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Draiinbblatt für den Stadtteil Mhm.= Seckheu hen. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. I. 36: 1200 36. Jahrgang Das Lob der Welt Zum Abſchluß der Olympiſchen Winterſpiele. Die 4. Dlympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen ſind zu Ende. Sie bedeuten ein Ruhmesblatt in der Geſchichte des deutſchen Sports und der Veranſtaltun⸗ gen in Deutſchland, eine Glanztat deutſchen Organiſations⸗ talents. Der Führer hat in einem Schreiben dem Prä⸗ ſidenten und den Mitgliedern des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees ſowie allen olympiſchen Kämpfern ſeinen und des deutſchen Volkes Dank für ihre hervorragenden Leiſtungen zum Ausdruck gebracht. Der Führer hat fer⸗ ner Reichsminiſter Dr. Frick beauftragt, allen an der Or⸗ ganiſation der Spiele beteiligten Stellen, Verbänden und Perſönlichkeiten in Staat und Bewegung für ihre gelei⸗ ſtete vorbildliche Arbeit ſeinen Dank und ſeine beſon⸗ dere Anerkennung auszuſprechen. In der Kundgebung des Reichsminiſters des Innern, Dr. Frick, heißt es:„Die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Gas miſch⸗Partenkirchen haben, bis zum letzten Tag vom Wetter begünſtigt, in Anweſenheit des Führers und Reichs⸗ donlglers ihren glanzvollen Abſchluß gefunden. Alle Teil⸗ nehmer— aktive Kämpfer wie Zuſchauer— ſtehen unter dem Eindruck eines großen Erlebniſſes. Die geſamte Preſſe des In⸗ und Auslandes rühmt die muſtergültige deutſche Organiſation der Spiele und iſt ſich darüber einig, daß Deutſchland damit der völkerverbindenden olympiſchen Idee einen großen Dienſt geleiſtet hat. Ich bin über⸗ zeugt, daß, nachdem die Generalprobe in Garmiſch⸗Par⸗ jenkirchen ſo gut beſtanden iſt, auch die Olympiſchen So m⸗ merſpiele in Berlin einen erfolgreichen Verlauf neh⸗ men. Die Winterſpiele, denen im Auguſt die großen Olym⸗ piakämpfe in Berlin folgen werden, ſtellen auch eine ganz außerordentliche, höchſt wirkungsvolle Werbung für das neue Deutſchland dar. Einmütig iſt das Lob der Welt. Hören wir einige Stimmen aus dem Ausland darüber. Die engliſchen Blätter widmen dem Abſchluß der Olym⸗ piſchen Winterſpiele längere Berichte. Naturgemäß wer⸗ den in erſter Linie die engliſchen Leiſtungen und beſon⸗ ders der Sieg der engliſchen Eishockeymannſchaft hervor⸗ gehoben. Die Zeitungen ſind ſich einig darüber, daß die Spiele ſportlich und organiſatoriſch ein großer Er⸗ lolg waren. Der Abſchluß wird als außerordentlich ein⸗ drucksvoll geſchildert. Die„Times“ ſchließt ihre Meldung mit der Erklärung, daß der Sonntag das Ende einer Ver⸗ anſtaltung gebracht habe, auf die Deutſchland mit Recht ſtolz ſein könne. Die Verpflegung, die Be⸗ förderung, die Unterbringung und ein Dutzend anderer ſchwieriger Probleme dieſer Winter⸗Olympiade von noch nie dageweſenem Ausmaß ſeien in einer Art und Weiſe überwunden worden, die die Bewunderung der ausländiſchen Beſucher hervorgerufen hätten. Die Polizei, die Beamten und die Mitarbeſter der verſchiedenen Abtei⸗ lungen der olympiſchen Organiſation hätten trotz der ihnen auferlegten Anſtrengungen eine einheitliche Höflichkeit und Rücksicht an den Tag gelegt. Vor allem ſei der traditionelle olympiſche Geiſt des fair play und der internatio⸗ 1 00 Kameradſchaft im Sport ſtets aufrechterhalten wor⸗ en. Die Sondetberichterſtatter der großen Pariſer Blätter in Garmiſch⸗Partenkirchen, die ſehr ausführ⸗ lich über den Abſchluß der Winterſpiele berichten, heben noch einmal die vorzügliche Organiſation hervor und be. zeichnen die Schlußfeier am Sonntag als prächtig und ergreifend. Der„Jour“ ſpricht von einem unvergeßlichen Schauſpiel und einer Stunde wahrer Einigkeit. Der Be⸗ richterſtatten des„Petit Pariſien“ weiſt beſonders auf die Anweſenheit des Führers und auf die Teilnahme einer Reihe leitender politiſcher Persönlichkeiten hin. Dies zeuge für das Intereſſe, das man an führender Stelle in Deutſch⸗ land dem Sport und der Jugend entgegenbringe. Die amerikaniſche Preſſe weiſt in ihren Berich⸗ ten über den Abſchluß der Olympiſchen Winterſpiele auf den glänzenden organiſatoriſchen Erfolg der Veranſtaltung hin. Die„Newyork Times“ ſtellt u. a. feſt, daß der Beſuch am Abſchlußtage die höchſte Beſuchsziffer eines Tages der Sommerſpiele in Los Angeles um 20 000 Perſonen über⸗ troffen habe. Die Hearſt⸗Preſſe veröffentlicht eine Unter⸗ redung mit dem Präſidenten des amerikaniſchen Olympia⸗ Ausſchuſſes, Brundage, in der dieſer u. a. ſagt, daß die eben beendeten Olympiſchen Winterſpiele alle anderen Winterſportfeſte in Bezug auf Organiſation, Zahl und Klaſſe der Teilnehmer, Zahl der Zuſchauer, allgemeine Begeiſterung und Schärfe des Wettbewerbs übertrof⸗ ſen hätten. Die Deutſchen verdienten Lob für die höfliche bathandlung, die ſie den Amerikonern entgegengebracht hätten. Verſchiedene Kopenhagener Blätter veröffentli⸗ en ausführliche Berichte über die Abſchlußfeier in Gar⸗ miſch⸗Partenk; cken. Der Sonderberichterſtatter der„Ber⸗ Ungske Tidende“ gibt in beredten Worten ſeiner Begei⸗ erung über das„unvergeßliche olympiſche Ab⸗ chlußfeſt“ Ausdruck und hebt die blendende Organi⸗ ation ſowie die Disziplin und Rückſichtnahme der Maſſen ben wech hervor. 8. s ie geſamte bürgerliche Preſſe Finnlands finde aus Anlaß des Abſchlaſſes ber Winter Di ide Worte höchſter Anerkennung für die vorbildliche deutſche Orga⸗ niſationsarbeit.„Hufvudſtads Bladet“ bezeichnet Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen als die zweifellos größte und önſte aller Winter Olympiaden. Großes Lob wird auch in allen Blättern den Leiſtungen des deut⸗ hen Rundfunks gezollt. ee ee 5 g Dienstag, den 18. Die ſchwediſche Preſſe iſt ſich darüber einig, daß Garmiſch⸗Partenkirchen ſowohl in Bezug auf die Beſucher⸗ als auch auf die Teilnehmerzahl einen neuen Welk⸗ rekord aufgeſtellt habe. Man wolle darin einſtimmen, was verſchiedene ausländiſche Sportleute geſagt hätten: daß kein anderes Land als Deutſchland dieſe Spiele bei einem derartigen Volksandrang hätte meiſtern können. Die norditalieniſche Preſſe ſchließt ihre Berichte über die Olympiſchen Winterſpiele mit ausführlichen Betrach⸗ tungen über den Geſamteindruck, die überwältigenden Be⸗ ſuchermengen, die vorbildliche Organiſation und die ſport⸗ lichen Leiſtungen des letzten Tages ab. Die 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch haben, ſo berichtet„Corriere della Sera“, durch einen Tag von babyloniſchem Menſchenzu⸗ ſtrom ihr Ende gefunden, an welchem die Vorliebe der Deutſchen für das Gewaltige und Wuchtige in wahrhaft großartiger Weiſe, die kein Vorbild kennt, zum Ausdruck kam. Die ungeheuren Menſchenmengen haben dem Bild einen prächtigen Rahmen gegeben. Italien meldet großen Sieg Eine wichtige Schlüſſelſtellung an der Nordfronk eroberk. Rom, 17. Februar. Die italieniſchen Heeresberichte 126 und 127 melden: „Durch den Verlauf der Schlacht von Tembien in der Zeit vom 24. bis 26. Januar wurde Ras Kaſſa am 31. Januar gezwungen, auf ſeine Pläne zu verzichten. Die oberſte Heeresleitung in Oſtafrika bereitete daraufhin entſchloſſen einen Offenſioſtoß im Abſchnitt von Enderta ſüdlich von Makalle vor, wo Ras Mulugheta, der ehemalige abeſ⸗ ſiniſche Kriegsminiſter, eine gewaltige Verteidigungsſtel⸗ lung im Gebirgsſtock des Amba Aradam aufgebaut hatte. Er beabſichtigte damit die Stellung ſeiner auf un⸗ gefähr 80 000 Mann geſchätzten Armee zu decken und ſich der Verbindungen mit Makalle und dem Tembien⸗Gebiet zu bemächtigen. Die Schlacht von Enderka, die am 11. Februar begon⸗ nen wurde und am 15. Jebruar mit erbitkerten Kämpfen ſüdlich von Makalle ihren Höhepunkt erreichte, iſt gewon⸗ nen. Das erſte und dritte Armeekorps haben unter Ueber⸗ windung des zäheſten Widerſtandes des Heeres von Ras Mulugetg alle ihnen zugewieſenen Ziele erreicht. Auf dem Amba Aradam, dem Bollwerk der feindlichen Verteidi. gung, wehl die italieniſche Flagge, die von einer Abtei. lung Schwarzhemden der bon ſeiner Königlichen Hoheil dem Herzog von Piſtoja befehligten Diviſion„23. März“ gehißt worden iſt. Bei den nunmehr erfolgreich abgeſchloſſenen ſchweren Kämpfen um den Aradam⸗Berg an der Nordfront ſollen die Abeſſinier nach nicht amtlichen Schätzungen 6000 Tote und 15000 Verwundete verloren haben. Die Verluſte auf italieniſcher Seite ſeien, ſo heißt es, mit rund 1000 Toten nud Verwundeten zu veranſchlagen. Die großen Schwierigkeiten der bei dieſen Kämpfen zu löſenden militäriſchen Aufgabe ergibt ſich aus der Tat⸗ ſache, daß der Gebirgsſtock des Aradam faſt bis zu einer Höhe von 3000 Meter anſteigt und ſich über ein Gebiet erſtreckt, das von Weſten nach Oſten eine Länge von acht Kilometer und von Norden nach Süden eine Breite von etwa drei Kilometern aufweiſt. Der Weg zur Buja⸗Ebene iſt nunmehr frei. Die Einnahme des Ara⸗ dam⸗Berges durch die Italiener iſt ſtrategiſch von höchſter Bedeutung, da die Verbindung der Truppen des Ras Mulugeta mit denen des Ras Sejum und des Ras Kaſſa in Tembien unmöglich wird, ſo daß dieſe vielleicht zum Rückzug aus Tembien gezwungen werden. Die abeſſiniſche Truppenſtärke in den letz⸗ ten Kämpfen wird auf insgeſamt etwa 80 000 Mann ge⸗ ſchätzt; ſie ſollen zum Teil unter Führung weißer Offiziere geſtanden haben. Auf abeſſiniſcher Seite war auch Artil⸗ lerie tätig, die jedoch ſchnell zum Schweigen gebracht wurde. Die Leiſtung der italieniſchen Truppen war um ſo glänzender, als die ſeit Tagen dauernden Regengüſſe das Gelände in einen Sumpf verwandelt hatten. Das italieniſche Oberkommando zollt aber auch der Todesverachtung und Zähigkeit der abeſſiniſchen Truppen Anerkennung, die unter ſchwerſtem Bombenhagel der ita⸗ lieniſchen Artillerie und der Flugzeuge immer wieder Vor⸗ ſtöße unternahmen. Die militäriſchen und vielleicht auch politiſchen Folgen des jtalieniſchen Sieges, der ſich demjenigen Grazianis an der Südfront anreiht. ſind noch nicht abzuſehen. Der Verlauf der Schlacht Der Kriegsberichterſtatter des DaB meldet aus dem Hauptquartier der italieniſchen 0 folgende Einzel⸗ heiten über die ſchwere Kämpfe und die Eroberung des Aradam⸗Berges durch die Italiener: Schon ſeit Wochen waren die im Hauptquartier der italieniſchen Nordfront anweſenden Preſfevertreter in Erwartung wichtiger militäriſcher Ereigniſſe. Am 9. Fe⸗ bruar teilte der Oberbefehlshaber Badoglio den Preſſever⸗ tretern mit, daß ſie nördlich von Schelikot einer entſcheiden⸗ den Schlacht beiwohnen könnten, die in einem großzügigen Umgehungsmanöver um den Amba Aradam durch zwei Armeekorps beſtehen würde. f Am 11. Februar begann das erſte Korps mit dem Vormarſch, wobei die Oſtausläufer des Aradam⸗Ber⸗ ges und einige Ortſchaften ſüdlich und ſüdöſtlich von Sche⸗ Nr. 41 utot ſowie Schelikot ſelbſt beſetzt wurden. Das dritte Korps blieb in der Ausgangsſtellung, um den Vormarſch des erſten Korps zu decken und die Verbindung mit den Trup⸗ pen im Tembiengebiet zu ſichern. Gleichzeitig wurden die abeſſiniſchen Stellungen am Aradam unker Artilleriefeuer genommen, wodurch kleinere Abteilungen an den Hängen des Aradam aufgerieben wurden. Am 12. Februar ſetzte das erſte Korps den Vormarſch auf der linken Flanke fort. Es ſtieß viele Kilometer weit ſüdöſtlich von Schelikot vor. Der feindliche Widerſtand war hier gleich Null. Dagegen geriet die öſtliche Flanke der Italiener auf den Anhöhen öſtlich der Aradam⸗Berges in ein erbifkkertes Gefecht mit den abeſſiniſchen Truppen. Die Schwarzhem⸗ denverbände mußten durch Alpenjäger verſtärkt werden. um in blutigen Nahkämpfen die Stellungen zu nehmen. Am Morgen des gleichen Tages hatte das dritte Korps in zwei Kolonnen unter der Flankendeckung durch Truppen des Ras Gugſa das Gabat⸗Tal überſchritten und einige weſtliche Ausläufer des Aradam erſtiegen. Am 13. Februar blieben beide Korps in Ruheſtellung, die zum Teil bedingt war durch einen ſtrömenden Regen, der das Gelände völlig verſumpfte. Auf dem linken italieniſchen Flügel verſuchten rund 3000 Abeſſinier einen Durchbruch ſüdlich von Addi Acheiti. Sie wurden jedoch im Nahkampf zurückgeſchlagen. Am 14. Februar war wieder ein Ruhetag, nachdem