— 2 6— Kucheint lüglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Sezugsprels Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, Tages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. den ia der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 72 8 2 8 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen. orm Aazelgenpreiſe: Die 1 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., für Mannheim⸗Seckenheim Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) iles in Tertteil 90 mm breit 18 fg. Rachläſſe gemäß Preisliste Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich 15 glu. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr 2 und Umgebung. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, 15 gernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 36 1150 . 910 5 5 oldg⸗ 36. Jahrgang Mittwoch, den 18. März 1986 Nr. 66 falls 2888 eee eee e e e 2 225 e terer, achte 2 5 5 den erade j Daß dieſe Gemeinſchaft nur durch einen neuen. Geiſt utem Tlpannung I bonllon. G 5 noch 88 rechten Zeit ihre innere Kraft erhalten konnte, durch den Begriff ge⸗ Sie 5 Har ſich Deutſchland aus dem Netz befreit. meinſamer Ehre und Pflicht, das kam den begeiſterten 5 Die Ratsbeſprechungen.— Ein Hindernis beſeitigt. 5 35 8 e e de 5 Hun Wewußſſein ee ee lc London, 17. März. 9 0 chien Blätter veröffentlichen weiterhin zahl⸗ 1 5 d 55 i Menſchen, wenn 5. N 0 13 5 reiche Zuſchriften zur gegenwärtigen Lage. In der Mehr⸗„Ich glaube nicht an die Kraft eines Aenſchen, wer 0 0 197 e d 927 dg 11 Entſpannung zahl der Briefe, die zum Teil 5 e 1 1 ſie ſich nicht verbindet mit einem lebendigen Gefaht für 105 de 1 Ae und h 0 1 8 15 1 durch wird dem deutſchen Standpunkt in der Rheinlandfrage Ver⸗ eine Ehre! Ich glaube nicht an die Kraft einer Nation zur Als Aadort an den Rat 1 8 affe ſeien e ſteiens entgegen gebe i en 9 15 den e 9015 0.„ 15 l 5 1 emen ſichtvaren und ſtolzen Ausdruck finde em aden Ueber den Verlauf der Geheimſitzung des Völ In einer bündigen Zuſchrift an die„Times“ erklärt der eee Wewußtſein er Ehre! Nicht nur ges Ehre nach wand kerbundsrates berichtet Reuter, daß 11 5 Beſſ 9 75 bekannte General Sir Jan Hamilton, die Rheinlande innen. ſondern auch der Ehre nach außen! Und zu dieſer 5, genen Sie fonte ddelnehn kiste. e ee e e e e eee, e er 15 75 f 1: a i hindern. S e 5 4% reihe J Außenminiſter Munch habe als einziger die Mög⸗ N 755 ö ee, die Freiheit! id in eee ee j. 5 9 len, daß Frankreich beim Ausbruch des nächſten Krieges 3525 g g 5 lichkeit 5 daß die Beſprechungen des Rates über die nicht aufgehalten würde und daß 1 1 0 Lage ane fes Der Führer ſprach unter jubelnder Zuſtimmung der re 10 10 e e mt werden könn⸗ fort in das Herz des Feindlandes vorzuſtoßen 8 Maſſen von den harten Entſchlüſſen, die notwendig waren, ten. Er habe den Wunſch geäußert, daß die Tür für ei. 585 8 5 885 5 Deutſchland vor aller Welt wieder das Anſeh und di i gemeine Regelung geöffnel nden 15 die Aueh General Hamilton ſchreibt weiter. daß auf Grund des Gre e Hier ſtoßen 1191 ui ene licht allgemeinert werden ſolle. Flandin habe eine leiden⸗ franzöſiſch-ſowſetruſſiſchen Paktes die Tſchechoſlowakei zu gegeneinander: auf der einen Seite der Buchſtabe eines n der ſchaflliche Rede gehalten, in der er erklärte, daß Frankreich einem Flugplatz für die Schwärme der ſowzekruſſiſchen abgepreßten Vertrages und auf der anderen Seite die unter einem„Angriff“ leide. Der Vertrag Wilde es 0 Bombenflugzeuge werden müſſe. Im Norden ſtehe der e w ge M oral des Lebens! Auf der einen Seite rechtigt haben, Gewalt mit Gewalt zu beantworten. Es hätte Große Bär. die meiſten Soldaten ſeien der Anſichl. daß hohles Preſtige und auf der anderen Seite die 0 ſich aver entſchloſſen, die Angelegenheit vor den Völkerbund eee zur rechten Zeit aus dieſem Netz a 8 4 4 e d e 5 zu 10 8 und erwarte eine gerechte und angemeſſene Ve⸗ 5. Die Beifallsſtürme ſteigerten ſich zum Orkan, als der handlung. Neue Geheimſitzung Führer erklärte„Ueber allen Paragraphen ſteht as von Die Bedeutung des Aeberſetzungsfehlers Der Völkerbundsrat ſetzte Dienstag nachmittag ſeine 0 Nen e e e „Daily Telegraph“ ſchreibt in einem Leitaufſatz, die Tätigkeit mit einer nichtöffentlichen Sitzung fort, an die ſich 0 e. a Vorgänge im Völkerbundsrat würden die Hoffnungen auf eine Regelung erneut beleben. Unter Umſtän⸗ den, bei denen eine Erhitzung der Gemüter möglich geweſen wäre, habe der Rat mit Ruhe und Einſicht gehandelt. Die Erklärung, daß das Work„alsbald“ in der Mit⸗ tellung an den Völkerbundsrat nicht die Bedeukung von „ſofork“ haben ſolle, die ihm zugeſchrieben worden ſei, habe viel zur Enkſpannung beigetragen. Auf jeden Fall ſcheint es, daß die deutſche Ankwork dazu beigetragen hal, eines der Hinderniſſe in den Augen der franzöſiſchen Staatsmänner für eine unmittelbare Jühlung⸗ nahme in London mit einem Vertreter der deutſchen Regie rung in heſeiligen 8 „Kann Europa Steine werfen?“ Unter der Ueberſchrift„Friede“ ſagt„Daily Herald: eine Geheimſitzung anſchloß. In der Geheimſitzung wurden, wie verlautet, Mitteilungen der britiſchen Regierung über die Stellungnahme der deutſchen Regierung zu der an ſie ergangenen Einladung entgegengenommen. Vom 13er Ausſchuß London, 18. März. Reuter teilt mit, daß der 13er⸗Aus⸗ ſchuß in ſeiner Sitzung am Mittwoch ſich nicht mit der Oel⸗ ſperre, ſondern mit der Frage einer Regelung des italie⸗ niſch⸗abeſſiniſchen Kriegs beſchäftigen werde. Die Behand⸗ lung der Oelſperre ſei Angelegenheit des 18er⸗Ausſchuſſes. Für Verlegung der Konfirmalionsfeiern. Berlin, 18. März. Der Reichskirchenausſchuß hat die oberſten Behörden der Deutſchen Evangeliſchen Kirche auf⸗ gefordert, anzuordnen, daß mit Rückſicht auf die Reichs⸗ tagswahlen die für den 29. dieſes Monats vorge⸗ Die Völker ſind ewiger, als ſchlechte Verkräge es ſein können. Die Völker leben länger, als unvernünftige Verfügungen oder Erpreſſungen zu leben vermögen.“ Unter toſender Zuſtimmung ruft der Führer ſeine alten Kampfgenoſſen zu Zeugen auf, daß er niemals etwas an⸗ deres als die wirkliche Verſöhnung und Verſtändigung ge⸗ predigt habe. Dieſe Erziehungsarbeit ſei nicht vergeblich ge⸗ weſen. Deutſches Volk, willſt Du.. „Ich würde jederzeit bereit ſein, mit der franzöſiſchen Regierung einen Akkord einzugehen. Wir rufen die beiden Völker auf. Ich lege dem deutſchen Volke die Frage vor: „Deukſches Volk, willſt Du, daß zwiſchen uns und Frankreich nun endlich das Kriegsbeil begraben wird und Friede und Verſtändigung eintritt? Willſt Du das. Alle anderen Fragen der gegenwärti Kriſe ſin d ̃ ö j J 5 1 1 eder e Gelegenheit, 3 lg ſehenen Konfirmationsfeiern verlegt werden. Durch dieſe dann ſage„Ja“. ö i meine europäiſche Regelung der Befriedung und Sicherheit Maßnahme ſollen Beeinträchtigungen, die durch den Zu⸗ Ein vieltauſendſtimmiges„Ja“ und minuten⸗ durch den Völkerbund auszuhandeln. Eine ſolche Regelung ſammenprall ſonſt eintreten müßten, vermieden werden. lange ſtürmiſche Heilrufe toſen nach dieſen Worten des Füh⸗ wird von Hitler angeboten. Deutſchland hat jetzt nach 18 5555 77 rers durch die rieſige Halle.„Und man ſoll dann auch auf Jahren ſeine Gleichberechtigung genommen. Iſt es nicht„Ergebnis unheilvoller Rache der anderen Seite 1 klug, die Gelegenheit wahrzunehmen? Treffende Aeußerung Lansburys. dieſelbe Frage an das franzöſiſche Volk 1 5 Deutſchland hat lediglich verlangt was ihm gehört, und London, 17. März ichten. Und ick if icht: es will die V den keinen Tropfen Bluf vergoſſen. Ein Urteil ſoll ausgeſprochen 5„„ tichten Und ich zweifle ni eu, een e 5 werden, aber kann Europa Steine werſen? Haben wir, die Der frühere Oppoſitionsführer Cansburn erklärte bei] ſtändigung, und es will genau ſo die Verſöhnung.(Wie: ingen, wir in allen dieſen Jahren die Gleichberechkigung Deutſch⸗ einer kirchlichen Kundgebung in Edinburgh. daß die gegen ⸗ der ſetzt begeiſterter Beifall der Maſſen ein.) Ich werde das f lund nicht zugeſtanden haben, keine Verantwokklichkeit? Hat 1 5 1 145 ende W 11 1 ſei. 6 deutſche Volk dann weiter fragen: Ver⸗ nicht Deulſchla i 85 f ie Sieger bei Kriegsende an der beſiegten Nalion gen 5. 70 5 chmal 1918 e weniger als eine gerechte Behandlung 185 hätten. Die Seele des deutſchen Volkes, ſo fügte Lausbury r 1 5 5 5 hlend e 5 hinzu, könne niemals getötet werden. 