61 ——— Ancint tüglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Zeingspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 16 del Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anfeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 5. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 9 Montag, den 6. April 1986 36. Jahrgan Heſunde Jugend Planvolle und lückenloſe Geſundheitsüberwachung. „Wer die Jugend hat, der hat die Zukunft!“ Allzu häu⸗ ſig iſt dies Wort in vergangenen Zeiten zitiert worden, ohne daß die notwendigen Folgerungen daraus gezogen wurden. die Führung des neuen Reiches erſt hat den alten Satz in ene neue Wahrheit umgeprägt: Wer die Jugend hat, trägt die Verantwortung! In dem gewaltigen Aufbauwerk der Gegenwart ſpielt dieſe Verantwortung eine faſt grundlegende Rolle. Erfolg und Sicherung des begonnenen Aufbaues hängen in hohem Grade davon ab, ob es gelingt, ein ſtarkes neues Ge⸗ ſchlechther anzubil den, das bereit und fähig iſt, den leuen Staat auf ſeine Schultern zu nehmen und das Werk der Gegenwart zu vollenden. Eine der bedrohlichſten Erſcheinungen, die der National⸗ ſozialismus bei der Machtübernahme vorfand, war die Ab⸗ nahme des biologiſchen Wertes unſeres Volkes, wie ſie in einer zunehmenden Raſſenvermiſchung, einer wachſenden Zahl von Erbkranken und einer folgenſchweren Vernachläſſi⸗ gung einer völkiſchen Geſundheitspflege zum Ausdruck ge⸗ langte. Durch eine Reihe von geſetzlichen Maßnahmen hat die neue Staatsführung dieſe Geſundheitskriſe bekämpft. Doch damit allein iſt es nicht getan. Neben einer planmäßi⸗ gen Aufklärung des geſamten Volkes gilt es vor allem, die hygieniſchen Verhältniſſe bei allen Jugendlichen zu über⸗ prüfen und zu überwachen. Eine Reihe neuer Einrichtungen und Arbeiten dient in ſinnvoller Vereinigung dieſem Ziel. In keinem Zeitabſchnitt iſt eine planvollere und lückenloſere Geſundheitsüber wachung mög⸗ lich als während der Schulzeit. Die Schulgeſundheitspflege in der Vergangenheit beſchränkte ſich meiſt nur darauf, daß der Schularzt jährlich einmal den Geſundheitszuſtand der Schulkinder prüfte und einige erholungsbedürftige Kinder für ein paar Wochen in Heime oder andere Anſtalten ſchickte. die Frage„Erbgeſund oder erbkrank?“ wurde ſo gut wie gar nicht berührt, wie es auch kein Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeit einer Ausleſe der Geſunden und Tüchtigen gab. Heute haben bereits viele Schulen„Schülerbogen“ für alle Kinder eingeführt, die während der geſamten Schul⸗ zeit gewiſſenhaft bearbeitet werden und ein ſicheres Urteil über die heranwachſende Perſönlichkeit ermöglichen. Vom Schuleintritt an trägt der Lehrer des Kindes ſeine Beobach⸗ tungen in dieſen Bogen ein. Schularzt und Eltern vervoll⸗ ſtandigen durch ihre eigenen Beobachtungen dieſes immer deutlicher werdende Bild der werdenden Perſönlichkeit. Der Arzt und der Lehrer arbeiten gemeinſam an der Aufzeich⸗ nung der kindlichen Geſamtentwicklung. Was enthält nun ſo ein Schülerbogen? Da finden wir zunächſt Fragen nach der familiären und ſozialen Umwelt des Kindes. Die raſſiſche Zugehörigkeit und die erbgeſundheitlichen Verhältniſſe in der Familie finden ihre Darſtellung. Lichtbilder und beſondere Angaben und Meſ⸗ ſungen ergänzen die raſſenkundlichen Sachverhalte. Dann werden Beobachtungen verzeichnet, die ein Bild von der körperlichen und ſeeliſchen Geſundheit des Kindes ver⸗ mitteln, Entwicklungsrückſtände infolge Umweltwirkung oder Erbanlage, beſondere wertvolle und eigenartige Anlagen künſtleriſche, techniſche Begabung), das Verhalten in und zu der Gemeinſchaft, Fortſchritt im Unterricht, Entwicklung einzelner geiſtiger Fähigkeiten(Aufmerkſamkeit, Gedächtnis, felbſtändiges Denken und Urteilen, Willensſtärke, Erlebnis⸗ fähigkeit u. a.)