zern alt fl. W Uttei⸗ ide nach Freude Tante, de 22.0 m Hiſ⸗ ber. A. de Mam 3 D N. ö avolg fang 20 — Zim Boh nu Küche u. ngelstr. 5 E auf J. 4 vermied heres ef Kon enbutgeiſ Fernſpr. Bl Aa! Ilvesheß 15 A. . Straße l m- Feu denten ig z. berbun org ü . Heute ccgebrun org fal gr. 67(2. Blatt). LNeekar Bote Donnerstag, 19. März 1936 —— ů— Was tat die Reichsbahn? Von Generaldirektor Dr.-Ing. Dorpmüller. Das Jubiläum des hundertjährigen Beſtehens, das die Deutſche Reichsbahn im vorigen Jahre feierlich begehen konnte, hat das gewaltige Unternehmen der Deutſchen Reichsbahn in Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ge⸗ ſtellt. Der Führer hat die Reichsbahn damals als erſtes ganz großes ſog ia liſtiſches Unternehmen bezeich⸗ net, das mit einer echten Gemeinſchaftsleiſtung aller ihm Dienenden der Träger des gewaltigen deutſchen Geſamtver⸗ kehrs ſei und als Wirtſchaftsfaktor erſten Ranges auch in Zukunft vor Schaden bewahrt werden müſſe. Mit ihrem ausgewieſenen Anlagekapital von faſt 27 Milliarden Mark, einem Streckennetz von mehr als 54000 Kilometer, einem Perſonalſtand von zuletzt rund 665 000 Be⸗ dienſteten im Jahresdurchſchnitt und einem Jahres⸗ haushalt von über 3,5 Milliarden Mark auf der Einnahme⸗ und Ausgabeſeite iſt die Deutſche Reichsbahn in der Tat der bei weitem größte Wirtſchaftsbetrie b in Deutſchland, mit dem ſich kein anderes Unternehmen auch nur annähernd meſſen kann. Allein die Zahl von 665000 Arbeitern der Stirn und Fauſt, die im unmittelba⸗ ren Dienſt der Reichsbahn ſtehen, bedeutet im Verhältnis zur geſamten Bevölkerung im Deutſchen Reich, das unge⸗ fähr jeder 100. Deutſche ein aktiv tätiger Ciſenbahner iſt. Rechnet man dazu noch die Angehöri⸗ gen dieſer Bedienſteten ſowie die im Ruheſtand lebenden Beamten und früheren Arbeiter gleichfalls mit ihren Ange⸗ hörigen, ſo kommt man auf mindeſtens 3,5 Millio⸗ nen Volksgenoſſen, die von der Reichsbahn erhalten werden; da das rund 5 v. H. unſerer Volks⸗ geſamtheit ſind, iſt alſo etwa jeder 20. Deutſche in ſei⸗ nem Lebensunterhalt mehr oder weniger von der Reichs⸗ bahn abhängig. Dem entſprechen dann auch die gewaltigen Auf⸗ wendungen, die die Reichsbahn alljährlich für Gehalts⸗ und Lohnzahlungen, für Ruhegelder, Wohlfahrtsbezüge und dergleichen zu machen hat. Rund zwei Milliarden Mark im Jahre für die Verſorgung des aktiven Perſonals, dazu etwa 440 Millionen Mark für Ruhegelder und Hinterbliebenen⸗ bezüge, zuſammen alſo rund 2,4 Milliarden Mark jährlich oder 200 Millionen Mark in jedem Monat an baren Auszahlungen, die über die Verbraucher an die deutſche Wirtſchaft fließen,— das ſind gewiß anſehnliche Summen, die die Bedeutung der Reichsbahn als Wirtſchafts⸗ faktor erhellen. PPPPPPPPGGTGGGGPGTGPGTGbTGTbTTbTVTTTbTTTbbc Nur dem Starken wird ſein Recht! Wir müſſen uns vor jeder Illuſion hüten. Es wird keiner für uns die Kaſtanien aus dem Feuer holen. Wenn Deutſchland nicht ſelber ſein Kecht erſtreiten will, andere werden es niemals kun. Adolf Hitler 1923. Aber damit nicht genug. Vielſeitige Nebenge⸗ werbe des Eiſenbahnverkehrs(Speditionsgewerbe, Bahn⸗ hofswirtſchaften, Reiſebüros uſw.) werden von der Reichs⸗ bahn befruchtet, und zahlreiche Lieferinduſtrien ſind für den mannigfaltigen Bedarf der Eiſenbahnen, der bei der tech⸗ niſchen Struktur des Eiſenbahnbetriebes nahezu alle Wa⸗ rengattungen in faſt ſämtlichen Zweigen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft erfaßt, tätig. Die Reichsbahn erſcheint hier als Auf⸗ traggeber großen Stils. Sie ſetzt auf dieſen We⸗ gen ſährlich weit über eine Milliarde Mark in reinen Auf⸗ trägen um. In den drei Jahren 1933 bis 1935 hat die Reichsbahn in ſtetig ſteigendem Maße, zu dem ſie dank der allgemeinen und eigenen Aufwärtsentwicklung inſtandgeſetzt wurde, bei⸗ ſpielsweiſe allein für Bauausführungen an⸗ nähernd eine Milliarde Mark ausgegeben. Bei den Liefe⸗ rungsaufträgen nehmen die Erzeugniſſe der Walzwerke, Gießereien und Maſchineninduſtrie die erſte Stelle ein; die Aufwendungen hierfür beliefen ſich in den drei Jahren ſo⸗ gar auf mehr als 1100 Millionen Mark. In der Größen⸗ ordnung folgen die Ausgaben für Kohle und Koks mit rund 640 Millionen Mark, für Bauſtoffe mit rund 200 Millionen Mark, für Erzeugniſſe der elektrotechni⸗ ſchen und chemiſchen Induſtrie mit gleichfalls rund 200 Millionen Mark und für den Bezug von Waſſer, Gas, Elek⸗ trizität und Wärme aus fremden Werken mit rund 180 Mil⸗ lionen Mark. Zahlenmäßig nicht mehr ſo hoch, wirtſchaft— lich jedoch immer noch ſehr bedeutend waren die Aufwen⸗ dungen für Erzeugniſſe der Papierinduſtrie mit rund 47 Millionen Mark, für Textilien mit rund 35 Millionen Mark und für ſonſtige Warengruppen mit rund 18 Millionen Mark. Einſchließlich der Löhne für ihre eige⸗ nen Bahnunterhaltungs⸗ und Werkſtättenbetriebe(rund 900 Millionen Mark) hat die deutſche Reichsbahn in dem Drei⸗ lahreszeitraum von 1933 bis 1935 ungefähr 44 Mil ⸗ liarden Mark in Arbeit und Lieferungs⸗ aufträge umgeſetzt, durchſchnittlich in jedem Jahre des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues alſo 1,5 Milliarden Mark. Allein in Induſtrie, Handel, Gewerbe und Handwerk konn⸗ ten damit ungefähr 700 000 Arbeitskräfte in Arbeit und Brot gehalten werden. Wenn man dem gegenüberhält, daß dieſe Aufträge für die Wirtſchaft in den Kriſenjahren 1931-32 auf ungefähr eine Milliarde Mark zuſammenge⸗ ſchrumpft waren, ſo wird aus dieſem Vergleich der große Aufſtieg ſichtbar, der ſich im Dritten Reich für die Reichsbahn und die für ſie arbeitenden Induſtrie⸗ und Ge⸗ werbezweige vollzogen hat. Aus dieſen Zahlen ergibt ſich zugleich der weſent⸗ liche An 0 der Reichen 55 den großen Erfol⸗ gen des Kampfes der Reichsregierung gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit zuerkannt werden muß. Zwei große zusätzliche Arbeitsbeſchaffungsprogramme zu 336 Millionen Mark(1933) und zu 731 Millionen Mark(1933-34) zeigen hier den ſozialiſtiſchen Dienſt, den die Reichsbahn mit ihren uſatzaufträgen der deutſchen Wirtſchaft erwieſen hat. Die Reichsbahn hat den Arbeitsmarkt um rund 400 000 Arbeitsloſe entlaſtet. Selbſtverſtändlich iſt ſich die Reichsbahn ihrer Verant- wortung, die ſie kraft ihrer Bedeutung als Wirtſchaftsfak⸗ tor vor dem ganzen deutſchen Volke trägt, jederzeit bewußt. Stetige Sorge für die eigene Gefolgſchaft und Sicherung des Arbeitsplatzes für möglichſt viele Volksgenoſſen durch Ge⸗ währung ausreichender und tunlichſt gleichmäßiger Beſchäf⸗ üigung in den einſchlägigen Wirtſchaftszweigen ſind daher die Leitgedanken für ihre Maßnahmen auf dieſen Gebieten. Dauerfahrt des„LZ 129“ Nach Zwiſchenlandung wieder aufgeſtiegen. Friedrichshafen, 18. März. Das Luftſchiff„LZ 129“ hat in der Nacht über Friedrichshafen und dem Bodenſee⸗ gebiet ſeine Verſuchsfahrt fortgeſetzt. Früh um 8 Uhr war die Haltemannſchaft auf dem Landeplatz angetreten. 