Bote Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Derkülmbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhen heim Eg gcin täglich, mi Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste u, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Ühe, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 36. Jahrgang Deutſchlands Motoriſierung zur Eröffnung der Internationalen Aukomobil⸗Aus ſtellung in Berlin. Die diesjährige Automobil⸗Ausſtellung, die heute m Berlin eröffnet wurde, iſt durch zwei Merkmale beſon⸗ Samstag, den 15. Februar 1936 Export günſtig eingewirkt, und die Firma, welche im letz⸗ ten Jahr die größten Erfolge in den Rennen aufzuweiſen hatte, konnte gegenüber 1934 eine Ausfuhrſteigerung von 185 v. H. erzielen, während der allgemeine Durchſchnitt ber 60 v. H. lag. Da zum Währungsausgleich und mit Rückſicht auf die viel günſtigeren Produktionsverhältniſſe der ausländiſchen, beſonders der amerikaniſchen Nr. 39 e S e r Vorwürfe Churchills gegen Baldwin Der Ankrag auf Errichtung eines Verteidigungsminiſte⸗ riums vor dem Unterhaus. London, 15. Februar. Das Unterhaus trat in die Beſprechung des Geſetzes⸗ antrages des Konteradmirals Sueter, der die Einrich⸗ ders gekennzeichnet. In der Ehrenhalle befindet ſich, da 0 Automobilinduſtrie große e„ e deſe Ausſtellung im Zeichen des goldenen Jubiläums des Opfer gebracht werden müſſen, iſt ein kragfähiger e e ee 180 Zur Be⸗ Kraftwagens ſteht, eine hiſtoriſche Schau, die die Inlandsmarkt Vorausſetzung für die Ausfuhr. Die 1 9. A ec 8 921. fich Entwicklung des deutſchen Kraftwagens darſtellt; zum Geſamt⸗Ausfuhr der deutſchen Automobil-Induſtrie, andern ſind gleichſam als Ergänzung und Krönung die Fahrzeuge ausgeſtellt, die der Führer bis zur Macht⸗ ergreifung benützt hat. Waren es die genialen Pioniere Daimler und Benz, die überhaupt die erſten brauchbaren Kraftwagen ſchufen und damit der Welt ein neues Geſicht gaben, ſo konnte ſich in unſeren Tagen die Motoriſierung Deutſch⸗ lands in dieſem gewaltigen Ausmaß nur dadurch vollzie⸗ hen, daß der Führer ſelbſt die Bedeutung dieſes Ver⸗ kehrsmittels wie bisher kein anderer Staatsmann erkannt hat. Während unter früheren Regierungen der Kraftwagen ausſchließlich als Luxusgegenſtand betrachtet wurde, ge⸗ nießt er heute die weiteſtgehende Förderung durch den Staat. Der Kraftwagen iſt kein„Saiſonartikel“ mehr, und der treffendſte Beweis dafür ſind die Zulaſſungen im Mo⸗ nat Dezember des vorigen Jahres, die das Sechsfache der⸗ jenigen von Dezember 1932 betrugen. Die Produktion der deutſchen Automobilinduſtrie hat ſich gegenüber 1932 etwa vervierfacht. Zum erſtenmal betrug im Jahr 1935 über 50 Millionen. Eine neue Ex⸗ port⸗Gemeinſchaft, die im Rahmen der Fachgruppe unter tatkräftiger Förderung des Reichswirtſchaftsminiſteriums und der Auslandsorganiſation der NSDAP gegründet wurde, wird mit vereinten Kräften den Kampf um die Weltgeltung deutſcher Wertarbeit weiterführen. Die Automobil⸗Ausſtellung ſelbſt aber wird jedem Be⸗ ſucher zeigen, daß alle Schaffenden in der deutſchen Kraft⸗ fahrzeug⸗Induſtrie ihr Beſtes geleiſtet haben, ſo daß wir mit Zuverſicht ſagen können: Es geht weiter vorwärts und aufwärts! J. Wer lin, Leiter der Fachgruppe Kraftwagen. Rede Schachts in Bremen Gegen leichtfertige Währungsauffaſſungen. Bremen, 15. Februar. In Anweſenheit des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht vollkommen ſeien, wie dies unter der Verwaltung des Ausſchuſſes für Reichsverteidigung der Fall ſein könne. In der Vergangenheit habe es eine beträchtliche Spannung zwiſchen Flotte und Armee gegeben. Seitdem ſei die Luft⸗ flotte hinzugekommen. Die Flotte würde nicht in der Lage ſein, ein Luftbombardement von London zu verhindern, und die Armee könne auch keinen Bombenabwurf auf eng⸗ liſche Städte, Fabriken und Docks hintanhalten. Es ſei ſo⸗ mit ein neues Problem geſchaffen worden. Eine Reihe von Rednern trat für den Antrag ein. Dann nahm für die Regierung Lord Euſtace Perey das Wort. Er ſei nicht in der Lage, erklärte er, der Erklärung, die die Regierung zugeſagt habe, vorzugreifen. Es handele ſich darum, ob man ſich mehr für einen Reichsverteidigungsausſchuß oder ein Verkeidigungsmini⸗ ſterium einſetze. Die Regſerung werde auf die Frage zu⸗ rückkommen, wenn ſie ihre Erklärung abgebe. Hierauf ſprach Sie Auſten Chamberlain; er bat den Admiral Sueter ebenfalls, keine J 5 5 e 2 Abſtimmun 0 haben im Jahre 1935 die Zulaſſungen in Deutſchland die⸗ wurde am Freitag die Wirtſchaftskammer Bremen eröff⸗ über ſeinen Geſetzentwurf zu erzwingen. Chanberdg blichen jenigen Frankreichs übertroffen. Nach England ſtand bisher net. Dr. Schacht betonte in einer Anſprache u. a., daß die ging dann dazu über, außerordentlich ſäuren Frankreich an zweiter Stelle in der europäiſchen Produk⸗ Herbeiführung einer verantwortrungsbewußten Zuſam⸗ hefüge Augriffe gegen Baldi 5 20 792 2 27 7 17 niche Augrif 2 9 helfe tion. Dieſen Platz haben wir uns nun erobert, und darüber menarbeit im Wirtſchafrsleben der eigentliche Sinn der. N 5 0 5. 15 onder hinaus ſind wir ſchon den engliſchen Ziffern näher gekom. Schaffung der Bezirkskammern ſei. 95 e 505 Weihe von Erklärungen, lm men, obwohl den Engländern das ungeheure Abſatzgebiet Dabei käme es nicht auf die Organiſation an, ſondern der Letter 0 1 Grag 11 5 1 innerhalb e des britiſchen Weltreichs zur Verfügung ſteht. Die Zahl auf den Menſchen, der mit ſeinem Geiſt die Organiſation e 85 N Jahre e 75 5 5 110 der in der geſamten Kraftverkehrswirtſchaft Beſchäf⸗ beſeelt.„Die deutſche Wirtſchaft kann nicht von oben herab Im November 1934 habe Churchill Baldwin gefragt, 100 tigten wird mit etwa einer Million Volksgenoſſen ge⸗ mit von oben eingeſetzten und bezahlten Kräften arbeiten, 1 5 er zu. dem beiſpielloſen Anwachſen der deutſchen 1 wiß nicht zu hoch geſchätzt. ſie iſt auf die Mitarbeit und Erfahrung jedes einzelnen Luftflotte zu ſagen habe Darauf habe Baldwin ge⸗ 1 b Wie weit die Werkzeugmaſchinen⸗Indu⸗ ſtrie und das Baugewerbe an dieſem enormen Auf⸗ ſchwung teilgenommen haben, läßt ſich ziffernmäßig nicht genau feſtſtellen. Da aber in Deutſchland im Jahre 1935 für etwa 800 Millionen Mark gewerbliche Neubauten er⸗ ſtanden ſind, kann ohne weiteres angenommen werden, daß die Automobil- und Zubehör⸗Induſtrie hier zu einem nicht unweſentlichen Anteil beigetragen hat. In jedem Werk der deutſchen Automobil⸗ oder Zubehör⸗Induſtrie ſind in den letzten Jahren bedeutende Neubauten aufge⸗ führt und zahlreiche Werkſtätten neu ausgerüſtet worden. Es handelt ſich hierbei nicht um eine Konjunktur wie im Jahre 1929, als die damalige Regierung mit geborgtem ausländiſchen Geld eine Scheinblüte hervorzauberte, die nur zu ſchnell zuſammenbrach. Der jetzige Aufſchwung iſt durch⸗ aus geſund und ſtabil, was ſchon daraus hervorgeht, daß die einzelnen Betriebe ihre Neubeſchaffungen von Betriebs⸗ einrichtungen zum großen Teil aus laufenden Einnahmen ſinanzieren. Die heutige Zeit iſt gewiß nicht dazu da, um Reich⸗ tümer anzuſammeln, dafür wird ſchon durch geſetzliche Maß⸗ nahmen(Anleiheſtock⸗Geſetz) vorgeſorgt; heute rückt viel⸗ mehr der ſchaffende Menſch in den Vordergrund. Beſonders die alten Unternehmungen, die einen großen Stamm an arbeitsunfähig gewordenen Volksgenoſſen be⸗ 1 angewieſen.“ Zum Glück ſei dieſer Geiſt im deutſchen Wirtſchaftsle⸗ hen lebendig und gerade die hanſeatiſchen Wirtſchaftskreiſe hätten in muſtergültiger Weiſe ihrer nationalwirtſchaftli⸗ chen Mitarbeiterpflicht Genüge geleiſtet. Heute ſeien Aus⸗ fuhrwille und Ausfuhrſteigerung wichtiger denn je. Ausfuhr ſchaffe uns Rohſtoffe und Arbeitsplätze. Dr. Schacht wandte ſich dann gegen gewiſſe leicht⸗ fertige Auffaſſungen über Geld⸗ und Währungs⸗ fragen. Nur vermehrte Leiſtung und vermehrte Ausführ brächten zuſätzliche Rohſtoffe ins Land. Unter ausdrücklicher Ablehnung aller Währungsexve⸗ rimente betonte Dr Schacht, daß wir nicht vor einem Geld-, ſondern vor einem Güterproblem ſtänden.„Nur,“ ſo ſchloß der Reichsbankpräſident,„wenn wir hart arbeiten, ſpar⸗ ſam leben und nichts vergeuden, werden wir den Weg in eine beſſere Zukunft finden.“ Neue kirchliche Diſziplinar ordnung Berlin, 15. Februar. Der Reichskirchenausſchuß hat eine neue Diſziplinar⸗ ordnung beſchloſſen, die im Geſetzblatt der Deutſchen Evan⸗ geliſchen Kirche verkündet wird.„Bereits vor längerer antwortet, es ſei nicht wahr, daß Deutſchland ſich ſtärke⸗ mäßig England nähere. Am 22. Mai 1935 habe Baldwin aber erklärt, daß ſeinen Zahlen über die deutſche Wie⸗ deraufruſtung nichts Neues hinzuzufügen ſei und daß er nicht glaube, daß ſeine Zahlen falſch geweſen ſeien. Er glaube, ſeinerzeit habe er recht gehabt er habe ſich jedoch über die Zukunft getäuſcht. Weder er noch irgendeiner ſiner Berater habe ſich eine Vorſtellung gemacht, wie die Erzeugung von Flugzeugen von Deutſchland in den letz⸗ ten Monaten beſchleunigt worden ſei. Im Zuſammenhang mit den Auseinanderſetzungen über den Hoare⸗Laval⸗Vorſchlag unterſtellt Chamberlain, daß Baldwin das Unterhaus nicht hinreichend unterrichte. In ſeinen weiteren Ausführungen betonte Chamberlain, er halte es für zweckmäßiger, vorhandene Erinichtungen abzuändern, als etwas Neues zu ſchaffen. Nur zögernd ge⸗ ſtehe er zu, daß es dem Premierminiſter unmöglich ſei, ein „wirkſamer“ Vorſitzender des Reichsverteidigungsausſchuſ⸗ ſes zu ſein. Der Premierminiſter habe zu viel in ſeiner Hand. Man müſſe daher einen Miniſter haben, deſſen Auf⸗ gabe darin beſtehe, hierfür zu arbeiten. Die Rede Chamberlains erregte beträchtliches Aufſehen, da es ganz ungewöhnlich iſt, daß eine ſo einflußreiche Per⸗ ſönlichkeit wie Sir Auſten Chamberlain das Haupt der Re⸗ bet treuen, haben oft weit über die geſetzlichen Aufwendungen[ Zeit, ſo heißt es in der Begründung,„ſind Beſtrebungen gierung unmittelbar angreift. u. ge. hinaus Millionenbeträge als freiwillige ſoziale Leiſtungen auf Vereinheitlichung des kirchlichen Diſziplinarrechtes auf⸗ Admiral Sueter zog ſeinen Geſetzesantrag zurück. G aufgebracht. 3 9 5 5 1 5 Ordnung 0 15 t 1—— 0 Durch verbeſſerte Produktionsmethoden, erhöhte Lei⸗ ungsſtellen der Deutſchen Evangeliſchen Kirche i ie 1 unter ſtungen 1 be dere Wee des e Einſtellung einer Berufung der Diſziplingrurteile erſter In⸗ Der Katholikenhaß in Schottland 10 ſenkt ſich der Durchſchnittspreis des deutſchen ſtanz bei allen Landeskirchen und die Entſcheidung über Neue Kundgebungen und Ausſchreikungen. 10 Fraftwagens im Jahre 1935 gegenüber 1932 um 18,8 v. H. dieſe Berufung durch einen für alle Landeskirchen gemein⸗ London, 15. Februar. 0 Weiterhin ſind Beſtrebungen im Gang. die Koſten der ſamen Gerichtshof bei der Deutſchen Evangeliſchen Kirche In der ſchottiſchen Hauptſtadt Edinburgh kam es er⸗ di Kraftfahrzeug⸗Haltun g weiter zu verringern. ein Erfordernis. neut zu ſchweren religiöſen Unruhen. Die„Geſellſchaft für Hierzu gehört in erſter Linje die Senkung der Verſiche⸗ Die ruhige Fortentwicklung des kirchlichen Rechtes ſon] proteſtantiſche Aktion“ veranſtaltete eine Proteſtkundgebung inden rungsprämien, die ſich allerdings nur unter erhöhter Ver⸗ dadurch gewährleiſtet, die begonnene Vereinheitlichung gegen eine Verſammlung des katholiſchen Lourdes⸗Ver⸗ elner antwortlichkeit der Kraftfahrer durchführen laſſen wird. dieſes Rechtes im Raum der Deukſchen Evangelischen bandes, auf der über wundertätige Ereigniſſe geſprochen ten Die Erhaltung von unerſetzlichen Menſchenleben und die Kirche gefördert werden.“ wurde. Tauſende von Proteſtanten hatten ſich vor der vol; e von Material muß oberſtes Gebot 115 1 Auf Grund der neuen Verordnung werden eine Sitzungshalle aufgeſtellt und proteſtierten zunächſt durch 0. ſein, ſind doch nach der letzten 7 a ehen Diſziplinarkammer und ein Diſziplinarhof[laute Niederrufe. bac 18 in einem Jahr allein rund 5000 e der Deutſchen Evangeliſchen Kirche gebildet. Letzterer iſt Als der Erzbiſchof Macdonald eintraf, wurde ſein 15 urch Kraftwagenunfälle in Deutſchland vernichtet wo die Berufungsinſtanz für landeskirchliche Diſziplinarverfah. Wagen ſofort von der feindſeligen menge umringt. Ein Die Herſtellung von heimiſchen Treibſtoffen, ren. großes Polizeiaufgebol mußte eingreifen, um den Erzbiſchof 1 1 55 l 0 1 5 1 5 5 ſchützen 5— 8 1 Sa 0 1 105 Eine g wird neben den öffentlichen un n 95³ 715 ruppe von Kindern, die in Begleitung einer Nonne ein⸗ bauten durch Neuerrichtung von Gewinnungsanlagen und„Admiral Graf Spee im Heimathafen traf, e von der Menge mit Pfui⸗Rufen bedachl Die del. Induſtriegebänden eine Belebung des Baugewerbes 1 1 5 Kiel, 15. Febr. Das dritte Zanzerſchiff der Kriegsma⸗ Kundgeber ſchleuderten große Steine gegen den Omnibus, 9 ſühren. die wiederum der Automobil ⸗Induſtrie neue Abſatz⸗ tine, das den Namen des Siegers von Coronel und des in in dem die Kinder ſaßen. 5 1 1 teigerungen ermöglichen wird. f 5 5 der Schlacht bei den Falklandinſeln heldenhaft unterlegenen Als die Proteſtanten einen Kundgebungszug bilden 1 Unter den Schöpfungen des Dritten Reiches ſind die Admirals des Kreuzergeſchwaders„Admiral Graf Spee“ wollten wurden ſie von berittener Polizei, die erbarmungs⸗ enen erſte Stelle die Reichsautobahnen zu nennen, die trägt, iſt nach einer Fahrt von Wilhelmshaven um Skagen los in die Menge hineinritt auseinandergeſprengt. Viele auch nit dur die Norkohrsſſcherheit bedeutend ſteigern, onder herum Freitag nachmittag zum erſtenmal in ſeinem Hei⸗ eilten die Hannover⸗Straße entlang und ſtürzten ſich dort der auch die Wirtſchaftlichkeit des Kraftfahrzeugs bekrächtlich] mathafen Kiel eingelaufen. Als das Schiff gegen 15 Uhr auf einen katholiſchen Prieſter, der ſchließ⸗ erhöhen werden. Alle großen Städte des Reichs mitein⸗ vor Friedrichsort in Kicht kam, umſäumte eine dichte Men⸗ lich von der Polizei in Sicherheit gebracht werden mußte. n ander verbindend, fördern ſie die Auflockerung der Groß. cchenmenge das Hindenburgufer, um das Einlaufen dieſes Anſchließend fand auf einem freien Platz eine große ka⸗ 5 ſtädte und den Siedlungsgedanken, bringen die Städte ein⸗ neuen Panzerſchiffes zu beobachten. tholikenfeindliche Kundgebung ſtatt. 1775 1 5 näher und führen die landſchaftlichen Schönheiten„Mit„Admiral Graf Spee“ iſt der Bau der 10 000 Ton⸗ f 8 5 pon eutſchlands heran. i nen großen Panzerſchiffe, die uns der Verſailler Vertrag Berlin. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Ange⸗ her ö Der Kraftfahrſport konnte im vergangenen vorgeſchrieben hat endgültig abgeſchloſſen. Das neue Pan⸗ legenheiten, Kerl, hat nunmehr auch für die Rheinprovinz 0 Jahr bedeutende Erfolge erzielen. Beſonderen Stolz emp⸗ zerſchiff entſpricht in ſeinen Abmeſſungen und ſſeiner Ar⸗ und für die Provinz Weſtfalen Provinzialkirchenausſchüſſe 1 inden wir über die Siege unſerer deutſchen mierung ſeinen beiden Vorgängern„Deutſchland“ und„Ad⸗ gebildet. 5 ennwagen im Ausland. 14mal traten die deut⸗ miral Scheer, In ſeinem Aeußeren iſt es von dem„Ad⸗ Paris. 2 1 1 5. z chen Rennwagen im Jahre 1935 an und 13mal haben ſſe miral Scheer nicht zu unterſcheiden. Beide Schiffe tragen 5 15 1 080 Ilan i längere Un. 0 geſtegt— ein beiſpielloſer Erfolg in der Geſchichte des anſtelle des Gefechtsmaſtes der„Deutſchland“ das charak⸗ 1 1 85. adden iniſterpräſidenten und * Automobil⸗Rennſports! Dieſe Siege haben auch auf den teriſtiſche Turmhaus. ö ußenminiſter van Zeeland. —— —. ̃—ͥ̃7]7—Uꝝfn—— r ——„ ere e e ee— Oeſterreich und die Kleine Entente Hodza verlegt ſich aufs Prophezeien. Paris, 15. Februar. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Hodza ent⸗ wickelte einem Vertreter des„Temps“ ſeine Abſichten über die Organiſierung Mitteleuropas. Er ſei feſt entſchloſſen, zum Ziel zu gelangen und Oeſterreich in den Kreis der Klei⸗ nen Entente einzubeziehen. Er habe den Wunſch, in Paris und in London ſobald wie möglich ſagen zu können: Hier iſt die öſterreichiſche Frage, ſie iſt beinahe gelöſt. Auf die Frage des Berichterſtatters, wann dies etwa der Fall ſein könne, erwiderte Hodza: In einem Monat. Erfolge und ein Mißerfolg Abeſſiniſche Abkeilungen aufgerieben, ikalieniſcher Poſten berrannt. Rom, 14. Februar. Im Heeresbericht Nr. 123 meldet Marſchall Badoglio folgende Ereigniſſe von den Krieg sſchauplätzen: n der Somalifront griff eine unſerer Abteilun⸗ gen bei Ballei am Quebbi Geſtro eine abeſſiniſche Abtei⸗ lung, die ſich auf dem Rückmarſch von Lammaſoillindi be⸗ and, überraſchend an und rieb ſie völlig auf. Hierbei fielen 5 zahlreiche Waffen in die Hände, die faſt ausſchließlich engliſcher Herkunft waren. Am Dau a Parma ſtieß ein italieniſcher motoriſierter Trupp am Bulbul⸗Bach, 80 Kilometer ſüdweſtlich von Neg⸗ helli auf eine feindliche Abteilung und ſchlug ſie verluſtreich in die Flucht. Starke abeſſiniſche Kräfte unternahmen am 10. Fe⸗ bruar bei Curale nordweſtlich von Ger lo gu bi einen An⸗ griff auf einen unſerer Beobachtungspoſten in Stärke von 60 Dubats, der nach hartnäckigem Widerſtand überrannt wurde. Makalle eingeſchloſſen? In abeſſiniſchen Berichten wird behauptet, daß Makalle vollkommen von abeſſiniſchen Truppen um⸗ ſchloſſen ſei. Durch das Gelände begünſtigt, hätten die Abeſ⸗ ſinier in einer Entfernung von etwa vier Kilometer um Makalle einen Ring geſchloſſen. Da die abeſſiniſchen Trup⸗ pen nicht über weittragende Geſchütze in dieſem Abſchnitt verfügen, rechne man damit, daß Makalle erſt nach einer gewiſſen Zeit infolge Leben smittelmangels von den Italienern aufgegeben werden müſſe. In den abeſſini⸗ ſchen Berichten wird weiter behauptet, daß der Beſuch des Marſchalls Badoglio in Makalle im Flugzeug ſtattgefun⸗ den habe. In Makalle halte ſich auch Ras Gugſa auf. Hunderte von Todesopfern der Kälte Die mörderiſchen Schneeſtürme auf dem Balkan Sofia, 14. Februar. Nach einer Mitteilung des bulgariſchen Innenminiſte⸗ riums erhöhte ſich die Zahl der Todesopfer des Schnee⸗ orkans um 32 auf 84 Perſonen, zu denen noch die 16 Toten des Eiſenbahnunglücks kommen. Mit einer weiteren Erhöhung der Todeszahlen iſt zu rechnen, da aus vielen Ortſchaften wegen der Unterbrechung der Drahtverbindung Meldungen noch ausſtehen. Die Re⸗ gierung beſchloß, in den beſonders ſchwer betroffenen Ge⸗ bieten von Burgas und Sliwen Nahrungsmittel und Bar⸗ mittel zur Verfügung zu ſtellen. 35 Tote in Mazedonien. Der Schneeſturm, der Nordgriechenland heimſuchte, hat vielen Menſchen das Leben gekoſtet. In Mazedonien dürfte ſich die Zahl der Todesopfer auf 35 belaufen. Auch einige kleine Fiſcherboote ſind geſunken, wobei mehrere Kinder ertrunken ſind. 5 Zwei deutſche Dampfer geſtrandet Ein Ueberblick über die Schäden, die der Schneeſturm in Nordgriechenland angerichtet hat, iſt noch immer nicht zu gewinnen. Auf weite Strecken hin ſind die Drahtleitun⸗ gen unterbrochen. Die deutſchen Dampfer„Anubis“ und „Mazedonia“ von der deutſchen Levante⸗Linie ſind von dem Schneeſturm von ihrem Ankerplatz in der Bucht von Merſing abgetrieben worden und geſtrandet. Es beſteht jedoch die Ausſicht, die Dampfer wieder flott zu machen. Ein Bergungsdampfer iſt bereits enterweas. Auch auf dem Schwarzen Meer Auch auf dem Schwarzen Meer und dem Aſowſchen Meer wüten ſchwere Schneeſtürme. Es herrſcht hier Wind⸗ ſtärke 11. Sechs ſowjetruſſiſche Dampfer befinden ſich in Seenot; zwei von ihnen treiben ohne Steuerung auf die rumäniſche Küſte zu. Der Schiffsverkehr im Hafen von Odeſſa iſt vollkommen ſtillgelegt. Der Sturm hat, den letzten Nachrichten zufolge, mit Windſtärke 12 auf die Oſtküſte des Schwarzen Meeres übergegriffen und auch hier insbe⸗ ſondere in der Umgebung von Sotſchi und Gagry großen Schaden angerichtet. Berheerungen an der ägyptischen Küſte. An der ägyptiſchen Küſte wütet zurzeit ein ſchwerer Sturm, der beträchtlichen Schaden anrichtet. Der auf der Reiſe von Alexandrien nach Malta befindliche britiſche Mi⸗ nenſucher„Lee“ hat funkentelegraphiſch um Hilfe aus See⸗ not gebeten. Der Waſſerflughafen der Imperial Airway wurde durch den Sturm ſchwer beſchädigt. Unwetter über Portugal.— Drei Boole untergegangen. Liſſabon, 15. Febr. Das ſchwere Unwetter, das ſeit einer Woche über Portugal wütet, dauert an und hat meh⸗ rere Todesopfer gefordert. In den Nachmittagsſtunden wurde der Ort Setubal von einem Wirbelſturm heimge⸗ ſucht. Zwei Fiſcherboote gingen mit ſieben Mann Beſatzung unter. In Leixoes wurde ein kleineres Boot vom Sturm erfaßt und verſank mit zwei Mann. Rettungs⸗ verſuche waren vergeblich. Die fruchtbaren Ländereien am Tejo⸗Fluß ſtehen meterhoch unter Waſſer. Riga, 15. Febr. Der deutſche Dampfer„Schwalbe“ war, von Rotterdam kommend, in den Eismaſſen zwiſchen Domesnäs und Michaelsturm auf der Fahrt nach Riga ſtecken geblieben, iſt aber nach acht Stunden mit eigener Kraft wieder frei gekommen und konnte Riga erreichen. Es liegen jetzt weitere Meldungen über Eisf wierigkeiten von Dampfern in der Rigaer Bucht vor, ſo daß der große Eisbrecher Lettlands,„Kriſchian Waldemars“, unter Dampf . worden iſt, um den in Not geratenen Schiffen zu elfen. Waſſerflugzeug ins Meer geſtürzt Mit 30 Fluggäſten an Bord. Madrid, 14. Februar. Aus Teneriffa wird mitgeteilt, daß ein Waſſerflugzeug mit 30 Fluggäſten bei Punka Delgada ins Meer geſtürzt ſei. Das engliſche Kriegsſchiff„Furious“ wurde ſofort mit der Suche nach dem verunglückten Flugzeug beauftragt. