1.20 Nr. 61(2. Blatt) Neckar Bote Dannerstag, 12. März 1936 Oer Fremdenverkehr in Baden Im Jahre 1935 faft 6 Millionen Uebernachtungen. I. Wie ſchon die monatlichen Zuſammenſtellungen des Ba⸗ diſchen Statiſtiſchen Landesamts über den Umfang des Frem⸗ denverkehrs der 40 wichtigeren Fremdenplätze unſeres Lan⸗ des im vergangenen Jahre erwarten ließen, zeigen die nunmehr abgeſchloſſenen vorliegenden Jahresergebniſſe von insgeſamt 253 Berichtsgemeinden einen überaus erfreulichen Aufſtieg des Fremdenverkehrs. Im ganzen konnten über 1.5 Millionen Fremde(1577 556) ermittelt werden, die im Laufe des Jahres 1935 in Hotels, Gasthöfen, Penſionen, Erholungsheimen, Sanatorien und Privatquartieren abge⸗ ſtiegen waren, umgerechnet die Jugendherbergsgäſte und die in Maſſenquartieren untergebrachten Fremden. Gegenüber dem Vorjahr haben ſich hiernach nahezu 200 000 oder 14.1 v. H. mehr Fremde eingefunden. Auch der Ausländerverkehr hat ſich befriedigend entwickelt. Insgeſamt wurden 192 815 Auslandsgäſte feſtgeſtellt; d. ſ. 22 808 oder 13.4 v. H. mehr wie im Jahre 1934. An erſter Stelle unter den außerdeutſchen Herkunftsländern ſteht die Schweiz mit 38 539 Beſuchern, dicht gefolgt von Großbritannien und Irland (38 228) und den Niederlanden(35 156). Im ganzen konnten nahezu 6 Millionen Fremden⸗ übernachtungen(genau 5 953 489) für 1935 verzeich⸗ net werden. Im Vergleich zum vorangegangenen Jahre bedeutet dies ein Mehr von 823 583 Aebernachtungen gleich 16.1 v. H. N Die Ausländerübernachtungen ſind weniger ſtark, aber immerhin um 81825 auf 674652 oder um 13.8 v. H. an⸗ geſtiegen. Auffallend iſt wiederum die Steigerung bei den Engländern. Im Ferienmonat Auguſt ſtand der Fremdenverkehr Badens auf ſeinem Höhepunkt (275017 Fremde mit 1 226 441 Uebernachtungen). Am zweit⸗ ſtärkſten zeigte ſich der Fremdenſtrom im Juli(237 839 Fremde und 997892 Uebernachtungen). Es folgt der Juni 208 347 und 697 106). Die weitere Reihenfolge lautet: September, Mai, April, Oktober mit immer noch über 100 000 Fremden und über 370 000 Uebernachtungen. II. Den ſtärkſten Fremdenzuſtrom hat die Stadt Freiburg (nit Schauinsland) erhalten, die infolgedeſſen im Jahre 1935 erſtmals Heidelberg überflügelt hat. Die am meiſten beſuchten badiſchen Fremdenorte mit mehr als 30 000 gemeldeten Be⸗ ſuchern waren folgende: Freiburg(mit Schauinsland) 165343 Fremde, Heidelberg 164071, Konſtanz 130 626, Mannheim 110 865, Baden⸗Baden 107 168, Karlsruhe 96 909, Meers⸗ burg 30 874, Offenburg 30 404 Fremde. Die weitaus höchſten Uebernachtungszahlen hatte Baden⸗Baden aufzuweiſen. Mehr als 150 000 Logier⸗ nächte hatten nachſtehende Fremdenplätze: Baden⸗Baden 695 771 Uebernachtungen, Freiburg(mit Schauinslano) 355 909, Heidelberg 272 552, Bad Dürrheim 264679, Baden⸗ weiler 259 875, Konſtanz 236 454, Mannheim 193 996, St. Blaſien 189 086, Karlsruhe 151.570 Uebernachtungen. Es folgen Todtmoos, Hinterzarten, Königsfeld, Friedenweiler, die alle über 100 000 Fremdenübernachtungen melden konn⸗ ten. Die zahlreichſten Ausländerübernachtungen erfolgten in Baden⸗Baden(154026), Freiburg(81353), Heidelberg (86 069), Badenweiler(28 877), Titiſee(25 105), St. Blaſien (22 080), dann Triberg, Konſtanz, Bad Dürrheim, Hinter⸗ zarten uſw. Manche der hier und dort überraſchend hohen Fremden⸗ verkehrszahlen ſind natürlich nicht zum wenigſten der NS⸗ Organiſation„Kraft durch Freude“ zu verdanken. Insge⸗ ſamt wurden durch Kd 65 Fahrten nach Baden veran⸗ ſtaltet; die 41791 Beſucher mit zuſammen rund 385 000 Uebernachtungen in unſer Land brachten. Hierzu kommen noch 120 Wochenendfahrten mit 121 850 Beſuchern und 116 Bodenſeefahrten mit 76323 Teilnehmern uſw. Einheitliches Reichsgrundbuchrecht Ab 1. April 1936. Am 1. April dieſes Jahres treten die neue Grundbuch⸗ ordnung, die Verordnung zur Ausführung der Grund⸗ buchordnung und die Allgemeine Verfügung über die Ein⸗ richtung und Führung des Grundbuchs in Kraft. Sie ſtellen die mit dem Grundbuchrecht befaßten Beamten, die Notare wie auch die Juſtizverwaltungsbehörden vor neue und zum Teil nicht einfache Aufgaben. Die Sachbearbeiter des Reichsjuſtizminiſteriums haben daher, um die betrof⸗ fenen Veamtenkreiſe mit dem neuen Recht vertraut zu machen, für ſämtliche Oberlandesgerichtsbezirke des Reichs e zur Einführung in das neue Grundbuchrecht gehalten. Bei dieſen Beſprechungen wies Miniſterialrat Dr. Heſſe darauf hin, daß es ſich bei der Neuordnung nicht um eine Reform des Grundbuchrechts handle, ſondern darum, das bisher landesrechtlich in außerordent⸗ lich ſtarkem Maße zerſplitterte Grundbuchrecht zu vereinheitlichen. Bisher habe faſt jeder Staat ein eigenes Grundbuchſyſtem gehabt und daran eiferſüchtig feſtgehal⸗ ten. Nachdem nunmehr die Juſtizhoheit in die Hände des Reichs zurückgekehrt ſei, dem ſie im Laufe eines Jahrtau⸗ ſends deutſcher Geſchichte entglitten war, ſei der Augenblick gekommen, mit der bisherigen Zerſplitterung des Landes⸗ grundbuchrechts aufzuräumen und das Grundbuchrecht ſo⸗ weit wie möglich zu vereinheitlichen. Nicht geändert ſeien dagegen durch die Neuordnung die Grundlagen des Grund⸗ buchrechts. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen betonte Miniſterial⸗ rat Dr. Heſſe ſodann, daß die Vereinheitlichung des Grund⸗ buchrechts für manche deutſchen Länder zwar Opfer an Gewohnheiten und Einrichtungen mit ſich bringe, die ſich an Ort und Stelle entwickelt hätten, und dort heimiſch wären. An Beiſpielen aus der deutſchen und ausländiſchen Geſchichte zeigte Miniſterialrat Dr. Heſſe, daß die Juſtizhoheit eine der ſtärkſten Klammern darſtelle, die ein Volk zuſammenhalten könnten. Dieſe zu⸗ ſammenſchließende Kraft der Juſtizhoheit könne aber nur dann voll zur Geltung kommen, wenn ſie ſich im Rechts⸗ leben auch nach gußen hin als Einheit zeige. Deshalb ſei jetzt die hiſtoriſche Stunde gekommen, die Landesgrenzen auch im Grundbuchrecht zu verwiſchen. Die Erreichung dieſes Zieles ſei es wohl wert, daß Opfer gebracht würden. Der Winter überwunden Schon im Februar Abnahme der Arbeitsloſigkeit. Der Februar brachte den Abſchluß der winterlichen Be⸗ laſtung des Arbeikseinſatzes. Die Jahl der Arbeitsloſen nahm nach den Berichten der Arbeitsämter um rund 5000 auf 2 516 000 ab. Die winterliche Zunahme in der Jahreswende 1935⸗36 betrug ſomit 814 269 gegenüber 705 887 im Vorjahr. Trotz des weſentlich ſtärkeren Einſatzes von Arbeitskräften im Baugewerbe und den anderen Außenberufen, der zwangs⸗ läufig bei winterlichem Wetter durch die Stillegung der Arbeiten zu größeren Entlaſſungen und ſteigender Arbeits⸗ loſenzahl führt, und trotz des ungünſtigeren Witterungs⸗ verlaufs in dieſem Winter mit ſeinen mehrmaligen Kälte⸗ einbrüchen und der unbeſtändigen und teils ſehr naſſen Witterung, war die Belaſtung nur unweſentlich ſtärker als im Vorjahr, in dem der Arbeitseinſatz durch eine beſonders milde und gleichmäßige Witterung begünſtigt war. Die Beſſerung des Arbeitseinſatzes iſt nach der Februar⸗ entwicklung unverkennbar, wenn auch durch den unterſchiedlichen Witterungsverlauf die Entwicklung in den einzelnen Teilen des Reiches noch uneinheitlich war. Be⸗ merkenswert iſt auch, daß nicht die Außenberufe Träger der Februarentlaſtung waren, ſondern die übrigen, mehr konjunkturabhängigen Berufsgruppen. In ihnen ging die Arbeitsloſigkeit um 27 844 zurück, wäh⸗ rend die Außenberufe noch einen Zugang von 22 915 auf⸗ zuweiſen hatten. Marktberichte Frankfurter Produktenmarkt vom 11. März. Alles un⸗ verändert, Tendenz ruhig. Karlsruher Viehmarkt vom 11. März. Zufuhren: 401 Kälber und 55 Schweine. Preiſe: Kälber a) 65 bis 68, b) 61 bis 64, c) 55 bis 60, d) 48 bis 54; Schweine a) 57, b1) 56, b2) 55, c) 53, d) bis f) 51. Marktverlauf: Kälber und Schweine lebhaft, geräumt Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Karlsruhe.