24 19 ann 49 HU uebnvunvagß uegusezcpner 10 Il 1 . 5 Al eue zones Nog og ubm 4 A ol uuve o undd e Nn nz 18 8 l eee ene 2 8 8 * 2 505 8 2 52 — 8 11 7-11 v 19915 1 r. inv 2101 iu utog Bungee 1 1 n va vg 1 eon one 7 4 80 21 oi iu ng 8 oletr 119111 zuscbeackt ZGusgegun om u 5 (pi C „il 11 240 „ U üienstt eg ( Airitt usgoch S dal canis 11 518 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nu, 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Zernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: ge 78439 Tages · und für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. zeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw(Inh. Georg Härdle) Sechenheim, Zähringerſtraße Nr. 68. Verantwortlich ſtleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, für die Sch ——— 8 e 0 6. Jahrgang Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Wilhelm Guſtloff iſt heimgekehrt wie jener antike Krieger, deſſen Mutter ihm beim Auszug zur Schlacht wünſchte, er ſolle entweder als Sieger oder auf dem Schilde, das heißt im tapferen Kampf ehrenvoll gefallen, zurückkommen. Der meuchlings Ermordete fiel auf fernem Auslandspoſten, auf dem ihn nicht nur das Vertrauen des Führers und der maßgeblichen Inſtanzen der NSDAP hielt, ſondern auf dem ihm auch die Behörden des Staates ausdrücklie gebühren, zu Grabe. dem ganzen Fall in den maßgeblichen Kreiſen Deutſchlands und des ganzen Volkes mit vollem Recht gegeben wird, wenn die! hat ſich über Wilhelm Guſtloff geſchloſſen, daß der Fall nicht als beigelegt betrachtet werden kann, hat bereits die * In ſehr ruhiger, ſachlicher Form hat das führende holländiſche Blatt, der Amſterdamer„Telegraaf!“, zu der Hetze eines Herrn Edgar A. Mowrer Stellung ge⸗ nommen, eines amerikaniſchen Journaliſten von der Sorte der unbedingten Senſationsſchreiber, der wegen ſeiner unſachlichen Berichterſtattung aus Deutſchland aus⸗ gewieſen werden mußte. Er verlegte ſeine Giftküche dann ins Ausland, reiſte beiſpielsweiſe in den Niederlanden herum und ſtellte den harmloſen Leuten dort Suggeſtions⸗ fragen, in dem er ſie auf die„deutſche Gefahr“ hinzuſto⸗ ßen verſuchte. Ein übles Geſchäft. Um ſo erfreulicher die Tatſache, daß der„Telegraaf“ den hetzeriſchen Blödſinn des Herrn Mowrer nicht nur glatt widerlegt, ſondern dar⸗ über hinaus einmal mit aller Klarheit darauf hinweiſt, daß Deutſchland nichts anderes als Vorſichtsmaßregeln treffe. Wenn Frankreich einen militäriſchen Ring um Deutſchland zieht, wenn England innerhalb eines Ishres mit dem zweiten Aufrüſtungsprogramm herauskommt und tagelang mit einem ſowjetruſſiſchen Marſchall verhandelt, dann wird Deutſchland ja wohl zum mindeſten das primi⸗ tive Recht haben, an der Grenze der entmilitariſierten Zone einige Schutzmaßnahmen zu treffen. Darüber hinaus ſtellt der Artikel des„Telegraaf“ in ſeiner klaren Logik eine deutliche Zurechtweiſung gegenüber der Aufrüſtungs⸗ und Kriegpſychoſe dar, die von den weſtlichen großen Militärſtaaten neuerdings wieder gepflegt wird. In dieſen Tagen fällt in Paris die Entſcheidung über den Pakt Frankreichs mit der Sowſetunion. Keinem iſt es recht wohl dabei, und auch diejenigen Abge⸗ ordneten, die dafür jetzt ihre Stimme abgeben, möchten ſich hinter allerlei Vorbehalten verſchanzen. Für die Sowjet⸗ union iſt zweifellos der Tag, an dem die franzöſiſche Kam⸗ mer den Pakt ratifiziert hat, der Tag eines außenpoliti⸗ ſchen Triumphes. Dieſer Tag zeigt, wie weit der außen⸗ politiſche Vormarſch der Sowjetunion vorgedrungen iſt⸗ Der Sowjetmarſchall Tuchatſchewſki iſt, von London kom⸗ mend, in Paris auf dem Bahnſteig vom Chef des General⸗ ſtabes empfangen worden. Er hak mit den Herren das franzöſiſchen Generalſtabes und mit den führenden Staats⸗ männern Frankreichs gefrühſtückt, und es iſt gar kein Zweifel, daß es nicht nur beim Frühſtück geblieben iſt, ſon⸗ dern daß eine 98 auch die war, daß franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Fühlungnahme ſtattfanden, genau ſo wie ſie zwiſchen England und Frankreich ſtatt⸗ gefunden haben. Tuchatſchewſki hat in Paris den tſche⸗ chiſchen Miniſterpräſidenten Hodza angetroffen, und die Morning Poſt“ hat ja die Aufgabe der Tſchechoſlowakei beim Vormarſch der Sowjetunion ſo treffend charakteri⸗ ſiert, indem ſie die Tſchechoflowakei den Flugzeugträger der Sowjetunion nannte. Wenn man in den übrigen Län⸗ dern die kommuniſtiſche Gefahr noch nicht ſo erkannt hat, wie ſie erkannt werden muß, ſo iſt das bedauerlich. Wir in Deutſchland haben die kommuniſtiſche Gefahr am eigenen Leibe kennengelernt. Wir waren den Einwirkungen der kommuniſtiſchen Propaganda am ſtärkſten ausgeſetzt, und wir wiſſen, daß die Kommuniſten, auch wenn ſie in Frack und Zylinder hinter dem Sarg eines Königs hergehen, ihr iel, die Weltrevolution, nicht fallen gelaſſen haben und nicht fallen laſſen werden. Wir kennen die kommuniſtiſche gefahr, wir haben rechtzeitig gewarnt. Möge auch Europa dieſe Gefahr erkennen, ehe es zu ſpät iſt! „Zur gleichen Zeit, da nach Meldungen aus Italien die Truppen und Arbeiterkransporte nach Abeſſinien wieder verſtärkt werden, greift dasſenige italieniſche Blatt, s dem Regierungschef beſonders naheſteht, erneut die Entſchädigungsfrage für die italieniſche Beteiligung am Weltkrieg auf, äußerlich geſehen im Anſchluß an die eng⸗ liſche Debatte über die Rohſtoff⸗ und Man dats⸗ rage. Der„Popolo d'Italia“ nimmt die engliſche Diskuſſion zum Anlaß, um— nicht in direkten Worten, aber zwiſchen den Zeilen die Möglichkeit anzudeuten, daß leicht ein Weg für die Liquidierung des Freitag, d e en 1 5 im Wege einer Reviſion der Mandatsverteilung ſich viel⸗ akrieges er⸗ geben könnte. Es läßt 0 Aeußerungen des Blattes unſchwer herausleſen, daß Italien einer Beendi⸗ gung des Afrikakrieges nicht ſo ſehr abgeneigt wäre, wenn ſich aus den man ihm eine ausreichende Erfüllung ſeiner noch vom Weltkrieg herrührenden Kolonialanſprüche zuſichern würde. Für eine Entſchädigung auf dem Gebiete der Mandate kämen nach Lage der Dinge nur England und Frank⸗ reich in Frage. Beide werden ſich zu einer entſprechend umfangreichen Abgabe an Italien kaum bereitfinden. Eine weitere Schwierigkeit liegt in dem Widerſtand verſchie⸗ dener Völkerbundskreiſe, die ſich ja ſchon vor der Genfer Herbſttagung gegen eine Belohnung Italiens ausgeſpro⸗ chen haben. 2. 2** „Eine europäiſche Feindſeligkeit“ Der Ruſſenpakt und das Unrecht an Deutſchland. London, 14. Februar. Die Tatſache, daß ein Teil der öffentlichen Meinung Englands den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt erheblich anders als die amtlichen Kreiſe und die Preſſe beurteilt, kommt in einer Zuſchrift von D. G. Williams an die„Ti⸗ mes“ ſchreibt: Ich franzöſiſch⸗ruſſiſche zakt das 5 den ihn der Leitauf⸗ b uf der Stratze iſt der 3 der Pakt die Einkreiſung Deutſch der Mam auf der 8 e nich Die„Times“ erklärt, daß es ſtehe, ſich dem Pakt anzuſchließ ernſtlich behaupten, das bolſch Falle einer Wiederholung des Ruhrabenteners durch Frankreich den Deutſchen um eines Paktes willen zu Hilfe kommen oder kreich Rußland daran hindern, die Nation zu edri es ſelbſt erniedri⸗ möchte?? akte im Reiche der ie. Vie zadet nichts, wenn Planes für Meinung hat Ur Aber als ſtellt der Pakt er⸗ ein bloßer Fetzen Papier neut eine europäiſche Feindſeligkeit gegenüber einer Nation in Europa dar. Iſt es nicht eine bedeutſame Tatſache, daß der Völkerbund nicht das Geringſte getan hat, um den Ver⸗ ſailler Vertrag zu ändern? Wie können wir Abrüſtung in einer Melt erwarten, die ekwa einmal monallich ihre Feind⸗ ſeligkeit gegen Deutſchland zu erweiſen ſcheint, aber nie auch nur im Traum daran denkt, ſchreiende Angerechtigkei⸗ ken wie die Annektion von Memel und die Abtrennung von Danzig zu beſeitigen? Der franzöſiſche Sozialiſtenführer von Royaliſten verletzt. Paris, 14. Februar. Als der ſozialiſtiſche Abgeordnete Leon Blum nach Abſchluß der Vormittagsſitzung der Kammer in ſeinem Kraftwagen den Boulevard Saint Germain entlang fuhr, wurde ſein Wagen in der Nähe des Kriegsminiſteriums von einer Gruppe Royaliſten angehalten. Sie ſchlugen mit Stöcken die Fenſterſcheiben des Wagens ein und verletzten Leon Blum am Kopf. Ergänzend wird zu dem Ueberfall gemeldet, daß Leon Blum ſchon kurz nachdem er die Kammer zu Fuß verlaſ⸗ ſen hatte, von vier Mitgliedern der Action Francgiſe an⸗ ehalten und mißhandelt worden ſei. In dieſem Augenblick fei zufällig ein Fraktionsmitglied der ſozialiſtiſchen Partei in ſeinem Automobil vorbeigefahren, habe angehalten und den Sozaliſtenführer mit in ſeinen Wagen genommen. Als das Auto am Trauerhauſe des kürzlich verſtorbenen Schriftſtellers Jacques Bainville angelangt war, gingen die anweſenden Studenten ſofort gegen die Inſaſſen des Kraftwagens vor. Die Fenſterſcheiben des Autos wurden zertrümmert und Leon Blum verſuchte, ſich durch die Flucht zu retten. Er wurde jedoch in wenigen Sekunden von etwa 100 bis 200 jungen Leuten umzingelt und mit allen zur Verfügung ſtehenden Gegenſtänden niedyrge⸗ ſchlagen. Augenzeugen der Schlägerei behaupten, daß von einem Ueberfall auf den Marxiſtenführer keine Rede ſein könne. Leon Blum habe vielmehr verſucht, mit dem Auto die Abſperrung zu durchfahren, die anläßlich der Beiſetzung von Jacques Bainville vor dem Trauerhauſe vorgenommen worden war. Man habe zu⸗ nächſt nicht gewußt. daß es ſich um den Sogialiſtenführer andele. 5 0 Erklärungen in der Kammer Der royaliſtiſche Angriff auf Leon Blum hatte gleich zu Beginn der Nachmittagsſitzung der Kammer ein Nach⸗ ſpiel. Der Kammerpräſident gab dem Haus von dem Er⸗ eignis Kenntnis und ſprach Leon Blum im Namen der Kammer ſein Beileid aus. Miniſterpräſident Sarraut ſah ſich ebenfalls zu einer kurzen Erklärung veranlaßt. Die Regierung, ſo betonte er, werde im Hinblick auf die Er⸗ eigniſſe nicht mehr zögern, energiſch einzuſchreiten. Her⸗ riot ſchloß ſich ſeinem Vorredner an und erklärte, es ſei unzuläſſig, daß aufrichtige Republikaner nicht mehr frei in Frankreich umhergehen könnten. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ueberfall auf Leon Blum die letzte der⸗ artige Kundgebung darſtelle, die noch geduldet würde. Franklin Bouillon(rechte Mitte) verurteilte na⸗ mens ſeiner Parteifreunde ebenfalls das gewaltſame Vor⸗ gehen gegen Parlamentarier. 