— all dies findet Aufnahme in dem Schüler⸗ bogen. Jahr für Jahr werden die Aufzeichnungen ergänzt und berichtigt, ſo daß ſchließlich die Geſamtentwicklung des Kindes, klar und zuverläſſig gezeichnet, vor uns liegt. Solche Schülerbeobachtung kommt der Erziehung in schule und Haus unmittelbar zugute. Sie bietet dem Er⸗ zeher die Möglichkeit, Entwicklungsfehler oder Geſundheits⸗ ſthrungen rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Fehl⸗ urteile, wie ſie bei Verſetzungen oder beim Uebertritt des Kindes in eine andere Schule häufig vorkommen, werden ſatener, wenn der Schülerbogen mit all ſeinen Aufſchlüſſen über die Eigenart des Kindes von Klaſſe zu Klaſſe, von Schule zu Schule mitwandert. Der Schülerbeobachtungsbogen, der bereits jetzt vielfach eingeführt iſt und ſicherlich in Kürze eine einheitliche eſtaltung erfahren wird, findet keineswegs mit der Be⸗ endigung der Schulzeit ſeinen Abſchluß. In der Hitlerjugend, im Arbeitsdienſt und in der Wehrmacht wird die Geſund⸗ heitsüberwachung des jungen deutſchen Menſchen planmäßig fortgeſetzt. Schon iſt in mehreren Gebieten der HJ. ein„Geſundheitspaß“ eingeführt, der dem gleichen Nel dient. In den Jugendverbänden und in der SA. und S., in Landſahr, Arbeitsdienſtlagern und im Wehrdienſt arbeitet ein Heer von Aerzten an der Aufgabe, den Geſund⸗ heitsbeſtand der Jugend aufzunehmen und zu überwachen. Eine Ausleſe der Erbgeſunden iſt das Ziel dieſer Arbeit. Staat, Wirtſchaft, Heer ſtellen hohe Anforderungen an Ge⸗ Endhen, Charakter und Leiſtungsfähigkeit des Nachwuchſes. 8 chon bei der Berufsberatung wird es künftig mög⸗ 10 ſein an Hand von Schülerbogen, Geſundheitspäſſen und klaren Entwicklungsberichten dem Jugendlichen die Stellung 0 Arbeitsleben zuzuweiſen, die er nach Maßgabe ſeines i und ſeiner Eigenart am beſten auszufüllen vermag. 918 Wahl des Führer⸗ und Beamtennachwuchſes wird dann eine Angelegenheit von„Berechtigungen“ und zufälligen rüfungsergebniſſen mehr ſein. f Dieſe Möglichkeit der Ausleſe wird aber auch für die cheniſche Reinigung und für die Wiedergeſundung unſeres volkes bedeutſam. Sie bietet z. B. der Eheberatung chere und wirklich zuverläſſige Unterlagen. Die Aufzucht einer ſtarken und geſunden Jugend iſt in⸗ deſſen nicht nur eine Aufgabe der Ueberwachung und der Fürſorge. Die Jugend ſelbſtmuß zu verantwor⸗ fungsbewußter Geſundheitspflege geführt werden. Durch eine anſchauliche und überzeugend geſtaltete Vermittlung erbkundlichen und hygieniſchen Wiſſens und durch die Weckung des Pflichtbewußtſeins gegenüber der Volksgeſundheit erziehen Schule und nationalſozialiſtiſche Verbände die deutſche Jugend hierzu. Sport und Leibes⸗ übungen finden hier einen neuen höheren Sinn. Abſeits von aller Rekordſucht gilt es, in froher Kameradſchaft und ge⸗ meinſamem Wetteifer einen geſunden, widerſtandskräftigen und abgehärteten Körper heranzubilden. In dem„Dienſt“ der HJ. und des BDM., in den Heimen des Landjahrs und im neuen Jugendwandern findet unſere Jugend reichlich Ge⸗ legenheit zu dieſer poſitiven Geſundheitspflege. Die Eltern⸗ ſchaft wird dieſes Werk der körperlichen Ertüchtigung freudig unterſtützen, weil ſie weiß, daß es nicht nur ihren eigenen Kindern, ſondern der Wiedergeſundung des ganzen Volkes dient. Eine ſranzöſſſche Denkſchrit Veröffentlichung„zur geeigneten Zeit“ Ueber die Stellungnahme Frankreichs zu dem deutſchen Friedensplan verlautet aus Paris, daß Außenminiſter Flan⸗ din auf Grund der dreiſtündigen Ausſprache mit den fran⸗ zöſiſchen Botſchaftern in Berlin, London, Rom und Brüſſel den Entwurf einer Denkſchrift zur Beantwortung der deut⸗ ſchen Vorſchläge ausgearbeitet habe. Der Miniſterrat dürfte dieſen Entwurf am heutigen Montag endgültig feſtlegen. Die Veröffentlichung werde„zur geeigneten Zeit“ erfolgen. Gleichzeitig, ſo wird erneut bemerkt, werde der franzöſiſche Außenminiſter bei der engliſchen und der belgiſchen Regie⸗ rung darauf dringen, daß noch in dieſer Woche entweder in Paris oder in Brüſſel eine Zuſammenkunft der Locarno⸗ mächte erfolgen ſoll. Man glaube in Paris bereits ſicher zu fen daß Rom einen Vertreter zu der Beſprechung entſenden wird. Zum deutſchen Friedensplan wird in Pariſer diploma⸗ tiſchen Kreiſen außerdem bemerkt, er intereſſiere auch andere Staaten als die Unterzeichner von Locarno. Daher ſollte der Bölkerbundsratk(9 damit befaßt werden, um die Vorſchläge kennenzulernen, und ſich darüber auszusprechen. Außenminiſter Flandin werde dieſe Auffaſſung im Miniſter⸗ rat vertreten. Gleichzeitig ſolle der Völkerbundsrat jedoch mit Gegenvorſchlägen befaßt werden. Man halte es aber für ſelbſtverſtändlich, daß eine Ausſprache derarkigen Am⸗ fanges in Genf er ſt nach den franzöſiſchen Wah ⸗ len erfolgen könne. Der„Paris