(Nur Veränderungen). Induſtrie⸗“(Sommer⸗)gerſte Ernte 1935 je nach Qualität 22 bis 22.50, Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepreßt je nach Qualität 2 bis 2.25 Mark. Stuttgarter Getreidegroßmarkt. In Weizen hält das etwas ſtärkere Angebot, beſonders in den Spätanbaugebie⸗ ten, an. Roggen bleibt dagegen knapp. In Brau⸗ und In⸗ duſtriegerſte ſind nur noch einzelne Wagen am Markt, die vor dem 1. März freigegeben wurden. Bei Futtergerſte und Futterhafer überſteigt die Nachfrage das Angebot. In Mehl beginnen die Käufer ſich für die Feiertage zu verſor⸗ gen. Mühlennachprodukte bleiben geſucht. Es notierten je 100 kg: Württ. Weizen W 7 Erzeugerfeſtpreis 20.10, Wᷣ 10 20.40, W' 14 20.80, W' 17 21.10, Roggen R 14 17.20, R 18 17.70, R 19 17.90; Winterfuttergerſte G 7 17.10, G 8 17.40; Sommerfuttergerſte. Es können 50 Pfg. per 1001 kg Aufſchlag bezahlt werden. Futterhafer H 11 16.50, 14 17; Wieſenheu neu 6.75 bis 7.75, Kleeheu neu 7.50 bis 8.75, drahtgepreßtes Stroh neu 4.10 bis 4.30. Mehlnotierun⸗ gen unverändert. Die Wacht am Rhein. Zum erſten Male ſeit 1918 wieder deutſche Wache„ Weltbild(W). b Sporinachrichten Endlich ein Sieg in Budapeſt? Der 12. Fußball⸗Länderkampf Ungarn— Deutſchland. Wieder ſteht die große deutſche Fußballgemeinde im Banne eines Länderkampfes: am Sonntagnachmittag ſpielen unſere Nationalen auf dem Hungaria⸗Platz in Budapeſt gegen Ungarns Auserwählte. Unſere junge Mannſchaft, in der nur fünf Spieler ſtehen, die mithalfen, den großen Sieg über Spanien zu erringen, ſind mit der feſten Abſicht ins Land der Magyaren gefahren, endlich den erſten deutſchen Län⸗ derſieg auf ungariſchem Boden zu feiern. Tatſächlich gelang es in den fünf bisher in Budapeſt ausgetragenen Länder⸗ kämpfen keiner deutſchen Vertretung, einen Sieg davonzu⸗ tragen. In den Jahren 1909 und 1912 wurden immerhin bemerkenswerte Unentſchieden(3:3 und 4:4) errungen, aber die drei Budapeſter Kämpfe in der Nachkriegszeit gingen alle verloren: 1921 mit 0:3, 1924 mit 1:4 und 1932 mit 1:2. Dazu iſt zu ſagen, daß der ungariſche Fußballſport ge⸗ rade in den erſten Nachkriegsjahren einen beſonders hohen Leiſtungsſtandard erreicht hatte und daß die ungariſche Na⸗ tionalelf damals zu den beſten der Welt zählte. Anſere etwas bunt zuſammengeſtellten Mannſchaften konnten da nicht mit, wenn es auch bei den Kämpfen auf deutſchem Boden in dieſer Zeit zu knappen Erfolgen und einmal zu einem kor⸗ loſen Unentſchieden reichte. Erſt im Jahre 1930 gelang uns wieder einmal ein Sieg über die Magyaren, und zwar in jenem dramatiſchen Dresdner Kampf, der bei der Pauſe die großartig ſpielenden Ungarn mit 3:0 in Front ſah. In der zweiten Hälfte brachte es dann aber die mit großer Hingabe kämpfende deutſche Elf fertig, nicht nur aus⸗ zugleichen, ſondern noch einen 5:8⸗Sieg zu erringen. Auch in dem zwei Jahre ſpäter folgenden Rückſpiel in Budapeſt machte ſich ſchon das Wiedererſtarken des deutſchen Fußballs bemerk⸗ bar, denn unſere Vertretung ſchlug ſich vorzüglich und verlor nur knapp mit 1:2. Die letzte deutſch⸗ungariſche Begegnung fand dann im Januar 1934 im Frankfurter Stadion ſtatt und endete mit einem deutſchen 3:1⸗Sieg. Ein beſon⸗ deres Ereignis in dieſem Spiel war der Torerfolg des Frank⸗ furter„Hennes“ Stubb aus 60 Meter Entfernung. Von dieſer deutſchen Elf, die den Frankfurter 3:1⸗Sieg über Ungarn erfocht, iſt bemerkenswerterweiſe kein Spieler für die 12. Begegnung am Sonntag in Budapeſt aufge⸗ boten. Weder Gramlich noch Goldbrunner oder Leh⸗ ner, die in Frankfurt dabei waren und die auch in Barce⸗ lona ſpielten. Vor allem eine Spielerperſönlichkeit wie Gram⸗ lich hätte unſerer Elf in Budapeſt eine wertvolle Stütze ſein können. Wirklich ſchade, daß er die Reiſe nicht mitmacht, denn gerade gegen die jetzt wieder recht ſtarken Ungarn, die in den letzten Monaten gegen den Weltmeiſter Italien 2:2, ge⸗ gen Oeſterreich 4:4 und gegen die Schweiz 6:2 ſpielten, wäre die allerſtärkſte deutſche Vertretung am Platze geweſen. Aber wir vertrauen auf unſere hoffnungsvolle und talentierte Ju⸗ gend, die ja ſchließlich auch einmal in die vorderſte Front muß und gegen einen ſtarken Gegner zeigen ſoll, zu welchen Leiſtungen ſie fähig iſt. Um ausgeſprochene Neulinge handelt es ſich ja bei keinem der jungen Spieler, denn ſowohl Tor⸗ hüter Sonnrein als auch die Läufer Sold und Kitzin⸗ ger ſowie die Stürmer Elbern, Urban und Gelleſch haben ſchon in der Nationalelf geſtanden, wenn auch nur gegen Eſtland und Luxemburg(Kitzinger gegen Portugall), die ja nicht zu den allerſtärkſten Fußballnationen zu zählen ſind. Diesmal hat man den jungen Leuten aber einige be⸗ währte Nationalſpieler beigegeben, die ſchon für den rechten Zuſammenhalt und ein gradliniges Spiel Sorge tragen werden. Ein Szepan wird z. B. ſeine jungen Klubkamera⸗ den Urban und Gelleſch— ſtellen wir uns vor— ſehr gut in Szene ſetzen können und ſo durchſchlagskräftige und ſchnelle Spieler wie Elbern und Lenz müßten eigentlich auch gegen die ſtarke ungariſche Abwehr eine gute Figur machen. Auf unſere Hintermannſchaft iſt Verlaß, zumal auf Münzen⸗ berg und Munkert. Wenn nun noch die Läuferreihe voll einſchlägt und Janes ſeine nicht immer zufriedenſtellende Barceloneſer Leiſtung weſentlich zu ſteigern verſteht, dann kann man dieſem Spiel in Budapeſt mit Ruhe und Ver⸗ trauen entgegenſehen. Ein deutſcher Sieg iſt keine Unmöglichkeit, aber er wird erkämpft werden müſſen, denn die Ungarn brennen auf eine Vergeltung für die Frank⸗ furter Niederlage und ſie haben das Beſte aufgeboten, was ihnen augenblicklich zur Verfügung ſteht. tſchechiſchen Die Mannſchaften werden ſich Schiedsrichter Kriſt wie folgt ſtellen: Deutſchland: Sonnrein(FC Hanau 93); Münzen⸗ berg(Alemannia Aachen), Munkert(1. Fc Nürnberg); Ja⸗ nes(Fortuna Düſſeldorf, Sold(FV Saarbrücken), Kitzin⸗ ger(F 05 Schweinfurt); Elbern(SB Beuel), Gelleſch (Schalke 04), Lenz(Boruſſia Dortmund), Szepan, Urban (beide Schalke 04). Ungarn: Szabo(Hungaria); Vago(Bocskai), Biro (Hungaria); Sebes, Turay, Dudas(alle Hungaria); Cſeh II, Kardos(beide Hungaria), Dr. Saroſi, Toldi(beide Ferenc⸗ varos), Titkos(Hungaria). Deutſche Erſatzleute ſind Jüriſſen(Oberhauſen), Gram⸗ lich(Villingen) und Raſſelnberg(Benrath). Die Elf ſteht unter der Leitung von Dr. Martin und Dr. Nerz und wird am Freitag von Dresden aus über Prag nach Budapeſt reiſen. 