urſchlint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Berngspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in dei Meſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Ms. 1.29 Angzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-gZeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß s Uhr Jauſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78429. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündhlatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. II. 36 1150 6. n Das Bekenninis Aus der Rede des Führers in Breslau. In ſeinem mitreißenden Appell an die Schleſier in der Jahrhunderthalle in Breslau prägte der Führer wieder eine Anzahl treffende, eindrucksvolle Sätze. Er ſchilderte das ſchwere Werk, das getan wurde, um das deutſche Volk por der Welt zu rehabilitieren und die Ehre der Nation auch nach außen wieder herzuſtellen.„Auch hier kann ein⸗ mal die Nachwelt ihr Urteil ſprechen, ob es mir gelungen iſt in drei Jahren die Stellung unſeres Volkes in der Welt zu ſeinen Gunſten zu verändern, oder ob mir das nicht elang. 5 In dieſen drei Jahren iſt in Deutſchland nicht ein Wort gefallen, das ein anderes Volk bedrohen könnte, iſt kein Schritt unternommen worden, den ein an⸗ deres Volk als gegen ſich gerichtet auffaſſen könnte. In dieſen drei Jahren iſt die Erhebung des deutſchen Volkes in ſo reinen Formen gelungen, wie wir kaum ein geſchicht⸗ liches Beiſpiel dafür ſehen. Allerdings, in dieſen drei Jah⸗ ren iſt im deutſchen Volk ein fanatiſcher Wille und uerhörter innerer Entſchluß gefeſtigt worden, nämlich das, was war, unter keinen Umſtänden mehr fortzuſetzen und unter keinen Umſtänden wieder zu erdulden! Wir alle und alle Völker haben wohl die Empfindung, daß wir uns an der Wende eines Zeitalters befinden. Die Völker empfinden es wohl überall: es muß, beſonders auf dieſem Kontinent, der die Völker ſo eng an⸗ einander drängt, eine neue Ordnung kommen. Die Völker müſſen ein neues Verhältnis zueinander finden. Ueber die⸗ ſer neuen Ordnung, die aufgerichtet werden muß, aber ſtehen die Worte: Vernunft und Logik, Verſtändnis und gegen⸗ ſeitige Rückſichtnahme. Diejenigen jedoch irren ſich, die glau⸗ ben, daß am Eingang dieſer neuen Ordnung das Wort Verſallles ſtehen kann. Das wäre nicht der Grund⸗ ſtein einer Neuordnung, ſondern ihr Grabſtein! Der Führer kennzeichnete die durch den franzöſi ſch⸗ ſowjetruſſiſchen Pakt hervorgerufene politiſche Situation.„Deutſchland zieht daraus die einzig mögliche Konſequenz, die es ziehen kann. Wenn ſchon die Welt zum uns ſich wieder in neue Militärbündniſſe verſtrickt, dann wollen wir zum mindeſten die Souveränität über das ge⸗ ſamte Reichsgebiet wiederhergeſtellt wiſſen! Die Behaup⸗ tung aber, daß dieſe Wiederherſtellung der Souveränität des Reiches über das eigene Reichsgebiet für andere uner⸗ träglich ſei, iſt für uns unerträglich! Was iſt das für eine Völkerordnung, was ſoll das für eine Völkerverſtändigung ſein, in der es möglich iſt, ein anderes Volk zu bedrohen, nur weil es in ſei⸗ nem eigenen Reichsgebiet ſeine Hoheit beanſprucht? Wir werden vor ſolchen Auffaſſungen nicht kapitulieren! Das kann die Welt ruhig zur Kennknis nehmen! Deutſchland ſtellt keine Anſprüche an andere Völker! Es iſt aber auch nicht gewillt, Forderungen und Anſprüche anderer Staatsmänner, die auf die innere Geſtaltung des Reiches und ſeiner ſouveränen Rechte Be⸗ zug haben, anzuerkennen! Und hier irren ſich dieſe, wenn ſie glauben, daß das nur die Meinung eines Mannes namens Adolf Hitler wäre! Nein! Das f die Meinung eines 67⸗Millionen⸗Vol⸗ 8 Die anderen Staatsmänner können ja ihrer⸗ ſeits auch einmal ihre Völker befragen, ob ſie es mün⸗ ſchen, daß Europa in lauter Militärbündniſſe verſtrickt wird? Ob ſie wünſchen, daß dem einen oder anderen Volk ſeine Hoheitsrechte auf eigenem Gebiet abgeſchnitten oder beſtritten werden? Ob ſie wünſchen, daß daraus wieder neue Erbitterung und neuer Haß kommt, oder ob ſie nicht auch wünſchen, daß endlich dieſer wahnſinnige und törichte Krieg aller gegen alle aufhört! Ich habe ſedenfalls dieſe Frage geſtellt und zwar der Inſtanz die für mich allein ſentſcheidend iſt und deren Beurteilung oder Verurteilung mich allein treffen kann. Es iſt dies das deutſche Volk! Ich habe mich an die Nation gewandt und ihr dieſe Frage vorgelegt. Biſt Du auch dieſer meiner Auffaſſung? Willſt Du auch unter allen Umſtänden die Ehre der Nation wahrnehmen, zugleich aber auch die Hand zu einem dauernden Frieden geben? 8 Willſt Du, deukſches Volk, Dich hiermit deiner Jüh⸗ rung verbinden oder mißbilligſt Du dieſe Haltung Deiner Regierung? Ich habe an die Nation appelliert. Mögen das die anderen Staatsmänner auch kun. Vielleicht werden dann, wenn die Staatsmänner nicht einig zu werden ver⸗ mögen, die Völker die Einigung finden! Ich habe mich dem Urteil des deutſchen Volkes geſtellt, nicht nur über dieſe Frage allein. Es ſoll bezeugen, ob es glaubt, daß ich und meine Mikkämpfer unſere Pflicht erfüllt haben. Ob es alaubt, daß wir, ſoweit es im Vermögen ſchwächer ſterblicher Menſchen liegt, das wahr⸗ machten, was wir einſt verſprochen hatten. Es ſoll bezeu⸗ gen, ob es glaubt, daß unſere Politik die Zuſtimmung der Ration verdient! Das Volk ſoll jetzt für mich zeugen, ſo wie ich ſo oft jetzt für dieſes Volk vor der Welt gezeugt habe. Ich will mich ſeinem Urteil unterſtellen. Ich will die⸗ ſes Volk aufrufen, ſein Bekenntnis abzulegen. Und ſein Bekenntnis wird mein Bekentnis ſein. Und dieſes Bekenntnis lautet:„Ich bin ein Deulſcher. glaube an mein Volk. Ich glaube an ſeine Ehre. Ich glaube an seine Zukunft. Ich glaube an ſein Recht und ich krete ein für dieſes Recht. Ich krete ein für ſeine Freiheit und ich trete damit ein für einen beſſeren Frieden als den rieden des unſegens und des Haſſes der Vergangenheit. Jahrgang. Dienstag, den 24. März 1936 en „Schluß mit dem Anſinn!“ Schärfſte Ablehnung der Londoner Vorſchläge in der britiſchen Oeffentlichkeit. London, 23. März. Oliver Baldwin, der Sohn des engliſchen Miniſterprä⸗ ſidenten, wendet ſich in einem Artikel in der„Daily Mail“ entſchieden gegen das Wiederaufleben des Verſailler Ver⸗ trags. Er tritt dafür ein, Verſailles durch einen Friedens⸗ vertrag gleichberechtigter Nationen zu erſetzen. Großbri⸗ tannien habe dabei die entſcheidende Rolle. Der Artikel iſt überſchrieben:„Schluß mit dem Unſinn“. In dieſem Satz drückt ſich die Meinung des ganzen engliſchen Volkes aus. Oliver Baldwin iſt Sozialiſt. In England will man zunächſt die deutſche Ant⸗ wort bzw. Gegenvorſchläge abwarten, ehe weitere Schritte getan werden. Von den wichtigeren Zeitungen nehmen nur die„Times“ und der„Daily Telegraph“ er⸗ neut zu den Vorſchlägen der Locarnomächte Stellung. Während der„Daily Telegraph“ glaubt ſagen zu können, daß nur Deutſchland eine ſchickſalsſchwere Wahl zu treffen habe, weiſt die„Times“ auf die völlige Sinnloſigkeit des Vorſchlags, inkernakionale Truppen