kiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr geruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Daradblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriſtleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 i Dee Spaniens Rückfall Iſt es wirklich erſt anderthalb Jahre her, daß in Spa⸗ nien der Bürgerkrieg durch die Lande tobte, der General⸗ ſtreik alle lebenswichtigen Betriebe lahmlegte und in Ka⸗ taloniens Hauptſtadt Barcelona ſich eine ſeparatiſtiſche Regierung gebildet hatte, die auf offene Losreißung vom Mütterlande Spanien hinſteuerte? Man ſagt ja, daß Wähler ſehr ſchnell vergeſſen. Aber dieſer Schnelligkeits⸗ rekord, den die ſpaniſchen Wähler ſich jetzt geleiſtet haben, zürfte nicht ſo leicht zu übertreffen ſein. Dabei handelt es ſich im ſpaniſchen Wahlergebnis um einen geradezu aus⸗ ſchweifenden Rückfall in den Marxismus. Denn die ſpaniſchen Linksrepublikaner unter ihrem Führer Azana haben ſich mit Haut und Haaren der Linksfront verſchrieben. Die reinen Marxiſten werden wohl etwas ſchwächer ſein und die Kommuniſten verfügen ſogar nur über ein Dutzend Mandate, aber die Linksrepublikaner ſind jet die Gefangenen ihrer Wahlparole, und die marxiſti⸗ ſchen Bettgenoſſen werden ſie ſofort unter den ſchärfſten Druck der Straße ſtellen, wenn ſie jetzt wagen ſollten, anders zu wollen als die ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Herren der Volksfront. Schon ziehen die verhetzten Arbei⸗ ter auf die Straße, der Pöbel umlagert die Gefängniſſe, ſetzt Kirchen, Klöſter und Parteihäuſer der Rechten in Brand und in dem alten ſpaniſchen Brandherd Katalonien erhebt der kataloniſche Separatismus aufs neue ſein Haupt. Unter ſolchen Ausblicken kann man es nicht einmal ſehr verwunderlich finden, daß ehrliebende Offiziere ſich gegen den Gedanken aufbäumen, das Land und das Heer einer marxiſtiſchen Regierung auszuliefern. So wenig Erfolge die bürgerlichen Regierungen in Spanien bisher aufzuwei⸗ ſen hatten, ſo durften ſie doch ein großes Plus auf ihre Habenſeite buchen: Das war die Entpolitiſierung der Armee, die Zurückführung des Soldaten zu ſeinen ureigenen Aufgabe im Wehrdienſte für das Vaterland. Es wäre ganz falſch, jetzt behaupten zu wollen, daß die Armee eben nicht genügend entpolitiſiert ſei, weil verſchiedene Of⸗ fizlere, darunter angeſehene höhere Fliegeroffiziere, den Verſuch unternommen haben, die Wiederkehr einer marxi⸗ ſtiſchen Regierung zu verhindern. Gerade die Art, in der ſich dieſer Widerſtand kundgab, beweiſt am beſten, daß es ſich hier nicht um politiſch denkende und parteipolitiſch unter⸗ richtete Militärs handelte, ſondern daß hier eine ehrliche Gefühlsaufwallung zu Tage trat, herausgeboren aus der Sorge für die Ruhe des Landes, die Sicherheit ſeiner Gren⸗ zen und die Einheit der Nation. Das Spanien nach dem Wahltage bot ja einen Anblick, der jeden Patrioten ſchau⸗ dern machen mußte. Wenn dieſes Gefühl der Empörung und die ehrliche Sorge um die Zukunft des Landes bei manchen Militärs unreife Entſchlüſſe zeitigte, ſo iſt das pſychologiſch nur zu erklärlich, wenn es auch politiſch nicht zu billigen ſein mag. Der bisherige Miniſterpräſident Portela hat zwar ver⸗ ſucht, die ſchlimmſten Ausſchreitungen durch Polizeigewalt niederzuhalten, aber es iſt bezeichnend für ſeine ganze ſchwächliche Kompromißhaltung, daß er ſofort zurücktrat, ehe noch das amtliche Wahlergebnis feſtſtand. Seine Eile wird ausdrücklich mit den Straßendemonſtrationen der auf⸗ 1 Arbeiterſchaft begründet. Sein Rücktritt er⸗ gte aus purer Angſt vor der Straße. Ein lches Zeichen der Ohnmacht und Angſt muß naturgemäß en Marxismus zu neuen Herausforderungen anreizen. Serade Spanien war ſchon wiederholt das Verſuchsfeld der ſchärfſten Marxiſten von der Dritten Internationale. Im letzten Bürgerkrieg ſtellte es ſich klar heraus, daß die Anſtifter in engſter Fühlung mit Moskau ſtan⸗ den. Auch dieſe Revolution war, wie alle anderen, die ſich irgendwo auf unſerem Planeten heute ereignen, von den Sowjetagenten angezettelt und von der Komintern bezahlt. Angeſichks ſolcher Tatſachen ſollte man ſich doppelt hüten, dem Marxismus nun gleich die ganze Hand zu geben. Aber wir haben ja von Deutſchland aus keine Möglichkeit, den Spaniern innenpolitiſche Ratſchläge zu geben. Das iſt weder unſer Amt noch unſere Aufgabe. Deutſchland hält ſich grundſätzlich fern von jeder Einmiſchung in die inneren Zuſtände anderer Länder. Aber das ſchließt nicht aus, daß wir die Nutzanwendung für unſere eigene Politik aus den alſchen Handlungen ſchwachmütiger Auslandsregierungen ziehen. Für uns iſt der ſpaniſche Vorgang nur eine Be⸗ tätig ung für die Richtigkeil der deutſchen Politik, die den Weltfeind Bolſchewismus mit allen Machtmitteln niederhält und jede Staatszerſtörung durch dieſen Weltfeind kraftvoll verhindert. In Spanien hat es ſich auch gezeigt, daß die bür⸗ derliche Kompromißpolikik auf die Dauer kein Vertrauen bei den großen Volksmaſſen findet. Die ſoge⸗ hannten Radikalen des früheren Miniſterpräſidenten Ler⸗ rouz; die ſo lange an der Herrſchaft waren, haben ihren Niederbruch mehr als d ſelbſt verſchuldet. Hinzu kam. daß ihre hervorragenden Anhänger im Zufammenhang mit allerlei e ee und Skandalgeſchichten ge⸗ nannt wurden. Eine kraftvolle, poſitiv ſoziale Führerpolitik hätte gleichwohl die Maſſen mit fortreißen können. Aber der Führer der Katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, dem man bei den letzten Wahlen ein ſo reiches Vertrauen ent⸗ gegenbrachte, enttäuſchte die breiten Volksmaſſen durch eme unklare Koalitionspolitik, die ihn ſchließlich als mit⸗ uldig an der allgemeinen Verſumpfung und insbeſondere an den wirtſchaftlichen Notſtänden erſcheinen ließ. Jetzt weiß kein Menſch, welchen ſorgenvollen Tagen die zaniſche Nation, die auf eine ſo ſtolze geſchichtliche Uever⸗ eferung zurückzublicken vermag, entgegengehen wird. An⸗ deſehene Männer des Adels haben fluchtartig das Land 2 2 1 Samstag, den 22. Februar 1936 dertaſſen. Vas engliſche Gibraltar iſt angefüllt mit ſpäni⸗ ſchen Flüchtlingen aus den Schichten des Adels und des Bürgertums. Betriebſame Kaufleute retten ihr Vermögen nach dem Auslande. Man fürchtet von einer marxiſtiſchen Linksregierung allerlei unklare ſozialiſtiſche Experimente, und zum Teil iſt dieſe Flucht des Kapitals wohl auch auf die Sorge vor neuen revolutionären Zuckungen zurückzu⸗ führen. Wie überall, ſo erweiſt ſich auch hier der Mar⸗ pismus als die zerſetzende und zerſtörende Kraft für Volk und Wirkſchaft. Ein ſtarker untadeliger Mann, der die Dinge in dieſem Stadium noch meiſtern könnte, iſt nicht zu ſehen. Es fragt ſich ja auch, ob der richtige Zeitpunkt für ein entſchloſſenes Herumreißen des Staatsſteuers nicht ſchon verſäumt worden iſt. Solche Verſäumniſſe rächen ſich in der Geſchichte oft ſchwer. Wahrſcheinlich muß das unglückliche Land jetzt erſt durch eine empfindliche Leidenszeit hindurch⸗ gehen, ehe das ſpaniſche Volk ſeinen Irrweg einzuſehen eginnt. Die erſten Fünſhundert Ausmuſterung des Führernachwuchſes.— Eine bedeulſame Aktion der Partei. Berlin, 21. Februar. Das Preſſereferat des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley teilt mit: Am Freitag begann in Köln eine Aktion der natſonal⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, die den Auftakt für eine entſchei⸗ dende Sicherſtellung des Führernachwuchſes der Parkei bil. del und in den nächſten Wochen ihre planmäßige Fortſel⸗ zung in allen anderen Gauen des Keiches finden wird. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Reichs⸗ leiter der DAF, Dr. Ley, der für Idee und Ausführung dieſer Maßnahme dem Führer verantwortlich zeichnet, hat an der Spitze einer Kommiſſion im Kölner Gauhaus der NSDAP mit der Ausmuſterung jener Männer begonnen, die demnächſt die drei neuerrichteten Burgen der NS DA P, „Vogelſang“,„Cröſſinſee“ und„Sonthofen“ für die Min⸗ deſtdauer eines Jahres beziehen, um dort eine durch⸗ greifende Ausbildung für ihren ſpäteren verantwortungs⸗ vollen Wirkungskreis in der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung zu erhalten. Der von Dr. Ley geführten Kommiſſion“ſtellten ſich 30 Parteigenoſſen im Alter von 25 bis 30 Jahren zur Aus⸗ muſterung. Sie haben bereits eine erſte ärztliche Unter⸗ ſuchung hinter ſich und erfüllen im übrigen alle für dieſe Ausleſe vorgeſehenen Bedingungen. Sie müſſen die HJ, den Arbeitsdienſt und die Wehrmacht abſolviert und ſich in einer Parteigliederung entweder als Politiſcher Leiter, SA⸗ oder SS Mann betätigt haben. Auch ihre raſſige Eig⸗ nung wird ſelbſtverſtändlich entſprechende Beurteilung erfahren. Die in allen Gauen Deutſchlands ausgemuſterten erſten 500 Mann werden am 1. Mai dieſes Jahres auf der Burg„Vogel⸗ fang“ in der Eifel einrücken. Hier ſoll ihnen nach einem bis in alle Einzelheiten feſtgelegten Plan eine welt⸗ anſchauliche, körperlſch⸗ſportliche und überhaupt allen Auf⸗ gaben, die das Leben ſpäter an ſie ſtellen wird, gerecht wer⸗ dende Ausbildung zuteil werden Sie ſollen durch eine aus⸗ gewählte Erzieherſchaft die beſte Lebensſchulung erhalten, die Menſchen überhaupt Menſchen zu bieten ver⸗ mögen. Nach Abſchluß der auf dieſen Burgen der NS Dup ab- ſolvierten Zeit werden dieſe Männer als haupkamlliche Kräfte der Partej Verwendung finden. Ihr fernerer Lebens⸗ weg ſteht nunmehr unabänderlich feſt. Wo ſich etwa ein Berſagen gezeigt haben ſollte, wird die Ausſcheidung aus jenem Kreis, der im ernſteten Sinne des Begriffs als eine verſchworene Gemeinſchaft bezeichnet werden kann, im rech⸗ ten Zeitpunkt erfolgen. Anſprache Dr. Leys Reichsleiter Dr. Ley kennzeichnete bei der erſten Aus⸗ muſterung in Köln in einer Anſprache die Bedeutung dieſes erſten Ausmuſterungsaktes in großen Zügen und wies auf die Verantwortung hin, die jeder einzelne mit der Einberufung zur Burg übernehme. Alle müßten von dem Bewußtſein durchdrungen ſein, einem Orden anzugehören, der den reſtloſen Einſatz jedes einzelnen auf Leben und Tod fordere. „Wir garantieren,“ ſo ſagte er,„Ehre und Achkung, wir garantieren die Möglichkeit der ſchöpferiſchen Tätig ⸗ keit, aber wir verlangen Euch ganz!“ Dr. Ley wies weiter darauf hin, daß es e 15 ob einer die Primareife oder Volksſchulbi 5 ung habe. Notwendig aber ſei es, daß er irgendwo und irgendwie ſeinen Einſatz für die Partei bewieſen habe. Die kommende Zeit auf der Burg ſei ſchwer und hart. Man werde höchſte Anfor derungenſtellen. Man werde das Hauptgewicht auf Mutprüfunge n legen und man werde jeden einzelnen zu ſicherem und beſtimmtem Auftre⸗ ten zu erziehen wiſſen.— Anſchließend ſprach 5 Gauleiter Staatsrat Grohe die Erwartung aus, daß derjenige, der nicht mitkom⸗ men zu können glaube, den Mut aufbringen würde, rechtzeitig zurückzutreten.„Unſer Gau,“ ſo ſagte Nr. 45 Gauleiter Grohe zu Dr. Ley gewandt,„der, wie Sie ja aus eigenem Erleben wiſſen, ſchwerſte politiſche Kampfjahre hinter ſich hat, hat harte Menſchen geformt und ge⸗ ſtaltet. Wir ſind Ihnen dankbar, daß Sie in unſerem Gau die Burg Vogelſang errichtet haben. Wir werden das große Werk, daß Sie mit der Heranbildung des Führernachwuch⸗ ſes übernommen haben, mit allen Mitteln unterſtützen.“ Gauleiter Grohe ſprach dann Dr. Ley den Dank aller Gau⸗ leiter für den Beginn der Aktion aus. Die Muſterung Darauf wurden die Anwärter namentlich aufge⸗ rufen und von Dr. Ley auf ihre perſönlichen Verhält⸗ viſſe, ihre bisherige Tätigkeit, auf den Grad ihrer ſportli⸗ chen Betätigung üſw. angeſprochen. Gleichzeitig überprüfte das Kommiſſionsmitglied Dr. Streck die Ergebniſſe der erſten ärztlichen Unterſuchung und ließ ſich jeden einzelnen Anwärter für etwaige Rückfragen nochmals perſönlich vor⸗ ſtellen. 5 Eine gemeinſame Beratung aller Kommiſſionsmitglie⸗ der beſchloß den für die Zukunft der Partei bedeutungsvol⸗ len feierlichen Akt. 9* 5 Irrtümliche Auffaſſungen Das deutſche Memorandum vom 25. Mai 1935. Berlin, 22. Februar. Im Verlauf der Debatte in der franzöſiſchen Kammer über den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bündnispakt hatte Herriot die Behauptung aufgeſtellt, die deutſche Regie⸗ rung habe in ihrer Note vom 25. Mai 1935, alſo 23 Tage nach der Unterzeichnung des Paktes, wenn auch unter eini⸗ gen Vorbehalten anerkannt, daß der Rheinpakt von Lo⸗ carno durch den neuen Bündnispakt nicht berührt werde. Von zuſtändiger Seite wird dem Deutſchen Nachrich⸗ tenbüro hierzu mitgeteilt, daß dieſe Behauptung mit den Tatſachen in direktem Widerſpruch ſteht. Das den Signatarmächten des Rheinpaktes von Lo⸗ carno mitgeteilte Memorandum der deutſchen Regierung vom 25. Mai erörtert ausführlich die Frage, ob die ver⸗ traglichen Verpflichtungen, die Frankreich durch den Pakt der Sowjetunion gegenüber eingeht, die durch den Rhein⸗ pakt von Locarno feſtgelegten Grenzen innehalten, und kommt dabei zu der unzweideutigen Feſtſtellung, daß das nach Anſicht der deutſchen Regierung nicht der Fall iſt. Entſcheidend für dieſe Feſtſtellung iſt— wie das deut⸗ ſche Memorandum darlegt— vor allem die Beſtimmung des Jeichnungsprotokolls zu dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bündnispakt, wonach ſich die beiden Vertragspartner zwar von einer Aktion, die ſich auf den bekannten Artikel 15 der Völker⸗ bundsſatzung ſtützen will, zunächſt an den Völkerbundsrat wenden werden, daß ſie aber die vereinbarte Beiſtands⸗ pflicht auch dann zu erfüllen haben, wenn es aus irgendeinem Grunde nicht zu einer Empfehlung des Ra⸗ tes in dieſem Sinne oder überhaupt zu keinem einſtimmi⸗ gen Ratsbeſchluß kommt. Danach nimmt Frankreich alſo die Freiheit für ſich in Anſpruch, im Falle eines Konfliktes zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion auch dann auf Grund des Arti⸗ kels 16 der Völkerbundsſatzung militäriſch gegen Deutſch⸗ land vorzugehen, wenn es ſich dabei weder auf eine Emp⸗ fehlung noch auf eine anderweitige Entſcheidung des Völ⸗ kerbundsrates berufen kann, die Frage des Angreifers vielmehr einſeitig für ſich entſcheidet. Ueberdies ſteht der Wortlaut des franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Zeichnungsprotokolls mit der Satzungsbeſtim⸗ mung in Widerſpruch, nach der Artikel 16 gegen Deutſchland als Nichtmitglied des Völkerbundes überhaupt erſt auf Grund eines beſonderen Verfahrens von dem Völkerbundsrat zur Anwendung gebracht wer⸗ den könnte. Das deutſche Memorandum vom 25. Mai betont, daß eine unter ſolchen Umſtänden eingeleitete militäriſche Aktion nach Anſicht der deutſchen Regierung außerhalb des Arti⸗ kels 16 der Völkerbundsſatzung ſtehe und infolgedeſſen eine flagrante Verletzung des Rheinpaktes von Locarno dar⸗ ſtellen würde. Noch offenkundiger als die in dem deutſchen Memo⸗ randum allein erörterte rechtliche Verletzung des Locarno⸗ paktes durch den neuen Pakt iſt die von der deutſchen Re⸗ gierung von vornherein betonte Unvereinbarkeit der bei⸗ den Pakte von allgemeinen politiſchen Geſichtspunkten aus. Den übrigen Signatarmächten des Rheinpakts von Lo⸗ carno iſt bekannt, daß die deutſche Regierung dieſen Stand⸗ punkt in den Auseinanderſetzungen, zu denen ihr Memo⸗ randum Anlaß gegeben hat, in vollem Umfang aufrecht⸗ erhalten hat und noch heute aufrechterhält. Unter dieſen Umſtänden läßt ſich die erwähnte Aeuße⸗ rung Herriots nur ſo erklären, daß er über den Inhalt des deutſchen Memorandums und über den von der deutſchen Regierung bei den anſchließenden Auseinanderſetzungen eingenommenen Standpunkt nicht richtig informiert iſt. Staatsſekrekär Funk Mitglied der Reichsarbeitskammer. Berlin, 22. Febr. Der Reichsleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Dr. Ley, hat den Preſſechef der Reichsregie⸗ rung und den Staatsſekretär des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Walther Funk als ſtän⸗ diges Mitalied in die Reichsarbeitskammer berufen. Der deuiſche Proteſt in Bern Beratungen des Bundesrates. Bern, 22. Februar. Ueber die Freitagſitzung des Bundesrates, die ſich mit ver deutſchen Proteſtnote befaßte, wird der Preſſe Folgen⸗ des amtlich mitgeteilt: „Der Chef des Politiſchen Departements, Bundesrat Motta, gab Kenntnis von der deutſchen Proteſtnote, welche ſich gegen die Beſchlüſſe des Bundesrates wegen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Organiſationen in der Schweiz wendet. An die Kenntnisnahme dieſer ziemlich umfangreichen Note knüpfte ſich ein vorläufiger Meinungsaustauſch; doch wird der Bundesrat die Angelegenheit erſt in einigen Ta⸗ gen behandeln, und zwar in aller Ruhe, nachdem der vom Politiſchen Departement im Einvernehmen mit dem Juſtiz. und Polizeidepartement aufzuſtellende Entwurf einer Ant⸗ wort dem Bundesrat vorliegen wird. Da an der nächſten Sitzung des Bundesrates der Chef des Juſtiz⸗ und Polizei⸗ departements, Bundesrat Baumann, nicht anweſend ſein wird, kann die weitere Behandlung der Angelegenheit er ſt 5 in acht Tagen erfolgen. 16 Jahre NSDAP Die Parteigründungsfeier in München. München, 21. Februar. Am 24. Februar feiert die Nationalſozialiſtiſche Deut⸗ ſche Arbeiterpartei in München ihren Gründungstag, den 24. Jebruar 1920. Wiederum richten ſich die Herzen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nach der Hauptſtadt der Bewegung. Im denkwürdigen Hofbräuhaus, wo Adolf Hitler vor 16 Jahren in der erſten Maſſenverſammlung der jun⸗ gen Bewegung die 25 Theſen der Partei verkündete, ver⸗ ſammeln ſich am nächſten Montag die alten Kämp⸗ fer, um gemeinſam die Geburtsſtunde der Partei zu be⸗ gehen und zugleich des Opfers der gefallenen Helden und Vorkämpfer zu gedenken. Die Stunde gilt aber auch der Erinnerung an den gewaltigen Sieg und Aufſtieg der Bewegung unter den Fahnen Adolf Hitlers gegen eine Welt von Feinden, wie der unerſchütterlichen Kraftentfaltung und dem gewaltigen Aufbau unter der Kanzlerſchaft des Führers. So wird der Gründungstag zum Jubeltag, an dem ſich die alten Kämpfer im ſchlichten Braunhemd wieder treffen. Der Blutorden und das goldene Ehrenzeichen ſind ihre hohe Auszeichnung. Das Erlebnis der Gründungsfeier in Mün⸗ chen iſt den alten Kämpfern vorbehalten. Sie haben mit dem Führer im Kampf geſtanden, ſie ſollen auch in der Feierſtunde des Sieges in alter Kameradſchaft beiſammen ſein. Gedenktag der Wehrmacht Feiern am 8. März, 16. März und 20. April. Berlin, 19 Februar. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat für die Durchführung des Heldenge⸗ denktages am 8. März, des Gedenktages an die Wie⸗ derherſtellung der Wehrhoheit am 16. März und des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers am 20. April Richtlinien an die Wehrmacht erlaſſen, in denen Folgendes mitgeteilt wird: Am 8. März, mittags 12 Uhr, findet in der Staats⸗ oper Berlig ein feierlicher Staatsakt ſtatt, bei dem Reichs⸗ kriegsminiſter von Blomberg die Anſprache halten wird. An den Staatsakt ſchließen ſich die Kranzniederle⸗ gung und der Vorbeimarſch an. Der Staatsakt wird durch den Rundfunk übertragen Zeitlich getrennt vom Staats⸗ akt in Berlin finden in allen Standorten der Wehrmacht militäriſche Gedenkfeiern ſtatt. In Orten, die nicht Standorte der Wehrmacht ſind, obliegt die Ord⸗ nung des Tages den oberſten Hoheitsträgern der NS D A P im Einvernehmen mit dem Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge unter Hinzuziehung des Kyff⸗ häuſerbundes, des Soldatenbundes, des NS⸗Marine⸗Bun⸗ des, des Reichsverbandes Deutſcher Offiziere, der Inhaber des Ordens Pour le merite und des Militärverdienſtkreuzes. Der 16. März wird als Gedenktag an die Wieder⸗ herſtellung der Wehrhoheit durch die Wehrmacht feierlich begangen. In allen Standorten finden an dieſem Tage mi⸗ litäriſches Wecken, Appells mit kurzen Anſprachen und abends ein großer Zapfenſtreich ſtatt. Am 20. April, dem Geburtstag des Füh⸗ rers und Reichskanzlers, finden in Berlin und allen Standorten große Paraden ſtatt. Schiffsunglück auf der Anterweſer Leichter gerammt.— Fünf Perſonen ertrunken. Bremerhaven, 21. Februar. In der Nacht ereignete ſich auf der Unterweſer in der Nähe von Rechtenfleth ein ſchweres Schiffsunglück, dem fünf Perſonen zum Opfer fielen. Der mit Hartfett beladene holländiſche Motorleichter„Dipping 5“ befand ſich auf der Reiſe von Brake nach Harburg und wurde von dem eng⸗ liſchen Dampfer„Lagoſian“ gerammt. Der Motorleichter legte ſich auf die Seite und trieb kieloben. Der Kapitän mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Kin⸗ dern und ein Mann der Beſatzung ſind dabei ums Leben gekommen. Ein Beſatzungsmitglied konnte von dem engli⸗ ſchen Dampfer ſofort gerettet werden. Der letzte Mann des Leichters befand ſich noch im Vorderſchiff und verſuchte, ſich durch Klopfzeichen bemerkbar zu machen. In dieſer ſchreck⸗ lichen Lage hal er elwa fünf Skunden ausgehalten, bis er gerettet werden konnte. Die Bugſierreederei Schuchmann entſandte ſofort zwei Schlepper an die Unglücksſtelle, mit deren Hilfe nach Auf⸗ ſchweißen des Leichters der eine im Schiff eingeſchloſ⸗ ſene Mann gerettet werden konnte. Deutſchland— Spanien im Nundfunk Berlin, 22. Febr. Die zweite Halbzeit des Fußball⸗ Länderkampfes Deutſchland—Spanien, der am Sonntag, den 23. Februar, im Stadion von Barcelona zum Austrag kommt, wird in der Zeit von 17,25 Uhr bis 18,10 Uhr von allen deutſchen Reichsſendern außer Köln direkt übertragen. Der Reichsſender Köln überträgt die 7 8 Halbzeit von Platten in der Zeit von 19 bis 19,45 Uhr. Der Deutſchland⸗ ſender bringt Ausſchnitte aus dem Länderkampf in der Zeit von 19,30 bis 20,20 Uhr. Vom Führer begnadigt Berlin, 21. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat den vom Schwurgericht in Torgau wegen Mordes an der ledigen Margarete Herrmann in Wittenberg zum Tode verurteilten Karl Krüger aus Bad Grund zu lebens⸗ länglichem Zuchthaus begnadigt, weil der Verurteilte nicht vorbeſtraft iſt und den Entſchluß zur Tat in einer Ver⸗ zweiflungsſtimmung gefaßt hat. Der am 27. Februar 1916 geborene Helmuth Jäck iſt am 19. Dezember 1935 vom Schwurgericht in Brauns⸗ berg wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Er hatte am 22. November 1935 ſeine Tante, die 46jährige Wirt⸗ ſchafterin Luiſe Broſzinſki, getötet, weil ſie ihn an der Ver⸗ lobung und Eheſchließung mit einem leidenſchaftlich gelieb⸗ ten Mädchen hindern wollte. Der Führer und Reichskanzler hat wegen der Jugend und bisherigen Strafloſigkeit des Verurteilten die Todesſtrafe im Gnadenwege in lebenslange Zuchthausſtrafe umgewandelt. „Kampf ums Brot“ Ein Film vom landwirkſchaftlichen Aufbauwerk. Berlin, 21. Februar. Ein neuer Tonkulturfilm von beſonderem Wert iſt ſo⸗ eben fertiggeſtellt worden. Dr. Ullrich Kayſer von der Ufa drehte ihn in Zuſammenarbeit mit Staatsminiſter Mint⸗ ſterialdirektor Riecke vom Reichsernährungsminiſtertum und dem Reichsnährſtand. Der Film ſchildert den uralten Kampf der Menſchheit, den Kampf ums Brot. Er zeigt, wie in Deutſchland in den vergangenen Jahrzehnten und Jahr⸗ hunderten, als ſich die Umwandlung aus einem Agrarſtaat in den Induſtrieſtaat vollzog, nicht genügend Rückſicht dar⸗ auf genommen wurde, daß die Ernährun g des Vol⸗ kes aus eigener Kraft ſichergeſtellt war, wie da⸗ durch mit der unglückliche Kriegsausgang und die kataſtro⸗ phale Lage in den Nachkriegsjahren begründet waren, in der weite Kreiſe unſerer Volksgenoſſen nicht wußten, wo⸗ her ein Stück Brot nehmen. Dann folgt der Bildbericht über die Arbeit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchlands. Das Werk der Arbeitsdienſt⸗ männer ſetzt ein. Wir ſehen das grandioſe Werk der Oed⸗ landkultivierung im Emsland. die Neubildung deutſchen Bauerntums wird weiter gefördert und vielen deutſchen Volksgenoſſen die Möglichkeit zum Leben und zur Familiengründung gegeben. Wir ſehen die Arbeiten und die Deichbauten in Schleswig⸗Holſtein, die bereits dazu geführt hahen, daß neue Bauernhöfe im Adolf⸗ Hitler⸗ und Hermann⸗Göring⸗Koog geſchaffen wurden, in⸗ dem durch harte Arbeit Tauſende von Quadratmetern frucht⸗ baren Landes dem Meere abgerungen wurden. Die Arbeit im heſſiſchen Ried wird gezeigt, wo gewaltige Waſ⸗ ſermaſſen durch Schöpfwerke in den Rhein gepumpt wer⸗ den, die Regulierung der Fluß und Bachläufe in der Mark Brandenburg, die Entwäſſerungsarbeiten im Luch und im Spreewald, der Straßenbau in Bayern. 850 Millionen Mark wurden für das deutſche Landes. kulturwerk Adolf Hitlers ſeit 1933 eingeſetzt. Mehr als 100 Millionen Tagewerke wurden in dieſem Kampf um Brot bisher geleiſtet. Der„Feind der wahren Kaiſeridee“ Revolveranſchlag auf einen japaniſchen Profeſſor. Tokio, 21. Februar. Am Freitag mittag wurde auf den bejahrten Profeſſor Minobe, dem Verfaſſer der heiß umkämpften ſogenannken Organtheorie, ein Revolveranſchlag verübt. Der Profeſſor wurde ſchwer verletzt. Der Täter, ein 31jähriger Arbeitslo⸗ ſer, der in die Wohnung eingedrungen war, iſt bei der Ver⸗ haftung ködlich verwundet worden. Bekanntlich kam es wiederholt zu ſchärfſten Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen der Regierung, dem Militär und den nationaliſtiſchen Kreiſen über die Frage der Organtheorie. Im Verlaufe dieſer Auseinanderſetzungen wurde Minobe als Staatsſchädling und Feind der wahren Kaiſeridee be⸗ zeichnet. Er ſchied aus dem Oberhaus aus und legte den Lehrſtuhl an der Univerſität nieder. Seine Werke wurden beſchlagnahmt. Der Fall Minobes iſt deshalb von ſo großer politiſcher Bedeutung, weil er gleichzeitig als Parole der Nationa⸗ liſten im Kampf gegen alle Kreiſe dient, die der Autorität des Kaiſers entgegenſtehen. Auch die Ermordung des Gene⸗ rals Magata durch Oberſtleutnant Aiwaza zeigte deutlich die Entſchloſſenheit der Aktiviſten, alle vermeintlichen Feinde des kaiſerlichen Japans zu bekämpfen. Der rote Mob wütet Kirchen und Parieihäufer in Spanien in Flammen. Madrid, 21. Februar. In zahlreichen ſpaniſchen Provinzen kam es zu ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen gegen Angehörige der Rechtsparteien, deren Parteibüros und Verſammlungslokale, ferner gegen Kirchen und Klöſter. In verſchiedenen Städten brachen die Gefangenen aus. Bei Amneſtiekundgebungen fanden ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen Polizei und Linksradikalen ſtakt, die insgeſamt bisher fünf Tote und 31 zum Teil ſchwer Ver⸗ letzte forderten. In Vigo drangen Anarchiſten in das Büro der ſpani⸗ ſchen Faſchiſtiſchen Partei ein und verſuchten die ſich dort aufhaltenden Faſchiſten zu lynchen. Die Polizei verhin⸗ derte das Verbrechen im letzten Augenblick. In Ferrol, Huelta, Aa und anderen Orten wurden die Parteihäu⸗ ſer der Katholiſchen Volksaktion und der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei, ferner die nationalen Verſammlungslokale und ein theologiſches Seminar geſtürmt und in Brand geſteckt. In Corung wurde eine Kirche angezündet. In Acija wurde die kommuniſtiſche Revolution ausgerufen. Nach dem Ort ſind ſtarke Polizeiabteilungen aufgebrochen, um die Ruhe wiederherzuſtellen. In Alicante brachen die Inſaſſen einer Erziehungsanſtalt aus. Zwei von ihnen wurden von der Polizei erſchoſſen und drei ſchwer verletzt. In Cordoba wurde aus Wohnungen bekannker rechts. politiſcher Perſonen das Mobiliar auf die Straße geſchleppt und dort verbrannt. Die Linksradikalen ſchleppten ferner aus einem Nonnenkloſter ſämtliche Inſaſſen auf die Straße. Die Nonnen wurden von der Menge in ihre elterlichen Wohnungen gebracht. In Saukiago wurden ein ſpaniſcher Apotheker und ſeine Frau als Organiſatoren der dortigen Jaſchiſten verhaftet. Emigrantenneſt ausgehoben Kommuniſtiſche Umtriebe in der Tſchechoſlowakei Prag, 22. Februar. Allem Anſchein nach iſt es der tſchechoſlowakiſchen po. litiſchen Polizei in Prag gelungen, durch die Verhaftung der von dem reichsdeutſchen Emigranten Franz Schuerer aus Dresden geleiteten, aus Emigranten beſtehenden Kom. muniſtenbande einen der Hauptherde der kommuniftiſchen WMühlarbeit in der Tſchechoflowakei aufzudecken. Die ahl der Berhaftungen hat ſich auf 20 erhöht; darunker befin. det ſich auch ein Prager Buchdruckereibeſitzer, in def Buchdruckereibetrieb die kommuniſtiſchen Flugblätter her. geſtellt wurden, die man mit Laſtkraftwagen in das deul⸗ ſche Sprachgebiet ſchaffte, von wo ſie dann über die reichs. deutſche Grenze geſchmuggelt werden ſollten. Der Inhalt der Flugſchriften richtete ſich gegen das Deutſche Reich, aber auch gegen die Verfaſſung der Tſche⸗ choſlowakei und gegen die beſtehende Rechtsordnung über. haupt, die durch die Herrſchaft der kommuniſtiſchen Inter, nationale erſetzt werden ſollte. Schuerer hat mit der mit ihm zuſammenlebenden Walburga Oegel aus Nürnberg auf großem Fuß gelebt. Sie unternahmen zahlreiche Reiſen in die Schweiz und nach Frankreich und in ihrer Prager Villa wurden große Feſteſſen gegeben, an denen zahlreiche reichsdeutſche Emigranten teilnahmen. Die Schneeſtürme über Dänemark Schneewehen bis? Meter.— Dragoner als Briefträger, Kopenhagen, 21. Februar. In Dänemark hat ſich der Winter in ſeiner ganzen Härte eingeſtellt. Seit zwei Tagen tobt ein heftiger Schneeſturm über das Land. Faſt der ge⸗ ſamte Verkehr iſt lahmgelegt. Der Nachtzug aus Deutſch⸗ land traf mit viereinhalbſtündiger Verſpätung ein; der Tageszug derſelben Strecke fuhr bei Ringſted feſt und konnte erſt nach geraumer Zeit die Fahrt fortſetzen. Nicht weniger ſchlimm iſt es mit dem Verkehr auf den Landſtraßen beſtellt, auf denen keilweiſe die Schneewehen bis 7 Meter Höhe erreicht haben. Tauſende Kraftwagen ſind im Schnee ſtecken geblieben. Auf dem Land mußſe die Poſtzuſtellung faſt ganz ausfallen. Mancherorts wur⸗ den Dragoner alarmierk, um die Poſt auszukragen. Die Aufräumungsarbeiken mußten vielfach als ausſichtslos auf. gegeben werden, da der Schneeſturm gleich wieder neue Hinderniſſe auftürmke. Dabei beſteht vorläufig keine Ausſicht auf eine Beſſe⸗ rung des Wetters. Auf größte Schwierigkeiten ſtößt auch die Lebensmittelverſorgung der großen Städte. So mußten Kopenhagen und Aalborg auf einen Teil ihrer Milchkiefe⸗ rungen verzichten. In eine unangenehme Lage gerieten über hundert Per⸗ ſonen, die in einem Bahnhofskrug in der Nähe von Roſkild vom Schnee eingeſchloſſen wurden. Da nur zehn Gaſtzimmer zur Verfügung ſtanden, mußten ſie eine ſehr unbequeme Nacht verbringen. Erdbeben in Mitteljapan Tokio, 21. Februar. Die Städte Oſaka, Kyoto und Kobe wurden von einem ſchweren Erdbeben heimgeſucht. In Oſaka iſt an verſchiedenen Stellen Feuer ausgebrochen. Viele Häuſer in und um Oſaka ſind eingeſtürzt. Die erſten Berichte aus dem Erdbebengebiet verzeichnen bisher drei Tote. Der Herd des Bebens liegt zroiſchen Kyoto und Oſaka bei einer Ausdehnung von 18 Kilometer rund um Oſakga. Die Erdbebenwarte in Tokio ſpricht von einer ſehr großen Ausdehnung des Erdbebengebiets, wobei nach den bishe⸗ rigen Meldungen verhältnismäßig wenig Schäden zu ver⸗ zeichnen ſind. Am Freitag erfolgten in dem Gehiet um Oſaka weitere Erdftöße. Die Einwohner haben die Häuſer verlaſſen. Die engliſchen Flugzeugunglücke— Sabotage! London, 21. Febr. Die drei ſchweren Unfälle, die in den letzten 24 Stunden die britiſchen Luftſtreitkräfte heim⸗ geſucht haben, veranlaßten die zuſtändigen engliſchen Stel⸗ len zur Einleitung einer gründlichen Unterſuchung der Ur⸗ ſachen. Nach einer Meldung der„Daily Mail“ ſind Kri⸗ minalbeamte hinzugezogen worden, da die Umſtände den Verdacht einer Sabotage nicht ausſchließen. Genährt wird dieſe Annahme durch die kürzlichen Enthüllungen über verbrecheriſche Anſchläge an Bord engliſcher Kriegsſchiffe⸗ Als beſonders eigenartig wird der Umſtand bezeichnet, daß es ſich bei den beiden Maſchinen, die in der Nacht zum Donnerstag abſtürzten, um Nachtbomber der neueſten Bau art handelt, die im gleichen Flughafen beheimatet waren und in der gleichen Nacht verloren gingen. Tumulte an der Schifferbörſe in Amfterdam. Amſterdam, 21. Februar. An der Schifferbörſe in Amſterdam kam es zu ernſten Zuſammenſtößen. Ein Schiffer fühlte ſich bei der Frachtverteilung benachteiligt und gab ſeinem Mißfallen in lauten Worten Ausdruck. Es kam zu einem Tumult, wobei die Schiffer einen Schutz⸗ mann entwaffneten. Es entſpann ſich ein kurzes Handge⸗ menge. Inzwiſchen war ein verſtärktes Polizeiaufgebot herbeigerufen worden, dem es gelang, die Schifferbörſe au räumen. Hierbei wurde ein Poliziſt ſchwer verletzt. Die Zuſammenſtöße ſetzten ſich auf der Straße fort. Ein Schif⸗ fer ſchlug einen Poliziſten zu Boden, worauf dieſer den Revolver zog und den Angreifer anſchoß. Abeſſiniſche Kriegsberichte Addis Abeba, 22. Februar. Der Vernehmen nach hat Ras Mulugheta ſeine Linien in der Provinz Enderta etwas zurückgenommen, um in höheren Gebirgszügen beſſere Verteidigungsſtellungen zu beziehen, da die italieniſchen Angriffe andauern. Trotz dieſes Stellungswechſels ſei, ſo betont man auf abeſſiniſcher 8 die Belagerung von Makalle nicht aufgegeben wor⸗ en. Von der Somalifront meldet das Hauptquartier des Generals Naſſibu weitere Fortſchritte der Abeſſinier in Richtung auf Uarandab und Coron. Im Gebiet von Ogaden erſchwert die jetzt beginnende uner trägliche Hitze, die bis zum Monat April noch weiter ſteigt, die Kampfhand⸗ lungen für die motoriſierten Truppen. Ein abeſſiniſcher Flieger, der aus dem Hauptquartier Naſſibus in Ad Abeba eintraf, berichtete, daß infolge der Hitze ſchon nach einer Flugzeit von fünf Minuten das Kühlwaſſer und das Flugzeugöl Temperaturen von 100 Grad hätken * „5 Keine Trachten bei Faſtnachtsverauſtaltungen! () Karlsruhe, 21. Febr. Auch im vorigen Jahre konnte man bei Faſtnachtsveranſtaltungen da und dort die Be⸗ obachtung machen, daß Trachtenträger und Trachtenträgerin⸗ nen auf Bällen und in Faſtnachtsumzügen erſchienen. Trachten haben mit Faſtnacht gar nichts zu tun! Daher gehören ſie weder auf Bälle noch in die Amzüge. 550⸗Jahrfeier der Univerſität Heidelberg als reichswichtig erklärt. Der Führer und Reichskanzler hat die vom 27. bis 30. Juni 1936 ſtattfindende 550⸗Jahrfeier der Ruprecht Karl⸗ Univerſität der Stadt Heidelberg für reichswichtig erklärt. * UI Heidelberg.(Der Einbrecher unter dem Bett.) Als ein Handwerkerſohn im Stadtteil Handſchuhs⸗ heim am Nachmittag in ſein Schlafzimmer trat, fand er den Kleiderſchrank offen und durchwühlt. Unter dem Bett aber ſchauten ein Paar Füße hervor. Der junge Mann verließ ſofort das Zimmer und ſchloß die Tür ab. Dann kehrte er mit Nachbarsleuten wieder zurück und nun holte man einen Mann aus dem Verſteck hervor und lieferte ihn der Po⸗ lizei ab. I Wertheim.(Leichenlän dung) Der ſeit 6. Ja⸗ nuar abgängige Hans Adelmann wurde auf der rechten Mainſeite, auf der Gemarkung Reiſtenhauſen, als Leiche ge⸗ ländet. () Baden⸗Baden.(Deviſenſchmuggel.) Die hier wohnhafte Jüdin E. A. Herrmann wurde vom Einzelrichter wegen Deviſenſchmuggels es dürfte ſich insgeſamt um etwa 8000 Mark handeln— zu ſieben Monaten Gefängnis, 7000 Mark Geldſtrafe und 7000 Mark Werterſatz verurteilt. () Durlach.(Leichenfund.) Auf der Grötzinger Landſtraße bei der Gemarkungsgrenze wurde am Donnerstag⸗ morgen bei Tagesgrauen im Straßengraben liegend eine männliche Leiche gefunden. Es handelt ſich um den 30 Jahre alten ledigen Eiſendreher Karl Speck aus dem Karlsruher Vorort Mühlburg, wo er bei ſeiner Mutter wohnte. Er war am Mittwoch abend halb 8 Uhr von zuhauſe weggegangen, um nach Durlach zu fahren und von da aus zu Fuß nach Grötzingen zu gehen, wo er einen Beſuch machen wollte. Er iſt aber dort nicht angekommen. Die Leiche wies ſtarke Kopf⸗ verletzungen, u. a. einen Schädelbruch, auf. Nach Lage der Sache wird angenommen, daß Speck von einem Auto ange⸗ fahren wurde. Die polizeilichen Nachforſchungen nach dem Täter ſind im Gange. Noch einmal an der Sicherungsverwahrung vorbei. Freiburg, 21. Febr. Fünfzehn Vorſtrafen, meiſt wegen Diebſtahls und Betrugs, im Gefängnis und im Zuchthaus verbüßt, weiſt das Strafregiſter des Adolf Eſſert auf. Auch ein Strafaufſchub auf Wohlverhalten konnte den Angeklag⸗ ten nicht mehr auf rechte Wege bringen. Bei Arbeiten im Rathaus in Horben eignete ſich Eſſert, der in Mannheim ge⸗ boxen iſt, zwei Briefbogen mit dem Gemeindeſtempel an und verſah ſie mit der Unterſchrift des Bürgermeiſters. Anter Mißbrauch der Briefbogen gab er ſich als Beauftragter des Bürgermeiſters aus und verſuchte, in drei Freiburger Ge⸗ ſchäften einen Radioapparat, eine Schreibmaſchine und einen Staubſauger zu erſchwindeln. Wegen Diebſtahls und Betrugs im Rückfall und wegen Arkundenfälſchung wurde Eſſert zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Die von der Staatsanwaltſchaft beantragte Siche⸗ rungsverwahrung wurde noch einmal abgelehnt, bei aber⸗ maligem Rückfall wird ſie aber unweigerlich in Kraft treten. Pariſer Reiſebürobeamte im Schwarzwald. Triberg, 21. Febr. Auf Einladung und unter Führung der Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr“ „RD V.) unternehmen zwölf Pariſer Reiſebürobeamte vom 16. bis 25. Februar eine Reiſe durch Süd⸗ und Weſtdeutſch⸗ land, um die wichtigſten Fremdenverkehrsgebiete aus eigener Anſchauung kennenzulernen. Sie beſuchen zunächſt Berchtes⸗ gaden und die Bayeriſchen Alpen, beſichtigen dann München und wenden ſich anſchließend dem Schwarzwald zu. 0 „Charlene Tante“ in Mannheim Aufführung im Nationaltheater. I Mannheim Dieſer ſchon recht bejahrte Schwank iſt nicht umzubringen. Und das ganz einfach deshalb, weil ſein Erfolg weder auf der Qualität der Handlung, noch auf der Leiſtung der Darſteller im Geſamten beruht; es gibt beſſere Textbücher, aber wir kennen kaum ein Stück, das ſo mit dem Titelhelden ſteht und fällt wie„Charleys Tante“. Die Mannheimer Bühne kann ſich glücklich ſchätzen, in Heini Handſchumacher den jugendlichen Komiker zu haben, der dieſe Bombenrolle wie kein anderer geſtalten konnte. Not⸗ gedrungen mußten neben ihm alle Mitſpieler etwas zurück⸗ treten. Das Publikum war begeiſtert und machte dieſer Stimmung durch Knallerbſen und ſtürmiſchen Beifall Luft. Heini Handſchumacher war als Cxford⸗Schüler und als Tante aus Braſilien gleichermaßen bezaubernd. Sein Step und ſein ſpaniſcher Tanz, ſein Geſang und ſeine Mimik waren aber auch erſchütternd. In dieſer Faſſung wird „Charleys Tante“ auf dem Mannheimer Spielplan immer willkommen ſein. Im Nationaltheater: Samstag, 22. Februar: Außer Miete, Gaſtſpiel Adele Kern, Staatsoper Berlin: Die Fledermaus. Ope⸗ rette von Johann Strauß.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Ahr. Sonntag, 23. Februar: Miete B 16, Sondermiete B 8 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 44: Schach dem König. Operette von Walter W. Goetze.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). An⸗ fang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Montag, 24. Februar: Miete G 15, Sondermiete G 8: Charleys Tante. Schwank von Brandon Thomas. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Anfang 20, Di Ende etwa 22.30 Uhr. ienstag, 25. Februar: Miete H 16: CTharleys Tante. Schwank von Brandon Thomas.(Eintauſch 2230 hr. en aufgehoben). Anfang 20, Ende etwa 22. r. Mittwo ch, 26. Februar, Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler⸗ miete C: Tannhäuſer von Nichard Wagner. Anfang 14.30, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete M 17, Son⸗ 19 dermiete Mo und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ bar zur Linken. Schau⸗ ö pal Abt. 434: Der Na piel von Heinz Steguweil. Anfang 20. Ende 21.45 Abr. iſt rund, den Fußballern schlägt keine Stund. Aus den Nachbarlaͤndern Motorradfahrer raſt in HJ⸗Kolonne Drei Verletzte. 85 8 Limburg. Als die Elzer Hitlerjugend abends zum Wegtreten bereit vor ihrem Heim in Elz ſtand, kam aus Richtung Hadamar ein Motorradfahrer und raſte mit hoher Geſchwindigkeit in die Kolonne. Zwei Hitlerjungen wurden dabei ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſofort ins Lim⸗ burger Krankenhaus gebracht werden mußten. Auch der Motorradfahrer ſelbſt trug erhebliche Verletzungen dewon. Die Ermittlungen über die Urſache dieſes Verkehtsunfalls dauern noch an. Geine Frau in den Rhein geworfen Der weinende Ehemann. 5 Düſſeldorf, 21. Febr. In der Nacht zum 16. Februar ſtürzte der 25jährige Hans Duerholt aus Düſſeldorf in voll⸗ kommen verzweifeltem Zuſtande gegen 2 Uhr in eine Wirt⸗ ſchaft in Düſſeldorf⸗-Hamm und wandte ſich weinend und ſchluchzend an die Wirtin und die noch anweſen⸗ den Gäſte mit der Bitte, ihm zu helfen, denn ſeine Frau ſei ſoeben über das Brückengelönder in den Rhein gefal⸗ len. Da wegen des Hochwaſſers kaum eine Möglichkeit be⸗ ſtand, die Frau zu retten, wurde von der Gaſtwirtſchaft aus das Ueberfallkommando benachrichtigt, das für die Rettung auch nicht mehr viel tun konnte, Duerholt aber vorläufig feſtnahm. Duerholt ſchilderte zunächſt den Vor⸗ gang ſo, als habe ſeine Frau beim Hinüberbeugen über das Brückengeländer das Uebergewicht bekommen und ſei in den Rhein geſtürzt. Dieſe Angaben ſchienen zunächſt glaubhaft, Die ſofort mit Nachdruck durchgeführten eingehenden Auf⸗ klärungsarbeiten der Mordkommiſſion haben aber ſehr bald ein anderes Bild geſchaffen und umfangreiches Belaſtungs⸗ material zuſammengebracht. Unter dem Druck dieſer geſammtelten Indizien hat Duer⸗ holt nach hartnäckigem Leugnen ſchließlich ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt und zugegeben, daß er ſeine Frau auf dem Wege über die Südbrücke auf ſeine Arme genommen und über das Brückengeländer in den Rhein geworfen hat. Er hat einem Mädchen die Ehe verſprochen und wahrſchein⸗ lich auch aus dieſem Grunde ſeine Frau beſeitigt. A Uraufführung des erſten Karl May⸗FJilmes. In Gegenwart von Reichsſtatthalter Mutſchmann und der Witwe Karl May's wurde in Dresden der erſte Karl May⸗ Film uraufgeführt. Als Stoff hatte der Regiſſeur N. Beck⸗ Gaden eines der meiſt geleſenen Karl May⸗Bücher,„Durch die Wüſte“, gewählt. In Schutt und Aſche. In dem großen Bauern⸗ anweſen Setz in Mooſen(Bayern) brach nachts ein Brand aus, der raſch um ſich griff. In wenigen Stunden war der ſtattliche Bauernhof in Schutt und Aſche verwandelt. Nur das Vieh und einiges Mobiliar konnten in Sicherheit ge⸗ bracht werden, alles übrige iſt ein Raub der Flammen ge⸗ worden. Lalcale Nuudocuiaũ Es geht dem Ende zu Es geht dem Ende zu, ſo hat dieſer Tage eine melancho⸗ liſche Stimme ſich über das herannahende Ende des Karnevals geäußert. Die Faſchingstage ſind gezählt. Noch einmal drängt ſich deshalb jetzt noch geſteigerte Faſchingsfreude in den letzten Tagen zuſammen. Noch einmal ſchwingt Prinz Karneval luſtig das Zepter und gießt Tanzmelodien über Narren und När⸗ rinnen aus, noch perlt die Lebensluſt auf. Aber dennoch, das alles wird ſo raſch an uns vorbeiwirbeln, ſo bunt und leicht⸗ füßig, daß wir wohl erſt am Aſchermittwoch zur Beſinnung kommen werden. Kein Zweifel, es geht dem Ende zu! And mit dem ſcheidenden Karneval hat ſich anſcheinend auch Freund Winter verbrüdert, der offenbar ebenfalls ſeine Abſchiedsſtunde für gekommen hält. Sie fällt in einen guten Zeitpunkt: Einmal ſind die olympiſchen Winterſpiele vorbei und dann kann man auch, wenn man ſchon dem abgehenden Faſching eine Träne nachweinen möchte, darein das Lächeln miſchen, die Hoffnung auf Frühlings Erwachen, und ſo iſt dem einen wie dem anderen geholfen. Schon merken wir es überall, wie ſich der kommende Frühling bei uns eine Stellung nach der anderen erobert, ſei es im zunehmenden milden Tag, ſei es beim Geſang der Amſel oder dem Gezwitſcher der munteren Stare! Es geht dem Ende zu, heißt es auch für den Winter, und dieſes Ende bedeutet allemal ein Anfang, auf den wir uns freuen, in jedem Jahr aufs neue freuen. Großes Faſtnachtsfeuerwerk. Im Anſchluß an den großen Karnevalsumzug am Sonntag findet nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Friedrichsplatz die Prinzenhuldigung mit dem Aufmarſch der Garden und ein großes Feuerwerk ſtatt. * Zwei mutige Männer. Mannheim, 21. Febr. Kanzleiaſſiſtent Martin Max in Kaiſerslautern, Winterſtraße 4, und cose Alfred Schupka in Mannheim⸗Sandhofen, Scharhoferſtraße 166, haben beim Rettungswerk anläßlich eines Autounfalles am 5. Oktober 1935, wobei ein Kraftwagen in Mannheim⸗Wald⸗ hof bei der Altrheinſtraße in den Altrhein ſtürzte, entſchloſſen und mutig gehandelt. Der Landeskommiſſär 15 die Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach hat ihnen für ihr Rettungswerk eine öffentliche Belobigung ausge⸗ ſprochen. „Arbeit und Ehre.“ Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk in der DAF. hat unter dem Motto„Arbeit und Ehre“ jetzt offiziell zum Reichshandwerkertag 1936 aufge⸗ rufen. Es wurde eine offizielle Feſtpoſtkarte geſchaffen, die lebendig und ausdrucksvoll die Werkarbeit im Meiſterhaus und die Vielheit der handwerklichen Berufe zeigt. Die Feſt⸗ poſtkarte iſt in Fünffarbendruck hergeſtellt. Man ſieht auf ihr Meiſter, Geſellen und Lehrlinge aus den Handwerken der Schneider, Tiſchler, Glaſer, Zimmermänner, Schmiede, Ma⸗ ler, Fleiſcher bei der Arbeit. * Selbſttötungsverſuch. Ein in Friedrichsfeld woh⸗ nender junger Mann verſuchte geſtern abend dadurch ſich das Leben zu nehmen, daß er ſich auf die Schienen der Reichsbahn legte, um ſich überfahren zu laſſen. Der Lebensmüde wurde durch einen hinzukommenden Mann an ſeinem Vorhaben gehindert und auf die Polizei⸗ wache verbracht. Die Urſache zur Tat bedarf noch nährer Feſtſtellung. Rund um den Karneval. Großer Empfang der heimkehrenden Olympiateilnehmer. Der Geſangverein Sängerbund hat alle Vorbereitun⸗ gen getroffen, die Olympiateilnehmer aufs herzlichſte zu empfangen. Es ſoll ein großer Abend werden. Feierlicher Einzug aller Vertreter pünktlich 8.11 Uhr. Bericht der Preisverteilung, Ehrung aller Beteiligten, anſchließend großer Maskenball mit Prämiierung. Die Wirtin zum „Weißen Rößl“ wird für die nötige Stärkung größte Sorgfalt verwenden, ſodaß auch in dieſer Hinſicht es an nichts fehlen wird. Die Parole am Sonntag abend muß daher heißen: Auf zum großen Empfang unſerer Olympiateilnehmer im herrlich dekorierten Kaiſerhofſaal. Noſenmontagsball bei den Fußballern. Wie ſchon angekündigt, vervollſtändigen die Fuß⸗ baller auch in dieſem Jahre wieder durch ihren ſchon traditionellen Roſenmontagspall das Faſchingsprogramm im Stadtteil Seckenheim. Man hat ſich alle Mühe ge⸗ geben, die Lokalitäten des Fußballerheims in einen ſtim⸗ mungsvollen Faſtnachtsmantel zu hüllen. Für alles hat man geſorgt— nichts vergeſſen. um die„erhitzten“ Gemüter ſchon in der Entſtehung zu kühlen, hat man eine„Stehbierhalle“ in Saalnähe eröffnet, damit für die allzu Durſtigen der Weg zur Quelle kürzer iſt. Zur Parole für den Abend hat man gewählt.: „Jeder Beſucher des Roſenmontagsballs muß eine Por⸗ tion Humor ſelbſt mitbringen.“ Daß es an der nötigen Stimmung nicht fehlen wird, dafür übernehmen die Be⸗ teiligten volle Gewähr, denn wie verlautet, ſollen einige ganz eifrige„Punkteſucher“ derartige Dinger in Pracht⸗ Exemplaren gefunden haben. Die feierliche Einholung dieſer ſehr ſeltenen Fundgegenſtände ſoll am Roſen⸗ montagabend erfolgen. Ob's wahr iſt, weiß man noch nicht. Die unruhigen„Punkteſucher“ ſollen, wie man weiter hört, bei ihren ſchwierigen Bergungsarbeiten in der Gegend vom nördlichen Ausgang der Stadt Mann⸗ heim auch einige überflüſſige„Goals“ gefunden haben. Die genaueren Unterſuchungen ſollen ergeben haben, daß es ſich um ganz kleine„Goals“ handelt, die nicht für die Fußballer beſtimmt geweſen ſein können. Ganz„Fig⸗ dige“ haben an einem dieſer Dinger einige unkenntliche Zeichen geſehen, die in der Ueberſetzung heißen ſollen: „Annahme verweigert.“ Weiter iſt man bis jetzt noch nicht gekommen, Man wird ſehen, wie es endet. In der Faſchingszeit iſt jeder„Narr“ mit ſoviel unnützen Arbeiten belaſtet, daß er dadurch alles Erfolgverſpre⸗ chende beiſeite legt. a Sei dem wie es will: Die Welt iſt ſchön, die Welt 1 Darum auf zum Roſenmontagsball bei den Fußballern. Die ſchönſten Masken erhalten eine entſprechende Belohnung bei Vergebung von Preiſen. Ilvesheim.(Fachnachtsſchie ßen.) Am Faſtnacht⸗ ſonntag findet auf dem Schießſtand luſtiges Faſtnachts⸗ ſchießen und Faſtnachtstreiben ſtatt. Nicht die 12, ſondern die 1 iſt Trumph. Die beſten Schlumpſchützen werden prämiiert. Für gute Verpflegung iſt geſorgt. Gleichzeitig iſt Fortſetzung des Preisſchießens auf das wertvolle Oelgemälde„Der kleine Meiſterſchütze“. Alle Freunde des Schießſports, beſonders die Seckenheimer Schützen kameraden ſind freundlichſt eingeladen. * Faſtnachtsumzug. Wie ſchon allgemein bekannt, wird am kommenden Faſtnachtdienstag nachm. um 4 Uhr ein karnevaliſtiſcher Umzug durch eine Anzahl der hieſigen Ortsſtraßen be⸗ wegen. Die Aufſtellung iſt um 3 Uhr auf den Planken und es wird von den Veranſtaltern erwartet, daß von der hieſigen Bevölkerung ſich recht viele beteiligen. Selbſt⸗ verſtändlich darf von den Kindern keines fehlen und auch die Erwachſenen(beſonders originelle Gruppen) ſind zur Beteiligung recht herzlich gebeten und eingeladen. Erfreulicher Weiſe hat ſich ein großer Teil der Seckenheimer Ortsvereine zur Beteiligung bereit gefun⸗ den, ſodaß für dieſes Jahr wenigſtens der Anfang zu einem alljährlichen karnevaliſtiſchen Umzug gemacht wer⸗ den kann. 1. Faſchingskehraus im Tbd.„Jahn“. Faſtnachtdienstag verſammeln ſich die Turnerbünd⸗ ler mit ihren Faſchingsfreunden nochmals im„Kaiſerhof“ um Abſchied zu nehmen von dem ihnen lieb gewordenen „Weißen Rößl“. Schon die großen Opfer, die der Verein für die feine Ausmahlung des Saales gebracht hat, ver⸗ dienen es, daß auch dieſem Abend ein voller Erfolg be⸗ ſchieden iſt. Daß es aber der Verein auch verſteht eine ſolche Veranſtaltung zugkräftig aufzuziehen, dürfte der erſte große Maskenball zur Genüge bewieſen haben. Am Faſtnachtdienstag, dem allgemeinen Kehraus, ſoll es ganz toll werden. Was da an Originalität gezeigt wird, dürfte nicht mehr zu überbieten ſein. Die geplante große Ab⸗ ſchiedsſzene vom„Weißen Rößl“ und der Faſtnacht wird auch den härteſten erweichen. Eine Muſikkapelle wie ſie Seckenheim noch nicht geſehen hat, wird die Wogen der Stimmung und des Humors aufpeitſchen, daß ſelbſt der Wolfgangſee aus ſeiner beſchaulichen Ruhe heraus⸗ geriſſen wird. Pole der Ruhe und Erholung bieten wieder die ſchattigen Lauben in dem anheimelnden Saale und nicht zuletzt die beſonders gemütlich eingerichtete Likör⸗ ſtube. An Masken und Koſtümierungen wird am Dienstag alles angenommen, was eben von der Entrümpelung noch übrig geblieben iſt. Da der Beſuch zu dem Spott⸗ preis von 50 Pfg. möglich iſt, iſt jedermann Gelegenheit 0 e e o„ i 7 5 18 5 m es A auſch die Faſtnacht ſchne und ſchneller, Wir opfern noch den letzten Heller.“ Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sümſchan. Sonntag, den 23. Februar 1936; Eſtomihi. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 10.30 Uhr Kirchengemeindeausſchußſitzung. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Enderle. 22.30 Uhr Bücherausgabe. 8 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. Montag abend: Evang. Gemeindejugend Dienstag: abend: Nähabend des Frauenbundes. Freitag nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Quinquageſimae. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Gemeinſchaftskommunion der Männer und Jungmänner. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt f 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die Jungmänner. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Herz Jeſu⸗Andacht.— 2.15 Uhr Mütterverein. Montgg: 7 Uhr zweites Seelenamt und Opfer. Dienstag: 7 Uhr hl. Meſſe kodile a andere mehr. Der Zuſchauer kommt gar möglich iſt. Man wird von Handlung zu nahe jede Gefahr ſiegreich überſteht. „Der Kampf um den Piratenſchatz“, einen tionellen Abenteurerfilm, brachte geſtern abend das Palaſt⸗ thegter. In der Hauptrolle ſieht man Richard Talmadge den amerikaniſchen Harry Piel, der artiſtiſche Leiſtungen zeigt mit großem Wagemut und Tollkühnheit, die ihm ſo leicht kein anderer nachmacht. Die ganze Handlung zeigt eine gerade zu wahnwitzige Aufeinanderfolge von Gefahren: Jagd in Autos durch Großſtadt und felſige Jagd über Dächer, im Motorboot, Kämpfe Mann gegen Mann in dahinflitzenden Automobilen, aufregende Szenen im brennenden Schiff, Verfolgung durch Leoparden, Kro⸗ Gefangennahme durch Indianer und noch vieles ſinnung— amerikaniſches Tempo läßt ihn gar nicht da⸗ rüber nachdenken, daß das Gezeigte ſchlechterdings un⸗ peitſcht und ſtaunt über Richard Talmadge, der ſo bei⸗ Ein wertvolle; Beiprogramm beſchließt den ſchönen Abend. Aus der Welt des Wiſſens Nach einer Statiſtik benützen täglich rund 10 Millionen ſenſa⸗ neueſte Heft ſtrierte“ nicht zur Be⸗ Die deutſche 5 kirchen hat einen glänzenden Start genommen. Auch daz des 11. Jahrganges den Weg zu den vielen Freun und Leſern genommen hat, berichtet hierüber. Fülle von Bildern bringt uns nicht nur das Geſchehe in Garmiſch⸗Partenkirchen nahe, auch das IN des deutſchen Rundfunks erfährt durch eine lebendige Darſtellung. Zeitſchriften und Bücher. Rundfunkarbeit in Garmiſch⸗Parte der„Funk⸗Illuſtrierten“, welches als M. f Freunde Eine pech Tagesprogramm die„Funk⸗Illh⸗ Mit einem Blice — ſind die Programme aller deutſchen Sender; erfaf Und über 50 Auslansſender kommen außerdem Auch der AUnterhaltungsteil iſt reichhaltig.— fen zu Wo Handlung ge⸗ Die von mter⸗ Swerk des 1 4465 U 7 N N W N 1 utſeßſen 1093/50 Ortsgruppe Seckenheim. Aſcher mittwoch. 5 7 Uhr hl. Meſſe.— 8 Uhr Austeilung der geweihten Aſche und Bußamt. Deutſche das Fahrrad, um zu ihrer Arbeitsſtätte zu gelangen. * Etwa 4000 Anträge auf Aenderung des Familiennamens werden alljährlich in Deutſchland an die Behörden gerichtet. * den Bedürftigen gemeldeten Kohlrübg werden am Montag, den 24. Februar, am Oe Bahnhof ausgegeben.. Gruppe A— B von 8.3010 Uhr r —— — (G S= re Gruppe C von 10—11 Uhr Donnerstag: 7 Uhr hl. Meſſen(Mütterverein). Nach neueren Schätzungen gibt es auf der Erde rund Gruppe DF von 1112 Uhr Freitag: 6.30 Uhr hl. Meſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt. 35 Samstag: 7 Uhr dritter Seelengottesdienſt. 21000 Tonnen Gold. 5 Ortsamtsleitung. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim ß ͤ rr Oeffentliche Mahnung. Danksagung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren Für die vielen Beweise aufrichtiger fällig ſpäteſtens am: 20. Februar 1936: die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen in der, Zeit vom 1. bis 15. 2, 1986 Anteilnahme beim Heimgang unseres einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit 5.. lieben Entschlafenen sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank den ehrw. Schwestern für ihre liebevolle Pflege und für alle Kranz und Blumenspenden. die abzuliefernde Summe den Betrag von 200.— RM. überſteigt. die Gemeindebierſteuer für Ja⸗ nugr 1936. die Gemeindegetränkeſteuer für Januar 1936. die bis dahin fällig gewordene Vergnügungsſteuer, die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig gewordenen Steuer⸗ zahlungen. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des 20. Februar 1936: 20. Februar 1936: 20. Februar 1936: N i i Februar 1936 Frau Katharina Eckstein Ww. 20 Februar 1936: und Angehörige. Mhm.-Seckenheim, 22. Febr. 1936. r Schlafzimmer Küchen neueste Modelle am Lager Anton Kreutzer, Schreinermeister Zähringerstr. 69 Laden: Ottenhötferstr. 8. Obſtbaum⸗ carbolineum zur Frühjahrsſpritzung empfiehlt Neckar⸗Nogerie W. Hornung. lggorkumeradlchaf Slbeshon Faſchings⸗Schießen am Faſtnacht⸗Sonntag ab 9 Uhr Luſtiges Treiben. Gute Ausſichten für Schlumpſchlhm Jedermann iſt eingeladen. Spezial⸗Pfiſterer⸗Bräu und Bockwürſte. eule lange fach Café Berlinghof Taglohn- eitel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Musteij Druckerei des„Neckar- Bote“ rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten] Inserieren eee pnnanngdahag bnd ntatadgga tm büg gnnlnndtonun nun lun names verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine 5 beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt 5 2 8 nicht. Staptkaſſe. Gewinn! S e 5 ang U 0 Er Verſammlungs⸗ Kalender. 8 ales e e ee — und verschiedenen Preislagen in der Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Ahr Probe.: i Süngerbund. Heute abend keine Sinaſtunde Papierhandlung 6g. Zimmermann Wi. Tbd.„Jahn“. Sonntag nachmittag 4 Uhr Kinder; A hhmaununmannmmmmnnmunnmnmmunmmnsnmnununnn maskenkränzchen im„Kaiſerhof“, wozu alles Uur für Mitglieder der Landw. Ein u. Verkaufs genossen „ Beſtellungen auf Nitrophoska, Amoniak und Ka ſtickſtoff werden im Lager entgegengenommen. Gammel⸗Anzeiger eeeddcdmmmmdmdmmommmmammmmmddmerden!“ Fulöbalwereinigung 98, Mhm.-Seckenbeim, eee eingeladen. Prämiierung.— Sonntag nachmittag a 1 1 Uhr wichtige Männerturnſtunde im„Kaiſer⸗ of“, Kleingärtnerverein. Heute keine Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ besangvorein Sängerbund, Mhm.⸗Seckenheim ſtunden. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim g Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr im Wörtel Handball⸗Entſcheidungsſpiel um die Tabellenführung der Kreisklaſſe: Tbd. Jahn Seckenheim I.— Ty. Brühl J. zur besonderen Ehre der heimgekehrten Olympia- Teilnehmer. Frohsinn! Stimmung! Am Sonntag, 23. Febr., abends 7 Uhr beginnend,. im herrlich dekorierten Saale des„Kaiserhofes“ großer Maskenball eee herzlichst ein.?— Eintritt pro Person 50 Pig Beginn 811 Uhr. e dd i e Die Welt ist schon— die Welt ist rund Den Fußballern schlägt keine Stund Wir laden hiermit alle Mit glieder und Fußballfreunde 20 unserem am Montag, 24. Febr, im Verelnslokal„Zum Stern“ stattfindenden Der Vereinsführer Masken- Prämierung. 1.30 Uhr: Tbd.„Jahn“ II— Germania M'heim II Zum Beſuche dieſes hochintereſſanten Kampfes iſt das ſportliebende Publikum höflichſt eingeladen. herzlichst eingeladen. Eintrittspreis 60 Pfg. Prämiierung. Hierzu ist das gesamte närrische Volk Seckenheims Das närrische Komitee. Der Spielwart. Lohnfteuer⸗Tabellen für Wochenlohn zu haben in der Druckerei des„Neckar⸗Bole“ Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen erledigen die 1. und 2. Mannſchaft ihre Verbandsſpiel in Ortssängerschaft Mannheim-Seckenheim Hold abend Heckenbeim. Abfahrt per Auto gemeinſam halb 12 Uhr vom kal. Der Vereinsführer. P. S. Die B-Jugend ſpielt um 9 Uhr in Friedrichs⸗ feld. Abfahrt um 8.15 Uhr vom Lokal. 5 verbunden mit Sleger- Eh Seit 50 Jahren bewäfktes f. b 5 N 2 2 it Sle ge rung und nes lg d ed g 2 3 27 927 a und jugendfrisch! Volk unschäe 8 78 AS En-. Bal J. Erh in Apotheten u Drogerien 20 Mobo 5 7 5 2 a Sen und ernten Ohne Saat keine Ernte, ohne frühes Sparen kein Wohl- stand Da wir auch die kleinsten Einlagen entge- gennehmen, kann Jeder für seine Zukunft sorgen, auch Dul Lndleher KHedberel Seckenheim e. G. m. u. H., Mannheim-Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegęr. 1881. Einheitseintrittspreis 30 Pig. Freiburgerstraße 61. — ⁰ůů ůů Vorverkaufsstellen: Buchhandlung Behringer, Zigarrenhaus Geors Kettner, Buchhandlung josef Fastnacht-Dienstag Abend 71 Uhr in sämtlichen festlich dekorierten Räumen des Seckenheimer Schlosses großes Abschiedstreffen aller Teilnehmer am olymp. Sängerweltstreit 5 Rundfunkübertragung im ganzen Haus und bekannt bombiger Betrieb im Bierkeller, Laubensaal und den Likörstuben. Viel Stimmung, Humor und Gesan zum 4. Rang. Ganz Groß— Herbei, herbei von Nah u. Fern Klotzig. Ihr Narren mit und ohne Stern Zur Fastnacht seid uns all wWillkonamen. Da wird Euch auch nichts krumm genommen. Das närrische Komitee. Zigarrengeschäft Hartmann, Kreutzer und Karl e 8, vom Keller bis nach Vorſchrift fertigt weiterhin an Anton Kreutzer, Schreinermeiſter, in Ssckenbeim zu haben; Sermanſa- Drogerie Fr. Wagner Heel E Mehrere 3-4 Zimmer Wohnungen Woll ſtaub wal evtl. mit 9 engen Autogarage K. Ar nols zu vermieten Wade Unsere Jause fun 6 Neckar Bote rez.„55 Samstag, 22. Februar 1936 Von Woche zu Woche Politiſche Wochenbetrachtung zum Jeitgeſchehen. Die elf Tage des Winterolympias von Garmiſch⸗ Partenkirchen haben hiſtoriſche Bedeutung bekommen. In einer Zeit, da die Politiker über Krieg und Frieden be⸗ chließen, traf ſich die Jugend von 28 Völkern inmitten der chönſten deutſchen Winterlandſchaft, um nach den Regeln der Olympiſchen Spiele friedlich Sportwettkämpfe auszu⸗ tragen. Man braucht nicht viel zu fragen, um zu wiſſen, mit Neue Epoche im Weltverkef Deutſchland führend.— Zwei deulſche Luftſchiffe.— Der neue Fahrplan 1936. Berlin, 22. Februar. Seitdem das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ im März 1932 ſeinen fahrplanmäßigen Dienſt nach Südamerika aufge⸗ nommen und mit beiſpielloſer Sicherheit, Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit durchgeführt hat, brachte jedes Jahr einen Prüfungen für den Reiterſchein Wichtig für die Jahrgänge 19111918. — Stuttgart, 21. Febr. Auf Grund der Anordnungen des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung, SA⸗ Obergruppenführer Litzmann, wird ſein Beauftragter für den Bereich der SA⸗Gruppe Südweſt, SA⸗Oberſturmführer Je⸗ niſch, mit den Prüfungen zum Erwerb des Reiterſcheines in dieſen Tagen beginnen. Die Prüfung kann jeder wehr⸗ fähige junge Mann der Jahrgänge 1911—1918 ablegen. Von — 9 braucht Lü fre N wiß neuen Zeppelinfahrplan. der gegenüber dem Vorjahr eine[ beſonderer Bedeutung iſt der Reiterſchein für die Jahrgänge welchem Urteil dieſe ien Sportsleute wieder in 55 Va⸗ Verheſſerung bedeutete. Noch nie ging indeſſen die Ent⸗ 1914— 1918. Wer den Reiterſchein beſitzt, hat folgende Vor⸗ terland eee 1 ae dee e wicklung von einem Jahr zum anderen derart 1 teile: kpele ausgetragen worden Aker ei dieſe vierten Spiele, in die Höhe, wie der diesjährige Fahrplan erkennen läßt, 1. Bei freiwilligem Eintritt in das Reichsheer: Einſtellung 10 e e de 1 die e für ihr zweites Betriebs⸗ in den ſelbſtgewählten Truppenteil im Rahmen der all⸗ in le zu dem e gen Erfolg gebr„ 1 0 ahr veröffentlicht. gemeinen geſetzlichen und militäriſchen Beſtimmungen. fi die ls nebenſächliches Teilchen der Haupt⸗ 155 5 5 8 8 e 5 er deen läßt 0 05 Erben dee Mit einer gegenüber dem Vorfahr faſt verdoppelten An- 2. Bei pflichtmäßiger Aushebung: Bevorzugte Einſtellung als 0 die vorbildliche Organiſation, das ungeheure Zu- zahl von Zeppelinfahrten nach Ueberſee, mit der Aufnahme Reiter oder Fahrer. 8 ſchauerintereſſe, die nicht zu überbietenden ſporklichen Lrfolge 9085 0 e n nach Nordamerika, mit dem Es wird bei der Prüfung verlangt: a) Reiten. Das und— nicht zuletzt— das Wetteralück machten dieſe eff 23 1295 1 75 190 550 es 1 Berkehrsluftſchiffes[Vorhandenſein eines losgelaſſenen, geſchmeidigen, mit den Tage zu einem wirklichen Feſt der Völker, das über feine in Jr ff 1 975 10 0 999 95 er neuen Luftſchiffhäfen Bewegungen des Pferdes mitgehenden und geſtreckten Sitzes. übe ſportliche Bedeutung hinaus vor allen Dingen der kultu⸗ 210 105 1 85 i 18 1 be aneiro wird das Jahr 1935 Das Reiten in allen drei Gangarten, Springen über niedrige 0. rellen Idee der Olympiſchen Spiele zum überragenden een ehe 88 15 vorkehr nach Ueberſee einleiten. Hinderniſſe.— b) Fahren. Kenntnis der Kreuzleine 22, Hand⸗ l Siege verholfen hat. Schon das vorjährige Fahrtenprogramm der Deutſchen griffe bei Wendungen und Paraden, Verpaſſen landesüblicher 9* 0 e Grof g. nach Südamerika Kummet⸗ und Sielengeſchirre, Verkehrsregeln.(Nicht ver⸗ V 5 5 1 einen ſtark erhöhten Einſatz des„Graf Zeppelin“, der allein langt wird das Vorfahren von Geſpannen).— 0) Pferde⸗ . 0 86 10 ein f bee ge im letzten Jahre nicht weniger als 350 000 Kilometer zurück⸗ pflege. Putz und Wartung des Pferdes, Fütterungslehre 0 15 de daß 75 urge miele 9 09 0 9125 Wett⸗ ſechter 11 5 8 diesjährige Südamerikafahrplan e Tränkezeiten), Sattelung und Jäumung Ein⸗ 9. 