benſuch Wurden ädtiſ iner daz er Kat uch wi rordent waltußz 0 der. 6(12•2 Sieg der im en her auch konnte. en Mei⸗ V Frei⸗ Mittel Verlauf rn Hahl icht zur (Wein⸗ erletzung e gegen (Karls jewichte⸗ r Meier n Herbst Hitler⸗ e hauf ird um Reichs en ſe N dſchaſts⸗ die bor zt einen az ſowe rruf die adtteilen us u auf de „ in de⸗ id ſehen ü enceint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage preis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- geile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 5. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gumprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 36: 115 33 2 2 2 4 Kein Ergebnis in Paris die Beſprechung der Locarno-Mächte.— FJortſetzung in Genf. Paris, 10. März. Ueber die Beſprechung der Locarno⸗Mächte am Diens⸗ tagvormittag wurde folgende amtliche Verlautbarung aus⸗ gegeben: Im franzöſiſchen Außenminiſterium ſind am Dienstag folgende Vertreter der Locarno⸗Mächte zuſammengekom⸗ men: Der engliſche Staatsſekretär für auswärtige Ange⸗ legenheiten, Eden, Lord Halifax, der engliſche Botſchafter Sir George Clerk, der belgiſche Miniſterpräſident van Zee⸗ land, der belgiſche Botſchafter Kerkhove, der italieniſche Botſchafter Cerruti, der franzöſiſche Außenminiſter Flandin und der franzöſiſche Staatsminiſter Paul⸗Boncour. „Le Jour“ verſpricht ſich nicht viel von den Beſpre⸗ chungen der Unterzeichner des Locarnovertrages. Das Abſpringen Englands, des haupfſächlichſten Verbündeten Frankreichs, werde lediglich zu der Feſtſtellung führen, daß Bei Eröffnung der Sitzung hat Außenminiſter Flandin die Vertreter der Anterzeichner⸗ und Bürgenmächte von Locarno willkommen geheißen. Er hat darauf hingewieſen, daß die Konferenz einen Auskauſch der Anſichten zum ziele habe und die Lage feſtſtellen ſolle, daß aber keine Enkſchließung vorgeſchlagen, noch irgendeine Entſcheidung getroffen werde, bevor der Völkerbundsra! zuſammengekre⸗ en ſei. Nachdem auf dieſe Weiſe das Verfahren feſtgelegt wor⸗ den war, haben die einzelnen Vertreter ihre Auffaſſungen auseinandergeſetzt. Dieſer Meinungsaustauſch wird viel⸗ leicht noch in Paris, auf alle Fälle aber in Genf fort⸗ geſetzt werden, wo ſich die Vertreter am Mittwoch wie⸗ der zuſammenfinden werden. Der„Petit Pariſien“ iſt der Auffaſſung, daß man aus den Erklärungen, die der engliſche Außenminiſter vor dem Unterhaus abgegeben habe, noch keine endgültigen Schlüſſe auf die Haltung Edens bei den Pariſer und anſchließend bei den Genfer Beſprechungen ziehen könne. Was man je⸗ doch ſchon jetzt feſtſtellen könne, ſei die Tatſache, daß ſowohl der Geiſt dieſer Erklärungen als auch der Ton der engli⸗ ſchen Preſſe gegenüber Deutſchland auf eine weſent⸗ lich andere Einſtellung ſchließen laſſe als bei⸗ ſpielsweiſe gegenüber Italien. Es nütze jedoch nichts, zu ſtöhnen und zu klagen. Frankreich müſſe ſeiner ſelbſt ſicher genug ſein, um eine unangenehme Tatſache hinzunehmen. Kritik an Sarrauts Haltung Der ſozialiſtiſche„Populaire“, der ſchon am Montag gegen die verneinende Haltung Sarrauts Stellung genom⸗ men hatte, wird am Dienstag noch deutlicher. Der General⸗ ſekretär der Sozialiſtiſchen Partei, Paul Faure, ſchreibt u. g.; Gewiſſe Ausdrücke, die der Miniſterpräſident gebraucht habe, ſeien ungeſchickt und gefährlich. Nichts ſei normaler, als daß Frankreich energiſch proteſtiere, aber es ſei un⸗ nütz, dieſem Proteſt gewiſſe Redewendungen hinzuzufügen, die eine Löſung noch ſchwieriger geſtalten könnten. Es handele ſich um einen diplomatiſchen Streitfall und nucht um Herausforderungen, die von einer Regierung an die andere gerichtet ſeien. Ein diplomatiſcher Streitfall aber müſſe durch Verhandlungen geregelt werden. Es ſei in kei⸗ ner Weiſe verdienſtvoll, einen Frieden zu verkeidigen, der garnicht bedroht ſei. Daher ſei es dedauerlich, daß der Mi⸗ fiſterpräſident gewiſſe Wendungen benutzt habe, die den wünſchenswerten Verhandlungen hinderlich ſein könnten. Auch die radikalſozialiſtiſche„Republique“ fordert eine poſitive Haltung. Miniſterpräſident Sarraut, ſo ſchreibt das Blatt, ſei gezwungen geweſen, gegen die Ver⸗ lezung übernommener Verpflichtungen zu proteſtieren. Der ehemalige Frontkämpfer Sarraut aber werde ebenfalls der Anſicht ſein, daß nach dieſer erſten Handlung die fran⸗ zöſiſche Regierung keine ausgeſprochen verneinende Haltung einnehmen dürfe. Auch der ehemalige Generalſekretär der Radikalſoziali⸗ ſtiſchen Partei, Eduard Pfeiffer, ſetzt ſich in der„Re⸗ publique“ für eine wirklichkeitsnahe Politik ein. Es ſei zu befürchten, daß Frankreich heute wieder in denſelben Feh⸗ ler verfalle wie früher. Es verurteile die Haltung des Füh⸗ rers, weigere ſich, mit ihm zu ſprechen und rufe die Ga⸗ rantiemächte des Locarnovertrages und den Völkerbunds⸗ rat an. Es beſtehe jedoch große Ausſicht, daß England die Eröffnung von Beſprechungen zwi⸗ ſchen Paris, London und Berlin fordern werde. Entweder werde Frankreich ſich weigern daran teil. zunehmen, und ein großer Teil der engliſchen Oeffentlich⸗ keit werde dann Frankreich für den Mißerſolg dieſer Ver⸗ handlungen verantwortlich machen, oder aber Frankreich erkläre ſich bereit, an derartigen Beſprechungen teil⸗ zunehmen und laſſe dadurch den Eindruck aufkommen, als ob es im engliſchen Fahrwaſſer ſchwimme und innerhalb von weniger als acht Tagen die Meinung gewechſelt habe. Was den Schritt der franzöſiſchen Regierung beim Völ⸗ kerbund angehe, ſo werde er lediglich dazu führen, die franzöſiſche Oeffentlichkeit einzuſchläſern und Frankreich eine ganze Reihe neuer Enttäuſchungen zu bereiten. Dann müſſe man ſich aber auch die Frage vorlegen, ob es wirklich unmöglich ſei, auf dem Wege von Verhandlun⸗ gen zu einer Löſung der ſo ſchwerwiegenden Fragen zu gelangen, d. h., ob es nicht beſſer wäre, Hitler beim Wort zu nehmen und mit ihm zu verhandeln. Mittwoch, den 11. März 1936 Hierbei könne es ſich aber natürlich niemals um un⸗ mittelbare deutſch-franzöſiſche Beſprechungen handeln, ſon⸗ dern ausſchließlich um Beſprechungen, die in Aebereinſtim⸗ mung mit London und Brüſſel und wenn möglich auch mit Rom ſtatkfänden. Wenn man Frieden wünſche, müſſe man ſich auch bemühen, eine wirklichkeitsnahe Politik zu de⸗ kreiben. Auch der„Ami du Peuple“ ſetzt ſich für die Aufnahme von Verhandlungen mit Deutſchland ein. Sicherlich könn⸗ ten dieſe Verhandlungen erſt aufgenommen werden, wenn der Zwiſchenfall des Rheinlandes in einer für die nationale Ehre Frankreichs gebührenden Form beigelegt ſei. Es gehe aber nicht an, ſich von un verantwortlichen Fanatikern dazu führen zu laſſen, plötzlich allein dazuſtehen oder im gewiſſen Abſtand ausſchließlich von Moskau und von Prag gefolgt zu ſein. Englands poſitibe Haltung Während die Regierungskreiſe in Frankreich das deutſche Memorandum mit der„Leidenſchaft der Vernei⸗ nung“ behandeln— freilich nicht ohne auf Widerſpruch im eigenen Lager zu ſtoßen—, zeigt England erfreulicher⸗ weiſe dem Vorgehen Deutſchlands gegenüber eine durchaus poſitive Haltung. Die Reden Edens und Baldwins im bri⸗ tiſchen Unterhaus ſind Muſterbeiſpiele des praktiſchen poli⸗ tiſchen Sinnes der Engländer.„Den Kopf kühl hal⸗ ten,“ ſo ſagte der britiſche Premier. In Frankreich hat dieſe Haltung große Enttäuſchung hervorgerufen, in Eng⸗ land jedoch findet ſie einmütige Zuſtimmung. Der„Daily Telegraph“ unterſtreicht in ſeinem Leit⸗ artikel die Tatſache, daß niemand in England im gering⸗ ſten den Wunſch haben werde, die Aufgabe, die der Außen⸗ miniſter zuſammen mit Lord Halifax in Paris zu erfüllen habe, zu behindern. Es müſſe der Zweck ſowohl der Be⸗ ſprechungen in Paris wie ſpäter in Genf ſein, den Frie⸗ den in Europa aufrechtzuerhalten und, wenn die Um⸗ ſere Sicherungen für den Frieden in Zukunft zu erlangen. Die Entſcheidung, den Völkerbundsrat einzuberufen, gen für die Zukunft in Angriff nehmen könne, die Reichs⸗ kanzler Hitler einzugehen ſich bereit erklärt habe. Die rechtskonſervative„Morning Poſt“ ſagt, die Rück⸗ wirkungen auf Deutſchlands Vorgehen im Rheinland ſeien in Großbritannien langſamer eingetreten als in Frankreich, weil es weiter entfernt liege. Das Blatt gibt dann weſent⸗ liche Stellen aus der Erklärung des Außenminiſters wie⸗ der und meint, daß die Feſtſtellung, Deutſchland habe dem ganzen Gebäude der internationalen Beziehungen einen ſchweren Schlag verſetzt, nichts als Worte ſeien, die in dieſer rauhen Welt wenig Bedeutung hätten. Weit mehr zähle die Erklärung, daß England ſich an den La⸗ carnovertrag gebunden halte, während Deutſchland ihn nicht anerkenne. Locarno ſei durch Hitler nicht zerſtört worden, ſondern durch ſein Vorgehen ſei ein gegenſeitiger Nicht⸗ angriffspakt in ein altmodiſches Präventivbündnis umge⸗ wandelt worben. Man müſſe die Abſicht der engliſchen