ittenſeie 11 tleitung 1 — 1 und li klich m. rn. Aber Niem 5 gekop⸗ und ge ehaupten hlergehes eben iz nicht de Auf de uletzt auß icht eie ſich de nden gez f fremde den ght zu ihnen 5 tarbeile⸗ n, wo ee erfüllen, — Kale or Com ges- und m Mog⸗ nter Be⸗ ſſen Her⸗ rial auf- orks n Kölner r Arbei tellen die ien und deutſche Aufträge in Köln olkswirt⸗ n ſeinen reſtlofe kat“ aufß⸗ deutsches e Typen sverban⸗ ergeſtell. Kölner Sport t ebene raftfahr⸗ deutſchen konnte. aus der reis des Ehren- enheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigen preiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte gu. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunpprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. B ages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 36: 1200 ee Deulſchland und der Welthandel Dr. Goebbels zur Eröffnung der Leipziger Meſſe. Leipzig, 2. März. Vor den zur Eröffnung der Leipziger Frühjahrmeſſe nach Leipzig Meic in- und ausländiſchen Preſſever⸗ ſtelern hielt Keichsminiſter Dr. Goebbels eine Rede, in der er U. d. ausführte: „Nahezu 18 Jahre ſind nunmehr vergangen ſeit Be⸗ endigung der furchtbaren Kataſtrophe des Weltkrieges, der ſaſt alle Völker der Erde an den Rand des Abgrundes brachte und das Räderwerk der Weltwirtſchaft faſt völlig füllſtehen ließ. Die Lage der Weltwirtſchaft iſt die, daß die einen in ungenützten Reichtümern geradezu erſticken und die anderen in Armut verkommen, Zuſtände, die auf der einen Seite zu immer weiter geſteckten imperialiſtiſchen Forderungen führen und auf der anderen Seite dem Gift der Anarchie in erſchreckenderweiſe willkommenen Nährbo⸗ den bieten. Die Wirtſchaftsnöte, unter denen die Welt ſeit vielen Jahren leidet ſind im weſentlichen unter dem Einfluß politiſcher Vorgänge entſtanden. Durch das Verſailler Diktat wurde ein Grund⸗ ſatz zum Ausgangspunkt einer beabſichtigten neuen Welt⸗ ordnung genommen, der jeder Vernunft und jeder Erfah⸗ rung Hohn ſpricht und deshalb die ſchlimmſten Folgen haben mußte, nämlich, daß es den an der Wirtſchaft der Welt beteiligten Völkern um ſo beſſer gehen muß, je ſchlechter es einem und zwar einem ſehr weſentlichen Be⸗ ſtandteil dieſer internationalen Wirtſchaft, nämlich Deutſchland, geht. Die Krönung der wirtſchaftlichen Urvernunft aber bedeutete es, daß man der zerſtückelten und verarmten deutſchen Wirtſchaft aus den im Kriege er⸗ worbenen Verdienſten und Kapitalanſammlungen Milliar⸗ denbeträge als Anleihen zu unerhört hohen Zinſen gab, um auf dieſe Weiſe noch ein Geſchäft zu machen. Die ganze Welt wurde allmählich in ein Schuldenſy⸗ ſtem verſtrickt, aus dem ſich ſchließlich die einzelnen Völker nur dadurch löſen konnken, daß ſie die Bezahlung der Schulden einſtellten, weil ſie andernfalls elend zugrunde⸗ gegangen wären.. Dieſe Entwicklung, in die der Welthandel durch un⸗ innige politiſche und politiſch beeinflußte wirtſchaftliche Methoden hineingetrieben wurde, hat ſich in den letzten Jahren in geradezu verheerender Weiſe auf die Handels⸗ beziehungen der Völker ausgewirkt. Im Zuge dieſer Ent⸗ wicklung erfolgten erhebliche wirtſchaftliche Umſtellungen und auch ſtarke Veränderungen in der Bedarfs wirtſchaft und Ernährungslage der Völker, durch die der Welthandel im ganzen immer weiter auf Bahnen gelenkt wurde, die der wirtſchaftlichen Vernunft und dem natürlichen Aus⸗ gleich der ökonomiſchen Kräfte in der Welt diametral ent⸗ gegenlaufen. Am beſten läßt ſich das aufzeigen an den fortgeſetzten Störungen in der Kohſtoffwirtſchaft, die ja gekennzeichnet iſt dadurch, daß Produktionszentren und Bedarfszentren— von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen— ſich nicht decken. Der Miniſter erläuterte dann durch ausführliche ſtati⸗ ſiſche Angaben die ungleiche Verteilung der induſtriellen Rohſtoffe auf die Länder der Erde und fuhr darauf fort⸗ „Dieſe ungleichmäßige Verteilung der Rohſtoffe wäre nün an ſich noch kein weltpolitiſches und weltwirtſchaftli⸗ ches Problem int heutigen Ausmaß, wenn ein geſunder handelspolitiſcher Austauſch möglich wäre. Das iſt aber bei den etzt geltenden Methoden der Weltwirtſchaft und Welt⸗ politik leider nicht der Fall. Kapitaliſtiſche Verblendung, polſtiſche Boykottpropaganda und vollkommene Unſicher⸗ heit auf dem Gebiete der Währungen ſtehen dem entgegen, 0 Für die rohſtoffarmen Länder 0 der Import von Rohſtoffen unlösbar verknüpft mit dem Gport von Fertigerzeugniſſen. Sie müſſen ihre Waren auf den Weltmärkten abſetzen, um als Gegenwert Rohſtoffs hereinzunehmen. Wie aber kann dieſer normale Außenhandel, 5 dem alle Völker Nutzen haben, gedeihen, wenn zu den naltgen handels, und zollpolitiſchen Schwierigkeiten noch e fortgeſetzten Veränderungen der Verrechnungsmaßſtäbe der Währungen hinzutreten? In faſt allen Ländern der Welt it die Währung in den letzten Jahren einer gewiſſen Ab⸗ 11 05 anheimgefallen, aber überall zu einem unterſchied⸗ ichen Zeitpunkt und in verſchiedenen Graden. 1 So iſt man denn im Zeitalter des Fernflugverkehrs und s Radios wieder zu den primitivſten Methoden des Waren⸗ auſches nach der Methode Glasperlen gegen Elefantenzühne Abergegangen. Man hilft ſich mit Clearings aus; aber dieſe zweiſeikige Methode tut dem Welthandel, der von Natur aus vielſeitig ſein muß, Gewalt an. Es iſt das ungefähr ſo, 99 wenn der Inhaber eines Herrenartikelgeſchäftes ſeinen abaklieferanten mit Hoſenträgern bezahlen muß. Er kann duc ſo viel rauchen, als der Tabaklieferant Hoſenträger an⸗ 8 will. an wird zugeben, daß dieſe Methode, auf die Welt⸗ Unt aft angewandt, auf die Dauer zum Bankerott führt. 57 ſie wird angewandt! Im Jahre 1935 vollzogen ſich Waded tungen 60 v. H. des deutſchen Außenhandels auf den ege des Verrechnungsverkehrs, etwa 20 v. H. gingen im ompenſationsv i v. H. ergaben brulſen erkehr vor ſich und nur 20 v. H. erg 3——— ͤÄLlũ. ̃ͤ—⁰— Der Währungswirrwarr kommt auch in der Verteilung der monetären Goldvorräte zum Ausdruck. Ein Vergleich dieſer Goldvorräte in den wichtigſten Staaten zeigt die ſprunghaften Verſchie⸗ bungen, die ſich da fortgeſetzt ergeben. Jede neue Währungs⸗ diskuſſion, die augenblicklich an die Goldblockländer anknüpft, ſchafft neue Unruhe und führt zu wirtſchaftlich unfruchtbarem Hin⸗ und Hertransportieren von Goldbarren und Goldmünzen. In den Vereinigten Staaten befindet ſich mit 24.6 Mil⸗ liarden zurzeit nahezu die Hälfte der monetären Goldvorräte der Welt. Sind ſie darum die glücklichſte Nation der Erde? Nein! Die Zahl von rund 9 Millionen Arbeitsloſen ſpricht dagegen eine erſchütternde Sprache. 5 Ich führe das alles nicht an, weil Deutſchland unter dieſen Verhältniſſen am ſchwerſten litte. Deutſchlands Ar⸗ beitsloſenzahl, ſeit der nationalſozialiſtiſchen Revolution um faſt 5 Millionen verringert, iſt im Verhältnis zu anderen, reicheren Ländern noch als gering zu bezeichnen. Deutſcher Erfindergeiſt und deutſche Willenskraft haben es verſtanden, zahlreiche natürliche Rohſtoffe durch gleichwertige oder gar überlegene künſtliche zu erſetzen. Zur⸗ zeit 1 in Deutſchland drei neue Werkſtoffe im Vorder⸗ grund: 1. Oel aus Kohle, die ſogen. Kohlenhydrierung. 2. Heimiſche Faſerſtoffe, durch die nach Durchführung des heimiſchen Fafſerſtoffprogramms etwa 25 v. H. der bis⸗ herigen Einfuhr und damit etwa 100 bis 150 Millionen Mark Deviſen geſpart werden können. a 3. Der ſynthetiſche Kautſchuk. Es handelt ſich dabei um ein ganz neues Produkt, Buna genannt, von dem der Führer erſt kürzlich feſtſtellen konnte, daß es dem natürlichen Kautſchuk in verſchiedener Beziehung überlegen iſt. N Wie geſagt, Deutſchland kann dieſer Entwicklung immer noch mit Ruhe entgegenſehen. Mag es auch noch Jahre dauern, bis wir dieſe Gefahr endgültig gebannt haben, ge⸗ lingen wird es uns. Auch gegen die Bedrohung durch eine internationale Anarchie iſt das Deutſchland Adolf Hitlers immun. Aber wir ſchauen mit Sorge auf andere Länder. Man beſeitigt Gefahren nicht, indem man den Kopf in den Sand ſteckt. Schon erhebt überall als unausbleibliche Folge des weltwirtſchaftlichen Wahnſinns die Anarchie drohend ihr Haupt. Soziale Repolten, brennende Kirchen, Sabotageakte an Heer und Marine, unaufhaltſames Anſchwellen der kom⸗ muniſtiſchen Wahlſtimmen in aller Welt, das ſind warnende Zeichen. Europa und ſeine Völker wollen den Frieden und die Woylfahrt aller wenigſtens als einzige Kriegsbeute aus dem ſchweren Weltringen von 1914 bis 1918 endlich nach Hauſe bringen. Jeder, der dazu, abſeits von Phraſe und Ver⸗ bleudung, einen Weg zeigt, macht ſich um die Menſchheit verdient. Die alten Methoden haben ſich als unbrauchbar erwieſen. Wo ſind die Verantwortlichen, die Neues, Beſſere nicht nur erkennen, ſondern auch zur Anwendung bringen? * Fernſehſprechdienſt Berlin⸗Leipzig Eröffnung zum Beginn der Leipziger Meſſe. Berlin, 2. März. Zum erſten Male auf der Welt iſt durch die Keichs⸗ poſt ein Fernſehſprechverkehr eingerichtet worden. Die erſte Uebertragung von Fernſehbildern in gleichzeitiger Ver⸗ bindung mit einem Ferngeſpräch auf große Entfernungen wurde zum Beginn der Leipziger Meſſe im Rahmen einer gleichzeitigen Feier in der Reichshaupkſtadt und der Meſſe⸗ ſtadt Leipzig durch den Reichspoſt⸗ und Keichsverkehrsmi⸗ niſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach vollzogen. Reichspoſtminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach führte aus dieſem Anlaß u. a. aus, daß vor neun Jahren die Reichspoſt begonnen habe, ſich mit der Fernſehtechnik näher zu befaſſen. In vorbildlicher Zuſammenarbeit mit der be⸗ teiligten Induſtrie ſei dann die Entwicklung des Ultrakurz⸗ wellen⸗ und des Fernſehbetriebes bis auf den heutigen Stand gefördert worden. Nach dieſem erſten Schritt ar⸗ beite man auf zwei Ziele hin: den Aufbau eines über ganz Deutſchland ſich erſtreckenden Fernſehſendernetzes, wie es für den Rundfunk bereits durchgeführt ſei, und die Ein⸗ richtung der Fernſehunterhaltung, die an eine Kabelver⸗ bindung zwiſchen den Fernſehſprechſtellen geknüpft ſei. Die 6. Reichsſtraßenſammlung Großer Sammelerfolg der Arbeitsfront. Berlin, 2. März. Am Sonntag fand im ganzen Reich die angekündigte große Sammelaktion der DAß für das deutſche Winterhilfs⸗ werk, die 6. Reichsſtraßenſammlung, ſtatt. Propagandaum⸗ züge ganzer Betriebe und der in den Werkſcharen zuſammen⸗ gefaßten arbeitenden Jugend, Korſofahrten mit Pferdefuhr⸗ werken und Autos, von den verſchiedenſten Organiſationen ausgeführte Platzkonzerte und ſchmetternde Trompetenſignale gaben den Sammlungen den wünſchenswerten äußeren und inneren Schwung und unterſtützten die gut zwei Millionen Sammler. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ging als Führer ſeiner Organiſation mit beſtem Beiſpiel voran und ließ ſich auf einer mittags und abends durchge⸗ führten Sammlung die großen Sammelbüchſen füllen. Am ſpäten Abend meldeten die meiſten Bezirke reſt⸗ loſen„Ausverkauf“ der Abzeichen. Wieder war eine Schlacht gegen die Not erfolgreich geſchlagen. Montag, den 2. März 1936 Nr. 52 Anordnung Dr. Leys NS DA P.⸗-Hoheitszeichen für die Mütze der DAF.⸗Walter und Kdg.⸗Warle. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP. und Reichs⸗ leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, hat fol⸗ gende Anordnung erlaſſen: Der Stellvertreter des Führers hat den DA F.⸗Waltern und Kdg.⸗Warten in Anerkennung ihrer Verdienſte das Recht zum Tragen des Hoheitszeichens der NSDAP. an der DAF.⸗Mütze verliehen. Zu dieſer Anordnung ſind, wie das Preſſeamt der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront mitteilt, folgende Ausführungsbeſtimmun⸗ gen ergangen: Das Hoheitszeichen darf nur von den DA F.⸗Waltern und KdF.⸗Warten an der DAF.⸗Mütze getragen werden, die ſich im Beſitze eines vorſchrifksmäßigen Perſonalauswei⸗ ſes befinden. Das ſilberne Hoheitszeichen(Flügelſpannweite 49 Millimeter, Höhe 33 Millimeter) wird in der Mitte des oberen Mützenteils getragen. Die Anbringung ſonſtiger Ab⸗ zeichen und Kokarden, insbeſondere am unteren Mützenteil (Kopfband mit ſchwarzer Eichenlaubverzierung) iſt unterſagt. Die DA F.⸗Mütze wird ſeitens der DAF.⸗Walter und KdF.⸗ Warte ohne Ausnahme mit Lacklederriemen getragen. Das Hoheitszeichen iſt von der Reichszeugmeiſterei bzw. deren zu⸗ gelaſſenen Verkaufsſtellen zu beziehen. In Abänderung der Anordnung des Reichsorganiſationsleiters Nr. 2/35 vom 19. Januar 1935 wird zur NSVBO.