es abermals in Strömen regnete. Am Abend wurde Ras Mulugeta mit rund 9000 regulären Soldaten auf dem Aradam⸗Berge geſichtet. Am 15. Februar ſetzte morgens 7 Uhr ein wütendes Arkilleriefeuer gegen die geſamten feindlichen Stellungen ein. Der Gegner nahm öſtlich und weſtlich des Aradam Stellung. Das erſte Korps ſtieß nun mit ſeinem linken Flügel trotz des ener⸗ giſchen feindlichen Widerſtandes vor und erreichte am Nach⸗ mittag die Linie Antalo—Belaſa— Adi Mai. Das 3. Korps vollzog währenddeſſen einen überraſchen⸗ den Durchbruch weſtlich des Aradam. Ein Maſſengegen⸗ angriff der Abeſſinier wurde in einem blutigen Nuahtampf zurückgeſchlagen. So blieb den Abeſſinjern nur noch der Rückzug übrig, der von der italieniſchen Arkillerie und von Bombenflugzeugen beunruhigt wurde. Das Plateau des Aradam war ſchon in der Nacht vom Gegner geräumt worden. Ras Mulugeta ſuchte mit dem Reſt ſeiner Truppen in ſüdlicher Richtung das Weite. Am Nachmittag erſtiegen Abteilungen der Schwarzhemden den Aradam und hißten auf ihm die Trikolore. Abeſſinien hatte keine Artillerie Die Schlacht in abeſſiniſcher Darſtellung. Addis Abeba, 17. Februar. Stark verſpätet laufen erſt jetzt ſpärliche Meldun⸗ gen über eine neue große Schlacht ſüdöſtlich von Makalle in Addis Abeba ein. Danach haben die italieniſchen Truppen nach Vorbereitung durch ihre Artillerie um die Mitte der vergangenen Woche die abeſſiniſchen Stellungen angegriffen, die ſüdöſtlich von Makalle die Straße nach Deſſa und von Agula nach Bufa deckten. Die Schlacht, an der auf italieniſcher Seite Schwarz⸗ hemdenabteilungen ſtark beteiligt ſind, ſoll unter außer⸗ ordentlich ſchweren Verluſten im Kampf von Mann gegen Mann noch weiter andauern. Wie von abeſſiniſcher Seite verlautet, ſoll der Angriff der Italiener, der aus der Richtung von Agula erfolgte, darauf abzielen, die abeſſini⸗ ſchen Streitkräfte von der Belagerung Makalles abzulenken, um dadurch den Entſatz der Stadt zu bewirken. Trotz ſtarker Negenfälle haben ſich die italieniſchen Kampfflieger an der Schlacht beteiligt. Die abeſſiniſche Armee kann, wie hier erklärt wird, den italieniſchen Truppen keine Artillerie entgegenſtellen, da dieſe nahezu gänzlich an der Südfront eingeſetzt ſei. Ueber die Höhe der beiderſeitigen Verluſte liegen noch keine Meldungen vor. „Nach abeſſiniſchen Berichten ſteigert ſich die italieniſche Fliegertätigkeit an der Nordfront von Tag zu Tag mehr. Weiter wird gemeldet, daß es abeſſiniſchen Truppen gelun⸗ gen ſei, ein Flugzeug abzuſchleßen. Von der ſechsköpfigen Beſatzung ſeien fünf tot aufgefunden wor⸗ den. Einen MG⸗Schützen habe man mit ſchweren Verletzun⸗ gen bergen können. In einem Bericht Ras Deſtas von der Südfront wird behauptet, daß in den letzten Tagen rund 4000 Mann die Keſte des Heeres von Ras Mulugeta ziehen ſich in Richtung auf Jenarod und den Amba A agi zurück. Sie werden dauernd von unſeren zum Maſſenangriff eingeſetz. ken Flugzeugen mit Bomben belegt. Der Feind erleidet ſchwere Verluſte, ohne auch nur den Verſuch zu machen. ſich in kleinere Gruppen aufzulöſenn. f Bei dem kaum begonnenen Abſuchen des Amba Ara⸗ dam ſind gewaltige Mengen an Gewehren, Seiten. gewehren leichten und ſchweren Maſchinengewehren, Mu⸗ nition, Material aller Art, nde Zugtieren, Lebensmit⸗ teln ſowie ſechs Geſchütze gefunden worden, die von dem fliehenden Feind aufgegeben worden 7 85 Die Schlachtenbummler in der Höhle Nach Meldungen aus Makalle hat man in einer Höhle auf dem Amba Aradam zwei Europäer verſteckt aufgefun⸗ den. Es ſoll ſich um einen Arzt und einen Journa⸗ liſten handeln, die ſich, wie es heißt, als Polen aus⸗ gaben. Sie werden nach Italien verbracht werden. Die Befriedung der Kirche Zwei wichtige Entſchließungen des Reichs kirchenausſchuſſes. Berlin, 18. Februar. Kirchenamtlich wird mitgeteilt: Der Reichskirchenausſchuß, der ſoeben das Diſziplinar⸗ recht für die kirchlichen Amtskrüger neu und einheitlich ge⸗ ſtaltet hat, hat zwei weitere Verordnungen erlaſſen, um die Rechtsentwicklung in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Durch eine„Verordnung zur Neuregelung des kirchli⸗ chen Beamtenrechts“ iſt das Recht der Beamten der kirch⸗ lichen Verwaltungsbehörden in weſentlichen Punkten den Grundſätzen des Reichsbeamtenrechts unter Berückſichtigung der durch die Eigenart der kirchlichen Verwaltung gegebe⸗ nen beſonderen Verhältniſſe angeglichen Die Verordnung gilt auch für die Beamten der Landeskirchen. Auf Pfarrer findet ſie keine Anwendung. Eine weitere Berordnung über die kirchlichen Gemeinde⸗ und Kreiskörperſchaften gibk den Landeskirchen Richtlinien für die Wiederherſtellung der Ordnung in den Kirchenge⸗ meinden und Kirchenkreiſen. 5 Die von den Londeskirchen zu erlaſſenden Vorſchriften ſind, ſo heißt es in den Richtlinien, darauf abzuſtellen, die beſtehenden rechtlichen oder ſonſtigen Schwierigkeiten in der Arbeit der Körperſchaften zu überwinden. Sie ſollen ſich auf die Beſeitigung der dringendſten derzeitigen Not⸗ ſtände beſchränken, ohne einer künftigen allgemeinen Neu⸗ geſtaltung des kirchlichen Gemeinde- oder Kreisverfaſſungs⸗ rechts vorzugreifen. Im einzelnen iſt die Möglichkeit vorgeſehen, anſtelle arbeitsunfähiger Organe Gemeindekirchenausſchüſſe ein⸗ zuſetzen. Auch kann der Vorſitz in der Gemeindekörperſchaft abweichend vom geltenden Recht geregell werden. Im 1 85 bleibt jedoch das Recht des geiſtlichen Amks unbe⸗ rührt. Gleichzeitig hat der Reichskirchenausſchuß in einem Rundſchreiben an die Landeskirchen deren Vorſchläge zur allgemeinen Frage der Neubildung der Ge⸗ meindekörperſchaften angefordert. Er hat dabei zum Aus⸗ druck gebracht, daß die ſoeben gebildete Beratende Kammer für Verfaſſungsangelegenheiten die vorbereitende Bear⸗ beitung dieſer Fragen als ihre erſte Aufgabe in Angriff nehmen werde. 16 Jahre NS D Ap Parteigründungsfeier in München. München, 18. Febr. Der Traditionsgau München⸗ Oberbayern gibt bekannt: Am 24. Februar wird die Nationalſozialiſtiſche Deut⸗ ſche Arbeiterpartei ihren Gründungstag begehen. Wie in jedem Jahr, ſo wird auch heute der Parteigründungstag im hiſtoriſch gewordenen Hofbräuhaus⸗Saal abgehalten wer⸗ den, infolge der beſchränkten Platzverhältniſſe wird eine Parallel⸗Kundgebung im Zirkus Krone ſtattfinden. Zu beiden Feiern werden ſich die älteſten Kämpfer der Bewe⸗ gung verſammeln. Die auswärtigen Teilnahmeberechtigten, die an der Parteigründungsfeier teilnehmen, beſtellen ihre Zutritts⸗ karte bei der Gauleitung München⸗Oberbayern im„Haus der Nationalſozialiſten“. a Die Auto⸗Ausſtellung Große Beachtung in England. London, 17. Febr. Die Internationale Automobil⸗ Ausſtellung in Berlin findet in der engliſchen Preſſe die allergrößte Beachtung. Nicht nur die Eröffnungsrede des Führers, ſondern auch die einzelnen Ausſtellungsgegen⸗ ſtände und die Neuerungen der deutſchen Kraftwagenindu⸗ ſtrie werden in langen Meldungen ausführlich behandelt. Ganz beſonders hervorgehoben werden die Aeußerungen des Führers über die Fortſchritte in der Herſtellung von ſynthetiſchem Gummi und ſynthetiſchem Oel. Die„Times“ melden, Hitler habe die Autoſchau in einer Atmoſphäre der Begeiſterung eröffnet, die durch den fortdauernden Fortſchritt der Kraftwagen⸗ induſtrie in Deutſchland gerechtfertigt ſei.„Daily Telegraph“ berichtet, falls jemals Sühne maßnahmen gegen Deutſchland angewandt werden ſollten, dann ſei es mit zwei wichtigen Rohſtoffen ausgerüſtet. Vom Lebengemeisferf . ̃ĩ˙ X.. ,7˖—.— Von Maria Ibele. 15 In raſendem Tempo durcheilt der Kölner Schnellzug die Landſchaft. Gelangweilt ſeufzt Lizzi, wirft den Ro⸗ man auf den leeren Sitz und blickt auf ihre Armband⸗ uhr. Zur Zeitverkürzung ordnet ſie, längſt vor der kursbuchmäßigen Ankunft, ihren Handkoffer, ſchüttelt die Falten des entzückenden Reiſekoſtüms, pudert das ſtumpfe, freche Näschen, ſetzt den Hut auf und zus it die Löckchen in die Stirne. i Der kleine, behandſchuhte Finger malt an die ange⸗ laufene Scheibe luſtige i die ihr nun als Reiſe⸗ eſellſchaft entgegengrinſen.. 5 i verbot Alles gekommen! Und doch iſt ſie nicht beſonders erſtaunt darüber. Schon damals— an jenem Abend im Metropol— wußte ſie, daß es kein kebenslänglicher Abſchied ſein werde, nur eine durch die Verhältniſſe erzwungene Pauſe. Alle die ſelbſt⸗ quäleriſchen Vorwürfe drängen ſich in den Vorder⸗ rund— der Menſch ſoll ſich zur Höhe emporarbeiten, en Mut zu einem beſſeren Lebenswandel finden! „Ja!“ Eigentümlich hart lacht ſie auf, ein Lachen, das das ganze gedrückte Geſtändnis eines ringenden Menſchenherzens verrät. „Wie miſerabel iſt mir die Beſſerung bekommen— wie gemein rächte ſich die plötzlich krankhaft auftretende Unnahbarkeit! Ausgepfiffen und unmöglich gemacht ward ich an einem Abend!“ In hellſchimmernden Farben malt ſie ſich das Wiederſehen mit Oskar aus. Das be⸗ friedigende Bewußtſein des ee ſeins ſättigt ihre Ettelkeit. In weiter Ferne rollt langſam ein zwei⸗ ter Zug aus entgegengeſetzter Richtung heran. Endlich kreuzen ſie ſich. Schmunzelnd begucken ſich dabei die Paſſagiere. Da überläuft es Lizzi eiſig— die müden, ernſten Augen von Baron Sauters Frau, die dem ſchweigenden Wald entgegenfährt, begegnen den ihren * 9 9 Alarmzuſtand in Spanien Neue rote Terrorwelle in Sicht?— Der Ausgang der Wahlen. Madrid, 17. Februar. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, im Hinblick auf die durch den Ausgang der Wahlen enkſtandene Lage über ganz Spanien den Alarmzuſtand zu verhängen. Der Miniſter⸗ präſident wurde ermächligt, den Kriegszuſtand in den Provinzen zu erklären, wo dieſe Maßnahme notwendig erſcheint. Die Familie des Staakspräſidenten hat ihre Pri- oakwohnung verlaſſen und iſt in den Nationalpalaſt über⸗ geſiedelt, um Beläſtigungen aus dem Wege zu gehen. Der Miniſterpräſident erklärte bezüglich der Wahlen, daß der Volkswille unbedingt reſpektiert würde, ebenſo aber würde er die Ordnung im Lande mit allen Mitteln aufrecht erhalten. In den Vorſtädten Madrids kam es zu Schieße⸗ reien, wobei ein Toter und mehrere Verwundete am Platze blieben. Die ſpaniſche Regierung gibt weiter bekannt, daß der Alarmzuſtand zunächſt auf acht Tage begrenzt iſt. Die Preſſezenſur und das Verſammlungsverbot ſind wie⸗ der in Kraft geſetzt. Der Unterſtaatsſekretär des Innern hat die Führer der Linksrepublikaner Azang und Marti⸗ nez Barrio zu ſich berufen und ſie gebeten, Ausſchreitun⸗ gen der Maſſen zu verhindern und den politiſchen Gegner zu achten. Panzerwagen fahren zur Aufrechterhal⸗ tung der Ordnung durch die Stadt. Zum Generalgouver⸗ neur von Katalonien wurde der Linkskatalone Moles er⸗ nannt. Die in Madrid eintreffenden Ergebniſſe der ſpaniſchen Landtagswahlen laſſen darauf ſchließen, daß die Vereinigte Linke(Linksrepublikaner, Sozialdemokraten, Kommuni⸗ ſten und die Syndikaliſtiſche Partei) die abſolute M e für das kommende Parlament erreichen wird. Schon jetzt durchziehen Kundgebungszüge die Straßen Madrids und fordern die Macht und Amne ſtei e. Der Miniſterrat iſt zu einer außerordentlichen Sitzung zu⸗ ſammengetreten. Die Bildung einer Linksregierun g unter Azana erſcheint nicht unmöglich. Insbeſondere rich⸗ ten ſich die Kundgebungen gegen das Staatsgefäng⸗ nis in Madrid, wo die Polizei gezwungen war, Schreck⸗ ſchüſſe abzugeben. Auch vor dem Innenminiſterium ver⸗ ſammeln ſich mehrere tauſend Kundgeber, um die Frei⸗ laſſunc der Gefangenen und den Rücktritt der Regierung zu fordern, 5 Heil⸗Mostau- Rufe unterſtreichen den Charakter Jieſer Zuſammenrottungen. Angeſichts dieſer Lage hat ſich die Regierung zu einem Dauerminiſterrat zuſammengefunden. Man rechnet mit weittragenden Entſcheidungen. Unter den in Madrid gewählten Kandidaten des Linksblocks befinden ſich der frühere Miniſterpräſident und Linksrepublikaner Azana, der Linksbürgerliche Marti⸗ nez Barrio, der Präſident der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften und Führer des radikalen Flügels der ſpa⸗ niſchen Sozialdemokratie, Largo Caballero. Der Führer der Katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, ſo⸗ wie der Monarchiſt Calvo Sotelo ſind nach den