8,15 Uhr überflog das Schiff das Werftgelände. Nach einer Rund⸗ fahrt über die Stadt ſetzte das Luftſchiff zur Landung an, die 8,27 Uhr trotz des ziemlich ſtarken Oſtwindes glatt von⸗ ſtatten ging. 15 Ingenieure der Werft und des DV be⸗ ſtiegen dann das Luftſchiff, um die techniſchen Verſuche fort⸗ zuſetzen. Die 22 Stunden und 30 Minuten dauernde Fahrt iſt zur Zufriedenheit der Schiffsleitung und der Abnahmekommiſ⸗ ſion verlaufen. Um 8,40 wurde das Schiff ausgewogen und gleich darauf erhob es ſich zum letzten Teil ſeiner Erpro⸗ bungsfahrt. Am Mittwoch wurden hauptſächlich Peilver⸗ ſuche ausgeführt. „Li 129“ landete am Mittwoch um 16,07 Uhr. Das Luftſchiff hatte ſeit ſeinem Aufſtieg nach der Zwiſchenlan⸗ dung über Friedrichshafen und dem Bodenſee gekreuzt, wo⸗ bei die Funkpeilanlage und andere techniſche Einrichtungen geprüft wurden. Die Fahrt, die 30 Stunden dauerte, war von beſtem Wetter begünſtigt. „Alles hat wundervoll geklappk.“ Friedrichshafen, 19. März. Nach der endgültigen Landung des Luftſchiffes„LZ 129“ am Mittwoch ſprach ſich Kapitän Lehman m über die Lei⸗ ſtungen des Luftſchiffes ſehr befriedigt aus. Dem Zweck der 30ſtündigen Erprobungsfahrt wurde voll entſprochen. Die Maſchinen haben ihre Dauererprobung gut beſtan⸗ den, die verſchiedenen techniſchen Einrichtungen haben ſich glänzend bewährt, und die Steuerungen ſowie die Meſſungen und alle Verſuche zeitigten befriedigende Ergeb⸗ niſſe. Sämtliche Funkgeräte ſind nun geeicht. Bei der Fahrt wurde auch die Rauchkabine ausprobiert, und Kapitän Lehmann behauptete, daß er mit Hochgenuß ſein Pfeifchen im Luftſchiff geraucht habe. Die nochmalige Durchprüfung aller Einzelheiten habe ein zufriedenſtellendes Ergebnis ge⸗ habt, und mit Zuverſicht werde nun die Zulaſſung des „LZ 129“ erwartet. Ueber den Fahrtverlauf erzählte Kapitän Leh⸗ mann, daß die erſten Verſuche nach dem Start bis nach⸗ mittags über dem Bodenſee ausgeführt wurden. Dann nahm das Schiff ſeinen Kurs entlang dem Alpenvor⸗ land über Kempten, Tegernſee, Chiemſee bis Bad Reichenhall. Von hier nahm das Schiff nördliche Route bis in die Nähe von Braunau und über Altöt⸗ ting führte der Rückweg zum Bodenſee. Gegen 20 Uhr er⸗ reichte„Li 129“ ſeinen Heimathafen. Zur Kontrolle der Po⸗ ſitionslichter ſowie zur Kontrolle vom Schiff aus kreuzte das Luftſchiff wiederholt über der Stadt und dem Zeppelinge⸗ lände, beſuchte während der Nacht Ulm, Mün⸗ chen und Augsburg. Am Mittwoch früh wurden bis zur Landung über dem Bodenſee Kreiſe gefahren. Oberſtleutnant Breithaupt, der Referent für rgebiſg fahrt im Reichsluftfahrtminiſterium, über die Ergeoniſſe der Erprobungsfahrt befragt, antwortete:„Alles hat wundervoll geklappt.“ Die nächſte Fahrt des„LZ 129“ iſt für Montag vorgeſehen. Sozzulzs mus 2 2 an Winterhilfe insgeſamt nur 188 Millionen Mark Oder 80 Der Nationalſozialismus hal 1933/34 338 Millionen Mark 1934/35 367 Millionen Mark 1935/360015 je 830 Millionen Marl insgeſamt in 3 Jahren Eine Milliarde Reichsmark an die notleidenden Volksgenoſſen verteilt Damit hat der Nationalſozialismus ſeine Solidarität unter Beweis geſtellt Da mull 8 mithelfen, damit der Führer ſein Werk vollenden kann, und — der auch für Dich kä dem Fahrer am 29. Miacz 1236 Deine Stimme geben 2 7 19191933, alſo in 14 Jahren Zulagen für Familienväter Verbeſſerung der Lage der Zigarrenarbeiter. () Karlsruhe, 18. März. Der Tiefſtand der Löhne in der Zigarreninduſtrie, die in Baden mehrere tauſend Arbeiker beſchäftigt, hat ſchon ſeit längerer Zeit Abhilfe verlangt. Am dringendſten wurde dies bei den verheirateten Zigarren⸗ machern empfunden. Der badiſche Reichsſtatthalter, der ſich auf ſeinen Informationsreiſen über die Verhältniſſe unter⸗ richten ließ, und andere verantwortliche Männer der Re⸗ gierung ſetzten ſich wiederholt für eine Linderung der durch ein früheres Lohnſyſtem geſchaffenen Notlage ein. Dieſer ſtand aber die ſchwierige Lage der Zigarreninduſtrie, die in ihrem Exiſtenzkampf alle ihre Betriebsmittel zuſammenhalten muß, im Wege. Da wurde am 1. Januar 1936 der erſte Schritt zur Beſſerung mit der Schaffung einer Lohnausgleichs⸗ kaſſe für die Deutſche Zigarrenherſtellung durch den Sonder⸗ treuhänder für die Deutſche Zigarrenherſtellung, den Treu⸗ händer der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſch⸗ land, getan. die im Akkordlohn in der Zigarrenherſtellung Zigarreninduſtrie hat ſich verpflichtet, iausgleichskaſſe zu zahlen, aus der eine wöchentliche je nach der Kinderzahl. Ab 1. März dieſes Jahres hat nun der Sondertreu⸗ händer dieſe Beträge weſentlich erhöht. Die Haushaltungsvorſtände erhalten demnach folgende wöchentliche Zulage: 2 Mark bis zu zwei Kindern unter 15 Jahren, 3 Mark mit drei und vier Kindern unter 15 Jahren, 4 Mark mit fünf und ſechs Kindern unter 15 Jahren, 5 Mark mit mehr als ſechs Kindern unter 15 Jahren. Mit dieſer Regelung wurde in nationalſozialiſtiſchem Geiſt eine Frage gelöſt, die ſchon lange vor der Machtübernahme beſtand und jahrelang vergeblich erwartet worden war. Wenn auch nicht alle Not in dieſer Induſtrie mit einem Schlag beſeirigt werden konnte, ſo iſt doch der eingeführte Wochen⸗ zuſchlag von 2—5 Mark für Haushaltungsvorſtände ein gro⸗ ßer Schritt auf das letzte Ziel hin: Schaffung von Bekciebs⸗ gemeinſchaften, in denen der Führer des Betriebs für ſeine Gefolgſchaft, dieſe aber für ihren Führer Opfer auf ſich nimmt. Das Seebad der Arbeiter Dr. Ley über die Geſtaltung der Arbeiterferien.