N Ar 51(2. Blatt). Neekar Bote Samstag, 29. Februar 1936 N 8 N 72 zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Seilgeſchehen. Flandins Rede in der Kammer zugunſten des fean⸗ zöfiſch⸗ſowietruſſiſchen Paktes brachte keine neuen Geſichtspunkte, die Deutſchland eine Aenderung ſei⸗ nes Urteils hätten ermöglichen können. Ueberdies iſt Flan⸗ din auf die von deutſcher Seite immer wieder gegen den Pakt pflichtgemäß geltend gemachten Einwände nicht weiter eingegangen. Gegenüber der Anſicht Flandins, daß der Ruſſenpakt in rechtlicher Hinſicht durch den Einbau in den Rahmen von Genf und Locarno gerechtfertigt ſei, muß immer wieder geltend gemacht werden, daß die Theſe in den entſcheidenden Punkten einer genauen Prüfung nicht ſtandhalte. Der Locarno⸗Vertrag hat bekanntlich den beiden garantierten Mächten ihre Grenzen geſetzt. Daraus ergibt ſich, daß Frankreich, nachdem es nun einmal den Locarno⸗ Vertrag abgeſchloſſen hat, nicht weiter die Freiheit für ſich in Anſpruch nehmen konnte, ſeine Interventionspolitik, die auf die Tſchechoſlowakei und Polen beſchränkt war, auf Räume und Möglichkeiten auszudehnen, die beim Abſchluß des Locarno⸗Vertrags nicht vorgeſehen waren und die zwangsläufig für Deutſchland das Riſiko, in einen Konflikt mit Frankreich verwickelt zu werden, erhöhen müſſen. Der Locarno⸗Vertrag hat die Eigenmächtigkeit einer kriegeri⸗ ſchen Aktion zwiſchen Deutſchland und Frankreich ausſchal⸗ len wollen. Wenn Frankreich nun hier geltend macht, daß ſein etwaiges Eingreifen in Zuſammenhang mit dem Ruſ⸗ ſenpakt als eine Handlung im Rahmen des Völkerbundes betrachtet werden müſſe, ſo ſteht der für dieſen Fall einge⸗ nommene Standpunkt in auffälligem Widerſpruch mit jenem, den es im Mittelmeer eingenommen hat. Denn hier machte Frankreich zur Vorausſetzung einer Hilfelei⸗ ſtung(zugunſten Englands), daß eine gemeinſame Völker⸗ bundsaktion vorliegen müſſe. Im Falle des Ruſſenpartes wird aber gerade umgekehrt die Möglichkeit einer eigen⸗ nützigen Beiſtandsleiſtung(zugunſten der Sowjetunion) vor⸗ behalten. Sie ſoll auch dann erfolgen, wenn kein Genfer Beſchluß dazu ermächtigt. Ja, das Ausbleiben einer einſtim⸗ migen Ratsentſcheidung vermag im Gegenteil gar den Bündnismechanismus auszulöſen! Die Rede des britiſchen Außenminiſters Eden vor dem Unterhauſe wird nicht einmal in den engliſchen Kom⸗ mentaren als Ueberraſchung aufgefaßt, geſchweige denn in den Preſſeäußerungen auf dem Kontinente. Man kann ſagen, daß es nach dieſer Erſtrede des neuen Außenminiſters zwar noch immer einen Kurs der britiſchen auswärtigen Politik gibt, aber keinen gusgeſprochenen Eden Kurs. Es iſt ſeltſam, daß der große Abſtand in den Auffaſſungen der britiſchen Kabinettsmitglieder über die Möglichkeiten einer friedlichen Schlichtung des afrikaniſchen Krieges zwiſchen Abeſſinien und Italien heute offenbar nicht mehr beſteht, obwohl namhafte Männer, darunter der Premierminiſter ſelber, ſich ſeinerzeit den von Laval und Hoare ausgearbei⸗ teten Friedensplänen ſtark genähert hatten. Heute ſteht England nach Edens Mitteilung auf dem von Italien ab⸗ gelehnten Bericht des Fünfer⸗Ausſchuſſes, und Außenmini⸗ ſter Eden bezeichnet ihn auch jetzt noch als die Grundlage für künftige Friedensverhandlungen. Den Begriff der Ein⸗ kreiſung lehnt er für die engliſche Politik ausdrücklich ab. Das Wort fiel in ſeiner Rede, aber er nannte kein Land, das Gegenſtand einer ſolchen Einkreiſungspolitik iſt, Er brauchte es auch nicht, da nicht nur das Gremium, vor dem er ſprach, ſondern die ganze Welt es weiß, wer gemeint iſt. Man muß zuſammenfaſſend ausſprechen, daß der britiſche Außenminiſter durch ſeine Rede kaum etwas zur Entſpan⸗ nung der Lage in Europa beigetragen hat. Seine Hoff⸗ nungen auf den Völkerbund machen ja dem ehemaligen Völkerbundsminiſter Englands alle Ehre, aber die Welt weiß ſchließlich nun allgemach doch, daß das Genfer Inſtrument viel zu ſchwerfällig und entſchlußſchwach iſt, um etwas Wirk⸗ ſames für die Erzielung eines gerechten Friedens und einer allgemeinen Sicherheit zu erreichen. Für uns ergibt ſich daraus, daß wir die Wahrung des Friedens nur von uns ſelber erwarten dürfen. Der Herr tſchechiſche Außenminiſter Dr. Hodza hatte nach ſeinem Beſuch in Belgrad noch nicht einmal wieder ſeine Koffer gepackt, und die ablehnenden Belgrader Aeuße⸗ rungen zu ſeinem famoſen Plan der Zuſammenfaſſung des geſamten Donauraumes unter Ausſchließung Itoliens und gegen Deutſchland waren noch nicht einmal erſchienen, da fand er ſich ſchon von Paris aus desavouiert, ja nach den Aus⸗ führungen des„Temps“ geradezu als politiſcher Charlatan hingeſtellt. Herr Dr. Hodza hat in Paris ſeinen ſogenann⸗ ten Plan über die politiſche Zuſammenfaſſung des Donau: raumes derartig eindeutig dargeſtellt, daß an der Exiſtenz eines nach ihm genannten Planes niemand mehr zweifeln konnte. Wenn nun das regierungsoffiziöſe Pariſer Blatt ſchreibt. Es giht überhaupt keinen Hodza Plau“ dann iſt das ſchon ſelbſt für die unverfrorene Pariſer Sprache eige reichlich robuſte Form, mit der man von der franzöſiſchen Hauptſtadt aus die ſo geräuſchvoll vorbereitete jugoſlawiſche Reiſe Dr. Hodzas als völlig zweck⸗ und gegenſtandslos hin⸗ ſtellt. Inzwiſchen haben die Aeußerungen der Belgrader Preſſe ungeachtet aller Loyalitätskundgebungen gegenüber der Kleinen Entente auch den letzten Zweifel daran beſei⸗ ligt, daß Jugoflawien ſo töricht ſein könnte, ſich ſeinen be⸗ ſten Kunden in Mitteleuropa zu verſcherzen. * In Japan ſcheint ſich, eingeleitet durch die Erhebung junger Offiziere und die Tötung führender Staatsmänner, ein Umſchwung revolutionären Charakters und Ausmaßes zu vollziehen. Die letzten Ereigniſſe werden von gut⸗ unterrichteter japaniſcher Seite auf Beſtrebungen zurückge⸗ führt, die in verſchiedenen Jugendverbänden ihre Haupt⸗ träger haben. Vor allem ſei es die ſogenannte Schoſo⸗Ju⸗ gend und der Verband der Offiziersſugend Schoko. Das Programm der Aktiviſtiſchen Jugend Japans iſt bereits im Jahre 1919 entworfen worden. Nach Mitteilungen von ja⸗ paniſcher Seite fordert es die Begrenzung der Kapitalbil⸗ dung und die Abſchaffung des mit dem Kapitalismus eng verflochtenen demokratiſchen Prinzips. Es ſieht, wie es wei⸗ ter heißt, die Ausſchaltung des Parlaments für einen Zeit⸗ raum von drei Jahren vor. Innerhalb dieſes Zeitraums ſoll eine Neuformung des Staatsweſens unter Beachtung fol⸗ gei:der drei Grundſätze vorgenommen werden: Stärkung des Kaiſergedankens auf Grund der göttlichen Abſtammung des Herrſcherhauſes, ferner Herſtellung einer Volksgemein⸗ ſchaft und Durchführung einer Reform des Staatsaufbaues. Der Neubau des Staates ſoll, dem Programm zufolge, auf ſtändiſcher Grundlage bei ſtarker Berückſichtigung der ehe⸗ maligen Soldaten vorgenommen werden. Bezüglich der Ar⸗ mee erblickt das Reformprogramm den Gedanken der Ka⸗ meradſchaftlichkeit als wichtigſte Grundlage. Im Rahmen der Wehrpolitik wird ferner volle Gleichberechtigung in der Flottenſtärke mit den anderen großen Seemächten verlangt. In außenpolitiſcher Hinſicht ſoll eine konzentriſche Zuſam⸗ menfaſſung aller Kräfte Japans auf dem aſiatiſchen Raum erfolgen. In voller Schärfe wird in dem politiſchen Pro⸗ gramm der Nationaliſten der Gedanke verfochten, daß die koloniale Epoche in Aſien zu Ende gegangen ſei und alle Erinnerungen daran verſchwinden müßten. Demgemäß ſeien auch die Unabhängigkeitsbeſtrebungen in der Mandſchurei, in der Mongolei, wie Syrien und Indien zu unterſtützen. Beſondere Bedeutung wird der Stellung Chi⸗ nas als Vorhut Aſiens gegen Sowjetrußland beigemeſſen. Die Beſeitigung der Vertreter des veralteten Geiſtes und die Freimachung der Bahn für die poſitiv eingeſtellte Ju⸗ gend ſei das Ziel, das auch den jetzigen Ereigniſſen in Ja⸗ pan zugrunde liege. 222 L Marz 1956 Reichsſtraßenſammlung für das WHA ian al Die Ausrichtung der Hochſchule Eine Anſprache des Reichsminiſters Ruſt. Berlin, 29. Februar. Vor den Wettkampfleitern und Gruppenleitern des Reichsleiſtungskampfes der Studierenden an den deut⸗ ſchen Hoch- und Fachſchulen, die zurzeit im Haus der Ju⸗ gend in Berlin-Neukölln auf einer fünftägigen Tagung die Auswertung der Arbeiten des Reichsleiſtungskampfes für die kommende Wiſſenſchaftsarbeit der Deutſchen Stu⸗ dentenſchaft behandeln, ſprach Reichsminiſter Ruſt über die nationalſozialiſtiſche Ausrichtung der Hochſchule. Der Miniſter Ruſt betonte einleitend, daß die Hoch⸗ ſchule noch kein geſchloſſenes Bild der nationalſozigliſtiſchen Bewegung zeige, während die Arbeiterſchaft im gläubigen Vertrauen ihr ſchweres Los trage und dem Führer folge. Er erinnerte an das Vorbild des deutſchen Studenten, Horſt Weſſel, der alle geſellſchaftlichen Vorurteile der Stu⸗ denten hinter ſich ließ und ſich neben den Arbeiterkämpfern von Groß⸗Berlin in die SA einreihte. Während nun aber alle Gebiete des öffentlichen und politiſchen Lebens vom Nationalſozialismus total erfaßt ſeien, müſſe man im Be⸗ zirk der geiſtigen und kulturellen Belange das Umgekehrte erleben. Der Kampf werde noch ſchwieriger dadurch, daß dieſe Kräfte, die er mit keinem Wort angreife und belei⸗ dige, als das Ergebnis der allgemeinen deutſchen Ge⸗ ſchichte aufzufaſſen ſeien. Das Tragiſche aber ſei, daß ihnen nicht ſchon jetzt eine junge, völlig geſchloſſene Studenten⸗ ſchaft gegenüberſtehe. Die Gründe hierfür ſeien weniger weltanſchaulicher Art als vielmehr in einem mangelnden Mut zum Einſatz und einem Trägheitsgeſetz zu ſuchen.„Der nationalſozialiſtiſche Student jedoch iſt dazu berechtigt und berufen, dieſen Zuſtand zu überwinden, denn der Kampf, der hier zuführen iſt, iſt der Kampf der Partei.“ Der Badiſche Neckarturnkreis 1933 Der Badiſche Neckarturnkreis hält am Sonntagvormit⸗ tag in Ladenburg ſeinen Kreisturntag ab. Der rein fachliche Teil mit den Berichten des Kreisfachamtsleiters und der Fachwarte wird von einem würdigen Rahmen umgeben und in einer im Mittelpunkt ſtehenden Feierſtunde:„Von Jahn zu Hitler“ zu den höchſten und letzten Zielen deutſchen Turnens die Gedanken erheben. Piel Arbeit und manche Sorge hat das Jahr 1935 auch dem Badiſchen Neckarturn⸗ krais gebracht. Im einzelnen gibt der Bericht des Fachamts⸗ leiters Mitteilung über den Stand und die Tätigkeit des Neckarturnkreiſes. Dieſer zählt zurzeit 40 Vereine mit 9505 Mitgliedern(am 1. 9. 1935); das ſind 300 Mit⸗ glieder weniger als am 1. 1. 1935. Die Veranſtaltun⸗ gen des Kreiſes waren überall ein voller Erfolg. Die Kin⸗ dertreffen fanden in Rohrbach und Ladenburg ſtatt. Die Götzwanderung führte unſere Vereine mit großen Teil⸗ nehmerzahlen hinaus in Gottes freie Natur. An dem Kreis⸗ ſchwimmen in Wiesloch und dem Prüfungsſchwimmen in Heidelberg, Weinheim und Ladenburg beteilig⸗ ten ſich 556 Turner und Turnerinnen. Höhepunkt der Ver⸗ anſtaltungen des Jahres 1935 bildete das Ga ufeſt des Das vom 28. bis 28. 7. 1935 in Karlsruhe. 385 Turner und Turnerinnen konnten als Einzelſieger in ihre Heimat zurückkehren, darunter 9 erſte Gaufeſtſieger. 81 Prozent der Kreisvereine beteiligten ſich mit großem Erfolge an dem Vereinswetturnen. Mit dieſen Leiſtungen ſteht der Badiſche Neckarturnkreis an erſter Stelle in Baden. Das Volksturnfeſt in Heidelberg und das Alterstreffen in Pla n k⸗ ſtadt waren Feſte echt turneriſcher Kameradſchaft. 30 Ver⸗ ſammlungen und Lehrgänge der Kreisfachwarte dienten den Vorbereitungen für das Gaufeſt und der techniſchen För⸗ derung und Ausbildung der Vereinswarte und der Kampf⸗ richter. Die Vereinsrundenkämpfe wurden auf alle Vereine ausgedehnt mit dem Zweck den Wert des Geräteturnens zu zeigen, die Leiſtungen zu ſteigern. Die Mehrzahl unſerer Kreisvereine beteiligte ſich an den Pflichtſpielen im Fuß⸗ ball und Handball. Beſonders erfolgreich waren die Mannſchaften des Turnvereins 86 Handſchuhsheim und die TGS Laudenbach, die im Fußball bezw. im Handball in die Bezirksklaſſe aufrücken konnten. Handel und Wirtſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Auch in dieſer Woche hatte die Börſe ſehr wenig Geſchäft, aber im allgemeinen etwas feſtere Tendenz. Die Zurückhaltung kam aus den außenpolitiſchen Vorgängen und den in ihren Ergebniſſen ſchwer überſehbaren, vielſeitigen internationalen Ausſprachen und Verhandlungen. Sodann ver⸗ fehlten die Erwägungen, welche Verwendung zweckmäßiger⸗ weiſe die in Teilen der Induſtrie aus der Auftragsſonder⸗ konjunktur ſich angeſammelten beträchtlichen flüſſigen Mittel finden könnten, ihren Einfluß nicht, weil daraus mit der Möglichkeit einer Verminderung der bisherigen induſtriellen Aktienkäufe, wenn nicht mit der Wiederabgabe bereits er⸗ worbener Aktienbeſtände gerechnet wurde. Auch ſchienen einige Dividendenerklärungen der jüngſten Zeit zu enttäuſchen. Geldmarkt. Die Stillhalteverhandlungen ſind erfolgreich abgeſchloſſen worden. Wie erwartet, wurde der erſtmals im Auguſt 1931 zuſtandegekommene Vertrag auf ein weiteres Fin verlängert. Für das am 28. Februar zu Ende gehende Stillhalteſahr werden die Abrufe auf insgeſamt 400 Mil⸗ lionen geſchätzt. Als Folge der Olympiade erwarten die Ausländer für das neue Stillhaltejahr eine noch ſtärkere Ausnutzung der„Reiſemark“, ſo daß die geſamten Regiſter⸗ markabrufe im neuen Stillhaltefahr vielleicht die vorjährigen übertreffen werden. Produktenmarkt. An den Produktenmärkten hat ſich die Lage für Weizen ziemlich entſpannt. Die verringerte Nach⸗ Fee und das erhöhte Angebot haben es mit ſich gebracht, aß alle Weizenſorten zum Feſtpreis ohne Aufgeld erhältlich ſind. Dagegen war das Roggenangebot knapper. Braugerſte wurde kaum noch gekauft. Bei Futtermitteln beſtand Nach⸗ 285 nach Kleie und Schnitzeln. Der Mehlmarkt lag weiter till. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 103.6 gegen die Vorwoche(103.05) leicht erhöht. An den Märkten der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren haben Kupfer, Blei, Zink und Zinn und die zugehörigen Halbfabrikate im Preiſe angezogen. In der Gruppe Häuke und Leder wirkten ſich weitere Preiserhöhungen für Anterleder aus. Die deut⸗ ſche Außenhandelsbilanz ſchließt im Januar mit einem Aus⸗ fuhrüberſchuß von 13 Millionen Mark gegenüber 43 Mil⸗ lionen Mark im Dezember 1935 ab. Die mit dem jahres⸗ zeitlichen Rückgang der Ausfuhr zuſammenhängende Tendenz zur Paſſivierung der Handelsbilanz hat ſich hiernach alſo auch im laufenden Jahr, wenn auch in verhältnismäßig ge⸗ ringerem Umfang als in den Vorjahren, durchgeſetzt. Viehmarkt An den Schlachtviehmärkten iſt das Angebot an Großvieh zahlenmäßig wie auch in Bezug auf die Qua⸗ lität zurückgegangen. Daraus ergibt ſich deutlich die Not⸗ wendigkeil der jetzt erfolgten Kontingentierung der Rinder⸗ ſchlachtungen⸗ e unverbindlich zeigen. raten Sie in zuvorkommendſter Weiſe, ohne jede Kaufverpflichtung! nn hrs⸗Auswahl ſchönſter Stoffe in Seide, Wolle und Baumwolle verkaufsbereit! be triumphieren! Unſere Fenſter geben einen kleinen Ueberblick von der Dielſeitigkeit, Ae eee eee eee, Die Frühjabrs⸗Saiſon 1936 iſt eröffnet! 03 Wieder iſt unſere abermals weſentlich erweiterte Frühja Eine Symphonie modiſcher Farben und eleganteſter Sewe was wir für jeden Seſchmack und in jeder Preislage bieten. Machen Sie aber dabei nicht Halt, ſondern laſſen Sie ſich alles Wir tun dies jederzeit bereitwilligſt und be⸗ PLAN C EN EAEU EE HAU EOS — 5————— Wie aufmerkſam ſind faſt durchweg die Verliebten. Sie leſen von den Augen der Angebeteten jeden Wunſch ab, und es ſcheint, als gäbe es für ſie kein anderes Glück, als den Wunſch zu erfüllen. Sie ſind ſogar höflich. Ihr Gruß klingt laut und glückſelig, ihr Händedruck verrät viel innere Wärme, und ſie beeilen ſich, der Angebeteten hilfreich die Türen zu öffnen und alle die kleinen und größeren Hinder— niſſe ſtillſchweigend aus dem Wege zu räumen. Gar keine Frage, daß ſie ſich mit„ihr“ niemals unterhalten, indem ſie die Hände in den Taſchen behalten, ſie haben ſogar Sinn für kleine Aufmerkſamkeiten und gar keinen für die andere Weiblichkeit; deshalb können ſie mit ihrer Dame auf der Straße gehen, ohne daß ſie ſich dauernd den Hals verrenken nach einer anderen Schönheit. Das ſind die Verliebten. Man behauptet, daß die ver⸗ lobten Männer nicht mehr in dieſem Grade ein Ausbund von Höflichkeit ſind, beſonders wenn die Verlobung ſchon etwas lang geworden iſt. Tatſächlich kann man ſich manch⸗ mal wundern, wie ſchnell der Zuſtand der Gewißheit einen lähmenden Einfluß auf die Höflichkeit des Mannes aus⸗ übt. Nicht, daß er des Glaubens iſt, es nicht mehr nötig zu haben, die Gewohnheit ſcheint ihn abzuſtumpfen. Nicht jeder Wunſch iſt mehr„Befehl“— es melden ſich ſchon die männlichen Hemmungen—, die Höflichkeit wirkt oft genug betont oder wird ſalopp, und wenn auch der Sinn für kleine Aufmerkſamkeiten noch nicht verſchwunden iſt, ſo zeigt ſich doch an vielen Aeußerlichkeiten, was ſpäter in der Ehe mit Ein froher Gruß— der Arbeitstag wird für beide leichter und das Wiederſehen ſchöner ſein. den Jahren zu Gewohnheiten zu werden droht, wenn da nicht der Mann und die Frau rechtzeitig einen kleinen aber dauerhaften Riegel vorſchieben. Menſchen mit Herzenstakt ſind immer höflich, das ent⸗ ſpringt einer inneren Notwendigkeit. Menſchen mit dem anerzogenen Takt— man findet dieſe und jene in allen Kreiſen, ob arm, ob reich, ob in geſellſchaftlich beachtlicher oder weniger beachtlicher Stellung— löcken oft genug ge⸗ gen den Stachel, und der Dauerregen wäſcht bekanntlich die beſte Tünche ab. Menſchen mit Herzenstakt ſind ſelten, aber ein Mann mit dieſer ſchönen Regung wird ſeiner Frau niemals Unhöflichkeit und damit Mißachtung zeigen. Dort wo ſich unter der Faſſade der anerzogenen Höflichkeit blanke Stellen zeigen, da muß eben ein neuer Erziehungs⸗ verſuch größeren Schäden vorbeugen und, wenn es geht, neue Tünche auftragen. Die Frau fühle ſich niemals zu gut und zu ſchwach, um den Mann zur Höflichkeit zu er⸗ ziehen.(Natürlich kann der Mann die gleiche Höflichkeit von der Frau erwarten!) Fangen wir mit den primitiven Höflichkeitsäußerun⸗ gen an: Wie viele Männer verlaſſen morgens das Haus und betreten abends die Wohnung mit einem kurzangebundenen, ja, knurrigen Gruß, wie viele vergeſſen ihn. Vergeſſen! Da⸗ mit entſchuldigen ſie ſich in der Regel oder ſie verweiſen auf die vielen Sorgen, die durch ihren Kopf gehen. Wie viele Ehemänner laſſen jeder anderen Frau, nur nicht der eigenen, den Vortritt auf der Straße und im Hauſe, und wie viele ſind jederzeit zu kleinen Handreichungen bereit— für andere Frauen, nur nicht für die eigene. Auf Fragen anderer Frauen haben ſie eine höfliche und liebenswürdige Antwort, auf die Fragen der eigenen reagieren ſie kurz und biſſig. Dabei kann man keineswegs behaupten, daß ſie die eigene Frau nicht mehr liebten, noch weniger, daß ſie an den anderen beſonderen Gefallen fänden. Unter dem Re⸗ gen der Gewohnheiten in der Ehe iſt einfach die Tünche abgefallen. Er meint, er dürfe ſich ſo geben,„wie er iſt“, er dürfe„keine Maske tragen“. Es wäre falſch, wenn die Frau auf dieſe Ungezogen⸗ heiten in gleicher Münze antworten wollte. Nein, ſie ſoll ihm gerade guten Tag wünſchen, froh und heiter auf die Fragen antworten, aber ſie muß ihn dann immer wieder fragen, ob es nicht ſeinen Tag froher geſtalte, wenn er den Gruß ſeiner Frau mit auf den Weg nimmt, ob er nicht glaube, daß auch ihr Tag ſchöner und reicher verlaufen werde, wenn ſie an ſeinen frohen Gruß denken könne. Wenn ſie ihm höflich Antwort gibt, mag daran die Frage geknüpft werden, ob nicht dieſe Form auf ihn anders wirke als ein unfreundliches Wort. 2 1 er vor der Frau ein⸗ her, ſo mag ſie ihn an einen gewieen jungen Menſchen Die Straßenſammlung der Schaffenden am 1. März muß zu einem vollen Erfolg werden. Jeder Volksgenoſſe erwirbt ſich die Narziſſe. merkſam, ohne vorher dazu dreſſiert Kreuz und Quer Bilanz!— Der Mann mit dem ſchweren Kopf.— Pein⸗ liche Aeberraſchung.— Die Kinofreikarten.— Suppen⸗ huhn mit Lippenſtift. Nach tollen Tagen und Nächten, nach Stunden d Narrenfreiheit und des Frohſinns ſind die Menſchen wiede vernünftig geworden. Die Kinder, die ſich als Erwachſene kleideten und aufſpielten und die Erwachſenen, die ſich wie Kinder kleideten und benahmen, die Europäer, die zu Abeſſi⸗ niern wurden, die Maharadſchas und Fürſten und alle die anderen in mehr oder weniger bunten Gewändern erſcheinen wieder in Zivil. Vorbei der Schein, vorbei das Spiel. Die Bilanz der Faſchingstage waren außer leeren Geldbeuteln verſchiedentlich auch ſchwere Herzen und Köpfe. Und was kann ein Menſch mit ſchwerem Kopf anſtellen! Ein Mann wurde überraſcht, wie er durch eingedrückte Fen⸗ ſter in eine Wohnung eindrang und ſich mit Einbruchswerk⸗ zeugen am Schreibtiſch zu ſchaffen machte. Als man ihn ver⸗ haftete, ſtellte es ſich heraus, daß der Mann völlig unter Alkohol ſtand. And als man ſeine Perſonalien aufnahm, ſah man, daß er in der Betrunkenheit in ſeine eigene Wohnung eingebrochen war. Wie wird das Erwachen geweſen ſein? Ueberraſchungen ſind ja keine Seltenheit; aber es kann auch einmal ſehr„dick“ kommen. So wurden in einem Würzburger Entbindungsheim an ein und demſelben Tage zwei Mädchen von je zwei geſunden Töchtern entbunden. Beide Mütter kamen auch in dasſelbe Zimmer zu liegen. Als ſie ſich freundſchaftlich gegenſeitig nach dem jeweiligen Vater erkundigten, ſtellte ſich zum großen Erſtaunen heraus, daß es beidemal derſelbe war. Die miteinander verglichenen Photographien, die die Mädchen bei ſich hatten, ließen jeden Zweifel verſtummen. Die Ueberraſchung war ſo groß, daß ſich beide Mädchen in die Haare gerieten. Die Ueberraſchung war aber noch größer, als die beiden Frauen erfuhren, daß der„glückliche“ Vater dieſer vier Kinder ſchon lange verheiratet iſt. Eine Aeberraſchung vor Kindern erlebte der Beſitzer eines Lichtſpieltheaters in Holland. Ein Junge verlangte ihn zu ſprechen und erzählte ihm, er habe heute in der Nach⸗ mittagsvorſtellung ein Portemonnaie gefunden. Er habe noch nicht nachgeſehen, was darin iſt. Aber habe ſich vor⸗ genommen, es abzugeben. Der Inhalt wird notiert: Drei Guldenſcheine, fünf Zehn⸗Centſtücke und ein Zweieinhalb⸗ Centſtück, zuſammen 3.52,5 Gulden. Auch die Adreſſe des Finders wird aufgeſchrieben; denn wenn der Verlierer ſich nicht innerhalb eines Jahres meldet, wird dem Finder der Fund übergeben. Der Junge geht nun nicht fort, wie der Direktor erwartet, er hat noch etwas auf dem Herzen:„Sehen Sie mal, Herr Direktor, das iſt doch eine feine Reklame für Ihr Kino. Wenn man bei Ihnen etwas verliert, be⸗ kommt man es zurück! Wenn es nicht zuviel verlangt iſt, dann hätte ich gern ein paar Freikarten.“ Das leuchtet dem Direktor auch ein, und er gibt ihm zwei Karten, wofür er ſogar noch aus eigener Taſche die Vergnügungsſteuer zahlt. Nach zehn Minuten erſcheint der Verlierer. Er habe für ſeine Mutter Einkäufe beſorgen ſollen. Im Kino habe er die Börſe mit 3.52,5 Gulden verloren. Er traue ſich jetzt nicht nach Hauſe. Seine Beſchreibung der Börſe ſtimmt aufs Haar, und wird ihm ausgehändigt. Soweit iſt alles in Ordnung. Als nun der Kinobeſitzer auf die Straße trat, um nach dem Wetter zu ſehen, hat er doch geſtaunt: Auf der anderen Straßenſeite ſieht er den Verlierer und den ehrlichen Finder einträchtig beieinanderſtehen und mit un⸗ bändiger Freude die Freikarten betrachten. Es überraſcht uns nicht, wenn wir Frauen ſehen, die ſich zur vermeintlichen Verſchönerung des Lippenſtiftes bedienen, aber in London hat der Lippenſtift Verwendung gefunden, die mit Recht empörte. Das unlautere Vorgehen einiger Ge⸗ flügelhändler in Londoner Markthallen veranlaßte nach lan⸗ ger Zeit empörten Wettbewerbes die ehrlicheren Konkurrenten zu einer Anzeige über die betrügeriſchen Geſchäftsmaßnahmen der Anderen. Dabei kamen mehrere neue Tricks in bezug auf eine wahrhaft kosmetiſche Behandlung des Geflügels aus Tageslicht. Nicht nur, daß mit Soda und verſchiedenen Crems die Haut der Gänſe⸗ und Entenfüße erweicht und ſo längſt entſchwundene Jugend vorgetäuſcht wurde— nein, bei den Hühnern wurde ſogar der Kamm mit Lippen⸗ ſtiften grellrot gefärbt, um unerfahrene Hausfrauen glauben zu machen, es handele ſich um junge Brat⸗, anſtatt um ältliche Suppenhühner. Soweit darf die Verjüngungsmethode nicht gehen, ſonſt können wir ſchließlich noch erleben, daß aus alten Kühen Sspflogemitteln Käl⸗ durch Einſatz von Drüſen und ber gemacht werden. Bauernhochzeiten und Hochzeits bitter Ein ſeltſamer Zauber ſchwingt um den Begriff„Bauer hochzeit“. Bei dieſem Wort ſtehen Lieder und Tänze, Men⸗ ſchen und Trachten und altes deutſches Brauchtum plaſtiſch vor uns. All das, womit der Bauer in früheren Zeiten das ſchönſte Feſt im Menſchenleben, die Hochzeit, umrahmte, st nicht vergeſſen. Gerade in unſerer Zeit kommen die alfen Bräuche um die Bauernhochzeit mehr und mehr wieder her⸗ vor. In vielen Gegenden können wir auch heute noch dem Hochzeitsbitter begegnen. Das Ausſchicken des mit Zylinder und bunten Bändern geſchmückten Hochzeitsbitterz gehört zu den älteſten Bräuchen der Hochzeit auf dem Lande. Mancherorts kam er zu Fuß, anderswo hoch zu Roß. Hier begnügte er ſich mit einem kleinen Blumenſtrauß am Hut, dort war er reich mit Bändern behangen und trug einen von bunten Bändern umflatterten Stock oder Schirm, dem jeder eingeladene Gaſt ein neues Band hinzufügte. Der Hochzeits bitter hatte die Aufgabe, bei den einzuladenden Gäſten einen Spruch herzuſagen. Wie alt ungefähr die Sitte iſt, einen Hochzeitsbitter herumzuſchicken, läßt ſich aus zahlreichen uns überlieferten Sprüchen erkennen, die von den Hochzeitsbittern in früheren Jahrhunderten hergeſagt wurden und die in dieſer Form ſich durch Generationen vererbten. Vielleicht der älkeſte derartige Spruch iſt das Hochzeitsbitterlied von Wis⸗ mar aus dem Jahre 1448. Entdeckt wurde dieſes Lied in einem Privatrechnungsbuch von 1433 bis 1448, das ſich im Archiv zu Wismar befindet. In dieſem Buch iſt das Lied nach dem Gedächtnis niedergeſchrieben worden, und zwar nicht in ſeiner geſamten Länge, wie 1858 ein Paſtor er⸗ mittelte, dem eine alte Frau das Fehlende ergänzen konnte. Die Frau hatte das Lied von ihrem Vater gelernt. Alo ſchon 400 Jahre hatte ſich das Lied im Volksmund erhalten. Aehnlich verhält es ſich mit manchen anderen alten Hochzeits⸗ bitterliedern. Ein langes derartiges Lied auf Hochdeutſch iſt aus der Gegend von Ratzeburg erhalten, ein anderes aus dem Fürſtentum Lübeck und ein ſehr originelles aus dem Hümmling. Eine ſalbungsvolle Hochzeitsbitter⸗Rede aus der Delmenhorſter Geeſt(Oldenburg) aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts ſei hier in den Anfangsverſen wiedergegeben: „Go'n Dag! Go'n Dag!— In diſſet Hus Bring'k jo all den Hochtiedsbitter⸗Gruß. Ich kam geſchritten und nich geritten Und will jo all to'r Hochtied bitten. Swartenmoor heet das Land, Van wo'k bün vandage uteſandt, Ebenda ſteiht das Hus, Wok vannabend trugge muß. De Brögam iſt Gerd Hinnerk Rind Und Jumpfer Brut: Margrethe Wind.