüdlichen Neckarufer wieder zurück durch Heidelberg, Wiblingen wo der Weinbau aufhört und der Getreidebau in der fruchtbaren Ebene anfängt, Edingen, wo das ſchöne Land⸗ gut des Freiherrn von Caſtell mit den prächtigſten Luſt⸗ gärten am Eingange liegt und Seckenheim, lauter wohl⸗ gebaute und bewohnte Ortſchaften bis Mannheim. Der Landweg geht dieſe ganze Strecke über eine gute Chauſſee von Grußſand aus dem Neckar, die mit weißen und ſchwarzen Eſpen oder Pappeln und Wallnußbäumen ſo angenehm als nutzbar bepflanzet iſt. Die Gegend bleibt ſich immer gleich. Von allen dieſen Orten nimmt ſich Seckenheim aus; wegen dem häufigen Frucht und Tabakbau und der Seidenzucht, beſonders aber wegen dem Landgut des Herrn geheimen Staatsrats von Stengel, das ein ausgezeichnendes Muſter praktiſcher Landwirtſchaft iſt. Dieſer edle Anpflanzer und Eigentümer dieſes für jeden Kenner und Liebhaber ſehenswerten Gutes verband in ſeinem Plane gleichmäßig Nutzen, Einfachheit, Ge⸗ ſchmack und Vergnügen. Ich übergehe ſehr viel Be⸗ merkungswertes, welches beſſer zu ſehen, als durch die genaueſte Beſchreibung zu ſchildern iſt, und werde nur einer Seltenheit aus der wilden Botanik„ eiß des berühmten Gärtners und Kräuterkundigen Miller aber ſchwerlich in deutſchen Privatgärten zu finden iſt. E⸗ ein bei achtzehn Schuhe hoher Lederbaum vom Berge 1 pflanze Libanon in Syrien, der aus dem Samen erzogen worden ſiſt und die hieſigen Winter und ſogar den ſtrengſten⸗ 1784, im Freien wohl ausgehalten hat. Auch die Zucht der Seidenhaſen, aus deren ſeidenweichen langen Haaren mit unterfilzter Lämmerwolle Hüthe ſo fein, als die Kaſtorhüthe verfertigt werden können; oder Moſchus Ente und der chineſiſchen Schweine, deren Fleiſch bei ſchlechter Koſt ſehr leckerhaft und Vermehrung ſehr ſtark iſt, ſind Dinge, die die Aufmerkſamkeit verdienen. Die fruchtbaren Felder rechts und links auf dieſem Weg beſtehen aus abwechſelnden Mergelarten und Damm⸗ erden die verſchiedene ee e decken, als Spelte weiße mit Gramen, die hier, weil ſie mehr als der Weizen abwirft, anſtatt deſſen häufig gebaut wird, Winterroggen, türkiſcher Weizen,(Welſchkorn), Reps, deſſen zarte Blätter im Frühling zu Gemüſen und ſeine Samen zum Oelſchlagen verwendet wird. Tabak zum einträglichen Handel, weiße und rothe Guckelrüben und Tartuffeln') mit weißer und roter Blüte. Auch ſah ich viel Morgen Ackerfelder voll des rothen Wieſenklee als künſtliche Wieſen benutzet welcher alles dieſe Ebene ſo ſo fruchtbar und angenehm macht.— ) Tartuffeln ſind Kartoffeln. Im 17. Jahrhundert wurde ſie als Zierpflanze in unſern Gärten angebaut Im 18. Jahrhundert erſt fand ſie als Nahrungsmittel⸗ Anbau und Pflege. 5 Die Italiener bezeichnen ſie als Trüffeln(tar⸗ tuffol). Wie ſchön ſind die deutſchen Worte: Erdäpfel Erdbirnen oder Grundb iren. Wolber. 3 5 F.. () Einnahmen und Ausgaben des Landes Baden. Im ordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen des Landes Baden im Zeitraum April⸗Dezember des Rechnungsjahres 1935 115189000 Mark, während ſich die Ausgaben auf 114 682 000 Mark beziffern. Es ergibt ſich alſo eine Mehr⸗ einnahme von 507000 Mark. Im außerordentlichen Haus⸗ halt erſcheinen die Einnahmen in der gleichen Zeit mit 3 906 000 Mark(darunter 2 795000 Mark Anleihen), die Ausgaben mit 2 974000 Mark, ſo daß ſich eine Mehrein⸗ nahme von 932 000 Mark ergibt. Bei der Landeskredit⸗ anſtalt für Wohnungsbau betragen für 1. April 1935 bis Ende Dezember 1935 die Einnahmen 10 332309 Mark, die Ausgaben 10 243 204 Mark, ſo daß eine Mehreinnahme von 89 105 Mark verbleibt. Flachs anbau und Adolf Hitler⸗Flachsſpende Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Der Landes⸗ bauernführer der Landesbauernſchaft Baden, Engler⸗Füßlin, hat einen Aufruf zur Adolf Hitler⸗Flachsſpende erlaſſen, in⸗ dem er der Erwartung Ausdruck gibt, daß jeder badiſche Bauer und Landwirt ſich entſprechend ſeiner Betriebsgröße beteiligt, um unſer Vaterland auf dem ſchnellſten Wege von der Rohfaſerverſorgung möglichſt unabhängig vom Ausland zu machen. Bei einer Fläche von etwa 470 000 Hektar Ackerland muß es möglich ſein, 1000 Hektar Flachs in Baden aufzubringen. Vollkommen getrennt von dem allge⸗ meinen Flachsbau iſt die Adolf Hitler⸗Flachsſpende zu hal⸗ ten. Im Jahre 1935 hat der Führer aus der wehrloſen Nation wieder eine wehrhafte Nation gemacht— er hat den Wehrſtand geſchaffen. Für dieſen Wehrſtand will der deutſche Bauer eine kleine Fläche Flachs bauen und die Ernte dem Führer zum Zeichen des Dankes auf dem Bückeberg 1936 übergeben. Deshalb baut jeder Bauer je Hektar Ackerland, ſoweit es die klimatiſchen und Bodenverhältniſſe erlauben, ein Quadratmeter Flachs. Für die Beſchaffung des not⸗ wendigen Saatgutes— je Quadratmeter 20 Gramm Sa⸗ men— zahlt der Bauer dem Ortsbauernführer 3 Pfennig. Auf dieſe Weiſe werden für die Adolf Hitler⸗Flachsſpende in Baden rund 47 Hektar Flachs gebaut werden. (0 Forſt bei Bruchſal.(Verkehrs verbeſſerung.) Anſtelle der kurvenreichen Hauptſtraße durch den Ort wird jetzt eine Umgehungsſtraße in Angriff genommen, die von der Bruchſaler Straße abzweigt und über den Burgweg nach der Hambrückerſtraße hinüberzieht. Adelsheim.