Midi“ verſucht die Lage folgendermaßen zu umreißen: Der aufbauende Teil der franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge werde erſtens einen Friedensplan mit der Achſe Pa⸗ is— London— Moskau umfaſſen, der auf dem ge⸗ genſeitigen Beiſtand aufgebaut ſein ſoll, und zweitens werde Frankreich England darauf aufmerkſam machen, daß das An⸗ gebot Hitlers den Beſtand des Völkerbundes gefährde und die franzöſiſchen Vorſchläge im Gegenſatz hierzu an den Völ⸗ kerbundspakt gebunden ſeien. Ueber den allgemeinen Teil des deutſchen Angebots werde ſich Frankreich nicht weigern, mit Deutſchland im Rahmen von Genf zu verhandeln. ö„Man muß mit Oeutſchland ſprechen“ unter der Ueberſchrift„Man muß mit Deutſchland ſpre⸗ chen“, greift die„Victoire“ in äußerſt ſcharfer Weiſe die Haltung der franzöſiſchen Regierung an, die die Oeffentlich⸗ keit beunruhige und kopflos mache. Als 1914 Viviani erklärt habe, ſo ſchreibt das Blatt, Deutſchland greife Frankreich an, ſeien die franzöſiſchen Soldaten in den Krieg gezogen, ohne zu wiſſen, daß ſie ſich in Wirklichkeit für zwei fanatiſche Ser⸗ ben ſchlügen, die das öſterreichiſche Kronprinzenpaar ermor⸗ det hatten. ö Der wahre Verankworkliche für den Weltkrieg ſei aber Poincaré geweſen, der den Augenblick für günſtig gehalten habe, um ſeine von Rußland unterſtützten Vergellungsge⸗ lüſte in die Tat umzuſetzen. Er und Clemenceau ſeien für Frankreich und für Europa eine wahre Landplage geweſen. Der eine ſei für den Krieg verankworklich, der andere für den Verſailler Vertrag. Das ſchlimmſte ſei aber, daß die franzöſiſchen Politiker das wüßten, und nicht zugeben woll, ten. Heute wiederhole ſich das gleiche Spiel. Seit drei Wochen beunruhige man die Heffentlichkeit, ſtelle ſie auf eine Nervenprobe und rufe eine wahre Panik hervor. Und warum das alles? Weil Deutſchland nach 17jäh⸗ riger Geduld es ſatt habe. wie ein afxikaniſches Volk dritter Güte behandelt zu werden. Man müſſe ſich an ſeine Stelle ſetzen und ſich fragen, ob Frankreich dieſe Geduld gehabt ha⸗ ben würde. Die Antwort darauf könne nur verneinend aus⸗ fallen. Man erkläre, Hitler habe den Gongſchlag gegeben. Sicher habe er das getan, aber das ſei der Ruf eines Volkes, das erſticke. Dieſem Volk, das den Krieg ebenſo verabſcheue wie Frankreich, müſſe man Luft geben. Hitler ſei der Auf⸗ faſſung, daß der Locarnovertrag infolge des franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Abkommens hinfällig geworden ſei. Dan müſſe man eben einen anderen Vertrag abſchließen. Hitler habe ſeine Truppen ins Rheinland einziehen laſſen, aber das Rheinland ſei letzten Endes deutſches Gebiet. Es müſſe einmal klar herausgeſagt werden, daß die Stunde gekommen ſei, wo 1 mit Deutſchland ſprechen 5 5 müſſe. Die wahre Stimme des franzöſiſchen Volkes ſei in der Um⸗ frage zum Ausdruck gekommen, die kürzlich eine Zeitung in Südweſtfrankreich abgehalten habe und wobei ſich 5560 Fraftzoſen von 7344 abgegebenen Stimmen für eine Ver⸗ ſtändigung mit Deutſchland ausgeſprochen hätten. 94 nn Nr. 82 Warnung vor Moskau Lord Mounk Temple gegen eine Unterſtützung Sowjet⸗ rußlands durch England. Lord Mount Temple ſpricht ſich in einer Zuſchrift an die „Times“ gegen eine Unterſtützung Sowjetrußlands durch England aus. Es ſei immer noch die weitverbreitete Beſorgnis vorhanden, daß Frankreich infolge des franzöſiſch⸗ſowjetruſſi⸗ ſchen Paktes in einen Krieg gerate, und daß England in dieſen Krieg hineingezogen werden würde. Das brikiſche Volk würde auf das kiefſte entrüſtek ſein, wenn es ſich in einen Krieg zur Verteidigung des Bolſche⸗ wismus hineingezogen ſehen würde. Es würde ſich dagegen auflehnen, ſich zu Ehren der Internakionale zu erheben. Eine Regierung, die ihr dreimal gegebenes feierliches Verſprechen, daß ſie ſich von der revolutionären Propaganda in Eng⸗ land und im Britiſchen Reich enthalten würde, flagrank ge⸗ brochen habe, könne von England nicht als Freund oder Ver⸗ bündeter betrachtet werden. Lord Mount Temple weiſt auch darauf hin, daß die Räteregierung bis jetzt nicht den geringſten Verſuch gemacht habe, auch nur einen Penny von den über 1 Milliarde Pfund zurückzuzahlen, die ſie der britiſchen Regierung ſchulde. Es gebe einen Punkt, wo ein„ſtändiger Kurs der