in das Grenzgebiet zu ſchicken, hin. Dieſer Vorſchlag, ſo ſagt das Blatt, habe auch in Großbritannien ſchärfſte Ablehnung gefunden. Die Rede Hitlers vom Sonntag berechtige zu der Hoffnung, daß er etwas Beſſeres für eine Erwiderung bereithalte als eine glatte Abſage; denn Hitler habe allen Nachdruck auf ſeinen Wunſch für einen wirklichen und dauerhaften Frieden ge⸗ legt, der auf gleichem Recht begründet ſein ſoll. Der Weg zu einem ſolchen Frieden ſei nun offen, wenn man nur die Anfangsſchwierigkeiten aus dem Weg räumen könne. Jetzt ſei Frankreich bereit, mit Deutſchland über die wich⸗ tigeren Fragen, die in dem deutſchen Memorandum ent⸗ halten ſeien, zu verhandeln, ohne auf der Zurückziehung der deutſchen Truppen aus dem Rheinland zu beſtehen. Auch die Forderung wirtſchaftlicher und finanzieller Druck⸗ mittel habe Frankreich fallen laſſen. Die Vorſchläge der Mächte ſtellten kein Ultimatum dar. Einige von ihnen würden in England genau ſo ungern geſehen wie in Deutſchland. Der Plan, eine internalionale Streitmacht auf deutſches Gebiet zu ſchicken, ſei mit dem größten Mißfallen in Großbritannien aufgenommen wor. den. Flandin habe der Kammer erklärt, daß es eine fürchterliche Unbilligkeit ſein würde, franzöſiſches Gebiet, ganz gleich wo, durch internationale Truppen beſetzen zu laſſen. Dabei ſei, ſo fährt die„Times“ fort, der Zweck dieſer internationalen Truppen doch lediglich der, die Unverletzlichkeit der Grenze zu garantieren. Wenn aber die Gleichberechtigung überhaupt eine Be⸗ deutung habe, ſo müſſe Deutſchland gegenüber der Anwe⸗ ſenheit fremder Truppen auf eigenem Boden die gleiche Empfindlichkeiſ zugeſtanden werden wie Frankreich. „Kampagne zugunſten Deutſchlands“ Die Pariſer Preſſe ſieht beſorgten Blickes nach Lon⸗ don, wo nicht alles den franzöſiſchen Wünſchen entſpre⸗ chend zuzugehen ſcheint. Der Londoner Sonderberichterſtat⸗ ter des„Paris Midi“ ſpricht von einer heftigen Kampagne zugunſten Deutſchlands, die ſich über ganz England ver⸗ breite. Der nationalſozialiſtiſche Standpunkt, ſo ſchreibt das Blatt, ſcheine mit Sicherheit die Oberhand zu behalten. Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß die Reichsregierung auf ihren Forderungen beſtehen werde. Wie man franzöſiſcher⸗ ſeits darauf reagieren werde, ſtehe noch nicht feſt, aber es ſei ſicher, daß die engliſche Regierung ſich ſchließlich dem deukſchen Standpunkt füge. Selbſtverſtändlich würden auch da einige Widerſtände zu überwinden ſein, aber unter dem Druckder gro⸗ ßen Bewegung, die man jetzt allgemein zugunſten Deutſchlands in ganz England organiſiert habe, werde der nationalſozialiſtiſche Standpunkt ſich ſchließlich durchſetzen. Die„prodeutſche Koalition“ ſei ge⸗ willt, lieber alles anzunehmen, als die Brücken zu Berlin abzubrechen. Das britiſche Volk ſoll entſcheiden! Ein Antrag auf Volksabſtimmung. London, 24. März. Zn dem innerpolikiſchen Skreit über den Wert oder Un wert der in dem Memorandum enthaltenen Vorſchläge der Locarnomächte iſt eine bemerkenswerte Entwicklung einge⸗ treten. Das führende Mitglied der oppoſitionellen Arbeiter⸗ partei, Tom Johnſton, will in der bevorſtehenden außenpoli⸗ kiſchen Aussprache im Unterhau⸗ die Regierung um die Ver⸗ anſtaltung einer Volksabſtimmung erſuchen. bevor die Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Generalſtäben Englands. Frank⸗ reichs, Belgiens und Italiens, die für den Fall eines Schei⸗ terns der Verhandlungen mit Deutſchland vorgeſehen ſind, ſtaktfinden. Das glaube ich und das bekenne ich im Namen meines Volkes vor der ganzen Welt. und Du, Volk, kritt jetzt hin ⸗ ter mich!“ N Der„Evening Standard“ nimmt an, daß dieſe Forde⸗ rung in der bevorſtehenden außenpolitiſchen Ausſprache eine hervorragende Rolle ſpielen werde. Dieſer Teil des Memo⸗ randums, ſo ſchreibt das Blatt, verurſache nicht nur bei den Arbeiterparteilern, ſondern auch bei den Regierungsanhän⸗ gern ernſte Beſorgniſſe. RNatstagung verſchoben In Erwartung der deutſchen Antwork Die Ratsmitglieder haben Montag beſchloſſen, die auf Nachmittag zur Eröffnung der Ausſprache über die Vor⸗ ſchläge der Locarno- Mächte anberaumte Sitzung in Er⸗ warkung der deutſchen Antwort um 24 Stunden zu ver⸗ ſchieben. „Frieden mit Deutſchland“ Kundgebung der britiſchen Faſchiſten. Die britiſche Faſchiſten⸗Union veranſtaltete in der Al⸗ bert⸗Hall eine Maſſenkundgebung, auf der der Führer der Schwarzhemden, Sir Oswald Mosley, eine außenpo⸗ litiſche Rede hielt. Der große Raum war mit Spruchbän⸗ dern behängt, u. a. mit der Aufſchrift„Frieden mit Deutſchland!“ Mosley erklärte, der Faſchismus ſei entſchloſ⸗ ſen, den Frieden zu bewahren. Er kritiſierte unter großem Beifall die auswärtige Politik der Regierung, die nach Gelegenheiten zum Eingreifen in die Welthändel ſuche und das Leben engliſcher Bürger aufs Spiel ſetze, anſtatt ſich um die inneren Angelegenheiten des Landes zu kümmern. Ich erkläre, daß die beſten Friedenshoffnungen in Europa und der Welt in einem möglichſt engen Verhält⸗ nis zwiſchen England und Deutſchland ilegen. Dieſer Satz wurde mit lautem Beifall aufgenommen. Zum franzö ſiſch⸗ ruſſiſchen Pakt erklärte Mosley, angeſichts dieſes Paktes ſei das Vorgehen Deutſchlands unvermeidlich geweſen, da er eine Bedrohung für Deutſchland ſei. * Die Judenfrage in England Erklärungen der britiſchen Faſchiſten. Die große außenpolitiſche Rede Sir Oswald Mosleys auf der Kundgebung der Britiſchen Faſchiſtenunion fand be⸗ ſonders ſtürmiſchen Beifall, als Mosley ſich gegen die Ju⸗ den wandte, die er als die einzige Macht der Welt bezeich⸗ nete, die ſich des internationalen Kommunismus und der internationalen Finanz bediene. Die engliſchen Faſchiſten bekämpften die Juden, weil ſie die Faſchiſten herausgefor⸗ dert hätten. Wenn der Faſchismus an die Macht käme, ſo würde er die Macht der Juden in Großbritannien für immer bre⸗ chen. Sollte Großbritannien eine Allianz mit Frankreich und Rußland gegen Deutſchland ſchließen, ſo würde der Faſchismus ein ſolches Bündnis ſpäter wieder ungültig machen. Auf eine Anfrage erklärte Mosley, die Juden, die den Intereſſen des Judentums den Vorrang vor denen Groß⸗ britanniens gegeben hätten, würden aus England ausgewieſen werden. Die Juden, gegen die nichts vorliege, würden als Ausländer und Fremde be⸗ handelt werden, die ſie ja in Wirklichkeit ſeien. Dieſe Er⸗ klärung wurde mit allgemein ſtürmiſchem Beifall aufge⸗ nommen. Orei neue römiſche Protokolle Militäriſche Gleichberechtigung Oeſterreichs und Ungarns verlangt.