iffe auß Anmarſch rſchelling 8. Auguſ Meteor“, ay⸗Bucht ucher be handel ikreuzzerz ticht we⸗ der ſtößf 5 1. und Horns. r in der Meilen „Jaſon“ holz füt igüſt iſt nkapitän zilhelms⸗ n unter⸗ geht ein rſcheinen dungen Der, nach ich der f gegen — iff darf t über empor, arwich⸗ Sſichts⸗ jelnden fange⸗ liſchen ißt die en an⸗ ls an Er hat Seile f. dem Schiff folgen, rwegi⸗ n und n bon Eng⸗ Be enom⸗ vom hoher vreichl bt er fer ab Noch t und ngen, Eng⸗ 4 Erſchelnt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr, 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. BO Beilagen: Der Familienfreund, Ihuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mißlungene Ablenkung Donaupakt mit Hinderniſſen.— Der umkämpfte Ruſſenpakk. pſychologiſche Rätſel oer franzöſiſchen Außenpo⸗ litit hat in jüngſter Zeit wieder einmal recht ſeltſame Le⸗ bensäußerungen gezeigt. Je weniger es dem Völkerbund gelingt, den Frieden zwiſchen ſeinen beiden Mitgliedſtaa⸗ ten Abeſſinien und Italien herzuſtellen, um ſo eifriger iſt man dabei, nach Ablenkungen zu ſuchen. Wenn nichts mehr zieht, dann muß die alte, abgenutzte Phraſe von der „deutſchen Gefahr“ herhalten. Die franzöſiſche Pro⸗ paganda ſcheute ſich ſogar nicht, die politiſchen Geſpräche, die die über Paris nach dem Oſten und Südoſten Europas zurückkehrenden Trauergäſte mit den franzöſiſchen führen⸗ den Politikern hatten, ihres Höflichkeitscharakters zu ent⸗ kleiden und ſie ſozuſagen als eine gewichtige europäiſche Angelegenheit auszulegen. Mit wenig Takt und viel Eifer unterſchob man den Herrſchern und Miniſtern, die von dem Leichenbegängnis in Windſor Caſtle kamen, allerlei dringliche politiſche Angelegenheiten, die möglichſt unver⸗ züglich ihrer Löſung zugeführ“ werden müßten. Der Pa⸗ riſer Diplomatie liegt dabei ſichtlich an einer Verdrängung der abeſſiniſchen Frage aus der europäiſchen Erörterung, und man möchte die Forderungen von Streſa beſonders bezüglich des Donaupaktes etwas vorantreiben. Man kann heute ſchon ausſprechen, daß das franzöſi⸗ ſche Manöver, den Donaupakt in den europäiſchen Vor⸗ dergrund zu bringen, mißglückt iſt. Paris iſt im Augenblick auf Oeſterreich ſchlecht zu ſprechen, und das hat ſeine guten Gründe. Sowohl der Bundesvizekanzler Fürſt Starhemberg, wie auch Otto von Habs⸗ burg haben den Pariſer Drahtziehern die Peterſilie arg verhagelt. Fürſt Starhemberg kann aus innerpoliti⸗ ſchen Gründen die monarchiſtiſche Frage nicht preisgeben, und aus den gleichen Gründen mußte er in Paris ſchon er⸗ klären, daß ſich in der Frage der Rückkehr der Habsburger die öſterreichiſche Regierung ihre Entſchlußfreiheit vorbehal⸗ ten müſſe. Er glaubte offenbar ſchon Diplomat genug zu ſein, als er in ſeiner Erklärung nur die Wendung von der „Staatsform“ wählte. Zu ſeinem Pech kam dann auch noch Otto von Habsburg überſtürzt nach Paris gefahren und ließ die Starhembergſche Erklärung, daß er mit dem Thron⸗ anwärter in keinen Verhandlungen ſtünde, in einem bedenk⸗ lichen Zwielicht erſcheinen. In Paris aber hatte man ſo illuſtre Gäſte wie den König Carol von Rumänien und den Prinzregenten Paul don Jugoflawien, und für beide waren Starhembergs Verhandlungen ein beſonderer An⸗ laß, ſich noch einmal in aller Form gegen die Rückkehr der Habsburger ihren franzöſiſchen Verbündeten gegenüber auszuſprechen. Was ſoll nun aus dem Donaupakt werden? Urſprünglich ging er unter dem Etikett der„Nichteinmi⸗ ſchung“. Aber der Hohn, der darin läge, einen ſolchen Pakt mit zwei wichtigen Einmiſchungen, nämlich in die Staats⸗ form und in die Selbſtbeſtimmung des deutſchen Volkes in Oeſterreich zu beginnen, kann ſelbſt den weſtlichen Groß⸗ mächten nicht verborgen bleiben. Starhemberg hat dabei noch ſeine Erklärung dahin verwäſſert, daß eine Aenderung der Staatsform nicht in Angriff genommen würde, ohne mit den europäiſchen Mächten in Fühlung getreten zu ſein. Die Wiener Regierung empfindet offenbar dieſe Konzeſſion ſchon als ſo peinlich, daß ſie nur noch von wirtſchaftlichen Abmachungen im Donauraum redet. Sie denkt dabei offen⸗ bar an eine Erweiterung des römiſchen Protokolls, und ſie ſteckt gefliſſentlich die Augen in den Sand vor der Tatſache, daß ohne den gewichtigen Abnehmer und Lieferanten Deutſchland auch wirtſchaftlich im Donauraum nichts Ent⸗ ſcheidendes geſchehen kann. 15 Der Abſchluß eines politiſchen Paktes über i 10 ſchon darum ſeiner Aktualität entkleidet. weil man im Augenblick nicht weiß, wie Muſſolini heute zu der Frage ſteht. Man hat den Duce von Frank⸗ reich und England aus in der abeſſiniſchen Frage im Stich gelaſſen. Soll er nun zum Danke dafür den Pariſer Diplo⸗ maten aus ihren Nöten helfen? Oder ſoll er den Englän⸗ dern zuliebe, die kontinentale Bindungen ablehnen, als be⸗ ſonderer Garant erſcheinen? Oder ſoll Oeſterreich in ſeiner „Unabhängigkeit“ von ſeinen Nachfolgeſtaaten im Donau⸗ raum und auf dem Balkan geſichert werden? Aber man hat den Hohn ja noch weiter getrieben, und ſogar davon ge⸗ prochen, daß ja Sowjetrußland als Garant für den ſtatus quo in Mitteleuropa eingeſchaltet werden könnte. In Oeſterreich empfindet man dieſen Schlag um ſo demütigen; der, weil jg gerade dadurch alle panſlawiſtiſchen Strömun⸗ gen in Südosteuropa zu neuem Leben erweckt würden, ganz zu ſchweigen von dem beleidigenden Irrſinn, die Saw⸗ jeis zum Hüter Oeſterreichs zu machen. Die gegenwärtigen Machthaber in Oeſterreich haben ſich durch ihre Politik aber ſolche peinlichen Ausblicke ſelbſt e 8 In Frankreich wird ja nun das Parlament de! Ruſſenpakt ratifizieren. Aber ſelbſt in der Volksfront empfindet man die Zumutungen, die das Abkommen an Frankreich ſtellt. Im Finanzausſchuß der Kammer mußte Finanzminiſter Negnier zugeben, daß anläßlich der Er⸗ geuerung des franzöſiſch⸗ruſſiſchen Handelsabkommens die frangöſiſche Regierung den Sowjetleuten einen Kredit bi⸗ zur Höhe von 800 Millionen Franken garantiert hat. Wenn auch ein Teil des Kredits zu Beſtellungen in der franzöſi⸗ ſchen Schwerinduſtrie dienen ſoll, ſo bereitet doch dieſe Kriegsmateriallieferung beſonders den ſozialiſtiſchen Abge⸗ ordneten Alpdrücken Die Rechte arbeitet ihren Widerſtand immer klarer heraus. Sie ſieht das Wachſen des kom⸗ munſiſtiſchen Einfluſſes beſonders für die Kam⸗ merwahlen voraus. Die Kriegsteilnehmer erheben im In. tereſſe des Anſehens und der Würde Frankreichs Einſpruch — f 1 1 Olympia und Verſtändigung Der echte olympiſche Geiſt.— Eine feſtliche Kundgebung in München. München, 11. Februar. Inmikten der Winter ⸗-Olympia gab in München die Reichsregierung zuſammen mit der bayeriſchen Landesre⸗ gierung einen großen Empfang, um den weiten Kreis de⸗ rer, die in Vorbereitung, Organiſation und Ausführung den olympischen Gedanken verkörpern, mit den führenden Repräſentanten des Reiches und Landes ſowie der Bewe⸗ gung zu einer feſtlichen Gemeinde zu vereinen. Das Deutſche Muſeum und ſein Kongreßſaal, ſo jung ihre Geſchichte iſt, ſind ſchon mancher denkwürdiger Feſte Zeugen geweſen. Dieſer Olympia⸗Empfang der Reichs und Landesregierung aber bildete in ſeinem her⸗ vorragenden Teilnehmerkreis wie ſeiner künſtleriſchen Ge⸗ ſtaltung einen einzigartigen und einmaligen Höhepunkt. Die prachtvollen hohen Lüſter tauchten zuſammen mit den unzähligen flackernden Kerzen auf den Tiſchen den Saal in ein ungemein weihevolles und feierliches Licht. Zweimal neun lange Tiſchreihen zogen ſich durch den Raum. Den erleſenen Tafelſchmuck bildeten Kerzenhalter und Vaſen in Nymphenburger Porzellan mit farbenfrohen Blumen, verbunden durch eine feſtliche Kette von Lichter⸗ girlanden. An der Spitze der Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees war Graf de Baillet⸗ Latour erſchienen, auch das Deutſche Olympiſche Komitee war mit ſeinem Präſidenten Staatsſekretär a. D. Dr. Le wald zahl⸗ reich der Einladung gefolgt. Anſprache Dr. Goebbels' Im Laufe des Abends begrüßte Reichsminiſter Dr. Goebbels die Gäſte mit einer kurzen, alsbald ins Franzö⸗ ſiſche und Engliſche überſetzten Anſprache, in der er u. a. ausführte: Es iſt mir ein beſonderes Bedürfnis, Ihnen allen, die Sie aus faſt allen Ländern der Welt und aus faſt allen Weltteilen gekommen ſind, ein herzliches Willkommen ent⸗ gegenzurufen, und zwar nicht nur im Namen des Führers und der deutſchen Regierung, ſondern ich darf wohl ohne Uebertreibung ſagen im Namen des ganzen deutſchen Volkes. Zwar tragen die Olympiſchen Spiele ihrem Geiſte und ihrem Sinn nach keinen politiſchen Charakter. Aber dieſes Zuſammenſein von Männern und Frauen aus allen Ländern der Erde trägt eine politiſche Noke in einem höheren Sinne, und zwar inſofern, als hier die Gelegenheit gegeben iſt, über politiſche Unterſchiede und Differenzen hin⸗ weg ſich von Menſch zu Menſch und damit von Volk zu Polk kennenzulernen. Denn das iſt vielleicht der wichtigſte Grund all der ſchweren Sorgen und Kriſen, die die Welt belaſten, daß die Völker ſich zu wenig kennen und daß ſie deshalb, weil ſie ſich zu wenig kennen, ſich gegenſeitig nicht das Maß von Achtung entgegenbringen, das im Sinne einer Wohlfahrt der ganzen Erde und eines Friedens, der für alle Völker einmal kommen muß, gelegen iſt. 5 Dank des Oihmpia⸗Präſidenten Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Ko⸗ mitees, Graf de Baillet⸗Latour, führte in ſeiner Erwiderung aus: „Die Regierung des Deutſchen Reiches und die bayeri⸗ ſche Regierung haben durch die Unterſtützung, die ſie dem Internationalen Olympiſchen Komitee und dem Organiſa⸗ tionsausſchuß der 4. Olympiſchen Winterſpiele zuteil werden ließen, ebenſo wie durch die Worte des Herrn Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebbels zum Ausdruck gebracht, daß ſie ſich des moraliſchen Wertes des Sportes bewußt ſind. Das Deutſche Reich hal damit bewieſen, daß der Sport nicht nut als körperliche Ertüchtigung empfunden wird, ſondern daß er das Ideal der beſten Schule verkörpert, die zur Berſtändigung aller Länder beiträgt und damit zju⸗ gleich dem eigenen Volke dient. Durch die Zuſammenarbeit des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees mit der deutſchen Reichsregierung iſt es gelungen, eine allfeits bewunderte und aner⸗ kannte Organiſation der 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele auf die Beine zu ſtellen.“ Der Präfidem richtete ſeinen Dank und ſeine Glückwün⸗ ſche beſonders an Dr. Ritter von Halt und ſeine Mitarbei⸗ ter und fuhr dann fort: en dieſe Bindung ihres Vaterlandes an den Bolſchewis⸗ 155 e aber haben das fröſtelnde Gefühl, daß die militäriſchen Beiſtandsverpflichtungen zu einer Verlängerung der Dienſtzeit und zu noch drückenderen Rü⸗ ſtungen führen werden als bisher ſchon. Das aber müßte der Partei bei den Wählern in ihren ländlichen Domänen Abbruch tun Eines Tages wird ja Italien wieder ſtärkeres Intereſſe an den europäiſchen Fragen nehmen Die ſchöne lateiniſche Freundſchaft kann aber doch getrübt werden, wenn dann Herr Stalin dem franzöſiſchen Herzen näherge⸗ rückt iſt als Herr Muſſolin: So wenig zweifelhaft es iſt, daß der Sowjetpakt mit großer Mehrheit von Kammer und Senat verabſchiedet werden wir d 0 klar iſt es doch heute ſchon, daß das unnatürliche Bündnis in allen Teilen des franzöſiſchen Volkes mit ſehr gemiſchten Gefühlen aufge⸗ nommen wird. 2 Dre —— Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Werkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 36. Jahrgang Mittwoch, den 12. Februar 1986. Nr. r 777. 