bisherigen Ergebniſſen in Madrid nicht gewählt worden. Kriegszuſtand über Huesca und Cadiz Der ſpaniſche Miniſterpräſident hat über die Skädte Huesca und Cadiz ſowie über einige weitere Orte den Kriegszuſtand verhängt, da alarmierende Nachrichten aus mehreren Provinzen in Madrid einliefen. Gefangenenmeuterei— Ein Wächter getötet Havas meldet aus Cartagena,daß politiſche Ge⸗ fangene, die ſeit dem katalaniſchen Aufſtand im Oktober 1934 in Haft geweſen ſeien, gemeutert hätten. Ein Wäch⸗ ter ſei von ihnen getötet, zwei andere gefeſſelt worden. Darauf hätten die Gefangenen ihre Strohmatratzen in Brand geſteckt. Das Gefängnis ſei von Truppen um⸗ ſtellt, Maſchinengewehre ſeien auf den Hofmauern in Stellung gebracht worden. Die Behörden ſeien der Anſicht, daß ſie Herren der Lage ſind. Britiſcher Luxusdampfer geſtrande Die Paſſagiere waren gerade beim Tanz. London, 17. Februar. Der zwiſchen England und Südafrika verkehrende Lu. xusdampfer„Wincheſter Caſtle“(20 000 Tonnen) iſt bei dichkem Nebel auf den Küſtenfelſen bei Portland im engl. ſchen Kanal geſtrandet. Das Schiff ſandte ſofork mitlelz Leuchkraketen und über den Funk Sos⸗Rufe aus, die von drei engliſchen Zerſtörern, mehreren Schleppern und einem Lebensrektungsboot beankworket wurden. Die„Wincheſter Caſtle“ hatte 338 Fahrgäſte an Bord Viele von ihnen befanden ſich gerade beim Tanz im feſtlic geſchmückten Salon, als das Schiff mit gewaltigem Getbſe auf einen Felſen auflief. Es entſtand jedoch keine Panik. Rettungsmannſchaften trafen bereits von dem Ki ſtenfelſen aus Anſtalten, um die Fahrgäſte mtitelts Rel tungsleinen und Hoſenbojen in Sicherheit zu bringen. Spä⸗ ter drahtete der Kapitän des Schiffes, daß es ſich in keinen Gefahr befinde. Den Schleppern gelang es ſchließlich, nach Eintritt von Hochwaſſer den Dampfer wieder flott z bekommen. Er wies ein großes Loch am Vo r ſchiff auf. Zur allgemeinen Aeberraſchung hat der Dampfer nachdem er bereits ſämkliche Vorbereitungen für die Aus bookung der Paſſagiere beim Leuchkkurm von Portland Bf getroffen hakte, die Anker gelichtet und ſich mik eigener Kraft nach Southampkon begeben. Dichter Nebel über England London, 17. Febr. Seit zwei Tagen iſt London in di ten Nebel gehüllt, der ſich bis weit auf den europäiſche Kontinent erſtreckt. Der Nebel behindert vor allen Dingen den Verkehr außerordentlich ſtark. In Surrey, ſüdlich von London, war er ſo dicht, daß man keinen Schritt weit ſehen konnte. Die Flugzeuge konnten in Croydon nicht landen. Eine Anzahl von Flugzeugen war gezwungen, nach mehrſtündigem vergeblichem Kreuzen über den Flug⸗ plätzen nach dem Kon tinent zurückzufliegen. Kein Olympiageiſt Skarhemberg hält Skartverbot aufrecht. Die Preſſeſtelle des Deutſchen Reichsbundes für Le besübungen teilt mit: „Trotz wiederholter Bemühungen deutſcher politischer und ſportlicher Stellen, den öſterreichiſchen Sportführer, Fürſt Starhemberg, zur Aufhebung des am 19. Auguſt 1935 veröffentlichten generellen Startverbots öſterreichiſcher Sportleute nach Deutſchland zu veranlaſſen, hat dieſer am 16. Februar dem Reichsſportführer mitteilen laſſen, daß zwar bei den Olympiſchen Spielen in Zukunft Starts öſterreichiſcher Sportler in Deutſchland genehmigt werden können, unbeſchadet deſſen aber das grundſätzlich allge⸗ meine Startverbot bis auf weiteres aufrecht erhalten blei⸗ ben müſſe. Der Reichsſportführer hat deshalb zu ſeinem großen Bedauern die Nennung der deukſchen Mannſchaft für die Innsbrucker Veranſtaltungen(Js Rennen) zurückziehen müſſen.“ Filmatelierbrand in Chile Ueber 30 Todesopfer? Santiago de Chile, 18. Februar. In Valparaiſo entſtand in einem großen Gebäude, in dem ſich die Räumlichkeiten einer italieniſch⸗chileniſchen Film⸗ geſellſchaft befanden, wahrſcheinlich infolge von Selbſtent⸗ zündung von Filmſtreifen, ein Brand, der in kurzer Zeit rie ſigen Amfang annahm und das ganze Gebäude in Aſche legte. Die genaue Zahl der Todesopfer iſt noch nicht feſtgeſtell. Man befürchtet, daß es über 30 ſein werden. Zahlreiche Per⸗ ſonen wurden außerdem verletzt. 100 Opfer des Schneeſturms in der Türkei Iſtanbul, 17. Febr. Nach Wiederherſtellung der durch die Unwetterverheerungen der vergangenen Tage zerſtöt⸗ ten Verbindungen iſt ein Ueberblick über die bei dem Schneeſturſm ums Leben gekommenen Menſchen möglich geworden. Die Zahl der Toten beträgt nach den bisherigen Schätzungen 102. 6000 Stück Vieh ſind dem Unwetter eben⸗ falls zum Opfer gefallen. Die Handelsflotte hat einige Seg⸗ ler verloren. — In wechſelhaften Geſtalten flattert der mahnende Blick anklagend, vorwurfsvoll vor Lizzi herum. Mit⸗ leid und Leichtſinn liegen in verzweifeltem Kampfe— und der— Leichtſinn ſiegt 8 Den überwältigenden Genuß einer naturnahen Stadt hat Lo noch ſelten tiefer, dankbarer empfunden als ge⸗ rade heute. Endlich befreit von den ſteinernen Häuſer⸗ maſſen, den nervenrüttelnden Geräuſchen, den haſtenden Menſchen! In langen Reihen lagert dunkelſchollige Erde. Zartes Grün umſäumt die Wege. An verſchwiegenen Plätzchen ruhen noch hartnäckig einige Klumpen Schnee, die dem lockenden Sonnenſtrahl nicht weichen wollen, bis ſchließ⸗ lich der mürriſche Alte dem Koſen doch noch ſchmelzend nachgibt. Bedächtigen Schrittes, planlos ſchlendert Lo über die Felder, den Hut leicht in der Hand ſchwingend. Ein ſchwarzes Bündel Haare, das ſich trotzig aus dem Netz geriſſen, ſpielt verliebt mit dem ſanften Winde. Daſeinsbewußt durchquert kleines Getier den Weg— ein Tritt— eine Handvoll Leben iſt getötet. Lo ſchau⸗ dert zuſammen. Vorſichtig weicht ſie aus oder ſteigt über das kriechende Gewürm. Sie verſucht mit ganzer Kraft, die glückliche, freie Naturſtunde zu erfaſſen, das Beruhigende, Gleichmäßige derſelben auszukoſten. Umſonſt! Mit dem beſten Willen vermag ſie das verſonnene Träumen e zaubern nicht mehr zum Leben zurückzurufen, das ihr früher doch ſo manche elende Stunde verſchönt hatte. Die Einſamkeit, die ſie früher als willkommenen Kameraden geliebt, ſchüttet traurige Erinnerungen vor ihr aus. Selbſt den harmloſen Wind empfindet ſie heute als ein lautes Muſikſtück, aus ſchrillſten Diſſon nzen zuſammengeſetzt. Eine peinigende, unverſtändliche Ahnung umkrallt ihr Herz. Sehnſüchtig bangend ſuchen ihre Augen nach einem menſchlichen Weſen. Sie fürchtet ſich am hellichten Tage. Ungerufen, aufdringlich erſcheint immer wieder ein friſches Jungmädelgeſicht, das im Nachbarzuge an ihr vorbeigefahren, ein Geſicht, das ihr völlig fremd und doch bekannt iſt.— Oft trifft man ſo einen Menſchen, der zum eigenen Leben abſolut in keinem Zuſammenk hang ſteht, und doch hat man das ſichere Gefühl, daß er einmal eine mehr oder weniger bedeutende Figur in ſeinem eigenen Lebensgemälde ſtellen wird. Sp ergeht es auch Lo. „Wo habe ich dieſe Augen ſchon einmal geſehen— wo; „Ganz recht, im Metropol! Das iſt jene kleine Sänge rin geweſen!“ Noch heute fühlt Lo das nagende, ſtechende Weh de Eiferſucht, des Neides nach, das Oskar durch ſein leicht ſinniges Benehmen verſchuldet. „Ja, damals ſandteſt du, grauſames Schickſal, mit die offene Erkenntnis ſeines ſchwankenden Willens- damals träumte ich noch von etwas Wunderbarem vom Einswerden zweier Menſchenſeelen!— Und jetzt! Sie iſt im Grunde genommen nicht unglücklich, nein, nur ein wenig enttäuſcht. Das heiße Sehnen iſt lahmer, hinkender geworden, das liebebedürftige Herz verſtän diger, mehr an das reale, wirkliche Leben gewöhnt. In laſtender Beklommenheit macht Lo Kehrt. Eiligen Schrittes flieht ſie vor Feld und Wald und atmet au, als ſie das rote Ziegeldach des kleinen Vorortbahnhofes leuchten ſieht. a Sie ſucht ſich ein gutgefülltes Kupee. Die Menſchen um ſie herum übe e beruhigende Wirkung auf ſie aus, Am Hauſe überläuft ſie ein kindliches Dankbarkeik⸗ gefühl. a „Hier und nirgends anders, nicht in der Natur, nicht in den Lokalen iſt meine Welt, mein Heim!“ 10 Das Mädchen iſt erſtaunt, daß Frau Oberleutn wieder 05 ſchnell zurückgekehrt iſt. Ein kleines Brieferl erzählt von Julas unverhofften 1 und birgt den heißen Wunſch baldigen Wieder ehens. N „Das iſt ſo recht Julas Art, einfach mit der vollg, deten Tatſache hereinzuplatzen.“ Vergnügt küßt Lo 950 Zeilen. Sie wünſcht, den heutigen Nachmittag wiedergefundenen Freundin zu ſchenken. ** * 9 von Gei ma tio Wi Noc hab Wir wer ſuch Hal et 2 Lu t be engl. itlelz e von einem Potd. feſtlf He kleine 1 Kü⸗ Rel⸗ Spä⸗ keiner 1 dich⸗ ichen Dingen 9 von weit nicht ungen, Flug⸗ Lel⸗ tiſcher ührer, luguſt jiſchet r am daß Starts erden allge⸗ blei⸗ roßen ir die ziehen Neues aus aller Welt Wieder Sabotageakt auf engliſchem Kriegsſchiff. Nach einer Mitteilung der Admiralität hat ſich dieſer Tage ein neuer Sabotageakt auf einem engliſchen Kriegsſchiff ereignet. Es handelt ſich um den Kreuzer„Cumberland“, der in Chattham an der Themſemündung ſtationiert iſt. Die Admiralität teilt ferner mit, daß die Angelegenheit zurzeit unterſucht wird und daß es nicht im öffentlichen Intereſſe ſein würde, weitere Mitteilungen zu machen. Im Dezember hatten ſich im Hafen von Devonport zwei Sabotagefälle ereignet, von denen das Großkampfſchiff„Royal Oak“ und das Anterſeeboot„Oberon“ betroffen wurden. Arteil gegen fünf Deutſchbalten. Vor dem lettländiſchen Senat als dritter Inſtanz wurde die Berufungsklage der fünf jungen Deutſchbalten erhandelt, denen die Anklage damals vorwarf, an einer geheimen na⸗ tionalſozialiſtiſchen Organiſation in Lettland beteiligt ge⸗ weſen zu ſein, die ſtaatsfeindliche Ziele verfolge. In der zweiten Inſtanz im Rigaer Appellationshof war das Arteil des Rigaer Bezirksgerichts vom 18. September 1935 weſentlich gemildert worden. Gegen dieſes Urteil hatten die Angeklagten die Berufungsklage angeſtrengt. Der lettländiſche Senat lehnte ſie jedoch ab und beſtätigte das Urteil des Rigaer Appellationshofs. Anfall bei der Heimfahrt von Garmiſch München, 18. Febr. Auf der Heimfahrt von Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen verunglückte in der Nacht ein Omnibus mit 33 Perſonen bei Pilſting(öſtlich von Landshut unweit der Iſar). Der Wagen fuhr gegen einen Baum. 12 Perſo⸗ nen wurden verletzt, davon ein Kaufmann aus Paſſau ſchwer. Allem Anſchein nach war der Fahrer ermüdet. Der Mord an Kunſtmaler Herpfer Der Sohn als Mörder? München, 18. Februar. Die Aufklärung des Mordes an dem Münchener Kunſt⸗ maler Herpfer iſt ein erhebliches Stück vorwärts gekom⸗ men. Wie die Polizeidirektion München mitteilt, wurde unkler dem dringenden Verdacht des Mordes bereits am Tage nach der Tot, am 3. Februar, in der Nähe von Bay⸗ reulh der 21jährige Sohn des Ermordeten, Stephan Her⸗ pfer, feſtgenommen. Es ſteht feſt, daß er in der Mordnacht ſich in München aufgehalten hal. Seine Reiſe nach München verſuchte er zu verheimli⸗ chen. Auf die Fahrt nahm er eine geladene Piſtole und Erſatzmunition mit. Herpfer redet ſich damit heraus, er habe die große Reiſe nur unternommen, um ſich mit einem Mädchen zu treffen. Der Seefeld⸗Prozeß Zeugen melden ſich infolge der Zeitungsberichte. Schwerin, 17. Februar. Bevor am Montag im Mordprozeß Seefeld die Sach⸗ verſtändigen ihre Gutachten erſtatteten, wurden noch einige Zeugen vernommen, die auf Veranlaſſung des Oberſtaats⸗ anwalts geladen worden waren. Der eine Zeuge, der aus Brandenburg an der Havel ſtammt, hat ſich bei der Kriminalpolizei gemeldet, als in der Zeitung über die Erörterung des Mordfalles an dem 11jährigen Knaben Erwin Wiſchnewſki aus Brandenburg an der Havel be⸗ richtet wurde. Er hat den Angeklagten Seefeld am 8. Ok⸗ tober 1934 dem Tage des Verſchwindens des Schülers, in der Nähe der Stelle geſehen, an der ſpäter der Junge tot aufgefunden wurde. Kurze Zeit ſpäter habe Seefeld noch i Zeugen vorgeſprochen und um Ar⸗ beit gebeten. Auf Grund ſeiner Notizen kann der Zeuge genau beweiſen, daß es ſich tatſächlich um den 8. Oktober 1934 handelte. Er erkennt Seefeld übrigens mit Sicher⸗ heit wieder, weil dieſer ſchon einige Male vorher bei ihm vorgeſprochen hatte. Der Angeklagte Seefeld, der immer beſtritten hatte, am Tage des Verſchwindens des kleinen Wiſchnewſki überhaupt in Brandenburg geweſen