(Brandſtiftung.) In Sindolsheim brach in der Nacht im Anweſen des Landwirts Gottfried Ho⸗ del Feuer aus, das raſch um ſich griff. Die Gebäude brann⸗ ten vollſtändig aus. Der Gebäudeſchaden beläuft ſich auf 5200 Mark, der Fahrnisſchaden iſt noch nicht feſtgeſtellt. Es liegt Brandſtiftung vor. Die Gendarmerie erſchien alsbald am Brandplatz. Badiſches Sondergericht Mannheim. Eine Reihe ſtaatsfeindlicher Aeußerungen ließ ſich der katholiſche Pfarrer von Plankſtadt, Franz Sat⸗ telmann aus Obergimpern, bei einer Kanzelrede am 12. Auguſt zu Schulden kommen, die ihn als Angeklagten wegen Vergehen gegen den Heimtückeparagraphen vor das Sonder⸗ gericht brachten. Angeblich ſollen zwei lokale Vorkommniſſe hierzu Anlaß gegeben haben. Auch ſuchte der Angeklagte das Vorgehen gegen kirchliche Würdenträger wegen Deviſen⸗ ſchmuggels und die Behandlung dieſer Fälle in der Preſſe auf eine gegen den Katholizismus gerichtete Einſtellung des Staates zurückzuführen. Der Oberſtaatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Das Gericht ver⸗ urteilte den Angeklagten zu 9 Monaten Gefängnis, wovon die Schutzhaft von 6 Wochen abgeht. Das Gericht, ſo wurde in der Urteilsbegründung ausgeführt, verkenne nicht, daß der Angeklagte nicht in böswilliger Abſicht gehandelt habe, aber die Aeußerungen ſtellten eine vorſätzlich geübte Kritik dar, die über das erlaubte Maß weit hinausgehe. i Generalmuſikdirektor Wüſt nach Breslau berufen. Generalmuſikdirektor Philipp Wüfſt iſt in gleicher Eigen⸗ ſchaft an die Breslauer Oper und zum Leiter der Schleſiſchen Philharmonie berufen worden. Er wird im Einverſtändnis mit Oberbürgermeiſter Renninger und Intendant Branden⸗ burg Ende dieſer Spielzeit aus dem Nationaltheater aus⸗ ſcheiden. 0 Die hohenzolleriſchen Gemeinden Igelswies und Talheim dem Kreis Meßkirch zugewieſen. (—) Meßkirch, 10. Febr. Die beiden hohenzolleriſchen Ex⸗ klaven Igelswies und Talheim, welch erſtere eine Viertel⸗ wegſtunde, die zweite eineinhalb Wegſtunden von Meßkirch entfernt liegen und bisher vom Gau Hohenzollern⸗Württem⸗ berg verwaltet wurden, ſind mit ſofortiger Wirkung dem badiſchen Kreis Meßkirch zugeteilt worden. 8 () Pforzheim.(Schwindlerin feſtgenommen. Eine Schwindlerin, die ſich mit einem Raaftpagen 5 Lahr nach Heidelberg fahren ließ und den Kraftwagenführer um das Fahrgeld betrog, wurde hier in der Perſon der 52 Jahre alten Thereſe Schlittmaier aus Aldkofen feſtgenom⸗ men und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Sie hat bis⸗ her an verſchiedenen Orten Betrügereien und Diebſtähle ver⸗ übt. Sie trat unter den Namen Thereſe Hauſer, Dold, Dorn, Reitmaier, Talmaier, Talhammer, Zeiler, Seiſenberger, Steudle, Hofmann und dergleichen auf. Sie wird von zahl⸗ reichen Behörden ſteckbrieflich verfolgt. () Kehl.(Auszeichnung eines Lebensret⸗ ters.) Der Führer und Reichskanzler hat dem Senkbrücken⸗ führer Albert Walter in Helmlingen die Rettungsmedaille am Bande verliehen. Oberkirch.(Der Führer als Pate) Der Füh⸗ rer und Reichskanzler hat die Ehrenpatenſchaft für das 9. Kind des Bahnarbeiters Emil Hoffmann übernommen und ein Geldgeſchenk überweiſen laſſen. Pflanzen im Bauernrätſel ZdR. Es gibt kaum ein ſchöneres und reicheres Zeug⸗ nis dafür, wie innig das Verhältnis des Bauern zu den Pflanzen iſt, als das Pflanzenrätſel in ſeinen mannig⸗ fachen Formen. Wir finden es in Nord und Süd, Oſt und Weſt unſeres Vaterlandes, oft in einander ſehr ähnlichen Formen, vielfach geiſtreich und zuweilen ſogar in dichteriſcher Hochſprache. Etwas dieſes:„Als ick war jung un ſchön,/ Dräg ick ne blage Krön;/ Als ick wer olt un ſtief,/ Binn ſe mi'n Band umt Lief,/ Se kloppen mi, ſe fleugen mi,/ Herrn un Fürſten dreugen mi.“ Seht: die Lebensgeſchichte des Flachſes. Jung und ſchön ſteht er, eine blaue Krone auf dem Haupt. Er altert, ſie binden ihm ein Band um den Leib, ſchließlich ſchlagen und klopfen ſie ihn, und dann wird er getragen von hoch und niedrig. Weit verbreitet iſt dieſes:„Achter iuſen Huſe, Do ſtöit in Kunkelfiuſe,/ De brennt Dag un Nacht,/ An brennt doch nich af!“ Die Brenneſſel nämlich! Da ſteht ſie hinterm Haus und brennt und brennt, aber ſie brennt nicht ab, eine ewige Flamme, Jahr um Jahr wiederkehrend. Unberührbar. Wird ſie etwa beſchimpft darob? Nein, man bewundert ſie, ſie gehört hinters Haus, zum Hauſe. Noch deutlicher kommt das zur Geltung in der osnabrückſchen Faſ⸗ ſung:„Achter uſen Huſe,/ Do ſteht ne Krukukuſe,/ Sei brennt ne ganze Dag,/ Un ſticket dat Hus nich an.“ Nicht weit davon, im Münſterlande, wo die ſtarken Eichen wachſen, geht ein ander Rätſel um:„Ick gong emol öwer en Schild (Platz), da funn ick een klein Meiſterſtück. Da kunn ick ut maken twe Molten(Mulden), twe Sien Speck(zwei Speck⸗ ſeiten) un een klein Pipendöppken(Pfeifendeckelchen). Nehmt einmal eine Eichel her: zwei Mulden, die zwei Hälften der Schale. Die beiden Speckſeiten, die Hälften des Eichelkernes. Das Pfeifendeckelchen iſt natürlich die becherförmige Frucht⸗ hülle. Wie ſagt der Schwälmer dazu:„Es liegt ein Klötzchen in einem Wald,/ Ach Gott, wer will mir's helfen ſpalten? Es gibt zwei Mulden und zwei Dieln/ And ein Pfännchen mit einem Stiel.“ ö Und was ſoll das ſein, das der Aargauer in der Schweiz ſo ſchön beſingt:„J ſto uf mis Beindli,/ Han es Büchli voll Steindli,/ Es rots Kamiſoli/ And es ſchwarz Schupfhüetli, Lütjer as ne Bi Muus,/ rot wie ees ſchwarz wie nes Chöli.“ Beſſer verdeutſchen wir das ehe wir die Löſung beginnen:„Ich ſteh' auf meinen chen, habe das Bäuchlein voll Steinchen, ein rotes Kami und ein ſchwarzes Schupfhütchen, bin rot wie die Glut 10 brandſchwarz wie die Kohle.“ And die Löſung heißt: Hage butte. Der bergiſche Bauer ſieht ſie wieder etwas andetz „Ek wiet en Dengken(Dingchen),/ Dat ſet am Stöcksken Het fouf(fünf) Hatterkes(Herzchen),/ Fouf Statterſe (Schwänzchen)/ On en ſchwat Klappmoschen up.“ Aehnlich Rätſel um die Hagubette findet man allenthalben auf den Lande: in Pommern, in der Mark, im Sächſiſchen und in Holſteiniſchen, in Bayern und in Böhmen. Aber was mag wohl das ſein:„Hooger asn Hus, Grüner Flas,/ Biddrer as Galle, Un doch mögt ji't alle.“ 6 der Oſtfrieſe. Der Kärntner ſagt dafür:„Hoch wia ua Hals /Kloan wie a Maus,/ Hart wia a Brett,/ Süß u a Meth, Hantig(bitter) wia a Gall,/ Eſſen tuan ſiez überall.