8 Oer Torwart war beſtochen! In der Fußball-⸗Bezirksklaſſe im Gau Süd weſt kam am 2. Februar ein Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen den beiden Frankfurter Vereinen Viktoria 1912 Eckenheim und Wacker 02 Rödelheim zum Austrag, das mit 1:0 zugunſten der Ek⸗ kenheimer endete. Nach dem Spiel ſtrengte Rödelheim ein Verfahren gegen ſeinen Torhüter und gegen den Eckenheimer Verein wegen Beſtechung des Hüters an. Der Gaurechts⸗ wart hat die Angelegenheit unterſucht und den Sachverhalt geklärt. Der Rödelheimer Torwart Joſef Frederich wurde mit ſofortiger Wirkung aus dem Fachamt Fußball ausgeſchloſſen; Fritz Dorner, früher Mitglied und Trai⸗ ner der Viktoria Eckenheim, dem die Beſtechung zur Laſt ge⸗ legt wird, erhielt ein dreijähriges Platzverbot, für deſſen Durchführung der Verein haftet. Außerdem wurde dem Verein zur Pflicht gemacht, den ſportlichen Verkehr der Spieler mit D. ſofort abzubrechen. Das Meiſterſchaftsſpiel ſelbſt wurde beiden Vereinen als verloren angerechnet. f Es handelt ſich hier um einen glücklicherweiſe im deuk⸗ ſchen Sport ſeltenen Falh und es iſt erfreulich, daß die maßgebenden. Stellen energiſch gegen ſolche Schädlinge, die in den Reihen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübun⸗ gen keinen Platz haben, vorgehen. dem e eee Jchickialsweg einer Erfindung Es iſt der Ruhm der Franzoſen, den Freiballon geſchaf⸗ fen zu haben, und es waren auch die Franzoſen, die den Ballon zuerſt lenkbar gemacht haben. Aber das Verkehrs⸗ mittel der Luft, das mit den Eiſenbahnen und den Ozean— dampfern in erfolgreichen Wettbewerb treten kann, ja, das deren Wirkſamkeit für beſtimmte Aufgaben des Weltver⸗ kehrs bei weitem übertrifft, iſt das Werk deutſchen Erfinder⸗ geiſtes, das Werk des Grafen Zeppelin und ſeiner hervor— ragenden Nachfolger, Hugo Eckener, Ludwig Dürr und Al⸗ fred Colsmann. * 71 von den Deutſchen einge⸗ f die Feſtung belagern, befindet iptmann Graf Zeppelin mit ſenen Württem⸗ Der kühne Patrouillenreiter, der zu Beginn des ütſch⸗franzöſiſchen Krieges einen verwegenen Ritt in Fein⸗ land ausführte. Da ſieht er eines Tages einen Freiballon aus der Feſtung entſchweben. Er blickt ihm nach, lange, lange, und denkt:„Wenn man dieſe Dinger lenken könnte“. Ein flüchtiger Gedanke nur, aber aus ihm werden wenige Jahre ſpäter ernſte Pläne. * 1894 hat Graf Zeppelin den erſten Entwurf ſeines Luft⸗ ſchiffes fertig. Der Deutſche Kaiſer ſetzt auf Erſuchen des Grafen einen Ausſchuß ein, der die Pläne begutachten ſoll. Die Sachverſtändigen lehnen Zeppelins Entwurf glatt ab, weil in der Praxis undurchführbar, das ſtarre Gerüſt könne nicht die Laſt der Gondeln mit den Motoren aushalten, ja, das Schiff würde ſich wegen der zu hohen Lage des Schwer⸗ punktes in der Luft einfach überſchlagen. Das harte Urteil dieſer Sachverſtändigen kann zwar den Grafen in ſeiner Idee nicht wankend machen, aber ſeine Mittel erſchöpfen ſich. 1896 ſpricht er, um ein günſtiges Gutachten zu erwirken, im Verein Deutſcher Ingenieure in Stuttgart über ſeine Er⸗ findung, und erklärt ſtolz zum Schluß:„Das ganze Deutſchland kann von ſeinen Ingenieuren die Entſcheidung darüber erwarten, ob es der Vorteile und des Ruhmes teil⸗ haftig zu werden vermag, die erſten wirklich leiſtungsfähigen in hohem Grad verwendbaren Luftfahrzeuge zu beſitzen, wenn es meine Entwürfe zur Ausführung bringen läßt.“ Der Verein Deutſcher Ingenieure hat„in voller Erkenntnis und Würdigung der ſcheinbar entgegenſtehenden grundſätz⸗ lichen Bedenken“ das Werk Zeppelins empfohlen. 1898: Gründung der„Geſellſchaft zur Förderung der Luftſchiffahrt“ mit einem Kapital von 800 000 RM. Den Ent⸗ würfen folgt die praktiſche Durchführung.„LZ. 1“ wird ge⸗ baut, erhebt ſich am 2. Juli 1900 am Nachmittag vor 20 000 Menſchen zum erſten Male wenige Minuten in die Luft. Nach kleinen Verbeſſerungen kann es am 20. Oktober einen Schleifenflug von 27 Minuten durchführen. Durch die nicht völlig dichte Hülle ſtrömte jedoch der Waſſerſtoff zu ſchnell ab. Die öffentliche Meinung iſt enttäuſcht, der Fachmann er⸗ klärt:„Dieſes Monſtrum wird nie wieder in die Lüfte ſtei⸗ gen.“ Die Mittel ſind wieder einmal erſchöpft. Die„Geſell⸗ ſchaft zur Förderung der Luftſchiffahrt“ löſt ſich auf.„LZ. 1“ wird verſchrottet, um den Verpflichtungen nachkommen zu können. Der 63jährige Graf Zeppelin iſt völlig niederge⸗ ſchlagen, aber wieder bäumt er ſich gegen das Schickſal auf. Verwerfen ihn die Sachverſtändigen, dann möge das deut⸗ ſche Volk ihm helfen. In einem Aufruf wendet er ſich gegen die„falſchen Propheten“ mit dem„ſelbſtbewußten Ton des eingebildeten überlegenen Wiſſens“, aber das Echo ſeines Aufrufes iſt kläglich. Mit eiſerner Energie arbeitet Zeppelin an der Aufbringung neuer Mittel. Endlich, nach fünf Jah⸗ ren, kann in Friedrichshafen ein Neubau in Angriff genom⸗ men werden. Als der zweite Zeppelin am 17. Januar 1906 bei Kißlegg im Allgäu ſtrandete, brach der zähe Graf ſelbſt zuſammen:„Nie baue ich wieder ein Luftſchiff!“ Es war Der Weg æ ur Jugend O O NA K e FEE GO ELENA 3. „Wer— meinte?“ Sie fuhr herum, ſie ſtarrte ihn an, er überhörte ihren Aufſchrei, aber er ſprach weiter:„Ja — Faskati— Florenz. Ja, das haben wir ſchon beſpro⸗ chen, dahin geht unſere Hochzeitsreiſe“ „Was geht dahin?“ Groß, aufrecht, ſtarr wie eine Statue ſtand Thereſe Hewald mitten im Zimmer.„Was geht dahin, Heinz? Ach ſo, du meinſt ſpäter einmal, wenn — wenn du einmal— heiraten ſollteſt.“ Sie verſuchte, das Ganze als Scherz zu nehmen. Aber da war er auch ſchon neben ihr, umſchlang ſie und wirbelte ſie im Zimmer umher. Der ganze große ſtattliche Mann eine einzige lachende jubelnde Glückſelig⸗ keit:„Nein, Mutter, jetzt!— Jetzt! Im Oktober! Ach, Mutter, das war es ja auch, warum ich nicht ſchrieb. Ich wollte doch ſelbſt erſt im klaren mit mir ſein. Aber nun hab ich ſie, nun habe ich meine Aenne und— ach Mutter, Mutter, ich bin ja ſo ſelig. So ſelig! Mein Glück habe ich. Und du, Mutter, du bekommſt eine Tochter, eine wunder⸗ volle, liebe Tochter bekommſt du. Meine Aenne muß jeder lieben. Aber— aber— du— Mutter— du ſagſt ja gar nichts?“ „Ich weiß in der Tat nicht, was ich ſagen ſoll.“ Sie hatte ſich von ihm freigemacht. Sie war an den Tiſch ge⸗ treten, ſchwer ſtützte ſie ſich auf ſeinen Rand.„Willſt du mir nicht zunächſt mal erklären, was dieſe ganze wunder⸗ liche Geſchichte eigentlich bedeuten ſoll?“ „Ihre kühlen Worte riſſen ihn aus ſeinem Glücks rauſch. Er kam zur Beſinnung, auch in ihm ſtieg es wie Kühle 1„Ich habe mich vorgeſtern mit Aenne Lind ver⸗ lobt.“ „So, mit Aenne Lind. Ich kann mich nicht beſinnen, das Fräulein kennengelernt zu haben.“ ö „Nein, Mutter. Haſt du auch nicht.“ Er lachte hell auf. „Vor vier Wochen habe ich ſie ſelbſt nicht gekannt.“ f So? And heute ſchon verlobt und Hochzeitsreiſe?“ Sie trat zu ihm und legte ihre Hand auf ſeine Schultern. „Heinz, ich bin deine Mutter, deine beſte Freundin doch, nicht wahr?“ Sie ſah ihn erwartungsvoll an. Er antwor⸗ tete nicht, aber ſie ſpürte den warmen Druck ſeiner Hand, und etwas befreiter fuhr ſie fort:„Heinz, nun wollen wir mal vernünftig reden. Du haſt da oben irgendwo ein ſicher ſche lch Mädchen kennengelernt— an der See wahr⸗ inlich—“ „Nein, auf Heitabu—“ i Sie überhörte ſeinen Zwiſchenruf,„iſt ja egal, wol Du haſt dich bisher eigentlich nie um Mädels. na⸗ türlich ſteht dein ir eine Avan⸗ erz in Flammen, wenn cen macht.