zu ſein, erklärt auch heute, daß„ſeine Perſon nicht in Frage komme“. Ebenfalls auf Grund von Zeitungsnotizen hat ſich noch Lein Schüler aus Lübeck gemeldet, der vor einigen Jahren von Seefeld angeſprochen worden war. Er ſchil⸗ derte, daß der Angeklagke ihn damals unter dem Verſpre⸗ chen, er wolle ihm ein Fahrrad und eine Uhr ſchenken, in die Mordſchonung bei Lübeck hineingelockt habe, in der päter die Leiche des Schülers Korn aus Lübeck aufgefun⸗ den wurde. Anſchließend nahmen die Sachverſtändigen das Wort. Die Sachverſtändigengutachten Als erſter Sachverſtändiger äußerte ſich der Aſſiſtent von Profeſſor Müller⸗Heß, des Leiters des Inſtituts für Gerichts⸗ und ſozigle Medizin in Berlin, Dr. Halber⸗ mann, beſonders über das Ergebnis des Obduk⸗ (bonsbefundes der Leiche des Schülers Thomas⸗ Wittenberge, die ſich im Gegenſatz' zu anderen Leichen noch in einem verbältnismäßig friſchen Zuſtand befunden habe. Anzeichen dafür, daß der Tod des Jungen durch Ein⸗ wirkung pon Gift erfolgt ſei, hätten nicht feſtgeſtellt werden können. Auf Grund der mikroſkopiſchen Unter⸗ uüchungen ſeien dagegen blutunterlaufene Druckſtellen am Halſe der Leiche ermittelt worden, die es wahrſcheinlich erſcheinen ließen, daß der Knabe er w ürget worden ſei. Kriminalrat Lobbes⸗ Berlin berichtet über die Erfahrungen, die er mit Seefeld während der Vorunter⸗ guchung gemacht habe. Charakteriſtiſch ſei es für den Ange⸗ klagten, daß er ebenſo wie im Laufe der Hauptverhandlung auch während ber Vorunterſuchung ſich bemühte, ſtets Aus⸗ ſlüchte zu machen. Erft nach und nach habe er die ihm zur Last gelegten Sittlichkeitsverbrechen zugegeben, wahr⸗ ſcheinlich deshalb, weil er dieſes als das kleinere „Nebel“ angeſehen habe und dadurch den Verdacht da⸗ von ablenken wollte, daß er auch der Mörder der zwölf Kinder ſei. Erſtaunlich ſei das Erinne⸗ züngs vermögen des Angeklagten, das bezeichnender⸗ derweiſe aber immer dann verſagt habe, wenn die Situatkon. für ihn kritiſch geworden ſei. Kriminalrat Lobbes führte eine Reihe von Fällen an, in denen früher junge Men⸗ ſchen kot aufgefunden wurden, ohne daß man die genauen egleitumſtände feſtſtellen konnte. Auf Befragen erklärt der Sachverſtändige, daß ſe it der de it, ſeit Seefeld ſich in Haft befindet, keinerlei Fälle dieſer Art mehr vorgekommen ſeien. iche J Engliſcher Fiſchereikreuzer in Weſermünde. Das eng⸗ 1 5 e e eee nufkauf 5 Weſer zu 1 i in dem Geeſtemündet A 555 ein und legte in in der Werkſtatt des Ads dem ladiscluen CLaud An die badiſche Bevölkerung! Dem Reichsluftſchutzbund als Mitglied anzugehöten iſt eine ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht jedes Deutſchen. Außer der Mitgliedſchaft iſt aber auch die perſönliche Mitarbeit des einzelnen Volksgenoſſen erforderlich. Männer und Frauen im Grenzland Baden. Das Luft⸗ ſchutzgeſetz betrifft ſeden deutſchen Mann und jede deutſche Frau. Wer dem Reichsluftſchutzband noch nicht als Mitglied angehört, vollziehe ſeinen Beitritt ſofort! Der Reichs⸗ luftſchutzband braucht Euch alle! Seid Ihr aber ſchon Mitglied, dann helft Euerem Bunde, damit er die Aufgaben bewältigen kann, die ihm vom Führer geſtellt ſind. f 5 Werbt für den Selbſtſchutz des deutſchen Volkes! Er⸗ füllt die Luftſchutzpflicht in freiwilliger Mitarbeit! Veranlaßt Freunde und Bekannte, ſich gleichfalls einzugliedern in die große Selbſtſchutz⸗Organifation der nationalen Landesver⸗ teidigung. (gez.): Walter Köhler, Miniſterpräſident. Heidelberg.(Geheimrat Hampe 7.) Hier iſt im Alter von 67 Jahren Geheimrat Profeſſor Dr. Karl Hampe geſtorben, der Lehrer für mittelalterliche Geſchichte, der von 1903 bis 1934 an der Aniverſität Heidelberg ge⸗ wirkt hat. Hampe, deſſen Hauptarbeitsgebiet die alte deutſche Kaiſergeſchichte war, über die er auch mehrere weitverbreitete und grundlegende Werke veröffentlicht hat, war aus Breslau gebürtig. Rufe nach Frankfurt a. M. und Berlin hat er während ſeiner Heidelberger Zeit abgelehnt. Zahlreiche be⸗ deutende in⸗ und ausländiſche Akademien zählten ihn zum Mitgled. 5 EJ. Heidelberg.(Eine Heidelbergerin rettete 25 Kinder) Im Januar wurde über einen Brand in einem nordamerikaniſchen Findlingshauſe berichtet, bei dem eine Krankenſchweſter zahlreiche Kinder— 25 an der Zahl— gerettet hat. Die„H. N. N.“ melden nun, daß es ſich hier⸗ bei um die aus Heidelberg ſtammende Kinderpflegerin Fran⸗ ziska Berner handelt, deren Angehörige hier in der Mönch⸗ gaſſe wohnen. Die Heldin dieſer Tat ſchildert in einem Brief vom 6. Februar ihren Verwandten den Vorgang, welcher unſerer Heidelbergerin ein ehrendes Zeugnis für Geiſtes⸗ gegenwart und Mut ausſtellt. Kurverwaltung erwarb Hotel Meßmer. Baden-Baden, 17. Febr. Das Hotel Meßmer, deſ⸗ ſen Inneneinrichtung verſteigert wurde, hat nun auch einen Käufer gefunden. Die Bäder⸗ und Kurverwaltung hat es dieſer Tage erworben und wird es nach gründlicher Neuaus⸗ geſtaltung für eigenen Bedarf benützen. Neben den Ge⸗ ſchäftsräumen der Bäder⸗ und Kurverwaltung werden insbe⸗ ſondere für die Kurgäſte ausgedehnte Aufenthaltsräume, Leſe⸗, Schreib⸗ und Spielſäle(Bridge⸗ und Billardzimmer) geſchaf⸗ fen werden. Auch plant man, den Dachſtock zu einem ausge⸗ dehnten Vachgarten mit weiten gedeckten Liegehallen umzu⸗ bauen. So wird alſo der hiſtoriſche Bau des Hotels Meß⸗ mer, wo ſich einſt deutſche und europäiſche Fürſtlichkeiten zum politiſchen und privaten Stelldichein trafen, wenigſtens in ſeiner äußeren Aufmachung erhalten bleiben und ein würdi⸗ ges Gegenſtück zu dem gewaltigen Kurhauskomplex ſein, in dem, als dem Herzen des Weltbades an der Oos, Tag um Tag das Leben des in neuem Aufſtieg begriffenen Heil⸗ und Luxusbad pulſiert. () Baden⸗Baden.(Tot aufgefunden.) Eine Frau aus der Gartenſtraße, die man längere Zeit vermißte, hat ſich in einem Anfall von Schwermut bei der Lukashütte auf Gemarkung Eberſteinburg von einem Felſen herabgeſtürzt. Die Anglückliche war ſofort tot. Die Leiche wurde durch die Gendarmerie an der bezeichneten Stelle aufgefunden. () Bühl.(Gutes Obſtjahr 1935.) Das Obſtjahr 1935 war in jeder Hinſicht günſtig. Das gilt für die Menge wie für die Preiſe. Insgeſamt wurden in Bühl rund 236 000 Zentner Obſt umgeſetzt. Rechnet man einen Durchſchnittspreis von nur 10 Mart für den Zentner, ſo floſſen allein aus dem Obſtverkauf 2.5 Millionen Mark in den Bühler Bezirk. Die Obſtabſatzgenoſſenſchaft Bühl erreichte im vergangenen Jahre einen Umſatz von rund 54000 Zentnern. Wertheim.(Wichtig für die Schiffahrt!) Amtlich wird bekannt gegeben: In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, daß Schleppzüge und Einzelboote die Wehröff⸗ nungen der Stauſtufen Eichel und Lengfurt befahren, ob⸗ wohl laut ſchiffahrts polizeilicher Anordnung die geſamte Schiffahrt die Schleuſen benutzen muß. Es wird erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß die Durchfahrt durch die beiden Wehre aus grundſätzlichen und techniſchen Erwägungen ſtreng verboten iſt. Zuwiderhandelnde müſſen für die Folge rück⸗ ſichtslos beſtraft werden. 2 2 PEEK n R „Der Nachbar zur Linken“ Araufführung eines neuen Schauſpiels von Skeguweil. [Mannheim. Das neue Schauſpiel des Rheinländers Heinz Steguweit,„Der Nachbar zur Linken“, behandelt eines der entſcheidenden Probleme unſerer Zeit, den Verſuch einer ehrlichen Verſtändigung zwiſchen den Nationen auf Grund des gemeinſamen Kriegserlebniſſes. Ein früherer deutſcher Kriegsflieger, der Major a. D. Gurlitt, trifft mit ſeinem einſtigen Gegner, dem ehemali⸗ gen Leutnant Fenelon, jetzigem Berichterſtatter einer Pa⸗ riſer Zeitung, wieder zuſammen. Im Verfolg einer Hand⸗ lung, die nicht in allen Einzelheiten glücklich konſtruiert iſt, bekennt ſich der Franzoſe nach Ueberwindung ſeines anfänglichen Mißtrauens und nach Klärung einer Reihe von Mißverſtändniſſen zum rückhaltloſen Eintreten für das ſchöne Ziel einer friedlichen Verſtändigung zwiſchen den beiden großen gleichberechtigten Nachbarnationen. Eine beſondere Rolle ſpielt Franz, der Burſche Gurlitts, der mit rheiniſchem Temperament und unverbildeten Rechtsempfin⸗ den in kritiſchen Augenblicken das Rechte zu treffen weiß. Ganz beſonderes Lob verdient wieder die taktvolle und geſchickte Regie Hans Beckers, der gleichzeitig als Darſteller des Franz eine wirklich gute Leiſtung darbot. Hans Finohr zeigte als Major Gurlitt ſein ausgegli⸗ chenes Können. Er hielt ſich von jeder Uebertreibung fern und wirkte dabei lebensvoll nud echt. Sehr anſprechend war auch das Spiel Erwin Linders als Fenelon. Die Leiſtungen der Damen— Alice Decarli und Lene Blankenfeld— ſtanden nicht auf der gleichen Höhe, während beſonders Friedrich Hölzlin in einer klei⸗ neren Rolle gefiel. Der Beifall war ſehr ſtark. und der 1 wurde zum Schluß mehrmals auf die Bühne ge⸗ rufen. Tödlicher Verkehrsunfall. — Weingarten, 17. Febr. Auf der Staatsſtraße Wein⸗ garten— Baienfurt ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der 25 Jahre alte, ſeit einem Jahr verheiratete Wirtſchafts⸗ pächter Wolfgang Rommel zum„Bärenkeller“ in Waldſee befand ſich mit ſeinem Motorrad auf dem Heimweg. In einem Abſtand von etwa 100 Metern fuhr zu gleicher Zeit hinter einem Laſtkraftwagen ein mit vier Perſonen beſetztes Auto von Waldburg, das in die Mochenwangener Straße einbiegen wollte. Zur ſelben Zeit überquerte der Motorrad⸗ fahrer die Straßenkreuzung, ſo daß ein Zuſammenſtoß un⸗ vermeidlich war. Mit ungeheurer Wucht prallte der Motor⸗ radfahrer dem Auto in die rechte Flanke. Er wurde herum⸗ gedreht und mit dem Kopf auf den Kraftwagen geſtoßen, wobei er ſo ſtarke Kopfverletzungen erlitt, daß er auf der Stelle tot liegen blieb. Die Inſaſſen des Perſonenkraft⸗ wagens erlitten nur unbedeutende Schnittwunden durch Glas⸗ ſplitter. Beide Fahrzeuge, beſonders aber das Motorrad, wurden ſehr ſtark beſchädiat. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Kraftwagen fährt auf Per⸗ ſonenzug). Die Reichsbahndirektion teilt mit: Ein aus Richtung Niedermohr kommender Perſonenkraftwagen fuhr auf dem unbewachten Uebergang 2037 der eingleiſigen Nebenbahn Landſtuhl—Glanmünchweiler auf den hinter der Lokomotive laufenden Gepäckwagen des Perſonenzuges 1259 Kuſel—Landſtuhl auf. Der Kraftwagen wurde erfaßt, zur Seite geſchleudert und ſtark beſchädigt. Der Kraft⸗ wagenlenker und die Inſaſſen des Fahrzeuges(vier Kinder) blieben unverletzt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen hat der Wagenführer, der nicht im Beſitze eines Führerſcheines iſt, die Warnſignale des Zuges nicht beachtet. Oggersheim.(Schwerer Unfall bei Hausſchlachtung.) Bei einer Hausſchlachtung in der Beethovenſtruße ereignete ſich am Montag vormittag ein hwerer Unfall. Die zur Betäubung des Schweines benutzte ziſtole ging anſcheinend zu früh los und die Kugel drang dem Beſitzer des Schweines in den Rücken, verletzte die Lunge und verurſachte außerdem einen Bluterguß am Bruſtfellbein. Der Verletzte mußte in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr beſteht bis jetzt keine. Speyer.(Von einem Fernlaſtzug angefah⸗ ren.) An der Ecke Kaiſer⸗Friedrich⸗ Prinz⸗Luitpold⸗ Straße wurde ein Radfahrer von einem Fernlaſtzug an⸗ gefahren. Der Radfahrer erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung ſowie ſonſtige Verletzungen und wurde ins Stiftungs⸗ krankenhaus eingeliefert. Der Fernlaſtzug konnte noch nicht ermittelt werden. Sachdienliche Mitteilungen werden an die Schutzpolizei Speyer erbeten. Offenbach.