5 SSC ã ĩ wwVdTVTbTVTbTGTPTbCTPTPTPbTVTbGTPTPTPTPTPTPTGTGTGTPTGTbTGTbTbTGTbTbTbTbbbbb —————öA—ͤ—ũ— 2— S — 2 2 ihe 78 Werktündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 4. Februar 1936 Nr. 38 hen Sitzung zuſammen⸗ getretene Mi flöſung der Liga der Ac⸗ tion Fra i ntenverbands der Acklon Fran. caiſe und der ſogenannten Camelots du oh, der eigenk⸗ lichen Kerntruppe der Ackion Francaif Miniſterpräſident Sarraut hat auf 6 vom 10. Januar 1936 eine entſprechende dem Präſidenten der Republik zur Unter legt. Eine Hausſuchung bei der Liga der caiſe iſt bereits im Gange. „Anberzüglich mit Oeulſchland verhandeln“ Die Ausſprache über den Ruſſenpakk. Paris, 14. Februar. Die Kammer ſetzte die Ausſprache über den franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Pakt fort. Der linksunabhängige Abge⸗ ordnete Montigny(Mitte) erklärte, daß die Ausſprache den Beſtand des franzöſiſchen Volkes aufs Spiel ſetzen könne. Der gegenſeitige Beiſtandspakt ſetze Frankreich der Gefahr aus, daß es im Oſten Europas allein handeln müſſe, ohne England, Belgien und Italien. Für Frank⸗ reich werde es ſich darum handeln, feſtzuſtellen, ob gegebe⸗ nenfalls Deutſchland eines Angriffs ſchuldig ſei. Wenn die Antwort der Locarno⸗Mächte nicht einſtimmig ausfal⸗ len ſollte, wäre Frankreich dann noch Herr ſeiner Ent⸗ ſchlüſſe? Montigny betonte, daß der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Vertrag mehr Gefahrenmomente als Friedensgarantien bringe. Als ehemaliger Kriegskeilnehmer fordere er die Regierung auf, unverzüglich mit Deutſchland zu verhan⸗ deln. Dieſer letzte Verſuch müſſe gemacht werden, um eine Kakaſtrophe zu verhindern. Nachdem auch noch der ſozialiſtiſche Abgeordnete Mar⸗ gaine und der elſäſſiſche Abgeordnete Roſſe geſprocden hak⸗ ten und letzterer erklärte, daß er und ſeine Freunde gegen die Ratifizierung ſtimmen würden, wurde die Fortſetzung der Ausſprache auf kommenden Dienstag vertagt. Ein friſches Goldaſenwort Gegen deutſchfeindliche Stimmungsmache in England. London, 13. Februar. Der engliſche General Sir Jan Hamilton wen⸗ det ſich in der„Times“ gegen den Biſchof von Durham, der mit anderen zuſammen dafür Stimmung machen wollte, daß die Einladung zur 550. Gründungsfeier der Uni⸗ verſität Heidelberg von den engliſchen Univerſi⸗ tätskreiſen nicht angenommen wird. General Hamilton ſchreibt:„Ich möchte als alter Soldat der Hoffnung Aus⸗ druck geben, daß die wackeren Vertreter unſerer Univer⸗ ſitäten dem Briefe des Biſchofs von Durham und Norman Beatwichs nicht die geringſte Beachtung ſchenken. Vor kurzem, als es bekannt wurde, daß ich einige deut⸗ ſche Frontoffiziere zu Gaſt haben werde, erhielt ich Briefe, die in demſelben Geiſte wie die Zuſchrift des Biſchofs ge⸗ halten waren. Man verlangte von mir, daß ich bei dieſer Gelegenheit meinen Gäſten wegen ihres„brutalen und nd des Geſetzes erordnung 1 vorge⸗ Fran⸗ unnatürlichen Benehmens“ Vorhaltungen machen folle. Die Briefſchreiber erkannten oder verſtanden nicht, daß meine Gäſte mich dann wegen der Elendsviertel von Glasgow oder der Troſtloſigkeit von Durham tadeln wür⸗ den. Vermutlich würde ein Deutſchet mit einer Wurſt auf mich losprügeln. Ich würde ihm einen ſchottiſchen Fleiſch⸗ pudding an den Kopf werſen, und dann wären beide Län⸗ der im Krieg oder zum mindeſten einen Schritt näher daran. Hochachtungsvoll Jan Hamelton.“ Grenzkämpfe in der Mongolei Waffen ſowjetruſſiſcher Herkunft.— Geſpannte Lage. Schanghai, 13. Februar, Wie aus Tſchangtſchun gemeldet wird, hat das Kom⸗ mando der Kwantung⸗Armee einen neuen ſchweren Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einer japaniſch⸗mandſchuriſchen Ab⸗ teilung und einer etwa 200 Mann ſtarken mongoliſchen Truppe bekantgegeben. Der Zwiſchenfall ſoll ſich weſtlich des Buir⸗Sees ereignet haben, wo die mongoliſche Abtei⸗ lung die Grenzſtation Olanhotok beſetzt habe. Wie von ja⸗ paniſcher Seite verlautet, gelang es den vereinigten ſapa⸗ niſch⸗mandſchuriſchen Truppen, den Grenzort wieder zu⸗ rückzuerobern, wobei auf japaniſcher Seite der Verluſt von acht toten und zehn verletzten Soldaten verzeichnet wird. Wie es heißt, haben die Mongolen bei den Kämp⸗ fen angeblich zwei Bombenflugzeuge eingeſetzt. Die Japaner melden weiter, daß ſie im Verlauf der Juſammenſtöße mehrere Geſchütze und eine Anzahl Ma⸗ ſchinengewehre und Gewehre, keilweiſe ſowjekruſſiſcher Herkunft, erbeutet haben. 5 5 Nachdem bereits der am Dienstag erfolgte Abbruch der Verhandlungen des ſtellvertretenden Außenminiſters von Mandſchukuo, Ohaſchi, mit dem Generalkonſul der Sowjetunion, Slavutſky, in Tſchangtichun ſtarke Erbitte⸗ rung hervorgerufen hat, hat die geſpannte Lage im Grenz⸗ gebiet durch den neuen Zwiſchenfall eine weitere Verſchär⸗ fung erfahren. 5 ö Schneeſturmkataſtrophen Jurchtbare Folgen in Bulgarien.— 67 Toke. Sofia, 13. Februar. Aus ganz Bulgarien und vor allem aus den Küſten⸗ gebieten am Schwarzen Meer treffen erſchütternde Nach⸗ richten über die furchtbaren Folgen des großen Schnee⸗ ſturmes ein. Neben den ungeheuren, auf viele Millionen geſchätzten Sachſchäden wächſt auch die Zahl der Menſchen⸗ opfer von Stunde zu Stunde. Nach einer Mitteilung der Landespolizeidireklion ſind bis Donnerstag 52 Perſonen gefunden worden, die meiſt durch Erfrieren ums Leben gekommen ſind. Es muß je⸗ doch damit gerechnet werden, daß ſich dieſe Jahl noch wei⸗ ter erhöhen wird, da noch immer viele Perſonen vermißt werden. Juſammen mit den Opfern des ebenfalls durch den Schneeorkan verurſachten Eiſenbahnunglücks ſind bis⸗ her insgeſamt 6? Todesopfer zu beklagen. Ueber die Zahl der Verletzten, die hoch in die Hunderte geht, liegen noch keine näheren Angaben vor. König Boris, der zurzeit in Deutſchland bei ſei⸗ ner Schweſter, der Herzogin von Württemberg, zu Beſuch weilt, hat ſich über das Ausmaß des Unglücks perſönlich unterrichten laſſen und einen großen Geldbetrag für die Hinterbliebenen der Verunglückten zur Verfügung geſtellt. 25 Todesopfer in Griechenland Das Unwetter hält in ganz Griechenland an, und die Verbindungen ſind vielfach unterbrochen. In Saloniki ſind infolge der Schneefälle und der Stürme 22 Todes⸗ opfer zu beklagen, darunter 10 Ertrunkene. Außerdem wurden 500 Perſonen verletzt. Beim Untergang eines griechiſchen Schiffes kamen der Kapitän und zwei Mann der Beſatzung ums Leben. Der Orient⸗Expreß eingeſchneit Ein mächtiger Orkan, der mit ſtarkem Schneefall ver⸗ bunden war, hat einen großen Teil der Türkei von der Außenwelt abgeſchnitten. Die Telephonverbindungen mit dem In⸗ und Ausland wurden unterbrochen, und der Eiſenbahnverkehr nach dem Weſten mußte eingeſtellt wer⸗ den. Von der Pontonbrücke des Goldenen Horn hatten ſich während des Sturmes Teile losgeriſſen, die ſieben Motor⸗ boote rammten. Bei zwei Dampfern waren die Ankerket⸗ ten geriſſen. Sie trieben gegen ein Kaffeehaus am Ufer des Goldenen Horns und zerdrückten es. Allent⸗ halben wurden die Dächer abgedeckt. Viele Hütten ſind ein⸗ geſtürzt. Die Stadt Adrianopel einer tiefen Schnee⸗ decke begraben. Der Verkehr ruht o Der Orient-Ex⸗ preß iſt bei Tſchataldſcha eingeſchneil. Er wurde von einem Perſonenzug gerammt. Der Perſonenzug fuhr von hinken in den Expreßzug, wobei der Speiſewagen zertrümmert wurde und die Maſchine entgleiſte. Berlufte an Menſchen⸗ leben ſind nicht zu verzeichnen. Infolge der Stürme auf dem S chwarzen Meer ſind zahlreiche Schiffe überfällig. Auch die Stadt Smyrna leidet unter den Auswirkungen des Unwetters. Die Ueber⸗ ſchwemmung hat ſich wefter ausgedehnt, wodurch zahlreiche Dörfer von ihrer Verbindung mit der Außenwelt abge⸗ ſchnitten wurden. Mehrere bedrohte Dörfer mußten von der Bevölkerung geräumt werden. Die durch die großen Schneeſtürme in Thrazien angerichteten Verheerungen haben einen beträchtlichen Umfang angenommen. Die Fernſprechverbindungen mit dem Ausland ſind unterbrochen. Sechs Perſonen, die unter⸗ wegs von dem Schneeſturm, der von einem ſtarken Kälte⸗ einbruch begleitet war, überraſcht wurden, ſind erfroren. Schwere Skürme auch im öſtlichen Mittelmeer. Jeruſalem, 13. Febr. Die Küſten Paläſtinas und Sy⸗ riens ſind von ſchweren Stürmen heimgeſucht worden. Der Hafenverkehr iſt unterbrochen. Es ſind erhebliche Sach⸗ ſchäden zu verzeichnen. iſt unter Vom Leben gemeistert Von Maria Ibele. 12 Schweigſam, ernſt geht Dr. Weſer an ihrer Seite. Herr Doktor, ich habe trotz meiner Jugend ſchon viel gelitten, habe meinen Vater nie richtig kennen gelernt — meine Mutter iſt erſt ſeit einigen Wochen zur wahren Mutter geworden. Das Glück der ſchönen Kinderſtube kenne ich nur von meinen Mitmenſchen und ſehen Sie, in dieſer Seelenöde überraſchte mich die Werbung meines Gatten— ich werde geliebt, bekomme mein eigenes Neſtchen, wo nur das Schöne, Erträumte hin⸗ darf. Und ich glaube, ich finde das Geſuchte, wenn ich weniger genau ſeziere, da mein lieber Oskar das nör⸗ gelnde warum abſolut nicht verträgt. Kurz— zu ſeinem und meinem Glück bitte ich um heilenden Bal⸗ ſam.“ Bejahend nickt Dr. Weſer.„Alſo deine Menſchen⸗ kenntnis trügt dich nicht. Eine von den ungezählten Alltagsſeelen, die egoiſtiſch dahinpilgern, denen das Leben nur reale Werte beſchert!“ „Nein, Frau Oberleutnant, Sie wandeln falſche Pfade! Verſuchen Sie lieber Ihren Gatten zum Denken zu be⸗ kehren, langſam Schritt für Schritt! Es wird doch nie⸗ manden einfallen, die ſchöne Frucht wegzuwerfen und den bitteren Kern zu eſſen.— Sie ſind ein aufrechter Menſch mit dem ungetrübten Glauben an Ideale. Sie; werden ſie niemals völlig töten können, höchſtens zu⸗ rückdrängen— und wehe, wenn Sie dann wieder ein⸗ mal ſuchen— ſie wiſſen ſich zu rächen. „Ja, ich möchte ſie aber doch völlig wegſtreichen, oberflächlich, leichtſinnig werden!“ Abwehrend fällt Dr. Weſer ein. „Nur niemals das Ich aufgeben. Sie brauchen es noch ſo notwendig, wenn Sie einmal— Mutter werden. Erziehen Sie Ihre Kinder in Ihrer Denkungsart, in Ihrer Lebensauffaſſung!“ Daran hatte Lo allerdings nie gedacht. Voll Dank⸗ barkeit empfängt ſie Dr. Weſers Rat. „Sie haben nun in meinem Innern Klarheit ge⸗ ſchaffen!“ Leiſe, als würde ſie nur zu ſich ſelbſb ſprechen, flüſtert ſie die Worte. Dr. Weſer ſchmerzt das Mitleid mit der armen, un⸗ glücklichen Frau unſäglich. Mit geſenktem Kopfe be⸗ trachtet er den knirſchenden Schnee. „Sehen Sie, Herr Doktor, jetzt habe ich auch Sie mit meinen Albernheiten traurig geſtimmt. Es iſt unglaub⸗ lich— wohin mein Fuß tritt, töte ich die Lebensfreude.“ ſäſſigen Bevölkerung zurückzuführen ſei. „Oelſperre kaum durchführbar“ Der Genfer Sachverſtändigenbericht. Sondon, 14. Februar. Der Bericht des Genfer Unterausſchuſſes wird von der Mehrzahl der engliſchen Blätter dahin ausgelegt, daß ſich eine wirkſame Oelſperre zurzeit ſchwerlich durchführen laſſe. Die gegen die Sühnemaßnahmen eingeſtellten Zeitun⸗ gen erklären mit Befriedigung, der Bericht habe dem Plan einer Oelſperre einen neuen ſchweren Stoß verſetzt. Der „Daily Telegraph“, der der engliſchen Regierung nahe⸗ ſteht, ſchreibt, es ſei klar, daß eine Oelſperre ohne Mit. wirkung der Vereinigten Staaten keinen Erfolg haben könne. Gleichzeitig meldet„Daily Telegraph“ aus Wa⸗ ſhington die Tatſache, daß ſich der Auswärtige Aus⸗ ſchuß des Senats für Beibehaltung der gegenwärtigen Neutralität entſchieden habe, bedeute, daß die Vereinigten Staaten vorausſichtlich keine Einſchränkung der ODellieferungen nach Italien vornehmen wer⸗ den. Moraliſche Ueberredungsverſuche bei der amerikani⸗ ſchen Regierung hätten ſich als vollſtändig wirkungslos er⸗ wieſen. Falls der Völkerbund eine Oelſperre beſchließen ſollte, würden die amerikaniſchen Ausfuhrhändler wahr⸗ ſcheinlich die geſamten italieniſchen Oelbedürfniſſe befriedi⸗ gen können. In dieſem Falle würde es zu neuen Reibun⸗ gen und feindſeligen Gefühlen kommen, was kataſtrophale Wirkungen nach allen Richtungen haben könnte. Die Regierungen der hauptſächlich betroffenen Staaten einſchließlich England müßten ſich daher ihre Enkſcheidung in der Oelfrage genau überlegen. Es ſtehe erheblich mehr auf dem Spiele als lediglich die Beſtrafung eines Angrei⸗ fers. Die Staatsmänner müßten weiterſehen und ſich daran erinnern, daß der Blutdruck Europas ſehr hoch ſei. Abeſſinien meldet Fortſchritte Oertliche Erfolge an der Südfront. Addis Abeba, 13. Februar. General Naſſibu beſtätigt Meldungen von der Südfront, daß ſeine Truppen, insbeſondere die Vorpoſtenabteilungen, weitere Fortſchritte im Gebiet von Ogaden machen. Vor allem in der Amgebung von Curale hätten ſeine Reiter⸗ abteilungen italieniſche Aufklärungsabteilungen angegriffen, während ſeine Fußtruppen eine überlegene italieniſche Ab⸗ teilung, die ſich ſüdlich von Curale einzubauen verſuchte, nach heftigem Kampf unter ſchweren Verluſten in die Flucht geſchlagen haben. Nach dem Bericht des abeſſiniſchen Generals verblieben bedeutende Mengen an Schanzzeug, einige Kraft⸗ wagen und Maſchinengewehre in der Hand der Abeſſinier. An der Nordfront wird der planmäßige Bom ben⸗ abwurf auf die Ortſchaften und Städte nördlich von Deſſie fortgeſetzt. Insbeſondere wurden Waldia und Kobbo mit Bomben belegt. Auch Deſſie wurde mehrmals über⸗ flogen, ohne jedoch durch Bombenabwurf heimgeſucht zu werden. Rege Fliegertätigkeit Der italieniſche Heeresbericht Nr. 122 enthält folgende drahtliche Meldung Marſchall Badoglios: An der Eritrea⸗ Front hat eine rege Fliegertätigkeit eingeſetzt. An der Somali⸗Front hat ſich nichts von Bedeutung ereignet. Neue Truppentransporte Ein neuer italieniſcher Truppen⸗ und Arbeitertrans⸗ transport mit insgeſamt 2150 Mann, darunter 950 Spe⸗ zialarbeitern, iſt nach Zeitungsmeldungen mit dem italie⸗ niſchen Dampfer„Sardegna“ von Neapel nach Oſtafrika ausgelaufen. a Großfeuer im Flücht viertel. In der Stadt Volos (Griechenland) wurden 20 kleinere Häuſer von Flüchtlingen durch ein Großfeuer zerſtört. Dabei fand eine Perſon den Tod, drei Perſonen wurden verletzt. Die Flüchtlinge be⸗ haupten, daß der Brand auf einen Racheakt der ortsan⸗ —. Seine Augen tauchen in den ihren unter. „Nein, ich freue mich herzlich, Ihnen im Leben be⸗ gegnet zu ſein. Sollte je ein Tag kommen, an dem Sie einen Freund brauchen, ſo rechnen Sie mit Dr. Weſer!