“ Hatte der Abgeſandte der Brautleute ſeine Pflicht getan, ſo dauerte es nicht mehr lange, und die Bauernhochzeit mit allem bunten Drum und Dran war das Ereignis des Dorfes. Gibt es Mondſüchtige? In der„Zeitſchrift für ärztliche Fortbildung“ nimmt der Nervenarzt Profeſſor Schultz zu dieſer Frage Stellung. Schon ſeit alters her wird ein Zuſammenhang zwiſchen Mond und Nervenſyſtem angenommen durch die Uebereinſtimmung der Mondphaſen, der Gezeiten des Meeres und der weiblichen periodiſchen Veränderungen. Die Beziehungen zwiſchen Schlaf⸗ wandeln und Mondſchein werden im allgemeinen für ſicher ge⸗ halten. Es gibt jedoch keinen Beweis für dieſen Zuſammen⸗ hang. Die Beobachtung zeigt, daß bei vielen Menſchen der Schlaf keine völlige Ruheentſpannung herbeiführt. Oft iſt dieſe Störung in manchen Familien gehäuft vorzufinden. Das Sprechen im Schlaf iſt bei manchen Menſchen eine„allnächt⸗ liche“ Erſcheinung; ſie ſprechen entweder„im Traum“, d. h. für den Außenſtehenden wirr und unverſtändlich, oder ſie ſpre⸗ chen„aus dem Schlaf“ und man kann ſich mit ihnen ge⸗ radezu unterhalten. Ein derartiger Schlaf iſt von wiſſen⸗ ſchaftlicher Seite auch als„teilweiſes Wachſein“ bezeichnet wor⸗ den. Dieſe unruhigen Schläfer können lachen, greifen oder auf Aufforderung das Schnarchen abſtellen. In gleicher Weiſe iſt auch das Gehen mitunter durch den Schlaf nicht ausgeſchal⸗ tet. Dieſe„Somnambulen“ gehen in traumhaft benommenem Zuſtand mit„abweſenden“ Augen einher. Sinnesreize wirken dabei auslöſend, beſonders Lichtreize. So iſt es zu erklären, daß der Schein des Vollmondes, der den Schlafenden an⸗ leuchtet, die Urſache des Schlafwandelns wird. Doch läßt ſich beobachten, daß in Großſtädten der Schein der Straßen⸗ laterne oft die gleiche Wirkung ausübt. Der Mond ſpielt alſo bei den„Mondſüchtigen“ die Rolle einer halbweckenden Licht⸗ Atolla exinnern, der einft getreulich zur Seite und, wo es die Höflichkeit erforderte, auch hinter„ſeiner Dame“ blieb. Die Frau vergibt ſich nichts, wenn ſie dieſe Verſuche macht, ſie handelt klug. Erſt wenn ſie merkt, daß dieſe zarten Ver⸗ ſuche abprallen, dann mag ſie etwas deutlicher ſprechen. Auf jeden Fall ſollte ſie darauf bedacht ſein, daß die Urformen der Höflichkeit beim Manne wieder ſelbſtver⸗ ſtändlich werden, ja, jede junge Frau ſollte rechtzeigt vorbeugen, daß ſie über⸗ haupt nicht verlorengehen. Denn ohne dieſe Formen, der Gruß, der Voran⸗ tritt, die höfliche Unterhaltung— keine höflichen Männer! Darunter ſeien jetzt jene Männer verſtanden, die ſich be⸗ mühen, ihren Frauen auch in weniger guten und frohen Stunden Kamerad zu ſein; die ſie nicht in Gegenwart anderer tadeln und die nicht immer daran erinnern, wieviel tüchtiger doch ihre Mütter und Schweſtern waren und ſind. Und die anderen, die ihre Frau als Perſönlichkeit reſpektieren, die ihr Freizeit und Muße nach ihrem Guſto gönnen; die auch nicht die Freundinnen der Frau zum Da⸗ vonlaufen finden, ſondern auch dieſen Menſchen, obwohl oder gerade weil es die Freunde der Frau ſind, die guten Seiten abzugewinnen trachten. Die wirk⸗ lich höflichen Männer beſprechen mit den Frauen ihre Sorgen und hören aufmerkſam die Sorgen der Frauen an, wie ſie auch Anteil an ihren Inter⸗ eſſen nehmen, ja ſie zeigen ſich auf⸗ u ſein, ſie vergeſſen nicht die kleinen eſttage der Familie— es gibt außer dem Hochzeitstage ja noch andere Tage, die für die Frau Glück bedeuten— und erfreuen den Lebenskameraden durch eine kleine Aufmerkſamkeit. 5 Es darf niemals das Kennzeichen einer lanjahrigen Ghe ſein, daß ſie formlos wird. Ohne Höflichkeit des Mannes wird der Lebensgemeinſchaft die Weihe genommen. Aber es iſt auch die Aufgabe der Frau, daß ſie niemals in ihrer Ehe der Unhöflichkeit Heimſtakt läßt. Dieſe Gefahr wird um in weniger beſtehen, je mehr ſie ihre Perſönlichkeit zu erhalten weiß. Eva Schwandt. Aufnahmen(2): Mauritius— M Wenn er höflicher ſein wollte, würde er ſich in ſeinem Aeußeren nicht ſo gehen laſſen und freundlicher antworken. 2 = e Gt 2 itter erten heren Form eſte Wis⸗ d in 0 im Lied zwar er⸗ unte. Alſo ten. eits⸗ h ſſt aus dem der 19. ben: etan, mit fes. der ſchon und der ichen hlaf⸗ ge⸗ nen⸗ der iſt Das icht⸗ . h. pre⸗ ge⸗ ſſen⸗ vor⸗ auf zeiſe hal⸗ nem rken ren, Vom Heben gemeisferf Von Maria Ibele. 25 Gegen alle Gewohnheit erſcheint Oskar vor dem ſogenannten„Klubabend Erſtaunt, ſchüchtern begrüßt ihn Lo. Barſch weiſt er einen weißen Bogen Papier vor. 5 8 8 5 „Die Zinſen ſind morgen früh fällig.“ Aſchfahl hält 9o das Schriftſtück.„Womit wollen wir aber bezah⸗ ſen?... Vielleicht ſtundet er uns noch ein paar Wochen?“. „Blödſinn!“ ſchreit Oskar, daß Lo erſchrocken zu⸗ ſammenfährt.„Die Hälfte bezahle ich ausnahmsweiſe. Jas Andere muß bis morgen früh her, meinetwegen aus deinem Wirtſchaftsgeld! Meinſt, ich blamiere mich neuerdings vor meinen Kameraden? Am Schluß jagen ſie mich davon— und Alles wegen euch vermaledeiten Schwindelpack!“ Die Wand fängt Lo's wankende Geſtalt mitleidig auf— und fluchend ſchlägt Oskar die Türe zu. Faſſungslos, wie erſtarrt, unfähig einer Bewegung, lehnt Lo im Gange. Verſchwommen erſcheint ihre tote Mutter, mit gräßlich verzerrten Zügen. Die Wände ſeben und ſenken ſich wie in unruhigen Atemzügen. 3 Her; Eine unbeſchreibliche Furcht jagt ihr das Blut in den Kopf. „Schwindelpack!“ Das Wort hat ſeine beabſichtigte Pirkung nicht verfehlt. Das ſitzt im Nacken und pickt und verwundet, ſo daß Lo verzweifelnd ſtöhnt und ſich windet. Troſtlos wühlt ſie in ihrer Kaſſette. Ein einziger lumpiger Papierfetzen klebt an der feuchten Hand— einer von den vielen, die oft gierig Glück, Ehre berſchlingen. Es iſt ihr letzter Reſt vom Haushaltungs⸗ gelde. „Wenn ich es auch Oskar gebe, es reicht bei weitem nicht— und wovon dann leben, die Miete bezahlen?“ Schluchzend umklammert ſie den Schein. Vorſichtig, auf den Zehen, ſchleicht ſie zum Bette ihres Kindes. Selig schlummert es, ſorgenfremd. Vom Schickſal niedergezwungen, vom Leben gemeiſtert, fällt Lo auf die Knie. Ein verzweifeltes Stoßgebet 3 0 D ſchwebt zum Himmel. Lautlos wirft ſie den Mantel um, bindet einen packt ſorgfältig die eier vor das Geſie J f zuſammen:„Wenigſtens einige Mark.. erlangend leert ſie ein paar Gläſer ſchweren Kognaks. Mit dem Bündel anterm Arm ſchleicht ſie leiſe über die Stiege. Wie ein Dieb mit ſeiner Beute fl den Häuſern entlang, ohne umzuſehen, haſtenden Schrittes, von unſagbarer Angſt gejagt. Endlich ſieht ſie das Licht des Ladens fahl auf die Straße ſchimmern. Verſtohlen blinzelt ſie durch die Scheibe.— Umſonſt! Der Vorhang hält den neugierigen Blicken eigenſinnig ſtand. Der ſcharfe Branntwein brennt wüſt in Lo's Kopfe. Die Beine hängen müde, abge⸗ ſtorben. Unſchlüſſig läuft ſie vor dem Laden auf und ab, die Augen unabläſſig auf die Türe gerichtet. In den Nachbarläden ſurren bereits die Rolläden herunter. Die Lichter verlöſchen. Endlich drückt ſie beherzt auf die Klinke und tritt ein. Gleichgiltig nimmt ihr ein junges Ding das Paket ab, ſchnürt es auf und zählt die Stücke durch, ohne aufzuſehen. Erleichtert, um ein klein wenig erleichtert atmet Lo. Venigſtens ein bißl Geld!“ Da plötzlich mit einem ſpöttiſchen Lächeln begrüßt die Kommandeuſe Frau Oberleutnant, befiehlt, die Sachen zu den anderen abgelieferten zu legen, und bedankt ſich als Vorſtands⸗ dame für die gütige, freiwillige Unterſtützung des Wohlſahrtsvereins bedürftiger Frauen. 8 Was Lo antwortete, wie ſie hinausgekommen, weiß ſie ſelbſt nicht. Alles war ein Handeln im Taumel. Einſam ſteht ſie nun auf der Straße, lange, lange. Kichernde, fröhliche Menſchen gehen plaudernd, teil⸗ nahmslos an ihr vorbei. „All' die Stunden Arbeit, all' die tauſend Stiche, all die Dutzend Knopflöcher vergeblich gearbeitet, ohne Lerdienſt!“ Wie zwecklos dünkt ihr das Leben, das lgliche Sorgen— und dafür ſchleppt man Jahre lang dieſe Erdenlaſt, bis man ſchließlich langſam, körperlich und ſeeliſch gebrochen, abſtirbt, anſtatt Das ſüße Lallen ihres Kindes klingt an ihr Ohr. Beſchämt ſchüttelt ſie die feigen Selbſtmordgedanken von ſich. Hart dröhnt das Echo in ihrem Inneren 1 von Oskars Wutausbruch:„Schwindelpack! Das Geld muß her bis morgen früh!“ Krampfhaft ballt ſie die Hände zuſammen:„Wohin? „Zu wem? Nirgends unter dieſen vielen Menſchen eine berſtehende Seele, der ich all mein Leid klagen Aürfte und die mich tröſten würde! Lauter fremde, ſleichgiltige Leute, die mich ſicher herzlos, kalt von ſich ſoßen!... Soll ich ſchließlich Jula aufſuchen...“ . Kurze Sekunden lindert dieſe plötzliche Eingebung ihr Leid. Da erwacht höhniſch der Stolz, der Klaſſen⸗ ſtolz und kämpft mit der Angſt vor Oskar, dem Hinaus⸗ heſtoßenwerden aus dem Heim in die große, öde Welt. In hellen Perlen ſteht der Nebel in Lo's Haaren. Ein fröſtelndes Rieſeln durchſchauert ihren Körper. Von allen Seiten tönen ſpöttiſche Stimmen und Rufe: „Schwindelpack! Das Geld muß her!“ dͤngſtlich ſieht ſie immer wieder um Schweigſam, unkel liegt die Straße. Es ſind nur die marternder erven, die ſie hetzen 1 Entſchloſſen eilt ſie über den glitſchigen Aſphalt, ver⸗ angſamt dann wieder ihre Schritte und hält die ſchla⸗ gende Bruſt. keit irgends ein Ausweg.. keine helfende Hand. eine menſchliche Stimme, die mir liebend Rat erteilt!“ Wie aus der Erde gewachſen, den Hut höflich lüftend, e ein Herr mit klangvoller Stimme nach dem ächſten Wege zur Harmſtraße. e zuckt ſie zuſammen, antwortet aber ruhig Er. 5 5„Alſo doch nicht geirrt! Jenes Umſchauen, das Haſten, as Halten, die Blicke haben mir gegolten.“ Kühn geht er Fremde an Lo's Seite. Sie deutet ihm dies als Frechheit, will ihn abweisen. 1255 tut ihr die Nähe eines Menſchen wieder ſo gut in eſer bedrückenden Einſamkeit. „Vielleicht iſt es ein Schickſalswink.. wenn ich ihn um Geld bäte?... Der Gedanke beſchäftiat Lo un⸗ gemein. Beſchämt blinzelt ſie durch ihren Schleier. Die Blicke kreuzen ſich. Verwirrt ſenkt ſie die Augen.— Dem Fremden ſind durch den fragenden, tieftraurigen Blick Zweifel in ſeiner anfänglichen Meinung über Lo aufgeſtiegen; er hat das Empfinden, daß das ſchweig⸗ ſame, zitternde Weſen an ſeiner Seite von ſchwerer ſeeliſcher Erregung gepeinigt wird. Was für ein Herze⸗ leid mag dieſe anſcheinend den beſſeren Ständen an⸗ gehörige Dame durch Nacht und Nebel jagen? Iſt es Not? Bittere Not... oder... Verſtellung? „Lo fühlt, daß der Mann an ihrer Seite ſich mit ihrem Innenleben beſchäftigt. Und gerade ſo, als hätte ſie die Antwort auf eine Frage zu geben, bleibt ſie 54 50 1 und 115 unfaßbarem Leid ſtammelt ſie ie Worte:„Sie fühlen meine große Not! elf 815 0 große Notlage, helfen Unvermittelt faßt der Fremde ihren Arm. brauchen Geld... Gut, aber verlaſſen wir die Straße. Kommen Sie mit in meine Wohnung.“ „Der Kopf fällt Lo zurück. Einen Augenblick zögert ſie„ aber der Lichtſchimmer der Hoffnung, ihr Neſt⸗ chen, ihr Kind retten zu können, überwindet alle bangen Gedanken. Dumpf ſchweben neun Schläge durch die lautloſe Stille. Lo zählt die Stunden mit.„In drei Stunden graut der furchtbare Tag, der mich um Heim und Mann bringen will.“ i f 5 8 Alle Zaghaftigkeit iſt überwunden; Lo geht mit dem Fremden, als halte ſie mit einem alten lieben Be⸗ kannten Schritt. Das Bewußtſein, daß ſie nun Jula nicht mehr anzubetteln, die harten Worte ihres Mannos nicht mehr zu ertragen braucht, macht ſie unbekümme⸗ um alles, läßt ſie vergeſſen, wie der nächtliche Gang, Arm in Arm mit einem fremden Herrn, aufgefaßt wird, wenn ein Bekannter ihr begegnet. Doch ungeſehen erreicht ſie mit dem Fremden deſſen Wohnung 25 155 „Sie Fahl, ſtarr lehnt Lo am Stuhl und wartet auf den Fremden, der ſich in das anſtoßende Zimmer begeben hat. Von dort aus betrachtet er das bleiche ſpitze Ge⸗ ſichtchen im Spiegel; das anfängliche Begehren weicht einem unſagbaren Mitleid. Leiſe hüſtelt Lo vor ſich hin— ein paar helle Bluts⸗ tropfen verſchwinden im Taſchentuch. Zitternd ſucht der fremde Herr ſeine Brieftaſche, nimmt einige Banknoten heraus und legt ſie in einen weißen Umſchlag. Liebevoll überreicht er ihn Lo— ohne Berührung, ohne Blick— und geleitet ſie leiſe, ſtumm über die Stiege. Nur die Herzen pochen und ſchlagen hörbar. Lo raſt wie von einer Schar von Feinden verfolgt. Der Kopf glüht. Die Füße ſind eiskalt. Die Zähne klappern und knirſchen. Erſchöpft hält ſie vor ihrem Hauſe an, den Umſchlag krampfhaft in den feuchtheißen Händen. Langſam er⸗ wacht ſie aus ihrem Dämmerzuſtande und verſucht, ſich die Geſchehniſſe der letzten Stunde ins Gedächtnis zurückzurufen... Wie ſehr ſie der Vorfall doch an das Geſtändnis Julas erinnert, aus Not die Freundin Roberts geworden zu ſein. Die ſchwerſten Selbſtvorwürfe überſtrömen Lo's Herz. Wankend kehrt ſie ie ihre Wohnung zurück. Stöhnend, ſchluchzend wirft ſie ſich über ihr Kind. Wegen der nächtlichen Störung weint Klein⸗Lo mit. Vereint laufen die Tränen über das Kiſſen. Neun Regeln für die Frau, um den Mund zu halten. in Kalifornien haben Die Mitglieder der Frauenvereinigung f ſollen, folgende neun Regeln aufgeſtellt, die ber um den Mann zu behalten: achtet werden 1. Komm nie halb angezogen an den Frühſtückstiſch, ſondern ſei friſch und ſauber gekleidet! 2. Laß deinen Mann nie das Geſchirr ſpülen oder abtrocknen! 3. Geht der Mann an zwei Abenden in der Woche mit dir aus, dann ſei zufrieden und laſſe ihn die übrigen Abende zu Hauſe oder in ſeinem Klub verbringen. 4. Die Frau muß zuerſt die Miete und andere notwendige Rech⸗ nungen bezahlen, ehe ſie daran denkt, Toiletten und aller⸗ hand unnötige Möbel und Luxusgegenſtände zu kaufen. — 5. Die Frau ſoll ihre Mutter nicht zu oft an Sonn⸗ tagen einladen. und Feier⸗ 6. Höre deinem Mann zu, wenn er gern erzählt und wenn er gern ſeine eigene Sprache hört! Frage ihn in allem um ſeinen Rat und höre ſein Urteil! 2 Sei abhangig von ihm, aber ermüde ihn nicht! Laſſe ihn glauben, daß du ſchwach und hilflos biſt und er ein Rieſe ſei mit dem ſtarken Herzen eines Löwen, dem Verſtand eines Napoleon, und daß du ihm in allem nötig haſt. Das ſind die neun Regeln, die, wenn ſie beobachtet werden, 10 1 Frieden im Hauſe ſichern und das Heim gemütlich geſtalten jollen. Das Kleidergeld einer Kaiſerin. Kaiſerin Joſephine, die erſte Gemahlin Napoleons J., war eine„teure Frau“. Allein für Toilettenartikel er⸗ hielt ſie ein jährliches Nadelgeld von 600 000 Franken. Und doch kam ſie mit dem Geld immer zu kurz. Sie ſaß in der Regel bis über die Ohren in Schulden. Den größten Teil des Tages verbrachte ſie in der Sorge um ihre Toi⸗ lette. Sie hatte einen enormen Leinenſchrank, beſaß 400 Schals und hatte die Gewohnheit, alles zu kaufen, was ihr in den Sinn kam. Abends war es ihr größtes Ver⸗ en. wenn ſie nicht Beſuch hatte, drei oder vier Kleider Die Vorbereitungen für den würdigen Empfang eines kleinen Erdenbürgers können nicht früh genug beginnen. In letzter Minute fehlen ſo wie ſo noch viele kleine Sachen, die zuerſt immer„noch Zeit haben“. Gerade wenn man es ſich vorgenommen hat, möglichſt alles ſelbſt anzufertigen, iſt es beſſer, etwas eher mit dem Zuſammenſtellen der Baby⸗ ausſtattung anzufangen. Zur beſſeren Ueberſicht richtet man ſich nach der Auf⸗ ſtellung einer beſtimmten Anzahl Erſtlingswäſche, die auf jeden Fall gebraucht wird. Man rechnet in der erſten Zeit mit ſechs Hemdchen mit kleinen Zäckchen oder Spitzenkante aus feinem Wäſcheſtoff. Wenn man ſofort ein Dutzend Hemdchen zur Hand haben will, teilt man es ſich ſo ein, daß man nur ein bis zwei Stück von der kleinſten Größe an⸗ ſchafft. Alle Babyſachen ſind ſpäter beſſer zu verwerten, je mehr man darauf achtet, die zweite Größe zu beſorgen. Außer den zwölf Windeln, die man ſelbſt nähen kann, braucht man für die erſte Zeit: ſechs geſtrickte Jäckchen, drei Nabelbinden, vier Wickeldecken, vier Moltoneinlagen, eine Gummiunterlage, ein Badetuch, Seiflappen und Lätzchen. Batiſt mit Barchent gefüttert oder Frottierſtoff mit Kinder⸗ motiven beſtickt iſt das übliche Material für Babylätzchen. Tragekleidchen werden erſt ein paar Monate ſpäter ge⸗ braucht. Mit zartfarbiger Stickerei und Paſpeln oder mit Stickereiſpitze garniert laſſen ſich reizende Sachen arbeiten.