“ Der Widerſpruch:„Groß wie ein Haus und fein! wie eine Maus“ läßt ſich nur verſtehen, wenn man bedenl daß die Walnuß ebenſowohl als Baum wie als Frucht der⸗ ſelben Namen trägt. Denn die Walnuß nur kann hier g meint ſein. Leicht zu erraten iſt dieſes Rätſel, das in meclleſ⸗ burgiſchen Platt heißt:„Ap unſern Acker/ waßt n lutte Racker,/ Hett nägen(neun) Hüd(Häute),/ Bitt(beißt alle Lüd(Leute).“ Natürlich die Zwiebel, die lauter Haut hat, beim Mecklenburger neun, beim Siebenbürger Sachſeg ſieben, beim Tiroler zwölf. In der Ruppiner Gegend ſag man:„Ein altes Mütterchen hat ſich in hundert Tücher ei gewickelt.“ und gemeint iſt der Kohlkopf ebenſo wie daf wenn der Rheinpfälzer fragt:„Es liegt ebbes im Keller und hot hundert Schlofhaube uff. ähnliches Rätſel:„Im Feld ſteht a Maderl,/ Es gelbs Röckerl/ Und a greans(grünes) Häuberl.“ Und ge meint iſt die Mohrrübe. Sie ſind meiſt uralt, Glüstli as Gras, 44 NN. Im Städter meint, dem Bauern ſeien die Pflanzen nur with ſchaftliche Begriffe, dann möge er einmal eindringen in de Welt dieſer Rätſel und an ihnen verſtehen lernen, wie freußd. ſchaftlich vertraut auch heute noch das Verhältnis iſt zwiſche Bauer und Pflanze. Der Garten im Februar Neben der Herrichtung für die erſten Ausſaaten jetz ſolche Teile des Garten, die tief rigolt werden müſſen, be⸗ arbeiten. Auf die umgegrabenen Beete Hühner eintreiben, die ſich durch Vertilgung von Engerlingen, Naupen uſw. nützlih machen. Der organiſche Dünger iſt außer für die erſten Aus ſaaten jetzt auch für die ſpätere Landbeſtellung vorzubereiten Sind noch viel unvererdete Teile dazwiſchen, ſo wirft mm den Dünger zweckmäßig durch ein weitmaſchiges Sieb. Ver ſchiedene Kompoſtarten werden am beſten gemiſcht, ſowel ſie nicht ſpezielle Anſprüche der einzelnen Pflanzenarten beftie⸗ digen ſollen. Mieten und Lagerräume nach wie vor beobachten, faulende Früchte und Pflanzenteile entfernen und bei milden Wetter lüften. Beſonders empfindliche Bäume und Spalien mittels Leinwand oder Fichtenzweigen. Wechſel der Sonnenwärme am Tage und dem Froſt in der Nacht beſchatten. Bereits angelegte Miſtbeete mit neue Dungumſchlägen verſehen. Ueber alte Rhabarberſtauden Kiſeg ohne Boden ſtülpen und mit Dünger umgeben zum Ak treiben des Rhabarbers. Ausſaat in den warmen Kaſten: Schnittſalgh Schnittkohl, Feldſalat, Kerbel, Schnittpeterſilie, Schnilleel lerie, Melde, Spinat, Porree, Sauerampfer, Kreſſe(alles was eine raſche Schnitternte ergibt).— Ferner zus Treiben: Tomaten, Treibſalat(Kaiſers Treib, Bötlhes Treib, Maikönig), Blumenkohl(Erfurter Zwerg), Wirſiſz (Kitzinger und Eiſenkopf), Weißkohl(Maiſpitz), (Dreienbrunner, Wiener Glas, Delikateſſe). Pflanzen im Miſtbeet nur bei warmem Sonnenſcheſt mit lauwarmem Waſſer leicht überbrauſen, halbwarme Mi beete nur zur Ausſaat von Blumenkohl und anderen Kohl arten und Salat anlegen. „ Uftd Fraß 80 Ven Witter a5 Bayeriſchen gibt es en hot g dieſe Rätſel, vererben ſich von den Eltern auf die Kinder, gingen einſt in Spinnſtube um, werden in Oeſterreich und Bayern J abendlichen„Heimgarteln“ aufgegeben und geknackt, im Non den nicht minder gepflegt als im Süden. Wenn aber de heute noch bein 5 vor zu ſchroffen Kohlrabi Für die Konfirmation! 9258 Für die Konfirmation! Matterène crepe Reversible,*. 222 oque 1 seide Blaue Kammgarne J cs. 95 breit c. 95 em br. 5 ENV 52 ö 95 em br. f. KOnfirm.-Anz. i e tr. 3.90, 2.99 FD Y eee 2.0. 2.90 14/500. Fur 7.90. 5.50 flamenga Cloque reine Wolle ennhelms fochseschäft cöner Velvet nonene Konfirmanden wästhe 60. e e für Kleidetstoffe, Weißwaren, fertige eee Strümpfe, Handschuhe 3 Iitr. 2.35, 1.8 r. 2.90 Wäsche, Irikotagen, Strumpfwaren etc. cs. 70 br. tr. 4. 75, 3.25 Taschentücher 4 Tbd.„Jahn“. Heute abend Zuſammenkunft der Mit⸗ glieder zwecks Dekoration des Saales. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. 257 7 Motto:„hinein, hinein“ 1 denn s muß was wunderbares sein. beginnend im„Kaiserhof“ Lex Maskex-ball 5 5 3 unter der Devise: m weißen Rössl am Woltgangsee“ N Mitwirkende: 1. Bayr. Ländlerkapelle, Balletęruppen und sonstige Ueberraschungen. 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Seitdem im Jahre 1900 die drei Forſcher Correns, v. Tſchermak und De Vries unabhängig voneinander das von Gregor Mendel ſchon Jahre früher gefundene Verer⸗ bungsgeſetz wieder entdeckten, iſt gerade ein Menſchenalter gerſteſſen, und ſchon ſteht die Vererbungsforſchung als ein ſtreng logiſch aufgebautes, wenn auch nicht abgeſchloſſenes Forſchungsgebäude da, deſſen Fundamente ein unerhör! reiches Tatſachenmaterial bildet. Ein Drittel⸗Jahrhunderi iſt für dieſe Wiſſenſchaft eine kurze Zeit, denn es mußten für jedes einzelne ihrer Experimente Verſuchsreihen ange⸗ ſtellt werden, deren Dauer an die Generationenfolge der Verſuchspflanzen und tiere gebunden war. Die„exakte Wiſſenſchaft vom Leben“ mußte naturnotwendig in erſter Linie Vererbungsforſchung treiben, weil man nuͤr aus der künſtlichen Leitung des Erbganges Rückſchlüſſe auf die Le⸗ benszuſammenhänge ziehen kann. Schon Mendel brauchte acht Jahre und mehr als 10 000 Einzelverſuche, bis er die Vererbungsregeln als geſicherte Erkenntniſſe betrachten konnte. Um ſo bedeutſamer iſt es, daß die Ergebniſſe der exak⸗ ten Lebenswiſſenſchaft heute einen weitreichenden Einfluß nicht allein auf andere Wiſſenſchaften ausüben, ſondern auch wichtig für das praktiſche Leben und ſeine Geſetze gewor⸗ den ſind. Die Medizin ſteht in hohem Maße unter dem Ein⸗ fluß der Vererbungsforſchung: Sie hat erkannt, daß zahl⸗ reiche Krankheiten und noch mehr Krankheitsneigungen erb⸗ lich bedingt ſind. Die Vorbeugungsmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Erbkrankheiten ergaben ſich aus der Kenntnis der Erbgeſetze. Die Tier⸗ und Pflanzenzüch⸗ tung aber iſt in ihrer heutigen Form und ihren jüngſten Erfolgen erſt durch die Vererbungsforſchung möglich gewor⸗ den. Geläufig ſind uns die Großtaten eines Erwin Baur und ſeiner Mitarbeiter im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut in Müncheberg, die„Süßlupine“ und das„Bronzeſchwein“. Ebenſo wie die Chemie zunächſt die einzelnen Stoffe und die möglichen Stoffverbindungen erforſchte und be⸗ ſchrieb und dann erſt in der ſogenannten phyſikaliſchen Che⸗ mie den Vorgang der Stoffverbindung, ſeine Urſachen und ſeinen Ablauf in den einzelnen Fällen ſtudierte, ſo ſchritt die Wiſſenſchaft vom Leben von der Erkenntnis, daß und wie ſich die einzelnen Eigenſchaften der Organismen ver⸗ erben, zu der Frage nach dem Vererbungsvorgang fort. Das Ergebnis war: Bei der Vererbung werden die körper⸗ lichen Anlagen der Eltern nicht in einem unerklärlichen, in myſtiſches Dunkel gehüllten Vorgang auf die Kinder über⸗ tragen, ſondern die erblichen Eigenſchaften ſind an kleinſte Körperteilchen gebunden, die in den Keimzellen von Gene⸗ ration zu Generation weitergegeben und entſprechend den verſchiedenen Erbſtrömen„vergeſellſchaftet“ werden. Dieſe „Gene“ ſpielen in der Wiſſenſchaft vom Leben eine ähnliche Rolle wie die„Moleküle“ in der Chemie, wenn auch die chemiſche m ee der Gene noch nicht beſtimmt werden konnte. Geſichert iſt dagegen, daß es eine große Zahl ſolcher Gene gibt, die voneinander völlig verſchieden und in ihrer Verſchiedenheit jeweils Träger ganz beſtimm⸗ ter zu vererbender Eigenſchaften und Anlagen ſind. Dieſe Gene ſind innerhalb der Zellen in den„Chromoſomen“ ge⸗ lagert, von denen jede Art von Lebeweſen eine beſtimmte feſtſtehende Zahl im Kern der einzelnen Zellen trägt. Vor einigen Jahren hat ſich die Wiſſenſchaft auch an die Chromoſomen und Gene ſelbſt herangewagt und ſucht nun, durch ihre Beeinfluſſung zu Züchtungserfolgen zu kom⸗ men. Wie immer, war es auch hier die Natur ſelbſt, die zu ſolchen Forſchungen und Verſuchen den Anſtoß gab und zu ihnen ermutigte. So fand man z. V. Pflanzen, die bei völlig gleicher Blattform, Stengelbildung uſw. weſentlich größer als andere waren, und man konnte ermitteln, daß dieſe Rieſen einfach mehr i e als ihre klein⸗ 1 5 Verwandten hatten. Die Forſchung ſucht nun 91 egen, auch willkürlich ſolche Vermehrung der Chro⸗ moſomenſäge zu erreichen. Zunächſt glückte es, wenn man Pflanzen, die entfernt verwandt ſind, aber verſchiedene Chromoſonen haben, miteinander kreuzte. Dann gelang es 3. B.,„künſtliche Rieſen“ aus kleinen Moospflänzchen zu 1 man vegetative Zellen zur Fortpflanzung ver⸗ wendete. Nicht ſo weit iſt die Wiſſenſchaft vom Leben auf dem Weg der völligen Veränderung des Erbgefüges. Hier ver⸗ ſucht man z. B. mit Hilfe von Röntgenſtrahlen, die Gene ſelbſt künſtlich zu verändern, ſo daß ſie dann ganz andere Eigenſchaften als ſonſt an dem entſtehenden Leboweſen ausbilden. Auch hier liegt der Vergleich mit der phyſika⸗ liſchen Chemie nahe, wo 17 5 verſucht wird, durch Strah⸗ lung aus den Atomen einzelne Elektronen herauszuſchlagen und ſo ein Element in ein anderes zu b be Es iſt ſelbſtverſtändlich ein wagemutiger Schritt er Forſchung, ohne das Weſen des Lebens ſelbſt und ohne die Subſtanz der Gene zu kennen, ſolchen Eingriff in das Leben vorzu⸗ bereiten. Aber„ſprunghafte Veränderungen“ kommen auch in der Natur zuweilen vor, und man nimmt heute an, daß viele neue Arten auf dieſem Wege überhaupt entſtanden ſind. So ſucht man eben nur Miktel, das künſtlich zu voll⸗ bringen, was auch natürlich hie und da geſchieht, und durch Unterbrechung des Erbganges in einzelne ſeiner Teile auf wiſſenſchaftlichem Wege zu neuen Arten zu kommen. Die Natur läßt ſich nur nach ihren eigenen Geſetzen übertreffen. — Dr. F. Friſche. S b Marktberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 10. Februar. Zu⸗ fuhr: 43 Ochſen, 41 Bullen, 218 Kühe, 64 Färſen, 531 Kälber, 65 Schafe, 1568 Schweine, 1 Ziege. Preiſe pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen a) 43, b) 42; Bullen a) 438, b) 40 bis 42; Kühe a) 42, b) 37 bis 41, 0 29 bis 36, d) 20 bis 28; Färſen aß 43, b) 42; Kälber ) 68 bis 66, 6) 59 bis 62, c) 51 bis 58, d) 44 bis 50 Schweine a) 57, b1) 58, be) 55, 0 53 Mark.— Markt⸗ verlauf. Großvieh lebhaft, Bullen zugeteilt; Kälber leb⸗ haft; Schweine zugeteilt. N Mannheimer Pferdemarkt vom 10. Februar. Zufuhr: 83, Arbeitspferde, 30 Schlachtpferde. Preſſe: Arbeilspſerde 550 bis 1250, Schlachtpferde 45 bis 105 Mark.— Markt verlauf: Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 10. Februar: Preiſs unverändert. tankfurter Produftenmarkt vom 10. Februar: Wei⸗ zenfuktermehl 13 bis 13.25; Heu 8; Weizen- und Noggen⸗ ſtroh, gepreßt 3.50 bis 3.30, gebündelt 3.40 bis 3.70 Mark. Tendenz: ruhig. 5 5 Erſte Goldmedaille für Finnland.— pech der deulſchen Mannſchaft.— Falſch gewachſte Skier! 15 Garmiſch- Partenkirchen, 11. Februar. ii einem finniſchen Sieg endete der am Montag in 40 reich Rartentirchen ausgetragene Ski- Staffellauf über Kilometer. Mit der Mannſchaft Nurmela, Karppinen. Lähde und Jalkonen ſiegten die Finnen in 2:41:33 Stun . 0 e vor Norwegen(2:41:39), n(2:43:03), Italien(2:50:05), i(2:51:56 und Deutſchland(2:54:54). f N Norwegen hatte die Führung bis zum 36. Kilometer, wurde dann aber von Finnland überholt. Die deutſche Staf⸗ fel in der Beſetzung Däuber, Bogner, Leupold, Zeller wäre weiter nach vorn gekommen, wenn nicht Däuber als erſten Mann, da er falſch gewachſt hatte, überraſchend mäßig ge⸗ laufen wäre. 8 Ein unerhört packendes Rennen lieferten ſi in der vier mal 10 Kilometer ⸗Skiſtaffel Fauna 195 Nor- wegen. Erſt auf dem letzten Kilometer konnten ſich die Fin⸗ nen einen ganz knappen Sieg vor Norwegen ſichern. Mit klarem Abſtand folgte Schweden auf dem dritten Platz, aber immer noch weit vor den übrigen Ländern. Die Ueber⸗ legenheit der nordiſchen Länder war recht deutlich. Die deutſche Mannſchaft hatte großes Pech; den Leiſtungen entſprechend hätte ſie einen weit beſſeren als den ſechſten Platz verdient gehabt. Sämkliche Skier waren verwachſt. Der