3 Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8;. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 36 1150 6. Jahrgang c dene dee zur Teilnahme an der Sitzung des Völkerbunds rates. London, 15. März. Der Generalſekretär des Völkerbundes, Avenol, hat an Deukſchland folgende kelegraphiſche Einladung gerichtet: „Unter Bezugnahme auf das Telegramm, das ich der deulſchen Regierung am 8. März ſandtke, lädt der Völker⸗ hundsrat die deutſche Kegierung als eine vertragsſchließende Parkei des Locarnoverkrages ein, an der Prüfung der Frage der Mitteilung ſeitens der Regierungen Frankreichs und Belgiens durch den Rat keilzunehmen. Der Rat wird im St. James-Palaſt am Montag, den 16. März, um 3,30 Uhr nachmittags zuſammenkreten.“ Die Antwort Deutſchlands Annahme der Einladung zur Teilnahme an der Rats- ſihung.— Selbſtverſtändliche Vorausſetzung: Gleichberech⸗ ligung und Prüfung der deutſchen Vorſchläge. Berlin, 16. März. Die Reichsregierung hat die vom Generalſekretär des Völkerbundes mitgeteilte Einladung zur Teilnahme an den Ratsverhandlungen in London wie folgt beantwortet: „Ich beſtätige ergebenſt den Empfang Ihres Telegramms vom 14. März, in dem Sie mir mitteilten, daß der Rat des Völkerbundes die deutſche Regierung einladet, an der Prü⸗ fung der dem Rat von der belgiſchen und der franzöſiſchen Regierung vorgelegten Frage teilzunehmen. Die deutſche Regierung iſt grundſätzlich bereik, die Ein⸗ ladung des Rates anzunehmen. Sie geht dabei von der Voraussetzung aus, daß ihre Vertreter bei der Beralung und Beſchlußfaſſung des Rates mit den Vertretern der Ralsmächte gleichberechtigt ſein würden. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir dies beſtäkigen würden. Außerdem muß die deutſche Regierung auf grundlegende Tatſache hinweiſen: Ihr Vorgehen, das der belgiſchen und der franzöſiſchen Regierung Anlaß zur Anrufung des Rates gegeben hat, er⸗ ſchöpft ſich nicht in der Wiederherſtellung der deutſchen Sou⸗ veränität in der Rheinlandzone, ſondern iſt mit umfaſſen⸗ den konkreten Vorſchlägen für eine neue europäiſche Frie⸗ densſicherung verbunden worden. Die deutſche Regierung be⸗ krachtet ihre polikiſche Aktion als eine Einheit, deren Be⸗ ſtandteile nicht voneinander getrennt werden dürfen. Aus dieſem Grunde kann ſie an den Verhandlungen des Rates nur teilnehmen, wenn ſie die Gewißheit erhält, daß die in Frage kommenden Mächte bereit ſind, alsbald in Verhandlungen über die deutſchen Vorſchläge einzutreten. Die deutſche Regierung wird ſich zu dieſem Zweck mit der königlich britiſchen Regierung in Verbindung ſetzen, unter derem Vorſitz die am Rheinpakt von Locarno intereſ⸗ ſierten Mächte in London zuſammengetreten ſind. Der Reichsminiſter des Aeußern: Freiherr von Neurath. Die erſte Natsſitzung In der erſten Sitzung der Tagung des Völkerbundsrates in London verlas der Ratspräſidenk die Telegramme der fanzsſiſcden und der belgiſchen Regierung, worin der Rat 103 der durch das deutſche Memorandum vom 7. März ge⸗ chaffenen Lage befaßt wird. Aufgabe des Rates ſei es nun, dieſe Mitteilungen zu prüfen. 5 Außenminiſter Eden vehrüßte im Namen ſeiner Regierung den Rat und ſprach 110 der Bedeutung der gegenwärtigen Tagung, die 9 friedlichen Stunde zuſammentrete und von deren 15 ſcheidung die Zukunft abhänge. England teile die Be⸗ g e Frankreichs und Belgiens. Er wolle im Augen⸗ 10 nur ſagen, daß ein unbeſtreitbarer Bruch des Ver⸗ Sache von Verſailles und des Locarnopaktes erfolgt ſei. 1 des Rates werde es ſein, eine Löſung zu finden. Die 5 0 Locarnomächte könnten auf die volle Mitarbeit der G1 iſchen Regierung zur Feſtigung des Friedens auf ſolider rundlage rechnen.— Hierauf legte . Außenminiſter Flandin ausführlich den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung flärt Deutſchland habe den Locarnovertrag für Wer er⸗ 80 und am ſelben Tage Truppen in die entmilitariſierte 9 7 entſandt, und zwar nicht, was zunächſt erklärt wor⸗ mae einige ſymboliſche Abteilungen, ſondern ſelbſt nach Fra 15 er deütſcher Mitteilung mindeſtens 30000 Mann. sch nkreich hätte das Recht gehabt, ſofort von ſich aus ein⸗ W Maßnahmen zu treffen. Frankreich habe ſich ſchaſt en Rat gewandt in dem Vertrauen, daß die Bürg⸗ 3 5 ech die ſich aus dieſer Feſtſtellung ergebe, erfüllt 1 1555 Frankreich ſei bereit ſein Material und ſeine mora⸗ en Hilfsmittel für eine Löſung zur Were zu ſtellen. Grün don Deut ſchland dporge rachten w 1„ſo führte Flandin im einzelnen aus, ſeien Vor⸗ na Die franzöſiſche Regierung ſei bereit, durch den e Gerichtshof prüfen zu laſſen, ov der Lo⸗ b mit dem franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Pakt ver⸗ 1 ſei. Jedenfalls bezeichne der Friedensvertrag eine fei dieung der Entmilitariſierungsbeſtimmungen als eine indſeliae Handlung. Das Intereſſe des allgemeinen Frie⸗ folgende ö — ö nne ſich anlehnenden rheiniſchen Sonderſtaates Montag, den 16. März 1936 dens, der Beſtand des Völkerbundes und der Grundſatz der kollektiven Sicherheit erforderten, daß die von Deutſchland betriebene Politik der vollendeten Tatſache nicht zu einem internationalen Grundſatz erhoben werde. Ih fordere den Völkerbundsrat auf, ſo ſchloß Flandin, Zeuge des Bruches des Artikel 43 des Verſailler Vertrages durch Deutſchland zu ſein. Den Generalſekretär des Völkerbundes erſuche ich, dies den Unterzeichnermächten des Locarnovertrages mit⸗ zuteilen. Dieſe Mitteilung ſetzt die Bürgſchaftsmächte in die Lage, ihre Beiſtandsverpflichtungen zu erfüllen. Der belgiſche Miniſterpräſidenk van Zeeland erklärte, er wolle d'e Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters lediglich vom belgiſchen Standpunkt aus er⸗ gänzen. Der Locarnovertrag ſei eine der weſentlichen Grundlagen der internationalen Rechtsſtellung Belgiens geweſen. Mit tiefer Trauer und unſäglicher Bitterkeit müſſe ſich Belgien jetzt an den Völkervundsrat wenden, da dieſe Grundlage erſchüttert ſei. Deutſchlands Vorwände hätten für Belgien überhaupt keine Bedeutung. Nichts gebe Deutſchland das Recht, ſeine juriſtiſchen und katſächlichen Beziehungen zu ändern. Der Locarnovertrag habe für Belgien eine ein⸗ zigartige Bedeutung gehabt, da er in geradezu idealer Weiſe alle Bürgſchaften der Unverletzlichkeit zu bieten ſchien. Belgien werde im Rate ſeine volle Mitarbeit zum Wieder⸗ aufbau der internationalen Beziehungen, die allerdings durch die gegenwärtige Kreiſe vielleicht auf Generationen hinaus ſchwer belaſtet ſeien, zur Verfügung ſtellen. In näüchſter Jeit aber müſſe doch wieder verhandelt und unterzeichnet werden. van Zeeland ſchloß mit dem förmlichen Antrag, der Völ⸗ kerbundsrat möge feſtſtellen, daß ein Verſtoß gegen den Locarnovertrag begangen worden ſei, und ſofort eine ent⸗ ſprechende Penacheichtigung an die Locarnomächte, insbe⸗ ſondere an die Bürgen, ergehen laſſen. r Wichtige Aktenderöffentlichung Amerikaniſche Dokumente zur Nachkriegsgeſchichte des f Rheinlandes. Das Staatsdepartement übergab der Oeffentlichkeit den zweiten Band der Aktenſammlung über die auswärtigen Be⸗ ziehungen der Vereinigten Staaten im Jahre 1920. Es iſt gerade jetzt von beſonderem Intereſſe, dieſe bisher noch nie veröffentlichten Akten kennenzulernen, die deutlich zeigen, daß die amerikaniſche Regierung ſchon im Frühjahr 1920 die wahre Lage im Rheinland durchſchaute und alles, was unter den damaligen tatſächlichen und pfychologiſchen Be⸗ dingungen möglich war, tat, um eine Abtrennung des Rhein⸗ landes und des Ruhrgebietes vom Reich zu vereiteln. Ein langer, bis jetzt verkraulich behandelter Bericht des amerikaniſchen Beobachters bei der Rheinlandkommiſſion vom Februar 1920 klagt über den ſchweren Druck, den die franzoͤſiſche Regierung ſowohl auf das rheiniſche Volk wie auf die übrigen alliierten und aſſoziierken Mitglieder der Kommiſſion ausübe, über vollkommen ungeſetzliche franzö⸗ ſiſche Eingriffe in die deutſche Verwaltung, über die fran⸗ zöſiſche Taktik, in einzelnen Städten und Dörfern entgegen den Beſtimmungen des Verfailler Vertrages unerträgliche feen zu ſchaffen und dadurch Zwiſchenfälle herbeizu⸗ ühren, die dann zur weiteren Beſetzung deutſchen Gebiets führen ſollten. Immer wieder zeigen die jetzt veröffentlichten Akten das beharrliche Beſtehen der Amerikaner darauf, daß Frank⸗ reich in den Grenzen des Vertrages bleibe. Die Berichte der amerikaniſchen Kommiſſare in Deutſchland erklären, daß Frankreich durch die Beſchneidung der ganzen deutſchen Sou⸗ veränität im Rheinland und durch die Provozierung von Zwiſchenfällen, die dann zur Ruhrbeſetzung führen ſollen, einen Zuſtand herbeiführen wolle, in dem dann die Bevöl⸗ kerung im Ruhrgebiet und im Rheinland der Verſuchung erliegen könnte, durch die Schaffung eines an Frankreich eine wirtſchaft⸗ lich ſtarke Einheit getrennt vom Mutterland zu bilden. An⸗ dere Berichte verweiſen auf ungeſetzliche Eingriffe der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörden in die deutſchen Lokalverwal⸗ tungen. Weiter wird betont, daß Frankreich offensichtlich die Ab ſicht habe, durch unſinnige, unmögliche und zahlenmäßig nicht feſtgelegte Reparationsſorderungen Deutſchland wirt⸗ ſchaftlich zu ruinieren und das Rheinland ſowie das Kuhr⸗ gebiet zu ſchlucken. Der amerikaniſche Kommiſſar in Koblenz. Pierrepoint Noges, war über das franzöſiſche Ränkeſpiel ſo empört, daß er ſeinen Poſten zur Verfügung ſtellte. Einen breiten Raum in der Aktenveröffentlichung neh⸗ men die Berichte ein, die ſich mit Frankreichs ſtörriſcher Weigerung, deutſche Truppen zur Beendigung des roten Aufſtandes ins Ruhrgebiet einrücken zu laſſen, beſchäftigen. Die amerikaniſche Regierung erklärte wieder⸗ holt, daß deutſche und nur deutſche Truppen das Recht und die Verantwortung für die Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung im Ruhrgebiet und die Niederſchlagung des kom⸗ muniſtiſchen Terrors hätten, und daß keine Haarſpalterei dieſen Einmarſch der Reichswehr ins Ruhrgebiet als eine Verletzung des Verſailler Vertrages auslegen könne. Frank⸗ reich behauptete dagegen andauernd, daß die Ruhrarbeiter — wobei man offenbar die Kommuniſten meinte— keine deurſchen Truppen wünſchten, i Vorwand beſetzte dann Frankreich auch am 6. April 1920 Frankfurt, Darmſtadt und Hanau. Der amerikaniſche Außen⸗ miniſter Colby bezeichnete in einem Telegramm an den Pariſer Botſchafter dieſes Vorgehen als unberechtigt und ungerechtfertigt. und unter dieſem nichtigen —— . e Nr. 64 eee Boten des Friedens Das Urteil der Geſchichte wird den 7. März 1936 als den Abſchluß einer Epoche empfinden, in der der über⸗ ragende Wille eines einzelnen Mannes ſeinem Volke zäh und unbeirrbar die Freiheit zurückeroberte. Durch die Jahrhunderte iſt der Rhein des Reiches Schickſalsſtrom geweſen. In den grauen November⸗ tagen von 1918 ſah er die ſturmerprobten Kolonnen des un⸗ beſiegten Heeres zurückfluten in eine Heimat, die mit der Ehre auch die Hoffnung verloren hatte. Es folgten Jahre der Ohnmacht und Verzweiflung, der Zerriſſenheit und Schmach, in denen die Wacht am Rhein das Erbteil frem⸗ der Truppen wurde. Bis zum 7. März 1936 blieb es dem Reiche verſagt, den Schutz ſeiner Weſtgrenze wahrzunehmen und damit das einfachſte Recht eines ſeden ſouveränen Staates auszuüben. Dann brach Frankreich ſelbſt den Ver⸗ trag, der jenen Zuſtand verewigen ſollte, der Führer ſprach das erlöſende Wort, und die feldgrauen Bataillone, die auf ſeinen Befehl in das uralte deutſche Land jenſeits des Stro⸗ mes rückten, wurden die Boten des Friedens und Wächter der Freiheit zugleich. Unfaßbar iſt die Fülle deſſen, was ſich in dieſen drei Jahren dank der Regierung Adolf Hitlers mit dem deutſchen Volke zugetragen hat. Es brachte Morſches zum Einſturz und ließ ein neues Denken in aller Bewußtſein treten. Wir wurden Deutſche und begannen zu ahnen, wie wenig wir es bis dahin geweſen waren. Gewaltige Kräfte regten ſich in der erwachten Nation, die das gleiche Recht wie alle freien Völker beanſpruchte. Und das Mißtrauen, das dieſer junge und unwiderſtehliche Lebensdrang in der Welt von Ver⸗ ſailles auslöſte, war nur der Mäßſtab für die Größe der bal Wiedergeburt, die ſich in Deutſchland vollzogen atte. Für das Ausland war der Name Adolf Hitler ein Programm ſchon in der Stunde, als er ſeine Kanzlerſchaft antrat. Aber es mißverſtand dieſes Programm— es glaubte nichts als Militarismus und Eroberungsgelüſte, Re⸗ aktion und Herrſchſucht erwarten zu ſollen, wo ſich etwas gänzlich anderes, nämlich ein neues politiſches Glaubens⸗ bekenntnis, ein Friede der Freiheit und Ge⸗ rechtigkeit für ganz Europa ankündigte. C ũ⁰ã⁰¶pdãã yãdͥͥãͥũũã d Politiſches Allerlei NMeufaſſung der preußiſchen Beſoldungsordnung. Auf Grund des Geſetzes über die Angleichung der Beſoldung der unmittelbaren Staatsbeamten an die Beſoldung der Reichs⸗ beamten hat jetzt der preußiſche Finanzminiſter die Beſol⸗ dungsordnung für die planmäßigen unmittelbaren Staats⸗ beamten Preußens in der Preußiſchen Geſetzesſammlung in ihrer neuen Faſſung bekanntgemacht. Die neuen Vorſchrif⸗ ten gelten vom 1. April ab. Damit iſt auch auf dem Gebiete der Beſoldung der Beamten ein neuer wichtiger Schritt der Vereinheitlichung getan. Ein Appell des Reichshandwerksmeiſters. Reichshand⸗ werksmeiſter Schmidt hat unter Hinweis auf die bevorſte⸗ henden Schulentlaſſungen einen Aufruf an die Handwerks⸗ meiſter gerichtet, deren Pflicht es in erſter Linie ſei, dafür zu ſorgen, daß dieſe Jugendlichen in dem für ſie geeigneten Beruf Aufnahme finden. Jeder Handwerksmeiſter ſoll 965 wiſſenhaft nachprüfen, ob ſein Betrieb in der Lage iſt, Lehr⸗ linge neu aufzunehmen. BDA.⸗Schulſammlung verſchoben. Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland teilt mit: Im Hinblick auf die bevorſtehende Reichstagswahl wird die für den 16. bis 31. März angeordnete Schulſammlung des VDA. bis zu einem nächſt⸗möglichen Termin, der noch bekanntgegeben wird, verſchoben. Die in den Schulen bereits ausgeteilten Quit⸗ tungsbücher und Abrechnungsliſten ſind ſofort wieder ein⸗ zuziehen und an einem ſicheren Ort aufzubewahren. Weitere Richtlinien für die ſpätere Durchführung der Sammlung ergehen noch vor den Oſterferien. Deutſch⸗iſchechoſlowakiſche Abmachungen über den Reiſe⸗ verkehr. Die in den letzten Tagen geführten Verhandlungen über den Reiſeverkehr zwiſchen Deutſchland und der Tſchecho⸗ ſlowakei ſind in Berlin abgeſchloſſen worden. Es wurden Ab⸗ machungen getroffen, die eine Erleichterung des Reiſever⸗ kehrs von der Tſchechoſlowakei nach Deutſchland insbeſondere im Hinblick auf den Beſuch der Olympiſchen Spiele be⸗ zwecken; Reiſen von Deutſchland nach der Tſchechoſlowakei können in der bisherigen Art und Weiſe durchgeführt werden. 5 Schächtverbot in Oſtoberſchleſien. Poſen, Bromberg, Dirſchau, Hohenſalza und Graudenz haben durch Stadtver⸗ ordnetenbeſchlüſſe das Schächtverbot eingeführt. In Oſtober⸗ ſchleſien hat die Wojewodſchaftshauptſtadt Kattowitz den An⸗ fang gemacht. Gleichlautende Anträge liegen den Stadtver⸗ ordnekenverſammlungen in den oſtoberſchleſiſchen Städten Königshütte und Tarnowitz vor. An der Annahme dieſer Anträge iſt nicht zu zweifeln. Die Rigaer Große Gilde erhebt Klage. Im Zuſammen⸗ hang mit den neuen Geſetzen über die Handels⸗ und In⸗ duſtriekammer Lettlands hatte u. a die durch ihre ehrwür⸗ dige Geſchichte und ihr kunſthiſtoriſch wertvolles Haus be⸗ kannte deutſche 1 Große Gilde vom lettiſchen Imanzminiſter die Weiſung erhalten, ſich auſzulöſed. Ihr Eigentum mußte in dieſem Falle entſprechend dem neuen Geſetz auf die Kammer bzw. Stadtverwaltung über ehen. Jetzt hat die Große Gilde gegen die Ernennung eines Ligui⸗ dators 1118 den lettiſchen Finanzminiſter beim Senat Lett⸗ lands eine Klage angeſtrengt. i Führer iſt Deutſchland! Oberſt Reinhard an den Kyffhäuſerbund Der Bundesführer des Deutſchen Reichskriegerbundes (Kyffhäuſerbund), SS.⸗Oberführer, Oberſt a. D. Rein⸗ hard, erläßt zur bevorſtehenden Wahl einen Aufruf an die 36 000 dem Bunde angeſchloſſenen Kriegerkameradſchaf⸗ en. Der Bundesführer erklärt, daß es die ſelbſtverſtändliche Aufgabe und Pflicht jedes einzelnen Deutſchen, insbeſondere aber die Pflicht ſeiner alten Kameraden der Front iſt, den Führer in ſeiner gewaltigen Aufgabe, die er für uns alle und in unſerem gemeinſamen Intereſſe löſt, zu unterſtützen. „Kameraden! Der Deutſche Reichskriegerbund beteiligt ſich reſtlos an der Wahl, er beweiſt durch ſeine Stimmabgabe für den Führer und ſeine Politik der ganzen Welt: Der Führer iſt Deutſchland! Deutſchland und Adolf Hitler ſind eins! Bekenntnis der Frontſoldaten Der Reichskriegsopferführer Oberlindober hat an alle deutſchen Frontſoldaten, an die Männer und Frauen der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung und an die Frontkameraden aller ſoldatiſchen Verbände einen Aufruf erlaſſen: Ueber die gleichen Brücken, die 1918 den Rückmarſch des deutſchen Feldheeres ſehen mußten, iſt die von Adolf Hitler geſchaffene ſtolze Wehrmacht in ihre neuen Friedens⸗ garniſonen am Rhein eingerückt. Damit hat Adolf Hitler uns alten Soldaten die letzte bittere Erinnerung an den Zu⸗ ſammenbruch und die Jahre der Schmach von der Seele ge⸗ nommen. And über neue Brücken Adolf Hitlers führt der von ihm aufgezeigte Weg zu einer ehrenvollen Verſtändigung mit unſeren großen Nachbarvölkern. Mit Stolz und mit Dank⸗ barkeit wollen wir deulſchen Fronkſoldatken dieſen Weg mit Adolf Hikler gehen. Anſere Ehre iſt die Treue zum Führer. Anſere Treue iſt unſer Bekennknis zu ſeinem Werk. Wir mar⸗ ſchieren am 29. März geſchloſſen zur Wahl. Es lebe Deutſch⸗ land, es lebe ſein Führer Adolf Hitler. Wir wollen in Frieden arbeiten Der Hauptamtsleiter für Handwerk und Handel, Dr. v. Renteln, ſchreibt in ſeinem Aufruf u. a.:„In den vier⸗ zehn Jahren vor dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution haben gerade das Handwerk und der Handel be⸗ greifen gelernt, daß zum Gedeihen der Wirtſchaft nicht die Vertretung eigenſüchtiger Sonderintereſſen die Grundlagen ſchafft, ſondern nur ein einiges Volk unter ſtarker Führung, das ehrliebend ſich ſeine Gleichberechtigung unter den an⸗ deren Völkern der Welt erringt.