— Mit größter Liebe und Sorgfalt wird das Taufkleid genäht. Das duftigſte Material, Batiſt oder Stickereiſtoff, in zierlicher Machart, mit Säumchen, Kräuſe⸗ leien und Valenciennesſpitze, iſt gerade zart genug für dieſen Zweck. Unſere Abbildung zeigt eine Taufgarnitur, die aus Kiſſen, Häub⸗ chen und Taufkleid beſteht. Das Material iſt weißer oder paſtellfarbiger Tüll, der mit klei⸗ nen und größeren Kränzchen beſtickt iſt. Das Kleidchen iſt von der Paſſe ab ſtark ange⸗ kräuſelt oder pliſſiert.— Bei der Ausſtat⸗ tung der Jüngſten dürfen natürlich die Woll⸗ ſachen nicht fehlen. Mit mehr oder weniger Fertigkeit im Stricken oder Häkeln kommen praktiſche Garnituren aus Moos⸗ und Baby⸗ wolle zuſtande. Strampelchen, im Ganzen oder anknöpfbar, Jäckchen und Mützchen paſ⸗ ſen manchmal zur Wagendecke und zur Fla⸗ ſchenhülle. Für eine leichtere Häkelarbeit iſt das Babycape mit angearbeiteter Kapuze 95 geeignet. Auf der erſten Ausfahrt wird ie Wagendecke aus Lammfellſtoff mit Blu⸗ men und geſteppter Kante eingeweiht. Der Spielteppich kann aus hellen, glatten Scheuer⸗ tüchern genäht werden. Die einzelnen Tücher verbindet man durch einen Zier⸗ ſtich und beſtickt ſie mit Tierbil⸗ dern aus bunten Stoffreſten. gaustleidung, wie ſie ein ſoll Die Geſchichte von den Frauen, die zu Hauſe weniger auf ihr Aeußeres achten und in uralten Kleidern herumlau⸗ en, um ſie„aufzutragen“, glaube ich nicht mehr. Die zweifel⸗ afte Eleganz mehrere Jahre alter Seidenkleider paßt chließlich nicht zum Herumwirtſchaften im Haushalt, es gibt ür ſolche Sachen genügend andere Verwendung. Jede Frau weiß das und richtet es ſich ſo ein, zu jeder Tageszeit für einen Beſuch oder ähnliche Ueberraſchungen bereit zu ſein. zrartiſche Haustleidung braucht nicht unbedingt den Stem⸗ pel des Hausbackenen zu tragen, man kann in der Küche und beim Reinemachen nett und ordentlich ausſehen, ohne ſich für übertrieben eitel zu halten. Die ſchönen Waſchſtoffe in allen Farben und Muſtern ſehen, in jeder Form verar⸗ beitet, ſauber und freundlich aus. 5 5 Nicht nur Schürzen und Kittel, auch Kleider mit an⸗ knöpfbaren Aermeln und aufknöpfbarer Schürze verwandelt man mit ein paar Handgriffen in ein modernes Hauskleid. Der Schnitt dieſer Kleider iſt einfach und praktiſch, meiſtens mit vielen Taſchen und Knöpfen verarbeitet. Die Schür⸗ zen⸗ und Kittelform ermöglicht ſchnelles An⸗ und Ausziehen. Mit hellen oder farblich abweichenden Kragen und Man⸗ ſchetten betont man den kleidartigen Charakter. Waſchſamt und Flanell, einfarbig oder gemuſtert, ſind kleidſam und wegen der Preiswürdigkeit ſehr geſchätzt. Mit geringen Ausgaben gut auszuſehen, macht viel mehr Freude, denn koſtſpieliges Material wäre für ein Hauskleid nicht zu emp⸗ fehlen. Daher kann man ſich eher etwas Abwechſlung gönnen. f 1 Wie wäre es mit dem Hoſenrock? Er gibt größte Be⸗ wegungsfreiheit und ſieht dabei immer korrekt aus. Die tiefe Falte, die von der Mittelnaht ausgeht, fällt wie beim Rock zuſammen. die einzige Schwierigkeit iſt der tadelloſe Sitz, auf den man hier beſonders Wert legt. Damit uns die Arbeit nicht leid tut, kann man den Hoſenrock ſpäter für Strand und Garten verwenden. Die ganz langen Hoſen ſind bei jeder Hausarbeit zu hinderlich. Man arbeitet jetzt lieber den Overall⸗Schnitt mit angeſchnittenem Oberteil und Trägern in Rocklänge. Darunter trägt man alle Bluſen, je einfacher deſto bequemer. Die Hauptſache iſt, man fühlt ſich wohl darin, und das iſt ſelbſtverſtändlich, wenn eine Frau weiß, daß ihr etwas ſteht und zu ihr paßt. Text und Zeichnung: Hildegard Hoffmann. Einfach kochen gejund kochen Die Güte der Ernährung hängt nicht von der Anſchaf⸗ 1 5 teurer Leckerbiſſen ab. Gerade die einfache Küche, die achgemäß gehandhabt wird, bietet die Möglichkeit in hohem Maße, bei geringen Koſten hochwertige Mahlzeiten herzu⸗ ſtellen. Aus der Zeit, in der von Kalorien und Vitaminen ſo viel die Rede war, wiſſen wir, daß die kluge Hausfrau, die billig und gut wirtſchaften will, die nahrhaften Hülſen⸗ früchte, Hering oder Käſe reicht und als Ergänzung dazu Obſt und Gemüſe in beſonderer Zubereitung. i Es mag viele Menſchen geben, denen Rohkoſt beſonders fung iſt, andere, die bei vegetariſcher Küche am lei⸗ ſtungsfähigſten ſind. Normalerweiſe iſt für unſer Klima und unſere körperliche Durchſchnittskonſtitution eine ver⸗ nünftige Miſchkoſt am richtigſten. Die Hausfrau, die ſpa⸗ ren möchte, wird mit Freude hören, daß wir ausreichend mit Fleiſchnahrung verſorgt ſind, wenn das Fleiſch den 9 bis ſiebenten Teil unſerer Geſamternährung aus⸗ macht. Und ſonſt? Sonſt bringt die vernünftige Hausfrau Ge⸗ müſe auf den Tiſch, das nicht ausgelaugt iſt, ſondern ge⸗ dünſtet wurde und ſeine volle Nährkraft beſitzt. Als Er⸗ änzung dazu die Kartoffeln in mannigfacher Form. Beide ebensmittel bietet der deutſche Markt das ganze Jahr hin⸗ durch. Daneben wird zu wenig— außer den Hülſenfrüch⸗ ten— von dem bekömmlichen Grünkern, von Buchweizen⸗ grütze, Hirſe, Haferflocken und Weizenflocken Gebrauch ge⸗ macht. Unter den Käſeſorten ſollte der Quark eine Haupt⸗ rolle ſpielen. Er iſt nicht nur preiswert, ſondern außer⸗ ordentlich nahrhaft und kann den Grundſtock zu vielerlei Gerichten darſtellen— Quarkeierkuchen, Mayonaiſenquark, Quarkaufläufe, Kuchen und Plätzchen mit Quark, ſchaumig . Quark mit Friſchfrüchten und Fruchtſäften uſw. 50 verkannt wie der Quark iſt auch die Magermilch. Man hält ſie fälſchlicherweiſe für nährſtoffarm, obwohl ihr an notwendigen Nährſtoffen nichts fehlt als das Fett, das wir in der Butter zuſätzlich billiger kaufen. Geſund kochen, heißt alſo nicht teuer kochen! Es gilt vielmehr, die einfachſten und na eliegenden Lebensmittel richtig zu verwenden und ihre Nährkraft auszunützen. Einheimiſcher Sport. Bezirksklaſſen⸗Fußball. Wer wollte es beſtreiten, daß die im letzten Jahre wieder eingeführten Pokalſpiele nicht eine angenehme Ab⸗ wechflung in der Reihe der allſonntäglichen fälligen Ver⸗ bandsſpiele ſind. Morgen beginnt einheitlich im ganzen Deutſchen Reich die Pflichtrunde für die Bezirksklaſſen⸗ mannſchaften. Die Ausloſung im Bezirk Unterbaden hat folgende Paarungen ergeben: FC Limbach— FC Walldürn Tu Sp H.⸗Rohrbach— FV Eberbach FV Altlußheim— FV Neulußheim VfR Ketſch— Rheinau VfR Rauenberg— FVg Eppelheim TV Walldorf— FW Wiesloch Viktoria Neckarhauſen FW Ilvesheim Fortuna Edingen Germania Friedrichsfeld FV Hemsbach— FV Weinheim TV 87 Viernheim— SpCl. Käfertal TuS Altrip— FC Schwetzingen SV Sandhauſen— VfTuR Feudenheim F Kirchheim— 08 Mannheim 08 Hockenheim— 86 Handſchuhsheim Fortuna Heddesheim— Anion Heidelberg SpVg Sandhofen— Phönix Mannheim 05 Heidelberg— Seckenheim Seckenheim muß alſo nach Heidelberg zum dortigen FC 05. Spieleriſch gewertet ſollkten beiden Mannſchaften gleich ſpielſtark ſein, denn beide Gegner zieren das Ta⸗ bellenende der Gruppen Oſt und Weſt. Aber wer im Fußball auch nur einigermaßen bewandert iſt, der kennt gerade die Tücken der Pokalſerie. Der Verlierer jeder Partie ſcheidet aus und dieſe Tatſache allein gibt jeder Mannſchaft Veranlaſſung, das Beſte zu geben was geboten werden kann. Seckenheim wird mit ſeinem„ſtärk⸗ ſten Geſchütz“ auffahren und verſuchen herauszuholen was nur geht. Der Gang iſt ſchwer. Heidelberg hat ſeit der Einſtellung von Maid(früher Offenbacher Kickers) als Halbrechter eine ganz gewaltige Formverbeſſerung erreicht. Die Sache iſt alſo nicht leicht zu nehmen. Gut Glück! ch Handball der Gauklaſſe. VfR. Mannheim— Ty. Ettlingen. TuSpv. Nußloch— To. 98 Seckenheim Am morgigen Sonntag ſind zwei Pflichtſpiele in der Gauklaſſe angeſetzt. Auf dem VfR.⸗Platze kommt das Nachrundenſpiel zwiſchen der VfR. Mannheim und der Mannſchaft des To. Ettlingen zum Austrag. Im Vorſpiel blieb die VfR.⸗Mannſchaft mit 13:5 Toren über die Alptäler Sieger. So dürfte auch das morgige Treffen mit einem Siege der BfR.⸗Mannſchaft enden, 1 70 eigenen Platz als Austragungsort zum Vor⸗ eil hat. Die Turner aus Seckenheim treten zum letzten Ver⸗ bandsſpiel gegen den Tu Spo. Nußloch in Nußloch an. Das Vorſpiel ſah die Turner mit 7:3 Toren als Sieger. Morgen aber werden es die Sportler von Nußloch ver⸗ ſuchen, den Turnern eine Niederlage beizubringen. Obwohl die Nußlocher Mannſchaft in dieſer Verbandsrunde eine ſchwankende Geſamtleiſtung darbot, ſo brachten ſie es immer wieder fertig, bei den ſchärfſten Konkurrenten das beſte Spiel zu liefern. So wird es beſtimmt bei dem morgigen Spiel werden und die Turner haben auf⸗ zupaſſen, um nicht von ihrem Gaſtgeber überfahren zu werden. Wir hoffen, daß unſere Turner auch im letzten Spiel beim Zeug ſind, und trotz alledem ihnen der 3. Tabellenplatz ſicher iſt ſie auch beim morgigen Spiel gewillt ſind, dem Spiel einen guten Ausgang zu geben. Bei gut durchdachtem aufmerkſamen Spiel dürften auch die letzten Punkte mit nach Hauſe gebracht werden. Handball in der Kreisklaſſe. Morgen beſtreitet die Mannſchaft des Tbd.„Jahn“ ihr drittletztes Spiel in Ladenburg. Die dortige Mann⸗ ſchaft ſteht an letzter Stelle und wird deshalb bemüht ſein, gegen die Gäſte herauszuholen, was zu holen iſt. Einen Sieg gegen die T'bündler zu erringen wird wohl nicht möglich ſein. Aber dieſe ihrerſeits werden beſtrebt ſein, eine möglichſt große Tordifferenz herauszuſpielen zum ihre Tabellenführung zu bekräftigen. Sicher iſt ein intereſſanter Kampf zu erwarten. 7 7 1 4 e erz tegel 5 0 5 trassensammlung NON der 0 N W Schaffenden N ö 9 e 3 0 2 1 9 W 7 Dei Opferwil entscheidet Auswärtiger Sport Für das kommende Wochenende ſteht wieder ein Aumfang⸗ ultd ereignisreiches Sportprogr ob bei den Fußballern, Hand rt tern, Boxern und Ringern, überall g tungen in Szene. Obwohl die Winterſport⸗Verhältniſſe nicht die beſten ſind, werden in verſchiedenen deulſchen Ge⸗ birgen Skiläufe durchgeführt. In den ſkandinaviſchen Ländern, wo über das Wochenende einige ereignisreiche Veranſtaltun⸗ gen ſteigen, ſind die Sportverhältniſſe für die Skiläufer na⸗ türlich weitaus beſſer als in Deutſchland. Man kann alſo eine reibungsloſe Abwicklung der großen Holmenkol⸗Rennen erwarten. Von deutſcher Seite ſind an dieſer traditio⸗ nellen Veranſtaltung Willi Bogner, Hechenberger, Zel⸗ ler, Speckbacher, Kratzer und Körner beteiligt. Die Rennen haben in dieſem Jahr ein Nennungsergebnis wie in keinem anderen Jahr vorher aufzuweiſen. Chriſtel Cranz und Franz Pfnür, die deutſchen Olympiaſieger in der Ah⸗ fahrts⸗Kombination, gehen bei den Sch wediſchen Ski⸗ Winterſpielen in Oſterſund an den Start. Eine hiſto⸗ riſche Veranſtaltung kommt in Schweden noch in dem„nur“ 85 Kilometer langen Waſa⸗Skilauf, der ſchon zum 13. Male durchgeführt wird, zur Abwicklung. Natürlich ſind bei dieſem Rennen die ſo erfolgreichen 50 Kilometer⸗Läufer Schwedens am Start zu finden.— Im Eislaufen wird in Paris der zweite Teil der diesjährigen Eis kun ſtlauf⸗Welt⸗ meiſterſchaften abgewickelt. Karl Schäfer(Oeſterreich) und Rotter⸗Szollas haben die Titel zu verteidigen. Recht ge⸗ ſpannt wird man auf den Kampf bei den Paaren ſein, der ſich wieder zwiſchen den öſterreichiſchen Geſchwiſtern Pauſin, unſeren Meiſtern Herber⸗Baier und dem Titelverteidigerpaar abſpielt. Im Fußball bringt wenige Tage nach dem Länderſpiel Deutſchland— Portugal in Liſſabon der erſte März⸗Sonntag gleich wieder ein beſonderes Ereignis, und zwar wird in Frankfurt a. M. der Sieger der Bu ndespokal⸗Spfele zwiſchen den Gauen Südweſt und Sachſen ermittelt. Ungeachtet deſſen, daß der Gau Sachſen in manchen Mannſchaftsteilen ein kleines Uebergewicht hat, vor allem in der Abwehr, iſt in dieſem Spiel ein Sieger ſchlecht vorauszuſehen. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß der Gau Südweſt an ſeinen großen Sieg im Kampfſpielpokal⸗Wettbewerb von 1934 an⸗ knüpft.— Bis auf den Gau Südweſt ſtehen am Sonntag alle übrigen ſüddeutſchen Gaue wieder im Meiſter⸗ ſchaftskampf, und es iſt möglich, daß am Abend des 1. März Süddeutſchland ſeinen erſten Gau meiſter nennen bann. Um dieſe Möglichkeit zur Tatſache werden zu laſſen, müßten die Stuttgarter Kickers ihren Kampf in Zuffenhauſen ge⸗ winnen und Sportklub und Sportfreunde Stuttgart ihre Spiele verlieren. Das Programm: Gau Baden: Germania Brötzingen— SV Waldhof, Vfs Neckarau— Karlsruher FV, Amicitia Viernheim— VfR. Mannheim, Phönix Karlsruhe— Freiburger FC. Gau Württemberg: FV Zuffenhauſen— Stutt⸗ garter Kickers, Sc Stuttgart— BfB Stuttgart, Ulmer FV 94— Sportfreunde Stuttgart, Sp⸗Vg Cannſtatt— SV Feuerbach. 40 1 0 5 N Gau Bayern: 1. Fc Nürnberg— AS Nürnhenz Wacker München— Sp⸗Vgg Fürth, Fc 05 Schweinfurt BC Augsburg. Die Spiele um den deutſchen Vereinspofg ſind bereits ſoweit gediehen, daß am Sonntag zum erer Male die Vereine der Bezirksklaſſe in den Wettbewerh 10 greifen können. f Im Handball ind am Sonntag die Spiele um die beiden noch ausſtehendz ſüddeutſchen Gaumeiſter(Württemberg und Bapen nicht ſo wichtig wie die in Darmſtadt zu veranſtaltende Prot unſerer Olympia⸗ Kandidaten. Insgeſamt werden au dem Platz des Polizei SW Darmſtadt vier Mannſchaften Aktion treten, die ſich vornehmlich aus Spielern der weſt⸗ un ſüddeutſchen Vereine zuſammenſetzen. Im Rugby werden an beiden Tagen des Wochenendes zwei intereſſanhe Spiele ausgetragen, und zwar gaſtiert Brandenburgs Nie wahl⸗Fünfzehn in Frankfurt a. M. und Heidelberg Die Fechter ſtellen ſich am Sonntag geſchloſſen in den Dienſt des Wife hilfswerks. Ueberall im Deutſchen Reich werden kleinere oder größere Veranſtaltungen zur Durchführung gebracht, die dat angetan ſind, dem WHW einen recht namhaften Betrag zy zuſteuern. Die beſten deutſchen Fechter, die gegenwärtig iy Frankfurt a. M. zu einem Olympia⸗Lehrgang zuſammer⸗ gezogen ſind, tragen in Frankfurt einen Kampf„O Ii mpig⸗ Mannſchaft gegen Frankfurter Auswahl“ aus. Im Gl Baden ſind vier größere Veranſtaltungen vorgeſehen. Im Boren wird der frühere franzöſiſche Schwergewichtsmeiſter Mau⸗ rice Griſelle am Samstag nach längerer Pauſe wieder einmal in den Ring ſteigen, und zwar bei einer deuſchen Veranſtaltung in Solingen. Sein Gegner iſt der hoff, nungsvolle weſtdeutſche Schwergewichtler Erwin Kleiß, — Von Amateurveranſtaltungen ſind die Bezirksmeiſterſchaf ten der Saar und Pfalz in Neunkirchen bezw. Ludwigs hafen zu erwähnen. Im Ringen werden die Mannſchaftskämpfe in den ſüddeutſchen Gauen fortgeſetzt. In Baden trägt der VfK 86 Mannheim ſeinen Rückkampf gegen Germania Bruchſal aus, der zugleiſ über den vierten Platz des Gaues entſcheidet. In Würkteme berg trifft der TSV Münſter mit dem AS Feuerbach zu ſammen. 