eitag elnen tlic jede genau den un⸗ tung. gr. 73 C. Blatt). LNeekar Bote Donnerstag, 26. März 1936 . Oeuiſchlandfahrt der beiden Zeppeline Pier Tage und drei Nächte über alle deutſchen Gaue. Stuttgart, 26. März. Am Donnerstag früh 5 Uhr ſtartete in Friedrichshafen „E35 129“ zu ſeiner großen Deutſchlandfahrt zuſammen mit dem bewährten„Graf Zeppelin“. Die Fahrt der beiden Luftſchiffe wird über alle deutſchen Gaue führen und vor⸗ ausſichklich ohne Zwiſchenlandung vier Tage und drei Nächte dauern. Von Friedrichshafen aus führt der Weg zunächſt nach Stuttgart. Wenn keine Fahrtverzögerung eintritt, iſt mit dem Eintreffen der beiden Luftſchiffe in Stuttgart zwi⸗ ſchen ö und 8 Uhr zu rechnen. Von Stuttgart aus iſt folgende Route vorgeſehen: Eßlingen, Göppingen, Sontheim, Ulm, Augsburg, München. In den überflogenen Städten werden Meldeſäcke mit Fallſchirmen abgeworfen. Weltbild(M.) Ehrentag der Luftſchiffahrt. ö Das neue Luftſchiff„LZ. 129“ und„Graf Zeppelin“ wäh⸗ rend ihrer gemeinſamen Fahrt mit Paſſagieren kurz nach dem Start von Friedrichshafen. Wer fliegt mit dem Zeppelin? Geſchäftsreiſende, Sportsleute und Künſtler.— Was koſtel eine Luftſchiffanrt nach Amerika?— Flugzeuge, Aukos und Rennpferde als„Frachkgüker“. Der neue Zeppelin„LZ. 129“ unternimmt demnächſt ſeine erſte Südamerikafahrt, die heute ſchon ausverkauft iſt. In früheren Zeiten mußte man ſehr reich ſein, wenn man ſich einen Zeppelinflug erlauben wollte. Wohl das lollſte Stückchen in dieſer Hinſicht hat ſich im Jahre 1912 der Hotelier Joſef Ebentreich, Beſitzer des berühmten Gaſt⸗ hofes„Alte Börſe“ in Lippſtadt, geleiſtet. Er beſtellte ein⸗ ſach den Zeppelin für eine Privatfahrt, wie man heutzu⸗ tage etwa ein Taxi mietet. Am 6. Juli 1912 kam tatſächlich ein Luftſchiff unter Führung von Dr. Eckener von Düſſel⸗ dorf her in Lippſtadt„vorgefahren“ und nahm den Gaſt⸗ wirt nebſt vierzehn Freunden und Bekannten zu einer zwei⸗ stündigen Fahrt an Bord. Der Spaß hat ſeinerzeit Ebent⸗ reich einſchließlich der Unkoſten für Landeplatz, Haltemann⸗ 91 85 und dergleichen nicht weniger als 16 000 RM ge⸗ oſtet. 5 Ein Flug Friedrichshafen New Vork koſtet heute„nur noch 1000 RM. Bei gleichzeitiger Buchung für Hin⸗ und Rückfahrt wird ſogar noch eine Ermäßigung von 20 Pro⸗ zent berechnet. Es ſind demgemäß nicht nur Millionäre und andere reiche Leute, ſondern auch Fabrikanten, Geſchäfts⸗ keiſende, Forſchungsreiſende, Sportler und Künſtler, die den Zeppelin benützen. Berühmte Perſönlichkeiten waren in dem deutſchen Luftſchiff Fahrgäſte. Es ſei nur an Werner Krauß, Emil Janninas, Eugen Klöpfer und Lauritz Mel⸗ chior erinnert, die ſich des Zeppelins gerne bedienen, um Gaſtſpielverpflichtungen in den Vereinigten Staaten zu er⸗ Die erſte Frau, die ſich dem Zeppelin zu einer Weltreise anvertraute, war die bekannte engliſche Journaliſtin Lady Drummond Hay. Seitdem pflegen Vertreterinnen des zarten Geſchlechts in ſtändig ſteigender Zahl das Luftſchiff zu benutzen. Man zählte unter ihnen ſogar ſchon eine 76jährige Amerikanerin, die eigentlich nur den Zeppelin auf dem Flugplatz von Akron beſichtigen wollte, hiervon je⸗ doch ſo begeiſtert war, daß ſie gleich in den Paſſagierräumen blieb und mit den anderen Fahrgäſten zuſammen die Rück⸗ fahrt nach Europa mitmachte. Ihre Angehörigen wur⸗ den erſt durch ein über dem Ozean aufgegebenes Kabel⸗ telegramm davon unterrichtet, wo die alte Dame eigentlich geblieben war. Reichspräſident von Hindenburg hat ſeiner⸗ zeit in Berlin die Flugbegeiſterte in Audienz empfangen. Doch auch kleine Kinder haben ſchon ganz allein im Zeppe⸗ lin die Ueberfahrt von Europa nach Amerika unternom⸗ men. Auch an blinden Paſſagieren hat es dem Luftſchiff niemals gefehlt. Dieſe werden allerdings beim neuen Zep⸗ pelin kein Glück mehr haben; verhindern doch raffiniert ausgeklügelte Sicherheitsmaßnahmen jeden unerwünſchten Beſuch. a Faſt noch intereſſanter als die Paſſagiere ſind die Frachtſtücke, die jeweils vom Zeppelin mitgenommen wer⸗ den. Es befinden ſich darunter außer lebenden Tieren wie Affen, Papageien, Tauben und Kanarienvögeln, denen eine längere Ueberfahrt nicht gut bekommen würde, die ausge⸗ fallenſten Dinge: Maſchinenteile, Radioerſatzteile, Filme, Chemikalien, Schmuckwaren, mediziniſche und optiſche Ar⸗ tikel, Pflanzen, Bruteier, Südfrüchte, Mineralwäſſer und noch vieles andere. Sogar Bienenſtöcke und lebende Pflan⸗ zen hat man ſchon mit dem Zeppelin über Weltmeere hin⸗ weg transportiert. Wie für die Paſſagiere ſpielt eben auch für den Warenbeſtand die Zeiterſparnis eine immer größere Rolle. Das neue Luftſchiff„LZ. 129“ iſt ſogar für die Aufnahme ganzer Sportflugzeuge Kraftwagen und edler Rennpferde eingerichtet. Mehr kann man vom Zeppelin doch wirklich nicht verlangen! Die erſte Südamerikareiſe von„LZ 129“ Berlin, 25. März. Die Deutſche Zeppelin⸗Reederei teilt mit: Die erſte Ausreiſe des neuen Luftſchiffes„LZ 129“ nach Südamerika am 30. bis 31. März findet noch von Friedrichshafen aus ſtatt. Fahrgäſte, die an dieſer erſten Ueberſeereiſe des neuen Luftſchiffes teilnehmen, wer⸗ den ſich noch in Friedrichshafen verſammeln. Die zweite Ausreiſe nach Südamerika findet nach Fertigſtellung des neuen„Flug⸗ und Zeppelinhafens Frankfurt a. M.“ von Frankfurt a. M. aus ſtatt. Ergebniſſe ſprechen Reichsbahn ſchaffte Arbeit WPD. Während die Deutſche Reichsbahn in den Kri⸗ ſenjahren 1931-32 ungefähr 1 Milliarde in Arbeits⸗ und Lieferungsaufträgen umſetzte, hat ſie in den drei Jahren nach der Machtergreifung 4.4 Milliarden, d. h. in jedem Jahre durchſchnittlich 1.5 Milliarden, an Aufträgen für die deulſche Wirtſchaft erteilen können. Aus der Belebung des Verkehrs, den erhöhten Betriebs⸗ und Verkehrsleiſtungen ergab ſich ein größerer Bedarf an Arbeitskräften, der in Verbindung mit den Aufgaben aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm zu einer Vermehrung des Perſonalſtandes der Reichsbahn um annähernd 100 000 Köpfe führte. In den mit zuſätzlichen Reichsbahnaufträgen bedachten Wirtſchaftszweigen kann mit einer Mehrbeſchäftigung von etwa 300 000 Volksgenoſſen gerechnet werden, ſo daß allein durch den Aufſchwung, den dieſes grözte Unternehmen der deutſchen Wirtſchaft unter Adolf Hitler nahm, 400 000 Arbeitsloſe wieder in Arbeit und Brot kamen. 