(Tödlicher Unfall auf der Ufer⸗ ſtraß e.) In der Nähe der Offenbacher Schleuse ereignete ſich auf der Uferſtraße ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Als die 33 Jahre alte Maria Flaſch aus Offenbach mit dem Fahrrad die Straße überqueren wollte, wurde ſie von einem Perſonenauto umgeriſſen, einige Meter mitgeſchleift und auf den Fahrdamm geſchleudert. Sie trug einen kom⸗ plizierten Schädelbruch ſowie weitere ſchwere Verletzungen davon und war auf der Stelle tot. Jugendliche täuſchen Raubüberfall vor Mit 1300 Mark Lohngeldern geflüchtet. a Frankfurt a. M. Ein 17jähriger Lehrling wurde von ſeiner Firma zur Bank geſchickt, um 1300 Mark Lohngelder zu holen. Erſt nach zwei Stunden kehrte er aufgeregt zurück Und erzählte, daß ihm unterwegs auf der Straßenbahn die Aktentaſche mit dem Geld von einem fremden Mann ent⸗ riſſen worden ſei Ehe er hätte Hilfe rufen können, ſei der Mann verſchwunden geweſen. Die Firma meldete den„Vorfall“ der Kriminalpolizei, die zunächſt einmal den Lehrling ins Verhör nahm, wobei er ſich in Widerſprüche verwickelte und ſchließlich zugeben mußte, daß er den Raubüberfall nur vorgekäuſcht hälke. Die weitere Unterſuchung ergab dann folgenden Sach⸗ verhalt: Der Lehrling hatte mehrere gleichaltrige Freunde, mit denen er auf großem Fuß lebte. Da das Ta⸗ ſchengeld nicht ausreichte, beging der eine Freund Unter⸗ ſchlagungen, die ſich auf etwa 200 Mark beliefen. Um die Sache aus der Welt zu ſchaffen, wurde dann der„Rauo⸗ überfall“ verabredet. Nachdem der Lehrling die 1300 Mark auf der Bank abgehoben hatte, nahmen zwei ſeiner Freunde das Geld vor dem Bankgebäude in Empfang und fuhren mit dem Motorrad nach Schmitten im Taunus, um dort die Beute in Sicherheit zu bringen. Die Polizei war ihnen jedoch bald auf den Ferſen und verhaftete die beiden Diebe. Sie hatten noch einen Teil der Beute bei ſich, während der Reſt in der Wandverkleidung eines Wochenendhauſes auf⸗ gefunden wurde. Sämtliche Beteiligten wurden dem Er⸗ mittlungsrichter vorgeführt. A Urteil im Mordprozeß Roth. Der Prozeß gegen den 26jährigen Franz Roth aus Bamberg, der ſeine Ehefrau ermordet hatte, ging zu Ende. Das Urteil lautete auf 15 Jahre Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von zehn Jahren. Der Staatsanwalt hatte die Todesſtrafe beantragt. b Knapp dem Tode entronnen. Gegen 4,23 Uhr fuhr ein Lieferkraftdreirad in dichtem Nebel bei Augsburg gegen die geſchloſſene Eiſenbahnſchranke der Bahnlinie Augs⸗ burg— München und durchbrach dieſe in dem gleichen Augen⸗ blick, als ein Perſonenzug herannahte. Der Kraftfahrzeug⸗ lenker konnte im letzten Augenblick die Gleiſe paſſieren und ſich in Sicherheit bringen. Es entſtand nur Sachſchaden. ab Achk Tage nach der Hochzeit erhängt. In Sandizell (Bayern) hat die 33 Jahre alte Maurersgattin Thereſia Bader durch Erhängen ihrem Leben ein Ende gemacht. Als Grund für ihre Tat wird ein plötzlicher Anfall geiſtiger Störung angenommen. Frau Bader hatte erſt vor acht Tagen geheiratet.. a Im Schneetreiben ertrunken. Der 40 jährige Ferdi⸗ nand Walberer geriet auf dem Heimweg von Troſchelham⸗ mer nach Dießfurth(Bayer. Oſtmark) im Schneetreiben vom Wege ab und ſtürzte in die Heidenaab. Auf ſeine Hilferufe eilten Dorfbewohner herbei, doch war der Ver⸗ unglückte bereits untergegangen. i ß Beim Spiel überfahren. Vor einigen Tagen ver⸗ gnügten ſich Kinder in Schwandorf(Bayer. Oſtmark) mit einer einem Ballſpiel. Als der Ball auf die Straße rollte, wollte der 12jährige Richard Braun den Ball aufhalten, lief aber in ein Auto. Er kam unter die Räder und erlitt innere Ver⸗ letzungen, denen er erlag. 5 1 i Beim Weidenſchneiden erkrunken. 1 6 Heinrich Stahl von Nantenbach(Main) brach beim Ab⸗ „ von Weidenzweigen im Eis eines Baches ein und ertran i i — 22 ͤ Lalcale Nuudocliau Kleingärtnerverein Heckweg. Generalverſamm⸗ lung der Kleingärtner(Heckweg) im„Neckartal“ war mäßig beſucht. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht wurde von Obmann Herr gegeben, und nach kurzer Ausſprache Ent⸗ laſtung durch die Verſammlung erteilt. Lehrer Herr legte mit Rücksicht auf anderweitige Arbeiten ſein Amt nieder. An deſſen Stelle wurde Hch. Blümmel gewählt. Als Erſatzmann für ein verſtorbenes Kommiſſionsmitglied wurde Adam Volk gewählt. In Zukunft ſind Bewer⸗ bungen für einen Garten ſchriftlich an Obmann Blüm⸗ mel, Freiburgerſtr. 53, zu melden. Die Zuteilung erfolgt durch die Kommiſſion. Andere Zuteilung iſt laut Satzung nicht zuläſſig. Die Maskenball des Tbd. Jahn. Der am letzten Samstag unter der Deviſe„Im weißen Rößl am Wolfgangſee“ durchgeführte Maskenball im„Kaiſerhof“ erfreute ſich eines ſehr guten Beſuches. Die prächtige Saaldekoration wurde allſeits bewundert und muſikaliſche Darbietungen verſchiedener Art ſorgten für die echte Faſchingsſtimmung. Zwei koſtümierte Tanzgruppen zeigten ihr Können. Große Heiterkeit errang eine koſtümierte Gruppe 3Frauenturnen 1870“, denn, o Wunder, zum Schluſſe ſtanden ſie alle auf den Händen, es waren natürlich Turner. Die Preispolonaiſe zeigte eine ſehr große Zahl Masken aller Art, jedoch hatten nur ganz wenige die Idee des Abends erfaßt. Einzelpreiſe erhielten„Der Rößl⸗Schlager“,„Im weißen Rößl“ und Stubenmädchen. Paarpreiſe erhielten die 2 Piccolo's und ein Prinzen⸗ paar einen Schönheitspreis. 7 Tanzgirls erhielten den erſten Gruppenpreis und an zweiter Stelle kamen 3 Ballettmädchen. Bis in die frühen Morgenſtunden wogte das bunte Getriebe ohne abzuebbnen, ein Zeichen, daß es allen gefallen hat. Denen der Abſchied ſchwer fiel und die noch keine Gelegenheit hatten, das„weiße Rößl“ zu beſuchen, ſei geſagt, daß am Faſtnachtdienstag eine 9 55 Abſchiedsvorſtellung mit neuem Programm ſtatt⸗ findet. Sieben Verkehrszuſammenſtöße. Wie die Polizei mit⸗ teilt, ereigneten ſich an verſchiedenen Stellen der Stadt lieben Zuſammenſtöße, die in den meiſten Fällen auf Nicht⸗ beachten der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen ſind. De Perſonen⸗ und Sachſchaden iſt bedeutend. i Tödlicher Verkehrsunfall.— Zeugen geſucht! Am 14. Februar, nachmittags 3.10 Uhr, wurde auf der Unteren Rie dſtraße(Waldhof) ein 34 Jahre alter Radfahrer von hier vom Anhänger eines Traktors erfaßt und überfahren. Der Verletzte wurde in das Städtiſche Krankenhaus verbracht, wo er zwei Stunden ſpäter verſtarb. Gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet. Unmittelbar vor dem Anfall kam ein noch unbekannter Laſtkraftwagen aus Richtung Käfertal die Untere Riedſtraße entlang gefahren, welchem der Traktor auswich. Der Führer dieſes Laſtkraftwagens, ſowie etwaige weitere Zeugen werden gebeten, ſich auf der nächſten Polizeiwache oder der Kriminalpolizei L 6, 1(Polizeipräſidium), Fern⸗ ſprecher 35851, zu melden. I Die Strafe folgte auf dem Fuße. Nachts entwendete ein noch Jugendlicher aus einem parkenden Perſonenkraft⸗ wagen eine Selbſtladepiſtole und nahm dieſe mit nach Hauſe. Dort hantierte er mit der Waffe, wobei ſich ein Schuß löſte und den Burſchen an der Hand ſo verletzte, daß er im Städt. Krankenhaus aufgenommen werden mußte. 0 — Bananengenuß unſchädlich, aber deutſches Obſt ebenſo geſund. Das Reichsgeſundheitsamt hat ſich auf eine Anfrage aus der Oeffentlichkeit dahin geäußert, daß der Genuß von Bananen keinerlei geſundheitliche Gefahren berge, und daß vor allem auch eine Uebertragung von Ausſatz(Lepra) durch Bananengenuß nicht in Frage kommt. Es müſſe aber darauf hingewieſen werden, daß der Genuß deutſcher Obſtſorten genau ſo geſund iſt. Auch das deutſche Obſt enthalte genau ſo wie Südfrüchte diejenigen Ergänzungsſtoffe, welche gerade für das Gedeihen unſerer Kinder bei der Ernährung eine wichtige Rolle ſpielen. Auch bei der Berührung von echten Orientteppichen beſtehe keine Gefahr der Lepraübertragung. Nach wiſſenſchaftlichen Erfahrungen ſei eine ſolche Ueber⸗ tragungsweiſe überhaupt unmöglich, da eine Anſteckung nur beim Zuſammenleben mit einem Leprakranken in Familien⸗ oder Wohnungsgemeinſchaft zuſtande komme. Die Erzählun⸗ gen, daß immer wieder ſolche Lepraübertragungen in Deutſch⸗ and auftreten und daß im Jahre 1934 zwei Kinderinfektio⸗ nen bei Frankfurt a. M. vorgekommen ſeien, werden als un⸗ zutreffend bezeichnet... 5 — Neugliederung der Werkſcharen. Für die Gliederung der Werkſcharen ſind neue Beſtimmungen erlaſſen worden, wonach eine Werkſchar aufgeſtellt wird in Betrieben, in denen eine Mindeſtſtärke von einem Führer und 15 Werkſcharmän⸗ nern zu erreichen iſt. Die Höchſtzahl einer Werkſchar ſoll einen Führer und 93 Mann nicht überſchreiten. Wenn die Größe des Betriebs die Aufſtellung mehrerer Werkſcharen erlaubt, ſoll jede nicht ſtärker als eut Führer und 62 Mann ſein. Die Werkſchar ſoll ſich in Trupps mit einer Stärke von 31 Mann gliedern. Für die Werkſcharen iſt eine Mütze ge⸗ ſchaffen worden, die in Form und Ausführung der SS⸗ Feldmütze, in der Farbe dem dunkelblauen Tuch des Werk⸗ ſcharanzugs angepaßt iſt.. Die Einkommenſteuererklärung der Hausbeſitzer Im Friedrichspark in Mannheim verſammelten ſich geſtern abend die Mitglieder des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereins Mannheim, um aus berufenem Munde An⸗ leitungen für die Ausfüllung der neuen Einkommenſteuer⸗ erklärung entgegenzunehmen. Im Namen des Führer⸗ rats begrüßte Kreishandwerksführer Stark die zahlreich erſchienenen Zuhörer und wies darauf hin, daß in einer demnächſt abzuhaltenden Mitgliederverſammlung alle anderen Fragen zur Erörterung kommen. Zum Thema des Abends ſprach dann Syndikus Dr. Siebler, der in Einleitung ſeines Vortrages betonte, daß der deutſche Hausbeſitz an einem Wendepunkt angelangt ſei, den folgende reichsgeſetzliche Verfügungen beſondere kennzeichnen: Im März 1935 wurde der Zentralverband deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine als alleinige Vertretung des deutſchen Hausbeſitzes anerkannt und im Oktober iſt der Reichsverband der Neuhaus⸗ und Eigen⸗ heimbeſitzer aufgelöſt worden. Damit iſt die lange erſehnte Einheit im Hausbeſitz erreicht. Was nun die Einkommen⸗ ſteuer betrifft, ſo iſt ſie auf dem geraden Wege, eine der ſozialſten Steuern zu werden, denn ſie bevorzugt die Volkskreiſe mit geringfügigem Einkommen, indem ſie an; ſtelle der ungerechten Subſtanzſteuer die gerechte Ertrags⸗ ſteuer ſetzt. Die Einkommenſteuererklärung iſt vereinfacht; trotzdem iſt vor Ausfüllung der Abſatz zu beachten, der beſonderer Aufmerkſamkeit empfohlen wird. Die Ein⸗ künfte und Sonderausgaben ſollten erſt dann endgültig ausgefüllt werden, wenn das Reineinkommen ermittelt iſt, nachdem die möglichen Abzüge gemacht ſind. Bei zuſetzen, wobei der Nutzungswert der Wohnung im eigenen zuſetzen, wobei der Netzungswert der Wohnung im eigenen Haus ins richtige Verhältnis zu den Miet⸗ und Pacht⸗ einnahmen gebracht werden muß. Zu verſteuern ſind nur die tatſächlichen Mieteinnahmen im Jahr 1935; die Mietverluſte bleiben natürlich ganz außer Betracht. Es folgt der Abzug der Werbungskoſten, die bisher pau⸗ ſchaliert werden konnten. In dieſem Jahr hat das Landesfinanzamt Karlsruhe von der Möglichkeit des Werbungskoſten⸗Pauſchaulſatzes keinen Gebrauch gemacht; es müſſen alſo diesmal die tatſächlichen Aufwendungen für Werbungskoſten zuſammengeſtellt und von den Ein⸗ nahmen abgezogen werden. Werbungskoſten ſind nach dem Geſetz die Beträge und Aufwendungen, die zur Erwer⸗ bung, Sicherung und Erhaltung des Einkommens er⸗ forderlich waren; Ausgaben zur Erhaltung des Vermögens kommen nicht in Betracht, dagegen aber Grund und Gewerbeſteuer, Gemeinde- und Kreisſteuern, Gebäude⸗ ſonderſteuer(wenn ſie nicht abgelöſt iſt), Gebäudeverſi⸗ ſterung und Inſtandſetzungskoſten, die an beſonderer Stelle zu erläutern ſind. Zur Erleichterung dieſer Angaben hat der Haus⸗ und Grundbeſitzerverein ein beſonderes Formu⸗ lar herausgegeben, wie auch die Geſchäftsſtelle des Vereins jedem Mitglied mit Rat und Tat zur Seite ſteht und ſogar gegen die geringe Gebühr von einer Reichsmark die Ausfüllung der Steuererklärung über⸗ nimmt. Daß öffentliche Zuſchüſſe von Reparaturen in Abzug zu bringen ſind, iſt ſelbſtverſtändlich. Bemerkens⸗ wert iſt, daß Anwendungen für Luftſchutz ebenfalls ab⸗ zugsfähig ſind und inſofern bevorzugt behandelt werden als ſie auf einmal angerechnet werden können. Der Redner beantwortete in der Ausſprache noch eine Reihe von Anfragen. 