8 eee Bäckerlob. Am 12. März 1834 las man in der Berliner„Spener⸗ ſchen Zeitung“ folgende Bekanntmachung:„In Ausführung der Verordnung vom 21. Januar 1816 wird hierdurch be⸗ kanntgemacht, daß im verfloſſenen Monat Februar nach⸗ ſtehende hieſige Bäcker, bei tadelloſer Beſchaffenheit der Ware die größten Backwaren geliefert haben: a) An Semmel Nimroſe, Mauerſtraße 21; Dannenberg, Eliſabethſtraße 3. b) An Weißbrot: Lietzmann, Kreuzgaſſe 13. c) An Haus a Lietzmann, Kreuzgaſſe 13; Wolf, Georgenkirch⸗ gaſſe 28. Berlin, den 3. März 1834. Königliches Polizeipräſidium. Gerlach.“ 5 Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert 1) 7 Früh⸗ nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10.45 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 1. März: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Evang. Morgenfeier; 9.30 Sendepause; 10 Helden des Alltags; 10.30 Sendepauſe; 10.45 Die Götter Germaniens; 11.30 Konzert des Madrigal⸗ chores der Liedertafel Ulm; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Mi⸗ nuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Chorgeſang; 15.30 Kleine Muſizierſtunde; 16 Nette Sachen aus Köln; 18 Das Dorf— eine Schickſals⸗ gemeinſchaft, Querſchnitt durch den ländlichen Alltag; 18.30 Aufs Tempo kommt es an, bunte Muſik; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Lucia von Lammermoor, Oper von Donizetti; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Tanz in der Nacht; 24 Nachtkonzert. Montag, 2. März: 8.30 Froher Klang zur Arbeitspause; 9.30 Frauen in der Arbeitsfront, Geſpräch; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Wer ſo reiten könnte wie ein Prinz, Hörſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 16 Bunte Muſik am Nachmittag; 17.45 Laib, Wecka ond Bretzga, von ſchwäbiſchen und anderen Bäk⸗ kern; 19.45 Im Wald und auf der Heide; 20.10 Wie es euch gefällt, zwei Stunden bunte Mufik; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 3. März: 8.30 Anterhaltungskonzert; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Aus Grenz⸗ und Ausland, Hörſpiel; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepause; 15.15 Von Blumen und Tieren; 16 Muſik am Nachmittag; 17.45 Generalfeldmarſchall Helmut von Moltke, ſein Leben und Wirken; 19.45 Eine Muſikkameradſchaft der HJ ſtellt ſich vor; 20.10 Großes Konzert; 22.30 Neue Muſik auf Volksinſtrumenten. Mittwoch, 4. März: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.15 Deutſche Dichtung und Muſik; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sendepauſe; 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Der Reiter über dem Bodenſee, Hörſpiel; 16 Muſik am Nach⸗ mittag; 17.45 Auf den Spuren der Urſchwaben; 19.45 Wie Ausländer die deutſche Frau ſahen; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Geh, mach dei Fenſterl auf, Liedchen für's Liebchen; 22.30 Das Stuttgarter Streichquartett ſpielt; 23 Nachtmuſik und Tanz. 5 N Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern. 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzertz! Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 9.10 Gymnaſtik, 8.30 Sendepause; 11.15 Programmanſage, Wilk ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Na⸗ richten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchaſtz⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert) 19.05 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wik ſchaftsmeldungen, Programmänderungen; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. f Sonntag, 1. Mäcz: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter- und Schneebericht; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 945 Orgelchoräle; 9 Kath. Morgenſeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Helden des Alltags; 10.30 Chorgeſang; 1145 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Von deutſcher Art und Kunſt, 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Das Volt erzählt; 15 Deutſche Scholle; 16 Fußballpokal⸗Endſpie Sachſen— Südweſt, zweite Halbzeit; 16.45 Nette Sachen aus Köln; 18 Der große König und ſein muſikaliſcher Kreis Funkfolge um Friedrich den Großen; 18.45 Frohſinn bein Abendbrot; 19.55 Sport; 20.05 Sechſtes Sonntagskonzer in der Pauſe, 21 bis 21.15: Begegnung mit Beethoven;? Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter⸗, Schlee; und Sportberichte; 22.20 Sportſpiegel des Sonntag; 220 Nachtmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 2. März: 5 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepause; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunk; 15.45 Unterhal tungsmuſik; 16.30 Wer kennt die Meiſter deutſcher Erzah kunſt, literariſche Preisrätſel; 16.45 Kleines Konzert; 1165 Jugendfunk; 18 Fröhlicher Alltag; 19.45 Tagesſpiegel; 204 Der blaue Montag; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 3. März: 5 40 8 Schulflun 11 Sendepaufe; 11.30 Bauenſſun 15.43 Das deutſche Lied, 15.45 Wenn der Schnee ſerran 16 Konzert; 17 Im Wald und auf der Heide, 17.30 Dun Vernichtungsſchlacht— hier Erzeugungsſchlacht, Höre 18 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Schikavalier, Funkſpiel; 20.10 Kleines Moſaik vom bunten Leben, Funkfolge; 22.30 Neue Muſik auf Volksinſtrumenlel. ö Mittwoch, 4. März: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 l pauſe; 15.15 Meerſchweinchen und Wellenſittiche, Funkbeaich 15.30 Bücherfunk; 15.45 Theater im Aufbruch; 16 Ante haltungskonzert; 17.30 Aus Zeit und Leben; 19.45 Erzet⸗ gungsſchlacht; 20.15 Stunde der jungen Nation; Heitere Märzſtürme, bunter Abend; 22.30 Nachtmuſik 5 Use Uherg Winter e oder die dat trag e tig in ammer⸗ tſchen mnhein zugleich Urttem⸗ ach zu. mmerg zert, r 8.10 „ Witt Nittags⸗ Nach⸗ Wetter; tſchaſts⸗ 19.55 Wirk Nach⸗ richten, „ Endspiel Sachen Kreis f beim konzett, hen; 22 Schnee⸗ ä 22.45 Il, hör 1 Erzähl ö 17.30 5 20.10 Infunk errinnt 0 Dort bilder, 0 Der bunten menten. Sende⸗ berichtz Untel⸗ Erzell⸗ 20⁵ ik 1936 N WW. N ö N N „Klingkling, klingkling, wach auf, kleiner Bruder, wach auf!— Es iſt höchſte Zeit! Der Frühling hat ſeinen leben⸗ bringenden Atem über uns gehaucht.— Wach auf!— Haſt du es denn nicht geſpürt, kleiner Bruder?“ Der kleine Grashalm, der ſo lieb bat, hatte ſein Köpf⸗ chen freudetaumelnd durch die Erde geſtreckt. Neugierig blickte er herum. Viele, unzählige Brüder ſah er um ſich. Sie empfingen wohlig die erſten Strahlen der Sonne. Ein zarter, warmer Wind begrüßte ſie und ſpielte mit ihnen. Und ein Raunen flog hin und her, ein Grüßen und ein Freuen. Sie ſchauten hin zu dem Hügel, der ihnen an einer Seite die Ausſicht nahm. „Warum wachſen wir nicht da droben? Wir hätten doch beſſere Umſchau?“ „Alles Leben hat ſeinen beſtimmten Ort“, raunte der Wind. „Warum leben wir?“, fragten die Gräſer wieder. „Alles Leben hat ſeinen Zweck“, flüſterte der Wind, „lebt, um zu leben und um ſeinen Zweck zu erfüllen. Ein Zweck iſt ſo groß wie der andere. Ein Leben hat Zweck, gelebt zu werden, darum trägt alles Leben einen Wert in ſich.“ „Klingkling, kleiner Bruder, wach auf! Es hat einen Zweck, daß du lebſt!— Hörſt du?!— Wach auf!“ Aber der kleine Grashalm unter der Erde machte keine Anſtalten, den Bitten nachzukommen. „Ich liege hier gut im Dunkel“, ſagte er ſchläfrig,„ſehe und höre nichts und brauche mich deshalb um nichts zu küm⸗ mern.— Laß mich in Ruhe!“ „Wach auf, mein Bruder, wach auf!— Du lebſt doch nicht, um zu ſchlafen! Du lebſt, um einen Zweck zu erfül⸗ len!— Wach auf!“ Aber der hörte nicht mehr. Er hielt ſich die Ohren zu. Und all die anderen lauſchten in ihr Leben hinein und ſehn⸗ ten ſich nach Zweck und Erfüllung und ließen ſich vom Wind in leiſe Träume wiegen. Da fielen ihre Blicke ſehnſüchtig in die Bäume, und ſie begehrten, ſo groß zu ſein wie ſie, um all die Schönheiten der Erde beſſer ſehen zu können.„Warum ſind wir nicht ſo groß wie die Bäume?“, liſpelten ſie fragend. Der Wind ertaſtete ihren Unwillen.„Alles Leben hat ein Maß. Ihr könnt nicht Bäume ſein. und die Bäume können nicht ihr ſein.“ Was werden die Bäume ſchon für einen Zweck haben können?!— Sie haben nur Vorteil, weil ſie größer und ſtärker ſind als wir, und nehmen nur Raum fort!“— In ihnen zitterte unmutiger Neid. 5 „Jedes Leben hat ſeinen Zweck!“, erklärte der Wind. „Dieſe Bäume hier ſind Obſtbäume Ihre Aeſte werden Laub tragen, ihre Blüten werden Früchte hervorbringen, daran ſich die Menſchen laben und ihnen dankbar ſein wer⸗ den. Und ihr Holz brauchen ſie. Selbſt euch ſind ſie ſogar nützlich. Aber was neidet ihr um die Bäume und fraget nach ihrem Zweck!— Warum fragt ihr nicht erſt nach eurer Aufgabe?“. Der Wind blies ſich gewaltig auf und puſtete über die Neider, ſo daß ſie erſchrocken ihre Köpfchen duckten. Einige reckten ſich ſtolz in die Höhe und ſagten:„Wir wollen noch höher wachſen als die Bäume! Wir wollen bis in den Himmel ſtoßen!“ 5 5 „Jedes Leben hat ſein Maß und kann nicht über ſeine Eigenart hinaus!“, blies der Wind.„Ihr wachſt bis zu der Höhe, die für euch beſtimmt iſt!“ f Dann aber fächelte er wieder ſanft und richtete die Köpfe der Kleinmütigen auf:„Euer Zweck iſt beſtimmt. Ihr ſollt wachſen und reifen wie jedes Leben auf dieſer Welt. Ihr werdet Nahrung ſein. Eines lebt für das andere.“ Und wieder rief der Grashalm ſeinen Bruder:„Wach auf, kleiner Bruder!— Du verſäumſt die Zeit!— Hörſt du nicht, wie die Tiere ſich freuen, daß ſie bald herauskönnen zu uns!— Du mußt wachſen und reifen und ihnen Nahrung werden.— Hörſt du!— Wach auf!“ „Laß mir meine Ruhe! Was gehen mich Schaf und Rind und Pferd an!— Ich fühle mich hier ganz wohl. Hab mich um mein Wohl zu kümmern!— Was intereſſiert mich da Freude und Sorge vom Vieh!— Laß mich in Ruhe! „Aber du mußt doch deinen Zweck erfüllen!— Komm, wach auf!“ „Zweck hin, Zweck her, ich lebe mein Leben und habe uch nur für mein Leben zu ſorgen!“ g „Willſt du denn nutzlos an deinem Leben vorbeileben ohne Zweck und Ziel, ohne einmal einen Dank zu ernten? „Was hab ich von ſpäterem Dank, wenn ich dafür opfern muß!— Ich bitte, nicht mehr geſtört zu werden! Traurig verſtummte der bittende Grashalm und hörte. wie die anderen ſich alle freuten und jubelten, daß ſie um wren Zweck wußten und Nutzen bringen konnten. Sie 1 ſich und reckten ſich, aber ſie wurden nicht ſo ſchnell er. „Wir wollen ſofort groß ſein, um jetzt ſchon Nutzen dringen zu können!“, riefen ſie durcheinander 5 Bäuerin aus Schleswig⸗Holſtein Aufnahme: Saebens⸗Worpswede— M. „Jedes Leben hat ſeine Zeit!“, beruhigte ſie der Wind. „Ihr müßt warten können, bis ihr innerlich reif ſeid, um euch in Ruhe und Geduld bilden und ſtärken zu können, damit ihr nicht hohl und ohne innere Kraft nur euer Aeuße⸗ res hergebt. Was nützte es, wenn ihr jetzt auf einmal em⸗ porſchießen würdet und hättet weder gelebt, noch Zeit ge⸗ habt, euch innerlich zu kräftigen. Ihr gäbet ſinnlos euer Leben hin, das keinen Wert hat. Jedes Leben hat Ort und Maß und Ziel und ſeine Zeit. Wenn euch alles dies be⸗ wußt iſt, werdet ihr nützlich ſein und euren beſtimmten Zweck erfüllen.“ Da nickten die Gräſer und wurden ganz ruhig in ſich, und ſie dankten dem Leben für ihr Daſein. Nur der eine Grashalm ſenkte traurig ſeinen Kopf und wußte nicht um volle Freude. a„Warum biſt du ſo traurig?“, fragte der Wind ganz zeiſe. „Ach, mein kleiner Bruder neben mir will nicht auf⸗ wachen“, ſeufzte der,„will ſchlafen und ſeine Ruhe haben und will ohne Wert und Dank nur ſeiner Bequemlichkeit leben!—“ Mit hauchfeinem Säuſeln lockte der Wind den kleinen Bruder. Aber der ließ ſich nicht ſtören. Dann erhob der Wind ſich in die Lüfte und bat die Sonne um Hilfe, die mit ihren Strahlen leiſe über die Erde koſte. Aber der kleine Hrashalm wollte nicht. Da rief der Wind die Wolken zu⸗ ſammen und ballte ſie wie zur Fauſt, daß ſie niederregnen sollten. Sie rieſelten herab und pochten warnend an die Erde. Aber der kleine Grashalm rührte ſich nicht. „Wer gar ſo ſtockig iſt und trotz Bitten und Warnen nicht will, dem muß Gewalt angetan werden!