— Fünf Seebäder, 30 Schiffe für Kd.— UA⸗Bahn auf Rügen. Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, äußerte ſich gegenüber der pommerſchen Gaupreſſe anläßlich der erſten großen Wahlverſammlung in Stettin über die unerreicht hervorragende Betreuung der deutſchen Arbeiter⸗ urlauber durch Kdß, wie ſie in Zukunft noch weiter aus⸗ gebaut werden ſoll. Er ging davon aus, daß es der Plan des Führers ſei, 14 Millionen deutſchen Arbeitern, nämlich 7.5 Millionen von der Induſtrie und 6.5 Millionen aus Hand⸗ werk, Landwirtſchaft und verwandten Wirtſchaftszweigeſt künf⸗ tig jedes Jahr einen Erholungsurlaub mit allen Bequem⸗ lichkeiten zu ermöglichen. Es ſollten im Laufe der Zeit fünf Seebäder mit einem Faſſungsraum von je 20000 deut⸗ ſchen Volksgenoſſen für„Kraft durch Freude“ errichtet wer⸗ den, und zwar drei an der Oſtſee und zmei an der Nordſee. Der Beſtand der Kd F⸗ Flotte werde auf 30 Schiffe mit durchſchnittlich je 1600 bis 1700 Betten erhöht; das Faſſungsvermögen der Landerholungsheime ſolle auf 100 000 Betten geſteigert werden. Selbſtverſtändlich ſei die Erfüllung dieſes Rieſenplanes auf lange Jahre berechnet, Zunächſt werde die konſequente Durchführung eines Drei⸗ jahresplanes die Richtigkeit der Methode erweiſen. Dieſer Dreijahresplan umfaſſe den Bau eines Oſtſee⸗ bades auf der Inſel Rügen zwiſchen Binz und Saß⸗ nitz, wo ſich die herrliche„Schmale Heide“ erſtrecke, nahe dem kleinen Dörfchen Mukran. Weiter enthalte der Drei⸗ jahresplan die Fertigſtellung von zwei Dampfern zu je 25 000 Tonnen und die Vermehrung der Schlafſtellen in den Land⸗ erholungsheimen von 15 000 auf 30 000. Die Finanzierung dieſer erſten Etappe, die 1938 beendet werde und auch auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung eine gewaltige Leiſtung darſtelle, ſei ſichergeſtellt. In dem Rügenbad ſei u. a. ein rieſiges Gebäude von vier Kilometer Länge vorgeſehen, in dem die Wohnkabinen untergebracht ſind, ſowie die Errichtung von ſechs bis acht Seepavillons, die in das Meer hinaus⸗ gebaut werden und als Speiſeräume dienen. Der Arbeiter brauche zu ſeiner Urlaubsfahrt in dieſes Bad nicht einmal das Badetuch und den Badeanzug mitzubringen; er finde alles in ſeiner Kabine. Der ganze Aufenthalt werde zwei Mark je Tag koſten, ſo daß ein Berliner Arbeiter mit rund 20 Mark ſeinen Ferienaufenthalt von ſieben Tagen im Rügenbad beſtreiten könne. Da während der Badeſaiſon dort täglich rund 3000 Arbeiter ankommen und abreiſen, werde das Bad einen eigenen Bahnhof und einen eigenen Hafen erhalten. Auch ſei die Einrichtung einer Untergrund⸗ bahn geplant, damit diejenigen ſchnell bis zum Mittelpunkt der Badeanſtalt kommen könnten, die an den Flügeln des ausgedehnten Bades untergebracht ſind. Dr. Ley kündigte noch an, daß in Zukunft die Ma⸗ deirafahrten alljährlich erfolgen und daß auch die ſchwediſchen Schären und Finnland Ziel von Kdßß⸗Reiſen werden würden. Land wirtſchaſt und Induſtrie in einer Front Im liberaliſtiſchen Syſtem mußten der Schutz der hel⸗ miſchen Landwirtſchaft und die Förderung der Ausfuhr⸗ induſtrie unüberwindliche Gegenſätze ſein. Denn in der libe⸗ raliſtiſchen freien Marktwirtſchaft war ein Schutz der Land⸗ wirtſchaft nur über den Zoll zu erreichen. Jeder Zoll auf landwirtſchaftliche Erzeugniſſe aber bedeutete praktiſch eine Erſchwerung für den Abſchluß von Handelsverträgen zu⸗ gunſten der Ausfuhrinduſtrie. Das nationalſozialiſtiſche Sy⸗ ſtem der inneren Marktordnung auf dem Gebiet der Er⸗ nährungswirtſchaft hat mit einem Schlage dieſe Schwierig⸗ keiten behoben. Die innere Marktordnung geſtattet es Deutſch⸗ land heute, diejenigen Mengen an landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſen, die nicht im Inlande erzeugt werden, ohne Ge⸗ fahr für den Binnenmarktpreis aus dem Auslande herein⸗ zunehmen. Damit hat der Zoll ſeine ehedem beberrſchende Rolle ausgeſpielt Der Weg ur Jui O ON AOA O OR OTHAEHFE end GS OFEBLEA 9. Der Brief war tatſächlich geſchrieben und traf am an⸗ dern Morgen in Zehlendorf ein. Er war aber nicht an Heinz gerichtet, er trug die Anſchrift: Frau Thereſe He⸗ wald. Die Poſt kam hier draußen erſt ſpät, und ſo erhielt ſie ihn, als der Sohn ſchon ſeinen Geſchäften nachgegangen war., Nach einer kurzen, freundlichen, aber doch etwas merkwürdigen Frühſtücksſtunde, in der jeder am andern vorbeigeſprochen und nichts von dem berührt hatte, was fſt am Herzen lag, war Heinz nach Brandenburg au Thereſe Hewald— ein Brief mit fremder Hand⸗ ie drehte ihn hin und her und wußte nicht recht, was damit anfangen. Wer ſchrieb denn da? Sie bekam faſt nie Briefe all ihre Verwandten waren tot, und Freun⸗ dinnen, die ſchrieben, hatte ſie nicht Sollte etwa Aenne? Aber dann konnte der Brief ja noch gar nicht hier ſein. Sie riß den Umſchlag auf und ſah nach der Anterſchrift. Ein leiſes Lachen kam über ihre Lippen.