⸗Uniform die DAF. Mütze mit Hoheitszeichen, wie vorſtehend aufgeführt, ge⸗ tragen. „Eine große Hoffnung“ Pariſer Echo des Führer ⸗ Interviews. Das Verſtändigungsangebot, das der Führer in ſeiner Unterredung mit dem Vertreter des„Paris Midi“ an Frank⸗ reich richtete, hat in zahlreichen Pariſer Blättern ſeinen Nie⸗ derſchlag gefunden. Allerdings übergehen gerade die drei größten Nachrichtenblätter„Matin“,„Petit Pariſien“ und „Journal“ die Angelegenheit bisher mit Stillſchweigen, ob⸗ wohl ſich die Gedanken des Führers unmitteſbar an Frank⸗ reich richten. i Das„Petit Journal“ bezeichnet die Erklärungen des Führers als eine Tat und ſchreibt weiter:„Wir wollen nicht an der Aufrichtigkeit der Friedensworte des Führers des deutſchen Volkes zweifeln, aber wir haben das Recht, einige Vorſichtsmaßregeln zu ergreifen. Wenn Hitler auf⸗ richtig iſt, weshalb iſt dann der Platz Deutſchlands im Völker⸗ bund leer, und weshalb fehlt Deutſchlands Unterſchrift unter den verſchiedenen Pakten?“ Gewiß, ſo führt das Blatt wei⸗ ter aus, wolle Frankreich den Frieden mit Deutſchland, aber einen Frieden, der ſich gegen niemanden richte, den Frieden mit jedermann, den Weltfrieden. Die Worte Hitlers haben gewiß wieder eine große Hoffnung aufkommen laſſen. Am eingehendſten werden die Aeußerungen des Führers in der„Information“ behandelt. Die Unterredung, ſo ſchreibt Chavenon in dieſem Blatt, ſei kein amtlicher Akt. Es ſei die Aufgabe des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, im Namen Frankreichs zu ſprechen und zu hören. Trotzdem ſei der Aufſatz im„Paris Midi“ eine Tatſache, die den Frie⸗ den der Welt berühre und die, was man auch tun möge, einen Widerhall in der öffentlichen Meinung haben werde. Man könne ſie nicht überſehen. Es ſei faſt unmöglich, ſie heute nicht zu beantworten. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß man die Ausſprache mit Deutſchland nicht ab⸗ lehnen, ſondern im Gegenteil ohne Hinterhalt miteinander reden ſolle in der Hoffnung, ſich zu verſtändigen und das Reich zum Beitritt zu den Pakten der gegenſeitigen Sicher⸗ heit zu veranlaſſen. Aber ſolange dieſe Hoffnung nicht greif⸗ bare Ergebniſſe gezeitigt habe, müſſe man verſtehen, wenn ſich Frankreich nicht vollſtändig der Illuſion hingebe. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des„Jeuvre“ er⸗ klärt, Frankreich könne unter drei Bedingungen mit Deutſchland ſprechen: 1. Daß es wieder in den Völkerbund zurückkehre, 2. daß es eine Rüſtungsgrenze annehme, und 3. daß es den Zuſtand in Mitteleuropa zu achten ſich ver⸗ pflichte. 5 Der Eindruck in London Die von der Zeitung„Paris Midi“ veröffentlichte Unter⸗ redung mit dem Führer wird in England ſtark beachtet. „News Chronicle“ veröffentlicht ihren Bericht als Hauptmeldung des Tages unter der Ueberſchrift:„Hitler ſtreckt Frankreich die Hand der Freundſchaft entgegen.“ Der biplomatiſche Mitarbeiter des Blattes, Vernon Bartlett, äußert ſich u. a. wie folgt: Hitler habe viel Friedensangebote gemacht, ſeit er vor drei Jahren an die Macht kam. Keines ſei in einem wichtigeren Augenblick gekommen als ſein jetziger Appell an Frankreich. In einem Augenblick, führt Bartlett weiter aus, wo die Nationen der Welt ſich zu einem neuen Rüſtungswettrennen vorbereiten, komme von Hitler ein neuer Aufruf zum Frieden. Wahrſcheinlich ſei es ſein letzter Appell. Die diplomatiſchen Kreiſe Frankreichs wiederholten den Papageienruf, der Führer ſolle ſeine Aufrichtigkeit be⸗ weiſen, indem er Deutſchland in den Völkerbund zurück⸗ bringe. Er würde es vielleicht tun, aber nur, wenn eine ernſte Bemühung gemacht würde, ſeine Zweifel über die Genfer Einrichtung zu zerſtreuen. Neue Rüſtungsmaß⸗ nahmen, ohne vorher feſtzüſtellen, ob Hitler immer noch zur Abrüstung bereit ſei, würden nichts nutzen. Ebenſowenig würden franzöſiſch⸗ruſſiſche oder andere regionale Pakte hel⸗ fen, aus denen hervorgeht, daß ihre Unterzeichner ſelbſt nicht an den Völkerbund glauben. Hitlers Erklärung an de Jou⸗ venel werde die in den nächſten Wochen ſtattfindenden Be⸗ ſprechungen über den abeſſiniſchen Konflikt überſchatten. Leiſtungsprüfung der S A⸗Führer Befehl des Führers. Am 24. Februar 1936 hat der Oberſte SA.⸗Führer fol⸗ genden Befehl erlaſſen: „Die Leiſtungen im Reichswettkampf der SA. haben mir gezeigt, daß die SA. befähigt iſt, die körperliche Ertüch⸗ tigung des deutſchen Volkes im Sinne der völkiſchen Grund⸗ ſätze des Nationalſozialismus erfolgreich durchzuführen. Dieſe körperliche Ertüchtigung auf möglichſt weite Kreiſe des Volkes zu übertragen, iſt eine beſondere Aufgabe des S A.⸗Jührerkorps. Ich ordne daher eine Leiſtungsprüfung aller SA.⸗Führer für den Herbſt an. Das Ziel dieſer Lei⸗ ſtungsprüfung iſt die Erringung der Lehr⸗ oder Prüfberech⸗ kigung für das S A.⸗Sporkabzeichen unter verſchärften Be⸗ dingungen. Die Ausführungsbeſtimmungen erläßt der Stabschef. Er erſtattet mir bis Ende des Jahres Meldung über das Ergebnis. Der Oberſte SA.⸗Führer: gez.: Adolf Hitler.“ Mit vorſtehendem Befehl hat der Führer das SA.⸗ Führer⸗Korps und damit die ganze SA. vor eine neue be⸗ deutſame und für unſer Volk entſcheidend wichtige Aufgabe geſtellt. Die grundlegende Erkenntnis, die der Führer uns ge⸗ geben hat, daß der raſſiſch ſtärkſte Menſch ſich auf allen Ge⸗ bieten des Lebenskampfes am kräftigſten durchzuſetzen ver⸗ mag, wird durch die völkiſche Ertüchtigung enkſcheidend ge⸗ fördert. Nur im geſunden Körper kann ein geſunder Geiſt voll zur Wirkung kommen. So bilden die Uebungen, die das SA.⸗Sporkabzeichen fordert, einen nie verſiegenden Kraft⸗ quell für den Nakionalſozialismus und damit für die Par⸗ kei, den Staat und unſer geſamkes deutſches Volk. Fünf Todesurteile im Neuköllner Kommuniſtenprozeß. Nach faſt ſechsmonatiger Verhandlung verkündete das Berliner Schwurgericht das Urteil in dem ſogenannten Neu⸗ köllner Kommuniſtenprozeß. Im Hintergrunde dieſes Ver⸗ fahrens ſteht der am 15. 10. 1931 durchgeführte feige kom⸗ muniſtiſche Feuerüberfall auf das SA.⸗Verkehrslokal in der Richardſtraße in Berlin-Neukölln. Durch die Schüſſe der Kommuniſten wurde der Inhaber dieſes Lokals, der Gaſtwirt Heinrich Böwe, getötet und drei SA.⸗Männer wurden ſchwer verletzt. Für den Schwurgerichtsſaal im neuen Kriminal⸗ gerichtsgebäude war während der Urteilsverkündung ein verſtärkter Saalſchutz durch uniformierte Polizeibeamte und Juſtizwachtmeiſter eingerichtet. Die Angeklagten Paul Zimmermann(Neukölln), Bruno Schröter(Neukölln), Hellmut Schweers(Köpenick), Bruno Blank(Oberſchöneweide) und Walter Schulz(Neukölln) wur⸗ den wegen gemeinſchaftlichen verſuchten und vollendeten Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Landfriedensbruch zum Tode und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Wegen Beihilfe zum verſuchten und vollendeten Mord wurden fünf weitere Angeklagte zu je 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt und je einer zu 12 Jahren, 10 Jah⸗ ren und 7 Jahren Zuchthaus und 10 bzw. 5 Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Wegen Beihilfe zum verſuchten und vollendeten Mord ſowie wegen Beihilfe zum ſchweren Landfriedensbruch wur⸗ den drei Angeklagte zu ſechs, fünf und drei Jahren Zucht⸗ haus verurteilt.— Ein Angeklagter erhielt wegen Beihilfe zum verſuchten und vollendeten Totſchlag neun Monate Ge⸗ fängnis. Bei ſieben Angeklagten wurde das Verfahren auf Grund des Straffreiheitsgeſetzes vom 20. Dezember 1932 eingeſtellt. Eine Angeklagte wurde freigeſprochen. Die monatelange Beweisaufnahme mit der Vernehmung von etwa 200 Zeugen hat mit einwandfreier Sicherheit er⸗ geben, daß das Verbrechen nicht nur von langer Hand vor⸗ bereitet geweſen iſt, ſondern vor allem auch, daß die kom⸗ muniſtiſche Parteileitung den Ueberfall befohlen und bis ins kleinſte organiſiert hat. Außer den Mitgliedern der politiſchen Organiſationen der KPD. waren auch Mitglieder des ſchon damals verbo⸗ tenen Rotfrontkämpferbundes, des Kampfbundes gegen den Faſchismus, die Kampfbundjugend ſowie die„Erwerbsloſen⸗ und Häuſerſchutzſtaffel“ zuſammen mit den Mitgliedern des Hommunmiſtiſchen Jugendverbandes beteiligt. Kampfloſe Aebergabe Wiederherſtellung der Ordnung in Tokio Der japaniſche Militärputſch konnte ohne erneutes Blut⸗ vergießen unterdrückt werden. Die vollſtändige Unker⸗ drückung des Aufſtandes wurde durch einen amklichen Funk⸗ ſpruch des Haupkquartiers des Kriegskommandanken von Tokio bekanntgegeben. Danach haben ſich alle Aufſtändiſchen ergeben und ſind nach Räumung des Regierungsviertels in ihre Kaſernen zurückgekehrt. In der Stadt iſt es vollkommen ruhig. Alle Sperren wurden aufgehoben, das Milikär rückt wieder in die Kaſernen ab und hat ſämkliche Barrikaden und Befeſtigungen beſeitigt. Die Geſchäfte, Reſtauranks und Hokels ſind wieder geöffnet. Ein Teil der aufſtändiſchen Truppen hatte ſich bereits im Laufe des Freitag zu einer friedlichen Räumung der Re⸗ gierungsgebäude entſchloſſen. Der Reſt in Stärke von 7 Hauptleuten und etwa 900 Mann zögerte noch mit der Uebergabe. Ihre Weigerung, die zugeſagte Räumung der beſetzten Gebäude durchzuführen, hatte ihre Urſache darin, daß der letzte der ſogenannten„älteren Staatsmänner“, Fürſt Saionji, bezüglich der Neubildung der Regierung um Nat gefragt wurde, nachdem man anſcheinend vorher den Aktiviſten in Ausſicht geſtellt hatte, die Regierungsbildung würde unter Hinzuziehung von Vertrauensleuten ihrer Be⸗ wegung erfolgen. Der ehemalige Kriegsminiſter Araki und General Mazaki ſeien als ſolche Vertrauensmänner zu be⸗ trachten. Die entſcheidenden Stunden Der Militärkommandant von Tokio, Generalleutnant Kaſhii, erließ darauf eine Verlautbarung, in der er feſt⸗ ſtellte, daß die Putſchiſten durch ihre Weigerung ſich eines Verſtoßes gegen einen kaiſerlichen Befehl ſchuldig gemacht hätten. Obwohl ein Kampf zwiſchen kaiſerlichen Truppen dem japaniſchen Geiſt zuwiderlaufe, müſſe nun die Lage durch den Einſatz militäriſcher Kräfte wieder in Ordnung gebracht werden. Gleichzeitig wurden die Bewohner des von den Aufſtändiſchen beſetzten Stadtteils aufgefordert, ruhig in ihren Häuſern zu bleiben. Am Sonnabend gegen 9 Uhr morgens entſchloſſen ſich etwa 160 Mann der Aktiviſten, in ihre Kaſerne zurückzukeh⸗ ren. 20 Minuten ſpäter folgten ihnen weitere 120 Soldaten. Nachdem Generalleutnant Kaſhii, der Kriegsminiſter und einige direkte Vorgeſetzte der Aufſtändiſchen durch Melde⸗ ballons und durch andere Hilfsmittel noch einmal die Akti⸗ viſten zur Uebergabe aufgefordert hatten, begab ſich Gene⸗ ralleutnant Kaſhii, als dieſer letzte Verſuch kein Ergebnis zeitigte, zum Kaiſer. Dieſer erteilte die Genehmigung, Re⸗ gierungstruppen gegen die Aufſtändiſchen einzuſetzen. Um 11.30 Uhr Tokioter Zeit wurde amtlich bekannt⸗ gegeben, daß ſich die meiſten Unteroffiziere ergeben hätten und bald mit dem Abſchluß der Aktion zu rechnen ſei. In einer gegen 14 Uhr Tokioter Zeit erſchienenen amtlichen Verlautbarung wurde die Einnahme sämtlicher Stützpunkte der Aufſtändiſchen gemeldet und feſtge⸗ ſtellt, daß die Aktion damit vollkommen beendet ſei. Selbſtmord der Führer der Putſchiſten? Wie aus Tokio gemeldet wird, iſt den 18 Offizieren, die bei dem Putſch eine führende Rolle ſpielten, der Rat er⸗ teilt worden, Harakiri zu begehen, ein Umſtand, aus dem entnommen wird, daß ſie nicht als gemeine Verbrecher angeſehen werden. Nach dieſem Bericht haben die Offiziere daraufhin mit ihren Revolvern, jedoch nicht nach alter japa⸗ niſcher Sitte mit dem Schwerte Selbſtmord begangen. Miniſterpräſident Okada lebt Am Tage der Beilegung und Anterdrückung des Mili⸗ käraufſtandes wurde die japaniſche Haupkſtadt durch die auf⸗ ſehenerregende Nachricht überraſcht, daß der als ermordet ge⸗ meldete Miniſterpräſident Okada am Leben iſt. Die falſche Meldung war dadurch enkſtanden, daß der Oberſt Matſui, ein Schwager Okadas, von den Aufſtändiſchen ermordet wurde, als er den Verſuch machte, den Miniſterpräſidenten zu retten. Inzwiſchen war es dem Miniſterpräſidenken ge⸗ kungen, ſich in ein kleines, ſtahlgepanzertes Kabinett in ſeiner Amtswohnung zu verſtecken. In der Nacht konnte er dann, von den Aufſtändiſchen unbeobachtet, entfliehen. Der Mi⸗ niſterpräſident hat dem Kaiſer ſeinen Rücktritt angebot doch iſt das Geſuch abgelehnt worden. Okada bleibt alſo 1 ſeinem Aml. Sein Stellverkreter Goko wird wieder daß Innenminiſterium übernehmen. In der Hauptſtadt hat die abenteuerliche Rettung dez Miniſterpräſidenten allergrößtes Aufſehen erregt. 