61000 ha neuer Wald Der Erfolg des nationalen Aufforſtungswerkes. Der Leiter des forſtpolitiſchen Apparates der NSDAP und Abteilungsleiter im Reichsforſtamt, Miniſterialrat Parchmann, gibt in der„Deutſchen Forſtbeamtenzeitung“ einen Ueberblick über die Entwicklung der Forſt⸗ und Holz⸗ wirtſchaft in den letzten Jahren und teilt dabei mit, daß es mit Hilfe des nationalen Aufforſtungswerkes nach den bis jetzt vorliegenden zahlenmäßigen Unterlagen im Laufe der beiden Forſtwirtſchaftsjahre 1934/35 und 1935/36 gelungen iſt, rund 61000 ha bisher meiſt ungenutzter Flächen in forſtliche Kultur zu bringen. Hinzu kommen noch die Flä⸗ chen, die im letzten Jahre im Staats⸗ und Ge⸗ meindewald neuaufgeforſtet ſind, deren endgültige Größe noch nicht feſtſteht. Die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Regierung haben die Beſchäftigung in den preußiſchen Staatsforſten weſentlich erhöht. Allein durch den Mehreinſchlag ſeien rund 60 bis 70 000 Waldarbeiter ſechs Monate lang mehr beſchäftigt worden als im Jahre 1927. In der Sägeindu⸗ ſtrie habe ſich die Belegſchaft gegenüber 1932 um 90 Pro⸗ Steigende Reichsbahneinnahmen Einſatz weiterer Schnelltriebwagen geplant. Berlin, 26. März. Am 24. und 25. März trat der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahn zu einer ordentlichen Tagung zuſam⸗ men. Der Verwaltungsrat nahm zunächſt einen eingehenden Bericht über die Finanzlage entgegen. In den erſten beiden Monaten dieſes Jahres haben enk⸗ ſprechend der erfreulichen Zunahme des Verkehrs die Ein⸗ nahmen aus dem Perſonen⸗ und Gepäckverkehr eine Stei⸗ gerung um 10,7 v. 9., die aus dem Güterverkehr eine Er⸗ höhung um 11,7 v. 9. gegenüber dieſen Monaten des Vor⸗ jahres erfahren. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß im Januar⸗ Februar 1935 die Einnahmen der Eiſenbahnen des ehemali⸗ gen Saargebietes noch nicht in den Reichsbahnein⸗ nahmen enthalten waren. Gleichzeitig ſind aber auch mit den vermehrten Betriebsleiſtungen die Ausgaben geſtiegen. Der Verwaltungsrat empfahl, den fünfprozenti⸗ gen Tarifzuſchlag bis ſpäteſtens 1. Oktober 1936 in die geltenden Tarife einzuarbeiten, die organiſche Tarif⸗ reform tunlichſt bis zum gleichen Zeitpunkt durchzuführen, dabei aber eine weitere Belaſtung der Wirtſchaft tunlichſt zu vermeiden. Der Verwaltungsrat nahm mit großem Intereſſe einen Vortrag über die Beförderungsleiſtungen der Reichsbahn während der Olympiſchen Winterſpiele in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen entgegen und erhielt einen eingehenden Bericht über den Stand der Triebwagenverwendung bei der Reichsbahn. Dabei nahm er beſonders Kenntnis von den Fortſchritten des Schnelltriebwagenverkehrs und von den Plänen über den Einſatz weiterer Schnelltrieb⸗ wagen, der Borſig⸗Stromlinienlokomotiven und des Hen⸗ ſchel⸗Wegmann⸗Dampfſchnellzuges. Der Reichsbankausweis In der dritten Märzwoche hat ſich die Entlaſtung der Reichsbank in normalem Ausmaß fortgeſetzt. Während bis zur Mitte des Monats rund 53 v. H. des in der Ultimowoche zuſätzlich in Anſpruch genommenen Reichsbankkredits aoge⸗ deckt worden waren, hat ſich die weitere Kreditrückzahlung in der Verichtswoche auf insgeſamt rund 79 v. H. erhöht (i. V. 90,3 v. H.). Der Geſamtumlauf an Zahlungsmitteln ſteüt ſich am 23. März auf 5737, in der Vorwoche auf 5916, am entſprechenden Stichtag des Vormonats auf 5654 und im Vorjahr auf 5346 Millionen Mark. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben um 61000 Mark bzw. 62 000 zugenommen und betragen damit zuſammen 77,3 Millionen Mark. Es klingt märchenhaft was Syſtemminiſter früher nicht alles von den Nazis ſagten. Ein Miniſterpräſident im roten Preußen beſchwor das Volk gar einmal: „Schwierigkeiten ohne Ende werden folgen, und im Innern des Landes werden Bürgerkrieg und Hunger⸗ revolten das ihrige tun, um unſer Vaterland exploſions⸗ artig auseinanderzuſprengen und die einzelnen Teile in völliger politiſcher Ohnmacht jedem außenpolitiſchen Gegner als willkommenes Opfer hinzuwerfen!“ Trotz dieſer Ankenrufe, trotz fünfzehnjähriger Zerſtörung des Vaterlandes, trotz Fortſetzung der Sabotageverſuche vom Ausland her brachte Hitler weder Bürgerkrieg noch Hungerrevolten, flog Deutſchland nicht exploſionsartig auseinander, wurde das Reich nicht zerſtückelt und leichte Beute übelwollender Nachbarn! Obwohl nur drei Jahre bisher am Kuder, obwohl mit Greuelpropaganda überſchüttet, obwohl ein Trümmerfeld das Erbteil, hat der Nationalſozialismus Arbeits-, Klaſſen⸗ und Parteienfrieden gebracht, das Reich eiſern zuſammengeſchmiedet und ſo keine wehrloſen Opfer für Feinde, ſondern eine ſtolze Großmacht geſchaffen Märchen und Anwahrheit waren die Warnungen der Gegner. Wahrheit iſt der Fortſchritt im Dritten Reich! Wahrheit iſt Deutſchlands i 0 8 11015 öht. Ebenſo habe die holz verarbeitende füllen. Doch auch bei Hochzeits⸗ und Veranüagungsreiſen 175 erhöht a 8 5 2 9 5 f fo nduſtrie eine Zunahme der Beſchäftigungsziffern um e Welt erfreut ſich das Luftſchiff 5 43 59 8 30 e ſchäftigungsziff Bekenntnis zu Hitler! 1932: Fabrilflächen liegen brach oder man hat ſie mit Schutt und Gerümpel belegt. Der Arbeiter mußte in unwürdigſter Weiſe ſeine Mahlzeit halten. Man hatte weder Zeit noch Geld für ihn und ſeine ſelbft⸗ a verſtändlichen Anſprüche.„ 5 —— 1036: Gemeinsam hat man durchgegriffen! Nach Feierabend ſtanden Betriebsführer und Gefolgſchaft gemeinſam bei der Arbeit. Was der Klaſſenkampf unmöglich machte, ſchuf die Betriebsgemeinſchafl: Eine würdige Um⸗ gebung, die Ruhe und Erholuna in den Arbeitspauſen bietet! 3 Jahre Nationalſozialismus: Wehrpflicht— Wehrrecht. 