— Agathe Fa⸗ bricius— Tante Agathe,— die Mutter des Profeſſors, die Dame über ſiebzig, die ſo famos ausſah und noch mit der Mode mitging. Ja, was wollte denn die? Sie las: Meine liebe, ſehr verehrte Frau Hewald! K Da unſere Kinder— ich habe Aenne Lind wenigſtens ſchon lange ſo halb und halb als mein Kind angeſehen, und Ihr lieber Heinz iſt oder wird es ja nun werden, alſo da unſere Kinder in ſo enge Verbindung getreten ſind, meine ich, auch wir Aelteren ſollten uns kennen⸗ lernen und nähertreten. Von einer größeren Verlo⸗ bungsfeier wollen die Kinder wegen der nahen Hochzeit abſehen, im kleinen müſſen wir das große Ereignis aber wohl doch ein bißchen feſtlich begehen. Ich möchte, zugleich auch im Namen meines Sohnes, Sie und Tante Marta— ich kenne ſie als ſolche ſchon durch unſern Heinz— hiermit freundlichſt bitten, am kommenden Sonntag unſere Gäſte zu ſein und den Tag hier mit uns am Griebnitzſee zu verleben. Wollen Sie freundlichſt die Uebermittlung der Einladung an Fräulein Marta übernehmen? Ihre Adreſſe iſt mir leider noch nicht be⸗ kannt. Wir erwarten Sie natürlich zu Mittag. An Heinz telephoniert mein Sohn, der ſich Ihnen beiden beſtens empfehlen läßt. In der Hoffnung, eine zuſagende Ant⸗ wort zu erhalten, begrüße ich Sie und Fräulein Marta auf das herzlichſte. Ihre Agathe Fabricius. Thereſe Hewald ließ das Blatt ſinken und nahm es dann doch wieder auf und ſtarrte darauf hin. Etwas Wohltuendes ſchlug ihr daraus entgegen. Eine Wärme und Liebenswürdigkeit, der nicht zu widerſtehen war. Sie wollte ihr aber widerſtehen. Unſere Kinder— auch Heinz ihr Kind, wie kam die fremde Frau dazu, Heinz ſo einfach für ſich in Anſpruch zu nehmen? Ihren Jungen? Zorn wollte in ihr aufſteigen und konnte es doch nicht recht. Im⸗ mer von neuem umfing ſie die Herzlichkeit, die von der feſten und klaren Frauenhand da ausging.— Am Sonn⸗ tag alſo nach Neubabelsberg in die Villa von Profeſſor Fabricius, zu— Onkel Arno, der Heinz wohl auch ſchon „ſeinen“ Heinz nannte. Nein— ſie würde Migräne ha⸗ ben oder ihr altes Reißen wieder bekommen. Spukte es nicht überhaupt ſchon in allen Knochen? Was ging ſi Aenne Linds Vormund und ſeine alte und dennoch— moderne Mutter an? „Was iſt denn mit dir los, Thereſe?“ Marta war durch den Garten über die Terraſſe heraufgekommen und ſtand nun mitten im Zimmer. Sie ſchrak zuſammen und fuhr auf:„Ach du!“ 5 da, ich wollte mal nach dir ſehen. Was iſt denn mit dir?“ „Was ſoll denn mit mir ſein? Nichts iſt mit mir. Mein Rheuma meldet ſich wieder.— Aber da lies. der iſt eben gekommen. er geht auch dich an.“ Sie hielt ihr den Brief hin. Die andere nahm ihn, ſetzte ſich und kramte ihre Brtule heraus. Wte langſam ſie machte; es rriopelte The⸗ reſe in den Fingern.— Da ließ Fräulein Marta das Briefblatt ſinken:„Wie liebenswürdig. Das wird beſtimmt ein ganz reizender Sonntag.“ 5 „Meinſt du?“ a „Na aber ganz gewiß! Der Brief klingt doch ſo herz⸗ lichlich, und denk mal, einen Tag in der Villa Fabricius am Griebnitzſee. Bis jetzt iſt man bloß immer mit dem Dampfer vorübergefahren und hat den ſchönen Park aus der Ferne liegen ſehen. Nun gehört man dazu.“ „Du entdeckſt die Zugehörigkeit wohl ebenſo ſchnell, wie ſie die von unſerem Jungen entdeckt haben.“ g „Ach, Thereſe klaube doch nicht Worte.“ Marta wurde etwas ungeduldig.„Jedenfalls iſt dieſe Einladung ſehr nett gehalten, und daß ſie ſo einfach gleich Tante Marta ſagt e Natürlich, und unſer Heinz' und unſere Kinder'. Vor acht Tagen hat man die ganze Geſellſchaft noch nicht ge⸗ kannt und heute ſchon ein Herz und eine Seele— und—“ Sie brach ab. Es entſtand eine Pauſe, dann ſagte Fräulein Marta:„Thereſe, du weißt ja, ich war zuerſt ebenſo über⸗ raſcht wie du, aber nun ich ſie kennengelernt habe, dieſe Aenne—“ „Biſt du bezaubert, wie der Junge.“ „Ach, ſei doch nicht ſo bitter. Sie iſt doch wirklich ein patentes Mädel und eigentlich könnte man ſie— beneiden.“ „Am meinen Jungen— ja.“ „Nein, ich meine auch ſonſt noch. Man könnte dieſe gan⸗ zen Mädels beneiden, haben ihren Beruf, ſtehen auf eige⸗ nen Füßen. Als ich vor dreißig Jahren was lernen wollte, hieß es, das darfſt du nicht, du biſt aus guter Familie, nichts durfte man, als ſitzen und auf den Mann warten.“ „Die von heute nehmen ihn ja auch.“ f „Sie brauchen aber nicht auf ihn zu warten wie wir, und wenn er kommt, nehmen ſie ihn anders—“ „Jawohl, ſie arbeiten weiter, weil ihre Arbeit ihr Le⸗ benselement iſt. Lebenselement der Frau iſt ihr Mann und die Wirtſchaft das war ja wohl bis jetzt auch dein Prinzip. Und daß mein Heinz nun an ſo eine geraten iſt, gerade mein Heinz.“ „Ach, Thereſe, wir wollen doch mal erſt abwarten. Es wird keine Suppe ſo heiß gegeſſen, wie ſie gekocht wird, und wenn es mal ſchief geht du lieber Gott, bei den jungen Frauen von vorgeſtern iſt es ja auch zuerſt mit⸗ unter ſchief gegangen.“ N „Du biſt mit einemmal merkwürdig duldſam gewor⸗ den. Was ſo eine Einladung nach der Villa Fabricius doch ausmacht.“ „Thereſe, jetzt wirſt du beleidigend.“ Fräulein Marta fuhr auf.—„Es iſt nicht die Einladung nach der Villa Fabricius— ich habe die halbe Nacht ſchlaflos gelegen und nachgedacht. Wenn ich hätte etwas lernen dürfen wie Aenne Lind—“ „Ja, dann wärſt du auch Schneiderin geworden.“— „Vielleicht noch beſſer, als ſich mit ſeinen elenden paar Zinſen einrichten im Altjungfernſtift und ſich niemals etwas leiſten können. Thereſe, nun nimm doch die ganze Sache, wie ſie iſt.“ „Es wird ja wohl auch nichts anderes übrig bleiben.“ Thereſe Hewald ſeufzte.—„Du meinſt alſo, wir nehmen die Einladung an?“ „Ja, natürlich meine ich und mit Freuden. Was würde denn wohl überhaupt Heinz ſagen, wenn du es nicht täteſt? Thereſe, bis jetzt haſt du doch immer nur das getan, was ihm Freude macht.“ „Ja— das habe ich wirklich.“ Sie ſah vor ſi hin.—„Ich werde alſo zuſagen— das heißt unter der Vorausſetzung, daß mein Reißen nicht wieder ſtärker wird.“ Nein, man ſah es Agathe Fabricius in der Tat nicht an, daß ſie die Siebzig ſchon überſchritten hatte. Hoch und ſchlank ſtand ſie draußen auf der Gartenſtraße, den feinen Kopf mit dem ſchneeweißen Haar aufrecht und ſtolz er⸗ hoben. In weichen Falten floß ein hellgraues Sommer⸗ kleid an ihr herab, jede Linie ihrer vornehmen Figur be⸗ tonend und doch nicht aufdringlich oder nur auffallend wirkend. g Man konnte ſie gut für ſechzig halten, kaum für ſechzig ogar „Ich dagegen,“ dachte Thereſe Hewald. Ein ſcheuer Blick ſtreifte ihre eigene Geſtalt. Sie ſah ihr Spiegelbild im Geiſt, eine in ſich zuſammengeſunkene, pummlige, in, gepflegte Frau in geſchmackloſer Friſur. Alte Großmutter Nun, man war es ja auch! 8 Nein, man war es nicht! Etwas in ihr begehrte auf Und wenn man zehnmal einen großen Sohn hatte der nächſtens heiraten würde, man war es trotzdem n Sechsundvierzig war man erſt, wahrhaftig erſt ſechsund, vierzig. Eigentlich noch jung nach heutigen Begriffen, eigent⸗ lich noch längſt nicht alte Frau, die man vor jeder Jug⸗ luft hüten mußte, wie man das heute, wie man es chen wieder getan. 