5 a f 1 8„ 1 8 ihlten Die Sitzung der Locarnomächte 1 1 ee 5 1. 1 9 5 7 5. i ü i das Volk ſtellen 8 Die Dienstagſitzung der Locarnomächte dauerte von 11 N 0 e e ee 1 Brief; bis 12.30 Uhr. In ihr überreichte Außenminiſter Eden ein Das Kriegsbeil begraben? ob es will, daß das deutſche Volk weniger Recht haben ſoll ausführliches Schriftſtück mit den engliſchen Vor⸗ dertt 1 8 üh 63 in ſeinem eigenen Hauſe als jede⸗ andere. Und ich bin der n des ſchlägen, die ſich auf die Anwendung der im Locarno⸗ Za, hunderktauſendfach ſai— Fragen dos ee e Ueberzeugung, auch das franzöſiſche volk ſagt:„Nein! Das Aber vertrag vorgeſehenen Maßnahmen beziehen. Auch von an⸗ Bolk und einmükige Antworken. wollen wir nicht!“ Aus⸗ 1 Seite ſollen grundſätzliche Erklärungen abgegeben Frankfurt a. M., 17. März. Eingehend behandelte der Führer dann den deut ⸗ losen h Unbeſchreiblicher Jubel begrüßte den Führer, als er in ſchen Standpunkt in der gegenwärtigen Situation. mier Die Franzoſen traten anſchließend ſogleich zum Stu⸗ der 5 Feſthalle 55 1 8 0„Vom erſten Er brachte überzeugend zum Ausdruck, daß wir nicht mehr 0 dium der engliſchen Vorſchläge zuſammen Tage meines Ringens um Deutſchland an habe ich um 355 e als 0 die Hand zur Verſöhnung und 0 7 7 die Zuſtimmung und das Vertrauen meines Volkes ge⸗ erſtändigung zu reichen. d an Englands Antwort an Deutſchland eum pft“ mi d 0 f 175 e 8 kämpft,“ mit dieſen Worten hatte der Führer bereits zu„Ich habe gehandelt, wie ich als Mann von 9 Berlin, 18. März. Der engliſche Außenminiſter Eden Beginn ſeiner großen Rede die Maſſen erfaßt.„Ich habe Ehre handeln mußte. Würde ich nicht ſo handeln, würde ich nicht übergab am Dienstag nachmittag dem deutſchen Botschafter nicht die Demokratie beſeitigt, ſondern ſie vereinfacht, indem weder Ehre noch Wert beſitzen. Dann aber würde ich auch 1 200 in London, Herrn von Hoeſch, folgende Mitteilung: ich mich nicht zur Zuſtändigkeit der 47 Parteien, ſondern nicht an dieſem Platze ſtehen, und nie hätte ich die Na⸗ Die Regierung Seiner Majeſtät kut ihr Aeußerſtes und zur Zuſtändigkeit des deutſchen Volkes ſelbſt bekannte! Dort[tion gewinnen können! Ich weiß, daß die Nation nicht an⸗ wird dies auch weiterhin kun, um Mittel zu finden zu einer liegt die Quelle meiner Kraft! Und aus ihr allein ſoll unſe⸗ ders denkt.“(Dieſe Sätze des Führers werden immer wie⸗ Junge friedlichen und zufriedenſtellenden Löſung der gegenwärki⸗ rem Regime die Stärkung kommen, die es benötigt, um der von brauſenden Heilrufen und jubelnden Beifallskund⸗ ittiel⸗ gen Schwierigkeiten. Es iſt der Regierung Seiner Majeſtät] ſeine Aufgabe zu meiſtern! gebungen unterbrochen.) 8 15 klar, daß der Vorſchlag des deutſchen Reichskanzlers wie Frankfurt, die alte Kaiſerſtadt, die Traditionsſtätte ſo Am Schluß ſeiner mitreißenden Rede appellierte der 1 1 auch alle von anderen intereſſierken Parkeien gemachten vieler erfolgloſer Anſtrengungen um die Reichseinheit, Führer an das Verantwortungsbewußtſein des Volkes: 111 Vorſchläge zur geeigneten Zeit beſprochen werden müſſen. jubelte dem Führer zu, als er feſtſtellte:„Ich warte auf Deine Enkſcheidung, und ich weiß, ſie b fich Die deuiſche Regierung wird es indeſſen e daß 5„Ich habe dieſe 16 oder 17 Länderfahnen beſeiligt und wird mit recht geben! Ich werde deine Enkſcheidung an⸗ Minn für die Regierung Seiner Majeſtät e Pere eine einzige an ihre Stelle geſetzt, und damit Deulſchland nehmen als des Volkes Stimme. die Goltes Skimme iſt. i i irgendein weiterge gegeben was alle Völker der Welt beſitzen.“ 2 15 3 in dieſen 1 5 1 Schul⸗.; 1 1135 7 Volk tand ſeine ren, heiligen Ueberzeugung, ein geſchichtliches Votum ab⸗ 1110 Ribbentrop fährt nach London Worte. 15. A fremde File 555 1 10 55 2 5 jeder 1925 von uns einſt ge⸗ 3 und ausrief: Zaue auf Deine K raft und hoffe nicht prüft und gerichtet werden wird. Zur Teilnahme an der Völkerbundsratsſitzung. auf die Hilfe der anderen. Du verdienſt ſie dann garnicht, Ich habe meine Pflicht jetzt dreieinhalb Jahre lang ge⸗ zruch⸗ Berlin, 18. März. ſie muß in Dir ſelbſt verankert 105 2 1 de l tan. Deutſches Volk, tue ſetzt Du die Deine!“ f 3 0. e feſten Füßen auf dieſe wankende Erde ſtellen. Dang er Wer dieſe Stürme der Begeiſterung, in denen die letz⸗ Der Reichsminiſter des Auswärtigen hat am 17. März kannſt du Dich zu Deinem Gott erheben und ihn bitten, ten Worte 119 Führers 1 1 55 8 9 155 für 1 11 7 auen, an den Generalſekretär des Völkerbundes, Herrn Avenol, Deinen Mut, Deine Arbeit, Deine Ausdauer, Deine Kraft, es keine Zweifel mehr, wie 155 WBoltes Eniſcheid am 20 an in 1 folgendes Telegramm geſchickt: Deine Beharrlichkeit 118 7 5 1 ee auf] März laufen wird.. 8 ihm„Ich beſtätige dankend den Empfang Ihres Telegramms dieſer Welt zu unterſtützen und zu ſegnen 5 5 5 2 7 . 16. März und beehre mich mitzuteilen, daß Bolſchaf⸗ Der Führer ſprach von den ſittlichen Kräften, von 8 1e eee 95 e N 1 er von Ribbentrop die deutſche Regierung im Völkerbunds⸗ dem Glauben, von dem Vertrauen und der Zu⸗ London, 17. März. Die Rede des Führers in Frank⸗ en rat bei der Prüfung der von der belgiſchen und franzöſi⸗ 5„„. i furt a. M. wird von der Preſſe wiederum in langen Aus⸗ ſchen Regierung aufgeworfenen Frage verkreten wird, Er verſicht die aus dieſer 5 0 8 e 1 5 zügen veröffentlicht. Sämtliche Blätter heben das Frie⸗ wird vom Donnerstag vormittag an in London zur Ver. deutſchen Volk erwachſen.„Nicht äußere dippen mo ensangebot an Frankreich hervor und unterſtreichen, fügung ſtehen. kenntniſſe machen die Kraft einer Nation aus, ſon⸗ daß die Zuhörerſchaft mit einem begeiſterten Ja die Frage Der Reichsminiſter des Auswärkigen: dern die innere Gläubigkeit, mit der ſich ein Volk einer beantwortete, ob das Kriegsbeil mit Frankreich begraben Freiherr von N eurath.“ Idee ergibt, die lebensgeſtaltend iſt.“ werden ſolle. Göring in der Hanſeſtadt Köln Köln, 18. März. Schon vom frühen Vormittag an trug die alte Hanſeſtadt Köln das Gepräge eines Feſttages, er⸗ wartete man doch einen der treueſten Palladine des Füh⸗ rers, den Miniſterpräſidenten General Göring. Um der Dom und namentlich auf dem Domvorplatz bot ſich im Glanze der Sonne ein unbeſchreibliches, feſtfrohes Bild. Der Alte Markt, wo vom Rathausbalkon aus Miniſter⸗ präſident Göring zur Menge ſprach, war prächtig ge⸗ ſchmückt. Rieſige Lautſprecher waren aufgebaut, um die Rede zu übertragen. Infolge der großen Zahl von Ortſchaften, die der Mi⸗ niſterpräſident auf ſeiner Fahrt von Koblenz nach Köln berührte, und der unaufhörlichen Begeiſtexungs⸗ ſtürme der Maſſen hatte ſich die Ankunft in Köln faſt um zwei Stunden verzögert. Vor ſeiner Fahrt durch die Stadt beſuchte der Oberbe⸗ fehlshaber der Luftwaffe Reichsminiſter General der Flie⸗ ger Göring, zunächſt den Flughafen Köln, auf dem die For⸗ mationen der Kölner Friedensgarniſon angetreten waren. Vom Flughafen zurückgekehrt, hielt der Miniſterpräſident unter ungeheurem Jubel ſeinen Einzug in die Stadt Köln. Am Aufgang zum Rathaus wurde General Göring von Oberbürgermeiſter Dr. Rieſen begrüßt, deſſen Töchterchen dem Miniſterpräſidenten einen Blumenſtrauß überreichte. Dann wechſelte der Miniſter einige Begrüßungsworte mit dem Kölner Regierungspräſidenten Diels und begab ſich anſchließend ins Rathaus. Nach kurzer Zeit trat Miniſterpräſident Göring auf den Balkon des Rathauſes, um zur Menge zu ſprechen. U. a. ſagte er: Man muß ſich jenſeits der Grenze darüber klar ſein, daß gerade im Rheinland eine friedliebende Bevölke⸗ rung wohnt. Denn ſie hätte ja zuerſt die Schauer, die Stür⸗ me und das Unglück eines Krieges auszubaden. Wir wollen den Frieden gerade hier an der Grenze. Wenn jetzt, am 29. März, das deutſche Volk an die Wahlurne geht, dann glaube ich, weiß jeder gute Deutſche, was ſeine Schuldigkeit iſt. An dieſem Tag geht es darum, dem Führer den Dank dafür abzuſtatten für das, was er in den drei Jahren der Aufbauarbeit des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reichs geſchaffen und erreicht hat.