0000ß0fbbß0bßb0bpbPpbbßbßbTbTbbbbbbcccc 77 b eee eee FFTFFFCCCCCCCCCCCCCCCccCcccccccc e „Alle diejenigen, die an dieſen Spielen teilnehmen, werden in ihre Heimat zurückkehren und verkünden, in welch ausgezeichnetem Geiſt die Wettkämpfe hier durchge⸗ führt worden ſind und wie das ſportliche Deutſchland die olympiſche Idee verwirklicht hat.“ Indem er Reichsminiſter Dr. Goebbels den Dank ner Kollegen aussprach, erhob Graf de Baillet⸗Latour ſein Glas auf das Wohl aller derer, die an der Vorbereitung zur Durchführung der 4. Olympiſchen Winterſpiele mitgear⸗ beitet habe und zwar, wie er ſagte, nicht mit dem Ruf „Adieu“, ſondern mit dem Ruf„Auf Wiederſehen in Ber⸗ lin!“ Der Ruf des Redners, deſſen Worte anſchließend ins Deutſche und Engliſche übertragen wurden, fand lebhaften Widerhall. Die großen Eindrücke dieſes Abends ließen ſpontan Thomas Fearnley⸗Oslo(Norwegen) das Wort ergreifen, der im Namen ſeiner ausländiſchen Kolle⸗ gen zum Ausdruck brachte, daß ſie von dem Arrangement dieſes Abends außerordentlich begeiſtert ſeien. Die Olym⸗ piſchen Spiele hätten einen günſtigen Verlauf genommen. Dieſer Abend verbürge, daß der weitere Verlauf und auch die Schlußzeremonie in dem gleichen würdigen Rahmen gehalten ſein würden. ſei⸗ Ein Haßgeſang gegen England Leidenſchaftliche Anklage eines ikalieniſchen Blattes. Rom, 12. Februar. Anläßlich der Bekanntgabe der Verluſtliſte veröffentlicht „Tevere“ einen Artikel gegen England, der durch ſeine Lei⸗ denſchaftlichkeit auffällt. Jeder Name in der Aufzählung dieſer Gefallenen ſetze, ſchreibt„Tevere“, ein englie ſches Geſchoß voraus, jede italieniſche Trauer ſei ein engliſcher Gewinn. Es ſei der Wille des Schickſals, daß die Erkämpfung der Lebensrechte eines Volkes mit Blut be⸗ zahlt werden müſſe. Das Opfer weihe das erworbene Recht. Das italieniſche Volk habe dem barbariſchen Abeſ⸗ ſinien den erforderten Tribut an Blut geleiſtet. Es müſſe ihn aber nicht an den Verrat und die Selbſtſucht Englands zahlen. Das barbariſche Abeſſinien habe die Mittel zum Widerſtand gegen den Vormarſch der Ziviliſation durch die Engländer erhalten. Der engliſche Hauptberater des Negus, Holt, könne eine erſte Bilanz des engliſchen Geſchäfts in Abeſſi⸗ nien ziehen: Munitionslieferungen und Pfundeinnahmen. Die Pfunde ſeien aber mit Blut befleckt. Dieſes Blut ſet das Blut der tapferen Jugend proletariſchen Italiens, das von ſeinen ſelbſtſüchtigen Freunden ausgenützt, von ſeinen habgierigen Alliierten ver⸗ raten, enttäuſcht und mit falſchen Verſprechungen hinter⸗ gangen würde. Wer könne ſagen, wiepfel Leben gerettet worden wären, wenn den Abeſſiniern nicht die modernſten todbringenden Mittel geliefert worden wären Man müſſe der Worte„ämtliche Munition kommt aus England“ und der Namen der verleum⸗ deriſchen Weißen eingedenk ſein, die ſich im Dienſte der Wilden entehrten. Neben dem Stolz, mit dem Italien ſeine Toten grüße, bleibe ein Gefühl des Haſſes für die, die ſie dem Vaterland noch vor dem ſicheren Sieg entrif⸗ ſen hätten. Oberſt Holt Militäraltachee, nicht Ratgeber des Negus. London, 12. Februar. Der in italieniſchen Zeitungen veröffentlichte Bericht, daß Oberſt Holt, der britiſche Milifärattachee in Addis Abeba, der militäriſche Hauplberater des Negus ſei und in dieſer Eigenſchaft die abeſſiniſchen Operationen gegen Ita⸗ lien leite, wird in London amtlich dementierk. Es wird darauf hingewieſen, daß Oberſt Holt den Kat⸗ ſer naturgemäß nach ſeinem Hauptquartier in Deſſie be⸗ gleitet habe. Das gleiche treffe jedoch auch für den franzö⸗ ſiſchen und den amerikaniſchen Militärattachee zu. Oberſt Holt ſei lediglich in ſeiner Eigenſchaft als Beobachter in Deſſie geweſen und habe ſelbſtverſtändlich in keiner Weiſe bei der Leitung der Operationen mitgewirkt. Chile gegen die Kommuniſten Der Eiſenbahnerſtreik zuſammengebrochen. Die chileniſche Regierung übergab der Auslandspreſſe folgende Erklärung: 8 „Die Regierung hat ſeit einigen Monaten Kenntnis von der Takſache, daß in Chile aus dem Auslande her mit Hilfe chileniſcher Elemente kommuniſtiſche Anſchläge vor⸗ bereitet wurden. Der Ausbruch des Eiſenbahnerſtreiks am 3. Jebruar diente lediglich als Vorwand für den Beginn des kommuniſtiſchen Vorgehens. 5 Der Streik verlor an Bedeutung, als die Kommuniſten ihn ausdehnen und auch auf andere Berufe erſtrecken woll⸗ ten. Die Regierung wird die Bewegung mit geſetzlichen Mitteln tatkräftig und nachdrücklich bekämpfen. In einigen Provinzen wird wegen der Bildung von Streikkommandos der Belagerungszuſtand erklärt. Viele Kommuni⸗ ſtenführer, deren Tätigkeit der Regierung bekannt iſt, wer⸗ den nach entlegenen Plätzen verbannt werden. Die Eiſenbahnen haben den regelmäßigen Dienſt aufgenom⸗ men.“ Die großen Zeitungen verlangen nachdrückliche Maß⸗ nahmen gegen den Kommunismus und ſehen die Urſachen des Aufſtandes in Moskau. eines . Guſtloff in der Ankunft in Schwerin. Mufhe na 1 der 7 5 Aufbahrung n der Je Ittg 1119 dwigsluſt enmal das die im * Allen Spalier von Fackelſchein angetre öchwerin ein. Auf. ef geſtaffel⸗ ten Gliedern d der Bewegung angetreten. Von einem erh ufbau ſprach ſtatthalter Gau⸗ 5 Er ſchilderte m Guſtloff als politiſchen Soldaten der Idee Adolf Hitlers und als auf⸗ rechten deutſchen Charakter. In Worten herzlicher Antetl⸗ )— 1 nahme wandte er ſich dann der Lebensgefährkin des Gefal⸗ zu. Wilhelm C lenen zuſtloff, ſo fuhr er fort, habe für eine große Sache gekämpft und ſei nun zur Standarte Horſt Weſſel eingegangen. Er habe nie geſchwankt, ſondern ſtets dieſelbe innere feſte Ueberzeugung gezeigt.„Er war Natio⸗ nalſozialiſt und Kämpfer, wie wir ihn brauchen.“ Dann legte der Gauleiter einen Lorbeerkranz am Sarge des gefallenen Kämpfers nieder. Nach den Worten des Gauleiters erklang das Lied vom guten Kameraden. Darauf trugen ſechs Politiſche Leiter der Landesgruppe Schweiz den Sarg ihres politiſchen Ho⸗ heitsträgers von dem Wagen zur Lafette. Der Trauerzug ſetzte ſich dann durch die Stadt in Bewegung. Alle Straßen, die von dem nächtlichen Trauerzug berührt wurden, waren entſprechend ausgeſchmückt. Faſt kein Haus, das nicht eine auf Halbmaſt geſetzte Hakenkreuzfahne und ſchwarz umflor⸗ tes Tannengrün trug. In der weihevoll ausgeſchmückten Feſthall⸗ wurde der Sarg auf die Freitreppe hinaufgetragen, wo er auch während der Feierlichkeiten am Mittwoch ſtehen wird Dann nahm die Totenwache der SA Aufſtellung. Tauſende nehmen Abſchied. Schon in den frühen Morgenſtunden zogen Tauſende zur Feſthalle im Norden der Stadt, um von Guſtloff Ab⸗ ſchied zu nehmen. Aus ganz Mecklenburg, vor allem auch aus den ländlichen Bezirken, trafen Abordnungen der no⸗ tionalſozialiſtiſchen Gliederungen ein. Die Freitreppe zur Feſthalle iſt ganz mit Känzen überſät. In der erſten Reihe liegen die Kränze des Führers und ſeines Stellvertreters Von dem Schmars, in das die Bühne gekleidet iſt, hebt ſich an der Stirnwand ein rieſiges Hakenkreiz ab Immergrün und weißer Flieder umrabmen den Biihnenaufbau. Die Totenwache halten vier Sa⸗Männer. Ununt rbrochen zieht die Schweriner Beyßlkerung am Sarg vorbei. Ein Trauererlaß Zum Beiſetzungstag Wilhelm Guſtloffs. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley gibt anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den ermordeten Par⸗ teigenoſſen Wilhelm Guſtloff u. a. Folgendes bekannt: Der Leiter der Landesgruppe Schweiz der Auslands⸗ organisation der NSDAP, Pg. Wilhelm Guſtloff, iſt durch einen Juden hingemordet worden. Ganz Deutſchland trauert um ihn, beſonders aber die NSDAP. Der Reichspropagandaleiter, Pg. Dr. Goebbels, der vom Führer mit der Durchführung des Begräbniſſes und der damit verbundenen Ehrungen für den Pg. Guſt⸗ loff beauftragt iſt, teilt hierzu folgendes mit: „Am Mittwoch wird der Parteigenoſſe Guſtloff in Schwerin(Mecklenburg) begraben. An dieſem Tag iſt für die geſamte Partei Trauer angeſetzt. Die Dienſtgebäude der Partei und der ihr angeſchloſſenen Verbände ſetzen ihre Fahnen auf Halbmaſt. Die Führer der Partei tragen an dieſem Tag Trauerflor. Den Führern der Partei iſt es an dieſem Tag unterſagt, an geſellſchaftlichen Feiern und Vergnügen teilzunehmen. Darüber hinaus ſol⸗ len keinerlei Einſchränkungen durchgeführt werden. Auch ſoll das Abhalten von geſellſchaftlichen Veranſtaltungen nicht beeinträchtigt werden. Theateraufführungen, Film⸗ vorſtellungen, Konzerte uſw. finden in vollem Umfang ſtatt.“ 10 Frau Dieter erſcheint und iſt ganz erſchrocken, die Braut verweint und verwirrt zu ſehen. Tief unglück⸗ lich ſchmiegt ſich Lo in ihren Arm und unter heißen Zähven zeigt ſie ihr den Kranz. Frau Dieter ſelbſt überkällt eine grauſige Angſt, daß ihr das Blut augenblicklich ſtockt.„Soll Oskar vielleicht von dem ſchlechten Fabrikſtand etwas erfahren haben und noch im letzten Augenblick die Verlobung löſen?“ In erkünſtelter Argloſigkeit neckt ſie aber:„Dummele, das iſt doch kein ſo großes Unglück. Du haſt daran geren und dadurch iſt ein Häkchen aufgeſprungen.“ Mit geſchickten Fingern zwickt ſie den Kranz wieder zuſammen und fetzt ihn Lo auf. Die Seligkeit der Braut erwacht nun wieder mit neuer Macht in ihr. Frau Dieter aber treibt es unruhig in der Wohnung umher. Zaghaft öffnet ſie die Gratulationsbriefe, ſtets in Bange, der Umſchlag köunte Oskars Rücktritt ent⸗ halten, während es um die Braut ungemein geſchäftig zugeht. Geſchenke werden abgegeben. Neugierige Gra⸗ tulanten erſcheinen. 8 Wie eine Madonnafigur ſieht Lo im Brautſtagte aus. Reinheit und Unſchuld leuchten ihr aus den Blicken. Mit einem Lächeln, wie einge een, erſcheint endlich Oskar, den eigentlichen Sinn des heutigen Tages nicht im geringſten erfaſſend. Beidundernd küßt er Loss N 5755 3 2 Frau Dieter iſt die Liebenswürdigkeit in Perſon vor lauter Dankbarkeit, daß er nicht abgeſchrieben. Zum Standesamt und zur Kirche rollen nur wenige Wagen. Der Aufwand ute ja nicht mehr nötig. Berklärt, tief andächtig kniek Lo am Altar. Sie lauſcht den milden Worten des Heiser 5 hingegeben, Oskar dagegen mit leicht ironiſcher Menue. Zum Glück iſt ſein Geſicht von der Geſellſchaft und der gedrängt vollbeſetzten Kir en Geiſtesabweſend hört er die mahnende Predigt.. Die Ringe werden gewechſelt. 