91S 1 ο, „Gente nage 2 va! 727 4200 „Hel 2 T Ae rern gaggags pant geg Neri es p bin mepleg Igel 73 0 e F 0 negulnggs“ kiſcheint käglt Bezugspreis 1.5. Aug. N ö. 61 gun 1 1 1 0 Uhr gernſprecher N 4 d Gozialismus der Tai ub 1. Juli 1936 laufende Kinderbeihilfen an kinderreiche Jamilien. Berlin, 27. März. Am 24. März 1936 iſt eine Verordnung erſchienen, nach der mit Wirkung ab 1. Juli 1936 laufende Kinderbeihilfen gewährt werden. Die weſentlichſten Voraussetzungen zur Ge⸗ währung von laufenden Kinderbeihilfen ſind: 1. Die Familie muß fünf oder mehr Kinder, die das 16. Le⸗ bens jahr noch nicht vollendet haben, umfaſſen. Als Kinder in dieſem Sinne gelten neben den Abkömmlingen auch Stiefkinder, Adopkipkinder und Pflegekinder und deren Abkömmlinge; ligkeit befinden oder im 5 nden os Eintritts ſeiner Erwerbsunfähigkeit in ei unden haben, oder gen. Beamten, sonen, die bei Sinne des Geſetzes zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Soldaten der Wehrmacht und anderen Per⸗ öffentlichen Verwaltungen oder Betrieben im Verwaltungen und Betrieben vom 23. irz 1934 beſchäf⸗ tigt ſind und dort Kinderzulagen oder Kinderzuſchläge be⸗ ziehen, werden laufende Kinderbeihilfen, die durch die Ver⸗ ordnung vom 24. März 1936 vorgeſehen ſind, nicht gewährt. Die laufenden Kinderbeihilfen betragen 10 Mark für das fünfte und jedes weitere Kind, das das 16. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Die Pröſidenten der Landesfinanzämter können lau⸗ ſende Kinderbeihilfen ausnahmsweiſe auch dann gewähren, wenn eine alleinſtehen de Frau für weniger als fünf Kinder unter 16 Lebensjahren zu ſorgen hat. Der Anſpruch auf Auszahlung der laufenden Kinderbeihilfen iſt nicht übertragbar und nicht pfändbar. Anrechnung der laufenden Kinderbeihilfen auf Arbeits⸗ loſenunterſtützung, Kriſenunterſtützung, Wohlfahrtsunker⸗ ſlützung oder dergleichen iſt nicht zuläſſig. Die laufenden Kinderbeihilfen ſtellen demnach unter allen Umſtänden eine zuſätliche Hilfe und demgemäß eine Verbeſſerung der ſozia⸗ len Lage der kinderreichen Familie dar. Antragsformulare zur Erlangung der laufenden Kin⸗ derbeihilfen werden mit Wirkung ab April 1936 durch die Finanzämter auf Verlangen koſtenlos abgegeben. Der Antrag iſt beim Finanzamt zu ſtellen. Das Finanzamt er⸗ keilt Beſcheid und zahlt laufend monatlich durch Poſtſcheck den im Beſcheid angegebenen Betrag aus. 15 Durch die Verordnung vom 24. März 1936 werden zu⸗ nächtt 200 000 Kinder, die das 16. Lebensjahr noch nicht voll⸗ endet haben, erfaßt werden. Es iſt beabſichtigt, die Verord⸗ nung, ſobald die Mittel es ermöglichen, auch auf die Fami⸗ lien mit vier Kindern unter 16 Jahren auszudehnen. Zur Gewährung der laufenden Kinderbeihilfen werden die Rück⸗ flüſſe aus den gewährten Eheſtandsdarlehen ver⸗ wendet werden. Bereits 140 000 einmalige Kinderbeihilfen uf dem Reichsparteitag der Freiheit iſt die Verord⸗ nung über die Gewährung von Kinderbeihilfen an kinder⸗ reiche Familien verkündet worden, nach der ſeit 1. Oktober 55 auf Antrag einmalige Kinderbeihilfen gewährt wur⸗ Es ſind bis heuke bereits 140 000 Kinderbeihilfen in Summe von 56 millionen Reichsmark gewährk worden Es ſind bis jetzt bereits faſt alle bedürftigen Familien im Reich mit ſechs und mehr Kindern berückſichtigt worden, auch be⸗ teits ein großer Teil der bedürftigen Familien mit fünf Kindern. Glaubens ſätze des ganzen Volles Die Rede des Führers in Ludwigshafen. 