“ Mintſterpräſident Göring in Dortmund Ein machkvolles Treuebekennknis Weſtfalens zum Führer. Dortmund, 18. März. In einer großen öffentlichen Kundgebung in der Weſtfalenhalle legte Miniſterpräſident Göring in einer großangelegten Rede vor 15 000 Volks⸗ genoſſen dar, warum es heiligſte, vaterländiſche Pflicht eines jeden Deutſchen iſt, ſeine Stimme am 29. März dem Führer zu geben. Da die Weſtfalenhalle trotz ihrer rieſigen Ausmaße die Menſchenmaſſen nicht zu faſſen vermochte, wurde die Kund⸗ gebung auf 14 öffentlichen Plätzen der Stadt und der Vor⸗ orte übertragen, ſo daß weit über 100 000 Volksgenoſſen daran teilnahmen. Heute iſt es angebracht, einen kurzen Rückblick auf das, was in den vergangenen drei Jahren dank der tatkräftigen und vorausſchauenden nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik in Dortmund erreicht worden iſt, zu geben. So beſchäftigten beiſpielsweiſe Bergbau und Eiſeninduſtrie am Ende des letzten Jahres 18 777 Perſonen mehr als wäh⸗ rend des Tiefſtandes von 1932. Die Kohlenför derung ſtieg in der gleichen Zeit um 41 v. H., die Kokserzeugung um nahezu 60 v. H., während die Erzeugung der Hütten⸗ induſtrie ſogar auf das zweieinhalbfache angewachſen iſt. Auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung hat die Stadtverwaltung Vorbildliches geleiſtet. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen in Dortmund konnte ſeit dem Januar 1933 von 73 800 auf 33 200 geſenkt werden. Dieſe Tatſache und die Erkenntnis, daß es dem Führer nach jahrelangem ſchweren Ringen durch ſeine geſchichtlichen Taten gelungen iſt, dem deutſchen Volk endlich ſeinen inne⸗ Der Weg Tur Jugend O NAL NOA OV OO FHEE SOFHF BUENA 8. Als Heinz zwei Stunden ſpäter heimkam, lag ihr Zim⸗ mer im Dunkel, und auf ſeinen Anruf antwortete ſie nicht. Er grub die Zähne in die Unterlippe und wartete ein Weilchen Das war doch ſonſt nicht ihre Gewohnheit? Immer hatte ſie ihn erwartet, und noch auf ihrem Bert⸗ rand ſitzend, hatte er ein paar Minuten mit ihr geplau⸗ dert. Er rief noch einmal, aber es rührte ſich drinnen nichts. Sie waren nicht mehr zurückgekommen auf das, was Aenne am Nachmittag in ſchreckhaft naher Ahnung hin⸗ ausgeſchrien hatte:„Sie mag mich nicht!“ Sie waren durch die ſtillen Gartenſtraßen gegangen wie über die Dünen von Sylt, Hand in Hand, allerhand Zukunftspläne ſchmie⸗ dend. Heil hatte er ſie bei Tilli Raſchke abgegeben, wie er der von der Treppe noch zugerufen, und glückfroh war er heimgekommen. Dabei hatte doch etwas auf ihm gelaſtet, irgend etwas Uneingeſtandenes, Dunkles. Er hatte es zurückgeſchoben, ſolange Aenne an ſeiner Seite gegangen; je näher er ſei⸗ nem Hauſe gekommen in Einſamkeit und nächtlicher Stille, je deutlicher hatte es ſich erhoben. Jawohl, auch er hatte es empfunden, dieſes„Sie mag mich nicht.“ Dieſes unbe⸗ tonte und doch bewußte Ablehnen, das aus der Mutter Weſen emporgewachſen war. Er hatte geſehen, daß ſich zwei Welten gegenüberſtanden, das Mädchen, das ſich ſein Leben ſelbſt gezimmert, und die Frau. die noch im Geſtern wurzelte und die nichts wiſſen wollte von dem Heut. Was ſollte werden, wenn dieſe beiden Gegenſätze auf⸗ einanderprallten. Sie mußten aufeinanderprallen in der Enge des gemeinſamen Hauſes! Er hatte es mit einem Male mit grauſamer Deutlichkeit gewußt. Und wenn ſie ſich nicht verſöhnen ließen? Aber das war doch unmöglich. Mutter— Aenne— er liebte 5 doch beide und ſie liebten ihn. Schon in dieſer Liebe mußten ſie ſich finden. Mutter und Tochter mußten 05 5 werden, heute noch mußte ſich das klären. Er war urch den Garten geſtürmt, er hatte g e die Mutter 185 zu finden wie immer, nun war ſie fort und ſchlief ereits. Oder ſchlief ſie nicht und antwortete ſie nicht. Wich ſie einer Ausſprache aus?. 2 Er rief zum drittenmale leiſe nach ihr, aber es 1 ſich auch jetzt nichts hinter der geſchloſſenen Tür, und ſo ſtieg er mi ſchun fe Schritten zum erſten Stock hi auf wo auch jetzt ſchon ſeine Räume lagen. Er mußte 9 18 nn die Zimmer gehen. die er vor wenigen Stunden mit d ren Frieden und ſeine Wehrfreiheit wiederzugeben, gaben der Bevölkerung Dortmunds das Signal, ſich in einer über⸗ wältigenden Kundgebung mit echt weſtfäliſcher Treue hinter den Führer zu ſtellen. Das herrlichſte Vaterland Rede des Reichsminiſters Kerrl. Braunsberg, 17. März. In einer Wahlkundgebung, die hier ſtattfand. Reichsminiſter Kerrl u. a.: „Die letzte Frage im Menſchenleben, die es ſinnvoll macht, iſt nicht die: Wieviel haſt Du erworben?, ſondern: Tateſt Du Deine Pflicht? Durch unſeren Führer kommen wir dazu, ſie mit Ja zu beantworten. Das große Sehnen iſt in Erfüllung gegangen. Wir haben wieder ein einiges Reich, ein deutſches Volk, eine wirkliche und wahrhaftige Nation. Gott hat das Programm des Lebens hineingeſchrieben mit rotem Blut in Deine Adern, deutſches Volk. Inwendig klopft in Dir das Gewiſſen: Tue Deine Pflicht, gehe in der Nation auf, ſtelle Deine Intereſſen und den Eigennutz zu⸗ rück und tue das, was nötig iſt für die Gemeinſchaft. Das iſt auch der tiefe Sinn des CThriſtentums, wie es der Führer immer vertreten hat. Liebe Deinen Nächſten ebenſo wie Dich ſelbſt. Durch den Nationalſozialismus iſt dieſes Chriſtentum wieder Wirklichkeit geworden. Der National⸗ ſozialismus wird weiterkämpfen in der Eroberungs. ſchlacht um die Seele des deutſchen Menſchen, wie es der Führer gefordert hat. Wir haben nicht umſonſt gelebt, ſondern wir haben unſere Pflicht erfüllt,“ fuhr der Miniſter fort,„und dann wird unſer Gott uns ſegnen, wie er unſeren Führer geſeg⸗ net hat in den Jahren des Kampfes und des Sieges. Im⸗ mer wieder hat der Führer geſagt: Bleibt auch jetzt, nachdem wir die Macht haben, die Alten, ſo wie er ſelbſt geolieben iſt, immer beſcheiden und anſpruchslos. Heute können wir ſagen, wir haben das herrlichſte Va⸗ kerland, das jemals war, das über Stämme, Stände und Konfeſſionen heraus zu einer einzigen Einheit geworden iſt. Deutſchland iſt erwacht, die Sehnſucht iſt erfüllt.“ ſagte Kurzmeldungen Aukozuſammenſtoß.— Vier Schwerverletzte. Starnberg, 17. März. Ein Münchener Perſonenkraft⸗ wagen, in dem vier Skifahrer nach Garmiſch fahren woll⸗ ten, ſtieß mit einem von Starnberg her den Berg herauf⸗ kommenden Kraftwagen in voller Fahrt zuſammen. Das Auto mit den Skifahrern wurde dabei überrannt, die vier Inſaſſen trugen ſchwere Verletzungen davon. Dem Lenker des Wagens zerſchnitten Glasſcherben und Metallteile das Geſicht, wobei er ein Auge einbüßtlſe Die anderen Inſaſ⸗ ſen erlitten lebensgefährliche Schädelbrüche. Zur Zeit des Unfalles herrſchte dichteſter Nebel. Der Mord am Grenzbach. M.-Gladbach, 17. März. Jetzt konnte ein Mord aufge⸗ klärt werden, der ſich etwa vor Jahresfriſt an der Grenze zwiſchen M.⸗Gladbach und Rheydt in einem Schrebergar⸗ tenviertel abſpielte. Man hatte dort den 70jährigen Inna⸗ liden Joſeph Eſſer mit ſchweren Kopfverletzungen beſin⸗ nungslos aufgefu alte Mann war am nächſten Tage im Krankenhaus geſtorben. Kürzlich wurde unter Mordverdacht der 28iährige Adam van Hees feſtgenom⸗ men, der nun ein Geſtöndnis abgelegt hat. Er gab zu, die ruchloſe Tat gemeinſam mit einem jungen Mäd⸗ chen begangen zu haben. Das Mädchen, das gewußt habe, daß Eſſer einen Geldbetrag bei ſich führte, habe ſich von Eſſer anſprechen laſſen van Hees hat ſich darauf auf den alten Mann geſtürzt und ihm mit einem Eiſenſtück einige nden; der Die Notlandung auf der Saualpe Rekkung der Flugzeuginſaſſen. 5 Wien, 17. März. In den frühen Morgenſtunden k eine Rettungsmannſchaft zu dem notgelandeten flugzeug Wien—Rom, das nahe dem Gipfel der Saual auf 2000 Meter niedergegangen war, vordringen, Nu den Funkmeldungen ſind alle Inſaſſen wohlauf. Die Ne letzungen des italieniſchen Fahrgaſtes haben ſich gls 1 erwieſen. 5 Das Auffinden des Flugzeuges war ſehr ſchwie. rig, da die von ihm ausgeſandten Standortmeldunge zuerſt falſch waren. Infolgedeſſen mußte auch die erſte fel tungseppedition unverrichteter Sache umkehren. Es wurde dann eine ner mannſchaft aus einer Schipattoulle n und acht Bergführern zuſammenge⸗ fürchterlichen Schneeſturmes gelang, 05 vorzudringen. 5 Innle Verkehrs, le Rettungs der zu dem Flug Marxiſtenhetze im Wiener Landgericht. Während der Verhandlung des Marxiſtenprozeſſes in 1 Wien mußte eine Frau verhaftet werden, die plötzli geſprungen war und eine marxiſtiſche Brandrede hielt ſte 0 heraus, daß die Frau die C Verichterſtatters der N „Echo 75 1 5 Jattin des füdiſhen 8 Boulevardblätter„Telegraf“ und kar Pollack, iſt. Die„Reichspoſt“ beklagt ſich bi ter darüber, daß wegen dieſes Marxiſtenprozeſſes eine große ausländiſche antiöſterreichiſche Propaganda eingeſet Laufe des Tages ſeien von den verſchiedenen richteten Verbänden Dutzende von Proteſttelegram⸗ Wiener Landesgericht eingelaufen. 