“. dian“ ſchrieb: zur die Verzweiflung des Augenblicks, wenige Wochen ſpäter lachte der Graf zuverſichtlich:„Jawohl, es wird weiterge⸗ baut!“ 9. Oktober 1906!„LZ. 3“ fliegt. 2 Stunden 17 Minuten bei einer Fahrtſtrecke von 110 Kilometern. Der Bann iſt ge⸗ brochen. Die Sachverſtändigen, die Regierung, ſehen jetzt ein, daß dem Grafen geholfen werden muß.„LZ. 3“ wird mit großen Hoffnungen verbeſſert. Am 25. September iſt das Luftſchiff 2 Stunden 35 Mi⸗ nuten in der Luft, am 27. September 4 Stunden 4 Minuten, am 30. September 8 Stunden ununterbrochen und war damit ſeinerzeit ſchon das beſte Luftſchiff der Welt. Es folgt nun der Bau des weltgeſchichtlichen„LZ. 4“, der am 1. Juli 1908 einen glänzenden Flug durch die Schweiz durchführt und am 4. Auguſt auf ſeinem Flug von Konſtanz den Rhein abwärts nach Mainz und von da über Marinheim nach Stuttgart ganz Deutſchland in hellen Jubel verſetzt. Es war eine Triumphfahrt ohnegleichen! Und das Ende dieſer Fahrt? Echterdingen! Völlige Vernichtung! Wir alle wiſſen um die⸗ ſes Geſchehen. Es lebt unauslöſchlich in unſerer Erinnerung. Aber Graf Zeppelin blieb nicht mehr allein in ſeiner Not. Das deutſche Volk ſtand von nun an treu zu ihm und ſeinem Werk, eine Volksſpende von 6 Millionen Mark wurde dem Grafen zur fügung geſtellt. Mit Rieſenſchritten ging es nun vorwärts. Und ein Wunder war es, daß mit Ausnahme der Kriegsfahrten der Zeppeline trotz mancher Unfälle in den Entwicklungsjahren niemals ein Menſch dabei verun⸗ glückte. Nach dem Kriege. Hemmniſſe des Verſai Zeppeline im Hinlb nach Ueberwindung der ller Vertrages, erfolgte der Bau neuer f den Weltverkehr. Das Luftſchiff „LZ. 126“(Los geles) überquerte zum erſtenmal den Atlantik.„LZ. 127“, unſer„Graf Zeppelin“ umſegelte die Welt und hat mit ſeinen regelmäßigen Fahrten nach Süd⸗ amerika hundertprozentig den großen Wert und die Zu⸗ kunftsbedeutung der deutſchen Luftſchiffe erwieſen. Und nun läuft„LZ. 129“ vom Stapel. Das größte Luftſchiff der Welt. Glückauf, du herrliches deutſches Schiff, du neuer Künder der unſterblichen Tat des Grafen Zeppelin! größten 8 4 Dee g, ee Wie die„Möwe“ heimkehrte „Minenlegen an verſchiedenen Stellen der feindlichen Küſte, dann Kreuzerkrieg führen!“— dieſen Befehl erhält Korvettenkapitän Burggraf und Graf Nikolaus zu Dohna⸗ Schlodien, als ihm Ende des Jahres 1915 das Kommando über den deutſchen Hilfskreuzer SMS.„Möwe“ übergeben wird. Zwei Tage vor Silveſter verläßt das Schiff den Ha⸗ fen, zwei Monake und eine Woche iſt es auf großer Fahrt, am 4. März 1916 landet es unverſehrt in ſeinem deutſchen Heimathafen! Die zweimalige Durchbrechung des engliſchen Minengürtels, der engliſchen Minenwacht und der engliſchen Kreuzer iſt verwirklicht. Als Graf Dohna⸗Schlodien am 4. März 1916 ſein klei⸗ nes Schiff verließ und Heimatboden betrat, brachte es außer ſeiner unbeſchädigten Beſatzung folgende unfreiwilligen Gäſte mit: 4 britiſche Offiziere, 29 engliſche Seeſoldaten und Matroſen, 166 Köpfe feindlicher Dampferbeſatzungen, darun⸗ rer 103 Inder, und außerdem 1 Million Mark in Goldbar⸗ ren. Das eigentliche Ergebnis aber des befohlenen Kreuzer⸗ krieges war die Aufbringung von 15 feindlichen Handels⸗ dampfern mit insgeſamt 58000 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung; 13 dieſer Schiffe hatte man verſenkt, zwei von ihnen, darunter den engliſchen Dampfer„Appam“, mit den Be⸗ ſatzungen gekaperter Schiffe in amerikaniſche Häfen geſchickt. Wichtigſte Wirkung aber: Am 9. Januar 1916 war das engliſche Linienſchiff„King Edward VII.“ an der Nordoſt⸗ küſte Schottlands auf eine der von der„Möwe“ gelegten Minen gelaufen und untergegangen. Der„Mancheſter Guar⸗ „Die„Möwe“ iſt das erſte deutſche Kriegs⸗ „Aenne Lind hat mir keine Avancen gemacht, das hat ſie nicht nötig. Wo Aenne Lind hinkommt, macht man ihr Avancen. Sie hat Verehrer genug.“ „Hat alſo wahrſcheinlich auch ſchon einige Freundſchaf⸗ ten hinter ſich.“ „Mutter!“ Hochaufgerichtet ſtand er vor ihr, einen Klang in der Stimme, der ſie zuſammenſchrecken ließ. Sie ſchlug einen weicheren Ton an.„Nun, es wäre ja kein Wunder, die Mädels haben das faſt alle.“ „Meine Aenne nicht.“ Seine Aenne nicht. Ihre Hand ballte ſich unwillkürlich, ſaß denn das wirklich ſo feſt? Sie ſetzte ſich wieder. Es entſtand ein Schweigen. Dann ſah ſie plötzlich auf:„Heinz, ſo komm doch zur Vernunft. Man ſchließt doch keinen Bund für das Leben mit einem Menſchen, den man kaum vier Wochen kennt.“ „Einen Menſchen, den man liebt, kennt man ſchon von Ewigkeit her.“ Er lachte ein ſchönes, fröhliches Lachen. „Mutter, das haſt du ſelbſt mir mal geſagt, als du mir von Vater und eurer Liebe geſprochen.“ „Ja— ja— das habe ich geſagt Aber das— das war doch wohl etwas anderes.“ Sie atmete ſchwer. Daß er ſie mit ihren eigenen Worten ſchlug!„Wer— wer iſt denn dieſe Aenne Lind überhaupt? Wo haſt du ſie kennen⸗ gelernt?“ „Auf Heitabu, ich ſagte es dir ja ſchon, ſie war mit Profeſſor Fabricius von Weſterland herübergekommen und kam dann mit nach Groveshof.“ N „So— da war't ihr alſo zuſammen und ſie— ſie lockte dich nach Weſterland?“ 5 „Nein, ſie lockte mich nicht, Profeſſor Fabricius lud Baron Grove und mich ein mitzukommen, es ſind viele alte Hünengräber da— aber ich bin gern mitgegangen. Wie gern!“ Seine Augen leuchteten wieder auf. Er krat zu ihr und nahm ihre Hand.„Mutter, nun laß doch dieſen Ton. Mutter, du haſt mir doch immer vertraut, warum denn jetzt nicht, wo ich endlich das Glück meines Lebens fand?“ 8 Endlich— das Wort ging ihr durch das Herz. Und ſie hatte geglaubt, hatte wirklich geglaubt dieſes Glück zu verkörpern. Bitternis quoll von neuem in ihr hoch. Aber was half es? Es war wohl ſo der Lauf der Welt, man mußte ſich damit abfinden. Nur, daß es ſo ſchnell gekom⸗ men war und ſo ganz ohne Vorbereitung— wie im Traum hörte ſie die Stimme des Sohnes:„Mutter, Aenne t es auch nicht leicht gehabt. Ihre Mutter iſt bei ihrer eburt geſtorben. Ihr Bater bald danach. Erſt Waiſen⸗ haus. dann herumgeſtoßen bei liebloſen Pflegeeltern, ſie ſteht auch jetzt noch eigentlich ganz allein da, ſie iſt ja ſo glücklich, daß ſie mich fand, daß ſie nun weiß, wo ſie wirk⸗ lich hingehört.“ 5 Ja— ja glücklich. Die Frau nickte mechaniſch. Mochte wohl 1 ſein, das Mädel, wenn der Junge da, wenn ihr Junge ihr Herz und Heimat bot. Sie fragte:„Und was iſt ſor. was? e Aide Iſt wohl in Stellung bei dieſem Profeſ⸗ inderfräulein oder dergleichen“?. lchiſf, das die ſehr effektive Blockade zweimal, erſtenz n der Ausreiſe und zweitens auf der Heimfahrt, durchbr hat. Wenn man in Betracht zieht, welche Warenmengen 0 vernichteten Schiffe während eines Jahres nach En l hätten einführen können, ſo iſt die britiſche Einfuhr um en volles Prozent verringert.“ 0 Am 29. Dezember 1915 wird„Anker auf“ gegangen Die gefährliche erſte Nacht geht vorüber. Es glückf, dun Ausweichemanöver ungeſehen zu bleiben. Morgens bei h werden iſt das Schiff in Sicht der ſchneebedeckten Ven Norwegens. Am Neujahrstag kommt Englands Külſte 10 Sicht. Um 6 Uhr nachmittags erfolgt der Befehl:„Alle Mam auf Station zum Minenwerfen!