Regierung, die deutſchen Vorſchläge objektiv zu prüfen, be⸗ fürworten. Auch die Großb 1 unterſtreicht in ihrem Leitartikel, daß annie 0 die Verantwortung zufalle, auf Grund der Varſchſäge des Führers eine Verſtändi⸗ gung zwiſchen Frankreich und Deutſchland herbeizufüh⸗ ren. Eden habe mit Recht geſagt, daß die britiſche Regie⸗ rung ſich nicht nur über die Vergangenheit und Gegenwart Gedanken mache, ſondern auch die Zukunft in Betracht zie⸗ hen müſſe. Es ſei nicht genug, die Handlung Deutſchlands zu verdammen und zu bedauern, das Gebäude müſſe er⸗ neuert und verſtärkt werden, ja es müſſe tatſächlich von neuem aufgerichtet werden. In dieſem Geiſte, habe Eden geſagt, würde die Regierung die neuen Vorſchläge des deutſchen Kanzlers prüfen. Hierbei werde die Regierung die volle Unterſtützung der öffentlichen Meinung haben. Alle Parteien Englands ſeien für die aufrichtige Beachtung der internationalen Verpflichtungen, aber die meiſten Eng⸗ länder ſeien überzeugt, daß in dieſen gegenwärtigen ern⸗ ſten Verhältniſſen keine Gelegenheit verſäumt werden dürfe, die irgendeine Hoffnung auf Beſſerung biete. Ob irgend⸗ eine ſölche Hoffnung in den Vorſchlägen des deutſchen Me⸗ morandums enthalten ſei, könne erſt eine genaue Prüfung ergeben. Alle Schwierigkeiten müßten erkannt werden, aber ſie müßten als Schwierigkeiten gewertet werden, die über- wunden werden müßten und nicht als eine Entſchuldi⸗ gung für die Nichterfüllung der Pflicht, auf breiteren und ſicheren Grundlagen aufzubauen. In der Erfüllung dieſer Aufgabe habe Großbritannien eine beſondere Verantwor⸗ tung. Die gegenwärtige Kriſe ſei nur eine neue Offenba⸗ rung des uralten Mißtrauens zwiſchen Frankreich und Deutſchland, des Zuſammenkrallens der franzöſiſchen Furcht vor einem Angriff und der deutſchen Furcht vor einer Ein⸗ kreiſung. Großbritannien ſei durch die Gunſt ſeiner geo graphiſchen Lage und Geſchichte frei von der fürchterlichen Erbſchaft, die dieſe beiden großen Nationen trenne, mit denen beiden England in Eintracht zu leben wünſche. Eng⸗ lands einziges Intereſſe in Europa ſei Frieden. In Ver⸗ folgung dieſes Intereſſes ſei es ſeine Pflicht, keine Ge ⸗ legenheit zu verſäumen um zu verſuchen, Frank⸗ reich und Deutſchland in ein Freundſchaftsverhältnis zu England zu bringen. Die einzige Hoffnung liege in dem Bestreben. eine Dreierfreundſchaft zu erreichen. ſtände es erlauben, aus einer kritiſchen Lage heraus beſ⸗ ſeĩ unter den beſtehenden Umſtänden durchaus richtig. Dieſe Körperſchaft müſſe zu der vollendeten Tatſache Stellung nehmen, ehe irgendſemand die großen Abmachun⸗ ä———— e — Nr. 60 Und dazu müſſe noch etwas hinzukommen. Trotz aller dieſer gegenſeitigen Furcht und des gegenſeitigen Mißtrauens, die leicht in eine unvernünftige Feindſchaft entflammen könn⸗ ten, hätten doch Millionen einfacher Franzo⸗ ſen und Deutſchen keinen tieferen Wunſch, als daß man ihnen erlaube, in Frieden und guter Nach⸗ barſchaft ihren Geſchäften nachzugehen. In ihrem In⸗ tereſſe allein ſchon müſſe die britiſche Politik jede Gelegen⸗ heit ergreifen, um dieſe Wünſche zu verwirklichen. Der„Daily Herald“ betont, daß Eden geſtern ſo viel zur engliſchen Haltung und Lage geſagt habe, wie von einem Außenminiſter in ſolch einem Augenblick erwartet werden könne. Wir glauben, ſo fährt das arbeiterparteiliche Blatt fort, daß die überwältigende Mehrzahl der Bevölkerung Englands mit dem, was er geſagt hat, übereinſtimmen wird. Das Weſentliche dabei iſt, daß die Tür gegenüber den Vorſchlägen der deutſchen Regie⸗ rung nicht zugeſchlagen worden, ſondern vielmehr weit offen geblieben ſei, und Eden habe darauf hingewie⸗ ſen, daß nach Anſicht der britiſchen Regierung, die wie man verſichern könne, auch die Anſicht des britiſchen Volkes ſei, zum mindeſten Reichskanzler Hitlers Angebote ein Mittel darſtellten, wie das erſchütterte Friedensgebäude wieder geſtärkt werden könne. Es könne in der Tat keine törichtere Politik in einer ſolchen Lage geben, als ſich zu weigern, über dieſe Vorſchläge in eine Ausſprache einzutreten, oder ſolche Bedinoungen aufzuſtellen, die tatſächlich eine Aus⸗ ſprache behindern würden. „Vertrauen in die Loyalität Englands.“ Brüſſel, 11. März. In der Abgeordnetenkammer gab der ſtellvertretende Miniſterpräſident Vandervelde zur Frage des Lo⸗ carno-Vertrags eine kurze Erklärung ab. Er verwies auf die Rede Edens im Unterhaus und bemerkte dazu, Belgien nehme von dieſer Erklärung Kenntnis. Es wiſſe, daß es ſtets Vertrauen in die Loyalität Englands haben könne. Nach einem Hinweis auf die Reiſe des Miniſterpräſidenten van Zeeland nach Paris und Genf ſchloß Vandervelde die Regierungserklärung mit folgenden Worten: „Die Achtung der Verträge iſt die Grundlage der inter⸗ nationalen Ordnung und zu gleicher Zeit die unerläßliche Bürgſchaft für die Sicherheit der kleinen Staaten. Dieſem oberſten Grundſatz iſt Belgien ſtets treu geblieben. Die jetzigen Ereigniſſe gebieten Ruhe und Entſchloſſenheit. Die Regierung iſt ſich dieſer ihrer Verantwortung bewußt. Sie weiß, daß ſie auf die einmütige Unterſtützung des Landes rechnen kann.“ Kleine Entente und Nömerpaktſtaaten Hodzas Wiener Unkerredungen. Wien, 11. März. Ueber den zweitägigen Aufenthalt des tſchechoſlowaki⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hodza wurde eine amtliche Mitteilung veröffentlicht. Darin wird zunächſt feſtgeſtellt, daß die mehrſtündigen Unterredungen in freundſchaftlichem Geiſt geführt wurden und den Intereſſen der beiden Nach⸗ barſtaaten gewidmet waren, die dieſe unmittelbar berüh⸗ ren. Die Handelsvertragsverhandlungen ſeien nunmehr zur Abſchlußreife gediehen. Der am 31. Mat 1936 ablaufende Vergleichs⸗ und Schiedsge⸗ richtsvertrag zwiſchen Oeſterreich und der Tſchecho⸗ ſlowakei werde zeitgerecht durch einen neuen Vergleichs⸗ und Schiedsgerichtsvertrag erſetzt werden. Die baldmöglichſte Aufnahme der Verhandlungen zum Zweck des Abſchluſſes eines Kulturabkommens ſei grundſätzlich verein⸗ bart worden. Bei der Erörterung der Frage der Organiſakion des Donauraums habe man zum Ausdruck gebracht, daß vor allem ein Syſtem fortſchreitender Annäherung der Staaken der Kleinen Entente und der Signakarſtaaten des Römer⸗ pakts auf wirtſchaftlichem Gebiet angeſtrebt werde. Zweimal zum Tode verurteilt Weſermünde, 11. März. Das Schwurgericht Verden verurteilte nach viertägiger Verhandlung den Angeklagten Suentke Nerjes, der am 21. Juni 1923 in der Gegend von Beverſtedt den Oberlandjäger Sietas und den Polizeiober⸗ wachtmeiſter Dietrich erſchoſſen hat, zweimal zum Tode. Der Führer ehrt verdienten Heerführer. Stuttgart, 10. März. Aus Anlaß des 80. Geburtstages des verdienten Heerführers General der Infanterie a. D. Frhr. von Soden wurden dem Jubilar zahlreiche Ehrun⸗ gen zuteil. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem General ein herzlich gehaltenes Schreiben, in dem die gro⸗ ßen Verdienſte des Heerführers um die deutſche Wehrmacht in Krieg und Frieden in Dankbarkeit gewürdigt werden. Dr. Goebbels an den Arbeiterdichter Bröger. Berlin, 11. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Dichter Karl Bröger in Nürnberg zum 50. Geburtstag fol⸗ gendes Glückwunſchtelegramm geſandt:„Dem Dichter, der das unvergängliche Wort vom ärmſten Sohn ſchrieb, der in der Stunde der Gefahr auch Deutſchlands getreueſter war, ſpreche ich zum 50. Geburtstage meine herzlichſten Glückwünſche aus.“ a 5 e 5 * 8 9 4 Die letzten Reichstage Ein Rückblick anläßlich der neunten Wahlperiode. Anläßlich der zum 28. März 1936 befriſtet erfolgten Auflöſung des gegenwärtigen Reichstages, des Reichstages der neunten Wahlperiode ſeit der Nationalverſammlung nach der Revolte von 1918, zeigt ein kurzer Rückblick auch von dieſer Seite her die gewaltigen Verände⸗ rungen, die in kurzer Zeit durch die Regierung Adolf Hitlers im innerdeutſchen politiſchen Leben herbeigeführt worden ſind. 8 Noch am 30. Auguſt 1932, als der kurze Reichstag der ſechſten Wahlperiode zu einer konſtituierenden Sitzung zu⸗ ſammentrat, in der die nationalſozialiſtiſche Fraktion be⸗ reits weitaus die bedeutendſte war, ging alles Aeußerliche nach den überkommenen parlamentariſchen Grundſätzen des marxiſtiſch⸗liberaliſtiſchen Syſtems vor ſich. Infolge⸗ deſſen konnte die kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Zetkin noch als Alterspräſidentin fungieren. Bereits damals aber rief es aus den nationalſozialiſtiſchen Bänken:„Das war nur einmal das kommt nicht wieder!