25 Deine Stimme dem Führer! Völker untereinander Von Prof. Dr. Viktor Bruns, Direktor des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für öffentliches Recht und Völkerrecht. Das Arbeitsgebiet des Inſtituts, das Völker⸗ recht, iſt wohl der Zweig der Rechtswiſſenſchaft, der beiteren Kreiſen am wenigſten bekannt iſt. Die Völkerrechtswiſſenſchaft hat ſich mit der Tätigkeit der Staaten zu beſchäftigen, ſoweit ſie ſich auf die zwiſchenſtaatlichen Beziehungen, auf das Verhält⸗ nis von Staat zu Staat bezieht. Sie hat alſo das geſamte Verhalten der einzelnen Staaten, ihr Tun wie ihr Unterlaſfen, ihre Willensäußerungen wie ihre ſonſtigen Maßnahmen zu prüfen und zu wer⸗ ten. Der Verfaſſer des nachfolgenden Artikels iſt eine der international bedeutendſten Autoritäten des Völkerrechts. Alle Politik, um welche Fragen es ſich auch handeln mag, nimmt ihren Ausgang von den vertraglichen Abma⸗ chungen der Vergangenheit, von der beſtehenden Rechtslage; ſo iſt der Kampf um den Rüſtungsausgleich und um das Saargebiet auf der Grundlage der beſtehenden Rechtsord⸗ nung geführt worden. Zu keiner Zeit war das Netz der Abmachungen und Verträge enger geflochten; noch nie die iſch Zruppierungen unüberſichtlicher durch die zahl⸗ Nichtangriffspakte und Verträge ähn⸗ g der Auswirkung und vieriger als heute. ge iſt die erſte Voraus⸗ und Entſcheidung. So⸗ idelns iſt weithin durch ndung der Verfahrens⸗ B. hat ſich zu einer ausländiſches le 1 irkung politiſchen H nnung auf Recht und politiſchen Uebe m de i Ng N verträge muß der! tiſche Verhandlung in ein richt einer Je mehr ondere Staatenſtreitigkeiten 5 macht ſich die Notwendigkeit geltend, die politiſchen Inter⸗ eſſen rechtlich zu begründen. Man macht ſich vielleicht nicht immer genügend klar, auf wie breiter Front ſich der nie ruhende politiſche Kampf zwiſchen den Völkern abſpielt, von welcher Bedeutung hier das Recht als Waffe der Politik iſt. Der Kleinkampf, von dem weithin die Stellung eines Volkes beſtimmt wird, entzieht ſich der Kenntnis einer grö⸗ ßeren Oeffentlichkeit. Gewiß wird der politiſche Erfolg in den Lebensfragen eines Volkes durch ſeine militäriſchen und wirtſchaftlichen, durch ſeine geiſtigen und ſittlichen Kräfte, durch die Geſchloſſenheit ſeines politiſchen Wollens beſtimmt; durch nichts aber läßt ſich ein Volk ſtärker zu⸗ ſammenſchließen als in dem Bewußtſein ſeines Rechtes. Die Aufgaben einer Wiſſenſchaft, die dem Leben dienen will und aus dem Leben ſchöpft, ſind damit gegeben. Die erſte Aufgabe muß ſein, das vielgeſtaltige, oft ſchwer zu⸗ gängliche und weitverſtreute Urkundenmaterial, in dem die ſtaatlichen Aeußerungen zu den zwiſchenſtaatlichen Fragen enthalten ſind, zu ſammeln und zu ſichten. Dieſe Aufgabe, die die Kräfte des einzelnen Forſchers bei weitem überſteigt, kann nur in Gemeinſchaftsarbeit gelöſt werden. Sie wird von dem Inſtitut auf zweierlei Art in Angriff genommen. = Und Vergleichs⸗ daß die diploma⸗ 1 nem Schiedsge⸗ imiſſion übergeleitet wird. zarten zur Schlichtung von det werden, um ſo ſtärker der Der 3 ahr vor oder In der Zeitſchrift des Inſtituts wird, ſoweit irgend der Raum reicht, das wichtigſte Urkundenmaterial, wie etwa die außenpolitiſchen Erklärungen der führenden Staatsmän⸗ ner, wichtige Verträge wie das deutſch⸗engliſche Flotten⸗ abkommen, die Vorgänge im Völkerbund wie die Ver⸗ handlungen in dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt, bedeu⸗ kungsvolle Entſcheidungen internationaler Inſtanzen uff. nach dem offiziellen Text mit kurzen Kommentaren und An⸗ gaben aus dem Schrifttum veröffentlicht. Danebenher geht die Veröffentlichung des großen Quellenwerkes der„Fon⸗ tes Juris Gentium“, das in verſchiedenen vielbändigen Se⸗ rien ſyſtematiſch geordnet das umfangreiche, in internatio⸗ nalen und nationalen Entſcheidungen, in diplomatiſchen Korreſpondenzen nud Konferenzprotokollen uſw. niederge⸗ legte völkerrechtliche Material zum Abdruck bringt. Beide Sammlungen wollen nicht nur dem dienen. der ſich wiſſen⸗ ſchaftlich mit völkerrechtlichen Fragen befaßt, ſondern auch . Geſunde Mütter und Kinder ſind die Garanten für ein geſundes Volk. Viele tauſende von Müttern een in den Heimen der NS V. Oer Weg æ⁊ur Jugend O YO V AC OV OV OOO THEE GS OFEN 15. Einmal ſprach ſie mit Marta, aber Marta ſtand im Bann von Aenne und Tilli und ſaß und ſtickte eine Schleppe für ein Bühnenkleid. Schneller, als ſie gedacht, war ihre Kunſtfertigkeit zur Verwertung gekommen. Ihr einſt ſo verrunzeltes Altjungferngeſicht war mit einem Male glatt und friſch geworden. In ihren Augen lag ein Leuchten, das ſonſt nie darin gelegen. Sie träumte von einem neuen Wintermantel, den Tilli ihr machen wollte. Seit Jahren hatte ſie keinen mehr kaufen können.„Denk mal, was verdank ich Aenne.“— Ach Aenne, und immer wieder Aenne. „Ich glaube, ſie hat dir ſogar auch eine neue Friſur aufgeredet,“ ſagte Thereſe nicht ohne heimlichen Spott. „Hat ſie! Sieht es nicht viel beſſer aus ſo? Ohne das Friſett und die Unterlagen?“ Marta drehte den Kopf vor dem Spiegel. Sie hatte ſich in der Tat gewandelt. Klein und zierlich war ihr Kopf geworden, ohne die Fülle all der Zutaten, die ſie bisher unter ihr Haar gelegt. „Du ſollteſt deine Friſur auch noch ändern, Reſe, das ſagt Tilli auch. Und Aenne meint, dein Haar in tiefe Wel⸗ len gelegt und nichts als einen kleinen Knoten im Nacken müßte dir direkt ein klaſſiſches Profil geben. Jawohl, ſie ſagte klaſſiſches Profil.“ Das war ja nun eigentlich eine Liebenswürdigkeit und man hätte ſich darüber freuen und geſchmeichelt fühlen können. Aber Thereſe Hewald wollte ſich nicht geſchmeichelt fühlen. Jetzt gerade nicht. Sie wollte nur hören, daß Aenne ſchon wieder etwas ändern wollte. Altes Lang⸗ gewohntes umreißen. Sie lachte hart auf.„Gewiß doch, andere Friſur. Ich laß mir noch einen Bubikopf ſchneiden, Herrenſchnitt, damit ich meiner Schwiegertochter modern genug bin.“ „Aber Reſe, das verlangt doch keiner. Aenne am we⸗ nigſten. Sie will dich doch nur hübſcher haben.“ „Jawohl, alles will ſie hübſcher haben, und umkehren und alles Alte auf den Kopf ſtellen. Wie ſieht das Haus jetzt aus. Alles anders, als es bisher war.