“ In kurzer Zeit iſt die Au. gabe erfüllt: Die erſte Sperre mit„Möweneiern“ hergeſtelt Eine wetterſchwere Nacht folgt, mit der Gefahr, in die eig, nen Minen zu treiben. In der nächſten Nacht wird mitn in einer Flotte engliſcher Fiſcherboote unbemerkt die legte Sperre gelegt. Dann iſt die„Möwe! frei. 3 Und nun beginnt der Kreuzerkrieg. Am 10. Janun meldet ein Funkſpruch den Untergang des englisch Schlachtſchiffes; man ahnt, daß eine Mine der„Möwe“ in den Garaus gemacht hat. Am 11. Januar gibt es den erſig Fang, einen engliſchen Dampfer, und ſo geht es nun wein den Januar hindurch und den Februar bis zum Mongz⸗ ende; 15 Dampfer werden zur Beute. Dann iſt die„Möwe auf dem Wege zur Heimat. Noch einmal kommt die groß Stunde des Durchbruchs durch die Sperrkette, die quer ih die Nordſee gezogen iſt. Die erſte Linie der britiſchen hn poſten wird erreicht. Aber kein Feind zu ſehen. Dan Ein großer norwegiſcher Segler und zwei Rauchwolken wahrſcheinlich engliſche Vorpoſten. Nachmittags Stun nachts ein Abflauen des Windes. Jetzt iſt die„Möwe“ m ten im Bereich der feindlichen Patrouillenſchiffe, überkreu von Funkſprüchen, die genug für die beſtehende Gefahr zel gen. Zahlreiche Rauchwolken auf der Linie England Sich dinavien, darunter anſcheinend eine größere Schiffsgruppz vermutlich eine Flottille britiſcher Torpedobootszerſtörg Bemerken ſie den Rauch der„Möwe“, dann iſt ſie verlorg Kein ſchöner Gedanke, ſo kurz vor dem Endziel vielleicht dat noch gefaßt zu werden! Aber die kritiſche Zeit geht vorüber. In der Dämme rung bei prächtigem Wetter wird Norwegens Küſte ſichtbgr, Mit äußerſter Kraft geht es voran. Eine Nachricht an den Chef der deutſchen Hochſeeflotte geht ab. Frühmorgens! den die Rauchwolken der zum Schutz des Schiffes entgegen geſandten deutſchen Torpedoboote ſichtbar. Jetzt mag da Feind kommen, dann gibt es für ihn anderes zu tun, der„Möwe“ zu folgen! Ehe die Boote eintreffen, ſteig dichter Nebel auf. So geht die„Möwe“ an ihnen wie ah den folgenden Kreuzern ungeſehen vorbei. Einige Stunden ſpäter: Als ſchwacher grauer Streifen das erſte Stück dell ſchen Landes, die Inſel Amrum. Und dann bald darauf Deutſche Kriegsſchiffe in großer Zahl. Ein unbeſchreibliches Glücksgefühl:„Wieder daheim!“ Funkſprüche und Flaggen. ſignale werden gewechſelt, Helgoland kommt in Sicht, die „Möwe“ fährt im Geleit von drei Schlachtkreuzern, vin Linienſchiffen und zahlreichen Torpedobooten. Der Flotten. chef ſendet durch Funkſpruch ſein Willkommen. Wilhelmshaven! Der Oberſte Kriegsherr begrüßt dur Telegramm Führer und Mannſchaft, verleiht der ganzen Beſatzung das E. K. UI und befiehlt den Kommandanten inz Große Hauptquartier. Dort wird er ihm den Pour le mérite verleihen. Graf Dohna iſt ein berühmter Mann ge⸗ worden. Der beſcheidene Held aber findet für die, denen er den eigentlichen Ruhm zuweiſt, dieſe ſchönen Worte:„Was im mer die„Möwe“ erreicht haben mag, verdankt ſie neben ihren vortrefflichen See-Eigenſchaften und dem guten Gli, dem über alles Lob erhabenen, nie verſagenden Eifer meiner Untergebenen... Mit ſolchen Leuten an Bord braucht unſere Flotte den Kampf auch mit ſtärkeren Gegnern nicht zu ſcheuen, als ſie uns beſchieden waren.“ Wenige Wo ſpäter hat die Skagerrak⸗Schlacht die Richtigkeit dieſer Wos herrlich bewieſen. „Aber ganz und gar nicht. Aenne iſt eine ſehr ſelb⸗ ſtändige Dame. Sie wohnt mit einer Freundin zuſammen, mit Tilli Raſchke, die war auch mit da. Tilli hat einen Modeſalon, einen der allererſten, arbeitet viel für das Theater, Aenne entwirft Modelle für—“ f „Alſo eine Schneiderin! Du willſt eine Schneiderin heiraten?“ „Aenne iſt keine Schneiderin, Aenne iſt Kunſtgewerb⸗ lerin, ſie arbeitet auch für Modenblätter und entwirft Koſtüme für Ausſtattungsſtücke. Sie wird bei unſerem Theater ſehr begehrt.“ „Als Schneiderin.“ „Aenne ſchneidert nicht— Mutter, begreif doch nur! And ſelbſt wenn ſie es täte, heute arbeitet jede Frau in dem Fach, das ihr liegt, und ſtolz kann ſein, wer darin an erſter Stelle ſteht.“ „Deine Großväter waren ſtudierte Männer, dein Va⸗ ter Beamter, auch du wirſt in erſte Stellung kommen, die beſten Kreiſe ſtänden dir offen.“ „Ich danke für die beſten Kreiſe. Ich will meine Aenne haben, die iſt mir beſter Kreis genug.“ „Was Tante Martchen ſagen wird. Tante Martchen war ſo ſtolz auf dich. Sie wollte mit dir ſo hoch hinaus, und nun eine Schneiderin.“ 5 „Ich ſage dir noch einmal, Mutter, Aenne iſt keine Schneiderin.“ Er wurde ungeduldig. 5 Aber ſie wohnt mit einer zuſammen und arbeitet füt ſie. Frau Rektor Krull wird ſchön lachen, ihre Nichte wat uns nicht gut genug.“ 5 „Wieſo denn nicht gut genug? Was geht mich dieſe Nichte an? Ich habe nie an ſie gedacht. Wenn ihr da etwa Pläne geſchmiedet hattet—“ „Nein, wir haben keine Pläne geſchmiedet, aber ſie war wenigſtens eine Beamtentochter—“ „Run und Aennes Vater war Lehrer, wenn dich daz beruhigt, allerdings bloß Dorfſchullehrer in der Mark. Spott bebte in ſeiner Stimme,„im übrigen iſt Profeſſot Fabricius ihr Vormund geweſen, hoffentlich genügt das Tante Martchen und deinen übrigen vornehmen Bekannt ſchaften. Durch Profeſſor Fabricius habe ich meine Braut auch kennengelernt.“ „Alſo unwiderruflich deine— Braut?“ „Ja, Mutter, unwiderruflich meine Braut und Okto⸗ ber hoffentlich meine Frau. Deine Tochter. Mutter, eine Tochter, die ſich nach der Mutter ſehnt.“ „Mutter, ſagte er, ſie iſt durch ſchwere Jugend ge⸗ gangen. Fabricius war damals zu Ausgrabungen in Kleinaſien er geht nächſtes Jahr wieder dahin, er hat ſich um ſein Mündel nicht kümmern können. Aenne hat ſich ganz allein emporgearbeitet. Jawohl, ſie hat erſt geſchnei⸗ dert, dann kam ihr eigentliches Talent zum Durch⸗ bruch. 15 hat ſich das Geld für ihr Studtum ſelber ver⸗ dient Mutter am Sonntag kommen alle zurück von We⸗ barten am Montag wollte 5 Aenne bringen. Willſt u ſie wirklich von dir weiſen 1936 0 Nr. 11 Ahezlebne usqusllengog mec aun uam 1 75 ⸗Uoueblnv zozunlaiogz uleg uda saanc ic ue hnadhgund ule dzenbollvgß ec ueule an lv vic med pu used ⸗Unjg joa vj usaunlog oflpbrg vg lun! zezund mouse gun uejolcz ueg zognv pu uejph grog uz jenoßlob sn Ujog pos uelpgönjs moa 89 Ts zom bigpuupfcaagos ——— jog hleicklebqv jpavckchz weuze u; uscphimeuf bh sv upfickpzönfg& gene usspoag ⸗Zefun gpl usppluvugunc uendu uda zegeſc eus „GUudg svogz uudg spa old“ „I Heillvck seavajcpang svanje 11 82— 218 ueigc“ 0 eusboicpnnea duſe uuvdc mug jenoanur nenn use „Guellnm ueguvhiou eig usg vc e ofllock uneg ih sog bog fenggab ur uolpl Ueavan 948 uscpzoglnv suelphönjd seg lehleg „esa A1 sog“ Jozodciz ud uv 111) ec fee eule bezoblnv 03 „g ud ple ius ze uon sein vi ue ꝛ0geig „Iduna upfickpzonfjL“— uoflnch use„Bungy 016“ „ Uljogpozg uselphönj“ zelt“ „eujogposg uelpabnjL jonvs“ „ueplaalnecpvu auluezui szfelnog bpnv udig uecpegqgegqß 1d pnjbun uejnuneg us Joajebuse jcpzu chou fk0gs10 89 Te: uljohpojc lebhockjpu una uv pnaczung— uobohusckoß leefjachzp uuns“ zue nezllock svnſe Anul sc) Gihplzeqn ueg ⸗unſg pod ajpg ui on 18 sy zee jb jeg o enz eue fuuoz 5c 89 TS uca oho ld Inv zun upzccg usgel ne sscpu wou zeugs aan ef 40518 U cpu zumoz 89 TS aan pi ca jpna 18 218 au uzlaea i Jebockzilng dia nz Kofch ⸗ Ini“ ulne ozuvogz