überlegten und amtlich ermächtigten Treuloſigkeit“ unerträglich werde. Dieſer Punkt ſei in den Beziehungen Englands mit der Sow⸗ jetunion längſt überſchritten. Ehrung Dr. Franks Empfang der Königlichen Akademie von Italien. Die Königliche Akademie von Italien, die alle führen⸗ den Perſönlichkeiten auf den verſchiedenſten Gebieten des wiſſenſchaftlichen Italien zu ihren Mitgliedern zählt, und die als die repräſentatipſte Einrichtung des geiſtigen Italien be⸗ trachtet werden kann, veranſtaltete in der Villa Farneſing eine feierliche Sitzung zu Ehren des Reichsminiſters Frank, Präſident Marconi begrüßte Reichsminiſter Frank als„den Vertreter eines bedeutenden Führers, den Miniſter eines großen Staates und eines großen Volkes“ und gab dem aufrichtigen Wunſch für immer engere kulturelle Bande zwi⸗ ſchen beiden Ländern Ausdruck, aus dem die gegenſeitige Achtung und Kenntnis erwachſen könne, die ſich nur gut und dauerhaft auf den weiteſten Gebieten der Beziehungen zwi⸗ ſchen Hitler⸗Deutſchland und dem Italien Muſſolinis aus⸗ wirken könne. Reichsminiſter Frank gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß er in Rom vor dem auserwählten Kreis italieniſcher Rechtsgelehrter einen Vortrag über die Grundzüge der nationalſozialiſtiſchen Rechtslehre halten durfte. Die Worte Marconis über die Zuſammenarbeit der beiden Länder auf geiſtigem Gebiet fielen auch bei ihm ala Vertreter Deutſchlands auf fruchtbaren Boden Reichsminiſter Frank wies auf die jahrhundertealte geiſtige Zuſammenar⸗ beit Deutſchlands und Italiens hin, deren Kultur ſich gegen⸗ ſeitig befruchtet habe und deren geiſtiger Zuſammenklang auch heute ſpürbar ſei. Das Luftſchiff in Rio de Janeiro gelandet Rio de Janeiro, 6. April. Das Luftſchiff„LZ. Hinden⸗ burg“ iſt glücklich am Ziel ſeiner erſten Südamerikafahrk angelangt. Nach einer märchenhaften Fahrt längs der bra⸗ ſilianiſchen Küſte kraf unſer König der Luft am Sonnabend gegen? Uhr über Rio de Janeiro ein und zog mehrere Eh⸗ renſchleifen über der Stadt. Gegen 10 Ahr MEz3. ſetzte das Luftſchiff im Flughafen Santa Cruz zur Landung an. Der Luftrieſe bot beim Einkreffen über dem Flugplatz im Lichte der gerade über den Bergen aufgehenden Sonne einen un⸗ beſchreiblich ſchönen Anblick. Nach der Landung fand eine feierliche Begrüßung durch die braſilianiſche Bundesregie⸗ rung, die deutſche Botſchaft und die deutſche Kolonie ſtakt. Das Landungsmanöver nahm längere Zeit als gewöhn⸗ lich in Anſpruch, da ein Kabel am Ankermaſt riß, ſo daß dieſer nicht mehr verwendet werden konnte. Das Luftſchiff mußte daher mit eigener Kraft in die Halle einfahren, was infolge der Geſchicklichkeit der Luftſchiff⸗Führung ohne Schwierigkeiten gelang. Um 11.38 Uhr ME. waren die Lan⸗ demanöver beendet und das Luftſchiff lag ruhig in der Halle. Anſchließend fand eine Beſichtigung des Luftſchiffes „Hindenburg“ durch die braſilianiſche Preſſe ſtatt. Der braſilianiſche Verkehrsminiſter Dos Reis hat eben⸗ falls das Luftſchiff„Hindenburg“ ſofort nach der Landung beſichtigt. Der Miniſter äußerte ſich begeiſtert über den Kom⸗ fort der Einrichtungen. Engüſche Bewunderung Die engliſchen Blätter berichten allgemein über die erſte erfolgreiche Ueberquerung des Süd⸗Atlantik durch das neue deutſche Luftſchiff„Hindenburg“. Die„Times“ weiſt auf die Vorzüge des„Hindenburg“ gegenüber dem„Graf Zeppelin“ hin und erklärt, alle Erfahrungen, die man mit dem früheren Luftſchiff gewonnen habe, ſeien in den neuen Zeppelin hin⸗ eingebaut worden. Das Blatt ſchreibt dann, die Zähigkeit und Gründlichkeit, mit der die Deutſchen das Verkehrsluftſchiff angeſichts allgemeiner Entmutigung weiterentwickelt hätten, verdiene es, dem neuen Zeppelin einen Platz im Transatlan⸗ tik⸗Verkehr zu ſichern. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob das Luftſchiff ſich gegen die ſtarken Winde des Nordatlantik er⸗ folgreich durchzuſetzen vermag. Es könne jedoch nur gut ſein, daß dieſer Verſuch von der einzigen Nation durchgeführt werde, die ein offenſichtlich erfolgreiches Luftſchiff von großen verkehrstechniſchem Wert hergeſtellt habe. Hoch chulſtudi en Fee, OG g W oc uoddum far Arbeiten i An der Deutſchen Hochſchule für Politik in Berlin, wurde in der letzten Woche ein Seminar der Deutſchen Arbeits⸗ front errichtet, das, wie der Leiter, Gau⸗Schulungswalter Kreitmeyer, einem Preſſevertreter mitteilte, der aus den Rei⸗ hen der Walter der Deutſchen Arbeitsfront heranwachſenden Führerſchicht eine wiſſenſchaftliche und politiſche Unterbau⸗ ung ihrer bisherigen Berufspraxis geben ſoll. Teilnehmer kann nur werden, wer der Deutſchen Arbeitsfront angehört und mit Erfolg einen Gau⸗Schulungskurſus oder eine Reichs⸗ bzw. Landesführerſchule beſucht hat. Als Vorbedingung wird alſo ein beſtimmtes Maß geiſtiger Reife ſowie national⸗ ſozialiſtiſcher Charakterſtärke verlangt. Das Seminar hat einen in ſich geſchloſſenen Lehrplan, wobei im Mittelpunkt Themen aus der Sozial⸗ und Wirtſchaftspolitik ſtehen. Die Eingliederung des Seminars in die Hochſchule für Politik. iſt inſofern von beſonderer Bedeutung, weil durch die Abſchlußprüfung des Seminars das Recht erworben wird, als ordentlicher Studierender in die akademiſche Abteilung der Hochſchule aufgenommen zu werden. Hier kann das Hoch⸗ ſchuldiplom erworben werden, und es iſt daher jetzt nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch möglich, daß ein Ar⸗ beiter über das Seminar der DAF. zu einem modernen Hochſchulſtudium gelangt. Man rechnet damit, daß auch anderen Hochſchulen ſolche Seminare der Deutſchen Arbeitsfront angeſchloſſen werden, von denen dann über ihre unmittelbare Beſtimmung hinaus die Volkskultur befruchtet und die geiſtige Erneuerung der Nation gefördert wird. 5 a iochmalige Auflöſung. Madrid, 6. April. Das ſpaniſche P t hal mit 182 Stimr der Lin⸗ ken gegen 89 der und der Agrarier den Ar⸗ Sinne a daß der Parlamen likel 81 der Ve Slaatspräſident nuar das Recht einer nochmaligen Auflöſung verloren halt. Damit rückt die Demiſſion des Staakspräſidenten in den Be⸗ reich der Möglichkeit. Der ſpaniſche Miniſterrat hat beſchloſſen, die auf den 12. April feſtgeſetzten Gemeinde wahlen auf einen noch zu bezeichnenden Termin zu verſchiebe Kurzmeldungen Dr. Wagner Leiter der Reichsärztekammer. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsärzteführer Dr. med. Ger⸗ hard Wagner⸗München durch Erlaß vom 24. März 1936 zum Leiter der Reichsärztekammer berufen. Dr. Wagner hat auf Grund der Reichsärzteordnung das„Deutſche Aerzte⸗ blatt“ als Amtsblatt der Reichsärztekammer und der Kaſſen⸗ ärztlichen Vereinigung Deutſchlands beſtimmt. i Der Reichsjugendführer zum Jahr des Jungvolks. Reichsjugendführer Baldur von Schirach veröffentlicht in „Wille und Macht“ folgendes Geleitwort zum Jahr des deut⸗ ſchen Jungvolks:„Wir richten unſeren Aufruf an die Jüng⸗ ſten, denn auch die Zehnjährigen ſind Träger der großen deutſchen Pflicht. Wenn alle Jugend dies zutiefſt erfaßt, wenn ſie als gläubige Gemeinde des Führers ehrfürchtig und tapfer ihre Fahnen in die Zukunft trägt, wird das Ver⸗ mächtnis der 21 zum inbrünſtigen Bekenntnis von Millio⸗ nen werden.“ Gnadenakt im Schutzhaftlager. Im Hinblick auf den überwältigenden Wahlſieg der NSDAP. ſind aus dem Kon⸗ zentrationslager Kislau in Baden 40 bis 50 Schutzhäftlinge entlaſſen worden, nachdem der Leiter der Geheimen Staats⸗ polizei, Regierungsrat Berckmüller, eine Anſprache an ſie gerichtet hatte. Das deutſche Volk, ſo erklärte er, habe ihnen die Freiheit wiedergegeben in der Hoffnung, daß ſie ſich 18 Geſchenkes würdig erweiſen und gute Deutſche ſein würden. — 5 Der Führer und Reichskanzler empfing den neu ernann⸗ ten deutſchen Botſchafter in Buenos Aires, Freiherrn von Thermann. Der Deutſche Reichsbauernrat iſt unter Vorſitz des Reichsbauernführers R. Walther Darre in Berlin zu einer Arbeitstagung zuſammengetreten. lichen Handhaben. Vom Fü rer begnadigt. izler hat die durch das Urteil Der Führe wirkung der Kindesmutter getötet.— Der Führer und Reichskanzler hat ferner die durch das Urteil des Schwur⸗ gts er) vom 2. Oktober 1935 gegen den nen Franz Klaus aus Fürſten⸗ gen 9 ſprochene Todesſtrafe im Gna⸗ 0 lebenslange ſthausſtrafe umgewandelt. Der zum erſtenmal im Rahmen des Reichsberufswett⸗ kampfes durchgeführte Reichsleiſtungskampf der Studen wurde an ſämtlichen deutſchen Kunſthochſchulen mit anzuer kennendem Erfolg abgeſchloſſen. 