“ Drei Jahre nationalſozialiſtiſcher Arbeit haben der furchlbaren ſteigenden Verelendung von Handwerk und Han⸗ del ein Ende gemacht. All unſer Schaffen hat nur den einen Sinn: Wir wollen mit Adolf Hitler in Frieden arbeiten! Die Welt ſoll wiſſen, daß das deutſche Volk ein Volk von an⸗ ſtändigen, ehrenhaften und friedliebenden Männern und Frauen iſt. Darum treten wir ausnahmslos am 29. März, Mann für Mann und Frau für Frau, an die Wahlurne und geben unſere Stimme Adolf Hitler, dem Manne des Friedens und der Ehre!“ Reichsärzteführer Dr. Wagner hat an die deutſche Aerzteſchaft einen Aufruf erlaſſen, der in eindrucksvoller Weiſe die Friedenspolitik unſeres Führers vor aller, Welt herausſtellt. Wir deutſchen Aerzte, ſo heißt es darin, kennen aus eigener Anſchauung die Gefahren, die eine das deutſche Volk bedrohende Bündnispolitik unſerer Nachbarn über uns und über Europa heraufbeſchworen hat. Die vergiftenden Lehren des Weltbolſchewismus ſind auf die Vernichtung jener lebendigen Kräfte gerichtet, über deren Erhaltung und Steigerung wir zu wachen haben: auf die Zerſtörung des Willens und der Fähigkeit zur raſſiſchen Selbſtbehauptung, der Familie, der Heiligkeit der Ehe und unſerer hygieni⸗ ſchen Kultur. Wir wiſſen nicht, ob andere Glieder der euro⸗ päiſchen Völkergemeinſchaft widerſtandsfähig genug ſind, um ſich wie wir der verheerenden Wirkungen ſolcher An⸗ ſchauungen und Beſtrebungen zu entziehen, die das Ziel verfolgen, die ſittliche, geſellſchaftliche, kulturelle und politiſche Daſeinsform der abendländiſchen Völker zu zerſchlagen. Gewähren ſie aber den ſchärfſten Gegnern unſerer welk⸗ unſchaulichen Ueberzeugung militäriſche und politiſche Bun⸗ desgenoſſenſchaft, ſo erwecken ſie in uns den unbeugſamen Willen zur Selbſterhaltung und zur harknäckigen Verkeidi⸗ gung der werkvollſten Güter unſeres nationalen und kultu⸗ rellen Lebens.“ Offiziernachwuchs der Luftwaffe Meldeſchluß für Einſtellungsgeſuche am 31. März. Zur Unterrichtung derjenigen jungen Leute, die den Be⸗ ruf eines Offiziers der Luftwaffe ergreifen wollen, wird mit⸗ geteilt, daß als nächſter Einſtellungstermin der 1. April 1937 in Frage kommt. Die Meldungen hierzu ſind jedoch bereits bis zum 31. März 1936, alſo bis ſpäteſtens innerhalb 14 Tagen, einzu⸗ reichen. Je eher die Geſuche eingereicht werden, deſto ſchnel⸗ ler werden ſie in Bearbeitung genommen. Zur Einſtellung als Fahnenjunker iſt der Beſitz des Abiturientenzeugniſſes einer höheren Lehranſtalt erfor⸗ derlich. Altersgrenze iſt das vollendete 24. Lebensjahr. Anwärter für die Fliegertruppe melden ſich bei der Annahmeſtelle für Fliegeroffizieranwärter, Berlin V 62, Budapeſter Straße 10. Anwärter für die Flakartillerie melden ſich bei dem Kommandeur derjenigen Flakabteilung, bei welcher ſie eingeſtellt zu werden wünſchen. Anwärter für die Luftnachrichtentruppe mel⸗ 7 72 2 d— + 7 2 7 den ſich bei dem Kommando der Luftnachrichtenlehrgänge in — +— 7 Halle a. d. Saale. Merkblätter, die die genauen Einſtellungsbedingungen und ausführliche Anweiſung zur Einreichung der Geſuche enthalten, können bei den oben genannten Meldeſtellen an⸗ gefordert werden. Soldaten, die kein Abitur haben, können nach einjäh⸗ riger Dienſtzeit in die Offizierslaufbahn als Fahnenjunker übernommen werden, wenn ſie ſich in der Dienſtzeit beſon⸗ ders bewährt haben und die Gewähr bieten, auch ohne Ab⸗ ſchluß einer wiſſenſchaftlichen Vorbildung durch das Abitur vollwertige Offiz zu werden. Sie dürfen aber zum Zeit⸗ punkt der Uebernahme nicht älter als 22 Jahre ſein. Meldungen von Nichtabiturienten zur Ab⸗ leiſtung der einjährigen Dienſtzeit ſind nicht an die oben⸗ genannten Meldeſtellen für Offizieranwärter zu richten, ſon⸗ dern an die Meldeſtellen für den freiwilligen Eintritt als Soldat der Luftwaffe, das heißt an die Flieger⸗Erſatzabtei⸗ 8 ilungen, Luftnachrichten⸗Erſatz⸗Truppenteile lungen, und das penteile bef erfragt werden. Wehrpflichtige im Beurlaubtenſtand Reſerve und Erſatzreſerve, Landwehr und Landſturm. Aus Anlaß des einjährigen Beſtehens der deutſchen Wehrfreiheit gibt der Oberregierungsrat im Reichskriegs⸗ miniſterium, Dr. Senftleben, in der„Juriſtiſchen Wochen⸗ ſchrift“ einen Ueberblick über den Umfang unſerer Wehr⸗ pflicht und insbeſondere über den Beurlaubtenſtand. In das aktive Wehrdienſtverhältnis gelangt man nur durch Einbe⸗ rufung auf Grund der Muſterung und Aushebung oder auf Grund freiwilliger Meldung. Dagegen wird der Wehrpflich⸗ tige Angehöriger des Beurlaubtenſtandes von Geſetzes wegen, ohne daß es eines beſonderen Staatsaktes hierfür bedarf. An ſeinem 19. Geburtstag tritt er ohne weiteres in die Erſatzreſerve ein. Am 1. April nach Vollendung ſeines 35. Lebensjahres tritt er ſelbſttätig bis zum Austritt aus dem wehrpflichtigen Alter zur Landwehr über. Der Be⸗ urlaubtenſtand kennt ein vierfaches Verhältnis: Reſerve, Er⸗ ſatzreſerve, Landwehr und in Ausnahmefällen Landſturm. Der Unterſchied zwiſchen Reſerve und Erſatzreſerve beſteht darin, daß der Reſerve nur angehören kann, wer ſeiner aktiven Dienſtpflicht ganz oder teilweiſe genügt hat. Wer nach dem 36. Lebensjahre in die Wehrpflicht eingetreten iſt, gehört ſogleich der Landwehr an. Hervorzuheben iſt, daß die aus der alten Wehrmacht Ausgeſchiedenen, gleichwohl mit welchem Dienſtgrad, jetzt von der Vehrpflicht des Dritten Reiches erfaßt werden, ſo⸗ fern ſie noch im wehrpflichtigen Aller ſtehen. Sie nehmen hierbei nicht etwa von ſelbſt wieder den in der alten Wehr⸗ macht erlangten Dienſtgrad an, ſondern müſſen einen geho⸗ benen Dienſtgrad in der neuen Wehrmacht beſonders verlie⸗ hen erhalten. Im Gegenſatz zu früher iſt die Landwehrdienſt⸗ pflicht heute lediglich eine Fortſetzung der Reſerve⸗ oder Erſatzreſervedienſtpflicht. Die zwiſchen beiden durch Errich⸗ tung einer Altersgrenze geſchaffene Zäſur will nur beſagen, daß die Angehörigen der Landwehr im Bedarfsfalle erſt herangezogen werden ſollen, wenn die Reſerve zur Auffül⸗ lung der Rahmenformationen der Wehrmacht nicht mehr ausreicht. ent„General Göring“. Wo ſich dieſe Trup⸗ „ kann beim nächſten Wehrbezirkskommando —— „Secret Service“ Der Verfaſſer Sir George Aſton iſt vor und wäh⸗ rend des Weltkrieges im engliſchen Nachrichten⸗ und n verwendet geweſen. Er legt in einem Buch von etwa 300 Seiten ſeine Erinnerungen und Erfahrungen nieder. Er zeigt insbeſondere an einer Reihe von Beiſpielen, wie das Gelingen oder Miß⸗ lingen größerer Unternehmungen im Weltkriege viel⸗ fach davon abhing, ob die Geheimhaltung der eigenen Abſichten und damit die Ueberraſchung des Gegners gelang. Nachſtehend ſind einige Einzelheiten von blei⸗ bendem Wert herausgenommen: „Im Kriegsminiſterium zählte die kleine Abteilung für Nachrichtenweſen, die mit der Entdeckung von Spionen be⸗ auftragt war, im Frieden 14 Köpfe. Bis Ende 1918 wuchs ſie auf etwa 800 an. Von Kriegsbeginn an war ferner beim Reichsverteidigungsrat eine Telegrammzenſur eingerichtet. Ein gewaltiger Sonderſtab, deſſen Zahl im Kriege 4000 er⸗ reichte, wurde daneben für die Poſtzenſur verwendet. Man benötigte Chemiker, um die unſichtbaren Schriften zu Tage zu fördern, ferner geübte Leute zur Entzifferung der um⸗ ſtändlichſten Geheimſchriftverfahren. * Brieftauben können im geheimen Nachrichtendienſt von beſonderem Wert ſein. Die„Goeben“ wäre im Weltkriege nicht nach der Türkei entkommen, wenn ein britiſcher Agent in der Nähe von Meſſina über die Bewegungen dieſes Schif⸗ fes mit Hilfe von Brieftauben hätte raſch melden können. *. 1914 ſollte bei dem Gegner der Eindruck erweckt werden, daß umfangreiche ruſſiſche Truppentransporte nach Oſtende unterwegs wären. Der Verfaſſer teilte dieſe Nachricht mög⸗ lichſt vielen Leuten unter dem e Siegel der Ver⸗ ſchwiegenheit mit.