5 mp. Günſtige Beſchäftigungslage der Mannheimer Metallen duſtrie. Verſtärkte Aufnahmefähigkeit der Großinduſtrie. Im Arbeitsamtsbezirk Mannheim iſt im Januar die winterliche rückläufige Bewegung im Arbeitseinſatz im Gegenſatz zum Reich noch nicht zum Stillſtand gekommen. Der Höhepunkt dürfte jedoch in dieſem Monat erreicht werden. Die Entlaſſung von Volksgenoſſen, die nach erfolgter Abwicklung der Weihnachtsaufträge freigeſetzt wurden hat mit zur Erhöhung der Arbeitsloſenziffer beigetragen. Außerdem iſt noch in Betracht zu ziehen, daß die erwar⸗ tete Entlaſtung durch die Arbeitsaufnahme in den Außen⸗ berufen infolge der unbeſtändigen Witterung noch nicht eingetreten iſt. Vereinzelt ſind wohl nach Eintreten von froſtfreiem Wetter Arbeitskräfte angefordert bezw. in ihre früheren Arbeitsſtellen zurückgerufen worden. Erfreulich iſt, daß im Gegenſatz hierzu und auch als Ausgleich für den z. Zt. noch beſchränkten Arbeitseinſatz in den Saiſonaußenberufen in der Großinduſtrie eine ver⸗ ſtärkte Aufnahmefähigkeit feſtzuſtellen iſt. Die ſaiſon⸗ mäßige Zurückhaltung, die ſich hier im Vormonat bemerk⸗ bar machte, ſcheint behoben zu ſein, was durch geſtei⸗ gerte Vermittlungstätigkeit beſonders im Metallgewerbe und der Gruppe der ungelernten Arbeiter zum Ausdruck gekommen iſt. Der Arbeitseinſatz in den Angeſtelltenberufen geſtal⸗ tete ſich im Vergleich zu den Monaten Okt. bis Dez. 1935 günſtiger, ſodaß die Vermittlungen in Dauerſtellun⸗ gen angeſtiegen ſind, wodurch auf eine gleich⸗ und plan⸗ mäßige Entwicklung der Wirtſchaft zu ſchließen iſt. Auf⸗ nahmefähig ſind vorwiegend Behörden, Induſtrie und Großhandel geweſen. 8 Die Beſchäftigungslage blieb unter Berückſichtigung des geſunden Auftragsbeſtandes in der Maſchinen⸗, Elek⸗ tro⸗ und verwandten Induſtrie, was für die Geſtaltung des Arbeitseinſatzes im Mannheimer Bezirk ausſchlag⸗ gebend iſt, weiterhin günſtig, ſodaß mit der Wieder⸗ mangriffnahme der Außenarbeiten eine ſpürbare Ent⸗ laſtung des Mannheimer Bezirks zu erwarten iſt. * nach Mainz uno Karlsruhe. die Reichsbahndirektion teilt mit: Aus Anlaß des Mainzer Karnevals(22.—25. Februar) geben alle Bahnhöfe im Un kreis von 100 Kilometer um Mainz Sonntagsrückfahrkarten dahin aus. Die Karten gelten zur Hinfahrt von Samstag 22. Februar 12 Uhr bis Dienstag, 25. Februar 24 lh und zur Rückfahrt von Samstag, 22. Februar bis Mi woch, 26. Februar 12 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückkeiſ — Aus Anlaß des großen Karlsruher Faſtnachtsum⸗ zuges am Faſtnachtdienstag(25. Februar) geben alle Bahn, höfe im Umkreis von 75 Kilometer um Karlsruhe Som, tagsrückfahrkarten dahin aus. Die Karten beſitzen ein Geltungsdauer von 0—24 Uhr(ſpäteſter Antritt der fahrt). 1 — Sonntagskarten 8 Rü .— 2 Gtatiſtiſcher Spaziergang Das größte Zeitungsmuſeum der Welt iſt in Aachen mit über 150 000 Zeitungseremplaren. 5 Die größte Vogelſammlung der Welt iſt in Halberſtadt mit 13 500 Vögeln(in Deutſchland gibt es nur 400 Vogelarten). Die größte Bibelſammlung der Welt befindet ſich in de Landesbibliothek in Stuttgart; es ſind 8300 Bibeln in 10 verſchiedenen Sprachen. Die größte Uhrenſammlung der Welt iſt im älteſten Schwarzwälder Uhrendepot, in Furtwangen. Der größte Muſeumsſaal der Welt iſt der Haupfſal des Pergamon⸗Muſeums in Berlin; in dem 47 mal 9 Meter meſſenden Raum ſind ganze Architekturen des Al tums aufgeſtellt. Im Deutſchen Muſeum in Müſſchen müſſen wir ee Strecke von 18 Kilometern zurücklegen, bis wir alles 9 ſehen haben.. Die größte Autorennbahn Europas iſt der Nürburgrig in der Eifel mit rund 300 ausgebauten Kurven. g Die größte Goldſtadt der Welt iſt Pforzheim mit 780 Betrieben. i Die Ke größte Schwenningen. Die größte Meſſe der Welt veranſtaltet Leipzig. 15 5 größte Schiffshebewerk iſt in Hohenfinnow in det Mark. Die größte Hängebrücke Europas führt von Köln nat Mühlheim am Rhein. Die höchſte deutſche Brücke mit 107 Meter Höhe iſt hi Hüngſten über die Wupper. Der größte Kirchenbau Deutſchlands Dom, der 30000 Menſchen faßt. Ke 2. 2 N 0**. Den größten Kirchturm der Welt hat das Ulmer Mll⸗ ſter; der Turm iſt 162 Meter hoch. Die größte Orgel der Welt wird im Dom von Paſſau geſpielt; die S rgel hat 200 Regiſter und 16 000 Pfeifen. Die älteſte Hallenkirche in Deutſchland iſt der im Jahn 800 erbaute Dom von Paderborn. Das größte Denkmal in Deutſchland iſt das 95 Meter hohe Völkerſchlachtsdenkmal in Leipzig. 5 5 Die größte Bergdenkmalanlage in Europa iſt das Kyff⸗ häuſer⸗Denkmal, das im Denkmalshof 25 000 Menſchen faßt. Das größte Palmenhaus Deutſchlands ſteht im Palle garten von Frankfurt a. M. Die höchſte Fontäne in Europa ſprudelt 67 Meter hoh in den berühmten Waſſerkünſten des Herrenhäuſer Parks Hannover. Im Zwinger in Dresden befindet ſich die größte Por zellanſammlung der Welt; es ſind 20000 Stück. Uhreninduſtrie haben Schramberg u iſt der Kölfer Weltbild(M) Die letzte Türplakette des Winterhilfswerks 1935-36 — Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Mahnung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Wonat anuar 1936 herrührenden Gebühren waren bis äteſtens 18. Februar 1936 zur Zahlung an die Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Ty. 98. Heute abend pünktlich halb 9 Uhr Turnrats⸗ ſitzung. Verſammlungs⸗ Kalender. ö ubbalverelngung 98, Feinkof Mhm.-Seckenheim. udn Abend 0 a a Stadtkaſſe Mannheim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Tiefbauamtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Bau⸗ gebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. Februar 1936 ir für Müller de Landw. Ein 1. Sertanssgenpſenſpa fu Beſtellungen auf Nitrophoska, Amoniak und Kalk⸗ ſtickſtoff werden im Lager entgegengenommen. Einige Ztr. Heu zu verkaufen. Auskunft im Lager. Sammel⸗Anzeiger Sennen leiſtet hat nach den Vorſchriften der bad. emeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. billig zu verkaufen. 1 ummi i 5 0 1 d b 1 Ausziehtiſch. Einleg ein. Eintritt pro Person 50 Pig. Baar 25 10 und 6 Lederſtühle, gebraucht, liefert ſchwein Der Vereinsführer. ene „Morr, Schreinerei,]Neckarbote⸗] zu verkaufen. Die schönsten Einzel- u. Gruppenmasken erhalten Preise. irh Flappenheimerſr. 18. Oeuckerei. Zähringerſtr. 26.. 8„„—!.!.!...—.. Jul. W 5 Molenmonfaga-Ball f l Heringsſalat Die Welt ist schon— die Welt ist rund Fleiſchſalat Am Rosenmontag schlagt eine Stund See⸗La chs N Wir laden hiermit alle unsere. Sprotten J Mitglieder, Freunde und Gönner 0 Büch linge 10 8 zu dem am Montag Abend, Bismarchhe 8 24. Febr., im Lokal„Zum Stern““ 1 60 8 f eringe 5 stattfindenden 1 Death Gewürz⸗ Gus Majonnaise,“ 9 eines Wöpste „ 5 dainzer 36 kof lbendiſ Nr. 41 Neeko Bote Dienstag, 18. Febrnar 1936 . Fahnenträger der olympiſchen Idee Kameradſchaftliches Beiſammenſein der Olympiakeilnehmer. Garmiſch⸗ Partenkirchen, 17. Februar. Zum Abſchluß der Olympiſchen Winterſpiele vereinten ſich fämtliche Teilnehmer in der feſtlich geſchmückten Kon⸗ greßhalle in Garmiſch Partenkirchen zu einem kamerad⸗ ſchaftlichen Beiſammenſein Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer⸗Oſten hielt eine Anſprache, in der er u. a. aus⸗ führte: „Wir haben auf den olympiſchen Feſtplätzen heftige Kämpfe ausgetragen. Die Begleitmuſik dieſer Schlachten aber war nicht Donner der Geſchütze, ſondern der brau⸗ ſende Beifall einer enthuſiasmierten Menge. Wir ſind Zeugen von erbitterten Kämpfen geweſen. Ihr Erfolg wa⸗ ren nicht Tränen von Witwen und Walſen, war vielmehr— ich bin glücklich, es feſtzuſtellen,— die gemeinſame Freude aller. Wir haben alſo erlebt, daß eine große Idee der Menſchheit praktiſch verwirklicht werden kann, wenn es nur Menſchen gibt, die an ihrer Verwirklichung arbeiten. Wir haben alle miteinander be⸗ wieſen, daß es nur des guten Willens bedarf, um in der Achtung vor der Ehre des Einzelnen die Ehre aller Völker zu ſichern. Sie, meine olympiſchen Siegerinnen und Sieger, ſind gekrönt mit der höchſten Würde, die die völkerumfaſſende olympiſche Organiſation zu vergeben hak. Damit ſind Sie nun Fahnenkräger der olympiſchen Idee geworden. Tragen Sie die olympiſche Idee in die Jukunft und damit in eine Zeit, die glücklicher als die heutige ſein möge und die ehrenvolle und friedliche Beziehungen unker den Menſchen wie unter den Völkern als ganz ſelbſtverſtändlich anſehen wird.“ Im Anſchluß an den Reichsſportführer ergriff der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, das Wort zu einer Anſprache, wo⸗ bei er u. a. ſagte: „Es iſt mir eine beſonderer Freude, Herrn Ritter von Halt und Herrn Döhlemann, der ihm ſo hilf⸗ reich zur Seite geſtanden hat, zu danken. Und Ihnen, mein lieber Herr von Tſchammer und Oſten, Ihnen möchte ich gern ſagen, daß ich den olympiſchen Geiſt, von dem Sie jederzeit Proben abgelegt haben, in beſtem Andenken behalten werde und wie ſehr wir die Sorg⸗ falt bewundern, die Sie auf das Training Ihrer Sportler verwandt haben. Das Komitee der 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpiele hat bei allen ſeinen Mitarbeitern kluge und fort⸗ dauernde Hilfe gefunden, ohne die die Organiſation, die wir ſo ſehr bewundert haben, unmöglich geweſen ware. Freuen wir uns alle gemeinſam mit den Siegern, aber laßt uns nicht vergeſſen, die Beſiegten und die Zuſchauer zu dem Sportgeiſt zu beglückwünſchen, von dem ſie Zeugnis abgelegt haben.“ Die deutſchen Olympiaſieger Der Dank des Führers. Der Führer überreichte den deutſchen Tlympiaſiegern Maxie Herber, Ernſt Baier, Chrittel Cranz, Käthe Graſegger, Franz Pfnür und Guſtav Lantſchner zum Zei⸗ chen ſeines Dankes ſein Bild in ſilbernem Rahmen mit eigenhändiger Unterſchrift. Dank des Olympia⸗Präſidenten Am Montag unternahm Graf Baillet⸗Latour, der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees, einen Rundgang durch die geſamten Räume des Organt⸗ ſationskomitees und ſprach den etwa 150 Mitarbeitern und Angeſtellten perſönlich ſeinen Dank aus, indem er jedem einzelnen die Hand gab und Worte der Anerkennung an jeden richtete. FFFFFFFFFFFFFCFCCCUUUUUUUUUCUUTVTVTVTVT(TTWTWTWTTTTTTTTTWTTTTTTTVTVTVTVTVbVTVWVWWVw Sport in Kürze Einen neuen Weltrekord ſtellle die Plauener Bruſt⸗ ſchwimmerin Hanni Hölzner beim reichsoffenen Schwimmfeſt in Halle auf. Die Vogtländerin unternahm einen Weltrekord⸗ verſuch über 100 Meter Brust, der glänzend gelang. Unter offizieller Kontrolle benötigte ſie 1:23. Minuten und ver⸗ beſſerte damit ihren eigenen Weltrekord um 1.1 Sekunden. * Zims⸗Küſter, die beiden ausgezeichneten Kölner Mann⸗ ſchaftsfahrer, gewannen nach ihren Erfolgen in Berlin und Dortmund jetzt auch das Baſler„Nacht“-Rennen über acht Stunden mit Rundenvorſprung vor Raes⸗Deneef und Alten⸗ burger⸗Bühler, die drei weitere Runden zurück endeten. 4 Deutſchland und Ungarn habeſt am erſten Tage der Curopameiſterſchaften im Frauen⸗Florettmannſchaftsfechten in San Remo alle ihre Kämpfe gewonnen. Deutſchland ſchlug Oeſterreich und Italien. Eine Ueberraſchung war das ſchlechle Abſchneiden der öſterreichiſchen Olympiaſiegerin Ellen Preiß, die gegen Deutſchland zweimal geschlagen wurde und auch im Kampf gegen Ungarn unterlag. Die badiſch⸗würtſembergiſchen Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften, die e den Titelkämpfen im Eishockey am Wochen⸗ ende in Schwenningen ausgetragen werden ſollten, konnten nach mehrmaliger Verlegung auch dieſes Mal nicht ſtattfinden und werden in dieſem Jahre nicht mehr veranſtaltet. * Polens Fußballelf trug im Brüſſeler Heyſel⸗Stadion vor 15000 Zuſchauern einen Länderkampf gegen Belgien aus. Dank einer durchſchlagskräftigeren Stürmerreihe ſiegten die Polen 2:0(1:0), obwohl die Belgier im zweiten Spielab⸗ ſchnitt einige Vorteile hatten. Nur ein Meiſterſchaftsſpiel findet am kommenden Sonn⸗ tag im Gau Waben tat und zwar VfB Mühlburg 1. Fc Pforzheim. Die übrigen Fußball⸗Punkteſpiele Vf. Neckarau— Germania Brötzingen und Freiburger Fc BfR Mannheim, wurden auf den 26. April bezw. 8. März verlegt. 