ect chu uogebog uebogusckoß ugs uhu ⸗ ies un uoiig sbochgezun sziseneg jueuejvubſg gun epnaggbaebufg gaog uv rocpeagzog 08 an pr quolles zue a0 89 Ts 61 bung uv „usgebius ige! do nv zig ug! eggs„aule Iiul gajq de zs ß ac and e one zbujcequn“ Pines pihuscaozegnv gnu 1c)“ Agheduv inen see 10 megchbbu ehe obo„41 dnjchgue kegeich zounvch zog ueugs gv daphpl anzg“ up mog unu lola gun usgob bleu ov zee oi 4e gen uellegebjolug usuugz ujenmae SIcphiu opniaq ie gungch Inv zeqv uvm ohvg ai Cuszoqzea pnagppzs) O ANY V Lebhjogtz ind u guvghaebanz jollnche 210 1% uhvu dfuuoz usugeuqv seele oeugo ol Ich an 0 vc uu epgaggpreb und dig ee eee enen a uz Abus sii pon zeig ioc elena „igel oni“ „eue een ee er ee“ slelleag Uezelec uegel uhr gochzue usjhog ze opfleibaeg ul) „usllim uzeulunzg dia cha G ze ufel obo dug oi ueuugz va“ Buffer ꝛnecfaze„ade gun on ufezs“ „elbliv! vase zu pog auff eig — udn seo un“ usumolne eipne reznogz 10 „uber e ee e ae „usgebeb gufephgavubielun d lee zu jog ic v8“ „euſephgubielun““ „s Suiten“ „eie mephned zu Igo“ 5 10 „Eveeg bunuppozg aufel a0 Jg „Usfnupc bieuvcnd varje zog“ uesduvbeb une zaech led ii uuogz“ ppickl bhneg queen zog eino ue uv p ezauvcm bien ud ⸗-unqplaea oem ie zv sholusgeg uspogeb gung goa ohoh id eg uso biaunsnv nv ueſſpnleg us uv uud rei gg aeg u bee eue eu 1e ou uefahnl usern ue o Agnluoavg joaigz d u el er ze lognlogz ue usſpascpezg uelojque pu 1e ohen ein ue ee ee unbglgeg ane rechen „oc Ue sache duo ug! dan feicklegß mung olegz ecpiizusgze sel inv hpnv uhr eignilezun ub ueumou e dne ne u fbcon zemjogposg ed re oog ech cpu ͤ enen een ie ut egg — 1 e dufe! dolhnumoz ue See eee eg ee ang o „Cuouluoz uepnzaqzz used ne el ea jpu ois uoby unu eq— fellvjg ogond euvb oliv— sigvgesguess ang aun seqnvzzuvgz sda büpagegß usgebadaktungeß gun jed ⸗Uimcpiszpaiec ue vailaogß Lund u oaeyhnu Laps 8e usr ⸗ogoch igo pf cog— oon ie e eee eie 10 ueq uh uuvg use ne snpcmpnz gojq uelupztz ue uch nbag dic usgebnd opou uepiehjetuſd eig ueuhs ohlog ape r zo ien oda fog nau 108 faohzoc noch guegz nene; biens eunogpoſe loo fee een — febehoy 1 usbiammchuch juolejer ooch— usgoh feet aun gojcpc zeug uup cg lead noch! unu vl zi dd noa gu zog lend one 48— vg“ 5555 400 po 111 5/ 1Bulogagogz“ (Bungohhgos 83) OA * our le nn ge⸗ nv urigoncd eb bene ef ang neden, eee e ipeelnezt Ind jobvavg, e Leuch o bai 6 Ur e een e eee e eh eee en e ockc pie 9 ogg e gene f ee es u dug n uneaun e een. ene e lee r erz aua aeg jeg ababiuers c g usguv) R— 60e e u nn e eee. 5 ue lpnis eiu uurz 18 905 ba Sees we ee8 Zebplejogz aecpu bg 8 0 8 n öl e eee een eng 85— 2 8 aommnzg aer sn usbunſg ung e e e eee, 5 ⸗ueqezg ape 68 sebnzz seg her 2 5. gupnegiech ur Jai re Semen se neee 9e eigen eee ee egen eee echten en ieee lee 8.— ene de eee eee e enn ee ieee e ieee 100 2 9 85 zeugs ds uenenes una ee ee ec een enen ee eee 2 zuuu es eue eee e eee er eee eee eee 8 4 8 2 oe Sepubueneen r yfchhckuo zT Aae 9 neſuvlus Uslphljuock! z segn seg her gf 181 J 1% ae bunpegegicko PI pefauvcde 01 dalipanomenezgz „usgvabeg ulavg i eqog gioc) seeuvß uses ener se ie eee eehte e 6 „esqna ⸗qoch euſe ei dag soo J pfeß Sog un usqog 18“ S efſleqaocß sed Uebunzeneſegz used uebobſue Luvg eu e ele ee ne loch use sog ang Bunſlolln y; Cebang) „nvag dgiapus ugog 4168“:eunleuach eibod 568d 1 10 N86“ „nvag ebapußb cen“ „zudbunvigz ueneu usage c auueg — up ne ei im eee ie en e e een ein „ee buen ue egen ehe uegeleb ugeuupzaß uebunf bac uu uocpf eie dog e eubbunpnc a0 uu ah— opluncpnich uencpneaeg duseum od— gunleuad usugg uda ug in so“ inv een nvalsnoch ei „uzugg jeg ute eke e a bepue es“ „ dunleuacd use ale ol eig um uegng vc“:ꝛezunvn nvalsnocg „npag obapus uespaseh epgut G08“ aun ee ne e eee ee une Hung „ueqog zveillvagz ules pnv ono qun udo ac ae be e eee eit zog uellequeqiz uind neucp! Pou uuvuncknoct aach aeg av uus go nelle ug en eps qwgzegnv“ udo unvunchnch ueufel obgui ae ushpefleg Uslplang; uueg ge ele eig ne dene en ae eee e so ung ne seaeguv shu Reba zeusel uf eignan need dun Tech e mic de ee leg Seiginqzea use oipbun nee eee e e lee= uon ne zvozllvogß ue un aun uelnvf ne usbulagz 820 bunu ⸗gogß and sjo unz ne sege bp Sibiu opc gun apc use 0 Ilog) nd uegusich ueuze ansquvwmogssueuubepz uneg zcanè sho uuvuljcknocg ujel gog bignm scplang ae „uognoacz uoa Lusact“ snogſſogg sda ug auseut 40 „Jvejllvogz use uedunngz uneg anu eie usjoch“ zuscplangz moufel jgvſeg gun enebum 15 aehunch pungeid upzeg gun zenegzveß spot eig uf jpc sig onog ade osqvihivzeusg) aeſgelaea jueunberz ine neu d bang ⸗usquvag; gabe de uoſuaoch ueuen aeuse u hebsbolag og ad u e eubfeae dppleoc obinoag age sus usul 920 zwaplvag sog pbeaae pecug use oho„eulen“ pn ⸗-Dlugz ze enn eufe aden schu egen aeg abc aeg Belag mo aequ buen weh Uefa gun geqnaog pes „ne e engen eugszogz dig sa quoſeg seſſeag gun sohuvg ue jego uscphpealpf ueg eqn segne sog uud ach o dun uecpfenſe ne sno umegz uda zi spw abc ubasjog; aeg z0naog of inu usjen zeug eig gun ꝓnac un pn uud se uescplae oe uobejsblunzeg uegone usg ino ue gang die goa uschunzgebvoch jegunc da ba eineg dleia gun nemum zes zeuueg scpfrengoe daequgſeqsur eqog 8e geg of geboch 1 ogog usgun! op aonzqeg ze up mogsjogz Japan aeg uf sog emen een ue en cen edlen e jenen he eue menen eue hang ueb ungen deu geg Usgieq ug equvl gun ug cpi 4e ige sönjg eqn gage pnaec) dloog uefa Gang sagegiegz gun sjecubcz sed bunzplanzucz ogignz dig gog gegzaind ss zom u ea eine eee e ee eee ehe“ seg udagd eig uv buvag gun ud budluin uegeggab aauun uighvu naa so ujegunu ne gun usgeg ne beuuß uoneu meufe uca a0 m umegz u uvm uupbeg— sobeſaig usblagplueg ic sd bunbiqusog vu gagog jeans— zollt gupfufz „beg“ ci nde abgbennechmun zuechegh meg nv zva szepaelinzozg uezuigneg sd nog eig uueg znck g zog quvpmeſaea vc 9 ene Jae dee aeg faellealsvaßh na usllea ichu aß oljd cut on ng e de ie ee vach old aeuagc einc“ moglebuncks die quent gpercpvaseg hund—„zuebunchaea ins“ eee e een ens eeuc ne e“ Aeclpfao! ⸗anjpzteg duspogpladun ae eva„ang zecplune sog“ eigojbur zap uc; dig ueſpg seusd elo meg um Mee eee bee en ee ee de ehe ee end seſplnp aach ueſphuggcegun seufe ogzoguf sz seuge eiagejech a0 s ue pee zn ueufe sun gezancd ae ſach ange nenne dee eee een gunead eint vuadhach gg qun z foam 150 — Iizwauhegeg nec— a eee e een ee eee 9550 gagp gz“ dun„uszuvd uda opacang dub Ulbrugg Uebigſel 4c olſuß aun usnpcpigeg“:guvc zequten snv svj eochheog) gensno ogſeoch eig gaeenpjcksno delpneß aeg fei eg eqn b ein zulzo ss dg svn ne i zubllegeſug „Uaeleh ⸗ngqo snoch cpo die e eee eee den ze phhaunsa use ep a0 fc; sup eig Uebjuslesa on eggs o Gene ee eee ee zbauljegeg Ungec seg seco% uonlaeg 400 Blequebojog) joq uvun v“ bo grid uda nozquspogz epfavunegz meg sn ö 0 S 3 555 12. 2. 2 5— 1 = 2 3=. 85 585 2 2 —— 2 22. A 8— 1 8— 7 22. A. . 2 555. 