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro hierzu von zuſtändi⸗ er Stells erfährt, handelt es ſich nicht um ein deut⸗ 19 85 Flugzeug, ſondern vielleicht um das vermißte Flugzeug des franzöſiſchen Süd⸗Atlantik⸗Dienſtes. Steinlawine bedroht eine Or tſchaft Mailand, 15. Febr. Die Ortſchaft Vareſe Ligure am Vaſa⸗Fluß iſt ſeit einigen Tagen von einer Steinlawine be⸗ droht. Gewaltige Fels⸗ und Erdmaſſen haben ſich in einer Ausdehnung von vier Kilometer Länge und 2 Kilometer Breite vom Monte Neſſono losgelöſt und drücken gegen die Ortſchaft vor. Die ganze Gegend hat ſich bereits vö ig ge⸗ ändert. Der Gera⸗Kanal iſt verſchwunden. Kleine Seen ha⸗ ben ſich verſchiedentlich gebildet. Die in Bewegung geratenen Erdmaſſen ſchieben ſich täglich etwa 50 Zentimeter vor. Einige Bauern haben angeſichts der Cinſturzgefahr bereits ihre Häuſer geräumt Kurzmeldungen 25 000 Zentner Kohzucker verbrannt. Halle a. d. S., 15. Febr. In der Nacht wütete in der Zuckerfabrik Biendorf(Kreis Deſſau⸗Köthen) ein Großfeuer. Die Löſcharbeiten dauerten bis zum Vormittag. Von der Fabrik, die eine der älteſten in Anhalt iſt, aber in den letz⸗ ten Jahren vollſtändig erneuert worden war, ſind nur die Schnitzeltrocknungsanlage, der Kalkofen und ein Wohnhaus erhalten geblieben. Der Schaden wird auf faſt eine Mil⸗ lion Reichsmark beziffert. 25 000 Zentner Rohzucker wurden von den Flammen vernichtet. Berufungsurteil in einem Deviſenprozeß Berlin, 14. Febr. In zweitägiger Verhandlung hatte ſich die 4. Große Strafkammer mit den Berufungen zu be⸗ ſchäftigen, die der 41jährige Generalſekretär beim Bonifatius⸗ Verein für das katholiſche Deutſchland in Paderborn, Wilhelm Freckmann, und der 58jährige Generalvikar des Bistums Hildesheim, Dr. Ott o Seelmeyer, gegen das Arteil des Berliner Schöf⸗ fengerichts vom 3. 7. 1935 eingelegt hatten. Die Straf⸗ kammer beließ es bei den fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt für Freckmann. Jedoch wurde infolge ver⸗ änderter rechtlicher Auffaſſung in einem Nebenpunkt die Geld⸗ ſtrafe auf 100 600 Mark feſtgeſetzt. Bei Seelmeyer erkannte die Strafkammer auf drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt und 100 000 Mark Geldſtrafe.— Die Angeklag⸗ ten hatten gemeinſchaftlich mit dem berüchtigten Bankdirektor Dr. Hofius über 100000 Mark nach Holland verſchoben, wo das Geld zum illegalen Rückkauf von Obligationen ver⸗ wendet wurde. Vatermörder hingerichtet Dresden, 14. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle Dresden teilt mit: Im Landgerichtsgebäude zu Dresden iſt der durch Ur— teil des Schwurgerichts Dresden vom 17. Oktober 1935 we⸗ gen Mordes zum Tode verurteilte Willibald Caſpar hin⸗ gerichtet worden. Caſpar hatte am 19. März 1935 ſeinen 70jährigen Vater erſchlagen, weil dieſer ſich weigerte, ihm zur Begleichung von Spiel⸗ und Wettſchulden weitere Mit⸗ tel zur Verfügung zu ſtellen. * Die Auskunftei des Moſes Kamermann. Der 63⸗ jährige Jude Moſes Kamermann konnte in Berlin feſtge⸗ nommen werden. Er hatte ſich mit einem in Bukareſt woh⸗ nenden Manne namens M. Lupu zuſammengetan, um ge⸗ meinſom deutſche Geſchäftsleute zu ſchädigen. Lupu beſtellte von Bukareſt aus unter der Firmenbezeichnung„Lupu u. Co“ bei Geſchäftsinhabern in verſchiedenen deutſchen Städten Waren aller Art und führte als Empfehlung Kamermann an. Kamermann gab dann auf Anfrage die Auskunft, die Firma Lupu u. Co. ſei bis zu 40000 Mark kreditfähig, obwohl Lupu in Bukareſt nur eine kleine Nähſtube mit einer Arbeits⸗ kraft unterhielt. a Greiſin in hellen Flammen. Als die Altrentnerin Thereſe Rößle in Nordheim(Bayern) in der Wohnküche anheizen wollte, fingen ihre Kleider Feuer, und in kurzer Zeit ſtand die Frau in hellen Flammen. Die eben aus der Schule zurückkommenden Enkelkinder alarmierten die Nach⸗ barſchaft; eine Nachbarin riß die brennende Frau, die einer Feuerſäule glich, in den Hof und bedeckte ſie mit Schnee. Mit ſchwerſten Verletzungen wurde die alte Frau in das Krankenhaus verbracht. London. Wie hier zu dem Beſuch des britiſchen Bot⸗ ſchafters in Rom bei Staatsſekretär Supich verlautet, hat der britiſche Botſchafter die Behauptung italieniſcher Blät⸗ ter, der britiſche Militärattachee in Addis Abeba betätige ſich als militäriſchcher Berater des Kaiſers von Abeſſinien, zurückgewieſen. Warſchau. Zu engliſchen Meldungen, wonach ein Be⸗ ſuch des polniſchen Außenminiſters in London bevorſtehe, wird hier erklärt, daß dieſe Frage vorerſt infolge der Trauer des engliſchen Hofes nicht aktuell ſei. Außenminiſter Beck werde demänchſt Brüſſel einen Beſuch machen. Raubüberfall im Schnellzug Prag, 15. Febr. Im Schnellzug Warſchau—Prag wurde ein ſchwerer Raubüberfall verübt. In einem Abteil erſter Klaſſe wurde der in Polen lebende, aus Ungarn ſtammende Börſenvertreter Gerenday nach Anwendung eines Betäubungsmittels beraubt. Dem unbekannten Täter fielen Wertpapiere im Geſamtwert von etwa ſie⸗ ben Millionen Kronen in die Hände. Der Räu⸗ ber kann allerdings mit den Wertpapieren nicht viel an⸗ fangen, da der Ueberfallene ein Nummernverzeichnis der Papiere hat, das ſofort an alle Banken weitergegeben wurde. Brandkataſtrophe in Tientſin 149 Menſchen dem Feuer zum Opfer gefallen. Peiping, 15. Februar. In Tienkſin brach in einem Nollager, das für die ärmſten Bevölkerungsſchichten errichtet worden war, ein Brand aus. Durch den Wind angefacht, griff das Feuer in kürzeſter Zeit auf die geſamten Einrichtungen des La⸗ gers über und legte ſie in Aſche. 149 Perſonen ſind dem Feuer zum Opfer gefallen. Sie konnken nur als verkohlte Leichen aus den Trümmern geborgen werden. Lambrecht.(Auto raſt gegen eine Mauer.) Ju der Nacht fuhr ein Perſonenauto, aus Richtung Neuſtadt kommend, am Viadukt Mainzerberg mit ſolcher Wucht ge⸗ gen eine Mauer daß der Wagen vollſtändig zertrümmert wurde. Er mußte abgeſchleppt werden. Der Fahrer, ein weibrücker, erlitt ſehr ſchwere Kopfverletzungen und chnittwunden. Kaiſerslautern.(Todesſturz aus dem Fen ſterz Der 57jährige Hauptlehrer Gottlieb Raquet, Vater von fünf Kindern, ſtürzte ſich vom 3. Stock der Barbaroſſaſchule aus dem Fenſter in den Hof, wo er ſchwer verletzt liege blieb und bald darauf ſtarb. Die Tat dürfte auf ſeeliſche Depreſſion zurückzuführen ſein. — Stuttgart, 14. Febr. Auf der Kreuzung der Lud wigsburger⸗ und Eberhardt⸗Hördtſtraße in Zuffenhauſen ſtie⸗ ßen zwei Laſtkraftwagen zuſammen. i a Frau Schlecht aus Zazenhauſen, Mutter von vier Kin⸗ dern, die in dem Laſtauto mitfuhr, wurde, da durch den Zuſammenſtoß die Türe des Autos aufſprang, herausge⸗ ſchleudert. Sie geriet unter das Voroerrad, das auf ihr ſtehen blieb und ſie zu Tode drückte. Zwei über die Straße ſpringende Schulmädchen entgingen mit knapper Not dem Tode. Die beiden Wagen find ſchwer beſchädigt. 1 In einer Eiſengießerei der Strohgäuſtraße in Zuffen⸗ hauſen war ein 33 Jahre alter Kranenführer damit he⸗ ſchäftigt, den Kran zu ölen. 5 5 Er ſtieg hierbei verbotswidrig auf den Kran, glitt aus und wollte ſich an einer Starkſtromleitung feſthalten, wurde Rierbei jedoch ſofort getötet. 8 s Bei der Fahrt die Oſtendſtraße abwärts verlor ein Motorradfahrer die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und fußt gegen ein Haus. Er erlitt bei dem Aufprall eine Gehirn⸗ erſchütterung und mußte in das Krankenhaus Bad Cann ſtatt aufgenommen werden. Dem Ende entgegen Die letzten Fälle im Seefeld Prozeß. Schwerin, 14 Februar. Der Mordprozeß Seefeld, der ſeit dem 21. Januar vor dem Schweriner Schwurgericht verhandelt wird, nähert ſich ſeinem Ende. Zurückſchauend muß geſagt werden, daß die bisherige Hauptverhandlung ebenſo gründlich wie ſorgfäl. tig durchgeführt wurde. Ihre Dauer iſt vor allem durch den Umſtand bedingt, daß ein reiner Indizienbe⸗ weis zur Ueberführung des Angeklagten nötig war, well Seefeld jeden Mord hartnäckig beſtreitet. Unmiktel⸗ bare Tatzeugen waren nicht vorhanden und auch die Urſache des Todes der Knaben konnte nicht feſtgeſtellt werden Aus dieſem Grunde konnte die Erörterung nur eines Mordfalles nicht ausreichen. Es war vielmehr not⸗ wendig, eine Reihe gleichgelagerter Fälle zu beleuchten und nach Möglichkeit aufzuklären. Der Prozeß hat außerdem mit überzeugender Deutlich⸗ keit bewieſen, wie unbedingt notwendig die neu⸗ geſchaffenen nationalſozialiſtiſchen Geſe tze zur Rege⸗ lung der Erbgeſund heit ſind. Kommende Genera⸗ tionen werden erſt die vollen Früchte dieſer Geſetzgebung ernten. In der Freitagſitzung wurde zunächſt der Metzdorf⸗Potsdam verhandelt. Der achtjährige Wolfgang Metzdorf verſchwand am 7. Juni 1933. Der Junge war bei ſeiner Großmutter, Frau G., in der Bran⸗ denburger Straße untergebracht, weil die Eltern vorüber⸗ gehend keine Wohnung hatten. Die Großmutter ſchickte das Kind morgens zu ſeiner Urgroßmutter nach der Menne⸗ Straße, weil ſie ihrer Arbeit nachgehen mußte. Dort iſt der Knabe nicht angekommen, und er blieb ſeitdem verſchwun⸗ den erſt am 26. Jun konnte die Leiche des Knaben in der typiſchen Schlafſtellung auf der Feldmark Bornſtedt in einem Roggenfelde aufgefunden werden. Der Fundort lag etwa 100 Meter von der Potsdamer und Lindſtedter Chauſ⸗ ſee entfernt in der ſogenannten Buchenkoppel. Der Ver⸗ dacht, daß der Angeklagte auch für den Fall Metzdorf als Täter in Frage kommt, fand ſeine erſte Begründung in den Aufzeichnungen Seefelds in ſeinem Nokizblock. Als erſter Zeuge wird der Vater des kleinen Wolf⸗ gang aufgerufen. Metzdorf ſchildert den Jungen als beſon⸗ ders artiges und folgſames Kind. Am Morgen des Tages, als er verſchwand, habe er ein auffallend eiliges Weſen gezeigt,„ſo als wenn er von jemanden erwartet würde“. In dieſem Fall ſind im Gegenſatz zu den anderen Fällen keine Zeugen vorhanden, die Seefeld mit einem Jungen zuſammen geſehen haben. Die einzige Belaſtung liegt hier in dem Tagebuch des Angeklagten. In der Nachmittagsverhandlung wurden noch die bei⸗ Mordfall „den letzten Mordfälle, Gnirk⸗ Wittenberge und Tesdorf⸗Ludwi gs huſt, erörtert. Erſchütternd war die Anklage des Vaters des ermordeten elfjährigen Schülers Kurt Gnirk aus Wittenberge der zuerſt als Zeuge in dieſem Falle gehört wurde. Am 16. April 1933, einem Oſterſonntag, ſo bekundet der Vater mit tränenerſtickter Stimme, habe ſein Junge ihn geliebkoſt und nicht eher ge⸗ ruht, als bis er ſeinem Vater, der zwei Tage ſpäter Ge⸗ burtstag hatte, ſchon vorher die Geſchenke überreichen durfte. Es waren ſechs Zigarren und eine Schachtel Pra⸗ linen, die der Kleine, wie er ſtolz ſagte, aus eigenen Er⸗ ſparniſſen gekauft hatte. Das Geld, ſo erzählt er, habe er bon einem Manne bekommen, dem er hin und wie⸗ der kleine Dienſte geleiſtet habe. In freudiger Stimmung habe der Junge dann die elterliche Wohnung verlaſſen. In den Mittagsſtunden, ſo bekundete der Zeuge weiter, ſei eine Frau ſehr unruhig geworden, und plötzlich habe ſie geſagt: „Unſer Junge iſt kot; wir kriegen unſer Kind nicht lebendig wieder zu ſehen.“ Nach zwei Tagen, am 18. April, wurde die Leiche des Kna⸗ ben dann in einer dichten Kiefernſchonung der Wentdorfer Tannen an der Lenzener Chauſſee in typiſcher Schlafſtel⸗ lung gefunden. Verdächtig ſind wiederum die Eintragungen, die See⸗ feld in ſeinem Notizbuch gemacht hat. Am 15. April hat er darin den Ortsnamen unleſerlich zu machen verſucht. Die⸗ ſer durchgeſtrichene Ortsname lautet nach dem chemiſchen Gutachten„Wittenberge“. Nach Beendigung der Zeugenvernehmung teilte der Vorſitzende mit, daß am kommenden Montag und Diens⸗ tag die Sach verſtändigen ihre Gutachten erſtatten wollen. Am Donnerstag werden vorausſichtlich der Ober⸗ ſtaatsanwalt und der Verteidiger des Angeklagten ihre Schlußvorträge halten. Es iſt damit zu rechnen, daß am Samstag, den 22. dieſes Monats, das Urteil geſprochen werden wird. 1 weſen eine Alls zu e vorit ſiege vertl Rahe preiſ dem gran kus, bezie auf Die . PF 0 Aus dem badliscliem Laud IJ Heidelberg.(Das kommt zur rechten Zeit.) Eine hieſige Firma hat ein„Schnellbett“ konſtruiert, das die Möglichkeit bietet, großen Mengen von Olympiabeſuchern in wenigen Minuten eine Schlafgelegenheit zu ſchaffen. Es wiegt, zu einem kleinen Paket zuſammengelegt, nur 12,5 Kilo und fann nach Art der Militärbetten in mehreren Etagen überein⸗ einander aufgeſtellt werden. Heidelberg.(Selbſtmord durch Erſchie ßen.) Hier hat ein 22jähriger Metzgergeſelle, der im Stadtteil Neuenheim beſchäftigt war, Selbſtmord durch Erſchießen be⸗ gangen. Ueber die Motive iſt nichts bekannt. UI Ladenburg.(Die Stadt errichtet eine Vieh⸗ weide.) Auf Antrag des Ortsbauernführers, der von den Ratsherren gutgeheißen wurde, wird die Stadt Ladenburg eine Viehweide errichten. Ein dieſen Zwecken entſprechendes Wieſengelände wird demnächſt zur Verfügung geſtellt werden. Internationale Vereinigung Ernſter Bibelforſcher. () Karlsruhe, 14. Febr. Der Miniſter des Innern gibt im Staatsanzeiger bekannt:„3. Wer ſich an einer der nach Ziffer 1 aufgelöſten Vereinigung als Mitglied beteiligt oder den von der Sekte der„Ernſten Bibelforſcher“ erſtrebten Zweck durch Einführen, Verbreiten oder Vorrätighalten von Druck⸗ ſchriften irgendwelcher Art weiterverfolgt oder die Organi⸗ ſation auf andere Weiſe unterſtützt oder aufrecht erhält, wird, ſofern nicht die Tat nach anderen Vorſchriften mit einer ſchwereren Strafe bedroht iſt, nach Paragraph 4 der ein⸗ gangs genannten Verordnung mit Gefängnis nicht unter einem Monat oder mit Geldſtrafe von 150 bis 15 000 Mark beſtraft. Ebenſo werden beſtraft Perſonen, welche im Zeik⸗ punkt der Auflöſung oder ſpäter der Organiſation angehört haben, wenn ſie religiöſe Schriften irgendwelcher Art ver⸗ 17 1 11 () Oensbach bei Achern.(Schwerer Motorrao⸗ unfall.) Der 19 Jahre alte Mechaniker Adolf Weber fuhr mit ſeinem Motorrad auf bisher nicht aufgeklärte Weiſe die 23jährige Paula Boſchert an. Im Acherner Krankenhaus, in das beide lebensgefährlich eingeliefert wurden, iſt Weber geſtorben. () Pforzheim.(Warnung vor einem Wechſel⸗ fallenbetrüger.) In einem hieſigen Ladengeſchäft iſt ein Wechſelfallenbetrüger aufgetreten, der durch allerhand Wechſelgeſchäfte den Verkäufer um 5 Mark betrogen hat. Der freche Geſelle iſt 26 bis 23 Jahre alt, 1.70 bis 1.75 Meter groß, von ſchlanker Figur, hat blonde Haare und ſchmales bartloſes Geſicht, er trug rötlichbraunen Mantel, war ohne Kopfbedeckung und ſprach ſchriftdeutſch mit ausländiſchem Akzent. Auch aus Freudenſtadt wird gemeldet, daß dort ähnliche Betrügereien verſucht werden. () Moos(Amt Bühl).(Ehrenpatenſchaft des preußiſchen Miniſterpräſidenten.) Bei dem 12. Kind des Bürgermeiſters und Landwirts Franz Trapp hat der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring die Ehrenpatenſchaft übernommen und mit einem herzlichen Glück⸗ wunſchſchreiben einen anſehnlichen Geldbetrag überwieſen. Beim 11. Kind, das ebenfalls ein Knabe war, hatte der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Patenſchaft übernommen. () Herriſchried(Amt Waldshut).(Todesfall.) Im Alter von 73 Jahren ſtarb hier nach ſchwerer Krankheit Bürgermeiſter Peter Matt, im Volksmund der„Hotzenkönig“ genannt. Der Verſtorbene war langjähriger Vorſtand der „Waldelektra“. 5 Großes Intereſſe für die Raſſehundeausſtellung. Noch ſelten hat eine Hundeausſtellung ſo großes In⸗ tereſſe gefunden, wie die am 29. Februar und 1. März ds. Is. in der Städtiſchen Ausſtellungshalle in Karlsruhe ſtattfindende 5. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen des Gaues Südweſt im Reichsverband für das Deutſche Hunde⸗ weſen(RD). So wird aus der Schweiz und dem Elſaß eine rege Teilnahme gemeldet, desgleichen ſind Einſendungen aus Holland, aus Belgien und aus dem Innern Frankreichs zu erwarten. Württemberg ſendet ſeine beſten Tiere, die im vorigen Jahre auf der Welthundeausſtellung mit dem„Welt⸗ ſiegertitel“ ausgezeichnet worden ſind. Auch Bayern iſt gut verkreten. Der Gau Südweſt wirft Preiſe in Höhe von nahezu 10000 Mark aus. Daneben laufen täglich Ehren⸗ preiſe von der Karlsruher Induſtrie ein. Karlsruhe wird alſo demnächſt ein großes Raſſehundetreffen erleben. Das Pro⸗ gramm iſt von dem Antergauwalter für Baden, W. Crece⸗ kus, Karlsruhe, Amalienſtraße 53, Fernſprecher 8026, zu beziehen. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 19. Februar feſtgeſetzt. a Mannheimer Theaterſchau Im Neuen Theater(Rosengarten): Samstag, 15. Februar: Miete B 15 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim Abt. 221 bis 223: Urauffüh⸗ kung: Der Nachbar zur Linken, Schauſpiel von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. donntag, 16. Februar: Nachmittagsvorſtellung für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 136 bis 144, 359, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 730 und Deutſche Jugendbühne Mannheim: Der Bettel⸗ ſtudent. Operekte von Carl Millöcker. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete H 15, Sondermiete H.: Die Zaubergeige. Oper von Werner Egk. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Montag, 17. Februar: Miete E 15, Sondermiete E g: Hamlet(mit W. Birgel). Tragödie von Shakeſpeare. Anfang 19, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 18. Februar: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schü⸗ lermiete B. Tannhäuſer von Richard Wagner. An⸗ fang 14.30, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete C 16 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 433: Zum letzten Male: Der Sprung aus dem Alltag. Komödie von Heinrich Zerkaulen. An⸗ fang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Mittwoch, 19. Februar: Miete M 16 und für die NS⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 334: Schach dem König. Operette von Walter W. Goetze. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. 9 Im Neuen Theater(Roſengarten): ontag, 17. Februar: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 1, 160, 260, 321 bis 338, 360, 504 bis 510, 519 bis 520, 524 bis 530, 574 bis 577, Gruppe d Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 300: Fra Diavolo. Komiſche Oper von D. F. E. Auber. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. a a Lolcale Ruud ocliaù Johann Strauß⸗Abend. Das 3. Orcheſterkonzert der Hochſchule für Muſik und Theater findet am Sonntag, den 16. Februar, um 20 Uhr, im Friedrichspark ſtatt. Das Hoch⸗ ſchulorcheſter bringt unter Leitung von Direktor Rasberger die ſchönſten Walzer und Tänze des Wiener Meiſters zu Ge⸗ hör. Friedel Gruber(Sopran) und Ernſt Geiger(Tenor) werden Lieder und Duette aus„Fledermaus“,„Zigeuner⸗ baron“ und„Eine Nacht in Venedig“ ſingen. Die Nachfrage nach Karten iſt ſehr rege. Die Preiſe ſind volkstümlich ge⸗ halten.— Eintrittskarten in allen Muſikalienhandlungen und im Sekretariat der Hochſchule(Telefon 34051). Nationaltheater Mannheim. Hans Becker inſzeniert Steguweit's neues Schauſpiel„Der Nachbar zur Linken“, das am Samstag, 15. Februar, im Nationaltheater in An⸗ weſenheit des Verfaſſers zur Uraufführung kommt. Das Stück behandelt die augenblicklich ſehr brennende Frage der Verſöhnung und Verſtändigung der deutſchen und franzöſi⸗ ſchen i Frontkämpfergeneration. i „ Drei Fehrraddiebe feſtgenommen. Insgeſamt drei Perſonen wurden wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Einer der Langfinger wurde bei der Entwendung eines Fahrrades beobachtet, von Vorübergehenden feſtgehalken und der Polizei übergeben. — Die Neuordnung des Meiſterprüfungsweſens. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks iſt ſeit längerer Zeit mit den Vorbereitungen für eine Neuordnung des Meiſterprü⸗ fungsweſens beſchäftigt. Fünf der fachlichen Vorſchriften ſind inzwiſchen fertiggeſtellt, weitere 40 ſollen im Laufe der näch⸗ ſten Wochen eingeführt werden. Die fertiggeſtellten fachlichen Vorſchriften ſollen als Ergänzung zu den bisherigen Meiſter⸗ prüfungsordnungen verſuchsweiſe eingeführt werden. Der Reichsſtand wird in Kürze eine Anordnung auch für die ein⸗ heitliche Durchführung von Vorbereitungskurſen für die Mei⸗ ſterprüfung herausgeben. Schließlich iſt beabſichtigt, einheitliche Richtlinien für die Verbreitung der Buchführung im Hand⸗ werk zu erlaſſen. Sortenwirrwarr beim Gemüſe wird beſeitigt ZdR. Durch die ſoeben erfolgte Anordnung über den Vertrieb von Buſchbohnen⸗, Gurken⸗ und Spi⸗ natſaatgut iſt die erſte Breſche für eine Neuordnung auf dem Gebiete des Gemüſeſaatguts geſchlagen. Das Durcheinander im Sortenweſen war derartig groß, daß der Reichsnährſtand auf Grund umfangreicher Verſuchs⸗ anſtellungen Prüfungen auf Geeignetheit der Sorten durch⸗ geführt hat. Unter Zugrundelegung der wirtſchaftlich gege⸗ benen Momente war es möglich, für die deutſchen Anbau⸗ verhältniſſe diejenigen Sorten herauszuſtellen, mit denen die einzelnen Anbaugebiete arbeiten können. Bei Buſch⸗ bohnen ſind 23 Sorten, bei Gurken 13 Sorten, bei Spinat 7 Sorten zugelaſſen worden. In ſpäteren Veröffentlichun⸗ gen werden die einzelnen Sorten noch genau gekennzeich⸗ net, ſo daß jeder Anbauer in der Lage iſt, zu wiſſen, was er für ſeine Verhältniſſe zu wählen hat. Die bedingt zu⸗ gelaſſenen Sorten werden nochmals einer beſonderen Prü⸗ fung unterzogen, um entweder endgültig zugelaſſen zu werden oder auch aus der Liſte der zugelaſſenen Sorten zu verſchwinden. Die Anordnung entſpricht einem dringen⸗ den Bedürfnis der Praxis. Neue Sorten können in Zu⸗ kunft nur dann freigegeben werden, wenn der wirtſchaft⸗ liche Wert dieſer Sorten erkannt iſt. Die Zulaſſung erfolgt ſelbſtverſtändlich nur mit Genehmigung des Reichsnähr⸗ ſtandes. Der Anbau aller anderen nicht genannten Sorten iſt verboten. Die Anordnung läßt eine gewiſſe Uebergangs⸗ periode zu, ſo daß jeder einzelne Samenbetrieb in der Lage iſt, ſich das richtige Sortenmaterial zu ſichern. Auf Grund der Anordnung ſind in Zukunft ſämtliche Beſtände von Buſchbohnen, Gurken und Spinat, die zur Saatgewinnung beſtimmt ſind, zur Anerkennung anzumelden. Ab 1. Auguſt 1937 darf alsdann nur noch anerkanntes Saataut der ge⸗ nannten Gemüſearten in den Verkehr gebracht werden. * Ende der Kältewelle? Die winterliche Witterung der letzten Woche wird vorausſichtlich heute noch ihren Abbruch finden, nachdem lich vom Weſten her ein Tiefdruckgebiet nähert. Wir werden deshalb für morgen mit Niederſchlägen und mil⸗ der Witterung zu rechnen haben. Wieder Karneval! Dieſe Wochen ſind die Zeit der Maskenbälle und Ko⸗ ſtümfeſte, und wir gleiten hinein in die fröhlichen und be⸗ ſchwingten Tage des Karnevals, deſſen Höhepunkt die drei Faſtnachtstage und drei Faſtnachtsnächte ſind mit ihrem grauen Ende in der Morgenfrühe des Aſchermittwoch. Es iſt nicht alles Karneval, was mit Maske, koſtſpieligen Fe⸗ ſten, lautem Lärm und ſogenannter Stimmung großen Vor⸗ bildern nachzueifern ſucht. Der wirkliche Karneval iſt nur dort zu Hauſe, wo er ein Volksfeſt iſt, an dem jedermann teilnimmt; er hat eine Gemeinſchaft zur Vorausſetzung. Ueberall dort, wo man ihn als Vergnügen einer atomiſier⸗ ten Geſellſchaft nachträglich einführen zu ſollen glaubte, wird er nur ein künſtliches Gewächs bleiben; in den Erblanden des närriſchen Prinzen dagegen feiert man heute wie je Karneval mit Hingabe, man fängt am 11. November, weil dies ja der 11. Monat, und die Elf nun einmal die geheiligte Zahl der Narren iſt, mit den Feſten an. Wo man richtigen Karneval feiert, verſteht man es auch, im richtigen Augen⸗ blick aufzuhören, was ja das tiefſte Geheimnis des Genie⸗ ßens iſt. Der Karneval iſt dort, wo er ſeit Jahrhunderten ſeine Heimſtätte hat, mehr als Mummenſchanz und Volksvergnü⸗ gen, er iſt eine Art Weltbetrachtung. Wenn irgendwo, ſo tötet in den närriſchen Hochburgen am Rhein die Lächer⸗ lichkeit. Die„Büttenredner“, die bei den karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen zum jubelnden Volk ſprechen und das Füll⸗ horn ihrer erheiternden Späße und nachdenklichen Wahr⸗ heiten über ihre verſtändnisvollen Zuhörer ausſchütten. wiſſen darum; dieſe Karnevalsredner, witzige Köpfe, geniale Improviſatoren, pflegen nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen, und ein Witz aus der„Bütt“ hat manchmal grö⸗ ßere Wirkungen, als man gemeinhin für möglich hält. Nicht nur in den humoriſtiſchen Vorträgen, ſondern auch bei der glanzvollſten Veranſtaltung des Karnevals, im großen Feſt⸗ zug am Roſenmontag, kommt der Liebhaber aktueller An⸗ ſpielungen auf Zeitereigniſſe auf ſeine Koſten. Dieſer Ro⸗ ſenmontagszug bildet überhaupt den Hauptanziehungspunkt 955 die zahlreichen Fremden, die der Karneval an den Rhein ockt. Das große Vorbild des heutigen Karnevals mit ſeinen glänzenden Koſtümfeſten iſt der Karneval von Venedig, der von den Reiſenden früherer Jahrhunderte als Weltwunder geprieſen wurde. Sechs Monate dauerte er; die Reihe ſeiner Feſte begann im Oktober und dauerte bis zum Aſchermitt⸗ woch. Während dieſer Zeit ging die geſamte Bevölkerung der Lagunenſtadt maskiert; in den Salons und Paläſten, aber auch auf dem Markt und in den Geſchäftshäuſern durfte man ſich des Schutzes der Maske bedienen. Das Masken⸗ koſtüm beſtand aus einem Mantel von ſchwarzer oder roter Seide. Den Kopf trug man bis ans Kinn verhüllt durch eine Kappe, die bis über die Schultern hinabfiel. Außer⸗ dem wurde das Geſicht von einer Wachsmaske bedeckt, die bis zum Munde reichte. Ueberdies gab es noch ausgeſpro⸗ chene Koſtümfeſte, bei denen alle möglichen anderen Ver⸗ kleidungen angelegt wurden. Je weiter die Zeit vorſchritt, um ſo toller wurde das Karnevalstreiben; am Faſtnachts⸗ dienstag fand ein überaus prächtiges Feuerwerk ſtatt, und die Bevölkerung geriet in einen wahren Feſttaumel. Wenn aber dann um Mitternacht die Kirchenglocken mit dumpfen Tönen den Aſchermittwoch einläuteten, bemächtigte ſich aller eine bedrückte Stimmung, denn nun war es wieder für lange Zeit mit der Feſtesfreude vorbei. Weniger ausgelaſſen, aber nicht minder prächtig ging es bei dem römiſchen Karneval zu, von dem Goethe berich⸗ tet hat. Ein merkwürdiges Bild bot damals am Faſtnachts⸗ dienstag die Piazza Navona, wo Tauſende von Leuten mit brennenden Lichtern erſchienen. Jeder verſuchte, dem an⸗ deren das Licht auszublaſen, einer floh vor dem anderen, um ſein Licht zu retten. Später wurde das Karnevalstrei⸗ ben von Paris berühmt, und die Karten für die Redoute der Großen Oper waren ſchon wochenlang vorher ausver⸗ kauft. Die Teilnehmer an dieſem Ball verſicherten, daß ſie nie wieder eine ſo ausgelaſſene Feſtſtimmung empfun⸗ den hätten, und daß der Anblick, den die mit prächtigen Masken angefüllte Oper geboten hätte, ihnen unvergeßlich bleiben werde. Heute hat auch der Pariſer Karneval viel von ſeinem Glanz eingebüßt. Die große Welt pflegt ſich jetzt an den Karnevalstagen ihr Rendezvous in Nizza zu geben, wo man Blumenfeſte und Korſofahrten veranſtaltet. Auch iſt München wegen ſeines Faſchings berühmt, und viele Ausländer beſuchen die bayeriſche Hauptſtadt, um an den Redouten und Künſtlerfeſten teilzunehmen. Heute ſind Köln und Mainz treue Hüterinnen einer ehrwürdigen Tra⸗ dition. Nirgends hat ſich das urſprüngliche Faſtnachtstrei⸗ ben ſo lebendig erhalten wie hier. Faſching im Turnerbund„Jahn“. „Im Salzkammergut da kann man gut luſtig ſein Wenn die Muſik ſpielt, Holdrioh!“ In dieſe herrliche Gegend werden die Beſucher des großen Maskenballs des Tbd.„Jahn“ heute abend ver⸗ ſetzt werden und Muſik, Geſang, Darbietungen aller Art werden das bunte Faſchingsvöllchen in Hochſtimmung bringen. Zwei hieſige Künſtler haben den Kaiſechofſaal prächtig ausgemalt, ſodaß man beim Betreten direkt Gebirgsluft atmet. Schon von außen grüßt das„Weiße Rößl“ die Beſucher. Der Saal ſelbſt bietet in fantaſtiſcher Beleuchtung einen einzigartigen A iblick. Herrliche Alp en⸗ partien, mit Ausblick auf den Wolfgangſee, umrahme: den Saal. Große angenehme Ueberraſchung wird die naturgetreue Wiedergabe des„Weißen Rößl“ auslöſen. Die Platzfrage iſt nun gelöſt, da ſämtliche Räume des Kaiſerhofs miteinander verbunden werden. Die Likör⸗ ſtube iſt bedeutend erweitert und verbeſſert und gewährt angenehme, ungeſtörte Erholung. Zum Durchhalten der großen Strapazen in der Gebirgsluft ſtehen beſondere Säfte aus einer hieſigen Fabrik zur Verfügung, auch an ſonſtigen Stärkungen wird es nicht fehlen. Trotz der enormen Auslagen, die ſich der Verein machte, beträgt der Eintrittspreis nur 60 Pfg., ſodaß jedermann der Beſuch dieſes Erlebniſſes möglich iſt. Aller Voraus⸗ ſetzung nach wird das Weiße Rößl im Kaiſerhof heute abend mächtige Sprünge machen— Seitenſprünge find? natürlich verboten! Kappenabend bei den Fußballern. Die Fußballer haben morgen einen ſpielfreien Sonntag und nützen die Gelegenheit aus, einmal einen luſtigen Abend mit„Sino, Sang und Gloria“ in der närriſchen Zeit mitzumachen. Man hat daher auf heute Abend eine„luſtige Zu⸗ ſammenkunft“ anberaumt. Der Humor wird zu ſeinem vollen Recht kommen. Alle Fußballfreunde werden ſich daher zur einberufenen Zeit verſammeln, um einige frohe und ausgelaſſene Stunden zu erleben. Alles iſt herzlich willkommen. Mannheim ſamt ſeinen Vororten: den großen Heute großer Afa⸗Film⸗Maskenball. Seit Tagen gibt es einen Geſprächsſtoff 1 AQ Film⸗ Maskenball, der heute abend in ſämtlichen Räumen des Roſengartens geſtartet wird. Beſonders die jüngeren Filmliebhaber beiderlei Geſchlechts erwarten dieſes Ereignis voller Spannung, denn ſein wahrhaft glänzender Rahmen verſpricht, ihn zu dem größten Er⸗ lebnis der Faſchingsbälle werden zu laſſen. Kein Wunder auch, wird doch diesmal von der Ufa mit einem Rieſen⸗ aufgebot von bekannten Filmſchauſpielern und ⸗Schau⸗ ſpielerinnen aufgewartet. Und es iſt kein leeres Gerede vielmehr iſt es unſerem immer rührigen Ufadicektor Lutz geglückt, gleich zwölf Filmlieblinge nach Mannheim zu bringen, die teils ſchon eingetroffen ſind, teils im Laufe des Samstag in Mannheim erſcheinen werden. Allen voran iſt Willy Fritſch ſchon geſtern in der Frühe in Mannheim eingetroffen. Aber außer ihm werden ferner auf dem Balle anweſend ſein: Lil Dagover, Trude Marlen, Dinah Grace, Gerda Maurus, Carola Höhn, Dorit Kreyßler, Irene von Meyendorff, Hans Söhnker, Harald Paulſen und„unſer“ Willy Birgel. Birgel wird die Künſtler den Ballbeſuchern vorſtellen aber was das Schönſte iſt; ſie werden ſich nicht nur an⸗ ſtaunen laſſen, ſondern ſelbſt zum närriſchen Tun kräftig beitragen. Hierfür iſt beſonders ein luſtiges und neu⸗ artiges Filmkabarett vorgeſehen mit dem Motto: „Heut bin ich ſo fidel!“ Ja, fidel wird es werden, werden ſich doch die Filmlieblinge auch am Tanze be⸗ teiligen. Außerdem findet auf dem Maskenball die erſte diesjährige Maskenprämi erung ſtatt, deren erſtem Sie⸗ ger eine Reiſe nach Berlin und Neubabe sberg als Gaſt der Afa winkt. Und überdies wird der ganze Abend für die Ufa⸗Tonwoche gefilmt. Wir ſind überzeugt daß es angeſichts dieſer Vorbereitungen heute in ganz Mann⸗ heim, nur einen Ruf gibt:„Auf zum Ufa⸗Film⸗Masken⸗ U 5 — B————— „. ñ;—— 5 r e Beſtandsaufnahme aller Kirchenbücher Einheitliche Gebühren für Kirchenpapiere. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegenheiten hat ſich mit den einheitlichen kirchlichen Gebühren einverſtanden erklärt, die nach einem Vorſchlag der Reichsſtelle für Sippen⸗ forſchung im Benehmen mit den Kirchen von nun ab für das Gebiet der Deutſchen Evangeliſchen Kirche maßgebend ſein ſollen, ſoweit es ſich um den Nachweis der Abſtammung uſw. handelt. In dieſen Fällen wird von den Kirchen eine Gebühr von 60 Pfennigen je Urkunde erhoben, ſoweit nicht die Gebührenfreiheit eintritt, die der Reichsinnenminiſter durch Runderlaſſe vom 4. März 1935 und 10. Oktober 1935 geregelt hat. Falls längeres Suchen nötig iſt, iſt für jede angebrochene halbe Stunde ein Betrag von 75 Pfennigen zu bezahlen, wobei aber die Ausfertigung der Urkunde in dieſe Gebühr nicht eingeſchloſſen iſt. Der Antragſteller ſoll Sakriſteſen uſw. nach Kirchenbüchern und Archivalien er⸗ folgen. Für die Benutzung dieſes Urkundenmaterials wird ein beſonderes Benutzerbuch eingeführt. Auch iſt die Beſtellung eines Landeskirchenarchivars und von Kreis⸗ bezw. Dekanats⸗ kirchenarchivaren vorgeſehen. Fümſchan. „Einer zuviel an Bord.“ Lange Zeit hat man keinen guten Kriminalfilm zu ſehen bekommen, und das iſt auch wohl der Grund, warum der nach dem gleichnamigen Roman gedrehte Film doppelte Anziehungskraft aus⸗ übt. Von dieſem Film der mit der Fülle ſeiner Er⸗ ſcheinungen überrumpelt und in der Vielſeitigkeit ſeiner mitreißenden, rätſelhaften Geſchehniſſe packt, geht eine Spannung gan zbeſonderer Art aus. Eine große Sicher⸗ heit für gutes Gelingen bietet vor allem die Rollen⸗ Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Sexageſimae. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mi Monatskommunion der Jungfrauen. 5 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Ahr Hochamt und Predigt mit Gedächtnis Krönungstages S. Heiligkeit Papſt Pius XI. 1.30 Uhr Andacht für den hl. Vater. 3 Uhr Schweſternverein in St. Agnes. 4 Uhr Arbeiterverein in St. Agnes. Montag und Dienstag: 7 Uhr hl. Meſſen. Mittwoch: 7 Uhr Schülergottesdienſt 10 Uhr Hochzeitsamt. Donnerstag: 6 Uhr deutſche Gemeinſchaftsmeſſe. des ſtets das Recht haben, für dieſe Gebührenſätze anſtelle von beſetzung des Films. Lida Baarova und Albrecht Schoen⸗ J Ahr hl. Meſſe. s Uhr Jungmännervereß Ausfertigungen auf Vordruck vollſtändige, im Wortlaut und hals ſind ein vornehmes, gut zuſammenpaſſendes Paar. im Jugendheim St. Michael.. in der Schreibweiſe getreue Abſchriften der Eintragungen zu[Eine der beſten Leiſtungen gibt Willy Birgel als ein J Freitag: 6.30 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr Schülergottesdienſ. 8 verlangen. ſympathiſcher Staatsanwalt. Lachen kann man beim Er⸗ 8 Uhr Abendpredigt für Männer und Jung männer. Weiter wurden Grundſätze zur Durchführung eines kirch⸗[ſcheinen des mit Komik geladenen Rudolf Platte der Samstag: 7 Uhr Jahrtagsamt und hl. Meſſe. 1 lichen Archipalienſchutzes aufgeſtellt. Sie ſehen eine einen e 1 5 0 Fan und 5 1 umfaſſende vollſtändige Beſtandsaufnahme aller bei den heftig ans gute Herz des Publikums appelliert. Der i 3 51 1 5 Pfarrgemeinden liegenden Kirchenbücher und ſon⸗ 5. großen hne 9 0 zeigt 255 0 5 Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. tigen Archivalien aus der Zeit vor 1875 und der Drucke Pflichterfüllung und Kamera ſchaft aufgehende Leben an S 3225 4 sim vor 1800 vor. Je ein Stück des Verzeichniſſes muß auch[Bord eines modernen Frachtdampfers. Hier ſpielt ſich Fonntaa, 95 5 e 5 8 849% in dem zuständigen Staatsarchiv und der ſtaatlichen Aufſichts⸗ die große Liebe ab, wo zwei Männer um die Gunſt einer Kollekte für den F all bon 1 der behörde überlaſſen werden. Es wird beſtimmt, daß die Frau kämpfen. Neapels leuchtende Küſte, Hamburgs 9.30 Uhr Hauptgottes ienſt. 5 e N. Pfarxarchive ſorgſam aufzubewahren ſind und zwar nur in[Hafen und Kontore, ein blühender Winkel im nord⸗ 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 92 580 75 8 K i B40 den Dienſträumen der Pfarrer, notfalls in den Sakriſteien. deutſchen Land, Vorort⸗Tingeltangel, Bar, Matroſen⸗/ 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichl. . f 8 Sk Durch öffentlichen Aufruf ſoll zur Rückgabe von Kirchen- kneipe— das ſind die intereſſanten Schauplätze. Schöne 22.30 Uhr Bücherausgabe. 15. büchern ermahnt werden, die in früheren Jahren dem Pfarr- Bilder von einer ſtürmiſchen Seenacht, und eine leicht 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Vikar Enderle. 0 archiv aus irgendeinem Grunde entfremdet wurden. Weiter untermalende Muſik unterſtreichen die Wirkung dieſes Montag abend: Evang. Gemeindejugend II. 9 ſoll eine ſyſtematiſche Durchſuchung aller in Frage kommen⸗ großen Films.— Dazu das immer gute Beiprogramm Dienstag: abend: Nähabend des Frauenbundes. 5 den Räume. wie Kirchen⸗ und Pfarrbausböden. Turmſtuben.] mit den neueſten Ereigniſſen aus aller Welt. Freitag nachmittag: Evang. Gemeindejugend J. 5 — S 5 5 lie 8 nSSSSSSGTTFGTT e 6 5 f e Tamer, Selt 0 Jahren hewäflktes Hgusgelön, 5 kegeln ese beee Todes-Anzeige. Danksagung. und ſugenfsch leise 8 Erh in Apotnesen u Drogerien 20 aby bo Verwandten, Freunden und Bekannten E 1 181 EA W 80 die traurige Nachricht, daß mein lieber Mann, ur die vielen Beweise au richtiger An eil In Seotenheim zu haben; lat unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, nahme bei dem Heimgang unseres lieben Vaters Germanla-Drogerie F. Wagner gat Bruder, Schwager und Onkel ieee Herr Ludwig Met Geors Sauer Schlafzimme STT 1 Wie EL sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank 2 10 Landwirt der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, der Küchen au nach kurzer Krankheit, im 75. Lebensjahre, heute Schneider-Jwangsinnung Mannheim, sowie für neueste Modelle am Lager 5 Nacht sanft 5 ist. 5 a die Kranz- und Blumenspenden. Anton Kreutzer, 750 Die trauernden Hinterbliebenen. 5. 5 Schreinermeister len i Die trauernden Hinterbliebenen. 5 att. Mhm.-Seckenheim, 15. 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Auch dem neunten Tag der 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen war wieder ideales Winterwet⸗ ler beſchieden. Das umfangreiche Programm wurde am Vormittag mit den Zweier ⸗Bobrennen auf der Bahn am Rieſſerſee eingeleitet. Zu gleicher Zeit fand vom Skiſtadion aus die Militär⸗Patrouille, einer der beiden Vorführungswettbewerbe, ſtatt. Anſchließend an die Bobrennen trugen die Eisſchnelläufer auf dem Rieſſerſee ihren letzten Wettbewerb, den Kampf über 10 000 Meter, aus. Der Nachmittag gehörte dann vollſtändig den Eiskunſtläufern. die im Eisſtadion ihre Kürfiguren liefen, und am Abend fand an der gleichen Stelle das zur Endrunde zählende Eishockeytreffen zwiſchen Tſche⸗ choflowakei und England ſtatt. Zm Militärpatrouillenlauf ſiegte Italien mit 14 Sekunden Vorſprung. Im Eisſchnellauf über 10 000 Meter holte der Norweger ZJvar Ballangrud die Goldene Me⸗ daille. Im Zweierbob führen nach zwei Läufen die Ameri⸗ laner. Der Patrouillenlauf auf Skiern Italien überraſchend Sieger. Das olympiſche Dorf ſtand am Freitag zunächſt ganz im Zeichen des Militärs. Der als Vorführungswettbewerb ausgetragene Militärpatrouillenlauf, an dem neun Natio⸗ nen teilnahmen, hatte zahlloſe Heeresangehörige der ver⸗ schiedenen Standorte nach Garmiſch⸗Partenkirchen ge⸗ bracht, die dem Skiſtadion dem Start und Ziel des Patrouil⸗ lenlaufes, ein beſonderes Bild gaben. Man ſah die Militär⸗ attachees, hohe und höchſte Offiziere aller teilnehmenden Nationen. Bei wolkenloſem und heiterem Himmel gingen die neun Patrouillen auf die 25 Kilometer lange ſchwierige Strecke. Auf dem zweiten Teil der Strecke hatte jede Patrouille, die aus einem Offizier und drei Leuten beſtand, drei Bal lons abzuſchießen. Zur allgemeinen Ueberraſchung holte Italien einen glän⸗ zenden Sieg mit 14 Sekunden Vorſprung vor Finnland und Schweden heraus. Den vierken Platz belegte Oeſterreich vor Deukſchland und Frankreich Für die Durchführung des Militär⸗Patrouillenlaufes zeichnete das Reichskriegsminiſterium verantwortlich. Vor jedem Start machten die einzelnen Patrouillenführer dem Reichskriegsminiſter kurze Meldung, dann ertönte das Kommando:„Achtung! Los!“ Die Strecke wies alle Ge⸗ kändeſchwierigkeiten auf, die an einen Militärſkiläufer im Ernſtfall geſtellt werden. Im Skiſtadion folgte man mit großer Spannung dem Kampf auf der Strecke. Nach 12,5 Kilometer mußte das Stadion paſſiert werden, nachdem vorher der Aufſtieg auf den Wamberg große Anforderun⸗ gen an die Soldaten geſtellt hatte. Die Finnen durchliefen zuerſt in guter Haltung das Stadion, gefolgt von Italien, Polen, Schweiz, Frankreich und Deutſchland ſowie den übrigen Mannſchaften. Die Oeſterreicher ſchoſſen am beſten. Eineinhalb Kilometer ſpäter hatten die Patrouillen eine Sonderaufgabe zu löſen, und zwar waren am Kochel⸗ berg von jeder Mannſchaft drei Ballons abzu⸗ ſchleß en. Mit Ausnahme des Führers mußte jeder Läu⸗ ſer einen Ballon abſchießen, und zwar ſtanden ihm dafür fünf Patronen zur Verfügung. Durchweg wurde gut ge⸗ ſchoſſen. Es genügten meiſtens fünf Schuß, die Oeſterrei⸗ cher putzten die Ballons ſogar mit drei Schuß weg. Schwe⸗ den ſchoß nicht ſo gut und benötigte acht Schuß und die Schweizer ließen ſogar einen Ballon ſtehen, was ihnen drei Strafminuten einbrachte. Dann kam Deutſchla n d. Noch im Laufen wurden die Ruckſäcke abgeſchnallt, blitz⸗ ſchnell gingen die Schützen zu Boden und mit fünf Schuß waren die Ballons erledigt. Innerhalb von 60 Sekunden hatte die deutſche Patrouille die Aufgabe gelöſt. Nach der Schießübung folgte der Aufſtieg zum göchſten Punkt, der in 1200 Meter Höhe gelegenen Tonf⸗Hütte(18,5 Kilometer). Die 360 Meter Höhendiffe⸗ benz, die hier zu bewältigen waren, ſtellten recht große SSS. S——.,, ö 5 7 I —,, 9 1 2 — 2 2 22 2 ., .