1 richt 157 meldet weder von der Eritrea⸗ noch von de Somali⸗Front Aenderungen der Lage. Prag. Außenminiſter Dr. Krofta ging vor den Ausſchül⸗ ſen der beiden Kammern auch auf die Rheinlandangelegen⸗ heit ein, in der er ſich den bekannten franzöſiſchen Gedan⸗ kengängen anſchloß. N i 2 a Der rote Terror in Spanien Wieder zahlreiche Tote.— Kircheneinrichtung berbrannl. Madrid, 17. März Die blutigen Zuſammenſtöße zwiſchen politiſchen Geg. nern dauern in ganz Spanien weiterhin an. In Jumilla n der Provinz Murcia wurden im Verlaufe mehrerer Schie⸗ ßereien zwei ſpaniſche Faſchiſten, ferner ein Grundbeſiter und ein Sozialdemokrat getötet und mehrere Perſonen verletzt. In Vilanueva de Caſtellon bei Valeneia kam ez zu einem Feuergefecht zwiſchen Linksradikalen und Ange⸗ hörigen der valencianiſchen Rechtspartei. Zwei Rechtspar⸗ teiler wurden getötet, drei ſchwer verletzt. In Mieres in der Provinz Oviedo erſchoſſen Marxiſten einen politischen Geg⸗ ner hinterrücks, als er eine Gaſtwirtſchaft verließ. Auch aus Foz Morcino wird ein Toter gemeldet. In Silla in der Provinz Valencia kam es gelegentlich einer Demonſtration der Marxiſten zu Kirchenſchändungen. Das Portal der Gemeindekirche wurde eingeſchlagen, die Inneneinrichtung auf die Straße geſchleppt und unter dem Jubel der marxiſtiſchen Zuſchauer verbrannt. In Frei überfielen Linksradikale das Pfarrhaus und raubten die Erſparniſſe des Geiſtlichen ſowie deſſen Schmuckgegenſtände, 2* Der Kommuniſtenſturm auf Obera Buenos Aires, 17. März. Wie ergänzend zu dem Sturm der 400 Kommuniſten auf die Ortſchaft Obera mitgeteil wird, hat das Feuergefecht mit der Polizei bisher zwei Tote und mehrere Verwundete gefordert. 120 Kommuniſten wurden verhaftet; über 300 ſind in den Yerba⸗Wäldern von der Polizei und den bewaffneten Einwohnern umzingelt und werden ſich aus Nahrungsmittelmangel ergeben müſſen. Frauen durchſchritten. Sie lagen im Mondlicht taghell, er konnte jedes Möbelſtück ſehen und ſah es, aber er ſah an⸗ ders als die Jahr vorher. Ließ es ſich wirklich noch hauſen zwiſchen dem alten kitſchigen Kram? Nein, Aenne hatte recht. Er mußte fort, ſie ſelber mußte hier ein Heim auf⸗ bauen, ihr Heim und ſeins, hell und bunt und ſonnig, wie ſie ſelber war. Noch ein paar Wochen, dann war es ſo weit. Und wenn es ſo weit war, und wenn Aenne hier hauſte, dann würde auch Mutter ſich zu ihr finden, ja ge⸗ wiß würde ſie das! Sie war doch ſeine Mutter, ſie, die im⸗ mer genau gedacht und gefühlt wie er. Sie, die geliebt hatte, was er liebte, und ſie ſollte ſeine Aenne nicht lieben lernen, ſollte gerade da, wo es um das Glück ſeines Le⸗ bens ging, ſich gegen ihn ſtellen? Das war einfach ganz unmöglich. Der Bann der auf ſeiner Bruſt gelegen, ver⸗ flog. Aenne, Aenne. Mit ihrem Namen auf den Lippen ſchlief er en. Und ahnte nicht, daß unter demſelben Dach mit ihm eine einſame Frau ſich ſchlaflos auf ihrem Lager wälzte. Aber auch Aenne Lind ſchlief nicht in dieſer Nacht. Aenne Lind hatte das helle Sommerkleid mit einem Py⸗ jama vertauſcht und lag ausgeſtreckt auf der Couch, die Arme unter dem Kopf verſchränkt. Tilli Raſchke kauerte am Fußende. Auch hier brannte kein Licht, das Mondlicht fiel voll herein. Trotzdem die Fenſter offen ſtanden, hörte man keinen Laut. Die ſonſt ſo lärmvolle Straße ſchwieg. Auch die beiden Frauen ſchwiegen. 8 „Alſo ein Schatten wär' da,“ ſagte Tilli nach langer Pauſe. „Ja, Tilli, er wär! da.“ Heinz will ihn mir wegſcheu⸗ chen, aber er fühlt ihn wie ich. Ach Tilli“— ſie ſetzte ſich aufrecht— 10 bin hingegangen, das Herz voll Liebe, es iſt ja ſeine Mutter, und eine Mutter wollte ich in ihr finden. Aber ſie will mich nicht.“ „Sie würde wohl auch keine andere wollen, es gilt nicht dir, Aenne, die ganze Sache iſt ihr doch ſehr über⸗ raſchend gekommen. Ihr werdet euch finden.“ „Das ſagt Heinz auch, aber ich— ich—, wir ſind ſo verſchieden. Wird ſie ſich anpaſſen? Soll ich es tun? Tilli, ich glaube, wir können es beide nicht.“ „And trotzdem werdet ihr es eines Tages können, Aenne. Irgendein Weg tut ſich immer auf, ſelbſt dann noch, wenn man an gar keinen mehr gedacht hat.“ „Wenn wir nur nicht in einem Hauſe wohnen müßten“ — das Mädchen ſeufzte—,„aber das geht nicht anders.“ „Nein, das geht nicht anders, aber ihr führt ja nicht gemeinſam Wirtſchaft, ihr könnt euch aus dem Wege en 40 gehen. 8 „And werden doch immer wieder aufeinander ſtoßen, und ſie wird nach mir ſeben mit Argusaugen. Sie tut es letzt ſchon und wird ſehen, ob ich i ei lücklich 8 ehen, ich ihren Heinz auch glücklich „Du wirſt es, Aenne, du willſt es ja.“ „Aber nicht in ihrem Sinn, Tilli, denn ich werde kein ehrpuſſelige Hausunke ſein, die in jedem Winkel ſelber herumkriecht. Ich halte das nicht für nötig, du tuſt es auch nicht. und auch Tante Gathe hat es nie getan.“ „Na, Tante Gathe iſt aber auch immer hübſch hinter⸗ her geweſen, daß ihre Mädchen alles richtig machten, und ich weiß, daß ich mich auf unſere Emilie verlaſſen kann“ „Nun, und ich werde mir auch einen ſuchen, auf den ich mich verlaſſen kann. Aber, daß eine Frau noch was ande⸗ res im Kopf haben kann als Waffelbacken und Großreine⸗ machen, das begreift Frau Thereſe, glaube ich, nicht.“ „Aber dein Heinz egreift es.“ „Jaa?“ ſagte Aenne, ſie ſagte es etwas gedehnt. „Manchmal fängt er auch ſchon an, warum ich denn abſo⸗ lut arbeiten muß.“ „Er will ſeine Frau für ſich haben, das wollen alle Männer.“ i „Hat er mich etwa weniger, wenn ich meine Arbeit habe? Nun fange bloß nicht auch ſo 11 „Ich fange gar nicht ſo' an, Aenne, und es wird ſchon 1 51 liebt dich ja.“ „Ja er liebt mich,“ und nun ſprang ſie auf, ein heller Glücksſchimmer lag auf ihrem Geſicht.. d ich ich und er. Sie werden ſich damit abfinden müſſen, Frau Thereſe. And in ein paar Wochen iſt Hochzeit, Tilli, du wirſt mit mein Brautkleid bauen und allerhand andere ſchöne Dinge dazu. Was ſollen die ſchweren Gedanken? Du haſt recht, und er hat recht. Es wird ſich alles finden.“ Sie war wie⸗ der die ſonnige Aenne die ſie immer geweſen. Sie hatte das Licht angedreht. Ihr Blick fiel auf den hohen An⸗ kleideſpiegel, der quer über die Ecke des Zimmers geſtellt wax. Ein Lachen lief über ihr Geſicht: Sie nickte ihrem Spiegelbild zu:„Guten Abend, Fräulein Aenne Lind ich glaube, Ihre Frau Schwiegermutter würde entſetzt ſein Sie hat beſtimmt noch nie einen Pyjama getragen.“ „Aber ihr Herr Sohn wird einmal nicht entſetzt ſein“ „Nein, der beſtimmt nicht.“ Aenne lachte, wurde dann aber wieder ernſt:„Ach Tilli, wie wird ſich das alles ent⸗ wickeln „Aeberlaß es der Zeit, Aenne du weißt doch, Lebens weisheit vom alten Fontane. Ueberlaß es der Zeit. Zeit kenkt alles ein. Uebrigens war heut Tante Agathe hier und t ſich Herbſtſachen angeſehen. Sie hat einen Btief nach ehtender Ace 1 „Was 1 i. e 15 „Das hat ſie nicht geſagt. Sie ſprach nur von ein Brief Ich vermute, an Heinz, 9 45755 Wintergar⸗ 8 5— Auch in dieſem Hauſe lagen zwei noch lange CCC geſeg denen gram⸗ reshe⸗ N der cl. legen⸗ edan⸗ inn. 5 Geg⸗ illa in Schle⸗ eſiger rſonen im es Ange⸗ tspar⸗ in der Geg⸗ ch aus entlich ingen. n, die 1 dem Freisd n die kände. Sturm geteilt 1 Tote miſten n von zingelt füſſen. ) ſchon hellet ch und hereſe. ſt mit Dinge recht, r wie⸗ hatte n An zeſtellt ihrem Aus dem badisclien Laud IJ Heidelberg.(Spritzfahrt auf geſtohlenen Rädern.) Vier jugendliche Schloſſerlehrlinge gelangten zur Anzeige, die ſich am 9. März abends aus ihrer Lehrſtelle entfernten, um auf Fahrrädern eine Spritzfahrt zu machen, wozu ſie zum Teil hier und zum Teil in Kaiſerslautern und Bad Homburg Räder geſtohlen haben. Die reumütigen Täler lehrten inzwiſchen wieder nach Heidelberg zurück und lieferten den größten Teil vom Diebesgut bei der Kriminalpolizei ab. Neckarzimmern.(Schwerer Sturz.) Die Ehefrau des Glaſermeiſters Kienzle in Gundelsheim ſtürzte beim Wäſchetrocknen ſo ſtark, daß ſie einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Die bedauernswerte Frau wurde in bedenklichem Zu⸗ ſtand ins Krankenhaus eingeliefert. U Mosbach.