8 Ludwigshafen, 27. März. In den weſtlichen Grenzgauen fanden die Darlegun⸗ gen des Führers zu den aktuellen Fragen der Außenpolitik, ſein glühendes Bekenntnis zur Ehre und Gleichberechti⸗ gung der deutſchen Nation und zum Frieden der Völker einen ungeheuer ſtarken Widerhall— Als der Führer von der Notwendigkeit und dem nur im Innern, ſondern bringen, als er packende Volkes zur und Willen ſprach, die Vernunft nicht auch außenpolitiſch zum Siege zu orte fand für die Bereitſchaft des deutſchen itarbeit am Verſöhnungswerk der Völker ausrief: 8 eee ee eee. 9—L—e. ee, Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. galtungsblatt, 2 Uhr. prüchen. q rg Härdle) 68. Verantwortlich tigen Yiige Freitag, den 27. März 1936 FFV VCCVCVCVCVC(C ↄÄVATCTVTCTCTCT0TCTCT0TTTTTTT 7 K „Für den Frieden jederzeit, für eine Unterwerfung niemals!“ erhoben ſich die Maſſen in grenzenloſer Begeiſterung von ihren Plätzen und jubeln dem Führer minutenlang zu. Und die gleiche Begeiſterung erfaßte ſie bei der ein⸗ drucksvollen Feſtſtellung des hrers, man ſage nicht: der Deutſche braucht Kriegsruhm— den wir in der Geſchichte genug geſammelt! Wir ſind fäh noch viel mehr Friedensruhm aufzuſpeichern. möchten uns gern an der friedlichen Olympia des Wettſtreits der Völker auf allen Gebieten des Lebens, der tur und der Wiſſenſchaft beteiligen. Es iſt doch wunderbar, was den Menſchen für Aufgaben geſtellt ſind, wenn ſie dieſe Auf⸗ gaben nur ſehen wollen und nicht fortgeſetzt von Siegern und Beſiegten, von Recht und Unrecht träumen! Nicht ein Mann, ſondern das ganze Volk Unter immer neuen Beifallskundgebungen bekannte ſich der Führer zu den unerſchütterlichen Grundſätzen ſei⸗ nes politiſchen Handelns in der Vergangenheit und für die Zukunft: Die Welt ſoll am 29. März ſehen, daß es nicht ein Mann, der da aufgeſtanden iſt, ſondern daz dieſe Grundſätze Glaubensſätze des ganzen deutſchen Volkes ſind. Daß dieſe Grundſätze gelten in Oſtpreußen genau wie an der Saar, in Hamburg ſo wie in Bayern, daß ſie genau ſo gelten in Mitteldeutſchland wie in Berlin, daß ſie gelten überall, wo Deutſche leben, daß ſie für jeden Städter, für jeden deutſchen Bauern, für jeden deutſchen Arbeiter, daß ſie für jeden Deutſchen gültig ſind. Vielleicht wird man dann auf ſeiten unſerer Gegner einſehen, daß hier das deutſche Volk zu den anderen Völ⸗ kern ſpricht, daß nicht ein Mann irgendeinem franzöſiſchen Politiker die Hand reicht, ſondern daß das deutſche Volk dem franzöſiſchen Volk die Hand reicht und daß es nicht ge⸗ dieſe wirklich große Sehnſucht nach einer Aus- einzelne Politiker von 9 5 Wer auch Frankreich uns dend iſt für uns nur eines: franzöſiſche Volk uns gegenüber tieren, daß es bereit iſt, mit uns Bund einer Verſtändigung zu will er es nicht. Keine Geheimdiplomatie Der Führer ſprach in ſarkaſtiſcher Weiſe von der„Ge⸗ heimdiplomatie“, die ja nach den 14 Punkten Wilſons ſei⸗ nerzeit ein Ende finden ſollte, und ſtellte ihr gegenüber die Art des politiſchen Vorgehens, die in Deutſchland heute geübt wird. Ich will keine Geheimdokumente und keine Geheimbündniſſe ſchließen! b ſichere Sie, meine Volksgenoſſen, ich werde niemals Deutſchland zu etwas verpflichten, was nicht das ganze deutſche Volk weiß! Ich werde nicht erlauben, daß der deutſche Generalſtab mit irgendjemand militäriſche Ab⸗ machungen trifft, von denen die Oeffentlichkeit nichts weiß. Wenn ich heute der Welt ein Angebot mache, dann mache nicht ich dieſes Angebot, ſondern das ganze deut ſche Volk macht es durch mich! Und wenn ich umgekehrt etwas ablehne, dann kann man genau ſo über⸗ zeugt ſein, dann lehnt es das deutſche Volk ab! Wir ſehen das Ganze Mit einem tief zu Herzen gehenden Appell an die Saar⸗ pfälzer ſchloß der Jührer: Wenn das deutſche Voll mir am 29. März ſagt: Jawohl, wir ſind einverſtanden mit Dir! Wir ſehen das Große. Wir ſehen das Streben! Wir ſehen den Fleiß und wir er⸗ kennen das an. Wir glauben, daß Du das Beſte gewollt zaſt! Wenn mir das deutſche Volk das beſtätigt, dann bin dieſen lang dauernden ſchließen, oder verfaſſen Ich ver⸗ ich glücklich, dann werde ich wieder ſtark! Dann will ich wieder gern jede Verantworkung auf mich nehmen und Deulſchland ſo vertreten, daß es ſich dieſer Zeit ſeiner Geſchichte vor der Nachwelt nicht zu ſchämen braucht!