—— 2 2. — 1 . 2 A .. 2 2 2— 2 2 22 —. 3 — 2 2 . . 225 ., Anforderungen an die Soldaten. Finnland erreichte die Hütte nach einer Zeit von 1145 Stunden, aber damit lagen ſie nicht mehr an der Spitze, denn die reine Laufzeit der Italiener war um 30 Sekunden beſſer. Auf der langen Ab⸗ fahrt zur Kreuzeck⸗Talſtation hielten die Finnen zwar die Spitze, aber die Italiener behaupteten den Zeitvorſprung. Auf dem letzten Teil der Strecke mußte noch ein Steilhang am Rieſſerſee bewältigt werden und dann ging es auf ebe⸗ nem Gelände zum Ziel, das die großartig ſpurtenden Finnen als Erſte erreichten. Sie machten einen friſchen Eindruck, der Führer trug das Gewehr eines Mannes. In ſtrammer Haltung eine knappe Meldung an General von Fritſch, dann ſah man der Ankunft der Italiener entgegen, die zum Schluß etwas nachgelaſſen hatten. 50 Sekunden vor Ablauf der Friſt kamen die Italiener in Sicht und in einer Reihe durch⸗ liefen ſie das Ziel, um in reiner Laufzeit die Finnen noch um 14 Sekunden zu übertreffen. Das war ein Jubel im italieniſchen Lager und die Landsleute trugen den 42jähri⸗ gen Patrouillenführer. Ept. Silveſtri. der, ebenſo wie der finniſche Mannſchaftsführer, ſchon 1928 die italieniſche Pa⸗ trouille führte, auf den Schultern vom Platz. Das Rennen der Zweierbobs Die Amerikaner die Schnellſten. Pünktlich um 8 Uhr ertönte auf der Bobbahn am Rieſ⸗ ſerſee das Kommando„Bob ab!“ und der Kampf der Zweierbobs begann. 13 Nationen waren mit 23 Schlitten am Start und nachdem die drei Spurbobs, ein Vierer⸗ und zwei Zweierbobs, über die Bahn gegangen waren, eröffnete Frankreich 2(Lozon⸗Kleber) den Reigen. Amerika 2(Colgate⸗Lawrence) ſchnitt in tollkühner Fahrt die Kurven und blies mit 1:25,06 dem bisher von dem Schweizer Ca⸗ padrutt gehaltenen Bahnrekord von 1:25,20 das Leben aus. Aber das war nur der Beginn einer Serie von Rekordverbeſſerungen. Deutſchland 1(Kilian⸗v. Valta) fuhr ſehr gut, aber doch auch nicht überwältigend: 1:27,29 Minuten. England war mit 1:25,61 weſentlich ſchneller, aber Amerika 1 (Brown⸗Waſburd) ſtellte mit ſeiner Fahrt alles in den Schatten und erreichte mit 1:22,50 neuen Bahnre⸗ kor d. Dieſe Zeit wurde nicht mehr überboten. Im zweiten Lauf, der übrigens genau wie der erſte völlig ſturzfrei verlief, konnten faſt alle Teilnehmer ihre Zeiten verbeſſern. Jusgeſamt wurde der frühere, von Ca⸗ padrutt gehaltene Bahnrekord zwölfmal verbeſſert. ASA ließ ſich erwarkungsgemäß nicht von der Spitze verdrängen. Die Amerikaner fuhren mit 1:21,02 eine großartige Zeit, aber Schseiz 2 war ſpäter mit 1:20,31 um eine halbe Sekunde ſchneller und überflügelte damit US A 2 das„nur“ 1:21,94 erreichte. Sehr gut fuhren auch wieder Schweiz 1(1:23,69), England(1:23,85) und Bel. gien 1(1:24,35), die damit die nächſten Plätze beſetzten Deutſchland 1(Kilian⸗von Valta) fuhr drei Sekunden ſchneller als im erſten Lauf, aber die 1:24,24 genügten nicht, um auf einen der vorderen Plätze vorzudringen, es reichte nur zum 7. Platz Deutſchland 2(Grau⸗Brehme) war mit 1:23,33 ſchneller als Kilian, aber die Geſamtzeit von 2:53,99 iſt ſchlechter und langte nur für den 9. Platz. Eishockey As A— Schweden 2:1.— Die Teilnehmer der Endſpiele. Das letzte Spiel der Gruppe 2 beſtritten USA und Schweden, die ſich einen überaus hartnäckigen Kampf lie⸗ ferten, den die Amerikaner mit etwas Glück für ſich ent⸗ ſcheiden konnten Zum Schluß des erſten Drittels wurde das Spiel hart, aber die beiden Schiedsrichter— Kreiſel⸗ Deutſchland und Erhard⸗England— unterbanden alle Re⸗ gelwiörigkeiten. Der Schwede Erikſon mußte eine Minute und der Amerikaner Garriſon, der geſtürzt war und beim Aufſtehen einen ſchwediſchen Spieler geſchlagen hatte, zwei Minuten hinaus. Kanada, As A, England und Tſchechei. Nach Abſchluß der Zwiſchenrundenſpiele des Olympf⸗ ſchen Eishockeyturniers haben ſich England und Kanada in der Gruppe 1, USA und die Tſchechoſlowakei in der Gruppe 2 die Teilnahme an den Endſpielen geſichert. Der Titelver⸗ teidiger Kanada wird dort einen ſehr ſchweren Stand ha⸗ ben, denn die Niederlage gegen England zählt auch für die Endrunde, ebenſo ergeht es natürlich der Tſchechoſlowakei mit der Niederlage gegen USA. Eisſchnellauf Ballangrud-Norwegen holt ſich die dritte Goldmedaille. Zum erſten Male ſeit der Austragung olympiſchen Win⸗ terſpiele iſt es einem Teilnehmer gelungen, drei Gol. dene Medaillen zu erringen Dieſe Glanzleiſtung ge— lang dem Norweger Ivar Ballangrud, der von vier Wett- bewerben des Eisſchnellaufes allein drei gewinnen konnte. Am Freitag holte er ſich den 10 000-Meter⸗Lauf in der her⸗ vorragenden Zeit von 17:24,.3 Minuten, die zugleich eine neue olympiſche Beſtleiſtung bedeutet. Von den vier Eisſchnellauf⸗Wettbewerben auf dem Rieſſerſee hat der Norweger alſo drei große Siege erfoch⸗ ten. Nur im 1500⸗Meter⸗Rennen mußte er ſeinem Lands⸗ mann Charles Mathiſen den Vortritt laſſen, ſicherte ſich da⸗ für aber die Silbermedaille. Hinter Ballangrud der mit 17:24,3 Minuten den bis⸗ herigen olympiſchen Rekord beträchtlich unterbot, blieben der Finne Birger Vaſen jus und der Heſterreichet Marx Stiepl als Zweiter und Dritter gleichfalls unter dem alten olympiſchen Rekord. 8 Bei beſten Wetter und Eisverhältniſſen traten am Freitag vor einer außerordentlich großen Zuſchauermenge auf dem Rieſſerſee 34 Läufer aus 15 Nationen zum letzten Wettbewerb der Eisſchnelläufer über 10 000 Meter an Wie ſchon am Vortage beim 1500⸗Meter⸗Rennen lag wieder eine große Spannung über der Menge, war man doch in⸗ tereſſiert, ob der große Norweger Ivar Ballangrud ſeine Vormachtſtellung bei den Eisſchnelläufern behaupten würde. Der vierte Platz fiel an den im erſten Lauf geſtar⸗ teten Vortagsſieger Charles Mathiſen, der in 17:41, Mi⸗ nuten den Oeſterreicher Kar! Wazulek ſicher auf den zwei⸗ ten Platz verwies. Die beiden deutſchen Läufer, Willi Sandtner und Heinz Sames, warteten in ihren Läufen mit hervorragenden Leiſtungen auf. Obwohl ſie in de Ligne⸗Belgien und Koops⸗Holland keine direkten Geg⸗ ner hatten, erzielten beide neue deut ſche Rekord⸗ deiten. Sames machte im 10. Lauf gegen Koops den An⸗ fang. Nach 5000 Meter wurden für ihn 8:54 Minuten ge⸗ meſſen und für die 10 000 Meter die neue Landesbeſtlei⸗ ſtung 18.:04,3. Schon im nächſten Lauf wurde dieſe Zeit von Willi Sandtner der ein ausgeglichenes, ſchnelles Ren⸗ nen lief, auf 18:02,0 Minuten unterboten. Karl Schäfer Olympiaſieger Eine angenehme Aeberraſchung: Ernſt Baier Zweiter. Wie nicht anders zu erwarten war, holte ſich der öſter⸗ reichiſche Weltmeiſter Karl Schäfer im zweiten Teil des Eiskunſtlaufes für Männer, der Kür, den Sieg und da⸗ mit die Goldmedaille. Eine angenehme Ueberraſchung für Deutſchland war der zweite Platz unſeres Meiſters Ern ſt Baier. Dies iſt um ſo erfreulicher, als Baiers Chance mit dem vierten Platz hinter ſo guten Leuten wie Wil⸗ ſon(Kanada) und Sharp(England) und unmittelbar vor Kaſpar(Oeſterreich) nach Abſchluß der Pflicht für viele faſt ausſichtslos war. Mit nur geringem Abſtand hinter Baier belegte der Oeſterreicher Felix Kaſpar für ſein Land noch die bronzene Medaille. Zu den Vorführungen des Eiskunſtlaufes hatten ſich 10 000 Zuſchauer eingefunden, darunter der Oberbefehls⸗ haber des Heeres, General der Artillerie Frhr. von Fritſch, und der Reichsſtatthalter von Bayern, Ritter von Epp. England— Tſchechoflowakei 5:0 Als einziges Eishockeyſpiel des Tages fand die Be⸗ gegnung England— Tſchechoflowakei ſtatt. Die Briten ſetzten alles daran, um einen möglichſt hohen Sieg heraus zu holen, was ihnen auch gelang. Sie ſchoſſen im erſten Drittel des ſpannenden Spieles zwei Tore. Die Angriffe der Tſchechen ſcheiterten reſtlos an der engliſchen Verteidti⸗ gung. Sie kamen im ganzen weiteren Spiel nicht einmal zum Ehrentor, während die Engländer im zweiten Ab⸗ ſchnitt noch drei Tore ſchoſſen. Der letzte Abſchnitt verlief trotz der großen Anſtrengungen auf beiden Seiten ohne Tore. Freundſchaftsſpiel Polen— Schweden 4:3. Die Eishockey⸗Nationslmannſchaften von Polen und Schweden trugen im olympiſchen Kunſteis⸗Stadion zu Garmiſch ein Freundſchaftsſpiel aus, in dem überraſchend die Schweden mit 4:3(12:1, 3:1 0.1) Toren geſchlagen wurden. Die polniſche Mannſchaft geſtaltete vor allem das mittlere Drittel überlegen und erzielte hier auch drei Tore. 2 5 2 2 2 22 Re 22 4 Gaufammlung des WSW in Baden, 15. und 16. Febenar: Für Deine Spende etwas, was Dir nützlich iſt: ein Stopfei oder ein Speckbrettchen.— Bedenk auch, daß durch dieſen WSW⸗Auftrag die Holzſchnefler und Drechſ⸗ er des badiſchen Schwarzwaldes Arbeitsmöglichkeit be⸗ kamen. . Niederlage des Weltmeiſters im Eishockey. ö 5 Bi g 5 e irchen: letzte Spiel in der zweiten Runde des Eiddeagramm. 2 0 n ee 9815 I der engliſchen Mannſchaft mit 2:1. hockeh⸗Turniers zwiſchen . ——— Weltbild(M). —————. re eee Für die Teilnehmer der Olbmpiſchen Winterspiele. Weltbild(M). Eine Kaſſette aus weißem Nymphenburger Porzellan, ein Ehrengeſchenk der Reichs⸗ regierung. Jormtag ist kein nfs NACH FRISCH EUE DIE WOCHE „Sonntag? Ich kenne keinen Sonntag! Was denken Sie wohl, wie ich dann fertig werden ſollte?“ Wer hat die reſolute Hausfrau nicht ſchon ſo ſprechen hören! Sie kennt keinen Sonntag, ſie werkt am Feiertage enau ſo wie am Wochentage und das Gebot„Du ſollſt den Feiertag heiligen“, kennt ſie nicht mehr. Sie wird einfach naicht fertig, und wenn ſie am Samstagabend todmüde ins Bett ſinkt, denkt ſie mit Bangen daran, daß der morgige Tag bon früh bis ſpät wieder ausgefüllt ſein wird: Kinder an⸗ Auch Handarbeiten ſollte die Hausfrau ſich für ruhige Stunden an einem Wochentag aufſparen. ziehen— ſie ſind zwar ſchon etwas groß und könnten das allein tun—, ſchmutzige Sachen zuſammenſuchen, ſchnell durch die Zimmer fegen, Eſſen vorbereiten, dazwiſchen ſtopfen und etwas ausbeſſern, Eſſen, Geſchirr ſpülen, nach⸗ mittags wieder ausbeſſern und einige kleine Stücke nähen, Kaffee trinken und wieder nähen, ſchließlich Abendbrot vor⸗ bereiten, die Kinder ausziehen, ihre Sachen nachſehen und dann etwas ſtricken, denn ſchließlich ſoll der Pullover für Ein Arbeitstag, der ſich in nichts von einem Wochentag unterſcheidet. „Ach— morgen wird wieder ein ſchöner Sonntag ſein! Ob fertig oder nicht, wir laſſen die vier Pfähle hinter uns!“ So ſpricht die andere Hausfrau. Wahrſcheinlich hat ſie am Samstagabend, als ſie zu Bett ging, ebenfalls mit Schreck daran gedacht, daß mancherlei im Wochen⸗ und Tagespro⸗ gramm nicht fertig geworden iſt. Aber ſie gönnt ſich am Sonntag eine Stunde länger Schlaf, ſie kümmert ſich nicht um das Anziehen der Kinder, ſondern läßt ſie zum„Appell antreten“, und ſchickt jedes Kind unweigerlich noch einmal ins Zimmer, bis alles in Ordnung iſt. Am Frühſtückstiſch ſitzt ſie etwas länger und läßt Kinder und Mann helfen, den Tiſch abzuräumen. Durch die Zimmer geht ſie am Sonn⸗ tagmorgen nicht, nicht einmal mit dem Staublappen, und das Mittageſſen am Sonntag zeichnet ſich nicht durch größere Ueppigkeit aus, es ſei denn, daß Gäſte erwartet werden. Nach dem Eſſen kommt das Geſchirr, nachdem es abgeſpült worden iſt, in eine Schüſſel mit Waſſer und bleibt bis Mon⸗ tag ſtehen. Die Hausfrau leiſtet ſich ein Viertelſtündchen Schlaf, macht ſich ſchmuck und geht nachmittags aus der Wohnung. Mit der Familie oder— wenn ihr der Sinn danach ſteht— ohne, und des abends nach dem Eſſen, das wieder ohne Umſtände und unter Mithilfe der Familie auf⸗ getragen und abgeräumt wird, ſucht ſie Freunde zu einem Plauderſtündchen auf oder lieſt ein gutes Buch. Die erſte Hausfrau ſieht man allgemein als die tüch⸗ tige, verantwortungsbewußte, die andere dagegen als die leichtſinnige und verantwortungsloſe an. aber das konnte ſie ſich nur leiſten, als ſie noch junges Mädchen war. Mit Wehmut denkt ſie oft an dieſe Zett, und ſie iſt unzufrieden mit der Ehe, unzufrieden mit dieſem Leben. Frau Johannes beginnt unausgeruht und ſchlecht⸗ gelaunt ihre Arbeit. Die Woche fänat richtig an grollt ſie. Und ſie könnte doch ganz anders anfangen. Elie. wie bei Frau Martin. Als ſie am Sonntagabend, angefle von dem Erleben des Sonntags, aufgeräumt und angeregt zu Bett ging, ſehnte ſie ſich nach ihrer Arbeit. Am Montag früh iſt ſie friſch und unternehmungsluſtig und packt mit feſten Händen zu. Sie hatte am Sonntag einen Spaziergang gemacht, konnte viele Menſchen und vor allem Frauen ſe⸗ hen, deren Kleider man ja ſo gerne in Augenſchein nimm, war abends mit guten Freunden zuſammen, wo man etwas klatſchte und ſpielte und vor allem luſtig und aufgeräumt war, und ſie ſtand am Montag friſch, mit ausgeruhten Ner⸗ ven auf. Die Arbeit fließt ihr noch einmal ſo ſchnell unter der Hand fort, und bis zum Mittwoch denkt ſie an die ver⸗ gangenen Feierſtunden, während ſie ſich dann auf den kom⸗ menden Sonntag freut. Das ſpornt an. Der Sonntag iſt kein Arbeitstag. Mit Bedacht hat man ja ſechs Arbeitstage durch einen Ruhetag unterbrochen. Und muß der Mann ſich ausruhen, wenn er wirklich ſchaffen fol, dann muß auch die Hausfrau die Arbeit ruhen laſſen und neue Kräfte ſammeln. Das iſt weniger eine Frage der Zeit als des Könnens und der Arbeitseinteilung. Wer in der Woche mit dem feſten Vorſatz ſchafft, keinen Reſt für den Sonntag übrig zu laſſen, der wird ſchließlich auch den Sonn tag kennenlernen. Es iſt dann eine zweite Frage, ob die Hausfrau den Sonntag richtig verbringt, ob ſie Lebenskünſtlerin genug iſt, um teilzuhaben an den Freuden, die ein Sonntag ſchen⸗ ken kann. Ohne Koſten ſelbſtverſtändlich oder mit wenigen Pfennigen, die ja dem Manne und ſogar den Kindern ohne weiteres gegönnt ſind. Eva Schwandl. Jedoch: beide Frauen wohnen in einem Hauſe. Ihre Wohnungen ſind gleich ſauber und gepflegt, die Kinder von Frau Martin gehen gleich adrett geklei⸗ det wie die von Frau Johannes und ebenfalls mit Sachen, die Frau Martin ſelbſt genäht und geſtrickt und gehäkelt hat, Frau Martin kann ſich nicht mehr „leiſten“ als Frau Johannes, denn der Verdienſt ihres Mannes iſt nicht größer als der von Herrn Johannes. Und ob⸗ gleich ſie ſo leichtſinnig iſt, ſich am Sonntag auszuruhen, ſchafft ſie ihre Arbeit beſſer als Frau Johannes, die keinen Sonntag kennt. Wahrſcheinlich gerade deshalb kommt Frau Martin weiter Sie beginnt näm⸗ lich am Montagmorgen ihre Arbeit friſch und ausgeruht, freut ſich ſchon auf das Schaffen, während Frau Johannes am Montagmorgen müde aufſteht und mit Widerwillen daran denkt, daß die Arbeit doch niemals abreißt. Dieſes drückende Gefühl iſt niemals ſtärker als am Mon⸗ tag, wenn ſie an den Sonntag denkt. der ſich vielleicht nur dadurch von einem gewöhnlichen Arbeitstag Unterſcheidet, daß man beſſer gegeſſen und ſich ein anderes Kleid angezogen hat. Daß der Wie man den Sonntag richtig verbringt? Wie iſt es mu einem Mujeun⸗. beſuch? Haſe(1. Scherls Bilderdienſt(1)—(M). die Tochter auch noch fertig werden. Ach— und die Wäſche[Sonntag anders und beſſer ausgefüllt. ſoll auch noch eingeweicht werden. Das iſt ihr Sonntag! werden kann und ſoll, weiß ſie zwar Bei den Holzſchneflern im Güdſchwarzwald Aufforderung zur Anterſtützung des Heimgewerbes.— Ar⸗ beitsbeſchaffung durch das Winterhilfswerk. Bei den Talbewohnern des Südſchwarzwaldes, jener Ge⸗ gend, in welcher der Feldberg thront, hat Mitte des vorigen Jahrhunderts, wohl infolge der damaligen Mißernten und Hungerjahre, von Tirol her das Holzſchneflerhand⸗ werk ſeinen Einzug gehalten. Wir ſehen die Schnefler in Todtmoos, Neuenweg, Präg und Bürchau, ganz beſonders aber im hochgelegenen Bernauer Tale, der Heimat unſeres Altmeiſters Hans Thoma. Die Bauern trei⸗ ben dort faſt ausſchließlich Weidewirtſchaft und verlegen ſich in den Wintermonaten auf die Arbeit des Schnefelns. Es gibt in dem weit verzweigten Bernau faſt kein Haus, in welchem nicht geſägt, geſpalten, gehämmert und geſchnitzt wird. Wir bewundern ihre Fertigkeit in den heimiſchen Hand⸗ werkskünſten und gewinnen die Ueberzeugung, daß unſere Wäldler das von den Eltern und Großeltern überlieferte Schneflergewerbe wohl zu meiſtern verſtehen und beſtrebt Bert allen Anforderungen an Güte und Geſchmack gerecht zu werden. Der eigentliche Schnefler verfertigt in der Hauptſache Holzlöffel(Kochlöffel, Wäſcheſpaten, Konditoreiſpaten, Mehl⸗ ſchaufeln, Farbkellen für Färbereien). Hierzu verwendet er Buchenholz, das nicht geſägt, ſondern geſpalten und dann mit dem Schneflermeſſer bearbeitet wird. Ein weiteres altes und ſchönes Handwerk iſt das der Kübler. Die beiden letzten guten Herbſte kamen ihm ſehr zuſtatten. Neben Weinfäſſern werden auch alle übrigen Küb⸗ lerwaren(Butterfäſſer, Waſch⸗ und Badezuber uſw.) her⸗ geſtellt. Recht intereſſant iſt die Tätigkeit des Schachtelma⸗ chers. Er bearbeitet die in kaltem Waſſer aufgeweichten und mit heißem Waſſer gebrühten Fichtenhölzer mit dem Spalt⸗ und Ziehmeſſer ſorgfältig und kunſtgerecht. Darnach kommt das Aufbiegen auf die Bodenform und das Nageln mit den Haften, ſowie das Anfertigen des genau paſſenden Dek⸗ kels. Auf dieſe Weiſe werden die ſchönſten Formen herge⸗ stellt, man ſieht runde und ovale Schachteln, Herz⸗, Korb⸗ und Tortenſchachteln. Sehr nett ſind auch die handgemalten Spanſchachteln. Nicht minder intereſſant iſt die Arbeit des Schnitzers, der mit außerordentlicher Geſchicklichkeit Gebrauchs⸗ und Ge⸗ ſchenkartikel herſtellt. Aber nicht nur dieſe kommen aus ſeiner Werkſtatt, auch betätigt er ſich in der Möbelſchnitzerei. Der Drechſler iſt ebenfalls anzutreffen. Aus ſeiner Hand kommen die Fleiſchteller und runden Holzplatten. Auch verfertigt er ſchöne handgedrehte Leuchter, Teller, Schalen und Doſen aus Kirſchbaum oder Ahorn. Ein weiterer Handwerkszweig iſt jener der Schlitten⸗ macher und Wagner. Man verfokat mit großem In⸗ lereſſe wie ein Rad entſteht oder auch ein ſtabiler großer Hörner⸗Holzſchlitten. Neben den bisher aufgezählten Hand⸗ werksarten gibt es auch eine Reihe von kleineren Betrieben, die mit Holzbearbeitungsmaſchinen ihre Holzwaren herſtellen. Für das einſt ſo blühende Heimgewerbe war in der Nach⸗ kriegszeit faſt jedes Intereſſe geſchwunden. Wer wußte noch etwas von der Strohflechterei, vom Holzſchnitzen, von der Schneflerei und Töpferei, vom Handweben und Spinnen? Das hat ſich unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung mit einem Schlag geändert. Man hatte erkannt, daß unſchätzbare kulturelle und wirtſchaftliche Werie von der Vernichtung bedroht waren und um dieſe Gefahr abzuwenden, durfte man nicht mehr untätig und gleichgültig beiſeite ſtehen. Der Hausinduſtrie iſt das Winterhilfswerk der NS ein geradezu vorbildlicher Helfer geworden. Auch in dieſem Winter hat das Winterhilfswerk für Beſchäftigung geſorgt. Augenblicklich verfertigen die Holzwarenherſteller und Holzſchnitzer des Südſchwarzwaldes und ganz beſonders des Bernauer Tales, wo dieſes Gewerbe ſeinen Hauptſitz hat, für den Gau Baden 209 000 WSW⸗Speckbrettchen mit Brandſtempel, die an den Gauſammeltagen vom 15. und 16. Februar zum Stückpreis von 20 Pfennig verkhuft werden. Der Drechſler hat gleichfalls einen Auftrag zuge⸗ wieſen bekommen. Er arbeitet augenblicklich an der Her⸗ ſtellung von 2090 000 Stück Stopfeier für das WSW. Süd⸗ des Anſere Loſung lautet: Unterſtützt das Heimgewerbe, Ihr dient damit der deutſchen Wirtſchaft und Kultur! Beteiligt Euch alle an der WHW⸗ Sammlung am 15. und 16. Februar! Die Meiſterſinger und ihre Kunſt Durch Richard Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg“ iſt nicht nur Hans Sachs, ſondern gleichzeitig mit ihm die Kunſt der Meiſterſinger ſelbſt in einzigartiger Weiſe dem Kulturbewußtſein unſeres deutſchen Volkes einverleibt wor⸗ den. Wenn man ſich Hans Sachſens Meiſtergeſänge anſieht, ſo findet man unter allen den Hinweis, in welchem„Ton“ ſie gedichtet ſind. Im allgemeinen wurde bei den Meiſter⸗ ſingern die Ueberlieferung in der Form gepflegt, daß man in den Tönen der alten Meiſter ſang, alſo etwa im„Spiegelton“ Heinrich Frauenlobs, in der„Höhnweis“ Wolframs, im langen Ton Bartel Regenbogens u. a. An dieſen alten Tönen feſtzuhalten war vor allem die Gepflo⸗ genheit der Mainzer Schule. Erſt die Nürnberger Schule hatte begonnen, in eigenen zeitgenöſſiſchen, d. h. neuen Tönen zu ſingen! Und Hans Sachs war es, der das Erbe dieſer Schule, als er von ſeiner Wanderſchaft nach Nürnberg zurückkehrte mit der ganzen Kraft ſeiner Perſönlichkeit übernahm und fortführte. Von ihm finden wir ſehr viele eigene Töne, zunächſt den„Neuen Ton“, bei welchem die einzelnen Strophen 25 Reime hatten; dann die„Morgenweis“, die„Silberweis“, die„Spruchweis“ und„Roſentonweis“, den„kurzen Ton“ und andere mehr. Zugleich hat aber Hans Sachs durch die Nürnberger Schule noch einen anderen entſcheidenden Einfluß ausge⸗ —— eee, een. n eee 8 CCC ubt. Er hat, mehr als je zuvor möglich geſchienen hatte, den weltlichen Stoff zum Thema der Meiſterge⸗ ſänge gemacht. Im allgemeinen war ja wohl auch ſpäter in den Schulen, wenigſtens während des ſogenannten Haußk⸗ ſingens, nur von bibliſchen Stoffen zu ſingen erlaubt, aber daß daneben in zunehmendem Maße auch Stoffe aus den überlieferten Schriften des klaſſiſchen Altertums behandelt 0 Wendung kommt auch darin zum A l Hans Sachs in ſeinem Lied„Ein Schulkunſt“ ſich auf an⸗ dere Vorbilder des Meiſtergeſangs bezieht, als ſie von der Mainzer Richtung aufgeſtellt waren. Während die Majnzer Schule als die zwölf alten Meiſter Heinrich Frauenlob, Heinrich Mögeling, Nikolaus Klingſor, den ſtarken Poppo. Walther von der Vogelweide, Wolfgang Nohn, Hans Ludwig Maxner, Bartel Regenbogen, Sigmar den Weiſen, Konrad Geiger, N. Cantzler und Steffan Stoll nennt, bezieht ſich Hans Sachs, indem er ſozuſagen eine ſelbſtändige Nürnberger Tradition ſchafft, auf Konrad Nachtigall, Fritz Zorn, Konrad Vogelſang, Hermann Oer tel, Fritz Kentner, Martin Grimm, Sixtus Beckmeſſer, einen„vom Geſtenhof“, Hans Schwarz, Ulrich Eißlinger, Hans Foltz und Lienhart Nunnenbeck, Namen, die großen teils Richard Wagner in ſeine Oper, aber als Zeitgenoſſen Sachſens übernommen hat. Her Krieg der pariser gegen den„once Wenn man den Pariſern glauben darf, ſind ſie die um mündigſten Menſchen der Welt. Sie werden tyranniſiet von den„Conciergen“, den Hauswarten. Die Concierge können auf eine über 500jährige Vergangenheit ihres wich tigen Amtes zurückblicken und ſind ſich ihrer Bedeutung und Macht über die Hausbewohner wohl bewußt. Nach dem eingenommenen Frühſtück begibt ſich det Concierge mit dem Staubwedel, dem Sinnbild ſeiner Ar tigkeit, und mit der Frühpoſt— denn in Paris gibt den Briefträger die Poſt nur dem Concierge ab— für die ge ſamten Hausbewohner an die Arbeit. Die Poſt ſieht er I genau an, klingelt überall, und unterhält ſich nach Abgabe der Briefe und Karten mit den Empfängern. Seine eigen liche Herrſchaft beginnt erſt wirklich mit dem Toresſchin Wer ſpäter kommt, muß, da die Mieter keine Hausſchlü haben, den Concierge herausklingeln und ihm, je nach det Stunde, ein kleineres oder größeres Trinkgeld geben. 