5 Frau Dieter im prunkenden Seidenkleide atmet auf und wechſelt verſtändnisinnige Blicke mit ihrem Gatten. om Hebengemei Von Maria Ibele. Ster 1 Freiwillige für der Kriegsmarine eingeſtellt. Meldung Dienſtzeit vier bis fünf Jahre, für Unteroffiziere und mehr. Beſonders günſtige Ausſichten be⸗ Freiwillige, die einen der fol genden Be⸗ rufe drei Jahre chloſſer aller Arten, Elektrik alle Mechaniker, Schmiede, Kupferſch For⸗ mer, Muſiker aller J Die Freiwilligen den Flottendienſt jederzeit. erlernt ho Feinmeche 0 Kle 5 177 rumente müſſen deutſche Reichsangehörig deutſchblütig, wehrwürdig, unbeſcholten und unverheirat ſein. Folgende Geburts jahrgänge f in Betracht: 1913, 1914, 1915, Einſtellungen im Jahre 1937 auch: 1919. Die Bewerber ſollen für ihr Alter gut entwickelt, kräftig 1 gebaut und frei von ſolchen Fehlern(insbeſondere anſtek⸗ kenden Krankheiten) ſein, die ihre Geſundheit, Beweglich⸗ keit und Ausdauer nennenswert beeinträchtigen. Sie müſ⸗ ſen nach marineärztlichem Urteil tauglich ſein. Angehörige des Jahrgangs 1915 und jüngere, die zum 1. Oktober 1936 und ſpäter eingeſtellt werden, müſſen den Arbeitsdienſt abgeleiſtet haben. Der Reichs⸗ arbeitsdienſt ſtellt Marinefreiwillige, marine angenommen ſind, jährlich Oktober bevorzugt ein. die für die Kriegs⸗ zum 1. April oder 1. Das Einſtellungs geſuch iſt mit dem Vermerk: „Geſuch um Einſtellung in den Flottendienſt“ an den Ad⸗ miral der Of nſtellung) in Kiel oder an den I. Admiral der Linſtellung) in Wilhelmshaven zu richten. Fri den Arbeitsdier 0 dung iſt ſchon mit Rückſicht auf iſt notwendig. Dem Einſtellungsgeſuch ſind beizufügen: a) vom Gemuſterten der 9 iſterungsausweis und gegebenenfalls der Erſatzreſerve l⸗Schein, von Nichtgemuſterten der Frei⸗ willigenſchein, zu erbitten von der polizeilichen Meldebe⸗ hörde; b) ein ausführlicher, ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf. Dieſer muß enthalten: Vor⸗ und Zuname, Geburtstag und ort, Angaben über Schulbeſuch Beruf und Beſchäftigung oder Arbeitsloſigkeit nach der Schulentlaſſung, über etwa abgeleiſteten Arbeitsdienſt, genaue und deutliche Anſchrift, e) ein Briefumſchlag mit Anſchrift des Bewerbers und d) zwei Lichtbilder des Bewerbers. Lebenslänglich für Gtaatsfeinde Sie wollten die KPD wieder aufziehen. Berlin, 12. Februan. Gegen zwei beſonders gefährliche Staatsfeinde, die im In⸗ und Ausland gegen das neue Deutſchland gearbeitet haben, verhängte am Dienstag der Erſte Senat des Volks⸗ gerichtshof lebenslängliches Zuchthaus. Es handelt ſich um den 25jährigen Erich Guade und den 27jährigen Hans Mickinn, die der illegalen„Kampfgemeinſchaft für die rote Sporteinheit“, einer Unterorganiſation der KPd, in leitender Stellung angehört hatten. Mit Rückſicht auf ihr verbrecheriſches Treiben zog das Gericht ſogar in Erwä⸗ gung, ob nicht die Todesſtrafe am Platze ſei. Je⸗ doch wurde von einer Verhängung angeſichts der Jugend⸗ lichkeit und bisherigen Unbeſtraftheit der Angeklagten ab⸗ geſehen. Langjährige Zuchthausſtrafen erhielten ferner die bei⸗ den vertrauten Mitarbeiter der roten Verſchwörer, und zwar 15 Jahre Zuchthaus der 25jährige Walter Mickinn und 13 Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt der 24jäh⸗ rige Willy Meyer, außerdem wurden diefe beiden Ange⸗ klagten unter Polizeiaufſicht geſtellt. Vier weitere Mitange⸗ klagte, die als weniger gefährliche Mitläufer angeſehen wurden, kamen mit Gefängnisſtrafen von einem bis zu drei Jahren davon. Die abgeurteilten roken Verſchwörer haben beſonders in Berlin, Leipzig und Halle verſucht, unter dem Deckmantel ſporklicher Beſtrebungen den zerſchlagenen Parteiapparat der KPD nach der Machtübernahme durch den Nakionalſo⸗ zialismus wieder aufzubauen. Berkehrsflugzeug in Südafrika abgeſtürzt Me London, 11. Febr. Das engliſche Verkehrsflugzeug „Artemis“ iſt kurz nach dem Start von Pietersburg (Nordtransvaal) nach Johannisburg abgeſtürzt. Die Ma⸗ ſchine fiel in eine etwa 90 Meter von dem Rande des Flugplatzes entfernte Baumplantage. Die beiden Flug⸗ zeugführer erlitten Beinbrüche g. 1 r Galant, graziös, wie beim Laneier, führt Oskar ſeine junge Frau über die Stufen, ſiegesſtolz die gaffende Menge betrachtend, hie und da herablaſſend grüßend. Ehrerbietig treten alle zurück unter Bewunderung und Neid. Jauchzende Orgeltöne durchſchweben die Kirche, dazu ſchluchzende Geigenklagen. 8. Hinter der letzten Säule des düſteren Kirchenſchiffes kauert, das Geſicht dicht verſchleiert, Lizzi, der Skar vom Metropol, und ſieht wehmütig dem farbenreichen Zuge nach. Sie hat es dich nicht verſagen können, ſie mußte ihren geliebten Oskar nochmals ſehen. Bitter⸗ lich weinend kniet ſie im finſteren Kirchenſtuhl und ſeit langer, langer Zeit kommt ſie wieder zum erſten Mal zu ihrem Gott 8 Eine kleine Muſikkapelle ſpielt zu Haufe frohe Weiſen zum üppigen Frübſtück, das mit Toaſten und Reden völlig ausgefüllt ift, Wenige Stunden ſpäter bringt das Auto das junge Paar zur Bahn. Verliebt ſchmiegt ſich Lo in den weichen Polſtern des Erſterklaſſewagens an ihren Gatten und fährt ſelig beglückt St. Moritz entgegen. Das Kloſtermädel iſt zur Frau Oberleutnant Baron von Sauter erhoben. Strahlend ſteht Lo's Schickſals⸗ ſonne am Firmament ihres Lebens. 5 *** d. Der maſſive weiße Bau des Palaſthotels in St Moritz ſchmerzt faſt die Augen vor lauter Sonne und glitzerndem Schnee. Der Himmel wölbt ſich wolkenlos tiefblau. Die Luft iſt klar und durchſichtig. Die Bäume ſind dicht beladen von Froſt und ſtrecken blätter⸗ beraubt die Arme in die Höhe, als wollten ſie die Sonne um baldigen Frühlin anflehen. 5 8 In St. Moritz iſt Jetzt Hochſaiſon. In den farben⸗ reichſten Sportskoſtümen von geradezu überraſchender Wirkung und in bunten Zipfelmützen ſchlendern geſund ausſehende wetterfeſte Menſchen den Startplätzen zu. Überall begegnet man nur freudeſtrahlenden Geſichtern, üherack Fire n ee, Eifrig plaudernd geſtitulierend ſtehen Rennfahrer beiſammen und erwägen dieſen un jenen Vorteil. Hochelegante Halbweltdamen mit tadelloſem Benehmen treten gewandt auf, ganz genau wiſſend, wem gegenüber ſie die Maske lüften dürfen Manch bobe Porfänlich⸗ me 1d 7 57 al. ite e chickt dos G Kurzmeldungen Drei Anweſen in Flammen. Dingolfing(Iſar) „der in den n wütete, hat der engliſcheg chmetterten ten. Auf boot der t Unter, „Teck, 11. Febr. Der 25 Jahre alte Robett Köngen hatte einem Verwandten das Auto ohne 2 0—*— 28 0 weggenommen, um darin mit einem 17jährigeg fahrt zu machen. Mit 60 bis 0 f er dabei durch Del thauſes zum„Hirsch! gehenden 45 alten vel⸗ 8* tlob Weber an. Vohl Erlaubnis Freund Di die ſich der zum Ar nur zu begre Menge e, if 8 90 74 f N ne Witwe und zwei Kinder. hinterläßt 16 Feuerwehrleute verbrannt Tokio, 11. Febr. Zwiſchen Kobe und Oſaka ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein Wagen der Feuer wehr ſtieß mit einem Straßenbahnwagen ſo heftig zuſam. men, daß der Tank des Feuerwehrwagens in die Luft flog und ſämtliche 16 Inſaſſen bei lebendigem Leibe verbram⸗ ten. Eine rieſige Stichflamme machte jede Hilfe unmög⸗ lich. Regen und Bomben Kleinere Orkſchaften und Wälder werden belegk. Addis Abeba, 11. Februar. Abeſſiniſchen Berichten zufolge benutzen die Italiener jede regenfreie Stunde, um an der Nordfront Städte umd Dörfer zu bombardieren. Am Montag und am Dienstag haben neun Caproni⸗Bomber erneut die Ortſchaften nörd⸗ lich von Deſſie, insbeſondere wieder Waldia, mit Bomben belegt. Von abeſſiniſcher Seite wird erklärt, daß neuer dings beſonders die kleinen Ortſchaften ſowie waldige Gegenden mit Brandbomben belegt würden, weil man auf italieniſcher Seite anſcheinend an⸗ nehme, daß dort Truppen verborgen ſeſen. Die Ergebniſſe der Bombenabwürfe ſeien angeſichtz der Tatſache, daß auf Befehl des Kaiſers in allen Ortſchaf⸗ ten und Siedlungen Unterſtände bzw. Gräben angelegt worden ſeien, nur gering. Die Bombenwürfe der letzten . hätten insgeſamt elf Todesopfer gefor⸗ ert. keit verlebt hier im tiefſten Inkognito göttlich freie Tage, eine Gunſt, die den Hochſtaplern ſehr bequem iſt, um auf ihre Opfer zu lauern. Einige dickbäuchige, ängſtliche Philiſter betrachten kopfſchüttelnd die„verrückten“ Sportmenſchen. f Man hört die verſchiedenſten Sprachen, ſieht die kontraſtierendſten Raſſen. All dieſe Menſchen ſcheinen von der zuſchneidenden Schickſalsſchere immer ver⸗ ſchont geblieben zu ſein. lauter Leute, die nut dem Genuſſe, dem eigenen Willen leben dürfen. Seit Wochen iſt am Startplatz, im Hotel ſo ziemlich die gleiche Geſellſchaft beiſammen. g Das hübſche Paar— und dazu noch Hochzeitsreiſende — erregt Aufſehen. Die lahmgelegte Senſationslufß lebt unter den Gäſten neu auf. Mit tiefen Bücklingen geleiten der Herr Direktor, der Oberkellner, der Pikkolo, das Etagenmädchen und der Kofferträger das junge Paar in die feudalen Zimmer des erſten Stockwerkes. Alles, was das menſchliche Hirn ſich an Bequemlichkeiten auszudenken vermag, in den Räumen enthalten. Das Schlafzimmer iſt völlig weiß, hat einen rieſigen Fenſterſtock, von dem aus maß die herrlichen Gipfel der beſchneiten Berge überſteht. Das Wohnzimmer iſt mit beguemen Fauteuils auz⸗ geſtattet, alles durch die Dampfheizung angenehm durch 1 Das kleine Marmorbad gleicht einer roſaroten Schale. Die Räume iel engen legt die Sachen ab, der Oberkellner bitte die Fremdenliſte auszufüllen. Unter tiefen Bücklingel verlaſſen der Herr Direktor, der Oberkellner, der Pikkolb, Rührung lieſt ſie immer wieder die Ein eich zun deln „Oberleutnant Baron von Sauker mt Frau.“ Welch eine Wonne liegt für ſie in dem eil e ben N elne C Sie legt das feſe e Sportko Ulmählich der leichgewicht des verſteht.. . . Reisbaß ndunglücz id im An. iff äußeiß lden reiche reits due d mehrere hen, fa liegen. E tte. Det achen und! 18 s. er in den ſütete, hal! engliſcen windige den meh metterten er. In ten. A rboot der! yrt unter. n lte Robett Auto ohe 17jährigen 50 bis 0 durch Dez 1„Hirſch“ alten vel⸗ beigeeilten bb Wehn ereignete er Feuer. ig zuſam. Luft flog berbram⸗ unmög⸗ legt. uar. Italienet tädte und Dienstag ten nörd⸗ Bomben ß neuet⸗ en ſowie n belegl end an⸗. ingeſichs Ortſchaf, angelegt er letzten r gefor⸗ ich freie bequem trachten ieht die ſcheinen er ver⸗. ie nur ziemih reiſende tonsluf ſirektot, 5 hen un? Zimmr Junge, der dem Tod Ein entging. Schwerin, 11. Februar. Die Nachmittagsſitzung wurde erſt mit Abſchluß der Zeugenvernehmung im Mordfall Günther Tielke⸗Oranien⸗ burg in den ſpäten Abendſtunden abgeſchloſſen. Seefeld iſt äußerſt ſtark belaſtet. Wenige Tage nach der Tat hatte Seefeld in der Nähe der Mordſchonung einen keinen Jungen angeſprochen, der auf dem Felde ſpielte. Der Junge ſollte ihm einen Weg zeigen. Seefeld hatte dem Knaben eine Mark verſprochen, wenn er die Führung übernehmen würde. Der Vater des Jungen, der in der Nähe arbeitete, verbot aber ſeinem Sohn, den Fremden zu begleiten. Mit aller Beſtimmtheit wird See⸗ feld auch in dieſem Fall wiedererkannt. Schreiben die daß durch fionalſozia heit dem verbrecheriſch kungsvoll begegnet wird. Der Mord an Hans Korn Nachdem am Mittwoch der vorigen Woche durch das Schwurgericht eine Tatortbeſichtigung in der Mordſache Korn⸗Lübeck vorgenommen worden war, fand am Dienstagnachm die Vernehmung der einzelnen Zeugen zu dieſem Fall ſtatt. Der neun Jahre alte Schüler Hans Korn verſchwand am 16. Januar 1934 und wurde einen Monat ſpäter, am 15. Februar, in einer dichten Fichten⸗ ſchonung aufgefunden, die etwa 18 Meter von einer ver⸗ kehrsreichen Chauſſee entfernt liegt. Auch hier war keine Kampfſpur am Fundort zu finden und es waren auch kei⸗ nerlei Anhaltspunkte für die Todesurſache zu erkennen. Der als Zeuge vernommene Ju nge aus Berlin, der mit Seefeld 84 Tage lang kreuz und quer umhergewandert war, gab an, daß er mit dem Angeklagten in der Mord⸗ ſchonung übernachtet habe, und zwar nur 10 bis 20 Meter von der Fundſtelle der Leiche des kleinen Hans Korn ent⸗ fernt. Die Mutter des ermordeten Hans Korn ſchilderte ihren Jungen als artiges und folgſames Kind. Ihr Kind ſei am 16. Januar, ſo gab ſie an, gegen 11 Uhr in der elter⸗ lichen Wohnung erſchienen, hatte ſchnell ſeine Schulmappe abgelegt und war dann fortgelaufen mit dem Bemerken, daß Er ſich die zur„Kringelhöge“ beflaggten Schiffe auf der Obertrave anſehen wolle. Seit dieſem Augenblick habe die Mutter ihr Kind nicht wieder lebend geſehen. Meherere Zeugen wurden vernommen, die den kleinen Hans Korn am Tage ſeine Verſchwindens noch geſehen haben; en r beſonders die g roße Eile aufgefal⸗ len, die der Jung t habe. Einem ſeiner Mitſchüler rief er zu: „Ich will zur Poſt, da ſteht ein Mann, der ſchenkt mir Schokolade.