“ Weihevoll klingen die Worte durch das ſchweigende Schneefeld. Verwundert ſtaunt Lo den ernſten Mann an. „Ich danke Ihnen. Es wird aber wohl niemals nötig fein, Herr Doktor. Denn kommen wirklich ſchickſals⸗ ſchwere Zeiten, ſo habe ich meinen Gatten, der zugleich mein beſter Freund iſt.“ 5 Wie um einen häßlichen Gedanken abzuſchütteln, macht Dr. Weſer eine Bewegung und der neue Tonfall zeigt eine andere Geſprächsrichtung an. „Was haben Sie eigentlich in dem Tuche, weil Sie es gar ſo behutſam tragen?“ Sorgfältig entfaltet es Lo— die arme Moosroſe iſt zerdrückt. „Wie ſchade! Ich hätte ſie in einen großen Blumen⸗ topf umpflanzen wollen.“ Faſt weinend beugt ſie ſich über das zarte Blümchen. „Ja, ja, das Umpflanzen iſt bei Blumen und Menſchen gefährlich. Die veränderten Lebensbedingungen zer⸗ brechen zu gerne das junge Leben.“ Das Geſpräch vertröpfelt. Die Schatten der Sonne werden immer länger. Eiskalte Bergluft ſetzt ein. „Wie lange ſind Sie eigentlich ſchon hier als Arzt?“ Weniger aus Intereſſe als nur um etwas zu ſagen, ſtellt Lo die Frage. Das wiedergefundene innere Gleich⸗ gewicht ließe ſie nun ſtundenlang ſchweigſam zufrieden neben Dr. Weſer dahinwandeln. „Ich kam vor ſechs Jahren als Aſſiſtenzarzt nach S! Moritz. Im gleichen Sommer ſtarb unerwartet an hirnſchlag der Anſtaltsarzt. Die Leitung wurde mir übertragen und ſo blieb es bis zum heutigen Tage.“ „Und wird wohl immer ſo bleiben,“ fällt Lo ein. „Nein, zu Ihnen geſagt. Seit vielen Jahren widme ich mich dem Spezialſtudium der Pſychologie. Ich habe auch diesbezügliche Arbeiten herausgegeben und mich vor zwei Jahren habilitiert. Vor wenigen Tagen be⸗ kam ich ein glänzendes Angebot an ein ſtaatliches Sana⸗ torium, das ich höchſt wahrſcheinlich annehmen werde.“ N ich gratuliere zum angehenden Pro⸗ E Dr* 5 „Aber, bitte, ſchweigen, Frau Oberleutnant! In Sankt Moritz weiß man noch nichts darüber.“ „Eigentlich tun Sie mir dann furchtbar leid. Sie wiſſen, daß die Arzte ſolcher Anſtalten mit fünfzig Prozent Sicherheit auch von dieſer grauſigen Krankheit befallen werden.“ Weſer lächelt über dieſe kleine Schulweisheit. Kurzmeldungen „Scharfe und ernſthafte Verwarnung“ der Baſler Arbeiter zeitung. ſozialdemokratiſche„Baſler Arbeiterzeitung“ pen. öffentlicht eine„ſcharfe und ernſthafte Verwarnung“, die ihr von der konſultativen Preſſekommiſſion am 3. Februar we⸗ gen ihrer ausfallenden Schreibweiſe gegenüber dem Ausland erteilt worden iſt. Die Preſſekommiſſion nimmt in ihrem Schreiben außerdem Bezug auf einen Artikel zur Ermordung Guſtloffs, der Ausdrücke gebrauche, die in hohem Maße ge⸗ eignet ſeien, die Beziehungen der Schweizeriſchen Eidgenoſſen⸗ ſchaft zum Deutſchen Reich und auch die Stellung der vielen in Deutſchland erwerbstätigen Auslandsſchweizer zu ge⸗ fährden. 8 Die Kirchliches Begräbnis Bainvilles verweigert. Der Erzbiſchof von Paris hat dem verſtorbenen Schrift⸗ ſteller und Mitglied der franzöſiſchen Akademie Jacques Bainville den kirchlichen Beiſtand bei der Beiſetzung ver⸗ weigert, obgleich ſich ſehr hochſtehende Perſönlichkeiten dafür eingeſetzt hatten. Maßgebend für dieſe Weigerung dürfte die Zugehörigkeit des Verſtorbenen zur Action Fran⸗ caiſe ſein, die einen ſcharfen Kampf gegen den Vatikan führt und deren Mitglieder vom Papſt exkommuniziert werden. „Es lebe das freie Kroatien!“ Zwiſchenfall im Königsmörderprozeß.— Todesurteil gegen Abweſende. Als im Prozeß gegen die Mörder des Königs Alexander von Südſlawien und Barthous das auf lebenslängliches Zuchthaus lautende Urteil verkündet worden war, überſetzte der Dolmetſcher den Wortlaut ins Kroatiſche. Als darauf die Verurteilten abgeführt werden ſollten, erhob ſich Pospiſchil leichenblaß und ſchrie laut auf kroatiſch: „Es lebe das freie Kroatien, es lebe Ante Pavelitſch!“ Die Gendarmeriebeamten wollten ihn mit Gewalt fortführen, er widerſetzte ſich dem und er rief einige Augenblicke ſpäter nochmals den jugoſlawiſchen Preſſevertretern ins Geſicht:„Es lebe das freie Kroation!“ Anmittelbar darnach begann eine neue Sitzung des Gerichtshofes, in der die anderen drei Angeklag⸗ ten, Pavelitſch und Kvaternic, ſowie der Oberſt Percevitſch in Abweſenheit verurteilt wurden. Nachdem dem Geſetz Genüge geſchehen war, wurden die drei Angeklagten in Abweſenheit z um To de verurteilt. Da⸗ mit war der Prozeß beendet. Flugzeugzuſammenſtoß— Vier Tote Prag, 14. Febr. Bei einer Nachtübung in der Nähe von Malacky(Slowakei) ſtießen zwei zweiſitzige Militär⸗ flugzeuge zuſammen, wobei alle vier Inſaſſen ums Le⸗ ben kamen. Einer der Flieger verſuchte, den Fallſchirm zu benutzen, doch öffnete ſich dieſer nicht mehr rechtzeitig. Die übrigen drei Flieger ſtürzten mit den Apparaten ab. 1* Hotelbrand in New Jerſey Acht Tote, sieben Vermißte. Newyork, 13. Februar. Ein Großfeuer zerſtörte 65 Zimmer des Victoria⸗Man⸗ ſion⸗Hotels in Lakewood in New Jerſey. Acht Hotelgäſte ſind in den Flammen umgekommen, 20 erlitten Brandwun⸗ den oder Verletzungen infolge Sprunges aus den Hotel⸗ fenſtern. Durch die eiſige Kälte wurden die Löſchverſuche der Feuerwehr ſtark behindert. Sieben Perſonen werden noch vermißt. Tote bei Brand in Newyork. Newyork, 13. Febr. In einem dreiſtöckigen Wohnhaus brach ein Brand ein. Drei Männer und eine Frau kamen in den Flammen um. Ueber 30 Hausbewohner wurden ver⸗ letzt. Viele von ihnen zogen ſich beim Springen aus dem Nis Vier Fenſter ſchwere Verwundungen zu. „Und wenn?. Jeder Menſch hat ſchließlich einen „Vogel“— Ob er ihn früher oder ſpäter erkennt, iſt doch gleichgiltig. Außerdem weint mir weder Frau noch Kind nach.“ „Herr Doktor!“ Vorwurfsvoll ruhen Lo's Augen auf ihm.„Suchen Sie ſich doch eine Frau: Sie geben ſicher einen prächtigen Ehemann.“ 1 „Ja, vielleicht! Aber ich bin arg anſpruchsvoll. Ich.“ Dr. Weſer bricht jäh ab er haßt plumpe Phraſen— und ſchreitet rüſtiger aus. J Feſt in ben Munkol Zehuſchelt, eilen ſie dem Hotel zu, beide in Feiertagsſtimmung. Herzlich, ehrlich herz⸗ lich ſchütteln ſie ſich zum Abſchied die Hände. 5 Umringt von großer Geſellſchaft ſteht Oskar inmitten des Saales. Lo ſtreckt ſich neugierig, um zu ſehen, was es hier gebe— Kotillon für den Abend! Der ſtille Wunſch, heute Abend in Dr. Weſers Arm geſchmiegt zu tanzen, ſtiehlt ſich in ihr Herz. Sie erſchrickt vor ſich ſelbſt. Schuldbeladen, reuig bahnt ſie ſich den Weg zu ihrem Gatten und zieht ihn hinter ſich in das Hotel⸗ zimmer. 3 Mit ungewolltem Eifer, in großer Haſt erzählt ſie ihm die Begegnung mit Weſer. Einem liebenden, eifer⸗ ſüchtigen Gatten wäre die Veränderung aufgefallen. Oskar aber findet nur ein verächtliches Lächeln über das eingebildete Patſcherl. Im Gegenteil, er freut ſich, Lo beſchäftigt zu wiſſen; denn die nachmittägige Be⸗ albert mit der Gräfin von der Heiden ſcheint ein allerliebſtes Abenteuer nach ſich zu ziehen. Wie ein geſchlagenes Tier ſitzt Lo im Zimmer, auf ein Streicheln, auf ein liebes Wort wartend— ein un⸗ definierbares Etwas liegt zwiſchen ihnen. Mit betteln⸗ den Augen betrachtet ſie Oskar— umſonſt. Die Strick leiter des gegenſeitigen Fühlens iſt abgeriſſen. Ob ſie wohl wieder zu knüpfen iſt?— Und wenn— der Knoten, die kranke Stelle bleibt zu gerne zurück. Mit allem Erdenklichen ſucht ſie ihn wieder zu gewinnen. Es gibt nur ein Mittel— b Sie entnimmt dem Koffer das rote Kleid mit dem tiefen Ausſchnitte, legt die Rubinkette um den Hals und beſtellt durch das Tiſchtelephon großblätterigen Treib⸗ hausmohn für das Haar. Sie ſieht blendend aus. Die Aufmachung ſetzt ſelbſt Oskar in Erſtaunen. ö „Nun, was wird denn da dein Doktor ſagen?“ ö „Oskar, ich habe mich doch für dich, nur für dich ge⸗ ſchmückt“, ſchmollt ſie. Wie ein Blitz fährt ihr der Ge⸗ danke durch den Kopf:„Er iſt eiferſüchtig— eiferſüch tig, iſt verliebt!“ Die Schlußfolgerung macht ſie aufge⸗ räumt. Uebermütig packt ſie Oskar bei den Ohren. „Du Beſter, Mohn iſt die Blume des— Vergeſſens. Alſo ſei wieder lieb und aut!“ e 5 Schw ſt o ck zum ius der 2 Rover dem! Schi am 2 kamer aus z Junge Schla ſich, d rius 75 2 im u geſun ſch a weſen funde auf ten n Verſch ihr S Zigar E dann Verſe ſamer Leiche gegar das hatten An ger Sie l Bekul 2 wiede ſtock 5 Jahr wurd der 2 den. der darm wurd den antre abgel Der N 3 Me konnt beiten deen verhängten Strafe von vier Jahren Der neunte Fall Immer weitere Belaſtung Seefelds. Roſtock, 13. Februar. Die Zeugenvernehmung im Seefeldprozeß wurde som Schweriner Schwurgericht im Schwurgerichtsſaal des Ro⸗ ſtocker Landgerichts fortgeſetzt. Es wurden die Zeugen zum Mordfall Praetorius gehört.. Der Mord an dem etwa 11jährigen Schüler Praeto⸗ eius iſt der neunte Fall in der unheimlichen Serie der Verbrechen Seefelds. Der Junge verſchwand am 22. Rovember 1933 und wurde erſt am 4. Oktober 1934 auf dem Aufſchüttungsgelände an der Warnow in dichtem Schilf tot aufgefunden. Der kleine Praetorius hatte ſich am 22. November in der Wohnung der Eltern einer Spiel⸗ kameradin bis 13 Uhr aufgehalten und wollte von dort aus zum Mittageſſen nach Hauſe gehen. Seitdem war der Junge verſchwunden. Auch ſeine Leiche lag in typiſcher Schlafſtellung. Aus dem Notizblock des Angeklagten ergibt ſich, daß ſich Seefeld zu der Zeit, als der kleine Praeto⸗ rius verſchwand, in der Roſtocker Gegend aufhielt. Die Mutter des ermordeten Praetorius ſchilderte im weiteren Verlauf der Verhandlung den Jungen als geſundes und artiges Kind. Ihr Alfred ſei ein leiden⸗ ſchaftlicher Zigarettenbilder⸗ Sammler ge⸗ weſen. Auffällig iſt, daß bei der Leiche ſolche Bilder ge⸗ funden wurden. Die Mutter hält es für möglich, daß er auf ein Verſprechen hin, ſolche Bilder zu erhal⸗ ten mit dem Täter gegangen iſt. Einige Tage vor ſeinem Berſchwinden, ſo bekundete Frau Praetorius weiter, habe ihr Sohn ihr erzählt, daß er von einemalten Mann Zigarettenbilder geſchenkt bekommen habe. t Ein Ehepaar und deſſen kleine Tochter ſchilderten dann als Zeugen eine auffällige Begegnung am Tage des Verſchwindens des kleinen Praetorius. Auf einem ein⸗ ſamen Promenadenweg in der Nähe der Fundſtelle der Leiche ſei ein alter Mann ganz dicht an ihnen vorüber⸗ gegangen, der wie abweſend vor ſich hingeblickt habe. Als das Verſchwinden des kleinen Jungen bekannt wurde, hatten ſich die Zeugen ſofort bei der Polizei gemeldet. Unter acht anderen Gefangenen haben alle drei Jeu⸗ gen Seefeld als den Mann von damals wiedererkannk. Sie blieben auch in der heutigen Verhandlung bei dieſer Bekundung. Auf Vorhaltungen des Vorſitzenden wich Seefeld wiederum aus und erklärt, daß er damals nicht in Ro⸗ ſtock geweſen ſei. Aus den Nachbarländern Bad Dürkheim.