“ Und in der Tat präſidierte in der kon⸗ ſtituierenden Sitzung des Reichstages der ſiebenten Wahl⸗ periode am 6. Dezember 1932 bereits der greiſe General Litzmann als Alterspräſident. Noch aber hatte Adolf Hitler ſelbſt die Führung der Regierung nicht übernom⸗ men; noch waren Kommuniſten, Sozialdemokraten und einige andere Parteien durch Fraktionen im Parlament vertreten. Erſt der achte Deutſche Reichstag kann als erſter Reichstag des nationalſozialiſti⸗ ſchen Regimes angeſprochen werden. Er nahm den hiſtoriſchen Auftakt mit dem feierlichen Staatsakt am 21. März 1933 in der Garniſonkirche zu Potsdam, an den ſich die erſte konſtituierende Sitzung im Krollhaus anſchloß. Die zweite Sitzung dieſes Reichstages fand am 23. März, die dritte am 17. Mai 1933 ſtatt. Damit war auch dieſer Reichstag abgeſchloſſen. Er hatte das erſte Großreinemachen vorzunehmen, das die Regierung Adolf Hitlers ſofort mit ſolcher Intenſität aufnahm, daß der Parteienſpuk alsbald verſchwunden war. Der gegenwärtige Reichstag der neunten Wahlperiode iſt bereits gekennzeichnet durch einige, den Aufbau des Dritten Reiches fördernde geſetzgeberiſche Ar⸗ beiten. Denn wenn auch zahlenmäßig ſeit der Machtüber⸗ nahme durch Adolf Hitler die Reichstagsſitzungen geringer geworden ſind, ſo bedeutet doch jeder Zuſammentritt der deutſchen Volksvertretung ein im In⸗ und Ausland mit Spannung erwartetes großes politiſches Ereignis. Am 12. September 1933 hatte die konſtituierende Sit⸗ zung dieſes zweiten Reichstages ſeit der Machtübernahme ſtattgefunden. Bereits am 30. Januar 1934, in der zweiten Sitzung, wurde das Geſetz über den Neuaufbau des Deut⸗ ſchen Reiches verkündet. Die dritte Sitzung, am 13. Juli 1934, war der Abrechnung der Röhmrevolte gewidmet. Die vierte Sitzung galt der Trauerkundgebung des Reichs⸗ tages für den verſtorbenen Reichspräſidenten und General⸗ feldmarſchall von Hindenburg, ſie fand am 6. Auguſt 1934 ſtatt. Dann trat eine längere Sitzungspauſe ein bis zur fünften Reichstagsſitzung am 21. Mai 1935, in der, nach Begrüßung der erſten Vertreter der wiederbefreiten deut⸗ ſchen Saar, das Wehrgeſetz verkündet wurde. Die ſechſte Sitzung war jene gleichfalls beſonders bedeut⸗ ſame im Rahmen des Nürnberger Parteitages am 15. September 1935 wo die Nürnberger Geſetze über die Flaggenfrage und zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre verkündet wurden. Die ſiebente und letzte Sitzung endlich vom 7. März 1936 brachte die hiſto⸗ riſche Kundgebung des Führers über die endgültige Wie⸗ derherſtellung der deutſchen Gleichberechtigung, die end⸗ gültige Ausmerzung des Verſailler Schanddiktats, durch den Einmarſch der deutſchen Truppen in die ſogenannte entmilitariſierte Rheinlandzone. Die Geſtaltung des Hoheitszeichens des Reiches. Im Reichsgeſetzblatt vom 11. März toird eine Verord⸗ nung des Führers und Reichskanzlers über die Geſtaltung des Hoheitszeichens des Reiches veröffentlicht. In dieſer vom 7. März 1936 datierten Verordnung heißt es u. a.:„Das Hoheitszeichen des Reiches zeigt das Hakenkreuz, von einem Eichenkranz umgeben, auf dem Eichenkranz einen Adler mit geöffneten Flügeln. Der Kopf des Adlers iſt nach rechts gewendet.“ Dey Weg ur Jugend O GNA NOHA O OOO FH EFH GSOEHE BLE 2 Dieſe Heiterkeit verließ ſie auch nicht. Sie ſchlief ſchnell ein und wachte auf mit einem leiſen Freudenſchrei: heut kommt Heinz zurück. Ob er ſich ſchon am Vormittag ein⸗ fand? Aber das war wohl nicht gut möglich. Die Züge aus Hamburg kamen erſt am Mittag an. Die Nacht hin⸗ durch war er ja wohl kaum gefahren. Sie ſah im Kurs⸗ buch nach, und da ſie einmal dabei war ſchlug ſie auch gleich die Fahrpläne nach Tirol auf und ſuchte Verbindun⸗ gen heraus und berechnete die Preiſe. Wenn Heinz die große Gartenanlage bei Werder wirklich bekam, konnte man ſich ſolchen Extraſprung jetzt leiſten, rechnen hieß es ja, aber es würde gehen. Sie hatte von ihren Zinſen ein Teil zurückgelegt ſie war ja ſparſam und rechnete in der Wirtſchaft gut. Vielleicht ging es noch ein Stückchen in den Süden hinunter, damit der Junge mal italieniſche Gärten ſah. „Sie war noch mitten im Rechnen und Planen, als ſie plötzlich aufſchreckte. Klang da nicht ein Schritt vom Neben⸗ zimmer her? Fiel da nicht ein Schatten herein? „Heinz, Heinz, mein Junge!“ ſie ſchrie auf. Breitbei⸗ nig, lachend, mit ſtrahlenden Augen, braungebrannt von Sonne und Wind, ſtand er mitten im Zimmer und streckte ihr die Arme entgegen. 5 „Ach du, du—“ halb lachend und halb weinend hielt ſie ihn umſchlungen.„Daß du wieder da biſt. Daß ich dich wieder hier habe.“ „Ach, Mutter, als ob 0 im Urwald geweſen wäre, oder am Nordpol und war doch knapp ſechs Bahnſtunden weit. Holſtein iſt wirklich ein kultiviertes Land.“ Er lachte vergnügt. 5 Sie ſtimmte ein.„Ja, aber ich bin doch allein geweſen, die ganzen Wochen Es iſt doch eine mehr geworden als wir gedacht, zwei beinah. Was iſt denn mein Leben, wenn wir nicht vereint ſind?“ Sie ſtrich ihm zärtlich über das Geſicht:„Iſt es dir nicht ebenſo ergangen?“ „Gewiß, Mutter. Natürlich. Bloß, weißt du, unſereins merkt es ja nicht ſo. Man hat ſeine Arbeit und ſonſt noch Führerausmuſterung in Oſtpreußen Dr. Ley bei den Werftarbeitern. Königsberg, 11. März. Nachdem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley am Diens⸗ tag im Haus der Arbeit in Königsberg die Ausmuſterung der oſtpreußiſchen Führeranwärter vorgenommen hatte, wobei von 19 bei einer Zurückſtellung 14 die Prüfung be⸗ ſtanden, ſtattete der Leiter der DAF, Dr. Ley, am Nachmit⸗ tag den Arbeitern auf dem Gelände der Schichau⸗Werft in Königsberg einen Beſuch ab. Er ging zu den Arbeitsplätzen, durch die Werkshallen, ſtieg auf die Docks und ſuchte über Leitern und Gerüſten die Werftmänner auf, die auf den Hellingen ſchafften. Mit ſedem Mann ſprach Dr. Ley ein freundliches Wort, jeden Lehrling holte er ſich heran. Nach dem Rundgang ſprach Dr. Ley in einer großen Maſchinenhalle zu den Arbeitern. Er erklärte ihnen, daß er nichts bringen könne, was der Jührer nicht ſchon ge⸗ bracht habe, nämlich Arbeit und Brot. Wer ſieben Millionen Arbeitsloſe in Arbeit ſetzen wolle, könne keine Lohnerhö⸗ hungen bringen. Aber in den Betrieben ſei es beſſer ge⸗ worden. Der deutſche Arbeiter habe auch früher nicht um Lohnpfennige gekämpft. Das hätten ihm nur Juden und deren Trabanten eingeredet. Auch damals habe der Arbei⸗ ker um ſeinen Stolz und um ſeine Anerkennung gerungen. Dieſe habe er heute gefunden. General Göring in den Junkers- Werken. Berlin, 10. März. Miniſterpräſident und Reichsluft⸗ fahrtminiſter General Göring beſichtigte die Anlagen und Einrichtungen der Junkers⸗Werke in Deſſau. Gelegentlich des Mittageſſens, das General Göring im Kreiſe der Se⸗ legſchaft der Junkers-Werke in der Kantine einnahm, ſprach der Reichsluftfahrtminiſter den Arbeitern und Angeſtellten ſeinen Dank für die bisherigen Leiſtungen aus und for⸗ derte ſie auf, im alten Geiſt weiter für Führer, Volk und Vaterland zu ſchaffen. Weiterer Biſchofsgruß für die Rheingarniſonen Köln, 10. März. In Vertretung des erkrankten Bi⸗ ſchofs von Aachen empfing Weihbiſchof Dr. Straeter einen Vertreter des„Weſtdeutſchen Beobachters“ zu einer längeren Unterredung, in deren Verlauf er ſeine und des Biſchofs Genugtuung über die volle Wiederherſtellung der Souveränität des Reiches im Rheinland zum Ausdruck brachte. Weihbiſchof Straeter unterſtreicht die Empfindun⸗ gen zur geſamten rheiniſchen Bevölkerung, die in dem deut⸗ ſchen Soldaten Garanten des Friedens ſieht, auf das Nach⸗ drücklichſte. Er gab für Biſchof Dr. Voigt weiterhin fol⸗ gende Erklärung ab:„Als am Samstag die Soldaten ieder 1* can 8 ahn ib 875 Frodo igſar dar⸗ über, daß Aachen wieder Garniſonſtadt geworden iſt, mit⸗ erlebt. Unſere Bevölkerung iſt friedlich geſinnt. Sie hat den einen Wunſch, im Sinne echt deutſcher und echt chriſtlicher Kultur ihren Arbeiten in der Landwirtſchaft, in Handel und Induſtrie nachzugehen. Sie wünſcht im Einklang mit dem Führer, daß der innere Friede ſich immer mehr be⸗ feſtige und auch nach außen Friede ſei. In dieſem Wunſche ſo glaube ich beſtimmt ſagen zu können, weil ich ſo viele Menſchen diesſeits und jenſeits des Rheines kenne, weiß ich mich einig auch mit denen, die jenſeits des Rheines wohnen.“ 0 Kurzmeldungen Berlin. Das Reichsminiſterium des Innern teilt mit, daß die an der Kraft durch Freude⸗Fahrt nach Madeira teilnehmenden Arbeitskameraden ſchon jetzt ihre Stimm⸗ ſcheine ausgehändigt bekommen können. Genf. Der 13er⸗Ausſchuß des Völkerbundsrats, der am Dienstag der vorigen Woche den Friedensappell an die Kriegführenden erlaſſen hat, iſt nun auf Mittwoch nachmit⸗ tag einberufen worden. Paris. Der ſowjetruſſiſche Botſchafter teilte Außenmi⸗ niſter Flandin mit, daß Moskau die franzöſiſche Regierung in dem nach dem Wiedereinzug der deutſchen Truppen ins Rheinland unternommenen Schritt unterſtützen werde. Budapeſt. In dem Budapeſter Vorort Kis Peſt kam es während der Uraufführung eines Theaterſtücks jüdiſchen Inhalts zu Kundgebungen der Univerſitätsjugend. Die Stu⸗ denten begaben ſich vor die Wohnung des jüdiſchen Verfaſ⸗ ſers und zertrümmerten mit Steinen ſämtliche Fenſter des Hauſes. allerlei.