„Dies iſt das be mit Sicherheit zur allgemeinen Kenntnis zu bringen.“ * An der Paläſtinafront wurden dem Feind einmal piere mit irreführenden Angaben in die Hände geſpielt. Un te Mittel, um etwas den Gegner zu täuſchen, wurde ein Patrouillenritt in Szene geſetzt, bei dem die Papiere auf glaubwürdige Weiſe ver⸗ lorengehen konnten. Mit beſonderer Sorgfalt waren rüh⸗ rende Familienbriefe angefertigt worden, um die Täuſchung, daß es ſich um echte Briefſchaften handle, zu vervollſtändigen. Der Zweck wurde erreicht. Die Mutter eines Anfang 1918 im Bereich der engliſchen 5. Armee abgeſchoſſenen deutſchen Fliegeroffiziers veröffent⸗ lichte ein Beileidsſchreiben des Armeeführers, General von Hutier, in einem Provinzblatt. Es war dies die erſte Nach⸗ richt, die der engliſchen 5. Armee vom Erſcheinen dieſes deut⸗ ſchen Führers an ihrer Front zuging. Es ließen ſich daraus Schlüſſe für die erwartete deutſche Offenſive ziehen. * Jeder, der ſich an die Langeweile des Stellungskrieges erinnert, wird wiſſen, daß man ſich nie darauf verlaſſen darf, daß alle Leute ihren perſönlichen Schriftwechſel im Ruhe⸗ quartier laſſen, wenn ſie eingeſetzt werden. Verſchiedene per⸗ ſönliche Briefe waren zu koſtbar um zurückgelaſſen zu wer⸗ den. Vermutlich haben auch die Deutſchen viele wertvolle Nachrichten auf dieſelbe Weiſe erhalten. Schriftſtücke, die deutſchen Gefangenen damals(Sommer 1918) abgenommen wurden, zeigten, daß nicht nur die Stimmung der Truppen, ſondern auch die Stimmung der Heimat nachgelaſſen hatte. Die Briefe von zu Hauſe waren voller Klagen über Nah⸗ rungsmittelknappheit und ſchwierige Lebensbedingungen.“ .. An anderer Stelle:„Das Ergebnis dieſer Stoß⸗ truppunternehmungen zeigte ſich ſofort. Innerhalb weniger Stunden konnte ich die genaue Zahl der feindlichen Diviſio⸗ nen in der Front und in Reſerve angeben. Vollſtändigen Aufſchluß darüber gaben die Briefe und Schriftſtücke von Gefangenen, aus durchſtöberten Unterſtänden und von Ge⸗ fallenen. Die meiſten Deutſchen hatten die Gewohnheit, Tagebücher zu führen. Sie hatten auch eine beſondere Vor⸗ liebe, Lichtbilder in Uniform aufnehmen zu laſſen. Die Ta⸗ ebücher gaben eine id von Nachrichten. Die Zenſur der eldpoſtkarten ſchien 90 ieſer Zeit auf deutſcher Seite er ſtaunlich ſchlaff gehandhabt zu werden“? i Der Landſturm iſt im Gegenſatz zu früher ein Wer, pflichtverhältnis, das nur bei beſonderen Notſtänden un im Kriege nur durch beſondere Anordnung des Reichsfrien miniſters begründet werden kann. Für die Zugehöri 100 zum Landſturm iſt eine Altersgrenze nach oben nicht eh geſetzt. Wie in urgermaniſcher Zeit, iſt auch heute wiede jeder wehrhafte deutſche Mann, ſolange es ſeine Kräfte 1 laſſen, zur Verteidigung von Volk und Vaterland bene Mit dem 31. März, der auf die Vollendung des 45. Lehen pflicht ergebenden Pflichten. Im Kriege und bei beſonderen Notſtänden kann aber, wie bereits über den Landſturm aus“ geführt, die Wehrpflicht wieder neu begründet werden, Die„Flotte des Friedens“ Ausreiſe der Madeirg⸗-Jahrer. Hamburg, 16. März. Am Sonntag traten zum zweiten Male deutſche Mhe⸗ ter auf Kd§⸗Schiffen von Hamburg aus die Fahrt ihn den Ozean zu den Inſeln der Glücklichen, nach Madeira an Hamburg hatte dieſem Ereignis wieder einen würdige Rahmen gegeben. Tauſende von Fahnen wehten in Han, burgs Hafen. Von den Werften, von den Wänden der Doc grüßten rieſige Transparente. Dr. Ley verabſchiedete die Urlaubsreiſenden mit einer Anſprache, in der er die Schiff von„Kraft durch Freude“ als die„Flotte des Friedens“ be zeichnete. Vor der Ueberſeebrücke und den St. Pauli⸗Landungz brücken hatten die großen Schiffe feſtgemacht, um Tauſende in ihre mächtigen Leiber aufzunehmen. Seit den früheſte Morgenſtunden wogte ein ununtervrochener Strom gli ſtrahlender Menſchen durch die Stadt. 4000 deutſche Arbe⸗ ter aus der Reichshauptſtadt, aus dem Süden des Reiches aus Baden, aus der Pfalz zogen durch die al Hanſeſtadt zum Hafen, um ſich an Bord der Kd F⸗Schiff⸗ „St. Louis“,„Der Deutſche“,„Oceana“ und„Sierra Cos doba“ zu begeben. Lauter Jubel erſchallte, als ſich Reichsorganiſations, leiter Dr. Ley an Bord der„Hein Godenwind“ begab, un der Flotte der deutſchen Arbeit, der„Flotte des Friedens, den Befehl zum Lichten der Anker zu geben. Rieſenlauſp. cher vermittelten den übrigen Schiffen und den Zehntaufen⸗ den am Ufer die Worte Dr. Leys, der u. a. ausführte: „Nichts dokumentiert beſſer das Neue unſerer Zeit al die Tatſache, daß der deutſche Arbeiter heute als Repräſen, kant ſeines Landes und als Sendbote Deutſchlands hinaus fährt in fremde Lande. Das Geſicht Deutſchlands iſt das ſtrahlende Antlitz des deufſchen Vebeiters. Es gibl keinen größeren Beweis für die Friedensliebe Deulſchlands alz dieſe deutſchen Menſchen ſelbſt. Der Spaten erobert Neuland Schon eine Million Morgen gewonnen. eng⸗ 0 jahres folgt, erlöſchen regelmäßig die ſich aus der Wehr, ö 1 Für die Ernährung jedes Deutſchen ſtehen nur knapp zwei Morgen landwirtſchaftlich genutzter Fläche zur Ver fügung, während z. B. in der Sowjetunion für jeden Ein, wohner 12 bis 13 Morgen oder ſechsmal ſoviel Ackerland verfügbar ſind. Schon dieſer Hinweis läßt die Notwendigkeit des unter nationalſozialiſtiſcher Führung begonnenen Kampfes um Raum erkennen. Dieſer Kampf wird aber nicht mit dem Schwert, ſondern mit dem Spaten geführt, denn das nakionalſozialiſtiſche Deukſchland will den Frieden und kämpft daher auch nur mit friedlichen Mitteln um die Erweiterung ſeines Lebensraumes. Wie ſtark die Erfolge auf dem Wege zur Schaffung der Nahrungsfreiheit bereits bisher ſeit der Machtübernahme durch Adolf Hitler ſind, ergibt ſich u. a. daraus, daß für das große Landeskulturwerk des Führers ſchon rund 850 Millionen RM. aufgewendet werden konnten, abgeſehen von den zweimal 200 000 jungen Fäuſten des Arbeitsdienſtes, die gleichfalls in dieſem Kampf eingeſetzt ſind. Mehr als 100 Millionen Tagewerke wurden in den leßzten drei Jahren bisher geleiſtet, und als Erfolg dieſer auf weite Sicht abgeſtellten Arbeit kann ſchon heute die Gewin⸗ nung von rund einer Million Morgen Neu: land verzeichnet werden, wenn man die aus dem Meet und durch Ded⸗ und Moorkultivierung gewonnenen Flächen ſowie die durch Landeskulturmaßnahmen verbeſſerken Flächen zuſammenrechnet. b Kinder des Nationalſozialismus Der Geburtenrückgang zum Skillſtand gekommen. Die aktive Bevölkerungspolitik des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands hat erreicht, daß der immer bedrohlicher wer⸗ dende Geburtenrückgang zum Stillſtand gekommen iſt: 1934 ftieg die Zahl der Lebendgeborenen auf 1167,00 (1933 971 000), 1935 wurden wiederum faſt 70 000 e ten mehr gezählt, die Geburtenziffer ſtieg auf 1 265 000. Dieſe ungeheuer poſikive Entwicklung der Bevölkerung il das Ergebnis einer zielbewußten Förderung der 5 ſchließungen durch Eheſtandsdarlehen und andere Maß nahmen. 10 Die Zahl der Eheſchließungen war immer klei geworden, die Umkehr kam 1633, als über 120 000 Ehen mehr als im Jahre 1932 geſchloſſen wurden. Das Ergebnt von rund 639 000 geſchloſſenen Ehen des Jahres 1933 ber beſſerte ſich im Jahre 1934 auf rund 740 000. Hochwaſſer durch Schneeſchmelze 30 Opfer der amerikaniſchen Ueberſchwemmungskataſtrophe⸗ New Vork, 16. März. Die großen Ueberſchwemmungen, die in erſter Linie durch die ſtarke Schneeſchmelze ausgelöf wurden, forderten bis zetzt in den Neuengland⸗ Staaten Todesopfer. Der Schaden wird auf 50 Millionen Dollar 955 ſchätzt. 200 000 Menſchen ſind arbeitslos geworden, da 11 folge der Ueberſchwemmungen viele Kraftwerke und 175 8 ken, hauptſächlich Spinnereien und Webereien, geſchloſſen werden mußten. Das erneute Abſinken der Tempera hat jedoch einen Rückgang des Hochwaſſerſtandes bewi Kowno unter Waſſer. Die Hochwaſſerkataſtrophe in Kowno nahm noch größere Ausmaße an. 60 Straßen m über 800 Wohnhäuſern ſind e 4000 Menſchen ſind obdachlos geworden. Sie müſſen durch Feldküchen der Kownoer Garniſon verpflegt werden. Aus einem Bericht 4 Waſſerbauinſpektion geht hervor, daß diesmal der Waſſer⸗ ſtand der höchſte ſeit 1877 iſt, alſo ſeit den Waſſerſtands“ meſſungen in Kowno. 2 1 Behr, i kiegz igel t feſt⸗ bieder le zus 5 rufen. bens N Behr deren 1 als⸗ ungz⸗ uſende heſten glück Arbe eiches e all chiff Cos ions. b, un dens ilſpe⸗ auſen⸗ it ag räſen, naus- t das feinen 9 als knapp Ver⸗ Ein⸗ ö erland digkeit nenen ern ſche luch nes g den iahme 5 für ö d 8500 n von 8, die als letzten weite win⸗ MWeu⸗ Meer lächen ſerten ds dem badi ocliem Caud Badiſcher Kreisfeuerwehrtag in Plankſtadt. U Plankſtadt bei Schwetzingen, 14. März. In den Ta⸗ gen des 20., 21. und 22. Juni begeht die Freiwillige Feuer⸗ wehr Plankſtadt ihr 40 jähriges Stiftungsfeſt, das in Ver⸗ bindung mit dem 31. Badiſchen Kreisfeuerwehrtag und dem 50jährigen Verbandsjubiläum des 9. Feuerwehrkreisverbandes Mannheim⸗Ladenburg gefeiert wird. 2 75 jährige Gründungsfeier des 5. bad. Inf.