5 Das Brautpaar und der Profeſſor waren mit dem Segelboot auf den See hinaus. Sie hatte man hier ge⸗ laſſen:„Du wirſt dich erkälten. Mutter, der Wind geht ſcharf,“ hatte Heinz geſagt. 5 „Noch dazu, wo du in den letzten Tagen wieder dei Reißen hatteſt,“ hatte Marta hinzugefügt.„Es iſt wirk lich beſſer, du bleibſt im Zimmer Thereſe.“ Natürlich war es beſſer; die alte Frau die ſie da in Geiſte vor ſich ſah, mochte im Zimmer bleiben, in Tücher und Schals gewickelt, aber Frau Agathe ſtand draußen 115 der Wind über die Terraſſen pfiff, die Frau von über ſiebzig. Nein, ſo ging es nicht weiter.— Sie erhob ſich um auch hinauszuſehen, aber da kam ihr Agathe Fabricius ſchon entgegen, ein Lächeln auf dem Geſicht:„Bleiben Sie lieber drin, liebe Frau Hewald; es zieht wirklich und Heinz ſagt, Sie wären ſo anfällig. Sie ſind eben u ten um die Waldecke gebogen. Sie fahren ſicher nah Potsdam, da werden ſie ſobald nicht zurückkommen. Tant Marta iſt auch mit, denken Sie nur.“ „Ach nein, Martchen? Sie hat doch immer ſolche Aug vor dem Waſſer und geht ſonſt nur auf den Dampfer. „Es war auch ſehr luſtig anzuſehen. Sie ſtand auf den Bootsſteg und wollte nicht, aber da hat Arno ſie einfach hereingezogen. Zieht es Ihnen auch nicht, Frau Hewaldz Soll ich die Tür lieber ſchließen?“ „Aber nein, nicht doch, laſſen Sie doch.“ There wehrte ab. Schon wieder dieſe Pummelei um ſie.„Ich big doch ſchließlich auch an Landluft gewöhnt, wir wohnen ka draußen.“ Sie verſuchte zu ſcherzen. „Aber hier am Waſſer iſt es vielleicht doch noch etwas kühler, und Ihr Reißen—“ „Aber ich habe ja gar kein Reißen mehr, es iſt vol bei.“ Sie lachte, und jäh ging es ihr durch den Sinn, daz ſie es wirklich nicht mehr hatte, ſchon längſt nicht mehr, daß es nur hübſch geweſen, mitunter ein bißchen damit zu ſpielen Afngſt zu zeigen davor, hübſch, ſich dann um ſorgen zu laſſen von dem Jungen.— Es war ja ſont niemand dageweſen, der ſie umſorgte. Sie ſtand neben Frau Agathe, ſah zu ihr auf. Aber eigentlich brauchte ſte gar nicht zu ihr aufzuſehen. Eigentlich war ſie git mal viel kleiner, wenn ſie ſich Haltung gab, ſogar von gleicher Höhe. Unwillkürlich gab ſie ſich einen Ruck Agathe Fabricius trat in den Erker und rückte ein paar Stühle zurecht.„Alſo kommen Sie, Frau Thereſe— ich darf dog ſo ſagen, ja? Hier ſehen wir unſere Leute ſchon von fer zurückkommen. Ja, Tante Marta iſt mit eingeſtiegen, Sie wird ihre Freude haben. Arno ſegelt gut.“ Sie hatte, während ſie ſprach, ein Körbchen mit Obſt herangezogen und bot es dem Gaſt.„Nehmen Sie dieſe Pflaumen, es iſt Arnos Lieblingsſorte. zwanzig Jahren ſelber noch gepflanzt. Er war damals von ſeiner erſten großen Reiſe zurückgekommen.“ Wiſſen Sie das? Das Kältetechniſche Inſtitut an der Hochſchule in Karls ruhe ſchätzt die jährlichen Lebensmittelverluſte in Deutſchland infolge mangelhafter Lagerung und Aufbewahrung auf 1500 Millionen Mark. Die Sonne ſendet auf die Oberfläche der ganzen Erde 3.84 Trillionen Gramm Kalorien, entſprechend einer Kraft, die in der Minute 1.6 Trillionen Kilogramm einen Meter hoch heben könnte; in der Minute ſendet uns die Sone 360 Billionen Pferdekräfte. . zwas ble Vogel an Inſerten vertugen, geht jährlich hoch in die Millionen Zentner; von einem Meiſenpärchen und ſeinen Nachkommen werden in einem Jahr allein 120 Mil lionen Inſekteneier, d. ſ. etwa 1.5 Zentner lebende Infekten, und 150000 Raupen vertilat. Das Heim. Die NS⸗Volkswohlfahrt, welche mit Recht als ein Kern⸗ ſtück nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit bezeichnet werden darf, umfaßt das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit. Unzählige Helfer und Helferinnen betreuen mit vorbildlichem Eifer und ſelbſtloſer Liebe ein außerordentlich weitverzweites biet. Der Oeffentlichkeit faft verborgen werden hier am deutſchen Volke und Vaterlande unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Aus dieſem echt nationalſozialiſtiſchen Geiſt heraus konnte jetzt im landſchaftlich ſo reizvollen Murgtal im ſchönen Städt⸗ chen Gernsbach ein neues Müttererholungsheim geſchaffen werden, das 40 erholungsbedürftigen Müttern jeweils auf die Dauer von vier Wochen eine Stätte bieten ſoll, an der ſie ausruhen und neue Kraft für den Kampf des Alltags ſchöpfen können. Das Heim befindet ſich in einem pacht⸗ weiſe übernommenen Gebäude auf den Höhen rechts der Murg, iſt für ſeinen Zweck geradezu ideal gelegen und ge⸗ Im Waſchraum. Jm dDienſte des Volkes Ein neues Mütter⸗Erholungsheim in Gernsbach. (NSV⸗ Bildarchiv, Gau Baden) währt einen herrlichen Ausblick in den Wundergarten der Natur. Das Anweſen iſt mit dem Park und zugehöriger Waldung zwei Hektar groß. Auf eigener Gartenanlage kann ſich das Heim ſelbſt mit Gemüſe verſorgen; auch ein kleiner Sportplatz iſt vorhanden. Das Gebäude ſelbſt konnte ohne irgendwelche baulichen Veränderungen durch eine ſchlichte, aber geſchmackvolle Innen⸗ ausſtattung zu einer behaglichen Wohn⸗ und Aufenthalts⸗ ſtätte umgewandelt werden. Dank der wochenlangen auf⸗ opfernden Tätigkeit der NS⸗Frauenſchaft und der Mik⸗ arbeiterinnen des Kreiſes Raſtatt wurden hier mit geringen Mitteln gemütliche Plätzchen geſchaffen, die den lieben Gäſten ſicher einen Anreiz geben werden, darüber nachzuſinnen, wie ſie ſelbſt die 1 8 Häuslichkeit noch ausgeſtalten können. Auch die Gernsbacher Handwerker und Geſchäftsleute haben die Schaffung des Heimes tatkräftig unterſtützt. Eines der ſchönen luftigen Schlafzimmern. Im unteren Tagesraum. Reichsſtakthalter Wagner beſichtigte das neugeſchaen Heim mit größtem Intereſſe und uneingeſchränkter 115 nung für alle, die dich hier in echt nationalfozialitif Geiſte betätigt haben. g 15 Damit war das Müttererholungsheim Gernsbach 595 Beſtimmung übergeben. Es ſteht unter der Obhut 59. M terin Frau Maria Bohnert, einer langjährigen NS arbeiterin in Raſtatt, der ein tüchtiges Küchen 1 1 perſonal zur Seite ſteht. Auch eine Freizeitgeſtane ch im Hauſe tätig. 