(Im Graben erfroren.) Der 57 Jahre alte Gutsbeſitzer Auguſt Heydweiler von Erpolzheim wurde im Straßengraben zwiſchen Ellerſtadt und Erpolzheim, der 24 Zentimeter mit Waſſer gefüllt war, erfroren aufgefun⸗ den. Heydweiler hatte abends zuvor in der Wirtſchaft bei der Ziegelhütte vorgeſprochen, wo er ſich noch mit den Gen⸗ darmen über Jagdgeſchichten unterhielt. Von den Beamken wurde er wegen ſeines etwas angetrunkenen Zuſtandes an den Heimweg gemahnt, den er kurz vor Mitternacht auch antrat. Dabei ſcheint er mit ſeinem Rad von der Straße abgekommen und in den Graben gefallen zu ſein. Infolge der Kälte iſt Heydweiler erfroren. Drei Kinder ertrunken 0 Frankfurt a. M., 14. Februar. Nachdem erſt vor wenigen Tagen bei Treis(Kreis Gießen) drei Kinder auf einem vereiſten Teich eingebro⸗ chen und ertrunken waren, ereignete ſich ein ähnliches Un⸗ glück bei Lauterbach(Oberheſſen). Dort ſpielten auf dem Pfeifenweiher vier Knaben im Alter von 11 bis 13 Jahren auf der Eisdecke. Die Kinder vergnügten ſich damit, auf einer Eisſcholle hin und her zu fahren. Plötzlich brach die Scholle und die vier Jungen fielen ins Waſſer, das an dieſer Stelle über 3 Meler kief iſt. Drei Kinder ertranken. Der vierte Knabe konnte ſich über Waſſer halten und wurde von einem Ar⸗ beiter gerettet. Giſt ſtatt Schnaps Drei Tote infolge unglückliche Verwechflung. Nürnberg, 13. Febr. Ein gräßliches Unglück ereignete ſich in Gleißenberg in der Nähe von Schlüſſelfeld. Die Frau des Brauers und Gaſtwirts Hilpert wollte Arbeitern Schnaps bringen, vergriff ſich aber in der Flaſche und gab ihnen ein Gift, das im Betriebe für die Reinigung von Fäſſern Verwendung nach einer halben Stunde. hatte, ſchwebt in Lebensgefahr. Unglück verurſacht hatte, iſt völlig zufammengebrochen. Zwei Mörder hingerichtet Breslau, 13. Februar. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Am 13. Februar iſt in Oppeln der am 17. Juli 1912 ge⸗ borene Paul Rettig hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Oppeln unter Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte wegen Mordes verurteilt worden iſt. Der Verurteilte hat am Abend des 8. Februar 1934, nach wohlüberlegtem Plan in Falkowitz ſeinen Bruder Rochus Rettig, einen Vater von zehn Kindern, aus dem Hinterhalt erſchoſſen, um auf der Wirtſchaft des Getö⸗ teten an deſſen Stelle arbeiten zu können. Ferner iſt der vom Schwurgericht in Oppeln wegen Mordes und Mordverſuches in zwei Fällen verurteilte Rudolf Menzel hingerichtet worden. Menzel, ein ſchwer vorbeſtrafter Gewohnheitsverbrecher, hat in der Nacht zum 19. November 1934 bei einem Einbruchsdieb⸗ ſtahl in Oppeln den S A⸗Mann Floret erſchoſe ſen, eine weitere Perſon ſchwer verletzt und bei einem weiteren Einbruch einer anderen Perſon in Tötungs⸗ abſicht mehrere Meſſerſtiche verſetzt. Sieben Jahre Zuchthaus für Vikar Rupieper. Paderborn, 14. Febr. In dem Betrugsprozeß gage. den aus dem Sondergerichtsverfahren in Siegen bekann⸗ ten ehemaligen Vikar Rupieper verkündete die Große Strafkammer des Landgerichtes! Paderborn das Urteil. Entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes wurde der Angeklagte wegen Betrugs in fünf Fällen, davon in einem Fall in Tateinheit mit gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung. wegen gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Untreue unter Einbeziehung der vom Sondergericht Gefängnis zu einer Geſamtſtrafe von ſieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Vögel füttern— aber richtig! Nun iſt doch nochmals Winter geworden. Wir wollen nicht vergeſſen, daß damit für unſere bunt befiederte Vogel⸗ welt in Feld und Flur wieder die Notzeit einſetzt, die arge Lücken in ſie ſchlagen würde, wenn wir nicht helfend eingreifen würden. Nicht nur, weil uns die lieblichen Sänger im Sommer durch fröhlichen Geſang reichlich entſchädigen, ſollen wir zu ihrer Erhaltung beitragen; viele unſerer Standvögel ſind auch unentbehrliche Bundesgenoſſen im Kampfe gegen die ſchädlichen Kerbtiere aller Art, die jährlich Erzeugniſſe von unſchätzbarem Wert vernichten. Ein einziges Meiſenpärchen vertilgt alljährlich über 100 000 Inſekten und Larven. Jetzt, in der Zeit der Erzeugungsſchlacht, kann nicht achtlos daran vorübergegangen werden, daß unſer Streben nach Nahrungs⸗ freiheit durch ſolche Verluſte beeinträchtigt wird. Daher: Füttert die Singvögel, ſchützt ſie in der Notzeit vor Hunger! Nicht nur füttern, auch richtig füttern ſoll man! Die Fütterung iſt für die nützlichen Meiſen, Klei⸗ ber, Baumläufer uſw. die Rettung vor dem Hungertode, wenn Schneeverwehungen, ſtarker Rauhreif und Glatteis die nahrungsbergenden Baumritzen und Zweige überziehen. Als Futtermittel verwende man nur Hanf und in geringer Menge Sonnenblumenkerne, unter Umſtänden auch in Verbindung mit ungeſalzenem, billigem Fett tieriſcher oder pflanzlicher Herkunft. Geſegnetes Alter. Ihren 83. Geburtstag feierte geſtern Frau Marie Hirſch geb. Wolf, Waldshuter⸗ ſtraße.— Den 70. Geburtstag kann heute Herr Anton Würz, Säckingerſtraße, begehen. Er war lange Jahre als Bierführer in der Brauerei Pfiſterer tätig. Die beſten Wünſche. Der Bock ſauſt über Ladenburg. Aber nur um die Faſtnachtszeit. Seit einigen Tagen ſieht man das bori⸗ ginelle Plakat, auf dem über die Türme des alten Laden⸗ burg hinweg ein Bock ſauſt den ein Narr am Schwanze zu packen ſucht. Darunter lieſt man die Einladung zu einem„Städt. Maskenball“, der, wie auch die Anzeige in unſerer heutigen Nummer verkündet, am kommenden Samstag abend im Ladenburger Bahnhof⸗Hotel ſtatt⸗ findet. Es iſt dies der erſte Maskenball dieſer Art in Ladenburg, und er wird ſicher auch das Intereſſe der Nachbarorte finden, zumal für ein fröhliches Treiben und für allerlei ſonſtige Anterhaltung geſorgt iſt. Eine Volksbildungsſtätte in Mannheim. Die volks⸗ bildneriſche Arbeit im Kreisgebiet Mannheim wird neuerdings durch das Deutſche Volksbildungswerk in Verbindung mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durchgeführt, die in das Kreisſchulungsamt eingegliedert iſt. Mittelpunkt dieſer Volksbildungsarbeit wird die Volksbildungsſtätte werden, die jetzt ihre Arbeit aufgenommen und den erſten Arbeits⸗ plan herausgebracht hat. Es iſt geplant, dieſe Volksbildungs⸗ ſtätte Schritt um Schritt organiſch auszubauen, um ſchließlich alle der Volksbildung dienenden Beſtrebungen zuſammen⸗ zufaſſen. In Vorträgen und Arbeitskurſen werden die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung und das deutſche Kulturgut als unſer Ahnenerbe in der Seele des Hörers lebendig ge⸗ Formung des deutſchen macht werden, um dadurch auch der Menſchen zu dienen, der mit Kopf und Herz ſeinem Volke und dem Werk des Führers verbunden iſt. U Nationaltheater Mannheim. In Heinz Steguweits neuem Schauspiel„Der Nachbar zur Linken“, das Sams⸗ tag, den 15. Februar, im Nationaltheater zur Uraufführung kommt, ſind beſchäftigt: die Damen Blankenfeld und Decarli und die Herren Becker, Finohr, Friedrich Hölzlin, Linder, Renkert und Zimmermann. D 9 l Guſtloff⸗Gedenkſtunde in der Landeshauptſtadt. () Karlsruhe, 13. Febr. Wie überall im Reiche, ſo ver⸗ anſtaltete auch die Kreisleitung Karlsruhe der NSDAP in der Städtiſchen Feſthalle eine große Trauerkundgebung zu Ehren Guſtloffs, an der 4000 Partei⸗ und Volksgenoſſen teilnahmen und zu der auch Vertreter des Staates und der Stadtverwaltung erſchienen waren. Im Mittelpunkt der Ge⸗ denkſtunde ſtand eine Gedächtnisrede des Reichs⸗ und Aus⸗ landsredners der Partei, Profeſſor Schuhmacher, der ein perſönlicher Freund des Ermordeten war. l () Lahr.(Einweihung des umgebauten Amtshauſes) Anläßlich der erſten Bürgermeiſterver⸗ ſammlung in dieſem Jahre fand die Einweihung des um⸗ gebauten und erweiterten Amtshauſes in Anweſenheit der Vertreter der Partei, des Staates und der Stadtverwaltung ſtatt. Miniſterialdirektor Dr. Bader ſprach im Auftrag des Miniſters des Innern. Oberbürgermeiſter Dr. Winter über⸗ brachte die Glückwünſche der Stadt Lahr. () Kehl.(Arbeit durch das WH W.) Auf die am kommenden Sonntag zum Verkauf gelangenden WH W⸗Stopf⸗ eier hat auch die Lichtenauer Drechſlerinnung einen Auftrag von 35000 Stück zugewieſen erhalten. Davon ſtellen die beiden Betriebe in Lichtenau allein 12 000 Stück her. (J Baden⸗Baden.(Baden⸗ Baden als Tagungs⸗ ort.) Baden⸗Baden ſteht auch heuer wieder im Zeichen ver⸗ ſchiedener Tagungen. So findet am 14. Juni die diesjährige Hauptverſammlung des Schwarzwaldvereins ſtatt. Am 28. Juni folgt der Verbandstag der badiſchen Schuhmacher, bei der Reichsinnungsmeiſter Heß spricht. Zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Freiburg, 13. Febr. Der 3. Senat des Volksgerichts⸗ hofes urteilt in dieſen Tagen im Schwurgerichtsſaal des Landgerichtes Freiburg über eine Reihe von Straftaten ab, unter denen zunächſt ein Fall des Landesverrats zur Erledigung kam. Wegen fortgeſetzten Verbrechens des Landesverrates wurde der Angeklagte Fritz Hurſt, der ohne feſten Wohnſitz iſt, zu lebenslänglichem Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Der Angeklagte Heinrich Schödler aus Wettingen (Schweiz), Schweizer Staatsbürger, erhielt vier Jahre Zuchk⸗ haus wegen Ausſpähung, die Angeklagte Martha Ruſtl ein Jahr drei Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrver⸗ luſt wegen Beihilfe zum Landesverrat, der Angeklagte Wil⸗ helm Gaiſer aus Weil a. Rh. wegen Unterhaltung landes⸗ verräteriſcher Beziehungen unter Einrechnung einer früher erlittenen Strafe ein Jahr acht Monate Zuchthaus. Drei weitere Angeklagte wurden freigeſprochen. Jahreszuchtſchau Deutſcher Schäferhunde in Mannheim⸗Neckarau. Schäferhundetreffen wird nicht nur den t Beſitzer ſondern darüber hinaus auch dem Tierfreund ein intereſſanter Einblick auf dem Gebiet des Dienſthundeweſens bieten. Dem Zuſchauer werden ſich die beſten Vertreter der Schäſerhunderaſſe vorſtellen. Der Ausſtellung wurde es nicht leicht gemacht, in dem Beſtreben⸗ dem Publikum nur das vollendeſte zeigen zu können. Glaubte man doch, durch die zwangsläufige Vor⸗ verlegung von 14 Tagen, daß viele Ausſteller nicht kom⸗ men würden, ſo zeigt uns ein kurzer Ueberblick auf die Meldeziffer, ein hervorragendes Ergebnis, das ſelbſt alle Erwartungen übertroffen hat.— Wie uns noch mitgeteilt wird, iſt folgende Tageseinteilung im Programm vor⸗ geſehen: 810 Uhr Einlieferung der Hunde, 1.30 Uhr Beginn des Richtens in 6 Klaſſen. Ab 15 Uhr beginnen die Ausſcheidungskämpfe, u. a. der Zuchtgruppenwettſtreit. Beſondere Anziehungskraft dürfte die Prämierung des ſchönſten Hundes der Ausſtellung, des ſchönſten Mann⸗ heimer Hundes, wie auch der des Kreiſes Groß⸗Mannheim im RD H. ſein. Auch ſind die Eintrittspreiſe ſo gering, daß es jedem Volksgenoſſen ermöglicht werden ſoll, ſich dieſe ſehenswerte Ausſtellung anzuſehen. Der Turnplatz Jahn iſt mit der Straßenbahnlinie 16 direkt zu erreichen. Dieſes Züchter und — Handwerkliche Ausbildung beim Heer. Soldaten, die vor ihrem Eintritt in das Heer ein Handwerk erlernt haben und weder die Abſchlußprüfung 1 der Heeresfachſchule für Gewerbe und Technik noch die für Verwaltung und Wirt⸗ ſchaft ablegen wollen, können— wie der Reichskriegsminiſter beſtimmt— während ihres 12. Dienſtjahres auf eine Her res⸗ handwerkerſchule kommandiert werden, um in ihrem Hand⸗ werk weiter ausgebildet zu werden und um die Geſellen⸗ prüfung oder die Meiſterprüfung abzulegen. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Schiff ahoi bei den 98er Turnern. „So'ne Seefahrt die iſt luſtig So'ne Seefahrt die iſt ſchön!