— Mit Frankreichs Unkerſtützung? Rom, 24. März. Die Dreimächtekonferenz von Rom fand am Montag um 19 Uhr mit der Unterzeichnung von drei Protokollen durch Mufſolini, den ungariſchen Miniſterpräſidenten Gömbös und den öſterreichiſchen Bundeskanzler Schuſchnigg ihren Abſchluß. Die Veröffentlichung des vollſtändigen ortlautes dieſer drei Protokolle, von denen ſich eines mit politiſchen und zwei mit wirtſchaftlichen Fra⸗ gen beſchäftigt, ſoll im Laufe des Dienstag erfolgen. Wie man von beteiligter Seite hört, bezwecken die Protokolle in erſter Linie eine Vertiefung der politiſchen und wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit Italiens, Ungarns und Oeſterreichs Insbeſondere ſoll die Konſultation eine Erweiterung im Sinne einer ſtärkeren Fühlungnahme der 125 Länder bei allen ſie intereſſierenden Fragen erfahren aben. Weiter heißt es, daß die drei Mächte die volle milikä⸗ riſche Gleichberechtigung Oeſterreichs und Ungarns mögli⸗ cherweiſe auch mit franzöſiſcher Ankerſtützung auf die Ta⸗ gesordnung der Sepkembertagung des Völkerbundes zu ſetzen beabſichkigen. Es heißt, daß der Gedanke einer Ausdehnung der römiſchen Abmachungen auf andere Länder nur in ſehr allgemeiner Form geſtreift worden ſein ſoll. Auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet habe Ungarn erhebliche Vorteile zuge⸗ ſtanden bekommen. Zuſamenfaſſend wird die Befeſtigung der bereits beſtehenden Abmachungen als Kernpunkt der neuen Vereinbarungen bezeichnet. . In Deutſchland herrſcht Ordnung, wir wer⸗ den die Ordnung bewahren . 1 1 Berlin einſt und heute Heute Führerkundgebung in der Keichshauptſtadt. Berlin, 24. März. Der Führer wird am Dienstagabend in Berlin in der Deukſchlandhalle, dem repräſentativen und mächkigſten Verſammlungsbau des Reiches, ſprechen. Ganz Berlin wird an dieſem Tage eine einzige große Gemeinſchaft bilden, verſchworen im Bekenntnis, in der Liebe zum Führer! Was war Berlin ſchon bis zum Ende des Jahres 19322 Hauptſtadt des Reiches? Jawohl! Aber zugleich die Stadt mit dem allergrößten Arbeitsloſenheer Europas, die Stadt brutalſter politiſcher Auseinanderſetzungen, die Stadt tiefſter ſozialer Gegenſätze. Hochburg kommuniſtiſcher Volksver⸗ hetzer und Mordbanden. Sammelpunkt volksfremder Schie⸗ ber und Schmarotzer. In jene aus den Fugen geratene Zeit fällt die erſte große Rede des Führers in Berlin auf einer Kund⸗ gebung, die am 1. Mai 1927 im Konzerthaus Clou ſtatt⸗ fand und die als geſchloſſene Mitgliederverſammlung ge⸗ tarnt werden mußte da ihm von den marxiſtiſchen Angſt⸗ meiern das Reden in öffentlicher Verſammlung verboten worden war. Prophetiſch klingen die leidenſchaftlich vor⸗ getragenen Sätze des Führers von damals: „Es gibt keinen Weg, der vom national eingeſtellten Bürgertum zur Ideologie des internationalen Proleta⸗ riats führt. Aber der Nationalſozialismus, der beide Dogmen in ſich vereinigt, wird eines Tages die Brücke ſchlagen und das deutſche Volk zur Behauptung ſeiner Furtwängler ruft zur Wahl auf Berlin, 24. März. Generalmuſikdirektor Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwäng⸗ ler, der als einziges Mitglied des Keichskulturſenaks den Aufruf des Reichskulturſenats zur Wahl nicht mit unter⸗ zeichnen konnte, da er ſich zurzeit auf einer Aegyptenreiſe befindet und nicht rechtzeitig zu erreichen war, hat an den Reichskulturſenat ein Telegramm gerichtet, in dem er ſich mit dem Aufruf des Keichskulturſenates identifiziert und den Aufruf zur Stimmabgabe für den Führer auch zu dem ſei⸗ nen macht. ! Boobs ond oe N, 8 N Die belebieſten Fahrſtraßen Europas Die nationale Bedeutung der Keichsautkobahnen. Auf der Verkehrswiſſenſchaftlichen Tagung hielt am Montag der Generalinſpektor für das deutſche Straßenwe⸗ ſen Dr. Todt einen außerordentlich bemerkenswerten Vor⸗ trag über„Die nationale Bedeutung der Reichsautobah⸗ S S. nen“. Die Straßen Adolf Hitlers werden, ſo führte er aus, nit dem Leben des deutſchen Volks in den nächſten vaar Jahrhunderten ſchickſalhaft verbunden ſein. Die erſte na⸗ blionalpolitiſche Aufgabe dieſer Straßenbauten war eine arbeitspolitiſche. Jährlich finden 400⸗ bis 500 000 Arbeiter Verdienſt durch Straßenbauten. Vorbildlich iſt die Unterbringung der Gemeinſchaftsverpflegung, die Bezahlung der Wochen⸗ endheimfahrt der verheirateten Arbeiter und die Verſor⸗ in Muſterlagern, die Einführung Jene, die glaubten, daß man nach Beendigung der w ſchaftlichen Belagerung zur Lage des 17. November 5 rückkehren werde, täuſchten ſich. Der 18. Nove 1935 ſei zu einem Datum geworden, das den Beginn einer neuen Phaſe der italieniſchen Geſchichte ken zeichne. Nur noch Luftkrieg Der amtliche italieniſche Heeresbericht. Rom, 23. März. Marſchall Badoglios neueſtes Telegramm von det Front wird als amtlicher italieniſcher Heeresbericht Nr 107 veröffentlicht und hat folgenden Wortlaut: 1 „Eines unſerer Flugzeuge ſichtete am 21. März einen abeſſiniſchen Apparat und ſchoß ihn ab. Innerhalb von pier Tagen ſind auf dieſe Weiſe vier feindliche Flugzeuge ver. nichket worden. 8 Unſere Flugzeuge bombardierten und zerſtörten am 2 März bei Dabat zwei Schuppen, die für Aufbewahrung von Munition dienten. 5 Die Organiſation des Nachſchubdienſtes ſchre⸗ tet weiter vor, und zwar ohne Schwierigkeiten bis in die vorderſten Linien. Ueber den Takazze⸗Fluß iſt einge Brücke von 110 Meter Länge gebaut worden. Bei den Militärkommandos in Tzellemi jenſeits des Takazze haben ſich Häuptlinge, Notabeln und Geſſ⸗ liche von 53 Dörfern gemeldet und feierlich den Nit ihrer Unterwerfung vollzogen und ihre Waffen abgeliefert nationalen Einheit führen.“ Wie ein Wunder ſcheint beim Rückblick auf jene ver⸗ worrene Niedergangsepoche die Erneuerung des deutſchen Volkes. Im Laufe von drei Jahren ſank das Arbeitsloſen⸗ heer der Reichshauptſtadt von 655 000 auf unter 200 000. Ueberall regten ſich fleißige Hände. Machtvolle, formſchöne Zweckbauten erſtanden, die dem zur Hauptſtadt des Dritten Reiches aufgerückten Berlin ein neues, würdigeres Geſicht gung der Unfallverletzten. Aus der zuſammengewürfelten Schar von Arbeitsloſen iſt heute eine Gemeinſchaft hoch⸗ wertiger Straßenbauarbeiter geworden. Eine zweite Aufgabe, die mit dem Bau der Reichsauto⸗ bahnen gelöſt wird, iſt die einer anſtändigen Bau⸗ geſinnung. Durch die Straßen Adolf Hitlers wird Deutſchland ſchöner, und ihr Vorbild wirkt ſich auf die ge⸗ ſamte ländliche Bauweiſe aus. Maſſenbombardement An der Somalifront unternahm die Lufkwaffe enn Maſſenbombardement auf Dſchidſchiga. Die Magazine und Depots des abeſſiniſchen Nachſchubs wurden dabei vernich⸗ tet. Aus Addis Abeba wird dazu gemeldet: Ueber Dagabur und Dſchidſchiga erſchienen erneut drei itg⸗ geben. Mehr als 20 000 Kleinwohnungen erſtanden inner⸗ halb von knapp zwei Jahren, weitere 20 000 ſind für das Jahr 1936 geplant. Schöne Grünanlagen werden allent⸗ halben mitten im Stadtkern errichtet und im Umkreis des Häuſermeers wächſt ein Kranz geſunder Kleinſiedlungen. Die Bevölkerung weiß, welchem Manne ſie dies alles zu danken hat. Sie weiß, daß der Führer neben ſeinen zahl⸗ reichen wichtigen außen⸗ und innenpolitiſchen Entſcheidun⸗ gen, vor die er täglich geſtellt iſt, noch immer Zeit findet, unmittelbar geſtaltend, richtunggebend und zielweiſend in die Aufbauarbeit der Hauptſtadt ſeines Volkes einzugrei⸗ fen. Dr. Goebbels in Frankfurt Frankfurt a. M., 24. März. Die