⸗Regts. Nr. 113. O Freiburg, 14. März. In den Pfingſttagen vom 30. Mai bis 1. Juni 1936 hält das Regiment in ſeiner früheren Garniſon Freiburg i. Br. aus obigem Anlaß einen großen Regimentsappell ab. Dazu ſind alle ehemaligen Fünfer, ſowie die Kameraden der Kriegsformationen des Regiments herz⸗ licht eingeladen. Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Bundes ehemaliger 113er, Hauptmann d. L. a. D. K. Haeuſer, Freiburg i. Br., Katharinenſtraße 2b, II. 40 Obergrombach bei Bruchſal.(Bo denſtändiges Vauerntum.) Auf Grund von Aufzeichnungen im Kir⸗ chenbuch ſind hier noch 18 Geſchlechter vorhanden, die ſeit 2300 Jahren auf eigener Scholle ſitzen und ihre Aecker bebauen. Faſt keines der Familienmitglieder hat den Ort perlaſſen. Dieſe alten Geſchlechter werden für ihre Boden⸗ ſtändigkeit beim 600jährigen Stadtjubiläum unſeres Ortes durch den Landesbauernführer beſonders geehrt. Wegen Anterſchlagungen verurteilt Die Verfehlungen bei der Heidelberger Ortskrankenkaſſe vor Gericht. = U Heidelberg. Wie ſchon im September vor. Is. gemel⸗ det wurde, hatte der 37jährige Angeſtellte der Heidelberger Ortskrankenkaſſe Willibald Lauer durch Unterſchlagungen, die ſich auf einen Zeitraum von über vier Jahren erſtreckten, nahezu 14000 Mark veruntreut. Lauer hatte es in raffi⸗ nierter Weiſe verſtanden, dieſe Unterſchlagungen zu ver⸗ tuſchen. Bezeichnenderweiſe hatte der Angeklagte die Unter⸗ ſchlagungen nicht aus Not begangen und nach eigener Schät⸗ zung in den letzten zwei Jahren allein für Bier 2000 Mark ausgegeben. Trotz ſeiner Verfehlungen hat er auch noch Miet⸗ rückſtände und Schulden bei Weinhändlern, Metzgern, Bäckern uſw. Wie raffiniert Lauer vorgegangen iſt, läßt ſich auch daraus erkennen, daß allein die Koſten für die Ueberprüfung der Kaſſe 6000 Mark betrugen. Der Angeklagte hatte ſchon bei den Vorerhebungen ſeine Tat eingeſtanden. Aus dem Gutachten des Sachverſtändigen konnte man entnehmen, daß dem Angeklagten die Verfehlungen nur möglich waren, weil er dem Vollzieher einen Teil der Arbeit abnahm. Der Staatsanwalt geißelte beſonders die unſinnige Art, wie der Angeklagte das Geld verausgabt hatte und bean⸗ tragte zweieinhalb Jahre Gefängnis. Das Arteil lautete wegen fortgeſetzten Betrugs und wegen Unterdrückung einer Urkunde auf eine Geſamtſtrafe von zwei Jahren drei Mo⸗ naten Gefängnis. Vier Monate Anterſuchungshaft gelten als verbüßt. Internationales zeitgenöſſiſches Muſikfeſt () Baden⸗Baden, 14. März. Zu dem internationalen zeitgenöſſiſchen Muſikfeſt in Baden⸗Baden, deſſen Programm einen ausgezeichneten Querſchnitt durch den augenblicklichen Stand der europäiſchen Muſik geben wird, treffen ſich die bedeutendſten Nepräſentunten der Muſik in den verſchiedenen europäiſchen Ländern zum Stelldichein in der Oostalbäder⸗ ſtadt ſt die Anweſenheit von Von beſonderer Bedeutung if Igor Strawinsky, der wohl als einer der größten Repräſen⸗ tanten der europäiſchen Muſik gelten kann. Strawinsky, der ſeit vielen Jahren wieder zum erſten Male in Deutſchland weilen wird, bringt mit ſeinem Sohn ſein neueſtes Werk, em Konzert für zwei Klaviere, zur deutſchen Uraufführung.— Neben dem Violinkonzert von Werner Egk, das zur Welt⸗ uraufführung gelangt, ſind es die beiden weiteren Orcheſter⸗ werke, die zur Weltaufführung kommen und die großem Intereſſe begegnen: die Filmmuſik des Jugoſlawen Joſip Slawenſki und die„Venezianiſche Suite“ des Deulſch⸗Ibalie⸗ ners Ermanno Wolf ⸗Ferrari. Daneben gibt es acht deutſche Uraufführungen, unter denen die„Konzertouvertüre Nr. 2“ des Schweden Lars Erik Larſon, die„Griechiſche Suite für Orcheſter“ des in Paris lebenden Griechen Petro Patridis, das„Concertino für Kla⸗ vier und Orcheſter“ des der füngſten franzöſiſchen Kompo⸗ liſtengeneration angehörenden Jean Francaix, das„Konzert für fünf Violinen und Klavier“ des bedeutendſten Vertreters der italieniſchen Komponiſten der Gegenwart, Francesco Ma⸗ lipiero, die bemerkenswerteſten Darbietungen der ausländi⸗ ſchen Muſikſchaffenden ſind. !( ͤ vy ͤ vdbbbbßbbdbTbTPTbTbTbTbTbbe O, wenn es bald ſo wäre! Im deutſchen Süden wird der Frühling bald ſeinen Ein⸗ zug halten. Ein Meer von Blüten wird ſich zeigen, überall die rötlich ſchimmernde Apfelblüte. Am Oberrhein und erſt recht im Neckartal und an der Bergſtraße. Vor 50 Jahren iſt Viktor von Scheffel geſtorben, der Dichter des Ekkehard und der Sänger ſo manchen wander⸗ ſeligen Liedes. Geblieben iſt von ihm das Bild, das er von frühmittelalterlicher Herrlichkeit gemalt hat, geblieben ein Lied, wie das auf das geliebte Heidelberg mit der Strophe: Und kommt aus lindem Süden der Frühling übers Land, 10 webt er dir aus Blüten ein ſchimmernd Brautgewand.“ Aus dem Blütengrund heben ſich die Türme von Weinheim, gegen Blüten ſtehen die Häuſer von Kettenheim, und noch von Darmſtadt aus fällt der Blick auf die ſchimmernden Flanken des Gebirges. Aber auch in der Pfalz iſt dann die Botſchaft des Frühlings ſchon eingetroffen, in all den Dör⸗ fern zwiſchen dem Rhein und der Haardt, mit den berühm⸗ ten Namen des Weines— und wenn es auch auf den Wein⸗ bergen noch öde ausſieht mit ihren nach dem Lineal einge⸗ teihten Stöcken— um ſie herum brandet ſchon das erſte lichte Grün und das erſte lichte Weiß. 1 Und was dem Oberrhein recht iſt, iſt dem Rheingau illig: kein Fleckchen zwiſchen Mainz, Wiesbaden und Bin⸗ gen, an dem nicht die Blüten ſprängen. Wo der Strom fließt, belebt er die Hänge, und während im Soonwald, 10 dem Idarwald, auf Eifel und Schneifel noch der Schnee liegt, leuchten zwiſchen Koblenz und Bonn ſchon die Wieſen im Grün und im Farbenglanz der jungen Blüten. So tritt der Frühling in Deutſchland ein, am Bodenſee 0 am Oberrhein, im Neckarbergland und im Rheingau, Ar Neuwieder Becken und im Siebengebirge, und von hier dringt er vor, ſtürmiſch und unaufhaltſam nach Franken, nach Niederſachſen, nach dem Norden und dem Oſten, durch warme Winde von Weſt und Süd, durch leuchtendblauen 8 angekündigt. Es lohnte ſich wohl, ihm überallhin zu folgen. Wer reiſt mit, den Frühling zu erleben? Die Ausgeſtaltung der Weinſtraße Als vor einiger Zeit der Gedanke auftauchte, an den Enden der deutſchen Weinſtraße Tore zu errichten, war es Har, daß dieſe Aufgabe nicht durch eine falſche bauliche, Monumentalität, ſondern in liebenswürdiger und lockerer Weiſe zu löſen war. Vor allem mußte der wichtigſte Pro⸗ grammpunkt des Preisausſchreibens beachtet werden, der da lautete:„Einzureichen iſt ein Entwurf, der in die Landſchaft hereinpaßt und dem Gedanken der deutſchen Weinſtraße ſinn⸗ fälligen Ausdruck gibt.“ Den erſten Preis erhielten die Archi⸗ tekten Peter und Mittel in Landau. Sie haben in ihrem Entwurf von jeder ſchwerfälligen Torlöſung bewußt Abſtand genommen und verſucht, das Tor als eine ins Große über⸗ tragene Weinlaube aus der Landſchaft heraus zu ent⸗ wickeln. Darüber hinaus ſollte noch die Möglichkeit beſtehen, für Pfälzer Volks⸗ und Weinfeſte einen ſtimmungsvollen Rah⸗ men zu erhalten un Mauern und nie⸗ deren Lauben wurde mit dem Tor eine von üppigen Kaf ber Terraſſe gebildet geeignet, an ſchönen Sommertagen eine Schar fröhlicher Zecher auf⸗ zunehmen. Die Torgruppe foll ein Sammelpunkt Pfälzer Heiterkeit und Lebensart ſein, eine liebenswürdige Geſ gegen Frankreich, ein gern beſuchtes Ausflugsziel auch elſäſſi⸗ ſcher Freunde. Die Geſtaltung der Weinſtraße iſt jedoch richtung von Toren noch nicht abgeſchloſſen. Preisträger haben deshalb ihrem zweiten, mit einer„leben⸗ den Erwähnung“ ausgezeichneten Entwurf eine große Skizze beigegeben, die ſchildert, wie ungefähr die weitere Geſtal⸗ tung der Weinſtraße durchgeführk werden müßte. Die An⸗ regungen des Kreistagspräſidenten Imbt gehen in gleicher Richtung, nämlich: Soll eine Weinwallfahrt von Tor zu Tor eindrucksvoll und für den Fremden aufklärend ſein, ſo müßte in originellen architektoniſchen, plaſtiſchen oder bild⸗ haften Löſungen der Verlauf unſerer Weinſtraße markiert ſein. Stationen gleich müßte an geeigneten Punkten Geſchichte der Landſchaft, die Bedeutung der Weinorte, alle bekanntere Weinlagen ufw. in fröh⸗ licher Art ſinnfällig geſtaltet ſein. Eine ſo durchgebildete„Weinſtraße“ wird ein einzig⸗ artiger Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr, eine aus⸗ gezeichnete Werbung und ein voller Gewinn für unſere pfälziſche Weinwirtſchaft. mien über mit der Er⸗ Die beiden Pirmaſens.