“ iſt das Motto der diesjährigen Maskenveranſtaltungen am Samstag, den 22. und Dienstag, den 25. Februar, in der Turnhalle der 98er. Wer möchte nicht auch mal ſo eine Seefahrt mitmachen, zumal das Schiff feſtlich geſchmückt und beleuchtet iſt. Der geringe Fahrpreis be⸗ trägt nur 80 Pfg. Eigentlich hätten wir dieſe Fahrt ſchon früher ausſchreiben ſollen, das war uns leider nicht möglich, da das Schiffahrtskommitee über die Führung der Schiffsreſtauration nicht ſchlüſſig werden konnte. Wie es ſcheint, hat man ſich jetzt für einen jungen wohlpropor⸗ tionierten Ausländer geeinigt, der nun die ganze Zir⸗ kulation in die Hand nehmen will. a So will er die ganze Reling eigens dazu anlegen um den hier und weit über die Grenzen hinaus be⸗ kannten Langſtrecken„ſ“äufern Gelegenheit zu geben, ſich für die Olympiade vorzubereiten oder ihr Können unter Beweis zu ſtellen. 5 Das Zwiſchendeck mit ſeinen Schlafkabinen iſt lediglich nur ſolchen Gäſten zugelaſſen, die ſich an der Austragung des Wanderpreiſes im Schlafen beteiligen wollen; für die nötigen einſchlägigen Mittel iſt reichlich Rechnung getragen, jedoch ſoll denjenigen verraten werden, die glauben, die ganze Nacht dortſelbſt verbringen zu können, daß dieſe Subſtanzen jede halbe Stunde erneuert werden müſſen, dad ſie ſonſt ihre Wirkſamkeit verlieren. Herr⸗ ſchaften, die ihren Kaffee in der Thermosflaſche mit⸗ bringen, iſt der Zutritt unterſagt. Auch iſt man dem Wunſche eines hieſigen Sport⸗ vereins nachgekommen. an einer gewiſſen Inſel anzulegen um dortſelbſt einen Kranz niederzulegen, weil er anläßlich eines Zwiſchenfalles, bei dem er fluchtartig die Inſel verlaſſen mußte, drei Mann auf der Strecke ließ. Den Sportanglern iſt Gelegenheit gegeben das Fiſchſtechen zu betreiben. Es wird hierbei ihre Geduld nicht auf ſo harte Probe geſtellt wie daheim; das mit⸗ nehmen eines guten Fernglaſes iſt jedoch zu empfehlen um unnötiges harpunieren von treibenden Baumſtämmen zu vermeiden. Da das Schiff die ganze Faſchingszeit Unterwegs iſt, finden ſelbſtoerſtänd ich auch Maskenbälle an Deck ſtatt, bei dem die ſchönſten und ſtimmungs⸗ vollſten prämiiert werden Darum auf in die Turnhalle! Die Waldgenoſſenſchaft verſteigert. Der jüngſte Heidelberger Stadtteil, der Grenzhof, eine Eigentümlichleit aufzuweiſen, die von kuctur⸗ heimatgeſchichtlicher Bedeutung iſt. Als im Laufe des letzten Jahrhunderts die in Erbpacht bewirtſchaf⸗ teten Güter dieſes zwiſchen Friedrichsfeld, Plankſtadt und Wieblingen gelegenen etwa hundert Einwohner zählenden Gemeinweſens durch Zahlung der zwanzig⸗ fachen Jahrespacht abgelöſt und von den Bauern als Eigentum erworben wurden, blieb der verhältnismäßig umfangreiche Wald Gemeindebeſitz, indem ihn die Bauern gemeinschaftlich kauften. Es entſtand die Grenzhöſer Wald⸗ genoſſenſchaft. Nach den Statuten wird der fährliche Ertrag entſprechend den Anteiſen an die Mitglieder ver⸗ teilt jedoch darf kein Genoſſe ſein Anrecht an nicht verwandte Zuziehende veräußern, ſodaß heute nicht alle auf dem Grenzhof wohnende Familien ein Recht am Holz⸗ erlös haben. Da jedoch die Vererbung an Kinder und ſonſtige Erbberechtigte geſtattet iſt, ſo hat ſich durch fort⸗ währende Erbteilung die Zahl der Anteile von 13 auf 2496 erhöht. Bei der Verteilung des Walderträg niſſes muß alſo ein 2496ſtel der Berechtigung zugrunde gelegt werden. 5 5 a Einmal trat ein außerordentlicher Fall ein, als in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein Mitglied der Waldgenoſſenſchaft ſein Hab und Gut beim Rouselte in Baden⸗Baden verſpielt hatte. Um die Gläubiger zu befriedigen, nahmen die Waldgenoſſen eine gemeinſame Hypothek auf einen Teil des 80 Hektar großen Waldes auf, und zwar im Werte des dem unglücklichen Spieler zuſtehenden Anteils. Nach dem Konkurs führte man auf dem belaſteten Waldteil einen Kahlhieb durch, um die Hypothek wieder zu löſchen. Da zur Wiederaufforſtung kein Geld vorhanden war wurde das abgeholzte Ge⸗ lände in Streifen von je 44 Ar aufgeteilt und den Ge⸗ noſſen je nach Anteil als Privateigentum zugewieſen. Der merkwürdige Kiefernwald, der zwiſchen Frie drichs⸗ feld und Plankſtadt ſiegt, unterſteht der Aufſicht des Heidelberger Forſtamts. Zu der geſtern ſtattge undenen Holzverſteigerung hatten ſich, wie das von alters her der Fall iſt, Liebhaber pon Seckenheim, Friedrichsfeld, Nek⸗ karau Rheinau, Plankſtadt und Edingen eingefunden. hat und — Beratungsſtellen bei Verdunkelungsübungen. Wie das Präſidium des Reichsluftſchutzbundes mitteilt, hat es ſich als zweckmäßig erwieſen, zur Vorbereitung von Verdunkelu Übungen in jeder Reviergruppe, in Einzelfällen auch in Unter⸗ gruppen, eine beſondere Beratungsſtelle für die 2 0 einzurichten. Die Beratung ſich auf einfachſten und bil über die Anbringu gs⸗ 8 zu ex 1 Sonderzug zu den Olympiſchen Winterſpielen. Zu den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗ Partenkirchen verkehrt am 15. Februar 1936 ein billiger Sonderzug 2. und 3. Klaſſe von Saarbrücken Hbf. nach München Hbf. Saarbrücken ab 7.21, St. Ingbert 7.35 Homburg 7.55, Landſtuhl 8.15, Kaiſerslautern 8.40, Neuſtadt(Haardt) 9.14, Schifferſtadt 9.30, Ludwigshafen(Rhein) 9.53, Mannheim 10.02, Heidelberg 10.25, Bruchſal 11, München Hbf. an 16.45 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt in der Nacht vom 17. auf 18. Februar, München Hbf. ab 20.53 Uhr. Nähere Auskunft über Fahrpreiſe, Unterkunft, Reiſeprogramm uſw. erteilen die Bahnhöfe. — Olympiafahnen. Es beſteht vielfach die irrige An⸗ ſicht, daß das Zeigen der Olympiafahne(Flagge mit der Darſtellung der fünf olympiſchen Ringe auf weißem Grunde) verboten wäre. Das Organiſationskomitee für die 11. Olym⸗ piade 1936 gibt demgegenüber bekannt, daß keinerlei Bede gegen die Verwendung der Olympiafahne(Mindeſtgröß mal 100 Zentimeter) zur Ausſchi lng des Straßenbildes während der Olympiſchen Winterſpiele in Ge 9⸗Parten⸗ kirchen vom 6. bis 16. Februar und der Olympiſchen Som⸗ merſpiele vom 1. bis 16. Auguſt 1936 beſtehen. Es iſt im Gegenteil nur zu begrüßen, daß die beiden Orte in Deutſch⸗ land, in denen die olympiſchen Veranſtaltungen zum Austrag kommen, aber auch alle anderen deutſchen Städte, in denen während dieſer für die Sportleute der Welt ſo wichtigen Tage Tauſende von in⸗ und ausländiſchen Beſucher weilen werden, ein feſtliches Gepräge tragen und beſonders auch das Zeigen der Olympiafahne auf die Wichtigkeit des großen ſportlichen Ereigniſſes hinweiſen. es hältnis zu verſtehen, in dem unſere Vorfahren zu dieſem ihrem größten Feinde im Tierreich ſtanden. Sie befanden ſich im ewigen Kriege gegen ihn, aber ſie erkannten ſeine draufgängeriſ ſtande entwickelt, während ſie andererſeits Verachtung für ihn Hoch hegten, wenn er ſich feige erwies. Sie beobachteten ihn, wie kleinen er ſeine jägerlichen Finten anwandte, und prägten darnach bei, die das Wort vom„Wolf im Schafspelz“. Sie mißtrauten ihm In allen 2 immer:„Der Wolf ändert das Haar und bleibt, wie er war.“ Morgen bis Obgleich ſie wußten, wie erbarmungslos er ihr Vieh würgte, Beſte 8 ihre Pferde riß, die Schafe wegſchleppte, ſelbſt ihre Kinder nicht ſchonte und ſogar Erwachſene angriff, wenn er in der Mehrzahl war, ſo war er ihnen doch in einer Weiſe ver⸗ traut, nie etwas Schreckliches, ſie fürchteten ihn nicht. Denken biete her Berliner Ausſtellungshallen Zerkſtuben herrſcht lebhafter Betrieb vom fru zum ſpäten Abend, denn rechtzeitig muß Beſtellung abgeliefert werden. Dieſe Sto pfeier werder 2 3 loſen aber, die aus der Gemeinſchaft Ausgeſtoßenen Iſegrim im Volksglauben räter und Feiglinge, waren dem Wolfe 50 tee Seit etwa hundert Jahren kommt der Wolf in Deutſch⸗ Rechte gleichgeachtet. Man nannte ſie auch„ware“ de land nur noch ganz vereinzelt im äußerſten Oſtpreußen vor.„warg'“, d. h.„Würger“ und„Wolf“. Schrealiche Sage Aber noch im Jahre 1817 wurden allein in Preußen faſt gehen auch noch heute um bon dieſen„Ausgeſtoßenen, b 1100 Stück geſchoſſen. And all die Jahrzehnte und fte ami waren freudlos zu ſein, gehe ihre Nich hunderte vorher war Iſegrim bei uns etwa ſo verbreitet 115 i 93 8„ Volksglauben wie heutzutage der Fuchs oder noch ſtärker. Daher iſt es„ einheitlicher Begriff, eine einmalige Vorſtellung nicht weiter verwunderlich, wenn er in unſerem Volksglauben ſondern eine Vielfalt. eine ſo wichtige und vielfältige Rolle ſpielt, in unſeren Mär⸗ 8 chen, Fabeln und Sagen imm und immer wieder auftaucht Eröffnung der Aufomobilausſtellung im Kundfunk und im Sprichwort nicht ſeltener vorkommt, als andere, heute Berlin 14 Febr Der deute io noch bei uns verbreitete Piere. Berlin, 14. Febr. Der deutſche Rundfunk überträgt an .„%. Samstag, den 15. Februar, von 10,45 bis etwa 12 Uh Es fällt uns Heutigen, die wir die Tiere in„nützliche“ über deutſchen Sender die Eröffnung der Interr 1 und„ſchädliche“ einzuteilen gewohnt ſind, ſchwer, das Ver⸗ nalen Automobil⸗ und Motor Ausſtell ing aug am Kaiſerdamm. 5 37 7 e 5 Am G irt N 7 2 fei ſche Wildheit an, die er im hungrigen Zu⸗ Am Geburtsort der WH W⸗Stopfeier im Odenwald und ih g die Heimgewerbler rhilfswerk fertigzuſtell — zuſammen mit den Speckbrettchen, die im Bernauer Ge geſtellt werden, am 15. und 16. Februar bei einer großen Straßenſammlung für das WHW verkauft Werden. wir doch an das Märchen vom Rotkäppchen! An das vom Die Schwarzwälder Holzwarenherſteller kämpfen ſchwz „Wolf und den ſieben Geißlein“ und ſo weiterl Er nimmt um ihre Eriſtenz und gerade ſie gilt es in ihrem Kam da menſchliche Eigenſchaften an, ſpricht mit Kindern und zu unterſtügen. Ihr ganzer Auslandsabſatz iſt zuſamme⸗ Menſchen. And wird ſogar mehrmals vom Fuchs überliſtet gebrochen. Sie ſind daher auf die Hilfe der eigenen Voltz in ſeiner gutmütigen Dummheit. e mehr denn je angewieſen. Und daher geht m „Wer von uns wollte heute den Namen ſeines grimmigſten 8 en nen 85 0 5. Feindes tragen? Aber unſere Vorfahren nannten ſich oft nach Anterſtützt Eure Schwarzwälder Holzwarenherfteller ung dem Wolfe:„uf“,„Wolf“, Zuſammenſetzungen auch wie kauft am 15. und 16. Februar ihre Speckbrettchen und Wolfgang, Wolfhart. Eailolf. Wolfram uw.— Die Kried⸗ Stopfeier! Turnerbund„Jahn“, e. V., Mhin.-Serkenheim Motto hinein, hinein“ denn es muß was wunderbares sein. ASamstag, 15. Febr., abends 81¹ Uhr beginnend im„Kaiserhof“ Wa Mak unter der Devise: ulm weißen Rössl am Wolfgangsee“ Mitwirkende: 1. Bayr. Ländlerkapelle, Balletęruppen und sonstige Ueberraschungen. Entzückende Saaldekorationen, Likörstube, ö Gartenlauben usw, Stimmuns und Humor. Versäume niemand dieses einzigartige Faschingserlebnis bei den Turnerbündlern. Es ist erwünscht, daß alles kostümiert erscheint. Die närrische Theaterdirektion. Prämilerung. Eintritt 80 Pig, ff llalun am lilaclieu- Ende? Bürger, Bauere und Soldate, Arbeiter der Stirn und Faust, Ihr seid alle eingelade, In de„Ochse“, dort werd g'haust. Jedes Alter werd gebete Am Samstag Owed azutrete. Un am Schluß werd abgezählt, Stimmung Wehe, wann dann ona fehlt. Humor! Für Speis und Trank ist bestens gesorgt! Seschwistfer Neudeck „Zum Ochsen“. Achtung! Achtung! 5 Sonntag Abend ab 811 Ahr — großer Muslien Ball im„Deutſchen Hof“. Es ladet freundlichſt ein Der närriſche Nat. Gammel⸗Anzeiger i Hur für Mitalieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Einſpänner⸗Bordwagen zu verkaufen. Auskunft im Lager. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Neckar- Bote- Druckerei Danksagung. Für die so überaus zahlreiche Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen und die vielen Kranz und Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine trostreichen Worte und der Kamerad- schaft ehemaliger Soldaten für die Kranznieder- legung. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen? Frau Magdalena Maas Wtw. Mannheim-Seckenheim, 13. Febr. 1936. Hulle friſch vom Röſter in aromatiſch⸗ kräftigen Miſchungen empfiehlt Jak. Würthwein Mäh. maschinen aller Syſteme werden repariert. Räheres Zürn, „Bad. Hof“. Berüeksichtigt Unsere Inserenten! im großen Saale des Bahnhofhotels. n — 4 N 5 8 5 85 ⁰ F 5 (D 5 J 2 2 0 O. Samstag, den 15. Februar, abends 8 Uhr beginnend —— N NMasken-Prämiierung/ Fröhliches Treiben/ Ueberraschungen. 