“ Es beſteht eine Reihe von Anhaltspunkten dafür, daß Hans Korn ſeinen Mörder ſchon einige Tage vor der Tat kennen⸗ gelernt hatte. Der 13jährige Schüler B. bekundete, daß er einen Mo⸗ nat vor dem Verſchwinden des kleinen Korn von dem An⸗ geklagten auf der Straße angeſprochen worden ſei. See⸗ feld habe ihn gefragt, ob er ihm wohl einen Koffer tragen wolle. Unterwegs habe der Angeklagte plötzlich erklärt, daß der Koffer in den Schlutuper Tannen verſteckt ſei. So ſeien die beiden ſchließlich an derſelben Schonung angelangt, in welcher ſpäter auch die Leiche des Korn gefunden worden fei. Der Angeklagte habe den Jungen aufgefordert, mit ihm in das dichtere Gehölz zu kommen. Der Junge habe es je⸗ 1 mit der Angſt zu tun bekommen und Reißaus genom⸗ men. „Das war Dein Glück,“ warf der Vorſitzende ein. Als dann das Verſchwinden des kleinen Hans Korn bekannt wurde, hat der Zeuge Walter B. ſein geheimnisvolles Erlebnis ſofort der Kriminalpoli⸗ zei mitgeteilt. u Vorſitzender:„Was ſagen Sie zu dieſer Aus⸗ 9 ge 2 Angeklagter:„Es ſtimmt ſchon ſo; ich war mit dem Jungen zuſammen.“ „Vorſitzender:„Was wollten Sie mit ihm in der Schonung?“ 5 Angeklagter:„Garnichts!“ i 11 5 Vorſitzender:„Sie nehmen den Jungen eine Stunde weit von Kübeck mit, und dann wollen Sie angeb⸗ lich garnichts? Das iſt ja recht intereſſant.“ FFFCTCbT0é0 TVTbTbTbTbbbbbbbbbbb(— N Intereſſtert hört ſie auf die Anweiſungen des Ski⸗ meiſters und ſieht mit großer Freude dem Unterricht zu, wie Männlein und Weiblein, dick und dünn, durch⸗ einanderrollen und unbeholfen die Beine mit den langen, ſpitzen Brettern kerzengerade in die Luft ragen. Als ob es Tauſende von feinſten Edelſteinen wären, glitzert der leichte, lockere Schnee. Gleich einem jungen Pudel wirft ſich Lo hinein und wälzt ſich, dreht Ballen und ziele damit auf Oskars Rücken. f Aus ihrer Seele iſt alles Bittere ihres früheren Le⸗ dens wie weggeblaſen— eine neue, überglückliche Lo iſt erſtanden. Mit dem ganzen Glauben eines ver⸗ trauenden Herzens, der tiefſten Liebe und Dankbar⸗ keit eines Kindes iſt ſie ihrem Gatten ergeben. Dieſe übergroße Neigung hat ſelbſt in dem leichtlebigen, ober⸗ flächlichen Offizier leiſe, unbewußt ein 15 Liebe zum Keimen gebracht. Er wundert ſich über ſeine Zu⸗ friedenheit in der Ehe mit dieſem ihm innerlich ſo fremden Weſen. 5 1 Mit geſuchter Sorgfalt pflegt Lo ihr Außeres. Sie weiß, daß ſeine Liebe davon abhängig iſt. überſchäu⸗ mend luſtig, wie Oskar es ihr niemals zugetraut hätte, plaudert ſie. Unermüdlich tanzt ſie bei den allabendlich ſtattfindenen Reunions im Hotel. Das feſche Paar iſt in wenigen Tagen der Mittelpunkt. Allſeits drängt man, mit ihm zuſammen zu ſei nm Gemei: ame Fahrten, gemeinſame Spaziergänge wer⸗ den geplant. Vom erſten Frühſtüc bis zum letzten Züßchen Mokka tief in der Nacht ſind Oskar und Lo zanwingt von Geſellſchaft, ſo daß ſie das füße Glück des ulleinſeins abſolut nie genteßen 9 uk er all den aufgeworfenen Plänen rückſichtslos zuſagt. 5 5 535 7 e e Arteil gegen die Grauen Schweſtern Nori 1222* Berlin, 11. Febr. Nach mehr als 14tägiger Verhanp⸗ lung verkündete die 4. Strafkammer des Berliner Land⸗ — gerichts das Urteil in dem Deviſenprozeß gegen die an⸗ geklagten Grauen Schweſtern aus Breslau. Die Generalſekretärin Anna K oſchig erhielt drei Jahre ſechs Monate Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 56 500 Mark Geldſtrafe, die Prokuratorin Ol ga Steuer ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und 11 000 Mark Geldstrafe ſowei die Generalvikarin Auguſta Liedtke ein Jahr drei Monate Gefängnis und 10000 Mark Geld⸗ ſtrafe. Schnei⸗ Ji f Wohlfahrts⸗ und irektor Karl Franz haft für katholiſche freigeſprochen. es wurden 80 000 Gulden Obliga⸗ der Auch in di 6 kauf von Ausland ſcheidende Rolle. Da d Inkraftt mehr Aus neralſekretärin ſchit baten Clearing ſich mit den Ausland und ſorgte dafür Beträge, die 6 ſen nach Deutſchland hereingefloſſen wären, auf ein Sonderkonto einer Amſterdamer Bank eingezahlt wurden, wo ſie dem Rück⸗ kauf der Obligationen dienten. Da die Angeklagte Ko⸗ verbotenen der illegale Rück⸗ ligationen eine ent⸗ ö lichen Mittel nach terweiſe nicht inten, kam die Ge⸗ ken, eine Art pri⸗ i Sie ſetzte in Verbindung Koſchig ep! 0 De angenommen und gegen ſie auf Zuchthaus erkannt. Arteill gegen die Caniſius⸗Schweſtern Im Deviſenprozeß gegen die Schweſtern des Caniſtus⸗ Ordens aus Konſtanz und Mainz und ihre dem Orden naheſtehenden Mitangeklagten verkündete das Berliner Son⸗ dergericht am Dienstag das Urteil. Die 41jährige Kon⸗ ſtanzer Oberin Maria Breitner erhielt dreiein⸗ halb Jahre Zuchthaus und vier Jahre Ehrverluſt, ihre finanzielle Beraterin, die 38jährige Ordensſchweſter Fran⸗ zs ka Schutzbier, drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, während Ordensſchweſter Ehriſtine Ru pp⸗ recht mit zwei Wochen Gefängnis davonkam, die als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gelten. Als Leiterin der Mainzer Filtale wurde die nichterſchienene 40jährige Oberin Helene Deutſch zu zwei Jahren und zwei Wochen Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt und ihre Finanzberaterin, die Ordensſchweſter Eliſabeth Gut, zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Ferner erkannte das Sondergericht gegen den 58 jährigen Pilgerführer Joſef Romer aus Bauſtetten auf ein Jahr neun Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehr⸗ verluſt, und gegen ſeine Nichte Barbara Müller auf ſieben Monate Gefängnis ſowie endlich gegen den 54jährigen Balthaſar Strobel aus Salmendingen(Kreis He⸗ chingen) auf anderthalb Jahre Zuchthaus und zwei Jahre Ehrverluſt. Weitere drei Angeklagte wurden freigeſprochen. Gegen die Hauptangeklagten wurden neben den Freiheits⸗ ſtrafen Werterſatzſtrafen und Geldſtrafen von 100 bis 20000 Mark verhängt und die Mithaftung des Ordens für dieſe Nebenſtrafen ausgeſprochen. Auf dem Wege über die Konſtanzer Filiale ind unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen und zum Teil auch unter Mißbrauch der Ordenskleidung von Konſtanz und Mainz aus erhebliche Beträge nach dem ausländiſchen Mutterhaus des Caniſius⸗Ordens in Freiburg(Schweiz) gefloſſen. Die verurteilten Mitangeklag⸗ ten der Orden Mutterha! Guthaben, die ſie entgegen den Beſtimmun⸗ gen des vorratsgeſetzes den deutſchen Deviſenſtellen nicht enoemeldet haben. Aus den Nachbarländern Per ſonenauto aufgeſpießt Ein Poftbeamter getötet. Edenkoben, 11. Febr. An der Leiſelbrücke zwiſchen Eden⸗ koben und Edesheim paſſierte ein gräßlicher Verkehrsun⸗ fall, bei dem ein Poſtbeamter getötet wurde. Der Werkmeiſter Johann Graef aus Eſchbach fuhr mit dem Perſonenkraft⸗ wagen RP 14 222 in hoher Geſchwindigkeit kurz hinter einer Linkskurve auf das rechte Leiſelbrückengeländer auf, das aus einem 10 Zentimeter ſtarken und etwa 10—12 Meter langen fei beſteht, das auf einer kleinen Randmauer be⸗ feſtigt iſt. Das T⸗Eiſen drang in einer Höhe von etwa 70 Zenti⸗ metern in die Mitte des Kühlers ein, ging unmittelbar neben dem Führer durch die ganze Länge des Autos und kam hinten rechts oben aus dem Dach wieder heraus. Das rechte Vorderrad ging über die kleine Randmauer hinweg und ſchwebte frei in der Luft über der 2.50 Meter tiefer fließen⸗ den Leiſel. Nur weil das Auto aufgeſpießt war, konnte es nicht in den Bach fallen. Der Lenker des Wagens hatte ich durch den Anprall an das Steuerrad, das zerbrach, den ruſtkorb eingedrückt. Schwer verletzt wurde er ins Kranken⸗ haus gebracht, wo er ſtarb. 5 Oppenheim.(Radfahrer vom Auto getötet.) Der Makler Philipp Becker aus Gimbsheim wollte mit ſeinem Fahrrad aus der Einfahrt des Domänenbaues auf die Landſtraße fahren. Im gleichen Augenblick paſſierte ein Perſonenwagen die Stelle Becker wurde von dem Auto er⸗ faßt und ſchwer verletzt. Er kam in das Wormſer Kranken⸗ haus, wo er ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben iſt. a Aus dem brennenden Auto geborgen . 5 Wagen, der auf der linken Einſchlagen der Scheiben befreit. Die Fe iemlich ſchwere Verb rennt und fünf bag be nhans g ren edo keinem der i 5 ern unterhielten bei dem Schweizer Lolcale Nuudocliaù — Gewerbelehrer ſollen bei Innungen Mitglieder ſein. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat mit der Reichs⸗ fachſchaft 6 im NS⸗Lehrerbund ein Uebereinkommen ge⸗ troffen, wonach die Gewerbelehrer, die nach der erſten Ver⸗ ordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks In⸗ nungsmitglieder werden, einen Jahresbeitrag von 6 Mark zu entrichten haben, gleichviel, 8 ler oder mehreren Innungen beitreten. Der Reichserziehungsminiſter bemerkt hierzu, daß die Mitgliedſchaft zu einer Innung weſentlich dazu beitrage, die Anterrichtserteilung in der Berufsſchule lebensnäher und damit wirkſamer zu geſtalten. Er erſucht die zuſtändigen nachgeordneten Stellen, die Berufsſchullehr⸗ kräfte auf dieſe Möglichkeit hinzuweiſen und ihnen in ihrem Intereſſe den Beitritt zur Innung nahezulegen. 60 Pfen für eine Erſatzurkunde. Auf Grund des Geſetzes über 1 und Ehrenzeichen hat der Reichs⸗ und preußiſche iniſter angeordnet, daß für die Aus⸗ ſtellung von igungen für verlorengegangene Be⸗ ſitzeeugniſſe oder Verleihungsurkunden eiſtheitlich ein Satz von 60 Pfennig zu erheben iſt. Andere Gebühren kommen nicht in Anſatz. Bei Bedürftigkeit kann die Gebühr ermäßigt oder erlaſſen werden. — Berufsſchule ruht während Arbeitsdienſtpflicht. Durch Erlaß an die Anterrichtsverwaltungen der Länder hat der Reichserziehungsminiſter ſich bis zur geſetzlichen Regelung der Angelegenheit damit einverſtanden erklärt, daß für berufs⸗ ſchul ienſtmänner während ihrer Tätigkeit im Arb sſchulpflicht ruht. Abend. Im 3. Orck nzert der ſchule für und Theater wird das Leitung von rektor Chlodwig Rasberger zalzer: An der ſchönen blauen Donau, Roſen aus den und den Kaiſerwalzer, ſowie die Ouvertüre zur Operette:„Prinz Metuſalem“, die Annenpolta, ferner andere Stücke aus den Operetten des Meiſters zu Gehör bringen. Friedel Gruber(Sopran) ſingt das Lied der Adele aus der „Fledermaus“, Ernſt Geiger(Tenor), den Lagunenwalzer aus„Eine Nacht in Venedig“, beide zuſammen das Duett aus dem„Zigeunerbaron“. Der Abend findet am Sonntag, den 16. Februar, zu volkstümlichen Preiſen im Friedrichs⸗ park ſtatt. Karten in allen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3(Telefon 34051). ** Johann Städtiſchen 0 Orcheſter Muſi Faſtnacht⸗Oienstag ſchulfrei ( Karlsruhe, 11. Febr. Nach einer Bekanntmachung des Anterrichtsminiſteriums iſt der Faſtnacht⸗Dienstag 1938 ſchulfrei. Soweit an einzelnen Orten alte Faſtnachtsbräuche es erfordern, kann anſtelle des Faſtnacht⸗Dienstag der Faſt⸗ nacht⸗Montag oder aber der Nachmittag des Faſtnacht⸗ Montag und der Nachmittag des Faſtnacht⸗Dienstag unter⸗ richtsfrei gegeben werden. Die Schüler und Schülerinnen ſind darauf hinzuweiſen, daß bei aller Fröhlichkeft von ihnen ein geſittetes Betragen erwartet wird und insbeſondere ein Amhertollen nach Einbruch der Dunkelheit und in Wirtshäu⸗ ſern ſtreng verboten iſt. Aufgrund der an anderer Stelle bereits erwähnten Be⸗ kanntmachung des Unterrichtsminiſteriums über die Frei⸗ gabe des Unterrichts an Faſtnacht 1936 ſind im Deutſch⸗ oder Geſchichtsunterricht unter Verwertung der heimatkund⸗ lichen Darſtellungen die hiſtoriſchen Faſtnachts⸗ und Aſcher⸗ mittwochbräuche zu behandeln. Für Aſchermittwoch kann der Unterrichtsbeginn gemäß den kirchlichen Bedürfniſſen auf 10 Uhr feſtgeſetzt werden. Großer Karnevalumzug am Faſtnacht⸗Oienstag. Die Ortsſängerſchaft Seckenheim legte in ihrer ge⸗ meinſamen Sitzung für dieſes Jahr den erſten Karneval⸗ umzug für Faſtnachtdienstag feſt. Es wird ſicher all⸗ gemein begrüßt, wenn man in Seckenheim dazu übergeht der Jugend ſowie der Allgemeinheit an Faſtnacht auch etwas zu bieten. Am freudigſten wird es wohl die Jugend begrüßen, wenn ſie ſo recht dabei ſein kann. Die Orts⸗ ſängerſchaft wird ſich die größte Mühe geben, diefen Umzug für ein Seckenheimer Ereignis werden zu laſſen. Am dieſen Amzug anderen Orten gleichzuſtellen iſt ez angebracht, daß alles mitmacht, ob dies in Stellung eines Wagens oder in einer Gruppe iſt. Wir möchten hier an die hieſigen Vereine, größeren Geſchäfte wie Braueres Pfiſterer uſw, die Innungen und an die Bevölkerung ſelbſt appellieren. Mögen ſich alle daran beteiligen wei es doch der Allgemeinheit dient, die Bevölkerung Sechen⸗ heims wird uns dankbar dafür ſein. Die Anmeldung für die Beteiligung kann ſchriftlich oder mündlich beim Vö,⁵ Gg. Erny, Freiburgerſtraße 59, er⸗ olgen. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. N e fen 5 1 dee e Freunde achten F ſein: hinein, hinein, denn a wunder Aus dem badischen Land Treuhänder für das mat iſtiſche Vermögen l** 5 274 8— 1 f 00 Karlsruhe, 11. Febr. Der Miniſter des Innern gibt im Staatsanzeiger bekannt: 5 Auf Grund des Paragraphen 4 der Verordnung über die Einziehung des rriſtiſchen Vermögens 28. Juli „Einzieh ig des marxiſtiſchen Vermögens vom 28. Juli 1933(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt Seite 139) wird Aſſeſſor Karl Heitz in Karlsruhe zum Treuhänder für das marxi⸗ ſtiſche Vermögen beſtellt. Er tritt an die Stelle des Ober⸗ rechnungsrats Julius Föhringer neben den am 22. Auguſt 1933 zum Treuhänder beſtellten Wirtſchaftstreuhänder Otto Romann. Die Liquidation des marxiſtiſchen Vermögens wird von beiden Treuhändern gemeinſchaftlich durchgeführt. Die 5 ehrt 7 0 5 Anſchrift der Treuhänder lautet:„Die Treuhänder des Landes Baden für das marxiſtiſche Vermögen, Karlsruhe, Erbprinzenſtraße 15“. ( Bruchhauſen bei Ettlingen.(80 jährige Zwil⸗ linge.) Am heutigen Mittwoch, den 12. Februar, feiert das Zwillingspaar Katharina Speck geb. Steitel, Ehefrau des verſtorbenen Gemeinderechners Wilhelm Speck, und Wil⸗ helmina Heinzler geb. Steitel, Witwe des Auguſt Heinzler, den 80. Geburtstag. Die beiden Jubilare ſind noch ſehr rüſtig. Zwei Brände in Pforzheim Rettung mit dem Sprungtuch. ( Pforzheim, 11. Febr. Ein gefährlicher Brand brach in einem Doppelhaus aus. Das Feuer verbreitete ſich mit unheimlicher Geſchwindigkeit. Zwei Bewohnern war es nicht mehr möglich, ſich zu retten, da das Treppenhaus in Flammen. ſtand. Die Weckerlinie mußte bei ihrem Eintreffen zuerſt die beiden Perſonen retten. Von der Augaſſe aus konnte ein Mann über die mechaniſche Drehleiter geborgen werden. Auf der anderen Seite des Hauſes gegen die Nagold ſchrie eine 59 Jahre alte Frau um Hilfe. Sofort wurde das Sprungtuch ausgebreitet. Mutig ſprang die Frau aus dem 3. Stock in die Tiefe und erreichte das Sprungtuch. Sie erlitt jedoch einen Wirbelſäulenbruch und mußte ſofort ins Krankenhaus übergeführt werden. Den Verhältniſſen nach iſt der Zuſtand der Schwerver⸗ letzten befriedigend. Sehr gefahrvoll war die Bekämpfung des Brandes. Ein dichter Qualm im Innern des Hauſes verhinderte jede Orientierung. Da auch die angrenzenden Häuſer bereits von den Flammen angegriffen wurden, muß⸗ ten neue Schlauchleitungen eingeſetzt werden. Aeußerſt gefahrvoll waren die Löſcharbeiten im Dachſtock und Speicher. Nach dreiſtündiger mühevoller Arbeit hatten die Feuerwehrmänner endlich jede Gefahr be⸗ ſeitigt. Es wird Brandſtiftung vermutet. Heizkiſſen ins Bett gelegt. Im Hauſe Gymnaſiumſtraße 93 war ein Brand ausge⸗ brochen. Ein Ehepaar hatte, bevor es ſeinen Spaziergang antrat, in die Betten ein Heizkiſſen geſteckt und angedreht. Das Bett geriet in Brand. Als die Weckerlinie eintraf, waren beide Betten ausgebrannt. Gewaltſam mußten die Wehr⸗ leute ſich Zutritt in die Wohnung verſchaffen, um den Brand zu bekämpfen. Der Obſtbau in Nordbaden. der Aufgaben der Bauersfrau.— Vorträge bei Kreis⸗ Bauernſchaft. Ueber die Bedeutung des Obſtbaues für unſer Gebiet ſimd ſich die Fachlen längſt im Klaren, doch, scheint es, ſdaß in vielen Kreiſen der Bevölkerung der Obſtbau nicht die Anerkennung findet, die er verdient. Ein ernſtes Wort über die Entwicklung des Obſtbaues in Nordbaden ſprach Obſtbauoberinſpektor Martin vor der Kreisbauern⸗ ſchaft Mannheim, um vor allem die Bauern auf die Not⸗ wendigkeit einer lbewußten Arbeit aufmerkſam zu machen, die zur Förderung Obſtbaues notwendig iſt. Oberinſpektor Martin ſkizzierte einleitend die Bedeutung e des des Obſtbaues für Nordbaden. Die Einnahmen aus den im Jahre 1935 verkauften bſt betrugen jim nordbadiſchen Anbaugebiet nen Reichsmark. Geerntet wurde 35 000 Zentner Beerenobſt, 90 000 Zentner Stein und 30 000 Zentner Kernobſt. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß im verg nicht überall gut geweſen uns eine Mißernte zu verzei war. Umg Baum beträgt das Erträg) Pfund. den zu wenig, uns es muß halb eine Steigerung des angenen Jahr die Ermte⸗ 5 ſogar faſt; echnet auf den iſt entſchie⸗ Ust Ertrags herbeigeführt werden, denn die Entwicklung des Obſtbaues iſt weit hinter den Fortſchritten der übrigen. Landwirtſchaft zurückgeblieben. Daran trug in der Haupt⸗ ſache die Planloſigkeit im früheren Anbau die Schuld, dann die Verſeuchung der Obſtbäume durch Schädlinge und ſchließlich auch die Eigenart der Kultur. Die im Obſtbaun begangenen Fehler zeigen ſich oft erſt nach Jahren, und dann dauert es oft wiederum Jahre, bis es gelingt, dieſe Fehler wieder auszumerzen. Am Schlimmſten iſt natürlich die Schädlingsgefahr; gar manche Ausfälle ſind darauf zurückzuführen und nicht auf die Nachtfröſte, wie vielfach fälſchlich angenommen wird. Wie der Wein⸗ bau, ſo iſt auch der Obſtbau ohne Schädlingsbekämpfung undenkbar. In verſchiedenen Gemeinden des vorderen Odenwaldes wurden in den letzten Jahren Verſuche mir Schädlingsbekämpfung durchgeführt, wobei man an drei Apfelſorten zu folgendem Ergebnis kam: Die un⸗ behandelten Bäume brachten einen Ertrag von 300 Gramm, 37 Pfund und 11 Pfund bei den verſchiedenſten Sortem. Die behandelten Bäume lieferten 2 Zentner, 5,18 und 1,28 Zentner bei den gleichen Sorten. Die Bäume ſtan⸗ den am gleichen Platz, hatten dieſelben Wachstumsbedin⸗ gungen und zeigten doch die ungeheuren Unterſchiede, die die Wichtigkeit der Schädlingsbekämpfung einwandfrei be⸗ weiſen. Für die Zukunft gilt es, dem Vielerlei von Sorten ſein Ende zu machen. Nach Abſchluß der jetzt in der Durchführung begriffenen Feldbereinigung müſſen die Obſt⸗ bäume auf den richtigen Plätzen angepflanzt werden; die Grundſtücke für die große Landwirtſchaft müſſen umter allen Umſtänden frei von Bäumen ſeirn. Soweit es die Bergſtraße angeht, muß auch eine Harmonie zwi⸗ ſchen Obſtbau und Weinbau angeſtrebt werden; in dieſem Sinne ſind geſetzliche Richtlinien gegeben. Wichtig iſt die Abſatzregelung, die bereits ſo arbeitet, daß in kürzeſtey Zeit eine Abſatzkriſe nicht mehr denkbar iſt. Darüber; hinaus kann aber das Erträgnis je Baum von durch⸗ schnittlich 25 Pfund auf das doppelte geſteigert werden, wodurch nicht nur eine Mehreinnahme von jährlich zwei Millionen, ſondern auch eine Verminderung der Einfuhr ausländiſchen Obſtes erzielt würde. Es beſteht bei plan⸗ mäßigem Anbau ſogar Ausfuhrmöglichkeit. ö Wir müſſen die Obſtkultur dahin bringen, wo andere Kulturen ſchon längſt find. Plammäßiger Anbau bedingt billige Geſtehungskoſten und bringt nicht nur billiges Obſt ffür den Städter, ſondern auch eine gute Rente Dieſem mit großem Beifall ging ein Vortrag von Fräulein desbauernſchaft Karlsruhe über Frau in den Reichsnährſtand und in der Erzeugung lacht“ v 8 er Bauersfrau ufgenommenen Vortrn chérer von der gan „Die Eingliederung de die Aufgaben der zin 3. Die Rednerin sm „die jetzt erſt wiede 4 S S Ni 7 2 1 0 ö 3 8 von der Stellung am den Platz gef wird, der ihr als Erhalterin Raſſe und Bli gerin des Volkes gebührt. Es iſt daß kein Bauernbetrieb gedeihen kann, wo nicht und Mamn zuſamm Die bäuerliche 1 0 l ö iche Frau in aber nicht nur mit den Aufgaben des Reichsnährſtan geſetzes vertraut ſein, ſondern muß auch wiſſen, de gerade in der Erzeugungsſ geſpannt werden müſſen. Für die Bäuerin heißt die ſzeugungsſchlacht nicht nur erzeugen, ſondern auch di richtige Verwertung der ihr vertr Daran muß das ganze Handeln und Tun der Frau eingeſ ſein. Das gilt vor allem für die 2 b wie im häuerlichen Hausgarten, ch lacht alle Kräfte elhaltupz in der Schweinezucht, in der Schafhaltung und im Fla bau, wo überall die Bauersfrau einen entſcheidenden izt. fluß beſi Daß auch die Bauersfrau mit der neuge nen Marktordnung vertraut ſein muß, iſt Selbſtverſtin lichkeit. mb. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 12. Februar: Miete M 15, Sondermiete Mö, In neuer Inſzenierung: Charleys Tante, Schw von Brandon Thomas. Anfang 20, Ende etwa 229 Uhr. Donnerstag, 13. Februar: Miete D 16, Sondern Des und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, 419: Hamlet(mit W. Birgel), Tragödie von Sha ſpeare. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Freitag, 14. Februar: Miete F 17, Sondermiete 3 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim M. 339 bis 341: Die Entführung aus dem Sera Komiſche Oper von W. A. Mozart. Anfang 20, Ei 22 Uhr. Samstag, 15. Februar: Miete B 15 und für die M Kulturgemeinde Mannheim Abt. 221 bis 223: Urauffiz rung: Der Nachbar zur Linken, Schauſpiel ug Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 16. Februar: Nachmittagsvorſtellung für d NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 136 bis 144 38 Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis J und Deutſche Jugendbühne Mannheim: Der Bette ſtu dent. Operelte von Car! Millöcker. Anfang Lag Ende 17 Uhr.— Abends: Miete H 15, Sonder S 8: Die Zaubergeige. Oper von Werner kl (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 190 Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): 16. Februar: Krach im Hinterhaus, Komödie von Maximilian Böttcher. Anfang 20, Ehe 22.15 Uhr. Montag, 17. Februar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Ma heim Abt. 1, 160, 260, 321 bis 335, 360, 504 f 510, 519 bis 520, 524 bis 530, 574 bis 577, Grupped Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 300: Fe Diavolo. Komiſche Oper von D. F. E. Auber. Sonntag, Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsern lieben, guten Vater, Großvater und Urgroßvater Herrn Georg Sauer Schneider meister unerwartet rasch im Alter von nahezu 83 Jahren, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenheim, 11. Februar 1936. Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Heumarkt 1 aus statt. fang 20, Ende 22.30 Uhr. ä Thomas Maas im Alter von 70 Jahren infolge eines Schlaganfalles. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim Seckenheim, 12. Februar 1936. Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause, Bonndorferstraße 25 aus statt. asc hig 162 aller Syſten Todes-Anzeige. W215 Am Dienstag Nachmittag verschied unerwartet repariert mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater, Großvater, Räheres Schwieger vater und Onkel 1 Zürn, „Bad. Hof Faſt neun Kinder⸗ Kaſtenwag⸗ zu verhalfen Paſelbſt eh Ztr. Kartoffh Raufen geſuch, H. Bllg gengenbachesb, —— D 8 Schnell belt Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Mahnung. Kameradͤſchaft ehemaliger Soldaten. 3 eventl. 