Trainer der deutſchen Mannſchaft, Veli Saarinen, Abe die Bretter für kalten Neuſchnee vorbereitet. Aber es zeigte ſich ſchon nach der Hälfte der Strecke, daß die Spur bis auf den firnigen Allſchnee ausgelaufen war. Unter ſolchen Umſtänden fiel Friedl Däuber bis auf den 12. Platz zurück. Die Lauffläche ſeiner Langlaufbrotter war zeitweiſe mit dicken Eisklumpen behaftet. Es bedeutet eine außerordentliche Energieleiſtung, daß er überhaupt durchgehalten hat und ſogar noch zwei Läufer überholen und den 10. Platz erobern konnte. Die übrigen deutſchen Läufer wachſten natürlich ſchnell um, um herauszuholen, was noch zu holen war. Zunächſt ſchienen ſich die norwegiſchen Hof fnun⸗ gen reſtlos zu erfüllen Oddbjörn Hagen lief ein ganz großes Rennen und beendete die erſten 10 Kilometer in ber Beſtzeit von 41:36 Minuten. Auf dem zweiten Teil der Strecke verſchob ſich dann das Bild. Der Schwede Larſſon drückte das Tempo und überholte ſchließlich Karpinnen Für Deutſchland lief Willi Bogner ein ausgezeichnetes Rennen und brachte ſeine Mannſchaft vom 10 auf den 7 Platz Mit 4157 lief er die fünfbeſte Zeit. Auf dem dritten Abſchnitt rückten die Finnen wieder hinter Norwegen vor, Schwedem wurde jetzt ſchon ausgeſchaltet. Lähde holte mit 39:49 die beſte Zeit heraus vor dem Norweger Brodahl und dem Schweden Häggblad. Für die deutſche Staffel holte Leutnant Leupold weiter auf, er gab ſich vollſtändig aus und ſicherte Deutſchland dadurch den ſechſten Platz. Einen geradezu grandioſen Schlußkampf lieferten ſich Jverſen(Norwegen) und Jalkonen (Finnland). Beim Aufſtieg bei Kilometer 35,5 erwies ſich der Finne als der Beſſere und hatte, als die Höhe erreicht war, den Minutenabſtand, den Jperſen noch beim Kilome⸗ ter 33,5 gehabt hatte, auf 10 Sekunden vermindert. In der Abfahrt bonne der Norweger den Vorſprung noch einmal ewas vergrößern, aber beim Anſtieg zum Kilometer 37,5 kam Jalkonen an die Spitze. Noch gab ſich der Norweger nicht geſchlagen und eroberte ſich bis zum Kilo⸗ meter 38,5 die Führung erneut zurück Erſt ein Kilometer bor dem Ziel fiel die endgültige Entſcheidung. Jalkonen hafte die größeren Kraftreſerven, paſſierke den ziemlich erſchöyften Norweger Jverſen und fuhr unter brauſendem Jubel der Zuſchauer als Sieger durchs Ziel im Skiſtadſon Sekunden ſpäter war Jverſen da, deſſen große Leiſtung vom ſach- und fachkundigen Publikum ebenſo ſtark gefeiert wurde. Anton Zeller, Deutſchlands Schlußläufer, tat ſein Beſtes, um den drei Minuten vor ihm laufenden letzten Tſchechen noch einzuholen. Aber dieſer war ein nahezu gleichwertiger Gegner, ſo daß Zeller nur wenige Sekunden aufholen konnte. Ueber den ſechſten Platz kam Deutſchland dadurch nicht hinaus. 8 Im übrigen beherrſchten die Erfolge der Deut⸗ ſchen der Vortage noch ganz die Gemüter. Der Stellver⸗ treter des Führers, Rudolf Heß, hatte unmittelbar nach dem Abſchluß des Torlaufs die deutſche Mannſchaft in ihrem Quartier aufgeſucht, um ihr perſönlich ſeine Glück⸗ wünſche auszuſprechen. Im Kunſteisſtadion wurden die Pflichtläufe der Männer fortgeſetzt während auf dem Rieſſerſee das nicht zu den olympiſchen Wettbewerben gehörende Eisſchie⸗ ßen ſeinen Fortgang nahm. 2 Die Eishockey⸗Zwiſchenrunde Die Gruppen⸗Einkeilung. Die Internationale Eishockey⸗Vereinigung hat am Mon⸗ tag in Garmiſch⸗Partenkirchen die Gruppeneinteilung für die Zwiſchenrunde im olympiſchen Eishockey⸗Turnier vorge⸗ nommen. Deutſchland ſpielt in der Gruppe mit dem Titelverteidiger Canada ſowie mit England und Ungarn zuſammen. In der zweiten Gruppe ſpielen e USA, Schweden und die Tſchechoſlowakei. Die Anſetzung der Spiele iſt noch nicht erfolgt. Die Gruppeneinteilung hat im einzelnen folgendes Aueſehen: Gruppe 1. Canada, Deutſchland, ngarn, England. Gruppe 2: Oeſterreich, Amerika, Schweden, Tſche⸗ choflowakei. i . Der Opieipian Die Kämpfe finden wieder im Olympiſchen Eisſtadion und auf dem Rieſſerſee ſtatt. Der Spielplan hat folgendes Ausſehen: Dienstag, 11. Jebruar: 1— Schweden, Amerika— Tſchechoſlowakel, Deutſchland— Ungarn, Mittwoch, 12. Februar: Canada— Ungarn, Tſchechoſlowakei— Schweden, Deutſchland— England, Amerika— Oeſterreich. Donnerstag, 14. Februar: Ungarn— England, Amerika— Schweden, Tſchecho⸗ ſlowakei— Oeſterreich, Canada— Deukſchland. Eisſchießen auf dem Rieſſerſee Punkt 13,30 Uhr begannen auch am Montag auf dem 1 die internationalen Vorführungswettbewerbe im Eisſchießen. Wieder hatten ſich überraſchend viele Zuſchauer eingefunden, die den Kämpfen mit Be eiſterung und Sach⸗ kenntnis folgten. Zunächſt wurde das A one Wett⸗ ſchießen mit Rekordverſuchen in Angriff genommen. Alle 14 Schützen ſtellten ſich dem Starter, darunter auch einige „ und Tſchechoſlowaken. Die genauen Ergeb⸗ niſſe; Internationales Wettſchießen: 1. Reite⸗ rer⸗Oeſterreich 15 Ringe, 2. Brunner⸗ eutſchland 9 Ringe, 3. Wolfinger⸗Tſchechoſſowakei 9 Ringe, 4. Lawugger⸗ Oeſterreich 9 Ringe. Nationales Mannſchaftsſchießen ür Männer: 1. Sc Rieſſerſee(Baader) 334:94, Note 3555 2. Bad Aiblinger ESV(Wirth) 330110, Note 3,000. Nationales Weitſchießen für Männer: 1. Hacker⸗Gotteszell 95,2 Meter, 2. Kollmannsberger⸗SC Rieſſorſee 93.5 Meter. Sieben Tage hat die Woche Das mit den ſieben Tagen ſtimmt, wie wir alle wiſſen. Und zwar ſollen es die alten Aegypter geweſen ſein, die damit anfingen, die Wochentage nach den ihnen damals bekannten ſieben Planeten zu bezeichnen: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Die ſieben⸗ tägige Woche alſo trat ihren Siegeszug an, und über alle Jahrhunderte hinweg ſind wir dieſer Zeiteinteilung treu geblieben. ö Dem armen Montag haftet ſchon ſeit mittelalterlichen Tagen der„blaue“ Beigeſchmack an, und in neuerer Zeit hat er es ſich ſogar gelle laſſen müſſen, daß man ihn den„Schwarzen“ nennt. Die unerbittliche Statiſtik hat nämlich feſtgeſtellt, daß ein Viertel