“ Er wandte ſich ab und trat an das Fenſter.„Laß mal den Garten ſehen. Die Roſen haben ſich aber wirklich gut entwickelt.“ „Laß mal lieber erſt dich ſelber anſehen.“ Sie faßte ihn am Arm und drehte ihn zu ſich herum.„Nein, biſt du braungebrannt. Der reine Neger.“ „Ja, Waſſer und Sonne, ſie haben es beide gut ge⸗ meint auf Weſterland.“ „Auf—?“ Das Wort erſtarb ihr auf den Lippen.„Auf — auf Weſterland? Du warſt auf Weſterland?“ „Aber habe ich dir denn das nicht geſchrieben?“ „Kein Wort haſt du davon geſchrieben“ „Aber Mutter, ſoll ich das wirklich vergeſſen haben? Ich meine doch, ich habe es erwähnt.“ Er ſprach haſtig und ging im Zimmer auf und ab. Sein Geſicht färbte ſich noch um einen Ton dunkler. Eine Art jungenhafte Verlegen⸗ heit ging über ihn hin Er trat zu ihr, nahm ihre Hände und zog ſie an ſeine Lippen:„Nein. ich weiß ſchon, ſei nicht böſe, Mutter. Es kam ſo plötzlich. Ich ſchrieb dir doch von Haitabu und Profeſſor Fabricius. Wir trafen ihn bei den Ausgrabungen. Er entpuppte ſich als ein Studien⸗ freund von Baron Grove. Er kam dann mit nach Groves⸗ hof, und dann ſind wir alle nach Weſterland gefahren. Es ſollte nur für zwei Tage ſein, aber dann blieben wir län⸗ er. Von Huſum aus habe ich dir doch geſchrieben. Dahin uhren wir auch mal von Sylt aus.“ 8 „Ja, aus Huſum haſt du geſchrieben, eine kurze Karte, es war deine letzte, und dann kam bis geſtern nichts mehr.“ Sie ſah ihn prüfend an. Er wandte ſich wieder ab und ſah nach dem Garten hinaus:„Ich denke, ich kaufe doch noch die Waldparzellen da neben uns hinzu, dann kann ich noch Stauden anpflan⸗ zen, ſie ſind doch das dankbarſte—— Sie fühlte, daß er um etwas herumreden wollte und nicht recht herauskam. Wie mit kalter Hand griff es nach ihrem Herzen. Was ſollte das heißen? Er hatte Geheim⸗ niſſe? Die hatte er ja noch nie gehabt. Was war da ge⸗ ſchehen? Aber nichts merken laſſen. Sie fragte mit ruhiger Teilnahme:„Du haſt alſo noch ſchöne Tage 1 Es ochen voll war wohl recht eine Erholung nach all den Umherfahren und Studien.“ f „Ja, das war es— er ſtrahlte wieder auf, zufrieden offenbar, daß ſie ſich ſo ſchnell zurechtaefunden. Er ſetzte Italien verhandlungsbereit Addis Abeba, 11. März. Wie der Generalſekretär des Völkerbundes, Apen telegraphiſch der abeſſiniſchen Regierung mitteilt, hal det Dreizehnerausſchuß von Italien die Antwort erhallen, da Italien grundſätzlich zu Verhandlungen über die Regelung des italieniſch-abeſſiniſchen Streitfalles bereit ſei. Britiſcher Gchritt in Rom Wegen des zweiten Bombenabwurfes. London, 10. März. Wie Preß Aſſociation meldet, iſt bei der engliſchen Regierung eine amtliche Beſtätigung der berichteten zwe, ten Bombenabwürfe auf die britiſche Verbandsſtelle 00 Quoram eingelaufen. Nachdem der britiſche Botſchafter 1 Rom bereits wegen des erſten Bombenabwurfes bei de italieniſchen Regierung proteſtiert habe, ſei er nunmehr 110 gewieſen worden, auch dieſen zweiten Vorfall zur Kenntitz der italieniſchen Regierung zu bringen und ſeine Forde rung nach einer ſofortigen Unterſuchung zu wiederholen, Ferner habe er den Auftrag, die italieniſche Regierung dringend zu erſuchen, dahin zu wirken, daß keine weiteren Bomben auf das engliſche Rote Kreuz in Abeſſinien abge worfen werden. 1 Ein dritter Bombenabwurf auf die Verbandsſtell in Quoram, der am Samctag ſtattgefunden haben ſoll f bisher noch nicht amtlich beſtätigt worden. 5 Judenboykolt und blutige Zuſammenſtöße. Warſchau, 10. März. In dem Städtchen Przytyk in Kreiſe Radom, wo die polniſche Bevölkerung ſich ſeit länge rer Zeit energiſch gegen die Beherrſchung des Kleinhandetz durch die Juden zur Wehr ſetzt und die jüdiſchen Klei händler boykottiert, iſt es zu Zuſammenſtößen zwiſchen il diſchen und polniſchen Gruppen gekommen, wobei, ehe die Polizei die Ruhe wieder herſtellen konnte, zwei Perſong getötet und mehrere verletzt wurden. Mord und Brand in Spanien Zahlreiche Tote.— Kirchen und Klöſter in Flammen. Madrid, 10. März. Aus mehreren ſpaniſchen Provinzſtädten laufen Nach richten über ſchwere poliliſche Ausſchreitungen ein, be denen es zahlreiche Tote und mehrere Verletzte gegeben hal In Scalona in der Provinz Toledo führte ein kom⸗ muniſtiſcher Umzug zu einem Feuergefecht mit pol tiſchen Gegnern, das vier Tote und drei Schwerverletzte forderte. In Toledo ſelbſt wurde der Generalſtreſt erklärt. Sämtliche Läden ſind geſchloſſen und die Straßen vollkommen menſchenleer. Der Streik wird darauf zurück geführt, daß die Polizei bei Auseinanderſetzungen zwiſchen ſpaniſchen Faſchiſten und Marxiſten die Partei der Faſchiſten ergriffen, dabei einen Arbeiter erſchoſſen und drei verietzt haben oll. In Barcelona wurden del einem Feuerüberfall zwei Perſonen erſchoſſen Ueber die kommuniſtiſchen Ausſchreitungen in Cadiz werden wez⸗ tere Einzelheiten bekannt. Danach ſind von dem marxiſtiſchen Pöbel insgeſamt ſleben Kirchen und Klöſtef, ferner eiy Peſeſterſemiiar und mehrere Schulen zerſtön und angezündet worden. Der Schaden iſt außerordentlich hoch, da zahlreiche Kunſtſchätze von hiſtoriſchem Wet bernichtet wurden. In Granada ereigneten ſich in der Nacht mehrere Zuſammenſtöße zwiſchen politiſchen Gegnern, die insgeſam zwei Todesopfer und 15 zum Teil lebensgefährlich Verletzte forderten. In Zuſammenhang mit dieſen Zwiſchen⸗ fällen erklärten die Arbeitergewerkſchaften den General. ſtreik. Vielſagende Beſchlüſſe Auf einer Tagung der Kommuniſtiſchen Partei Spo. niens in Valencia wurde beſchloſſen, die kommuniſtiſchen Parteiangehörigen zum Eintritt in die Linksbürgerlich⸗ Partei zu veranlaſſen. Dieſe kommuniſtiſchen Vertrauens männer ſollen nach und nach die leitenden Parteiſtellen det Linksrepublikaner beſetzen und Vorbereitungen treffen, da⸗ mit im gegebenen Augenblick ſämtliche linksbürgerlſchen Parteiſtellen innerhalb von 24 Stunden auch nach außen hin in kommuniſtiſche umgewandelt werden können. ſich neben ſie und begann zu erzählen:„Profeſſor Fahl cius iſt ein famoſer Menſch. Wir waren die ganze Zei auf Weſterland zuſammen. Seine Mutter war auch da. „Wenn du mir das geſchrieben hätteſt. wäre ich aut gekommen.“ 5 „Ja, Mutter, das hätteſt du eigentlich gekonnt, und ih wollte ja auch ſchreiben, aber jeden Tag dachte ich! morgel fahr ich ab, und da ließ 1 es.“ „Und wurdeſt deiner Mutter treulos.“ Sie verſucht ein Lachen, aber es gelang ihr ſchlecht:„Und das war fuß alſo die große Ueberraſchung?“ ö „Nein, das nicht.“ Und nun war mit einemmal die letzte Verlegenheit von ihm abgefallen. Er ſprang auf un umfaßte ſie:„Mutter, ich kriege den großen Park, Anlag⸗ und Beaufſichtigung für mehrere Jahre. Ich habe dn Kontrakt in der Taſche.“ 25 „Heinz!“ Sie faßte ſeinen Arm und ſchüttelte ihn, „Heinz, und damit kommſt du ſo ganz nebenbei heraus Heinz, die Freude, wenn das Tante Martchen hört.“ 0 „Und hier beim Gartenbauamt haben ſie mich auch jeh feſt angeſtellt, vorläufig nur ein kleinerer Poſten, abes Mutter, das wird eine Lebensſtellung.“ „Heinz! Ach, Heinz.“ Sie konnte nichts, als immer un wieder ſeinen Namen ſtammeln:„Junge, mein Junge. bin ſtolz auf dich.“ 0 „Du haſt mir geholfen zu werden, was ich wurde, Mul ter.“ Seine Augen wurden feucht.„Du haſt immer nut für mich gelebt und für mich geſorgt und gearbeitet. „Ach, rede doch nicht. Das war ja nichts weiter, und 1 mein Lebenszweck und mein Glück. Aber jetzt telephoniel ich an Tante Marta. Sie muß heut abend herüberkommel ich ſetze eine Bowle an, wir haben noch Erdbeeren in Garten Das müſſen wir feiern. And dann fahren wir n 7 Tirol und vielleicht noch ein Stückchen weiter, ich we 8 alles ſo billig einrichten, daß du auch noch ein paar itall niſche Gärten ſehen kannſt.“ 1 e Sie hatte ſo eifrig, ſo ganz in ſich und ihr Glück 105 ſunken, geſprochen, daß ſie gar nicht gemerkt hatte, a wenig er auf ſie gehört Erſt bei ihren letzten Worten wa er aufmerkſam geworden 55 ö 15 „Italieniſche Gärten? Ja.“ Er nickte, immer noch 90 wie im Traum.