2 t füt war — 2 8 —— 2 Q N Keen 2 3 5 e t 9 a Steſer las, offenbar völlig ruhlg. bie toenigen Worte und faltete dann das Papier wieder zuſammen. Darauf zog er ſeine Handtaſche unter dem Sitz hervor und ent⸗ nahm daraus eine kleine Schachtel. Die anderen Paſſa⸗ giere, teils vor ſich hindöſend, teils die unten vorüberglei⸗ I Landſchaft bewundernd, achteten nicht weiter auf ihn Er erhob ſich, um den Waſchraum aufzuſuchen, nach⸗ dem er unter dem Rock etwas hatte verſchwinden laſſen Bevor er den Waſchraum betrat, ließ er unbemerkt zwei, drei Kapſeln zu Boden gleiten, die er ſofort zertrat. Ein dadurch entſtehendes iges Knacken hörte man bei dem Geräuſch der Motore nicht. Die anderen Paſſagiere wurden auf einmal ſchläfrig, — ein ſüßlicher Geruch hatte ſich in der Kabine verbrei⸗ tet und drang bis zum Führerſitz vor. Vergeblich ſuchte man ſich dieſer unerklärlichen Benommenheit zu erwehren Nach wenigen Sekunden ſchon ſanken die Leute bewußtlos auf ihren Sitzen zuſammen. Der Mann, der dies anrichtete, trat aus dem Waſch⸗ raum und ſtürzte zum Führerſtand. Er hatte jetzt eine Gasmaske auf. Gerade zur rechten Zeit noch entriß er den lebloſen Händen Körtings die Steuerung. Er führte das Flugzeug in großen Spiralen zu Boden, wo er auf einem Wieſen⸗ grund landete. Haſtig zog er die Leute nebſt Funker und Flugkapitän aus dem Apparat, legte ſie nebeneinander im Graſe nieder und ſtartete unverzüglich zum Weiter flug.— Stunden waren ſeitdem vergangen. Nacheinander wa⸗ ren die Leute wieder zu ſich gekommen. Alle hatten noch unter ſchweren Erſtickungserſcheinungen zu leiden. Körting raufte ſich fluchend die Haare. Von ST 68 war nichts zu ſehen. Mühſam wanderte man bis zum nächſten Oort. Hier fand. * ST 68 war weitergebrauſt. Ein kräftiger öſtlicher Rückenwind kam dem Flugzeug zuſtatten. Höher und höher ſtieg es hinauf. Ein Wolkenſchleier bot Deckung vor jeder Sicht. Es nützte wenig, daß man nach Bekanntwerden die⸗ ſes Streiches das ganze Land alarmierte. Pirol blieb mit⸗ ſamt dem Flugzeug verſchollen. * Willis Flug nach Amſterdam verlief reibungslos. Man ſchrieb den 21. Er hatte an ſich alſo noch zwei Tage Zeit, die er ausnutzen wollte, um ſich in der Stadt genau umzu⸗ ſehen und auch vor allem, um ſich an den Jargon der hol⸗ ländiſchen Sprache zu gewöhnen. Schon ſeit er ſich in Dan⸗ zig die Bücher und einen kleinen Sprachführer beſorgt hatte, nutzte er jede freie Minute aus, um ſich wenigſtens die gebräuchlichſten Ausdrücke einzuprägen. Es war na⸗ türlich unmöglich, in wenigen Tagen eine Sprache zu ler⸗ nen. Aber er wollte doch das Allernotwendigſte wiſſen. Schon konnte er fragen:„Wo geht es hier hin?“—„Wie heißt dieſe Straße?“—„Bitte fahren Sie mich nach—“ „Wieviel koſtet das?“— und mancherlei anderes, was ihm weſentlich erſchien. Als er nun dort war, wurde ihm doch ein wenig un⸗ heimlich zumute. Hatte er ſich nicht eine zu große Auf⸗ gabe geſtellt? Fremd unter Fremden, kam er ſich in der Stadt einigermaßen verlaſſen vor. Es beruhigte ihn freilich etwas, daß man hier viel⸗ halt auch deutſch verſtand,— ſogar mehr, als er erwartet atte. Seine Rekognoſzierungen dehnten ſich über die ganze Stadt aus. Er 19 07 zunächſt eine Rundfahrt mit, um ſie kennen zu lernen, Dann ſtreifte er durch das Hafenviertel. Immer wieder kehrte er dort zu einem kleinen Gaſthauſe zurück, das ihn beſonders zu feſſeln ſchien. Obwohl es ei⸗ gentlich ein ganz gewöhnlicher uralter Bau war, einge⸗ klemmt zwiſchen anderen einſtöckigen Häuſern. Ueber dem Eingang zu dieſem Gaſthaus, in deſſen Erd⸗ geſchoß eine Kneipe war, ſah man als Relief einen Anker mit einem Tau. Darüber eine verblaßte Inſchrift, die Willi endlich mit Mühe entziffern konnte. Als er heraus hatte, was ſie bedeutete, glitt ein befriedigtes Lächeln um ſeinen Mund. Er betrat das Salis nicht, ſchritt nur mehrere Male daran vorbei. Dann trollte er wieder davon. Er überlegte, ob er ſich an die Polizei wenden ſollte. Aber was konnte er ſagen? Viel Poſitives hätte er nicht angeben können, und nur auf bloße Vermutungen hin würde man ihn wohl kaum unterſtützen. Da ſpielte ein Ereignis ihm einen Trumpf in die Hand, der ihn gleich ein gutes Stück vorwärts brachte und ſeine Befürchtungen, daß er vielleicht doch zu leichtfertig gleich hierher flog, zerſtreute. Willi ſchlenderte nachdenklich an einer der alten Grach⸗ ten entlang, als ein Mann auf ihn zutrat, ihm auf die Schulter klopfte und freudig ausrief: „Ho— Spatz, da biſt du ja ſchon! Habe dich doch gleich nach dem Bilde erkannt!“ Willi muſterte den Fremden eine Sekunde lang. Es war ein kleines, gedrungenes Männchen. Zwei liſtige Augen funkelten unter der Stirn. Er war ſorgfältig, aber nicht elegant gekleidet. Was ſollte Willi jetzt antworten? Der geringſte Feh⸗ ler konnte ihm zum Verhängnis werden. Er mußte jetzt ſchlau, äußerſt ſchlau ſein. „Ja,“ ſagte er obenhin,„ich bin ſchon zwei Tage frü⸗ her hier.— Aber was machſt du denn?“ „Ich habe ſchon alles vorbereitet. Darüber werden wir päter ſprechen Ueberhaupt muß man vorſichtig ſein. Der Ordnung halber bitte ich dich um den Ausweis!“ Ausweis? Blitzſchnell zuckte es dem jungen Detektiv durch den Kopf: das konnte jenes zerriſſene, halbe Bild ſein, das er in Danzig mit dem Zettel erhalten hatte. Er ramte es aus ſeiner Brieftaſche hervor, hielt es dem Fremden hin. Der nahm tatſächlich den anderen Teil des Bildes aus ſeiner Taſche, hielt flüchtig beide Hälften zu⸗ ſammen und ſagte:„Stimmt!“ Trotzdem ſtand Willi immer noch wie auf Kohlen da. Der andere zog ihn mit ſich. „Komm nur— in meiner Wohnung ſind wir am ſicher⸗ ſten. Warſt du ſchon in der Guten Hoffnung'?“ „Nein. Bin nur ein paar Mal vorbeigegangen. Hatte ja wohl keinen Zweck, daß ich hineinging, da ich mich erſt am 23. dort melden ſoll.“ „Im. Ganz vernünftig. Man ſoll ſich nicht unnötig blicken laſſen. Selbſt im beſten Schlupfwinkel nicht. Aber wo wohnſt du hier?“ Willi nannte ihm ſein Hotel. „Gut,“ ſagte der andere,„aber du kannſt, wenn du willſt, auch zu mir ziehen. Ich habe noch Platz für dich.“ Sie waren inzwiſchen weitergegangen, hatten die Gracht verlaſſen und mündeten in einem Gewirr kleiner, win⸗ keliger Straßen. Vor einem zweiſtöckigen Hauſe blieb jetzt der Fremde ſtehen. „Hier iſt es. Tritt näher.— Ich hörte ſchon von Pirol: du biſt noch nie in Holland geweſen?“ Willi atmete etwas auf.„Nein,“ erwiderte er,„eine ſchöne Stadt dieſes Amſterdam!“ „Will ich meinen!— Komm, leg hier ab!“ Sie waren in eine Parterre⸗Wohnung getreten, an de⸗ ren Eingangstür Willi den Namen„Paul Adams“ las. Darunter ſtand:„Lithograph“. Sie ſtanden in einem ſpärlich erleuchteten kleinen Gang. „Willſt du nicht auch deine Perücke abnehmen?“ fragte jetzt Adams,„es wird dir wohl lieber ſein!“ Willi zuckte zuſammen. Der andere wußte alſo, daß er verkleidet war! Wenn der nun den echten Spatz kannte? „Oh— danke,“ erwiderte er,„ich habe mich ſchon ſo daran gewöhnt, daß es mir nichts ausmacht, Adams!“ „Na ſchön. Wie du willſt.— Warum nennſt du mich aber Adams?“ „Wie ſoll ich denn ſagen?“ „Na— weißt doch—— nennſt mich mit meinem Ban⸗ dennamen. Immer noch Specht natürlich. Der Adams iſt doch nur eine Atrappe.