(Er- neuter koſender Beifall). Dieſer Appell findet nicht ſtatt, um ein Regime im Innern zu legitimieren, ſondern um dem Rechtsan⸗ ſpruch, den dieſes Regime für dieſes Volk erhoben hat, der Welt gegenüber die höchſte Legitimation zu geben, die es überhaupt gibt! Mich richtet nicht irgendein Rat, und keine Sonferenz, richten kann mich nur das deut⸗ ſche Volk allein! 3 Das deutſche Volk will nicht degradiert und diffamiert ſein —— —— eee e 16 Ahr bis 16,01 Ahr ig weiſt nochmals ausdrücklich dar⸗ auf hit tag, den 27. März, das Sirenenſignal aus den Dieſes Signa ir n den Sirenen und Alarmgeräken aller Werke, im ganzen Reich übernommen und eine Minute bis 16.0 land ein. rt. Gleichzeitig tritt von 16,00 Uhr ehrsf lle in ganz Deutſch⸗ Anordnung des Reichskirchenausſchuſſes. ö 27. März. Der Reichskirchenausſchuß hat die aufgefordert, für ein allgemeines einviertel⸗ ngeläut am Schluß der großen Kundgebung Samstag, den 28. März dieſes Jahres, 21 Uhr, agen. 5 Eden vor dem Anterhaus Die große außenpolikiſche Ausſprache. London, 27. März. Das Unterhaus trat am Donnerstag nachmittag zu der außenpolitiſchen Ausſprache zuſammen. Das Unterhaus war bis auf den letzten Platz gefüllt. Außenminiſter Eden erklärte u. a., es komme darauf an, daß Großbritannien ſeine Aufgabe in dieſer internationalen Lage im richtigen Licht ſehe. Das ſei nur möglich, wenn er offen ſpreche. Wenn Deutſchland, ſo ſagte Eden, den Wunſch gehabt haben ſollte und dazu wäre es berechtigt geweſen—, irgendeinen Teil dieſes Vertrages abzuändern, ſo hätte ihm der Verhandlungsweg offen geſtanden. Deutſch⸗ land habe behauptet— und von ſeinem Geſichtspunkt aus ſei es zu dieſer Behauptung berechtigt geweſen, falls es der Anſicht geweſen ſei, daß dieſe zuträfe—, daß der Franko⸗ Sowjetpakt mit dem Locarnopakt nicht zu vereinbaren ſei. Der Artikel 3 des Locarnovertrages beſchäftige ſich aber aus⸗ geſprochen mit einem ſolchen Fall. Danach ſei Deutſch⸗ kand verpflichtet geweſen, dieſe Frage gemäß den Beſtimmungen des Vertrages zu regeln und mit Hilfe der Methoden, die der Vertrag vorſehe. Die deutſche Regierung habe den Artikel 3 des Vertrages ignoriert dee i Das Ziel Großbritanniens in dieſer ſchwierigen Zeit habe darin beſtanden, eine fried⸗ liche Löſung herbeizuführen. Die franzöſiſche Regjerung habe bei den Besprechungen in Paris erklärt, daß Deutſch⸗ land ſeine Truppen aus der Rheinlandzone zur ücck⸗ ziehen müſſe, nötigenfalls durch progreſſiven Druck, der mit finanziellen und wirtſchaftlichen Sanktionen zu begin⸗ nen habe. England, ſo erklärte Eden, habe dieſer Anſicht nicht zugeſtimmt(Beifall). Es habe weder die Schwere des Vertragsbruches abgeſtritten noch die Folgen, die ſich hier⸗ aus für Europa ergäben. England habe es aber für ſeine Pflicht gehalten, durch Verhandlungen das Vertrauen wie⸗ der herzuſtellen. Das Weißbuch habe, wie der engliſche Außenminiſter weiter ausführte, drei Vorſchläge zu dieſem Zweck vorge⸗ ſehen: nämlich die Behandlung des franzöſiſch⸗ſowjetruſſi⸗ ſchen Paktes durch das Haager Gericht, die Unterlaſſung von Befeſtigungen in der Rheinlandzone und die Zuſtim⸗ mung Deutſchlands zu einer internationalen