“, ſagte der Wind ſcharf. Und er brauſte und ſtürmte durch die Wolken und hieß ſie, mit dickeren Tropfen auf die Erde hernieder⸗ zufallen. Die Tropfen klatſchten herab und erbrachen die Erde, daß der kleine Bruder aufſchreckte und ſeinen Kopf erhob, da er jäh in das Licht der Wirklichkeit geriſſen wurde. Und im Erwachen ſah er ſein Leben dorthin geſtellt, wo es Ort, Maß, Ziel und ſeine Zeit hatte, um lebenswert ſeinen Zweck zu erfüllen, der für ihn beſtimmt war. Licht in der Nacht/ Har Jun Jungnickel Am Abend lief ich durch ein Stück Thüringen. Ich ging frei unter den Sternen, an gluckfenden Gräben vorüber. Im Mondlicht ſchimmerten die Weidenkätzchen ſilbern auf. Ab und zu ſchritt ich durch eine zartgrüne Laubgar⸗ dine, die ſich über den Weg ſpannte, fühlte ein klebriges Spinngewebe im Geſicht, gewahrte einen riſſigen, borkigen Baum, der auf die Seite gewachſen war, über den Weg hinüber. Seine Krone hing wie ein rieſiger Strauß über einen Bretterzaun. Ich blieb ſtehen, lugte durch die breiten Ritzen des Zaunes und ſah in der Finſternis ein kleines Haus ſtehen. An der Tür, auf der Steinſtufe, zuckte und funkelte es. Ein Kerzenlicht, auf einen Leuchter geſteckt. Das Haus war dunkel. Das Licht ſtrahlte wie ein feſtlicher Gedanke. Lange ſtand ich und nahm das ſeltſame Bild in mich auf. Da kam mir die Sehnſucht zu wiſſen, was das Licht u bedeuten habe. Den Weg zum Licht mußte ich finden. ch fand die Tür des Bretterzaunes. Sie war geſchloſſen. Das Rätſel mit dem Licht wurde in mir immer drängender. Da, der alte Baum, ein Baum, ſo richtig gewachſen zum Hinaufklettern. Ich ſchwang mich hinauf. Moos klebte an meinen Händen. Und nun, ein Sprung! Weißer Sand knirſchte unter meinen Schuhen. Und nun war ich beim Licht. Da, neben der brennenden Kerze lag ein Zettel, ein Zettel aus einem Notizbuch geriſſen, von einem Stein beſchwert. Auf dem Zettel ſtand, von einer zarten, mädchenhaften Schrift geſchrieben:„Liebſter, ich bin hinunter ins Dorf, zum Gärtner. Ein paar Blumen holen. Bin ſchnell wieder zurück“. Da ſaß ich nun auf der Steinſtufe, angehaucht von ei⸗ nem feſtlichen Geheimnis. Ich las den Zettel zweimal, drei⸗ mal. Auf einmal wurde mir klar, daß ich hier wie ein Ein⸗ dringling ſaß. i Ich ſprang ſchnell auf, turnte zurück, rutſchte auf die dunkle Straße und lief froh und ſummend weiter. O. W. POENickE 89 22 Der Cowboy„Bloody Bill“ aus Rivertown ſchlenderte die Hauptſtraße des mexikaniſchen Städtchens Los Banos hinunter, beſah ſich angelegentlich die zahlreichen Telegra— phenſtangen, machte ſich Notizen in ein kleines Buch und ſchwieg zuerſt geheimnisvoll lächelnd, als ihn die neugierig gewordenen Einwohner fragten, was das zu bedeuten hätte. Dann aber rückte er doch mit der Sprache heraus, und bald wußte es die ganze Stadt: da war ein Mann ge⸗ kommen, ein hohes Tier von der mexikaniſchen Telegraphen⸗ geſellſchaft, der die Telegraphenmaften zu jedem annehm⸗ baren Preis verkaufen ſollte, weil man die ganze Leitung perlegen wollte. Es fanden ſich viele Kaufluſtige ein, und fünf Minuten ſpäter fiel der erſte Maſt krachend unter den Axthieben des Mannes, der einen Dollar bezahlt hatte. Hundertfünfzig Maſten ſtanden in Los Banos, und hundertfünfzig Dollar hatte Bloody Bill nach einer halben Stunde in der Taſche, als er pfeifend auf ſeinen ſchäbigen Klepper ſtieg und Los Banos den Rücken wandte. Die erſten zwei Stunden ritt er ſcharf zu, man konnte nicht wiſ⸗ ſen, ob die Einwohner von Los Banos nicht ſchon jetzt ge⸗ merkt hatten, daß ſie von einem Mann, der überhaupt kein Recht dazu hatte, ſtaatliche Telegraphenmaſten als Brenn⸗ holz zu verkaufen, furchtbar übers Ohr gehauen worden waren. Als Bloody Bill wieder auf amerikaniſchem Boden war, wurde er von einem Reiter überholt, der komiſch ge⸗ nug ausſah. Der Fremde hatte einen unmöglichen Cowboy⸗ hut auf, trug ein Oberhemd mit ſteifem Kragen und gelbe Handſchuhe. An jeder Seite baumelte ein ſchwerer Revol⸗ ver, und die dürren Beine ſteckten in kniehohen Lackſtiefeln. „Hallo!“, ſagte der Fremde. „Hallo!“, ſagte Bloody Bill,„was ſeid Ihr für eine drollige Nudel? Kann man erfahren, wo Ihr hinwollt?“ „Nach Rivertown.“ „Was wollt Ihr denn in Rivertown?“ „Ich bin vom Tonfilm“, ſagte der Fremde mit Würde, „ich ſuche ein paar gute Darſteller für unſeren neuen Wild⸗ weſtfilm.“ 0 Bill f , mit offenem Mund , an.. „Darſteller? Für den Film?“ n„Hört mal“, ſagte 1 der andere nachläſ⸗ ſig und gönnerhaft. Ihr ſcheint mir 5 ein aufgeweckter 2 1 8 5 N Burſche zu ſein. 4 N Ich habe da von ei⸗ 74 7 e nem gewiſſen 7 N Bloody Bill gehört, N den ſein, ein Kinder⸗ ſchreck, ein Mann, 4 2 70 74 der ganz River⸗ 5 town tyranniſiert S,,. — ſo was brauchen wir gerade. Viel⸗ leicht wißt Ihr, daß jeder Film ei⸗ „Hallo!“, ſagte Bloody Bill,„Was nen ausgemachten, ſeid Ihr für eine drollige Nudel?“ abgrundſchlechten Böſewicht haben muß, vor dem das Publikum ausſpucken möchte. Bloody Bill ſcheint ſo ein Mann zu ſein. Kennt Ihr ihn?“ Bloody Bill rang nach Luft und wurde abwechſelnd rot und blau im Geſicht. Aber er beherrſchte ſich. „Und Ihr wollt in Rivertown filmen?“ „Ich will zuerſt Probeaufnahmen machen.“ „Gibt es Geld dafür?“ „Eine Maſſe Geld“, ſagte der Fremde. Bill ſchluckte krampfhaft. „Ihr ſtellt Euch das ſehr einfach vor. Mir ſcheint, Ihr ſeib überhaupt ein rechtes Greenhorn. Wißt Ihr, daß zwei Munitionsfabriken im Oſten faſt allein für die Revolver der Einwohner von Rivertown arbeiten?“ „Ich bin an Gefahren gewöhnt“, ſagte der Fremde mit einfältigem Geſicht. „Dann Hals und Beinbruch, old chap! ich auch nach Rivertown.“ „Das paßt ſich ja großartig!“, ſagte der Fremde.„Ja⸗ wohl!“ nickte Bloody Bill grimmig. Rivertown war ſchon immer eine Stadt geweſen, um die jeder Fremde einen großen Bogen machte. In der letz⸗ ten Zeit brachte man gewiſſe Cowboys in dieſer netten Stadt mit einigen großen Rinderdiebſtählen in Verbindung, und es gab Leute genug, die flüſternd behaupteten, daß kein anderer als Bloody Bill und ſeine Leute die hundert⸗ zwanzig Rinder des Mexikaners Manuel Mendoza geraubt und über die Grenze gebracht hatten. Bloody Bill hatte mit ſeinen Leuten ſein Quartier im„Palace Hotel“ aufge⸗ ſchlagen. Das„Palace Hotel“ war eine primitive Kneipe, und in dieſe trat jetzt der Fremde mit ſeinem neuen Be⸗ kannten. „Hallo, Bloody Bill!“, rief es von allen Seiten. Der Fremde ſtarrte ſeinen Begleiter an. „Tag, boys!“, ſagte Bill ſchmunzelnd,„ich ſtelle euch hier einen Miſter vor, der vom Tonfilm iſt und der mir vorhin ins Geſicht geſagt hat, ich wäre ein Scheuſal, ein Böſewicht, ein— ein—“ „Kinderſchreck“, vollendete der Fremde Bloody Bill wandte ſich an ſeine Getreuen. „Der Kerl iſt ein rieſiges Greenhorn— aber das kann ich mir nicht gefallen laſſen! Was ſoll ich mit ihm machen?“ „Zigaretten-Duell!“. ſchrie einer, und alle johlten Beifall. Der Fremde wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn. e ſtotterte er,„ich ſoll doch nicht etwa ſchießen?“ Bloody Bill klopfte ihm vertraulich auf die Schulter. „Die Sache iſt ganz einfach, junger Mann. Wir ſtehen uns Uebrigens muß unſchuldig. wir beſonders . gern für den Film 5 gewinnen möchten. Er ſoll ein Scheuſal. in einem ſtockdunklen Keller gegenüber, jeder einen Rene ver in der rechten und eine brennende Zigarette in der in⸗ ken Hand. W Punkte der Zigaretten. Jeder hat drei Schuß.“ Was dann?“, fragte der Fremde geſpannt. inn? Wer dann noch lebt, hat gewonnen!“ „Das iſt ja gräßlich!“, ſtöhnte der Fremde und wurde ganz grau. „Ich finde es ſehr luſtig“, ſagte Bill,„es iſt mein Lieb⸗ lingsſpiel.“ Sie ſtanden ſich im dunklen Keller gegenüber. Die brennenden Zigaretten glühten auf, weiter ſah man nichts. Bloody Bill hütete ſich, dahin zu zielen, wo der Glimm⸗ punkt aufleuchtete, denn natürlich hielt jeder die Zigarette ſo weit wie möglich vom Körper entfernt, um dem Gegner nicht zu verraten, wo er ſich befand. Dreimal ſchoß Bloody Bill, aber zum erſtenmal in ſeinem Leben traf er nicht. Und der Fremde? Der erſte Schuß fegte Bill den Hut vom Kopf, der zweite Schuß verwundete Bills Unterarm. „Genug?“, fragte der Fremde, und ſeine Stimme klang überraſchend hart.„Verflucht!“ Bill tobte und hätte am liebſten weitergeknallt. Aber er beſaß keine Patronen mehr.„Genug?“ „Ja“, knirſchte Bill. „Im Zigarettenduell hat mich noch keiner beſiegt“, ſagte Bill, als ſie nachher im„Palace Hotel“ ſaßen,„wie habt Ihr das nur fertiggebracht? Wo habt Ihr eigentlich Eure Zigarette während des Duells gehabt?“ Der Fremde ſagte erſtaunt:„Im Munde natürlich!“ Bill war geſchlagen. Er murmelte nur ſchwach:„So ein Idiot! So ein Rieſenroß!“ Unvermittelt fragte er: „Wie iſt das mit eurer Filmerei? Ich denke, Ihr wollt Aufnahmen machen?“ „Wenn es euch gefällig iſt?“, ſagte der Fremde höflich. „Jungens“, rief Bill,„dieſes Greenhorn hier, das ge⸗ ſiegt hat, weil es zu dumm war. dieſes Greenhorn will uns knipſen. Der Kerl will uns für den Film entdecken. Ihr 17 Partner der Greta Garbo werden. Was ſagt ihr azu?“ Die Leute waren begeiſtert und verſchwanden durch die Tür, nachdem ſie gebeten hatten, noch zehn Minuten zu warten. Dann kamen ſie wieder— aber wie! Alle tru⸗ gen richtige Frackanzüge, dazu grellbunte Krawatten und hohe weiße Stehkragen. Wer nicht glücklicher Beſitzer von Halbſchuhen war, hatte ſeine Reitſtiefel über die langen ge⸗ bügelten Hoſen gezogen. Die breiten Hüte hatten ſie natür⸗ lich aufbehalten. Schon nach kurzer Zeit begannen die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, jeder wollte in die erſte Reihe, ganz dicht vor den großen ſchwarzen Apparat und— In dieſem Augenblick erhob ſich auf der Straße ein donnerartiger gellfames Krantenlager Von Frank F. Braun. „Die ſagen⸗ und filmhaften Millionenerbinnen, die durch die Welt flattern und auf den Fänger warten, der den goldenen Vogel ſich zähmt, ſind im Leben ganz außer⸗ ordentlich dünn geſät“, ſagte der kleine nette Aſſiſtenzarzt Zumbuſch zu dem Direktor des Berg⸗Hotels.„Ich will da⸗ mit keinesfalls die Vermögenslage des Papas von Fräu⸗ lein Wennecker anzweifeln. Ich meine nur, Sie ſollten die jungen Männer nicht ſchelten, daß ſie ſich alle nun nur noch um Fräulein Wennecker kümmern. Schließlich hat ſie außer dem Geld des Papas doch auch viele Vorzüge des Körpers wie des Geiſtes, um im Stil unſerer Väter zu ſprechen.“ Er lächelte. Seine Tiefquart leuchtete brennrot, obgleich ſie über ſechs Jahre alt war. „Sehen Sie mal da auf der Eisbahn“, ſagte der Direk⸗ tor.„Ein Schwarm von Verehrern iſt um ſte herum.“ Er war an das Fenſter getreten. Doktor Zumbuſch folgte ihm. „Ein hübſches Mädel“, ſagte er, und es klang neidvoll, reſig⸗ niert und bewundernd zugleich.„Sie haben keine Aus⸗ ſichten bei ihr“, ſpottete der Direktor unzart.„Nur Sports⸗ leute kommen in Betracht.“ „Leider. Sie iſt ſehr freundlich zu mir; aber ich rodele nicht, laufe nicht Ski, mache auf der Eisbahn keine gute Fi⸗ gur und—“ Er brach ab. Fräulein Wennecker war ge⸗ ſtürzt. Man ſah ſofort, daß es kein leichter Fall geweſen ſein konnte. Sie ſtand nicht wieder auf. Man bemühte ſich um ſie, ſchließlich trug man ſie ins Hotel auf ihr Zimmer. Doktor Zumbuſch ging zu ihr. Sie war bei Bewußt⸗ ſein.„Der Fuß“, ſagte ſie, und verzog das hübſche Geſicht zu einem Schmer⸗ 5 i zenszug. Er un⸗ i 5 terſuchte ſie über⸗ aus vorſichtig. „Bluterguß“, ſtellte er feſt; „nicht gefährlich, aber langwierig und langweilig. Leider auch ſchmerzhaft. Wir werden mit Eis kühlen. Im übri⸗ gen Ruhe, ſtramm liegen, etwa 14 Tage zir ſehen nichts voneinander als die glühenden Lärm, der ſich ſo verſtärkte, daß die Fenster klirrten. Fremde ſtand plötzlich am Fenſter und hatte eine Schnur 1 der Hand, die bis zum Apparat lief. „Die Rinder!“, brüllte Bloody Bill. Er wollte hinauz „Stop!“, ſagte der Fremde heiter,„Stop, mein Junge Oder ihr fliegt alle in die Luft! 5 ſchine. Hört ihr das Uhrwerk ticken? Draußen meine Leute meine Rinderherde, die ihr mir geſtohlen hab, wieder uber die mexikaniſche Grenze. Ja, richtig: ich habe mich euch noch nicht vorgeſtellt: ich bin Manuel Mendoza. dieſer Schnur, dann explodiert die Höllenmaſchinel J mit einem Satz aus dem Fenſter. Aber ihr? Alſo ſeid ver⸗ nünftig. Uebrigens, es iſt wirklich jammerſchade, daß ich keine echte Kamera bei mir habe, ihr ſeht zum Schreien ko miſch aus! Und ſo was will zum Tonfilm. Na, viel Spaß! Mendoza ſprang auf die Straße, wo ſeine Leute auf ihn warteten.„Die Höllenmaſchine tut euch nichts mehr rief er zurück,„wer in den nächſten zehn Minuten das Haus verläßt, wird erſchoſſen!“ Als die Cowboys nach fünf Minuten vorſichtig aug dem Fenſter guckten, war Mendoza mit ſeinen Leuten längt bi 2): Grunwald— M. Zeichnungen „Stop“, ſagte der Fremde heiter.„Seop, meine Jungen, oder ihr fliegt alle in die Luft“ verſchwunden. Bloody Bill ſchimpfte wie ein Rohrſpatz und machte ſich über die Höllenmaſchine her, die er mit größter Vorſicht öffnete. Eine ganze Stunde dauerte das. Und dann hatte Bill einen gewöhnlichen Wecker in der Hand. Weiter befand ſich nichts in der Kiſte. Doch, ein 1 lag noch darin, und auf ihm ſtand groß und deutlich zu leſen: „Ihr ſeid die größten Dummköpfe von U Sell“ in das Knöchelgelenk gern wieder abnehmen, wenn ich es könnte. Mir würde es nicht halb ſoviel ausmachen. Man kann auf der Veranda liegen, die Luft iſt dieſelbe, die Sonne ſcheint genau ſo und— nun, man muß das Beſte daraus machen.“ Sie ſah ihn an. Ihre Augen überprüften ihn zum erſtenmal genauer.„Ich glaube, Sie ſind ein guter Menſch'“, ſagte ſie leiſe. Er wandte ſich ab und machte ihr den Ver⸗ band zurecht. Am erſten Nachmittag des Krankenlagers wurden vier Roſenſträuße abgegeben. Die jungen Herren machten Be⸗ ſuch und verſprachen wiederzukommen. Aber das Wetter war prächtig. Die Eisbahn lockte, die Schnitzeljagd auf Skiern ſtieg gerade am nächſten Tag, dann war wieder das große Bobrennen... die Herren ſchickten noch einmal Blumen und blieben weg. Fräulein Wennecker war recht einſam. Wenn Doktor Zumbuſch nicht geweſen wäre, der ihr ein paar Stunden des Tages Geſellſchaft leiſtete, wäre ſie verzweifelt. Sie fragte ihn, was er abends treibe.„Ich leſe“, antwortete er,„ſtudiere ein bißchen, denn man lernt nie aus und— langweile mich.“ „Können wir nicht unſere Langeweile zuſammenle⸗ gen?“ fragte Fräulein Wennecker gelaſſen. Von da ab kam er abends zu ihr in den Salon. Sie lag auf dem Diwan. Er las ihr vor, ſie ſprachen über dies und das, Menſchen, Dinge und Gedanken. Dieſer Doktor Zumbuſch gefiel ihr beſſer und beſſer. Sie freute ſich auf 5 Abende. Sie liebte ihn. Es begann gegen ihren illen. Zum Weihnachtsfeſt tauſchten ſie kleine, nette Geſchenke aus. Nur der Hoteldirektor kam außer Zumbuſch zu Fräu⸗ lein Wennecker. Die einſtigen Freunde waren abgereiſt, hatten andere Freundſchaften gefunden oder waren ver⸗ geßlich. Am Altjahrabend ſtand Fräulein Wennecker zum erſten⸗ mal auf. Doktor Zumbuſch ſtützte ſie. Es war nicht wei⸗ ter erſtaunlich, daß die beiden Arm in Arm gingen. Aber am Abend des letzten Tages im alten Jahr ſtellte Dr. Zum: buſch, der eigentlich ſchüchtern war, eine Frage, die Fräu⸗ lein Wennecker verblüffte:„Wie hoch wird denn unge⸗ fähr Ihre Mitgift ſein, Fräulein Hertha?“ fragte et trocken. g Sie ſtarrte ihn an.