Ankündigung, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels in Die Reichsgutobahnen werden ſich auch ſehr ſchnell ihre verkehrspolikiſche Bedeutung holen. Schon heute ſind die kurzen Teilſtrecken bei Frankfurt a. M. und Münch en hin⸗ ſichklich des Perſonenverkehrs die am ſtärkſten befahrenen Straßen Europas. Wenn die Straßen erſt verlängert ſind, werden die Reichsaukobahnen die am ſtärkſten befahrenen Skraßen der Welt ſein. In dieſem Jahre noch werden die erſten tauſend Kilometer Reichsautobahnen fertiggeſtellt und dem Verkehr zur Verfügung geſtellt werden. N 8 Monat 92 2„ eroberten Gebietes? Rom, 23. März. Auf der zweiten Jahrestagung des Zentralrates der lieniſche Bombenſtaffeln. Beide Städte wurden mit zahlreichen Brand⸗ und Sprengbomben belegt. de Zahl der Toten iſt noch nicht feſtgeſtellt. Als Opfer des geſtrigen ſchweren Luftangriffs auf Dſchidſchigag zählt man 20 Tote und 35 Ver wunden Außerdem wurde die abeſſiniſche Rote Kreuz⸗ Station in Oſchidſchiga vollſtändig vernichtet. In Dagabur iſt man in großer Sorge. Man er⸗ wartet, daß General Graziani nach den ſchweren Bomben angriffen nunmehr die Zeit für gekommen hält, die Stadt anzugreifen. Friedensvermittlung Ein Schritt des 13er-Ausſchuſſes. London, 23. März, Der I13er-Ausſchuß des Völkerbundsrates hal nach zweiſtündiger Berakung beſchloſſen, ſeinen Vorſitzenden Frankfurt am Main ſprechen würde, hatte einen rieſigen Anſturm auf die Eintrittskarten⸗Ausgabeſtellen zur Folge. Schon in kurzer Zeit war die 20000 Menſchen faſſende Feſt⸗ halle vollſtändig ausverkauft. Viele Tauſende von Volksge⸗ noſſen mußten auf die 12 Parallelverſammlungen verwie⸗ ſen werden, die bald ebenfalls ausverkauft waren. Kurz nach 13,30 Uhr traf der Miniſter von Nürnberg kommend auf dem Frankfurter Flughafen ein. Zur Begrü⸗ zung waren Reichsſtatthalter Gauleiter S prenger und andere führende Perſönlichkeiten erſchienen. Vielſtimmiger Jubel klang dem Miniſter entgegen, als er der Kabine des Flugzeuges entſtieg und die Front der Ehrenformationen abſchritt. Mit der Wagenkolonne ging es zur Stadt. Immer und immer wieder mußte Dr. Goebbels, im offenen Wagen ſte⸗ hend, mit erhobenem Arme rechts und links die den Weg umſäumende Menſchenmenge grüßen. Ein lebendiger Be⸗ weis für die echte Verbundenheit der nationalſozialiſtiſchen Führung mit dem Volke, beſonders für die Volkstümlichkeit unſeres Dr. Goebbels bei den werktätigen Volksgenoſſen, war die helle Begeiſterung, die dem Miniſter aus drei Fen⸗ ſterreihen eines In duſtriebaues entgegenſchlug, die von der Belegſchaft dicht beſetzt waren. Nicht minder freute den Reichspropagandaminiſter die Begrüßung vor dem Ho— zel durch ein Spalier von einer niedlichen Kinderſchar, die nicht eher mit ihrem Sprechchor„Wir wollen un leren Goebbels ſehen“ aufhörte, bis der Miniſter ſich den Feinſten am Fenſter des Hotels zeigte und ihnen zuwinkte. Der Tur Jugend O ON A Y ο ο’ OO H EE GSOEBLEA 13. de Madariaga und den Generalſekretär des Völkerbundes zu beauftragen, an die italieniſche und abeſſiniſche Regſe⸗ rung( ranzutreten, um feſtzuſtellen, welche Möglichkeſten für die Herbeiführung eines Vaffenſtillſtandes und den Abſchluß eines Friedens im Geiſte des Völkerbundspakles Korporationen ſprach Muſſolinj über die Korporativwirt⸗ ſchaft in Italien. Der von ihm vorgezeichnete wirtſchaftliche „Regulierungsplan“ ſei, ſo führte Muſſolini u. a. aus, be⸗ herrſcht von der Vorausſetzung, daß die Nation unwei⸗ gerlich eines Tages zum. beſlehen Wettkampf berufen werde. Wann und wo könne nie⸗ 5 8. 1 1 mand ſagen. Dementſprechend werde der neue Abſchnitt e ee 91 9 11 15 der italieniſchen Geſchichte von dem Gebot beherrſcht: in g. F 8 kürzeſter Zeit die größtmögliche Unabhängigkeit des wirt⸗ Giger ,,, ſchaftlichen Lebens der Nation zu verwirklichen. Gleichzeltig e daß die Frage der Aufhe⸗ Der Wirtſchaftskrieg, der unſichtbare Krieg, wie er von bung der Sühn emaßnahmen gegen Italien, auf Genf gegen Italien eröffnet worden ſei, würde ſich ſchließ.] die Grandi in ſeiner Rede vor dem Völkerbundsrat bereit lich auch gegenüber einem Volk von Helden deutlich angeſpielt hatte, noch von der gegenwärtigen Rals⸗ durchſetzen. Italien lebe in Kriegszeiten. Dieſe Kriegszeit, togene geprüft werden ſoll. 5 ſo betonte Muſſolini unter ſtärkſtem Beifall, werde durch 8 den feierlichen Ernſt der Gegenwart, nämlich die Belage⸗ rung, die 52 Staaten gegen Italien beſchloſſen hätten, noch geſteigert. Im fünften Monat der Belagerung, die in der Ge⸗ ſchichte Europas als Schandfleck zurückbleiben werde, ſei Italien nicht nur nicht auf die Knie gezwungen, ſondern in der Lage, von neuem zu erklären, daß die Belagerung es niemals auf die Knie zwingen werde. Soldaten und Schwarzhemden hätten den abeſſiniſchen Uebermut gebro⸗ chen und die Streitkräfte Abeſſiniens zermalmk. Der Sieg hefte ſich an die italieniſchen Fahnen und das, was die Soldaten erobert hätten, ſei bereits dem Vakerlande ge⸗ weihtes Gebiet. Verhaftungen von Rigaer Deutſchen. Wie das DNB aus Riga erfährt, erſchienen in der Nacht unerwartet in einer deutſchen Privatwohnung in Riga Be⸗ amte der lettiſchen politiſchen Polizei und verhafteten alle 15 an einem geſelligen Beiſammenſein teilnehmenden Balten⸗ deutſchen. Unter den Verhafteten befindet ſich auch Erhard Kroeger, führender Vertreter einer Gruppe der jungen Ge⸗ neration des baltiſchen Deutſchtums. Gleich nach der Ver⸗ haftung hat die politiſche Polizei eingehende Hausſuchungen in den Wohnungen der Verhafteten vorgenommen. Am glei⸗ chen Abend wurden weitere 17 Deutſche, darunter zwei Schl ler, verhaftet. GN „Ja, es war höchſte Zeit, daß du zu Tilli kamſt; ſie wird dich ſchon herrichten,“ ſagte Aenne. „Ihr ſeid alle beide verdreht,“ wiederholte Frau The⸗ reſe zum dritten Male. Aber ſte ſagte es mit einem ver⸗ gnügten Schimmer in den braunen Augen. Als man am Abend auseinanderging, war der Be⸗ ſuch der Korſettiere für den kommenden Freitag verab⸗ redet. Man war auch übereingekommen, daß Tilli ein Herbſtkoſtüm machte, ſolch ein ſchlichtelegantes wie ſie es für eine ihrer Kundinnen in Arbeit hatte. Aenne wollte ſich bei Gelegenheit den Kleiderſchrank in Zehlendorf an⸗ ſehen und Winke für die Hausſchneiderin geben, nach de⸗ nen ſie allzu Veraltetes auffriſchen ſollte.„Man konnte die alten Sachen ja eigentlich auch in der Tat nicht mehr „Nun komuct ſie auch zu uns, die neue Zeit!“ halle Tante Marta geſagt. Sie kam wirklich. Mit jedem Tag ſpürte Thereſe Hewald ſie mehr. Sie kam mit der Um⸗ wälzung im Hauſe. Es galt, den oberen Stock frei zu ma⸗ chen für das junge Paar. Sie ging noch einmal durch die Räume mit den alten Möbeln. Erinnerungen ſtiegen auf Zwiſchen dieſen Schränken und Kommoden hatte ſie al⸗ Kind geſpielt. Um den runden Tiſch mit den Eltern ge ſeſſen. An dem Zylinderbüro hatten all die alten Hewalds geſchrieben. Auch ihr Mann und Heinz hatte daran ſeile Schularbeiten gemacht. Gute, gediegene Sachen alles, und nun ſollten ſie fort. Muſchelmöbel ſind entſetzlich, Muttet, ſagte Heinz. Er hatte es bisher nicht geſagt. Sein Jung; geſellenheim hatte er dazwiſchen gehabt. Zufrieden wal er darin geweſen. Jetzt galt es nicht mehr. Natürlich, di beiden in der Mommfenſtraße, die hockten auf der Con zwiſchen Kiſſen und Rollen. Wie ſie und ihre Mütter und Großmütter, wie die Damen im Rommskränzchen be⸗ „Sieh, da habe ich dir ſchon das Modell entworfen. So wird es, denke ich. Tilli. was meinſt du?