„Ja, die müßte ich ſehen, das meinte Aenne das—— 75 — glichen zwei, elle bez iter in bei der ehr an, enntniz Forde. erholen gierung eiteren n abge⸗ idsſtelle ſoll, imen. z. n Nach. in, bel ben hal, in kom, tit pol verletzte ſtreit Straßen zurück tungen irtei der en und den ges ber die en we iſtiſchen löſtet, zerſtön dentlich n Wert mehrere Sgeſamk efährlich wiſchen⸗ Heneral. ei Spa liſtiſhen rgerliche krauens⸗ len der fen, da⸗ gerlichen Y außen lück vel tte, wie ten wal och halb nte auh Rie Das Rieſenzelt für ef ie Führerrede. O. März. (0 Karlsruhe, Mär Am Dienstag traf das von der Firma Stromeyer in Konſtanz für die Führerede am Donnerstag abend zur Verfügung geſtellte Rieſenzelt, in 20 Sonderwagen verladen, in Karlsruhe ein. Die Aufbauarbei⸗ 10 dem Meßplatz im Oſten der Stadt wurden ſofort EIN Arbeitsfront⸗Kundgebung fällt aus (0 Karlsruhe, 10. März. Die für Mittwoch, den 11. März 1986, vorgeſehene Kundgebung der Deutſchen Arbeits⸗ front mit Hauptamtsleiter Claus Selzuer in Karlsruhe fällt aus. Die Betriebsführer, Betriebswalter und Betriebs⸗ zellenobleute des Gaues Baden, die zur Selzner⸗Kundgebung nach Karlsruhe eingeladen worden ſind, werden von der Deutſchen Arbeitsfront aufgefordert, am Donnerstag nach Karlsruhe zu reiſen, um an dergroßen Kundgebung, auf welcher der Führer Adolf Hitler ſpricht, teilzunehmen. Eintrittskarten für die Kundgebung ſind ſofort bei der zuſtändigen Kreisleitung der Deutſchen Arbeitsfront anzu⸗ fordern. i Heidelberg.(Die Luftwaffe grüßt Heidel⸗ berg.) Eine Staffel der deutſchen Luftwaffe überflog unſere Stadt und warf einen Beutel mit folgendem ſchriftlichen Gruß an die Stadt Heidelberg ab:„Beim erſten Einflug ins befreite Rheinland grüßt die junge Luftwaffe die Stadt Heidelberg. Die Fliegergruppe Göppingen.“ Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus erwiderte die Grüße mit folgendem Schrei⸗ ben:„Die Garniſonſtadt Heidelberg dankt für die aus der Luft geſandten Grüße und erwidert ſie auf das herz⸗ lichſte. Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus.“ Große Bauernkundgebung. U Mosbach, 10. März. Am Sonntag, den 15. März, ſpricht Landesbauernführer Engler⸗Füßlin in einer großen Bauernkundgebung zu den Bauern des geſamten Odenwal⸗ des. Die Kundgebung findet in der Mosbacher Markthalle ſtatt, die mehrere tauſend Menſchen faſſen kann. Todesopfer des Verkehrs. () Bühl, 10. März. Auf der Landſtraße zwiſchen Sas⸗ bach und Ottersweier ereignete ſich ein ſchweres Anglück. An der ſcharfen Kurve beim Lindenhof ſtürzte der zweite An⸗ hänger des Laſtzuges einer Mannheimer Tabakfirma, der hoch beladen war, aus noch nicht einwandfrei feſtgeſtellter Urſache um. Die ganze Tabakladung ſtürzte auf die Straße. Die in gleicher Richtung radfahrende 29 Jahre alte ledige Näherin Mathilde Wolf aus Eiſental wurde darunter be⸗ graben und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Der Kraftwagenführer wurde bis zur Klärung der Schuld⸗ frage in Haft genommen. O Freiburg.(Erfolg in der Reviſion.) Im Juli vor. Is. war der mehrfach vorbeſtrafte Karl aver Epple aus Freiburg wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Zuchthaus und zu Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Die Verteidigung des Angeklagten legte Reviſion ein mit dem Erfolg, daß das Reichsgericht die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Freiburger Schwurgericht zurückverwies. Nach Auffaſſung des Reichsgerichts lagen die Voxausſetzungen zur Sicherungsverwahrung nicht vor. Der Angeklagke hatte mit ſeiner Repiſion, die beſonders wegen der Art und der Höhe der Strafe eingelegt worden war, inſofern Erfolg, als die Zuchthausſtrafe in vier Jahre Ge⸗ fängnis abzüglich 11 Monate Unterſuchungshaft umgewandelt wurde. Ferner kam die Sicherungsverwahrung in Wegfall. O Freiburg.(Päpſtliche Auszeichn un g.) Dr. Schuldis vom Erzbiſchöflichen Miſſionsinſtitut Freiburg iſt von Papſt Pius XI. zum Päpſtlichen Geheimkämmerer er⸗ nannt worden.— Ferner hat der Papſt der Direktorin des Kindergärtnerinnenſeminars, Frl. Anna Jäger, den Orden Pro eccleſia et pontifice verliehen. 9 Schwörſtadt.(Frühgeſchichtlicher Fund.) Der wertvolle frühgeſchichtliche Fund, der kürzlich bei Grabarbei⸗ ten auf einem Gräberfeld von Oberſchwörſtadt gemacht wurde, aber nicht ordnungsgemäß der zuſtändigen Stelle wei⸗ tergeleitet wurde, iſt nun doch wieder aufgetaucht und beim Bürgermeiſteramt abgegeben worden. Es handelt ſich um ein Ohrgehänge mit kunſtvollen Verzierungen. Die nähere Unterſuchung hat nun ergeben, daß ſich außerhalb Ober⸗ ſchwörſtadts ein zweites großes alemanniſches Gräberfeld be⸗ findet und daß ſchon im fünften nachchriſtlichen Jahrhundert Oberſchwörſtadt und Niederſchwörſtadt getrennte Begräbnis⸗ ſtätten gehabt haben. 2 St. Blaſien.(Eine Klima⸗Kreisſtelle.) Auf einer hier abgehaltenen Tagung wurde beſchloſſen, in St. Blaſten eine Klima⸗Kreisſtelle einzurichten, wie ſie von reichs⸗ wegen durch das Reichsamt für Wetterdienst und Klima⸗ forſchung vorgeſehen iſt. In einem Referat zeigte Profeſſor Bacmeiſter vom Sanatorium St. Blaſien die Bedeutung einer ſolchen Kreisſtelle hinſichtlich der Erforſchung der heilklimati⸗ ſchen Faktoren der Kurorte des Schwarzwaldes auf. (O) Emmendingen.(BVon der Lokomotive gen tötet) Bei Möhringen wurde die aus Hattingen(Amt Engen) gebürtige Frau Noſina Heuſler, als ſie am Dreh⸗ kreuz den Bahnkörper überſchreiten wollte, von der Lokomotive eines Perſonenzuges erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Die Frau hat offenbar das Herannahen des Zuges wie auch die Signale des Bahnwärters überhört. Montag iſt Fiſchtag! Für die einzelnen Landesbauernſchaften ſind verſchiedene Wochentage als Fiſchtage beſtimmt worden. So gilt auch für Baden der Monkag zuſätzlich als Fiſchtag, an dem in jeder Haushaltung Fiſch Hauptmahlzeit iſt. Am Montag muß zusätzlich ein vermehrter Fiſchverbrauch erzielt werden, um die großen Anlandungen unſerer Fiſcherflotte unterzubringen. Hausfrauen denkt bei Aufſtellung eurer Küchenzettel an die reiche Ernte der deutſchen Fiſcherei. Durch die Verwendung von Fiſch im Haushalt erfüllt die deutſche Hausfrau die ihr zufallende Verpflichtung und hilft mit, dem Fiſch als wert⸗ volles Nahrungsmittel Abſatz zu ſchaffen. Schon aus Spar⸗ ſamkeitsgründen muß bei der Zuſammenſtellung der Gerichte die Wahl auf Fiſch falle, zumal man ducch Fiſchfleiſch am billigſten diejenigen Stoffe erhält, die für die Ernährung von großer Wichtigfeit ſind, wie Eiweiß und Vitamine. Die Billigkeit von Fiſch tritt beſonders dann in Erſcheinung, wenn unſere Hausfrau geſchickt dieſe Sorten einkauft, die am meiſten gefangen und angeboten werden, da auch die ſe naturgemäß am billigſten ſind. Der Genuß von Fiſch dient der Geſunderhaltung der Familie und damit unſeres Volkes. Darum beutſche Frauen: „Am Montag Fiſch auf den Tiſch des Hauſes!“ * 2 2 * * den Nachbarländern Eine Liebestragödie Neuſtadt a. d. H., 10. März. Eine Liebestragödie ſpielte ſich in der Nacht in der Nähe der Scheffelwarte ab. Im Verlauf einer Auseinanderſetzung gab der aus Grethen ſtam⸗ mende Ernſt Breiling auf die 22 Jahre alte Maria Wei⸗ gand einen Schuß ab, der in den Kopf traf, ſo daß das Mädchen bewußtlos zuſammenbrach. Der Täter erhängte ſich ſchließlich, nachdem mehrere Selbſtmordverſuche geſchei⸗ tert waren, mit Wingertdraht an einem Baum. Paſſanten fanden ihn in der Frühe tot auf. Das Mädchen, das mittlerweile wieder das Bewußtſein erlangt hatte, begab ſich ins Krankenhaus, wo es mit einem Steckſchuß in ſchwer nerletztem Zuſtand darniederliegt. Landau.(Autounglück mit drei Auf der dramſteiner Schwerver⸗ Straße, ungefähr 100 der Hindenburgſtraße, Maikammer mit einem Pirma⸗ ſenſer Perſonenwagen aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache zuſammen. Durch den Anprall wurden die beiden Wagen ſehr ſchwer beſchädigt. Von den Inſaſſen(drei in dem einen und ſechs in dem anderen Wagen) wurden drei Perſonen ſchwer verletzt. Die übrigen ſechs Perſonen erlitten leichtere Ver⸗ indung letzungen. Bei einer der ſchwerverletzten Perſonen beſteht Lebensgefahr. tgart, 10. März. An der Straßenbahnhalteſtelle am Hauptbahnhof gegenüber dem Schloßgartenhotel kam ein Wagen der Linie 20, der ſtadteinwärts fuhr, in zu raſcher Fahrt die Schillerſtraße herunter und fuhr an der Halteſtelle von hinten auf den Anhängerwagen eines dort haltenden Straßenbahnzugs der Linie 21 auf. Infolge des Zuſammenpralls wurden die beiden Platt⸗ formen des Triebwagens der Linie 20, der zugleich aus den Gleiſen ſprang, und des Anhängerwagens der Linie 21 ein⸗ gedrückt Zum Glück befanden ſich auf den Plattformen nur wenige Perſonen. Insgeſamt wurden drei Perſonen verletzt, davon zwe! leichter und eine ſchwerer. Den Wohltäter ermordet Der Mordprozeß Heidrich in Würzburg. Würzburg, 10. März. Vor dem Schwurgericht Würz⸗ burg findet die ſchwere Bluttat, die ſich am letzten Oktober⸗ ſonntag des vorigen Jahres im Anweſen Nikolausſtraße 6 ereignete, ihre gerichtliche Sühne. Die Umſtände, unter denen ſeinerzeit die Leiche des 74 Jahre alten ledigen Gärtners Otto Müller aufgefunden wurde, ließen ſofor auf ein Verbrechen ſchließen. Die Ermittlungen führten zur Feſtnahme des 29 Jahre alten, bereits vorbeſtraften Robert Heidrich, der mit dem Erwordeten ſeit Jahren befreundet war, des öfteren in ſeine Wohnung kam und von ihm wiederholt auch mit Geldſpenden unterſtützt wurde. Heidrich, der oft ſtellenlos war, hat einen Hang zum