8 6 en, 5 1 5 El 1 N a 2 ie mi ili f i 2 5 f äßiger S 2 i er Orts erkunf 1 rraben Staaten Platz greifen knnte. Seitdem Fahrten nach Braſilien eine weitere Ver richtung behelfsmäßiger Stallungen in der Ortsunterkunft, ſtärkung des Zeppelindienſtes vor. Von dieſen Fahrten ſol⸗ len eine Anzahl mit dem neuen Luftſchiff„LZ 129“ durchgeführt werden. Während im Vorjahr der„Graf Zeppelin“ nach An⸗ kunft und Fahrgaſtwechſel in Rio de Janeiro ſofort wieder auf die Heimreiſe ging, ſteht dem Luftſchiff jetzt dort ein Pferdeſchonung und Pferdepflege auf dem Marſch— Die Prüflinge haben möglichſt mit einem Pferd zur Prüfung zu erſcheinen. Wenn ſie nicht ſelbſt im Beſitz eines Pferdes ſind, müſſen ſie ſich rechtzeitig mit den in Frage kom⸗ menden Reiterſtürmen der SA und SS, Reit⸗ und Fahr⸗ . e 5: ſchulen uſw. wegen Stellung eines Pferdes in Berbindun Ahr, lichen Zeitungen in ihren Spalten pflegen, konnte man in Luftſchiffhafen mit neuzeitiger Halle zur Verfügung, der es 1 Ott 8 b 58 Mienen durch die lokal un den letzten Wochen einen intereſſanten Meinungsſtreit ver- während ſeines Aufenthaltes von ein bis drei Tagen auf⸗ Preſſe bekanntgegeben ö gen folgen, in dem einerſeits der Luftwaffe die größere Bedeu⸗ f geg d tung zugeſprochen wurde, auf der anderen Seite ſich zahl⸗ reiche Stimmen für eine leiſtungsſtarke große Flotte ein⸗ ſetten. Dieſer Meinungskampf hat auch zwiſchen den Sach⸗ verſtändigen der Flotte und der Luftflotte getobt. Der Miniſterpräſident Baldwin hat ihn jetzt ſalomoniſch ge⸗ ſchlichtet. Er will dem Parlament einen Aufrüſtungsplan unterbreiten, der beiden Richtungen außerordentlich ent⸗ gegen kommt. Die neue Aufrüſtung Englands ſoll an die dreihundert Millionen Pfund, auf drei Jahre verteilt, koſten. * Ein offiziöſer Artikel des„Giornale d'Italia“ fordert ſehr nachdrücklich, daß nach dem großen Siege an der abeſſiniſchen Nordfront das Ergebnis der italie⸗ nimmt. So läßt ſich eine Reiſe nach Südamerika und zurück innerhalb von zehn Tagen durchführen. Mit Beginn der diesjährigen Zeppelinreiſen wird der Fahrtenbetrieb von Friedrichshafen nach Frankfurt a. M. verlegt, wo der neue Flug⸗ und Zeppelinhafen ſeiner Vollendung entgegengeht. Eine andere bedeutſame Erweiterung des diesjährigen Zeppelinverkehrs beſteht darin, daß das neue Luftſchiff „LZ 129“, das demnächſt ſeine erſten Probefahrten ausfüh⸗ ren wird, vom Mai bis Oktober eine Reihe von Sonder⸗ fahrten nach den Vereinigten Staaten unter⸗ nimmt. Damit rückt eine Hin- und Kückreiſe nach Nordamerika innerhalb einer Woche Der Volkswagen für die Autobahn Dr. Todt über das Skraßenbauprogramm. Berlin, 21. Februar. Der Generalinſpektor für das Deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, hielt im Deutſchen Automobil⸗Club(früher Auto⸗ mobilelub von Deutſchland) einen Lichtbildervortrag über das Thema:„Das Straßenbauprogramm der Reichsregie⸗ rung“. Dr. Todt nahm in ſeinem Vortrag zu den grundſätzlichen Fragen des Baues der Reichsgutobahnen Stellung und führte aus, die Automobilausſtellung zeige, welche Fort⸗ teß nchen Anſtrengungen in einem angemeſſenen Verhältnis in den Bereich der Möglichkeit, ein Zeitraum, der noch vor ritte im Kraftfahrzeugbau erzielt werden konnten. ote zu Italiens Opfern ſtehen muß, zumal noch in keinem Ko.] wenigen Jahren als einfach unvorſtellbar galt.. Kine agen 11 1 5. gehörten zuſammen. —— lonialkrieg derart umfangreiche militäriſche Aktionen durch⸗ Die Fahrpreiſe im Südamerikadienſt bleiben die Deshalb ſei es wichtig, die Wechſelbeziehungen zwiſchen geführt worden ſeien. Der Artikel läßt zwiſchen den Zeilen[ gleichen wie im vergangenen Jahr, d. h. 1400 Mark von 8 merken, daß die italieniſchen Mindeſtziele vom Spätherbft und Winteranfang heute durch die Entwicklung der italieni⸗ ſchen Vormarſchbewegung überholt ſind. Im gleichen Frankfurt nach Pernambuco und 1500 Mark von Frank⸗ furt nach Rio de Janeiro. Für die Reiſe von Frankfurt nach Lakehurſt beträgt der Fahrpreis 1000 Mark. ihnen zu erkennen. In früheren Zeiten ſei die Straße hin⸗ ter den Anforderungen, die der Kraftwagen an ſie ſtellte, zurückgeblieben. Das werde in Zukunft nicht mehr der Fall ſein. fal Augenblick aber hat ein Mitglied 225 engliſchen 1 In dieſem Zuſammenhang intereſſiere beſonders die CV i ordentlich ſcharfe Töne gegenüber Italien angeſchlagen, hat Wichtig für diejenigen jungen Männer, die bei einer be⸗ Der Wagen für die Autobahnen ſei der deutſche Volkswa⸗ dktlärt Italien habe vier Verträge zerriſſen und der ur- rittenen oder fahrenden Truppe des Heeres dienen wollen! gen, denn die vom deulſchen Arbeiter erbauten Autobahnen —! ÿm˙ͥm,̈Nau /p!— Stuttgart, 21. Febr. Der Fuhrer der Neiterſtandarten ſollfen von möglichſt vielen volksgenoſſen befahren werden. der Wirkung der Sanktionsmaßnahmen 1 ahin.— der SA, Gruppe Südweſt, Oberſturmbannführer Lauffer, In großen Zügen ſchilderte Dr. Todt dann die vie⸗ 2 Anzeichen für neue Verſchärfung oder erhöhte Verhand⸗ gibt folgendes dekannt: len Vorteile für den Kraftfahrer bei Benutzung der belt 0 5 Am Sonntag findet eine Werbung für die Reiter⸗ Autobahnen Die Material- und Brennſtofferſparnis, die . N SA ſtatt. Im ganzen Gruppenbereich werden Stafetten und Annehmlichkeſten der Straßen, Park- und Raſtplätze wür⸗ 0 e 55 1 5 fte aft menen Bc Sternritte ausgeführt, durch die in allen Gemeinden Würt⸗ den auf den Automobilverkehr belebend wirken. 2 0 5 5 9 N 62——— %%%%%%% et haben. Das ganze Land unter Kriegszuſtand, drohender SA iſt 1 d 1 0 Generalſtreik, blutige Ausſchreitungen, überſteigerte For⸗ 1 0 ae 75. 1814 308 lg 1 Handel und Wirtſchaft . der. 0 1 e zeit aufgenommen. Auch die. 1055 Wirtſchaftliche Wochenrundſchan ſaangen nach ſofortiger Oeffnung 855 Nes? J.Dienſt an unſerm Dienſt am Pferde teilnehmen. Er⸗ 1 05. Won z niſſe gipfeln, Maſſenflucht nicht etwa nur politiſcher Perſön⸗ faubnis der Gebietsführung hierzu iſt erteilt. 3. Wir bilden lite e be e d gend a derſheiche 11 3 5 5 lichkeiten, ſondern auch anderer Perſonen, die nach ohnehin unſere SA⸗Männer an ihren Bauernpferden, ganz gleich ob ſtiller, ohn f f Unterſtüt durch be⸗ 8. musreichenden böſen Erfahrungen vergangener Jahre von Kalt- oder Warmblut, in den Zeiten, wo dieſe entbehrt wer⸗ 10 icht ls den Ide e e d 7 F ae ee e e ,, 5 155 peel Abſchlüſſe und Bilanzen blieb das Kurs⸗ 1 fürchten haben, neues Aufblühen des katalaniſchen Seva⸗ ten, im Fahren vom Bock und pom Sattel ſachgemäß aus. ekannt g h ee de Se ab ftlatismus— das iſt das Bild, das Spanien im gegenwär⸗ Dadurch werden unſere SA⸗Reiter für die Pferdebeſitzer niveau Die G unde für dieſe Zurüchalkung find ſchwer zu ung ligen Augenblick nach außen hin bietet. Es erinnert in allen wertvolle Hilfe in Stall und Landwirtſchaft. Auch die Pferde beunenl 95 5 65 der Bantenkundſchaft beschranken ſch — Einzelheiten an die Tage, die vor faſt genau fünf Jahren werden durch richtige Arbeit leistungsfähiger und wertvoller. eurteilen. Die Käu auf den 15. April 1931 folgten an dem König Alfons unter dem Eindruck der damaligen Gemeindewahlen die Regie⸗ rung niederleate. Zwar iſt von einem der maßgeblichen Männer der Linken, von Azona, erklärt worden, es werde keine Rachepolitik unter der neuen Regierung geben. Nach 4. Wir bereiten durch unſere ſachverſtändigen Lehrer zur Ab⸗ legung der Prüfung für den Reiterſchein gründlichſt vor. 5. Nur der Reiterſchein berechtigt bei Tauglichkeit zur Einſtellung in eine berittene oder fahrende Truppe. 6. Kurze Lehrgänge im Reiten und Fahren ſind wohl eine gute meiſt nur noch auf wenige, im Kurs etwas be Papiere. Auch der berufsmäßige Börſenhandel ſieht von größeren Neuanſchaffungen ab. Am Rentenmarkt ergaben ſich kaum Veränderungen. An den Aktienmärkten war auf die Kautſchukfragen Intereſſe für JG. Farben. Kautſchukwerte waren etwas rückläufig, ebenſo Chemiewerte. 1 aalen bisberigen Anzeichen aber muß man ernſtlich bezwei⸗] Grundlage für die Ausbildung, genügen aber nicht für den 5 5 1 5 4 feln, od der gemäßlate Flügel der Linken ſich den Radika⸗ Erwerb der für den Reiterſchein notwendigen Kenntniſſe. 7.] Geldmarkt. Die geen iſt e 4 5 len gegenüber wird durchſetzen können. Dieſer Zweifel iſt] In jedem Frühjahr werden die Prüfungen für den Reiter Tagesgeld iſt zeitweiſe nur recht ſchwer anbringlich⸗ um ſo berechtigter, als der ſtarke und ſehr aktive Einfluß Moskaus ja bekannt iſt. g 8 . Aus Anlaß der Pariſer Verhandlungen zahlreicher Staatsmänner wurde bereits darauf hingewieſen, welche einſten Bedenken vielfach in rumäniſchen Kreiſen gegen die us lieferung Rumäniens an Sowjekruß⸗ land durch die Gewährung des Durchmarſchrechtes im Zu⸗ hammenhang mit dem Milikärpaktſyſtem beſtehen. Die Aus⸗ hrungen, die König Carol von Rumänien jedoch jetzt in ris gegenüber einem engliſchen Journaliſten gemacht hat, laſſen darauf ſchließen, daß der mehrwöchige Aufent⸗ alt des Königs in Frankreich zu einem vollen Erfolg für den Quai d'Orſay geworden iſt. Der König hat die enge indung der rumänischen Politik an die Politik Frankreichs ſchein durch den Adjutanten des Führers der Reiterſtandarte der SA⸗Gruppe Südweſt, Oberſturmbannführer Jeniſch, im Auftrage des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung, SA⸗Obergruppenführer Litzmann, abgenommen. 8. Auskunft exteilen alle örtlichen Reiterführer.“ Februar iſt ſaiſonmäßig nicht minder flüſſig wie der Januar; diesmal kam noch hinzu, daß ſtändig große Beträge von Solawechſeln der Golddiskontbank fällig wurden. Dies dürfte auch im weiteren Verlauf des Monats noch der Fall ſein, während der März dann von ſolchen Fälligkeiten ſo gut wie frei ſein ſoll. Gewiſſe Umſtellungen in der Finanzierung öffentlicher Aufträge haben noch nicht zu einem reichlichen Wechſelangebot geführt, vielmehr iſt auch die Wirtſchaft nach wie vor ſo flüſſig, daß ſie einen großen Teil des an⸗ fallenden Materials nicht an die Banken weiterleitet, ſondern ſelbſt behält. Die Vermögensſteuerzahlungen und die Ab⸗ führung der Aufbringungsumlage werden einen Teil der ſchwimmenden Mittel abſorbieren, ohne daß jedoch ein nach⸗ haltiger Umſchwung zu erwarten iſt. a Produktenmarkt. Die Getreidenachfrage blieb weiter 5 i i ſering. Auch das Angebot iſt geringer geworden, übertraf 1 und Englands nicht nur aufs ſtärkſte unterſtrichen, ſondern 1550 0 199 e. Waden und Roggen 1 5 en e de ee d an den nur in kleineren Mengen gekauft. Bei Induſtriegerſte er Reviſion laſſen darauf ſchließen, daß man ihm in Pa⸗ geen weiteſtgehendem Maße Rückendeckung zugeſichert hat. 115 Kaufpreis dürfte in der Eingliederung Rumäniens in us Militärpaktſyſtem ſchon in nächſter Zeit beſtehen. Es muß eine außerordentliche Belaſtung für das ungariſch⸗ru⸗ manische Verhältnis darſtellen, wenn der König ungeachtet 28 7 e iſt die Abſchwächung zum Stillſtand gekommen; verſchiedentlich 775 es wieder Preiserhöhungen. Die Lage am Mehlmarkt blieb recht ſtill. Am Futtermittelmarkt iſt nirgends dringende Nachfrage mehr zu bemerken. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 103.5 ü b 40 über der Vorwoche(103.7) um 0.2 Prozent zurück⸗ bea, daß Ungarn ni chi weniger als volle zwei Drit⸗ f 0 5 e 8 Dies it 1 Preteah chungen für landwirt⸗ 17 ſldelnes Gebietes an die„Siegermächte“ verlor, dem zer⸗%, igen Da ſchaftliche Erzeugniſſe zurückzuführen. Der deutſche Außen⸗ an] ündelken Hande zu verſtehen gibt, damit habe es ſich abzu⸗,, dd an] inen und alle eiwa entgegenſtehenden Bestrebungen kr. deine Nundsgpende gibst Nit! old 0 15„Vertragsbruch“ bezeichnet. Das iſt nun in die⸗ 5 4 Mark aktiv, gegen 43 Millionen im Dezember. Der Rückgang 1 ektik beſte Pariſer Schule. 1 Minterhilrsmerl des Deuischen Holle iſt jahreszeitlich bedingt. 1 en Kreuz und Quer Der ſchwierige Weg ins Paradies.— Der Kapitän im Adamskoſtüm.— Ein Schlag auf die Nückſeite und ſeine Folgen.— Schweinebratenduft aus der Bauhütte. In dieſen Tagen, da die Faſtnachtszeit ihren Höhe- und Endpunkt erreicht, ſchlüpfen Alt und Jung in allerlei Ko⸗ ſtüme, wollen einmal andere Menſchen ſein als ſonſt, wollen darſtellen, was ſie wünſchen und träumen. In ſo vielerlei Geſtalt dieſe Wünſche auch zum Ausdruck kommen, ſo würde es doch niemand wagen dürfen, im Koſtüm jenes ollen ame⸗ rikaniſchen Seebären herumzulaufen, das eher eine Ausgeburt eines tüchtigen Grograuſches denn eines normalen Menſchen⸗ hirnes iſt. Hören wir einmal, was da los war: Daß der Weg ins Paradies nicht mit Roſen beſtreut ſein würde, hätte Herr Maurice Allard ſich von vornherein ſagen können, denn ſchließlich ſind ſeine Vorfahren Adam und Eva ja nicht gerade mit den beſten Segenswünſchen aus dem Garten Eden hinausgejagt worden. Beſagter Herr Maurice Allard iſt ein Schiffskapitän a. D., der vor etlicher Zeit die Wogen des Meeres mit den Strahlen der Sonne und die Seemannsuniform mit— nichts vertauſcht hat. Er iſt nämlich Nudiſt geworden, Nacktkulturler, und Präſident der Vana Vana⸗Geſellſchaft in Kalifornien. Die Behörden De von Kalifornien haben nun etwas gegen Leute, die ſich dem paradieſiſchen Urzuſtand allzuſehr ſonders gut gefiel Jungfraueninſeln. 5 Maurice Allard ſollte mit ſeinem engeren Anhang die Vorhut bilden, die anderen Vanaiſten wollten nachkommen. Allard charterte ein Schiff und begab ſich darauf in ſo un⸗ ziotliſterte Gegenden, wo noch bekleidete Steuerleute herum⸗ laufen. Einen Steuermann brauchte er ja ſchließlich. Nun iſt zwar die Arbeitsloſigkeit unter den amerikaniſchen See⸗ leuten ſehr groß, aber trotzdem wurde Allards Angebot all⸗ ſeitig abgelehnt. Niemand wollte auf ſeine Bedingung ein⸗ gehen, die Kleidung abzulegen, ſobald das Schiff außer Sichtweite vom Land wäre. Allard mußte ſich entſchließen, allein die Führung des Schiffes zu übernehmen. Aber ſei es, daß er ſeinem urſprünglichen Beruf zu lange entfremdet war, ſei es, daß ihn die Einſichtsloſigkeit ſeiner Kameraden von einſt nervös gemacht hatte— jedenfalls ſetzte er nach zehn Meilen Fahrt ſein Schiff kunſtgerecht auf eine Sand⸗ bank, was teils ein Malheur war, weil die Jungfrauen⸗ Inſeln noch 1390 Meilen entfernt waren, teils aber auch ein die Virgin Islands, Glück, weil die alte, brave, wenn auch unparadieſiſche ame⸗ rikaniſche Küſte noch ſo nah war. Wir wiſſen nicht, ob Nudiſten und namentlich Vana⸗Vanaiſten fluchen dürfen; alſo wollen wir uns auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, was Captain Allard vor ſich hinmurmelte, als er in ſeinen alten, ihm längſt ſchon ungewohnt gewordenen Seemanns⸗ anzug ſtieg, um an Land zu rudern und außer einem Schlep⸗ per einen Steuermann, natürlich unter erheblich unpara⸗ dieſiſchen Bedingungen, anzuheuern. Die 1400 Meilen„be⸗ kleideter“ Seefahrt werden für Allard und ſeine Freunde ſicher ein wahres Fegefeuer ſein. Aber wer ſcheut ein Fege⸗ feuer, wenn in der Ferne ein Garten Eden lockt? folgender Be⸗ Stoff zu einer ſaftigen drang der Begleiter der Dame wutentbrannt auf die Por⸗ tiersfrau ein, und nach kurzem Wortgefecht ging man zu Tätlichkeiten über. Wer weiß, wie es Frau Flore noch er⸗ gangen wäre, wenn nicht ihr Mann ebenfalls auf dem Kampf⸗ platz erſchienen wäre. Er überſah ſofort die gefährdete Lage ſeiner beſſeren Hälfte und begann den Herrn zu bearbeiten. Eine große Dogge, die zufällig des Weges kam, miſchte ſich in den Streit, indem ſie zunächſt den Pelz der jungen Dame übel zurichtete, dann aber aus den Hoſen des wild um ſich ſchlagenden Vater Flore große Stücke riß. Erſt einem Ueber⸗ fallkommando gelang es die Kämpfenden auseinanderzu⸗ treiben. Vor dem Gericht ſahen ſich die Kämpfer wieder; es fehlte nur der junge Mann, der Mutter Flore den Klaps gegeben hatte; auch die Dogge, die ſoviel Sachſchaden verübt hatte, war nicht erſchienen. Als die Hauptbeteiligten ſich zu dem Fall äußern ſollten, gerieten ſie ſehr bald in Streit, weil in Wirklichkeit niemand recht wußte, wie ſich der Stra⸗ ßenkampf entwickelt hatte. Es gelang dem Richter nur mit Mühe und unter Verhängung von verſchiedenen Ordnungs⸗ ſtrafen, eine Fortſetzung des Kampfes auf dem Gericht zu verhüten. Der Einzige, der bei dem Gerichtsurteil unbeſtraft blieb, war der Bräutigam der jungen Dame; Vater und Mutter Flore, wie auch die elegante Braut erhielten Geld⸗ ſtrafen. Die Stimmung war der glückliche Bräutigam plötzli liche Geldſtrafen auf ſich, auch die zerriſſene Hoſe wolle er be⸗ zahlen, ſo wie er inzwiſchen ſchon ſeiner Angebeteten einen neuen Pelz verehrt hatte. Nun verließ die ganze Gruppe ſtrahlend den Gerichtsſaal, um in einem in der Nähe ge⸗ legenen Reſtaurant Verſöhnung zu feiern. Unterwegs traf man die Dogge, die jedoch vor den drohend erhobenen Stöcken und 0 mit eingezogenem Schwanz Reiß⸗ infolge deſſen ſehr gedrückt, als tzlich erklärte, er nähme ſämt⸗ f 51 d Schirmen aus nahm. Nur von dem jungen Mann, dem Arheber der ganzen Begebenheit, war nichts in Erfahrung zu bringen. So manches kommt halt doch nicht an den Tag. Und auch ein fettes Schweinebraten⸗Eſſen in einer Baubude im Niederfiſchbacher Jagdbezirk wäre Geheimnis geblieben, wenn der würzige Bratenduft zwei Jägern nicht ſchon von weitem in die Naſe gezogen wäre. In dem Glauben, Wilddiebe, die ſich ihre Beute wohlſchmecken ließen, bei ihrem Tun über⸗ raſchen zu können, näherten ſich die Jäger vorſichtig der Bude. Kaum hatten ſie die Türe geöffnet, als einige Bur⸗ ſchen in aller Haſt durch ein offenes Fenſter flüchteten. Die Jäger ließen die Burſchen zunächſt laufen, da ihnen eine Verfolgung in der Dunkelheit ohnedies ausſichtslos erſchien. Zu ihrer größten Ueberraſchung mußten ſie aber bald feſt⸗ ſtellen, daß in der Pfanne ſtat! des Wildbrets ein ſaftiger Schweinebraten ſchmorte h den Kopf darüber f ßaus ge⸗ ch ſchon wieder an und id auf, daß des Vaters wohl⸗ Bratenſtücke hatte hergeben müſſen. gefüllte Fleiſchbütte die 0 Sie baten nur dringend, ja nichts zu Hauſe zu erzählen. Nach⸗ dem ihnen das verſprochen worden machten ſich die war, hungrigen B beſtem Appetit über die ſelbſt ge⸗ nehmigte Sonderration her. 25 Jahre Hollywood 8 Amerikaniſche und engliſche Zeitungen erinnern in die⸗ ſen Tagen daran, daß Hollywood ſeit einem Vierteljahrhun⸗ dert amerikaniſches Filmzentrum iſt. Ganz ſtimmt die Jah⸗ reszahl übrigens nicht, denn in Hollywood wurden auch ſchon früher Filme gedreht, und die ganz große Zeit begann für Hollywood, genau genommen, eigentlich erſt mit dem Kriege und vor allem mit der Nachkriegszeit. Immerhin begann man damals, zum erſtenmal größere Filme zu drehen, die über den bis dahin üblichen Panoptikumrahmen hinausgingen. Daß Europa im Filmweſen vor 25 Jahren ſchon weſentlich weiter war als Amerika, braucht nicht näher erörtert zu werden. Vor 25 Jahren waren in der amerikaniſchen Film⸗ induſtrie— wenn man zu dieſem Zeitpunkt überhaupt ſchon von einer„Induſtrie“ reden darf— bereits Darſteller tätig, die heute noch nicht vergeſſen ſind. Mary Pickford filmte bereits, ferner die vor kurzem verſtorbene Marie Dreßler und ein wenig ſpäter auch Charles Chaplin, deſſen ausge⸗ pragter Erwervsſpnn ſchon Jayre vor dem Kriege die Hong rare für amerikaniſche Darſteller in damals unfaßbare Höhen ſchraubte. Die Filmthemen waren den Flegeljahren des amerikaniſchen Films durchaus angemeſſen, während man ſich in Europa damals doch ſchon hier und da um eine künf⸗ leriſche Geſtaltung des Films bemühte. Die Filmſtars kannte man in den meiſten Fällen nicht beim Namen; der Starkult kam erſt ſpäter auf. Der erſte große Film, der auch außerhalb Amerikas Beachtung fand, iſt übrigens etwas jünger. Er entſtand 1914 und trug den Titel„Geburt einer Nation“(amerika⸗ niſche Freiheitskriege). Chaplins Filme brachten dann zum erſtenmal Geld nach Hollywood, und der eingewandert Engländer konnte es ſich erlauben, ſchon vor dem Kriege Wochengagen von 10 000 Dollar und mehr zu fordern. Ai größerer Grundlage wurde die Hollywooder Filminduſttie aber erſt aufgezogen, als der ſehr ſpekulativ veranlagte Ne Vorker Handſchuhverkäufer Goldfiſch mit einigen finanzkräf— tigen Freunden nach Hollywood kam und den noch in der Nachkriegszeit ſehr berühmten Regiſſeur Cecil de Mille mit brachte. Goldfiſch änderte ſpäter ſeinen wenig engliſch klin, genden Namen in Goldwyn um. Mit 5000 Dollar fing an, und wenig ſpäter belief ſich das Kapital ſeiner Geſell⸗ ſſchaft bereits auf vier Millionen Dollar. Hollywood war, wenigſtens was die Finanzen anbelangt,„gemacht“, die weitere Geſchichte Hollywoods iſt noch in aller Erinnerung. Künſtleriſch wurde die Hollywooder Erzeugung weit über⸗ flügelt von der europäiſchen, namentlich der deutſchen, dann aber zeitweiſe auch der italieniſchen und ſchwediſchen. Maat Larſen bleibt Gentleman So es, wenn ein Seemann unter allen Umſtänden tl leiben will, Hans Larſen iſt deswegen in Poll ommen. Er hatte als alter Fahrensmann in manches Mädchen geliebt, aber diesmal— zanchem 5 war die Sache ernſt. In Aarhus hatte er ſich ganz richig verlobt und der Braut auch ſchon Geld zur Anſchaffung von Möbeln gegeben. Niels wiegte ungläubig das Haupf, „Es wird, wie immer, nur bis zur nächſten Fahrt dauern“ Da verſtieg ſich Larſen zu einem feierlichen Schwur:„Niels, wenn es diesmal nicht zur Heirat kommt, dann eſſe ich meine eigene Mütze, darauf gebe ich dir mein Seemannswort!“ f Beim Abſchluß der nächſten Fahrt ſaß Larſen in tiefen Trauer neben Nielſen in der Kopenhagener Hafenkneipe. Mit ungezählten Grogs ſuchte er ſeinen Schmerz zu betäu⸗ ben. chen von Aarhus hatte mit ſeinem Geld einen anderen be⸗ glückt. Auf dieſes Geſtändnis folgten weitere Grog⸗Paare. lſen ſagte mit ernſter Miene:„Aber Larſen, du biſt kein ntleman mehr. Du haſt dein Seemannswort gegeben, z du in dieſem Falle deine Mütze eſſen würdeſt, aber du t die Mütze noch unverſehrt auf dem Kopf!