“ Tilli meinte, daß es ſo gut ſei. Sie muſterte dabei Frau Thereſe, um deren Schultern noch immer die blaſſe Seide lag, und verglich ſie mit dem Bild, das Aenne hervorgeholt. Sie nickte.„Ja, ſo geht es! Gerade Falten, die machen groß und ſchlank. Hören Sie, Frau Thereſe, Sie ſollten immer ſolche hellgedämpften Farben tragen. Man hatte ſich wirklich ſträflich vernachläſſigt in tragen. Warum ſtecken Sie ſich bloß in ſolch dumpfes all den vergangenen Jahren.“ 5 Braun und Schwarz? Steht Ihnen gar nicht, macht Sie* viel zu alt.“ iſt ei ich. 900 5 „Ich bin ja auch eine alte Frau.“„Marta, was iſt eigentlich in uns gefahren?“ ſagte Th en.. reſe Hewald, als ſie an der Halteſtelle ſtanden und auf ih⸗ ſtimmt nie auf irgend einem Divan gehockt hal „Anſinn, in Ihren Jahren! Jung und hübſch ſind Sie! 1 e e 5 5 find wir denn da 1 ten Der alte Groll gegen die Schwiegertochter Jawohl, ſogar Onkel Arno ſagt, er hätte gar nicht gewußt, eingeraten!“ Der Wirbel, der ſie jäh erfaßt hatte, begann wollte wieder empor, aber dann ging ſie an den daß Heinz noch eine ſolche jugendliche Mutter hat.“ zu zerſtieben. hohen Spiegel vorbei, der immer noch höchſt un⸗ „So, Hat er?“ Sie konnte es nicht verhindern, daß ber Marta ſchüttelte den Kopf und lachte:„Laß gut ſein, Reſe, wir haben viel zu lange daneben geſtanden und uns in der Ecke herumgedrückt. Nun kommt ſie auch zu uns, die neue Zeit. Ach, wenn man noch ein bißchen etwas da⸗ von haben— wenn— wenn ich wirklich noch etwas ar⸗ beiten könnte!“. „Ich glaube wirklich, du willſt es tun. Na ja, die Da⸗ wist im Romm«ékränzchen brauchen ja nichts davon zu wiſſen.“ 5 „Und wenn ſie es ſchon wiſſen! Heut arbeiten ja alle! Und denk mal, wenn ich 5 5 e 1 5 noch über meine Rente hinaus. Man könnte ſich was lei⸗ fuhr Nen 15 5 9 518 30 te e fen! e 3 Spitzenkleid wien Till ubri⸗ „Unſe oſettiere ſchicken wi en hin,“ ſagte Tilli, f ern i i f 11 5 1 1 ein Mieder bauen. Ich 3 8 2 858 Brut rote Roſe ſetzen. Hierher.“ Sie zeigte an ihre iberhaupt keins an oder eins von vorgeſtern. Die Jen⸗„Gott, Marta, nun hat es dich auch ſchon.“ Thereſes Aber freilich anderer als hier! ſen, muß Ihnen einen Hüftgürtel arbeiten. Solch einen, Stimme klang ſpöttiſch„nein, ich weiß wirklich nicht, was Wie gen eien Scene jäh erhellt, ſah ſie plöz⸗ haben Es i Ja beinahe eine Sünde und eine Schande, e uns gefaßren it. Ich. Der Antobus der um die lich die Zimmer Fran Agathes vor ſich die Räume de daß Sie bei Ihrer Figur nicht auf die Linie balken.“ Ecke bog, schnitt eine weitere Anterhaltung ab. I Profſſors. Alter Kram auch da, ja, gewiß, aber— modern in ihrem eigenen Wohnzimmer am Fenſterpfei⸗ ler prangte, und muſterte mit einem raſchen Seitenblit ihre Silhouette. Anders ſah ſie nun doch aus. Ja, wahr⸗ haftig, ſie hatte recht, die Aenne Eine neue Linie in der neuen Mode Groß, ſchlank, ſelbſt das alte Hauskleid, das mit wenigen Aenderungen ein neues Geſicht bekommen hatte, fiel glatt und faltenlos darüber hin. Wenn erſt das Koſtüm fertig war und das Fliederfarbene!—— Sie hatte wohl auch recht mit den Muſchelmöbeln und mit der grünen Plüſchgarnitur und dem ganzen alten Kram, der oben ſtand. Vielleicht räumten ſie bei ihr hier unten auch gleich auf Aber nein, da ſollte ſie denn do nicht dran rühren. Wunder daß ſie nicht draußen an Griebnitzſee in Villa. auch ſchon aufgeräu hatte. Alter Kram 8 0 ja auch da genug herum. ein Rot in ihr Geſicht ſtieg.„Onkel Arno ſcheint zu Spä⸗ ßen zu neigen.“ „Aber er hat doch recht,“ ſagte Aenne, die noch keinen Blick von der Schwiegermutter gelaſſen.„Nur ein rich⸗ tiges Mieder mußt du noch haben, ehe Tilli mit der Ar⸗ beit beginnt. Ich werde dir in den nächſten Tagen unſere Korſettiere ſchicken.“ i „Jawohl, die Jenſen,“ Tilli fiel raſch ein,„die Jenſen muß zu Ihnen kommen. Vormittags ſind Sie ja wohl im⸗ mer 1 17 70 nicht wahr?“ 5 „Was wollt ihr? Wen? Wer ſoll kommen?“ Thereſe e wirt zu. ber unn kenn⸗ e und ernich⸗ Ueber itg⸗ hurden Die 55 alf indele. euz⸗ an er⸗ mben⸗ Stadt ö nach zenden undes Regie, keiten d den pakles he we⸗ auf von ö ifhe⸗ n, auf hereitz Rals⸗ Nacht le 15 Zalten⸗ Erhard n Ge⸗ Ver⸗ hungen n glei⸗ Schü — hatte 1 Tag Um⸗ u ma⸗ ich die n auf. ie als en ge⸗ ur erpfei⸗ enblick wahr⸗ 3885 Alle beide in der Luft „ez 129“ und„Graf Zeppelin“ auf Jahrt. Friedrichshafen, 23. März. Bei ſtrahlendem Frühlingswetter ſind die beiden ſtol⸗ zen Luftrieſen Deulſchlands,„L 129 und„Graf Seppe⸗ in“, zu gemeinſamer Fahrt aufgeſtiegen. Während der„Graf Zeppelin“, der zuerſt um 9,30 Uhr geſtartet war, ſchon über dem Bodenſee kreuzte. wurde„LZ 129“ in die Windrichtung gedreht. In dem „LZ 129“, der von Kapitän Lehmann geſteuert wird, nah⸗ men die geladenen Teilnehmer an der Fahrt, 101 Perſonen, Platz. Unter ihnen befanden ſich Vertreter des Staats, der Partei und der Preſſe.„LZ 129“ ſtieg um 9,55 Uhr auf. An der Fahrt des„Graf Zeppelin“ nahmen 24 Per⸗ ſonen teil. L3 129 in Löwental gelandet Das Luftſchiff L. 3. 129, das ſeit 10 Uhr vormittags gemeinſam mit dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ auf Fahrt war, landete um 15.30 Uhr glatt auf dem Flugplatz in Löwenthal, um in der dortigen Halle vorläufig Unterkunft zu Um 15 Uhr traf die Haltemannſchaft auf Kraftwagen por der Halle ein, wo ein neuer 22 Meter hoher fahrbarer Ankermaſt und der Heckwagen bereitſtanden. Das Luftſchiff wurde zunächſt mit der Spitze an den fahrbaren Ankermaſt gt, während das hintere Laufrad auf dem Heckwagen ühte. Eine Viertelſtunde ſpäter war L. Z. 129 in der Halle. g 5 75 Erſte Fahrt mit„LZ 129 Ein begeiſtertes„Sieg⸗Heil“ in der Luft. Bei herrlichſtem Frichlingswetter ſtartete der neue am Montag um 10 Uhr vormittags zu gierflug, der ihn in Begleitung ſeines daf Zeppelin“ über den Bodenſee und hrte. Ueber den Verlauf des Fluges erſtatter des DNB folgenden Be⸗ 4 auf ſeinem erſten Paff kleineren Bruders deſſen Randgebiete gibt der Sonderberick richt: Auf das Kommando„Luftſchiff marſch“ werden die Haltetaue gelöſt, und das jüngſte, modernſte und größte Luftschiff der Welt erhebt ſich dom Boden. Von kräftigen Motoren getrieben, ſchwingt es ſich empor, und bereits nach wenigen Sekunden zieht es eine elegante Schleife über den in der Morgenſonne glitzernden Bodenſee. In der Ferne iſt bereits„Graf Zeppelin“, der etwas früher ſtar⸗ tete, ſichtbar. Die beiden Luftſchiffe ſteuern aufein⸗ ander zu, und nach wenigen Augenblicken begegnen ſie ſich auf gleicher Höhe. Es iſt ein überwältigendes