aller vorkommenden Betriebsunfälle ſich am Montag ereigneten. An dem guten Mond, der auf alle Wochentage gleichmäßig wohlwollend herabſcheint, liegt das beſtimmt nicht. Dann ſchon eher am „Blauen Montag“, an dem die Arbeit noch nicht recht ſchmecken will. Ueberdies gibt es Menſchen, die am Montag keinen Dienſt, keine Reiſe, keinen Stellenwechſel antreten. Montag wird nicht„wochenalt“. Vom Dienstag, ſeinen Namen hat er von Diur, dem einarmigen Kriegsgott der Germanen, iſt nicht viel zu agen. Er bringt weder beſonderes Glück noch beſonderes Unglück, Da wir Menſchen ja den goldenen Mittelweg be⸗ dorzugen, haben wir ihn vielleicht deswegen dazu aus⸗ erſehen, uns in den Hafen der Ehe zu geleiten. Der gute Dienstag hält ſich— wie geſagt— in der Mitte. Wenn auch nicht in chronologiſcher Beziehung wie ſein Nachbar, der Mittwoch. Mittwoch iſt rein deutſch und bezeichnet nichts als Mitte der Woche. Wer den erſten Teil gut hinter ſich hat, 3 auf einen glücklichen Verlauf auch der zweiten Hälfte. n grauen Tagen war der Mittwoch dem Göttervater Wo⸗ dan geheiligt, und noch heute ſpricht man in Weſtfalen hier und da vom Godenstag, d. i. Odinstag. i Der dem höchſten Gotte Thor geweihte Donnerstag galt lange als Feiertag. Am Oberrhein wurde er noch im 17. Jahrhundert als Feſttag offiziell begangen, und die Straß⸗ burger gar hatten ihn zu ihrem geſetzlichen Hochzeitstag auserkoren. Wer da 27175 daß die kleine gelbe oder grüne Erbſe dem Gotte Thor heilig war, wird ſich kaum wundern, daß noch heute in manchen Gegenden ein Erbſengericht das traditionelle Donnerstageſſen bildet. Der arme Freitag! Er, der der Göttin Liebe geweihte und einſtmals auch entſprechend gewürdigte Tag, muß ſich heute damit abfinden, dem„Blauen Monkag“ als Unglücks⸗ tag an die Seite geſtellt zu werden. Am Freitag treten die Heiratsluſtigen nicht gern vor den Traualtar, hüten ſich die Seeleute, auf Fahrt zu gehen, ſchauen die Menſchen miß⸗ trauiſch auf Barometer und Thermometer. Wie der Sonn⸗ tag auch ausfallen mag: der bedauernswerte Freitag kommt ſchlecht weg. Stürmt es und ſchneit es, iſt der Freitag ſchuld; ſtrahlt die Sonne vom blauen Himmel hernieder, hat man ſich wieder einmal auf den böſen Freitag nicht verlaſſen können. Ueber Urſprung und Sinn des Wortes Sonnabend oder Samstag ſcheinen ſich die Gelehrten noch immer nicht ganz einig zu ſein. Da aber noch heute in Stadt und Land die ganze Familie zur wöchentlichen Sa e ins Bad ſteigt, möchten wir uns jenen Sachverſtändigen an⸗ ſchließen, die behaupten, der Samstag ſtamme vom alt⸗ nordiſchen Laugadagr ab, was ſoviel wie Badetag bedeutet. Wir haben alſo gar keinen Grund, auf das Wochenendbad als eine neuzeitliche Erfindung ſtolz zu ſein. Es iſt eben alles ſchon einmal dageweſen. e Sonntag: der der Sonne geweihte Tag. Kein Wun⸗ der, daß ſchon die Griechen und Römer, wie wir es noch heute tun, den Sonntag als Glückstag und die an ihm gebo⸗ renen Kinder als Glückskinder betrachteten. Sonntagskin⸗ der ſollen nicht nur viel Geld und Glück, ſondern auch die Gabe beſitzen, hellſehend in die Zukunft ſchauen zu können. Um Theorie und Praxis nicht gar zu ſehr aufeinander ⸗ prallen zu laſſen, ging man dazu über, lediglich den Gülde⸗ nen Sonntag, den e e als Glückstag aus⸗ zuerſehen. Wer an ihm das Licht der Welt erblickt, noch dazu um die Geiſterſtunde, darf ſich wirklich ein„Gülden Sonntagskind“ nennen. E . 5 Anfang Mai 1915 übernahm die Kriegsmarine— nach entſprechendem Umbau— den früheren engliſchen Dampfer „City of Leeds“ als Hilfskreuzer und Minenſtreudampfer. Kommandant wurde Korvettenkapitän von Knorr, Sohn des Admirals von Knorr, der im deutſch⸗franzöſiſchen Kriege mit ſeinem Kanonenboot„Meteor“ vor Havanna dem fran⸗ zöſiſchen Aviſo„Bouvet“ das ſiegreiche Gefecht lieferte. Zum ehrenden Angedenken an dieſe Heldentat und als Ver⸗ pflichtung erbat ſich Korvettenkapitän von Knorr die Gunſt, den neueſten Hilfskreuzer der deutſchen Kriegsmarine„Me⸗ teor“ nennen zu dürfen. Und ſo geſchah es. Unter dieſem Namen hat der kleine engliſche Frachtdampfer für den Ruhmeskranz der deutſchen Kriegsmarine Lorbeeren er⸗ rungen. „Eierlegen“ vor Archangeljk Minen legen vor Archangelſk und Kreuzerkrieg— lau⸗ tete der Auftrag für Korvettenkapitän von Knorr. Bei der Abfahrt in Wilhelmshaven lachte die Früh⸗ lingsſonne. Als das Nordkap paſſiert wird, ſteht das Ther⸗ mometer— Anfang Juni— auf 0 Grad, Schnee fällt in dicken Flocken. Der Sturm bläſt unvermindert, als der Hilfskreuzer vor der Halbinſel Kola ſteht. Es vergehen zwei Tage; am 7. Juni tritt plötzlich Windſtille ein, dicker Nebel breitet ſich aus. Kapitän von Knorr nimmt Kurs auf das Operationsgebiet zwiſchen Kap Gorodeſki und Kap Voro⸗ now. Wenn auch der Nebel den Signal⸗ und Beobach⸗ tungsſtationen an Land jede Sicht nimmt, ſo hat das Schiff doch zur Vorſicht den Schornſteinanſtrich der ruſſiſchen Amur⸗Compagnie erhalten. Volle 24 Stunden iſt jetzt die Mannſchaft in fieber⸗ hafter Tätigkeit. Eine Mine nach der anderen klatſcht in 350 Meter Abſtand ins Waſſer. Jede Sperre hat 30 Minen. Zehn Sperren werden geworfen; ſie liegen ſchräg zum Hauptdampferkurs und ſind deshalb um ſo wirkſamer. Während die Minen fliegen, verziehen ſich für einen Augenblick die Nebel, und das Schneegeſtöber läßt nach. Zwei Dampfer nähern ſich. Ihr Kurs führt direkt auf eine Sperre. Zuerſt fliegt ein kleiner ruſſiſcher Dampfer in die Luft, es folgt ein größerer Engländer. Die Sperre iſt ſpäter noch manchem Schiff gefährlich geworden. „Am Morgen des 8. Juni liegen die Sperren. Das Schiff erhält durch Anſtrich ein anderes Ausſehen, die Mi⸗ nenwurfeinrichtungen verſchwinden, auf der Rückfahrt wird Kreuzerkrieg geführt. Engliſchen Hilfskreuzern muß aus⸗ gewichen werden. Als ein Gegner auftaucht, ohne daß „Meteor“ rechtzeitig verſchwinden kann, läßt