“ Larſen, von erz und Alkohol überwältigt, konnte ſich dieſer Beweis⸗ rung nicht verſchließen. Wer ſein Seemannswort bricht, Sie hatte in vieljähriger Dienſtzeit ch aus. eck davongetragen und viel Ruß angeſetzt. Ein flehender Blick auf Nielſen,— der bewahrte ſeine ſtrenge Miene. Da raffte ſich Larſen zur Tat auf. Gentle⸗ man bleibt Gentleman. Mit grimmiger Miene zog er das Meſſer aus der Taſche, um die Mütze zu tranchieren. Der mit Groggläſern bewaffnete Kellner hatte das mißverſtan⸗ den. Er rief bei der Polizei an, ein Seemann wolle einen anderen erſtechen. Als die Beamten nach einiger Zeit er⸗ ſchienen, fanden ſie in Larſen zwar keinen Meſſerſtecher, aber einen gequälten Mann, der mit blaurotem Geſicht würgte und ſchluckte. Der Poliziſt, der ihn anſprache, bekam von, Larſen eine klebrige ſchwarze Maſſe ins Geſicht geſpuckt. Das war die„erſte Portion Mütze“ die Larſen beim beſten Willen nicht hinunterſchlucken konnte: N N Wegen tätlicher Beleidigung eines Beamten wurde nun der Unglückliche in Polizeiarreſt abgeführt. Aber er er⸗ le ebte bald eine Genugtuung. Kamerad Nielſen erſchien nach kurzer Zeit und erklärte feierlich in Gegenwart der Obrig: keit, daß Larſen doch ein Gentleman ſei, auch wenn er ſeine Mütze nicht vollſtändig aufgegeſſen habe. Koſtümfeſt mit Angelika Bon Hans⸗Horſt Brachvogel. Als ich Gerd und Marga beſuchte, fand ich daſelbſt eine ganz junge, ſehr lebendige und fürchterlich unruhige Dame vor: Angelika. Sie war gerade damit beſchäftigt, vor einem großen Spiegel ihrem Hut den richtigen Sitz zu geben, prüfte gleich⸗ zeitig das Rot der Lippen, das Schwarz der Brauen, die Wirkſamkeit einer ungezogenen Locke und ſagte außerdem zu Gerd:„Alſo wirklich nicht? Wie traurig! Soll ich allein zum Koſtümfeſt? Nein! Wie ſchrecklich! Ganz allein...“ „Leider—“, ſagte Gerd.„Leider können wir erſt um zwölf kommen.“ „Koſtümfeſt?“ miſchte ich mich ein.„Ich wollte euch auch gerade fragen, ob wir zuſammen gehen...“ Angelika ließ Lippen, Locken, Brauen, Hut, wandte ſich mir zu, lächelte und ſagte:„So? Wie ſchön! Gehen wir beide zuſammen, gelt? Wie heißen Sie? Freut mich! Sie holen mich ab?“ Die Tür fiel ins Schloß. Schweigen.„Du Armer“, ſagte Gerd.„Du Harmloſer“, meinte Marga. „Ich verſtehe nicht“, murmelte ich. „Koſtümfeſt mit Angelika“, erklärte Gerd düſter.„Das bedeutet, daß du ihr Sklave ſein wirſt, der ihr überall nach⸗ laufen muß, der alles zu bezahlen hat, dem keine Minute bleibt, die er nicht von ihr beſchäftigt wird: Von einem Saal zum anderen, ununterbrochen tanzen, Loſe kaufen, un⸗ zählige Fragen möglichſt mit ja beantworten— kurz: Furcht⸗ bar viel Unkoſten, gräßliche Herumzerrerei und— nicht das geringſte Vergnügen.“ Drei Tage ſpäter holte ich Angelika ab. Sie ſah ſehr nett aus; ich ſagte es„Gott!“ rief ſie.„Sind Sie naiv!— Wartet unten eine Droſchke?“ „Nein— ich gehe immer zu Fuß.“ „Wie? Zu Fuß? In dieſem Koſtüm? Holen Sie ein 1 4¹ „Wo hole ich es?“ „An der nächſten Straßenecke, oder wenn eins vorbei⸗ fährt „Wie erkenne ich ein Taxi?“ Angelika war sprachlos. Sie befahl mir zu folgen, zeigte mir, wie man eine Droſchke 0 und fuhr mit mir zum Koſtümfeſt. Wir ere aus. Angelika ging vor. Ich folgte. Der Chauffeur ſchrie hinter ns ber. „Hören Sie doch“, ſagte ich„Der Chauffeur will etwas.“ Sie blickte ſich um Der Chauffeur war aus ſeinem Wagen geklettert, hinter dem ſich eine Menge anderer Autos geſtaut hatte und ein gewaltiges Hupkonzert machte. „Zahlen!“ ſchrie der Chauffeur erregt. „Aber— der Herr“, ſtammelte Angelika auf mich. Ich ſtudierte die Menſchen am Eingang. Der Chauffeur bekam einen Wutanfall Angelika gab ihm ſein Geld. „Was wollte der Mann von Ihnen?“ fragte ich inter⸗ eſſiert.„Ich fahre nie Droſchke. Sind die Chauffeure immer ſo wild?“ Angelika antwortete nichts. Sie ging voran. Wir ſtan⸗ den dann zwiſchen vielen bunten Menſchen.„Sehen Sie doch“, ſagte ich. „Welch ein far⸗ benprächtiges Bild.“ „Man könnte denken, Sie ſind das erſtemal auf einem Koſtüm⸗ feſt“, ſagte An⸗ gelika böſe. „Das erſte⸗ mal“, beſtätigte ich.„Es über⸗ trifft meine Er⸗ wartungen.“ „Wollen Sie nicht meine Garderobe ab⸗ und wies geben?“ fragte ,. ſie. 1 f 751 iſt 151 e o voll an der Garderobe“, E= 5 ſagte ich.„Viel⸗ N leicht gehen Sie. Ihnen als Dame macht man eher Platz 8 wurde Zeichnung: Grunwald— M. rot und bahnte ſich ſchweigend einen Weg. Wir gaben unſere Sachen ab und gingen ſchwei⸗ gend in den Saal. „Haben Sie einen Tiſch beſtellt?“ „Zahlen!“ ſchrie der Chauffeur erregt. „Wie wundervoll Sie ausſehen!“ ſagte ich.„Und das prächtige Bild und die Muſik..“ Sie lächelte gequält.„Wo ſitzen wir?“ fragte ſie.„Ich weiß nicht“, antwortete ich.„Aber wollen wir nicht tanzen? Wir tanzten Ununterbrochen Es war ſehr ſchön. Bis Angelika müde wurde und mich an eine Bar zog. Ein Mixer drückte mir eine Karte in die Hand. Ich drehte ſie— und reichte ſie Angelika. „Ich möchte nichts“, ſagte ich.„Ich kenne das alles nicht. Und ich trinke nur, was ich kenne.“ „Aber etwas müſſen Sie trinken“, meinte Angelika. „Zwei Manhattan bitte. Verſuchen Sie's mal.“ „Es iſt auch ſo teuer“, antwortete ich.„Aber wenn Sie mich einladen, Angelika— Sie ſind entzückend—“ „Sagen Sie“, meinte ſie dann,„wie leben Sie eigent⸗ lich ſonſt, wenn Sie ſo weltfremd ſind?“ „Ach“, ſagte ich betrübt.„Das Leben iſt ſchwer. Jah habe es nicht leicht. Ich bin ganz allein. Sie ſind der erſte Menſch der wirklich nett zu mir iſt.“ f Angelika lächelte. Angelika zahlte, Angelika tanzte mit mir, zog mich durch drei Haupträume, ſechs Nebenräume, acht Bars, ließ mich dreizehn verſchiedene Cocktails koſten, beantwortete alle meine Fragen, kaufte mir ein Tombolalos, „Ich bin müde“, ſagte ich dann. Angelika ſuchte einen Platz, beſtellte Wein, füllte die Gläſer und ſtieß mit mir an. „Ich vertrage nicht viel“, ſagte ich vorſichtig.„Werden Sie mich nach Hauſe bringen, falls ich zuviel trinke?“ 5 „Ich werde Sie nach Hauſe bringen, Sie Kind. Trinken Sie ruhig.“ Es wurde ſehr vergnügt. Und auch ſehr ſpät. Dann kamen Gerd und Marga. Ich hatte gerade bei der Tombola eine Bonbonniere gewonnen. Angelika verhinderte, daß ſie geöffnet wurde.„Ju Hauſe, Kindchen, wird's beſſer ſchmek⸗ ken“, ſagte ſie.„Und jetzt muß Baby nach Hauſe. ſonſt ſchläft es nicht aus.“ Gerd und Marga ſahen uns verwundert an. „Er iſt nämlich ſo rührend unbeholfen“, erklärte Ange; lika, nahm meine Bonbonniere, rief den Ober, zahlte, führte mich zur Garderobe, ließ ein Taxi vorfahren, brachte mich unter, wickelte mich in eine Decke,„damit du dich nichts er⸗ kälteſt, Kindchen“, ſteckte mir die Schachtel unter den Arm, fragte Gerd, wo ich wohne und welche Telephonnummer ich habe, man müſſe ſich doch morgen nach meinem Zuſtand er kundigen,„er hat doch keinen Menſchen hier“. nannte dem Chauffeur meine Adreſſe und ſetzte ſich zu mir. Draußen ſtanden Gerd und Marga. Mit offenem Mund, regungslos, kein Wort. kein Gruß, kein Winken. Ihr Geſichtsausdruck war erſchütternd. a Pp das hatte er ſeinem Kameraden Niels Nielſen verſichert Es war wieder nichts geworden, das untreue Mäd⸗ 2992102 — ———— 28 i A 7700000000000.: Vom Beben gemeisferf Von Maria Ibele. 10 In Lo's Innerem verbreitet ſich ein unbehagliches Gefühl. Mitleid und Haß ſtreiten. Noch länger in Julas Haus zu bleiben, mit ihr zu plaudern, iſt ihrer Denkungsart Und Lebensauffaſſung peinlich. Wenn das die Kommandeuſe, die Offtziersdamen erfahren? Mein Mann?“ Der Gedanke treibt ihr die Röte ins Geſicht. Sie möchte auffahren und Jula ſo recht ehrlich die Meinung ſagen. Sie fühlt aber, daß hier alles Warnen umſonſt— und der Stolz, der Klaſſenſtolz erwacht in ihr. Unvermittelt bricht ſie auf. „Die Zeit drängt zum Nachhauſegehen.“ Kalt, klat⸗ ſchend fallen die Worte. Jula verſteht— mit flackernder Stimme befiehlt ſie, der Frau Baronin die Kleider zu bringen. Durch dieſelbe Türe, durch die vor wenigen Stunden Freunde getreten, wandern nun zwei Menſchen, die der Zwang der Anſichten entfremdet hat. Ein letzter matter Händedruck— ohne Wiederſehenszuruf geht teppabz. Langſam ſchreitet Lo durch die erleuchteten Straßen. Die Enttäuſchung laſtet gewaltig auf ihrer Seele— ſie vermag es abſolut nicht zu erfaſſen. Jula, ihre beſte, ihre einzige Freundin, der ſie alle Sorgen gebeichtet, zu der ſie aufgeblickt wie zu einer Heiligen, iſt nur die„Freundin“ des Regierungsrates. Aller Glaube an die Menſchen iſt plötzlich erloſchen, alles Vertrauen geſchwunden. Die heiße Freundesliebe iſt erſtarrt Haß und Verachtung erwachen. Wie ein Mondſüchtiger, ohne Empfinden, wandelt ſie unter den Menſchen.—— Gegen die Gewohnheit wirft ſie zuhauſe die Kleider hin. Nervös dreht ſie alle Lichter auf und durch⸗ ſchreitet die Zimmer. Die ungewöhnliche Helle beruhigt ſie ein wenig. Der Wunſch, ſich mit Oskar auszuſprechen, wird immer brennender, unſtillbarer. Mit außerordentlicher Sorgfalt ordnet ſie den Tiſch und macht Toilette.„Der heutige Abend ſoll Alles zwiſchen uns in Klarheit bringen!“ Langſam, bedächtig wechſelt der Zeiger der Uhr die Ziffern. Acht Uhr— neun Uhr— zehn Uhr. Die Blumen neigen die Köpfe. Das Eſſen erkaltet— die Teller ſtehen noch unberührt. Ernüchtert, wehmütig blickt Lo zur ſtillen Straße hinunter. Ohne Abſage, ohne Rückſicht bleibt Oskar aus. Ohne Abendeſſen, heimlich leiſe ſchluchzend legt ſie ſich zur Ruhe. Das ſchwerſte Leid, das Menſchen erleben können, enttäuſchtes Hoffen, ſetzt ſich an den Bettrand und ſtichelt und quält. V Verlaſſen liegt das große Empfangszimmer Dieters. Die Rolläden ſind völlig geſchloſſen, die Möbel, die Lüfter, alles ſorgſam mit Tüchern zugedeckt. Seit der Hochzeit geht es im Haus ziemlich ruhig zu. Etwas Schwüles, Beklemmendes liegt in der Atmoſphäre. Selbſt die beiden Mädchen empfinden es und tuſcheln abends im gemeinſamen Schlafzimmer, warum wohl die „Alte“ immer ſo unausſtehlich nervös iſt. Die letzten Wochen haben Frau Dieter wirklich merk⸗ lich altern laſſen. Bei den Spaziergängen, im Theater, überall erſteht folternd und aufdringlich der unange⸗ nehme Gedanke, endlich einmal Sauters Vermögens⸗ einlage in die Fabrik zu verlangen. Aber hier ſcheint ihre Ueberredungskunſt zu verſagen. Ein undefinier⸗ bares Ahnen hält ſie zurück. Mit häßlichen Redensarten zankt ſie auch heute wieder in der Wohnung herum und ſchreit die Dienſtboten an. Sie kann den peinigenden Zorn nicht unterdrücken— ihre Umgebung muß ihn auskoſten. Der Körper zuckt jäh zuſammen durch das dröhnende Geräuſch, mit dem die Eingangstüre zugeworfen wird. Erregt eilt ſie auf den Gang hinaus, begrüßt gereizt ihren eben heimkehrenden Gatten und bedankt ſich für 1„Rückſichtnahme“, die er ihrer Migräne entgegen⸗ ringe. „Freilich, ich laſſe für dich die Türe mit Filz aus⸗ ſchlagen!— Seit neueſtem trifft bei dir tagtäglich eine andere Krankheit, auf die ich Rückſicht nehmen ſoll— ich, ich dürfte Stricke ſtatt Nerven haben.“ Wütend wirft er einen Bündel Briefe auf den Schreibtiſch. Eine un⸗ gemein häßliche Falte lagert um ſeinen Mund. Mit großen, berechneten Schritten geht er die kleinen Qua⸗ drate des Perſerteppichs ab. „Wann geruhen Gnädigſte denn endlich mal mit dem Herrn Schwiegerſohn und Frau Tochter über die Ver⸗ mögensregelung zu verhandeln? Du haſt ja Alles ſo fein eingefädelt— bitte, nun auch weiterhin das Schick⸗ ſal mit dem Fädchen zu nähen und ein paſſendes Stück daraus zu machen!“ a Alſo— der peitſchende Gedanke iſt glücklich wieder da und verfolgt ſie von neuem mit höhniſchem Grinſen. „den ſpöttiſchen Ton verbitte ich mir, merk' dir's! Ich habe noch Alles im Leben durchgeſetzt und vollendet, an dem mir etwas gelegen. Man kann doch nicht ein⸗ ſach mit ſo einer Angelegenheit hereinplatzen. Man muß ſie erſt durchdenken und eine paſſende Gelegenheit abwarten. Meiſt ergibt ſich dann eine Sache ſpielend von ſelbſt.“ „Pah, eine paſſende Gelegenheit abwarten— wie lange harrſt du denn jetzt ſchon auf den günſtigen Augenblick— Monate.. Monate!“ Dieter lacht hell⸗ auf, ein Lachen, das ſo ganz und gar einen Menſchen zu enthüllen verſteht. „Vor was ſchreckſt du denn eigentlich zurück?“ Na, wenn es dir ſo leicht fällt, Paul, ſo übernimm du's! Ich trete dir die Unterredung herzlich gerne ab. „Glaub's wohl, das wäre dir gelegen— o nein, du haſt Oskar eingefangen, alſo bitte, geniere dich nicht und regle das Andere auch! Aber ziemlich ſchleunig! Denn es dürfte dich intereſſieren zu hören, daß man heimlich, ganz heimlich über den ſchlechten Stand unſerer Ver⸗ hältniſſe zu munkeln beginnt. Leiſe, verſtohlen blinzelt und dämmert die Wahrheit. Hier“— mit zorniger Be⸗ wegung packt er den Briefbündel und ſchleudert ihn wieder hin, als wären die harmloſen Papierfetzen da⸗ ban ſchuld das ſind lauter Anfragen und Bitten um aldigſte Erledigung geſtundeter Poſten. Noch ſchreiben ie Lieferanten vorſichtig, mit Ausflüchten, um es ſich nicht mit mir zu verderben, falls das Ganze doch nur ein plumper Bluff wäre. Aber der Stein iſt im Rollen. Wie ſchnell bemächtiat ſich der Menſchen die Angſt vor Geldverluſten! Am Ende plaudert auch noch ungeſchickterweiſe das Perſonal über den Rückgang der Einkünfte. Schließlich verweigert man mir weitere Lie⸗ ferungen, fordert die Kredite zurück, der Konkurs iſt unaufhaltſam und all' dieſe Sorgen wegen eines dummen Weibes, das den Mut zum Sprechen nicht findet. Direkt lächerlich— mit einem Schlag ſind die Verhältniſſe zu regeln und trotzdem ſchwankt man und iſt feige.“ Betroffen hört Frau Dieter zu Sie iſt erſtaunt, zu hören, daß die Fabrik bereits lecht ſtehen ſol! „Ob Paul wohl nicht zu ſchwarz ſieht?“ Das Herz krampft ihr zu einem ſchmerzenden Klumpen zuſammen. „Wenn das Unglück wirklich über ſie alle hereinſtürzen würde? Wie ſchnell wären das Anſehen, der Neid, und der Frauenſtolz dann gedemütigt— wie ſpöttiſch wür⸗ den viele ihre Achſeln zucken!“ Tiefer, immer tiefer verbohrt ſie ſich in dieſen Gedanken. Mit Freude erlebt ſie all die Qual ſolcher furchtbaren Stunden. Denn im Hintergrunde leuchtet ja froh die Zuverſicht auf Sau⸗ ters Vermögen, das wieder Alles günſtig geſtalten wird. Ein bejahendes Kopfnicken verſinnbildlicht den Schluß ihrer inneren Zwieſprache. Ohne eine Silbe zu ſprechen, berläßt ſie den Gatten, eilt in ihr Zimmer, kleidet ſich an, um ſofort zum Schwiegerſohn zu fahren und die Sache zu ordnen.— Da plötzlich erſteht Baron von Sauters Bild vor ihr, wie er mit überlegenem Lächeln ihren Vorſchlag zurückweiſt, wie ſie immer mehr und mehr die Lebenslüge eingeſtehen muß. Schließlich ſieht ſie ſich bettelnd vor ihm liegen Erſchöpft ſinkt ſie in einen Stuhl. Das wache Traum⸗ bild verblaßt. Sie überlegt Alles nochmals reiflich. Wie ſchwer es doch egoiſtiſchen Menſchen fällt, die ge⸗ wohnt ſind, immer nur für ſich und ihr Leben zu han⸗ deln einmal ehrlich und frei eine Schuld, ein Ver⸗ ſehen einzugeſtehen! Zu gerne möchten ſie ſtets hoheits⸗ voll über Alles hinwegſteigen. Ein eigenartiges Aufleuchten überzieht Frau Dieters Geſicht. Entſchloſſen legt ſie wieder ab. Warum ſoll ich ſelbſt zu Sauters gehen? Unſinn! Die Sache wird viel natürlicher, wenn ich Lo zu mir in's Haus bitte, ihr den Vorſchlag unterbreite und ſie zwinge, die Angelegenheit mit ihrem Gatten zu beſprechen und ſogleich zu ordnen. Daß ich doch bis jetzt nicht darauf gekommen bin— zu dumm, das Nächſtliegende einfach zu überſehen!“ Sie hängt das Hörrohr des Telephons aus, ſtellt die Nummer ein endlich meldet ſich jemand. „Hallo, du biſt es ſelbſt, Kind?— Hier Mutter! Ja, was iſt denn mit meinem Kind? Wie lange habe ich dein Geſicht entbehren müſſen?! Hab' ſo recht Sehnſucht nach dir. Komm doch ein wenig zu mir! Ich langweile mich ſchrecklich. Außerdem hätte ich eine unbedeutende Kleinigkeit mit dir zu beſprechen, die du beſſer verſtehſt als ich.“ Und Lo ſcheint ſicher zugeſagt zu haben; denn Frau Dieter lächelt pfiffig vor ſich hin.„Nein, Kind, ich bin immer noch nicht recht aufim Damm. Alſo auf Wiederſehn, bald, recht bald!“ Sie atmet auf:„Gott⸗ lob, der Anlauf iſt wenigſtens genommen.“ Trotz ſtrengſten ärztlichen Verbotes ſucht ſie die Zigarettenſchachtel und raucht beſinnungslos eine Zi⸗ garette nach der anderen. Sie vermag ihre Gedanken nicht zu konzentieren. Eine häßliche Unruhe treibt ſie im Zimmer umher. Etwas Niegekanntes erwacht, laute selbſtvorwürfe über ihre Lebensführung, Daſeinszweck und Endziel, eine Furcht vor dem Tode, dem ſchnellen Vergeſſenſein. Mißmutig ergreift ſie den Handſpiegel und betrachtet ſich im nüchternen Tageslicht.„Wie faltig es ſich um die Augen zieht, wie matt ſich die Haut über die Knochen ſpannt, wie glanzlos die Haare die Stirne umrahmen!“ Zerſchlagen in tauſende von Teilchen liegt der arme, ehrliche Spiegel. Wahnwitzig verfolgt ſie immer und immer wieder ihr Bild, ihre gealterten, entſtellten Züge. Unbewußt ſchleicht ſich eine Ermattung des Selbſtbewußtſeins ein. Sie aber will es abſolut nicht glauben. Trotzig rafft ſie ſich auf. „Wenn jetzt Alles geregelt iſt mit der Fabrik, dann halte ich eine große Einladung von all den ſchönen jungen Mädchen und Frauen— na, dann wird es ſich ja zeigen, ob ich nicht wieder den Rekord ſchlage.“ Draußen wimmert beſcheiden die Glocke. „Sollte das ſchon Lo ſein?“ Geſpannt horcht Frau Dieter auf. In der Tat, mit einem ſelbſtgezogenen Tulpen⸗ ſtöckchen begrüßt Lo ihre Mutter. Erſchrocken ruhen ihre Augen auf Frau Dieters müdem Geſicht. Unbewußt ſchiebt ſich zwiſchen beiden eine Wand, ein Hindernis zu freiem Herzensaustauſch. Lo fühlt ſich beengt, unbehaglich und findet keinen Geſprächs⸗ anfang. Frau Dieter ſucht verlegen nach einer paſſen⸗ den Einleitung. „Es iſt zu lieb von dir, Lo, dein Wort ſo ſchnell ein⸗ zulöſen. Seitdem ich nicht mehr recht wohl bin, beſucht mich zu gerne die Langeweile. Was ich auch anfange, ich verliere ſofort wieder die Freude. Die Kräfte ſpannen ſchnell ab und matt wälze ich mich von einer Seite auf die andere. Das wirkt ſo deprimierend und erſchwert mir oft direkt das Leben.“ Mitleidig tröſtet Lo.„Aber Muttl, du brauchſt dir doch das Leben nicht zu verbittern! Wer wird denn unſinnigen Sorgen nachhängen! Du ſiehſt lauter Ge⸗ ſpenſter. Eine kluge Frau wie du muß ſich doch mit ſolchen Kleinigkeiten abfinden. Du hältſt ja einen Sonnenbündel in der Hand. Das Glück drängt ſich dir auf; dein Kind iſt verſorgt, die große Fabrik trägt immenſe Summen Frau Dieter zuckt leicht und unmerklich zuſammen. Gottlob, das Geſpräch ſcheint endlich den richtigen Weg einzuſchlagen! „die geſtrige ſchlafloſe Nacht hat mir einen prächtigen Gedanken geſchenkt. Mit offenen Augen lag ich regungs⸗ los und überdachte Vieles, beſonders aber deine Ehe. Da überrumpelte mich die herrliche Idee, deines Gatten Vermögen in die Fabrik aufzunehmen— wir würden ſie dann erweitern— ihr hättet hohen Gewinn und Oskars Geld wäre glänzend angelegt.“ „Woher du das nur Alles weißt, Muttl! unterrichteter als ich.“ Etwas verlegen ſtarrt Frau Dieter die Lackkappe ihres Stiefels an. Eine ſchwüle Pauſe tanzt durch das Zimmer. „Ja, ja, du kleine Idealiſtin— ich kannte ein ſchwarzes junges Mädel, das träumte und lebte nur von Liebe, Sonne und Glück und hat dabei ganz vergeſſen, daß ſich zur größten Neigung auch geregelte finanzielle Verhältniſſe ſchmiegen müſſen, die meiſt ſogar erſt das wahre Glück ausmachen. Deine vorſorgliche, hellſehende Mutter, die dich verliebt, blind in die Ehe hinüber⸗ ſchwinden ließ, erledigte geheim den unangenehmen, nüchternen, proſaiſchen Teil.“ Dankbar blickt ein warmes, dunkles Augenpaar; aber die beiden Worte„verliebt“ und„blind“ ſetzen ſich eigentümlich hart in Lo's Seele feſt. Daß Muttl doch immer den Nagel auf den Kopf trifft und die Menſchen ſo echt empfindet!— Ja, verliebt und blind, mit den Idealen eines verträumten Mädels, neugierig und bangend— jauchzend und ängſtlich lernte ſie die Liebe und das Liebesglück kennen, das ihr ſo namenlos viel verſprochen und ſo wenig gehalten. Unwillkürlich hebt und ſenkt ſich ihre Bruſt ſchneller. Leichte Bläſſe über⸗ malt ihr Geſicht. Frau Dieter überſieht den inneren Kampf abſichtlich. Denn ſchließlich würde Lo all die kleinen Differenzen und Enttäuſchungen ihrer Ehe beichten— die Stunden entwiſchten eilig, ohne die Sache abgeſchloſſen zu haben. „Nicht wahr, Lo, du biſt ſo lieb und beſprichſt die Angelegenheit mit Oskar— aber ſo ſchnell wie möglich! Denn je früher die Summe arbeitet, um ſo eher habt ihr den Gewinn. Ich bin überzeugt, daß er es ſeinem ſchmeichelnden, bettelnden Frauchen nicht abſchlägt.“ Willenlos horcht Lo. Die Angſt nimmt ihr faſt den Atem.„Ich ſoll mit Oskar über ſeine Vermögensver⸗ hältniſſe verhandeln, ihn zur Herausgabe zwingen— ich, die ihr verſönliches Leid nicht auszuſvrechen waat.“ Du biſt 1 RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert I) 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik, 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 23. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 3.05 Gymnaſtik, 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Deutſche und ſchwediſche Marſchklänge; 10 Des Toten Geſicht tragen heut 100 000 Mann, Feierſtunde der SA⸗Gruppe Südweſt zum Todestag Horſt Weſſels; 10.30 Kammermuſik; 11.10 Sendepauſe; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Er⸗ zeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Immer, immer heiter— auf der Töne Lei⸗ ter..; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.25 Fußball⸗Länder⸗ kampf Deutſchland— Spanien, zweite Halbzeit; 18.11 Frem⸗ denſitzung des Mainzer Karneval⸗Vereins; 19.45 Sport; 20 Hoch Alemannia, buntes Faſchingstreiben; 21.15 Alaaf Kölle, Damenprunkſitzung; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncavallo. Montag, 24. Februar: 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe; 9.30 Die Uhr im Haushalt; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Noch liegt der Schnee, Spiel; 11.30 Für dich, Bauer; 16 Bunte Muſik am Nach⸗ mittag; 17.40 Wilhelm Grimm, ein Hüter deutſchen Volks⸗ gutes, Hörbild; 19.45 Erlauſcht— feſtgehalten— für dich; 20.10 Der Zauber der Stimme, groteske Komödie; 22.35 Tanz in der Nacht. Dienstag, 25. Februar: 8.30 Anterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Engliſch; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Iſt der Stoff ſchon dekatiert?; 19.45 Aus der Vorbereitungs- arbeit zum HJ,⸗Leiſtungsabzeichen; 20.10 Narrenfreiheit, aller⸗ lei Mummenſchanz. Mittwoch, 26. Februar: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Was braucht eine Mutter zur Pflege des Säuglings?; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Das Mutterland unſerer Schriftſprache, Hörfolge: 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien: 15.30 Anno domini, Hörſpiel; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Kohlengeheimniſſe, naturkundliche Plauderei; 19.45 Auguſte Supper erzählt Jugenderinnerungen; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Muſik am kurpfälziſchen Hofe; 21.30 Iſt mir mein Leben geträumet?, Wilhelm Buſch als beſinnlicher Philoſoph; 22.20 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 22.40 Abendkonzert. Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 23. Februar: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter, Schneebericht, 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Orgelchoräle; 8.40 Von allen Kameraden..., Hörfolge zum Todestag Horſt Weſſels; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 SA⸗ Feierſtunde; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Von deutſcher Art und Kunſt, Hörfolge; 12 Muſik am Mittag; 14 Sendepauſe; 14.15 Kinderſtunde; 15 Deutſche Scholle; 16 Nette Sachen aus Köln; 17.25 Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland— Spanien, 2. Halbzeit; 18.11 Fremdenſitzung des Mainzer Karneval⸗Vereins; 19.45 Sport; 20 Alaaf Kölle— Gut Stuß Meenz, Karneval⸗Ringſendung Mainz⸗Köln; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten, Schnee⸗ und Sportbericht; 22.20 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzfunk; 24 Der Bajazzo, Drama von Leoncavallo. Montag, 24. Februar:: 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 13 Karneval⸗Konzert mit Hörberichten von den Roſenmontagszügen in Mainz und Köln; 16 Faſt⸗ nachtslieder und Tänze der Nenaiſſancezeit; 16.50 Heimat⸗ klänge; 17.30 Jugendfunk; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Roſen⸗ montagsball im Funkhaus. Dienstag, 25. Februar:. 10.15 Schulfunk; 11 Sendepause; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Die deutſche Frau; 16 Närtiſches Konzert; 17.30 Antes der Narrenkappe; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Mit Narxren⸗ zepter und Schellenkappe, allerhand Neues und Altes aus der Bütt“; 22.30 Karneval 1936, Ausklang. Mittwoch, 26. Februar: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Sende⸗ pauſe; 15.15 Sendepause; 15.30 Lebendige Quellen der Hei⸗ mat, Funkfolge; 16 Hausmuſik; 16.30 Thopin⸗Konzert aus Warſchau; 1“ Orcheſtermuſik; 17.30 Mit welchem Maß ihr meſſet..., Bericht; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.48 Bach⸗Händel⸗Konzert; 22.30 Auf⸗ löſung des muſikaliſchen Preisrätſels; 23 Nachtmuſik und Taftz. Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. Die Ergebniſſe des Sonntags waren: Sandhofen— 08 Mannheim 3:0 Ilvesheim— Hockenheim 1:3 Feudenheim— Friedrichsfeld 0:0 Rheinau Heddesheim 2:0 Phönir— Käfertal 1:2 Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Sp. Vg. Sandhofen 17 10 5 2 37723 25 SC. Käfertal 16 10 2 4 44.15 23 Bf Tu. R. Feudenheim 16 8 5 3 87:29 21 Alem. Ilvesheim 17 8 4 5 35:29 20 Germ. Friedrichsfeld 18 8 4 6 27:26 20 Olympia Reulußheim 16 9 1 6 43:85 19 08 Hockenheim 15 6 6 3 3225 18 Phönix Mannheim 16 6 3 7 2625 15 Heddesheim 17 4 3 10 21288 11 08 Mannheim 14 4 1 9 22:34 9 Rheinau 18 4 1 13 24 49 9 FVg. Seckenheim 16 2 3 11 18:43 7 Morgen ſpielen: 08 Mannheim— Käfertal Heddesheim— Phönix Hockenheim— Seckenheim Der Seckenheimer Mannſchaft ſteht alſo ein ſchwerer Gang bevor. Hockenheim liegt günſtig in der Spitzen⸗ gruppe und hat auch Ausſichten auf einen guten Platz im oberſten Teil der Tabelle. Daß man ſich da von Tabellenletzten nicht beirren laſſen will, dürfte klar ſein. Schon das Vorſpiel hat gezeigt, daß die Hockenheimer etwas können und daß ſie etwas können, das haben die Leute aus Hockenheim ſchön öfter unter Beweis geſtellt. Alſo— es wird um eine weitere Niederlage nicht herum⸗ zukommen ſein. Gut Glück! Handball⸗Entſcheidungskampf in der Kreisklaſſe. Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1 To. Brühl 1 Am morgigen Sonntag treffen die zwei ſtärkſten Rivalen der Kreisklaſſe im Seckenheimer Wörtel auf⸗ einander, Beide Mannſchaften führen zur Zeit die Tabelle unangefochten an, nur mit dem AUnterſchiede, daß Brühl mit einem Spiel mehr auch 2 Punkte Vorſprung hat. Da die Verbandsſpiele nun dem Ende zugehen, und die üb⸗ rigen Kreisklaſſenvertreter dem hieſigen Tbd., wohl nicht mehr gefährlich werden können, iſt der Ausgang des morgigen Kampfes entſcheidend für die Anwartſchaft auf die Meiſterſchaft. Aus dieſem Grunde iſt das Spiel von großem Intereſſe und großer Wichtigkeit. Brühl, deſſen Sturm Wunderleiſtungen im Tor⸗ ſchießen ſchon erzielt und durchweg zweiſtellige End⸗ reſultate aufgeſtellt hat, wird auch morgen der einhei⸗ miſchen Hintermannſchaft den Stand nicht leicht machen, und ihr manche bange Minute bereiten. Bekanntlich konnte Brühl im Vorrundenſpiel den T.bündlern mit einem Tor Unterſchied 2 nötige Punkte abknöpfen, die es gilt, morgen wieder zu holen. Ob es gelingen wird? Jeden⸗ falls, die Tebundler haben ſich auffallend gebeſſert und in der Zwiſchenzeit manchen Fehler durch hartes Training ausgemerzt. Und ſo hoffen wir, daß es ihnen gelingen wird, morgen ihren ſtärkſten Mitkonkurrenten um die Meiſterſchaft aus dem Rennen zu ſchlagen, zumal auß eigenem Platz. 88 Um nun der Mannſchaft den nötigen Rückhalt und Anfeuerung zu geben, ſind alle Seckenheimer Sport⸗ intereſſenten herzlich eingeladen, dem ſicher fairen und intereſſanten Entſcheidungskampfe beizuwohnen. — Aeberlieferung iſt alles! So aufgeſchloſſen die Engländer für jeden techniſchen oder wiſſenſchaftlichen Fortſchritt ſind, ſo feſt halten ſie ande⸗ rerſeits an alten Gebräuchen und Sitten. Die engliſche Preſſe weiß jetzt darüber viel Seltſames zu berichten. Die zahlreichen alten Lehen, die es in England gibt, ließen ſich unſchwer durch Geld abgelten, doch kein Menſch denkt daran, denn es wäre ſchade um die alte Tradition, 555 die nun einmal die Engländer ſchwärmen. Die Lon⸗ Doner City hat z. B. ſeit Jahrhunderten vom Königlichen Hauſe einige Güter als Lehen erhalten, und jährlich muß dafür in feierlichem Aufzuge der Lordmayor in vollem Ornat im Buckingham Palaſt erſcheinen und dem König ein Beil, zwei Angelhaken und ein Bündel Holz abliefern, mehr nicht. Der ſchottiſche Edelmann George Clark muß dagegen, wenn der König in ſeinem Gebiet jagen ſollte, dreimal das Jagd⸗ horn blaſen. Schwieriger iſt ſchon die Pflicht des Beſitzers von Kidwey Caſtle. ollte auf deſſen Gebiet der König jagen, ſo muß nach einer 700 Jahre alten Verpflichtung der Beſitzer ihm einen Ritter in voller Ritterausrüſtung zur Be⸗ 1 ſtellen. Das iſt wohl der Grund, daß die engliſchen Könige ſeit dem Verſchwinden der Ritter ſich auf dem Kid⸗ wey Caſtle Gebiet nicht haben blicken laſſen, um den Be⸗ ſitzer nicht in Verlegenheit zu bringen. So unverſtändlich manche dieſer Traditionen erſcheinen mag, ſie ſind gewiß alle hiſtoriſch wohlbegründet, wenn dieſe Gründe auch teilweiſe in Vergeſſenheit geraten oder Doku⸗ mente darüber nicht erhalten ſind. Wohl aber weiß man, weshalb der jeweilige Herzog von Atholl einem neuen eng⸗ liſchen König in einem feierlichen Akt eine weiße Roſe zu überreichen hat. Die weiße Roſe gilt als Symbol guter Ge⸗ . und Ehrerbietung dem König gegenüber. Einer der Vorfahren der Herzöge von Atholl nahm es damit nicht ſo genau, weshalb ihm vom König aus erzieheriſchen Grün⸗ den dieſe Verpflichtung auferlegt wurde. Auswärtiger Sport Die ſo glanzvoll verlaufenen 4. Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen ſind beendet. Das allgemeine In⸗ texeſſe kann ſich jetzt wieder mehr den anderen Sportarten und Veranſtaltungen zuwenden, aber die Faſchingszeit, die am kommenden Wochenende und den darauffolgenden beiden nächſten Tagen ihren Höhepunkt erreicht, macht in dieſer Hin⸗ ſicht einen kleinen Strich durch die Rechnung. In den Hoch⸗ burgen des Karnevals ſieht man nämlich am kommenden Wochenende von größeren Sportveranſtaltungen ab. Im Fußball wurden beiſpielsweiſe in faſt allen deutſchen Gauen die Mei⸗ ſterſchaftsſpiele abgeſetzt. Auch das ſüddeutſche Pro⸗ gramm iſt ſtarken Einſchränkungen unterworfen, da einmal der Gau Bayern in Berlin gegen Brandenburg zu einem Freundſchaftsſpiel antritt und zum andern auch mehrere ſüddeutſche Vereine Spieler für die Nationalelf abſtellen. In Baden findet nur ein Spiel ſtatt, während im Gau Südweſt vier Spiele ausgetragen werden. Nennenswerte Tabellenver⸗ änderungen wird es alſo nicht geben, höchſtens im Gau Süd⸗ weſt, wo Pirmaſens die Möglichkeit hat, Tabellenführer zu werden. Das Programm: Gau Südweſt: Fa Pirmaſens— Kickers Offenbach, Boruſſia Neunkirchen— Opel Rüſſelsheim, FV Saarbrücken gegen FS Frankfurt, Union Niederrad— Phönix Lud⸗ wigshafen. Gau Baden: VfB Mühlburg— 1. Fe Pforzheim. Das fußballſportliche Ereignis des Sonntags aber iſt der zweite Länderkampf Deutſchlands gegen Spanien. Das erſte Treffen 1935 in Köln endete bekanntlich mit einem knappen 2:1⸗Sieg der Spanjer, den dieſe nach beſtechenden Leiſtungen vor ausverkauftem Stadion in Müngersdorf er⸗ reichten. Diesmal iſt das Montfuich⸗Stadion in Barce⸗ lona der Schauplatz des deutſch⸗ſpaniſchen Spiels. Die gleiche Stätte, wo Max Schmeling vor einigen Jahren gegen den Spanier Paulino ein viel umſtrittenes Unentſchieden erzielte, und die ein Faſſungsvermögen von 70 000 Zuſchauern auf⸗ weiſt. Die deutſche Mannſchaft mit Jakob; Munkert, Mün⸗ zenberg! Janes, Goldbrunner, Gramlich; Lehner, Hohmann, Lenz, Szepan, Fath ſteht erneut vor einer ſchweren Auf⸗ gabe, zumal die Spanier ihre letzte Länderſpiel⸗Niederlage gegen Oeſterreich wettzumachen befleißigt ſein werden. Das Handball⸗Programm weiſt ebenſolche Lücken wie der Fußball auf. Nur fünf Spiele ſind für den Sonntag in den ſüddeutſchen Gauen zu regiſtrieren. Für die deutſchen Winterſportorte iſt nach dem Erlöſchen des olympiſchen Feuers in Garmiſch die Hochſaiſon vorbei. Eine Tatſache, die dadurch noch mehr herportritt, als in allen deutſchen Gebirgen plötzlich der Föhn ſeinen Einzug gehalten hat. Zar ſollen am Wochen⸗ ende in Berchtesgaden die bayeriſchen Skimeiſterſchaften, in Reifenberg(Taunus) die Südweſt⸗Meiſterſchaften, im Zu⸗ fluchtgebiet die Nordſchwarzwald⸗Meiſterſchaften und in Jo⸗ hanngeorgenſtadt ein Springen veranſtaltet werden, bei den ſchlechten Winterſportverhältniſſen iſt es jedoch fraglich, ob dieſe Veranſtaltungen ſtattfinden können. Im Hamburger Kunſteisſtadion tragen Deutſchlan d, Japan und Hol⸗ land am Wochenende einen Dreiländerkampf im Schnell⸗ laufen aus. Das Nürnberger Kunſteisſtadion iſt am Wochenende Schauplatz der deutſchen Eishockey⸗Meiſterſchaft. Im Schwimmen wird am Sonntag in Kopenhagen ein Internationales Schwimmfeſt veranſtaltet, an dem auch einige deutſche Schwimmer und Schwimmerinnen beteiligt ſind. Martha Genenger ſoll über 200⸗PYard, 200⸗Meter und 400-Meter⸗ Bruſt auf die Dänin Chriſtenſen treffen und Heibel(Bremen) wird die beſten nordiſchen Schwimmer als Gegner erhalten. — Die Angehörigen der ſüdweſtdeutſchen Hochſchulen tragen am Sonntag im Darmstädter Hallenbad ihre Mei⸗ ſterſchaften aus. Verſchie denes. Die Entſcheidungskämpfe im Mannſchaftsringen in den ſüddeutſchen Gauen werden am Wochenende allenthalben fortgeſetzt. In Stettin wird ein Hallenſport⸗ feſt veranſtaltet und in Berlin unterliegen die deutſchen Olympiaſchützen einem weiteren Probeſchießen. Ein ſchwerer Gang! 2. Fußballkampf Spanien— Deutſchland in Barcelona. Deutſche Fußballer ſpielten ſchon wiederholt auf der iberiſchen Halbinſel— man denke nur an die erfolgreichen Kämpfe eines 1. Fc Nürnberg und einer SpVg Fürth in Spanien!— aber es iſt das erſte Mal, daß die deulſch. Nationalmannſchaft den Spaniern in deren Land gegen. übertritt. Am Sonntag nachmittag ſteigt im mehr az 60 000 Zuſchauer faſſenden Montjuich⸗Stadion zu Barch⸗ lona der zweite Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Spanien, der eine Erwiderung des Beſuches der ſpanz⸗ ſchen Nationalelf vor Jahresfriſt in Köln darſtellt. Dieſer erſte deutſch⸗ſpaniſche Länderkampf in der Domſtadt it noch in aller Erinnerung, gelang doch ſeinerzeit den Spa. niern, die mit einem vorzüglichen Spiel aufwarteten, ein 2:1⸗Sieg. Die Spanier waren es, die den unerhörten Sie geszug der deutſchen Fußballelf ſtoppten, die in einem wundervollen Kampf die deutſche Mannſchaft niederkämpf⸗ ten. Erneut ſtellte damals Spanien unter Beweis, daß ez im Fußball eine Großmacht iſt und daß ſeine National mannſchaft zu den Beſten der Welt zu zählen iſt. Bis zum Beginn des Jahres 1936 konnte ſich Spanien Fußball⸗Nationalelf rühmen, im eigenen Land unbeſiegt zu ſein. Dann kamen an jenem 19. Januar die Oeſter⸗ reicher und zerſtörten dieſen Nimbus. Das torreiche Treffen zwiſchen Oeſterreich und Spanien endete mit einem 5·4Sieg der Wiener. Dieſe erbrachten alſo den Beweis, daß eine ſpaniſche Nationalelf auch auf vertrautem Ge. lände und vor heimiſchem Publikum zu ſchlagen iſt. Dieſe Tatſache dürfte zweifellos die Reiſe der deutſchen Mann ſchaft nach Barcelona günſtig beeinfluſſen. Warum ſoll unſeren Spielern nicht gelingen, was den Oeſterreichern gelang? Vertrauen in die eigene Kraft und dazu ein wenig Glück, warum ſollte da der Sieger nicht Deutſchland heißen? Ohne Zweifel: die Aufgabe, die unſerer Elf in Var⸗ celong harxrt, iſt eine ſchwere. Die ſpaniſche Oeffent. lichkeit verlangt nach der Niederlage gegen Oeſterreich einen Sieg. und man darf ſich darauf verlaſſen, daß die ſpaniſchen Spieler alles daranſetzen werden, um die Scharte von Madrid auszuwetzen. Sie werden mit doppel ter Kraft kämpfen, ſie werden verſuchen, nicht nur zu ſiegen, ſondern hoch zu ſiegen. In Spanien iſt man der Anſicht, daß das Spiel gegen Oeſterreich niemals verloren gegangen wäre, wenn der Torhüter Eizaguirre(der in Köln ſo großartig war!) nicht verſagt hätte und der Ver⸗ teidiger Quincoces nicht ſchon nach halbſtündigem Spiel verletzt worden wäre. Gegen Deutſchland hofft man keine fünf Gegen⸗ treffer zu erhalten, während man dem Sturm eine ähnliche Durchſchlagskraft zutraut wie in Madrid, was ſchon dar- aus hervorgeht, daß man den Sturm in der bekannten Be⸗ ſetzung ſtehen gelaſſen hat. Ueberhaupt vertritt man in Spanien die Anſicht, gegen Deutſchland viel leichteres Spiel zu haben, als gegen Oeſterreich. Deutſchland ſei ein Gegner, der nicht ſo mathematiſch ſpiele wie Oeſterreich und beſtimmt den Spaniern in der Schnelligkeit unterlegen ſei(Köln hat das tat⸗ ſächlich gezeigt!) deutſchen Spieler in techniſcher Rüſtzeug verfügten, müdungserſcheinungen Beziehung über ſchlagen zu können. Madrider Abendblatt ſeine Meinung dahingehend zuſam—⸗ men, daß eine zweite ſpaniſche Niederlage in dieſer Spiel- zeit unvermeidlich ſei, wenn Spanien ein langſames Spiel entwickle. Spanien hätte— er ſpielt dabei auf die Nieder⸗ lage gegen Oeſterreich an— das Pech, ſein Preſtige in einem Augenblick der Kriſe verteidigen zu müſſen. Nun, wir glauben nicht ſo ohne weiteres daran, daß Spaniens Nationalelf augenblicklich eine Kriſe durchmacht⸗ Wir halten vielmehr von den Spaniern ſehr viel und glau- ben, daß ſie in Barcelona in beſter Form und mit vollſter Unſerer Elf wird nichts geſchenkt Kraft ſpielen werden. werden, aber ſie kann mit dem Bewußtſein in den ſchwe⸗ ren Kampf gehen, daß die Spanier nicht unſchlag⸗ bar ſind, daß ihre Verteidigung nicht unverwundbar ſſt. Und ſchließlich kann ſie, wie ſchon erwähnt, auf die eigene Kraft und das eigene Können vertrauen. 5 Herzog Wellington, der Führer der engliſchen Truppen in der Schlacht von Belle⸗Alliance, erhielt nach ſeiner Rück⸗ kehr nach England vom Parlament ein Landgut geſchenkt, Seit dem Tode des Herzogs iſt der jeweilige Nachfahre ver⸗ pflichtet, jährlich am 18. Juni, dem Jahrestag der Schlacht von Waterloo, im Windſor Palais zu erſcheinen, wo ein Gemälde des engliſchen Feldmarſchalls hängt, das der Nach⸗ fahre mit der Fahne zu ſchmücken hat als Zeichen des Dan⸗ kes für die Niederwerfung des Korſen. Eigenartig iſt die Verpflichtung, die auf dem Geſchlecht der Gutsherren von Brashold liegt. Kommt ein engliſcher König während der Jagd auf das Gebiet des Gutsherrn, ſo hat dieſer dem königlichen Gaſt Waſchwaſſer bereitzuſtellen. Es ſſer einſt ein König nach der Jagd befohlen haben, ihm Waſſer zum Waſchen zu bringen, aber die Umgebung des Königs konnte keins ausfindig machen. Da erſchien ein Mann mit einem Eimer Waſſer, und der König gab ihm das Jagdgebiet zum Lehen unter dieſer eigenartigen Be⸗ dingung. 0 So ließen ſich noch Hunderte von ähnlichen Fällen an⸗ führen, und König Eduard wird in den erſten Wochen und Monaten viele Lehensleute zu empfangen haben, die ihm ihren Tribut feierlichſt überreichen. Nichts iſt verboten! Von Hansjürgen Weidlich. Hin nach Amerika, weil man Millionär werden wollte — natürlich dritter Klaſſe. Zurück von Amerika, weil man kein Millionär geworden war— ebenfalls dritter Klaſſe. Daher kenne ich die dritte Klaſſe ſo genau. An und für ſich habe ich nichts gegen ſie einzuwenden, denn wir haven täglich zweimal nken gekloppt, und das taten die in der erſten und zweiten Klaſſe nicht. Aber = als drittklaſſigen Paſſagieren ſtand uns nur das Vor⸗ ſchiff zur Verfügung. Wir hörten von einer Art Winter⸗ garten und durften nicht hin. Wir wünſchten uns, am He zu ſtehen und die Möwen zu beobachten, aber wir durften es nicht. Ein paar Tage gehorchte ich den verbietenden Schildern, dann machte ich mich auf, abends in der Dun⸗ kelheit, und pirſchte mich auf Schleichwegen an den Keſſel⸗ räumen, an einer Küche vorbei— in die zweite Klaſſe hin⸗ über, 72 Ich ſah die erleuchteten Fenſter des Wintergartens in der erſten Klaſſe, hörte leiſe Muſik— und es war, als ſtünde ich vor einem großen Café und hätte kein Geld, um hineinzugehen. Dann ſtand ich am Heck und blickte ver⸗ träumt auf das Kielwaſſer, das unſer Schiff wie ein brei⸗ tes Band hinter ſich her über den Ozean zog. 5 Schließlich mußte ich mich wieder„nach Hauſe“ ſchlei⸗ chen. Weil ich das Promenadendeck der zweiten Klaſſe aber nicht kannte, trat ich irgendwo daneben und verſtauchte mir den Fuß, ſo daß ich humpeln mußte. Paſſagiere wollten mich in meine Kabine geleiten— da hatte ich keine! J einem reichlich roten Kopf humpelte ich zurück, über das Promenadendeck der erſten Klaſſe, humpelte, anſtatt, wie es ſich hier gehört hätte, zu wandeln.— Vor kurzem aber bin ich gewandelt— nein, ſogar ge⸗ latſcht: ſo mit Füßen nach außen und einem Gang, de keiner an mir vorbeikommen konnte, ſo ſehr füllte ich mit meinem großartigen Schaukeln die ganze Breite des Pro⸗ menadendecks aus— auf dem KdFF.⸗Dampfer„Oceana. Auf der„Ocana“ gab es keine dritte, keine zweite, keine erſte Klaſſe— es gab nur eine Klaſſe, und Schinken ge⸗ kloppt haben wir ſogar dicht neben der Kommandobrücke. Und was den e anbetrifft, da war ich drink Der war„mein Café“] Schon eine Stunde, bevor es den e gab, ſaß ich auf meinem Stammpl a 0 ben auf der Galerie, und ſah hinaus, zwiſchen zwei Ret⸗ tungsbooten hindurch auf das Meer— und hatte ein Ge⸗ fühle Kinder, Kinder, dies hier iſt mein Schiff, und nichts iſt verboten! Immerhin gibt man aber zu, daß dle genug um Spanien bei den geringſten Er⸗ Ricardo Zamora, Spaniens berühmter Torhüter, faßte in einem en e S en eee — e. Die Kinder, die im Garten vor der Villa ſpielten, hatten den fremden Mann zuerſt entdeckt Er ſtand am Zaun und ſtarrte unverwandt auf das Haus. Schließlich verſchwand er, aber nach einer Stunde kam Ilſe aufgeregt zur Erzieherin gelaufen, die auf der Veranda ſaß.„Fräulein, der Mann ſteht wieder da!