Bild, wie nun„Graf Zeppelin“ einſchwenkt und dem„Lz 129“ in Kiellinie folgt. Nach kurzer Zeit dreht er wieder ab und fährt im rechten Winkel hinweg. Inzwiſchen genießen die Fahrgäſte den wundervollen Ausblick, der ſich aus den großen Schiebefenſtern der Ge⸗ ſellſchaftsräume bietet. Unter ihnen der blaue See und da⸗ hinter die gewaltige Kette der ſchneebedeckten Alpengipfel. Bald iſt Schaffhauſen erreicht, und der Hohentwiel wird in 1000 Meter Höhe überflogen. Wie winziges Spielzeug lie⸗ gen die Ortſchaften und die Dampfer und Boote des Sees in der Tiefe. Das Großartige dieſer Fahrt liegt aber auch darin, daß die Schönheiten des Fluges in größter Bequem⸗ lichkeit und auch in räumlicher Freiheit genoſſen werden können. Die Fahrgäſte ſitzen in bequemen Seſſeln, ſie haben Gelegenheit, in einem geſchmackvoll eingerichteten Raum das Eſſen einzunehmen und alle Vorzüge dieſes„Hotels der Lüfte“ zu genießen. Der an der Fahrt teilnehmende Polizeipräſident von Magdeburg, Chriſtianſen, richtete beim Eſſen in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Geſchäftsführer der Deutſchen Zeppelin⸗ reederei herzliche Begrüßungsworte an die Teilnehmer dieſes erſten Rundfluges mit Fahrgäſten. Alle Teilnehmer, ſo führte er u. a. aus, könnten ſtolz darauf ſein, den heu⸗ tigen Tag erleben zu dürfen. Das deutſche Volk werde bereits in kürzeſter Zeit Ge⸗ legenheit haben, dieſes neueſte Werk deutſchen Geiſtes zu ſehen, das ſelbſtbewußt und ſtolz die Ziele anſteuern werde, die der Führer gewieſen habe. Niemals wohl brauſte ein Sieg-Heif auf den Führer begeiſterter durch den Aether als in dieſer Stunde. Anſchließend hatten die Fahrgäſte Gelegenheit, unter ſachkundiger Führung den Laufgang des Schiffes und die Führergondel zu beſichtigen. Neben Kapitän Leh⸗ mann gaben Kapitän Pruß und Knud Eckener bereitwilligſt Auskunft auf die zahlreichen Fragen, die ihnen von allen Seiten geſtellt werden. Beſonderes Intereſſe finden die Verſuche mit dem Echolot, die während der gan⸗ zen Fahrt gemacht wurden. Allen Teilnehmern an dieſem unvergeßlichen Rund⸗ flug fiel der geräuſchloſe und erſchütterungs⸗ freſe Gang der Motoren beſonders angenehm auf. Das Luftſchiff hat nur eine ganz geringe Vibration und liegt ſelbſt bei voller Fahrt vollſtändig ruhig in der Luft.„Lg 129“ iſt ein neuer ſinnfälliger Beweis für die uner⸗ reichte Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Luft⸗ ſchiffbaues. 0 Aus den Nachbarländern Furchtbare Familientragödie Sechs Todesopfer. Hecklingen bei Staßfurt, 24. März. In der Nacht ereignete ſich in dem Städtchen Hecklingen eine furchtbare Familientragödie. Der Rechnungsführer der von Trotha'ſchen Gutsverwaltung, Guſtav Hauer, erſchoß eine vier Kinder, ſeine 38jährige Ehefrau und ſchließlich ſich ſelbſt. Die Urſache zu dem unſeligen Schritt kann man nur aus hinterlaſſenen Briefen vermuten. Wahrſcheinlich iſt die Sorge um eine ſchwere Ner⸗ denkrankheit, die den tüchtigen Beamten ſeit ſeiner weren Kriegsverletzung beherrſchte, der äußere Anlaß ge⸗ weſen. Hauer erlitt im Kriege einen Kopfſchuß, der ihm ſehr diel zu ſchaffen machte. Mit ſeiner Familie führte er ein dulce Leben, und in ſeinem Beruf zeichnete er f urch größte Gewiſſenhaftigkeit aus. Tragiſcher Autounfall „Elmſtein. Der Ingenieur Günther Schäfer aus Lud⸗ wigshafen befand ſich mit ſeiner 26 Jahre alten Braut Hilda Mitſch aus Mannheim⸗Käfertal auf einer Auto⸗ wochenendfahrt im Pfälzerwald. Auf der Straße vom Forſthaus Schwarzſohl nach Elmſtein ſtieg Schäfer für einen Augenblick aus. 8 Seine Braut ſetzte ſich unterdeſſen auf den Führerſitz und verſuchte anſcheinend ſelbſt zu fahren. Dabei rannte ſie mit dem Wagen gegen die Böſchung und einen Jelſen. Der Wagen überſchlug ſich und die Mitſch wurde dabei der⸗ art im Geſicht verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Schäfer, der dem Auto nachgeſprungen war und ſich auf den Wagen ſchwingen wollte, um ihn zum Halten zu bringen, erlitt nur leichtere Hautabſchürfungen. Ontnibus gegen Perſonenauto.— Zwei Schwerverletzte. Wendlingen, OA. Eßlingen, 23. März. An der Straßenkreuzung bei dem Gaſthaus„Germania“ ſtießen ein Verkehrsomnibus aus Kirchheim und ein aus Richtung Anter⸗ bofhingen kommender Perſonenkraftwagen zuſammen. Der Omnibus drückte ein Scheunentor ein, ſämtliche Scheiben gin⸗ gen bei dem Zuſammenprall in Trümmer, die Sitze wurden ineinandergeſchoben und das Motorengehäuſe zertrümmert. Ein ähnliches Bild der Zerſtörung bot auch der Privak⸗ wagen. Während die Inſaſſen der beiden Wagen, ſoweit bis jetzt feſtſteht, ziemlich glimpflich davonkamen, wurde ein Ehepaar, das ſich zu einer Kommunionfeier nach Nürtingen begeben wollte, von den beiden Wagen erfaßt und ſchwer verletzt. Auto vom Triebwagen erfaßt. Darmſtadt, 23. März. Auf der Nebenſtrecke Bickenbach Seeheim wurde eine Limousine mit Rollverdeck— aus der Richtung Darmſtadt kommend— von einem Triebwagen 3575 erfaßt, fünf Meter weit geſchleift und zertrümmert. Der Per⸗ ſonenwagen war unter das Vorderteil des Triebwagens ge⸗ raten, der entgleiſte. Die fünf Inſaſſen des Perſonenwagens, darunter drei Frauen, ſämtliche aus Offenbach, wurden leicht verletzt. Auf ihren Wunſch wurden ſie in einem Privatwagen nach Offenbach verbracht. Der Unfall ereignete ſich an einem ſchrankenloſen Uebergang, der durch Blink⸗ und Warnfeuer geſichert iſt. Wie feſtgeſtellt wurde, war das Signallicht in Ordnung und funktionierte auch, ſo daß die Schuld an dem Infall der Autoführer trägt. Rekord auf der Autobahn Hans Stuck fährt 313 Stundenkilometer. Frankfurt a. M., 24. März. Auf der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt begannen am Montag die Probe⸗ und Verſuchsfahrten der Auto⸗Union in Gemeinſchaft mit den Continental⸗Gummiwerken. Die Fahrten dienten in erſter Linie der Erprobung von neuen Rennreifen. Hans Stuck fuhr mit ſeinem Auko⸗Anjon⸗Kennwagen die fünf Kilometer lange Strecke mit fliegendem Skark. Er ſtellte dabei für die Klaſſe B(5000 bis 8000 ccm) mit einem Stundendurchſchnitt von 312, 4223 Kilomeker und einer Durchſchnittszeit von 57,615 Sekunden einen neuen internationalen Klaſſenrekord auf. Die Zeiten für Hin⸗ und Rückfahrt betrugen: Hinfahrt: 57,39 Sekunden(313,643 Stundenkilometer), Rückfahrt: 57,84 Sekunden(311,203 Stundenkilometer). Der alte Rekord wurde von dem Amerikaner Ab. E. Jenkins auf Düſenberg mit 227,8 Stundenkilometer ge⸗ halten. Die Verbeſſerung des alten Rekordes gelang alſo um etwa 30 Prozent. Die Verſuchsfahrten dauern an! Kurzmeldungen Auto in Schlucht geſtürzt 60 Meter kief.