“ „Nun, Reſe, junge Leute richten ſich eben nach ihrem Geſchmack ein.“ „Müſſen ſie dabei alles, was uns Alten lieb war, bei⸗ ſeite werfen?“ „Heinz läßt auch alte Bäume umhauen, wenn er einen neuen Garten anlegt.“ „Ach Marta, du 2 ja ordentlich geiſtreich, haſt du das auch von Aenne gelernt?“ „Ich habe Aenne ſeit acht Tagen nicht geſehen. Sie hat ja ſo viel Arbeit jetzt fürs Theater. Wann gehſt du übri⸗ nprobe? Tilli ſagte mir, daß ſie dich er⸗ gens zur letzten wartet.“ 5 „Jawohl, Anprobe, das auch noch. In eine Wirtſchaft ſind wir hineingeraten! Blödſinn, dies lilaſeidene Kleid. Nachher hängt es da und man kann es nie wieder anzie⸗ fen Mein altes Schwarzſeidenes wäre lange friſch gewe⸗ en.“ Sie redete ſich immer mehr in Groll und Hader hin⸗ dieſe mit den ein.„Wenn nun erſt noch Fräulein Eliſe kommt, Köchin aus dem Sanatorium, die das Zimmer weißen Möbeln haben muß.“ „Reſe, ich finde, du biſt heute recht ſchlechter Laune. Freu dich, daß Heinz ein Mädel hat, das er liebt und das ihn glücklich macht.“ „Wenn ich nur wüßte, daß ſie es kann!“ Und nun war ihr Groll mit eins verflogen. Und nur Sorge ſchrie in ihr auf.„Marta, er iſt doch ganz anderes gewöhnt von uns hier. Ruhe und Gediegenheit und Sorge um ſich her⸗ um von früh bis ſpät. Wie ſoll denn das werden mit die⸗ ſer Frau. Jawohl, ſie iſt reizend und liebenswürdig und will das Beſte. Aber von der Wirtſchaft hat ſie doch keine Ahnung und will ſie auch gar nicht haben. Und wenn erſt ſeine Verliebtheit verflogen iſt——?“ Es kam ein zorni⸗ ges Schluchzen in ihr hoch. „Ach, Reſe, das warte doch nur erſt ab. Laß ſte erſt ſeine Frau und im Hauſe ſein, dann werdet ihr euch auch darin zuſammenfinden.“ Thereſe Hewald ſchüttelte den Kopf:„Ich möchte ſo gerne, aber ich kann nicht ſo hell ſehen.“ Sie war jetzt ſeltener mit Aenne zuſammen. Das Mäd⸗ chen hatte zu arbeiten in den Wochen vor der Hochzeit. Es galt, noch einen Teil Beſtellungen für das Theater zu erledigen. Entwürfe für neue Gewänder, Wintermodelle für ihr Modenblatt. Sie arbeitete oft bis in die Nacht hinein. Natürlich ging Heinz am Abend zu ihr, um neben ihr zu ſitzen, bei ihrer Arbeit zuzuſehen und mit ihr zu plaudern. Später rückte man mit Tilli zuſammen und bei einem Glaſe Wein wurde es oft Mitternacht. „Und ich ſitze indeſſen hier allein,“ grollte Thereſe fehr„von meinem Sohn habe ich überhaupt nichts mehr.“ Inwiſchen wurde das Rommskränzchen wieder fällig. Es war Herbſt geworden, und man konnte nicht mehr im Freien ſitzen. Man traf ſich jetzt bei den einzelnen Mit⸗ e Im September war Thereſe Hewald an der Reihe. Sie hatte den Kaffeetiſch ſehr hübſch gedeckt. Hüb⸗ ſcher ſogar als ſonſt, etwas weniger ſpießig und herkömm⸗ lich. Es lag ſogar Konfekt darauf. Sie ſtand davor und dachte: beinahe wie neulich bei Aenne. Jäh empfand ſie, daß auch ſie ſchon, ihr ſelbſt kaum bewußt, unter dem Ein⸗ fluß des Mädchens ſtand. Und ſie empfand es noch einmal, als ſie in den Spiegel ſah und ſich nochmals muſterte. Alſo wirklich, die Linie! Selbſt das alte Wollkleid, das nach Aennes Angaben geändert war, ſaß anders über dem neuen Mieder. And wie hatte Aenne geſagt, die Friſur umſtellen? Klaſſiſches Profil? Wie ſah das aus? Plötzlich ſaß ſie und löſte ihr Haar, legte die alten Unterlagen und Erſatzteile beiſeite, ſtrich das reiche Haar glatt zurück und drehte es zuſammen in einem tiefen Nackenknoten. Ein neues Geſicht ſah ihr aus dem Spiegel entgegen. Ein ſelt⸗ ſam junges Geſicht. Sie blieb ein paar Minuten ruhig ſitzen und ſah es ſich an. Dann ſchüttelte ſie den Kopf. Albernheit. Steckte das Haar wieder in der alten Friſur auf. Trotzdem ſagte Frau Rektor Krull:„Wie ſehen Sie denn aus: Sagen Sie mal, wie haben Sie ſich verändert!“ Was für ein ſchickes Kleid ſie haben,“ meinte Frau Meinhardt. 5 0 Profeſſor Fabricius richtete die Hochzeit aus. Nun, man würde jedenfalls zur Kirche— brautkieken kommen. rund 150 Reichsgeſetze und 700 Verordnungen der N dem, der zur praktiſchen Arbeit auf dieſem Gebiet berufen iſt. Sie wollen dem empfindlichen Mangel an wiſſenſchaft⸗ lichen Hilfsmitteln mit dem ſo viele Völkerrechtsfuriſten zu kämpfen haben, in den Grenzen des Möglichen abhelfen, Die zweite, die Hauptaufgabe, beſteht in der Prüfung und Auswertung des geſammelten Materials. Hier gilt es einmal, zu den einzelnen Streitfragen Stellung zu neh⸗ men, an denen Deutſchland beteiligt iſt oder die von gemeinem Intereſſe ſind, wie zur Gleichberechtigung Deutſchen Reiches, zur Rückgliederung des f zum engliſchen Plan der Eingliederung Deutſch⸗Oſtafrika in das britiſche Kolonigige ſtellung der deutſchen Volksgruppen im 2 Anlaß dazu iſt teils durch die Notr der Oeffentlichkeit zu ſolchen Fragen vom d punkt aus Stellung zu nehmen, teils durch terliche Tätigkeit des Direktors des In polniſchen Gemiſchten Schiedsgericht oder als Richter für die Freie Stadt Danzig am Ständi nationalen Gerichtshof im Haag, teils durch? reicher Dienſtſtellen von Staat und Partei die wiſſenſchaftliche Ueberlegung und Forſchung Inſtitut nützlicher geweſen als die Möglichkeit, an praktiſchen Auf⸗ gaben mitzuwirken; ſo ſind wiſſenſchaftliche Methoden und Erkenntniſſe in der praktiſchen Arbeit gefunden und erprobt, Gerade weil unſere politiſchen und wiſſenſchaftlichen Geg⸗ ner auf dieſem Gebiet ſo Hervorragendes leiſten, kann nur die ſorgfältigſte, vor keiner Mühe zurückſchreckende Arbeit zum Erfolg führen. s a Letztes wiſſenſchaftliches Ziel iſt aber nicht die Ausle⸗ gung der abgeſchloſſenen Vorträge und die Nachprüfung ihrer Anwendung. In der Völkerrechtsordnung wird die Rechtsſetzung der freiwilligen Einigung den Staaten über⸗ laſſen. Vielfach ſind die Verträge als geſtaltete Polit Ausbeutung einer Machtlage und Mißbrauch des Rechts gedankens; das iſt im Gegenteil ſeine Verneinung. Jeder Vertrag, jedes Verhalten eines Staates kann und muß auf ſeinen Rechtsgehalt geprüft werden an der ungeſchriehenen Rechtsordnung der Völker. Aufgabe der wiſſenſchaftlichen Forſchung iſt es, die Lebensordnung der Völker zu finden, wie