1 In der amtlichen Mitteilung über das Ende des Putſchez wird darauf hingewieſen, daß die Hinauszögerung der Be kanntgabe des Schickſals von Admiral Okada auf den Wunſc der Behörden zurückzuführen iſt, um Blutvergießen zu pn meiden. Schlacht gegen Nas Kaſſa Neue Kämpfe an der Nordfronk. Nach dem neuen Heeresbericht des Marſchalls Vadoglſ iſt an der abeſſiniſchen Nordfront ſeit Freitag früh eine nene große Schlacht im Gange. Während die Truppen des Erſten Armeekorps den Ane Aladſchi erreichten, griffen Truppen des Dritten Armeelorp und des Eritrea-Korps von Norden und Süden her die in Tembiengebiet kämpfenden Streitkräfte des Ras Kaſſa gh. Durch den Vorſtoß des dritten Armeekorps iſt den welk lich von Makalle ſtehenden abeſſiniſchen Truppen des gz Kaſſa und des Ras Seyoum der Rückweg nach Süden abge ſchnitten. Sie können nur nach Südweſten, nach dem Takazz⸗ tal, ausweichen, wo ſchlechte Maultierpfade vorhanden ſiſ Dieſer Rückzugsweg würde durch Verpflegungsſchwierg⸗ keiten ſehr behindert ſein und die Truppen der beiden Na für längere Zeit von dem eigentlichen Kriegsſchauplatz fen halten. Siegesjubel in Italien Die Eroberung des 3411 Meter hohen Amba Aladech hat in Italien größte Begeiſterung hervorgerufen, da dam militäriſch und auch rein gefühlsmäßig ein ſehr wichtig Abſchnitt im Oſtafrikafeldzug erreicht wurde. Auf all Plätzen Roms ſah man große Menſchenanſammlungen. A her Piazza Venezia jubelte eine rieſige Menſchenmenge immer wieder dem Duce zu. Alle Blätter erinnern an die Kämpf, die vor 40 Jahren um den Amba Aladſchi tobten und an die Tapferkeit des Majors Toſelli, der damals tagelang it wenigen Mann den Berg hielt, bis die Stellung nach ſchwe⸗ rem Ringen aufgegeben werden mußte. In den damaligen Kämpfen verloren die Italiener 10 Offiziere, an deren Spitze Major Toſelli ſtand, 1500 Eingeborenenſoldaten und eine Batterie, während auf abeſſiniſcher Seite 3000 Mann fielen, Abeſſiniſcher Hilferuf Der abeſſiniſche Geſandte in London, Dr. Martin, erſucht die engliſche Oeffentlichkeit in einem Aufruf um eine privabe Anleihe, damit Abeſſinien Waffen für ſeine Verteidigung kaufen könne. In dem Aufruf heißt es, daß die Abeſſinier „verteidigungslos hingemetzelt“ würden, während der Wl⸗ kerbund ſeine Erörterungen fortſetze. Kurzmeldungen uzer„Emden“ in einem mexikaniſchen Hafen. Noch beſor s ſchönen Tagen in Honolulu und einer Ueberfahft bei ruhiger See traf der Kreuzer„Emden“ am 27. Februar im mexikaniſchen Hafen La Paz in Niederkalifornien ein, Sudetendeutſche Turner dürfen nicht nach Oeſterreic In Linz ſollte ein Länderkampf im Kunſtturnen zwiſchel Mannſchaften des Sudetendeutſchen Turnverbandes ſowit einer inneröſterreichiſchen und einer Vorarlberger Manne ſchaft ſtattfinden. Wie nun der Deutſche Turnerbund mit teilt, wurde der Länderkampf behördlich abgeſagt, d. h. den Mannſchaften wurde die Startbewilligung nicht erteilt. den Mannſchaft des Sudetendeutſchen Turnverbandes wurde von der Wiener Regierung die Bewilligung zur Einreiſe nac Oeſterreich ſowie die Bewilligung zum Start verweigert. Krofta kſchechoflowakiſcher Außenminiſter. Die tſchecho⸗ ſlowakiſchen Mehrheitsparteien haben ſich damit einverſtan, den erklärt, daß Miniſterpräſident Dr. Hodza dem Staatz präſidenten Dr. Beneſch die Ernennung des Geſandten dr Kamil Krofta zum Außenminiſter vorſchlägt. Dr. Krofie war vom März 1925 bis zum Januar 1927 Geſandter in Berlin. In der von ihm geleiteten Geſellſchaft zum Studium der Minderheitenfragen hat Dr. Krofta für ein gegenſeitiges Verſtändnis der Deutſchen und der Tſchechen gewirkt. Prä⸗ ſident Beneſch hat die Ernennung bereits vollzogen und den neuen Außenminiſter vereidigt. eee x Vom Lebengemeisfert Von Maria Ibele. 26 In ſeltener Schönheit kriecht der Tag aus dem Düſter der Nacht. Müde, bleich vom langen Nachtwachen geht der Mond zur Ruhe. Bereits am frühen Morgen glüht und leuchtet die Sonne. Lo iſt es unverſtändlich, daß die Strahlen heute rein, ungetrübt, gleich wie früher, warm und mild ins Zimmer ſpielen, gleich wie früher ergeben, zitternd hinkriechen zu ihren Füßen und ſich nicht drohend in die Höhe winden. Abgeſpannt ſchleppt ſie ſich zur Arbeit und klopft an Oskars Schlafgemach. Vorſichtig öffnet ſie— ſein Bett iſt unberührt. Kopfſchüttelnd entfernt ſie ſich wieder. Das nagende Weh der Eiſerſucht ſtiehlt ſich auch noch in ihr Herz. Was Lo auch beginnt, nichts vermag ſie hinwegzu⸗ täuſchen über den Gang in der Nacht. Reuig fegt ſie ſich die Hände am Boden wund. Unausgeſetzt arbeitet ſie trotz ſtechender Lungenſchmerzen. In weitem Bogen umgeht ſie ſchaudernd ihre Geldkaſſette.——— Mit einem leichten Liedl auf den Lippen, den Hut unternehmend auf dem Kopfe, erſcheint Oskar unter der Eingangstüre. Vor Lo hüpfen wirre farbige Punkte,— die Türe, Oskar wachſen ins Unermeßliche. Bebend umklammert ſie den Pfoſten des Tiſches wortlos, die Augen nieder⸗ geſchlagen. Muſternd ruhen Oskars Blicke auf ihr. Sein Geſicht verrät jene nervöſe Reizbarkeit, die unbedingt einen Streit heraufbeſchwören will. „Wünſcheſt du den Kaffee gleich oder...“ „Natürlich! Blödſinnige Fragerei! überhaupt ein ſauberer N Still ſerviert Lo den Kaffee und ſetzt ſich beſcheiden an Oskars Seite. 5. Mit trotziger Miene ſchlürft er ſein Frühſtück. Vor Lo liegt die Semmel unberührt. Es iſt, als wäre ihr der Schlund über Nacht zugewachſen. Nervös klopft er mit dem Fuße auf den Boden: „Merke dir, eine ſolche Behandlung, dieſe Mißlaunig⸗ keit verbitte ich mir von meiner Frau!.. Ha, du ſcheinſt wegen meines nächtlichen Ausbleibens die Ge⸗ kränkte ſpielen zu wollen.“ Gedrückt hört ſie den harten Worten zu.„Die Ge⸗ kränkte ſpielen, Gott, wie lange habe ich mir das ſchon abgewöhnt!“ Sonderbar, wie zwei Menſchen, die ein gemeinſames Leben führen ſollen, ſich derart entfremden können, daß ſie ſich beſinnen, womit ſie am ſchwerſten zu verwunden eien. g Mit ſchroffer Wendung hält Oskar inne.„Du, alſo her mit dem Geld, damit ich es Kloiber zuſende!“ Mehr taſtend als ſehend öffnet Lo die Kaſſette. Wie heiß doch der Deckel brennt! Raſch packt ſie die Scheine und legt ſie vor Oskar hin. Angſtlich betrachtet ſie das fürchterliche Geld. Ein verſöhnendes Schmunzeln huſcht über Oskars Geſicht.„Na, wenn ich gewußt hätte, daß ſie ſo klag⸗ los herausrückt damit, hätte ich weniger derb zu ſein brauchen.“. Die Banknoten krümmen ſich und kniſtern durch den leichten Lufthauch, als wollten ſie ausplaudern, wie ſie in Lo's Beſitz gelangten. Ohne zu fragen, woher oder ob ſich Lo damit ſchlteß⸗ lich in ihrem Wirtſchaftsgeld weh getan, ſteckt ſie Oskar in ſeine Brieftaſche und befiehlt, ſeine Uniform zu bringen. Ohne Abſchiedsgruß von Weib und Kind verläßt er die Wohnung. Einzig die Erſchütterung des Bodens durch das Zuſchlagen der Türe verrät ſein Weggehen.— Fanatiſch, wild arbeitet Lo, um keinen Gedanken mehr aufkommen zu laſſen, gegenwartsfremd. Draußen im Briefkaſten fällt etwas Eine Einladung zum erſten Winterfeſt im Kaſino zmit Damen“. Lo lieſt die Karte nochmals: bit Damen! Nein, ich ſage ab wegen Trauer. Ich wage es nicht, mich unter Menſchen zu miſchen. Ich bin 1 entrückt, weit, weit getrennt durch mein Schic B Kokett ſchmeichelt und flattert aber die Luſt vor ihr. Das Leben ſpielt vergnügt und verſteht Lo's Inneres zu erſchüttern.„Ach, wie ſchön müßte es ſein, einmal wieder herausgeriſſen zu werden aus dieſem öden, traurigen Einerlei, wenige Stunden wieder ein daſeins⸗ berechtigter Menſch ſein zu dürfen, unter vornehmen Menſchen gleichberechtigt ſcheinen!“ Und die Jugend ſiegt ſchließlich— auf eine Spanne Zeit iſt alles Leid vergeſſen. Mit gewandten Fingern ändert Lo das ſchwarze Seidenkleid, ein Stück aus jener Zeit, da ſie noch überall angeſtaunt und beneidet war als reiche Großkaufmanns⸗ tochter, als Braut des Oberleutnants von Sauter. Liebevoll, mitleidig ſchmiegt ſich das Gewand um die ſchlanke Geſtalt. Sehnend, bangend harrt Lo ihren Sonntag in den Alltagstagen entgegen. .*. Und der Feiertag erwacht— wie alle Tage ver⸗ ſchlafen, dämmerig. Lo aber ſieht Alles roſig und hell. Zum erſten Male ſeit Monaten trägt ſie leichter an ihren Sorgen. Der ganze Tag iſt eine fauchzende Vorbereitung auf den erſehnten Abend. ö Endlich rollt der Mond über den Himmel. Wie ein Kind ſo ſelig lebt ſie der Minute und plaudert Klein⸗ Lo von dem nahen Feſte vor. Sorgfältig legt ſie das dunkle Kleid an mit dem tiefen Ausſchnitte, aus dem ſich der ſchlanke Hals leuchtend hebt. Die einfache, ungekünſtelte Friſur umrahmt das Oval ihres Geſichtes. Die trunkene Freude malt friſche Farben. Die Augen glänzen weihnachtlich. Oskar muſtert ſie gründlich— „nur nicht arm ausſehen!“— er ißt aber ſelbſt zufrieden. Mit einem feſten Kuſſe verabſchiedet ſich Lo von ihrem Kinde und gibt der Zugehfrau nochmals ſtrengen Auftrag, recht achtzugeben. Pochenden Herzens verläßt ſie das Haus.. Unten erwartet ſie ein Mietauto—„nur keinen ſparſamen Eindruck bei den Kameraden machen!“ Mit geſchloſſenen Augen liegt ſie in den Polſtert und träumt ſich in die vergangene, beſſere Zeit hinein. jeboleg alſo in er das ing des Bulſchez 5 der Be-. Wunſh zu ber⸗ fa adoglh ne neu n Amt eekorpz die in isa q. en dbeſt⸗ es Naz n abge⸗ Lakazz⸗ en ſind wierig⸗ en Rae ig fert; Aladſch a dafi nichlige f allen n. N immer Nämpf, ) an die ing mt h ſchwoe⸗ maligen n Spite nd eine fielen, erſucht private idigung heſſinier er Völ⸗ 1. Nach berfahrt Februar ien ein, ſterteich zwiſchen 5 ſowit Manne nd mitt h. de ilt. Del rde von iſe nach gert. tſchecho⸗ verſtan⸗ Staats, ten Dr, Kroftg idter in tudium iſeitigez t. Prä⸗ ind den — 5 ch bin Schic⸗ or ihr. res z. einmal öden, Aſeins⸗ ehmen gend s Leid warze berall tanns⸗ r. d um ihrem ver⸗ und eichter zende ie ein klein⸗ e das dem fache, ichtes. Augen ich— ieden. von engen erläßt einen 1 e is dem baclioclien Land dDoſſenheim bei Heidelberg.(Im Steinbruch zerunglückt) ſind zwei Arbeiter, die von einem Roll⸗ wagen, der umkippte, gegen die Felswand gedrückt wurden und ſchwere Verletzungen erlitten. Der eine, der 35 Jahre alte verheiratete Wilhelm Janſon, ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Der zweite Arbeiter, Peter Geißler, hat beſonders Beinverletzungen davongetragen, befindet ſich aber außer Lebensgefahr. . Wieſenbach bei Heidelberg.(Schrecklicher Selbſt⸗ mord) Die 25 Jahre alte aus Schleſien ſtammende Frau des Joſef Stoll hat ſich mit einer Schere den Hals durch⸗ geſchnitten. Die Unglückliche dürfte in einem Anfall von Schwermut den Verzweiflungsſchritt getan haben. Erſt vor dier Wochen war die Hochzeit. Schreckenstat eines Betrunkenen Freiburg, 2. März. Am Samskagabend hat der 34 Jahr alte Wilhelm Melcher in dem Freiburger Vorort Haslach ſeinen ſchlafenden drei Kindern— zwei Mädchen und einen Anaben— im Alter von ſechs, fünf und zwei Jahren mit einem Meſſer den Hals durchſchnitten. Mel⸗ cher befand ſich durch übermäßigen Alkoholgenuß in einem äußerſt gereizten Zuſtand. Der Täter wurde verhafkek. Be⸗ weggründe für ſeine entſetzliche Tat konnke er nicht ange⸗ ben, er erklärte vielmehr, er wiſſe ſelbſt nicht, wie er dazu gekommen ſei. () Baden⸗Baden.(Die evang. Kapelle in Ba⸗ den⸗Oos) geht ihrer Vollendung entgegen. Vor einigen Tagen wurden die Glocken, die aus der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe ſtammen, im Glockenſtuhl aufgehängt. Sie ſind eine Stiftung von Fabrikant Wilhelm Schneider von Baden⸗Oos. Mambach(Amt Schopfheim).(Kinderunſitte führt ſchweren Anglücksfall herbei.) Die oft zu beobachtende Unſitte, ſich an Fahrzeuge anzuhängen, führte hier zu einem folgenſchweren Unglücksfall. Die 7, 6 und 3 Jahre alten Kinder des an der Hauptſtraße wohnenden Markus Hierholzer hatten ſich auf das Verbindungsſtück zweier zuſammengekoppelter Holzfuhrwerke geſetzt und ſich ohne Wiſſen des Fahrers mitfahren laſſen. Plötzlich verloren die Kinder das Gleichgewicht und fielen nacheinander her⸗ unter. Das ſiebenjährige und das ſechsjährige Kind gerieten unter den hinteren Wagen, wobei das ältere zwei Ober⸗ ſchenkelbrüche und einen Armbruch, das andere Kind eine ſchwere Kopfverletzung davontrug. Beide mußten ſofort ins Krankenhaus nach Zell gebracht werden, wo das ſechsjährige Mädchen ſeinen Verletzungen erlag. Wie durch ein Wunder kam das jüngſte Kind ohne Schaden davon. () Villingen.