Streitkraft während der Uebergangszeit. Dieſe Vorſchläge ſeien immer nur Vorſchläge geweſen. Der Redner vertrat ſodann die Auffaſſung, daß es ohne irgendeinen konſtruktiven Beitrag ſeitens Deutſchlands unmöglich ſein würde, Verhandlungen zu beginnen, und zwar für diejenigen, deren einziges Ziel und deren einziger Ehrgeiz darin beſtehe, daß dieſe Ver⸗ handlungen beginnen ſollten. Eden wandte ſich gegen diejenigen, die verlangten, daß ſich England von den Wirren Eurxopas fernhalten ſolle. Es liege im Lebensinkereſſe Englands, daß Frankreich und Belgien unverſehrt blieben und daß keine feindliche Streitmacht ihre Grenzen überſchreite. Die gegenſeitigen Beiſtandspakte würden allen Unter⸗ zeichnern von Locarno unter Einſchluß Deutſchlands offen⸗ ſtehen. Sie würden durch Generalſtabsbeſprechungen er⸗ gänzt werden. Von allen Vorſchlägen lege er denen die gröfzte Bedeu⸗ tung bei, die neue Verhandlung ins Auge zu faſſen. Wenn dies erreicht werden ſolle, müſſe man aber einen Beitrag von der deukſchen Kegierung erhalten. Er verſichere dem Hauſe, daß Großbritannien die Be⸗ friedüng gan: Europas vorſchwebe. Aber 098 viel hänge von den Vorſchlägen ab, die der deutſche Reit skanzler An⸗ fang nächſter Woche machen wolle. — 8 Der Führer in Leipzig Der größte Tag der Meſſeſtadt. Leipzig, 26. März. Freudige Erwartung liegt über der ganzen Stadt. Er⸗ höht wird die allgemeine Freude durch die Ankündigung, daß die beiden Luftſchiffe, die Wunderwerke deut⸗ ſchen Geiſtes und Wagemuts, gerade am heutigen Ehren⸗ tag Leipzig beſuchen werden.. Ueber Nacht ſind die Straßen, namentlich die Anfahrts⸗ ſtraße zum Meſſegelände, in ein Flaggenmeer getaucht. Auf den Plätzen, an Straßenkreuzungen und in den Vorgärten ſind 300 Fahnenmaſten errichtet von denen die Farben des Dritten Reiches wehen. Ueberall bezeugen Spr uchbän⸗ der den unerſchütterlichen Willen, dem Führer für ſeinen ſchweren Kampf um Gleichberechtigung, Arbeit und Frieden mit dem Stimmzettel die nötige Kraft zu geben. Von der Front des Hauptbahnhofes leuchtet in mächtigen, viele Me⸗ ter hohen Buchſtaben die Mahnung:„Haltet dem Führer die Treue.— Jede Stimme dem Führer.“ Namentlich das Neue Theater am Auguſtus⸗Platz, dem repräſentativen Platz der Stadt, zeigt ſich in feſtlichem Gewand. 5 Schon in den frühen Morgenſtunden wird es deutlich, daß ganz Leipzig auf den Beinen ſein wird, um den Füh⸗ rer zu hören oder zu ſehen. Auch von außerhalb ſetzt ſchon ſtarker Zuſtrom von Volksgenoſſen ein. Die 35 000 Plätze in der rieſigen Maſchinenhalle auf der Techniſchen Meſſe waren im Nu vergriffen. Längs des ganzen Weges, den der Führer nehmen wird, ſind mehr als 160 Lautſprecher errichtet, ſo daß die Hunderttauſende, die den Führer auf der Fahrt ſehen wollen, Gelegenheit haben, ihn im Anſchluß in Gemeinſchaftsempfang zu hören. General Göring in Karlsruhe Weihe einer Gedenktafel an der ehemaligen Kadetten⸗ 5 anſtalt. Reichsminiſter Göring traf im Kraftwagen in Karls⸗ ruhe ein und begab ſich zu kurzem Aufenthalt ins„Hotel Germania“, wo ſich Reichsſtatthalter Wagner zur Begrü⸗ zung eingefunden hatte. Darauf fuhren Reichsminiſter Ge⸗ neral Göring und Reichsſtatthalter Wagner unter dem Ju⸗ bel einer zahlreichen Menſchenmenge zum Gebäude der ehe⸗ maligen Kadettenanſtalt in der Moltkeſtraße, wo zur Erin⸗ nerung an die Jahre 1905⸗1908, da Hermann Göring als Kadett ſeine militäriſche Laufbahn begonnen hat, eine Ge⸗ denktafel eingeweiht wurde. Nach dem Abſchreiten der Ehrenformationen überreichten zwei BDM ⸗Mädchen Mini⸗ ſterpräſident Göring Blumenſträuße. Nach dem Feſtmarſch von Beethoven führte Oberbürgermeiſter