ſie ſich aus den natürlichen Gegebenheiten und den ſitt⸗ lichen Geboten ergibt. Naturgegeben iſt die Vielheit der Völker, ihre Verſchiedenheit nach Art und Bedeutung, nach Lebensbedingungen und Entwicklungsanſprüchen. Das Ne⸗ beneinander der Völker iſt Schickſalsgemeinſchaft; dieſe zu einer Gemeinſchaft unter dem Recht auszugeſtalten, iſt ſitt⸗ liches Gebot, dem Menſchen ins Gewiſſen geſetzt. Mit be⸗ ſonderem Ernſt hat der Führer in ſeinen außenpolitischen Reden dieſen Gemeinſchaftsgedanken betont und den Neuauf⸗ bau einer beſſeren Gemeinſchaft gefordert, als deren Vor⸗ ausſetzung er die Erkenntnis einer höheren gemeinsamen Pflicht aus gemeinſamen gleichen Rechten bezeichnet hat. Für dieſen Neuaufbau die Grundlage zu ſchaffen, iſt letzte und höchſte Aufgabe der Wiſſenſchaft vom Völkerrecht. — 1 ahl Wiſſen Sie das 2 Aus Knochen kann gewonnen werden Tierkohle, Kno⸗ chendünger, Leim und Wichſe. Bei den vom Reichspoſtzentralamt angeſtellten Fernſeh⸗ verſuchen gelang es kürzlich, auf eine Entfernung von 395 Kilometern Fernſehbilder auf dem Kabelweg zu übertragen. Nach einer amtlichen 1935 Ueberſicht ſind im Jahre regierung im Reichsgeſetzblatt erſchienen. e 2 ee ee e ee f ß ̃ĩͤ ß ̃ ̃ ĩͤ ß ̃. ̃——— ̃ ˙—ͤ————— Aber da warf Thereſe Hewald den Kopf zurück.„Wit haben keine Schneiderin in der Familie, meine Schwie⸗ gertochter iſt Kunſtgewerblerin. Und außerdem iſt das ein altes Kleid. Jawohl, das Blaue vom vorigen Jahr. Un⸗ ſere alte Böker hier aus Zehlendorf, die ſchon Jahre für mich arbeitet, hat es nur geändert.“ Dann wollten die Damen das Haus ſehen, das ja nun wohl für das junge Paar umgeändert wurde. Frau Rel⸗ tor Krull ſchüttelte den Kopf über Fräulein Eliſes wei⸗ ßes Lackzimmer. Es war zwar noch nicht fertig. Es war ja überhaupt noch nichts fertig. Aber die weißen Möbel waren doch ſchon da. Und in Aennes Arbeitszimmer wa⸗ ren Platten und ein großer Zeichentiſch aufgeſtellt. „Was denn, weiterarbeiten wollte die Schwfegertoch⸗ ter, 1 5 ſie denn das nötig? Heinz Hewalds Fral brauchte doch wirklich nicht zu arbeiten und zu ſchneiderſ ſagte Frau Rektor Krull. Da war es wieder, das nichts⸗ würdige Wort, und in was für einen Ton war es geſagt. „Nleine Schwiegertochter arbeitet doch nicht bloß füt Geld—“ Es war Thereſe im Augenblick ſelber nicht be⸗ wußt, daß ſie Aennes eigene Worte wiederholte, aber ſie ſagte ſte mit ſehr ſtolz erhobenem Haupt und ſehr betont. Frau Rektor Krull bekam ein etwas rötliches Geſicht, Sie wollte auch noch einiges von der Hochzeit wiſſen. Wo wurde ſie gefeiert? In einem erſten Hotel. Und ein neues Kleid ließ ſich Frau Thereſe dazu arbeiten? Aber das Schwarzſeidene, das ſie vor zwei Jahren zum Vereinsfel getragen, war doch eigentlich auch noch ſehr ſchön. „Neidiſch ſind ſie alle,“ tuſchelte ihr Tante Marta leise zu beim Abſchied und Aufbruch. 5 „Jeidiſch?“ Das Wort klang in ihr nach, als ſie wie; der allein war. Natürlich neidiſch. Aber worauf denn neidiſch? Auf ſie? Es gab da alſo etwas, um das man ſie beneiden konte? Sie, die doch ihren Jungen verloren hatte an ein fremdes Mädchen. die ſo unglücklich, ſo verlaſſen und einſam geworden war? g „Dennoch neidiſch,“ ſagte Thereſe Hewald und mit ei nem zornigen Auflachen.„Kommen Sie brautkieken, meile Damen, kommen Sie, aber ich glaube, wir ſind miteinan⸗ der fertig.“ a Ja, ſie war mit ihnen fertig, mit dieſer ganzen klei nen engherzigen, ſelbſtgerechten Clique. Sie dachte, das war mein Kreis, meine Ablenkung, mein Vergnügen bis her. Ich kann nicht mehr mit, ich will— ja, was woll ſie eigentlich. Sie wußte es ſelber nicht und wußte es doch, Ausſprache, irgend einen Menſchen haben, mit dem 11 reden konnte, der all den Wirrwarr verſtand, der in i tobte. Ein Gedanke ging ihr durch den Kopf. Armer ge bricius, wenn er wieder hier war! Aber das war nan lich lächerlich, was konnte man 0 mit Arno Faß reden, was ihm ſagen, dem fremden Mann. Was kon 1 er wiſſen von der Not einer Frau, die des Sohnes. plötzlich aus dem gewohnten Sein herausriß und in 5 Einſamkeit ſtieß. Vielleicht würde er ſagen,„Sie bekomm ja jetzt eine Tochter dazu.“ ö 1 in „Ach ja, Tochter, die doch immer ſagen würde, dei Sohn iſt jetzt mein Mann.“ 1 Ob Frau Agathe einen verſtand? Es ging ihr du 1 den Sinn. Fahr nach Neubabelsberg, beſuche ſie. Sie ger ja darum gebeten, ſprich dich mit ihr aus. Aber wor aussprechen? Nein, es ging nicht. Sie mußte ſich eben a finden und allein mit ſich fertig werden. — 1936 Nr. 18 eslestoa gaga gin Buse 0 Sog eqn Usfeickl elae musse Ueckcnſpe meg sn felgz' ueuzel hene gun uellozsebufe suvluegs li gaga qu dig zequvuzse gpjckönfg wog Inv udaaec usgieg dig uepnag keſpch uenunes bieuvang „ou ci sid 210 ue aba gn) z gpjctbnig meg inv gu oi usgunlab bung due uege deo man ggocpg„ent zoo fagel onles — ichphneg ocpenck bi 8—— jivavdchſz usg uv ug 918 e G18“ epo i ung ugegub med zengc ueg eien ac „1% Pujquebnſz neu 1016 J Jop„ epfebijogz“ eagc ue cou fzoſol In renne dec uo Sd ii uo nac packe meleig pu ppiejc ind sdgenem auge obo gaga Soda eng nau 40 „imb Luvb puuglaeck nv uhr euuex uceqpoach uicht mut nau cp“ uur kene dee nen„zur oog ug! 218 uelnzs“ „edunfg 10 gefeuohng Regungeng agplebun zom jvavackz sgiggg uefohn due ou og henzuege uozunzvoch us“ lespfegnjogz 00 den eee ee en in e ee“ udhegl end Lunönlaegz and bnobonjlabvog aun uuoze sezvauack ulel bunbfolaegz ad peng uind eo eng dae ue Udzongz ue ⸗uupzeg ueuse uvur do vag ig dun bei egg Sihpvu ahn lemae ava sd aeiurunahr! leg ful Sunppongcklogz zue zug uebv b 100 Hel ueg ogg ug u du dg 1 Tas muzelpg id jeep 10 91 1 of Bunfſpizg relprnlecankb ur Duuoz usgn vis uebung jezt * us uvm uus zd Sog uezjapis usenet 1 ha suv lonv daana pipi au pilnes donne uu ijggijck c uvu dqufleg siv aon 8c) ue nd pnpzech abnppgrea Sögel Inv gun uezcpneineqv ugelzemufeſpe mu jomulic ue Appz 10 audah vn nv reg ed Funde ung nonegen Uedem scppuleß ago zan jeehogz echupg ee nz agen Bunulloc dusez igel ooh Hasen avm uehgecples seid megcpvu uegunjg joang anvg zunles Inv ep zog eufel ze ze lag szeunvoch seg bunguvg usa o begzeushellnv ec uda bungfezcg dig uz uuvg aeg „Suszuns 4e epo! 08 use basgeiu sjohupuueuegz vl 4 Anu omgusbz!