(Schwerer Autounfall.) Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt ein Pirmaſenſer Perſonenkraftwagen auf der Fahrt nach Karlsruhe ſchwer verunglückt. Am Bahn⸗ übergang bei Steinweiler wollte der Wagen einen Laſtzug überholen, als im gleichen Augenblick ein anderes Perſonen⸗ auto entgegenkam. Der Pirmaſenſer Wagen wurde vom Laſtzug erfaßt und über die Böſchung geſchleudert. Dabei erlitt der Maurermeiſter Ludwig Jung ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen, darunter mehrere Knochenbrüche, die ſeine Ver⸗ bringung in das Vinzenziusſtift nach Landau notwendig machten. Sein Zuſtand iſt ernſt. Der zweite Inſaſſe, der Wirt Tiefentaler, wurde in das Krankenhaus Kandel eingeliefert, doch ſind ſeine Verletzungen weniger ſchwer. Der Wagen wurde ſehr ſtark beſchädigt. Darmſtadt.(Vorname„Lenin“ wird beſeitigt) Das Amtsgericht Darmſtadt hat, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, das zuſtändige Standesamt angewieſen, zur Geburtsurkunde der hier in Betracht kommenden Perſon folgenden Randvermerk einzutragen:„Auf Anordnung des Amtsgerichts wird berichtigend vermerkt: Die Eintragung des Vornamens„Lenin“ wird als anſtößig gelöſcht.“ Der Begründung dieſes Beſchluſſes iſt zu entnehmen, daß ein Kaufmann in Darmſtadt ſeinem im Jahre 1928 geborenen Sohn einige Zeit ſpäter den Vornamen„Lenin“ beigelegt hat. Dieſer Vorname wurde auch durch Randvermerk vom 19. Februar 1929 in das Geburtsregiſter eingetragen. Nun⸗ mehr iſt die Rückgängigmachung dieſer Anordnung beantragt worden. Hierzu hat das Gericht ausgeführt, der Zuname „Lenin“ als Vorname eines deutſchen Kindes möge nach der damals herrſchenden Rechtsauffaſſung zuläſſig geweſen ſein, als Ausdruck einer Zeit, in der die Rechtspflege Neutralität ſelbſt gegenüber volkszerſtörenden Kräften gefordert habe. Damals ſei keine rechtliche Handhabe gegeben geweſen, den Namen Lenin zu verbieten. Dieſe Rechtsſprechung ſei heute über⸗ wunden. Wenn ausländiſche Vornamen für deutſche Staats⸗ angehörige auch nicht grundſätzlich unzuläſſig ſeien, ſo ſei jedenfalls für den Namen des ruſſiſchen Bolſchewiſten Lenin als Vorname eines deutſchen Kindes in einem deutſchen Geburtsregiſter kein Raum mehr. Da der Vater eine Na⸗ mensänderung ſelbſt abgelehnt habe, müſſe im Wege der Berichtigung auf Beſeitigung des vom Volk als anſtößig emp⸗ fundenen das deutſche Nationalgefühl beleidigenden Namens erkannt werden. — Gundelsheim, OA. Neckarſulm.(unglücklicher Sturz.) Die Frau des Glaſermeiſters Kienzle ſtürzte beim Wäſcheaufhängen ſo unglücklich, daß ſie ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog und in bedenklichem Zuſtand ins Neckar⸗ ſulmer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. — Heilbronn.(Beide Füße gebrochen.) Auf der Staatsstraße Heilbronn Lauffen ſtießen zwei Motorradfahrer zuſammen. Der aus Heilbronn ſtammende Motorradfahrer Mößner kam mit verhältnismäßig leichteren Verletzungen davon, während Strehle aus Talheim beide Füße brach und noch ſonſtige Verletzungen erlitt. — Gaildorf.(Mit dem Motorrad verunglückt.) Hauptlehrer Rothfuß von Birkenlohe, der an einer Tagung in Gaildorf teilgenommen hatte, iſt auf dem Nachhauſeweg mit dem Motorrad in der Nähe von Schlechtbach mit einem Motorradfahrer zuſammengeſtoßen und hat dabei einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch erlitten. — Jungingen in Hohenz.(Tot aufgefunden.) Der ehemalige Bürgermeiſter von Jungingen, Jakob Boſch, wurde vom Zugperſonal der Hohenzolleriſchen Landesbahn beim Löſchen der Lichter in einem Wagen tot aufgefunden. Er wollte mit dem letzten Zug nach Jungingen heimfahren und wurde dabei vom Schlag gerührt. —,,!! ¶ /’ xf...... Hitler gab Arbeit und Brot Ein ſozialdemokratiſcher Reichstagsabgeordneter: „Die Nazis ſind Erfüllungspolitiker geworden.“ Jad, Adolf Hitler erfüllte ſeine Verſprechungen! Er zerriß den Verſailler Friedensverkrag! Er zahlte keine Tribute! Er gab der deutſchen Arbeit die Ehre wieder! Er ſchuf die deutſche Armee! Er gab dem deulſchen Arbeiter Arbeit und Brok! Deine Stimme Adolf Hikler! Der dritte März⸗Gonntag war ein rauher, trüber und deshalb unfreundlicher Tag. Durch den überraſchenden Einbruch kalter Meeresluft am letzten drei Wochenende ging die Temperatur in den Dieſer Tagen nicht weniger als 15 Grad Celſius zurück. graſſe Temperaturunterſchied machte ſich am geſtrigen Sonntag beſonders bemerkbar. Statt des bevorſtehenden Frühlingsanfanges fühlte man ſich in den Spätherbſt verſetzt und man fühlte ſich mollig hinter dem warmen Ofen. Nachdem nun der Winter ſo ziemlich ſpurlos vorüberging, ringen nun Warm⸗ und Kaltluftmaſſen um die Vorherrſchaft. Zwar gibt es keinen Frühling ohne Rück⸗ ſchläge und beſonders dieſes Jahr muß damit gerechnet werden, nachdem die beiden Hochwintermonate überaus mild verliefen. Umſo empfindlicher werden die einſetzenden Kälterückſchläge ſein. Nachdem nun die Zufuhr kalter Meeresluft über Deutſchland weiter anhält und ſogar Feld und Fluren heute früh ihr weißes Winterkleid an⸗ legten, wird ſich der Frühling, der jetzt keine Zeit mehr zu verlieren hat, von der unfreundlichen Seite zeigen, denn ſchon lauert der April mit ſeiner Wetterlaune. In den geſtrigen Vormittagsſtunden wurde hier die letzte Reichsſtraßenſammlung durchgeführt. Auch dieſe Sammlung war ein voller Erfolg für das Winterhilfswerk. Außer den üblichen ſportlichen ſonntäglichen Veranſtal⸗ tungen war am Samstag ein Familienabend mit Tanz der 98er Turner in ihrem Heim, der mit verſchiedenen humoriſtiſchen Einlagen ſehr gemütlich verlief, Am Sonn⸗ tag abend lockte dann das Frühjahrsſchauturnen vom Turnerbund„Jahn“ viele Beſucher an. 3. Schloß⸗Gaalſchauturnen des Tbd.„Jahn“. Für die Turnvereine bedeutet das Frühjahrsſchau⸗ turnen ein Stück Winterarbeit zu zeigen. Im Winter, wo der Turnbetrieb mehr an die geſchloſſenen Räume gebannt iſt, kann mehr die Einzelarbeit einſetzen, Was die einzelnen Fachwarte nun aus ihren Schützlingen herausgeholt haben, ſoll das Frühjahrsſchauturnen zeigen. Dieſes Frühjahrsſchauturnen hielt der Tbd.„Jahn“ nun zum dritten Male im geräumigen Schloßſaale ab. Es brachte dem Verein erneut einen ſchönen Erfolg. Der Saal war dicht beſetzt von frohen Beſuchern, darunter die Vertreter der Partei, Organiſationen, Schule und Vereine, Frau Storz, Leiterin der Frauenabteilung des Tv. 46 Mannheim; auch die Preſſe entſandte ihre Vertreter. Die abwechflungsreiche, fein ausgearbeitete Vorführungs⸗ folge zeigte eindrucksvoll die intenſive Arbeit, die in allen Abteilungen geleiſtet wurde. Der begeſſterte Beifall be⸗ wies Anerkennung und Dank. Symboliſch wurde die Veranſtaltung von der ſtarken Schuljugend des Vereins eröffnet mit dem Gelöbnislied an Jahn„Getreu allezeit“ und einem Vorſpruch als Bekenntnis zur Jahn'ſchen Tat. Der Vereinsführer er⸗ innerte in ſeiner Begrüßung an die heroiſche Tat des Führers und Reichskanzlers bei der Wiederherſtellung der vollen Souveränität Deutſchlands und gelobte un⸗ verbrüchliche Treue und Gefolgſchaft. Er gab weiter Kenntnis von dem turngeſchichtlichen Ereignis, daß der Verband der Deutſchen Turnerſchaft mit dem 1. April freiwillig in dem Reichsbund für Leibesübungen aufgeht. Schüler und Schülerinnen zeigten nun Spiele, Tänze, Freiübungen, Keulenübung, Reifübungen. Große Begeiſterung löſten die Schülerinnen mit„Kinder beim frohen Spiel“ aus. Auch das Märchentanzſpiel„Hexen und Prinzeſſen“ war eine feine Sache eigener Prägung. Was die Schüler zeigten war von ſtrammer Zucht und guter Schulung, das dem Leiter alle Ehre machte. Den Vogel ſchoſſen dann auch die Schüler am Schluſſe mit ihrem Borkampf ab, der originell in ſeiner Aufmachung und unbeſchreiblich in ſeiner Wirkung war. Nicht enden⸗ wollender Jubel, als beim letzten Herausforderungskampfe ſich ein Schüler aus den Reihen des Publikums zum Kampfe meldete, der den Rieſenborer bezwang. Hervor⸗ ragenden Anteil am Gelingen dieſer Nummer hatte der ſeine Sache ausgezeichnet machende Anſager. Nach der Pauſe warteten die Jugendturner mit ſchneidigen und ſchwierigen Sprüngen mit dem Feder⸗ brett auf, die Sportler und Spieler zeigten ihre Körper⸗ ſchulung. Die Geräteturner ließen es ſich nicht nehmen an 3 Geräten, Barren— Pferd gemeinſam und Reck, ihr Können zu beweiſen und brachten ſchließlich noch beſonders wirkungsvoll 4 Gruppenbilder in ſchwierigem Aufbau zur Darſtellung. Beſonders begeiſterte Anerken⸗ nung durften wieder die Frauen und Männer für ihre fehlerfreien Vorführungen entgegennehmen. Was die Turnerinnenabteilung leiſtete, war ſchlechthin vorbilolich. Schneidig drehten ſie ſich im Zweivierteltakt. Frappierend wirkte der langſame Walzer mit den eigens dazu an⸗ fertigten Tanzkleidern.