Wohl⸗ leben und Luxus, für Glücksſpiele, Rennen uſw., außerdem iſt er von einem hemmungsloſen Leichtſinn. Das Geld, das ihm Müller gab, reichte nie aus. Noch am Tag der Tat hatte ihm Müller auf ſeine Bitten hin nicht weniger als dreimal Geld gegeben, das er jeweils in luſtiger Geſell⸗ ſchaft verjubelte. In derſelben Nacht reifte in dem Angeklagten der Ent⸗ ſchluß, in die Wohnung ſeines alten Freundes einzudrin⸗ gen und ihn ſeiner Barſchaft zu berauben. Durch den Lärm aufgeweckt, war der Greis anſcheinend im Begriff, das Bett zu verlaſſen, als ſich der Täter auf ihn ſtürzte und den alten Mann ſolange am Hals würgte, bis er kein Lebens⸗ zeichen mehr gab. Dann durchſuchte Heidrich die Kom⸗ mode, der er 170 Mark entnahm, begab ſich in ſeine Woh⸗ nung, reinigte Hände und Kleider vom Blut und fuhr mit dem Morgenzug nach Kiſſingen, um ſich dort mit einer Freundin zu treffen. Mit ihr fuhr er nach Ramsthal zum Winzerfeſt. Zu der Verhandlung ſind 43 Zeugen und vier Sach⸗ verſtändige geladen. Bei ſeiner Vernehmung ſchilderte der Angeklagte die Tat wie oben ausgeführt, nur beſtritt er, vorſätzlich gehandelt zu haben. Er wiſſe nicht, wie er zur Ausführung der Tat gekommen ſei. Er ſei leicht betrun⸗ ken geweſen und wollte nur zu Geld kommen, wobei er ge⸗ glaubt habe, daß der alte Müller nicht aufwache. Nach fünf Jahren vor Gericht. Bonn, 10. März. Vor dem Bonner Schwurgericht be⸗ gann die Verhandlung wegen der Erſchießung des SͤA⸗ Mannes Klaus Clemens am 7. Dezember 1930 vor der Beethoven⸗Halle in Bonn. Angeklagt iſt der 39jährige Jakob Krämer aus Bonn, der ſich ſeit ſeiner Rückkehr aus Rußland, wohin er nach den Vorfällen an der Beethoven⸗Halle geflohen war, in Unterſuchungshaft befindet. Ferner wirft ihm die An⸗ klage Mordverſuch in Tateinheit mit ſchwerem Landfrie⸗ densbruch vor, der erblickt wird in dem Feuerüber⸗ fall auf die beiden SS-Männer Martin und Lamping in der Nacht zum 17. Dezember 1930 in der Kommanderieſtraße in Bonn. Für die Verhandlung, deren Dauer auf zehn Tage be⸗ rechnet wird, ſind von der Staatsanwaltſchaft und der Ver⸗ teidigung bereits 124 Zeugen geladen. Zu der Vorgeſchichte des Falles iſt folgendes zu ſagen: Die Nationalſozialiſten veranſtalteten am 7. De⸗ zember 1930 in der Beethovenhalle in Bonn eine Kund⸗ gebung, die ſtändig durch Kommuniſten geſtört wurde. Eine Gruppe Nationalſozialiſten, die nachmittags gegen 3 Uhr über die Brücke kamen, wurde an der Ecke Doetſch⸗ Brückenſtraße von einem Trupp Kommuniſten aus dem Hinterhalt überfallen. Bei dieſem Ueberfall wurden neun Nationalſozialiſten zum Teil ſchwer verletzt. In dieſem Durcheinander fiel plötzlich ein Schuß Der SA⸗Mann Cle⸗ mens fiel ſchwer getroffen zu Boden und ſtarb einige Tage ſpäter. Lange Zei konnte das Verbrechen nicht geklärt werden. Die Eimittlungen der Kölner Staatspolizeiſtelle führten zu einer derartigen e des Verdachtes gegen Krämer, daß die Staatsanwaltſchaft nunmehr Klage erhoben hatte. Krämer will, wie er am erſten Verhandlungstag aus⸗ ſagte, vor der Kölner Bezirksleitung der KPd abſichtlich ein falſches Geſtändnis abgelegt haben, in dem er ſich als den Mörder bezeichnet habe, um von der Kona ch Rußland geſchickt zu werden Er war auch vom Mai 1931 bis Auguſt 1934 in Rußland und habe auch hier an Ort und Stelle das Sowjekparadies als das Ge⸗ genteil deſſen erkannt, was von ihm in Deutſchland ge⸗ predigt worden ſei. Er floh ſpäter aus Rußland und kam nach Tilſit, wo man ihn verhaftete. And wieder das Erwachen! Nichts kann mehr darüber hinwegtäuſchen jetzt: Wie⸗ der geht erſtes Frühlingsahnen durch die Herzen und über Land! Von Winterſtarrheit ſind Fluß und Bach be⸗ freit, ſchon hüpfen die kleinen Wellen wieder dahin im ſchmalen Bett, und in der klar gewordenen Flut beſchau. ſich die Sonne voll neuerwachtem Eitelſein. Noch vielfach läßt unſer Schritt die Form der Sohle im Erdreich zurück. Schneewaſſer hat den Boden ge⸗ weicht, und nun erſt muß die Wärme von oben ihr Werk tun, ihn zu bereiten für die Zeit des großen Sichregens und Wachſens. Man traut den Augen kaum: Schnee⸗ glöckchen ſind im Garten ſchon aufgegangen. An manchem Landſtrich ſind ſelbſt erſte Veilchen ſchon aus dem kaum locker gewordenen Erdreich. gewachſen. Amſelrufe wur⸗ den vor 14 Tagen bereits gehört. In den Anlagen der Städte aber beherrſcht der Kinder⸗ wagen ſchon wieder das Bild der Stunde! Da kommen ſie daher vom älteſten Modell bis zum„Stromlinienwagen“, Zeichen neuen menſchlichen Lebens in gleichzeitig erwachen⸗ dem neuen Leben der Jahreszeit. Am Sandhaufen geſtaltet Bubenhand ſchon erſte Sandburgen, und die Mädel backen bereits mit blechernen Förmlein ihre„Kuchen“. Freilich dauert dies Vergnügen nur wenige Halbſtunden, denn die Bahn der wärmenden Sonne führt erſt knapp vorüber am Spielplatz der Kleinen. Doch ſie wiſſen es ſelbſt am beſten: Jeder Tag iſt neuer Gewinn für die Freudenſtunde im Freien. Und keiner iſt da, der nicht irgendwo und ⸗wie ſpürte, daß es nun endlich„nauswärts“ geht. Der Führer kommt nach Karlsruhe. Aus Anlaß, daß der Führer in der badiſchen Landes⸗ hauptſtadt Karlsruhe morgen Abend zum beginnenden Wahlkampf ſprechen wird, fährt ab Friedichsfeld⸗Nord ein Vewaltungsſonderzug nach Karlsruhe. Abf.: Fried⸗ richsfeld 15.55 Uhr, Kalsruhe an 16.54 hr; Karlsruhe ab 23.03 Uhr, Friedrichsfeld 0.02 Uhr. i Vom Wohnungsmarkt. Der Reinzugang an Woh⸗ nungen betrug hier im Monat Februar 1936: 36(Zugang durch Neubau 42, durch Ambau 7, Abgang durch Umbau und Abbruch 13). Von den neugeſchaffenen Wohnungen ſind 34 Wohnungen mit 1—3 Zimmern und 15 Wohnungen mit 4—6 Zimmern. Es wurden 30 neue Wohngebäude bezw. 30 Kleinhäuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Woh⸗ nungen von privaten Bauherren erſtellt. Für 3 Neubauten, die zuſammen 5 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſten⸗ beihilfe bewilligt. 4 durch Ambau entſtandene Wohnungen wurden mit Reichszuſchuß erſtellt. — Deutſche Kurzſchrift wird vereinfacht. Im Hinblick auf die häufigen Klagen, daß die Reichskurzſchrift ſchwer zu erlernen ſei, hat das Reichsinnenminiſterium das ge⸗ genwärtige Kurzſchriftſyſtem einer Ueberprüfung unterzie⸗ hen laſſen. Das Ergebnis iſt eine erhebliche Vereinfachung der einheitlichen deutſchen Kurzſchrift. An dem Syſtem und ſeinen Kurzſchriftzeichen iſt dabei grundſätzlich feſtge⸗ halten worden; die Vereinfachung beſteht nur darin, daß vor allem die vielen Kürzungen, die bei der deutſchen Kurz⸗ ſchrift ſchon in der Verkehrsſchrift enthalten waren, aus dieſer herausgenommen und in die ſogenannte Rede⸗ oder Debattenſchrift verwieſen werden, die nicht für den An⸗ fänger, ſondern erſt für den ſchnellſchreibenden Praktiker Bedeutung hat. Durch die Kurzſchriftreform wird die Er⸗ lernung der Verkehrsſchrift für die Zukunft weſentlich er⸗ leichtert. Der neue Kurzſchriftentwurf wird vom 1. April 1937 ab ausſchließlich im Kurzſchriftunterricht Verwen⸗ dung finden. — Arbeitsdienſt der Abiturientinnen. Abiturientinnen, die zu ſtudieren beabſichtigen, ſind verpflichtet, vor Beginn des Studiums am ſtudentiſchen Arbeitsdienſt teilzunehmen. Er beginnt am 7. April dieſes Jahres und dauert 26 Wo⸗ chen. Für Ascbeitsdienſtuntaugliche wird ein Sonderdienſt bei der NSW durchgeführt. Die Abiturientinnen erhalten von den Vertrauensſtudentinnen bei den Landesſtellen des Deutſchen Frauenarbeitsdienſtes die Aufforderung, ſich zum Arbefts⸗ bzw. Sonderdienſt zu melden, — Jahrgänge 914, 1915 und 1916 der wehrpflichtigen Deutſchen im Ausland. Der Reichsminiſter des Innern gibt im Reichsgeſetzblatt eine„Anordnung über die Erfaſ⸗ ſung der deutſchen Staatsangehörigen im Ausland für den aktiven Wehrdienſt und Reichsarbeitsdienſt im Jahre 1936“ bekannt. Danach werden im Frühjahr 1936 durch die deut⸗ ſchen Konſularbehörden erfaßt die wehrpflichtigen deut⸗ ſchen Staatsangehörigen im Ausland, die den Geburisjahr⸗ gängen 1914, 1915 und 1916 angehören. Die Wehrpflich⸗ tigen der Geburtsjahrgänge 1914 und 1915 werden zum Reichsarbeitsdienſt nicht mehr herangezogen. Milchwirtſchaftliche Lehrgänge. Die Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Bei genügender Beteiligung findet vom 17. bis 19. März 1936 in Mimmenhauſen⸗Neufrach(Bahnhofswirtſchaft), in Radolf⸗ zell(Sonne⸗Poſt) und vom 23. bis 25. März 1936 an der Mollereilehr⸗ und Kontrollanſtalt in Raſtatt je ein dreitägiger milchwirtſchaftlicher Lehrgang ſtatt. Die Kurſe be⸗ ginnen jeweils vormittags 9 Uhr. Die bei Beginn zu entrich⸗ tende Kursgebühr beträgt 5 Mark. Für die m eee der Beſtätigung über den Beſitz der gemäß Paragraphen 61 und 79 Abſ. 2c der Badiſchen Vollzugsbeſtimmung zum Reichsmilchgeſetz erforderlichen Sachkunde wird eine Gebühr von 2 Mark erhoben. Anmeldungen mit Angabe des Vor⸗ und Zunamens, des Geburts⸗ und Wohnortes und des Be⸗ rufes ſind für die Lehrgänge in Mimmenhauſen, Stah⸗ ringen und Neudingen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 12. März ds. Is. und für den 9 in Raſtat! bis ſpäteſtens Mittwoch, den 19. März ds. Is. an die Molkerei⸗ lehr⸗ und Kontrollanſtalt in Raſtatt zu richten. Bei der An⸗ meldung iſt anzugeben, zu welchem Zweck der Lehrgang beſucht wird. 8 Auflegung der Stimmliſten Rachdem der Termin für die Reichstagswahl 21 Sonntag, 5. 