Jäger u. a. aus: Die Stadt Karlsruhe weiht heute dieſe Gedenktafel. Sie ehrt damit den tapferen Soldaten der alten Armee, den ſchneidigen Patrouillenreiter von Mühlhaufen, den bewähr⸗ ten Kampfflieger und erfolgreichen Organiſator der neuen deutſchen Luftfahrt. Reichsminiſter General Göring brachte ſeinen Dank für dieſe Ehrung zum Ausdruck und gedachte der Kameraden, die zu einem großen Teil nicht mehr aus dem Weltkrieg zurückgekehrt ſind. aüſtdent Göring ſagte, daß der jetzt zu Ende gehende Wahlkampf trotz ſeiner Kürze ein einzigartiges, gewaltiges Bekenntnis war. Hier⸗ aus ſtröme die Bekenntniskraft eines einigen Volkes mit einem Willen und einer Leidenſchaft. Es d n ſei das Be⸗ kenntnis zum Führer, zu dem Manne, d l er das deutſche Volk lten verſtehen, bevor jetzt ein anderes wieder freigemacht habe. Die Völker ſie Entſchlüſſe faſſen, daß wir Deutſchland ſind. Der Reichsminiſter ſchilderte den vom Nationalſozialis⸗ mus herbeigeführten Wandel und erklärte die Einheit des Reiches als das ſchönſte Beſchenk, das uns Adolf Hitler ge⸗ geben hat. Da man aber ohne Sicherheit nicht arbeiken könne, habe der Führer die neue deutſche Wehrmacht ge⸗ ſchaffen, niemand zu Leide und niemand zur Freude, uns allein zur eigenen Sicherheit. An die Spitze ſeiner Außen- politik, ſo fuhr der Miniſterpräſident fort, hat der Führer Frieden und Verſöhnung geſtellt, aber nicht einen Frieden um jeden Preis, nicht um die Preisgabe der Ehre, der Frei⸗ heit und Gleichberechtigung. b a Daß wir ihm am 29. März die Skimme geben, ſei ſelbſt⸗ verſtändliche Verpflichtung. Solange wir Adolf Hitler haben, iſt die Vorſehung und der Segen des Allmächtigen bei uns. Seine Kraft iſt die Kraft Deutſchlands und unſer koſtbarſtes Gut die Nervenkraft des Führers. Stultgart, 26. März. Miniſterpräſident und Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe Göring erlebte in Schwabens Hauptſtadt einen überwältigenden Empfang. Die Fahrt des Miniſters zur Stadthalle glich einer wahren Triumphfahrt. Reichsſtatthalter Murr begrüßte den Miniſterpräſidenten im Namen der ſchwäbiſchen Volksgenoſſen. Unter minuten⸗ langen Heilrufen ſprach dann General Göring. 5 Seine etwa eineinhalbſtündigen, mit Leidenſchaft und heißer Vaterlandsliebe vorgetragenen Ausführungen wurden immer wieder von Beifallsorkanen unterbrochen, beſonders wenn er von der wiederhergeſtellten deutſchen Einigkeit, von der wiedererſtarkten Wehrmacht, der Luftwaffe, von der Freiheit und der Ehre ſprach. Miniſterpräſi⸗ dent Göring führte u. a. aus: Zum erſten Male in der deutſchen Geſchichte iſt Deutſch⸗ land einig, die Schlote rauchen wieder, die Förderkörbe rat⸗ tern wieder, überall wird gebaut. Die neuen Straßen ſtrek⸗ ken ſich durch das Land. Ueberall wieder geht es aufwärts. Der Bauer kann wieder zufrieden auf ſeiner Scholle ſtehen. Fünf Millionen Menſchen wiſſen wieder, was es heißt, ar⸗ beiten zu dürfen, und die reſtlichen zwei Millionen haben daran wieder eine neue Hoffnung entzündet. Die Außzenpolikik des Führers ſteht im Zeichen zweier Worte: Frieden und Völker verſöhnung. Er durfte Frieden ſagen den Völkern, denn er hakte ſein Volk friedlich gemacht. Er durfte Berſöhnung ſagen, denn er hakte ſein Volk verſöhnt. Wir wollen unſer Kecht, wir wollen Herr im eigenen Hauſe ſein, ſonſt garnichts. 5 Jeder einzelne muß es wiſſen: Deutſchland wird leben, und wenn wir längſt alle vergangen ſind. Die Völker wiſ⸗ ſen, daß dieſes Deutſchland ewig iſt, und wir ſelbſt wiſſen, daß nicht unſer Leben der Güter höchſtes iſt. Wer am 29. März nicht das Selbſtverſtändliche tut und dem Führer ſeine Dankbarkeit beweiſt, iſt kein Deutſcher.