8 iſt er über den Lebenswandel ſeiner ihm überlieferten Hausbewohner beſſer unterrichtet, als dieſen manchmal lie iſt, und ſein Schweigen muß eben von Leuten mit mar lichem Lebenswandel entſprechend erkauft werden.% kann es daher verſtehen, daß die Pariſer auf ihre Al paſſer ſehr ſchlecht zu ſprechen ſind und ihnen Fehde a ſagen. Aber das bringt die Concierges nicht aus ihrer 17 und ſo ſehen ſie auch dem gegenwärtigen Feldzug der Mi ter mit überlegener Gelaſſenheit entgegen. Für den Spendenbetrag von 20 Pfg. das den Holz n, lern und Drechslern des bad. Schwarzwaldes verſerlll Stopfei oder Speckbrettchen. f eee ent⸗ daß Fan- 1 der inzer nrich den gang gmar effan ſagen mrad Oer⸗ eſſer, nger, ßen: 'oſſen Vom leben gemeisferf Von Maria Ibele. 13 Heiße 1 95 mehr genligend Platz zum Tanzen— frohe Mienen. g 55 1 Lo wandert von einem Platz zum anderen, überſchüt⸗ tet von albernen Schmeicheleien. Ach, wie gerne hätte ſie all den Flitter für eine Stunde verſtehender Liebe mit Oskar gegeben! Die Nüchternheiten des pflichtloſen Daſeins, das abſtoßende Kokettieren ekeln ſie an. Heiß wünſcht ſie, nichts mehr zu ſehen, nichts mehr zu hören. Ode Troſtloſigkeit überſtrömt ihr Inneres. Trau⸗ rig betrachtet ſie Oskar mit der blonden Gräfin. Un⸗ merklich, obwohl ſie es ſich nicht gerne eingeſtehen will, trägt des Arztes Abweſenheit auch noch dazu bei. Wild, um zu vergeſſen, raſt ſie im ſchnellen Galopp über das Parkett. Dunkle Punkte flimmern— die Men⸗ ſchen, der Saal— vermiſcht in Eines— vor ihren Augen. Bewußtlos bricht ſie zuſammen. In allgemeiner Beſtürzung wird der Tanz ſogleich abgebrochen. Die Kapelle ſchweigt. Von allen Seiten reicht man Riechkiſſen, Waſſer. Oskar trägt unter Beihilfe eines Kurgaſtes Lo in's Schlafzimmer. Dr. Weſer wird gerufen. Im Saale herrſcht nervöſe Ruhe und laſtende Be⸗ ſorgnis. Die tolle Freude macht menſchlichem Mitemp⸗ finden Platz. Mit geſchloſſenen Lidern und kaum ſchlagendem Puls liegt Lo regungslos in den Kiſſen. Oskar iſt wütend über das jähe Ende der Feſtivität, die ihm ein galantes Abenteuer mit der blonden Gräfin zugebracht hätte. Ernſt, mitleidsvoll tritt der Arzt ein. Nach genauen. Erkundigungen über die Vorboten der Bewußtloſigkeit unterſucht er Lo, ſchweigſam, pflichtbewußt. Oskar ſtarrt über die Bettdecke hinweg. Krächzend tönt die Uhr in die gefrorene Stille. „Herr Oberleutnant, die Ohnmacht Ihrer Frau Ge⸗ mahlin iſt eine kleine Nervenſchwäche. Unbedingte Ruhe gualmende Luft erfüllt den Kurſaal— kaum wohin man blickt, Ein dankbarer Schim⸗ ht „Herr Doktor— muß ſchon— ſterben?“ Ab⸗ geriſſen, mit Anſtrengung preßt ſie die Worte heraus Sanft beugt ſich Weſer zu ihr nieder und faßt ihre Hand.. d „Im Gegenteil, ich gratuliere Ihnen und Herrn Oberleutnant herzlich.“ Oskar ſtutzt. Lo horcht geſpannt. „Viel ſpazieren gehen in friſcher Luft— keine haſten⸗ den Bewegungen— ein kleiner Erdenbürger hat ſich angemeldet.“ Oskar klappt zuſammen. Am liebſten möchte er ſo recht drauflos fluchen nach Kaſernenart. Doch ſeine Lippen ſchweigen; aber die zuckenden Mundwinkel ver⸗ raten die zurückgedrängte Wut. Eigentümlich kühl, beinahe ſich die beiden Herren. Das neugeborene Glück empfängt Lo mit ganzer Macht und lallt ſie in ſtärkenden Schlummer. Oskar aber er⸗ greift ſchleunigſt die Flucht. Der Leichtſinn treibt ihn zurück in den Saal. Schnell noch gibt er zuvor dem Etagenmädchen den Auftrag, zuweilen nach ſeiner Frau zu ſehen. Von allen Seiten beſtürmen ihn die Fragen. Als man den natürlichen Grund des Unwohlſeins der jun⸗ gen Frau erfährt, iſt man aber gleich wieder beruhigt. Der Feſtabend geht ungetrübt weiter. Während Lo von kleinen Patſchhändchen träumt, die ſchmeichelnd ihr Geſicht ſtreicheln, vergißt Oskar die Pflichten des Ehegatten vollſtändig und liegt bezaubert in dem Bann der raffinierten Blondine. In wildem Begehren, heiß aneinandergeſchmiegt, tanzen und tollen ſie durch den Saal. Auf dunklen, ſchwarzen Wegen ſchlendert langſam Dr. Weſer planlos durch den Park und läßt ſich die friſche Luft um den Kopf ſtreichen. Ach, wie erſchütterte ihn der Anblick der Kranken! Dazu die häßliche, gemeine Fratze des Oberleutnants bei der Mitteilung des tieferen Grundes. Namenloſes Mitleid mit dem armen Weibe packt Weſer.„Wieviel bittere Enttäuſchungen werden noch über die blinde Frau hereinbrechen!— Und man darf nicht helfen, aufklären, vorbauen. Was würde ich ihr Alles bieten D;welch ein Glück gegenſeitigen Verſtehens!“ Seit dem Tode ſeines guten Muttls hat er ſich nicht mehr ſo ſeelenkrank, ſö weltverlaſſen gefühlt. Leiſe Stimmen ſchweben durch die Stille der Nacht. Geheimnisvoll flüſtert der Schnee.— Zwei Geſtalten, eng umſchlungen, wandern den einſamen Kurweg hin⸗ auf— Oskar und die Gräfin. Dr. Weſer meint, dem Paare mit erhobenen Fäuſten zugegenſtürzen zu müſſen, um es auseinanderzureißen. Wie Feuer brennt es in ſeinen Augen. Sein Puls fliegt. In den Ohren ſauſt es wie Sturmwind. Aufrecht, mit meſſendem, verächtlichem Blicke, der an den Beiden hinuntergleitet wie ein langſamer Regentropfen an glatter Fenſterſcheibe, geht er ganz dicht an Oskar vor⸗ bei: faſt ſtreifen ſich ihre Kleider. Entſetzt läßt die Gräfin die Arme fallen. Oskar ſteckt eine hämiſche Miene auf, zieht aber den Kopf doch ziemlich tief in die Schultern und ſchreitet rüſtig weiter. Wie ein wegmüder Wanderer lehnt Weſer ſich an feindlich verabſchieden einen bereiften Stamm. Nebelfetzen kühlen ſeine heiße Stirne, hinter der ſich wehe Gedanken tummeln. Müh⸗ ſam, als hingen ſchwere Gewichte an ſeinen Füßen, ſchleppt er ſich ſeinem Hauſe zu. Und bis zum erwachen⸗ 5e Morgen brennt eine beſchirmte Lampe in ſeinem Arbeitszimmer Bei der nächſten Mittagtafel bleibt Dr. Weſers Platz leer. Die Gäſte ergehen ſich in erſtaunten Fragen, die Oskar wie wilde Hummeln umſchwirren und ihm den Aufenthalt verleiden. Kaum iſt Lo geneſen, kommt er ihr„rückſichtsvoll“ entgegen und beſtimmt ihrem vor wenigen Tagen geäußerten Wunſch gemäß die ſofortige Heimreiſe, worüber ſie ſich unausſprechlich freut. In ehrlichem Bedauern verabſchieden ſich die Gäſte don dem beliebten Paar. 5 Ein kleines, unbedeutendes Brieferl, offiziell und don Lo in Eile geſchrieben, flattert zu Dr. Weſer in's Haus. f IV. „In dem breitlehnigen Klubſeſſel in Dieters Herren⸗ zimmer ſitzt ein kleiner, unterſetzter Mann mit herab⸗ hängenden Bartſpitzen, geſchlitzten, ſchlauen Auglein, ne in Tränenwaſſer ſchwimmen. Der Bozener Mantel iſt auseinandergeſchlagen. Eine Goldkette ſpannt ſich ſchwer über den ſpitzen Bauch— die goldenen Zähne ſchillern. An der fleiſchigen Hand glänzt ein Brillant⸗ Einſteiner. Die Füße ſind gerade hinausgeſtreckt; die Strupfen der Zugſtiefel ſtehen in die Höhe. f Mit Behagen betrachtet der Herr ſich den vornehmen Raum. Ein ironiſches Lächeln erweitert den Mund. f „Ja, grüß Gott, mein beſter Kloiber!“ Familiär ſtrecken Herr und Frau Dieter ihm die Hände entgegen. „Na, blühen die Geſchäfte recht?“ „Dank der Nachfrage— der Verdienſt könnt' beſſer ſein. Das Kapital fehlt halt bei mir— bei dem ſtän⸗ digen Aufnehmen von Zwiſchenperſonen bleibt zuviel auf'm Weg liegen.“ „Verſteht ſich!“ Um dem peinlichen Geſpräch eine Wendung zu geben, bietet Frau Dieter eine Zigarre an. „Bin ſchon ſo frei, gnädige Frau. Aber mit Ver⸗ laub, ich heb' ſie mir für's Café auf. So a feins Düf⸗ terl muß a weng unter d' Leut kommen.“ „Ganz, wie Sie wünſchen.“ Umſtändlich verpackt Kloiber die Zigarre in ſeine Taſche. „Den jungen Herrſchaften wird es ſelbſtredend glän⸗ zend gehen? Kein Wunder in den Flitterwochen.“ Ein eigentümliches Schweigen laſtet im Zimmer. „Was ich eigentlich ſagen möcht ja, ganz recht— ich bin nämlich gekommen, um das Geld abzuholen. Müßt' ſonſt mehr Proviſion verlangen, da ich fortlau⸗ 5 14 fend Zinſen zahlen muß. „Schon gut, lieber Kloiber! Bereits alles herge⸗ richtet. Es war rieſig nett von Ihnen, uns mit der „Kleinigkeit“ auszuhelfen, damit wir nicht mit dem Fabrikgeld ſolche Scherereien haben.“ Jetzt, da der Kautionsſchwindel gelungen, Sauters Vermögen in Ausſicht ſteht, reitet der Großkaufmann wieder das hohe Roß und der Unterhändler ſpielt den Gutgläubigen. Denn einzig dadurch iſt es ihm bei etwaigen Prozeſſen immer möglich, ſich hinauszureden. Er iſt Geldverleiher— ein Beruf wie jeder andere auch. Wozu ihn ſeine Kundſchaften benützen, iſt Nebenſache Dieter öffnet den Geldſchrank und zahlt Geld und Proviſion aus. Mit großer Freundlichkeit klopft er dem Retter auf die Schulter und unter herzlichen Wor⸗ ten komplimentiert man ihn hinaus. Den Lodenhut ſchief auf dem Kopfe, geht Kloiber ſchmunzelnd treppab. „So, das hätten wir!“ Selbſtzufrieden kramt er die Schnupftabaksdoſe heraus, ſetzt ein kleines Häufchen der ſchwarzen Maſſe auf die Hand und ſtopft ſich mit ſicht⸗ lichem Wohlbehagen die Naſe voll. Herr und Frau Dieter ſitzen aufatmend beiſammen und ſtoßen mit Likör auf das trefflich gewonnene Spiel an. Das Mädchen überreicht ein eben abgegebenes Tele⸗ gramm. Nervös reißt es Frau Dieter auf.„Kommen ſchon morgen heim, abends 6 Uhr. Gruß von Euren drei Kindern.“ Faſſungslos, mit ungeheurem Jubel begrüßen ſie die Nachricht der Großeltern⸗Freuden. „Iſt das ein Glück, Paul! So, jetzt hängt Oskar völlig— und falls die Ehe ſchief gehen ſollte, muß er ausgiebig zahlen für Weib und Kind.“ In egoiſtiſcher Freude teilt ſie das ſüße Geheimnis allen Bekannten mit. Man iſt erſtaunt darüber, daß dieſe moderne Frau ſo ehrlich und offen das kommende Alter begrüßt. Bereits am frühen Morgen iſt Frau Dieter in Lo's Wohnung. Sie ſchmückt eigenhändig die Türe mit Tan⸗ nengrun und beſtellt ein kleines Eſſen. In einer nied⸗ lichen Kaſſette ſchlummern fünfzehnhundert Mark zum Haushaltsanfang— es iſt der letzte Reſt von Los Ver⸗ mögen— um den Schwiegerſohn nochmals zu täuſchen über den jetzigen Stand der Verhältniſſe und ihn leichter zur Ein“ ze ſeines Vermögens in die Fabrik zu bewegen. Langſam ſchleppen ſich die Stunden hin. Herr und Frau Dieter erwarten, fein gekleidet, das junge Paar. Neugierig bangt das Mädchen der neuen Herrin ent⸗ gegen. Trotz der eiſigen Kälte ſteckt Frau Dieter immer wieder den Kopf zum Fenſter hinaus, als könnte ſie da⸗ durch die Ankunft beſchleunigen. Endlich! Mit ſcharfer Wendung raſt ein Auto an. Der Baron bezahlt und hebt galant ſeine junge Frau aus dem Wagen. Denn jetzt heißt es, ſich gut ſtellen, damit die Schwiegereltern zufrieden ſind und die Schul⸗ den anſtandslos begleichen. Die Wiederſehensfeier im Korridor hätte für den Uneingeweihten den Eindruck ausgelöſt, daß vier ſich maßlos liebende Menſchen endlich nach jahrelanger, ſehnſuchtsſchwerer Trennung ſich wieder gefunden. In rührſeliger Stimmung durchwandert Lo ihr eigenes Heim— ihre kleine Welt. Vergnügt, Arm in Arm, ſtehen Schwiegervater und Schwiegerſohn beiſammen und biegen ſich vor Lachen. Denn Dieter erzählt ſeine neueſten Schlager, während ſeine Gattin frauenhaft wißbegierig ſich nach Lo's Befinden erkundigt und Rat⸗ ſchlage erteilt. Der Abend verläuft in feſttägiger Stimmung. Kaum daß ſich die Eltern verabſchiedet, wirft ſich Lo jubelnd an Oskars Hals. Der Strom des Glückes rauſcht und trägt ihr Lebensſchifflein. Noch lange liegt ſie mit klaren Augen wach im Bette und denkt über die Einteilung des Haushaltes nach. Mutters Vorſchuß dünkt ihr ein nie verſagender Quell: denn das kleine Taſchengeld hat in Lo's Gehirn eine falſche Borſtellung von Geld und Geldeswert geſchaffen. * a. Aus der Welt des Wiſſens Am meiſten Stahl und Eiſen werden in den Vereinigten Staaten gewonnen, nämlich 30 Prozent der Welterzeugung; dann folgt Deutſchland mit 14,4 Prozent. * Die Augen der Menſchen ſind ſchärfer als die der In⸗ ſektion; wir können z. B. hundertmal weiter ſehen als eine Biene. * In Auſtralien hat man Würmer von 3 bis 4 Meter Länge feſtgeſtellt; einer dieſer Würmer verurſacht ein quir⸗ lendes Geräuſch, wenn er ſich durch den Boden hindurchbohrt. Der Glaube, daß verſchiedene Edelſteine die Fähigkeit hätten, ſich zu vermehren, hat ſich bis ins 19. Jahrhundert hinein erhalten; noch im Jahre 1913 behielten die Perlen⸗ fiſcher pon Borneo jede neunte Perle, die ſie fanden, in dem Glauben, daß ſie ſich vermehren werde. Auf Ceylon wird der Bambus ſo hoch, daß man ihn als Schiffsmaſt verwenden kann. Eine beſondere Bambusart erreicht die Höhe eines zehnſtöckigen Hauſes, hat aber den⸗ noch an der Wurzel nur einen Durchmeſſer von 35 Zenti⸗ meter. 4 werden heute noch etwa 40 000 Pferde ver⸗ de Zahl doppelt ſo groß. = In London . wendet, vor 10 Jahren war 8 Faſt zwei Millionen Menſchen ſterben jährlich an Ma⸗ laria. „ Die praktiſche Hausfrau iſt es gewöhnt, den ihr zur Ver⸗ fügung ſtehenden Raum aufs äußerſte auszunutzen. Heute iſt die Hauptſache: wenig Möbel und einfache ſtaubfreie Ge⸗ genſtände. Merkwürdig, daß man ſo wenig die innere Tür des Kleiderſchrankes ausnutzt. Sie hat eine gerade Fläche, iſt bequem zu erreichen— iſt alſo ein idealer Aufbewah⸗ rungsort für alles mögliche. Damit man dieſe Schranktür auch benutzen kann, muß man ſie allerdings beſonders her⸗ richten. Ich mache hier den Vorſchlag für einen vielſeitigen Beutel an der Schranktür. Dieſer Beutel beſteht aus einem großen Stück Waſchſtoff, das man mit Bändern an Haken an der inneren Schranktür befeſtigt. Will man dieſen Beutel waſchen, ſo löſt man die Bänder von den Haken. Dieſes Stück Stoff hat nun noch die verſchiedenſten Behälter, Ta⸗ ſchen, Krawattenſtangen und ſogar eine kleine eingenähte Schachtel für Knöpfe. Für meinen Beutel habe ich zwei Meter Stoff verarbeitet. Billiger Waſchkattun in einer hübſchen Bemuſterung eignet ſich ſehr gut dazu. Jeder muß ſich mit der Größe ſeines Beutels nach ſeiner Schrank⸗ tür richten. Da meine Tür ſehr breit iſt, brauchte ich eine Stoffbreite von 80 Zentimetern. Die Länge beträgt 105 Zentimeter. Zuerſt ſäumt man den Stoff, und zwar oben und unten an den beiden Querſeiten 4 Zentimeter breit. In dieſe Säume ſteppt man in der Mitte noch eine Naht durch, ſo daß ein Durchgang entſteht. Hierdurch wird das Wäſcheband ge⸗ zogen, das, wie ſchon erwähnt, in der Tür an den Haken zu befeſtigen iſt. Ein gleicher Durchzug wird etwas unter⸗ halb der Mitte angebracht. Dies kann man bewerkſtelligen, indem man entweder eine Falte ſteppt oder ein Band auf der Rückſeite anſteppt. Das ganze Teil unterhalb dieſes Durchzugs wird mit einer über die ganze Breite gehenden Taſche verſehen. Damit man in dieſe große Taſche recht viel hineintun kann, näht man ſie nur an den Seiten direkt an, während man an der unteren Seite eine breite Falte einlegt. Ehe nun dieſe große Taſche aufgeſteppt wird, ver⸗ ſieht man ſie oben in der Mitte mit einer kleineren Taſche, die etwa 18 mal 20 Zentimeter groß iſt. Zum Verſchließen dieſer Taſche näht man an den Grundſtoff drei Riegel aus dem gleichen Stoff an, verſieht dieſe mit Knopflöchern und die Taſchen mit Knöpfen. Oberhalb dieſes großen Beutels näht man eine Taſche von 25 Zentimetern Breite und 30 Zentimetern Höhe. Dieſe Taſche wird aufgeſteppt und mit zwei Quetſchfalten verſehen, damit ſie die genügende Weite erhält. Die Quetſchfalte iſt 3 Zentimeter tief eingelegt. Am oberen Rand befeſtigt man zwei Rundſtäbe, um Krawatten aufzuhängen. Da alles waſchbar ſein ſoll, er⸗ halten ſie eine Stoffhülle, aus der man die Stäbe heraus⸗ ziehen kann. Dieſe Hülle iſt ein Stoffſtreifen von etwa ſieben Zentimeter Breite, der nach links zuſammengenäht. dann So ſieht die fertige Taſche aus. gewendet wird, und in den man den Rundſtav hiemſtecrt. Man näht die Hülle an der einen Seite an den Grundſtoff an, an der anderen Seite muß ſie nur ſo weit angenäht wer⸗ den, daß eine Oeffnung bleibt, um den Rundſtab durchzu⸗ ſchieben. Es befindet ſich an jeder Seite ein ſolcher Krawat⸗ tenſtab. Am oberen Rande iſt ein Stoffbehälter angebracht, in den man eine Schachtel oder einen kleinen Kaſten einſetzen kann. Ich fand einen kleinen Bleiſtiftkaſten mit einem Schiebedeckel. Dieſen Behälter fertigt man aus einem ge⸗ raden Stück Stoff an, man ſtellt die Schachtel in die Mitte des Stoffes und legt den Stoff herum, als wollte man die Schachtel einpacken. Die Kniffſtellen werden geſteppt. Die hintere Seite ragt über den Kaſten hinaus, da man ſie zum Annähen des Stoffbehälters an den Grundſtoff benutzt. Man ſteppt dieſen Stoffbehälter einige Male recht feſt an. Nun kann man die Schachtel hineinſtecken. Sie dient zur Auf⸗ nahme von Kragen⸗ und Manſchettenknöpfen ſowie kleinen Schmucknadeln, Clips uſw. Auf die beiden Stäbe braucht man nicht nur Krawatten überzuſtreifen, ſondern auch Ket⸗ ten, Bänder, Gürtel uſw. ſind da praktiſch aufgehoben. Die Mitteltaſche unterhalb des Kaſtens dient zur Aufnahme von Kragen. Der große Beutel, der in der Mitte durch eine Steppnaht geteilt iſt, ſoll angebrauchte Wäſche beherbergen, während die kleine Taſche für Taſchentücher gedacht iſt. Dieſer Beutel iſt ein vortreffliches Mittel, um im Schrank Ordnung zu halten. Urſulga Scherz. 3 r Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. Die Ergebniſſe des vergangenen Sonntag waren: Sandhofen— Neulußheim 3:2 Rheinau— Käfertal 1:4 Ilvesheim— Phönix 2:1 Friedrichsfeld— Seckenheim 3:1 Das Treffen in Friedrichsfeld war ſportlich gewertet ein Genuß. Beiderſeits ſetzte man ſich ein und ſo kam ein Spiel zu Stande, das ſich gewaſchen hatte. Noch ſelten ſah man von Seckenheim eine ſolch ſchöne und geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung. Beſonders der Sturm zeigte ſich zielſtrebig und heizte dem Friedrichsfelder Schlußtrio tüchtig ein. Hollerbach war aber nicht zu ſchlagen. Mit großem Können, aber auch ebenſolchem Glück. brachte er jede gefährliche Sache zu einem guten Ende für ſeine Mannſchaft. Verloren, aber ſchön geſpielt, das mag der Troſt für die Seckenheimer Mannſchaft ſein. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Punkte Sp. Vg. Sandhofen 16 9 5 2 34:23 23 SC. Käfertal 15 9 2 4 42:14 20 VfTu. R. Feudenheim 15 8 4 3 37:29 20 Alem. Ilvesheim 16 8 4 4 34:26 20 Olympia Reulußheim 16 9 1 6 4335 19 Germ. Friedrichsfeld 17 8 8 6 27:26 19 08 Hockenheim 14 5 6 3 29:24 16 Phönix Mannheim 15 6 3 6 25:23 15 Heddesheim 16 4 3 9 21:36 11 8 Mannheim 13 4 1 8 22:31 9 Vg. Seckenheim 16 2 3 11 18:43 1 Rheinau 17 3 1 13 22:49 7 Morgen ſpiele: Sandhofen— 08 Mannheim Feudenheim— Friedrichsfeld Neulußheim— Käfertal Rheinau— Heddesheim Seckenheim iſt ſpielfrei und gönnt den Spielern die verdiente Ruhe. ch Handball der Gauklaſſe. To. 98 Seckenheim— Spy. Waldhof(0:11) Tam. Ketſch— VfR. Mannheim(8:7) To. 62 Weinheim— Tu. Spv. Nußloch(8:4) Die Verbandsſpiele der Handballgauklaſſe ſind nahe⸗ zu zum Abſchluß gebracht Für die meiſten teilnehmenden Vereinen der morgigen Treffen ſind dieſe Spiele die Vorſchlußſpiele der Verbandsrunde. Der Meiſter dieſer Runde iſt die Handballmannſchaft des Sportvereins Waldhof, der unangefochten und mit nur einem Punkt⸗ verluſt durchs Ziel gegangen iſt. Dieſe Mannſchaft iſt zugleich der Vertreter des Gaues Baden bei den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen um die deutſche Meiſterſchaft. Beachtlich iſt ihr erzieltes Torreſultat, darauf man ſchließen Darf, daß dieſe Mannſchaft beſtimmt entſcheidend bei Vergebung des deutſchen Meſſterſchaftstitels mitredet oder gar dieſe Meiſterehrung an ſich bringt. Und dieſe Elf ſtellt ſich am morgigen Tag den 98er Turnern als Gaſtelf zum Aus⸗ Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. An der Börſe herrſcht ſeit Wochen ausgeſprochene Trägheit. Der Auftragseingang aus dem Publikum iſt außer⸗ ordentlich klein. Der Kapikalſtrom geht heute ſtärker wie je an der Börſe vorbei, was in der Vordringlichkeit der Staats⸗ finanzierungen mit begründet liegen mag. Stärkere Bewe⸗ gungen hatten nur Spezialwerte zu verzeichnen. So war am Montanmarkt beſonders Stahlverein ziemlich lebhaft. Er⸗ neut zeigte ſich Intereſſe für Zellſtoffwerte. Das Kursniveau blieb im allgemeinen trotz des geringen Geſchäftes feſt. Von deutſchen Renten war Altbeſitzanleihe weiter leicht erhöht. Obligationen und Pfandbriefe ſowie Stadtanleihen wieſen kaum Veränderungen auf. Geldmarkt. Am Geldmarkt war die Lage weiter ſehr leicht. Tagesgeld wurde für erſte Adreſſen nominell mit 2.5 Prozent genannt, aber vielfach wurde erheblich darunter abgeſchloſſen. Die Diskontkompanie mußte ſogar wiederum die Neuannahme von täglich fällig werdendem Geld ab⸗ lehnen, da ſie ſelbſt kaum Anlagemöglichkeiten beſitzt. Am Wechſelmarkt zeigte ſich ſowohl für kurz⸗ wie für mittel⸗ friſtige Fälligkeiten größere Nachfrage. Privatdiskonte und Reichsſchatzwechſel waren faſt kaum am Markt. Für Monats⸗ geld ſcheinen 3 Prozent von erſten Adreſſen kaum überſchritten zu werden. Im Rechnungsjahr 1935⸗36 dürfte das Reichs⸗ ſteueraufkommen zum erſten Male das des Hochkonjunktur⸗ jahres 192930 überſchreiten. Daß die Kapitalbildung in er⸗ freulichem Fortſchreiten begriffen iſt, erſieht man aus der Tatſache, daß der Einzahlungsüberſchuß bei den deutſchen Sparkaſſen ſich 1935 gegenüber dem Vorjahr mehr als ver⸗ doppelt hat. Aus den Abſchlüſſen der Reichskreditgeſellſchaft und der Berliner Handelsgeſellſchaft ergibt ſich, daß dieſe Kreditinſtitute die allgemeine Zinskonverſion und die An⸗ leiheanſprüche des Reiches im vorigen Jahr gut überſtanden haben. Die Abſchlüſſe der anderen Großbanken dürften dem entſprechen. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten hat ſich das Weizenangebot verſtärkt. Die Herabſetzung der Vermahlungs⸗ quote für Februar auf 7 Prozent des Jahreskontingents hat eine weſentliche Verringerung der Weizennachfrage zur Folge gehabt. Das Angebot von Roggen wurde knapper. Braugerſte wird kaum noch gehandelt, da die Brauereien und Mälzereien zum größten Teil verſorgt ſind. Das Mehl⸗ geſchäft ging nur langſam vor ſich. Am Futtermittelmarkt lag Kleie weiter geſucht. Heu und Stroh waren ſtärker an⸗ geboten als gefragt. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 103.7 gegen die Vorwoche(103.5) um 0.2 Prozent erhöht. Agrar⸗ ſtoffe ſowie induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren waren leicht erhöht, während induſtrielle Fertigwaren unverändert lagen. Der Konfunkturaufſchwung hat ſich zuerſt und am ſtärkſten in der Produktionswirtſchaft durchgeſetzt und erſt nach einer gewiſſen Zeit und mit verminderter Kraft auch auf Einkemmen, Verbrauch und Sparbildung übergegriffen. trag des Verbands⸗Nachrundenſpiels vor. Zugleich iſt dieſes Treffen für das Seckenheimer Sportpublikum eine beſondere Aufwartung, das nicht alltäglich in unſerem Ort in Erſcheinung tritt. Daß eine ſolche ſportliche Dar⸗ bietung auch einmal in Seckenheim gezeigt werden kann haben wir vor allen Dingen der Handballmannſchaft der 98er Turner und nicht zuletzt den redlichen und fleißigen Bemühungen des noch abweſenden Trainers Paul Engel⸗ ter zu verdanken, welche mit aller Mühe es errungen haben, daß wir Seckenheimer auch einmal in höchſter Klaſſe zu ſpielen vermögen. So dürfte zu erwarten ſein, daß das angeſetzte Treffen auch voll ſeine Unterſtützung findet. Von der Mannſchaft der 98er Turner iſt zu er⸗ hoffen, daß ſie ſich Mühe gibt, der Gäſteelf ein ſchönes, ſportliches und ritterliches Spiel abgibt, anders gleich, wie das Treffen auch enden mag. Auf alle Fälle müſſe: ſie flink ſein, der Ball muß fleißig durch die Hände laufen, voller Einſatz eines jeden Spielers iſt am Platze und nur eine uneigennützige Spielweiſe kann Erfolg haben. Beim Ende dann dürfte wenn ſolche Anregungen befolgt werden, jeder Zuſchauer befriedigt den Platz ver⸗ laſſen. Waldhofs Mannſchaft wird unumſtrttien als Sie⸗ ger aus dieſem Spiel hervorgehen. Das zweite Treffen in Ketſch gegen die Elf des VfR. Mannheim wird heiß umſtritten ſein. Am Ende jedoch Erwarten wir die Platzelf als ſicheren Sieger. Bei einem eptl. Sieg des VfR. dürfte aber trotzdem den Ketſcher Turnern der zweite Tabellenplatz nicht mehr ſtreitig zu machen ſein. In Weinheim muß Nußlochs Mannſchaft antreten. Wie es kommt, daß dieſe Mannſchaft in den letzten Spie⸗ len abgefallen iſt, iſt nicht bekannt. Nach den gezeigten Leiſtungen der Nußlocher haben dieſe keine Ausſicht in Weinheim günſtig abzuſchneiden. In dieſem Spiel iſt Weinheims Elf ſicherer Sieger. Nachſtehend laſſen wir die Tabelle folgen: Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte S. V. Waldhof 10 9 1— 128 28 19 Tgd. Ketſch 10 6 1 3 74:50 138 Ty. 98 Seckenheim 10 5 2 3 60:55 12 V.f. R. Mannheim 10 4 1 5 65.84 9 62 Weinheim 9 2 2 5 5770 6 T. S. V. Nußloch 10 2 1 70 42:88 5 T. B. Ettlingen 9 15 2 6 42: 90 4 Auswärtiger Sport Eport⸗Vorſchau Abſchluß der 4. Olympiſchen Winterſpiele.— Pokalſpiele in England.— Europameiſterſchaften im Frauen⸗Florettfechten. — Olympiaſchwimmer in Halle.— Berliner Auto⸗Schau. Der Ermittlung der Olympiaſieger im Ski⸗„ Marathon“, 72 dem 50 Kilometer⸗Dauerlauf, im Eishockey, dem Eiskunſt⸗ laufen für Frauen und im Sprunglauf folgt am Nachmittag des Sonntags im Skiſtadion die feierliche Siegerehrung und am Abend im Feſtſaalbau zu Garmiſch⸗Partenkirchen das Feſt aller Teilnehmer an den olympiſchen Wettkämpfen. Auch dieſes Mal iſt das übrige Winterſport⸗Programm recht ſchmal. Bei den Skiläufern herrſcht faſt vollkommen Ruhe, lediglich der Staffellauf Brocken— Altenau iſt angeſetzt. Im Eislaufen ſollen nun die ſchon mehrfach verlegten Kunſtlaufmeiſterſchaften der Gaue Baden und Württem⸗ berg in Schwenningen zur Entſcheidung gelangen.— In Stockholm werden die ſchwediſchen Schnellauf⸗Meiſterſchaf⸗ ten veranſtaltet.— Im Eishockey darf man geſpannt ſein, wie die holländiſche Mannſchaft aus Amſterdam. die Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert 1) 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert I; 19 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 16. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Fröhliche muſikaliſche Winterreiſe; 10 Vom Orden unſerer Bruderſchaft, Morgen⸗ feier für den Reichsarbeitsdienſt; 10.30 Volksmuſik nordiſcher Meiſter, 11 Anterhaltungsmuſik; dazwiſchen um 14 4. Olym⸗ piſche Winterſpiele 1936; 16.30 Schlußfeier der 4. Olym⸗ piſchen Winterſpiele 1936 im Olympia⸗Eisſtadion; 18 Tanz⸗ muſik; 19 Sport; 19.11 Der Möbelwagen rollt, Ausſchnikt aus der Prunkſitzung der Stuttgarter Karnevalsgeſellſchaft „Möbelwagen“; 20 Die goldene Hochzeit, Bild aus dem ſchwäbiſchen Bauernleben; 20.55 Schaltpauſe; 21 Meiſter⸗ konzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter Sport; 22.30 Tanz⸗ muſik; 24 Das Paradies und die Peri, Dichtung. Montag, 17. Februar: 8.30 Unterhaltungsmuſik; 9.30 Wintergäſte am Fenſter; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Krach im Uhrenladen, Märchenſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 16 Bunte Muſik am Nachmittag; 17.45 Das Drehen gleicht dem Würfelſpiel, was ein junger Metalldreher erlebt hat; 19.45 Erlauſcht— feſt⸗ gehalten— für dich; 20.10 Zur Unterhaltung; 22.30 Mo⸗ zart⸗Konzert; 23 Wir bitten zum Tanz. Dienstag, 18. Februar: 8.30 Anterhaltungsmuſik; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen, ein Rückblick für die Jugend auf die 4. Olympiſchen Winterſpiele; 11.40 Reichsbetriebsappell der deutſchen Arbeitsfront; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag, dazwiſchen Heitere Geſchichten; 17.40 Von geſcheiten jungen Gärtnern und weiſen alten Frauen, Geſpräch; 19.45 Alte Weiſe im ſchim⸗ mernden Schweigen, Erzählung; 20.10 Ein Maskenball, Oper von Verdi; 22.20 Zum 70. Geburtstage von Peter Zoege von Manteuffel; 22.35 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 19. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Das Bettchen unſeres Jüngſten; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Vom Werden nordiſcher Muſik; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.30 Zwei Pimpfe am Bodenſee; 16 Muſik am Nachmittag; 17.40 Dairen—Harbin, im Aſia⸗Super⸗Expreß durch das mandſchuriſche Kaiſerreich; 19.45 Klara Nordſtröm erzählt; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Große Galavor⸗ ſtellung des Zirkus Humſti⸗Bumſti; 22.30 Nachtmuſik Blauen Sechs“, im Sportpalaſt und Friedrichshain in Ber lin am Wochenende gegen deutſche Auswahlmannf aften abſchneiden. Im Rahmen der Kunſtlaufmeiſterſchaften 10 Schwenningen führen Baden und Württemberg auch die gi hockey⸗Meiſterſchaft durch. Stuttgart, Troſſingen, Salem, Kon. ſtanz und Schwenningen ſchicken ihre Mannſchaften. Fußball. Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Kickers Offen. bach, FK Pirnaſens— FS Saarbrücken, Opel Rüſſelshein gegen Wormatia Worms, Boruſſia Neunkirchen— Uniog Niederrad, Phönix Ludwigshafen— FSV Frankfurt. Gau Baden: Karlsruher FB— SV Waldhof, Ve Neckarau— VfR Mannheim, 1. Fc. Pforzheim— Gel mania Brötzingen. Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— NI Stuttgart, FV Zuffenhauſen— Sc Stuttgart, 1. SS Alm— Almer F ga, Sportfreunde Eßlingen— Sp⸗Vgg Cannſtatt. Gau Bayern: BC Augsburg— 1. Fe Nürnbecg. 5 Nürnberg— Fc Bayreuth. f 18 Fortuna Düſſeldorf hat die Elf des jugoſlawiſchen; ballmeiſters, Belgrader SK, zu Gaſt.— In dc Handball werden in den ſüddeutſchen Gauen zwar die Meiſterſchaftz⸗ ſpiele bis auf den Gau Bayern mit vollem Programm fott⸗ geſetzt, da aber bereits im Gau Südweſt und in Baden die Meiſter ermittelt ſind, haben ſie nicht mehr das große In⸗ tereſſe. In erſter Linie haben am kommenden Sonntag de Vereine der unteren Tabellenenden Kän,pfe zu beſtehen. Im Fechten ſind die Europameiſterſchaften im Frauen⸗Florett in Su Remo zu erwähnen. Deutſchland iſt durch Hedwig Haß, 95 lene Oslob und Henny Jüngſt vertreten. Schärfſte Geg⸗ nerinnen der Deutſchen ſind Angarns Geſchwiſterpaar J. und M. Ele ſowie die öſterreichiſche Olympiaſiegerin Ellen Preiß. — Im Schwimmen wird in Halle ein reichsoffenes Feſt veranſtaltet, deſſen Be. ſetzung ſo großartig iſt, daß man faſt von einer inoffiziellen deutſchen Meiſterſchaft ſprechen kann.— Im Ringen werden die ſüddeutſchen Mannſchaftskämpfe, die in einzelnen Gauen ſchon bis zur Endrunde gediehen ſind, ihren Fork gang nehmen. Beſonders im Gau Baden wird am Wochen ende recht eifrig in den einzelnen Gruppen um den Gautite gekämpft.— Im Radſport iſt es mit Rückſicht auf die Winterſpiele in Garmiſch ruhig Die deutſchen Berufsfahrer ſuchen daher auf ausländiſchen Bahnen zu Siegerehren zu kommen. So beteiligen ſich allein fünf Fahrer am Achtſtundenmannſchaftsrennen,„Die Nacht', das auf der Baſler Winterbahn am Samstag geſtartet wird. Während Zims⸗Küſter als rein deutſche Mannſchaft ſtarten, wurden Altenburger, Funda und Steger mit Schweizern ge⸗ paart. Die traditionellen Sonntagsrennen auf der Parſſer Bahn ſind auch dieſes Mal international hervorragend beſetzt Gelungener Flug eines deulſchen Walflugbootes. Berlin, 15. Febr. Im Rahmen der vorgeſehenen Ver ſuchsflüge der Lufthanſa im nördlichen Atlantik flog am 13. dieſes Monats das Walflugboot„Samum“ von Las Pal⸗ mas nach Ponta Delgada auf den Azoren. Die rund 1500 1 lange Strecke wurde ordnungsgemäß zurückge⸗ egt. — RNeichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummerh; 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert;! Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchafts⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirk⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 16. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter. und Schneebericht; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Morgenfeier der Hitler⸗Jugend;: 10.30 Chorgeſang 11 Anterhaltungsmuſik, dazwiſchen: aus Garmiſch⸗Partenfit⸗ chen: 4. Olympiſche Winterſpiele 1936: Sonderbericht vom Spezialſprunglauf und Schlußſpiel im Eishockey⸗ Turnier; 16.30 Schlußfeier der 4. Olympiſchen Winterſpiele 1936; 18 Mit Tſchingkarabum in den Faſching hinein; 18.11 Fremden⸗ ſitzung in Mainz, in einer Pauſe: Sportbericht; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten, Sport⸗ und, Schneebericht; 22.25 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanz muſik; 24 Das Paradies und die Peri, Dichtung. Montag, 17. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Närriſcher Kalender; 16 Lieder; 16.30 Unterhaltungsmuſik; 17.30 Wir ſingen Handwerkerlieder; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Boris Godunow, muſikaliſches Volksdrama; 22.30 Muſik zur guten Nacht; 24 Großes Anterhaltungskonzert. Dienstag, 18. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Sendepauſe; 11.25 Bauernfunk; 14.40 Reichsorganiſationsleiter Pg. Dr. Ley ſpricht zu den kommenden Vertrauensratswahlen; 15.15 Das deutſche Lied? 15.45 Wer kennt die Meiſter deutſcher Erzählkunſt?, literark ſches Preisrätſel; 16 Aus Heſſens muſikaliſcher Vergangen- heit; 16.50 Kleine Volksmuſik; 17.30 Betrieb— oder Be- triebsgemeinſchaft?, Hörfolge; 19.45 Tagesſpiegel; 20.0 Boris Godunow, muſikaliſches Volksdrama; 22.30 Anter⸗ haltungs⸗ und Volksmuſik. a Mittwoch, 19. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sende: pauſe; 15.15 Aus der Sippengeſchichte einer oberbeſſiſchen Bauern⸗ und Handwerkerfamilie; 15.30 Bücherfunk; 15.45 Närriſcher Kalender; 16 AUnterhaltungsmuſik; 17.30 Aus Zeit und Leben; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der und Tanz. jungen Nation; 20.45 75 frohe Minuten; 22.30 Nachtmuſß Meeren ee enn E n nee e Hege ee e zelnen Fort⸗ 'ochen⸗ autitel ruhig. diſchen allein dacht“, wird. arten, rn ge⸗ zariſer heſetzt. mern l. 7 8.10 Wirk⸗ ttags⸗ Nach⸗ zetter: hafts⸗ 19.55 Wirk⸗ Nach⸗ chten, zetter⸗ 8.45 e zur ang; enkir⸗ vom rnier; 57 10 nden⸗ Zeit, und Tanz⸗ N hör 4 iſcher Wit Botis guten 4 5 „ n r 22 Anja lief mit kleinen, ſchnellen Schritten durch die Straßen. Sie hatte ihr weißes Konfirmationskleidchen an. Es wippte in Volants um ihre dünnen Beine. Um die Taille hatte ſie einen Zopf von ineinandergeflochtenen bun⸗ ten Seidenbändern geſchlungen. Sie war ein wenig be⸗ täubt von ihrer eigenen Erwartung und Erregung. Sie durfte heute zum erſten Male ein Feſt beſuchen: ein rich⸗ iges Feſt mit Muſik und Tanz, das die Schüler des Gym⸗ naſiums zur Einweihung ihres neuen Schulgebäudes geben wollten. Anja hatte noch nie etwas Derartiges erlebt. Die meiſten Mädchen ihrer Klaſſe hatten ſchon manchmal getanzt und unterhielten ſich in der Pauſe über die Schüler und ihre Er⸗ lebniſſe mit ihnen. Manche wurden ſogar mittags abgeholt und taten ſehr wichtig und geheimnisvoll damit. Anja hatte dieſen Dingen bisher ziemlich teilnahmslos und un⸗ intereſſiert gegenübergeſtanden. Ihre Welt, ihre Gedanken und Sehnſüchte waren ſo ganz anders, und es erſchien ihr unmöglich, eine Beziehung herzuſtellen zwiſchen den Träu⸗ men und Vorſtellungen, die ſie aus ihren Büchern, ihren Geſprächen mit der Mutter ſchöpfte und der Welt ihrer Kameradinnen, die ſie ſo wenig geheimnisvoll, ſo laut und ein wenig flach fand. Sie konnte ſich vor allem nicht vorſtellen, daß die Liebe, von der ſie in ihren Büchern las, von der die Mutter ſagte, das ſie das Höchſte und Schönſte und Heiligſte auf der Welt ſei, dasſelbe ſein ſollte wie das, wovon ſich die Mädchen unter Kichern und Flüſtern erzählten. Sie konnte ſich nicht denken, daß man für einen dieſer Jungens, die man kannte und täglich ſah, und mit denen man vor ein paar Jahren noch Verſtecken und Räuber und Prinzeſſin geſpielt hatte, 1 derartig Geheimnisvolles und Hohes empfinden onnte. Trotzdem freute ſie ſich auf das Feſt. Ob ſie wohl auch einmal tanzen würde? Und wie das wohl ſein mußte, nun auf einmal eine Dame zu ſein, vor der man eine Verbeugung machte und die man um einen Tanz bat? Aber ſicherlich würde niemand daran denken, ſich um ſie zu bemühen. Die Jungens würden ſie wohl viel zu kindlich und unintereſſant finden. Sie war ja auch ganz anders als die meiſten Mäd⸗ chen, nicht ſo ſchön angezogen wie ſie— und ſie konnte auch nicht ſo ſchwatzen und lachen. Vor allem aber konnte ſie ja auch gar nicht tanzen. Nun war ſie ſchon ganz nahe bei dem Gaſthaus, in dem das Feſt ſtattfinden ſollte. Ihre Freundin ſtand vor der Tür, winkte und rief ihr zu, ſie ſolle ſich beeilen, alles ſei ſchon in vollem Gange. Dann ſtand Anja ganz benom⸗ men in dem großen Saal: Muſik und Stimmengewirr ſchlu⸗ gen über ihr zuſammen, warme dunſtige Luft quoll ihr ent⸗ gegen, und ein Gewimmel von Menſchen tanzte vor ihren Augen. Ihre Freundin war ſchon verſchwunden im Ge⸗ wimmel der tanzenden Paare. Anja ſchaute ſich um; ſie ſah bekannte Geſichter, dazwiſchen ein paar fremde, ſie wurde ein paarmal gegrüßt. Jetzt hörte die Muſit auf zu ſpielen, Anjas Freundin lam heiß und atemlos an den Tiſch zurück und fing ſofort an zu erzählen. Sie zeigte Anja einen ſchwarzhaarigen hlaſſen jungen Mann, der an der gegenüberliegenden Wand lehnte und teilnahmslos und ſcheinbar gelangweilt umher⸗ ah.„Er hat noch kein einziges Mal getanzt und niemand kennt ihn. Findeſt du nicht, daß er ſchrecklich intereſſant ausſieht?“ Anja ſchaute zu dem Fremden hinüber. Sie wußte nicht recht, was ſie ſagen ſollte. Sie fand viel eher, daß er müde und nicht ganz geſund ausſah. Die Muſik begann wieder zu ſpielen, und zu Anjas grenzenloſem Erſtaunen kam der Fremde quer durch den Saal gerade auf ſie zu und verbeugte ſich vor ihr. Sie be⸗ griff nicht gleich, daß er mit ihr tanzen wolle, ſo verwirrt war ſie. Aber dann ſtand ſie auf, und ehe ſie ſich beſinnen konnte, waren ſie ſchon mitten unter den Tanzenden. Bei den erſten Schritten wehrte Anja ſich unwillkürlich gegen e Führung des Fremden und dagegen, daß er ſie ſo ſelbſt⸗ verſtändlich und feſt im Arm hielt. Aber dann machte es ihr 8, auf ſeine Schritte aufzupaſſen und ſie mitzumachen. Plötzlich ſchoß eine ungeheure Freude in ihr hoch, an der Muſik, an der Bewegung und daran, daß ſie nun auf einmal dazugehörte zu den anderen, zu all dieſen frohen, tanzenden, lachenden Menſchen. Sie brauchte jetzt gar nicht mehr aufzupaſſen, ſie tanzte ganz von ſelbſt. Die Muſik, ie Wärme, das Stimmengewirr— all das betäubte ſie und trug ſie fort, immer weiter fort von ihren Kleinmädchen⸗ gedanken und ihrem eigentlichen Leben. Es gab nichts mehr als das Feſt und alles Neue, das ihr nun ſchon ſo ſelbſt⸗ verſtändlich war, als ſei es ſchon oft ſo geweſen. Sie merkte, daß die anderen Mädchen ſie mit erſtaunten ein wenig neidiſchen Blicken anſahen. Obgleich es ihr Grunde ganz gleichgültig war, mit wem ſie tanzte. freute lich doch unwillkürlich darüber. Als der Tanz zu Ende war, und ihr Tänzer ſie an ihren Platz begleitete, war ſie n ſo ſicher, daß ſie ihm ganz ruhig und wie eine erwach⸗ Troſt bei der Mutter 2 5d ch 8 000 0 fü f 151111 II ſene Dame antwortete, als er ſie fragte, ob er ſich zu ihr ſetzen dürfe. Die Muſik begann wieder zu ſpielen. Der Fremde beugte ſich zu ihr hinüber und fragte leiſe, ob es ihr recht ſei, wenn ſie nicht mittanzten, ſondern ſitzen⸗ blieben und ſich unterhielten. Es ſei ſo voll und ſo heiß. Er war Student und lebte eigentlich in einer anderen Stadt. Er käme ſich ganz ſeltſam vor, nachdem er jetzt ſo lange in der großen Stadt gelebt habe. Und die Mädchen hier wären albern und dumm. Aber ſie ſei ganz anders. Sie wäre auch die einzige, mit der er heute abend tanzen möchte. Sehr gern ſogar. Anſa wußte nicht, was ſie darauf antworten ſollte. Noch nie hatte ihr ſemand ähnliche Dinge geſagt, und ſo war ſie ganz erlöſt, als er vorſchlug, doch für ein Weilchen aus dem heißen, rauchigen Saal heraus an die friſche Luft zu gehen. Als ſie draußen waren, ſah Anja, daß es inzwiſchen dunkel geworden war. Der junge Mann hatte Anja untergefaßt und ging langſam die Allee mit ihr hinauf. Er erzählte ihr jetzt von ſeinem Leben in der großen Stadt, von den Men⸗ ſchen dort, daß man aber im Grunde doch immer einſam bleibe. Das Leben ſei überhaupt in Wirklichkeit ganz anders, als man es ſich ſo ausdächte als Kind. Alles ſei im Grunde gelogen, was einem Eltern und Lehrer erzählten. Von der Liebe, von der Treue, der ganze Idealismus überhaupt—. Anja wurde ganz ratlos bei ſeinen Worten und ängſt⸗ lich. Sie wollte ihm widerſprechen und wußte nicht, wie. Sie wehrte ſich gegen das, was er ſagte und wollte es nicht glauben. Während ſie noch darüber nachdachte, was ſie ihm antworten wollte, nahm er ſie plötzlich in die Arme. Sie fühlte ſein Geſicht ganz dicht über ihrem, ſie wollte fort⸗ laufen, aber er hielt ſie feſt und küßte ſie. Anjas Herz ſtand still. Er hatte ſie geküßt, und ſie wußte plötzlich ganz genau, daß ſie ihn nicht leiden mochte, und daß das, was er geſagt hatte, verkehrt und ſchlecht war. 5 mfr Aufnahme: Saebens⸗Worpswede—(M). 