„Sie haben mich alſo auch für die Kommerzienratstochter gehalten? Schade. Ich trage nut denſelben Namen und bin aus derſelben Stadt. Meine Mil⸗ tel ſind weſentlich beſchränkter.“ lang.“ „Das wäre ja über Weihnach⸗ ten und Neu⸗ jahr!“ „Leider. Laſ⸗ en Sie mich die erordnung nicht entgelten. Ich weiß, wie gern Sie auf dem Eis laufen. Glauben Sie mir, ich wür⸗ de Ihnen dieſen üblen Bluterguß ö 1 N 7 Zeichnung: Grunwald— M. Er las ihr vor, ſie ſprachen über diss und das. Sache in Ordnung“, ſagte er. „Wahrhaftig?“—„Ehrenwort!“—„Dann geht die „Dann habe ich Mut. Ein armes Mädchen kann ich heiraten.“ Er verbeugte ſich ſcherz⸗ haft und ſagte:„Ich bitte um Ihre ſehr geſchätzte Hand meine Dame.“ Fräulein Wennecker machte den Mund a und ſchloß ihn wortlos wieder. Sie konnte nichts ſagen. Ihre Augen aber ſprachen beredt genug. Erſt im nächſten Jahr, eine ganze Woche ſpäter, erfuhr Dr. Zumbuſch, daß Fräulein Wennecker es mit dem Ehren⸗ wort leider nicht ſo genau genommen hatte. Vielleicht hatte ſie ihm nur das kleine gegeben. Kommerzienrat Wen⸗ necker ſchrieb ihm nämlich, freute ſich zu der Wahl ſeiner Tochter und lud ihn ein. 6 8 88 4 liegt in di Was hier im Zimmer ſteht, das iſt keine Filmkamera, ſondern eine Höllenma. treiben Sobald ihr eine verdächtige Bewegung macht, ziehe ich 105 — e e t„ae — TVT 3 K—— 900 nur in ingus, Junge immer nm. treiben i habt, ) habe ndozg. ich an ch bin d ber: aß ich en ko⸗ paßl“ te auf nehr“, Haus — N DDs 8 N 8 (Copyriaht 1934 by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München.) (21. Fortſetzung und Schluß.) „Wieſo?“ fragte Schmitthenner verblüfft. „Habe ich vielleicht heute nacht nicht auch eine Opera⸗ tion auf Leben und Tod durchgemacht?“ fragte ſie dagegen. Oder was iſt das anderes, wenn eine Frau bei Nacht und Nebel eine ſolche Extratour unternimmt? Aber das rührt dich nicht. Es iſt dir ganz unmöglich, dir vorzuſtellen wie ſehr eine Frau verſtört ſein muß, wenn ſie Hals⸗ und Bein⸗ bruch auf ſich nimmt, nur um fortzukommen von einem Ort, wo ſie die tiefſte Erniedrigung in ihrem Leben erfahren hat.“ 5„Heiliger Himmel,“ rief Schmitthenner und ſchlug mit der rechten Fauſt ſchallend in die linke Handfläche,„jetzt fängt das wieder von vorn an! Will das denn gar kein Ende nehmen? Aber jetzt bin ich auch einmal an der Reihe mit dem Wort. So etwas wie das, was Sie Ihre Extra⸗ tour nennen, tut kein anſtändiger Sportler einem anderen an. Auf ſolche Sachen verfallen höchſtens hyſteriſche Frauen⸗ zimmer. Und was die Urſache betrifft von dem Narrenſtückl, mit der hab ich ſchon gar nichts zu ſchaffen. Ich bin verlobt, aber mit der Oſſi, und ich werde heiraten, aber auch wieder die Oſſi und keine andere. Und daran habe ich nie den ge⸗ ringſten Zweifel gelaſſen. Und wenn Sie es nun einmal darauf anlegen, mich und die Oſſi auseinanderzubringen, ſo dürfen Sie ſich doch nicht einbilden, daß ich die Oſſi fahren laſſe und Sie dafür nehme. Höchſtens haben Sie es mit Ihren Geſchichten ſo weit gebracht, daß ich mir künftig, wenn ich eine von Ihrer Sorte um Hilfe rufen höre, ſchleu⸗ nigſt Watte in die Ohren ſtopfe und einen weiten Umweg mache und anderen das Vergnügen laſſe. Bin ich jetzt deut⸗ lich genug geweſen?“ Er wollte ſich abwenden, um zu gehen, denn hier hatte er ſicher nichts mehr verloren, da hielt ſie ihn mit einem Ausruf zurück. „Toni, nur noch einen Augenblick. Ich habe dir noch eine Mitteilung zu machen. Ich bin eben vom Schneeferner⸗ haus oben angerufen worden. Von meiner Schweſter. Sie hat mir eine Neuigkeit mitgeteilt. Baron Haſſenpflug iſt eben dabei, ſich mit Fräulein von Grimme zu verloben.“ Schmitthenner ſtand einen Augenblick da wie verdon⸗ nert. Dann aber war es, als ſprühten Funken aus ihm her⸗ aus.„Hölle und Teufel!“ rief er, kehrte ſich um, rannte hin⸗ aus und warf die Tür hinter ſich zu. Die Baronin trat ans Fenſter und preßte die Stirne gegen die kühlen Scheiben. Sie ſah unten einen langen Menſchen mit geſchulterten Skiern wie einen Satan aus der Türe fahren und über die Straße zur Seilbahn rennen. „Aus“, ſagte ſie.„Aus und zu Ende.“ XIIII. Zu einer ganz fahrplanwidrigen Zeit landete eine Ka⸗ bine der Seilbahn aus Ehrwald oben auf der Zugſpitze. Ein einziger Skifahrer, der die Kabine für eine Sonder⸗ fahrt gemietet hatte, ſprang heraus, fuhr in die Skibin⸗ dungen und ſtob, was er nur konnte, quer über den Steil⸗ hang hinab zum Schneefernerhaus. Unten vor der Holztür zum Skiſtall angekommen, ſchleuderte er die Bretter förm⸗ lich von ſich, nahm ſich kaum Zeit, ſie ſamt den Stöcken in den nächſten Schneehaufen zu ſtecken, und ſtürzte in das Haus hinein. Er nahm hinauf zur Halle immer gleich drei oder vier Stufen auf einmal. In der Halle ſah es nicht aus wie ſonſt. Ueberall ſtan⸗ den kleine Gruppen gedämpft ſprechender Menſchen herum. Es war knapp vier Uhr. In einer halben Stunde ſollte der letzte Zug nach unten gehen. Der Mann, es war Schmitt⸗ henner, wiſchte ſich über die Augen, aber als er ſeine Hand wieder ſinken ließ, hatte ſich nichts geändert. Bei der Türe zum Bahntunnel bildeten Menſchen Spalier, und durch dieſes Spalier hindurch beförderten eben etliche Hotelbedienſtete eine zugedeckte Bahre hinaus zum Zug. „Wer iſt denn das?“ Der Mann, an den Schmitthenner die Anrede gerichtet hatte, wurde erſt aufmerkſam auf ihn durch die Frage. Er war einer von den Zünftigen, ein Rennfahrer, der über⸗ all dabei war.„Jeſſas, der Toni! Ich dachte, du biſt in der Nacht abgefahren nach Ehrwald? Wo kommſt du denn her?“ „Gleich woher“, antwortete Schmitthenner kurz.„Wen haben ſie denn dort auf der Bahre?“ „Keinen von den daſigen“, antwortete der Mann. „Einen Holländer ſchaffen ſie hinunter. Einen alten Herrn, iſt zum erſtenmal in den Bergen geweſen, ſagen ſie. De Beer heißt er. Adrian. Sie haben ihn oben beim Kopf in der Klamm tot aufgefunden. Brettlnu hat er nicht gehabt. Kein Menſch weiß, was er da oben gemacht hat.“ Schmitthenner ſchluckte.„So. De Beer. Und wo iſt Oſſi? Fräulein von Grimme?“ „Die kleine Grimme?“ Der Kamerad blickte ihn von der Seite her ſonderbar an.„Die kleine Grimme haben ſie oben im Büro. Sie iſt als letzte mit dem alten de Beer zuſammen geweſen, ſagen ſie. Und nun wird ſie vernommen. Sie ſoll ausſagen und weiß nichts. Sie wird regelrecht ausgequetſcht. Aber iſt das nicht die deinige, die kleine Grimme?“ Schmitthenner hielt es nicht für notwendig, Antwort zu geben. „Nettes Mädel, die kleine Grimme“, bemerkte der Ka⸗ merad.„Da kommſt du gerade zur rechten Zeit. Du, ich glaube, die hat einen Kerl nötig, wie du einer biſt, der ſich feſt und gerade vor ſie hinſtellt. Geh' nur die Treppe hinauf. Da, wo„Kanzlei“ an der Türe ſteht, da geh' hin⸗ ein. Da biſt du richtig.“ Schmitthenner ſchoß wie ein Donnerwetter die Treppe hinauf und zur beſchriebenen Türe hinein. Dahinter gab es einen Raum, wie es viele tauſende andere gibt. Schreib⸗ maſchinen, Arbeitstiſche, grüne Lampenſchirme, eine Geld⸗ kaſſe, eine Wand voll Regiſtermappen und gegenüber ein Abreißkalender. Einige Herren, der Geſchäftsführer, ein Amtsarzt und zwei Beamte, ſtanden mit richterlichen Mie⸗ nen herum. Und faſt in der Zimmermitte, im vollen Licht und weg von jedem Halt und jeder Stütze ſaß das kleine Fräulein von Grimme auf einem Hocker ohne Lehne. Einer von den Beamten hielt den auffälligen Smaragdring in der Hand, den Schmitthenner wiederholt bei Adrian de Beer geſehen hatte. e N i NN An das kleine Fräulein von Grimme aber wurden Fragen der folgenden Art geſtellt: „Sie haben den alten Herrn de Beer, ſagen Sie, erst vor zwei Tagen kennengelernt und früher nie geſehen?“ „Sie können nicht ſagen, warum er ſich gerade Ihnen angeſchloſſen hat?“ „Sie ſind die letzte Zeugin, die ihn vor ſeinem Ende noch geſehen und geſprochen hat. Sie wollen gar nichts Auffälliges bemerkt haben?“ „Fanden Sie es nicht merkwürdig, daß er gerade Ihnen einen Ring von dieſer Koſtbarkeit hinterlaſſen hat?“ f „Als Andenken, ſagen Sie. Können Sie uns nicht erklären, als Andenken woran?“ „Es iſt Ihnen erſt ſpäter bekanntgeworden, ſagen Sie, daß in derſelben Nacht Frau de Beer, die Schwägerin des Toten, unter Lebensgefahr das Hotel verlaſſen hat?“ „Was jungen Dame alles begegnet! Ich bin fünfund⸗ vierzig Jahr alt, doppelt ſo alt wie Sie, und mir hat noch kein Menſch einen Ring geſchenkt.“ „Sie ſind vermögenslos und ohne Beruf? Sie leben, ſagen Sie, vom Vermieten Ihrer Wohnung in München.“ Schmitthenner platzte wie eine Bombe in dieſe Ver⸗ nehmung hinein.„Was geht hier vor?“. „Ach, Herr Schmitthenner! Der Herr Leutnant Schmitt⸗ henner!“ Der Geſchäftsführer ging auf ihn zu, ihn zu be⸗ grüßen.„Das iſt unſer Toni“, ſtellte er ihn den anderen Herrn vor.„Unſer Rekordfahrer von geſtern. Er iſt in der vergangenen Nacht auch mit Herrn de Beer zuſammen geweſen.“ Aber Schmitthenner hörte nicht. Er war mit zwei Schritten vor Oſſi getreten, und ſie, einer unwiderſtehlichen magnetiſchen Kraft nachgebend, erhob ſich ruckweiſe und kam in ſeine umfangenden Arme. 5 „Fräulein von Grimme iſt meine Verlobte“, ſagte er zu den verſammelten Herren.„Ich habe gehört, daß hier jemand nötig iſt, der für ſie geradeſteht. Sehen Sie mich an. Dazu bin ich hier hereingekommen.“ Die Herren räuſperten ſich und wechſelten untereinander Blicke. „Wenn Sie noch etwas zu fragen haben“, fuhr Schmitt⸗ henner fort,„ſo machen Sie ſchnell. Wir haben keine Zeit. Wir müſſen noch den letzten Zug nach unten erreichen. Wir haben es eilig. Oder iſt hier ſemand, der uns halten will?“ „Hm, keineswegs. Natürlich nicht. Wir ſind nur da, um das Ende des Herrn de Beer aufzuklären. Die näheren Umſtände.“ „Wenn Sie weiter nichts wollen“, erklärte Schmitthen⸗ ner mit erhobener Stimme,„ſo ſind Sie an die falſche Adreſſe geraten. Wenden Sie ſich an die Baronin de Beer unten in Ehrwald. Ich komme eben von ihr. Sie dürfte über die genauen Urſachen Beſcheid wiſſen. Wir können alſo gehen? Oder nicht?“ Es war niemand im Zimmer, der ſich bevollmächtigt glaubte, ihn zu halten. Schmitthenner drückte Oſſi feſt an ſich. Er beugte ſich zu ihr nieder und flüſterte ihr etwas ins Ohr. „Jetzt aber nicht mehr länger gewartet. Hochzeit, ſo⸗ bald wie möglich!“ — Ende.— Das Wunderbare Erzählung von Hans Belhge. Dieſe Geſchichte klingt wie ein Märchen. Aber ſie iſt keines, denn ſie iſt dem wahrhaftigen Leben nachgeſchrieben. Da war Pidder Lars, Elbfiſcher in Oevelgönne, äußerſt tüchtig in ſeinem Beruf wie ſchon ſein Vater und Groß⸗ vater. Oevelgöne liegt zwiſchen Hamburg und Blankeneſe, urſprünglich wohnten nur Fiſcher dort und zogen ihre Beute aus dem Strom, aber dann kamen Leute aus Hamburg herbei und bauten ſich auf den ausſichtsreichen Höhen über der Elbe ihre Villen. Pidder war groß und flachsblond, und man ſah ihn immer mit der kurzen Pfeife im Mund, aus der er die phantaſievollſten Wolken hervorzauberte. Gut, Pidder Lars war ein Fiſcher, der ſeinem Stande Ehre machte. Aber er hatte auch ein Herz im Leibe, und dieſes Herz ſchlug wahr und klar für die ſtattliche Margret, die er heimzuführen gedachte. Margret war ein Mädchen von der anderen Seite der Elbe, aus dem„Alten Lande“, das wegen ſeiner überſchwenglichen Kirſchblüte im Frühling Herühmk iſt, und wenn Pidder bei ganz beſonders guter Laune war, ſagte er„Kirſchblüte“ zu Margret. Sie hatte auch wirklich etwas von einer Kirſchblüte, ſie ging taufriſch und ſauber daher und kleidete ſich des Sonntags am lieb⸗ ſten in Weiß. Sie ſtand in Dienſt bei der alten Frau Alberdingen. deren Mann Kapitän geweſen war und die ein reizendes, ganz von Roſen umranktes Häuschen mit Garten auf der Höhe von Oevelgönne beſaß. Margret ſtand ſchon ſeit ein paar Jahren in dieſem Dienſt. Die alte Dame war ein leicht zu behandelnder Menſch, und ſie war dankbar für die Atmosphäre des Frohſinns und der ungufdringlichen Ge⸗ ſchäftigkeit, die um Margret wehte. Dieſe wieder war von eimer kindlichen Zuneigung zu der alten, weißhaarigen ame beſeelt und mühte ſich, ihr den Gang ihrer ſpäten Tage möglichſt leicht und heiter zu geſtalten. Frau Alberdingen hatte allerlei Verwandte in Hamburg und Blankeneſe, und auch in Oevelgönne ſelbſt wohnte die Schweſter einer Schwägerin. Dieſe Leutchen pflegten alle diel häufiger bei Frau Alberdingen vorzuſprechen, als die⸗ er lieb war. O, die Frau Kapitän wußte ganz genau, warum ſie ſo gerne und ſo häufig zu ihr kamen. Da ſie 8 mal ohne Kinder ſterben würde, ſo mußte ſa das Erbe n dieſe lieben Verwandten fallen, deshalb kamen ſie her⸗ i und zeigten ihre Beſorgnis um Frau Alberdingens U und gaben ſich die größte Mühe, als reizende und leb⸗volle Menſchen dazuſtehen. Die Frau Kapitän durch⸗ 7 85 das Spiel ſehr gut. Sie hatte, da ihr mit wachſen⸗ m After ſchließlich der Beſuche zu viele wurden. Mararet r Anweiſung gegeben, den Herrſchaften des öfteren mitzutei⸗ len, daß ihre Herrin unpäßlich oder nicht zu Hauſe ſei. Und Margret waltete dieſes Amtes bald mit außerordentlicher Geſchicklichkeit. Sie wußte beſonders die unangenehmſten Exemplare der Verwandtengeſellſchaft mit erfreulichem Er⸗ folge fernzuhalten. Frau Alberdingen ſtaunte über Mar⸗ grets Talent auf dieſem Gebiet und fand ihre Energie ebenſo erheiternd wie angenehm. Die Verwandten durchſchauten natürlich das Manöver bald und warfen ihren Haß auf das Mädchen. Sie läßt uns nicht herein, tuſchelten ſie, weil ſie ſelber Abſichten auf die Erbſchaft hat. Ein abgefeimtes, höchſt gefährliches Frauenzimmer! So liefen die Tage hin, Pidder Lars holte ſeine Fiſche aus dem Strom und verkaufte ſie in die Stadt, Margret diente ihrer greiſen Herrin mit Hingabe, und abends ſaß das junge Paar häufig auf einer verſteckten Bank an der Elbe. Eines Abends kam Margret von einem ſolchen Ausflug heim, ſie traf zu ihrem Entſetzen den Arzt im Hauſe, Frau Alberdingen war plötzlich an einer ſchweren Lungenentzün⸗ dung erkrankt, und drei Tage ſpäter war ſie tot. Nach der Beerdigung, an der ganz Oevelgönne teil⸗ nahm, öffnete man das Teſtament. Man kann ſich denken, mit welcher Spannung die lieben Verwandten dem Vor⸗ gang entgegenſahen. Ein Donnerſchlag erwartete ſie. Als Haupterbin war Margret eingeſetzt, ihr fiel das Haus mit dem Garten und der größere Teil des Vermögens zu. Die Verwandten erhielten kleinere Legate. Man kann ſich den Haß gegen Margret vorſtellen, der in den Seelen der Ent⸗ täuſchten tobte,— freilich war es ein blinder Haß, der keine Stoßkraft beſaß. 