40 Frauen— meiſt Mütter 1 Familien— ſind ſchon eingetroffen, um für einige. und dann an 1 und Geiſt neu geſtärkt und gekrä rückzukehren an eigenen Herd. 5 —— Wir haben die Bäume vor „ und gan die Freundlichkeit und Gemütlichkeit des Heimes zu i g 1986 Nr. 12 „Esnv Spuvg o] pu na Aba unzvc leg— 0 l ug! jozigß soch unf ne sog Sou inu fgel dicpnvig eneneguß 18— bös“ „ piu e geile so“ „och os dim inb of sseteg ss dig av uv dom“ uslphlaevg in len„ind 1628“ „Hunbpezlegz pang uuvg uch uuvceß 40 eue ne usuueg ꝛ0 esse neue iht e buvies— eiuhpme sip b ueg bundungs ueuel pan ugs usbeaun Inzz uuns oi an Seemelanngus 520 ue; enesuis use pe ee ine loc zeagg 015“ „iv sigen“ „usge bes sci rpc ue mou ug! ooh cp clue Luv sva kom ben uv oc Ufos“ „uslpou bunhenogz dufez 18 in 10 udava um uu S Eigene uus buic sog de ſbg agg apoio deqnivd sjviuva n uu lege id gba usge Heidl n“ „jejppplebssuv uva zom 99 esbuünglopegidn vc dc usuugz use gen in bod jph unu— vzg“ „e sva ng Husen 219“ „ol ind zoc sv gun usumozed nend ne uu zom sv pins“ „gpg uellocplae bun; F ni eibol„iapnlbeb ssnv i„vg ſaggeb 0 lelao“ „negouzebsnv nvueb uf usg ueuumolne um ju sz dug jon vl 8“ „ecpaezun npusb nig na zöge 8“ „— auuoz uscppu zuuvzeg Senungus Söd uefuveog usdunt meue mum aesesm üg! 180- „— bucht Luv“ „—— junadjeb ueuusz uuvzs usbunl ueufe og oog oog 15 pinnipgg“ „ph ſcppueb zupgjvuonbzs 180 leg mog ie ue ng ug jgom muse na— 6* Inv dzuvgoc use mc eng ure eme eue pill uup leg 15198 „eganceb oog zb uda szcu uus na vc sdnod usgoab dig ann icknogaegn pov 1— vl gem nc za dnod usgoab Luvb ususe og oog logic J eipiplech eig pepe uleg hu— jvul eanvhte 0918“ „oba na flusem sog(binguvc us“ ohhvavaz zeusel uv auckne nig „usbupbabsnv uus banqulbdc ur ssteplech eig n W uepvunesnv ung n ede el na og svg— 9) 55 „usbobeblnv spe Pup ſgoqm ug eqpg 68 ug oh Nelbemzea begun mee een. nm 190“ Deut cn eig ie ze uehefelnvaeg eohckonilooy duse gol ni (Cuejogzea pnagppzg) JO A O ιοð — 2 0 a0 „pzsgeg ins Lupß space dia na goa epa aum geln! joaicß— gem“ uv aufeltece uhr eznocpl ipod „iu Sou ace 61 unvz Gliaupnog esa og“ Hunzſeg ei Inv ena ni „ur sea ue en ee e bee er usumouehß um ene i c ego noc uvmhog unu du vc dganch usllocplze sjpibg iojog 161 Apa“ Jod dee, dappl eng“ nvult Tegeim Huld eon usumolne uebnzz un neue die eg dun euer oil„go mund ol“ uss jpudoß goß pod Inv dul nd „jezung ss ban ue zehn ueuuuunlne eon sone inu szpulva uezjelſpem 219 eee mne bn jg uo uhr eganq ci ae 15 Apt spohusdel uh c eue; Bunppulnzz releig ug“ :qufeppi eee dun ur ig pu noag 1 „megung ezenuchs oog szvubg na am dh uebul i en ur ue ne— 201118 vd u sp“ edo Ipod bi goce ini uebnzz usquebval udgonb zu noa spin quehvllnv odunl due use 558 zi pifqusbnz msſeie us ug Bunzsog duse ug! osten Ipod„aer— ozs“ „edel Cuelelach. „euslejes uo penis Ueflengzu Meufel uda suobaqn na noch— oho sausqueig aufe aug“ „endges bur spe pu zii ſoh jozicß bs“ onde gun ur onwohbrg aufe 01 pe i „nnggeb uoavg pos Aug n „ig is“ „uefei daupc dig uf nen Hieuvcne dia sjpuvg sun med jeg aeg feaufmlocs unn meg ua os vs“ „Elvagz escpe— ouleb G. „eng Alonvztz“ „Apis sehog use of ibn Ine eee ee 19„cp na uu ue ez e ee ee e e ugvusnv' vasuofhuectz dig ueum ⸗uplnd zeſpgz mea um jelloac oa— nd ech useuusz reh ue bun uda bou Dfuebfe æpog na ian on“ 2510 jcpocdd uebi usbunucpſeg gun real ug inv piece enagg a ue feu u achuun solo usauvn epnl zjegg did een 25: uf feicpnebüte iu se ibn jegofolo; Wipe un leuuuig eg u! p deiner n „Ip ume; c ing“ unn due uvu onngg in duegenges uello qipg did pan „ig ir gods jag zpu bog aun fkclpich ea jvu bung ava gvar J— o“ Je gun sgupc dig u! 1% dpi uuvc zeug ue u ug sagn ſbpocks (bungelnaog ps) g Bun Illo iu n —— Karls 0 f 0 lſchlar f 1500 en Erde 2 0 ls ang 08 coc 82 vuod 2e du ge zun de u 03 ges 61 vues TT 21608 E gur 81 gi 21 ahnoog i 0 6 uezu vag 8 un e ede f gv Aehvn 6 Aollgaloch, udn nhulang If 0 eius qubnlzellogß 0 Mbuigeng ieee 8 οναν fte 9 adcplineg g udn ane f ein gaelcß g Cqvnlcpng 6) aunznog Kusqpſcpngz sea) buszebvcogg 1 zusgebae bunznog zo ausgeben ene ee Apes aun Iqpege bo 1 avg F Auockoguasckg . eee Alec 8 enges zeckdvaß ps 8 5 zunze 88 daes 08 uli 65 18 2. duch 2 — 9s vuuiz e uz de duo ge 2g „08 mo 8 l e ee er ee. e l e e en e eee : penebvogz 2:14 Ppaizemene zx „euunzt zeige sn unſgilnnz Spulvac usplae S lee lo Ee ee E. ee nee auge 1 usg Uebundvn 5 1E IC( Q.. 1 1—1—1—1— ⁴— 1— 21— 0 8— o-O-o- u—-u—- u- u 2 111 5— 4— 6— 86—== 7 2 9— 9— D=— b *:usgonlſpngs eg zug . 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Na— alſo das Ganze ſpielte ſich folgendermaßen ab: Der junge Angeſtellte des Induſtriewerks— nennen wir ihn der Einfachheit halber jetzt einmal Müller— ja, alſo Müller befindet ſich mit dem Prokuriſten allein im Kontor. Er beobachtet, wie jener Schecks unterſchreibt—“ „Wer?“ „Na— der Prokuriſt natürlich. Das Scheckbuch liegt auf dem Tiſch. Es wird ihm nicht ſchwer fallen, den Pro⸗ kuriſten einen Moment abzulenken und einen Blankoſcheck herauszureißen Es gilt jetzt nur noch, die beiden notwen⸗ digen Unterſchriften zu fälſchen, den Betrag auszufüllen und durch den Komplicen— in dieſem Falle alſo Pirol — den Scheck präſentieren zu laſſen. Und dies geſchah.“ „Jawohl. Ich hörte: er hat dann in der Maske des Pro⸗ kuriſten den Betrag abgehoben!“ „Ah— es iſt ihm alſo gelungen! Sehr ſchön. Na ja— und das war doch ganz einfach!“ „Wenn aber nun bei dem hohen Betrag die Bank bei dem Werk rückgefragt hätte?“ „Hätte? Das hat ſie auch ganz beſtimmt getan. Dabei iſt ihr indes nur beſtätigt worden, daß mit dem Scheck alles in Ordnung gehe.“ „Wieſo denn?