(Opferſtockmar der) Am hellen Nachmittag verſuchten zwei bis jetzt noch unbekannte Täter einen Opferſtock im hieſigen Münſter zu erbrechen. Sie wur⸗ den jedoch durch einen Kirchenbeſucher geſtört und ergriffen die Flucht. Die Verfolgung war ergebnislos. (—) Geiſingen bei Donaueſchingen.(Feuer in der Kreispflegeanſtalt Geiſingen) In einem Hin⸗ tergebäude der Kreispflegeanſtalt Geiſingen, in dem die ge⸗ ſamten Futtervortäte ſowie die landwirtſchaftlichen Maſchinen aufbewahrt werden, brach aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. In kurzer Zeit ſtand das große Gebäude in hellen Flammen. In den teichen Futter⸗ und Holzvorräten fand das Feuer reiche Nahrung. Dem energiſchen Eingreifen der Feuerwehr ge⸗ lang es, das in nächſter Nähe gelegene Oekonomiegebäude vor dem Feuer zu bewahren. Das Hintergebäude iſt nahezu vollſtändig niedergebrannt. Die landwirtſchaftlichen Maſchi⸗ nen konnten in Sicherheit gebracht werden. Sdar und Schwarzwald reichen ſich die Hand. Villingen. In Anweſenheit einer Abordnung der Saargemeinde Friedrichsthal⸗Bildſtock wurde im hiſtori⸗ ſchen Sagal des Alten Rathauſes in feierlicher Weiſe das Freundſchafts⸗ und Patenſchaftsverhältnis beſiegelt, das ſeit Jahresfriſt die Stadt Villingen mit der Sgargemeinde verbindet. In ſeiner Anſprache betonte Bürgermeiſter Schneider⸗Villingen, daß anläßlich der Saarabſtimmung eine Villinger Vertretung an Ort und Stelle habe feſtſtel⸗ len können, daß die Brüder von der Saar viel Gemein⸗ ſames mit dem Schwarzwälder verbinde. Aus dieſem ge⸗ meinſamen Empfinden habe ſich über die räumliche Ent⸗ fernung hinweg eine Kameradſchaft entwickelt, wie ſie wohl ſelten zwiſchen zwei Gemeinden. In der künſtleriſch ausgeſtatteten Urkunde, die der Bürgermeiſter der Saar⸗ Delegation überreichte, iſt ausgeführt, daß anläßlich der Saarheimkehr am 13. Januar 1935 die Stadt Villingen der Saargemeinde Friedrichsthal⸗Bildſtock jährlich die Summe von 2000 Mark überreicht. Außerdem ſoll jedem Neugeborenen eine Patengabe von 3 Mark in die Wiege gelegt werden. Weiterhin wurde eine kunſtvolle, handge⸗ ſchnitzte Nachbildung der Saarecke im Villinger Rathaus überreicht. Bürgermeiſter Braun von Friedrichstal⸗Bild⸗ ſtock übergab als Andenken eine Bergmannslampe, ferner die Statue eines Hauers, der auf einem Stück Kohle aus der Grube Maybach ſteht, ſowie das Saarabſtimmungs⸗ buch. ——————.... Ein weiches Gefühl überflutet ihr Inneres. Es iſt ihr, als wäre das häßliche Leben und Sorgen vorbei, nur eine harte Vorſchule geweſen für kommende, ſonnige Tage. Selbſt der Glaube an Oskar regt ſich wieder. Sie hofft, den lieben Menſchen von früher doch noch einmal für ſich zu gewinnen. Auf Oskars Arm geſtützt, ſpringt ſie aus dem Auto die teppichbelegten Stufen hinauf. In grellen Lichtbündeln ſtrahlt der große Kron⸗ leuchter und koketttert mit ſeinem Spiegelbild an der Wand. Die Tiſche ſind prächtig geziert— überall duftende Blumen. 8 1 das Alles hungrig wie wohl niemand Saale.. Mit erkünſtelten Redensarten begrüßen ſich die Damen und die Herren küſſen ihnen die Hände. Die Ordo⸗ nanzen ſtehen ſtumm. Auf Lo richten ſich von allen Seiten die Lorgnetten und muſtern ſie. Einige der Gäſte geſtehen erfreut, neidlos ein, daß ſie ein hübſches Naturgeſchöpfchen ſei. ndere raunen ſich überhebend zu, wie ſchmächtig, jugendhaft doch ihre Figur geworden. Manche erzählen don dem„Wiederſehen des Kleides“. Eine häßliche, arrogante Schulbekannte bewegt ſich auffallend vor o herum mit ihrem erkauften Bräutigam und prahlt lächerlich mit ihrem Glücke. 5. Aus den Nachbarländern Heppenheim.(Vom Winzerfeſt in den Tod.) Auf der Straße von Heppenheim nach Fürth hatte ſich Anfang September v. J. ein tödlicher Verkehrsunfall er⸗ eignet. Ein junger Motorradfahrer war mit ſeinem Freund auf dem Sozius auf der Heimfahrt vom Bens⸗ heimer Winzerfeſt nach Ernsbach, Kreis Erbach. An einer Kurve verlor er die Führung und rannte in den Stra⸗ ßengraben. Davei flog der Freund derart gegen einen Te⸗ legrafenmaſt, daß er ſofort tot war. Der Fahrer, der da⸗ mals ſelbſt eine ſchwere Gehirnerſchütterung erlitten hatte, wurde jetzt vom Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen fahrläſſiger Tötung, verurſacht durch zu ſchnelles Fahren, zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Wochen verur⸗ toilt Große Weinfälſchungen aufgedeckt. Landau, 2. März. Der Staatsanwaltſchaft Landau iſt es gelungen, umfangreiche Weinfälſchungen aufzudecken und mehreren Schädlingen am guten Ruf des pfälziſchen Wein⸗ handels das unſaubere Handwerk zu legen. In der Angelegen⸗ heit ſind bisher ſieben Verhaftungen erfolgt. 5 Oggersheim.(Laſtkraftwagen anhänger durch⸗ bohrt Hauswand.) An einem Laſtkraftwagen aus Karls⸗ ruhe löſte ſich bei der Durchfahrt durch die Frankenthaler⸗ ſtraße der Anhänger, rannte über den Gehſteig gegen das Anweſen des Metzgers Keck und durchbohrte die Wand. Das Dienſtmädchen des Metzgers, das nur einen halben Meter von der Anfallſtelle entfernt ſtand, kam mit dem Schrecken davon. Immerhin entſtand erheblicher Sachſchaden. Kindsbach.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Fahrt durch den Ort lief einem ſaarländiſchen Perſonen⸗ kraftwagen das vierjährige Kind des Hüttenarbeiters Eng⸗ barth in die Fahrbahn. Es wurde vom Wagen erfaßt und er⸗ litt einen Schädelbruch, ſo daß es in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Wagen fuhr mit voller Wucht gegen eine Mauer, wobei er ſchwer be⸗ ſchädigt wurde. Todesurteil gegen Haſis rechtskräftig — Stuttgart, 29. Febr. Der 1. Strafſenat des Reichs⸗ gerichts hat, wie der Reichsgerichtsdienſt des DRB meldet, die von dem Angeklagten Gotthilf Haſis gegen das Arteil des Schwurgerichts Stuttgart vom 3. Dezember 1935 ein⸗ gelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt der Angeklagte wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub rechtskräftig zum Tode und zum dauernden Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Der Angeklagte hat am 11. Oktober 1935 die 68 Jahre alte Wilhelmine Rotacker in Schwieberdingen in ihrer Woh⸗ nung erwürgt, um in den Beſitz des Geldes zu gelangen. * Frankfurt a. M.(Gotel⸗ und D⸗Zugdieb unſchädlich gemacht.) Im Juni wurde in Frankfurt unter verdächtigen Umſtänden der 27jährige Alexander Joſeph angehalten, als er im Begriff war, eine weißgol⸗ dene Herrenuhr und ein Paar Manſchettenknöpfe zu ver⸗ kaufen. Man vermutete, daß die Sachen geſtohlen wa⸗ ren, doch beteuerte der in Haft befindliche Mann ſchrift⸗ lich und mündlich ſeine Unſchuld. In langwieriger Arbeit ermittelte die Kriminalpolizei, mit wem ſie es zu tun hatte und woher die goldenen Schmuckſtücke ſtammten. Joſeph, ein Nichtarier, zählt zu den internationalen Hoteldieben und hat ſchon ein beträchtliches Strafkonto. Er iſt nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Frankreich ſchwer beſtraft worden. Die Tätigkeit als Hoteldieb ſcheint er aufgegeben zu haben, dafür bemühte er ſich, Reiſende in D⸗Zügen oder Eilzügen zu beſtehlen, was ihm in Frankfurt in meh⸗ reren Fällen gelang. Mit einer Bahnſteigkarte ging er zu den Zügen und ſtibizte drei Koffer und in einem vierten Fall den Mantel eines Eiſenbahnbeamten. Die Schmuck⸗ ſtücke gehörten, wie die Ermittlungen ergaben, einem der beſtohlenen Reiſenden. Nach ärztlichem Gutachten iſt Jo⸗ ſeph eine nicht beſſerungsfähige Perſon. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte den Rückfälligen zu vier Jahren Zucht⸗ haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Zwei Knaben tödlich verunglückt Beim Abſpringen vom Laſtwagen überfahren. Aſchaffenburg. Einem ſchweren Unfall fielen der zehn Jahre alte Sohn des Bürgermeiſters von Heinrichsthal und deſſen neunjähriger Neffe zum Opfer. Beide Knaben wollten zum Schlachtfeſt ihrer Verwandten nach Jakobs⸗ thal. Als ihnen unterwegs ein Laſtzug begegnete, ſtiegen ſie während der Fahrt auf den zweiten Anhänger, um bis zum Talübergang unterhalb Unterlohrgrund mitzu⸗ fahren. Als beide Buben vom fahrenden Laſtzug abſpringen wollten, wurde der eine vom Anhänger überfahren und getötet, der zweite wurde 500 Schrikte weit geſchleift und fand ebenfalls den Tod. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Der Traktorfah⸗ rer erhielt erſt am Bahnhof in Heigenbrücken Kenntnis von dem Unfall. Schwaches Nahbeben in Württemberg. In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag wurde an den württember⸗ iſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meß⸗ ſtetten wieder ein ſehr ſchwaches Nahbeben aufgezeichnet. Der Herd iſt der gleiche wie bei den letzten ſchweren Nah⸗ beben am 18. und 21. Februar und liegt in der Gegend des Dreifürſtenſteins zwiſchen Hechingen und Möſſingen (Schwäbiſche Alb). Gießen.(Leichtſinniger Junge ſchwer verunglückt.) In der Rodheimerſtraße ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein zwölfjähriger Junge, der ſich an einen fahrenden Laſtzug gehängt hakte, ſprang vor dem elterlichen Hauſe ab und lief in einen aus entgegen- geſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagen. Mit ſchweren Verletzungen mußte er in die Klinik gebracht werden. 5 — Verrenberg, OA. Oehringen.(Vom Starkſtrom getötet.) Als der beim Ueberlandwerk Oehringen be⸗ ſchäftigte Monteur Eugen Wüſt aus Affaltrach im hieſigen Transformatorenhaus ein Schutzgitter anbringen wollte, kam er dem Auslöſungsmagneten des Oelſchalters, der unter Strom ſtand, zu nahe und wurde vom Starkſtrom getötet. Wiederbelebungsverſuche mit dem Sauerſtoffapparat hatten keinen Erfolg mehr. Zwei Arbeiter verſchüttet Zwickau, 2. März. Beim Bau der Abwäſſerleitung der Muldewaſſergenoſſenſchaft an der Pölbitzer Muldebrücke wurden die Arbeiter Eduard Kulenia aus Zwickau und Rudolf Wollin aus Siegmar⸗Schönau durch einbrechende Erdmaſſen verſchüktet. Nach mehrſtündigen Rettungsar eiten konnten ſie nur noch als Leichen geborgen werden. 9 Der erſte März⸗Sonntag der in dieſem Jahr den Frühlingsmonat einleitete, war ein herrlicher Vorfrühlingstag. Sieghaft ſandte die lachende Lenzſonne ihre wärmenden Strahlen hernieder, die man ſich gerne gefallen ließ. Kein Wunder, daß beſonders die Nachmittagsſtunden zu Spaziergängen reichlich aus⸗ genützt wurden. Das ſchöne Wetter begünſtigte natürlich auch den Mathaiſemarkt in Schriesheim, der geſtern eröffnet wurde. Faſt alle Autobuſſe waren ſchon von Mannheim aus überfüllt und man mußte ſchon froh ſein, wenn man in den erſten Nachmittagsſtunden ein Plätzchen ergattern konnte, um von Ilvesheim aus die Bergſtraße zu er⸗ reichen. 5 Am Abend brachte uns eine Regenfront wieder Niederſchläge. Betrachtet man die jetzige Wetterſituation in Europa, ſo erleben wir ein beſonderes Kurioſum. Während Kopenhagen durch Schneemauern von der Welt abgeſchloſſen und Oſtpreußen in Froſt und Eis erſtarrt iſt, macht das frühlinghafte Wetter in Süddeutſchland weitere Fortſchritte. Die neuen atlantiſchen Sturmwirbel⸗ die beſonders in Spanien und Portugal ſeit Wochen mit Regengüſſen heimſuchen und deren Ausläufer unſere Region beeinfluſſen, tragen dazu bei, daß im weſentlichen der Winter vorüber iſt. Kurzum ein allgemeiner Ueber⸗ gang zum Frühjahr wird ſich anbahnen. Die 6. Reichsſtraßenſammlung, die in den Vor⸗ mittagsſtunden von der Arbeitsfront durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg für das Winterhilfswerk. Die Narziſſe, eines der ſchönſten Abzeichen des ganzen Winters, fand reichlichen Abſatz und am Abend meldeten die meiſten Bezirke den reſtloſen Abſatz des ſchönen Zeichens. Somit dürfte die letzte Reichsſtraßenſammlung für das Winterhilfswerk 1935/36 ein würdiger Abſchluß ſein. 8 Verkehrsunfall auf der Reichsautobahn. In der Nacht zum Sonntag fuhr auf der Reichsautobahn bei Kilometer 3 ein Perſonen⸗Kraftwagen gegen die an der Gabelung Heidelberg und Auffahrt Frankfurt ſtehende Verkehrstafel und den Fernſprecher. Der Wagen über⸗ ſchlug ſich und wurde ſtark beſchädigt. Der Fahrer und ſein Mitfahrer, beide aus Heidelberg, wurden nur un⸗ erheblich verletzt. Der Anfall ſoll angeblich auf Schleu⸗ dern des Wagens zurückzuführen ſein. Achtung, Luftſchutz! Am morgigen Dienstag, abends 8 Uhr, findet, wie die Leitung des Reviers mitteilt, im hieſigen Schulhauſe die feierl. Eröffnung der Revierluftſchutzſchule Seckenheim ſtatt. In anbetracht der großen Bedeutung dieſer Ein⸗ richtung, die auch das Intereſſe der Nichtmitglieder des R. L. B. längſt wachgerufen hat, hoffen wir, daß ganz Seckenheim morgen zum mindeſten am Nachmittage ihre Anteilnahme durch reichen Flaggenſchmuck kundgibt. U 9 Verletzte bei 22 Verkehrsunfällen. Bei 22 Ver⸗ kehrsunfällen, die ſich in vergangener Woche hier ereigneten, wurden 9 Perſonen verletzt und 23 Fahrzeuge aller Art beſchädigt. Drei der Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fah⸗ rer und die übrigen reſtlos auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Nationaltheater Mannheim. Im Rahmen der neu⸗ eröffneten deutſchen Volksbildungsſtätte werden wiederum zwei Arbeitskreiſe abgehalten, die als Vorbereitung für die im Spielpſan des Nationaltheaters erſcheinender Neu⸗ heiten dienen ſollen. Uever die Oper ſpricht Dr. Hans Költzſch, über das Schauſpiel Dr. W. E. Schäfer. Auskunft und Anmeldung bei allen Geſchäftsſtellen der Ortsgruppen der NSDAP und Montag bis Freitag 5,30—7 Uhr in der Kreisleitung, Zimmer 1.