8 ſche Faſchiſtenführer Primo de Rivera, der kürzlich mit zwei Wochen ſtrengen Arreſt beſtraft worden war, iſt wegen unerlaubter Veröffentlichung bon Flugbät⸗ tern zu weiteren zwei Monaten Arreſt verurteilt worden. Fünf britiſche Zerſtörer ſind von Malta kommend in Gibraltar eingetroffen und nach Englan! Ein Flottillenführerſchiff und vier weitere 3 den ſich auf dem Heimweg von Aden. Der ſpan 7* Grüße der Madeira⸗Fahrer Telegramm an Miniſterpräſident Göring und Dr. Ley. Die zweite Madeirafahrt der Urlauberflotte der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt bisher von beſtem Wetter begünſtigt. Bei ruhiger See und zeitweiligem Son⸗ nenſchein iſt das Befinden der Urlauber ganz vorzüglich. An Bord der„St. Louis“ konzertierte die Kapelle der Leibſtan⸗ darte Adolf Hitler unter Leitung von Kapellmeiſter Müller⸗ John. Die auf der„St. Louis“ befindlichen Kameraden des Jagdgeſchwaders Richthofen ſandten ſowohl an General der Flieger Göring als auch an Reichsleiter Dr. Ley Be⸗ grüßungstelegramme. i Schweres Drei Todesop Neuſtadt(Holſtein), 6. Apri Chauſſee nach Neuſtadt entdeckten Autofahrer in der Nähe der Stadt einen zertrümmerten Da W⸗ Kleinwagen, der offenſichtlich gegen einen Baum geraſt ſein mußte. Bei dem Wagen lagen drei Perſonen, von denen nur eine, ein Mädchen, noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab, während die beiden anderen bereils kot waren. Auf dem Transport in das Krankenhaus iſt auch das Mädchen ſei⸗ nen ſchweren Verletzungen erlegen. Bei den Toten handelt es ſich um einen Eiſenwaren⸗ händler Meinert und deſſen kaufmänniſchen Gehilfen ſowie fia die Tochter des Maurermeiſters Voß, ſämtlich aus Neu⸗ ſtadt. 7 il). Auf der Eiſenbahnunfall im Gaarland Saarbrücken, 6. April. Auf der eingleiſigen Strecke bei Merchweiler fuhr der Perſonenzug 625 auf den Zug 624. Dabei wurden zwei Perſonen ſchwer, neun mittelſchwer und eine größere Anzahl von Perſonen leicht verletzt. Hauptmann hingerichtet Kein Geſtändnis des Verurkeilten. New Vork, 6. April. Nach wiederhollem Aufſchub iſt das Todesurteil an dem Mörder des Lindberghkindes, Haupt. mann, im Gefängnis von Trenton(New Jerſey) vollſtreckt worden. Hauptmann hat vor ſeiner Hinrichtung kein Ge⸗ ſtändnis abgelegt. Er beſtieg wortlos den elektriſchen Skuhl und wurde ſechs Minuten ſpäter von den Aerzken als kol er⸗ klärt. Der Hinrichtung wohnten 55 Zeugen bei. Die Verteidiger Hauptmanns hatten bis zum Schluß alles aufgeboten, um die Staatsanwaltſchaft zur Einwilli⸗ gung in einen erneuten Strafaufſchub zu bewegen. 35 Mi⸗ nuten vor dem für die Hinrichtung beſtimmten Zeitpunkt gab Gouverneur Hoffman nach einer mehrſtündigen Beſpre⸗ chung mit Generalanwalt Wilentz bekannt, daß er einen wei⸗ teren Strafaufſchub ablehne. Der Gouverneur begründete dieſe Entſcheidung mit dem Mangel an entſprechenden geſetz⸗ 2 40 2 8880 55 15 N 5 1 cd fert Mrd Der Weg ⁊ur Jugend O τπ⏑ο HE S OEL 24. Sie hatte ſo etwas in der Tat noch nicht getragen. Aenne hatte recht gehabt, als ſie es vor wenigen Wochen zu Tilli Raſchke geſagt, nur in Schaufenſtern hatte ſie es mitunter bewundert. Ein fremdes, fernabliegendes Mär⸗ chengewand, das in ihre Sphären nicht gehörte. War es nicht eigentlich ein Schlafrock? Und ſo ſollte ſie nun hin⸗ anter zu den änderen? Konnte man das?—— „Sehen Sie, er paßt, das habe ich mir gleich gedacht.“ Frau Agathe ſtand plötzlich neben ihr.„Und wie gut er Ihnen ſteht. Nun kommen Sie, Arno wartet ſchon.“ Sie fanden den Profeſſor im Erkerzimmer, wo ſie ſchon im Sommer geſeſſen. Er kam ihnen entgegen und machte große Augen, als er Thereſe Hewald erblickte. „Aber das iſt doch? Iſt das nicht—?“ „Ja, es iſt der chineſiſche,“ ſeine Mutter lachte ver⸗ gnügt.„Kennſt du ihn noch wieder? Sie müſſen nämlich wiſſen, Frau Thereſe, er hat ihn mal aus dem Oſten mit⸗ gebracht, vor Jahrzehnten ſchon. Er iſt alſo echt. Ich hab ihn nie getragen er war mir immer zu koſtbar.“ „Und nun geben Sie ihn mir? Oh—“ Thereſe ſtrich an der ſchwarzen Seide herunter. „Für einen lieben Gaſt iſt nichts koſtbar genug.“ „Sie ſind überhaupt ſo gütig!“ Sie ſtammelte.„Schon dieſe Einladung an dieſem Abend, an dieſem erſten ein⸗ ſamen Abend. Ja, ich hätte mir Marta mitnehmen kön⸗ nen. Aher— aber, Ihnen kann ich es ja ſagen mir hat vor dieſem Abend gegraut.“ g „Das konnte ich mir denken,“ ſagte Arno „und darum ſagte ich Mutter, wir nehmen mit zu uns.