— Zwei Tole. Chur(Graubünden), 23. März. Auf dem Wege von Bonaduz nach dem Safiental entdeckte ein Radfahrer von der Verſamer Brücke aus in der 60 Meter tiefen Schlucht ein zertrümmertes Auto. Die Polizei ſtellte feſt, daß zwei Leichen bei dem Auto lagen. Es handelt ſich um den 1909 geborenen deutſchen Staatsangehörigen Dr. med. Breuer und den Züricher Gymnaſiallehrer Dr. phil. Theodor Pe⸗ talozzi. f Bas Unglück muß ſich nach Mikternacht zugelragen haben. Nach den Räderſpuren zu ſchließen, hat der Auko⸗ lenker auf der Fahrt von Bonaduz nach Verſam die Ein⸗ fahrt in die Verſamer Brücke verfehlt und war etwa drei Melker neben derſelben in die 60 Meker kiefe Schlucht hin · untergefahren. Dr. Breuer war als Aſſiſtenzarzt in den Heidel⸗ berger Kliniken tätig; ſeine Angehörigen wohnen in Steinau a. d. O. Dr. Peſtalozzi ſtand im Alter von 47 Jahren. Er war früher Geſchichtslehrer an der Kanton⸗ ſchule in Schaffhauſen, kam dann an die Töchterſchule nach Zürich. Paris. Außenminiſter Flandin hielt für den ameri⸗ kaniſchen Rundfunk in engliſcher Sprache eine Rede über die Londoner Verhandlungen, die von 103 amerikaniſchen Sendern verbreitet wurde. London. Nach engliſchen Meldungen iſt eine größere Anzahl britiſcher und amerikoniſcher Miſſionare durch kom⸗ muniſtiſche Truppen in Nordchina von der Umwelt abge⸗ ſchnitten worden. Man hegt große Befürchtungen und will verſuchen, Flugzeuge in das Gebiet zu ſenden. London. Auf einem Kameradſchaftsabend eines Hoch⸗ länder⸗Regiments in London bezeichnete der greiſe ſchotti⸗ ſche General Sir Jan Hamilton die Behauptung, daß Frankreich oder Belgien militäriſch gefährdet ſeien, als völ⸗ lig phantaſtiſch. Kopenhagen. Die däniſchen Blätter beſchäftigen ſich mit den Verhandlungen der neutralen Staaten in London. „Politiken“, das Blatt des däniſchen Außenminiſters, ſagt, Deutſchlands Standpunkt ſei logiſch und von moraliſcher Stärke. Tokio. Nach Bekanntgabe der Perſonalveränderungen am japaniſchen Kaiſerhof werden jetzt auch wichtige Per⸗ ſonalveränderungen in der Armee bekannt, die ebenfalls im Zuſammenhang mit den Ereigniſſen des 26. Februar ſteben. Auch Minderjährige müſſen Arbeitsbuch haben. Nach den Vorſchriften der Reichsgewerbeordnung dürfen Minder⸗ jährige, alſo unter 21 Jahre alte, nicht mehr volksſchul⸗ pflichtige Perſonen, als Arbeiter oder als Lehrlinge in ge⸗ werblichen Betrieben nur dann beſchäftigt werden, wenn ſie mit einem Arbeitsbuch verſehen ſind. Bei der Annahme hat der Arbeitgeber dem Minderjährigen das Arbeitsbuch abzu⸗ fordern. Ausgeſtellt wird das Arbeitsbuch unentgeltlich durch die Polizeibehörde des Ortes, an dem der Minderjährige zuletzt ſeinen dauernden Aufenthalt gehabt hat und zwar auf Antrag oder mit Zuſtimmung des geſetzlichen Ver⸗ treters(das iſt der Vater, gegebenenfalls die Mutter oder der Vormund). — Geſetzliche Miete. Das Reichsgericht hat in einer Ent⸗ ſcheidung ausgeführt, daß die geſetzliche Miete niemals un⸗ angemeſſen im Sinne des Paragraphen 4 a des Mieterſchutz⸗ geſetzes iſt, denn in ihr iſt nur das behördlich überwachte und für erforderlich erachtete Entgelt für die durchſchnittlichen Geſtehungskoſten der Vermieter zu erblicken. Die Wucher⸗ grenze Paragraphen 49a des Mieterſchutzgeſetzes wird ſogar regelmäßig erſt dann überſchritten, wenn zu der geſetz⸗ lichen Miete noch ein Zuſchlag von etwa 25 v. H. hinzu⸗ gerechnet wird. E Autodieb feſtgenommen. In der Nacht wurde ein hier wohnhafter junger Mann wegen eines Autodiebſtahls feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Das entwendete Fahrzeug wurde ſichergeſtellt. EJ 60jährige Frau im brennenden Zimmer tot aufge⸗ funden. Im Vorort Käfertal bemerkten in der Nacht Be⸗ wohner eines Hauſes in der Herxheimerſtraße Brandgeruch, der aus der Wohnung einer alleinſtehenden Frau kam. Man benachrichtigte ſofort die Berufsfeuerwehr, die in die Woh⸗ nung eindrang. In einem Zimmer brannte ein Teil der Einrichtung. Die 60jährige Wohnungsinhaberin lag auf dem Boden. Sie wurde in das Krankenhaus eingeliefert, wo nur noch der Tod feſtgeſtellt werden konnte. Die Arſache des Brandes, der in kurzer Zeit gelöſcht werden konnte, dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ein überhitztes Bügeleiſen den Bügelteppich und die Wäſche in Brand gerſetzt hatte. Vermut⸗ lich hat die Frau während ihrer Arbeit einen Schwächeanfall erlitten, ſo daß ſie zu Boden ſank und in dem durch den Brand verurſachten Qualm erſtickte. — Ehrengeſchenke aus Zinn. Der deutſche Gemeindetag teilt mit: Zahlreiche Gemeindeverwaltungen geben in be⸗ ſonderen Fällen künſtleriſch ausgeführte Ehrengeſchenke aus. Selbſtverſtändlich ſollen diefe Geſchenke nach Möglichkeit aus deutſchem Stoff hergeſtellt werden. In dieſem Zuſammenhang ſei auf gute Erzeugniſſe deutſcher Zinnwerkereien(Teller, Becher, Krüge, Wandteller) aufmerkſam gemacht. — * „Diener zweier Herren“ Araufführung im Nationaltheater. Im Mannheimer Nationaltheater ging in Ursufführung die komiſche Oper Arthur Kuſterers„Diener zweier Herren“, frei nach dem Luſtſpiel von Goldoni, mit ſehr großem Er⸗ folg über die Bretter. Kuſterer iſt bereits durch ſeine Oper „Was ihr wollt“ beſtens bekannt geworden. In dem neuen Werk hört man eine ausgeglichene Muſik mit gut durch⸗ gearbeiteten Arien im Stil der alteitalieniſchen Spieloper, eine dankbare Aufgabe für die Sänger. Die beſten Kräfte des Nationaltheaters gaben unter der Stabführung von Ernſt Cremer und in der Regie von Heinrich Köhler⸗Helffrich das heitere Spiel in höchſter Vollendung, ſo daß ſchon bei offener Bühne wiederholt Beifall einſetzte. Der Beifall an den Aktſchlüſſen und am Schluß der Aufführung war ſtärker und herzlicher als bei vielen wohlerprobten Stücken in langer Zeit und rief den Komponiſten mit ſeinen ausgezeichneten Interpreten immer wieder vor die Rampe. Ein neuer beacht⸗ licher Erfolg nicht nur für den Komponiſten, ſondern auch für das Mannheimer Nationaltheater. „Der Weltkrieg, wie er wirklich war!“ Man ſieht ungeheuere Militärtransporte zur Grenze rollen, man ſieht Hindenburg im Großen Hauptquartier bei der Arbeit, wie er die Armeen anrücken und vorwärts dringen läßt und wie auf den verſchiedenen Kriegsſchau⸗ plätzen der deutſche Vormarſch bis 1916 ſiegreich iſt. Man bekommt Originalaufnahmen der Erſtürmung von Lüttich, von der Einnahme des Verdunforts Douaumont zu ſehen. Der Einſatz der deutſchen Kriegsfreiwilligen, das Sterben von Langemark, das ſind Kapitel eines Heldentums, das erſchüttert und erhebt. Dieſe jungen Studenten, die mit dem Deutſchlandlied auf den Lippen a Szene zu„Der Weltkrieg wie er wirklich war. dem Vaterland ihr Leben weihen, werden immer der Inbegriff des zeitloſen und bedingungsloſen Kriegertums bleiben. Dann der ganze Einſatz der Weltrüſtungsinduſtrie gegen Deutſchland: Tanks, Gaſe, Rieſengeſchütze, Amerika greift ein. Nirgends ein Star, nirgends Kinohandlung: Helden ſind alle, Dramatik, die nicht überſteigert werden kann. Zwiſchendurch ſieht man Bilder vom U⸗Bootkrieg und Orig inalaufnahmen von Weddigen, Bölcke, Immel⸗ mann, Richthofen. Es bleibt etwas unheimlich unermeßlich Erſchütterndes: dieſer Widerſpruch zwiſchen Kriegsleiſtun⸗ gen und Kriegsausgang, zwiſchen Deutſchlands Helden⸗ gang und Deutſchlands Schicksal. Eltern haben geradezu die Pflicht, dieſen Film ihren Kindern zu zeigen. 