5 * Die Frauen⸗Hockeymannſchaft des TV 46 Mannheim trug am 78 5 5 Wiesbadener THC ein Spiel aus, das ſie mit 0:2 verlor. Die Wiesbabenerimnen, übrigens mit den Mannheimerinnen zuſammen eine der beſten. e gewannen klarer, als es das Ergebnis wie der⸗ Al. 5 5 Die Arbeit der NS⸗Kulturgemeinde. Dienſt an Voltstum und Heimat. Für die Gaudienſtſtellen Baden, Saarpfalz und Heſ⸗ ſen⸗Naſſau der NS. Kulturgemeinde fand am Sonntag Formittag in Mannheim eine Tagung ſtatt, in der der Preſſeleiter der NS. Kulturgemeinde, Amtsleitung Ber⸗ lin, Dr. Ramloh, ſprach. Er gab einen Ueberblich über die organiſterte Geſtaltung der aus dem Kampf⸗ bund für deutſche Kultur und dem Reichsverband der deutſchen Bühnen hervorgegangenen NS. Kulturgemeinde. Zugrundegelegt iſt der Neubau eines kulturellen Schaf⸗ fens in der Gegenwart und aus dem Erlebnis der Gegen⸗ wart heraus. Der eigentliche Wert unſerer Kulturgüter wird erſt dadurch für das Volk lebendig, daß das Volk auch daran teilnimmt. Zu dieſem Zweck muß das Min⸗ derwertigkeitsgefühl gegenüber dem Wort Kultur erſt radikal beſeitigt werden. Die Erziehung zum Kulturwil⸗ len iſt die Hauptaufgabe der NS. Kulturgemeinde; damit verbunden iſt eine Ausleſe unter dem Kulturgut, zu wel⸗ chem Zweck auf allen Gebieten Abteilungen beſtehen, die wertende Aufgaben haben. So wird das geſamte drama⸗ tiſche Schaffen geprüft und alljährlich ein deutſcher Spiel⸗ bie u ee ausgearbeitet. Von den 40 Bühnenwerken, ie in dieſer Spielzeit den deutſchen Theatern zur Ur⸗ aufführung vorgeſchlagen wurden, ſind heute ſchon über die Hälfte geſpielt oder angenommen. Auf allen Kunſt⸗ gebieten wiederholt ſich das. Aber die Arbeit der NS. Kulturgemeinde greift auch ins Leben des Volkes ſelbſt ein; da geht die Abteilung„Volkstum und Heimat“ im weſentlichen von den Bedingungen des ländlichen Lebens aus. Hier im Südweſten des Reichs iſt eine beſondere Auf⸗ gabe zu erfüllen. Man hat dafür eine Arbeitsform ge⸗ funden, die zum erſtenmal im letzen Herbſt verwirklicht wurde, nämlich die Zuſammenfaſſung einzelner, kulturell verwandter Gaugebiete zu einem Kulturkreis. So hat imm Oktober eine alemanniſche Kulturtagung in Freiburg ſtattgefunden, bei der auch die Schweiz und das Elſaß durch ſchaffendes Deutſchtum vertreten waren. Aehnlich wird im März am Niederrhein eine Zuſammenkunft für das niederdeutſche, holländiſche und flämiſche Kultur⸗ leben veranſtaltet. Der Südweſten iſt aber das am ſchwer⸗ ſten zu bearbeitende Gebiet, denn ee iſt zugleich eine, Baſtion des Geiſtes an der Grenze. 3 Es wurde nun über den Stand der Kulturarbeit in den drei Gauen berichtet. Kreisobmann Looſe von der NScͤcö. Mannheim ſprach als Vertreter des Gaues Ba⸗ den. Schon im erſten Spieljahr nach der Machtübernahme, 1934/35, konnten im Gau Baden 524 geſchloſſene Ther atervorſtellungen vor 305 000 Zuſchauern durchgeführt werden: für die Spielzeit 1935/36 läßt ſich jetzt ſchon feine Verdoppelung vorausſagen. Aehnlich verhält es ſich mit Konzertveranſtalrungen und Vortragsabenden. In Ortſchaften, die von den ſieben ſtehenden Theatern des Landes nicht erfaßt werden, ſpielen die Wanderbühnen Mittel⸗ und Südbadens. Beſonders erwähnenswert ſind noch die Studtenreiſen(nicht zu verwechſeln mit Kd.⸗ Fahrten), die die Kenntnis alter Kunſt⸗ und Kulturſtät⸗ ten vermitteln. So werden unter Führung eines Mann⸗ heimer Kunſthiſtorikers im Frühjahr die Dome zu Woems, Mainz und Speyer beſucht, ſpäter mit einer weiteren Fahrt das Kloſter zu Maulbronn und das Bruchſaler Schloß. 5 2 Ebenſo aufſchlußreich waren die Ausführungen der Vertreter von Saarpfalz und Heſſen⸗Naſſau, die ebenfalls erfreuliche Erfolge aus ihren Gaugebieten berichten konn⸗ ten. Zum Schlüß ſtellte ſich noch der Dichter Heinz Steguweit ein, der einiges aus ſeiner Vortragstätigkeit erzählte. 3 dee 1 5 Großkundgebung der Reichs bahnarbeiter I Maunheim, 17. Febr. Rund 5000 Reichsbahn⸗ arbeiter der Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Weinheim waren in der Autohalle des Mannheimer Bahnbetriebswerks zu einer machtvollen Kundgebung verſammelt, die von der Reichsbetriebsgemeinſchaft 10 veranſtaltet wurde, um für die Kameradſchaft der Arbeit und des ganzen deutſchen Volkes Zeugnis abzulegen. Der Fahneneinmarſch und einleitende Anſprachen, gehalten vom DaAc⸗Kreisfachgruppenleiter und Pg. Sohns⸗Karlsruhe, leiteten über zum Hauptthema der Kundgebung.„Nationalſozialismus und Reichsbahn“, wo⸗ rüber Pg. Präfke⸗Berlin ſprach. Er ſtellte das Wollen des Nationalſozialismus heraus und nahm dann Stellung zu den bevorſtehenden Vertrauensratswahlen. Sie hätten unbe⸗ dingt eine politiſche Bedeutung und es ſei nicht gleich gülitg, wie ſie ausfallen. Mißtrauen gegen Vertrauensmänner kräfen in erſter Linie den Betriebsführer, d. h. im Falle der Reichsbahn den Dienſtſtellenleiter. Auch er habe ſeine Füh⸗ rereigenſchaften unter Beweis zu ſtellen. Er und der Ver⸗ trauensmann hätten in erſter Linie die Pflicht, in dem ihnen anvertrauten Menſchen das Wichtigſte zu ſehen. Die hauswirtſchaftliche Lehre Vorſchulung für die Hausfrau. In einer Betrachtung über die hauswirtſchaftliche Lehre ſtellt die Referentin der Reichsanſtalt für Hauswirtſchafts⸗ fragen, Dr. Margarethe Thomae, in der„Arbeitsloſenhilfe“ feſt, daß dieſe eines der Kernſtücke aller Erziehungsarbeit in unſerem Volk ſei, ſoweit ſie auf eine Neugeſtaltung der Frauenberufsarbeit hinziele. Bis Oſtern 1935 ſeien 4450 Mädchen durch die hauswirtſchaftliche Lehre gegangen und hätten den Abſchluß als„geprüfte Hausgehilfinnen erreicht Der Weg zum Ziel ſei noch weit. Man müſſe ſich darüber klar ſein, daß wir es hier mit einer deutſchen Auffaſſung der hauswirtſchaftlichen Arbeit zu tun hätten. Immer wieder werde daneben auch der andere Weg auftauchen, die Haus⸗ gehilfin raſch in ein paar Kurſen oder in einer Schule mit den notwendigen Handgriffen und Kenntniſſen zu verſehen und ſie dann ſo als hauswirtſchaftliche Arbeiterin in die Haushaltungen zu ſchicken. Demgegenüber ſei es die Aufgabe der Berufsberatung, darauf hinzuweiſen, daß die deutſche Familie eine Hausgehilfin brauchen ſollte, die ſich mit ihrem ganzen Menſchen in ihren Beruf einſetzt und daß vor allem das deutſche Volk nicht genug Hausfrauen in allen ſeinen Schichten haben könne, die durch eine ſolche Schulung ge⸗ gangen ſeien. Der letzte Sinn der Lehre ſei es nicht, Haus⸗ gehilfin von Beruf zu werden. Die Hausgehilfinnenzeit ſei vielmehr nur eine Zeit der Reifung und Bewährung, bis die Gründung des eigenen Hausſtandes erfolge. Hemeindeleben— Gemeinſchaſtsleben Die Neuregelung des Gemeinderechts iſt der klaren Erkenntnis entſprungen, daß erſt in den kleinen Gemein⸗ ſchaften die Vorausſetzungen für ein neues öffentliches Leben und neue Formen für die Mitarbeit des deutſchen Menſchen an den öffentlichen Aufgaben geſchaffen werden müſſen. Daß zuerſt für die Gemeinden dieſe neuen Formen geſchaffen wurden, ſtellt alle, ſo betont Landrat Ludwig im „Thüringiſchen Gemeindetag“, die auf irgendeinem Platze auf kommunalem Gebiete arbeiten, vor eine große Auf⸗ gabe. Wir müſſen zeigen, daß wir in dieſen Formen auch wirklich echtes Gemeindeleben entwickeln können. Damit, daß der Geſetzgeber die verfaſſungsmäßigen Grundlagen hierfür geſchaffen hat, iſt das von ihm gewollte kommunale Leben noch nicht ohne weiteres da. Seine Entwicklun hängt vielmehr davon ab, ob auch in den Menſchen ſelbſt die Vorausſetzungen dafür vorhanden ſind. Nur dann, wenn alle aus innerſter Ueberzeugung die großen Grund⸗ gedanken des Geſetzes der nationalſozialiſtiſchen deutſchen gemeindlichen Selbſtverwaltung bejahen, nur dann, wenn ſie ſich als wahre Gemeinschaft fühlen, wird aus Buch⸗ ſtaben blühendes Leben können. Es ſind dabei zwei Gefahren zu erkennen, die die Ent⸗ wicklung einer geſunden Selbſtverwaltung bedrohen kön⸗ nen. Da iſt zuerſt jene heute zwar zurückgedrängte, aber noch nicht überall überwundene Einſtellung, die nur den Einzelnen und ſeine Intereſſen anerkennt und gelten laſſen will, und daneben allenfalls noch Zuſammenſchlüffe mit dem Ziele, Sonderintereſſen zu verfolgen Eine Einſtellung, die unfähig iſt, Gemeinſchaft wirklich zu entwickeln. für ſie Opfer zu bringen und die eigenen Intereſſen hinter die Notwendigkeiten der Gemeinde zurückzuſtellen Eine andere Gefahr droht uns aus einer falſchen Auffaſſung des Füh⸗ rergedankens zu erwachsen. Sie ſieht das Kernſtück des neuen Gemeinderechtes darin, daß einer alles und die übrigen nichts zu ſagen haben. Dieſe Auffaſſung hat ſich hier und da eingeniſtet. Es gilt jetzt, die darin liegende Ge⸗ fahr zu erkennen und damik zu bannen Die Deutſche Ge⸗ meindeordnung will nicht, daß die Aufſichtsbehörden durch ſchematiſierende Anordnungen und Anweiſungen das Eigenleben der Gemeinde erſticken, ſondern macht es ihnen zur Pflicht, Entſchlußkraft und Verantwortungsfreudigkeit der Gemeindeverwaltung zu fördern. Die angedeuteten Gefahren erkennen, muß für uns heißen, mit dem feſten Willen an die Arbeit zu gehen, ſie zu überwinden. Wenn wir das tun, dann wird eine weitere Feſtigung der Lage unſerer Gemeinden die Folge ſein. und Paragraphen erwachſen Marktberichte (Ohne Gewähr.“) Maunheimer Großviehmarkt vom 17. Februar 1936. Zufuhren: 41 Ochſen, 47 Bullen, 276 Kühe, 61 Färſen, 682 Kälber, 31 Schafe, 976 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe: Ochſen a) 4, b) 43, Bullen a) 43, b) 40 bis 42, Kühe a) 42, 5) 37 bis 41, c) 30 bis 36, d) 23 bis 29, Färſen a) 43, b) 42, Kälber a) 60 bis 65, b) 55 bis 59, c) 46 bis 54, d) 35 bis 45, Schweine a) 57, bi) 56, be) 55, 0) 53, d) 51, e) 51, Marktverlauf: Rinder lebhaft, Bullen zugeteilt, Kälber ruhig, Schweine zugeteilt. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 17. Februar. Preiſe unverändert. Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 17. Februar 1936. Zufuhren: 190 Ochſen, 72 Bullen, 407 Kühe, 99 Färſen, zum Schlachthof direkt: 1 Kuh, 403 Kälber, 77 Schafe, 2850 Schweine. Preiſe: Ochſen: a) 43, b) 43, c) 43, d) 38 bis 42; Bullen a) 43, b) 43, c) 43, d) 40 bis 42, Kühe a) 43, b) 38 bis 43, c) 31 bis 37, d) 24 bis 30; Färſen a) 43, b) 43, c) 43, d) 37 bis 42; Kälber Sonderklaſſe geſtrichen, andere Kälber a) 61 bis 65, b) 53 bis 60, c) 43 bis 52, d) 35 bis 42, Weidemaſthammel 50, Schweine al) 57, a2) 57, bi) 56, ba) 55, 0 53, d) 51. e) 51. al 57. 02 57. Die große Ausſtattungs revue in der Deutſch landhalle, die in Verbindung mi der Automobilausſtel lung den Verkehr in Wandel der Jahrtau ſende darſtellt. Weltbild(md). Kriegsmater Fortſetzung.) „Wir wollen mit einer Ladung Kriegsmaterial ums Kap der Guten Hoffnung nach Oſtafrika. lnſere Aufgabe beſteht darin, den angeblich im Rufidſifluß eingeſchloſſenen Kreuzer„Königsberg“ neu mit Kohlen und Munition zu verſehen. Außerdem aber ſollen wir die Kaiſerliche Schutz⸗ truppe in Deutſch⸗Oſtafrika, die nach ſchweren Gefechten ſicher Mangel an Kriegsmaterial hat, friſch mit Waffen und Mu⸗ nition verſorgen. Viele Schwierigkeiten haben wir gewiß noch zu überwinden, bevor unſere Aufgabe gelöſt iſt. Jeder einzelne von uns muß es als eine Auszeichnung betrachten, für dieſes Kommando ausgeſucht zu ſein, und ich hoffe be⸗ ſtimmt, daß wir Gelegenheit haben werden, das Vertrauen 1 rechtfertigen, das man von höchſter Stelle in uns geſetzt At. Oberleutnant z. S. Carl Chriſtianſen hielt am Nachmit⸗ tag des 24. Februar 1915 dieſe Anſprache an die auf dem Achterdeck des Hilfsſchiffes„Rubens“ angetretene Mann⸗ ſchaft. Die Bootsmannspfeifen hatten ſie von der Arbeit gerufen. In den Bunkern mußte ſie Kohlen umtrimmen, in den Räumen Ladung verſtauen, auf Deck die Decksla⸗ dung feſtzurren und Schäden an Reling und Aufbauten ausbeſſern. Seit faſt einer Woche iſt das Schiff von einem ſchweren Sturm geſchüttelt worden. Am 18. Februar lief der Damp⸗ fer als Sperrbrecher A mit unbekanntem Ziel aus. Nie⸗ mand an Land und niemand an Bord außer dem Komman⸗ danten kannte die Beſtimmung. Das Schiff, ein ehemals engliſcher Frachtdampfer, nahm Kurs auf die norwegiſche Küſte, geriet in einen ſchweren Nordoſtſturm und bekam Maſchinenhavarie, die bei Windſtärke 11 behoben wurde. Dann ging es bei hoher See na Nordweſten um Island herum, und ſchließlich nach ten in den freien Ozean. Funkſpruch von der„Königsberg“ An Bord liefen die Gerüchte durch Logis und Kammern. Für wen ſind wir beſtimmt? Man tippte auf den Kreuzer „Karlsruhe“— der damals ſchon längſt auf dem Meeres⸗ grunde ruhte— für einen anderen Hilfskreuzer. Die An⸗ ſprache des Kommandanten hat Klarheit geſchaffen:„Ru⸗ bens“ fährt als Hilfsſchiff nach Deutſch⸗Oſtafrika. Die Be⸗ geiſterung iſt groß. In