— Annemarie Schradieck vom Nationaltheater Mannheim wurde mit Beginn der nächſten Spielzeit als Liebhaberin und Cparakterſpielerin an das Stadttheater Altona verpflichtet. I Das Vorfahrksrecht nicht beachtet. Wegen fahrläſ⸗ ſiger Tötung hatte ſich der 35 Jahre alte Friedrich Mehl aus Schwetzingen vor dem Schöffengericht zu verantwor⸗ ten. Der Angeklagte überfuhr am 29. Oktober zwiſchen O5— O4 die Planken und hatte ſchon drei Viertel der Kunſtſtraße nach M5— M 4 überquert, als der 18⸗ jährige Motorradfahrer Vagel von der Breitenſtraße her die Kunſtſtraße heraufkam, alſo Vorfahrtsrecht hatte. Der junge Mann wurde von dem Kraftwagen des Angeklag⸗ ten erfaßt und auf den Gehſteig geſchleudert, wobei die Schädelbaſis am Halswirbel gebrochen wurde und der Tod ſofort eintrat. Der Angeklagte verſuchte vergeblich einzuwenden, er ſei im Gegenſatz zu dem Motorradfah⸗ rer ganz langſam gefahren. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Drei Monate Gefängnis für fahrläſſige Tötung. Der 35 Jahre alte Dr. Hermann Dimroth kam am 27. Sep⸗ tember vorigen Jahres morgens gegen 8 Uhr mit ſeinem Kraftwagen von Heidelberg, um nach dem Bahnhof Lud⸗ wigshafen zu gelangen. In der Möhlſtraße überholte er einen Motorradfahrer. In den nächſten Sekunden hatte er einen aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Radfahrer, den 18 Jahre alten Lehrling Steinbrenner überfahren. Der Junge ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. In der Sitzung des Schöffengerichts wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte beim Ueberholen auf die linke Seite geraten war. Das Gericht verurteilte ihn wegen fahrläſſiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis. Volkswohnung vorzugsweiſe als Einfamilienhaus Für den Bau von Volkswohnungen hat der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter einen neuen Erlaß herausge⸗ geben, in dem er betont, daß die Volkswohnungen vorzugs⸗ weiſe als Einfamilienhäuſer errichtet werden ſollen. Mehr⸗ geſchoſſige Bauweiſe ſoll nur da zugelaſſen werden, wo ge⸗ nügend Gelände für Volkswohnungen im Flachbau nicht zu beſchaffen und verhältnismäßig teuer iſt. Die wean eg eines einzigen Wohnungstyps ſei nicht zweckmäßig, es ſoll vielmehr auf eine Miſchung mehrerer Wohnungstypen hin⸗ gewirkt werden. Der Miniſter ermächtigt die Bewilligungs⸗ behörden, in beſonderen Fällen eine Erhöhung der auf die Volkswohnung entfallenden Geſamtherſtellungskoſten zuzu⸗ laſſen. Insbeſondere ſoll dies auch möglich ſein bei Vorlie⸗ gen beſonders günſtiger Umſtände, die eine Senkung der Be⸗ laſtung ermöglichen. Bedingung bleibt, daß die Miete ein Fünftel des durchſchnittlichen Bruttoeinkommens der künfti⸗ 355 Mieter nicht überſteigt. Sie ſoll keinesfalls teurer als und in 1 teuren Städten mit hohem Lebens ſtand als 28 RM ſeit 5 5 N 5 Kämpfer für Volk und Heimat In wenigen Wochen werden die jungen Arbeitsmänner entlaſſen, die zum erſtenmal auf Grund der Arbeitsdienſt⸗ pflicht ein halbes Jahr den erdbraunen Rock tragen durften. Sechs Monate vergehen außerordentlich raſch, und die Füh⸗ rer im Arbeitsdienſt können davon berichten, was es heißt, in dieſer kurzen Zeit alle Aufgaben zu erledigen, die aus wohlüberlegten Gründen von der Reichsleitung des Ar⸗ beitsdienſtes geſtellt werden. Huldigten wir noch einer li⸗ beraliſtiſchen Erziehungstheorie, deren höchſtes Ziel die Voll⸗ ſtopfung mit möglichſt viel Wiſſenskram der verſchiedenſten Art war, ſo würde natürlich die Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. März nicht ausreichen, um den„Lehrſtoff“ zu bewältigen. Glücklicherweiſe iſt dieſe Auffaſſung im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland überwunden, und gerade für die Erziehung im Arbeitsdienſt gilt ganz beſonders, was Reichsleiter Roſenberg über die nationalſozialiſtiſche Erzie⸗ hung im allgemeinen geſagt hat: daß wir„unſer größtes Glück darin erblicken, den deutſchen Menſchen„rechtwinklig an Leib und Seele“ in ſeinen ewigen Antrieben kennen⸗ zulernen und alle in ihm ſchlummernden Möglichkeiten zu geſtaltender Tat zu führen“. Wohl das beſte Wort, das in bezug auf den Arbeits⸗ dienſt geprägt werden konnte. In Arbeitsdienſt geprägt werden konnte. In Fleiſch und Blut geht es den jungen Arbeitsmännern über, Kämpfer für Volk und Heimat zu ſein und den nationalſozialiſtiſchen Idealen von Arbeit, Ehre, Kameradſchaft, Treue und Gehorſam auf Gedeih und Verderb zu dienen. Als die Arbeitskraft noch als bloßes Objekt gewertet wurde, beſaß ſie den häßlichen Warencha⸗ rakter, im Arbeitsdienſt aber wird die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung vom Wert und von der Würde der Arbeit vor⸗ gelebt und ſelbſt empfunden. Das Pflicht⸗ und Ehrgefühl erwächſt aus dem friedlichen Kampf um die Scholle, der mit dem Spaten ausgetragen wird und dem eigenen Volke neuen Lebensraum ſchafft. Der Geiſt der Kamerad⸗ ſchaft, in den Lagergemeinſchaften des Arbeitsdienſtes er⸗ lebt, wird ſich auch ferner in der Werks⸗ und Volksgemein⸗ ſchaft ſegensreich auswirken, denn er verſchmilzt mit dem Erziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront. Daß die Ar⸗ beit eine Ehre iſt und froh macht, daß Dienen höher ſteht als Verdienen, auch dieſe Ueberzeugung nimmt der Arbeits⸗ mann ins künftige Leben mit. Erfährt er doch am deut⸗ ſchen Boden, daß nicht nur die früher überbewertete Gei⸗ ſtesarbeit Geltung und Würde beſitzt, ſondern daß die Hand⸗ arbeit auf dieſelbe Würde und dieſelbe Achtung mit vollſtem Rechte Anſpruch hat. Gerade die Arbeit mit dem Spaten bringt den Menſchen der Natur näher, erſchließt ihm das mik dem deutſchen Boden verwurzelte Weſen und läßt ihn erkennen, daß im Bauern die ſchickſalsverbundene Urkraft des deutſchen Volkes ruht. Zu all dieſem ſeeliſchen Gewinn, der den Arbeits⸗ männern in den ſechs Monaten der Lagergemeinſchaft zu⸗ fließt, geſellt ſich die Stählung des Körpers durch Sport und Spiel. Durch die Leibeserziehung im Arbeitsdienſt ſollen bekanntlich keine Weltrekordler herangezüchtet wer⸗ den, ſondern das Beſtreben geht dahin, möglichſt hochwertige Durchſchnittsleiſtungen zu erzielen. So geformt an Körper und Charakter, können die jun⸗ gen Arbeitsmänner beim Abſchluß ihrer Dienſtzeit ins Le⸗ ben treten, und der Führer darf ſich der ſtolzen Gewißheit hingeben, daß er in dieſen jungen Männern aus der „Schule der Nation“ treue Mitkämpfer zur Verwirk⸗ lichung der nationalſozialiſtiſchen Idee beſitzt. Dr. E. H. Militärperſonen zählen nicht als„Einwohner“. Der Reichs und preußiſche Innenminiſter klärt durch Rund⸗ erlaß die Zweifelsfrage, ob für beſtimmte Verwaltungs⸗ zwecke Militärperſonen in die Einwohnerzahl miteinzurech⸗ nen ſind. Unter Hinweis auf eine Entſcheidung des Preu⸗ ßiſchen Oberverwaltungsgerichts ſtellt er feſt, daß Militär⸗ perſonen in Fällen, in denen die Einwohnerzahl für Verwal⸗ tungsmaßnahmen maßgebend iſt, nicht mit eingerechneet werden. Da jedoch mit der Anweſenheit des Militärs in Garniſonſtädten auch eine Vermehrung der Verwaltungs⸗ arbeit verbunden ſein kann, behält ſich der Miniſter für Einzelfälle Stellenvermehrungen vor. Das„Ko“ ⸗Geebad Jertigſtellung der Entwürfe noch in dieſem Frühjahr. Das Amt„Schönheit der Arbeit“ der NSG.„Kraft durch Freude“ teilt mit: Für das große Seebad der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, das auf der Inſel Rügen entſtehen wird, ſind die Vorarbeiten im vollen Gange, ſo daß noch in dieſem Frühjahr mit der Fertigſtellung der Vorentwürfe gerechnet werden kann. Um bei der hervorragenden kulturellen Be⸗ deutung dieſer Bauaufgabe einen größeren Kreis ſchöpfe⸗ riſcher Kräfte an der Geſtaltung zu beteiligen, wurden auf Wunſch des Führers mehrere deutſche Baukünſtler mit der Herſtellung von Entwürfen beauftragt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hielt kürzlich vor den zur Mitarbeit berufenen Architekten einen grundſätz⸗ lichen Vortrag über die Bedeutung des Bauvorhabens, in dem er u. a. ausführte: Die Idee dieſes Seebades iſt vom Führer ſelbſt. Da der deutſche Arbeiter ſich in den vorhandenen Bädern nicht vollſtändig wohlfühlt, ſoll hier ein neues Rieſenſeebad mit 20 000 Betten errichtet werden. Dieſe Anlage müſſe das Schönſte werden, was man ſich denken könne, und der ſchöpferiſchen Phankaſie des Baukünſtlers würden bei dieſer Aufgabe keine Grenzen geſetzt. Da der Urlaubsaufenthalt, den die Organiſation„Kraft durch Freude“ vermittelt, heute noch im allgemeinen nicht über 10 Tage ausgedehnt werden kann, ſo müſſe der Urlaub intenſtviert werden, um bei der kurzen Zeit wirkſam zu ſein. Früher brauchte man mindeſtens ſchon ſieben Tage nur zum Einleben. Wenn der Menſch in das neue Bad kommt, darf er noch keine Stunde da ſein, dann muß er ſeine Vergangen⸗ heit vergeſſen haben. Vom erſten Augenblick an muß er von dieſer berauſchenden und überwältigenden Umgebung be⸗ fangen ſein bis zur letzten Sekunde, bis der Zug abgeht. Der Arbeiter wird bei uns für zwei Mark alles erhalten, ſogar die Bademäntel und ſeinen Strandkorb. Er braucht nichts mitzubringen als ſeine Leibwäſche. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley führte ferner aus, daß dieſes Projekt nur der erſte Schritt ſei zur Verwirklichung eines Rieſenprogramms, das ſich über Jahrzehnte erſtrecken und eine ungeheure Aus⸗ Weitung der Erholungsmöglichkeiten im Feſtlande, an der Küſte und auf den Schiffen bringen werde. Vermiſchtes tf. Polniſche Stiftung für die Königsberger Aniver⸗ ſikät. Das Generalkonſulat der Republik Polen in Königs⸗ berg i. Pr. hat dem Baltiſch⸗Slawiſchen Seminar der Al⸗ bertus⸗Univerſität zu Königsberg eine Sammlung wertvol⸗ ler wiſſenſchaftlicher Werke der polniſchen Literatur, Sprache und Kulturgeſchichte geſtiftet. Generalkonſul von March⸗ lewſki überreichte die Schenkung perſönlich. tf. Erbhofdorf Gnadenthal. Nach einer wechſelvollen Geſchichte wird die Domäne„Hof Gnadenthal“ im Kreiſe Limburg am 1. April ihrer endgültigen Beſtimmung über⸗ geben. Neubauernſiedler werden an dieſem Tage von der Scholle Beſitz ergreifen, um dort, wo einſt Mönche in mühe⸗ voller Arbeit die ſteilen Hänge des Wörsbachtales rodeten, als deutſche Bauern ſich in den Dienſt von Familie und Volk zu ſtellen. Die Blütezeit des Kloſters war längſt da⸗ hingeſchwunden, als Napoleon J. das Kloſter durch Säkulari⸗ ſation in ſtaatlichem Beſitz brachte. tf. Ein„Goldenes Ehrenbuch“ berichtet über Helden⸗ taten. Die Inhaber der„Württembergiſchen Goldenen Mi⸗ litärverdienſt⸗Medaille“ haben ſich, ähnlich wie die Träger des gleichwertigen Ordens in Preußen, Bayern und Sach⸗ ſen, zu einer Kameradſchaft unter dem Kameradſchaftsfüh⸗ rer G. Mayer, Vaihingen⸗Filder, Bismarckſtraße 154, zu⸗ ſammengeſchloſſen. Es iſt die Herausgabe eines Goldenen Ehrenbuches geplant, das die Kriegserinnerungen im Felde, auf Grund derer die Kameraden ihre Auszeichnung erhalten haben, ſchildert. Jeder einzelne iſt gebeten, ſeinen Bericht mit Namens- und Formationsangabe umgehend an Dr. J. Forderer, Tübingen, Uhlandſtraße 2, zu ſenden. Das geſunde Kind Das Fundament eines ſtarken Volkes Wir wollen eine geſunde und kraftvolle Jugend widerſtandsfähig und ſtark an Leib nud Seele ſſt mit ſie mit wahrer Schaffensfreude und Beruf erfüllen kann. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt ſich der Bedeutung eines geſunden leiſtungsfähigen Nachwuchſes bewußt und aus dieſer Erkenntnis heraus werden alle Maßnahmen getroffen, die geſunde deutſche Jugend zu unterſtützen und zu fördern. Auch in dieſem Jahre ſoll die Jugend wieder gestärkt werden, und wir ſind, um unſer Ziel zu erreichen, auf die Mithilfe aller Volksgenoſſen ohne Unterſchied ange. wieſen. 5 Es ergeht daher der Ruf an alle Volksgenoſſen, die ein Herz für unſere Jugend haben, Freiſtellen für die Kinderlandverſchickung zur Verfügung zu ſtellen. Ein 8 der hilft dadurch tatkräftig am Wiederaufbau unſeres Volkes mit. Solche Erholungsaufenthalte ſind für die vergeßlich und bleiben ihnen für ihr ganzes ſteter Erinnerung. Zudem wird auf dieſe Weiſe das Vand der Volks⸗ gemeinſchaft und Volksverbundenheit enger geſchlungen. Jeder Volksgenoſſe muß ſich daher entſchließen, ein bedürftliges Kind in ſeiner Familie aufzunehmen, und et kann ſeine Volksverbundenheit und ſeinen Opferſinn am beſten zeigen, wenn er in dieſem Jahre einen Freiplatz zur Verfügung ſtellt. Er unkerſtützt dadurch kalkräftig das Erholungswerk des deutſchen Volkes, und ſtrahlende Kin. deraugen werden der ſchönſte Dank für ſeine Mühe ſein, Dieſer Aufruf iſt unterzeichnet: Wagner, Reichsſtall- halter und Gauleiter, Dinkel, Gauamtsleiter der NS, Köhler, Miniſterpräſident, Pflaumer, Innenminiſter, Wacker, Kultusminiſter, Schmitthenner, Miniſter, Prof. Dr. Packheiſer, Amt für Volksgeſundheit, Ludin, Sz Gruppenführer, Prützmann, SS⸗Gruppenführer, Kemper, Gebietsführer der HJ, Plattner, Bezirkswalter der DAß, Näher, Badiſcher Handwerksmeiſter, Schindler, Präſident des Badiſchen Gemeindetages, Mauch, Amt für Beamte, Dr. Kentrup, Präſident der Handelskammer, Engler⸗ Füßlin, Landesbauernführer. die g d Seel da ihre Pflicht in Schule Kinder un⸗ Leben in — 2— Ortsgruppe Seckenheim. , Die Pfundſpende erfolgt morgen Dienstag. Man bittet die Sachen berait zu halten. Holzausgabe an Gruppe D am Dienstag, den 3. März 1936, am O. E. G.⸗Bahnhof. Die Anfangsbuchſtaben AK von 8—10 Uhr Die Anfangsbuchſtaben L- Z von 1012 Uhr * Fiſchausgabe am Dienstag, den 3. März 1936, bei Handlung Ja. Würthwein: Gruppe A— B von 1— 2 Uhr nachm. Gruppe C vos. 2—3 Uhr fachm. Gruppe D von 3—4 Uhr nachm. Gruppe E F von 4— 5 Uhr nachm. Außerdem iſt auf die morgige Bekanntmachung zu achten. Ortsamtsleitung. Verſammlungs⸗ Kalender. Fußballvereinigung. Morgen abend findet das Schüler⸗ training auf dem Platz ſtatt. Die Jugend trainiert im Saal ab 7 Uhr. Anſchließend Jugendbeſprechung. Orts bauernſchaft. Morgen vormittag 11 Ahr findet in Schriesheim Wirtſchaft„Zur Pfalz“ eine Großkundgebung der Kreisbauernſchaft Mannheim ſtatt. Es ſpricht: Pg. Alb. Roth H. A. I, und Pg. Nickles, Arbeitsamt Mannheim. Ich erwarte vollzählige Beteiligung. Der Ortsbauernführer. Geschäft ung. Der werten Einwohnerschaft von Seckenheim zur I Kenntnis, daß ich ab Dienstag, den 3. März, im Hause Hauptstraße 119 eine elektrische Mietwaschküche C00 00000 ã ⁊ͤâVvbTbPbbpbbpböbbbcbPbPbbPPbPbbbbbbbbbee Zwangsverſteigerung. Dienstag, 3. März 1936, vormittags 11 Ahr werde ich in Mannheim⸗Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Klaviere, 1 Standuhr, 2 Büfetts, 1 Sofa mit Ambau, 1 Ausziehtiſch mit 6 Lederſtühlen, 1 Nähmaſchine, 1 Schreibmaſchine„Remington“ mit CTiſch. Mannheim, den 29. Februar 1936. Spreng, Gerichtsvollzi eher Nach über 12 Jahre langer Tätigkeit am städt. Krankenhaus Mannheim(chir. Abt. ehemals Prof. Rost), Jahre als Oberarzt der Abteilung, habe ich mich in Mannheim als Facharzt für Chirurgie Nur eine Auslese besonderer künstlerischer Persönlichkeiten War im Stande einen solch wertvollen herrlichen Film zu schaffen. Wer ihn noch nicht gesehen hat, der komme heute Montag zur letzten Vorstellung. Die Olympiade von Garmisch Partenkirchen. Es sollte niemand geben, der ein solches Erlebnis versäumt. — 757—— 15 Si BBE RD E—ññßxßx;v'—;v ̃ ͤ—ò1Vum2n— T b*. ννννννον,˖j,‚⁰u Vorher: Daulas i. 11 niedergelassen und die chir. Abt. des Luisen- heims übernommen. Sprechzeit täglich mit Ausnahme Samstags von 15—17 Uhr und zwar bis 1. April im Luisenheim, Telefon 20491. u. 22964. Vorerst nur zu den Ersatzkassen und NMedizinalverbänden zugelassen. Dr. Gustav Funke Facharzt für Chirurgie. Billige neue Einzel⸗ möbel Kleiderſchr. 23. Küchenbüff. 48. eröffne. Nachmittags 3 Uhr findet ein Probewaschen 0 mit Aufklärungsvortrag statt. 7 0 III Hierzu ladet sämtliche Hausfrauen unverbindlichst ein f Karl Weyland u. Frau. Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen ⸗ der Ausſtatiung. 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Lohnfteuer⸗Tabellen für Wochenlohn zu haben in der Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ d, die 5 da⸗ Schule tung t und ahmen en und eſtärkt „auf iſident zamte, ngler⸗ hnhof. Jak. ff ——— Ar. 52(2. Blatt). Neckar Bote Montag, 2. März 1936 Nie Meſſe dem Kaufmann Wiriſchaftsführung und Ausfuhrgeſchäft auf der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1936. Die Leipziger Meſſe gehört dem Kaufmann. Man darf das nie vergeſſen, und man wird auch die jetzt eröffnete Frühjahrsmeſſe 1936, die allen. Vorzeichen nach zu einer Rekordmeſſe werden wird, nur richtig beurteilen, wenn man deſſen eingedenk bleibt! Unſere politiſchen Gegner im Aus⸗ land haben in den letzten Jahren häufig verſucht, die Inter⸗ nationalität der Leipziger Meſſe, d. h. die paritätiſche Be⸗ handlung jedes Ausſtellers und Einkäufers, welcher Natio⸗ nalität er auch iſt, mit dem Hinweis zu bezweifeln, daß die Meſſe doch weiter nichts als eine„braune Angelegenheit“, ein politiſches Propagandamittel des Nationalſozialismus ſei. Es iſt nun beſtimmt nicht ein Erfolg dieſer unſinnigen Behauptungen, wenn ſich die nationalſozialiſtiſche deutſche Regierung bislang jeder politiſchen Einflußnahme auf die Meſſe enthalten hat. Dafür ſind einzig und allein ſachliche Gründe maßgebend geweſen; Gründe, die ſich ja aus dem eingangs hervorgehobenen Prinzip ergeben, daß die Leip⸗ ziger Meſſe dem Kaufmann gehört, wobei der Exportunter⸗ nehmer die weitaus größte Rolle ſpielt. Daß der deutſche Exportkaufmann heute an⸗ geſichts der ungeheuren Erſchwerungen des Außenhandels Schütz und Förderung der handelspolitiſchen Führung nicht entbehren kann, liegt auf der Hand. Man wird ſogar ſagen müſſen, daß gerade der rührigſte und am ſtärkſten eigene Initiative zeigende Kaufmann dieſe zuſätzlichen Kräfte des Staates am nötigſten braucht. Aber darüber hinaus iſt der Führung klar, daß ſie in der Leipziger Meſſe— die es im⸗ iner noch fertig bringt, von Frühſahrsmeſſe zu Frühjahrs⸗ meſſe weit über 20000 ausländiſche Einkäufer perſönlich an die deutſche Produktion heranzuführen— ein vorzügliches Exportinſtrument beſitzt. So erklärt ſich ganz natürlich, daß das Schwergewicht des fördernden„Einfluſſes von oben“, nicht auf der Seite der Politik, ſondern auf der der Wirtſchaftsführung liegt. Und es iſt weiterhin nicht verwunderlich, daß ſich dieſer Einfluß nicht auf die direkte Exportförderung beſchränkt, ſondern daß er auf das Gebiet der Binnenwirtſchaft über⸗ greift. Denn einmal ſind erfolgreiche Ausfuhr und erfolg⸗ reiches Meſſeexportgeſchäft in ſtärkſtem Maße von einer guten Abſatzlage im Innern und von guten Meſſeumſätzen an den reichsdeutſchen Handel abhängig. Zum anderen iſt auch die große Aufgabe der inneren Belebung der Wirt⸗ ſchaft für ſich allein ein hinreichender Anlaß, der Leipziger Meſſe all dieſenige Aufmerkſamkeit zu ſchenken, die ſie ver⸗ dient. Wenn schließlich noch die führenden Organiſationen der deutſchen Technik den ſtärkſten Anteil an der großen Leipziger Techniſchen Frühjahrsmeſſe nehmen, ſo wird da⸗ mit nur wieder beſtätigt, daß einzig und allein die prak⸗ tiſchen, aus der Natur der Sache ſich ergebenden Anläſſe zu 10 5 intenſiven Befaſſung mit dem Leipziger Ereignis ühren. Dieſe grundſätzliche Betrachtung iſt zum Verſtändnis der für die bevorſtehende Frühjahrsmeſſe getroffenen För⸗ derungs⸗z und Unterſtützungs maßnahmen nötig. Der direkten Exportförderung dienen Maßnahmen wie das vom ſtändigen deutſchen Regierungsausſchuß mit der Tſchechoflowakei abgeſchloſſene Abkommen, nach deſſen In⸗ halt die tſchechoflowakiſchen Stellen für auf der Meſſe von ſſchechoſlowakiſchen Beziehern eingekaufte Waren bevorzugt Einfuhrbewilligungen und Deviſenbeſcheinigungen erteilen; als Gegenleiſtung bewilligen die deutſchen Stellen Einfuhr und Deviſen für von deutſchen Meſſebeſuchern gekaufte tſchechoflowakiſche Waren. Mit Holland hat das Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium ein Abkommen abgeſchloſſen, wonach ein beträchtlicher Teil der geſamten niederländiſchen Einfuhr⸗ kontingente für deutſche Waren zum Einkauf auf der Leip⸗ ziger Meſſe freigegeben wird, und eine ähaliche Abmachung ſſt mit Belgien getroffen worden. Allen ausländiſchen Ein⸗ käufern geſtattek die deutſche Deviſenbewirtſchaftung, ihre Meſſewaren bis zu 50 v. H. aus Sperrguthaben zu bezahlen(bis auf Holland, England und die Schweiz ſtimmen dem alle ausländiſchen Notenbanken ohne weiteres zu). Ebenſo können die ausländiſchen Beſucher die Reiſe⸗ koſten aus ſolchen Guthaben decken. Das ſind Beiſpiele Ur die direkte handelspolitiſch fördernde Einflußnahme der Reichsſtellen. Man kann hierzu auch noch die Gewährung der 60prozentigen Fahrpreisermäßigung für Ausländer rechnen, die nicht nur den Meſſeverkehr erleichtert, ſondern durch ihren Anreiz zu längerem Aufent⸗ halt in Deutſchland auch eine große Bedeutung für die deutſche Fremdenverkehrsbilanz beſitzt. „Eine zweite Form der Förderung des Meſſeausfuhrge⸗ ſchäftes kann man mit dem Wort„Export der Hanſe⸗ aten“ umſchreiben. Der Nationalſozialismus hat es fertig⸗ gebracht, die Exporteure von der Waſſerkante ſich zuſammen⸗ finden zu laſſen mit den 8200 Induſtriefirmen, die über Leipzig den direkten Export pflegen. Die praktiſche Form dieſer Zuſammenarbeit iſt die„Ausfuhrvermittlungsſtelle des hanſeatiſchen Exporthandels“, die zur Frühjahrsmeſſe nun ſchon zum vierten Male unterhalten wird. Aus den Anfangserfahrungen hat man ſehr viel gelernt. Heute wird ſich jeder Kaufmann ehrlich freuen über die unbürokratiſche Atmoſphäre, die ſchon immer typiſch für die Meſſe war und jetzt auch die Ausfuhrvermittlungsſtelle und beſonders deren Exporthandelsbörſe auszeichnet. Die Spitzenorganiſationen des Groß⸗Ein⸗ und ⸗Ausfuhrhandels und des Vermittlungs⸗ gewerbes ſchließen ſich dieſer praktiſchen Exportförderungs⸗ arbeit mit einer vorzüglich geleiteten Auskunfts⸗ und Be⸗ ratungsſtelle an, und im gleichen Sinne iſt auch die in Leip⸗ zig ſitzende Ausfuhrförderungsſtelle für das deutſche Hand⸗ werk mit dem Ziele tätig, diejenigen Handwerkszweige, die nach der Natur ihrer Erzeugniſſe für Auslandsgeſchäfte ge⸗ eignet ſind, durch Kollektivausſtellungen an die Ausfuhr heranzubringen. Diesmal machen 27 verſchiedene Hand⸗ werkszweige davon Gebrauch. Im Meßamt ſelbſt richten die deutſchen Deviſen⸗ und Zollbehörden Beratungs⸗ und Auskunftsſtellen ein, die erfahrungsgemäß ſtark benutzt werden. Das iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus dem rieſigen Ge⸗ biet der praktiſchen Exporthilfsarbeit, die Wirtſchaftsfüh⸗ rung und Wirtſchaftsverbände mittels des Exportinſtruments Leipziger Meſſe diesmal wieder leiſten. Es iſt ſchlechter⸗ dings auch, um dies abſchließend hervorzuheben, von großer Bedeutung, daß die Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik bei der Reichsleitung der NSDAP. die Meſſe wiederum dazu benutzen wird, in einer großangelegten Kundgebung das Augenmerk aller Wirtſchaftskreiſe des In⸗ und Auslandes auf ihre Tätigkeit und auf die Meſſeſtadt Leipzig zu lenken. Das Thema der Kundgebung„Freie Arbeit— freie Wirtſchaft— Weltwirtſchaft“ trägt zugleich den Geiſt in ſich, in dem ſich die Zuſammenarbeit von Wirt⸗ ſchaftsführung und Leipziger Meſſe im Intereſſe des deut⸗ ſchen Ausfuhrkaufmanns vollzieht: durch Gewährleiſtung freier Arbeit eine freie Wirtſchaft zu ſchaffen, die einer ver⸗ nünftigen Weltwirtſchaftsordnung dienen kann und ſoll! Leipziger Rekordmeſſe Ueber 8000 Ausſteller.