5 g Margret war faſſungslos. Sie ſtürmte ſogleich zu Pid⸗ der hinab, um ihn mit aufgeregten Worten über die neue Lage zu unterrichten. Pidder hörte ſich die Geſchichte ver⸗ wundert mit an und ſchüttelte bedenklich den Kopf. Er war gar nicht einverſtanden. 5 5 „Ein ſo wohlhabendes Mädchen ſoll ich heiraten? meinte er bedächtig und etwas verwirrt.„nein, das paßt mir nicht. Ich bin bedürfnislos und will eine bedürfnisloſe Frau. Unſere Verhältniſſe ſind allzu ungleich geworden. „Aber Pidder“, ſagte Margret erſchrocken,„ich kann doch nichts dafür, mich trifft doch keine Schuld, der Him. mel weiß es, und was mir gehört, gehört doch auch dir „Nein“ entgegnete Pidder ruhig, ich heirate nicht nach Vermögen. Ein reiches Mädchen paßt nicht zu mir.“ Margret biß die Lippen zuſammen. als ſie ſich trennten. Fing dieſe Erbſchaft ſchon an, ſich gegen ſie zu kehren? War das der Sinn des Beſitzes, daß man ſeinen Liebſten da⸗ durch verlor? Als ſie das Häuschen in Roſen vor ſich lie⸗ 425 da ſtien es voll Bitternis in ihr auf. Wie ſoll ich mich an meinem Haus und meinem Garten erfreuen, dachte ſie, wenn Pidder mich nicht mehr will? Sie ging hinein, ſtellte ſich an das Fenſter, ſah nachdenklich über die Elbe, und ein paar dicke Tränen rollten über die Wangen. Pidder ging ganz verdöſt herum und wußte nicht recht, was er mit ſich und der Welt beginnen ſollte. Er dachte nach, und mitten beim Fiſchfang kam ihm ein erlöſender Gedanke. Er lächelte. Als er nach dem glücklichen Fang die Netze am Elbufer ausgebreitet hatte, warf er ſich eine beſſere Jacke über und ging hinein in den Ort, und zwar ſtracks zum Lotterieeinnehmer. Er kaufte ſich ein Los, def⸗ ſen Fiehng ſchon in fünf Tagen ſtattfinden ſollte, erkundigte ſich, wo der Gewinn ausgezahlt würde, und der Verkäufer erwiderte ihm mit einem kleinen ironiſchen Lächeln, daß, wenn er gewänne, er den Gewinn hier an Ort und Stelle in Empfang nehmen könne. Die fünf Tage vergingen,— und wieder einmal lief in Oevelgönne ein Menſch aufgeregt zu einem anderen, um ihm ein wichtiges Ereignis mitzuteilen. Diesmal war es der Lotterieeinnehmer, der ſich eilig zum Fiſcher Pidder Lars begab und ihm triumphierend entgegenrief, auf ſein Los ſei einer der größten Gewinne der Lotterie gefallen, er habe für ſeinen Teil annähernd 100 000 RM zu bekommen. „Schön“, ſagte Pidder Lars, als ſei nichts weiter Be⸗ ſonders geſchehen,„das kommt mir gut zuſtatten.“ Der Verkäufer fragte, ob er das Geld auf eine Bank überweiſen ſolle. Ueberweiſen? dachte Pidder— nein, wer weiß, was man mir da überweiſt, ich will das Geld ſehen. Und er ſagte, daß er kommen werde, um ſich das Geld perſönlich abzuholen. Als es da war, holte er es ſich in der Tat. Er ließ ſich die ganze Summe in Banknoten aufzählen, rechnete genau nach, packte die Scheine in eine Handtaſche und ging mit hurtigen Schritten zu Margret. Gottlob, dachte ſie, und ihr Herz ſchlug höher, es iſt ein Umſchwung bei ihm eingetre⸗ ten, ſein harter Sinn hat ſich erweichen laſſen.— wie gut iſt das. Als ſie dann die Urſache ſeiner verwandelten Stimmung 1. wollte ſie es nicht glauben. Er öffnete die Hand⸗ taſche, ließ ſie hineinſehen, und nun ſchlug ſie buchſtäblich 5 1 5 über dem Kopf zuſammen mit einem lauten mall. „Jetzt kann ich dich heiraten, Kirſchblüte“ meinte Pid⸗ der bedächtig,„jetzt bin ich noch ein bißchen reicher als du.“ „Die Welt iſt ein Märchen“, ſagte Margret und drückte ihren Kopf an ſeine breite Brufſt. FFF Kreuzwort-Rätſel. 7 0 F, 2 3 2 2 5 70 6 0 27 22 23 70 77 2 7⁰³ 7 Waagerecht: 1. Stadt in Afghaniſtan, 2. Volks⸗ ſtamm, 3. Farbe, 4. deutſcher Strom, 5. Droge, 6. Kunſt⸗ butterart, 7. eitler Menſch, 8. Stadt in Algerien, 9. Ort in Tirol, 10. Waſſergeiſt, 11. Flecken in Tirol, 12. nör⸗ diſche Münze, 13. Stadt auf Kuba, 14. anderes Wort für Vorratsraum.— Senkrecht: 1. Erzeugnis der Koch⸗ kunſt, 2. weiblicher Perſonenname, 4. Sternbild, 9. ande⸗ res Wort für Gefolgsmann, 15. Zeitabſchnitt, 16. ſeltenes Metall, 17. weiblicher Perſonenname, 18. großer Eingang, 19. männlicher Perſonenname, 20. Stadt in Braſtilien, 21. Nebenfluß des Tiber. 22. Gott der Liebe, 23. Droge. Auslaſſungs⸗Aufgabe. Wohlau, Meier, Anden, Kurt, Hoerde, Briſe, Forſt, Spaß, Oheim, Schranze, Schotte.— Aus den vorſtehenden 11 Wörtern ſoll durch Auslaſſen je eines Buchſtabens ein neues Wort gebildet werden, während die ausgelaſſenen Buchſtaben, verbunden, ein Vergnügen ergeben, das Eis und Schnee erfordert. Rältſel. Mein Liebſter der iſt ſo genannt, Der lang ſchon wirbt um meine Hand; Ihn kannſt du kehren um und um, Er bleibt derſelbe doch darum. Bilder-Rätſel. Silben-Rätſel. Aus den 36 Silben: ai ckei ding dou el el em er her hit i i i i jo li low mar me men min mu na o reu rew ſo ſche ſchnei ſe ſik ſis ſtib ter ter wegh ſind 18 zweiſilbige Wörter zu bilden, die folgende Bedeutung haben: 1. Aegyp⸗ tiſche Göttin, 2. Stadt und Fluß in Rußland, 3. weiblicher Verſonenname(Kurzform), 4. Deutſcher Dichter, 5. platt⸗ deutſcher Dichter, 6. Fluß in der Schweiz, 7. Stadt in Mecklenburg, 8. niedrige Bank, 9. weiblicher Perſonen⸗ name, 10. Stadt im Orient, 11. anderes Wort für Ton⸗ kunſt, 12. Name aus der griechiſchen Götterlehre. 13. gra⸗ der Waldweg, 14. feſtgeſetzter Zeitpunkt, 15. Reitknecht, 16. Stadt in Bayern, 17. Stadt in Frankreich, 18. Solbad in der Provinz Sachſen. Sind die Wörter richtig gebil⸗ det, ergeben dieſe in ihren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort. Dreifilbige Scharade. Die erſte pflegt man nicht ſchlecht zu pflegen, Die andern 99 das Recht zu pflegen. Das ganze iſt für die verſchiedenen Mägen, Was alle einzeln am liebſten mögen. Kamm⸗-Rätſel. f Die 25 Buchſtaben: 1a, 1d, 7e, Zi, 2k, 2l, 2n, Zr, 1, 1t, Iu, 1y ſtelle man in die obige Figur ein. Nach richtigem Einſetzen müſſen ſowohl der Rücken wie die vier Zähne je einen weiblichen Perſonennamen ergeben. Auflöſungen aus letzter Nummer. Illuſtriertes Silben Verſteck⸗ Rätſel: Hals— Kette— Feſtung— Hammer— Vaſe— Leiter— Lanze— Weide.—„Halte feſt am Vaterlande.“ e nee, fü, Alte une, Hl,, l, Chlorodontf! Silben⸗Bindungs⸗Aufgabe: Bodo— Ru⸗ dolf— Akte— Tribun— Amber— Pengö— Fellah— Emir— Laie.— Bratapfel— Ofenröhre. Dreiſilbige Scharade: Armſelig. Verwandlungs⸗ Aufgabe: Baum Baul Maul Mahl Mehl Baum Raum Rahm Rahe Ruhe Baum Saum Salm Salz Sulz Baum Zaum Zaun Zahn Zehn Bilder⸗Rätſel: Schilt ſo, daß du zum Loben Raum behältſt. Silben⸗Rätſel: 1. Daube, 2. Irak, 3. Emu, 4. Guben, 5. Ebers 6. Debut, 7. Unmaß, 8. Logau, 9. Drillich, 10. Jo, 11. Schulſchiff, 12. Tarif, 13. Dundee, 14. Ibſen.— Die Geduld iſt die Kunſt zu hoffen. Schach⸗Aufgabe: 1. Dg8—h7, Scg da oder a, b, e. 2. Dh7 ed, Kdo ed, 3. Sb5—c3 matt. a) 11.. Lds 6, 2. Dh7—b7., Kd5.—e6, 3. da—d5 matt b) 1. 5 ds—b6, 2. Sb5—c3, beliebig, 3. Dh7—g7 oder e7, d7 matt. c) 1....„ beliebig, 2. Dh7—fs5, beliebig, 3. Df5.— c5 matt. ——— Ein und dasſelbe. Peters Mutter züchtet Hühner. Geſtern hat der Fuchs eine Henne geholt. Die Henne war wieder einmal durch den Zaun gekrochen und in den nahen Wald gelaufen. Dort hatte ſie der Fuchs geholt. „Siehſt du, Peter“, meinte die Mutter,„der Fuchs hat die Henne gefreſſen, weil ſie nicht brav war.“ Meint Peter:„Gelt, Mutti, wenn ſie brav geweſen wäre, hätten wir ſie gegeſſen?! * „Sie haben ja einen rieſigen Schnitt auf der Backe! Welcher Eſel von Barbier hat Sie denn raſiert?“ „Ich raſiere mich immer ſelbſt!“ „Oh— entſchuldigen Sie!“ *. „Dieſe Nacht träumte mir, ich hätte meine Fritzchen: Hoſe zerriſſen“. 5 Vater:„Nichtsnutz, alſo ſelbſt im Schlaf mußt du dei⸗ nen Eltern Kummer machen!“ gegen spröde ffeuf „Haſt du gehört, wie Fräulein Urſula neulich ſagte, die „Nun, ſie wohnt ja in der vierten Etage.“ Zeichnung: Holſtein— M. „Ich kräumte, wir hälten uns verlobt, Fräulein Irma!“ „Fäbelhaft... einen Mut haben ſie. im Schlaf!“ Guter Kat. Paul ſieht auf der Straße einen Mann, der keuchend eine ſchwere Standuhr auf dem Rücken ſchleppt. Er geht zu ihm hin, deutet auf ſeine Armbanduhr, und ſagt:„So eine müſſen Sie ſich anſchaffen.“ * Eines Tages kommt ein elegantes junges Mädchen in der Sprechſtunde von Dr. Eiſenbart und klagt Weh und Ach. „Das iſt ein beſonders ſchwerer Fall, liebes Fräulein. Ich werde Ihnen etwas aufſchreiben, und das nehmen Sie täglich frühmorgens!“ Mit einem für einen gewöhnlichen Sterblichen unleſer⸗ lichen Rezept bewaffnet, geht die ängſtlich gewordene Pa⸗ tientin in die nächſte Apotheke. Ein Weißkittel nimmt das Rezept in Empfang, lieſt es und gibt es kopfſchüttelnd einem anderen Weißkittel. Dann muß es noch die Helferin leſen. Schließlich ertönt ſchallendes Gelächter:„Ein Paar wollene Strümpfe“ war mit einiger Mühe zu entziffern. Sertige 1a Sten u. Sttflte dera Catatog οο 15 . 5 4 1—5 e Janos Gard 1 9 Stalſer berin b28% nuamburgse n * pre 2 Opfere für das Winterhilfswerk Zum Wochenende“ und Zum Zeitvertreib“ Nr. 9 erſcheinen als Beilage. D. A. 4. Vi. 38: 646 614. Pl.⸗Nr. 7. Für die 55 dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vor! Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriſtleuung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonn⸗ zaashlatt Deutschen Provi der. amtlich in Berlin W3, Mauerſtr, 80, „Wie finden Sie meine neue Lampe?“ „Die iſt ſehr gut konſtruiert, ihre einzige Schatten iſt das etwas grelle Licht!“ 5 Geſchäftliches— außer Verantwortung der Schriftleſtn — 5 1 Schottenwitze 7 Mir macht immer wieder der alte Witz Spaß von dem Schge ten, dem ſein Hausarzt ſagt, er müſſe einen Spezialiſten in don aufſuchen, wenn er ſein Herzleiden loswerden wolle. 7 Sie aber vorſichtig, Sie können jeden Augenblick einen Herzſchln kriegen.“ Unſer Schotte fährt alſo los, denn bei aller Sparſan, keit, ſterben möchte er doch noch nicht— auf jedem Bahn aber ſteigt er aus und raſt fort, um im letzten Augenblick imm wieder in den ſchon anfahrenden Zug zu ſpringen. Schließſit fragt ihn ein neugieriger Mitreiſender, warum und wieſos? 0 ich laufe auf jedem Bahnhof zum Fahrkartenſchalter und lie eine neue Karte zur nächſten Station. Wenn mich wirklich w. terwegs der Schlag trifft,——— Ja, ſo ſind die Schotten, wenigſtens in den Wit glättern. W dieſe grenzenloſe Sparſamkeit hat ihre guten G ande. Niem wären die Schotten auf ihrem kargen Boden zu etwas geioy men, wenn ſie nicht bis zum letzten ſparſam zenügſam und se ßig wären. Nur ſo iſt es ihnen gelung ſich zu behaupten Ein Volk, das auf ſich ſelbſt angewieſen iſt und ſein Wohlergehe nicht von fremder Gnade abhängig wien will, muß eben ſeinen Kräften haushalten, insbeſond wenn ihm nicht de! Schätze der Erde im Uebermaß zur gung ſtehen. Auf de richtige Verteilung der Kräfte komm es an und nicht zuletzt au eine zielbewußte Sparſamkeit. bedeutet noch nicht eig Senkung des Lebensniveaus, bei utet nicht, daß man ſich de Genüſſe des Lebens verſagen ſoll— nur richtig anwenden e man, was man hat, damit man gicht eines Tages auf free Hilfe angewieſen iſt. Auch für das richtige Geldverwenden gh es Fachleute, die jeden gern beraten, der vertrauend zu ih kommt Das ſind die Banken, denen ein geſchulter Mitarb ſtab zur Verfügung ſteht. Jeder, der ſparen will, kann ſich ebenſo Rat holen, wie der, dem es in ſeiner Arbeit am notwen⸗ gen Kapital fehlt. Denn hier ſammeln ſich die vielen kleinerer und größeren Summen, die für eine beſſere Verwendung st werden, und von hier aus verteilen ſie ſich wieder dorthin, wo ſe am dringendſten gebraucht werden, um die Aufgaben zu erfülle, die jedem von uns und dem Volksganzen geſetzt ſind. Ford haut in Köln nur noch deutsche Fahrikale Schon im Herbſt 1935 hatte die deutſche Ford Motor Con pany AG., Köln, den Vertretern der wichtigſten Tages- un Fachpreſſe die endgültige Umſtellung ihres Betriebes vom Mon tagewerk zum deutſchen Fabrikationsbetrieb eindeutig unter Be weis geſtellt. Bis auf den Ford⸗Wagen Typ Ves, bei deſſen Her, ſtellung noch einige Lagervorräte an ausländiſchem Material auß. gebraucht werben mußten, waren alle Perſonen- und Laſtkraftwagen des Kölner Werks deulſches Fabrikat. Ueber 1800 deutſche Arbeiter und Angeſtellte bauen im Kölner Ford⸗Werk den deutſchen Ford, weitere Tauſende deutſcher Arbei ter der deutſchen Rohſtoff⸗, Teil⸗ und Zubehör ⸗Induſtrien ſtellen die für die deutſchen Ford⸗Wagen erforderlichen Materialien und Einzelteile her. Allein während des Jahres 1935 ſind an deuſche Firmen für mehr als 31 Millionen Reichsmark ſolche Aufträge vergeben worden. Mit Recht betrachtet ſich das Ford⸗Werk in Kol daher als einen weſentlichen Beſtandteil der deutſchen Volkswir⸗ ſchaft,— mit allen ſeinen Rechten, aber auch mit allen ſeinen Pflichten. Große Beträge ſind wieder im letzten Jahr für die reſtloße Umſtellung des Kölner Ford⸗Werkes auf„deutſches Fabrikat“ auß⸗ gewendet worden. Jetzt iſt auch der Ford⸗Achtzylinder deutſche⸗ Fabrikat! Vom 1. Februar 1936 ab werden ſomit alle Typen ausſchließlich(kim Rahmen der Beſtimmungen des Reichsverban des der Automobilinduſtrie) aus deutſchem Material hergeſtell Bereits im März wird mit einem Erweiterungbau der Kölker Fabrik begonnen werden. Auf der Automobilausſtellung zeigte Ford u. a. als Spo wagen den Typ„Eifel“, der in einer Dreiermannſchaft eben wie der Ford Vös auf der vor kurzem durchgeführten Kraftfahr⸗ zeug⸗Winterprüfung den Ehrenpreis des Führers des deutſchen Kraftfahr⸗Sports mit dem goldenen Ehrenſchild erringen konne Auch die Dreiermannſchaft auf Ford⸗Laſtkraftwagen aus des Kölner Produktion war ſiegreich und erhielt den Ehrenpreis des Führers des deutſchen Kraftfahrſports mit dem ſilbernen Ehren. 75 Al, Au ult leu 225 . Womit Sie Ihr Hauur vuschen! hr Haar ist viel zu Kost bar, um mit ihm Ex- perimente zu machen. Verlangen Sie darum bet rem nächsten Einka eines Kopfwaschpulves Palmolivo- S hampod, dus lu Oliven und Palmendlen lis gegrellt igt. 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