Wilhelmshaven, abgeſchloſſen von aller Welt, hatte der Dampfer ſeine Ladung genommen: in den Bodentanks 700 Tonnen Friſchwaſſer, auf dem Boden der Laderäume 4600 Tonnen Bunkerkohle für den Kreuzer„Königsberg“. Auf den Kohlen lagen für Schutztruppe und Kreuzer: Pro⸗ viant, Bekleidung und Medikamente, faſt 2000 Gewehre und Seitengewehre, 3 Maſchinengewehre und 3 Millionen Schuß Gewehrmunition, außerdem 2 Geſchütze und 1000 Granaten für die Geſchütze des Kreuzers„Königsberg“. Um dieſe koſtbare und— im Falle der Unterſuchung— gefähr⸗ liche Ladung zu tarnen, lag unter den Luken und auf Deck Holz. Kommandant des Hilfskreuzers war Oberleutnantz. S. Carl Chriſtianſen, ein erfahrener Kapitän der deutſchen Han⸗ delsflotte. Das Hilfsſchiff meidet auf ſeinem Wege nach Süden die Dampferſtraßen. Die Tropenzone bringt ruhige Fahrt, im Sturm wird einen Monat ſpäter das Kap der Guten Hoff⸗ nung paſſiert. Dem Kriegshafen Durban weicht der Kom⸗ mandant aus und durchfährt die Mozambiqueſtraße, um die Küſte Oſtafrikas anzuſteuern. Die Engländer haben— Oberleutnant Chriſtianſen er⸗ fährt es durch ihren Funkſpruch— die Küſte Oſtafrikas zum Blockadegebiet erklärt. Er wartet auf ein Zeichen des Kreu⸗ zers„Königsberg“. Sollte das Zeichen ausbleiben, dann will er den kleinen Hafen Lindi im Süden der Kolonie anſteuern. Endlich am 4. April, dem weiten Oſterfeiertag, nimmt die in den Kohlenbunkern untergebrachte Funkſtation zum erſten⸗ mal Zeichen der„Königsberg“ auf. Noch iſt eine gegen⸗ ſeitige Verbindung nicht möglich Einige Tage ſpäter iſt die Funkverbindung hergeſtellt, und Oberleutnant Ehriſtian⸗ ſen erhält Befehl, zuerſt nach Tanga im Norden der Kolonie zu gehen, um dort das für die Schutztruppe beſtimmte Ma⸗ terial zu landen. Erſt dann ſollte der Dampfer die für die „Königsberg“ beſtimmte Ladung nach dem Rufidſifluß bringen. Das wird eine ſchwierige und gefä rliche Fahrt an dem engliſchen Stützpunkt Pemba vorbei Der Dampfer iſt jetzt 50 Tage auf See. ſchine nicht leiſten. Aber der Durchbruch erfordert höhere Geſchwindigkeit. So beſchließt Oberleutnant Chriſtianſen, die 400 Seemeilen öſtlich von der Küſte gelegene Altapra⸗ inſel anzulaufen und dart die Maſchine überholen zu laſſen. Die Inſel iſt engliſcher Beſitz, aber man weiß, daß auf der Inſel Weiße nicht leben. Am Morgen des 10 April liegt Rubens“ in der Lagune Ein Miſchling und einige Schwarze ſind die ganzen Bewohner, die hier Schildkröten⸗ fang betreiben. Sie ee daß ſie einen engliſchen Damp⸗ ker por ſich haben und bewirten Offiziere und Mannſchaften gaſtfreundlich. Da das Schiff durch die Korallenriffe gefährdet iſt, kann die Maſchine nicht überholt werden. So beſchließt Oberleut⸗ naut Chriſtlanſen, die Inſel zu verlaſſen und den Durchbruch zur Küſte zu wagen. Am Nachmittag des 12. April verläßt „Rubens die Altapralagune und entgeht ſo einem wahr⸗ ſcheintichen Untergange, denn am nächſten Morgen läuft ein englſſcher Hilfskreuzer ein. Granaten als Begrüßung Der Durchbruch ſoll in der Nacht erfolgen. Um troß der Mehr als 10 Seemeilen kann die Ma⸗ 0 Fall ſind alle Vorbereitungen getroffen, daß das Schiff ſo⸗ fort verſenkt und angezündet werden kann. In der Nacht paſſiert„Rubens“ die Straße nach dem britiſchen Hafen Mombaſſa. Die Anſteuerung der Nordſpitze der Inſel Pemba wird durch das Feuer auf Pemba wenig⸗ ſtens etwas erleichtert. Dafür muß„Rubens“ in der ſchwar⸗ zen Tropennacht ganz dicht unter Land fahren, weil hier der engliſche Hilfskreuzer„Duplex“ ſteht. Plötzlich ertönt denn auch der Ruf:„Rauchwolke rechts voraus!“ Der Komman⸗ dant läßt ſcharf ausweichen; man erkennt durch das Glas den Hilfskreuzer„Duplex“, der in nur 500 Meter Abſtand auf Gegenkurs paſſiert und das Schiff nicht bemerkt. Dann nimmt„Rubens“ mit höchſter Fahrt Kurs auf die Küſte. Jetzt müſſen die Maſchinen alles hergeben, was herausgeholt werden kann. Das Schiff zittert in allen Fu⸗ gen. Der Dampfdruck iſt ſo hoch, daß jeden Augenblick eine Exploſion erfolgen kann. Und immer mehr Kohlen fliegen in die Keſſel. Waſſer fließt in ..— in zehn Meter Waſſertiefe auf Grund. weilen auf dem Schiff iſt jetzt zwecklos. Oberleutnant Chriſtianſen gibt den Befehl, das S Schif Ein weiteres Ver werden zurückgerufen, damit der Brand an Bord gelöſch werden kann. Da erſcheint der Kreuzer in der Einfahrt zur Land zu rudern. Immer näher kommt„Hyazinth“, bis auf 500 Meler hat er ſich dem brennenden Dampfer genähert. Drei mit Engländern beſetzte Boote werden zu Waſſer gelaſſen. Se wollen den„Rubens“ wahrſcheinlich ſprengen. Die Rubens. mannſchaft hat das Ufer erreicht und verſchwindet, verfolgg von den Granaten des Kreuzers, im Dickicht. Oberleutnant Chriſtianſen wird durch einen Granatſplitter am Bein vei⸗ wundet. Am Ufer liegen Askaris mit Maſchinengewehren in Stellung. Gegen die 15⸗Zentimeter⸗Geſchütze des„Hyazinth“ können ſie nicht viel ausrichten, trotzdenn wird der Kreuzer unter Feuer genommen, vor allem die Boote der Englän⸗ Strömen auf die Kurbel⸗ und Wellenlager, und doch ſchmilzt das Lagermetall. Auf 14 See⸗ meilen kann die Geſchwindig⸗ keit gebracht werden. So jagt das tiefliegende Schiff auf die Kilulu⸗Einfahrt zu, eine ſchmale Rinne im Ko⸗ rallenriff, durch die in Frie⸗ denszeiten größere Dampfer niemals, kleine Küſtenſchiffe nur bei Tageslicht und unter größter Vorſicht gefahren ſind. Das ſchwerbeladene Schiff kann die Rinne vielleicht paf⸗ ſieren, wenn genau Kurs ge⸗ halten wird. Aber es iſt Nacht, und alle Anhaltepunkte an der Küſte fehlen. Die Waſſertiefe nimmt ſchnell ab. Jetzt ſieht man die Brandung voraus. Im Dunkel kann man einen ſchmalen, ruhigen Streifen er⸗ kennen. Dann ſind die Koral⸗ lenriffe paſſiert, das ruhige Waſſer iſt erreicht,—„Ru⸗ bens“ befindet ſich in deut⸗ ſchen Gewäſſern Nur 15 Mei⸗ len entfernt liegt Tanga. Es iſt ein ſchönes Gefühl, nach 13 000 Seemeilen und 53 Tagen Fahrt ſich in deutſchen Gewäſſern in Sicherheit zu 1 wiegen. In wenigen Stunden wird vor Tanga der Anker fallen. Noch iſt es Nacht. Vorſichtig hält der Kommandant Kurs auf einen Punkt, wo der Lotſe für die Bucht auf den Dampfer wartet. Dann bricht mit einem Schlage der Tag an. Tanga liegt dicht voraus. Aber als man einen Blick zurückwendet nach jener ſchmalen. gefährlichen Einfahrt, die eben glücklich bezwungen wurde, ſteigt hinter dem Riff eine Rauchwolke hoch, die ſich der Einfahrt nähert Ein Schornſtein kommt hoch und noch einer— drei Schornſteine. Ein engliſcher Kreuzer. Er hat direkten Kurs auf die ſchmale Rinne im Korallenriff Es iſt der Kreuzer „Hyazinth.“. Obgleich jetzt„Rubens“ mit höchſter Ge⸗ ſchwindigkeit durch die Bucht eilt, kommt der Kreuzer bald auf. Auf„Rubens“ geht die deutſche Flagge hoch, Kurz vor dem Schiff nähert ſich in der Bucht ein Boot.. Der Lotſe für Tanga. Für Oberleutnant Chriſtianſen erhebt ſich die Frage, ob er die Fahrt ſtoppen ſoll, um den Lotfen aufzunehmen— das bedeutet einen erheblichen Zeitverluſt und Vorſprung für ſeinen Verfolger— oder ob er mit un verminderter Fahrt in die kurz vor Tanga landwärts gehende Manſabucht ein⸗ laufen ſoll, in die der Feind nicht ohne weiteres folgen kann. Inzwiſchen ſchlagen ſchon hinter dem Dampfer die erſten Salven des Feindes ein. Die Kilulu⸗Einfahrt hat er bereits durchfahren. Wird die Situation auch in der Manſabucht gefährlich, dann kann„Rubens“ im flachen Waſſer verſenkt und die Ladung erſt ſpäter geborgen werden. Sthiff verſenkt Ladung geborgen Mit un verminderter Fahrt ſchießt„Rubens“ durch die Manſa⸗Bucht nach Norden und wird durch eine Landzunge vor dem engliſchen Kreuzer verdeckt. Nur die Maſtſpitzen ſind zu ſehen.„Hyazinth“ läuft auf gleichem Kurs. m nördlichen Ende der Bucht, in ganz flachem Waſſer geht der Anker in den Grund. Aber jetzt nimmt der Engländer das Feuer wieder auf. Gingen ſeine Schüſſe in der Bucht zu kurz, ſo ſitzen ſie jetzt bald ſehr genau. Schon die zweite Salve bringt Treffer im Vorſchiff. Auf dem Achterdeck ſtehen 2000 Zentner Spreng⸗ ſtoff. Ein Treffer Um die völlige Vernichtung des Schiffes nach glücklicher Fahrt zu verhindern, gibt Oberleutnant Chriſtianſen den Be⸗ fehl, die Bodenventile zu öffnen, das Oberſchiff anzuzünden und von Bord zu gehen. Werden die Laderäume ſchnell durchflutet, dann kann das Feuer nur bis zum Waſſer brennen und die in den Laderäumen befindliche koſtbare Ladung wird zwar naß, aber erhalten. Kaltblütig arbeitet die Mannſchaft. Die Decksladung Pingen Leiſtungsföhigkeit der Maſchine eine höhere Ge⸗ ichwindigkeit zu erzielen, werden die Hilfskeſſel auf die Hauptmaſchine umgeleitet und die Sicherheitsventile feſt⸗ geſetzt. Es beſteht die Gefahr der Entdeckung. Für dieſen brennt, in den Räumen ſorgt das Maſchinenperſonal dafür, daß das eindringende Wafer gleichmäßig in die Räume flutet. Dazwiſchen ſchlagen die Granaten des Engländers in das Schiff Die Beſatzung bleibt auf ihrem oſten. Schnell dringt das Waſſer ein. und in kurzer Zeit itzt das Schiff Aus dem in der Manſa⸗Bucht unter Waſſer gefetzten Sperrbrecher„Rubens wird die Ladung. 122 lufnahme: Scherls Bilderdienſt—(M). der, Das Maſchinengewehrfeuer verhindert die Annähe⸗ rung an den„Rubens“— ſie müſſen umkehren. Aber die Beſchießung geht weiter. Dicke Rauchwolken liegen über dem Hilfsſchiff. Es muß vernichtet ſein. Am Nachmittag verläßt der Kreuzer die Manſabucht. Während Oberleutnant Chriſtianſen von rieſigen Askaris in das Lazarett von Tanga getragen wird, kehrt die Mannſchaft auf den Dampfer zu⸗ rück. Das noch aus dem Waſſer ragende Deck iſt ein Trüm⸗ merhaufen. Aber die unter Waſſer befindlichen Räume ſind wenig beſchädigt, vor allem die Ladung iſt faſt unver⸗ ſehrt. Einige Tage ſpäter erſcheinen 2 15 vom Kreuzer „Königsberg“ und vom Tanganfika⸗See. Die Bergung der Ladung beginnt. Das Kriegsmaterial für Lettow⸗Vorbeck hat ſein Ziel erreicht. Oberleutnant Chriſtianſen beſucht Lettow⸗Vorbeck in ſeinem Hauptquartier am Kilimandſcharo. Dann durchquerte er die Kolonie und erkrankte ſchwer an Malaria. Kaum ge⸗ neſen, ſchlägt er ſich durch Portugieſiſch⸗Oſtafrika nach Süd⸗ afrika durch, um die Heimat zu erreichen. In Südafrika fiel er durch Verrat den Engländern in die Hände. Er kommt nach London, dort wurde die bereits in Südafrika erhobene Anklage wegen Spionage wieder aufgegriffen und ſchließ⸗ lich fallen gelaſſen. „Marie“ fährt nach Deutjch⸗Oſtafrika Ein Jahr ſpäter, Jahresende 1915, ging ein zweites Hilfsſchiff für Lettow⸗Vorbeck in See, der frühere engliſche Frachtdampfer„Dacre Hill“, der jetzt den Namen„Marie“ trug, geführt von Leutnant z. S. d. R. Sörenſen, ebenfalls einem erfahrenen Frachtdampferkapitän. Nach mehr als 7otägiger Fahrt wurde am 16. März 1916 die Küſte Oſtafrikas erreicht. Ungeſehen konnte der Damp⸗ fer in die Sſuis⸗Mündung einlaufen und lag dort gegen Sicht geſchützt. Wie„Rubens“, wurde die„Marie“ von der Schutztruppe be 8 begrüßt, brachte ſie doch wieder Waffen, Munition und Ausrüſtungsgegenſtände, dazu Proviant und Sanitäts⸗ material. In etwas länger als einer Woche war die Ladung elöſcht und in Trägerlaſten in das Innere gebracht. Die feindlichen Schiffe hatten weder das Einlaufen noch das Ent⸗ laden geſtört. Erſt Mitte April erſchienen feindliche Kriegs⸗ ſchiffe vor der Mündung und nahmen das Hilfsſchiff unter heftiges Feuer. Tagelang war das Schiff den Granaten ausgeſetzt. Die durch die Beſchießung hervorgerufenen Be⸗ ſchädigungen wurden ſchnell ausgebeſſert, und das Schiff ſee⸗ klar gemacht. In der Nacht vom 22/3 April ging es unter der Zübrung von Leutnant Sörenſen in See. Wieder merkte der Engländer nichts. Als er am nächſten Morgen die Beſchießung fortſetzen wollte, fand er das Neſt leer. Drei Wochen ſpäter lief der Dampfer„Marie“ im Hafen 75 i auf Niederländiſch⸗Indien ein und wurde dort eſtgelegt. (Fortſetzung folgt.) Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie llefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei zu verlaſſen. Dann läßt das Feuer plötzlich nach; die Boe Manſabucht und jetzt deckt ein Granatenhagel das Schiff zu, Unter dieſen Umſtänden bleibt nichts anderes übrig, als an 90 — 222 —