(Toſender Beifall.) Der Welt wollen wir zeigen— ſo rief General Göring am Schluß ſeiner Rede—, daß hier ein Volk ſteht, ein neues Volk, deſſen Parole heißt: ein Volk, ein Wille, ein Reich und ein Führer: Adolf Hitler! Vier Tage Deutſchlandfahrt „5 129“ und„Graf Zeppelin“ werben für den Führer. Friedrichshafen, 26. März. Unſere beiden ſtolzen Luftrieſen,„Lz 129“(„Hinden⸗ 3 8*„ 2 N 6 8 burg“) und„Graf Zeppelin“ ſind zu ihrer erſten Deutſch⸗ auf n Sie werden in ihrer viertägigen deutſchen Gaue beſuchen und dabei Zeug⸗ Etwa 8 artigen Lu der NSDA lu ſchein für den Sonntag— denn er der Luftfahrt wird der Wahlakt in Ort und Stelle vollzogen Beglückten nach Friedrichslk 55 000 Kilogramm Dieſelmotoren. Auße 100 Perſonen einſchlie Beſatzung zu verſtauen. iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich auch die beiden Luftſchiffe i dieſen Tagen in den Dienſt des großen Werkes unſeres Führers ſtellen, das am Sonntag ſeine letzte Erfüllung finden ſoll. Die Fahrtroute für die einzelnen Tage hängt von der Witterung ab. Am 27. und 28. März werden die beiden Luftſchiffe— voraus⸗ geſetzt, daß die Witterung keine Programmänderung not⸗ wendig macht— über Oſtpreußen und Nord⸗ und Mittel⸗ deutſchland kreuzen. Am Sonntag ſollen ſie in Weſt⸗ und Süddeutſchland auftauchen. Aus Richtung Dortmund würde die Fahrt über Bochum, Eſſen, Duisburg, Düſſeldorf, Hagen, Wuppertal, M.⸗Gladbach nach Trier und von Trier nach Saarbrücken gehen. Von Saarbrücken würde die Reiſe über Pirmaſens, Kaiſerslau⸗ tern und das Niederwalddenkmal nach Frankfurt ea. M., über Mainz, Ludwigshafen nach Heidel⸗ berg, Speyer, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Freiburg und Waldshut und zurück nach Friedrichshafen gehen. Die Fahrt ſoll am Sonntagabend in Friedrichshafen enden. Erinnerungs. und Flugzettel. Von Bord werden über großen Städten Erinnerungszet⸗ tel in Poſtkartengröße abgeworfen, die einen Stempel von der Deutſchlandfahrt tragen. Die Flugzettel werden eine ſchöne Erinnerung an die Fahrt der beiden Luftſchiffe für viele deutſche Volksgenoſſen darſtellen. Denn zum erſten⸗ mal ſeit dem Kriege werden wieder zwei Luftſchiffe über Deutſchland in der Luft zu ſehen ſein und von deutſchem Wagemut, deutſcher Ingenieurkunſt und deut⸗ ſchem Erfindergeiſt zeugen. Ueber den Städten werden ferner in großer Menge Fallſchirmkapſeln mit Hakenkreuzflaggen en in„LZ 129“ für di abgeworfen werden. An Vord des„LZ 129“ iſt eine Laut⸗ ſprecheranlage eingebaut worden, mit deren Hilfe über den Städten aus dem Luftſchiff Muſik geſendet werden wird. Kurze Fahrtunterbrechung des„LZ 129“. Das Luftſchiff„LZ 129“ mußte ſeine Deutſchlandfahrt in Stuttgart kurz unterbrechen und noch einmal nach Fried⸗ richshafen zurückkehren, um eine notwendige techniſche An⸗ lage umzutauſchen. Das Luftſchiff„L 127“ ſetzte inzwiſchen ſeine Fahrt programmäßig fort.„LZ 129“ ſtartete bald wieder und traf mit ſeinem kleineren Bruder zuſammen. Beide Luftſchiffe ſetzten dann gemeinſam ihre Fahrt fort. Reichs autobahn Gleiwitz Breslau Die Strecke zum Bau freigegeben.