1 Eintritt: Eine Reichsmark. — 1— Ü-Üͤ—ðV.— 25 En A eee eee ee BFB . ðVZaLv v der neueste Ufa- Film ab heute bis Sonntag. In der Hauptrolle Willy Birgel vom Mannheimer Nationaltheater. 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Amerika und Olympia „Deutſchland iſt das friedliebendſte, unmilitäriſchſte, gaſt⸗ freſeſte und kolerankeſte Land Europas.“ Newyork, 13. Februar. Die Amerikaner als die Ausrichter der letzten Olympt⸗ ſchen Spiele in Lake Placid und Los Angeles ſehen mit beſonders kritiſchen Augen, was nun Deutſchland bei den 4. Olympiſchen Winterſpielen noch beſſer gemacht haben könnte. Die Berichterſtattung über die Olympiſchen Spiele in Garmiſch⸗Partenkirchen iſt im allgemeinen als ſachlich und gerecht zu bezeichnen. Die von Deutſchland gemachten An⸗ ſtrengungen, die Spiele zu einem wirklichen olympiſchen Sporkfeſt zu geſtalten werden ebenſo wie die hervorragende Organiſation und die Bemühungen anerkannt, allen Be⸗ ſuchern, Offiziellen und Schlachtenbummlern, den Aufent⸗ halt in dem ob ſeiner paradieſiſchen Schönheit berühmten Garmiſch⸗Partenkirchen ſo angenehm wie möglich zu ma⸗ chen. Die„Newyork Times“ berichten täglich außerordent⸗ lich ausführlich über die ſportlichen Ereigniſſe der Winter⸗ ſpiele auf der erſten Seite, während die Hearſt⸗Preſſe nur vereinzelt ihre Kabel aus Garmiſch auf der erſten Seite aufmacht und ſie in den Sportteil verweiſt. Der Grund hierfür iſt darin zu ſuchen, daß das bisherige Abſchneiden der As A⸗Mannſchaft, vor allem aber das Unvermögen der Eisläufer und Bob⸗ fahrer, olympiſche Ehren zu erringen, allgemein ent⸗ käuſcht hat. Man hat gerade in dieſen Wettbewerben von den Vertretern des Sternenbanners mehr erwartet. Die Leſerſchaft ſcheint in dieſer Beziehung beſonders emp⸗ findlich zu ſein, und das iſt ſicherlich ein Grund dafür, daß die in Garmiſch anweſenden Vertreter der amerikaniſchen Preſſe mit peinlichſter Genauigkeit jede, auch die kleinſte amerikafreundliche Gunſtbezeugung der Zu⸗ ſchauer regiſtrieren. Findet ein Vertreter Amerikas durch ſein Auftreten oder durch ſein ſportliches Verhalten die Zu⸗ ſtimmung der Beſucher, ſo darf man ſicher ſein, daß dieſe Tatſache gekabelt wird. Die führenden Blätter heben mit Befriedigung hervor, daß nirgendwo Anzeichen eines Raſ⸗ 5 zu beobachten ſeien, und es wird betont, aß Deukſchland auch in dieſer Beziehung ſeine Verſpre⸗ chungen vollinhaltlich eingehalten habe. Einen beſonders nachhaltigen Eindruck haben die Kameraden des Arbeitsdienſtes auf die amerikaniſchen Be⸗ ſucher gemacht,„die anſtelle der Polizei und des Militärs den Ordnungsdienſt verſehen und dabef nicht einmal einen Dolch tragen“. Der Vertreter der„Newnork Times“, Bir⸗ chil, faßt ſeine Eindrücke in folgenden Worten zuſammen: „Es gibt keinen Zweifel, daß die Deutſchen ſich ihren Gäſten gegenüber glänzend benehmen Aber auch in ande⸗ rer Beziehung hat Deutſchland Wort gehalten: Dieſes Zuſammentreffen der Vertreter aller Länder wird für irgendwelche aktive Propaganda nicht aus⸗ genutzt, ja, es iſt nicht ein einziges Wort nakional⸗ ſozialiſtiſcher Propaganda vernommen worden. Als Hitler die Spiele eröffnete, hatte er eine beiſpiel⸗ loſe Gelegenheit, der Welt zu erzählen, was ihm beliebte. Er erklärte jedoch lediglich die Spiele für eröffnet. Das iſt in der Tat die denkbar wirkſamſte Har Es giot wahrſcheinlich keinen Beſuc er in armiſch⸗Partenkirchen, der nicht mit der Behauptung nach Hauſe gehen wird: Deutſchland iſt das friedliebendſte, unmilitäriſchſte, gaſt⸗ freieſte und koleranteſte Land Europas, und alle in Deutſch⸗ land anſäſſigen Auslandskorreſpondenten, die etwas an⸗ deres berichten, ſind Lügner.“ 9 „Tag der Winterolympiade⸗Briefmarke“ Zur Werbung für die 4. Olympiſchen Winterſpiele hat die Reichspoſt Briefmarken und Poſtkarten hergeſtellt. Auf den eigentlichen Markenwert wird ein Zuſchlag erho⸗ ben, der den Olympiſchen Spielen zugute kommt. Um dieſe hübſchen Erinnerungsmarken und Karten, die ſtark gefragt ind, auch der breiten Maſſe zugänglich zu machen, hat der Reichspoſtminiſter mit dem Vertrieb dieſer Wertzeichen den„Hilfsfonds für den deutſchen Sport“, den ſozialen Träger der Aufgabe des Deutſchen Reichsbundes für Lei⸗ besübungen, betraut. Der kommende Sonntag, der 16. Februar, wird im Zeichen der Olympiabrieſ⸗ marke ſtehen, denn in allen deutſchen Gauen werden Tau⸗ ſende von Sportlern und Sportlerinnen auf allen Straßen 1 Plätzen und in allen Lokalen die Marken zum Verkauf anbieten. Die Schlußfeier verlegt. Mit Rückſicht auf den Sonderſprunglauf, der als letz⸗ 15 blompiſcher ſkiſportlicher Wettbewerb am Sonntag jena agen wird und der ſich bei der ſtarken Beſetzung feier ich lange hinziehen wird, iſt der Beainn der Schluß ber am 16. Februar von 16,30 auf 17 Uhr hinausgeſcho⸗ ben worden. Milität⸗Ski⸗Patrouillenlauf Im Rahmen der 4. Olympiſchen Winterſpiele tragen die Vertreter der Wehrmacht von neun beteiligten Natio⸗ nen einen Wettkampf mit ihren beſten militäriſchen Ski⸗ Patrouillen aus. Jede Mannſchaft beſteht aus einem Offi⸗ zer als Führer und drei Mann. Vorgeſchrieben iſt Marſch⸗ güsrüſtung ohne Gepäck, jede Mannſchaft muß mit einem beſtimmten Abſtand geſchloſſen das Ziel paſſieren. An einem beſtimmten Punkt iſt eine Schießprüfung abzulegen, bei der durch Abſchießen von fünf Ballonen in etwa 150 eter Entfernung eine entſprechende Punktwertung vor⸗ genommen wird. Der militäriſche Wettkampf 92 8 am Freitag im Skiſtadion, wo ſich auch das Ziel befindet. „—* ͤ-f neu Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 13. Februar. ufuh⸗ den 21 Kälber, 10 Schweine, 150 Ferkel, 475 Läufer. 5 Ferkel bis ſechs Wochen 11 bis 16, über ſechs Wochen 16 bis 27, Läufer 27 bis 31. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Getreibegroßmarkt vom 13. Februar: Preiſe Anverändert. N. d . 2 E. 2 N 0 0 —— ch 0 VNN N W N Garmiſch⸗Parkenkirchen, 13. Februar. Der ſiebente Tag der 4. Olympiſchen Winterſpiele er⸗ hielt ſein Gepräge durch das unerwartete Eintreffen des Führers und Reichskanzlers, der nach dem Beſuch des Eishockeyſpiels England Ungarn im Eisſtadion kurz vor dem Beginn des Sprunglaufes auf der Kleinen Olympia⸗ ſchanze im Eisſtadion eintraf, um vom Balkon des Olym⸗ piahauſes aus dem ſpannenden Wettbewerb zu folgen. Die erſte Entſcheidung dieſes Tages fiel im 1500 Meter⸗Eislauf, und wieder waren die Norweger die Sie⸗ ger. Allerdings wurde Jvar Ballan grud, der erſte Doppelſieger der Vierten Winterſpiele, von ſeinem Lands⸗ mann Charles Mathiſen um eine Sekunde ge⸗ ſchlagen Mathiſen lief mit 2:19,2 Minuten eine neue olympiſche Beſtzeit heraus. Den dritten Platz ſicherte ſich der Finne Birger Vaſenius. Von den Deutſchen lie⸗ ferte Willi Sandtner ein großartiges Rennen ge⸗ gen den Finnen Blomquiſt. Er wurde zwar nach tapferer Gegenwehr auf dem letzten Teil der Strecke geſchlagen, holte aber mit 2:25,3 Minuten eine n eue deutſche Beſtzeit heraus. Heinz Sames, unſer zweiter Vertre⸗ ter bei dieſem Wettbewerb, ſchlug den einzigen auſtrali⸗ ſchen Teilnehmer Georg Kennedy mit etwa 40 Meter Vorſprung. Von den europäiſchen nichtſkandinaviſchen Na⸗ tionen ſchnitten die Oeſterreicher am beſten ab, die den fünften und ſechſten Platz belegten. Der Kombinations⸗Sprunglauf Während im Eisſtadion die Eishockeyſpieler die Schlä⸗ ger kreuzten und auf dem Rieſſerſee die Eisſchnelläufer ihre Runden zogen, wurde am Gudiberg auf der Kleinen Olympia⸗Schanze der Kombinations⸗Sprunglauf in An⸗ griff genommen. Als das Springen begann, umſäumten wohl gegen 20 000 Zuſchauer die Schanze. Aber ehe die Zuſchauer die Springer bei ihren kühnen Flügen durch die Luft bewundern konnten gab Meiſter Udet mit einem„Rhönſperber“ in 100 Meter Höhe eine Gratisvor⸗ ſtellung, die das ungeteilte Intereſſe der Verſammelten fand Seine Loopings mit dem Segelflugzeug waren groß⸗ artig und zum Dank ſpendete ihm die Menge regen Bei⸗ fall, Dann ſetzte ſtürmiſcher Jubel ein, als der Führer und Reichskanzler mit ſeiner Begleitung im Haus des Ski⸗Sta⸗ dions erſchien. Man ſah u. a. auch Miniſterpräſident Gö⸗ ring. 48 Teilnehmer aus 15 Nationen hatten ſich am Start eingefunden. Als erſter Springer ſauſte unſer Meiſter Willi Bogner in die Tiefe und ſtand in ſicherer Hal⸗ tung 45 Meter. Anſchließend landete der No weger Sperre Brodahl bei 40 Meter, dann ſetzte der Finne Valonen einen 52⸗Meter⸗Sprung in die Bahn Auch Lahr ⸗Tſchecho⸗ ſlowakef ſtand in guter Haltung 49 Meter, dann ſprang unſer Gumpold 45 Meter, während der Italiener Menardi nur 37.550 Mete erreichte und von Oeſterklöft⸗Norwegen mit 44 und Berauer⸗Tſchechoſlowakei mit 45 Meter überflü⸗ gelt wurde Der große Favorit,. Oddbjörn Hagen Nor⸗ wegen ging ganz auf Sicherheit und begnügte ſich mit 42 Meter. Aber ſpäter ging der an zweiter Stelle liegende Olaf Hoffsbakken⸗-Norwegen aufs Ganze Er landete bei 47 Meter, doch war ſeine Haltung ſchlecht Der erſte Sprin⸗ ger, der ſtürzte, wor der Italiener Vuerich, wenig ſpö⸗ ter konnte auch der Amerikaner P Satre ſeinen Syrung nicht ſtehen. Nach dem Amerikaner Torriſſen(45) und dem Polen Czech(46) kam als nächſter Deutſcher Toni Eis⸗ gruber, der ſich mit einem famoſen 51,50 Meter einige Plätze nach vorn choco Im zweiten Durchgang ließen ſich die drei führenden Norweger nicht mehr von der Spitze verdrängen. Sie ſprangen alle ſehr ſicher, zuerſt Brodahl 47 Meter, dann Hagen 46 Meter und dann Hoffsbakken auch nahe an die 46 Meter. Damit wa⸗ ren die drei Medaillen vergeben: Oddbjörn Hagen halte die goldene, Olaf Hoffsbakken die ſilberne und Sperre Brodahl die branzene Medaille. Der Tſcheche Simunek behaupkete den vierten Platz von Oeſter. klöft⸗Norwegen. Die Eishockeykämpfe England Gruppenſieger.— Ungarn geſchlagen. Trotz der frühen Morgenſtunde hatten ſich gegen 4000 Zuſchauer im Eisſtadion eingef„den, die dem Führer bei ſeinem, Erſcheinen ſtürmiſche Ovationen darbrachten. Das für den Sieg der Gruppe 1 entſcheidende Treffen zwi⸗ ſchen England und Ungarn wurde erwartungsgemäß von den Engländern gewonnen. Sie ſiegten mit 51(1:0, 321, 1:0), obwohl ſie nie ganz„aufdrehten“, was nach dem mörderiſchen Spiel gegen Deutſchland auch nicht weiter verwunderlich war. Nur im zweiten Abſchnitt wurde das Spiel etwas lebhafter und da ſtellten die Engländer auch ihren Sieg ſicher. Tſchechoflowakei— Heſterreich 2:1. Der zur Gruppe 2 zählende Eishockeykampf zwiſchen Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei ging ſo ziemlich unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit im Eisftadion vor ſich. Als der Führer die Tribüne berließ und zum Skiſtadion fuhr, folgten ihm die meiſten Zuſchauer. Die Tſchechen kamen zu einem knappen 2:1 Sieg, der ihnen die Teilnahme an der Schlußrunde ſichert, denn es iſt nicht anzunehmen, daß Schweden gegen Amerika gewinnt. Im erſten Ab⸗ ſchnitt war das Spiel ziemlich ausgeglichen. doch hatter die tſchechiſchen Angriffe mehr Gefährlichkeit. Im zweiten. Drittel fielen innerhalb von zwei Minuten drei Tore, die —————ů—ů—ů—ů—ß—ß—ðrð———2—ꝑ deutſche Spiel w' WW. e W 2 een 2 2 SA 2 22 = 2 . 2 2 22 —— 2. .— — 2 2 2 8 222 2 ——— 8 2 2— 55 2 2 . 3 TEE 3—— 5. 