“ „Mein Gott,— nichts iſt einfacher. Müller ſorgte da⸗ für, daß der Prakuriſt, als die Rückfrage kam, nicht zu⸗ gegen war. Er wußte ja ziemlich genau, wann der Ruf kommen konnte— na, und da hat er dann ja ſelber beſtä⸗ tigen können.“ „Raffiniert ausgeklügelt!“ entgegnete Willi mit ehr⸗ licher Bewunderung in der Stimme. „Ja— und ich könnte mir denken, daß Pirol ſelber bei ſeiner Kühnheit, während er bei der Bank auf die Auszahlung wartete, den Prokuriſten noch telefoniſch be⸗ ſchäftigt hat.“ „Ja, ja— der Chef iſt fabelhaft waghalſig!“ „Ja verwegen! Du kennſt ihn ja! Dem macht keiner ein X für ein U vor. Außerdem iſt er der reinſte Ver⸗ wandlungskünſtler— überhaupt alle Verſtellungen lie⸗ gen ihm. Ohne Beſinnen macht er dir deine Anterſchrift nach, daß du meinſt, ſie ſelber geſchrieben zu haben.— Aber nun lies mal—— ach ſo, na warte, ich leſe dir vor! Die Meldung kommt aus Stockholm. Ueberſchrift: Ein verwegener Gaunerſtreich: Ganz Schweden iſt augenblicklich mobil gemacht, um nach einem Verbrecher zu fahnden, der ſich auf eine gerade⸗ zu unglaubliche Weiſe ſeinen Verfolgern im letzten Augen⸗ blick zu entziehen wußte. Er hatte, wie man leider erſt nach dem Abflug feſt⸗ ſtellen konnte, das regelmäßig zwiſchen hier und Kopen⸗ hagen verkehrende Poſtflugzeug ST 68 mit anderen Paſ⸗ ſagieren zuſammen beſtiegen. Inzwiſchen wurde die Kopen⸗ hagener Kriminalpolizei angewieſen, den Mann bei ſei⸗ ner Ankunft dort feſtzunehmen. Aber das Flugzeug blieb überfällig. Erſt durch den Anruf des Kapitäns, der es führte, konnte dann folgendes feſtgeſtellt werden: Der Verbrecher erhielt während des Fluges ein Tele⸗ gramm. Es muß eine Warnung enthalten haben— jeden⸗ falls hat er gleich darauf offenbar einige Gaskapſeln aus⸗ gelaſſen, um auf dieſe Art ſeine Mitreiſenden zu betäu⸗ ben. Auch der Pilot und der Funker ſanken bewußtlos auf ihre Sitze zurück. Der Gauner erfaßte die Steuerung, brachte das Flugzeug zu Boden und ſetzte die Leute aus. Dann ſtieg er ſofort wieder auf, um nahe der Weſtküſte nochmals niederzugehen. Hier vollführte er ſeinen tollſten Streich. Er ging nämlich in der Nähe einer einſam gelegenen Tankſtelle nieder, wo er den Wärter mit vorgehaltener Waffe zwang, den Vorrat an Brennſtoff im Flugzeug voll zu ergänzen. Großzügig, wie er war, bezahlte er zum Schluß das Benzin noch. Die Fernſprechleitung der Tankſtelle hatte er durch⸗ geſchnitten. Durch dieſen Streich iſt der Mann in der Lage, noch weite Strecken zurückzulegen. Indeſſen iſt bereits die Luft⸗ polizei mit zwei Apparaten hinter ihm her. Von der Tank⸗ ſtelle aus iſt er nach Angabe des dort gefeſſelt vorgefun⸗ denen Wärters in nördlicher Richtung davongeflogen.“ „Nun— was ſagſt du zu dieſem Bericht?“ fragte Specht, nachdem er geendet hatte. „Koſtbar!“ erwiderte Willi ohne Verſtellung,„alſo du meinſt—— 2“ „Das kann nur Pirol ſein. Natürlich. Nur ihm iſt ſo etwas zuzutrauen. Und wenn ich recht kombiniere, wird er das Flugzeug gleich ausgenutzt haben, um damit ſeine Reiſe hierher zu machen.“ „Du glaubſt, daß er mit einem geſtohlenen ſchwediſchen Ft eee über Dänemark hinweg bis nach Holland iegt?“ „Iſt ihm zuzutrauen. Ohne weiteres. O— ich bewun⸗ dere ihn! Das iſt noch ein Kerl von Format, unſer Chef!“ „Und was hat er hier vor?“ fragte Willi dreiſt. Specht räkelte ſich auf der Chaiſelongue. „Hier haben wir doch einen neuen, ganz großen Coup vor. Du weißt wohl nichts? Vielleicht wollte er dich erſt hier damit überraſchen. Da du nun ſchon mal da biſt, kann ich dir wohl etwas verraten. Aber noch beſſer: ich zeige dir gleich—— komm mal mit!“ Er war aufgeſtanden und ging durch die Tür voraus. Willi folgte ihm. Hinter ihm ſchreitend, taſtete er raſch noch einmal nach ſeiner rückwärtigen Hoſentaſche. Sie traten auf einen Hof, der an der einen Seite von einem längeren Schuppen begrenzt war. Der Schuppen hatte Fenſter aus Milchglas. Nur ſein vorderer Teil ent⸗ hielt ein kleines Büro, in das man jetzt eintrat. Von hier aus blickte man durch eine offen ſtehende Tür in den Schuppen. Zwei lange Tiſche mit Zeichnungen, Platten, Eſſenzen und Reißwerkzeugen ſchieden dieſen wiederum in einen durch eine ſchwache Wand in zwei Teile zerfallenden Raum. Hinter der Wand ſtand eine Druckmaſchine. Willi blickte ſich eingehend und neugierig um. Ihm fiel eine kleine Tür an der Schmalwand des Schuppens auf, zu „Na— und was ſoll das Ganze? Hier machſt du wohl deine lithographiſchen Arbeiten?“ „Richtig. Spezialfach: Scheine!“ „Scheine?“ „Na ja, natürlich—— riechſt du noch nichts? Geld mache ich hier.“ Willi ſchrak unwillkürlich zuſammen. Specht legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das heißt— die richtige Fabrikation wird erſt noch beginnen. Die Platten ſind vorbereitet. Vor einigen Ta⸗ gen habe ich die erſten Abzüge gemacht. Uebrigens ein ganz neues Verfahren—“ er nahm zwei Zehnguldenſcheine aus ſeiner Taſche,„bitte—— welcher iſt echt?“ Willi blickte die Scheine an, verglich ſie lange, zuckte die Achſeln.„Sie ſehen beide ganz gleich aus.“ „Na ualſo! Ich habe vorgeſtern den erſten Verſuch ge⸗ macht. Dreiſt ging ich zur Bank von Holland, zahlte mit einigen echten Scheinen zuſammen einen der falſchen ein. Wurde mir anſtandslos abgenommen.“ „Du arbeiteſt hier alſo gewiſſermaßen ganz offiziell?“ „Je unauffälliger man ſo etwas macht, um ſo beſſer. Draußen ſteht es ja dran: Lithographie und Buchdrucke⸗ rei, Es iſt nur natürlich, wenn hier Maſchinen laufen. Ich bin jetzt ſogar ſchon dabei, Prägungen vorzubereiten. Brauche dazu nur einige Teile an meiner Druckerpreſſe zu ändern. Die Teile ſind auch ſchon da. Sie liegen in meinem Geheimkeller unten.“ „Einen Geheimkeller haſt du?“ „Natürlich. Zugänglich von hier— und von der Woh⸗ nung aus. Willſt du ihn ſehen?“ „Ja, bitte. Das intereſſiert mich. Wo geht's denn hin⸗ Eine; Specht ſchob einen alten Geldſchrank, der offenbar auf Rollen ſtand, mit leichter Mühe beiſeite und hob eine Klappe hoch. Ein ſchwarzes Loch gähnte vor Willi auf. „Dort hinunter?