“ Aufmerkſam ſah das Fräulein hinüber Ein Bettler konnte es nicht ſein. Der Mann, der wohl etwas über fünfzig Jahre alt ſein mochte, war gut gekleidet, wenn in ſeinem Aeußeren auch irgend etwas Fremdartiges war. Das hagere, von der Sonne gebräunte Geſicht mit den buſchigen Augenbrauen verſchwand hinter dem Zaun, als das Fräulein über den Raſen herankam. Das Fräulein eilte zur Pforte und ſah nur noch, daß der Mann ohne Haſt, in einer nachdenklichen Haltung die Straße hinunterging. Am nächſten Nachmittag aber war die Mutter die erſte, die den Fremden wieder bemerkte. Wie geſtern ſtarrte er herüber Jetzt ging er hin und her, als würde er einen Entſchluß faſſen. Dann öffnete der Mann die Pforte und betrat das Grundſtück. Langſam näherte er ſich dem Haus Jetzt klingelte es. Sie hörte die Stimme des Mannes. Eine wohlklingende Stimme. Das Mädchen kam ins Zimmer und berichtete Unge⸗ wöhnliches. Der Fremde bat um die Erlaubnis, in dem großen Garten hinter der Villa ſpazierengehen zu dürfen. Die Dame dachte im erſten Augenblick an einen Käufer, aber ſie mußte ſich ſogleich ſagen, daß von der Abſicht ihres Mannes, die alte Villa zu verkaufen, noch niemand wiſſen konnte. Sie ging zu dem Mann, und nun hört ſie es von ihm ſelbſt, daß es allerdings ein merkwürdiges Anliegen wäre. Er könne ihre Verwunderung verſtehen, indeſſen——— Der Fremde lächelte. In der Nähe wirkte er durchaus ſympathiſch.— Es war eine merkwürdige Geſchichte. Der Herr behauptete, hier vor dreißig, vierzig Jahren gewohnt zu haben. Sein Vater hätte die Villa erbaut. Es wäre hier eine glückliche Zeit für ihn geweſen. Dann hätte ihn das Schickſal nach Amerika verſchlagen. und jetzt wäre er zurück⸗ gekommen. „Meine Gnädigſte!“ wandte er ſich in ſeiner gewinnen⸗ den, ſehr gewandten Art, die Vertrauen einflößte, an die me,„ein alter Mann möchte nur ein paar Jugenderinne⸗ rungen auffriſchen. Sie werden lächeln, aber ſchon in New York fiel mir dieſer Garten ein, dieſes alte Haus, und wenn mich das Heimweh packte nach Jo vielen Jahren, ſah ich auch dieſen Winkel meiner Jugend. Die Erzählung war vielleicht ſonderbar, aber durchaus Raubhaft. Ein älterer Herr kam aus Amerika in die Heimat und beſuchte auf der Durchreiſe das Haus ſeiner Jugend, den Garten ſeiner Kindheit. Die Dame hatte Verſtändnis dafür und führte ihn in den Garten. Nun, es hatte ſich hier vieles verändert, aber die Vor⸗ ſtellung, in dieſem Winkel das Paradies der Kindheit erlebt zu haben, ſchuf eine beglückende Vertrautheit mit den Din⸗ gen. Er erinnerte ſich an dies und jenes und begann davon zu ſprechen. Dann war er ſtill, und plötzlich empfand die me, daß ſie ſtörte. Dieſe Wege verlangten Alleinſein. Unter einem Vorwand entfernte ſie ſich. Früher, als erwartet, kehrte er aus dem Garten zurück. 2s kam wie von ſelbſt, daß die Dame ihn einlud, am Kaffee⸗ tiſch Platz zu nehmen. Als er ſich ſchließlich verabſchieden wollte, kamen die Kinder. Erſt ſtaunten ſie den fremden Mann ſcheu an. Als ihnen aber die Dame erzählte daß Herr Schmidt vor vielen Jahren hier gewohnt hatte und aus Amerika gekommen war, verloren ſie ſchnell ihre Befangenheit In kurzer Zeit hatten ich die Kinder mit dem fremden Mann aus Amerika be⸗ freundet. Er verſtand auch zu erzählen. Da hupte das Auto. Die Dame erhob ſich mit einer Ent⸗ ſchuldigung und eilte ihrem Mann entgegen, ihm von dem ſellamen Beſuch zu berichten. Der Direktor konnte nichts anderes tun, als den Fremden zum Bleiben aufzufordern. er kam mit Herrn Schmidt bald in ein anregendes Ge⸗ präch. Die familiäre Umgebung, die Erinnerungen, die ihm im Garten begegnet ſein mochten, löſten ſeine Zunge, der wandelten, verfüngten ihn Zärtlich blickte er zwiſchen ſeinen Erzählungen immer wieder die lauſchenden Kinder an. als ſuche er in ihren Zügen einen heimlichen Glanz einer Jugend Der Direktor erfuhr viel von ſeinem ſelt⸗ damen Beſucher. Herr Schmidt hatte es drüben zu etwas gebracht Ein großes Hotel gehörte ihm eine Farm Aber die Sehnſucht hatte ihn nun doch herübergetrieben. Und am liebſten wollte er nun für immer in Deutſchland bleiben. Ob er Pläne hätte? fragte der Direktor ſofort. Herr Schmidt ſah nachdenklich drein und gab ausweichende Ant⸗ worten, aber der Direktor glaubte, gerade hieran zu 32 kennen daß der Amerikaner ſchon beſtimmte Pläne hätte und ſich nur nicht in die Karten blicken laſſen wollte. „Aber Sie werden ſich doch nicht auf Ihren Lorbeeren ausruhen wollen?“ ſagte der Direktor„Ich könnte Ihnen einen Vorſchlag machen Sie haben eine beſondere Liebe zu Aufnahme: Reil M. Das Tor in die Welt N„ n nenne, enen, een, een, een, een. nm, nm nm er inn tunen I Fr eee eee eee eee dieſem Beſitztum hier, wie Sie erzählten. Ich kann mir auch denken, daß Sie ſich wünſchten, wieder in das alte Haus Ihrer Jugend einziehen zu können.“ Herr Schmidt ſah ihn überraſcht an. Dann ſagte er leiſe: „Allerdings— ich könnte wohl nirgends ſchöner wohnen als hier!“ „Und wenn ich Ihnen nun das Haus verkaufe? Was meinen Sie dazu?“ „Aber das kann ich doch nicht verlangen. Ich komme hierher, ich habe doch kein Recht—“ Der Direktor lachte.„Es iſt gar nicht ſo ſelbſtlos, wie es ausſieht, mein verehrter Herr Schmidt. Ich überlegte ſchon lange, ob ich nicht verkaufen und neu bauen ſollte. Und wenn ich es gerade Ihnen verkaufen würde, wäre es ja für beide Teile ideal!“ Herr Schmidt ſah gedankenvoll in den Garten. Errech⸗ nete er ſchon eine Kaufſumme? Machte er ſchon Kalkulatio⸗ nen, dieſer amerikaniſche Herr mit dem großen Hotel und der Farm? Der Direktor klopfte Herrn Schmidt auf die Schulter: „Ich finde, es wird kühl. Gehen wir hinein. Trinken wir einen guten Tropfen!“ Herr Schmidt ſchien wirklich zu frö⸗ ſteln. Es war ſchon ſehr herbſtlich. Im Haus hatte man das Abendeſſen ſchon gerichtet. Der Direktor nahm in der Diele ſeine Frau beiſeite und flüſterte ihr von ſeinem Plan zu.„Macht es ihm nett. Ich werde ihn einladen, ein paar Tage unſer Gaſt zu ſein.“ Das Abendeſſen verlief in einer behaglichen Atmoſphäre. Herr Schmidt, der mit dem Betreten des Hauſes in eine ge⸗ wiſſe Nachdenklichkeit zu verfallen ſchien, wurde durch den guten Tropfen des Direktors bald wieder munterer. Nach dem Eſſen begleiteten ihn alle auf einem Rund⸗ gang durch das Haus Herr Schmidt fand, daß im Gegenſatz den Erdgeſchoßräumen die Anlage der Zimmer im erſten Stoc noch die alte wäre Vor einer Tür blieb er zögernd ſtehen, und die Dame ſagte:„Unſer Fremdenzimmer!“ Sie warfen einen Blick hinein. Herr Schmidt lächelte verſonnen. Der Direktor hatte inzwiſchen ſeine Einladung ange⸗ bracht. Herr Schmidt war faſt gerührt und nahm dankend an Das Mädchen mußte noch ins Hotel fahren und die Sachen holen. Es war ein einziger, ſehr guter Lederkoffer. Herr Schmidt begab ſich zur Ruhe. Er hatte mit dem Nrektor noct viel getrunken und erzählt. Sie waren ſich näher gekommen, und vor allem freute es den Direktor, Herrn Schmidt für gewiſſe geſchäftliche, aussichtsreiche Dinge intereſſiert zu haben. Lachend begleitete er ſeinen Gaſt bis 20 Tür des Fremdenzimmers und wünſchte ihm eine gute acht. Etwas taumelig ſtand Herr Schmidt im Zimmer und fuhr ſich mit der Hand über die Stirn. Ihm war heiß. Die Erinnerungen und die neuen Eindrücke, die Vorſchläge des Direktors, die Stimmen der Kinder, das Lächeln der Dame, alles bedrängte, verwirrte ihn. Und zudem befand er ſich jetzt in einem Zimmer, das er vor vielen Jahren bewohnt. Hier hatte er heimlich Wildweſt⸗Geſchichten geleſen und Ge⸗ dichte verbrochen, hier hatte er geweint und die erſten Kämpfe der Jugend erlebt und die erſten ſüßen Ahnungen der Liebe. Er trat zum Fenſter, öffnete es und lehnte ſich hinaus. Da lag der alte Garten unter dem Sternenhimmel. Es war eine wunderliche Stunde. Als er zu Bett ging, ließ er das Fenſter offen. Das Rauſchen der Bäume drang herauf. Ein Lächeln lag auf dem Geſicht des Schlafenden Es wäre ſchön, hier die Erzählung ſchließen zu können, es der Phantaſie des Leſers zu überlaſſen, was mit Herrn Schmidt wurde, ob er die alte Villa kaufte oder wieder nach Amerika zurückkehrte zu ſeinem Hotel, ſeiner Farm. Aber die Wirklichkeit war anders. Man hätte mit dem Direktor ſagen können: Ein Witz, wenn das tragiſche Ende nicht ge⸗ weſen wäre. So war es ein ſonderbares Schickſal. Am nächſten Morgen fand man Herrn Schmidt tot im Bett. Aber er lächelte immer noch. Ein zufriedenes, leiſe wehmütiges Lächeln. Der Arzt ſtellte Herzſchlag feſt. Und die Polizei? Nun, ſie konnte feſtſtellen, daß Herr Schmidt tatſächlich Herr Schmidt war. Alles ſtimmte, was Herr Schmidt erzählt hatte Das Haus hatte früher ſeinen Eltern gehört, er war nach Amerika gegangen, hatte es dort zu Vermögen gebracht, ein Hotel und eine Farm beſeſſen. Das heißt, hier iſt eine Einſchränkung zu machen: Als Herr Schmidt nach Deutſchland zurückkehrke, beſaß er gar nichts mehr. Zwei Bankzuſammenbrüche hatten ihn um alles ge⸗ bracht. Da wurde das Heimweh immer ſtärker. Vielleicht wollte er hier noch einmal von vorn beginnen, er war ſa noch nicht alt und ein kenntnisreicher, erfahrener Mann, wie ſogar der Direktor zugeben mußte. Vielleicht aber war er ſchon ſehr müde? Wer weiß es; Jedenfalls hatte der Tod ihn in einer ganz beſonderen Stunde beſucht. Es war— ſcheint mir— ein wohlwollender Tod geweſen. Fortſetzung.) Bei ſchwerem Wetter tritt Hilfskreuzer„Greif“ unter Fregattenkapitän Tietze Ende Februar 1916 die Ausreiſe an. „Greif“ iſt ein neues Schiff, erſt während des Krieges auf der Danziger Werft fertiggeſtellt. Es hat zwei Schornſteine und zwei Maſten. Die Geſchütze ſind gut getarnt; ſie er⸗ ſcheinen als eine Verlängerung der Ladebäume. Die Schutz⸗ ſchilde ſehen der Tür zur Steuermannsmeſſe und dem Schutzdach über dem Mannſchaftslogis täuſchend ähnlich. zwiſchen der Kommandobrücke und den vorderen Geſchützen ſtehen die Torpedoausſtoßrohre. „Greif“ fährt ohne die vorgeſehene U⸗Bootſicherung aus, da„U 70“ wegen des ſchweren Sturmes umkehren muß. Schneeböen jagen über Deck, als der Hilfskreuzer hinter einem Führerboot die deutſche Minenſperre paſſiert. Die Schatten von Helgoland verſchwinden im Schwarz Februarnacht. Die Bootsmannspfeifen rufen alle Mann Kurze Kommandos ertönen, und bald beginnt ein igswerk. Der zweite Schornſtein, der ſich bald als aus eiſernen Stangen und geteerter Leinwand jegt über Bord. Am Bug hängen die Boots⸗ „auf denen trotz dem ſchwer ſtampfenden Schiff s die Leute ſitzen und malen. Ueberall tritt in nkelheit die Farbquaſte in Tätigkeit. Der Name verſchwindet und„Rena“ erſcheint. Auf den ſchwar⸗ der seeeeee eee een aaa. Kampf und Ende Auf der„Alcantra“ läßt der Kommandant das Glas nicht von dem verdächtigen Dampfer... Das ſoll der ge⸗ meldete Hilfskreuzer ſein...? Der Befehl vom Flotten⸗ kommando in Scapa Flow lautet: Beſonders auffällige Kennung: zwei Schornſteine. Dieſer Dampfer hat einen Schornſtein, und im übrigen ſtimmen ſeine äußeren Merk⸗ male mit dem Norweger„Rena“ überein, wie man in den Handbüchern feſtſtellt. Der Kommandant der„Alcantra“ wird verwirrt. Da bringt ihm der Läufer einen Funkſpruch von der„Andes“: „Verfolge den Feind“. Welchen Feind? Hat„Andes“ den Hilfskreuzer mit zwei Schornſteinen geſichtet?„Alcantra“ hält direkt auf den Norweger„Rena“ zu. Die Geſchütze ſind auf den Dampfer gerichtet, der geſtoppt hat. Auf 1000 Meter liegt auch die„Alcantra“ ſtill. Signale gehen hoch: „Welcher Nationalität?“. Nach geraumer Zeit antwortet der Dampfer:„Norweger“. Der Engländer:„Ihr Reiſe⸗ ziel?“. Drüben geht das Signal hoch:„Braſilien“. Nun will der Engländer wiſſen, welche Ladung ſich an Bord be⸗ findet. Auch auf dieſe Frage erhält er Antwort: Stückgut. Dies ijt das verdächtige Schiff Der Engländer auf der„Alcantra“ ſtellt feſt: Die An⸗ gaben des Frachtdampfers ſtimmen mit den Meldungen der Agenten aus den norwegi⸗ Aufnahme: Scherls Bilderdienſt(M) Hilfskreuzer„Greif“ bei der Ausfahrt auf der Unterelbe. zen Seitenplatten wird backbord und ſteuerbord ein großes Als der Morgen graut, ſchüt⸗ norwegiſches Kreuz gemalt. telt die aufgewühlte Nordſee den norwegiſchen Dampfer „Rena“. Die Tarnung iſt ſo gut geglückt, daß ſie dem Eng⸗ länder faſt zum Verhängnis wird. Feind in Gicht! Der Hilfskreuzer macht gute Fahrt. An Bord ſteigt die Spannung. Alle Augen beobachten die leere Waſſerwüſte. Man nähert ſich mit nördlichem Kurs immer mehr der eng⸗ liſchen Bewachungslinie. Noch weiß niemand, für welche Aufgaben Schiff und Beſatzung beſtimmt ſind. Aber man glaubt an das Glück, die Bewachungslinie zu durchbrechen. Noch nicht 24 Stunden nach der Ausfahrt iſt die Höhe von Schottland erreicht, und zwiſchen den Shetlands und Island ſoll die Nordſee verlaſſen werden. Am frühen Nachmittag erſcheint am Horizont eine Rauchwolke. Der Engländer... Ein neutraler Dampfer 2 Fregattenkapitän Tietze will auf jeden Fall den Kurs beibehalten. Sollte die Rauchwolke von einem engliſchen Kriegsſchiff herrühren, ſo muß eine Kursänderung Ver⸗ dacht erregen. Angeſichts der guten Tarnung glaubt er ſo⸗ gar, riskieren zu dürfen, ſich einer flüchtigen Kontrolle zu ſtellen Alle Augen hängen an der Rauchwolke, die immer höher aus der Kimm herauswächſt.„Rauch⸗ wolke voraus, an Steuerbord voraus!“ kommt da der Ruf aus dem Maſt. Die Gläſer auf der Brücke ſchießen in die angegebene Richtung. Eine zweite Rauchwolke nähert ſich... Das können nur engliſche Kriegsſchiffe ſein.. Der Kommandant gibt den Befehl„Klar Schiff zum Gefecht!“ Die Beſatzung eilt auf ihre Stationen In⸗ zwiſchen haben ſich zwei Schiffe über die Kimm geſchoben. Sie nähern ſich mit großer Geſchwindigkeit. Auf der Brücke des„Greif“ erkennt man die engliſchen Hilfskreuzer„Alcan⸗ tra“, über 15000 Tonnen groß, und„Andes“, etwa 10 000 Tonnen groß. Beide Gegner ſind an Geſchwindigkeit und Bewaffnung überlegen Als man auf dem Hilfskreuzer„Alcantra“ die Rauch⸗ wolke geſichtet hatte, ging ſofort ein Funkſpruch an die übrigen Streitkräfte:„Feind in Sicht“. Der zunächſtſte⸗ Voit Hilfskreuzer„Andes“ nahm Kurs auf die angegebene oſition, außerdem eilten die weiter öſtlich ſtehenden Zer⸗ ſtörer herbei. Mit ſchneller Fahrt nähern ſich die beiden Hilsfkreuzer dem verdächtigen Schiff, die„Andes“ ſteuer⸗ gord etwa 4000 Meter zurück. Der hintere Schornſtein iſt eine Attrappe und flog in der Nordſee über Bord. ſchen Häfen überein:„Rena“ muß Bergen mit Stückgut für Braſilien verlaſſen haben. Ein unverdächtiges Schiff alſo, „Andes“ gejagt. „Sie können ihre fortſetzen“, läßt der mandant ſignaliſieren. Auf der Brücke der„Rena“ wird das Signal ausgemacht. Reiſe Kom⸗ Der Erſte Offizier, Kapitän⸗ leutnant Nebesky, ſchwenkte die Mütze zum Engländer hin. Der Engländer erwidert den Gruß. Fregattenkapitän Tietze gibt den Befehl: „Langſame Fahrt“. Die Schrauben ſchlagen das Waſſer, und das Schiff ſetzt ſich langſam in Bewegung. Die Spannung weicht. Der Gefahr entronnen..! Aber „Alcantra“ bleibt noch ohne Fahrt liegen Dem Kommandanten der „Alcantra“ ſind Bedenken ge⸗ kommen Wenn es ſich doch um einen feindlichen Blockadebrecher handelt? Er will nichts unterlaſſen. Wie⸗ der geht ein Signal hoch: „Stoppen. Schicke Priſen⸗ 5 kommando“. Das Boot iſt ſchon bemannt und wird heruntergefiert. Fregattenkapitän Tietze hat wieder ſtoppen laſſen. Er weiß, daß kein an⸗ derer Ausweg mehr bleibt als der Kampf. Das engliſche Boot mit dem Priſenkommando iſt bereits zu Waſſer Ein Befehl an den Signalmaat— an der Leine gehen Flag⸗ gen hoch..„Dies iſt das verdächtige Schiff!“ verkünden ſie dem Engländer. Im gleichen Augenblick ſteigt am Maſt die deutſche Kriegsflagge auf, und Fregattenkapitän Tietze gibt den Feuerbefehl. Von den Geſchützen werden die Verkleidungen geriſ⸗ ſen An den Seiten ſchlagen die Klappen gegen die Vord⸗ wand, und die Torpedorohre werden ausgeſchwenkt. Aus dem vorderen 15⸗Zentimeter⸗Geſchütz jagt die erſte Granate gegen den Engländer Drüben iſt man überraſcht. Ehe die erſten Schüſſe herausgehen, iſt bereits die Ruderanlage zerſchoſſen. Split⸗ ter reißen in die Schornſteine große Löcher, das Priſenboot wird zerſchoſſen, die Beſatzung ſchwimmt im Waſſer. geht ein Schuß nach dem andern aus den Rohren der „Alcantra“. Bei der kurzen Entfernung ſitzt faſt jeder Schuß hüben und drüben. Auf der„Alcantra“ wird die Befehlsübermittlung zwiſchen der Kommandobrücke und den Geſchützen zerſchoſſen, auf dem„Greif“ iſt das Deck aufge⸗ riſſen und die Funkſtation zerſtört.. Jetzt nähert ſich von Steuerbord auch der Hilfskreuzer„Andes“. Auf grö⸗ ßere Entfernung greift er mit ſeinem mittleren Kaliber in den Kampf ein, das mit dem 15⸗Zentimeter⸗Steuerbordge⸗ ſchütz vom„Greif“ erwidert wird. Fregattenkapitän Tietze verſucht, das Schiff ſo zu legen, daß ein Torpedo wirkſam gegen„Alcantra“ abgeſchoſſen werden kann. Zweimal verfehlt er ſein Ziel. Die Geſchütze verſuchen, die Funkſtation der feindlichen Hilfskreuzer zu treffen, um zu verhindern, daß die engliſche Bewachungs⸗ linie alarmiert wird. „Alcantra“ und„Greif“ haben ſich bei ihren Ausweich⸗ manövern auf etwa 500 Meter genähert. Wenn ein Ge⸗ ſchoß aus dem Rohr herausgeht, ſitzt es bereits mit unge⸗ heurem Krach im Ziel. Das Deck der„Alcantra“ iſt ein wüſter Trümmerhaufen, aber auch die Planken des„Greif“ ſind zerriſſen. Der Erſte Offizier iſt bereits gefallen. Tote und Verwundete liegen in den Trümmerhaufen, aus dem an manchen Stellen Rauch aufſteigt. Noch ſind alle Geſchütze und die Maſchinen intakt, und auf der Brücke gibt Fregattenkapitän Tietze kaltblütig ſeine Befehle. Trotzdem iſt die Situation außerordentlich krikiſch, Deos Hilfskreuzers„Greij“ das verdächtige wird ja von Dann F. denn vom„Greif“ feuern nur vier Geſchütze, während die Engländer acht einſetzen. Immer wieder verſucht der Kommandant, einen Tor pedoſchuß anzubringen. Jetzt ſpringt der dritte Torpedo jnz Waſſer. Die Blaſenbahn geht gerade auf die„Alcantrg“ zu. Ehe man auf dem Engländer die Gefahr erkennt, er folgt bereits mittſchiffs eine heftige Exploſion. Das Schi wird faſt auseinandergeriſſen und neigt ſich ſofort zur Seite. Alle Man weiß, daß hier nichts mehr zu Fekten iſt ſpringt über Bord in das eiſige Waſſer. Auf der„Andes“ ſieht man die„Alcantra“ verſinken. Man weiß jetzt, daß der deutſche Hilfskreuzer Torpedos an Bord hält. Deshalb bleibt der Engländer auf einer Ent fernung, die einen Torpedotreffer unmöglich macht. Dafiir decken die vier engliſchen Geſchütze den deutſchen Hilfskreu⸗ zer zu. Im Zwiſchendeck des„Greif“ wütet ein heftiges Feuer, Trotzdem ſind die Geſchütze bisher intakt. Wo die Geſchütz führer gefallen, treten neue an ihre Stelle. dant läßt den Kreuzer wenden, damit alle Geſchütze gegen „Andes“ eingeſetzt werden können. Aber die Ueberlegenheit des Engländers macht ſich doch bemerkbar. Dazu greift daz Feuer immer mehr um ſich. Es dringt in das Schiffsinnere in die Kohlenbunker und Proviantlaſten über und ergreſſ das Deck. Der Kommal⸗ Die Mannſchaften an den Geſchützen ſchicken in der Hitze und ohne Rauchmasken eine Granate nach der au deren gegen den Engländer. Zwiſchen Kommandobrüche und Geſchützen beſteht längſt keine Verbindung mehr. Die Entfernungsmeſſer ſind zerſchoſſen, die Beobachtung der Aufſchläge unterbleibt, die Geſchützführer müſſen ſelbſtändig handeln. Die Angſt vor dem U-Boot Der Kommandant nimmt eine Kursänderung par. Jet treibt der Wind Feuer und Qualm von den Geſchützen weg. Aber nun zeigt ſich, daß die Geſchützunterbauten den grö ßen Erſchütterungen nicht gewachſen ſind. Schließlich tauchen am Horizont neue Rauchwolken auß, und bald liegt um das Schiff ein Hagel von Einſchlägen, Ein Kreuzer und mehrere Torpedoboote eilen dem Hüilfs⸗ kreuzer„Andes“ zu Hilfe, auf dem ebenfalls Brände hoch⸗ lodern. Die Achtern⸗Geſchütze auf„Greif“ fallen aus Auf dem Vorderdeck wird ein Geſchütz zertrümmert. Daz letzte 15⸗Zentimeter⸗Geſchütz kann den Feind nicht mehr er⸗ reichen, der jetzt in ſicherer Entfernung im Halbkreis um das Opfer liegt und alle Geſchütze einſetzt. Immer weiter wütet das Feuer, Stangen werden her⸗ untergeriſſen, Maſten knicken zuſammen, die Boote hängen zerfetzt in den Davids,„Greif“ iſt ein Trümmerhaufen. Noch hält die tapfere Beſatzung zwiſchen Toten und Verwunde⸗ ten das eine Geſchütz beſetzt und feuert. Noch immer weht die Kriegsflagge. Der Kommandant gibt von der Kom⸗ mandobrücke noch immer ſeine Befehle. Dann ſchlagen zwei Granaten in den Maſchinenraum und machen den Hilf kreuzer bewegungsunfähig. Das Schiff iſt verloren. vergrößert, ohne dem Feinde zu ſchaden. ſpringen. ſpringen, ſetzt er die Beſchießung fort. ſinken. Dabei iſt das Schiff wie ein Sieb durchlöchert. Fregattenkapitän Tietze weiß, daß jedes weitere Opfer zwecklos iſt und die Verluſte nur So gibt er Be fehl, die Sprengpatronen anzuſchlagen und über Bord zu Einige Minuten hat das Feuer der Engländer geſchwiegen. Als auf dem„Greif“ Flöße, Türen und Boh⸗ len über Bord fliegen und die Ueberlebenden hinterher „Greif“ will nichl Im eiskalten Waſſer treibt die überlebende Beſatzung hifllos zwiſchen Wrackſtücken. ſchen ſinken mit einem Schrei von den Flößen oder Bohlen und treiben tot im Waſſer. ſchießung fort. die im Waſſer ums Lebens. Fregattenkapitän Tietze, der eben mit der Hand nach einem treibenden Balken greifen will, wird von einem Granak⸗ ſplitter an der Stirn getroffen und geht lautlos unter. Mit ihm manche Offiziere und Mannſchaften. gegen den Feind werden ſaut. Noch immer ſchwimmt der„Greif“, noch immer weht die Kriegsflagge. Der engliſche Kleine Kreuzer„Comus nähert ſich... fährt vorſichtig zwiſchen die im Waſſer Schwimmenden. Eine Leiter fliegt von der Back herunter. Ein Offizier auf der Brücke fordert die Schiffbrüchigen auf die Strickleiter hochzuklettern. Der Kreuzer ſtoppt. Gerade hat der erſte Schiffbrüchige die Strickleiter ergriffen, als auf der Brücke der Alarmruf gellt: U⸗Boot.. Mit hoher Fahrt ſchießt der Kreuzer davon, der Matroſe wird von der Strickleiter ins Waſſer geſchleudert. Mit ſchnellet Fahrt dampft der Kreuzer durch die Schiffbrüchigen und er⸗ öffnet ein raſendes Feuer auf einen Punkt im Waſſer. Ein U-⸗Boot⸗Periſkop...? Wieder ſterben einige der Schwimmenden in dem Feuer. Bis man auch auf dem Kreuzer erkennt, daß das U⸗Boot⸗Periſkop nichts anderes iſt als ein Geſchützwiſcher. Jetzt nähert ſich der Kreuzer wieder den Schwimmen: den. Die Maſchinen ſtoppen. Troſſen fliegen an der Bord. wand herunter. Die im Waſſer ſchwimmen, ſind ſo er ſtarrt, daß ſie nach vergeblichen Verſuchen wieder ins Wal ſer zurückſinken. Einige engliſche Matroſen ſpringen Bord und holen die hilflos Treibenden aus dem Waſſer⸗ Von der 306 Mann ſtarken Beſatzung des Hilfskreuzels „Greif“ wurden 209 Offiziere und Mannſchaften von Kreuzern und Torpedobooten gerettet. Den Heldentod ſtar, ben mit fünf Offizieren, darunter dem Kommandanten, Mann. Ehe die Engländer das Rettungswerk beendet hal ten, ging das Wrack des Hilfskreuzers mit wehender Flagge in die Tiefe. 