75 1755 5 115755 5 1 ft 187 Hmmm A ffffpft Sie riß ſich von ihm los und lief fort in die Dunkel⸗ heit hinein, ohne zu wiſſen, wohin. Sie hatte Angſt, daß er ihr nachlaufen würde. Als ſie nicht mehr laufen konnte, ſah ſie ſich atemlos um und merkte, daß niemand in der Nähe war, daß ſie ganz allein in der Nacht war. Sie kroch unter einen Buſch, der am Wege ſtand. Sie zitterte von der Anſtrengung des Laufs und vor Erregung. Ein Mann hatte ſie geküßt, den ſie gar nicht liebhatte, ein Mann, der Dinge geſagt hatte, die falſch waren, nicht wahr ſein durften. Oh, ſie kam ſich ſo elend vor. Sie dachte an ihre Mut⸗ ter, an ihre Bücher, an ihr Leben in dem kleinen weißen Häuschen, an den Garten mit den Bäumen und ihren Blu⸗ men. Es kam ihr vor, als habe ſie das alles verloren, als könnte das Leben nie wieder ſo ſchön und friedlich und ſelbſtverſtändlich werden, wie es bisher geweſen war. Sie ſchämte ſich vor der Mutter, vor allem, was ihr in ihrem Leben lieb und wertvoll war. Sie ſtarrte ver⸗ zweifelt in die Finſternis und weinte leiſe vor ſich hin. Wie lange ſie ſo geſeſſen hatte, wußte fie nicht. Plötzlich riß ein Windſtoß an den Zweigen des Buſches und ſchlug ihr die Blätter ins Geſicht. Dann ſpürte ſie große, laue Tropfen auf ihren Händen und ihrem Geſicht. Die Tropfen wurden immer ſtärker und dichter. Sie durchnäßten ihre Kleider und ihre Haare. Langſam verbreitete ſich eine wunderbare Kühle. Anja ließ ſich durch und durch naßregnen. Es kam ihr vor, als waſche der Regen ſie rein. Als ſie anfing zu frieren, ſtand ſie auf und ging lang⸗ ſam unter den eden atmenden Bäumen nach Hauſe. Ihr Erlebnis wurde immer ferner und unwahrſcheinlicher. Als ſie an ihrem Haus angelangt war, ſpürte ſie nichts mehr als den Geruch der Erde, die Stille der Nacht und die große Ruhe, die nach dem Regen über das Land gekommen war.„„ 35 Veit geht mit großen Schritten durch den blühenden Vorgarten, den Mantel auf dem Arm, einen kleinen Koffer in der anderen Hand. Veit war fünf Wochen verreiſt, und er iſt ſehr eilig, ſeine junge Frau wiederzuſehen. Er iſt noch nicht lange verheiratet. Es war das erſtemal, daß er für längere Zeit verreiſen mußte. Er hängt Hut und Mantel im Korridor auf, ſtellt den Koffer hin. Die Küchentür iſt angelehnt. Veit ſieht hinein. Die Köchin ſchreit ein bißchen, aber nicht ſehr laut; ſie hat ſich erſchrocken. Veit legt den Finger an den Mund.„Leiſe“, ſagt er.„ich will ſie über⸗ raſchen“. Er kommt einen Tag früher, als er beabſichtigt hatte. Er gibt der Köchin die Hand. „Tag, Minna“, ſagt er,„iſt ſie oben?“ „Ja, in ihrem Zimmer“, ſagt die Köchin. Er fragt, was es heute abend gibt, und ſie ſagt, daß es eigentlich Omelette gäbe, aber er meint, ſie ſolle Gurken⸗ ſalat und Roaſtbeef machen „Gewiß“, ſagt Minna,„Roaſtbeef mit Gurkenſalat“ Veit geht leiſe die Treppe hinauf. Auf dem Treppen⸗ abſatz, neben dem Geſtell mit den Kakteen, muß er ſtehen⸗ bleiben, denn Achill iſt auf ihn zugeſprungen. Er ſpringt an Veit hoch. Veit drückt ihn an ſich und hält ihm die Schnauze zu. Achills großer Körper iſt beſtändig in Bewe⸗ gung, man kann ihn ſchlecht halten, der Schwanz ſchlägt durch die Luft. Veit überlegt. Dann trägt er den ſchweren Hund die Treppe hinunter, hält ihm immer noch die Schnauze zu und trägt ihn in die Küche. „Behalte ihn hier, Minna!“, ſagt er, und ſetzt den Hund nieder; der Hund ſpringt wieder an ihm hoch und kann ſich nicht beruhigen. Veit zieht die Tür hinter ſich zu und ſchleicht wieder die Treppe hinauf. Er öffnet vorſichtig die Tür zum Schlafzimmer. Eine Schiebetür mit Scheiben aus körnigem, undurchſichtigem Glas, trennt dieſes Zimmer von Grits Zimmer. Eine Seite der Schiebetür iſt nicht geſchloſ⸗ ſen, und Veit ſieht Grit am Ende ihres Zimmers an der offenen Balkontür ſitzen. Er ſieht ihren Rücken, ſie hält den Kopf nach vorn gebeugt. Es ſieht ſo aus, als ob ſie lieſt, und wie Veit durch die Oeffnung der Tür geht, ſtreift ſein Anzug das Holz. Grit ruft, ohne aufzublicken:„Achill! Wo biſt du, Achill?“ „Hier“ ſagt Veit leiſe. Sie dreht ſich um. In dieſem Augenblick erſcheint ſie ihm ſchöner als jemals zuvor. Sie ſchließt das Buch und ſteht auf, und Veit ſieht, wie beim Aufſtehen ihr Kleid wieder herunterfällt bis faſt auf den Boden, in vielen Falten, das helle lange Kleid. Er legt den Arm um, Grit, und ſie gehen im Zimmer auf und ab und ſagen nichts, und gehen zuletzt auf den Balkon. Da bleiben ſie ſtehen und ſehen über die Bäume hinweg auf den Fluß und die Kornfelder hinter dem Fluß und bis an den Wald. Grit hat Veit einmal erzählt. daß ſie ſchon lange, bevor ſie ihn kannte, den Wunſch hatte, in einem dieſer Häuschen am Rande der Stadt zu wohnen. Ein Freund verkaufte ihm das Haus und hinterließ ihm auch den Wolfshund Achill, der nun gleichſam zum Hauſe zu gehören ſchien, das er bewacht als„guter, lauſiger Geiſt“ wie Grit einmal ſagte. Grit und Veit ſetzen ſich auf die Korbſtühle. Veit rückt ſeinen Stuhl dicht an den von Grit und legt ſeine Hand 175 ihren Arm. Die Stühle kniſtern leiſe wie ſchwelendes euer. „Nun“ ſagt Veit,„iſt dir die Zeit lang geworden?“ „Ja. Sehr lang. Fünf Wochen, das ſind 35 Tage. Und wie viele Stunden? Wenn ich allein bin, zählen die Stunden doppelt. Es iſt ſo ſchlimm, wenn man plötzlich nichts mehr hat. Und du weißt, Veit, nichts haſſe ich mehr, als allein zu ſein und die Wände anzuſehen und mich zu langweilen.“ „Es war eine Belaſtungsprobe, Grit. Ich bin über⸗ zeugt, du haſt ſie wunderbar überſtanden.“ „Du weißt am beſten, daß ich immer die Geſelligkeit ſo liebte, Veit. Vielleicht hab ich ſie viel zu ſehr geliebt. Aber das wußte ich bis vorgeſtern noch nicht. „Du hatteſt doch Geſellſchaft. Ich hatte Franz doch gebeten, mal öfter nach dir zu ſehen. Hat er das nicht getan?“ „Doch. Zuerſt hab ich gedacht, ich kann es dir gar nicht erzählen.“ „Ich bin überzeugt, daß meine Grit nichts Unrechtes und Häßliches tut. Du kannſt mir alles erzählen.“ f„Ja, anfangs war Franz ſehr nett; er hat mich nach⸗ mittags immer zum Spaziergang abgeholt, und wir ſind mit Achill den Fluß entlang gegangen und über die Felder, und im Wald haben wir uns auf eine Bank geſetzt; Achill lag vor uns. und Franz erzählte von ſeinen Reiſen. Er erzählte ſehr in⸗ 8 tereſſant. Dann paſſierte die Ge⸗ ſchichte mit Achill. Minna ließ ihn abends noch in den Garten, und er kam nicht zu⸗ rück. Es muß ſo etwas wie ein Abenteuer gewe⸗ ſen ſein. Wir gin⸗ gen durch den Garten änd rie⸗ fen und gingen bis an die Straße und riefen immer⸗ zu, aber Achill war weg. Er kam auch am anderen Morgen nicht. So verlaſſen und ſo allein habe ich mich in meinem Leben noch nicht gefühlt. Franz muß das bemerkt haben. Ich ſagte ihm nichts davon. Aber ich traue ihm zu, daß er es gewittert hat. Ja, Veit, ich weiß da Da blieben ſie ſtehen und ſahen über die Bäume hinweg. kein anderes Wort, er hat es gewittert wie ein Raubtier. Wir gingen wieder ſpazieren, den Fluß entlang, und ich ſprach ſehr viel, ich mußte immerzu reden, aber Franz ſagte fafſt gar nichts, er ſah mich nur an. Später ſaßen wir auf der Bank im Wald, und ich hatte keinen Achill, zu dem ich mich niederbeugen konnte und ſprechen, und ihm den Hals klopfen, und ſtatt deſſen ſprach ich immerzu mit Franz, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Am liebſten hätte ich dir ein Telegramm geſchickt. Vorgeſtern abend war das große Sommer⸗ feſt; er lud mich ein; ich nahm mir vor, nicht mitzugehen, aber dann dachte ich an den Abend ſo allein hier oben. Achill war noch nicht zurück, und Minna fuhr heim. Kein le⸗ bendes Weſen war im Haus, und ich dachte, was du dazu ſa⸗ gen würdeſt, und dann ſagte ich, daß ich mit auf das Som⸗ merfeſt gehe. Den ganzen Tag freute ich mich, daß ich endlich wieder Menſchen ſehen ſollte, je mehr, deſto beſ⸗ ſer, und lachen konnte und mit ihnen reden und tanzen. Ich machte mich nett, ich zog das neue weiße Kleid von . Achill ſprang an ihm hoch und riß ihm einen Streifen aus dem Aermel. Zeichnungen(2): Grunwald(M). dir an; gegen 8 Uhr kam Franz im Frack; er hatte ſich kaum hingeſetzt, da hörte ich unten einen Hund bellen und jauleg Ich lief hinunter, und vor der Tür ſaß Achill. Ich weiß heult noch nicht, wo er ſich die ganzen Tage herumgetrieben hat Wie ich ihn ſah, hatte ich das Gefühl, als ſei er ein Nb geſandter des Schickſals. Du lächelſt, Veit, aber ich bildete mir ein, das Schickſal meine es beſonders gut mit mir und hatte mir auf dieſe wirklich freundliche Weiſe ein Zeichen geben wollen Ich ſagte zu Franz, daß es mir ſeyr leto tue, aver ag hätte es mir überlegt, ich könnte doch nicht mit ihm gehen. „Wie können Sie mich ſo enttäuſchen?“ ſagte er, und i ſagte, das verſtünde ich nicht, wenn ich wirklich mitgegangen wäre, dann doch nur, weil mich das Feſt intereſſierte. Franz ſtand auf, ich ſah jetzt erſt, daß er eine Chryſanthene im Knopfloch hatte. Achill ſchlich immer um ihn herum, es ſah ſehr komisch aus, und dann ſagte Franz etwas, was er nicht hätte ſageg dürfen. Er kam auf mich zu, es war wie im Theater, und als er verſuchte, mich in die Arme zu nehmen, bog ich mich zurück, und Achill ſprang an ihm hoch und riß ihm einen Streifen aus dem Aermel. Der Aermel hing herunter. Man ſah den weißen Hemdärmel bis oben herauf, und Franz ſtand da und beſah ſich den zerriſſenen Aermel. Ich konnte mich nicht mehr halten, ich mußte lachen. Achill ſchlich wieder um ihn herum Franz hängte ſich ſeinen Mantel über, nahm den 3). linder und die Handſchuhe, machte eine Verbeugung, ſagte aber nichts und ging. Ich ſah plötzlich ganz klar, daß ez mit der Geſelligkeit nicht immer ſo gut und ſchön iſt, al ich gedacht hatte, und was ſich alles dahinter verſtecken kann, Ich wurde plötzlich mißtrauiſch. Ja, Vein ſtell dir das mu vor, dieſen Mann mit der Chryſantheme im Knopfloch und den einen Aermel ganz heruntergeriſſen, und das Geſich dazu, diefen Jammerfranz, und ſo total entlarvt, und Achll immer um ihn herum, alle Haare geſträubt— es war ein ſehr lehrreicher Anblick, ſehr lehrreich. O ja—.“ Veit ſieht ſeine Frau an, die Sonne ſcheint ihr in Geſicht, er ſagt nichts, er nimmt den azurenen Stein, der an einer feinen ſilbernen Kette an Grits Hals hängt, und betrachtet ihn, und Grits Zeichen darin, die zarte Geſtgl der knienden Jungfrau mit dem Lotoszweig, und dann läßt er den Stein wieder auf die glatte braune Haut hinabgleiten, Er erinnert ſich, daß er Grit dieſen Stein geſchenkt hat, gl ſie noch verlobt waren. Er ſteht auf, beugt ſich über Gr, ſie hebt ihm ihr Geſicht entgegen, und während ſie ſich an⸗ ſehen, berühren ſich die Lippen. Unten tönt der Gong, ſie gehen hinunter, Achill ſauſt ihnen entgegen, er überſchlägt ſich faſt auf der Treppe, Vel hebt ihn hoch und drückt ihn noch einmal an ſich. Minna hat Blumen aus dem Garten auf den Tiſch geſtellt, Achill legt ſich zu Veits Füßen auf den Teppich, und Veit fühlt die Wärme des Hundekörpers. Die beſten roſigſten Stücke Roaſtbeef wirft Veit für Achill unter den Tiſch. je Damen vom Antonienſtift Eine Jaſchingsanekdote von Droſte Hülshoff. Im gemütlichen München der ſchönen Vorkriegszeit lag die Luſt zu allerhand tollen Streichen während des Faſchings in der Luft. Damals gab es in der Iſarſtadt noch eine Menge eigenartige Volkstypen, deren mehr oder weniger gelungen ausſtaffierten Faſchingsdoppelgängern man überall begegnen konnte. Eines Faſchings— es mag um die Jahrhundertwende geweſen ſein— kam einer großen Münchener Studenten⸗ verbindung einmal ein beſonders glänzender Gedanke: man verkleidete ſich als die Damen vom Antonienſtift, jenes ſtadtbekannten adligen Mädcheninſtituts, deſſen Zöglinge eine wunderliche, der weiblichen Eitelkeit wenig entſprechende Tracht tragen mußten, ſchwarze Kleider von ſackartigem Schnitt mit kurzen runden Schulterhängen' und weißen Klappkragen, die vorn von mächtigen bunten Schleifen in den Klaſſenfarben zuſammengehalten wurden. Dazu tru⸗ gen ſie flache, deckelartige Hütchen, derbe, ſchwarze Schnür⸗ ſchuhe und grobgeſtrickte, weiße Baumwollſtrümpfe. So ſah man die jungen Damen in Begleitung einer ſtrengen Lehrerin täglich durch die Straßen ſpazieren Und da das Penſionat ein königliches war, pflegte den Zug ſtets ein alter Hoflakei im Zylinder zu folgen, der den Damen die Regen⸗ ſchirme trug. Genau ſo hatten ſich die Studenten ausſtaffiert. Nichts fehlte. Voran ſtelzte die würdevolle, bebrillte Lehrerin, am Ende des Zuges marſchierte der Lakei im Zylinder mit einen ganzen Armvoll gewaltiger Regendächer. Höchſt geſittet, mit züchtig geſenkten Augen, zogen die jungen „Damen“ paarweiſe ihres Weges. Beim Hofgarten kam dem Zug ein Leutnant in den Weg. Keineswegs ein maskierter, ſondern ein durchaus echter, denn auch ſolche konnten es mitunter nicht vermeiden, an den närriſchen Faſchingstagen in Uniform über die Straße zu gehen. Sofort ſtürzten die Backfiſche auf ihn zu.„Ein Leutnant! Hurra! Ein Leutnant! Wie himmliſch! Wie ſüß!“, ſubelten ſie begeiſtert, umarmten und küßten ihn, daß es eine Art hatte. Dem Leutnant verging Hören und Sehen. Die Lehrerin ſtand in höchſter Entrüſtung, und der Lakei rang ebenfalls in ſtummem Entſetzen die Hände und ließ dabei ſeine Regenſchirme krachend auf das Pflaſter fallen. Vergnügte Zuſchauer ſammelten ſich in Menge, und der unglückliche Leutnant wünſchte nichts ſehnlicher als ein Mauſeloch, um darin verſchwinden zu können. Endlich ent⸗ rann er ſeinen Verehrerinnen und drückte ſich mit einem ſüßſauren Lächeln in den nächſten Hausflur, um ſeine arg zerzauſte Uniform in Ordnung zu bringen. Die„Lehrerin“ ordnete ſchimpfend den Zug, der Lakei ſammelte umſtänd⸗ lich die Schirme auf, die Stifsdamen wandelten ſittſam weiter und bereiteten bei der nächſten Gelegenheit an allen Tagen des Faſchings jedem Leutnant und auch dem großen Tenor des Hoftheaters das aleiche Schickſgl Am Faſchingsmontag lietz man die Zöglinge der drei oberſten Klaſſen des Antonienſtiftes— die echten, wohlge⸗ merkt,— ein wenig ſpäter ſpaztierengehen. An dieſem Tage trieben ſich erfahrungsgemäß weniger Masken herum. Auch ſchickte man zur Bewachung Fräulein von P. mit, deren wenig einnehmende Erſcheinung jeden Vorwitzigen ſchon von vornherein in reſpektvoller Entfernung halten mußte. Anfänglich ging auch alles gut. Aber das andere Inſtitut war leider auch unterwegs. Und an einer Straßenecke ſtießen beide Gruppen unverſehens zuſammen. 1 ö Zuerſt betrachteten ſich die Doppelgänger ziemlich ver⸗ dutzt. Doch die falſchen Zöglinge fanden raſch ihre Faſſung wieder. Blitzſchnell umarmte jeder der falſchen Backfisch einen echten. 1 „Ach, liebſte Freundin“, ſchwirrte es,„wie reizend, dich wiederzuſehen.“ Fräulein von P. wollte dazwiſchenfahren, da wurde auch ſie von kräftigen Armen umſchlungen und an die Bruſt der anderen Lehrerin gepreßt.„Ach, liebe Kollegin“, ein ſchallender Kuß folgte,„wie freue ich mich,— welch reizender Zufall—“ g Fräulein von P. zappelte wie ein Fiſch auf dem Trock⸗ nen. Sooft ſie ein Wort ſagen wollte, verſchloß ihr ein Kuß den Mund, die„Kollegin“ redete wie ein Waſſerfall und hielt ſie ſo lange feſt, bis die falſchen Backfiſche die richtigen untergefaßt und mit ihnen verſchwunden waren. Dann erſt gab die Kollegin Fräulein von P. frei und ver⸗ Zeichnung: Grunwald(M). Blitzſchnell umarmte 0 der falſchen Backfiſche einen echten. ſchwand in Windeseile. Fräulein von P. brauchte einige Zeit, um ſich zu faſſen. Dann ergoß ſich ein Donnerwetter über den alten Lakeien, der den Vorgängen ratlos zuge⸗ ſehen hatte, und hierauf lief Fräulein von P., ihre Schüt⸗ linge zu aammeln. Doch der Trupp war wohlweislich einen, anderen Weg gegangen als den, den die Stiftsdamen ge⸗ wöhnlich wandelten. So irrte Fräulein von P. umher, fragte alle VBorübergehenden aufgeregt nach dem Verbleib ihrer Zöglinge mit dem Erfolg, daß die Leute die verzweifele Dame ſamt dem derſtörten, ſchirmbeladenen Lakeien für Maskerade hielten und dementſprechende Antworten gaben. Valbtot vor Aufregung landeten die beiden endlich im Stift. Die vermißten Schäflein waren längſt da, denn die falſchen Backfiſche hatten die Freundinnen zwar auf Umwegen, aber doch heil und ſicher nach Hauſe begleitet. Aber ſeit dieſem Faſching haben die Zöglinge des An tonienſtiftes während der Faſchingszeit alleſamt ſtrengſten Hausarreſt. a — — a r und eichen er 0 gehen, nd ich angen Franz eme ſauſt Veit inna Achill fühlt ;külcke 2 2 N V V n V VD— 4 5 r A 0 7 7 N 8 0 N * (Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (19. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Haſſenpflug iſt entſetzt, daß Adrienne ihre Schweſter allein ge⸗ laſſen hat. Er veranlaßt, daß ſie nachſieht, ob die Baronin noch in ihrem Zimmer iſt. Kitty iſt verſchwunden. Schmitthenner ſoll ſie ſuchen. Diesmal folgt er dem Rufe. Die Spur, die er im Scheine einer Lampe findet, führt zu einer recht gefährlichen Stelle. Schmitthenner muß anerkennen, daß die Baronin Schneid hat. Am Morgen ſitzt Oſſi von Grimme unentſchloſſen vor ihren gepackten Sachen. Sie möchte fliehen und fürchtet ſich doch, Schmitthenner zu begegnen. Adrienne erſcheint und teilt ihr mit, daß die Baronin verſchwunden war und daß Schmitthenner ſie geſucht hat. Beide ſind auf der Ehrwaldalm angekommen. Sie ſei gekommen, um ihr zu helfen, auch Haſſenpflug ſtehe zur Verfü⸗ gung. Oſſi wendet ein, daß das eine Angelegenheit ſei, die nur ſie angehe „Sie allein? Gott behüte!“ erklärte Adrienne pathetiſch. „Wonne hat mir geſagt, daß Sie eine Waiſe ſind. Was wol⸗ len Sie gegen die Niederträchtigkeit der Welt ausrichten? Sie müſſen Freunde haben. Wir ſind bereit, für Sie eine Partei zu bilden und zu demonſtrieren. Niemand wird wa⸗ gen, Sie mit Worten oder auch nur mit Blicken anzutaſten, wenn wir Sie in unſere engere Geſellſchaft aufnehmen. Ich bin eine geborene Muſſorgin, und die Laures haben im Elſaß den Kalibergbau begründet. Wenn Edmund nicht ſo hodenlos ungeſchickt in Geſchäften wäre, hätten wir heute noch viele Millionen. Auch Haſſenpflug will ſich für Sie einſetzen. Ich bin nicht ganz darüber im Bilde, was er vorhat. Er möchte es Ihnen ſelber ſagen. Ich darf Sie doch zu ihm bringen?“ Das kleine Fräulein von Grimme begann, ſchweigend ihre Sachen zuſammenzutragen.„Nein, danke. Es iſt mir nicht möglich. Ich möchte den nächſten Zug nehmen, der hin⸗ untergeht. Ich muß mir nur noch meine Skier bringen laſ⸗ ſen und die Rechnung bezahlen. Vielen Dank für Ihre Mühe. Ich werde jetzt gehen.“ Frau Adrienne erhob ſich.„Sie wollen das Feld frei⸗ willig räumen? Wirklich?“ „Ich will heimfahren“, erklärte Oſſi ſchlicht. „Ohne Baron Haſſenpflug geſprochen zu haben? Ganz unmöglich! Bedenken Sie doch nur, der Aermſte ſollte heute hinuntergeſchafft werden, aber in der Nacht hat er hohes Fieber bekommen, und die Bruchſtellen ſind dick ver⸗ ſchwollen. Sie können ihn doch nicht in dieſem Zuſtand zurücklaſſen. Er würde es mir nie verzeihen. Er hat Fieber bekommen, weil er ſich dieſer Geſchichte wegen ſo ſehr auf⸗ geregt hat.