“ Von ihm war das alſo ausgegangen, wirklich von ihm. Sie nickte ihm dankbar zu und drückte ſeine Hand. Dann ſaßen ſie bei verhangener Lampe um den Teetiſch und plauderten. „Nun ſind unſere Kinder ſchon über Breslau hinaus und bei Odersberg,“ ſagt Arno Fabricius.„Frau The⸗ abricius, ie einfach reſe, Sie nehmen es doch nicht übel, wenn ich unſere' Kinder ſage? Aenne war unſer Kind ſchon immer und Ihren Heiftz annektiere ich jetzt einfach dazu.“ „Alſo teilen wir, Herr Profeſſor, mit Ihnen teile ich gern.“ Sie lachten beide. „Wiſſen Sie übrigens, daß ich die letzte Woche oft an Sie gedacht habe, Frau Thereſe?“ Sie ſah ihn groß an. Er nickte ihr zu.„Ich war auch noch ein paar Tage nach dem Norden, nach Heitabu. Sie haben da wieder viel großartige Sachen ausgegraben. Ich glaube, es führen auch von da ein paar Fäden hinunter zu dem Fund Ih⸗ res Gatten und zu ſeinen Aufzeichnungen. Haben Sie übrigens die alten Dinger wieder hervorgeholt, Sie woll⸗ ten doch nachſehen?“ „Ja, ich habe es auch getan. Es iſt ſogar mehr, als ich dachte.“ Sie wurde lebhaft.„Ich habe mich auch hinge⸗ ſetzt und ſeine Aufzeichnungen nachgeleſen. Es ſind aber nur märkiſche Sagenſtoffe vermerkt. Mit Holſtein haben ſie kaum ecwas zu tun.“ N „Alles hat mit allem etwas zu tun,“ ſagte Arno Fa⸗ bricius gedankenvoll,„Fäden gehen von Norden nach Süden und von Oſten nach Weſten. Ich werde das jetzt entwickeln in meinen Vorträgen.“ „Auf die ich mich freue,“ ſie richtete ſich lebhaft auf. „Sie werden etwas Neues in mein Leben bringen. Etwas Altes eigentlich. Anknüpfen an Fäden, die zerriſſen mit Joachims Tode damals.“ 8 „Und die nun hinausgehen ſollen vis zum alten Troja, ja, bis zum Lande Ur. Ich werde mich übrigens wahrſcheinlich einer Expedition anſchließen, die in einem Jahr dorthin geht. Ich ſoll ihre Leitung übernehmen.“ „Ja, er will wieder hinaus,“ ſagte Agathe,„und ich kann hier ſitzen und mich abängſtigen.“ „Ach Mutter, als ob du das kuſt, als ob du nicht daran gewöhnt wärſt. Zu Löwen und Tigern gehe ich nicht. Ich habe auch ein Dutzend Menſchen um mich.“ „Aber keinen, der richtig zu dir gehört und aufpaßt, daß alles ſo iſt, wie du es gewohnt biſt.«“ „Ich werde mir eine Kinderfrau engagieren.“ Er lachte, und die beiden Damen ſtimmten ein. „Seien Sie zufrieden, daß Heinz ſich einen zioiliſier⸗ ten Beruf ausgeſucht hat und gicht auf Monate zu Wil⸗ Finz Aheſſiniſche Nachhutgefe eee ae e 0 abeſſiniſchen Siegesmeldungen ſüdlich ſchi werden auf italieniſcher ite mit iro i ße Die italieniſche H l mit der ſich die Abe er Sieg habe jedoch nicht den R erhindern können, dem das ind das Eingeborenenkorps Le des Mt. des Amba Riſcher Hei lung 0 4 ier in Asmara wird bekanntgegeben, daf 2 Sir„ bereits ſüdlich des Aſchangi⸗ Sers . zügzeugen unler achhut der Abeſf. ach Möglichkeit 9 e zus Negus zu decken em ganzen Fronkabſchnitt finden ununterbrochen der. hen, wo ſie von der a kändigem Jeuer ge werden. Die 7 nier verſucht, den jtalieniſchen Vormarſch 5 5852 7 en N Die von der Front einlaufenden Berichte melden daß ganze Gebiet ſüdlich des Amba Aladſchi buchſtäblich mit weſſiniſchen Leichen bedeckt ſei. abeſſiniſche eingeliefert. Ununterbrochen werden Verwundete in die italieniſchen Feldlazareſe 0 rt. Unüberſehbar ſei das von den Abeſſiniern auf ihrem Rückzug zurückgelaſſene Kriegsmaterial. Der Kampf⸗ geiſt der abeſſiniſchen Truppen ſoll, wie Gefangene und die Bewohner der neu beſetzten Gebiete erklären, ſtark gelitten haben. 5 Ueber das Verbleiben des Negus ſind verſchie⸗ dene Gerüchte im Umlauf. So heißt es, daß er ſich noch in; mitten ſeiner Truppen befinde. Andere Meldungen wollen davon wiſſen, daß er ſchleunigſt nach Deſſie abgereiſt ſei, wo ihn der Thronfolger an der Spitze nicht unerheblicher Trup⸗ penverbände erwarte. i In ikalieniſchen militäriſchen Kreiſen hält man die mill käriſche Lage der Abeſſinier für verzweifelt. Man iſt der Meinung, daß ſich die letzten Niederlagen und der Rückzug des abeſſiniſchen Heeres unweigerlich auf die innerpolitiſche Lage auswirken werden, die bereits ſtark erſchüttert ſein ſoll. Die Stellung des Negus, ſo betont man, ſei in jeder Hinſicht ſo gut wie unhaltbar geworden. Luftangriff auf den Flugplatz von Addis Abeba Der