„Der Marſch als Tanz“, eine eigene Zuſammenſtellung des Leiters H. Schüßler, ver⸗ diente ebenfalls die Note ſehr gut. Ein Olympig⸗Be⸗ wegungschor mit olympiſcher, ſehr fein paſſender Bilder⸗ gruppe im Hintergrund,. gab dem Ganzen einen nach⸗ haltigen Abſchluß. Ein Schlußſpruch leitete zu den beiden Nationalliedern über und beendete damit die turneriſche Feierſtunde. Der Verein darf Stolz ſein auf die ſchöne Leiſtung. Den Turn⸗ und Fachwarten gebührt ein Geſamtlob für ihre große Mühe und Arbeit. 1 Fußgänger angefahren. Beim Ueberqueren der Straße Q und Ps geriet ein älterer Mann in die Fahrbahn eines Motorrades und wurde von dieſem angefahren. Sowohl der Fahrer als auch der Fußgänger ſtürzten und erlitten ſo erhebliche Verletzungen, daß ſie mit dem Sanitätskraftwagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußten. Die Schuldfrage bedarf noch weiterer Klärung. 5 Weder Handel noch Werbung in den Kaſernen. Eine Anfrage aus Wirtſchaftskreiſen gibt dem Reichskriegsmi⸗ niſter Veranlaſſung, auf die Standortdienſtvorſchrift hinzu⸗ weiſen, wonach Gewerbetreibenden wie Händlern, Geſchäfts⸗ reiſenden, Vertretern uſw., das Betreten der Kaſernen zum Angebot, zur Entgegennahme von Aufträgen oder zum Ver⸗ kauf ihrer Waren uſw. an Soldaten grundſätzlich verboten iſt. Das Ausſtellen irgendwelcher Ausweiſe für dieſen Per⸗ ſonenkreis iſt unzuläſſig. Dieſes Verbot gilt auch für Zei⸗ tungsverkäufer und Werber für Bücher, Zeitſchriften uſw. Die Mannheimer Mai⸗ Pferderennen. ſind dieſer Tage zur öffentlichen Ausſchreibung im deut⸗ ſchen Wochen⸗ Rennkalender gelangt. Der erſte Nennungs⸗ ſchluß, der die 3 Hauptrennen und die 5 Ausgleiche um⸗ faßt, ſteht bereits am 7. April an. Eine Woche ſpäter ſchließen die übrigen 15 Rennen. Das Geſamtprogramm des dzeitägigen Meetings, das dieſes Jahr auf 3., 5. 10. Mai fällt und wie immer mit dem Mai⸗Markt und der Mai⸗Feſtwoche verbunden iſt, umfaßt 50 000. Dauernd unterwegs Ein junger Morgen dämmert. Noch iſt Stille im Ort. Hier und da fällt mal ein matter Lichtſchein auf die ver⸗ laſſene Straße. Ganz anders iſt das ſchon, wenn man ein⸗ mal zu früher Morgenſtunde am Ausgang des Ortes Poſten bezieht. Immer wieder kommen Radfahrer aus dem Ort herausgefahren. Gleich Glühwürmchen tanzen die Lichtkegel der Fahrradbeleuchtungen über den Weg und durch die * fahren, die aber am Sonntag ſich und dem Fahrrad Ruh, gönnen und ſelbſt durch ein Weltwunder nicht z 8 wären, am Sonntag— in die Pedale zu treten das wieder anders. Nach Hunderttauſenden zählt jenes ge der unverdroſſenen und unermüdlichen Männer, 950 Wind und Wetter vom Dorf zur Stadt und wieder zu he U bewege Die Arbeitsdienſtpflicht der Studenten RM. an Geldpreiſen, außerdem für die wertvolleren] Dämmerung. Männer ſind das, die vor Tau und Tag ihren Kein Hochſchulbeſuch ohne Arbeits. bzw. Ausgleichsdienl. Entſcheidungen noch Ehrenpreiſe für die Beſitzer oder Arbeitsplätzen zueilen. Jeden Werktag iſt das ſo, und die 5 Die Deutſche Studentenſchaft, Amt für Arbeitsdienſ Reiter des Siegers. Der Rennverein iſt, wie der Aufbau[ Männer kennen das gar nicht anders. In aller Frühe teilt mit: Alle Abiturienten mit Studienabſicht, die g des Programmes zeigt, bemüht, die Mannheimer Rennen] ſchwingen ſie ſich auf ihre Räder. Kräftig treten ſie in die[ Krankheitsgründen nicht in den Arbeitsdienst eingezogen noch intereſſanter und abwechſlungsreicher zu geſtalten als bisher. Neben der Pflege des Wehrmachts⸗Hindernis⸗ Pedale, und oft iſt es eine beachtliche Strecke, die ſie erſt zurücklegen müſſen, ehe ſie das gewohnte Handwerkszeug zur werden konnten, haben ſich unter Angabe des Grundes ihren Untauglichkeit bis zum 20. März 1936 bei dem für ſie zu ſports, der in der ſeit 3 Jahren wieder entſtandenen[Hand nehmen und an die Arbeit gehen können. ſtändigen Beauftragten der Deutſchen Studentenſchaſt schr „Badenia“ ſeinen Glanzpunkt findet, bietet das Pro⸗ Wenn die Männer ihren Werkplätzen zufahren, iſt das lich au ee e 1 5 die jeweilige in gramm auch bedeutende Flachrennen mit erſtklaſſigem] nicht etwa ein gemütlicher Ausflug, bei dem die Zeit keine Ver ee 3919 7 2192 e e 1 beabſichigt, W Material und Reitern, darunter den„Großen Saar⸗ Rolle ſpielt. Um 5 Uhr iſt für dieſe Männer meiſt die Nacht örreichen. Die Meidung hat zu enthalten: J. Tag des Abſlur, Pfalz⸗Preis“,ferner Rennen der Nationalen Reiterverbände und als Neuheit den„Amazonenpreis“, in dem die beſten deutſchen Rennreiterinnen im Sattel ſein werden. Auch werden nunmehr die Rennen, wie zur Vorkriegszeit, wieder in engere Verbindung zur Wehrmacht gebracht werden. Der„Preis der Stadt Mannheim“, das große Jagd⸗ rennen des Maimarkt⸗Sonntags, iſt mit Ehrenpreis und 5000.— RM. ausgeſtattet und als Altersgewichtsrennen offen für fünfjährige und ältere Pferde aller Länder über die Diſtanz von 4000 Metern. Das bedeutendſte Flachrennen dieſes Tages iſt der„Frühjahrs⸗Preis“, der als Ausgleich II über die Derby⸗Diſtanz läuft und mit 3750. RM. den vierjährigen und älteren Pferden aller Länder geöffnet iſt. Die„Badenia“ über den ſchwie⸗ rigen 4200 Meter⸗Kurs mit 17 Hinderniſſen iſt als Aus⸗ gleich J für fünfjährige und ältere Pferde aller Länder ausgeſchrieben und zu reiten in Uniform der deutſchen oder ausländiſchen Wehrmacht, der deutſchen Nationalen Reiterverbände oder in Rennfarben. Es iſt zu hoffen, e e e e i bes ungen. a e 0 Montag, 16. März: Miete G 17, Sondermiete G 9 daß dieſes mit RM. 1500 Geldpreſſen und einem wert⸗] die Männer vom Lande ihre Fahrräder vom Aufbewah⸗ 118 fur die NS. Kulturgemeinde Mannheim A520 vollen Sieger⸗Ehrenpreis ausgeſtattete Hindernisrennen rungsort. Meint ihr, es ſei eine Kleinigkeit, wenn man 123: Der arme Heinrich, Muſikdrama von Hal auch ausländiſche Beſetzung hinſichtlich Material und einen ganzen Tag ſeinen Mann geſtanden hat, ſich auf das i. 5 Reiter erhält. Am Schlußtag, der in Verbindung mit der tagszuvor beginnenden Reichs⸗Bäckertagung gebracht Wird, wird das bedeutendste Flachrennen des Meetings, der mit RM. 7500 und Ehrenpreis dotierte„Große Saar⸗Pfalz⸗ Preis“ dargeboten, offen für vierjährige und ältere Inländer, wozu ſicher wieder die großen Flachſtälle ihr Material mit den beſten Reitern entſenden werden. In das Rahmenprogramm dieſes Tages fällt noch das ohen erwähnte erſtmals in Mannheim dargebotene „Damenrennen“ über 1800 Meter auf der Flachen. Den Nationalen Reiterverbänden iſt jeden Tag Lin ſpezielles Rennen geöffnet, außerdem ſind deren Reiter in einer größeren Anzahl ſonſtiger Rennen zugelaſſen. Hagel⸗Verſicherung in Baden Das badiſche Finanz und Wirtſchaftsminiſterium, Ab⸗ teilung für Landwirtſchaft und Domänen, gibt im Staaks⸗ anzeiger bekannt: Der badiſche Staat hat mit der Nord⸗ deutſchen Hagel-Verſicherung auf Gegenſeitigkeit in Berlin ein Abkommen getroffen, das ſich ſeit ſeinem Beſtehen als äußerſt vorteilhaft für die badiſche Landwirtſchaft erwieſen hat. In dem Abkommen räumt die Geſellſchaft dem badi⸗ ſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium das Recht der Mit⸗ wirkung bei der Aufſtellung der badiſchen Prämientarife ein And verpflichtet ſich, alle Verſicherungsſchutz ſuchenden badi⸗ ſchen Bauern und Landwirte auf Antrag gegen Hagel⸗ ſchaden zu verſichern. Die Geſellſchaft erhebt von den badiſchen Verſicherungsnehmern für das Jahr 1936, wie im Vorjahre, zuſammen mit der Vorprämie einen Zuſchlag von 66 v. H. der Vorprämie zugunſten des badiſchen Staates, der die Nachſchußpflicht gegenüber der Geſellſchaft übernom⸗ men hat. Die badiſchen Verſicherten ſind damit von jeder Nachſchußpflicht befreit und ſomit gegen Zahlung einer feſten Prämie gegen Hagelſchaden verſichert. Es muß den badiſchen Bauern und Landwirten dringend nahegelegt werden, von dieſer außerordentlich günſtigen Ge⸗ legenheit des Verſicherungsſchutzes gegen Hagelſchaden in weit⸗ gehendſtem Maße Gebrauch zu machen. Die großen wirt⸗ ſchaftlichen Schäden, welche die ſchweren Hagelſchäden auf ver⸗ ſchiedenen Gemarkungen des Landes in den letzten 2 55 verurſacht haben, ſollten der landwirtſchafttreibenden Bevpöl⸗ kerung mit aller Deutlichkeit gezeigt haben, wie notwendig eine Verſicherung gegen Hagelſchaden iſt. Die 1 nahme liegt auch durchaus im Rahmen der im Gange findlichen Erzeugungsſchlacht, bei der es ſich darum handelt, ſowohl möglichſt viele landwirtſchaftliche Erzeugniſſe zu produzieren, als auch die