Korvettenkapi⸗ tän von Knorr Flagge und Wimpel eines ruſſiſchen Ver⸗ meſſungsſchiffes ſetzen: der Engländer nimmt keine Notiz von dem unſcheinbaren„Verbündeten“, An der norwegiſchen Küſte kommen keine Schiffe in Sicht. Zwiſchen engliſchen Kriegsſchiffen und Hilfskreuzern pirſcht ſich„Meteor“ durch das Skagerrak. Ein däniſcher Dampfer wird angehalten und freigelaſſen. Ein Schwede hat Grubenholz für Mancheſter geladen; Granaten beför⸗ dern Schiff und Ladung auf den Grund. Zwei Norweger dürfen weiterfahren. Im Kattegatt werden zahlreiche neutrale Dampfer durchſucht. Ein Norweger mit Holz für England erhält einen Torpedoſchuß. Der Schwede„Thorſten“, vollbe⸗ bekommt ein Priſenkommando und laden mit Bannware, wird nach Kiel geſchickt. Am 17. Juni liegt der Hilfskreuzer„Meteor“ wieder im Hafen. Der Kommandant kann melden: Auftrag aus⸗ geführt! Es iſt für ihn und ſeine Beſatzung wohl der ſchönſte Lohn, daß ihm der Admiralsſtab eine weit ſchwieri⸗ gere Aufgabe zugedacht hat. Eine richtige Spekulation Schon lange trug ſich der Admiralſtab mit dem Plan, den Exerzierplatz der engliſchen Flotte, die Moray⸗Bucht an der Nordküſte Schottlands, mit Minen zu verſeuchen. Anfang Auguſt iſt„Meteor“ für dieſe Aufgabe bereit. 374 Minen ſind diesmal an Bord. Korvettenkapitän von Knorr, weiß, daß dieſes Unternehmen ſchwieriger ſein wird als die erſte Fahrt, denn wenn die Minen ihren Zweck er⸗ füllen ſollen, muß„Meteor“ tief in die ſtark geſicherte Bucht einfahren. Am 5. Auguſt ſoll„Meteor“ auslaufen. gründet dieſen Termin vorſtehenden Neumond, der„Saturday night“ Knorr be⸗ „einmal mit Rückſicht auf den be⸗ und zweitens, um die Einwirkung auf die engliſchen Bewachungskräfte auszunutzen“. In der Flotte weiß man nämlich, daß die Sonnabendnacht unter den engliſchen Beſatzungen noch im⸗ mer ausgiebig gefeiert wird. Der Anmarſch verläuft reibungslos. Fiſchdampfern wird vorſichtig ausgewichen, aber durch die erſten Vor⸗ poſtenlinien kommt„Meteor“— in nur 700 Meter Ab⸗ ſtand von einem Zerſtörer— ungeſehen hindurch. Tat⸗ ſächlich ſcheint die„Saturday night“ ihre Wirkung zu tun. Die erſte Sperre bei Kinnaird Head iſt bereits ge⸗ worfen. Unter den Augen der kreuzenden Zerſtörer und Fiſchdampfer fallen die erſten Minen der zweiten Sperre. Kommt ein Schatten zu nahe, ſo wird ausgewichen bis dicht unter die hohen Felſen der ſchottiſchen Küſte. Gegen 1 Uhr morgens klatſchen ſchon die Minen für die dritte Sperre auf dem ſüdlichen Kurs von der Ablaufbühne. Nobel ſtaft Erkennungsſignale Da taucht wieder ein Torpedoboot auf, hinter dem Boot ein Bewachun fahrzeug. Korvettenkapitän von Knorr läßt weiter Minen werden„ Drüben ſcheint man zu ſchlafen.. nichts wird bemerkt. Als das Schiff be⸗ drohlich aufrückt, will von Knorr einen Haken nach Süden ſchlagen. Da erſt wird man auf dem Bewachungsfahrzeug aufmerkſam und verlangt die Erkennungsſignale. Auf dem „Meteor“ reagiert niemand, der Kommandant gibt den Be⸗ fehl, das Minenwerfen in kürzeren Zwiſchenräumen fort⸗ zuſetzen. Auf der nördlichen Linie kann er die Minen kaum noch loswerden, alſo muß die ganze Ladung auf dem ſüdlichen Kurs herunter. Der Bewacher morſt mit einem Scheinwerfer. Er will die Erkennungszeichen ſehen... Der Kommandant gibt den Befehl, Nebel abzublaſen. Im Schutze des Nebels dreht er den Hilfskreuzer auf Kurs Nordoſt gegen die Vorpoſten⸗ linie. Noch immer fliegen die Minen über das Heck und ſchlagen aufs Waſſer. Auf dem Bewacher hat man keinen Verdacht geſchöpft, er kommt aus Sicht, und er alarmiert auch nicht die anderen Bewachungsfahrzeuge. 12 Seemeilen ſind es bis zur Vorpoſtenlinie. Das bedeutet eine Stunde Fahrt. Während dieſer Zeit fällt Mine auf Mine. Es iſt 2.15 Uhr morgens, die Dämmerung ſetzt ein. Wieder nähert ſich ein Zerſtörer Auf 800 Meter geht er an„Meteor“ vorbei und fährt durch die Vorpoſtenlinie ſeewärts. Der Zerſtörer macht kehrt und nähert ſich.. Es bemerkt nicht, daß vom„Meteor“ immer wieder die Minen herunterfallen. Erſt werden einige die⸗ ſer gefährlichen Eier auf den Kurs des Zerſtörers gelegt, dann wirft„Meteor“— immer in Sicht des Zer⸗ ſtörers— planmäßig die vorgeſehene Außenſperre. Um 3.15 Uhr gibt Korvet⸗ tenkapitän von Knorr den Be⸗ fehl, das Minenwerfen einzu⸗ ſtellen. Inzwiſchen iſt es ſo ſichtig geworden, daß die ge⸗ heimnisvolle Arbeit des un⸗ ſcheinbaren Dampfers ſelbſt unter dem Einfluß der „Sonnabendnacht“ bemerkt werden muß. Dann iſt der Feind aufmerkſam geworden und wird die Bucht abſuchen. Später taucht in nordweſt⸗ licher Richtung Rauch auf. Bald erkennt der Komman⸗ dant, daß es ſich um einen Hilfskreuzer handelt. Korvet⸗ tenkapitän von Knorr weiß, daß es zum Kampfe kommen muß, aber er will den Kampf erſt möglichſt weit vom Schauplatz ſeiner nächtlichen Tätigkeit annehmen. Mit Höchſtgeſchwindigkeit geht es gegen Oſten. Eben iſt der Befehl„Klar Schiff zum Gefecht“ gegeben, als der Hilfskreuzer bei einem Abſtand von etwa 10 Kilo⸗ meter das Signal ſetzt:„Was für ein Schiff ſind Sie?“ Auf dem Hilfskreuzer gehen die ruſſiſche Flagge und das Erkennungsſignal des Dampfers „Imperator Nikolai II.“ hoch. Ein deutſcher Torpedo Von dem engliſchen Hilfskreuzer kommt der Vefehl: „Stoppen Sie ſofort!“ Und zur Bekräftigung der Aufforde⸗ rung läßt er die Sirene heulen. Für Korvettenkapitän von Knorr handelt es ſich jetzt darum, den Hilfskreuzer in die Reichweite ſeiner Torpedos zu bekommen, da ſeine Geſchütze dieſem Gegner nicht ge⸗ wachſen ſcheinen. Auf 10 Kilometer ſind die Torpedos nicht wirkſam. Deshalb hält„Meteor“ ſeine Geſchwindigkeit bei unverändertem Kurs. W Man muß es dem Engländer laſſen, er iſt geduldig und unvorſichtig. Jetzt geht das Signal hoch:„Schicke ein Priſenkommando an Bord.