3 Mannheim im Jahre 19335 Anhaltende Aufwärtsbewegung der Lebens⸗ und Wirt⸗ ſchaftskurve. Mannheim, 23. März. Das Statiſtiſche Amt der Stadt Mannheim legt nunmehr ſeinen Jahresbericht für das Jahr 1935 vor, der in Zahlenüberſichten und erläuternden Bemerkungen zahlreiche freundliche Züge erkennen läßt. Er ſchließt mit der Feſtſtellung, daß die Aufwärtsbewegung der Mannheimer Lebens⸗ und Wirtſchaftskurve im Jahre 1935 weitere Fortſchritte machte. Die Zahl der Eheſchließungen iſt in den Jahren 1933 und 1934(2902 bezw. 3499) außerordentlich in die Höhe gegangen; viele Ehen wurden damals nachgeholt. Es iſt deshalb verſtändlich, daß im Berichtsjahr die Zahl der Ehe⸗ ſchließungen wieder zurückging. Die Zahl der Lebendge⸗ borenen iſt im Berichtsjahr beträchtlich geſtiegen. Mit 4909 bedeutet ſie eine Zunahme um 9.8 v. H. gegenüber dem Vorjahr und eine ſolche um 37.7 v. H. gegenüber dem Jahre 1933. Die Sterblichkeit war im Jahre 1935 etwas ungünſtiger als im Jahre 1934. Trotz negativer Wanderungs⸗ bilanz hat die Mannheimer Einwohnerzahl zugenommen. Die fortſchreitende Belebung der Wirtſchaft. Im erſten Vierteljahr 1933 belief ſich die Zahl der Arbeitsloſen auf 34320. Die Abwärtsbewegung war im dritten Vierteljahr 1935 bei 12602 angekommen. Das letzte Vierteljahr brachte eine kleine Erhöhung auf 13 607. Die Geſamtzahl der in offener Fürſorge laufend bar unter⸗ ſtützten Perſonen ſtellte ſich im Januar 1933 auf 56 585, im Dezember 1933 auf 46 822, im Dezember 1934 auf 30 601 und im Dezember 1935 auf 23 986. Der Fremdenverkehr hat im Berichtsjahr einen weiteren kräftigen Aufſchwung ge⸗ nommen, denn es wurden gezählt: 1933: 101 200 Fremde (davon 7639 Ausländer), 1934: 102 894(7871), 1935: 110 865(8430). Daß der Beſuch der Ausländer relativ mehr zunahm als der geſamte Fremdenverkehr, iſt eine beſonders erfreuliche Feſtſtellung. Der Eiſenbahn⸗Perſonen verkehr hat ſeinen Aufſtieg gleichfalls fortgeſetzt. Die Zahl der im Hauptbahn⸗ hof verkauften Fahrkarten betrug im Berichtsjahr 1 546 986 gegen 1469 008 im Vorjahr und 1369 029 im Jahre 1933. Bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft erhöhte ſich die Zahl der von und nach Mannheim beförderten Fahr⸗ gäſte von 2 135 684 im Jahre 1933 auf 2 629 903 im Jahre 1934 und nun auf 3 253 144. Die Straßenbahn beför⸗ derte im Geſamtnetz Mannheim- Ludwigshafen 1933: 30 003 366(Einnahmen: 5 268 323 Mark), 1934: 36 540 486 (5 446 785 Mark), 1935: 40 351 283(5724 236 Mark). Auch die Rhein⸗Haardt⸗Bahn erfreut ſich ſteigender Einnahmen. Der Schiffsgüterverkehr hat den letztjährigen Umfang nicht ganz erreicht. Inm Liegenſchafts verkehr iſt namentlich die er⸗ hebliche Belebung des Umſatzes an Bauplätzen beachtens⸗ wert, der wiederum einen weiteren Aufſtieg der Bautätigkeit zur Folge hatte. Der Sparkaſſen verkehr hat im Berichtsjahr eine weitere beträchtliche Zunahme erfahren; dabei haben ſich die Einzahlungen ſtärker erhöht als die Rückzahlungen. Die Waſſerförderung iſt ſeit 1933 um 4.4 v. H. die Gaserzeugung um 21.6 v. H. und die Strom⸗ er zeugung um 15.7 v. H. gewachſen. Der Tag des Arbeitsdienſtes () Karlsruhe, 23. März. Wie im Reich, ſo fand auch in der Landeshauptſtadt aus Anlaß des Tages des Arbeits⸗ dienſtes eine Großkundgebung ſtatt, zu der die Reichs⸗ arbeitsdienſtgruppe 275(Pfinz⸗Gau) auf dem großen Meß⸗ platze aufmarſchiert war. Gemeinſam wurde hier die Mor⸗ genfeier des Reichsarbeitsdienſtes aus Berlin mit der Rede des Reichsarbeitsführers Staatsſekretär Hierl über den Rund⸗ funk miterlebt. Darauf formierten ſich die Kolonnen zu einem Aufmarſch durch die Hauptſtraßen der Stadt nach dem Schloßplatz. Dort fand ein Vorbeimarſch vor dem Oberſt⸗ arbeitsführer ſtatt. Nachmittags vereinten ſich die Arbeitsdienſtler in Durlach 1 einer Großkundgebung auf dem Stadion in Form einer Weiheſtunde. Zwei Chorſpiele„Arbeit“ und„Wir ſchmieden ein neues Geſchlecht“, umrahmten die Anſprache des Oberz arbeitsführers Helff. Der Arbeits dienſt ſei die Erziehmn ſchule zur Volksgemeinſchaft. Wie ſtark dieſe Erziehun 5 innere Haltung dieſer jungen Menſchen formt, ei 65 Tat der Reichsarbeitsdienſtgruppe 275, die zuſammen ene WöHW⸗Spende von insgeſamt 1000 Mark aufbrachte ale nicht lobend genug hervorgehoben werden kann.„ Was Aenderung im Vorſitz der Induſtrie⸗ und Handelskammer 8) Karlsruhe, 28 Der ſeitherige Präſid 1 05 Induſtrie⸗ und Hande Ka he, Gauwirtſchafte⸗ berater Pg. Dr. Kentrup, hat mit Rückſicht darauf, aß er Zuſammenhang mit Eintritt in die Leitung der 5 chen Giro⸗Zentrale ſeinen Wohnſitz und ſeine wi feht liche Tätigkeit aus dem Bezirk der Induſtrie⸗ und 9 kammer Karlsruhe in den Bezirk der Kammer Mannheſſ verlegt hat, den Wunſch ausgeſprochen, aus ſeiner Stellun als Präſident der Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlstile auszuſcheiden. Der badiſche Miniſterpräſident Köhler at aus dieſem Anlaß dem ausſcheidenden Präſidenten Pg. Dr. Kentrup in ſeiner Eigenſchaft als badiſcher Wirtſchaftz, miniſter den Dank für ſeine erfolgreiche dreijährige Täli⸗ keit im badiſchen Handelskammerweſen ausgeſprochen. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kitche Mittwoch abend 7.30 Uhr: Paſſionsandachk. Pfarrer Fichtl Decodern de gc 02 Schnell verkaul, schnell vermietet e e Sbhel. oel 11 N 54 ist alles, was die große f l ü 1 5 Oeffentlichkeit Wissen 801l.— Der einfſechsge E I 1 billigste und beste weg weiser hierzu ist 8 6 N 5 das Leltungs-Inseral 5 3 2 1 EEC 8 = i Taglonnzadg Dienstag 2.30 Uhr Deutschlands Weltmachtstellung erregt Neid und Migsgunst r Seralewioo 1914 Mobilmachung Der eiserne Hindenburg Masuren Iannenberg wie er wirklich war Riesen- E f W ousschneiden und oufdewohnren! 8 für Bauhandwerker zu haben in der Neckar-Bote-Druckerei. CCC und Mittvvoch 4 Uhr du. S. 30 Uhr 8 Die Erde zittert.— Dörfer und Städte Der schnelle Aufmarsch unserer Truppen e een Die Russen fallen in Ostpreußen ein 2 9 85 en w, Zwölf Beutgehe . Deutsche irn Offenen Kæarmpf In Rußland: Die deutsche Offensive 1915 Mackensen befreit Przemysl und Lemberg die mensch Verdun Schlacht las- Theatel. Sohlachlen des größten Krleges aller Zelten Furchtbar wütet die Kriegsfuriel enmordende Billige Guterh. weißer Aelteres U Kilt, Kinder⸗ Lebensmittel Sportwagen Palern⸗ Sund 98 Pg zu kaufen geſucht. 8 419.] Adreſſen an die Eiermaccaroni i Pfund 45 Pfg Geſchäftsſt. d Bl au Eier⸗Spätzle— N 5 Pf nisch Sen 116 Krüge zu We Pfund 75 Pfg.] Salat⸗ sorg Röſor. Miſch⸗Obſt II 5 5 Pfund 65 Pfg Setzlinge Pflaumen zu haben bei 8 Pfd. 40, 50, 60 0 Gropp, Schöne Cocosfett Meersburgerstr. 28 Margarine 45 0 Tafelol, Schmale—— billiaſt, empfiehlt! Inſerieren zu verkaufen. J. Würthwein. ringt Gewinn! Freiburgerſtr. 12 Schöne pigkierte Erdbeer⸗ pflanzen Große Frucht reichtragend 10 Stück 25 Pfg. 100 St. 2.— Mk. Cafe Berlinghof, 2 Kühe (Simmenthaler Gelbſcheck) wegen Auflöſung d. Landwirtſchaft zu verkaufen. 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