(Eine Amgehungsſtraße.) Am den Verkehr durch die Hauptſtraße zu entlaſten, ſoll parallel zur Hauptſtraße eine Umgehung ſtraße errichtet werden, die längs des Stadtgartens und am Waſſerwerk vorbeiführt und in 5 Bahnhofes wieder in die Hauptſtraße ein⸗ mündet. Gegenwärtig iſt mit der Erweiterung dieſer Straße begonnen worden, ſo daß die erſten Vorarbeiten in Angriff genommen sind. Die Familientragödie in Daxlanden Ein tat in Notwehr. () Karlsruhe, 17. März. Zur Bluttat in der Nacht auf onntag in Daxlanden wird gemeldet, daß der von ſeinem erſchlagene, der ledige 29jährige Metzger Karl Burſche war. in ſchwerbetrunkenem gen, ihn wieder aufzunehmen, nicht geöffnet wurde überklet⸗ lerte er das Geländer des kleinen Vorhofes, drückte die Haus⸗ für ein und verſuchte mit Gewalt in das Haus ein⸗ zudringen. Seine Schweſter, die ihm zunächſt entgegen⸗ packte er und ſchlug auf ſie ein. Auf die Hilferufe der Frau kam ihr Mann zu Hilfe. Aber auch er wurde von dem ſich wie raſend Gebärdenden ſofort angegriffen und mit Tot⸗ schlagen bedroht. Zur Abwehr ergriff dann Kohlmann das in der Nähe liegende Küchenbeil. Er ſchlug damit ſeinem Schwager ſo wuchtig auf den Kopf, daß dieſer ſofort zu⸗ ſammenſtürzte und kot auf dem Platze blieb. Die Polizei leitete ſofort eine Unterſuchung ein. Bis zur Klarſtellung der Angelegenheit wurde Kohlmann, der offenbar in Not⸗ wehr gehandelt hat, vorläufig feſtgenommen. Die Familie Kohlmann iſt bekannt als ſehr ſolid und arbeitsfreudig im Gegenſatz zu dem Getöteten. (0 Kappelrodeck.(Schnaps diebe an der Arbeit.) In einer der letzten Nächte iſt in einem hieſigen Gaſthof ein⸗ gebrochen worden, wobei den Dieben Branntwein im Werte von mehreren hundert Mark in die Hände fiel. Auch bei einem Branntweingroßhändler in Achern war ein nächt⸗ licher Beſuch beabſichtigt, doch war der Keller ſo gut ver⸗ währt, daß die Diebe unverrichteter Dinge abziehen mußten. () Neupfotz.(Unfall mit Todesfolge.) Die 13⸗ jährige Martha Wünſchel kam in der elterlichen Küche zu „Fall und zog ſich dadurch innere Verletzungen zu. Im Kran⸗ kenhaus Karlsruhe iſt ſie an den Folgen des Unfalles ge⸗ ſtorben. f (h Gernsbach.(Kind 16 dlich verbrüht.) In einem unbewachten Augenblick ſtürzte das fünfjährige Söhn⸗ chen der Familie Kottler in die mit heißem Waſſer gefüllte Badewanne. Das Kind zog ſich ſo ſchwere Verbrühungen zu, daß es trotz ſofortiger Hilfe geſtorben iſt. (J Kehl.(Schulſchluß wegen Scharlach.) In⸗ folge ſtarker Zunahme der Scharlacherkrankungen unter der hieſigen Jugend iſt die Volksſchule auf behördliche Anordnung auf 14 Tage geſchloſſen worden. Wahlaufruf des Deutſchen Reichskriegerbundes. O Freiburg, 16. März. Der Landesverband Südweſt des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund) hat an eine Mitglieder einen Aufruf erlaſſen, in dem er die für die Bundesmitglieder ſelbſtverſtändliche Pflicht der Stimmabgabe festlegt und zur Treue gegen den Führer aufruft.„Dem Führer, dem neuen Deutſchland gehört am 29. März unſere Stimme.“ Das Fridolinfeſt. ( Sädingen, 17. März. Das Fridolinfeſt in Säckin⸗ gen hat auch in dieſem Jahre wieder ſeine alte Anziehungs⸗ kraft bewieſen. Wie ſchon ſeit Jahrhunderten, war dieſes kirch⸗ liche Hochfeſt zu Ehren des Apoſtels am Oberrhein ein Binde⸗ glied über Strom und politiſche Grenzen hinweg. Denn nicht nur aus dem Rheintal, Schwarzwald, Wieſental und Wehra⸗ tal, ſondern auch von der benachbarten Schweiz, aus dem . der Schaffhauſer und Baſler Gegend waren die . in großen Scharen ſchon am frühen Morgen einge⸗ 1 und in den Vormittagsſtunden flutete ein ununter⸗ 5 Menſchenſtrom durch die engen Straßen und Gaſſen r Altſtadt, die zu Ehren des Feſtes reichen Fahnen⸗ und Grünſchmuck angelegt hatte. Im Fridolinmünſter ſprach Pro⸗ ele Dr. Linus Popp⸗Freiburg in ſeiner Feſtpredigt von den eiligen Gütern des Glaubens, der Gnade und der Liebe, die St. Fridolin den Menſchen unſerer Tage geſchenkt hat und die 55 gelte zu bewahren und immer wieder aufs neue durch aten zu bekräftigen. Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber⸗Freiburg 1 5 vom Pfarrhaus zum Münſter feierlich eingeholt, das die Zahl der Gläubigen nicht zu faſſen vermochte, ſo daß diele Hunderte ſich vor dem auf der Nordſeite des Münſters Obenachten Lautſprecher verſammelten, um die Worte ihres Ae zu vernehmen. Mit der üblichen Gemeindefeier am 0 nd ſchloß der Feſttag ab. Die Reichsbahn hatte zur Ab⸗ iclung des Maſſenverkehrs Sonderzüge einlegen müſſen. 8 () Konſtanz.(Zu dem Mord an der Hausan⸗ 10 ſtellten.) Der Mord an der 23jährigen Hausangeſtellten 1 7 Oechsle aus Steißlingen bei Radolfzell, die im Ja⸗ be swald bei Konſtanz ermordet aufgefunden wurde, hat raſch ine Aufklärung gefunden. Noch am Sonntag erſchien die mit don miſſion aus Karlsruhe, die in Zuſammenarbeit Ae 35 Kriminalpolizei Konſtanz den Fall reſtlos auf⸗ 50 fab Auf Grund von zahlreichen Vernehmungen war der jährige Friedrich Nenninger aus Konſtanz noch am Sonn⸗ tag nacht verhaftet worden. Während des ganzen 0. wurde der Verhaftete einem ſtrengen Verhör unterzogen. 5 Abendſtunden hat Nenninger 1315 die Tat Edeſtenden. durfenäheren Beweggründe und die Umſtänd⸗ 1 Tat be⸗ i, 5 rechens war anfänglich deshalb ſchwierig, weil die Per⸗ e e e Ranordeten konnte dann eine Firma enkdeckt werden, die Rucfragen der Namen der Toten wußte. 1 2. Aus den Nachbarlaͤndern „L5 129“ geſtartet. Friedrichshafen, 17. März. Nach zehntägiger Pauſe iſt „LZ 129“ am Dienstag früh 9,55 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann zu ſeiner vierten Erprobungsfahrt ge⸗ ſtartet. An der Fahrt beteiligten ſich außer der Beſatzungs⸗ mannſchaft und Werksangehörigen fünf Mitglieder der Prüfſtelle für Luftfahrzeuge im Reichsluftfahrtminiſterium. Auerbach.(Einzelaktionen verboten.) Ein Auerbacher in Uniform hatte am Abend des 1. Mai in einer Wirtſchaft einen Kurgaſt beſchimpft, ihn danach auf der Straße verfolgt und mit ſeinem Koppel mißhandelt. Gegen das auf 80 Mark lautende Urteil des Amtsgerichts Bensheim hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Bei der Verhandlung in Darmſtadt ergab ſich, daß der Täter den Gaſt fälſchlich für einen Juden gehalten und entſpre⸗ chend beſchimpft hatte; er behauptete auch, dieſer habe ihn, der doch ſchwerkriegsverletzt ſei,„Etsppenſchwein“ genannt Aber dieſe Schutzbehauptung erſchien, obwohl ein Zeuge ſie gehört haben wollte, dem Gericht unglaubhaft, zumal der Mißhandelte und zwei Zeugen ſie energiſch beſtritten. Der Vorſitzende der Kleinen Strafkammer erklärte, auch dit Auffaſſung, daß er einen Juden vor ſich habe, entſchuldige nach dem ſtrikten Verbot von Einzelaktionen durch den Führer den Angeklagten in keiner Weiſe. Der Angeklagte wurde zu einer Geldſtrafe von 250 Mark verurteilt. Waldmohr.(Unfall mit Todesfolge.) Auf dem Rückweg vom Lautenbacher Wald brach an dem mit Holz beladenen Fuhrwerk des Landwirts Johann Hennes aus Breitenbach ein Rad zuſammen. Der 66jährige Hennes ſtürzte dabei ſo unglücklich, daß er ſich einen Rippenbruch zuzog. An den Folgen des Unfalls iſt er nunmehr ge⸗ ſtorben. * Frankfurt a. M.(Der Erſtickungstod im Koksbunker.) Im Februar vorigen Jahres erſtickte in Griesheim in einem Koksbunker ein fünfzehnjähriger Junge. Er befand ſich trotz vorheriger mehrmaliger Ver⸗ warnung in dem Bunker. Als der junge Mann gerade in dem Bunker weilte, wurde plötzlich der Schieber aufgezogen und es ſtürzte Reinkoksmaſſe in den Bunker, in der T. den Erſtickungstod fand. Für den Unfall verantwortlich wurde ein 22jähriger Maſchinenbauer gemacht, der wegen fahr⸗ läſſiger Tötung angeklagt wurde und vor dem Schöffenge⸗ richt geltend machte, daß die jungen Arbeiter vor den Ge⸗ fahren der Tätigkeit in den ſieben Meter tiefen Bunkern verwarnt worden waren. Das Schöffengericht verurteilte den Maſchinenbauer zu 300 Mark Geldſtrafe. In der Be⸗ rufungsverhandlung vor der Großen Strafkammer erfolgte die Freiſprechung des Angeklagten, und zwar wurde feſt⸗ geſtellt, daß dem Opfer des Unfalls zweimal von dem An⸗ geklagten verboten worden war, in den Bunker zu gehen. Der Bunker war an dem Tag eine Zeitlang im Betrieb und es war die Frage aufzuwerfen, ob der Angeklagte damit rechnen konnte, daß ſich T. gerade ſetzt in dem Silo befand, als er den Bunker öffnete. Der Angeklagte hatte dem. wiederholt verboten, ſich in dem Bunker aufzuhalten und er konnte