“ Da läßt der Kommandant den Hilfskreuzer auflaufen. An der Reling lümmelt ein Teil der Beſatzung in Zivil. Die anderen liegen hinter den Verkleidungen auf Gefechtsſtationen. Auf 600 Meter iſt der Hilfskreuzer„The Ramſay“ her⸗ angekommen... Von der Brücke des„Meteor“ ertönen kurze Befehle... Die deutſche Kriegsflagge geht im Vor⸗ topp hoch.. Die Verkleidungen fallen. Geſchütze und Torpedorohre ſind auf den Feind gerichtet... Geſchütze donnern gegen den Engländer.. Die erſten Granaten ſitzen gleich in den Aufbauten... Die Funkbude geht drü⸗ ben in Trümmer.. Ein Torpedo ſpringt ins Waſſer Die Blaſenbahn zieht auf„The Ramſay“ zu Auf„Meteor“ ſieht man, wie die Beſatzung auf„The Ramſay“ erſchreckt die Blaſenbahn verfolgt... Ein mäch⸗ tiger Schlag durchzittert den Morgen... In der Mitte des engliſchen Hilfskreuzers jagt eine rieſige Sprengwolke in die Höhe...„The Ramſay“ zerbricht in zwei Teile und verſinkt. Korvettenkapitän von Knorr läßt die Ueberlebenden des Hilfskreuzers— acht Offiziere und 90 Mann— aufnehmen und ſetzt dann ſeine Fahrt gegen Horns⸗Riff fort... Um dieſe Zeit geht ein Funkſpruch an die Flottenleitung:„Habe Minen gelegt. Habe verſenkt Hilfskreuzer„The Ramſay“. Habe gerettet Teil der Mannſchaft.„Meteor“ ohne Ver⸗ luſte. Heimkehr Wilhelmshaven.“ Dieſe gefunkte Meldung, die verſtümmelt und verſpätet die Flottenleitung erreicht, verhindert ein rechtzeitiges und erfolgreiches Eingreifen der deutſchen Seeſtreitkräfte. Die Flottenleitung glaubt, aus dem Funkſpruch ſchließen zu kön⸗ Horns⸗Riff befindet. f. ö Kreuzer laufen aus, als aber die Luftſchiffe den Anmarf von fünf engliſchen Panzerkreuzern nördlich von Terſchelliſg melden, werden die Kreuzer zurückgerufen. Tatſächlich ſind ſchon ſeit dem Nachmittag des 8. Auguſt Trotzdem ſteigen Luftſchiffe güf ſtarke feindliche Kräfte auf der Jagd nach dem„Meteor“ Am Vormittag des 8. Auguſt hat man in der Moray ⸗Bucht Minen gefunden. Die ſofort eingeſetzten Minenſucher be⸗ ſtätigen, daß es ſich um planmäßig gelegte Sperren handelt Es kann ſich nur um das Werk eines Minenkreuzerz handeln. So alarmiert die britiſche Admiralität nicht we⸗ niger als vier Kreuzergeſchwader. Das 4. Geſchwader ſtöß von den Shetlands gegen das Skagerrak vor, das 1. und 2. Kreuzergeſchwader vom Firth of Forth gegen Horns⸗ Riff und außerdem nach das Harwich⸗Geſchwader in der gleichen Richtung. Nühmreithes Ende Etwa zu der gleichen Zeit ſteht„Meteor“ 200 Meilen nordweſtlich von Horns⸗Riff. Der däniſche Segler„Jaſone wird angehalten und verſenkt, weil er Grubenholz fü England geladen hat. Am Morgen des 9. Auguſt ſſt Horns⸗Riff nur noch 80 Meilen entfernt. Korvettenkapitäh von Knorr zweifelt nicht mehr daran, daß er Wilhelms haven ſicher erreichen wird. Zwei Dampfer werden Unter⸗ ſucht und dürfen weiterfahren. Gegen 8.30 Uhr geht ein Funkſpruch von der Flottenleitung ein, der das Erſcheinen Funkmeldungen daß er weder nach Skagerrak, ſondern nur nach del der engliſchen Kreuzer ankündigt. Neue folgen. Jetzt weiß der Kommandant, Weſten noch nach dem nen, daß ſich Hilfskreuzer„Meteor“ ſchon in Sicherheit bei däniſchen Küſte hin ausweichen kann. Ein Kampf gegeh Aufnahme: Scher Bilderdienſt— M. Aufgefundene Mine wird enkſchärft und durch Herausſchraubung der Zündungen unſchädlich gemacht. die Uebermacht iſt ausgeſchloſſen nicht in feindliche Hände fallen. Es iſt nachmittags 13 Uhr. Im Weſten ſteigt über der Kimm Rauch auf. Bald wachſen die Schornſteine empor. Auf der Brücke des„Meteor“ erkennt man die Harwich⸗ Kreuzer. Ein Kampf mit dieſer Uebermacht iſt ausſichts⸗ los... Der Kommandant ruft einen in der Nähe ſegelnden ſchwediſchen Kutter heran und läßt die engliſchen Gefange⸗ nen hinüberbringen.. Inzwiſchen ſind die engliſchen Kreuzer näher gekommen... Der Kommandant läßt die Bodenventile des„Meteor“ öffnen und Sprengpatronen an⸗ ſchlagen, und geht dann mit der Beſatzung ebenfalls an Bord des ſchwediſchen Kutters.. Jetzt raſt ein engliſcher Kreuzer heran Er hat „Meteor“ erreicht, als der Hilfskreuzer ſich auf die Seite legt und verſinkt. Die engliſchen Gefangenen auf, dem Kutter winken dem engliſchen Kreuzer. Das Schiff kommt näher und gibt Befehl, dem Kreuzer zu, folgen. Aber Korvettenkapitän von Knorr hat nicht die Abſicht, die ſen Befehl für ſich ernſt zu nehmen. Er ruft einen norwegi⸗ ſchen Fiſchkutter heran, läßt die Engländer überſteigen und ſegelt mit der„Meteor“ ⸗Beſatzung und den Leuten von dem däniſchen Segler Kurs auf Horns⸗Riff. Die Enug⸗ länder von„The Ramſay“ bringen auf die„Meteor“ Be ſatzung drei Hurra aus. 5 51159105 Dann nähern ſich vier engliſche Kreuzer. Die Eng⸗ länder auf dem norwegiſchen Kutter werden aufgenom⸗ men, aber den ſchwediſchen Kutter mit der Beſatzung vom Meteor“ laſſen die Engländer ungeſchoren. Mit hoher Fahrt verſchwinden ſie nach Nordweſten. Der Fiſchkutter iſt ſtark überlaſtet. Trotzdem erreich er bei flauer Briſe Horns⸗Riff Feuerſchiff. Dort gibt er die Beſatzung des„Jaſon“ an einen däniſchen Dampfer ab und ſteuert dann weiter auf die deutſche Küſte zu. Noch am Vormittag des 10. Auguſt kommt„U 28“ in Sicht und nimmt den Kutter in Schlepp, um ihn nach Sylt zu bringen. Die ruhmreiche Fahrt des Hilfskreuzers„Meteor“ hal ſpäter ein Nachſpiel gehabt. Als die engliſchen Gefangenen auf den norwegiſchen Fiſchkutter gingen, fragte Korvetten kapitän von Knorr einen Offizier, ob ſie auch Geld hätten, Der engliſche Offizier verneinte. Darauf drückte ihm von Knorr eine Fünfpfundnote in die Hand. Der britiſche Flol, tenchef hat ſpäter veranlaßt, daß dieſes Geld zurückgeschickt wurde. Das Begleitſchreiben enthielt außerdem den Dank der britiſchen Flotte für die menſchliche Behandlung der Gefangenen vom Hilfskreuzer„The Ramſa „Aber das Schiff darf Druckarbeiten 1 Gortſehung lh für Handel, Gewerbe und industrie lis fert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei 1 1 dener JFF 7——y—-.— 2—.—— 22—— 2——— 2———— — e 2 — —— 2 2 W—— — e SS