—— anu ons uollvg“ e 8 ug! egezlgaz wilſnumog dec aecpeguece devi teufel oz ueg bien einge zeuge „obijogßz usphhupg ze scp uuvg eapa Daene so jeg!“ abhmmon ze aeupbze„uellvz Cuejoqaea pnagqpostz) usbocm e — a eee beide eee e mee „e— fou uehoc 518 Jcnpiſue Sine enbval„geld“ „Ibunbjolkecß ieg iu sn 82 f 48 1j japueupc oppu gung used eqn hne lea uuegz“ ine usbo ho weufel il ze jaquem uu vc Bunſgegz aduepeachgzue uejonngz uleg 318 1„ uljogjeb zu Sunzprne Inv zone gun uzsgup sau na gg 8 log un dig Uezunsgs“ ono die inv gol zolnmmon ec „Igompe „e Uscaocm jogjeueß usge is“ „ug wee eee oa V Obr vanje dgunſg usqivg zelle ada 4 ck zezund aeg len„aolhmmog opc“ uezunlunaq oacsozcg usgieg ei use jojnch leg ee„ gumusboch eaief Af ug usgoz auvauszjogz eig Pana ſiog ne eg uda uegzem 1g“ „e uses ue fog od ain eee ee en ehe „Regungen“ ee ede eee ee ag e“ „pan onluggjg inv gueb io on a0 e gg Jegemes uege zog 8 Joch“ „G Uelluloz nb Bungufqzegz ur 8 jocz u Atpnſzga uch ois usgog“ „usppg baoqeſgeh Inv sang uonol ug sene Seu 100 ie e eh pee eee be ee ne ens“ „Gdlvajusg aeg hu Sunguſqaegz ou eis uss“ nezung ueg uv cpu ezquva rollo dec „anpundehg ecpnſech geg oa dies jvulue chu pou uvu um seh sb jgnu sv Goc ol bg“ „gabonvgz aeaeuaegou spoluegel ii—— zllocpf 8e 400 gg ubs sapcanf sn vjupphaß uga jenon 2“ „eocanc ippteh nau pn d gpavckch uenegduv med en ee e eee eig“ „pg usbogeg jemunch aeg i bg dc r e g“ „1— ici eich 10 pon neo“ Bree een„ec ene“ ind Saen dug jobu pq ueleig gv ueagvs use ug ur zaec zegoand obig ue daolhwmoß ae ae Ale eg asg egg aeg ind agen eu bur) ſpog cpi de auvleg zva fſpnfleg eioglictueurcploze deus u zpavcckzz ze nv uuegz grog uv oaollruum og lee aun zezung use Joh zd ou cpi usgu vlog ug! renn; io uin ueueheangea meg soo sobnodönjlhebnjogz 13: uelphideap seule gag uv on quvlog binezs 200 ping depeuos! 89 Te“ gg * „ agauasbdge ug! 515j0% W gufg jezunc sul zceleg Uefvulchf eule Inv pee deni See ien eee„end es“ „o udhebaoa jou 6p: nog juegvß ne Buzz ausez Aſpn vag“ Inv esto zockt d (ungegaog 88) 4 „8 ——— — 9 r . 4 2 1 9—— — 5 f DT un 11 4 u J% 6%% W— uöojog 1 5118 o eos 6 fe e eee e cee g ene i dbujoc f apo s dauig n dene e eee enen e ect „0 Aae 6 Koso 8 me 2 90 0 Icpenguef gun eee zu 121293 ue e eee e eee e ee 5 a T baz I: end sec 18 v 06 elpogß uelge geg nobundginz zphubch g Jvc recplſungneutbgzou h unzqpig dauejgpeas 8 eee eco o pckoand 7 node agu ene iel Ipeae boo cpi gos i Sudoß ig ehe e end e dec andi aeg ages une ien r ee 5 1— 1—- l- d- 0— 0 —u—- u—- u— u— 1-1— 6— 9—————— ⏑ eee aas:usgonſongz eig ougag Aelplock! :udgebae bun gvagon Seppel 4 une Inefleslnv Burpeq uc ug sahmolch zeg dhlectvzuenndg ud uenvqaenendu ꝛeuse uf af cam fageaea„angles“ sI usnegungagvg el sg gene ee eee ee en Seugepl szequcſog ue sI nb gun gung ute zu vnde dus lee ang; so enen eee ee ehe sic uca i ue sio uebuncpnhaeun a 0uehebuſe gunzch Inv ſpil sda Apeqzue eaipmeb je ue jving pang dana pb un Sur jzqune zg daga ang u enlectog 00 8 ile do en mu n eee eee uepnagaefun ne hpaebusllvogz u uecueuuuegapckdeg gag ing ueavgſchank ueg one J uc bungen di fhnlasa leg ang zezcppaseg ged. 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Er er 3. det nä end Nil lier Get fil we nu fragte der „Steigen Rettig Herrn mitnehmen?“ Der lachte freundlich. gebrochenem Deutſch, Sie dieſen Flieger. er in — los!“ ſich die „Könnten Polizeichef den Sie ein!“ ſagte gewendet.„frei Steil ſchraubte in der Nacht. Heulend zerfraß der Motor die Luft. nur durch Zeichen verſtändlich machen. Köbrö hatte den Hörer ſeines Empfangsapparates am Ohr. Nachrichten kamen nur ſpärlich durch. Das ſchwediſche Flugzeug näherte ſich bereits der ſchleswig⸗holſteiniſchen Küſte. Der„Pfeil' ſchien ſeinem Namen Ehre zu machen. Er ſchoß mit 325 Kilometer Geſchwindigkeit durch die Luft. Morgens um vier kam die Meldung, daß man ST 68 in der Nähe von Flensburg geſichtet habe. Ein frohes Lächeln umſpielte den Mund des Fliegers. Man war dem Verfolgten mutmaßlich ſchon bis auf 200 Kilometer auf den Hals gerückt. Rettig ſaß geduckt hinter ihm und ſtarrte völlig be⸗ nommen auf das herrliche Landſchaftsbild. Die Sonne ſtand bereits wie ein mächtiger brennnender Ball am Himmel. Unter ihnen lag Waſſer— doch überall tauchten Küſten auf, die im erſten Leuchten des Morgens vergoldet ſchie⸗ nen. Die Luft war vollkommen rein und klar. Kein Wölk⸗ 7 0 trübte den Himmel. Man konnte unendlich weit ſe⸗ hen. Der Pilot machte ein Zeichen. Aufpaſſen!' hieß das. Ret⸗ tig nahm ſein Glas zur Hand. Er ſuchte den Himmel ab. Aber es war nichts zu ſehen. Nur ein deutſches Verkehrs⸗ flugzeug— man konnnte deutlich die Nummern leſen— kam ihnen aus ſüdlicher Richtung entgegen und kreuzte den Kurs des Pfeil“. Man konnte ſich leider mit ihm durch Funkſpruch nicht in Verbindung ſetzen, da der„Pfeil! nur eine Empfangsanlage beſaß. Plötzlich deutete Köbrö mit einer raſchen Bewegung nach vorn. In der Tiefe lag, nur wie ein Punkt ſichtbar, Helgoland. Ob der Flieger das meinte?“ Nein, er zeigte noch einmal, deutete weit voraus. Ret⸗ tig hob das Glas an die Augen. Jawohl— dort flog et⸗ was Blitzendes—— es konnte der Schwede ſein! Brauſend und heulend jagte der ‚Pfeil' hinterher. Das andere Flugzeug wurde raſch deutlicher. Immer näher kam man heran. Schon konnte man ſeine Bezeichnung mit dem Glaſe erkennen.