5 laleres iſt, J g 1 ungeord f eee Stimmtarleien am 21. und 22. M a ee e 15 „Pfefferminze“ und„Gaufbähnchen“ Deutſche Kleinbahnen im Volksmund. RDV. Nicht nur„Rheingoldzug“ und die„Fliegenden Hamburger, Frankfurter und Kölner“ dürfen ſich beſon⸗ derer Zugnamen rühmen. Auch viele deutſche Kleinbahnen haben im Volksmunde ihren Namen, in denen irgendeine Eigenart ſchlagkräftigen Ausdruck gefunden hat. So wird die von Naumburg nach Artern führende Saale⸗Unſtrut⸗ Bahn kurzweg„Die Pfefferminze“ genannt, weil ſie durch eine Landſchaft dampft, die durch den Anbau von mediziniſchen Heilkräutern, vor allem der Pfefferminze, bekannt und„ruchbar“ iſt. Die von dem Goetheſtädtchen Amenau über den Rennſteig des Thüringerwaldes nach Themar fahrende Rennſteigbahn heißt im Volksmund „Die Laura“. Nach dem ſchleſiſchen Würſtelſtädtchen Schömberg fährt die„Würſtelbahn“; als ihr Bau vor Jahrzehnten mit dem Ausſpruch:„Für Eure Würſtel braucht Ihr keine beſondere Bahn!“ abgelehnt wurde, war der Name der ſpäter doch gebauten Bahn gegeben. Die aus dem Muldental über Mutzchen und Mügeln nach Oſchatz fahrende Kleinbahn wird„Mutzſchen— Mü⸗ geln— Mailand⸗Expreß“ genannt. Die Spree⸗ waldbahn rollt als„Bimmelguſte“ durchs Land, und wenn die Berliner ihren Wochenendausflug nach dem Wandlitzſee machen wollen, fahren ſie mit der„Heide⸗ krautbahn“. Der„Graue Zug“ verkehrt nur in der Weinleſezeit von Meißen nach Döbeln. Der„Flaſchen⸗ zug“, auch„Saufbähnchen“ genannt, verkehrt im Moſeltal zwiſchen Alf⸗Bullay und Trier. Ihren Namen er⸗ hielt die von Moſeltalwanderern gern benutzte Ausſichts⸗ bahn, weil im Zuge Moſelweine an die Fahrgäſte verkauft und in den Abteilen getrunken werden. Als Weinkarte gilt dabei der Fahrplan, denn jede Station iſt zugleich auch ein bekannter Moſelweinort. Zehn vorbildliche Betriebs gebote! Im Erzbergwerk Rammelsberg hat der Betriebszellen⸗ obmann zehn Betriebsgebote erlaſſen, die wegen ihrer ſelbſt⸗ verſtändlichen Forderungen nicht nur für die Preuſſagbe⸗ triebe, ſondern für ſämtliche Werks⸗ und Arbeitsſtätten maß⸗ gebend ſein können. Dieſe Betriebsgebote lauten: 1. Denke immer daran, daß deine Arbeitskameraden deutſche Volksgenoſſen ſind! Sei daher auch wirklich Kame⸗ rad!— 2. Ein gutes Wort findet immer ein offenes Ohr!— 3. Haſt du dich geärgert, ſo trage dieſen Aerger allein und verſchone deine Arbeitskameraden mit ſchlechter Laune!— 4. Standesdünkel und Ueberheblichkeit lege ab, denn ſie ſtö⸗ ren den Arbeitsfrieden!— 5. Sei ehrlich und aufrecht, auch zu deinem Vorgeſetzten, damit dir dein Vorgeſetzter Kame⸗ rad und Berater und ſein kann! Achte ganz beſonders ältere Arbeitskameraden!— 6. Angeberdienſte ſind Zeichen ſchlech⸗ ter und unanſtändiger Geſinnung!— 7. Leiſtungen werden anerkannt, dagegen ſind tiefe Verbeugungen kein Zeichen von Leiſtungsfähigkeit!— 8. Ungerechtigkeit ſtört das kame⸗ radſchaftliche Zuſammenarbeiten und den Arbeitsfrieden. Wer glaubt, ungerecht behandelt zu werden, melde dies ſei⸗ nem Betriebsführer oder Betriebszellenobmann!— 9. Kriti⸗ ſieren und meckern iſt leicht, zum Beſſermachen aber ge⸗ hören Kraft und Verſtand.— 10. Vergiß nie: Dein Betrieb iſt deine Grundlage. Vertritt deshalb in deinem eigenen Intereſſe die Belange deines Betriebes, arbeite aufmerkſam und mit Freude, und du wirſt geachtet und geſchätzt wer⸗ den. Dein Betriebsführer, dein Betriebszellenobmann und deine Vertrauensmänner ſind ehrlichen Willens, dir zur Seite zu ſtehen und dir Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen. Sprich ſtets offen zu ihnen und du wirſt Freude an der Be⸗ triebsgemeinſchaft haben. BVerwerkung alter Aniformknöpfe und Abzeichen. Durch die Einführung neuer Uniformen bei der Reichsbahn ſind alte Uniformknöpfe und Abzeichen in größeren Mengen verfügbar geworden. Damit ſie nicht unbeachtet weggeworfen werden und der deutſchen Rohſtoffwirtſchaft verlorengehen, hat die Reichsbahn⸗ Hauptverwaltung die Gefolgſchaftsmit⸗ glieder aufgefordert, die entbehrlichen Knöpfe und Abzeichen abzuliefern, damit ſie an Sammelſtellen weitergeleitet wer—⸗ den können. Normale Reichsbankentlaſtung Nachdem der Reichsbankausweis vom Februar⸗Ultimo eine durch die beginnende Frühjahrsbelebung der Wirtſchaft bedingte erhebliche Inanſpruchnahme der Notenbank hatte erkennen laſſen, ſind in der erſten Märzwoche nach dem jetzt vorliegenden Ausweis per 7. März die ſeitens der Wirt⸗ ſchaft am Ende des Vormonats zuſätzlich in Anſpruch ge⸗ nommenen Kredite der Reichsbank im Umfange von rund 44 v. H. wieder zur Rückzahlung gelangt. Jedenfalls kann die Entwicklung in der erſten Märzwoche dieſes Jahres als normal bezeichnet werden. Die gleichfalls eingetretene Ab⸗ nahme der„ſonſtigen Aktiven“ um 18,7 Millionen Mark beruht in der Hauptſache auf Rückzahlungen des dem Reiche ſeitens der Reichsbank eingeräumten Betriebskredits. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich auf 5951 Millionen Mark gegen 6198 in der Vorwoche. Die Goldbeſtände haben um 19000 Mark auf 71,7 Mil⸗ lionen Mark zugenommen, die Beſtände an deckungsſähigen Deviſen um 57000 Mark auf 5,4 Millionen Mark abge⸗ nommen. Insgeſamt ſtellen ſich alſo die Deckungsmittel bei einer Abnahme um 38 000 Mark auf 77,1 Millionen Mark. — Wie wird das Große Los gezogen? Zweimal im Jahre ſpielt die Preußiſch⸗Süddeutſche Staatslotterie das„Große Los“ in Höhe von zweimal 1 Mil⸗ lion Mark aus, jedesmal am letzten Tage der Hauptklaſſe. Da nur die Wenigſten ein Doppellos ſpielen, die Mehrzahl der Lotterieſpieler vielmehr nur Achtelabſchnitte kaufen, wird dieſer Gewinn meiſtens auch in Teilbeträgen unter eine Mehr⸗ zahl von Glücklichen verteilt, die dann einen Nettobetrag von je 100 000 Mark ausgezahlt erhalten. Für alle Spieler iſt es intereſſant zu erfahren, warum der Gewinnplan ſo auf⸗ geſtellt iſt, daß das Große Los immer am letzten Tage gezogen wird, und wie dies vor ſich geht. Wenn das Große Lus ſich von vornherein im Ge⸗ winnrade befände und ſchon an einem der erſten Ziehungs⸗ tage gezogen werden könnte, ſo hätten alle Spieler, deren Losnummer ſich noch im Nummernrade befindet, und auch alle die, die erſt ſpäter— während der Ziehung— noch ein Los kaufen, keine Ausſicht mehr, an der Ausſpielung des Großen Loſes teilzunehmen. Bei der jetzt üblichen Regelung hat aber jeder Inhaber eines Loſes bis zum letzten Tage dieſe Möglichkeit. Auch diejenigen Spieler, deren Los an einem früheren Ziehungstage bereits mit einem niedrigeren Gewinn gezogen wurde und dadurch ausſcheidet, haben die Möglichkeit, an der Ausſpielung des Großen Loſes teilzu⸗ nehmen, wenn ſie rechtzeitig bei ihrem Lotterieeinnehmer unter Verrechnung des erſten Gewinnes ein Erſatzlos er⸗ werben. Die Ausſpielung des Großen Loſes am letzten Tage iſt mithin für alle Spieler die gerechteſte Form und bietet allen die größte Ausſicht. Wie iſt es nun techniſch möglich, es ſo einzurichten, daß das Große Los zwangsläufig immer am letzten Tage gezogen wird? Dieſes Verfahren ſtellt etwas Aehnliches dar wie das bei anderen Lotterien übliche Ausſpielen von Prä⸗ mien. Der Gewinnplan der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staats⸗ lotterie ſieht eine Geſamtzahl von 343 000 Gewinnen vor, von denen die allergrößte Zahl in der letzten Klaſſe, der Hauptklaſſe gezogen wird. Bei den Gewinneinſchüttungen zu Beginn der einzelnen Klaſſen werden aber im ganzen nur 342 999 Gewinne eingeſchüttet, und zwar wird bei der 5. Klaſſe zunächſt kein Röllchen für das Große Los einge⸗ ſchüttet. Nach den Beſtimmungen des Gewinnplanes fällt auf den erſten Gewinn von 300 Marßh der am letzten Tage der Hauptklaſſe aus der Gewinntrommel ge⸗ zogen wird, ſtatt dieſes Gewinnes das Große Los. Damit nun andererſeits nicht ein Gewinn zu 300 Mark fehlt, wird vor Beginn der Ziehung des letzten Tages noch ein weiterer Gewinn zu 300 Mark in das Gewinnvad zugeſchüttet, ſo daß dann im ganzen 343 000 Gewinne dem Gewinnrade ent⸗ nommen werden können. Dieſes Verfahren bieten neben den anderen Vorteilen die Gewähr, daß ſich am letzten Ziehungs⸗ tage bei Ziehungsbeginn unter den Gewinnen auch beſtimmt noch ein Gewinnröllchen von 300 Mark im Rade befindet. Die öffentliche Ziehung der Staatslotterie im Lotteriegebäude in Berlin wird von der Bevölkerung ſtets mit regem Intereſſe