“ Das kleine Fräulein von Grimme ſtand mit dem Ge⸗ ſicht gegen die Wand, den Kopf weit vorgeneigt. Und der Kopf ſank immer tiefer, bis der Scheitel die Wand berührte. Und plötzlich begannen ihre Schultern zu beben, und ſie konnte ſich nicht mehr halten. Sie ſchlug die Hände vor das Geſicht, um die Tränen zurückzuhalten. Frau Adrienne ſtand hinter ihr, wagte ſie aber nicht zu berühren.„Männer, Männer, Männer!“ rief ſie aus. Ihre Augen glitzerten ſchlau. XXXIX. Als Oſſi ſich wieder gefangen hatte, beſtand ſie darauf, allein zu bleiben. Frau Adrienne mußte wohl oder übel das Zimmer verlaſſen. Und als Oſſi allein war, ſtellte ſie ſich an das Fenſter, öffnete beide Flügel und atmete mit Begier die eindringende friſche Luft, die nach Schnee roch und nach Sonne. Vereinzelte Tränen rollten ihr noch die Wangen hinunter und wurden eilfertig beſeitigt. Das Gepäck— es war nicht viel— ſtand ſchon bereit. Vielleicht tat es noch not, ſchnell einige Striche mit dem Kamm über das Haar zu machen, ehe ſie die kleine Basken⸗ mütze aufſetzte, die zu ihrem Skianzug gehörte. Mit die⸗ ſem Ring da am Finger konnte ſie natürlich nicht heimfah⸗ ren. Sie neſtelte ihn herunter und verbarg ihn in der hoh⸗ len Hand. Die andere ſtreckte ſie nach der Klingel aus. Dreierlei hatte ſie zu beſtellen. Sie wollte ihre Rech⸗ nung bezahlen, ſie mußte ihre Skier an die Bergſtation bringen laſſen, und ſie hätte gern für einen Augenblick einen gewiſſen Herrn Adrian de Beer geſprochen. Das Zimmermädchen, adrett ſchwarz und weiß geklei⸗ det, entfernte ſich, um die Aufträge auszuführen. Nach ſehr langer Abweſenheit kam es zurück mit einem Herrn von ſehr feierlichem Ausſehen. Es war der Geſchäftsführer. Er trat ein und ſchloß die Tür hinter ſich.„Gnädiges Fräulein wünſchten, Herrn de Beer zu ſprechen? Darf ich mich erkundigen— in welcher Angelegenheit? Ich frage natürlich aus wichtigen Gründen.“ „Es iſt privat“, verſetzte das kleine Fräulein von Grimme abweiſend. „ Privat, ausgezeichnet!“ Der Geſchäftsführer rieb die Hände.„Fräulein von Grimme, glaube ich. Sie und Herr Schmitthenner und Herr von Weechow ſind geſtern in der Lacht ziemlich lange mit Herrn de Beer zuſammengeweſen. Oder nicht?“ „Doch!“ Fräulein von Grimme gab es zu. N die Sache iſt die“, verſetzte der Geſchäftsführer,„wir dier im Hauſe wiſſen nicht, wo wir Herrn de Beer ſuchen ſollen. In ſeinem Zimmer iſt er nicht. Das Bett iſt unbe⸗ gützt. Andererſeits iſt Herr de Beer ein Herr würdigen Alters. Es iſt doch nicht anzunehmen, daß... Kurzum, das iſt unmöglich. Außerdem ſind wir ein achtbares Haus. Und wenn auch.. Wir haben jetzt faſt ein Uhr. Es gibt kein Zimmer im ganzen Haufe, in dem das Perſonal noch nicht geweſen iſt. Die Situation wird alſo peinlich. Sie iſt es bereits. Wir ſind dankbar für jeden Fingerzeig. Herr don Weechow iſt ſchon. Herr Schmitthenner iſt zo, er Nacht nach Ehrwald, wir können alſo als 955 gen. der Herrn de Beer geſehen hat, nur Sie E N 2 5 5 . ſchüttelte den Kopf.„Ich weiß nichts.“ , N. OMAN Der Geſchäftsführer betrachtete Oſſi ſcharf.„Erlauben Sie mir eine einfache Frage zur Sache.„Wo ſind Sie zu⸗ letzt mit Herrn de Beer zuſammen geweſen?“ Oſſi antwortete ohne Zögern:„Draußen im wind⸗ geſchützten Winkel der Terraſſe. Zwiſchen ein und zwei Uhr nachts. Wir haben noch etwas geplaudert.“ „Und dann?“ „Dann hat mir Herr de Beer einen Ring gegeben. Ich bin auf dem Wege zu ihm, um das Stück zurückzugeben.“ „Einen Ring? Hm. Darf ich ihn einmal ſehen?“ Oſſi ſtreckte die Hand aus und öffnete die Finger. Der Geſchäftsführer blickte überraſcht von dem Ring auf ihrer Handfläche in ihr Geſicht.„Geſtatten? Das iſt ein ſehr koſtbares Stück. Als Geſchenk gegeben, ſagten Sie?“ Er ſchüttelte den Kopf, hielt den Ring mit ſpitzen Fin⸗ gern vor ſich hin und ſah ſich um nach dem Zimmermäd⸗ chen.„Das hier iſt ein Zweibettzimmer. Mit wem war es außer mit Fräulein von Grimme ſonſt noch belegt?“ Das Mädchen hob die Hand und zählte an den Fin⸗ gern ab.„Da war die Gräfin Keſſel und die Annelies, die Braut vom Rudi Edenhofer.“ Der Geſchäftsführer zog die Stirne hoch.„Sogar mit Notlager belegt? Hm. Ja. Ich maße mir in der Sache keine Meinung an. Es kommt mir nicht zu. Gnädiges Fräulein wollen abreiſen? Mit dem nächſten Zug?“ 8 Oſſi nickte.„Mit dem nächſten Zug, den ich erreichen ann.“ „Gnädiges Fräulein haben Bekannte oben bei uns?“ „Ich bin mit Herrn Schmitthenner heraufgekommen“, erklärte Oſſi und fühlte, wie ihr das Blut hochkam. „Mit dem Schmitthenner⸗Toni? Sol Das genügt. Und die genaue Adreſſe von dem gnädigen Fräulein iſt ſelbſtverſtändlich im Gäſtebuch hinterlegt. Vorkommenden⸗ falls! Hier iſt der Ring zurück. Bedaure, nicht dienen zu können. Herr de Beer, falls er nicht am Morgen unbe⸗ merkt ſchnell nach unten gefahren iſt, kann bei uns augen⸗ blicklich nicht ermittelt werden. Das Gepäck iſt unberührt. Sehr ſeriöſes Gepäck. Falls gnädiges Fräulein etwas aus⸗ zurichten haben—? Gerne!“ . 2 e Pęcui Zeichnung: Drewitz(M) „Entkſchuldigen Sie“, ſagte hier ein hinzutretender Herr und lüftete die Mütze,„Fräulein von Grimme, glaube ich.“ „Danke, nein“, entgegnete das kleine Fräulein von Grimme.„Wann geht der nächſte Zug?“ „Der nächſte 999 nach unten?“ Der Geſchäftsführer blickte auf ſeine Uhr.„Der nächſte Zug ab Bergſtation geht um dreizehn Uhr ſiebenundzwanzig. In zwanzig Minuten. Noch reichlich Zeit. Empfehle mich. Wünſche gute Reſſe.“ Er ſah zu, wie Fräulein von Grimme das Zimmer verließ, gefolgt von dem Zimmermädchen mit den Gepäck⸗ ſtücken. Ziemlich verſteinert ſtand er da, tief in Nachdenken verſunken. Erſt als Fräulein von Grimme verſchwunden war, kam Leben in ihn. Er eilte in die Halle zurück an den nächſten Fernſprecher. „Hier Schneefernerhaus. Ja, der Geſchäftsführer. Ich habe eine Abgängigkeitsanzeige zu machen. Es handelt ſich um einen gewiſſen Herrn Adrian de Beer.“ XL. Der Bahnſteig im Tunnel der Bergſtation war noch geſchloſſen. Oſſi mußte draußen in derſelben Halle warten, in der am vergangenen Abend die Preisverteilung ſtats⸗ gefunden hatte. An ihre aufrechtſtehenden Skier gelehnt und das Gepäck neben ſich, ſtand ſie da, den Blick zu Boden geſenkt, und rührte ſich nicht. Den Ring hielt ſie immer noch in der geſchloſſenen Hand. Es ſchien ihr, als wiſperten die Leute um ſie herum und zeigten mit den Fingern auf ſie. Nur fort! Nur heim, und keinen Menſchen mehr ſehen und hören. Daheim wartete Herr Nikolaus auf ſie. Vielleicht war er nicht gut behandelt worden, der arme, kleine Hund. Auf jeden Fall würde er nicht begreifen, warum ſie ihn nicht mitgenommen hatte. Sicher würde er oben am erſten Trep⸗ penabſatz auf dem Läufer liegen und die Haustüre im Auge behalten. Tag und Nacht. Ununterbrochen. Wenn jemand von draußen an die Haustüre kam, rannte er Hals über Kopf c hinab und blieb mit geſpitzten Ohren und erhobenem Schwanzſtummel ſtehen und ſchlich dann langſam an ſeinen alten Platz zurück. Wie oft mochte er wohl in der Zwiſchenzeit erwar⸗ tungsvoll die Treppe hinuntergerannt ſein?— S SON Al Z38 EA7 O darauf anlegt. So ſind wir. Ich ſchenke Ihnen reinen W Te,, 2 . 2 2 15 — . — „Entſchuldigen Sie“, ſagte hier ein hinzutretender Herr und lüftete ſeine Mütze.„Fräulein von Grimme. glaube ich.“ Oſſi ſah den Herrn an. Er ſah weichlich aus, und der übertriebene Zuſchnitt auf Sport paßte ihm nicht. Um den Hals trug er einen rieſigen Schal, und in der Hand hielt er eine Beſuchskarte. Nichts konnte unbedeutender ſein als ſein Kinn. Den Reſt ſeiner Haare hatte er ſich von den Schläfen her wie Sardellen aufs Brot über ſeine Glatze elegt. 80 ane ſagte er verbindlich.„Edmund Laure. Baron Haſſenpflug, ein außerordentlicher Mann, hat mich gebeten, Ihnen dieſe Karte zu geben. Unter allen Umſtänden, ſagte er. Es geht ihm nicht gut. Es geht ihm ſogar ſchlecht.“ Oſſi ſchüttelte den Kopf.„Ich bin gerade im Begriff, abzureiſen. In einer Viertelſtunde geht mein Zug.“ Herr Laure verglich ſeine Uhr mit der Uhr in der Halle.„Sie haben noch volle achtzehn Minuten Zeit. Acht⸗ zehn Minuten ſind eine Maſſe Zeit. Ich bewache unter⸗ deſſen Ihr Gepäck. Ich laſſe den Zug nicht abfahren ohne Sie. Wenn es nötig iſt, ſtelle ich mich vor den Wagen auf das Geleiſe. Aber es wird nicht nötig ſein. Baron Haſſen⸗ pflug, der arme Junge, darf Sie ohnehin nur einen Augen⸗ blick ſehen. Sie wiſſen doch, daß ſein Abtransport ver⸗ ſchoben werden mußte, weil er zu hohes Fieber hat? In einem ſolchen Zuſtand ſchickt man nur nach einem anderen Menſchen, wenn es unbedingt notwendig iſt. Dieſe Karte da hat er mir mitgegeben als Legitimation, ſozuſagen. Wollen Sie nicht wenigſtens einen Blick darauf tun?“ Er hielt die Karte ſo, daß das kleine Fräulein von Grimme, wollte es ſich nicht geradezu abwenden, nicht umhin⸗ Een die zwei mit Bleiſtift darauf gekritzelten Sätze zu leſen: „Reiſen Sie nicht ab, ohne mich geſprochen zu haben. Ich habe Ihnen etwas von wirklicher Wichtigkeit zu ſagen.“ „Aber ich werde den Zug verſäumen“, meinte ſie. Laure gab ihr alle möglichen und unmöglichen Verſiche⸗ rungen, um ihre Bedenken zu zerſtreuen.„Aber ich bitte Sie! Zimmer 11! Hier durch die Türe, eine Treppe hinauf und dann um die Ecke. Ein Weg von einer Minute. Eine zweite Minute für den Rückweg, zehn Minuten für den Beſuch, blei⸗ ben Ihnen immer noch drei Minuten Reſerve.“ Ueberwältigt von dieſer Beredſamkeit, ſtreckte Oſſi die Waffen. Herr Edmund Laure nahm ihre Skier in Empfang, hielt ſie von ſich wie eine Hellebarde und holte ſich eine Zi⸗ garette aus der Taſche. Er hatte ſeine Pflicht getan. Dies⸗ mal konnte Adrienne nichts auszuſetzen haben. Als Oſſi oben im Flur um die Ecke gebogen war und an einer Tür die Zimmernummer 11 erblickte, wäre ſie faſt wieder umgekehrt, denn davor ſtand die weiß und himmel⸗ blaue Dame mit dem platinblonden Bubikopf und machte verzückte Augen. „Gott ſei Dank, Liebe, daß Sie doch noch gekommen ſind! Er iſt ſehr unruhig. Gehen Sie nur hinein. Er erwar⸗ tet Sie. Finden Sie nicht auch, daß Haſſenpflug geſtern gött⸗ lich gefahren iſt?“ Das kleine Fräulein von Grimme fand Haſſenpflug ziem⸗ lich mitgenommen im Bett liegen. Sein Geſicht war faſt gelb. Um die Augen hatte er ſchwarze Ränder. Noch nie hatte ſeine Naſe ſo dünn ausgeſehen. „Lange haben Sie mich warten laſſen“, ſagte er.„Fürch⸗ ten Sie ſich vor mir oder bin ich Ihnen ſo ganz und gar un⸗ wichtig?“ „Ich bin in Eile. Kurz vor halb zwei geht mein Zug“, gab ſie zur Antwort und blickte auf die Uhr, die er neben ſich ſtehen hatte. Es war eine Reiſeuhr in einem Behältnis aus Saffian. Das Gehäuſe war aus Silber. Haſſenpflug nahm die Uhr zu ſich, betrachtete ſorgenvoll den Stand der Zeiger.„Es iſt manches geſchehen“, meinte er, „ſeit wir uns zuletzt geſehen haben. Wir müſſen unbedingt darüber ſprechen. Wenn Sie ſich geweigert hätten, zu mir zu kommen, hätte ich zu Ihnen kommen müſſen. Sobald ich en Fuß in Gips gehabt hätte, wäre ich gekommen. Heut⸗ zutage ſind Beinbrüche nicht mehr ſo ſchlimm. Wenn man erſt den Schock überwunden hat, wird der Bruch abgeſtützt, 1 man bekommt die Erlaubnis zu humpeln, ſo gut man ann. „Ja“, ſagte das kleine Fräulein von Grimme, ohne auf⸗ zuſehen. „Sie hören mich nicht“, beklagte ſich Haſſenpflug,„Sie ſind mit Ihren Gedanken anderswo. Ich kann mir wohl denken, wo!“ „Ja“, ſagte das kleine Fräulein von Grimme. „Warum reißen Sie Ihre Gedanken nicht los? Man muß freigeben, was man mit beiden Händen nicht mehr hal⸗ ten kann. Unterſchätzen Sie Kitty nicht. Sie iſt gefährlich für jaden Mann, dem ſie gefährlich werden will. Ich weiß ein Lied davon zu ſingen.“ Das kleine Fräulein von Grimme ſchwieg. „Ich kenne keinen einzigen Mann“, beteuerte Haſſen⸗ pflug,„hören Sie, keinen einzigen, der einer ſchönen jungen Frau dauernd widerſtehen könnte. Und Kitty iſt nicht nur ſchön und jung, ſie iſt auch klug und eigenſinnig. Sie hat ſich noch nie abbringen laſſen von irgendeiner Sache, die ſie ſich ernſtlich in den Kopf geſetzt hatte.“ Das kleine Fräulein von Grimme ſchwieg noch immer. Haſſenpflug wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne. „Wenn Sie an unſeren Freund Schmitthenner denken“ fuhr er fort,„müſſen Sie ſich nicht verhärten. Sie wiſſen nicht Beſcheid mit Männern. Sie haben keine Ahnung, was Frauen über Männer vermögen, beſonders Frauen wie Kitty. Nicht er hat die Schuld, ſondern ſie. Ich kenne ſie genau. Zwiſchen uns iſt ſchon lange nichts mehr, aber ich weiß nicht, ob ich mich nicht wieder ſchwach finden laſſen würde, wenn ſie es ein. Einmal habe ich faſt geglaubt, nur ich hätte nicht 5 Rückgrat, aber nun ſche ich daß ſogar Männer wie oni 8 Schmitthenner umfallen.“ BB 8(Fortſetzun folat.) .—— re e ——.,——— Problem„Flieger⸗-Abwehr“. ene o F N 15. 7——„—⅜ 5 2 Die Löſung ergibt eine Maßnahme, in deren Dienſt ſich jeder gute Deutſche reſtlos ſtellen muß. Scharade. Es hatte Bruder Studio Gar nötig meine Eins, Er ſchrieb darum nach Hauſe Zwei, Weil Vater ſandte keins. Im ganzen dann nach kurzer Friſt Die Eins auch eingegangen iſt. Abſtrichrätſel. In den nachſtehenden 6 Wörtern: Halma, Wilna, Gneis, Ernſt, Stuhl, Grenze ſollen in 5 Wörtern je drei, in einem Wort vier Buchſtaben geſtrichen werden. Die verbleibenden Buchſtaben ergeben alsdann, werden ſie miteinander verbun⸗ den, eine winterliche Naturerſcheinung. Magiſches Doppel-Ouadrat. 2 71 ½„ 6 42 6 5 3 . o 2 710 20* 72 5 f 2„ Die Ziffern in vorſtehender Figur ſind durch Buchſtaben zu erſetzen. Es ergeben dann die fünf Querreihen Wörter mit folgender Bedeutung: 1. Stadt in der Schweiz, 2. Vor⸗ bild, 3. Oper von Bellini, 4. Trockenhorde, 5. Wortbeſtand⸗ teil. Sind die Wörter gefunden, ergeben die durch Unter⸗ ſtreichen hervorgehobenen Felder— ein auf der Spitze ſte⸗ hendes Quadrat— wenn man mit dem mittelſten Buchſtaben der oberſten Reihe beginnt und von links nach rechts lieſt, ein einſt hart umkämpftes deutſches Gebiet. Silben⸗Rätſel. Aus den 27 Silben: al geſt ba bar be be ben bu chel erd he ka kad ko le lon mor ne ne ne pa ra ſta tik tiv wohl zar ſind neun Wörter zu bilden mit folgender Bedeu⸗ tung: 1. Eßbarer Pilz, 2. Gewebe, 3. Geſtell, J. Heeresabtei⸗ lung, 5. Naturerſcheinung, 6. Männlicher Perſonenname, 7. Weiblicher Perſonenname, 8. Schönheitslehre, 9. Abſchieds⸗ wort. Wurden die Wörter richtig gebildet, ergeben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hinten und End⸗ buchſtaben von hinten nach vorn ein Wintervergnügen und den genaueren Zeitabſchnitt, in dem dieſes ſtattfindet.— Verſchmelzungs-Aufgabe. Aus nachſtehenden je zwei Wörtern ſoll durch Umſtellen der Buchſtaben je ein neues Wort gebildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, aneinandergereiht, uns eine Erholungs⸗ und Bildungsſtätte nennen. Kopf-Anfügungs⸗Aufgabe. Es ſoll den Wörtern: Eſpe Rade Erz Urban Pik Ecke Latz Sau Aal Lias Ratte Ort Tat Egel je ein Buchſtabe vorn angefügt werden, ſo daß neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter entſtehen. Miteinander verbunden ergeben die Buchſtaben dann eine winterliche Naturerſcheinung. Bilder-Rätſel. Auflöſungen aus letzter Nummer. Kreis⸗Rätſel: 1. Buſen. 2. Laube. 3. Liane. 4. Eiſen. 5. Stier. 6. Gleim. 7. Ahorn. 8. Brehm. 9. Bizet. 10. Brief. 11. Stirn. 12. Felge. 13. Trave. 14. Lilie. 15. Meiſe.— Unablaeſſige Arbeit beſiegt alles. Rätſel: Küchlein. Zitaten⸗Rätſel: Raum für alle hat die Erde. Bilder⸗Rätſel: Der Anfang iſt die Hälfte des Ganzen. Buchſtaben⸗Rätſel: Engel— Bengel. Dreiſilbige Scharade: Schreiberhau. Schach⸗Aufgabe: 1. Des fa, Kf§ Ke7, 2. Dfacföf, Ke7 c f6 oder—d7(f8), 3. Lb6—d8 oder Df6—d8 (6) matt. a) 1.„ Sd cf, 2. Lb ec5, beliebig, 3. Te—e8 oder f7 matt. b) 1.„ Dhs.—d5, 2. Df4—d6, Ddd5—a2 f oder anders, 3. Te7—a7 oder Turm matt.(Andere Spielarten leicht.) ——j K—— Zeichnung: Stange(M). Mißverſtändnis auf der Ausſtellung. „Sagen Sie mal, bitte, der Wagen iſt ja ganz glatt lackiert, wo ſind denn die Linien?“ „Bitte, welche Linien, gnä' Frau?“ 1 8 die kennen Sie nicht? Die Stromlinien meine Lakoniſch. Anfrage an ein Auskunftsbüro:„Bitte um gefällige Auskunft, wie es mit S. C. H. Windler u. Co. steht!“ Antwort:„Steht gar nicht mehr— ſitzt bereits!“ 5 Dame:„Nicht wahr, Sie ſchreiben mir von ſedem Hafen?“ Seekadett:„Ach! gnädiges Fräulein würden wirklich ge⸗ ſtatten—?“ Dame:„Gewiß, ich bitte darum, mein Bruder ſammelt nämlich eifrig Briefmarken!“ 5 Vorſicht. Knabe:„Ein halbes Pfund Rindfleiſch, aber recht zähes.“ a. i Fleiſcher:„Zäh? Warum, mein Sohn?“ 3005 9 e Knabe„Ja, wenn es weich iſt, dann ißt es der Bru⸗ Leu Name— Männlicher Perſonenname. der allein!. Ader Stamm- Stadt in Holland. 5 a Eſſe Hut— Attiſcher Nationalheld. Profeſſor:„In welche Zeit verlegen Sie wohl den Be⸗ China See— Stadt in Thüringen. ginn der Eisperiode, Lehmann? Bur Kino— Italieniſcher Grenzfluß. Studentin:„Gleich nach dem Rehbraten!“ 5 5 ſtoffe d Vitaminen. Dieſe für die Spann bindet. So erfüllt die deutſche Frau die die rethle Winfernahrung eine kraft e e für ſeine Geſundheit und I ſchönſte ihrer Pflichten: zugleich die Hüterin Frauenaufgabe ſein Wohlbefinden entſcheidenden„Ergän⸗[der Geſundheit wie der Lebensfreude ihrer Es iſt nicht wahr, daß die Frau von heute ihren hauswirtſchaftlichen Aufgaben weniger gewachſen ſei als die Hausfrau vergangener Zeiten. Meiſt iſt das Gegen⸗ teil der Fall: Unſere Frauen bedienen ſich wie ſelbſtverſtändlich der techntſchen Hilfs⸗ mittel des modernen Haushalts und ver⸗ fügen darüber hinaus namentlich auf dem Gebiete der häuslichen Ernährung über Kenntniſſe, die ihren Müttern und Groß⸗ müttern ſchon darum abgehen mußten, weil ſelbſt die Wiſſenſchaft der damaligen Zeit noch nicht die Erkenntniſſe beſaß, die deute Allgemeingut geworden find So wird in der heutigen Hausküche vor allem der Fruchtnahrung ein Umfang ein. geräumt. der dem heutigen Stand der Er⸗ nährungswiſſenſchaft enkſpricht. Bekannt- lich wird die tägliche Koſt der Familie nicht mehr allein an der Höhe der Nährwerk⸗ ee(Kalorien) gemeſſen, ſondern aus ⸗ gebend iſt der Gehalt an Mineral zungsſtoffe“ bietet allein der regelmäßige und 1 Genuß von Früchten, welche unſere Landwirtſchaft im Sommer und Herbſt in großer Reichhaltigkeit zur Ver⸗ fügung hält und die während der übrigen Zeit durch die Einfuhr von Früchten ſicher⸗ geſtellt ſind Namentlich die tägliche Win⸗ terkoſt mit ihrer durch das Klima beding⸗ ten Fülle an Fetten, Eiweiß und Kohle⸗ hydraten bedarf zur Vermeidung von Stoff⸗ wechſelkrankheiten des Ausgleichs und des Gegengewichtes durch reichliche, leichte und verdauungsfördernde Fruchtnahrung. Und es gibt Dutzende von Arten und Anwen⸗ dungen, bekömmliche und köſtliche Frucht⸗ gerichte zu bereiten, die möglichſt den Auf⸗ takt. zumindeſt den Schluß der Haupt⸗ mahlzeit bilden ſollen Beſonders ſoll der Zitrone im Haushalt das Wort geredet werden, auch der Saft friſch ausgepreßter Apfelſinen gehört zu den Dingen, welche eine erleſene Gaumenfreude mit der Heil⸗ kraft der natürlichſten aller Medizinen ver ⸗ Angehörigen zu ſein! Längſt weiß die Hausfrau, daß ſie dieſe aus 1 Zonen ſtammenden, beſon⸗ ders im Winterhalbjahr zur Ergänzung unſerer heimiſchen Ernte⸗Erzeugniſſe einge⸗ führten Früchte mit gutem Gewiſſen kaufen darf. Sie weiß, die Länder. welche uns die köſtlichen Südfrüchte liefern. ſind aus⸗ nahmslos gute Abnehmer unſerer Ausfuhr erzeugniſſe, und der Austauſch iſt durch für uns überaus günſtige Handelsverträge ge⸗ ſichert und feſtgelegt In Deutſchland fin⸗ den unmittelbar Hunderttauſende von Volksgenoſſen durch den Südfruchthandel Arbeit und Brot, auch ſind die günſtigen Auswirkungen auf den Beſchäftigungsgrad unſerer Seehäfenbevölkerung beträchtlich. So beſtehen alſo alle Gründe dafür und keiner dagegen, den Anteil der Früchte an der Geſamtnahrung nicht nur nicht zu ſchmälern, ſondern darüber hinaus noch zu erweitern. Sie ſind nun einmal— die rechte Winternahrung. „Sehen Sie“, ſagt Frau Stolzenbein,„da haben Sie drei Bilder meines Gatten: hier als Kind. hu. als Mam und hier als Kommerzienrat!“ * Nicht zu verblüffen. Verkäufer:„Meine digſte, dieſer Stoff iſt das Großartigſte, was es gibt! Elegant, dauerhaft, ſehr gut in der Farbe—“ Dame:„Aber Sie haben doch eben einer Dame davon abgeraten!“ Verkäufer:„Allerdings— ich dachte eben ſchon an Sie!“ * Gaſt(der ſeit zwei Stunden bei einem Glas Bier ſitzt): „Weshalb haben Sie denn Gnä⸗ t r nicht ei t ee, ee wanne Wirt:„Damit Ihner i d net warm wird!“ Frühling kommen * Er;„Weshalb legſt du denn das Armband nie an, das ich dir ſchenkte?“ Sie:„Du haſt ja auch nichts angelegt!“ Denn in der Musterkiste liegt für die Frühjahrs- und Sommerkleidung alles bereit Alle Damenstoffe, die man möchte und alle Herrenstoſſe — Was man nur immer wünschen und träumen mag. Dazu so viele Stoffe für Haushalt- und Leibwasche Sie finden alle gesuchten Preislagen. 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