— Beginn der Arbeiten im Sommer. Berlin, 27. März. Der Generalinſpektkor für das deutſche Straßenweſen hat die Strecke Gleiwitz— Breslau der Keichsaukobahnen zum Bau freigegeben. Es wird ſofort mit den Vorarbeiten, d. h. der Vermeſſung und Planung begonnen werden. Die Bauarbeiten ſelbſt ſollen im Sommer in Angriff genommen werden. Die arbeitsmarktpolitiſche Bedeutung dieſer Bauarbeiten für Schleſien erhellt ſchon daraus, daß eine durchſchnittliche Anzahl von über 11000 deutſchen Volksgenoſſen für die Dauer von rund zwei Jahren am Bau dieſer Strecke Ar⸗ beit finden kann. Es werden insgeſamt rund 6,5 Millionen Tagewerke geleiſtet werden müſſen, um die notwendigen Bauarbeiten zu bewältigen. Es iſt ferner notwendig, auf dieſer Strecke rund 100 Brücken, darunter acht größere Fluß⸗ und Talübergänge zu errichten. Die zu bewegenden Erd⸗ maſſen erreichen eine Menge von rund 2.5 Millionen Kubik⸗ meter. Die Arbeiten werden ſo durchgeführt, daß aller Vor⸗ ausſicht nach die erſten Teilſtrecken bei Breslau und Glei⸗ witz ſchon Ende 1938 dem Verkehr übergeben werden kön⸗ nen. Die freigegebene Strecke hat eine Geſamtlänge von 150 Kilometer. 5 Die Linienführung der Autobahnen Oberſchleſiens folgt dem Zuge der alten Handelsſtraße Breslau Krakau. Dies deutet ſchon darauf en, daß die Autobahnen Ober⸗ ſchleſiens eine bedeutende Rolle im zukünftigen europäiſchen Verkehr ſpielen werden. In Ober- und Niederſchleſien 5 bedeutet der Bau im Hinblick auf die ungünſtige Struktur der oberſchleſiſchen Wirtſchaftsgebiete eine erfreuliche und ganz bedeutende Verbeſſerung. Die gegenwärtige Lage der dortigen Wirtſchaft wird durch den bereits angedeuteten Umfang der Bauarbeiten und die Beſchäftigung von Ar⸗ beitskräften eine erhebliche Verbeſſerung erfahren. Vier Bergleute tödlich verunglückt Beuthen. 26. März. Auf der Gräfin Johanng⸗Schachk⸗ anlage in Bobrek⸗Karf bei Beuthen ereignete ſich in der Nacht ein ſchwerer Unfall. Unker Tage gingen große Ge⸗ ſteinsmaſſen zu Bruch, wobei vier Bergleute verſchütlet wurden. Sie konnten nur noch als Leichen geborgen wer⸗ den. Anſer leidenſchaſtlicher Wille Niemand weiß es beſſer als wir, daß der deulſche Ar⸗ beiter heute noch nicht das Leben lebt, das ihm zukommt, daß er heute noch auf vieles verzichten muß; aber wir ſind erfüllt von dem leidenſchaftlichen Willen, die ſchweren Aufgaben zu löſen, die die Jahre des Aufbaues an uns ſtellen. Göring 1935. Kurzmeldungen Kibbenkrop bei Miniſterpräſident Baldwin. London, 27. März. Botſchafter von Ribbentrop ſt dem engliſchen Miniſterpräſidenten Baldwin einen l Beſuch ab. Englands Verteidigung gegen Luftangriffe. Der neue engliſche Verteidigungsminiſter, Sir Thomaz Inſtip, machte im Unterhaus die Mitteilung, daß die Pi kung von Luftbomben und Lufttorpedos auf Kriegsſchſſe durch Verſuche ſeit längerer Zeit geprüft worden ſeſen 5 daß dieſe Verſuche weiter fortgeſetzt würden. Es ſei begh⸗ ſichtigt, einen Ausſchuß einzuſetzen, der die Ergebniſſe die ſer Verſuche prüfen und im Ausſchuß hierzu Vorſchläge für die Verteidigung gegen Luftangriffe ausarbeiten ſoll⸗ Der Haushalt des italieniſchen Propagandaminiſteriums Bei den Beratungen des Voranſchlags für das Haus haltsjahr 1936⸗37 in Kammer und Senat tritt zum erſeen Male auch das Propagandaminiſterium mit einem eigenen Haushalt in Erſcheinung. Der Voranſchlag beläuft ſich ga 55 Millionen Lire, wovon über die Hälfte, und zwar 33 Millionen Lire für Verkehrspropaganda und Reiſewerh verwendet werden ſollen. Der Aufwand für die Preſſegbten lung des Propagandaminiſteriums wird mit 410 000 Uke angegeben. Verſicherungsreform in Oeſterreich Beſchlüſſe des außerordentlichen Miniſterrats. Wien, 26. März Eine amkliche Mitleilung beſagt, daß die Anzulängſh, keiten in der Gebarung der Phönix⸗-Geſellſchaft, der größte öſterreichiſchen Verſicherungsgeſellſchaft, eine allgemeſe Reform des öſterreichiſchen Verſicherungsweſens erforderſc machten, obgleich ähnliche Mißſtände bei anderen Verſiche⸗ rungsgefellſchaften nicht vorgefallen ſeien. 