“ „Jawohl—— ſteig nur ein, wenn du willſt! Willi ſtarrte das Loch an und rührte ſich nicht. Er ſehnte ſich nicht danach, dort hinabzuſteigen. Ein leichtes Gruſeln kroch ihm den Rücken herunter. Wenn Specht, ohne. daß er es ahnte ſein Spiel durchſchaute und ihn nun plötzlich hinunterſtieß? e(Fortſetzung folgt.) dieſem Augenblick,„wiſſen Sie auch, Jagd nach Masken Skizze von Hans Langkow. N i ö Die hübſche junge Dame, die ſich Gloria Worth nannte, ſah mit gerunzelten ſchrägen Brauen in das bunte Gewim⸗ mel der Menſchen auf der weiten, in heller Sonne dalie⸗ genden Terraſſe des Palacehotels. Ihre ringgeſchmückte Hand ſpielte nervös mit der ſchwe⸗ ren Perlenkette. Gloria ſeufzte ſehr hörbar. Wenn dieſer Schmuck ſo echt geweſen wäre, wie er aus⸗ ſah, dann hätte ſie das alles nicht nötig. Dann brauchte ſie hier in dem Luxusbadeort der amerikaniſchen Oſtküſte nicht ſchon wieder auf der Jagd zu ſein nach,— ſagen wir mal — Masken. Dann könnte man es aufgeben, monatelang hinter mehr oder minder eleganten, meiſt älteren Herren herzujagen, 1 deren eleganter Maske ſich ſelten etwas Gutes ver⸗ arg. Ach, die Welt war böſe, und ausgerechnet die junge, doch nicht mehr jugendliche Dame, die ſich Gloria Worth nannte, mußte ſich mit dem Böſen beſchäftigen. Aber vielleicht ge⸗ lang diesmal der Schlag, der den Aufſtieg brachte zu beſ⸗ ſerem Tun, vielleicht auch zur Ruhe im eigenen Heim. Denn Gloria hatte ſo ihre Abſichten. Niemand konnte daran zweifeln, der ihre kirſchrot ge⸗ ſchminkten Lippen, das kokette Funkeln ihrer blauen Augen ſah. Auch der beſſere ältere Herr nicht, der ſich jetzt unweit ihres Standortes aus einem Korbſeſſel erhob und ihr ehr⸗ furchtsvoll zuwinkte. Gloria zwang ein Lächeln auf ihre Züge. Dieſer glatt⸗ raſierte Gent mit der bunten, allzu bunten Krawatte, dem neckiſchen Taſchentuch und den ein we⸗ nig zu betonten Manieren, den prahle⸗ riſchen Reden, dieſer ſogenannte Graf Mirabelle, ob der das war, er, der⸗ jenige, welcher... Der Mann, der, wenn alles glückte, ihre Wünſche ver⸗ wirklichen helfen ſollte. Und lächelnd ſchritt ſie auf ihn zu. Sie kannten ſich ſchon eine ganze Zeit über, der Herr Graf Mirabelle und die ſchöne junge Dame, die ſich Gloria Worth nannte. Und ſie hatten Gefallen aneinander gefunden. Jeden⸗ falls ſah man ſie des öfteren zuſam⸗ men. Zum Entzücken übrigens eines gewiſſen anderen Paares, das ſich auch hier gefunden hatte. Ein gewiſſer Mac Roy und eine gewiſſe Daiſy Sherman. Aber das gehört erſt in den Hinter- grund dieſer Geſchichte. „Miß Gloria“, ſagte Mirabelle in daß ich bald abreiſen muß. Morgen ſchon. Es tut mir aufrichtig leid, aber es iſt ſo.“ Die Blonde ſah ihn ein wenig ſpöttiſch an. „Sind Ihre Geſchäfte hier ſchon beendet, Herr Graf?“ Der Herr mit der bunten Krawatte wurde trotz einiger Uebung im Unterdrücken ſeiner Gefühle rot. „Es ſoll ja Menſchen geben,“ ſagte er ſehr bedächtig, „die ſich zu geſchäftlichen Zwecken in Kurorten aufhalten, aber geſchäftlich kann man das bei mir kaum nennen. Den⸗ noch, Gloria, warum lenken Sie mich vom Thema ab. Ich wollte Ihnen gerade einen netten Vorſchlag zu einer klei⸗ nen Abſchiedsveranſtaltung zwiſchen uns beiden machen. Denn Sie wiſſen— hm— daß Sie mir nicht ganz gleich⸗ gültig ſind. Er vermied, ſie anzuſehen, ob aus übergroßer Liebe oder aus anderen Gründen, das war nicht zu entſcheiden. Gloria würgte es in der Kehle. In einer Weiſe war ihr dieſer Graf Mirabelle ſogar ſehr ſympathiſch. Sympathiſcher als jeder andere beſſere Herr dieſer Art, mit dem ſie ſich hatte beſchäftigen müſſen. Schade um ihn. Aber es mußte ſein.„Vielleicht iſt das nicht der richtige Ort, um— um ſo etwas zu beſprechen,“ flüſterte ſie,„ich hoffe, Ihr Vorſchlag betrifft nicht ein rauſchendes Feſt.“ Der Graf ſenkte die Stimme, die einen melancholiſchen Klang bekam. „Ich ſprach von einer Veranſtaltung zwiſchen uns zweien. Entſinnen Sie ſich der kleinen Bar„Zum Leucht⸗ turm.“ Sie hat Nachtkonzeſſion. Es iſt zwar eine lange Wanderung da hinaus. Wollen wir uns dort treffen, ge⸗ mütlich ſpeiſen und uns— zum letzten Male ausſprechen, Gloria?“ Sein Ton war ſchmachtend. Gloria hätte ihm am lieb⸗ ſten den erſten beſten Gegenſtand an den Kopf geworfen. So aber ſagte ſie mit ſeelenvollem Augenaufſchlag liſpelnd: „Ja, ich komme!“ Mirabelle beugte ſich vor. „Und nun noch einen guten Ratſchlag, meine liebe, ver⸗ ehrte Miß Gloria, wenn ich fort bin, achten Sie bitte beſſer auf Ihren Schmuck. Tragen Sie ihn nicht 1 provozierend. Sie haben doch ſicher auch einen Safe in Ihrem Zimmer. Oder haben Sie nichts von den Taten des berüchtigten Gauners, Hochſtaplers und Heiratsſchwindlers Tom Meyers fe deſſen Spezialität allein reiſende junge Damen ind.“ Gloria machte runde Augen. „Ja, ich las von ihm. Er ſoll kürzlich hier in der Nähe eſehen worden ſein.“ Ihre Stimme flackerte.„Aber bei hnen bin ich doch ſicher. Ich könnte Ihnen den Rat zu⸗ rückgeben, denn, mein lieber fal haben Sie nie von der berüchtigten Gaunerin, Hochſtaplerin und Männerjägeri Anny Thorpe gehört, deren Spezialität ältere beſſere Her⸗ ren ſind?“ (Zeichnung: H. Bauer.) Der Graf wurde ernſt. Sein Auge ruhte trübe auf dem ſchönen Geſicht der Dame, die ſich Glorig Worth nannte. „Wir wollen nicht damit ſcherzen. Darf ich Sie noch⸗ mals fragen, ob ich Sie heute um Mitternacht in der Bar „Zum Leuchtturm“ erwarten darf?“ Gloria lachte. f 0 „Ja, ich komme. Und,. werde ſogar meinen Schmuck in meinem Zimmer im Safe laſſen, weil Sie es ſo beſon⸗ ders wünſchen.“ „Ohne Schmuck gefallen Sie mir auch bedeutend beſſer in Ihrer ſchlichten Natürlichkeit,“ lobte der beſſere ältere Herr. Aber es klang nicht ganz echt. Mitternacht. Ueber die Gänge des Palacehotels 11555 eine Geſtalt. Sekundenlang blitzt der Strahl einer Taſchen⸗ lampe auf. Dann ein feines Klirren. Ein Mann befindet ſich in einem Raum, der den typiſchen Duft eines Damen⸗ zimmers aufweiſt. Licht flammt auf.. Mitten im Zimmer der Dame Gloria Worth ſteht der beſſere ältere Herr. Er macht im Augenblick, mit einem Bund Dietrichen in den Händen und einer Taſchenlampe