ſich nicht vorſtellen, daß er ungehorſam ſei. Da 1 einwandfrei feſtſtellen ließ, — Reutlingen, 17. März. Eine weibliche Leiche wurde auf den Schienen an der Ausfahrt nach Stuttgart gefunden. Aus der Lage der Leiche und dem geringen Blutverluſt zog jedoch die Kriminalpolizei weitere Schlüſſe, und ihre Er⸗ mittlungen führten bereits zur Verhaftung eines gewiſſen, in Pfullingen wohnhaften Karl Werner. Er unterhielt mit der 24jährigen Frieda Ruß aus Pfullingen ein Liebesver⸗ hältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war. Am ſich vor der Verantwortung zu drücken, erwürgte er das Mädchen in der Nacht in der Nähe des Heilbrunnens und legte die Leiche dann auf die Schienen, wo ſie von einem Zug überfahren wurde. Der Täter hat ein umfaſſen⸗ des Geſtändnis abgelegt. Fami. eagödie in Heilbronn. — Heilbronn. In einer Wohnung am Chriſtophplatz ſpielte ſich eine Familientragödie ab. Ein 48 Jahre alter Arbeiter, der ſchon ſeit längerer Zeit wegen eines Nerven⸗ leidens in ärztlicher Behandlung ſtand, verletzte ſeine Ehe⸗ frau durch einen lebensgefährlichen Meſſerſtich in den Hals und ſchlug dann noch auf die am Boden liegende Frau mit einem Revolver ein. Als auf die Hilferufe der Verletzten einige Hausbewohner die Frau in Sicherheit gebracht hatten, hörte man aus der Küche fünf Revolverſchüſſe. Ein herbei⸗ gerufener Schutzpolizeibeamter kraf den Täter mit einer ſchweren Schußverletzung im Kopf, aber bei Bewußtſein, in der Küche liegend an. * — Berkheim, OA. Eßlingen.(Tödlich angefah⸗ ren) Die mit 11 Kindern geſegnete Familie des Werk⸗ ſtättenarbeiters Schitt von hier, der in der Eßlinger Reichs⸗ bahnzentralwerkſtätte tätig iſt, wurde von einem jähen Schick⸗ ſalsſchlag heimgeſucht. Der Familienvater war eben bei der Halteſtelle Linde⸗Berkheim aus der Filderſtraßenbahn aus⸗ geſtiegen, als ein Auto ihn erfaßte und ihn ſo ſchwer ver⸗ letzte, daß der Tod des etwa 50 jährigen Mannes ſofort eintrat. — Uekach. e e Aa zuſammenge⸗ ſto ßen.) Auf der Sträße von Arach nach Hülben häufen ſich die Unglücksfälle in erſchreckender Weiſe. So ſtießen nachts zwei Motorräder in voller Fahrt auf offener Strecke zu⸗ ſammen. Durch die Wucht des Zuſammenpralls wurden die beiden Fahrer ſowie der Soziusfahrer im hohen Bogen heruntergeſchleudert. Alle drei erlitten ſchwere Verletzungen. Beſonders die beiden abwärtsfahrenden Uracher wurden übel zugerichtet. Bei einem beſteht die Gefahr, daß der Fuß abge⸗ nommen werden muß. Der aufwärtsfahrende Hülberner er⸗ litt ebenfalls einen ſchweren Beinbruch. Die Motorräder wurden vollſtändig zerſtört. Ludwigshafen.(Ein rückſichtsloſer Radfah⸗ rer.) Vor dem Amtsgericht Ludwigshafen hatte ſich der 40 Jahre alte Joſeph Ziegler aus Mannheim wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung und Führerflucht zu verantwor⸗ ten. Ziegler hatte als Lenker eines Autos am 9. Oktober 1935 auf der Straße Mutterſtadt—Maudach einen Unfall verurſacht, indem er beim Ueberholen eines Perſonen⸗ wagens mit einem Motorradfahrer zuſammenſtieß. Der Motorradfahrer und ſein Mitfahrer erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen. Auch der Wagen des Ziegler wurde dabei er⸗ heblich beſchädigt. Um ſich der ſtrafrechtlichen Verfolgung und Haftung zu entziehen, ergriff Ziegler mit ſeinem Wa⸗ gen die Flucht und achtete auch nicht auf die Halteſignale eines Polizeibeamten. Da es jedoch gelang, die polizeiliche Kennummer des Autos feſtzuſtellen, konnte Ziegler unter Anklage gebracht werden. Das Urteil lautete auf vier Mo⸗ nate Gelangt Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr vier Mo⸗ nate Gefängnis beantragt. Reichstagswahl. Wie dem Anzeigenteil zu entnehmen iſt, liegen die Wahlliſten am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. März zu jedermanns Einſicht aus. Wer die Wahlliſten für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann innerhalb der Auslagefriſt, dort, wo die Liſten ausliegen, Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Die⸗ jenigen Wahlberechtigten, die in den Wahlliſten eingetra⸗ gen ſind, werden durch Poſtkarte hiervon benachrichtigt werden. Wer eine ſolche Poſtkarte bis ſpäteſtens 20. März nicht erhalten hat, hat beſonderen Anlaß, die Wahlliſten während der Auslegungsfriſt einzuſehen und gegebenen⸗ falls gegen ſeine Nichteintragung Einſpruch zu erheben, da der Nichteingetragene ſein Wahlrecht nicht ausüben kann. Bei der Antragsſtellung iſt ein amtlicher Ausweis (3. B. Reiſepaß, Perſonalausweis, Familienbuch, Staats⸗ angehörigkeitsausweis) vorzulegen. Wahlberechtigt ſind nach dem Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 ſämtliche deutſchen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes, die bis zum Wahl⸗ tage das 20. Lebensjahr vollendet haben, alſo vor deim 30. März 1916 geboren ſind, ſofern ſie nicht nach den allgemeinen Beſtimmungen(Entmündigung oder Ve luſt der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahlrecht ausgeſchlof⸗ ſen ſind oder ſofern nicht ihr Wahlrecht ruht. Nicht wahlberechtigt ſind alſo Juden, d. h. ſolche Männer und Frauen, die von mindeſtens drei der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteilen abſtammen. Ferner ind nicht wahlberechtigt, von zwei volljüdiſchen Groß⸗ eltern abſtammenden jüdiſchen Miſchlinge(Männer und Frauen), die am 30. Septemberg 1935 der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört haben oder nach dem 30. September 1935 in ſie aufgenommen ſind oder die am 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet waren oder ſich nach dem 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet haben. Sämtliche Juden ſowie diejenigen jüdiſchen Miſchlinge, auf welche die vorgenannten Voraus⸗ ſetzungen zutreffen, ſind demnach nicht wahlberechtigt, auch wenn ſie verſehentlich noch in der Wahlliſte eingetragen ſind und hierüber eine Benachrichtigungskarte erhalten haben. Geben ſie dennoch die Stimme ab, ſo ſetzen ſie ſich nach§8 2 des Geſetzes über das Reichstagswahlrecht ſchwerer Beſtrafung aus. Stimmſcheine für die im Geſetz vorgeſehenen beſonderen Fälle werden, ſofern die ge⸗ ſetzlichen Vorausſetzungen gegeben ſind, bei den für die einzelnen Stadtteile zuſtändigen Auslegungsſtellen aus⸗ geſtellt. Bei der Antragſtellung iſt eine amtliche Urkunde über die Perſon des Wahlberechtigten, bei der Ankrag⸗ ſtellung durch eine dritte Perſon eine ſchriftliche Voll⸗ macht des Wahlberechtigten vorzulegen. Wahlberechtigte, die vor der Auslegungsfriſt in Arlaub gehen, können ſchon vor der Auslegungsfriſt beim Städt. Wahlamt in C 2, 1 die Ausſtellung eines Stimmſcheins beantragen. Die ſchriftlich verlangten Stimmſcheine werden vom Wahl⸗ amt portofrei zugeſandt. Nur wer in den Wahlliſten eingetragen iſt, darf zur Reichstagswahl zugelaſſen werden. * die Verkehrsregelung anläßlich der Großkundgebung durch den Stellvertreter des Führers. Anordnung des Polizeipräſidenten. Anläßlich der Großkundgebung durch den Stell⸗ vertreter des Führers heute Mittwoch, 18. März,, auf dem Meßplatz in Mannheim werden ab 16 Uhr die den Meßplatz umgebenden Straßen für jeglichen Fahr⸗ verkehr geſperrt. f Es ſind geſperrt: Die Damm⸗ und Langſtraße von der Kreuzung mit der Lortzingſtraße, die Mittel⸗ und Riedfeldſtraße von der Kreuzung mit der Jean Becker⸗ ſtraße, die Waldhof⸗ und Schimperſtraße pon der Kreu⸗ zung mit der Karl Benzſtraße, die Stamitzſtraße von der Kreuzung mit der Spelzenſtraße, die Max Joſefſtraße von der Kreuzung mit der Holzbauerſtraße. die Lange Rötterſtraße von der Kreuzung mit der Kleiſtſtraße, die Obere Clignetſtraße von der Kreuzung mit der Chamiſſo⸗ ſtraße, die Käfertalerſtraße von der Kreuzung mit der Anteren Elignetſtraße, das Adolf Hitler⸗Afer von der Adolf Hitler⸗Brücke. Die Breite⸗Straße wird von der Kreuzung Jung⸗ buchſtraße(Kreuzung Breite⸗Straße, 5 1, S 1) und der Ring mit der Straße K 1 K 2 und A U 2 für jeg⸗ lichen Fahrverkehr geſperrt. 