„ST 68“. Rettig klopfte vor Freude dem Flieger die Schulter. Der lachte ihm ins Geſicht. ST 68 wurde größer und größer. Jetzt kam man ganz dicht heran. Köbrö droſſelte den Motor. Schon ſchwebte man neben dem anderen. Der hatte an eine Verfolgung im Augenblick wohl gar⸗ nicht gedacht. Jedenfalls fuhr er ſichtlich zuſammen, als 1 neben ſich das Sportflugzeug mit den beiden Inſaſſen ſah. Durch Zeichen gab man ihm zu verſtehen, daß er den Kurs ändern und ſüdlich abbiegen ſolle. Aber der Kerl lachte ſeinen Verfolgern frech ins Geſicht, wobei ſeine ſtar⸗ ken Zähne zum Vorſchein kamen. Immer noch flogen die Apparate in gleichem Tempo nebeneinander her. Plötzlich hörte man peitſchende, klat⸗ ſchende Schläge. Etwas ziſchte an Rettigs Kopf vorbei. An⸗ willkürlich duckte er ſich. Blitzſchnell hatte der Verbrecher ſeinen gen und feuerte hintereinander ſämtliche Schüſſe gegen ſeine Verfolger ab. Dann lud er die Waffe wieder. Auch Rettig riß ſeinen Revolver hoch. Auch er begann jetzt zu ſchießen,— bloß etwas bedächtiger, als es der an⸗ dere tat Köbrö hatte den Apparat etwas höher geriſſen. Da⸗ durch war man im Vorteil. Rettig ſtieß, nachdem er die erſte Ladung ver⸗ geblich verfeuert hatte, mit dem Schaft der Waffe ein Loch in die Bordwand, die nur aus ſtarkem Leinen be⸗ ſtand. Hierdurch konnte er ſich gewiſſermaßen eine Schieß⸗ ſcharte ſchaffen und zielen, ohne geſehen zu werden. Schon wieder ziſchten die Kugeln des Gegners. Glück⸗ licherweiſe verfehlten ſie wieder ihr Ziel. Man hörte ſie auf Metall ſchlagen. 3 und verſchwand Man konnte ſich Maſchine hoch Revolver ge⸗ Auch Köbrö hatte ſich vorne im Führerſitz geduckt. Er beſaß keine Waffe. Rettig ſchoß jetzt zum zweiten Male. Aber gerade in dieſem Augenblick machte der andere eine unerwartete Wendung. Der„Pfeil“ blieb zurück. Köbrö machte fetzt Zeichen, die Rettig zunächſt nicht zu deuten wußte. Der Motor ar⸗ beitete regelmäßig. Der„Pfeil' begann ſich in die Höhe zu ſchrauben. ST 68 flog ruhig weiter. Es war, als ſinke er immer tiefer. Aber das ſah nur ſo aus, weil der Pfeil“ immer höher und höher ſtieg. Bald war der andere nur noch als Punkt zu ſehen. Was bedeutete dieſes Manöver? Plötzlich ſchwenkte der Däne nach Süden ab. Rettig hätte vor Wut aufbrüllen mögen.„Das iſt doch Wahnſinn!“ 9 er dem Dänen zu,„folgen Sie ihm, folgen Sie ihm doch!“ Der hörte nichts von dem Rufen. Er drehte ſich nur noch einmal nach Rettig um und zuckte dabei bedauernd die Achſeln. Rettig war maßlos erregt. Aus welchem Grunde brach Köbrö nur die Verfolgung ab? Immer noch ſchien der Pfeil' zu ſteigen. Die Luft wurde dünner. Rettig bekam ſchon Atembeſchwerden. Plötzlich fängt der Motor an zu ſtottern. Dann ſetzt die Maſchine aus. Die Ruhe, die nun auf einmal herrſcht, hat etwas Bedrückendes. „Was iſt denn eigentlich los?“ ruft Rettig dem Dänen zu. Der ſucht ſich zu verſtändigen. „Benzintank—— erſchoſſen——“ ſtotterte er. „Sind Sie verwundet?“ „Wie meinen du?“ „Ob Sie verwundet ſind?“ „Ja, ſehr verwundert!“— Langſam glitt der Apparat abwärts. Ferne kam die Küſte in Sicht. Rettig wurde jetzt alles klar. Im ſtillen mußte er dem Dänen Abbitte tun. Der hatte— den Umſtänden ent⸗ ſprechend— vollkommen richtig gehandelt. Nachdem er feſtſtellen mußte, daß eine Kugel des Gegners den Ben⸗ zintank durchſchlagen hatte und nun die koſtbare Flüſſig⸗ keit auslief, konnte für ihn das Verſagen der Maſchine nur noch eine Frage der Zeit ſein. Dann aber mußte man nie⸗ dergehen. Man befand ſich ziemlich weit von der Küſte ab und über der See. Die Gefahr, ſelbſt bei einer glimpflichen „Waſſerung“ von den Wellen zerſchlagen zu werden und hilflos herumzutreiben, war nicht von der Hand zu wei⸗ ſen. So mußte man unter allen Amſtänden noch verſuchen, Land zu erreichen. Infolgedeſſen ſchraubte er ſich empor, An Weite war etwa das Zehnfache der Höhe im Gleitflug zurückzulegen. Je höher man alſo noch kam, um ſo beſſer war es. Aber nun ſank man ſchon abwärts. Allmählich nur kam die Küſte näher. Ewigkeiten ſchienen ſich aneinander zu reihen. Ob man es ſchaffen würde? Wo war man denn überhaupt? Mußte das Land nicht ſchon Holland ſein? Rettig blickte noch einmal nach dem anderen Flugzeug aus. Aber es war nichts mehr zu ſehen. Wütend zerknirſcht er einen Fluch zwiſchen Zähnen.——— ST 68 zog ruhig ſeine Bahn weiter. Pirol, in ſich hineinlächelnd, ſaß hinter der Steuerung und befühlte ſein Schulterblatt, wo er einen unbedeutenden Streifſchuß er⸗ halten hatte. Unangenehmer waren die Schrammen, die er beim Zerſplittern der Scheibe in ſeinem Geſicht erhielt. Er machte den Eindruck, als habe er ſich mit einer ſchlech⸗ ten Klinge raſiert.— Eigentlich war es unangenehm, daß er am hellichten Tage nach Holland kam. Namentlich an einem ſo klaren Tage, wie es der heutige war. Zweifellos hatte man auch in dieſem Lande bereits die Polizei alarmiert. Jeden Augenblick konnte ein neuer Verfolger erſcheinen. Meilen⸗ weit war er zu ſehen,— wenn er ſich auch inzwiſchen ſo hoch wie möglich hinaufgeſchraubt hatte. Wer waren übrigens die beiden in dem Jagdflugzeug geweſen? Es trug ein däniſches Erkennungszeichen! Schade, daß er die Kerle nicht beſſer traf! Aber irgend etwas mußten ſie abgekriegt haben— ſonſt hätten ſie ganz ge⸗ wiß nicht von der weiteren Verfolgung Abſtand genom⸗ men,— die Schießerei wäre weitergegangen, und weiß der Teufel, ob er dann ſo glimpflich davongekommen wäre! Ganz in der den 4116 Cortſetzung folgt.) Aus vergangener Zeit. Pfälziſche Regierung gegen das Schuldenmachen der Studenten 1774. Das Leben an unſeren Hochſchulen hat ſich ſeit dem politiſchen Umſchwung weſentlich geändert, ein gewiſſer Ernſt beim Studium hat einer allzugroßen Sorgloſigkeit Platz gemacht, wenn auch keiner unſerer jungen Volks⸗ genoſſen an den Hochſchulen um ſtudentiſche Freiheit und jugendliche Fröhlichkeit gebracht werden ſoll. Von kulturhiſtoriſchem Intereſſe iſt eine Verordnung des Staatsminiſteriums des Kurfürſten Karl Theodor von der Pfalz im Jahre 1774, de im Druck veröffentlicht wurde„zu jedermanns Darnachachtung bezüglich der Creditverhältniſſe der Heidelberger Studenten“. „Nachdeme Ihre Churfürſtliche Durchlaucht ver⸗ ſchiedentlich wahrnehmen müſſen, welchergeſtalten bis hie⸗ hin wegen dem vielfältigen Borgen an Academicos, ſich mehrmalige Beſchwernüſſe hervor gethan, ſohin zwiſchen dieſen, dann deren Elteren, und Heydelberger— auch ſonſtigen Burgeren und Unterthanen, vielfältige Irrungen und Zwiſtigkeiten verurſachet worden, mithin höchſt⸗ dieſelbe, um allen dergleichen Anſtänden, und Unord⸗ nungen vors