22 .., 2. das Spiel entſchieden. Der Reſt ſtand im Zeichen ſchar⸗ fer öſterreichiſcher Angriffe, die aber alle an der ſtarken Tſchechenabwehr ſcheiterten. Oritte Goldmedaille für Deutſchland Maxie Herber und Ernſt Baier gewinnen das Paarlaufen. Im überfüllten Eisſtadion fiel am Nachmittag die Enkſcheidung im Paarlaufen. Das deutſche Paar Maxie Herber und Ernſt Baier holle mit knappem Vorſprung die drikte Goldmedaille für Deutſchland. Den zweiten Platz beſeate das öſterreichiſche cchwiſterpaar Ilſe und Erik Pauſin. Ilſe iſt erſt 14, Erik 16 Jahre alt. An dritter Stelle endete das Weltmeiſter⸗ paar Emilia Rotter und Larſzlo Szellas. Der Eis⸗Paarlauf Kaum war die Mittagspauſe herum, als die Zuſchauer auch ſchno in Maſſen zum Olympiſchen Kunſt⸗Eisſtadion eilten, wo das Paarlaufen entſchieden wurde. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit erſchien auch hier der Führer mit ſeiner Begleikung, ſtürmiſch begrüßt von den zahlrei⸗ chen Zuſchauern. Auf der Ehrentribüne ſah man auch die Reichsminiſter Dr. Goebbels, Hermann Göring und Reichskriegsminiſter von Blomberg. Nachdem die Teilnehmer am Paarlaufen vor der Ehren⸗ tribüne Aufſtellung genommen und den Führer mit er⸗ hobener Rechten gegrüßt hatten, eröffneten Audrey Garland ⸗Fraſer Sweatman(Kanada) die Läufe. Sie führten ein anſprechendes Programm, allerdings ohne Schwierigkeiten, vor, das viele Hebefiguren enthielt, die nicht mehr gewertet werden. Die Lekten H. Schwarz⸗ Geſchels zeigten ſchöne Spiralen, ließen aber in der Körperhaltung zu wünſchen übrig. Sehr ſchwierig war das Programm des Ehepaares Cliff(England). Sie ver⸗ rieten typiſch engliſche Schule und zeigten alles, was ein internationales Programm verlangt. Das Programm der Belgier Contamine⸗Verdun war techniſch zu we⸗ nig durchgearbeitet. Dann liefen Maxie Herber ⸗Ernſt Baier, vom Beifall der Zuſchauer leider oft geſtört, was dem Lauf, der wundervoll nach einer eigens dafür komponier⸗ ten Muſik gelaufen wurde. nicht gerade nützte. Ihr Stil war ganz anders als der der bisherigen Paare, ſie verzichteten auf jede Effekthaſcherei. Ihr Programm war weit beſſer als vor wenigen Wochen in Berlin. Man konnte ganz deutlich erkennen, das nicht die Muſik den Lauf, ſondern das ausgezeichnete Können des deutſchen Meiſterpaares den Lauf beſtimmten. Die kluge Raumausnutzung, die geſchickte Verteilung der Fl⸗ guren, alles das par Beweis genug für die Beherrſcht⸗ heit des deutſchen Läuferpaares Wie ſpielend legten ſie die Figuren hin, von denen wohl nur der Fachmann eigentlich weiß, wie ſchwierig ſie in Wirklichkeit find. Lei⸗ der wurde die Vo führung, die alle Erwartung übertraf, durch einen Irrtum des Zeitnehmers zu früh abge⸗ läutet. Minutenlang dauerte der ſtürmiſche Beifall der Ju- ſchauer, die wohl fühlten. daß dieſes großartige Paar wohl kaum überkroffen werden konnte. Anſchließend lief das öſterreichiſche Paar Eleo⸗ nor Bäumel⸗ Fritz Wächter ein leichtes, gefälliges und flüſſiges Programm das wohl recht beſtechend wirkte, abe ſyortlich— der(änzeriſche Einſchlag, war recht groß — nicht allzu hoch bewertet wurde. Elegant und leichtflüſſig war das Programm des kanadiſchen Paares Louiſe Bertrom⸗St. Rebu en, das aber bei vielen Tanzſchritten zu wenig Tempo hakte. Recht gut hielten ſich auch die Nor⸗ weger Rand- BakkeſGiertſen-Chriſten Chriſtenſen, die gute Uebergänge zeigten aber in ihrer Auswahl beſchränkt wa⸗ ren. Mit echt magyariſchem Feuer liefen die Geſchwiſter von Szekrenyeſſi(Ungarn) Sie verſtanden es mei⸗ ſterhaft, den Nationalcharokter ihres Landes auf dem Eiſe wiederzugeben Ihnen folgte das ungariſche Welt⸗ meüſterpaar Emilia Ratter⸗Laſzlo Szellas. Recht an⸗ ſnrechend war das Programm des zweiten deutſchen Paares. Eva Prowitz Otto Weiß waren zunächſt etwas ne'yös wurden aber zuſehends beſſer und wurde etwas überraſchend gut bewerte! Der Meaner war zu Fark Kongda— Deuktſchland 6:2. Das letzte Zwiſchenrunden'piel der Gruppe 1 des Olym⸗ piſchen Eishockenturners führte Deutſchland mit dem fa⸗ voriſierten Kanoda zuſammen das nach ſeinem„Seiten⸗ ſprung“ gegen England alle Urſache hatte weitere der⸗ artige Scherze“ zu vermeiden Rein ſpieleriſch waren die Kanadier den Deutſchen klar überlegen, und das drückte ſich auch im Ergebnis aus Die deutſche Mannſchaft umter⸗ lag ehrenvoll ſie bal erreicht was ſie erreichen konnte. Trobdem darf geſgat werden das ſie in dieſem olymniſchen Turnie nicht gerade hom Glück begünſtigt war. In der Vorrunde und auch in der Zwiſchenrunde erhielt ſie die ſtärkſten Gegner. Vom erſte. Nugenblick an waren die Kanadier überle⸗ gen, ſie befanden ſich wieder in ausgezeichneter Form, während man den Deutſchen doch das ſchme ne Spiel vom Vortage anmerkte Die Begeiſterung der Maſſen war rie⸗ ſengroß, alle Symnoathien gebörten der deutſchen Mann⸗ ſchaft Leich“ und klüſſig ſtef das Spiel der Fe nadier, ſie weren im Anoriff ſibereden und mei gefäbrſſche Das de zin ſchwerfällig. Den e ſten Schuß erdings brachte Kögel an, der jedoch ergebnislos blieb. Angriff auf Angriff der Kanadier erfolgte. Das ſchnelle Spiel der Kanadier gab den Deutſchen einfach nicht die Möglichkeit, das zu tun, was allein richtig geweien wäre: alles auf eine Karte ſetzen. Dem kanadiſchen Sturm war aum beizukommen s R L. Die Frau und ihre Welt Der„freie Nachmittag“ der Hausfrau „Freier Nachmittag?“ ſo denkt manche Hausfrau wohl ver⸗ wundert,„ein freier Nachmittag für mich,— das gibt es doch gar nicht. Ja, meine Hausgehilfin, meine Häustochter, die haben ihren freien Nachmittag, der ihnen von rechtswegen zuſteht, aber für mich als Hausfrau gibt es doch ſo etwas nicht.“ Ja, und warum eigentlich nicht? Warum ſoll die Hausfrau, die den ganzen Betrieb des Haushalts leitet, die alles überſehen und einteilen muß, die für alles die Verantwortung hat, warum oll ſie eigentlich nicht auch einen freien Nachmittag nötig haben? Ganz gewiß braucht auch ſie ihn, ganz gewiß denkt ſo manche Haus⸗ frau, wenn ſie ihre Hilſe ſorglos und voll froher Pläne an ihrem freien Nachmittage fortgehen ſieht:„So gut möchte ichs auch mal haben..“ Und ſte kann es auch ſo haben, wenn ſie nur mit ein wenig Einteilung und Ueberlegung zu Werke geht, und... die Ihren einſichtsvoll genug ſind um zuzugeben, daß ſchließlich auch die Mutter mal ausſpannen muß. Es iſt fa nicht damit getan, daß die Mutter dann und wann einmal weggeht, daß ſie mal einen Vortrag, mal eine Bekannte oder ein Kino beſucht, nein, in der regelmäßigen Wieder⸗ kehr dieſes freien Wen liegt ja gerade das Weſentliche. Darin, daß die Hausfrau ſich ſchon die ganze Woche lang darauf freuen kann, daß ſie ſchon allerhand Pläne dafür machen kann, ſich allerhand Dinge vornehmen, die ſie gerne tun möchte und zu denen ihr der Tag mit ſeinen Pflichten niemals Zeit und Ruhe gibt. Sind in der Familie, wie es richtig und wünſchenswert iſt, mehrere Kinder, hat die Frau nur wenig oder gar keine Hilfe, dann iſt ja ihr Tag von früh bis zum Abend reichlich ausgefüllt. Der Mann kommt nach Hauſe und hat Feierabend, die Kinder machen ihre Schularbeiten und ſind fertig, nur die Hausfrau kennt dies Gefühl des Freiſeins überhaupt nicht, nicht leinmal am Sonn⸗ tag. Wo ſoll ſie daun Monat für Monat und Jahr für Jahr die Friſche und Spannkraft hernehmen, um all jene Aufgaben zu er⸗ füllen, die heute— und mit Recht— an eine Hausfrau, Gattin und Mutter geſtellt werden? Nein, auch ſie braucht einen regel⸗ mäßig in jeder Woche wiederkehrenden freien Nachmittag, der ihr die Möglichkeit gibt, ſich zu erholen, um dann mit friſcher Spann⸗ kraft und mit neuer Freude an ihre großen Aufgaben herangehen zu können. Wie ſie das nun möglich macht? Ja, das iſt gar nicht ſo ſchwer, iſt nur eine Frage der Einteilung und des guten Willens von allen Seiten. ſt eine Hilfe vorhanden, ſo 5 das Ganze überhaupt keine Frage; ſonſt machen die größeren Kinder vor⸗ ſichtig und ordentlich den Abwaſch und räumen die Küche auf. Eine Ehre wird es ihnen ſein, dann einen hübſchen Kaffeetiſch für den Vater zu decken und auch das Abendbrot nett herzurichten, zu dem dann die Mutter vielleicht noch irgendetwas mitbringt. So iſt für! den Haushalt wohl geſorgt, denn gerade größere Kinder ſind mit Feuereifer dabei, auch einmal ſelbſtändig eine Arbeit zu leiſten und nach beſten Kräften die Mutter zu vertreten. Ja, und nun hat die Hausfrau ihren freien Nachmittag, was tut ſie nun damit? Zuerſt einmal zieht ſie ſich irgendetwas hüh⸗ 55 an, in dem ſie ſich wohl und behaglich fühlt, dann macht ſie kangſam die Tür hinter ſich zu, geht langſam die Treppe hin⸗ unter, ſie hat ja Zeit, einmal richtig Zeit für ſich ſelbſt. Vielleicht eht ſie nun in ein Muſeum, in eine Ausſtellung, vielleicht auch f t ſie ſtill irgendwo und trinkt eine Taſſe Kaffee und ſieht die Menſchen an. Vielleicht geht ſie auch einmal in aller Ruhe in den Park oder ein wenig ſpazieren oder beſucht einen Menſchen, den ſte wirklich gern hat. Vielleicht bummelt ſie auch nur ein wenig durch die Straßen und beſieht ſich die Schaufenſter, nicht die braven, nützlichen, ſondern die andern mit ſo manchen hübſchen, nicht durchaus notwendigen Dingen. Vielleicht geht ſie auch in den Zoo oder ſie betrachtet die mancherlei merkwürdigen Pflanzen im Botaniſchen Garten. Vielleicht.., wenn die Ihren vernünftig und difztpliniert ſind,— ſitzt ſie auch in ihrem Zimmer ganz till mit einer Handarbeit oder mit einem Buch oder mit alten riefen oder Photos. Es gibt 1 55 viele, viele„Vielleichts“, die einer Frau ein paar Stunden der Erholung ſchenken können. Eins aber mache ſie ſich zur Regel: Niemals denken:„Ach, wenn ich ſchon mal fort bin, dann kann ich noch dies oder jenes mit er⸗ ledigen oder beſorgen.“ Da iſt ſchon wieder der Gedanke an Arbeit und Pflichten, und der ſoll ganz fort ſein in dieſen wenigen ſchönen Nachmittagsſtunden. Und kehrt die Hausfrau dann 1 Wieviel gibt es zu erzühlen, wieviel zu berichten, wie freuen ſich alle an der aus⸗ eruhten und erholten Hausfrau und Mutter, die nicht durch ihre Arbeit im Hauſe welt⸗ und lebensfremd wird, ſondern die immer wieder aufs neue die Dinge da draußen mit eigenen Augen an⸗ fleht und beurteilt. Ilse H. Riem ee i Haͤusliche Vorratswirtſchaft ein enkſcheidender Faktor in der Erzeugungsſchlacht. „Wohnungsbau iſt der ſteingewordene Zeitcharakter“, jagt Paul Danzer im„Völkiſchen Willen“ vom 21. Novem⸗ ber 1935 und bezieht dieſe Bemerkung auf die Zunahme von Klein- und Kleinſtwohnungen, die geeignet ſind, einer geſun⸗ den Bevölkerungspolitik im Wege zu ſtehen. Aber nicht nur für die Bevölkerungspolitik iſt dieſer Satz wichtig, ſondern auch für unſere volkswirtſchaftlichen Aufgaben. Dies geht aus der Rede des Reichsminiſters Darrs auf der Schulungs⸗ tagung der Gaufrauenſchaftsleiterinnen und der Frauen des Reichsnährſtandes hervor. Der Reichsminiſter weiſt auf die⸗ ſer Sitzung darauf hin, von welch ungeheurer Bedeutung für die Erzeugungsſchlacht die tatkräftige und ſinnvolle Mitarbeit der Frau iſt. Nicht nur, daß ſie ihre Einkäufe danach richtet, was wirklich der deutſche Boden an Lebensmitteln hergibt und zu welchen Jahreszeiten er das tut, ſondern er befür⸗ wortet auch ausdrücklich die Vorratswirtſchaft als entſchei⸗ denden Faktor in der Erzeugungsſchlacht. Bei allen Verſuchen, eine vernünftige Vorrats⸗ wirtſchaft einzuführen, ſtößt man allzuoft auf den Wi⸗ derſpruch, daß die Bauverhältniſſe ſo ſind, daß Vorräte ſich weder in noch außerhalb der Wohnung halten laſſen. Das 11 8 aber, die Vorratswirtſchaft ausſchließen. An dieſe Tat⸗ ache knüpft der Reichsminiſter eine Ermahnung an die Bau⸗ meiſter und Architekten, beim Neubau von Wohnungen die⸗ ſer Aufgabe zu gedenken und für ausreichendes Nebengelaß zu ſorgen, das einer häuslichen Vorratswirtſchaft die not⸗ wendigen Vorausſetzungen ſchafft. Noch vor 50 Jahren war es ſelbſtverſtändlich, daß jede Hausfrau, die etwas auf ſich 1 nicht von der Hand in den Mund lebte, ſondern im Laufe des Jahres Kammer und Keller mit den wichtigſten Vorräten anfüllte. Wir hören den erſtaunten Ausruf der Hausfrauen in den letzten Wochen, warum es wohl keine Eier gibt. So weit hat ſich die Kenntnis der Hausfrau von den Gegebenheiten der Landwirtſchaft entfernt, daß es ihr nicht bekannt zu ſein ſcheint, daß zu dieſer Jahreszeit tat⸗ ſächlich gar keine Eier da ſein können. Hätte ſie nun recht⸗ zeitig zu einer Zeit, wo es maſſenhaft Eier gibt, ſich ge⸗ nügend damit eingedeckt, was gerade bei Eiern ſo beſonders einfach iſt, ſo würde ihr die Icheinbare Eierknappheit gar keine Schwierigkeiten bereitet haben. 