35 Die Maßnahmen ſind zum Teil ähnliche, wie ſie anläßſ des Zuſammenbruchs der Kreditanſtalt und der Schwierige 1 0 anderer Wiener Großbanken durchgeführt worde ſind. Die wichtigſte Beſtimmun g des neuen Verſich⸗ rungsreformgeſetzes ſieht d die Schaffung eines Verſicherungsfonds vor, in den alle Verſicherungsgeſellſchaften einzuzahlen he ben und aus dem Lücken der Prämienreſerven aufge werden ſollen. Praktiſch bedeutet das, daß die anderen Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaften zur Stützung der Phönix herangezt⸗ gen werden. Ferner wird ein Prämienregiſter unter ſtaak. licher Kontrolle eingeführt. Selbſtmord des Generaldirektors? In Zuſammenhang mit dieſen Ereigniſſen ſind in Wien Gerüchte in Umlauf, daß der im vorigen Monat verſtor⸗ bene Generaldirektor der Phönix, der Jude Berliner, an⸗ geblich Selbſtmord begangen hätte. ſtattee angereg Keine Befürchtungen für den deutſchen Verſicherungsbeſtand. Das Reichsaufſichtsamt für Privatverſicherung teilt mi, daß zu irgendwelchen Befürchtungen für den deukſchen V ſicherungsbeſtand des„Phönix“ infolge der ſtrengen Kon trollmaßnahmen der Aufſichtsbehörde kein Anlaß beſteht Die Deckungsrücklage iſt nach den Vorſchriften des deutſchen Aufſichtsgeſetzes belegt, der Deckungsſtock iſt mit Sperrber⸗ merk zugunſten des Reichsaufſichtsamtes bei der Preußischen bzw. Bayeriſchen Staatsbank hinterlegt. Neues Hochwaſſer in Amerika Schwere Regengüſſe über dem Ueberſchwemmungsgeblet Insgeſamk 200 Toke. „Neuyork, 26. März. Infolge neuer ſchwerer Regen güſſe führt der Monongehela und andere Ströme wiederum Hochwaſſer. Abermals ſind weite Gebiete Pennſylvaniens und Weft Birginiens überſchwemmt. Wiederum haben die Waſſe großen Schaden angerichtet, die Wiederaufbauarbeiten ſin dadurch außerordentlich behindert. die Uferſtraße 1 Pitfsburg iſt nun ſchon zum zweiten Mal überflutet. Die Zahl der Todesopfer in den Ueberſchwen⸗ g mungsgebieten iſt auf über 200 geſtiegen. Buenos-Ltire. arz. Am Sonntag, den 22. Miß iſt zum erſten Mal die Beſteigung des höchſten Berge Amerikas, des 7010 Meter hohen Aconcagua, durch da deutſchen Bergſteiger Link gelungen. Link hiße nach ſeiner bergſteigeriſchen Großtat auf den eisbedeckten Gipfel die Hakenkreuzfahne, die argentinische Nationalfahne und die Olympiaflagge. Die Beſteigung erfolgte im Rahmen einer deutſchen Kordilleren⸗Expedition, die von dem in Argentinien ani ſigen Deutſchen Link und dem Holländer Kolzey als Mel trag zur Olympiawerbung unternommen und Ende de bruar in aller Stille aufgebrochen war. 26 Tote in Mexiko. Mexiko, 27. März. Auf dem Bahnhof in Tulkenange im Bergwerksgebier des Staates Mexiko ging ein Waggon mit Dynamit in die Luft. 26 Perſonen wurden getötet und 60 verletzt. Der größte Teil des Bahnhofs iſt zerſtört. In del Nachkſtunden brannten noch die Wagen des Juges, an den der Waggon angehängt worden war. Neuer Grenzzwiſchenfall Jupaniſche Soldaten von einer ſowjetruſſiſchen Ableilung beſchoſſen. ö Tokio, 26. März. Das japaniſche Kriegsminiſterium teilt amtlich mit: Ju der Mandſchurei, und zwar in der ſüdweſtlich von Wladi woſtok gelegenen Stadt Honchun, wurde eine Abteilung ſe⸗ paniſcher und mandſchuriſcher Offiziere und Soldaten wäh rend der Vermeſſung von Gelände von einer überlegenen ſowſetruſſiſchen Abteflung beſchoſſen. 50 Die eigene Seite beſchränkte ſich darauf, nur wenige Schüſſe abzufeuern, um Weiterungen zu vermeiden. Einige Offiziere und zehn Soldaten wurden verwundet. Das japaniſche Kommando ſah ſich gezwungen, Verſtärkunm gen heranzuholen. ö Japaniſcher Proteſt. ö Miniſterpräſident und Außenminiſter Hirota beau, tragte den japaniſchen Botſchafter in Moskau, ſchärfſten Proteſt bei der Sowjetregierung wegen des Ueberfalls en zulegen. — ee