— 25 000 Auslandsbeſucher. Nach den beim Leipziger Meßamt eingegangenen draht⸗ lichen Mitteilungen ſämtlicher Auslandsvertretungen er⸗ geben die bis jetzt vorliegenden Anmeldungen zum Beſuch der Leipziger Meſſe ein außerordentlich günſtiges Bild. Danach dürfte die im Jahre 1935 auf 21 725 hoch⸗ geſchnellte Zahl der Auslandsbeſucher um 15 v. H. erhöht werden. Die großen Kaufländer deutſcher Fertig⸗ waren, wie Großbritannien, Belgien und Frankreich wer⸗ den mit weſentlich mehr Einkäufern erſcheinen. Auch die nordiſchen Länder ſchicken viel mehr Beſucher nach Leipzig als im Vorjahr, ſo beträgt z. B. die Steigerung der Ein⸗ käuferzahl aus Schweden rund 50 v. H., und ſämtliche nor⸗ diſchen Länder haben ſeit 1931 die ſtärkſte Vertretung. Ver⸗ doppelt haben ſich die Beſucherzahlen aus dem Balkan und zahlreichen überſeeiſchen Ländern. Die Vereinigten Staaten ſchicken etwa das 1 fache ihrer im Vorjahr nach Leipzig entſandten Einkäufer. Die 472 ausländiſchen Ausſteller ſtammen aus 20 nichtdeutſchen Ländern. Sammelausſtellun⸗ gen veranſtalten Japan, Italien, Braſilien, Jugoflawien, Ungarn und Oeſterreich. Viel mehr noch als die Ausſtellerzahl, die von 6417 im Jahre 1933 auf diesmal 8163 geſtiegen iſt, iſt die Fläche gewachſen. Die Zunahme beträgt 30 v. H. gegenüber der Frühjahrsmeſſe 1933. Die Geſamtfläche beträgt 143 000 Geviertmeter. Auftrieb haben alle Gruppen der Muſter⸗ meſſe aufzuweiſen, Lederwaren und Reiſeartikel ſowie Verpackungs⸗ und Werbemittel melden die größte Ausſteller⸗ zahl ſeit 1931. Edelmetalle und Schmuckwaren erreichen die Ausſtellerzahl von 1930. Den Schlager auf der Ausſteller⸗ ſeite der diesjährigen Frühjahrsmeſſe liefert die große Techniſche Meſſe und Bau⸗Meſſe. Auch hier be⸗ teiligt ſich die Maſchineninduſtrie mit 1100 Firmen. Das ſind die höchſten Ausſtellerzahlen ſeit der Frühjahrsmeſſe 1928. „Freie Arbeit— freie Wirtſchaft— Weltwirkſchaft.“ Die Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP. veranſtaltet anläßlich der Leipziger Frühjahrsmeſſe am 2. März, um 18 Uhr, auf dem 210 r Meſſegelände eine Kundgebung:„Freie Arbeit— freie Wirtſchaft— Weltwirt⸗ ſchaft.“ Es ſprechen Staatsminiſter Lenk, Bernhard Köhler und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Befriedung der Kirche Drei neue Verordnungen. Das Befriedungswerk innerhalb der Deutſchen Evan⸗ eliſchen Kirche iſt durch drei neue Verordnungen des eichs⸗ und preußiſchen Miniſters für die kirchlichen An⸗ gelegenheiten, Kerrl, weiter gefördert worden. Die 7. Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Sicherung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche beſtimmt die Bildung einer Kirchenregierung für die Braunſchweigiſch⸗ Evangeliſch⸗lutheriſche Landeskirche. Im Einvernehmen mit dem Reichskirchenausſchuß hat Reichsminiſter Kerrl durch die 8. Verordnung einen Landeskirchenausſchuß für die Evangeliſch⸗lutheriſche Landeskirche Schleswig⸗Holſtein ein⸗ geſetzt. Auf Grund einer 9. Verordnung des Reichsminiſters für die kirchlichen Angelegenheiten iſt im Einvernehmen mit Landesbiſchof D. Marahrens für die Evangeliſch⸗lutheriſch⸗ Landeskirche Hannovers eine Kirchenregierung gebilde worden, in der der Landesbiſchof den Vorſitz führt. Verſuchsweiſe Gleichwellenſendung Berlin— Breslau— Königsberg. In der Zeit vom 2. bis 7. März 1936 werden die drei Reichsſender Berlin, Breslau und Königsberg nicht wie gegenwärtig auf verſchiedenen Wellenlängen arbeiten, ſon⸗ dern verſuchsweiſe auf gleicher Welle ſenden. Infolgedeſſen werden für dieſe Zeit nicht drei verſchiedene Programme, ſondern ein Gemeinſchaftsprogramm übertra⸗ gen. Als Gleichwelle iſt für dieſen Verſuch die jetzige Ber⸗ liner Welle von 356,7 Metern /841 Kilohertz gewählt worden. Die Hörer des Reichsſenders Berlin brauchen die Ein⸗ ſtellung ihres Rundfunkgerätes nicht zu verändern. Die Hörer des Reichsſenders Breslau und des Reichsſenders Königsberg dagegen finden während dieſer Zeit ihren Reichsſender nicht mehr auf der gleichen Stelle der Abſtimm⸗ ſkala, ſondern etwas weiter links oder rechts bzw. weiter oben oder unten. Wer eine mit Sendernamen bezeichnete Skala beſitzt, braucht nur Berlin einzuſtellen. Dieſer auf ſechs Tage beſchränkte Verſuch, der mit drei räumlich ziemlich nahe beieinanderliegenden Reichsſendern zum erſten Male durchgeführt wird, ſoll zeigen, ob auf die⸗ ſem Wege der deutſchen Wellenknappheit geſteuert werden kann, ſo daß dann mit den frei werdenden Wellen die kul⸗ turpolitiſch wünſchenswerte Verſorgung der verſchiedenen deutſchen Gaue mit eigenen Programmen ermöglicht wer⸗ den kann. Allerdings werden bei dieſem ſechstägigen Ver⸗ ſuch die frei werdenden Wellen nicht benutzt, da eine um⸗ faſſende Beobachtung auf dem Gebiete der bisher auf die⸗ ſen drei Wellen ſendenden Reichsſender durchgeführt wird und gleichzeitig die Mitarbeit der Rundfunkhörer bei dieſem Empfang der Gleichwelle dringend erwünſcht iſt. Die Rundfunkhörer werden deshalb gebeten, den Verſuch unter allen Umſtänden durch das Abhören der Gleichwelle zu unterſtützen. In gewiſſen Gebieten werden vorausſicht⸗ lich Empfangsſtörungen auftreten, ſo daß ein Empfang der Gleichwelle nicht möglich iſt. Es kann auch ſein, daß dieſe Erſcheinung zu verſchiedenen Tageszeiten wechſelt und der Tagesempfang zum Veiſpiel gut, der Nachtempfang ſchlecht iſt. Es wird darum gebeten, alle derartigen Beobachtungen an die Reichsſendeleitung, Berlin, unter dem Stichwort „Sender⸗Beobachtüng“ einzuſenden. In den Gebie⸗ ten des Gleichwellenrundfunks iſt der Deutſchlandſender gut hörbar, ſo daß die Hörer bei einem Verſagen des Empfan⸗ ges nötigenfalls mit dem Empfang auf den Deutſchland⸗ ſender übergehen können Der Arlauberverkehr zum Oſterfeſt Sonderzüge für Militärurlauber. Der Reichskriegsminiſter hat Anordnungen getroffen, Zum eine ungeſtörte Abwicklung des Urlauberverkehrs zum „Oſterfeſt zu gewährleiſten. Er teilt mit, daß Eil⸗ und Schnell⸗ züge auf Entfernungen unter 300 Kilometer vom 8. bis 14. April für Urlaubsreiſen auf Militärfahrkarte geſperrt ſind. Dagegen wird die Deutſche Reichsbahn zur Bewälti⸗ gung des Urlauberverkehrs in möglichſt großem Umfange Militärurlauberzüge einlegen, deren Benutzung auch den Fa⸗ milien der Wehrmachtsangehörigen geſtattet iſt. Um dieſe Züge in ausreichender Zahl zu ſichern, ſollen die Truppen⸗ teile rechtzeitig ihren Verkehrsbedarf anmelden. Der Miniſter ordnet weiter an, daß bei ſtarkem Urlaubsverkehr Vorkeh⸗ rungen zu treffen ſind, die einerſeits eine diſziplinierte Durch⸗ führung gewährleiſten und andererſeits der Reichsbahn die reibungsloſe Abwicklung des Verkehrs erleichtern. In den Hauptzeiten des Urlauberverkehrs foll auf Bahnhöfen mit ſtarkem Verkehr zur Ueberwachung der Diſziplin eine mili⸗ täriſche Aufſicht und Auskunft eingerichtet werden. Handelsteil Freundliche Wochenſchluß⸗Börſe Das Nachlaſſen der Entlaſtungsverkäufe hatte eine teilweiſe Kurserholung an der Berliner Aktienbörſe zur Folge. Angeregt durch die günſtigen Ausführungen in der abe al der Siemens& Halske A.⸗G. machte ſich wieder eine ſtärkere Nachfrage bemerkbar, wobei namentlich wieder Montanwerte geſucht waren. Vereinigte Stahlwerke⸗Aktien konnten ſich auf 85,12(84,75) er⸗ holen. Auch die übrigen Montanpapiere lagen meiſt höher. Braun⸗ kohlen⸗ und Kaliwerte waren weniger beachtet. Am Elektromarkt wurde die AEG.⸗Aktie wieder in größeren Mengen umgeſetzt, wo⸗ durch der Kurs auf 38,25(37) anſtieg. Eine ſtarke Befeſtigun erfuhren auch Deutſche Linoleum⸗Werke, die mit 161,74(159) notie wurden Am Rentenmarkt war Reichsaltbeſitzanleihe mit 111 be⸗ hauptet. Umſchuldungsanleihe der Gemeinden gab auf 87,25 nach. Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld am Monats⸗ abſchluß auf 3,25 bis 3.50 erhöht. Am Deviſenmarkk neigte der Dollar zur Schwäche. Auch das Pfund war leicht rückgängig. Deviſen⸗Nolierungen: Belga(Belgien) 41,92(Geld) 42,00 (Brief), dän Krone 54,77 54,87, engl. Pfund 12,265 12,295, franz. Franken 16,415 16,455, holl Gulden 168,86 169,20, ital. Lira 19,76 19,80, norw Krone 61,64 61,76, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln, Zloty 46,80 46.90, ſchwed. Krone 63,24 63,36, ſchweiz. Franken 81,24 81,40, ſpan. Peſeta 34,02 34,08, tſchech. Krone 10,295 10,315, amer. Dollar 2.458 2.462. Beginn der Leipziger Frühjahrsmeſſe am 1. März. Aufbau von Muſtergehöften auf dem großen Freigelände der Leipziger Meſſe 3 Weltbild(M). Einheimiſcher Sport. Fußball. 05 Heidelberg 1— 98 Seckenheim 1 1:3 Sandhofen III— 98 Seckenheim III 3:1 98 Seckenheim Priv.— Feudenheim Priv. 0:2 98 Seckenheim Igd.— Waldhof Igd. 0:0 98 Seckenheim Schüler— Edingen Schüler 1:0 Zum fälligen Pokalſpiel in Heidelberg war man eigentlich recht zuverſichtlich geſtartet. Seckenheim ging in zur Zeit papiermäßig beſten Beſetzung an den Start. Die gute Mannſchaftsleiſtung in Hockenheim gab Ver⸗ anlaſſung einen guten Ausgang dieſer Partie zu erwarten. Dazu kam aber auf der Gegenſeite, daß den Secken⸗ heimer Spielern von jeher der Heidelberger Boden nicht zugeſagt hat und weiter, daß man über die Mannſchafts⸗ arbeit des Gegners ſo viel wie garnicht unterrichtet war. Man hing alſo ganz in der Luft in Punkto Voraus⸗ ſchau. Maid, der gefährliche Halbrechte der Heidelberger, fehlte was aber für den Spielverlauf nicht ausſchlag⸗ gebend war. Bei ſchönſtem Frühlingswetter gab Pennig⸗ Waldhof den Ball frei; Heidelberg zeigte ſich gleich von der beſten Seite doch Erny und Volz waren im Verein mit Gropp der ſchwierigſten Lage gewachſen. Allmähl ch findet ſich die Seckenheimer Mannſchaft. Exel treibt nach vorn. Seitz gibt eine bildſchöne Vorlage nach rechts; Stengel flankt ebenſo zur Mitte, Fuchs ſchießt und der Torwart lenkt 1:0 für die Gaſtmannſchaft ins eigene Tor. Jetzt ſpielt Seckenheim. Ein guter Angriff wird von Seitz zu 2:0 ausgewertet und darauf wird Secken⸗ heim etwas leichtſinnig und ſchon ſteht die Partie kurz vor der Pauſe 2:1. Kurz darnach erhöht Seitz auf 3:1 und erzielt damit das Schlußreſultat. Von einem Spiel war nicht zu ſprechen. Eine Hackerei von Anfang bis zum Schluß. Es war ein Glück einen Schiedsrichter zu finden, wie ihn Pennig vom Waldhof geſpielt hat, ſonſt wäre man beiderſeits mit dezimierter Mannſchaft vom Platz gegangen,. Die Kritik ſagt: Seckenheim hatte in Gropp einen zuverläſſigen Torwächter; Erny und Volz in der Verteidigung waren auf der Höhe. In der Läuferreihe war man nicht immer auf dem Poſten, wenn auch nicht ſchlecht geſpielt wurde. Der Sturm hatte in Seitz ſeine treibende Kraft Exel und Mack waren die Aufbauſpieler. Die Außen ſpielten was ſie konnten, ohne auf Volltouren zu kommen Heidelberg Torhüter tat ſeine Pflicht mehr konnte er nicht. Die Verteidiger waren nicht auf dem Poſten. Die Läufexreihe erſetzte durch Kraft, was ihr an Technik mangelte. Gut und gefährlich waren nur der Sturm und hier beſonders die linken Außen. Zuſchauer ca. 300, die mit dem Spiel zufrieden ſein konnten. Handball Handball der Gauklaſſe. VfR Mannheim— Ty. Ettlingen(kampflos für VfR) Tuc Spo. Nußloch— Ty. 98 Seckenheim 8:(4.5) Tupv. Nußloch— Tv. 98 Seckenheim 8:8(4.5) Das letzte Verbandstreffen der Turner in Nußloch brachte noch einmal ein Unentſchieden. Bei herrlichem Wetter fand das Spiel zahlreiche Zuſchauer, welche aber keinen ſchönen Sport zu ſehen bekamen. All zu hart wurde der Kampf von Nußlochs Elf eröffnet; der dazu be⸗ orderte Unparteiiſche verhielt ſich dagegen unbekümmert und ſo erlangte das Spiel unſchöne Momente, denen er auch dann noch untätig, trotz mancher Beleidigung ſeiner Perſon, zuſah. So kam es denn auch, daß das Spiel im Schreien unterging. Kampfhandlungen boten nur noch die Turner, welche trotz mancher Härten auf die Zähne biſſen, um einigermaßen achtbar aus einem ſolchen Gewühl herauszukommen. Mit Befriedigung haben ſie auch dieſe letzten Verbandsſpielminuten hinter ſich ge⸗ bracht. Sie ließen ſich in keiner Weile beirren und lagen ſtändig bis kurz zum Schluß in Führung, bevor der Ausgleich folgte. Die erſte Verbandsrunde in der Gau⸗ klaſſe hat die Turnermannſchaft beendet und nicht zuletzt dürfte ihr errungener 3. Tabellenplatz als beachtliche ſportliche Leiſtung anzuerkennen ſein. 8 Handball in der Kreisklaſſe. Tgd. Ladenburg bd ahnt Mit dieſem eindeutigen Reſultat überfuhrt geſtern der hieſige Turnerbund in Ladenburd die dortige Turn⸗ demeinde. Zum Kampfe ſelbſt iſt nicht viel zu ſagen. ie Toündler eröffneten den Reigen nachdem ſie eine kurze Zeit gebraucht hatten zum Auffinden des Tores und überrumpelten dann den Gegner förmlich. Ein Tor konnten die Platzherren in der erſten Halbzeit erringen, das andere in der zweiten. Beide verurſacht durch Deckungsfehler. And 28 Gegentore die wollen geſcho ſen ſein. Zwiſchen beiden Mannſchaften beſteht ein Klaſſen⸗ unterſchied. Es ſtand ganz im Belieben der Turner⸗ bündler, die Differenz größer oder niedriger zu geſtalten. Nun haben die T'bündler nur noch 2 Spiele zu abſol⸗ vieren. Gewinnen ſie beide ind ſie Staffelſieger. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Sübweſt: VfR Kaiſerslautern— TV Haßloch 275 Gau Baden: VfR Mannheim— TW Ettlingen kampfl. f.. TSV Nußloch— TV Seckenheim Olympia⸗Prüfungskämpfe in Darmſtadt. 5 Olympia A— Olympia B 8:12(6:5). Olumbia C— Olympia D 9:13 9 Gau Württemberg: Stuttgarter TV— TV Cannſtatt 8:8. Tgeſ. Stuttgart— Stuttgarter Kickers 18:3. 85 Altenſtadt— 5 Schwenningen 62. Eßlinger TSB— Tgd. Eßlingen 11:5. TSV Süßen— Tbd. Göppingen ö 572.7 Auswärtiger Sport Fußball Pokal⸗Endſpiel. in Frankfurt: Südweſt— Sachſen 2:2(2:2) n. V. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Baden: Phönix Karlsruhe ö— Freiburger Fe 2 25 Amicitia Viernheim— BfR Mannheim 12 VfL Neckarau— Karlsruher FV 3.1. Germania Brötzingen— SV Waldhof 5 Gau Württemberg: Almer FV 94— Sportfreunde Stuttgart 8 Sc Stuttgart— BfB Stuttgart 018. Sp⸗Vg Cannſtatt— SV Feuerbach 0. FV Zuffenhauſen— Stuttgarter Kickers 12525 Gau Bayern: Wacker München— Sp⸗Vgg Fürth 0:1. 1. Fc Nürnberg— ASV Nürnberg 10. FC 05 Schweinfurt— Be Augsburg 6:3. Freundſchaftsſpiele. Eintracht Frankfurt— S Wiesbaden 322 fm Köln— Boruſſia Neunkirchen 1 1860 München— Bajuwaren München(Sa) 51 Baden Bfe Neckarau— Karlsruher J 311(11:1). Der VfL Neckarau kam im Spiel gegen den Karlsruher F zu einem verdienten Sieg und zu zwei ſehr wichtigen Punkten. Aber die Mannheimer Vorſtädter, die ſich mäch⸗ tig ins Zeug legten, verdankten dieſen Erfolg nicht ihrer Fünferreihe, ſondern in erſter Linie ihrer ganz vorzüglichen tiger gewonnen. dem KV muß allerdings zugute ge⸗ ließ. Im Feld waren die Neckarauer beſſer und mit einem durchſchlagskräftigeren Sturm hätten ſie ſicher noch eindeu⸗ tiger gewonnen. Dem SFV muß allerdings zugute ge⸗ halten werden, daß er ohne Damminger und Bolz ſpielte. 2000 Zuſchauer; Schiedsrichter Schaßberger-Birkenfeld. Amicitia Viernheim— BfR Mannheim 1:1(0:1). Die Viernheimer warteten auch im Spiel gegen den badiſchen Meiſter mit einer guten Geſamtleiſtung auf und wenn ihnen das Glück etwas mehr zur Seite geſtanden hätte, dann wären ſie als Sieger vom Platz gegangen. Vornehmlich in der zweiten Hälfte waren die Heſſen im Feld klar tonangebend, aber die gute VfR⸗Hintermannſchaft machte viele gute Gelegenheiten der Platzmannſchaft zu⸗ nichte. Brenzlig wurde es für den Meiſter, als er zehn Minuten vor Schluß Schalk infolge Verletzung verlor, aber auch gegen die dezimierte VfR⸗Elf konnten die Viernhei⸗ mer den an ſich verdienten Siegestreffer nicht anbringen. Schiedsrichter Peißeler⸗Karlsruhe leitete vor 3000 Zu⸗ ſchauern ſehr gut. Germania Brötzingen— 8 Waldhof 10(1:0). Durch dieſe überraſchende Niederlage des Gaumeiſter⸗ Anwärters SV Waldhof in Brötzingen hat Germania Brötzingen ſich ſelbſt und dem Pforzheimer„Club“ glei⸗ chermaßen geholfen. Die Brötzinger kommen ein Stück vom Tabellenende weg, während Pforzheim mit einem Verluſtpunkt weniger vor Waldhof auch relativ Tabellen⸗ führer iſt. Mehr als 6000 Zuſchauer umſäumten den Platz des 1. Fe Pforzheim. Mit einem knappen, aber doch ver⸗ dienten 1:0⸗Sieg des Neulings, der ſeinen Torvorſprung 87 Minuten lang mit einer unerhörten Zähigkeit vertei⸗ digte, wurden die Meiſterſchafts⸗Ausſichten des Pforzheimer Clubs“ in ein etwas beſſeres Licht geſtellt. Der entſchei⸗ dende Treffer war ſchon in der dritten Minute nach einem planvollen Brötzinger Angriff durch den Rechtsaußen Bir⸗ kenmeier gefallen. Schiedsrichter war Dietz⸗Durlach. Güdweſt—Gachſen unentſchieden 35 000 Zuſchauer beim Pokalendſpiel in Frankfurt. Das Frankfurter Stadion hatte wieder einmal einen ſeiner großen Tage. 35 000 Zuschauer umſäumten bei herr⸗ lichſtem Fußballwetter die ſchöne Anlage, u. a. auch Gau⸗ leiter Sprenger, Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und Fußball⸗ Fachamtsleiter Felix Linnemann. Die Mannſchaften ſtellten ſich dem Berliner Schiedsrichter Peters in den zuletzt ange⸗ kündigten Aufſtellungen. as Spiel begann mit dem Anſtoß der Sachſen, der aber nicht weit kam. Südweſt war im Gegenſtoß ſofort recht efährlich und Fath traf mit einem Bombenſchuß die Latte. Zeide Sturmreihen leiteten in der Folge famose Angriffe ein und vor beiden Toren gab es ſpannende Situationen. Sachſen erzielte zwei Eckbälle, dann gab Tiefel in höchſter Not aus nächſter Tornähe an Kerſten zurück, was beinahe zu einem Eigentor geführt hätte. Auf der Gegenſeite hakte Kreß wiederholt Gelegenheit, ſich auszuzeichnen. In der 25. Minute ging der Südweſten dann in Führung. Schmidt hob den Ball über Kreß— der fälſchlich herausgelaufen war— hinweg ins Tor. Kreß machte aber ſeinen Fehler ſofort wieder gut, als er ein totſicheres zweites Tor, vom Fuße Möbs', durch eine glänzende Parade verhinderte. Gegen einen feinen Schuß Heldmanns nach vorausgegangener Flanke von Schulmeyer, war aber der Ex⸗Frankfurter machtlos: der Südweſten führte 20. Noch war der Beifall nicht recht verklungen, da hatte Sachſen ſchon einen Treffer aufgeholt. Den dritten Eckball köpfte Munkelt gegen die Latte und den abprallenden Ball beförderte Helmchen ins Tor. Helmchen war es auch, der drei Minuten vor der Pauſe den Ausgleich erzielte. Möbs ſchied verletzt aus, dann war Halbzeit. 5 Nach Wiederbeginn war der Südweſten zwar wieder komplett, aber Möbs hum⸗ pelte und erreichte nie mehr ſeine volle Leiſtungsfähigkeit. 3 der Verteidigung wechſelten Leis und Tiefel die Plätze. unächſt gab es viel Mittelfeldſpiel, einige wenige Vorſtöße ſahen die Verteidigungen auf der Hut. Das Südweſt⸗Zu⸗ a klappte nicht mehr ſo gut, aber auch bei Sachſen machte ſich die ungeheuer ſchnelle Spielweiſe der erſten Halb⸗ zeit bemerkbar. Ein Bombenſchuß Gramlichs aus dem Hinter⸗ rund prallte gegen die Heinen wiederholt zum Schuß, scheiterte aber an der Latte, auf der Gegenſeite kam Aufmerkſamkeit des Südweſthüters, der einmal Helmchen den Ball in letzter Sekunde vom Fil nahm. Auch Kund wurde wiederholt durch ſeine ſchnellah Läufe gefährlich und auf der anderen Seite verſchoß Faß aus günſtigſter Stellung. Eckbälle wurden noch hüben 15 drüben erzielt, dann waren die 90 Minuten um, 2:2— das bedeutete Verlängerung. Die Zuſchauer feuerten die Südweſt⸗Elf ſtürmiſch ah aber es nützte nichts. Es wurde zwar eine leichte Feldüber legenheit erreicht, aber die hinteren Reihen der Sach hielten dicht. Nach Seitenwechſel ſtand das Spiel im 3 der Südweſt⸗Elf, die immer wieder nach vorn ſtürmte und die Sachſen iy die Verteidigung drängte. Kreß hatte ſchwer⸗ Arbeit zu verrichten, aber er erledigte ſie muſtergültig. Kerſten auf der Gegenſeite konnte ſich wiederholt au nen. Drei Minuten vor Schluß war Kreß ſchon geſ aber Kreiſch rettete, auf der Torlinie ſtehend, Verluſttor. Noch ein Südweſtangriff, Schmidts von der Querlatte zurück, dann war endgültig Schluß— 2. Die Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchafen Maxie Herber⸗Ernſt Baier ſiegten auch in Paris.— Schütz zum achten Male Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſter. Im Pariſer Sporltpalaſt wurden die Eiskunſtlauf⸗Well⸗ 1 T 12 5 12 7 r 5 383 meiſterſchaften der Paare und Männer entſchieden. Bei dez Männern war nach dem überlegenen Vorſprung Karl fers(Wien) in den Pflichtübungen die achte Weltmeiſter des Oeſterreichers nie gefährdet. Mit einem herrlichen Trium für das deutſche Paar Maxie Herber⸗Ernſt Baier ſchloß das Paarlaufen, das ihnen in ſpäter Nachtf inde zu det bereits vor fünf Wochen errungenen Europameiſte aft, dem herrlichen Olympiaſieg nun auch noch die Weltmeiſterſchalt im Eiskunſtlaufen einbrachte. Zuerſt wurde das Kürlaufen der Männer entſchieden. Wie nicht anders zu erwarten war, konnte Kat Schäfer(Wien) wie in Berlin und Garmiſch⸗Partenkirhen alle ſeine Mitbewerber hinter ſich laſſen und damit Jun achten Male den Titel an ſich bringen. Sein großer Wider; ſacher Graham Sharp(England)— Ernſt Baier ſtartete be den Männern diesmal nicht—, der mit ſeinem knappen Al⸗ ſtand hinter Schäfer bei der Pflicht die Ueberraſchung voß Paris ſchuf, enttäuſchte etwas. Ueberraſchend gut ſchnilt fein Landsmann Dunn ab. Hervorragendes Können verriet Felix Kaſper(Oeſterreich), der vom dritten Platz nicht nieht verdrängt werden konnte. Beim Paarlaufen ſtand von vornherein feſt, daß für den Titel nur das deutſche Paar und die öſterreichiſchen Geſchwiſter Ilſe und Erik Pauſin in Frage kamen, zumal die Ungarn Rottet⸗ Szollas auf die Verteidigung ihrer Meiſterwürde verzich⸗ teten. Lautloſe Stille herrſchte, als Maxie Herber⸗Ernſt Baier zu ihrer berühmten Kür anſetzten. Sie führten ſich mit einer großen Spirale vorwärts und rückwärts ein und hatten ſchon die Zuſchauer für ſich gewonnen. Ihr einzigartiges Können wurde von der erſten bis zur letzten Sekunde von wahren Beifallsſtürmen begleitet. Alle fünf Preisrichter ſetzten das deutſche Paar einhellig auf den erſten Platz.— Die übrige Paare zeigten ebenfalls recht gute Leiſtungen, die aber bei weitem nicht an das heranreichten, was Herber⸗Baier und die jungen öſterreichiſchen Geſchwiſter zeigten. GOA⸗Gruppe Hochland Mannſchaftslaufſieger Skimeiſterſchaften der Gliederungen der NSDAP. Am Hauptkampftag bei den Winterſportmeiſterſchaften der Gliederungen der NS DA in Oberſchreiberhau im Rieſengebirge, hingen die grauen Wolken ſehr tief. Später aber ſtiegen ſie höher und höher und zeikweiſe ließ ſich auch die Sonne noch blicken. Am Vormittag wurde der Mann⸗ ſchaftslauf ausgetragen, zu dem jede Mannſchaft mit fünf Läufern ſtartete, der Führer und drei Mann wurden gewertet, Die Strecke war in verſchiedenen Schleifen um Oberſchreiber⸗ hau abgeſteckt. In der Klaſſe A ging es um den Wanderpreis des Führers, ſo daß es überaus ſpannende Kämpfe gab. Die erſte Manf⸗ ſchaft der SA⸗Gruppe Hochland hatte ſchon bald auf der 18 Kilometer⸗Strecke einen Vorſprung von zwei Minuten her⸗ ausgeholt. Bei der Schießübung wurde aber ein Ballon ausgelaſſen, ſo daß die Mannſchaft eine Strafminute erhielt. Später aber konnte der Minutenvorſprung wieder ausgedehnt werden und mit 138:06 ging die SA⸗Gruppe Hochland vor dem NSKK! mit 1:39:55 ſiegreich durchs Ziel. Die Klaſſe B hatte 12 Kilometer und HJ 6 Kilometer zu bewältigen. Gute Leiſtungen im Sprunglauf. Der Glanzpunkt der Meiſterſchaften war der Sprung⸗ lauf auf der Himmelsgrundſchanze. Auf der Ehrentribüne ſah man den Neichsſportführer von Tſchammer und Oſten, Stabschef Lutze, Reichsführer SS Himmler, Korpsführer Hühnlein und den Jugendführer Baldur von Schirach ſowie viele Vertreter der Partei, Behörden und des Heeres. Troß des leichten Schneeregens befand ſich die Schanze in beſter Ordnung. In ſehr guter Haltung ſprangen durchweg die Vertreter der HJ, obwohl es hier keine Wertung gab. Ge⸗ ſtürzte Sprünge wurden halb gewertet. Sehr gut ſprang der Schleſier Kohl, deſſen Sprünge von 54 und 52 Metern ganz ausgezeichnete Leiſtungen waren. Prächtig ſprang wieder der Jugendliche Hein Adolph(Schreiberhau), der allerdings im zweiten Gang bei 49 Metern ſtürzte. Der Thüringer Eich⸗ horn ſtand 52.5 Meter, während Anton Neu(Hochland) 57.5 Meter erreichte und Gantner(Hochland) auf 51 Meter kam. Kanada ſchlägt Berlins Eishockey⸗Auswahl Im Berliner Sportpalaſt wurden wieder Tauſende in den Vann der Kunſt einer Cecilia Colledge gezogen. Höhe⸗ punkte ihres Laufes bildeten die meiſterhaft ausgeführten Pirouetten.— Zum großen Eishockeykampf gegen Kanada mußte die verſtärkte Berliner Auswahl ohne die Olympia⸗ kämpfer Jänecke, Ball und George antreten. Die Deutſchen wehrten ſich tapfer, kamen aber gegen das überragende Können ihrer Gegner nicht an. Immerhin verſuchten ſie, den Kampf ſtets offen zu halten und 8 dadurch den Ka⸗ nadiern volle Entfaltungsmöglichkeiten. So entſpann ſich ein prächtiger Kampf, der mit einem 10:1(2:0, 5:1, 310) ⸗Sieg der Kanadier endete. 5 8„55 —— D. ere: 11 — — —