8 ſo einfache Tat⸗ lache läßt ſich aber auch auf viele andere tragen. ebensmittel Über⸗ Gerade zum Winterausgang werden die Vorräte, die im Sommer geſammelt worden find, ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen, ſo daß ſich augenblicklich ziemlich ſchnell Einmach⸗ und Marmeladengläſer leeren. Die Hausfrau unterſtützt die Beſtrebungen des Reichsnährſtandes, wenn ſie dieſe Zeit be⸗ nutzt, die Gläſer mit Zucker zu füllen und ſich ſo eine Zucker⸗ ſparkaſſe anzulegen, wie ſie auch auf der Ausſtellung„Grüne Woche“ empfohlen und gezeigt wurde. Kommt dann das erſte Obſt, ſo fängt ſie bereits an, ſich mit Vorräten neu ein⸗ zudecken. Auch da, wo der Raum begrenzt iſt und keine Vor⸗ ratskammer in der Wohnung vorgeſehen iſt, gibt es man⸗ chen Ausweg, und es iſt an der Zeit, daß ſich die Hausfrau nach Möglichkeiten umſieht, wie ſie den Forderungen nach einer vernünftigen Vorratswirtſchaft gerecht zu werden ver⸗ mag. Charlotte de Boor⸗ Friedrich. Berufe für unſere Töchter Von Gertrud Reinſch Die Eltern der zu Oſtern 1936 ſchulentlaſſenen jungen Mädchen ſind vielfach in Sorge um einen geeigneten Beruf. Verſchiedenes muß dabei beachtet werden. Vor allem darf die Frauenarbeits⸗ dienſtpflicht nicht außer acht gelaſſen werden. Sie iſt zunächſt noch freiwillig, wird aber im Jahre 1936 Pflicht. Wenn eine Tochter jetzt bereits in eine Lehre kommt, alſo einen Beruf ergreift, wird ſie dann wieder herausgeriſſen, um ihrer Dienſtpflicht zu genügen. So iſt es beſſer, ſie leiſtet dieſe zunächſt freiwillig ſofort nach der Schulentlaſſung ab. Anders iſt es nun mit der Frage, welchen Beruf diejenigen Mädchen ergreifen, die bereits ihrer Dienſtpflicht genügt haben. Neigungen und Eignung ſpielen eine wichtige Rolle. Berufs⸗ beratungsſtellen und Arbeitsämter ſtehen ihnen mit Rat hilfreich zur Verfügung. Welche Berufe kommen nun als ausſichtsreich in Betracht? Sämtliche hauswirlſchaftlichen Berufe haben eine große„Aufnahmefähigkeit“ für den Nachwuchs. An erſter Stelle ſtehen Tätigkeiten als Haushaltsgehilfin, Haustochter oder Diäkköchin. Mädchen, die dieſe Berufe ergreifen wollen, müſſen klug, begabt und organiſatoriſch veranlagt ſein. Es iſt keineswegs geſagt, daß ſie durchaus im Haushalt kätig ſein müſſen, ſondern vielfach weiſen Krankenhäuſer, Sanatorien oder Kinderheime ſolche Stellen auf. Die neueingerichteten S A- Ss und HJ⸗Heime haben außerdem einen ſteten Bedarf an geeigneten Kräften. Die Vorbedingungen ſind: einjährige Tätig⸗ keit im Privathaushalt; ein Jahr Lehrzeit in einem Küchenbetrieb größeren Umfanges mehrjährige theoretiſche Ausbildung. Nähere Einzelheiten ſind durch das Peſtalozzi⸗Fröbel⸗Haus in Berlin zu erfahren. Ein weites Betätigungsfeld bietet ſich den jungen Mädchen in der Landwirtſchaft. Hier ſind es die Stellungen als Gärtnerinnen, Gartenbaulehrerinnen, Sied⸗ lbungsberaterinnen, welche Bedarf an neuen Kräften haben. Solche Mädchen müſſen aus dem Frauen⸗Arbeftsdienſt her⸗ borgehen. Sie haben die Aufgabe, Städterinnen auf Landarbeit umzuſchulen, ſowie Jung⸗ und Neuſiedlern beratend zu helfen. Die Ausbildung erfolgt in beſonderen Arbeitsdienſtheimen, in denen jeweils 10 bis 20 junge Mädchen ausgeblrbet werben Außendienſt zu leiſten und den Siedlern e Hilfe zu leiſten. Mit der Einführung einer deutſchen Mode hat ſich der Beruf der Modemelſterin herausgebildet Die Mode⸗ ſchulen haben gleichzeitig eine neue Aufgabe nationaler Art erhalten. Die Modemeiſterin muß Einfälle haben und Phantaſie beſitzen; ſie muß über ein klares Empfinden für die deutſche Mode verfügen. Die Ausbildung erfolgt an der Deutſchen Meiſterſchule für Mode in München. Die Schülerinnen erhalten nach beſtandener Prüfung ein Diplom mit dem Recht der Titelführung„dipl mod.“ oder Diplom⸗Modiſtin. Die Handwerks⸗ tammer erteilt gleichzeinig das Meiſterdwliom In der Schule wird das Modehandwerk ausgiebig gelehrt, außerdem in kulturellen d haben in Haushalts⸗ und Einfach, aber nett angezogen e 8 6 ——— 3 — Zeichnung:&. de Lorme J. Elegantes Nachmittagskleid aus ſchwarzem Jerſey; ſehr apart die kelcharlige Halsumrahmung und die gezogene Rockpartie. 2. Weſtenartiges Jäckchen in derber Stricktechnfk, einer Offiziersbluſe nmachgenhmk. a 8. Braun⸗beige meljerts Jerſehtleid, kaſackartig modelliert. den Müſſen gibt man abwechſelnd einen Tefl zu der zuerst her e und verrührt gründlich. Dieſer Kuchenteig wit Fragen, Kunſtgeſchichte, Zeichnen, ſowie in Sprachen und Wi 1 Unterricht erteilt. Schließlich wird auch in Philoſophie unterrichtet, um 9. Schülerinnen auf eine allgemeine überdurchſchnittliche Pulte bildung zu bringen. 5 Eine ganze Reihe anderer Berufsgruppen laſſen ſich „geiſtige Berufe“ zuſammenfaſſen, zu denen jedoch das Abithri unerläßlich iſt, ſowie für die höheren Stufen die Zulaſſun beſcheinigung zum Beſuch der Hochſchule. Dazu gehört der 8 der Frauenärztin, der Journaliſtin und Schilf lelterin Doch wird an dieſe Berufe eine außerordentlich hoh Anforderung geſtellt und es gehört eine entſprechende Beg ſchon dazu, ſie voll auszufüllen. Anders iſt es in dieſer Hin mit der Jugendbetreuung, als noch einzige Möglich eines empfehlenswerten alkademiſchen Berufes für d Fra. 8 Günſtiger ſind die Verhältuiſſe in den ſozialen Berufen. Fi bietet ſich wieder ein weiteres Betätigungsfeld. Die Wohl, fahrtspflege ſteht im Vordergrund. Die Soz ig! beamtin hat ein dankbares Arbeitsgebiet und Entwicklhl möglichkeiten im Dritten Reiche zu erwarten. Die Sozialbe iſt Kämpferin. Sie muß unterſcheiden können, ob es Lebensti zu unterſtützen gilt, oder Lebensuntüchtiges. Sie muß daher den 9 5 des Blutes, der Vererbung, der Raſſe vertraut Auch in der kommunalen Fürſorgetätigkeit bieten ſich viele 9 ſichten, ebenſo als Krankenpflegerin, bzw.„Braune Schweſter“ ſich weſentlich von den bisherigen Schweſtervereinigungen ſcheidet und vor allem weltanſchaulich— nicht religibs⸗konfef — nationalſozialiſtiſch eingeſtellt ſein muß. Bienenhonig iſt flüſſiger Sonnenſchein Ein überaus wertvolles aber längſt noch nicht ene ge würdigtes Nahrungs⸗ und Heilmittel iſt der Bienen hong, wobei vorausgeſetzt iſt, daß er Naturerzeugnis iſt. Die Vielſeilſ keit der Nährwerte und Heileigenſchaften dieſes Produktes ſind i allgemeinen noch viel zu wen bekannt, obwohl der Honig ſchh 115 den älteſten Zeiten in der Medizin die ausgedehnteſte Verwen, ung fand. Die alten Aerzte betrachteten den Honig faſt als ein Univerſalmittel gegen äußere und innere Krankheiten. In Wr bindung mit aromatiſchen Würz⸗ und Arzneipflanzen heilte mn mit ihm die verſchiedenſten Krankheiten. Weit ausgebreitet wn auch die Honigverwendung in der Wundarzneikunde. Noch hell ſind uns Rezepte nach althiſtoriſchen Angaben bekannt. Nun wi mancher wiſßen wollen, durch welche Eigenſchaften der Honig unbegreifliche Wirkungen ausüben kann. Heute weiß man, Honig, grob 1 25 eine hochüberſättigte Trauben⸗ und Fruch. uckerlöſung 5 aß er außerdem in gewichtsmäßig unerhebliche Mengen eine Anzahl lebenswichtiger Mineralſtoffe. Pflanzen ſäute und ähnliches und endlich einige Enzyme enthält. Enzyme helfen bekanntlich verdauen, und zwar nicht nur Nahrungsmittel, ſonderg auch Krankheitskeime. Duftſtoffe regen den Stoffwechſel ah während die Pflanzenſäuren bei der Behandlung von Fieberkranten wirkſame Dienſte leiſten. Unter den Mineralſtoffen ſind einige, de geradezu das Leben mit bedingen(Kalk und Phosphorſäure), andert haben mehr zu einzelnen Geweben Beziehung(das Eiſen zum Bl die Kieſelſäure zum Bindegewebe). Darüber hinaus verleiht ſtarke Anteil der Kohlehydrate in Geſtalt des leichtverdaulich Fruchtzuckers dem Honig einen ganz beſonderen Nährwert. Die ih Fonig bis zu zehn Prozent feſtgeſtellten Dextrine beſitzen stare Linderungskraft bei Huſten und Kehlkopfreizungen. Man nimmt ihn dazu am beſten heiß gemacht, mehrere Male täglich einige Eß⸗ löffel Für die Blutbildung iſt der Mangan⸗ und Chlorgehalt des Honigs wertvoll, das Eiſen des Waldhonigs erweiſt günſtige Ein wirkung bel Blutarmut und Tuberkuloſe. Regelmäßig vor den Schlafengehen zwei Kaffeelöffel voll Honig genoſſen, iſt nahrha blutbildend, beruhigt nervöſe. Perſonen ungemein und bewirkt an genehmen Schlaf Ein Glas kaltes oder lauwarmes Honigwaſt vor dem Schlafengehen getrunken iſt ein harmloſes Schlafmitſeh das ber Leichtnervöſen niemals verſagt. Wer den Honig nich allein genießen will, eſſe ein Stückchen Weißbrot dazu oder krille ihn enkweder in Milch oder Malzkaffee verrührt; er hat dann die leiche Wirkung. Bei geringem Appetit ſollte man mehrmals an age Honigwaſſet trinfen, denn es regt die Magennerven an u verhindert allzu großen Kräfteverfall Honig iſt das Unive kräftigungsmittel für alle ſchwachen und alten Leute. Unſchät Dienſte löiſtet er auch den Kranken Honigwaſſer nährt und linder den Fieberdurſt Honig iſt oft die einzige Näſcheret, die im Kran bett, ohne Beſchwerde zu verurkachen, vertragen wird. A. G. Kurz und bündig: Brotkrumen im Hausputz Wer ahnt, welches einfaches Reinigungsgeheimnis in dek Brotkrume enthalten iſt? Zudem greift ſie Farben nicht im 1 ringſten an. Iſt zum Beiſpiel die Tapete im Laufe der gel ſchmutzig geworden wird ſie mit Brotkrumen abgerleben. Di alten Muſter leben wieder auf und ein Neutapezieren kann unler Umſtänden dadurch hinausgeſchoben werden. f Rockfäume an Mänteln, Koſtümen uſw. weiſen oftmals einen unſauberen Rand auf. Hier genügt das Innere eine friſchen Semmel, die allen Schmutz entfernt. Weiſt der gule weiße Filzhut Regenflecke auf, dann greife man flugs zun Brotkrame, die ſich auch hier beſtens bewährt. Gucken wir raſch in das Familienalbum hinein, dann finden wir, daß Urahne, Großmutter, Mutter und Kind alle unter einet Schmutzſchicht beiſammen find. Die Reinigung der allen Photos wird mit einer friſchen Semmel oder Brotkrume vo genommen, was mit Vorſicht geſchehen muß. N Die Brotkrume iſt alſo mit vollem Recht als ein ausgezeſch netes Reinigungsmittel zur Entfernung von Staub⸗, Ruß⸗ un) Regenflecken anzusprechen und iſt in jedem Haushalt immer glei zur Hand. Wir backen Kuchen ohne Fett „Es it nichts gewonnen, wenn die Hausfrau die Hände in del 52 legt, weil die Butter zum Kuchenbacken nicht reicht. J der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit war ſie äußerſt erfinderiſch, obo dieſe Zeit mit der heutigen nicht im entfernteſten zu vergleichen. — aber ſie ſollte ſich nun auch heute zu helfen wiſſen. Das iſt der Fall, wenn ſie ſtatt des fonſt üblichen Abgeriebenen oder der Torte einen Kuchen bäckt, der kein Fett und au keine Treibmittel 5 Die Herſtellung iſt einfach und det Geſchmack dieſes Kuchens ausgezeichnet. „Zunächſt werden 140 Gramm Zucker mit 4 Eigelb schaum gerührt und entweder die abgeriebene Schale einer Zitrone oder etwas Vanillezucker zugefügt. Nebenher wird das Eiweiß Schnee geſchlagen und dann 140 Gramm Nußkerne mit den braunen Häutchen gerieben b w. gemahlen. Vom Schnee und bel * ann in eine vorher leicht mit Fett ausgeſtrichene, oder mit 0 eiugeriebene Napfkuchen⸗ oder Koͤnigskuchen⸗Form gegeben und n dieſer 24 bis I Stunde in nicht zu heißem Oſen gebacken Das iſt das ganze„Kunſtſtück“, das trotz der Fettknappheit das Backen geſtattet. Diefer Nußſuchen iſt von ausge hnetem Aro und ſätkigt ſebr.— 7755. XT. 2—