2 Zimmer⸗ Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren fällig ſpäteſtens am: 1. Februar 1936: Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld, 3. Drittel 1935—36. Gebäudeſonderſteuer für Januar 1936. die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Januar 1936 einbehaltene Bürger⸗ ſteuer. das 1. Viertel der mit beſonderem Steuerbeſcheid und die 1. Hälfte der mit zuſätzlichem Steuerbeſcheid für 1936 angeforderten Bürgerſteuer. die bis dahin fällig gewordene Vergnügungsſteuer. 5. Februar 1986: 5. Februar 1936: 10. Februar 1936: 10. Februar 1936: Unſere Kameraden Thomas Maas Georg Gauer ſind geſtorben. Die Beerdigungen finden morgen Donnerstag Nachmittag ſtatt. Beerdigung von Kamerad Thomas Waas nachmittags 2 Uhr. Antreten 2 Uhr bei Kamerad Frey,„Zur Roſe“. Beerdigung von Kamerad Georg Sauer nachmittags 4 Uhr. Antreten ½4 Uhr bei Kamerad Wöll,„Zum Pfälzer Hof“. Zahlreiche Beteiligung erwartet Wohnung per J. April zu vermieten. Zühringerſtr. 21 Honig das beſte Mittel gegen Huſten und Heiſerkeit! Der Kameradſchaftsführer. 10. Februar 1936: die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig gewordenen Steuer⸗ zahlungen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages in einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt.. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtrechung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. B 1 Stadtkaſſe. N 4 2 Bekanntmachung. Die Gemeinde Ilvesheim hat bei der Robert Wagner⸗Brücke(Reckarbrücke) an gut abzufahrender Stelle eine größere Menge Neckarkies gelagert. Reiner Bienen- Schleuderhonig Pfd.⸗Gl.& 1.40 Tuulen-Honig Gummi- Stempel Die Abgabe erfolgt zum Preiſe von 1.20 RM. pro cbm. liefert(Schwarzwälder) Die Ab uhr kann auch mit Laſttraftwagen, bezw. in jeder Aus⸗ Pfd. ⸗Gl. 4 1.70 Zugmaſchinen erfolgen. führung Auch in ½ Pfd. Ilvesheim, den 5. Februar 1936. Oruckerei Gläſern 9 9 Der Bürgermeiſter: des 2 W. Engel. Reckar⸗Bote. Il. Wülrthmein Und bernle iſt alles, un große Oeffalk keit wiſſen! — Der einſe⸗ billigste und g 12;inmer und Küche Rähe Hauptſtraße zu mieten geſucht per J. März. Lohnſteuer⸗ Tabellen für Wochenlohn Offer zen an die zu haben in der Weg hierzu Geſchäftsſt d. Bl. Neckar⸗Bote⸗Oruckerei. Zellungenl . Radfahrergeſellſchaft 1901 Mhm.⸗Seckenheh 25 Morgen Donnerstag abend halb 9 l im„Bad. Hof“ Mitgliederverſammlung Der Vorſtaß — Sammel⸗Anzeiger nur für Mitolieder der Landw. Ein- n. Verkanfsgenoſſaſt i Mantel verloren. Auskunft im Lager. Lohnfteuer⸗Tabellel f für Wochenlohn zu haben in der 6 Druckerei des„Neckar⸗Bol *„ Sonntag, 16. Febr., nachmittags 8 Unr IIIHVerein 08 J.— Sporty. Waldhol! en Vorktro t der La miete Mi, e, Schwaß etwa 220 sondern hafen. bon Shaß⸗ miete 5 heim Al Serail g 20, Eid r die Ne. Urauffih auſpiel ot Uhr. g für de 144, 300 01 bis 70 Bektel⸗ fang 1400 5 onderme zerner Eh fang 1000 terhauz. J 20, Ehe inde Man 0, 504 bi „Gruppes 300. Fte Auber. M. Nah. E aller Syſten werden repariert. äheres Zürn, „Bad. Hof Faſt neus Kinder da ſtenwag⸗ verkaufe, Paſelbſt el r. Kartoffel ufen geſach H. Bilge penbaches —— nell heile d bermke alles, uz oße Oefen it wiſſen Der eine ligſte und eg hierzu ungs, — kenhel halb 9 1 nlung Vorſtaß ä naſſult ſlen Bol — Nr. 36 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 12. Febrnar 1936 Lebendige Volkskunde Der Leiter der Abteilung Volkskunde des Gauheimat⸗ legeamts Franken, der Heimatforſcher und Volkskundler Dr. Eduard Rühl, machte über den Begriff Volkskunde grund⸗ legende Ausführungen. Dieſer Begriff werde vielfach falſch verſtanden. Volkskunde iſt, ſo betonte er, nicht etwa gleich Bauernkunde, denn auch die Städter gehören zum Volk. Auch beſteht der Sinn der Volkskunde nicht in der Sammlung und Erhaltung veralteter Ueberbleibſel des geiſtigen Lebens an ſich, alſo alter Bräuche und alter Kultur⸗ denkmäler, nein, das Ziel des Volkskundlers iſt die Deu⸗ tung des Volkslebens, wie es ſich in Sitte und Brauch, in Hausbau, Tracht uſw. äußert. Wir wollen den Gemeinſchaftsgeiſt erfaſſen, der in den konzentriſchen Kreiſen von Familie, Nachbarſchaft, Siedlung, Volksſtamm uſw. zu Tage tritt. Wir wollen die Kräfte kennenlernen, die dieſe Ge⸗ meinſchaft fördern, aber auch die Kräfte, die dieſe Gemein⸗ ſchaft auflöſen. So iſt die Volkskunde nicht etwa gleichzu⸗ ſetzen mit Altertumskunde, ſondern ſie iſt in allererſter Linie Gegenwartswiſſenſchaft, die Volk und Staat die⸗ nen will. Volkskunde will als Gegenwartswiſſenſchaft die Stellung des Volksmenſchen zu Staat und Gemeinſchaft, zum Naturge⸗ ſchehen, zu Haus und Hof, Familie und Beſitz, zur Kunſt, zu den ſittlichen Lebensbegriffen uſw. erfaſſen. Stark äußerte ſich der Gemeinſchaftsgeiſt früher im Bauernhaus. Gleich— nur in der Größe verſchieden, waren die Bauernhöfe in der Geſamtanlage, das Bauern⸗ haus in Raumeinteilung und Aufbau. In dieſe Gemein⸗ ſchaftskultur hat das 19. Jahrhundert eine böſe Lücke ge⸗ ſchlagen, indem es ſtädtiſche Bauformen aufs Land ver⸗ pflanzte. War die Tracht eines Dorfes nicht der ſinnen⸗ fälligſte Ausdruck des Gemeinſchaftsgeiſtes? Alles kleidete ſich gleich, weil man zuſammengehörte. Es gibt noch Trach⸗ teninſeln. Aber dieſe ſehr ſchönen, z. T. aber unpraktiſchen und unhygieniſchen Trachten unter allen Umſtänden in der jetzigen Form erhalten zu wollen, wäre falſch. Auch die Tracht entwickelt und verändert ſich, wenn auch viel langſamer als ſtädtiſche Kleidungen. Die ländliche Tracht iſt gerettet, wenn es gelingt, im Anſchluß an das Alte eine ſchöne und bequeme neue ländliche Tracht zu ſchaffen, die natürlich in jeder Landſchaft anders ausſehen wird. Notwendig iſt es, mit allem Wuſt von Irrtümern und falſchen Anſchauungen aufzuräumen und alle Aenderun⸗ 5 lebendigen Volkstums zu ſammeln, zu ſichten und zu euten. Neue Preisfeſtſetzung für Inlandseier Durch Anordnung Nr. 1/36 der Hauptvereinigung der deutſchen Eierwirtſchaft ſind mit Wirkung vom 6. Februar 1936 für den Ankauf von Hühnereiern beim Erzeuger ab Hof durch Wiederverkäufer nachfolgende Erzeugermindeſt⸗ und Höchſtpreiſe für die Gebiete der Eierwirtſchaftsver— hände(EW) feſtgeſetzt worden: EWB Baden und Pfalz⸗ Saar: N Mindeſtpreis 1.20 Mark je kg; Höchſtpreis 1.25 Mark je kg. Der ſtückweiſe Aufkauf iſt nicht geſtattet. Der Min⸗ beſtpreis darf nicht unterſchritte n, der Höchſtpreis nicht überſchritten werden. Ausnahmen nur mit Genehmigung der Hauptvereinigung der deutſchen Eier⸗ wirtſchaft. Nachſtehend werden für die deutſchen Handelsklaſ⸗ ſeneier folgende Großhandelseinkaufspreiſe ab 10. Februar 1936 feſtgeſett. Dieſe Preiſe in Reichspfennigen (ie Stück) dürfen weder über⸗ noch unterſchritten werden. 1. G1(pollfriſche Eier): S Sonderklaſſe über 65 9 9.25, A Große 60—65 g 6,75, B Mittelgroße 55 bis 60 g 8.25, C Gewöhnliche 50—55 g 7.75, D Kleine 45 bis 50 g 7,25. 2. G2(friſche Eier): S Sonderklaſſe über 65 g 9.00, A Große 60—65 g 8.50, B Mittelgroße 5560 9 8.00, E Gewöhnliche 55—55 g 7.50, D Kleine 45—50 7.00. Die Großhandelseinkaufspreiſe gelten für waggonweiſen Bezug verſteuert einſchließlich Kenn⸗ zeichnung, Verpackung und Banderolierung: 1. bei Verbrin⸗ gung aus dem Gebiet eines Eierwirtſchaftsverbandes in das Gebiet eines anderen Wirtſchaftsverbandes ab Ver⸗ ladeſtation; 2. bei Eiermengen, die im Gebiet eines Wirt⸗ ſchaftsverbandes verbleiben, frachtfrei Empfangsſtation. Die Großhandelseinkaufspreiſe für deutſche Handels⸗ klaſſeneier ſowie für friſche Auslandseier gelten mit Wir⸗ kung vom 10. Februar 1936, 5 die Verbraucher⸗ höchſtpreiſe erſt ab 17. Februar 1936. Dem Käufer von Eiermengen, ſoweit dieſe 5000 Stück je Woche überſchreiten und aus dem Gebiet eines Wirtſchaftsverbandes in das Gebiet eines anderen ver⸗ bracht werden, erſtattet die Hauptvereinigung der deutſchen Eierwirtſchaft auf ſeinen Antrag die Frachtkoſten. Der Verkäufer hat für dieſe Eiermengen zur Dek⸗ kung der Fracht einen von der Hauptvereinigung feſtge⸗ ſetzen Frachtenanteil nach näherer Weiſung der Häuptvereinigung abzuführen. Bei der Abgabe an den Verbraucher werden nach⸗ ſtehende Höchſtpreiſe, die mit Wirkung vom 17. Fe⸗ bruar 1936 Gültigkeit haben, feſtgeſetzt: Für das Gebiet der Cierwirtſchaftsverbände Baden und Pfalz Saar: 8 1. G 1(pollfriſche Eier): S Sonderklaſſe über 65 9, 11.00, A Große 60—65 g 10.50, B Mittelgroße 55 bis 60 g 10.00, C Gewöhnliche 50—55 g 9.50, D Kleine 45—50 g 9.00. 2. G2(friſche Eier): S Sonderklaſſe über 65 g 10.75, A Große 60—65 g 10.25. B Mittelgroße 560 g 9.75, CE Gewöhnliche 50—55 g 9.25, D Kleine 4550 8.75. Wenn ſich beim Kleinverkauf Bruchteile von Pfennig⸗ beträgen ergeben, ſo iſt Aufrundung des geſamten Rechnungsbetrages(nicht des Preiſes für das einzelne Ei) auf volle Pfennigbeträge dann zuläſſig, wenn der übec⸗ ſchießende Bruchteil mindeſtens 0,5 Pfennig beträgt. Für ungekennzeichnete inlöndiſche Hüh⸗ nereier beträgt der Verbraucherhöchſtpreis 8 Pfennig je Ei mit Wirkung vom 17. Februar 1936. Bei Zuwiderhandlungen Ordnungsſtrafen. . ee eee 5 Mit hungrigem Magen iſt ſchlecht Müh' und Laſten tragen. Des Lebens Kampf iſt hart und ſchwer, man kämpft ihn gern iſt der Magen nicht leer. SS NN dds s Jvar Ballangrud ſiegt im Eisſchnellauf. Garmiſch⸗Parkenkirchen, 11. Februar. Am ſechſten Tag der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen war die Temperatur auf 15 Grad unter Null geſunken, aber ein herrlich blauer Himmel und funkelnde Sonne ließen die Kälte kaum empfinden. Das olympiſche Volk, die Teilnehmer, die Kampfrichter, die Ver⸗ treter des Olympiſchen Komitees und der internationalen Verbände, die Preſſe, die Film, und Kameramänner und das Heer der Schlachtenbummler waren ſchon frühzeitig zur in 900 Meter Höhe gelegenen Bobbahn aufgebrochen. Sie zieht ſich 1600 Meter lang wundervoll an dem ſteil abfal⸗ lenden Nordhang des Rieſſerkopfes hin und iſt von vielen Punkten aus gut zu überſehen. Hier traten 19 Viererbobs aus zehn Natlo⸗ nen zu ihren beiden Läufen an, die aber im Laufe des Vormittags nicht alle durchgeführt werden konnten. Dle beſte Geſamtzeit erzielte bisher die Schweiz. Deutſchland liegt noch gut im Rennen. Um 11 Uhr mittags traten dann auf dem Rieſſerſee 36 Eisſchnelläufer aus 14 Nationen zum erſten Lauf der vier Eisſchnelllaufwettbewerbe an. Der norwegiſche Weltmeiſter Jvar Ballangrud holte für Norwegen die erſte olympiſche Goldmedaille in dem Kennen über 500 Meter heraus vor ſeinem Lands⸗ mann Georg Krog und dem Amerikaner Leo Freiſinger. Die beiden deutſchen Teilnehmer Sandkner und Sames hiel⸗ ken ſich ſehr brav, kamen aber für die erſten ſechs Plätze nicht in Frage. Am Nachmittag wurden die Eishockeywettbewerbe mit der Zwiſchenrunde fortgeſetzt. Der Verlauf des Vierer⸗Bobrennens Vor dem eigentlichen Beginn der Rennen wurden die Spurbobs über die Bahn gelaſſen, um die dünne Schnee⸗ decke aus der Fahrbahn zu bringen. Es ſtarteten zunächſt zwei gemiſchte Mannſchaften mit deutſchen, italieniſchen und ſranzöſiſchen Fahrern. Anſchließend fuhr„Deutſchland 3“ mit Wieſe am Steuer, ging aber zu hoch in die Bayern⸗ kurve und ſtürzte um. wobei ein Fahrer leicht verletzt wurde. Dann verkündete ein Böllerſchuß den offiziellen Start zum Vierer⸗Bobrennen, an dem ſich 18 Mannſchaften be⸗ teiligten. USA 2 mit Tyler als Führer ging in 1:25,61 Mi⸗ nuten über die Bahn. Die Zeit wurde zuerſt von Schweiz 2(Muſy), dann von Frankreich 1(d'Aulen) und ſchließlich von Belgien 2(Houben) verbeſſert, aber zum Schluß fuhr unſer Weltmeiſter Kilian mit„Deutſchland 1“ 1:20,73 