beſucht, und der ſpannende Vormittag, an dem das Große Los gezogen wird— das nächſte Mat am 13. März, um 9 Uhr vormittags— gilt für viele als ſehenswertes Schauſpiel. Sportnachrichten Ringer⸗Gauturniere Eppel und Rupp ſiegen in Wieſental. In Wieſental gaben ſich die beſten badiſchen Ringer der Welter⸗ und Halbſchwergewichtsklaſſe ein Stelldichein, um die Vertreter zur Deutſchen Meiſterſchaft zu ermitteln. Im Weltergewicht kam Eppel(Ketſch) zu einem überzeugenden Sieg, während im Halbſchwergewicht Rupp(Sandhofen) un⸗ angefochten Turnierſieger wurde. Eppel gewann ſeine ſämt⸗ lichen Kämpfe entſcheidend, während Rupp ſich in ſeinem erſten Kampf gegen den Wieſentaler Groß mit einem Punkt⸗ ſieg begnügen mußte. Kurioſerweiſe ließ man die beiden Endſieger in den letzten Runden zweimal gegen Meurer (Mannheim) bezw. Braun(Konſtanz) kämpfen, ein Zeichen, daß das Kampfgericht mit den Austragungsbeſtimmungen nicht ganz vertraut war. Die genauen Ergebniſſe: Weltergewicht: Eppel(Ketſch) ſchlägt Hiller(Bruchſal) nach 3 Minuten; Keſtler(Mann⸗ heim) ſchlägt Schwind(Hornberg) nach Punkten; Meurer (Mannheim) ſchlägt Rothardt(Wieſental) nach 4 Minuten; Keſtler ſchlägt Hiller nach Punkten; Meurer ſchlägt Schwind nach Punkten; Eppel i Rothardt nach 4 Minuten; Eppel ſchlägt Keſtler nach 14 Minuten; Eppel ſchlägt Meurer nach J Minuten; Meurer ſchlägt Keſtler nach 14 Minuten; Eppel ſchlägt Meurer durch Aufgabe. Endergebnis: 1. Eppel, 2. Meurer, 3. Keſtler. Halbſchwergewicht: Braun(Konſtanz) ſchlägt Stratz (Gutach) nach Punkten; Rupp(Sandhofen) ſchlägt Groß (Wieſentah) nach Punkten; Braun ſchlägt Haag(Kirrlach) nach 7 Minuten; Rupp ſchlägt Stratz nach 1:80 Minuten; Groß ſchlägt Haag nach 30 Sekunden; Rupp ſchlägt Braun nach 5 Minuten; Braun ſchlägt Groß nach 7 Minuten; Rupp ſchlägt Braun nach 2 Minuten. Endergebnis: 1. Rupp, 2. Braun, 3. Groß. Damit ſtehen alle ſieben badiſchen Teilnehmer an den Kämpfen um die Deutſche Meiſterſchaft feſt. Es ſind: Bantam: Uhrig(Oftersheim); Feder: Scherer(Kollnau); Leicht. Brunner(Feudenheim); Welter: Eppel(Ketſch); Mittel: Zeller(Freiburg); Halbſchwer: Rupp(Sandhofen); Schwer: Jägle(Kuhbach). f Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummeng. 6 Choral; 6.05 Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert J; 7 Früh. nachrichten, anſchließend Frühkonzert II; 8 Waſſerſtandsne⸗ dungen; 8.05 Bauernfunk, Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 10 Sendepauſe; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten Wetter; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei hz drei; 18 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nb. richten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. 8 Donnerstag, 12. März: 8.30 Konzert, 9.30 Frau Rat Goethe als Lehrmeiſtern beim Umzug; 9.45 Sendepauſe; 10.15 Volksliedſingen; 1130 Für dich, Bauer; 15 Sendepause; 15.30 Vier Maleriſſen erzählen Berufserlebniſſe; 16 Muſik am Nachmittag; 174 Viertelſtunde luſtiges Rechnen; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 2040 Mozart⸗Zyklus; 22.30 Tanzmuſik. Freitag, 13. März: 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Sendepaut 110.15 Volk an der Arbeit; 11.30 Für dich, Bauer; 15 Sende pauſe; 15.30 Tripps, Trapps, Troll und der Alte von Berge, Hörſpiel; 17.45 Tolle Heimkehr; 19.30 Viertes offezes Liederſingen; 20.10 Reichsentſcheidung im Tanzkapel len. bewerb; 1 Nachtkonzert. Samstag, 14. März: 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe; 9.30 Sendepau 10.15 Volk und Staat, Kriegserinnerungen; 11.30 Für dic Bauer; 15 Im Donner der Motoren, Hörſpiel; anſchli⸗ ßend: Ruf der Jugend; 15.35 Nun laßt die Fahnen flie⸗ gen, Muſtizierſtunde der HJ: 16 Der frohe Samstagnachml⸗ tag; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Feine Knöpf und die Köpf, ſchwäbiſche Charakterſtudie; 19 Die Schatulle, beſinn⸗ liches zum Feierabend; 20.10 Wie es euch gefällt, bun Konzert; 22.30... und morgen iſt Sonntag. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummetg: 6 Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; Nachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen, Zeit, Wetter; 940 Gymnaſtik; 8.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Witt ſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittags konzert; 13 Zeit, Nachrichten, anſchließend Lokale Nach⸗ richten; 18.15 Mittagskonzert; 14 Zeit, Nachrichten, Wetlet; 14.10 Allerlei zwiſchen zwei und drei; 15 Zeit, Wirtſchaft⸗ meldungen, Wirtſchaftsbericht; 18 Nachmittagskonzert; 195 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Win ſchaftsmeldungen, Programmänderungen: 20 Zeit, Naß richten: 22 Zeit. Nachrichten: 22.15 Donnerstag, 12. März: 10.15 Schulfunk; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kinderfunt 16 AUnterhaltungskonzert; 17 Lieder mit Klavierbegleitung; 17.30 Iſt mir mein Leben geträumet?, Wilhelm Buſch ſchreſbt Briefe; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 2230 Tanzmuſik. Freitag, 13. März: 10.15 Schulfunk; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauerſ⸗ funk; 15.15 Olympiſches Dorf 1936, Vorbericht; 15.30 Daz aktuelle Buch; 15.45 In der Sprechſtunde, Funkſzene; 16 Tanz⸗ und Ballettmuſik; 17.30 Finden Sie das ſchön', eine nachdenkliche Hörfolge; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Reichs ⸗ entſcheidung im Tanzkapellen⸗Wettbewerb; 1 Nachtkonzet. Samstag, 14. März: 8.45 Auf zum Staatsjugendtag— HJ ⸗Sport; 9 Sendepause; 10.15 Schulfunk; 10.45 Sendepauſe; 11 Haus frau, hör zu; 11.30 Sendepause; 15.15 Jugendfunk 15 Der frohe Samstagnachmittag; 18 Perlen im Odenwald, Funkfolge, 18.20 Zeitfunk; 19 Anterhaltungskonzert; 19355 Ruf der Jugend; 20.10 Die große Sünderin, Operette von Künneke; 22.45... und morgen iſt Sonntag. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 11. März: Miete M 19, Sondermiete M 1 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 37 Zum letzten Male: Peer Gynt. Dramatiſches Ge dicht von Henrik Ibſen. Anfang 19, Ende 22.45 Uhr, Donnerstag, 12. März: Miete D 18: Der Tron badour. Oper von Verdi Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 13. März: Für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen, Abt. 41 bis 42, 50 bis 55, 61, 401 bis 400 410 bis 414, 419, 420 bis 423, 425 bis 429, 4315 435 bis 436, 471 bis 472, 491 bis 492, 501 bis 50 Gruppe B: Tannhäuſer von Richard Wagner. Aſ⸗ fang 19, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 14. März: Miete E 17, Sondermiete E g. Charleys Tante. Schwank von Brandon Thomas, Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. 5 Sonntag, 15. März: Nachmittagsoorſtellung für die N88 Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 327 bis 335, 339 bis 347, 871, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Schach dem König. Operette von Walter W. Goetze. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete H 18 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mann heim, Abt. 145 bis 147: 1. Abend der Gaukulturwoche: Zum erſten Male: Warbeck. Schauſpiel von Hermans Burte. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. PF. Kauft beim Fachmaun Sammel⸗Anzeiger ö eingerofſa. Lede ige f Bunge meine f ur für Miiglieder der Landw. Ein. u. Verkonfsgenoſſenſchaft? Zimmer Faathafel Nach Gottes Ratschluß starb gestern Nacht f. 1 Saat Kartoffe In und Lüche Ferner engfehte unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Groß- J e umen Gämereien 0— 5 5 Gaatgerſte mutter, Schwester und Tante E e ee 5 e und Ackerſegen vorrätig. Abgabe auch zu e geſucht.] Saaterbſen ofeh Erinnerung. an Nicht ler. Adr di Ffaü argarele oll e f Ferner ü 5 ee zu verkaufen. Auskunft im Lage; Ge 9 8. Saatwiß e Ul 23 Hochſtammroſen f N 5 5 8 Kleeſamen . 5 5 üben⸗ im Alter von 70 Jahren.. N. zum Roichsudlor“ 1 Schlafzimmer—. eee Die trauernden Hinterbliebenen.. 3 5 2 neu ech iche gerd 8 Schnell verkauft Oelſtoffpapie 4 Von Montag ab fortlaufend 1 8 orgen[ Schranz mit Wäſchefach, und vermietet Kaltleim 3 kräftige Salatſetzlinge Donnerstag früh Friſierkomm. m. Zteil. Spiegelſiſt alles, was die(zum Auſzlebes NMhm.-Seckenheim 11. LIarz 1936 5 J und Glasplaſte. 2 Beten, iſt ile e des Papiels) 1 n II diktiert u. aus dem Saatbert. Schlachtfest. 2 2 Rach iiche mit Glasplatte große Oeſfentach che 1 2 beit wiſſen fol, Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 30 Peter Schwarz Von 9 Ahr ab 3.* 225.—— e Düngemile % Uhr von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. i Laden: Offenburgerſtr. 8 Wellfleiſch. N. Günther, Möbellagerſ billigste und beſte ſtändig am Lage — Gärtnerei: am Friedhof. Hierzu ladet freundlichſt ein 2 Mannheim, 8 3, 8. Weg hierzu iſt das S r e e Fr. Schmitt Ans AAA Zeitungsinſerat Alex. F