5 f — Inanſpruchnahme der Geheimen Staatspolizei. Der Neichsfuſtizminiſter hat verfügt: Müſſen in politiſchen Straf⸗ ſachen nach rechtskräftiger Verurteilung die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eines Verurteilten nachgeprüft werden(z. B. weil Stundung einer Geldſtrafe, Gewährung von Teilzah⸗ lungen oder Strafausſtand erwogen wird), ſo ſind um Vor⸗ nahme derartiger Ermittlungen nicht die Behörden der Ge⸗ heimen Staatspolizei, ſondern die ordentlichen Polizeibehör⸗ den zu erſuchen. — Weiterführung der Fettverbilligungsaktion. Die von der Reichsregierung für Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung getroffenen Maßnahmen wer⸗ den nach einem Erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Arbeits⸗ miniſters auch in den Monaten April, Mai und Juni im bis⸗ herigen Umfange fortgeführt. Für jeden Monat werden wiederum zwei Reichsverbilligungsſcheine ausgegeben, von denen der eine beim Einkauf von mindeſtens einem halben Pfund Butter, Käſe, Ne Wurſt, Rohfett, Speck, Talg, Oſterfeſtes muß jedoch eine Verſchiebung erfolgen. Ole b 1 fegt, ſollte bereits am Dienstag nac die Sch Entſprechend dem Wu i rungskreiſe hat der Neichs⸗ und preußiſche Er⸗ 11 er jetzt angeordnet, daß bei ſpätem Iſter⸗ de Faden der Antec nah Silere A it. 1 Frühlings⸗Erwachen Auf allen Feldern und Wieſen, in Wäldern und Gärten beginnt es ſich zu regen. Der Frühling bereitet zug vor. Die ſeinen Ein anderen nur männliche Blüten. Die Vögel werden nun wieder munter. Die Stare ſind ſchon da und haben zunächſt viel damit zu tun, die altgewohn⸗ ten Behauſungen wieder mit Beſchlag zu belegen. Während der Wintermonate haben es ſich nämlich die Spatzen dort bequem gemacht. Frech, wie die Sperlinge nun einmal ſind, räumen ſie nicht gutwillig die Plätze, und ſo gibt es alljähr⸗ lich zwiſchen Spatzen und Staren mörderiſche Kriege, bis die Schwarzkittel auf der ganzen Linie geſiegt haben. Die Finken hocken ſchon wieder auf den kahlen Zweigen und wagen ihr erſtes Frühlingslied. Ganz zaghaft klingt das freilich noch. Steht die Sonne aber erſt höher, dann wird eines ganzen Sommers Seligkeit aus dem kleinen Vogellied herauszu⸗ hören ein. Schon gellt der Lockruf des Meiſenmännchens weithin. Die Amſel fliegt geſchäftig von Zweig zu Zweig, und die Hänflinge zeigen ſich in hellen Scharen. Das hei⸗ ſere Geſchrei der Krähen will ſchon gar nicht mehr zu dem fröhlichen Singſang unſerer gefiederten Sänger paſſen. Ver⸗ einzelt nur ſehen wir noch den Eisvogel in ſeiner ganzen bunten Farbenpracht in blitzſchnellem Fluge über die Waſ⸗ ſerfläche dahingleiten. Friſche Gräſer, ganz zart und ſaftiggrün, recken ſich aus dem Graugrün der Wieſen, Gräben und Wegraine in die Höhe. Die Schneeglöckchen melden ſich zum Wort und wollen gleich zu Tauſenden den Frühling einläuten. Kaum iſt der letzte Schnee geſchmolzen, da blitzen auch ſchon wieder die Gänſeblümchen auf. Kein Zweifel, der Frühling mar⸗ ſchiert mit Rieſenſchritten! Heute keine Vorſtellung. Die für heute angeſetzte Zorſtellung von„Charleys Tante“ fällt wegen der Groß⸗ kundgebung, bei der der Stellvertreter des Führers ſpricht, aus. Die Vorſtellung wird aber am Mittwoch, den 25. März, nachgeholt. Bereits gelöſte Karten behalten für dieſen Tag ihre Gültigkeit.— Morgen Donnerstag„Tannhäuſer“. Die Eliſabeth ſingt Erika Müller. Nationaltheater Mannheim. Arthur Kuſterer, der in Mannheim durch die erfolgreiche Aufführung ſeiner Oper „Was ihr wollt“ in der letzten Spielzeit bekannt wurde, wird der Uraufführung ſeines neuen Werkes„Diener zweier Her⸗ ren“ am Sonntag, den 22. März, beiwohnen. Die muſikaliſche Leitung hat Dr. Ernſt Cremer, die ſzeniſche Heinrich Köhler⸗ Helffrich. Die Bühnenbilder entwarf Hans Blanke. Die Mannheimer Mairennen die am 3., 5. und 10. Mai ſtattfinden, werden dieſes Jahr wieder, wie zur Vorkriegszeit, in engerer Verbindung mit der Wehrmacht zur Durchführung kommen. Die auf 7500 Mark erhöhte„Badenia“ iſt zu reiten in Uniform der deutſchen oder ausländiſchen Wehrmacht, der deutſchen Na⸗ tionalen Reiterverbände oder in Rennfarben. Das ebenfalls über die 4000 Meter Diſtanz laufende große Jagdrennen „Preis der Stadt Mannheim“ mit 5000 Mark Geldpreiſen wird von Berufsreitern beſtritten. Die bedeutendſte Flach⸗ prüfung, der„Große Saar⸗Pfalz⸗Preis“, iſt ebenfalls mit 7500 Mark ausgeſtattet und verſpricht ein Zuſammentreffen erſtklaſſiger Reiter und Pferde. Den Nationalen Reiterver⸗ bänden ſind verſchiedene Rennen vorbehalten und als Neu⸗ heit wird ein Amazonen⸗Rennen gelaufen, in dem die beſten deutſchen Rennreiterinnen ihre Reitkunſt zeigen werden. Der erſte und zweite Renntag ſteht in Verbindung mit dem hiſtoriſchen Maimarkt, der Schlußtag mit der Reichs⸗Bäcker⸗ tagung, die tags zuvor mit einer großen Ausſtellung be⸗ ginnt. ſamtenen Weidenkätzchen winken von Sträu⸗ chern und Bäumen. Weiden ſind zweihäuſige Pflanzen, und ſo braucht man ſich nicht zu wundern, wenn nicht an allen Sträuchern Kätzchen, die männlichen Blüten, zu finden find. Auf einer Weide findet man 3. B. nur weibliche und auf der Ergebniſſe ſprechen Faſt eine Milliarde Fürſorgeausgaben weniger Wp Es iſt eine einfache Rechnung: Je mehr Men⸗ ſchen ſich aus eigener Arbeit ernähren können, um ſo ge⸗ ringer werden die Fürſorgeausgaben und umgekehrt: je größer die Arbeitsloſigkeit, um ſo höher die öffentlichen Laſten. Das Letztere traf auf das Nachkriegsdeutſchland zu; es wurde repräſentiert durch die Wohlfahrtsämter, die Stellen, die am meiſten zu tun hatten. Das deutſche Volk wünſchte nicht Wohlfahrt ſondern Arbeit, um ſich ſelbſt er⸗ nähren zu können.— Hand in Hand mit dem Sinken der Arbeitsloſenziffern ging im neuen Deutſchland eine beſtän⸗ dige Abnahme der Fürſorgelaſten, die mehr als alle andere Zahlen zeigen, daß der Nationalſozialismus im Begriff iſt, den Wohlfahrtsſtaat zu liquidieren. Koſten der öffentlichen Fürſorge 1932/3 gleich 2738 Mill. RM. ,, , eee, i Die Fürſorgeausgaben veringerten ſich alſo 1933/34 be⸗ reits um 234 Mill. RM gegenüber 1932/33 und im Jahre 1934/35 um weitere 529 Mill. RM. Das bedeutet für den Zeitraum von zwei Jahren eine Senkung von faſt einer Milliarde RM. Allein bei dem Aufwand für Arbeitsloſe iſt eine Senkung nur der laufenden Barunterſtützungen von 1393 Mill. RM 1932/33 auf 1229 Mill. RM im Jahre 1933/34 und auf 758 Mill. RM im Jahre 1934/35. Die Schätzungen für 1935/36 belaufen ſich auf etwa 525 Mil⸗ lionen RM. * Feſtigung des Arbeitseinſatzes im Monat Februar, Belebung der Bautätigkeit. Rege Nachfrage an land⸗ wirtſchaftlichen Arbeitern. Die in den Vormonaten bedingte ſaiſonmäßige, rück⸗ läufige Bewegung im Arbeitseinſatz iſt, nachdem dieſelbe im Januar ihren Höhepunkt erreichte, im Februar zum Stillſtand gekommen. Der Schlußbeſtand an Arbeits⸗ loſen zeigt im Vergleich zum Vormonatsende eine erfreu⸗ liche Abnahme. Im Monat Februar wurde wieder ein erhöhtes Stellenangebot und eine verſtärkte Vermitt⸗ lungstätigkeit erreicht. Die Feſtigung des Arbeitseinſatzes iſt in erſter Linie auf die Wiederinangriffnahme der Arbeiten in den Saiſon⸗Außenberufen zurückzuführen, wäh⸗ rend in den mehr konjunkturabhängigen Berufen eine weſentliche Aenderung nicht eingetrelen iſt. Der Beſchäftigungsgrad und der Auftragsbeſtand in der Induſtrie, hauptſächlich in der Metallinduſtrie bewegt ſich in der vormonatlichen Höhe. Die Metall⸗ induſtriee iſt nach wie vor an guten Fachkräften auf⸗ nahmefähig. Für Bautechniker ſind die Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten beſonders günſtig. In der Landwirtſchaft liegen in verſtärktem Maße Anforderungen von landwirtſchaftlichen Arbeitern vor. Im Gaſtwirts⸗ und Muſikergewerbe iſt der Arbeite⸗ einſatz infolge der Faſtnachtsveranſtaltungen ſehr lebhaft geweſen. So konnten nicht nur ſämtliche Berufsmuſiker, ſondern auch eine große Anzahl nebenberuflicher Kräfte in Arbeitsplätze eingewieſen worden. Infolge der geſunden Beſchäftigungslage der In⸗ duſtrie und der zu erwartenden verſtärkten Bautätigkeit iſt im kommenden Monat mit einer Steigerung des Arbeitseinſatzes und einem weiteren Rückgang der Ar⸗ beitsloſenziffer zu rechnen. Neues Lehrveriragsmuſter des Handwenzs ein: Jahr zurückgeſtellt. Das Lehrvertragsmuſter, das der R ichs⸗ ſtand des Deutſchen Handwerks vorgeſehen hat, wird zum 1. April noch nicht herausgegeben, ſondern iſt um ein hal⸗ bes Jahr zurückgeſtellt worden. Den Lehrverträgen, die zum 1. April abgeſchloſſen werden, kann das alte Lehrvertrags⸗ muſter, das zur Zeit noch gültig iſt, zugrunde gelegt werden. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater. ö März: Miete Mä 20: Char Schwank von Brandon Thon 5 22.30 Uhr. rstag, 19. März: Miete D 19, Sondermiete dn und für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. J. Tannhäuſer, von Richard Wagner. Ende 22.45 Uhr. reitag, 20. März: Miete F 20, Sondermiete 8 für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 105: Der Troubadour, Oper von G. V fang 20, Ende nach 22.30 Uhr. amstag, 21. Mittwoch, 18. Tante, Ende Anfang 15 S 1 10 Verdi. N. G März: Miete A 18: Madame Butter- fly, Oper von G. Puccini. Anfang 20. Ende 22.15 Uhr. 5 9„Ende Hach P Zeitſchriften und Bücher. 5 Anſere Heimat. Blätter für ſaarländiſch⸗pfälzich⸗ Volkstum, herausgegeben vom Volksbildungsvelhn Saarpfalz. 8. Heft. März/ Lenzing 1936. Das vorliegende Heft dieſer wertvollen Volkstum und Heimatzeitſchrift unſerer Weſtmark beweiſt wieder dz gediegenen Geſchmack und die künſtleriſche Einführnn welche das Heft erfahren hat. Der Jahreszeit entſprecheg iſt das Amſchlagbild, eine Zeichnung des bekannten Gyr fikers Bernd, die die Imsbach am Donnersberg darſtelt grün gedruckt. Das Sommerheft trug den gelben Dil der die Reife darſtellen ſollte, das Herbſtheft in wen rotem Druck ſoll die Ernte verſinnbildlichen, das Wiſte⸗ heft iſt weiß⸗blau. Der einführende Aufſatz von Rudolf Bernhard: De u 74. „Rüſſinger Schar“ berichtet von der älteſten Pfl. der Welt. Während Hermann van Ham Mitteilun vom Deutſchen Anerbenrecht an der Saar in alter macht, finden wir ein wunderſchönes Gedicht von Ent Thraſolt Schde, ih opp! Intereſſant ſind die Arbeite von Jak. Böshenz, der über den Bockenheimer Bauen aufſtand von 1925 berichtet und die gut ausgearbeiee Schilderung von Johannes Poſtius über das Darf! maſens. Werner Schmidt erzählt vom Sommertags einem ſchönen Brauch unſerer Heimat. „Die Spinnſtubb, betitelt ſich der zweite Teil une Zeitſchrift, enthält außer einem lothringiſchen Volfse „Der arme Bauer“, aus der Sammlung„Verkling Weiſen von Luis Pinck. Einen witzigen Brief, der h auf einen Bericht aus dem Januarheft bezieht und ſeinem unbekümmerten und geſunden Dialekt beſonden anſpricht, noch ein elſäſſiſches Gedicht von Viktor Schmidt „s Heimweh“ und eine Erzählung von Nikotin von Weſtrich„Die Räs off de Bichel bei de Vädder Matze“ Einen intereſſanten Beitrag zur Anſiedlergeſchihe der Gemeinde Novi Sivac von Daniel Zimmermam finden wir in der Spalte„Landsleute drinnen 9 draußen“. Dazu kommen noch kleine Beiträge, wie z. B. Jagdfrevel und Wilddieberei vor 120 Jahren, ein Brand. grab der jüngſten Bronzezeit, neue Forſchungen um dee Dieburg uſw. Es folgen Buchbeſprechungen, Mitteilungen der Verbände ſind eingeſtreut, Pennsylvania Pfälzische Sprichwörter und Hausſprüche aus der Batſchka. Dee Bilder geben Aufnahmen der alten Rüſſinger Pflugſchar wieder, ein Bild von Hornbach, ein Bild von der Blitz „Ringelreihen“ und ein Bild vom Sommertag in Hei delberg. So iſt dieſes Heft wieder ein durchaus abwechſlung⸗ reicher und wertvoller Beitrag zum kulturellen Leben unſerer Heimat. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche Mittwoch abend 7.30 Uhr: Paſſionsandacht. Vikar Enderle Amtliche Bekauntmachungen der Stadt Mannheim. Reichstagswahl am 29. März 1936. Die Wahlliſten liegen am Samstag, den 21. und Sonntag, den 22. März 1936, jeweils durch⸗ gehend von 8—21 Ahr zu jedermanns Einſicht aus und zwar: für die Altſtadt im Städtiſchen Wahlamt, C2, 1, für die Stadtteile Feudenheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau, Sandhofen leinſchl. Scharhof, Kirſchgartshauſen, Sandtorf), Wallſtadt leinſchl. Straßenheim), Fried⸗ richsfeld und Seckenheim in den dortigen Gemeindeſekretariaten, für den Stadtteil Waldhof im Wartezimmer der Luzenbergſchule(Erdgeſchoß). Wer die Wahlliſten für unrichtig oder unvoll⸗ ſtändig hält, kann innerhalb der Auslegungsfriſt, dort, wo die Liſten ausliegen, Einſpruch erheben. Spätere Einſprüche dürfen nach geſetzlicher Vorſchrift nicht be⸗ rückſichtigt werden. Diejenigen Wahlberechtigten, die in den Wahl⸗ liſten eingetragen ſind, werden durch Poſtkarten hier⸗ von benachrichtigt werden. Wer eine ſolche Poſtkarte bis ſpäteſtens 20. März nicht erhalten hat, hat beſon⸗ deren Anlaß, die Wahlliſten während der Auslegungsfriſt einzuſehen und gegebenenfalls gegen ſeine Richteintra⸗ gung Einſpruch zu erheben, da der Richteingetragene ſein Wahlrecht nicht ausüben kann. Bei der Antrag⸗ ſtellung iſt ein amtlicher Ausweis(z. B. Reiſepaß, Perſonalausweis, Familienbuch, Staatsangehörighkeits⸗ ausweis) vorzulegen. Wahlberechtigt ſind 8 Geſetz über das Reichstagswahlrecht vom 7. März 1936 fämt⸗ liche deutſchen Staatsangehörigen deutſchen oder artverwandten Blutes, die bis zum Wahl⸗ tage das 20. Lebensjahr vollendet haben, alſo vor dem 30. März 1916 geboren ſind, ſofern ſie nicht nach den allgemeinen Beſtimmungen (Entmündigung oder Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte) vom Wahlrecht ausgeſchloſſen ſind oder ſofern nicht ihr Wahlrecht ruht. Nicht wahlberechtigt ſind alſo Juden, d. h. ſolche Männer und Frauen, die von mindeſtens drei der Raſſe nach volljüdiſchen Großelternteilen abſtammen. Ferner ſind nicht wahlberechtigt die von zwei volljüd iſchen Großeltern abſtammenden jüdiſchen Miſch⸗ linge(Männer und Frauen), die am 30. September 1935 der jüdiſchen Religionsgemeinſchaft angehört haben oder 15 dem 30. September 1935 in ſie aufgenommen ſind 5 oder die am 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet waren oder ſich nach dem 30. September 1935 mit einem Juden verheiratet haben. Sämtliche Juden, ſowie diejenigen jüdiſchen Miſchlinge, auf welche die vorgenannten Voraus⸗ ſetzuugen zutreffen, ſind demnach nicht wahlberechtigt, auch wenn ſie verſehentlich noch in der Wahlliſte eingetragen ſind und hierüber eine Benachrichtigungs⸗ karte erhalten haben. Geben ſie dennoch eine Stimme ab ſo ſetzen ſie ſich nach§ 2 des Geſetzes über das Reichstagswahlrecht ſchwerer Beſtrafung aus. Stimmſcheine für die im Geſetz vorgeſehenen beſonderen Fälle werden, ſofern die geſetzlichen Vor⸗ ausſetzungen gegeben ſind, bei den für die einzelnen Stadteile zuſtändigen Auslegungsſtellen ausgeſtellt. Bei der Antragsſtellung iſt eine amtliche Arkunde über die Perſon des Wahlberechtigten, bei der Antrags⸗ ſtellung durch eine dritte Perſon eine ſchriftliche Voll⸗ macht des Wahlberechtigten vorzulegen. Wahlberechtigte, die vor der Auslegungsfriſt in Urlaub gehen, können ſchon vor der Auslegungsfriſt beim Städtiſchen Wahlamt in C 2, 1 die Ausſtellung eines Stimmſcheins beantragen. Die ſchriftlich ver⸗ langten Stimmſcheine werden vom Wahlamt portofrei zugeſandt. Nur wer in den Wahlliſten eingetragen iſt, darf zur Reichstagswahl zugelaſſen werden. Mannheim, 13, März 1936. Der Oberbürgermeiſter. Oeffentliche Mahnung. Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Februar 1936 herrührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. März 1936 zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Mieteinigungsamts⸗ gebühren, Tiefbauamtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsgebühren, Bau⸗ gebühren, Ortsgerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. März 1936 Genen leiſtet hat nach den Vorſchriften der bad. emeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu entrichten. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Sämtliche Druck-Hrbeiten werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Ferner Eingetroffen norddeutſche anerkannte Süathartoffeln Edeltraut, Ackerſegen. vorrätig: Böhm's Allerfrüheſte, Odenwälder Blaue. ex. Schmich,. ie unschön— werden schn N. Gegen Pickel, Milesses Jens Stäcke A. Arztlich empiohlen. eee Wirkung durch Venus- Gesichtswasser. RM 0.80, 238. 2.20 Germania-Drog. Höllstin. ell 28 Feld zu Carl Arnold, Organiſche iz wallrliche Diingomillol Hornmehl, Hufmehl, Blutmehl, Knochenmehl mit hohem Stickſtoff und Phosphorſäure⸗Gehalt (keine künſtlichen Rährſalze). Dieſe organ. Düngemittel, tieriſcher Herkunft, wirken infolge der großen Bakterientätigtzeit Boden verbeſſernd und ſind an Stelle von Stalldung zu allen Kulturpflanzen in Garten und verwenden. Zu kaufen in jedem Quantum bei Waldshuterſtr. 1. Pikierte Galat⸗ u. Gemüſe pflanzen ſowie aus dem Saatbeet empfiehlt Druckerei des„Neckar-Bote“ Gürtnerei Elſer. Naum für Schuhmacher⸗ werkſtätte geeig⸗ net ſofort geſucht. 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