Minuten, die kein anderer Schlitten erzielt hatte. Vorher hatte es eine große Enttäuſchung für Deutſchland gegeben, denn „Deutſchland 2“(Trott) war geſtürzt und ausgeſchieden Stürmiſch begrüßt kam die Maſchine in die Bayern⸗Kurve, toll war das Tempo zu toll, denn blitzſchnell raſt der Schlitten auf die Böſchung, rutſcht 50 Meter auf ihr entlang, um dann umzuſtür zen. Läh⸗ mendes Entſetzen, aber zum Glück blieb die Mannſchaft heil, während der unbemannte Schlitten dem Ziel entgegenſauſte. Der zweite Lauf Im zweiten Lauf wurde Kilians Zeit von Capadrutt(Schweiz) und dem amerikaniſchen Olympia⸗ ſieger Stevens(USA 1) auf 1:19,88 bzw. 1:19,12 ge⸗ drückt, während Kilian diesmal nur auf 1:23,05 kam, weil er in der Bayern⸗Kurve zu ſchnelle Fahrt hatte und bremſen mußte. So ſicherte ſich Capa⸗ drutt nach zwei Fahrten eine knappe Führung vor Kilian. Als Jlalien 2 bei der zweiten Fahrt ſtürzte und dabei ein großes Loch in die Bahn riß, mußte eine halbe Stunde lang repariert werden, und nach Wie⸗ derbeginn ſchien die Sonne ſo ſtark, daß das Eis in den Kurven weich wurde. Der Abbruch war die Folge. Am ſpäten Nachmittag wurden die zweiten Läufe im Viererbob beendet. Der Schweizer Bob 2 mit Oberleut⸗ nant Muſy am Steuer erreichte die abſolut beſte Zeit deg Tages mit 1:18,78. Die Eishockey⸗Iwiſchenrunde USA— Tſchechoflowakei 2:0. Auf dem Rieſſerſee begannen die Zwiſchenrundenſpiele bes Olympiſchen Eishockey⸗ Turniers mit zwei Begegnun⸗ gn der Gruppe 2 Bei beißender Kälte und vor gutem Be⸗ ſuch ſetzten ſich die Amerfkaner nach ihrem ſicheren Erfolg über die Tſchechoflowaken an die Spitze der Tabelle Das erſte Drittel begann recht flau und endete 0.0 Im zweiten Drittel waren die Gegner kaum wiederzuerkennen In der dritten Minute fiel das amerfkanſſche Führungstor, dem ein zweiter Treffer folgte Das Schlußdrittel wurde verhältnis⸗ mäßig hart durchgeführt, blieb aber ohne Tore. Oeſterreich— Schweden 0:1. Ebenfalls zur zweiten Gruppe zählte das Treffen zwi⸗ ſchen Oeſterreich und Schweden, die gleichzeitig auf dem Spielplatz 2 des Rieſſerſees ſpielten Die Schweden über⸗ nahmen gleich das Kommando und bereits in der zweiten Minute ſchoß Liſjeberg des Führungstor. Aufregend ver⸗ lief das zweite Drittel. Schweden wollte das Ergebnis verbeſſern und die Oeſterreicher kämpften um den Aus gleich. Im Schlußdrittel waren die Schweden leicht über⸗ legen. Das Spiel nahm ſchließlich immer härtere Formen an und artete aus. Nachdem der Oeſterreicher Demmer zu Fall gekommen war, ſtürzte er ſich auf Bergquiſt und es kam zu einem Handgemenge. Bergquiſt, Demmer, Liljs⸗ berg, Stanek und Vojta mußten des Feldes verwieſen wer den. Weitere Tore wurden nicht mehr erzielt. 8 N * N NN N N 2 N N 0 N N N ö 0 22 2. —— ü 2. —— 2 2222 2 1. 2 S——. S= S 2 8 2A. ä 8 2. 2 0 22 . N 2 2—. —. 1* r ,,, Y x ,, —— S 2 S 2 4 B , 2 2 2 .—— , 5 25 , 2 im Eiskunftlauf. den wurden die Pflichtübungen en beendet. Wie nicht anders zu eletmeiſter Schäfer ganz * überle Meiſter Ernſt Baier liegt an vierter& Ereignisreicher Nachmittag Am Dienstag nachmittag wurde in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen auf verſchiedenen Kampfbahnen gekämpft, und ſo war es für den Schlachtenbummler gar nicht ſo einfach, ſeine Wahl zu treffen. Man mußte entweder die Schritte zum Rieſſerſee wenden, wo zuerſt Eishockey geſpielt wurde und anſchließend die reſtlichen Bobrennen ſtattfanden, oder man entſchied ſich für das Eisſtadion, wo die Kunſtläufe⸗ rinnen mit ihren Pflichtübungen begannen. Ein Rieſen⸗ intereſſe fanden auch die letzten Trainings ſprünge der Norweger auf der Großen Olympka⸗ ſchanze, die den Charakter von Ausſcheidungen hatten. Aber nicht nur die Norweger gingen über die Schanze, ſondern auch unſere Spezialſpringer und— das war die Senſation des Tages— ein Deutſcher, Kurt Körner, ſprang ſogar weiter als alle Norweger! Aber davon ſpäter. Die Kunſtläuferinnen im Eisſtadion Nachdem die Männer am Sonntag und Montag ihre Pflichtfiguren hinter ſich gebracht haben, ſind jetzt die Frauen mit ihren Pflichtübungen an der Reihe. Von 33 ge⸗ meldeten Teilnehmerinnen traten nur 25 an. Es fehlten u. a. die drei Deutſchen Maxie Herber, Irmi Hartung und Lydia Veicht, die ungariſche Meiſterin Nadine Szilaffy und die Wienerin Grete Lainer. Sonſt war alles zur Stelle, und der Anſturm auf die Olympiamedaillen und die Krone der Norwegerin Sonja Hennie konnte beginnen. In den Abendſtunden waren acht der zwölf Pflichtfigu⸗ ren beendet. Eine Zwiſchenbewertung vorzunehmen iſt na⸗ türlich ſehr ſchwer. Trotzdem aber kann ga werden, daß Sonja Hennie(Norwegen) und Cecilie Colled⸗ ge(England) die Spitze halten, und zwar mit klarem Vor⸗ ſprung. Die 11jährige Japanerin Etſuko Ina⸗ da hat ſeit Berlin ſehr viel hinzugelernt. Nach einer an⸗ fänglichen Nervpoſität, die ſich aber mit der vierten Figur legte, zeigte ſie ſehr gute Leiſtungen, ſo daß ſie wohl den 6. bis 7. Platz haben dürfte. Kurt Körner ſpringt 83,3 Meter! Die norwegiſchen Skiſpringer waren am Nachmittag vollzählig an der Großen Olympiaſchanze verſammelt, um hier eine Art Generalprobe für den Spezial⸗Sprung⸗ lauf abzuhalten. Die norwegiſchen Verantwortlichen haben es wahrlich nicht leicht, aus dem großen Feld der erſtklaſ⸗ ſigen Springer diejenigen auszuwählen, die am Sonntag die Landesfarben zum Sieg führen ſollen. Eine kleine Enr⸗ täuſchung war diesmal Olympiaſieger Birger Ruud, der unſicher zweimal 77 Meter ſprang und dann abtrat. Arnold Kongsgaard ſprang 64, 80, 70 und 82,50 Meter und der 82,50⸗Meter⸗Sprung wurde von keinem an⸗ deren Norweger mehr übertroffen. Für eine Senſation ſorgten die deutſchen Springer Kurt Körner und Paul Kraus, die den Nor⸗ wegern in der Weite nicht nachſtanden, ja Körner war⸗ tete ſogar mit einem Sprung von 83,50 Meter auf. Vorhe⸗ war er bei 78 Meter aufgekommen. Kraus ſprang 65, 76, 78 und 81 Meter, während Hans Marr mit 63, 64, 77 und 77 Meter etwas zurückblieb. Ob es Sonntag auch ſo gut geht 7 Rauhe Eishockey Spiele ſah man auf dem Rieſſerſe. wo USA Tſchechei und Schweden Oeſterreich zu gleicher Zeit ſpielten. USA ſiegte 2:0 und Schweden 1:0, wobei ſich im ſchwediſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Spiel zum Schluß unerfreuliche Szenen ereigneten. Einige Hitzköpfe vergingen ſich ſchwer gegen den olympi⸗ ſchen Geiſt und vergaßen ganz, daß ſie ſich beim Olympi⸗ ſchen Turnier befinden, wo ein ritterlicher Kampf erſtes Gebot ſein ſollte. Deutſchland Angarn 21 Im Olympiſchen Eisſtadion trug die deutſche Eishockey⸗ mannſchaft am Dienstag abend ihr erſtes Zwiſchenrunden⸗ ſpiel im Olympiſchen Turnier gegen Ungarn aus. Mit 271 ewann die deutſche Mannschaft acer knapp, aber em Spielverlauf nach doch recht ſicher. 10 000 Zuſchauer verfolgten den Kampf mit größtem Interſſe. der olympiſch Winters ag 19 1 5 tele. das Ziel des Slalom e * Erſter Sonnt Blick auf 3 Fünf Arſachen Von Friedrich Rückert. Man kann, wenn wir es überlegen, Wein krinken fünf Arſachen wegen: Einmal um eines Feſtfags willen, Sodann vorhandenen Durſt zu ſtillen, Ingleichen künftigen abzuwehren, Jerner dem guten Wein zu Ehren, Und endlich um jeder Urſach willen. (Aus: Haus⸗ und Jahreslieder.) Unglück in der Kurve Von Udo Wolter. „8 Minuten 12 Sekunden!“ ſagt Murnow zufr.s den. Eingehüllt in die Staubwolke, die der ſcharf vor ihm zum Stehen gebrachte Wa⸗ en Francescos aufgewirbelt hat, ſtarrt er, ie Spb in der Hand, den beiden an⸗ deren grellroten Rennwagen nach, die ſoeben an ihnen vorübergejagt ſind.„Du wirſt mor⸗ gen ſchneller ſein, mein Junge. Wirſt als Erſter in die Serpentinen kommen...“ Francesco nimmt ſich die Staubkappe vom Kopf. Mit einer faſt unbewußten Bewegung ſtreicht er ſich das lange, ſchwarze Haar aus der Stirn.„Jeanne eingetroffen, Murnow?“ Der Manager zuckt die Achſeln. Gleichgül⸗ tig zündet er ſich eine Zigarette an. „Nichts geſehen. Laß die Engländerin zu⸗ frieden, Junge. Iſt doch nichts für dich. Haſt ſie in dem verfluchten Seebad da unten kennengelernt und dich in ſie verknallt. Nun gut. Aber jetzt vor dem Rennen...“ Er verſtummt vor dem böſen Geſicht des anderen, nimmt die Uhr auf und ſteckt ſie weg. Vielleicht iſt es beſſer, wenn du noch eine Runde fährſt.“ Francesco ſchüttelt den Kopf. Eine verteu⸗ ſelte Angelegenheit, in dieſer Hitze zu proben. Aber was hilft es. Das Rennen morgen wird ebenfalls um dieſe Zeit gefahren. Langſam nimmt er mit dem Manager den Weg zum Städtchen hinunter, während die Monteure den Wagen fortſchaffen. In der Taſche trägt er die Karte mit der Mitteilung, 55 Jeanne Curton gegen Mittag in Chia⸗ volo eintreffen wird. Sie muß bereits unten im Hotel ſein. Schweigend ſteigen ſie die Straße herab. Vor ihnen in der Ferne hängen die ver⸗ ſchwommenen Umriſſe der Berge in der flim⸗ mernden Luft. Francesco ſieht zu Murnow hinüber. Er weiß genau, daß der Manager zocht hat. Was ſoll er mit Jeanne Curton, die er bei einem Rennen am Meere kennen⸗ gelernt hat. Er iſt ein armer Teufel, der für fremde Fabriken fährt und ein unruhiges Leben führt. Und Jeanne war eine ſehr reiche und ver⸗ wöhnte Frau. „Miß Curton eingetroffen?“ fragte er den Portier.„Draußen auf der Terraſſe, Herr.“ Langſam geht er hinaus. Da ſieht er dann Jeanne. Sie ſitzt vor der breiten Brüſtung und ſtarrt hinein in die ſonnenüberflutete Landſchaft. Und wieder trägt ſie das gleiche weiße Kleid wie an jenem Nachmittag an der See. Mit wenigen Schritten iſt er bei ihr. Am Abend ſitzen ſie dann in dem kleinen Cafe am Markt. Es iſt ein ſehr ſtiller und warmer Abend. Die kleinen bunten Lam⸗ pions ſchwingen faſt unmerklich hin und her. Jeanne überläßt ihm ihre Hand, lauſcht inen Worten, die ſie nicht verſteht. Es ſind ehr zärtliche Worte und manchmal ein wenig zu heftig. Sie lächelt vor ſich hin. „Jeanne.“ Se ſieht fehr Geſicht. Ganz ſollte er ihr e ſo ſehr liebt ſie ihn. Aber das iſt Unſinn. Was will ſie nur hier? Noch einmal beugt ſie ſich zurück. Aber die Verwirrung iſt zu groß. Sie ſpürt den harten Druck ſei⸗ ner Hände. Mit einem jähen Entſchluß gibt ſie nach. Plötzlich beugt ſie ſich vor und küßt ihn flüchtig. So unverſtändlich iſt das alles. Sie wird ſehr rot und wendet ſich halb zur Seite. Still gehen ſie durch die Gaſſen, bis zu ihrem Hotel. Er hat ſie unterwegs nicht be⸗ ſtürmt. Ein kurzes Lächeln lohnk ihm ſeine Behutfamkeit.„Bis auf morgen denn..“ Sie geht hinauf. Zwanzig Jahre iſt ſie. Gleich nach dem Rennen 1 ſie wieder zu⸗ rück in das Bad, ehe die Eltern nach ihr e laſſen. Was ſoll das alles nur? Es e beinahe wie ein Traum. cht Wagen raſen die Straße hinunter. e hält ſich dicht hinter den roten ennwagen der Konkurrenten. Weiter darf er nicht zurückbleiben, ſonſt hat er nachher zuviel Schwierigkeiten und Zeitverluſt beim Aufholen. Kurz vor dem Berg muß er ſich an die erſte Stelle ſetzen. Wer als Erſter in die Serpentinen gelangt, in denen ein Ueberholen nicht möglich iſt, hat das Ren⸗ nen gewonnen. Der Berg wächſt auf. Die Gegner fahren wie der Teufel. Er duckt ſich zuſammen. Jetzt gilt es Kampf. Der Mokor brummt in eine tiefere Oktave hinein. Weil er kämpfen kann, iſt er trotz ſeiner Jugend der erſte Fahrer des Werkes. Und außerdem heißt es, vor Jeanne beſtehen. 