“ Wieder atmete Willi auf. Wußte er endlich doch, wie er den anderen anreden mußte! Aber trotzdem— die Situation war mehr als heikel für ihn. Wenn jetzt der Schwindel herauskam, wurde er vielleicht rückſichtslos über den Haufen geſchoſſen oder erdroſſelt—— und ſeine Leiche verſchwand dann ſpurlos in einer der Grachten. Je⸗ denfalls malte er ſich das ſo aus. (JFortſetzung folgt.) Vom„Millionenſchuſter“ zum„Ameiſenbär“ Humoreske von Hans Bohm hardt. Schneider Bremer und Schuſter Brinken waren einſt gute Freunde geweſen. In dem kleinen Harzſtädtchen, das die beiden Bekleidungskünſtler zum ſtändigen Aufenthalt genommen hatten, lebten ohnehin die Menſchen einen ruhi⸗ gen wohlgefälligen Tag, und der abendliche Dämmerſchop⸗ pen mit anſchließendem Skat hatte das ſeinige getan, um im Laufe der Jahre die Freundſchaft zwiſchen dem Tuch und dem Leder ziemlich innig zu geſtalten. Bremer war nicht wohlhabend und Brinken erſt recht nicht. Als eines ſchönen Tages Brinkens Los der Preußi⸗ ſchen Klaſſenlotterie mit einem hohen Gewinn herauskam, bekam die Freundſchaft ein Loch. Bremer wurde, wie das ſo vorkommen ſoll, neidiſch und Brinken hochmütig. Er hatte ſich ſofort eine neue Wohnungseinrichtung angeſchafft, aus der nächſten Kreisſtadt ſich und ſeine Familie völlig neu eingepuppt ohne zu bedenken, daß Bremer ihm wenig⸗ ſtens ſeinen Anzug hätte machen können. Kurz, Brinken war ein nobler Mann geworden. Und in ſeiner übertünchten Nobleſſe ging er dazu über, ſeine früheren Freunde, beſonders den Schneider Bremer zu verulken. Es war beiſpielsweiſe ſtadtbekannt, daß Schneider Bremer aus Raummangel in ſeiner Wohnung ſein und ſeiner Kinder Schlafzimmer nach dem Vorbild der Kaſerne hatte ausbauen laſſen. Sein und ſeiner Ehe⸗ frau Betten ſtanden nicht neben, ſondern übereinander, und die Lagerſtätten ſeiner drei Sprößlinge waren eben⸗ falls kaſernenmäßig übereinander angeordnet. Das Bre⸗ mer'ſche Schlafzimmer war infolge dieſer an ſich ganz harmloſen Eigentümlichkeit in dem Harzſtädtchen als Ka⸗ ſernenſchlafſtube bekannt. Solange Bremer und Brinken Freunde waren, hatte Brinken über die Kaſernenſchlafſtube Bremers nicht geulkt. Jetzt aber zog er bei jeder paſſenden und unpaſſenden Ge⸗ legenheit über die höchſt originelle aber praktiſche Bre⸗ merſche Lagerſtätte her. Bremer ließ ſich natürlich die dau⸗ ernden Sticheleien nicht gefallen. Er ſprach von Brinken nicht anders als von dem hochmütigen Millionenſchuſter ohne Bildung; die Feindſchaft zwiſchen Tuch und Leder nahm groteske Formen an. Eines Tages ſpielten die Jungs von Brinkens vor dem Hauſe Bremers mit einem Eimer, bis zum Rand mit Waſ⸗ ſer gefüllt. Der Aelteſte ſchwang ihn mit fabelhafter Ge⸗ ſchicklichkeit über ſeinem Haupte um die Köpfe ſeiner Freunde hinweg, ohne auch nur einen Tropfen Waſſer zu verſchütten. Frau Bremer ſtand am geöffneten Fenſter der Schlafſtube, lüftete die Betten und brachte dieſe in Ordnung. „Noch einmal Fritze“ ſchrien die Jungen und der, ge⸗ ſchmeichelt hob den vollen Eimer noch einmal zu kühnem Schwung. Da löſte ſich der Henkel des Eimers und dieſer flog in hohem Bogen durch das Fenſter in die Bremerſche Schlafſtube und ergoß ſeinen Inhalt ausgerechnet über die oberſte Bettenetage. Man kann ſich die Wut Bremers den⸗ ken. Nun war es mit der Freundſchaft zwiſchen Brinken und Bremer endgültig vorbei. Wenn auch vie Eimerangele⸗ genheit den Anlaß zu neuem Stadtklatſch gab und Bremers Bettenetagerie auf einige Tage im Mittelpunkt der Stamm⸗ tiſchdebatten und Markterzählungen ſtand, ſie wurde ſchließ⸗ lich doch vergeſſen, Bremer aber ſann auf Rache. Die Gelegenheit kam ſchnell. Es war Schützenfeſt und Brinken war ſeit langem Trommler im Feſtzug. Zu dieſem Zwecke ließ er ſich alljährlich ſeine weiße Schützenbuxe rei⸗ nigen und aufbügeln, um im Feſtzug neben den andern Schützenbrüdern beſonders ſchmuck zu erſcheinen. Sonſt hatte Bremer immer den Auftrag zum Reinigen und Bü⸗ geln der Hoſe erhalten, diesmal ſchickte Brinken ſeinen Aelte⸗ ſten mit der Hoſe zum Schneider Schulze in das Nachbar⸗ dorf. bea warte nur! dachte Bremer. Er kannte Schulze und beſuchte ſeinen Kollegen am Tage des Schützenfeſtes juſt zu der Zeit, zu der Brinkens Fritz die Hoſe abholen ſollte. Sie lagen fertig da, aber Fritz Brinken war noch nicht einge⸗ troffen. Während Frau Schulze einen Kaffee braute und der Herr des Hauſes das kleinſte Zimmer ſeiner Wohnung aufſuchte, griff Bremer raſch nach der Hoſe, ſchüttete eine große Portion Ameiſen, die er auf ſeinem Wege hierher aufgeleſen und in einem Karton verſtaut hatte, in die Hoſe und— da kam auch ſchon Fritz Brinken und nahm die ſchnell eingewickelten Beinkleider in Empfang. Bremer hatte ſich nicht ſehen laſſen. Der Schützenzug bewegte ſich eine Stunde ſpäter vom Gaſthaus„Zum Ochſen“ aus durch die Stadt. Die ganze Einwohnerſchaft war auf den Beinen. Merkwürdig, der Schuſter Brinken war faſt aus dem Häuschen. Er trommelte wie beſeſſen und machte dabei, an⸗ ſtatt hübſch im Schritt zu gehen, Bewegungen wie ein Akrobat. Er hüpfte bald rechts, bald links und ſchien vom Veitstanz befallen. Der Schützenkönig blickte ſich, hoch zu Roß mit zornig e Augen um und durchbohrte Brinken feſt mit ſeinen Blicken.. In dieſem Moment raſte Brinken förmlich aus Reih und Glied, warf die Trom⸗ mel in hohem Bogen von ſich und eilte in langen Sätzen, beide Hände auf den Hoſenboden gedrückt, in den nahen „Braunen Bären.“ Dort entdeckte er die Urſache ſeiner lebendigen Hoſen, tötete die Ameiſen einzeln und ſchlich heimlich ſtill und leiſe nach Hauſe, ohne an dem Schützenfeſt teilzunehmen. Bremer 1 11 genommen für das Unrecht, das man ſeiner Kaſernenſchlafſtube angetan. Brinken aber hieß fortab nicht mehr Millionenſchuſter, ſondern Ameiſenbär. 12 Weisheit des Nichters Chineſiſche Geſchichte. Ein Chineſe, ein Krüppel, wollte über einen Fluß. Ein Oelhändler kam des Weges, den die Hilfsloſigkeit des Krüp⸗ pels dauerte, und er erbot ſich, ihn über den ſeichten Fluß zu tragen. Da er aber einen ſchweren Beutel Geldes bei ſich führte, ſo bat er den Krüppel, ſein Geld zu halten. Am andern Ufer forderte er den Beutel zurück. „Welchen Beutel?“ 5 „Nun, den ich dir zu tragen gab.“ „Du haſt mir keinen Beutel gegeben, und dieſer Beutel gehört mir.“ 5 Schon wollte der Oelhändler ſich ſein Eigentum mit Ge⸗ walt nehmen, als Leute hinzukamen und ihn daran hin⸗ derten. „Er will ſich an dem Eigentum des Krüppels bereichern. Pfui doch!“ Und man ſchleppte beide vor den Richter. Der ließ ſich den Fall vortragen und ſagte dann: „Der Krüppel ſoll das Geld aus dem Beutel waſchen.“ Man verſtand zuerſt nicht recht, was damit gemeint war. aber der Befehl des Richters wurde doch alsbald aus⸗ geführt. Dann ſah der Mandarin das Waſſer an und ſagte: „Der Krüppel hat gelogen. Das Waſſer zeigt Oelſpuren, ein Zeichen, daß es von der Hand des Oelhändlers berührt wurde bevor es in den Beutel kam.“ Goethe in der Leihbibliothet Es klingt faſt wie ein Märchen, wenn man hört, welch ein eifriger Bibliotheksbeſucher und Bücherentleiher unſer großer Goethe war. Die Statiſtik, die ja vor nichts halt macht, hat nachgewieſen, daß Goethe in 50 Jahren rund 2000 Bücher entliehen hat. f Mit der Rückgabe hatte er es manchmal nicht ſehr eilig. Manchen„Schwarten“ behielt er 10—20 Jahre. Goethe fand dann die entliehenen Bücher manchmal nicht mehr und mußte ſie wohl oder übel erſetzen. Umgekehrt verlieh auch er aus ſeiner großen Bibliothek gern und oft Bücher. Auch da gabs Schwierigkeiten. Ein intereſſantes Inſerat ——— ö—