5(Fortſetzung folgt.) Die Glieder erſtarren. Men⸗ Verwünſchungen 1 Der Engländer ſetzt ſeine Be. Jetzt ſchlagen auch die Granaten zwiſchen kämpfenden Schiffbrüchigen. r (Copyright 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (20. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Oſſi von Grimme weigert ſich, mit Haſſenpflug zuſammen⸗ zutreffen. Sie will abreiſen. Als ſie beim Packen der Sachen iſt, tritt der Geſchäftsführer des Hotels in ihr Zimmer. Er teilt ihr mit, daß Herr de Beer verſchwunden iſt und fordert von ihr, da ſie zuletzt mit de Beer zuſammen geſehen wurde, eine Erklärung Oſſi erzählt, daß ſie mit de Beer in der Nacht zuſammen geſeſſen, daß er ſich verabſchiedet und ihr einen Ring geſchenkt habe. Der Geſchäftsführer ändert ſein Verhalten als Oſſi erwähnt, daß ſie mit Schmitthenner in das Hotel gegangen ſei. Auf dem Bahnhof tritt der Schwager der Baronin auf Oſſi zu und bittet wiederum um eine Unterredung mit Haſſen⸗ pflug. Sie ſucht Haſſenpflug in ſeinem Zimmer auf. Eddie verſucht, ſie zu beeinfluſſen, von Schmitthenner zu laſſen und droht damit, daß die Baronin ihren Willen durchſetzen werde. Selbſt Männer mit einem Rückgrat wie Schmitthenner ſeien ihr ſchon verfallen Er hatte ſich trocken geredet. Er ſchluckte, aber er fand keine Spur von Feuchtigkeit im Munde. Er ſtreckte die Hand taſtend nach Waſſer aus. Das Fräulein von Grimme reichte ihm das Glas. „Danke“, ſagte er, nachdem er getrunken hatte.„Aber nun iſt es wohl an der Zeit, daß ich von dem anfange, was ich Ihnen ſagen muß. Ich habe Sie um Vergebung zu bitten.“ „Mich?“ fragte das kleine Fräulein von Grimme. „Ja, Sie“, beſtätigte Haſſenpflug.„Wahrſcheinlich wiſ⸗ ſen Sie nicht, daß ich es war, der den letzten Anſtoß gegeben hat, damit Toni Schmitthenner heute nacht Madame nach⸗ gefahren iſt. Aber hätte ich gewußt, genau gewußt, was ſich vorher in der Bar zugetragen hatte, ſo hätte ich mich wohl gehütet, heute nacht nach Toni zu ſchicken. Vielleicht hatte er zuviel getrunken?“ Oſſi ſchüttelte heftig den Kopf. „Ja, dann..“ Haſſenpflug legte ſich in die Kiſſen zu⸗ rück und ſchloß für einen Augenblick die Augen.„Wollen Sie nicht einen Schritt näher kommen?“ Das kleine Fräulein von Grimme kam einen Schritt näher „Wollen Sie mir nicht Ihre Hand geben?“ Sie reichte ihm zögernd die Hand. Er umſchloß ſie mit ſeinen beiden eigenen Händen und hielt ſie krampfhaft feſt.„Ich kenne viele Frauen. Aber Sie ſind anders, ganz anders, als alle anderen Frauen, die ich je geſehen habe. Wenn man in Ihrer Nähe iſt, fühlt man ſich daheim wie nach einer langen und aufregenden Wanderung auf ſchlechten Straßen. Und ich hätte nichts lieber, als für immer daheim zu ſein. Sie verſtehen mich?“ Das kleine Fräulein von Grimme ließ den Kopf ſinken. „Sie haben eine ſchlechte Erfahrung gemacht. Ich weiß nicht, ob ich imſtande ſein werde, Sie vor weiteren ſchlechten Erfahrungen zu behüten. Aber ich möchte es für mein Leben gern verſuchen. Wollen Sie mir nicht das Recht dazu geben? Mein Gott. wie iſt es ſchwer, als Mann mit einem doppelt gebrochenen Bein von Liebe zu ſprechen und einen Heirats⸗ antrag zu machen. Darum handelt es ſich. Ich darf es jetzt wagen ohne mir vorzukommen wie ein Mann. der Ohr⸗ feigen verdient.“ Oſſi bemühte ſich, ihre Hand zurückzuziehen, ohne heftig zu werden. Freilich hatte ſie innerlich Schmitthenner auf⸗ gegeben, aber ſie war noch ſo feſt bei dem Mann ihrer erſten Liebe verwurzelt, daß ihr ſchon der Gedanke an Erſatz un⸗ überwindlichen Schauder erregte. Ihr Blick fiel auf die Uhr, die unbeachtet auf der Bettdecke liegengeblieben war. „Jetzt habe ich meinen Zug verſäumt“, ſagte ſie, und langſam bildeten ſich zwei große Tränen in ihren Augen⸗ winkeln. „Haben Sie keine andere Antwort für mich?“ fragte Haſſenpflug. Das kleine Fräulein von Grimme war in tödlicher Ver⸗ legenheit.„Ich kann nicht. Ich werde Ihnen ſchreiben!“ „Werden Sie„Ja“ ſchreiben?“ Das kleine Fräulein von Grimme ſchüttelte den Kopf. „Gar keine Ausſicht für mich? Nie? Unter keinen Um⸗ ſtänden?“ Er mußte den Schmerz erleben zu erfahren, daß die einzige Frau, die er ſich von allen Frauen, die er kannte, r das Leben wünſchte, nach ihrer Behauptung immer dar⸗ auf beſtehen würde, nein zu ſagen. „Das hört ſich hart an“, ſagte er.„Daran hat ein Mann unter Umſtänden ſein ganzes Leben lang zu tragen. Aber helfen darf ich Ihnen doch wenigſtens, ſoweit ich es ver⸗ mag? Wenn ich gehen könnte, würde ich ein großes Feſt veranſtalten hier oben, ein Feſt, wie es noch nie eins gege⸗ ben hat. Und dazu würde ich alles einladen, was ich an Menſchen von Bedeutung kenne. Und ich kenne viele Men⸗ ſchen von Bedeutung. Und alle müßten ſich mit mir ver⸗ emigen, um Ihnen die Hand zu küſſen. Und dann ſollte es noch jemand wagen, hinter Ihrem Rücken zu tratſchen und zu ziſcheln. Aber es gibt taufend Möglichkeiten, einem anderen Menſchen zu helfen. Schütteln Sie nicht den Kopf. weiß es. Wenn ich Sie ſchon in der wichtigſten Sache allein laſſen muß, ſo gibt es doch genug andere Dinge, die ich Ihnen erleichtern kann. Ich bin noch nicht ganz ruiniert. ch habe noch einiges zurückbehalten. Sagen Sie ein Wort. as kann ich als Freund für Sie tun?? „Nichts“, ſagte Oſſi,„wirklich. Ich danke.“ „Haſſenpflug stützte ſich mit der Hand auf die Kiſſen und richtete ſich auf, ſo gut er es vermochte.„Aber Sie ver⸗ rechen mir wenigſtens, daß Sie mir Nachricht geben, wenn Die früher oder ſpäter einmal in die Lage kommen ſollten, h nach einem uneigennützigen Beiſtand umzuſehen? Kann ein Mann weniger erbitten von einer Frau, die er liebt und ütet wiſſen möchte?“ Auch jemand, der 3 ganz ausgefüllt war vom erſten großen Kummer ſeines Lebens, mußte ſehen, daß es für einen Mann mit einem doppelten Beinbruch nicht gut — 0 7 NN N d war, ſo aufgeregt zu ſein. Oſſi beruhigte Haſſenpflug, ſo gut ſie es verſtand, und gab auch das geforderte Verſprechen. Hilfe? Wozu? Ihr konnte niemand helfen. Der Traum war aus— und was das Leben für ſie noch bereithalten konnte, war nur noch die Erinnerung daran. „Gehen Sie nicht“, ſagte Haſſenpflug,„ehe Sie noch eine Warnung gehört haben. Trauen Sie dem Mann nicht, der Sie zu mir gebracht hat, und noch weniger ſeiner Frau. Sie iſt eine Schweſter von Madame. Alles an ihr iſt unecht und täuſchend. Es gibt keinen Menſchen, den ſte nicht be⸗ trügt. Am meiſten betrügt ſie ihre Schweſter.“ Das kleine Fräulein von Grimme tupfte ſich wortlos die zwei großen Tränen aus den Augenwinkeln. Haſſenpflug tat einen Blick auf die Uhr.„Ihr Zug iſt wirklich ſchon fort. Der nächſte geht erſt in zwei Stunden. Muß es alſo ſein, daß Sie jetzt gehen? Vielleicht iſt es das letztemal, daß wir zuſammen ſind. Ich werde Sie gewiß nicht mehr ängſtigen. Das Zimmer eines Kranken iſt ein Aſyl. Hier kann ich das letzte tun, was mir zu tun übrig bleibt, ich kann verhüten, daß Sie beläſtigt werden, bis Ihr Zug geht. Iſt das immer noch zuviel verlangt?“ Ja, ſie fand es immer noch zuviel verlangt. Sie mußte jetzt allein ſein. Allein um jeden Preis. Sie mußte ſich in einen Stuhl ſetzen und die Hände falten und vor ſich hin⸗ ſchauen und ganz ſicher wiſſen, daß niemand die Augen auf ſie gerichtet hielt. Sehr gerade wollte ſie ſitzen, und ſie wollte nichts ſehen und an nichts denken. Vielleicht würden die Lippen ein wenig zucken. Vielleicht würde ſie ſich ſehr in acht nehmen müſſen, um nicht wieder Waſſer in die Augen zu bekommen. Aber die Mühe, die ſie darauf 7 1 N e e Zeichnung: Drewitz— M. Schmitthenner ſetzte ſie auf einen Hörnerſchlitten und ſauſte mit ihr zu Tall A, verwenden mußte, die ſollte allen Menſchen verborgen blei⸗ ben, auch ſolchen, die es ſo gut mit ihr meinten wie augen⸗ ſcheinlich dieſer feine ruſſiſch⸗franzöſiſche Baron mit dem doppelt gebrochenen Bein. XLI. Adrienne öffnete gleich darauf behutſam die Türe und ſteckte den Kopf durch den Spalt. Mit ihren liſtigen und geſchwinden Augen ſuchte ſie das Zimmer ab.„Was ſehe ich! So allein. Wo iſt denn das Fräulein Braut?“ „Was ſind das wieder für Redensarten?“ fragte Haſſen⸗ pflug ungeduldig.„Was wollen Sie damit ſagen? Was ſoll das heißen?“ Adrienne kam ganz herein und ſchloß hinter ſich die Türe.„Nichts nötig, Eddie? Ich will gern Krankenpfle⸗ gerin ſein. Krankenpflegerin ſteht mir gut. Ich hätte ſo etwas werden ſollen, vielleicht wäre dann etwas aus mir geworden.“ „Schwerlich. Aber ich warte immer noch auf Antwort. Sie haben mir Anlaß zu einer Frage gegeben.“ „Ich?“ machte Adrienne erſtaunt. Sie holte ihre Puderdoſe heraus, klappte ſie auf und begann. ihr Geſicht im kleinen Spiegel darin zu betrachten. Um ſich überall gut ſehen zu können, machte ſie Kopfbewegungen wie eine Bachſtelze.„Ich? Nicht, daß ich wüßte. Wieſo?“ „Was ſollte die Redensart mit der Braut?“ fragte Haſſenpflug aufgebracht. „Gott“, Frau Adrienne betupfte ſich ihre Naſe mit der Puderquaſte.„Haben Sie denn der Kleinen eben am Ende keinen Heiratsantrag gemacht?“ „Sie haben natürlich wieder an der Tür geſtanden und e verſetzte Haſſenpflug bitter.„Ich hätte es mir ken können.“ „Lieber“, erklärte ſie ſanft, Sie tun mir Unrecht. Wirklich. Ich bin die ganze Zeit in der Telephonzelle ge⸗ weſen. Ich habe mich bemüht, durch den Draht erbindung mit Ehrwald zu bekommen. Es iſt mir geglückt. Eben habe ich mit Pponne ſelber geſprochen. Sie 5 mehrmals bös geſtürzt und hat ſich die Hand verſtaucht. Auch von etlichen Hautabſchürfungen hat ſie gesprochen, ſonſt aber iſt ſie heil und wohlbehalten unten angekommen. Sie hat eben mehr Glück wie wir anderen Muſſorgins alle zuſammen. Ich habe es immer geſagt.“ f„Und wo iſt der Toni Schmitthenner?“ fragte Haſſen⸗ pflug. ee, 7 0 „Der Toni? Der Mann dem keine widerſtehen kann? Gott, wo ſoll er wohl ſein. Natürlich iſt er bei ihr. Er mußte ſie doch begleiten. Sie brauchte doch Hilfe. Immer⸗ hin!“ Haſſenpflug war Etwas mußte noch Irgendeine Teufelei⸗ weiter?“ „Was weiter? Weiter nichts. Sie hat einen Arzt auf⸗ geſucht. Natürlich. Toni mußte doch überzeugt werden, daß er wirklich nötig geweſen war. Heute kommt ſie nicht mehr herauf. Es kommt ja auch kein Zug mehr herauf. Sie werden doch nicht Sehnſucht haben nach Pponne? Nach⸗ dem Sie ſich eben verlobt haben?“ Haſſenpflug fuhr wütend hoch. ſich verlobt?“ Adrienne machte runde Augen.„Wer ſich hier verlobt hat? Sie natürlich! Sie und die Kleine. Sie werden mich doch nicht Lügen ſtrafen? Eben habe ich es Mvonne durch den Draht gemeldet. Sie war entzückt. Sicher hat ſie die Nachricht ſofort an Herrn Schmitthenner weitergegeben. Oder meinen Sie nicht?“ Haſſenpflug wurde trotz des Fiebers leichenblaß.„Ach, ſo war es gemeint! Ich habe alſo in dieſem Spiel auch nur eine Figur bedeutet. Es iſt kein ſauberes Spiel gewe⸗ ſen. Adrienne. Haben Sie die Partie gewonnen?“ „Ich hoffe“, antwortete ſie.„Aber ſagen Sie mir, im Ernſt, hat die Kleine nein geſagt? Wirklich? Wahrhaftig?“ „Eine Frau von Ihrer Sorte wird ein Mädchen wie Fräulein von Grimme nie verſtehen“ erklärte Haſſenpflug erbittert.„Das iſt eine andere Welt und eine andere Raſſe. Wollen Sie noch mehr hören?“ „Es genügt“, verſetzte Frau Adrienne kühl.„Da ich alſo nichts mehr für Sie tun kann, werde ich wieder das Zimmermädchen hereinſchicken. Sie müſſen wirklich ſehr ſchlecht in Form ſein, wenn Sie ſo ein kleines Mädchen nicht zum Jaſagen bringen können. Ich muß meine Meinung über Sie richtigſtellen. Wie ſchade!“ XLII. Hinter dem Gatterl kommt eine Stelle bergab, wo es ratſam iſt, die Skier abzuſchnallen. Meiſt ſind Fußtapfen vorgetreten, die aber nicht nur den Fuß, ſondern das ganze Bein aufnehmen. Nach der Stelle geht es in Schlangenwin⸗ dungen bergauf zum Teil über Gelände mit hängenden La⸗ winen. Hat man aber auch die Serpentinen hinter ſich, ſo beginnt die eigentliche Abfahrt nach Ehrwald. Von Gefahr iſt dabei nicht mehr die Rede. Man kann einen unglücklichen Sturz tun und das Bein brechen oder den Arm verſtauchen, aber manche Leute brechen ſich Arm oder Fuß auch auf der Uebungswieſe. Schmitthenner hatte Madame gleich hinterm Gatterl er⸗ wiſcht. Sie ſchien völlig erſchöpft zu ſein. Außerdem hatte ſie das Geſicht voll Schrammen und Blut. Die linke Hand, ſagte ſie, ſei nicht mehr zu gebrauchen. Schmitthenner beſah ſich den Schaden ohne viel Worte dabei zu verlieren. Den Sepp ſchickte er zurück damit die Leute vom Hotel nicht weiter beunruhigt waren. Er ſelber beſchloß, Madame hinab nach Ehrwald zu bringen. Unterwegs gab es zwar eine Alm, aber die Alm war für Bergkranke nicht eingerichtet. Und Madame tat ſehr kläglich. Schmitthenner ſetzte ſie auf einen Hörnerſchlitten und ſauſte mit ihr zu Tal. Im kleinen Zugſpitzdorf Ehrwald brachte er ſie in den nächſten Gaſthof, ſchaffte ſie hinauf in ein erwärmtes Zim⸗ mer und ließ den Arzt rufen. Mittlerweile ging es ſchon auf Mittag zu. Der Arzt war unglücklicherweiſe hoch oben bei einem kranken Bergbauern. und einen Vertreter gab es nicht. Madame ſperrte ſich in ihr Zimmer ein, verweigerte Eſſen und Trinken und ebenſo jeden Beiſtand. Kein Zureden durch die Tür wollte verfangen. Sie rührte ſich einfach nicht. Kein Menſch konnte wiſſen, ob ſie tot war oder lebendig. Schmitthenner glaubte nicht an ernſthafte Verletzungen. Aber wer kannte ſich bei dieſer Sorte Weibsleute aus! Wenn ſie ſich am Finger geritzt haben, machen ſie ein Weſen da⸗ von, als müßten ſie ſterben, und ein anderes Mal gehen ſie mit einem gebrochenen Fußgelenk auf den Ball. Wie es ihnen gerade einfällt. Und ſein Gewiſſen als Bergſteiger und Skifahrer erlaubte ihm nicht davonzufahren, ehe er ſich Gewißheit verſchafft hatte daß ſeine Hilfe nicht mehr nötig war. So ſaß er denn verdroſſen in der Gaſtſtube, wartete auf den Arzt und trank einen Enzian nach dem anderen. Auch er war ziemlich abgeſchunden, und die beſten Namen waren es nicht, mit denen er bei ſich Madame belegte Er hatte jetzt ſeit länger als vierundzwanzig Stunden kein Auge zugemacht und allerhand hinter ſich. Endlich. Mittag war ſchon vorbei, und er hatte wohl unverſehens etwas die Augen geſchloſſen gehabt, rief ihn die Wirtin hinauf zu Madame. Sie ſaß mit dem Rücken gegen einen bacherlwarmen Kachelofen und hatte einen Tiſch und darauf Rum, Zucker und heißes Waſſer vor ſich. Der linke Arm ruhte in einer Binde. Aber die Schrammen im Geſicht ſahen nicht mehr gefährlich aus, nachdem ſie ſich das geronnene Blut abgewaſchen hatte. Sie war ſogar ſchon dabei geweſen, Puder darüber aufzulegen. „Deinetwegen“, empfing ſie ihn vorwurfsvoll,„hätte ich hier ſterben können. Stundenlang bin ich allein, und kein 8 kümmert ſich um mich!“ Jetzt erlauben Sie aber,“ erinnerte Schmitthenner ent⸗ rüſtet,„wer hat denn viertel tundenlang an die verſchloſſe⸗ Tür fene und um Einlaß gebeten? Wer iſt das wohl geweſen „Es iſt noch kein Arzt bei mir geweſen,“ erklärte Kitty eigenſinnig. „Der Arzt“, gab Schmitthenner Auskunft,„iſt hoch oben bei einem Bergbauern und operiert auf Leben und Tod. „Mit dieſem Bergbauern haſt du alſo Mitleid,“ behaup⸗ tete ſie.„Mit mir aber nicht. f 5 (Fortſetzung folgt.) immer noch nicht befriedigt. Es lag in der Luft. „Und aber nachkommen. Er kannte Frau Adrienne. „Verlobt? Wer hat d D h , 1 8 le, n e 1 VVV Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Auflöſungen aus letzter Nummer. Problem„Fliegerabwehr“: Man lieſt von links nach rechts herum erſt die Buchſtaben in den Feldern, die von den Rauchſäulen der Geſchütze berührt werden, dann die in den anderen Feldern. Das ergibt:„Luftſchutz iſt unſere Nationalpflicht.“ Scharade: Geldbrief. Abſtrichrätſel: Halma, Wilna, Gneis, Ernſt, Stuhl, Grenze.— Lawinenſturz.(Das Fettgedruckte iſt zu ſtreichen.) Magiſches Doppel⸗ Quadrat: B. d S e de d n o r m a a r S 1„ e — Saarland.— Silben⸗Rätſel: 1. Morchel, 2. Alpaka, 3. Stativ, 4. Kolonne, 5. Erdbeben, 6. Nebukadnezar, 7. Barbara, 8. Aeſthetik, 9. Lebewohl.— Maskenball— Karneval. Verſchmelzungs⸗Aufgabe: Tribunal Ho⸗ lunder Emanuel Amſterdam Theſeus Eiſenach Rubi⸗ kon.— Theater.— Kopf⸗Anfügungs⸗ Aufgabe: Weſpe Irade Nerz Turban Epik Recke Glatz Eſau Waal Ilias Tratte Tort Etat Regel.— Wintergewitter. Bilder⸗Rätſel: Man ſoll aus allem Gutes ziehen können. Nein Holſtein— M. Heiße Liebe. „Schau— ſchau—— Schneeglöckerln haben's derbrütek!“ Ein ſchwieriger Fall. Dr. Beiling ſitzt abends bei ſeiner Frau im Familien⸗ zimmer, als ihm das Mädchen einen Zettel überreicht. Dr. Beiling lieſt:„Lieber Kollege, komm gleich herum ins Café an der Ecke. Dr. Scholler und ich warten auf einen dritten Mann zum Skat!“(Laut.)„Hm! Hm! Liebes Kind, du mußt entſchuldigen, daß ich dich allein laſſe. Ein ſehr ſchwie⸗ riger Folf jedenfalls— es ſind ſchon zwei Kollegen da!“ Eu Kauen Briefmarken- a mmlunge n. und Deutsche Wie man diese ohne Operat., ohne Augen- anrühren beseit. kann, zeigt Aufklärgsschr.8. Tarmol fut wohl Wohlfahrtsmarken A. Boros, Berlin WIS j——. 12 Altred Kurtu, Uhlandstraße 149 lindert Schmerzen!. Solditz, Nr. 176 Sa. geg. 20 Pl. Rückporto! Bel Migräne, Neuralgie, Ischias, Dpfere für das nnn Winterhilfswerk III 17. R Preis: 52.50 R Mk. 1.35 monatl. während der Sparzeit. Nach) Zutelſung statt Miete monatlich nur als Zins- und Tilgungsrate einschließ- lich Lebensversicherungsschutz. Für ein sigenheim mite s Zimmern, küche, Bad und Nebenräumen, des z. fl. je nach lage und Aus fühtung 10000. RM kostet, Schon 16 300 Eigenheime mit ber 235 Millionen Reichsmerk tinsnziert. Fteie Afchitektenwahl Deutschlands grögts Bauspetrkssse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot in bud wigsbarg- Württ 955 1 Verlacgen Sts vasterſose bruckschtift Nr.. Iluſtriertes Silben-Berſteck-Rätſel. An Stelle der dargeſtellten Rätſelbilder ſind die be⸗ treffenden Wörter zu ſetzen. In jedem Wort iſt eine Silbe verſteckt, die m Zuſammenhang in der Reihenfolge der Zah⸗ len den Wahlſpruch aller Deutſchen im In⸗ und Auslande ergeben. — Silben-Bindungs-Aufgabe. ak am ber bo bun do dolf e e fel gö lah lai mir en ru te tri.— Aus vorſtehenden 18 Silben ſind 8 zwei⸗ 15 Hauptwörter zu bilden, die in ihren Anfangsbuch⸗ taben eine hübſche Sitte aus der Großväterzeit ergeben und deren Endbuchſtaben den Raum uns nennen, in dem dieſe Sitte zur Ausführung kam. mild. leich- schoumend. wundervoll im Ceschmack. für die grosse ſube 2 Dreiſilbige Scharade. Ruht dir im Erſten deine Holde, Biſt du, mein Freund, die andern zwei; Ein anderer ſitzt wohl tief im Golde, Und dennoch lebt er dieſe drei. VBerwandlungs-Aufgabe. Es ſoll das Wort Baum durch ſtufenweiſe Umänderung in die Wörter Mehl Ruhe Sulz Zehn umgewandelt werden, und zwar darf immer nur ein Buchſtabe durch einen anderen erſetzt werden, auch darf jedes Wort nur einmal vorkommen. Bilder ⸗Rätſel. — 10 „ d , „ — . Ae Silben ⸗Kälſel. Aus den 28 Silben: be ben bers but dau de dee dril dun e e gau gu i i ib lich lo maß mu o rak rif ſchiff ſchul ſen ta un ſind 14 Wörter mit folgender A zu bilden: 1. Sei⸗ tenbrett eines Holzgefäßes, 2. türkiſche Landſchaft, 3. Lauf⸗ vogel, 4. Stadt in der Provinz Brandenburg, 5. deutſcher Romandichter, 6. erſtes Auftreten einer Künſtlerin, 7. Cha⸗ raktereigenſchaft, 8. deutſcher Dichter, 9. Baumwollgewebe, 10. Name aus der griechiſchen Mythologie, 11. Marinefahr⸗ zeug, 12. Preisverzeichnis, 13. Hafenſtadt in Schottland, 14. norwegiſcher Dramatiker. Nach richtiger Bildung der Wör⸗ ter ergeben die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Zitat von Schleiermacher. Hönde gouf mir Fukofol 6 ein dann bleiben ſſe den Einwir. kungen von Nöſſe U. Ke geſchötzt 8 5 „Zum Wochenende und 7 Zeitvertreib“ Nr. 8 erſcheinen als Beilage. B. A. 4. Vi. 35: 646 614. Pl.⸗Nr. 7. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Car! Görg. Berlag Sonn⸗ Gesunde 23 1 N iagsbiatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin WZ. Mauerſtr. 80. —— 0 ef, di All dell die 9 0 Schönheit. Erballen is Ibrem Teint die gend. frisqbe mit— PALM OLIVEI De Erhaltung Ihres jugendlichen Teints ist unabhängig von Altet und Reichtum! Unzählige Frauen haben den einfachen und billigen Weg zu jener natürlichen und strahlenden Schönheit gefunden, die ihr wahres Alter verschweigt: Die Palmoline- Schonbei tepflege. 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