5 Er beißt die Zähne zuſammen. Ein roter Wagen bleibt zurück. Der andere jedoch. Ein feines Pochen fühlt er in den Schläfen. Er har nicht acht gegeben, hat zu wenig aus⸗ gerußt f. An zr in die Serpentine hinein. Der. dieſe Nacht. An zweiter Stelle muß Dicht hinter das Steuer gepreßt, überlegt er fieberhaft. Die falſche Placierung hat ihm einen Strich durch alle Berechnungen gemacht. Dicht vor ihm raſt der Gegner in die dritte Serpentine. Hat er nicht Jeanne verſprochen, daß er ſiegen wird! Er kneift die Augen zuſammen, ſo daß ſie nur einen ſchmalen Schlitz bilden. Es kann nur noch vor der großen Tribüne gelingen, zu überholen, zweihundert Meter vor dem Ziel. Plötzlich überkommt ihn eine wilde Freude. Wenige Meter vor Jeanne wird er ſich den Sieg holen. Trägt Jeanne nicht ein blaues Kleid? Sechzig Meter vor der Tribüne bricht er vor, drängt den anderen an die Felswand und ſtößt in die Lücke zwiſchen Abgrund und Wagen. Den Menſchen, die überall an dem Berg kleben, ſtockt das Herz. Hart am Ab⸗ d entlang jagt der blau⸗weiße Wagen voran. And nun... Ungeheurer Jubel bricht los. Francesco atmet auf. Da vernimmt er den Knall, ſpürt das Abſacken des Wagens. Mit geplatzten Reifen ſchleudert er durch die Kurve, ſpürt, daß die Maſchine ihm nicht mehr un⸗ tertan, ſieht die zurückgeworfenen, fluchtbe⸗ reiten Körper auf der Tribüne und weiß, daß er nur eine Wahl hat, wenn er nicht hinein⸗ ſtoßen will in jene Menſchenleiber, unter denen ſich auch Jeanne befindet. Er glaubt noch, ihr blaues Kleid zu ſehen, da hat er auch bereits mit ungeheurer Gewalt das Steuer ſcharf herumgeriſſen. Dreihundert Meter abwärts, au gen der dritten Serpentine, finde Ueberreſte ſeines Wagens „Rennen gie doch nicht o..“ Kleine Anekdoken von großen Männern. Exzellenz v. R., ſchon lange Jahre im Ruheſtand, war noch immer dem Waidwerk leidenſchaftlich ergeben. Es gab für den al⸗ ten Herrn keine größere Freude, als wenn ihn Graf R.⸗B. zur Jagd einlud. Einmal fiel ihm im letzten Augenblick ein, daß ſein Jagdſchein abgelaufen war. Er ging aufs Amt.„Exzellenz können beruhigt ſein“, hieß es dort,„der Jagdſchein iſt rechtzeitig in Ihren Händen!“— Es kam aber der Mor- gen der Jagd, und der Schein war noch nicht da.— Ach was! dachte die Exzellenz, einmal wird's auch ohne ihn gehen. Es war ihm aber doch unbehaglich zumute, als das Trei⸗ ben anfing, und er ließ ſich möglichſt abſeits anſtellen. Es dauerte nicht lange, do ſah er einen Gendarm den Feldweg daherkommen. Verflucht! dachte er. Der Kerl wird doch nicht?!—— Und er ſuchte Deckung hinter einem ſtarken Baum. Der Gendarm bog vom Feldweg ab und kam geradewegs auf den Baum zu.— Ei, eil ſagte ſich die Exzel⸗ lenz. Wenn ich in meinen Jahren— das wäre doch—!— Und er zog tiefer in den Wald hinein. Nach einer Weile hörte er den Gendarm ſchnaufend durch das Unterholz brechen. Da fing er an zu laufen. Plötzlich aber ſchrie der Gendarm:„Rennen Sie doch nicht ſo, Exzellenz, ich bringe Ihnen ja nur den Jagdſchein—!“ Als Werner von Siemens, damals noch ein junger Artillerieoffizier, wegen der Beteiligung an einem Duell in Magdeburg auf Feſtung ſaß, entdeckte er ein neues gal⸗ vaniſches Vergoldungsverfahren. In Deutſchland erhielt er von dem Käufer die⸗ ſer Erfindung nur einen verhältnismäßig geringen Betrag. Da er aber für mancherlei Pläne und Verſuche dringend Geld benö⸗ tigte, kam er auf den etwas abenteuerlichen Gedanken, ſeinen Bruder Wilhelm nach England zu ſchicken und dort ſeine Erfin⸗ dung noch einmal teuer zu verkaufen. Gedacht, getan. Wilhelm von Sie⸗ mens fuhr nach England und ſah ſich dort, ſobald er an Land ſtieg, nach einem Mey⸗ ſchen oder einer Geſellſchaft um, die ur eine Verwertung des Patents ſeines Bruders Intereſſe aben könnte. Aber niemand ver⸗ mochte im damals jemand zu nennen, der ſich mit der Verwertung von Patenten be⸗ faßte. Endlich, nach langem Suchen, fiel ſein Blick auf ein Geſchäftsſchild: Mr. So⸗ undſo, Undertaker. Das muß der richtige Mann ſein, dachte Wilhelm v. Siemens ex⸗ dem Bo⸗ t man die freut. Denn er überſetzte„undertaker“ ohne weiteres buchſtabengetreu mit„Unterneh⸗ mer“,„Zwiſchenhändler“,„Beſorger“. Eif⸗ rig und hoffnungsvoll ſtürmte er in das Ge⸗ ſchäft. Aber er prallte entſetzt zurück, denn das vermeintliche Unternehmungsgeſchäft er⸗ wies ſich als ein— Beerdigungeinſtitut. Trotzdem fand er bald darauf einen zah⸗ lungsfähigen Käufer für Werners Patent und kehrte mit dem unerwartet hohen Er⸗ lös von 30 000 RM nach Deutſchland zurück. Die ſchöne Elisabeth Von Hanns Hhöwing. Ich lag zur Winterszeit als Ingenieur der Weſtern⸗Elektric⸗Company oben in Colo⸗ rado, in Denver, einer Stadt, die ſie auch „Silvertown“ nennen. Das Leben war lang⸗ weilig; uns blieb nur Witwe Tomkins Sa⸗ lon übrig, eine elende Whisky⸗Kneipe vor der Stadt, zwiſchen verlaſſenen Eiſentürmen und ausgeſchürften Silbergruben. Hier wa⸗ ren wir ſozuſagen unter uns. Der einzige Einheimiſche, der ſeit mehr als vierzig Jah⸗ ren in Tomkins Salon verkehrte, war Jake Milligan, ein ſteinalter Minenarbeiter, der den Aufſtieg der Silberſtadt und ihren Ab⸗ ſtieg mitgemacht hatte, der von der Tragödie Denvers einen Roman erzählen konnte; er war der einzigſte, den das Silberfieber nicht gepackt; der außerhalb der allgemeinen Sil⸗ berpſychoſe— die ganz Colorado kurz vor der Jahrhundertwende erfaßt hatte— Sie⸗ ger über ſich ſelbſt geblieben war. Dieſer Jake Milligan erſchien eines Tages in Witwe Tomkins Salon, angetan mit einem abgeſchabten, ſchwarzen Bratenrock und einem rieſigen Zylinder, ſetzte ſich in eine Ecke der Bude, trank einen Whisky nach dem anderen und erzählte die Geſchichte von der ſchönen Eliſabeth Doe, die er— Jake Milligan— erfroren in ihrer Hütte aufge⸗ funden, und die man eben beerdigt hatte. „Ich ſpreche nicht gern über vergangene Zeiten, Jungens,— beſonders nicht über die ſchöne Eliſabeth Doe, die in dieſer Dreckbude einmal hinter der Theke ſtand und Gläſer ſpülte, die ich einmal heiraten wollte. Ja, ich wollte ſie heiraten, aber, Jungens, ſie lachte mich aus und ſagte nein; denn ſie wußte, daß ich gerne Whisky trank, und ſie war eine kluge Frau. Ja, ſie wartete, bis einer daher kam, den ſie wirklich liebte. Und dieſer eine war Horace Tabor. der als Schürfer ins Land gekommen war und nicht mehr verdiente, als wir armen Teufel alle. Aber er hatte ſo ſeine Eigenart. Wenn er in Tomkins Salon kam, knallte er die Sil⸗ berſtücke auf den Tiſch und lachte, daß die ſchöne Eliſabeth helle Augen bekam.— Eines Tages hieß es, daß die beiden einig wären und daß es bald Hochzeit gäbe. Ho⸗ race Tabor widerrief ſolche Gerüchte, wo ſie auftauchten. Mir erzählte er einmal— ich war ja ſein Freund— daß Eliſabeth eine Frau ſei, der man etwas bieten müſſe, daß ſie beide noch warten wollten, bis er einiges Geld im Beutel habe. Was ſoll ich euch viel erzählen, Jungens, ich hielt Horace Tabor damals für einen Drückeberger, der der ſchö⸗ nen Eliſabeth den Kopf verdreht hatte, doch jetzt, wo es darauf ankam, ſeine Freiheit nicht verlieren wollte. Eines Tages war er nämſich auf und davon, und einer erzählte, daß er nach Leadville gemacht habe. Da⸗ mals war Leadville noch eine„Conanza town“, eine Stadt, in der man das Geld auf der Straße fand, in der die Millionäre wie Pilze aus der Erde ſchoſſen, in der es zahl⸗ reiche Spielſalons gab. Die ſchöne Eliſabeth Doe dagegen blieb in Denver; ſie ſtellte den Boys ihren Whisky hin und wenn einer fragte, was macht denn Er? dann lächelte ſie nur und ſagte kein Wort. Nach Jahr und Tag kam ein Fremder in die Stadt. Er trank bei Witwe Tomkins einen Whisky und enzählte dabei aus Co⸗ nanza town tolle Geſchichten. Wie einer, den ſie Horace Tabor nannten, in einer Nacht in Billy Shipmanns Spielſalon zehntauſend Dollar gewonnen hatte. Eliſabeth ſtand hin⸗ ter der Theke, wuſch die Gläſer und ihr Mund blieb ſtumm. Aber einige Tage da⸗ rauf ging ſie zur Witwe Tomkins, legte ihrer Schürze hin und ſagte„Goodbye!“ Irgend⸗ — Eisstadion in Garmiſch⸗Partenkirchen zu Beginn des Pflichtlaufes. Wissen. wo mietete ſie ein Zimmer und wartete g Horace zurückkam und beim Sherif ein ag anmeldete, ein Grundſtück, wo er Si ſchürfen konnte.“ Jake Milligan zog ſeinen engen Bratt rock aus und hing ihn bedächtig an 1 Wand, bevor er weiterſprach:„Muß ich t noch weitererzählen, erinnert Ihr Euch nit des Namens Tabor? Dem Glückspilz Tabl. gelang es, das berühmte Matchleß⸗ Berge aufzumachen, das ſo reich an Silber 0 daß es ihm eine Zeitlang täglich mehr g fünfunddreißigtauſend Dollar einbrach Und ſpäter wurde Tabor— der ja Freund war— der erſte Gouverneur bh; Colorado, er erhielt ſogar ſeinen Sitz im 60 nat in Waſhington. Als es ſoweit mit ihr war, holte er ſich die ſchöne Eliſabeth zu Weibe, und es gab in Waſhington eine Hot zeit, und der Präſident der Vereinigte Staaten hielt eine Rede auf das junge Pon Das kam nicht von ungefähr, denn ſeinerz ſchätzte man Tabors Reichtum ſchon fünfzig Millionen Dollar. Jungens, ich lüge nicht, wenn ich ſage, daß ich das Ende kommen ſah. Horace knallte; gern die Silberſtücke auf die Bartheken leichte Verdienſt ließ ihn zum Verſchweng werden. Könnt ihr verſtehen, daß er täglt allein achttauſend Dollar für ſeine Leben haltung ausgab? Gentlemen, ich habe i nie ſo viel Wein getrunken, wie in der Hei Seine junge Frau überſchüttete er mit J welen, und die ſchöne Eliſabeth, die ei hinter Wiwe Tomkins Theke die Gl wuſch, und die ich, Jake Milligan einmal he raten wollte, lächelte und ſchmückte ſich w eine Königin. Aber dann war die Zeit erfüllt. Bald ein Umſchwung ein in dem Lebens ro Horace Tabors und ſeiner ſchönen Frau, diz Matchleß⸗Bergwerk war erſchöpft, es g einfach keine Schätze mehr her, und ie Ende der Silberwährung tat ein übrig um den Abgang zu beſchleunigen. du einige Silbermünzen hielt Tabor noch in ſe⸗ nen Händen. Und ſeine Lebenskraft wy dahin. Ein paarmal griff ich ihm mit ei gen Dollars unter die Arme; aber er ſtut urze Zeit darauf als Gelegenheitsarbell in den Straßen von Denver.“ Jake Milligan tat einen kräftigen Schl und nickte uns zu:„So iſt das Leben. di ſchönen Eliſabeth hat dieſer Rückſchlag wol etwas vom Verſtande genommen. Sie lehl in dem Glauben, daß in ihrem Vergwel immer noch Silber verborgen ſei, und g dieſem Glauben hat ſie mehr als vierzt Jahre feſtgehalten. Ich habe mich wiederhel nach ihr umgetan; gewöhnlich ſah ich dann mit einer Spitzhacke und einer Schah fel in der Hand beim Licht einer Oellaſ die Runde durch das Bergwerk mache Jungen, die Maſchinen hat ſie ſo ausge net in Ordnung gehalten, daß techniſch d Betrieb wieder aufgenommen werde könnte.“ Die luſtige Eile „An unſeren Geſangsabenden geht's 10 mütlich zu. Es wird feſte getrunken, il geſpielt, und wenn Frauen da ſind, wird g tanzt.“ „And wann ſingt ihr?“ „Ach— auf dem Heimweg!“ „Ich wünſchte, Sie verkaufen Ihren Hunde ereiferte ſich der Nachbar.„Denn geſtern muß meine Tochter mit ihren Geſangsſtunden ah hören, weil Ihr Köter unentwegt jaultel! „Ja... ſehen Sie mal, aber Ihre To ter hatte angefangen!“ „Fräulein Irma, ich bitte Sie, geben 8 mir doch einen Kuß!“ „Aber ich denke ja gar nicht daran.“ „Na, dann borgen Sie mir wenigſtens eiſeg ich gebe ihn Ihnen nachher gleich wiede zurück.“ 8 „Darf ich die Pillen einpacken?“ uh ereiferte ſich der bärheh der Apotheker. „Natürlich“, Kunde,„Fragen ſe doch nich ſo Mein' ſe pfelleicht, ich will ſe nach Hause u len?“ Nätſel⸗Eile Bilder⸗Rätſel. die Pl 1 5 ie Plage mancher Feierſtunden Benennt, zu einem Work verbunden, Was dir in zweien Wörtern 0 121 1 Wie froh uns deine Ankunft macht ö Auflöſungen aus voriger Nummer: Einfügungs⸗Rätſel: Geer, Wien Wuſt, Krampe, Heuer, Dunſt, Horst e Schlüſſel, Aar, Staub, Torf.— Esskunfta ätſel; Nichts. 17 ˙ 1 77 ͤ TTA Nr