Künftige gänzlich abzuhelffen, in verfolg der unterm 17. Januarii 1731. und 5. Octobris 1744, auch 17. Martii 1769, wegen von Minderjährigen, hinter ihren Eltern contrahirenden Schulden, emanirter Befel⸗ chen gnädigſt verordnet haben und wollen, das 1. Alle des Studirens wegen auf gedachter Univerſität ſich Aufhaltende, die Gelegenheit zu wohllüſtigem ver⸗ gelblichem Geldverzehren, Schwelgen und Spielen ver⸗ meiden, dahero Keinem derſelben ohne Vorwiſſen, und ausdruckliche, auf die Summe beſtimmte ſeiner Elteren, oder Vor⸗ münderen, und Vorgeſetzter Einwilligung und Geheiß, baares Geld, es ſeye, von wem, auch ſo viel, oder wenig es ſeyn wolle, vorgeſtreckt, oder geliehen, wid⸗ rigenfalls der Academicus keines Weegs zur Zahlung angehalten, noch einige Klage verſtattet, gleichergeſtalt Von niemand, ſeye es Chriſt oder Jud, einem Aca⸗ demico auf Bücher, Kleider, Meubles, und andere Sachen, einiges Geld vorgeſchoſſen, weder dergleichen Pfandweis, oder käuflich an ſich gebracht, als in wel⸗ chem Fall die Sache ohne Erſtattung des Pfands oder reſpective Kauffſchillings ohnentgeltlich von dem Innhaber wieder herausgegeben, der contravenirende Glaubiger oder Käufer, wie auch jene, ſo ſich als Unterhändler dabey gebrauchen laſſen, mit merklicher Strafe von ihrer Obrigkeit auf diesfalſig beſcheinigt: Anzeige belegt, annebens Anter gleichmäßig, auch mehr geſchärfter Strafe weder von Chriſten noch Juden denen Academicis einige Waaren in der Abſicht, daß ihnen durch derſelben Verſilberung zu Geld geholfen werde, gegeben, und Sachen, die lediglich zu Wohlluſt, und Ueppigkeit ge⸗ hören, als Caffee, Thee, Chocolat, gebrannte Wäſſer, Eſſen und Trinken auf Spaziergängen, Billard, Pferd, Chaiſen, Capriolet, und Schlitten⸗Miethgeld, auch alle Gattungen von Galanterie⸗Waaren bey Verluſt des Credidirten, und unter Beſtrafung des den Betrag beyzutreiben ſich unterfangenden Richters, keineswegs geborgt; damit aber In Abſicht jener Sachen, die einem ohne baares Geld ſich findenden Academico zum Lebens⸗Unterhalt, und ſeiner Studien Fortſetzung nöthig ſeynd, ein ſolcher nicht ganz Creditlos gemacht werde, verordne Höchſtgedachte Ihre Churfürſtliche Durchlaucht daß die Honaria der Privat⸗Collegien, Salaria der Medi⸗ corum, Chirurgorum, und Exercitienmeiſter, und was an Bücher und Medicamenten nöthig iſt, auf An⸗ melden und reſpective liquidation, minder nicht 7. Das Quartier⸗Geld auf ein halbes Jahr, für den Tiſch auf zwey Monath, für Kleidung bis auf zwanzig Gulden(worunter jedoch nichts zur Ueppigkeit ſein darf) für Schneider, Schuſter, Peruquenmacher, Wäſcher⸗Lohn, und andere nothwendige Handwerks⸗ Arbeit, bis auf ſechs Gulden das Geborgte Richterlich beigetrieben, auf eine diefe Beſtimmung übeiſteigende Summe aber, oder wenn ſich der geringſte Unterſchleif veroffenbahret, alle rechtliche Hülfe entzogen, um aber 8. Derley Unterſchleife deſto eher zu verhüthen, die Koſtgebere, Haußwirth, Krämer, und Handwerks⸗ Leuthe, zur Erkundigung: ob nicht der Academicus, welcher dermahlen zu ihnen, oder ihrer Kundſchaft kommt, bereits bey anderen Wirthen ec. zuvor Schul⸗ den gemacht, und ſelbe nicht bezahlet, ermahnet, in⸗ welchem Fall auch der ſonſt gnädigſt belaſſene Credit ohne Bürgſchaft nicht gegeben werden ſolle; Als hat ermelte Univerſität ſich dieſem gemäß gehorſamſt zu betragen und dieſe Churfürſtliche gnädigſte Willens⸗ Meynung ſämtlichen Academicis kund zu machen.“ Dieſer Erlaß zeugt von eingeriſſenen Mißſtände aber auch von dem Beſtreben der Behörden, geordnete Zuſtände zu ſchaffen, und gibt einen Einblick in die damaligen Verhältniſſe an der Univerſität Heidelberg. Falſchmünzer in Mannheim im Jahre 1700. Auch in früheren Jahrhunderten wurde des öfteren verſucht, Geld ſelbſt anzufertigen und es in den Verkehr zu bringen. Schwere Strafen waren auch ſchon damals den Falſchmünzern angedroht. In der Kurpfalz beſtand die ſogenannte„Malifezordnung“, die als Strafe für Falſchmünzer vorſchrieb,„daß dieſe mit dem Feuer vom Leben zum Tode gebracht werden“. N So wurde im Jahre 1700 vor dem Mannheimer Stadtrat ein Falſchmünzerprozeß erledigt, bei dem es ſich um einen aus Heiligkreuz bei Luzern eingewanderten Schweizer Jacques Ricordon handelte. Erſt ſeit Sep⸗ in ſehr dürftigen Verhältniſſen und hatte eine Familie mit 8 Kindern zu ernähren. In ſeiner Not verſuchte er es mit der Falſchmünzerei. Er wurde im Sommer 1700 von ſeinem Schwiegerſohn zur Anzeige gebracht, der ſich erſt im Januar 1700 mit der älteſten Tochter des Ricor⸗ don verheiratet hatte. Der Schwiegerſohn gab an, daß er wenige Tage nach der Heirat von R. in die Falſch⸗ münzerei eingeweiht worden ſei. Das Geld, holländiſche Dukaten und ſpaniſche Geldſtücke, ſei mit„Rot Kupfer und Arſenicum et Mercurium Sublimatum“ hergeſtellt worden; an der Herſtellung war er ſelbſt nicht beleiligt, er machte aber mehrere Reiſen, um das Geld abzuſetzen. Ricordon war nach längerem Leugnen geſtändig und gab die Anfertigung von etwa 80 Dukaten zu. Die Verhand⸗ lungen erſtreckten ſich auf mehrere Wochen, und man nahm auch die Frau des Angeſchuldigten in Haft. Ri⸗ cordon brach im Spätjahr des Jahres 1700 aus dem Gefängnis aus, indem er den Ofen als Durchgang be⸗ nützte. Die Flucht glückte ihm, trotzdem die Bürgerwache, die das Gefängnis zu bewachen hatten, verdoppelt war. Als Strafe wurden die Wächter für ihre Anaufmerk⸗ ſamkeit eingeſperrt. Die Frau des Geldmachers geſtand, nachdem ihr die Folter angedroht wurde, ein, daß ihr Mann ſich nach Gießen wenden wollte. Trotz des ſofort gegen ihn erlaſſenen Steckbriefes gelang es nicht mehr, ihn zu faſſen. Die Regierung erließ nun das Urteil gegen den Schwiegerſohn zu Beginn des Jahres 1701. Es ſprach ihn ſchuldig und verwies ihn der Stadt und des Landes, was nach den damals geltenden Geſetzen als ausnahms⸗ weis mild zu betrachten war. Stadt lebhaft erörtert, Der Prozeß wurde in der beſonders ſorgte der geglückte Ausbruch des Haupt angeklagten trotz der Bewachung durch die Bürgerwehr für Geſprächsſtoff..