zu ihrer Gewinnung gemachten Aufwendungen an Geld und Arbeitskraft auf jede mögliche Weiſe ſicherzuſtellen und ſich vor Ernteausfällen, wie ſie ſchwere Hagelſchläge zur Folge haben, zu ſchützen. Die Gewährung ſtaatlicher Unterſtützung oder ſtaat⸗ licher Hilfsmaßnahmen zugunſten nicht oder ungenügend ver⸗ ſicherter, durch Hagel geſchädigter Landwirte kann bei den weitgehenden Staatsleiſtungen für die Hagel⸗Verſicherung nicht mehr in Frage kommen. Verſicherungsanträge nehmen die in nahezu allen Ge⸗ meinden des Landes beſtehenden Agenturen der Norddeut⸗ ſchen Hagelverſicherungs⸗Geſellſchaft entgegen 8 5 vorbei, und da iſt es nur ſelbſtverſtändlich, daß die nächt⸗ liche Ruhezeit bis zur letzten Minute ausgenützt wird. Es kommt auch vor, daß man mal die Zeit verſchläft, und dann heißt es, die Räder doppelt ſchnell bewegen. Dann folgt ein langer Tag, der von den Männern die ganze Kraft und die ganze Aufmerkſamkeit erfordert. Bald denkt man nicht mehr an die Strapazen der Frühtour. Da ſind die Kameraden aus den anderen Orten, und wenn mal gerade ein wenig Zeit über iſt, dann benutzt man gern die Gelegenheit, ſich ein paar Worte zu erzählen. Es hat ja jeder ſeine kleinen Nöte und Sorgen! Die Frühſtückspauſe kommt, und wieder geht es an die Arbeit. Es wird Mittag, und dann lockt ſchon der Feierabend. Die Freude iſt indeſſen nicht ganz ungetrübt. Man denkt ſchon wieder an die Rad⸗ tour, die erſt noch zurückzulegen iſt. Nun iſt es ſo weit! Im Werk ertönt das Feierabend⸗ zeichen. Man ſäubert den Körper, wechſelt die Kleidung, und während die Kollegen aus der Stadt ſchon ihren Woh⸗ nungen oder der Halteſtelle der Straßenbahn zueilen, holen Rad zu ſetzen und noch 15, 20 oder mehr Kilometer herunter⸗ zufahren?— Sicher nicht! Aber unverdroſſen treten dieſe Männer, dieſe ewigen Reiſenden, in die Pedale. Nur, daß die Fahrt diesmal nicht in dem tollen Tempo vonſtatten geht. Nein, man fährt gegen Abend ſchon etwas gemütlicher. Erſt am Morgen die Fahrt, dann acht oder neun Stunden gearbeitet, da hat man kein Verlangen mehr nach einer Rennfahrt. Man braucht jetzt auch nicht mit der Minute zu rechnen. Heilfroh iſt man, wenn man endlich die letzte Strecke des Weges hinter ſich gebracht hat. Da wird gar nicht mehr gezögert. Sofort wird das Fahrrad in den Stall oder in den Schuppen geſtellt, und dann erſt, dann kann man ſagen: „Nun iſt Feierabend!“ Die Kollegen aus der Stadt ſitzen längſt daheim bei ihren Lieben im mollig durchwärmten Stübchen. Sprecht einmal mit dieſen Männern, die Tag für Tag in die große Stadt fahren, ehe der Tag anbricht, die am Abend wieder viele Kilometer zurücklegen, ehe ſie ihr Heim erreichen. Sie können erzählen von Strapazen und Wider⸗ wärtigkeiten, die ſie auf dieſen Touren durchzukoſten haben. Es gibt Männer, die faſt ein ganzes Leben auf der Achſe verbrachten. Zwanzig, dreißig Jahre haben ſie das mitge⸗ macht. Jeden Morgen eine Radfernfahrt und jeden Abend auch! Sie können ſich ihr Leben ohne Fahrrad einfach nicht mehr denken. Dieſe alltäglichen Fahrten ſind ihnen zur Ge⸗ wohnheit geworden. Ganz gleich, ob die Sonne knallheiß vom Himmel ſtrahlt, ob Knitterkälte iſt! Sie fahren unterwegs, wenn eiſiger Wind über das Land fegt und wie mit Meſ⸗ ſern die Haut ſchneidet. Sie fahren am Morgen und gegen Abend, ſelbſt wenn es in Strömen gießt, wenn der Regen wie Bindfäden fällt, wenn der Schnee ihnen gleich ſcharfen Eisgeſchoſſen ins Geſicht ſchießt und wenn zäher Schlamm die Straßen bedeckt, daß es eine Kunſt iſt, mit dem Fahr⸗ rad das Gleichgewicht zu halten. Sprecht einmal mit den Männern! Sie können von manchem Sturz erzählen. Doch darüber ſind ſie ſich alle einig: Kälte und Hitze, Schnee und Regen, das iſt alles noch zu ertragen, doch den Wind und den Sturm, den nennen ſie ihren Erzfeind. Es ſind nur die wenigſten Tage im Jahre, da ſie ſich nicht mit dieſen wüſten Geſellen herumplagen müſſen. Ja, wenn der Wind wenigſtens immer aus einer Richtung käme! Doch oft genug iſt das ſo, daß dieſe Männer am Morgen gegen den Wind ankämpfen. Wenn ſie ſich dann auf die flotte Rückfahrt freuen, dann hat ſich der Wind gedreht, und wie⸗ der heißt es, alle verfügbare Kraft gegen den hemmenden Wind einſetzen. Sie erzählen von ſo manchem Tag, da der Wind zum Orkan wurde, da es bei der größten Anſtrengung nicht möglich war, vorwärtszukommen. An dieſen Tagen gab es für jene Männer erſt Stunden ſpäter Feierabend, weil ſie die ganze Strecke zu Fuß überwinden und obendrein das Rad ſchieben mußten. Und dann wiſſen dieſe Leute noch ein Lied vom Glatteis zu ſingen. Es gab einmal eine Zeit, da viele am Wiedererſtarken der deutſchen Wirtſchaft zweifelten. Die Arbeitsloſen beleb⸗ ten die Straßen, und das Heer jener, die Tag für Ta auf der Achſe waren, war immer kleiner geworden. Heute iſt Mannhei Pfitzner. Mittwoch, Tannhäuſer, Ende 22.45 Uhr. Freitag, 20. März: Miete F 20, Sondermiete F II und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 104 bis 105: Der Troubadour, Oper von G. Verdi. Ah⸗ fang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 21. März: Miete A 18: Madame Butter⸗ fly, Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende nach 22.15 Uhr. Sonntag, 22. März: Nachmittagsvorſtellung: Charleys Tante, Schwank von Brandon Thomas. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr. Eintrittspreiſe 0.30 bis 3 Mark.— Abends Miete B 18,— Uraufführung: iſen können. N Mer 2. Schule, 3. das Geburtsdatum und Wohnort des betreff den Abiturienten, 4. Grund der Untauglichkeit, 5. Mitte lung, ob der betreffende Abiturient völlig ausgemuſtert oder ob er als zeitlich Untauglicher zurückgeſtellt iſt. J letzterem iſt die Angabe notwendig, bis wann der Bette fende zurückgeſtellt wurde. Es wird noch einmal darauf merkſam gemacht, daß kein Student, der 1934 und ſpäter dan Abitur gemacht hat, ohne abgeleiſteten Arbeits⸗ bzw. Als gleichsdienſt die Hochſchule weiter beſuchen darf. Ausgenom men von dieſer Regelung ſind allein die Abiturienten 103 die damals bei der Unterſuchung als dienſtuntauglich nich in den Arbeitsdienſt eingezogen wurden, und diejenigen, di ein Pflichtenheft mit dem Befreiungsvermerk der Deulſcher Studentenſchaft vorr 5 Im Nationaltheater. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 17. März: Nachmittagsvorſtellung, Schülern miete B: Petra und Alla(Obriſt Michael), Voll⸗ ſtück von Max Geiſenheyner. Anfang 15, Ende 1790 Uhr.— Abends: Miete C 19, Sondermiete C 10 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 230 bis 282, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 46 bis 49: Der Nachbar zur Linken, Schgn⸗ ſpiel von Heinz Steguweit. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr, Miete M 20: Tante, Schwank von Brandon Thomas. Anfang h, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 19. März: Miete D 19, Sondermiete D 10 und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. III: Richard Wagner. Anfang 19, 18. März: Don Theaterſchau 5 Charleys eh i af Dienet Schulhaus, bringen. 1 1 9 il deut 19 17 e Ortsgruppe Seckenheim. Zimmer 13. Ausgabe am Dienstag, den 17. März 177 0038½0 1986, m. Gruppe A von 8.30—9 Uhr vorm. Gruppe B von 9—10 Uhr vorm. Gruppe C von 10—12 Uhr vorm. Gruppe D von 2— 3.30 Uhr nachm. Gruppe E von 3.30—5 Uhr nachm. Am Mittwoch, 18. März: Gruppe F von 23.30 Uhr nachm. 1 Gruppe E und F 40 Pfg. für Holzgutſcheine mi Die Gruppen AE müſſen nach Erhalt der Fiſk⸗ gutſcheine, die Fiſche ſofort bei Handlung Jak. Würth wein abholen. Am jeden Andrang zu vermeiden, ſind die Ausgabe zeiten für alle Gruppen genau einzuhalten. Ortsamtsleitung. Gemeinnützige Nan Spar gen oſſenſchaft 6 N 0 Flandußp u. f kosten fabrikneue Klei Mod., faſt neuer i 5 5 ü einerer. elgel e. G. m. b. H., Mannheim⸗Seckenheim. ett 14 geftrelür Wohn 15 5 Wäſche⸗ Anz 18 Am Donneretga, den 26. März 1936, abends 8 Uhr, J. 105 0 e 5 5 dale Raum e helfen 1 5 d und Sehmutz, Badewanne 5 0 5 115 2 0 für Verhſtätte Marke„Ideal“ preiswert zu verkaufen. nur ſolange zu mieten geſucht zu verkaufen. Jun ordentliche Generalperſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht der Mitglieder, reſtlos und pünktlich i ö 98 ſie müſſen Vorrat reicht. Möhel⸗Meiſel Zu erfragen in der Mannheim, D 7, 2, part. Geſchäftsſt. d. Bl. Telefon 26213. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. 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Joſef Koger, 0 nas luckere Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: in der f—— Oſfenburgerſtr 580 Model 1936 des kaufen Flachs. Druckerei des Neckar- Bote. E od. Fernſpr. 28111 vorrüfig! feckar-Bote.