Flugplatz von Addis Abeba wurde am Sonnabend⸗ vormittag von zwei italieniſchen Flugzeugen mit ſtarkem Maſchinengewehrfeuer belegt. Dabei wurde ein auf dem Platz ſtehendes abeſſiniſches Flugzeug faſt völlig zerſtört. Die Felder in der Umgebung des Flugplatzes gerieten in Brand. Sonſt wurde kein Schaden angerichtet. Addis Abeba ſelbſt wurde von einem aus fünf Flugzeugen beſtehenden italieniſchen Bombengeſchwader überflogen. Auch die Südfront in Bewegung Das als Heeresbericht Nr. 175 veröffentlichte neueſte Te⸗ legramm Marſchalls Badoglio beſagt, daß die italieniſchen Truppen, darunter eine Diviſion Alping und Sabauda, im Süden weiter vormarſchiert ſind und Fühlung mit dem zu⸗ rückflutenden Feind aufgenommen haben. Am Freitagmittag wurden Cheſſad und Ezba beſetzt. Der Feind wird von der Luftwaffe weiterhin mit Bomben und Maſchinengewehrfeuer beunruhigt. Die Verluſte des Feindes ſind ſehr ſchwer; er hat Tau⸗ ſende von Gewehren, eine beträchtliche Anzahl Maſchinen⸗ acht Kanonen im Stich gelaſſen. Die italie⸗ en an Toten und Verwundeten insge⸗ 4 Quoram beſetzt Asmara, 5. April. Wie vom italieniſchen Hauptquar⸗ tier bekanntgegeben wird, haben die italieniſchen Truppen am Sonntag früh Quoram beſetzt. Die Trümmer des obeſſiniſchen Heeres ſetzen, ſo wird berichtet. ihre Flucht in ſüdlicher Richtung fort, wobei ſie ſtändig von italieniſchen Bombenflugzeugen unter Feuer ge⸗ halten werden. Am Samstag wurden von den italieniſchen Fliegern 64 Tonnen Sprengſtoffe abgeworfen und 20 000 Maſchinengewehrſchüſſe auf die Flüchtenden abgegeben. Der Eroberung von Quoram wird auf italienischer Seite beſondere ſtrategiſche Bedeutung beigemeſſen, da dieſer auf der alten Straße nach Addis Abeba liegende Ort das Ein⸗ fallstor nach Innerabeſſinien darſtellt. 15 den und Halbwilden geht,“ ſagte Agathe.— Unter aller⸗ 5 5 ernſtfröhlichem Hin und Her ging der Abend zl Ende. And wie der Abend, ſo der Morgen, der ſie wieder am Frühſtückstiſch vereinte. Frau Agathe war noch nicht da, als Thereſe hereinkam. Der Profeſſor entſchuldigte ſie⸗ „Mutter will heute ein bißchen länger liegen bleiben. Sie müſſen mit mir vorlieb nehmen.“ 5 „Oh, vorlieb nehmen,“ ſie errötete, als ſie es ſagte, und dann ergab es ſich ganz von ſelbſt daß ſie die Haus⸗ frau machte, ihn bediente, den Tee eingoß und Brötchen ſtrich, wie ſie es früher bei Heinz getan. Dann ſpanzen ſie Pläne. Die Vorträge in der Volkshochſchule began⸗ nen in den nächſten Tagen. Man würde nachher immer noch zuſammenbleiben in einem gemütlichen Lokal, zu Abend eſſen und das Gehörte durchſprechen. Arno Fa⸗ bricius erzählte vom Muſeum, das ſo viel alte Schätze barg. Ob Frau Hewald ſchon die thronende Göttin ge⸗ ſehen und am Pergamonaltar geweſen wäre. Nein ſie war noch nicht dageweſen. Sie ſchämte ſich ern bißchen, es einzugetehen.„Wit Dernnder ſchen e immer als letzte, was ſchön und ſehenswert iſt.“ Er drohte mit dem Finger.„And auch Sie unter die⸗ ſen Berlinern? Wenn ich Sie nun am nächſten Sonn⸗ abend führe? Mutter iſt auch von der Partie.“ „Schon bloß, um Babylon wiederzuſehen, die Hau Straße von Babylon und das Löwentor,“ ſagte Frau Agathe, die eben hereinkam.„Liebe Frau Thereſe, ich hole Sie mit unſerem Auto ab.“ Sie wollte ſie noch zu verſchiedenen anderen Dingen abholen. Der kleine Da⸗ menkreis, von dem ſie damals im Cafs geſprochen, 11 5 nahm Entdeckungsreiſen durch Berlin. Frau Thereſe würde das doch mitmachen. 1 Bunt und reich tat ſich plötzlich das Leben vor Ihr auf. Als ſie am Spätnachmittag im neuen Herbſtkoſtün, vor dem Hauſe in Zehlendorf ſtand, hatte die Zukunft nichts Bedrückendes mehr, und ihre Einſamkeit keine Schatten. 1 Was wollten die paar Wochen, in denen ſie jetzt ae war. War Heinz nicht ſchon öfter fort geweſen, wenn ent Beruf es verlangte? Und damals hatte ſie in der Tat allein geſeſſen, hatte nichts gehabt, als ihre Arbeit im Haus, Tante Marta und das Rommekränzchen. ö winkte ihr dagegen heut! 8 20— H(—' 7 6 0 bei der ſein der ſein fah ſtra Ert in! wü nich GD G 2 —— 2 1 — As dem badlisclieu Caud Großmut gegen konfeſſionelle Friedensſtörer (59 Karlsruhe, 5. April. Angeſichts des in der Geſchichte beifpielloſen Wahlſieges vom 29. März, der in ü derwältigen⸗ der Größe Zeugnis von der Treue des d en Volkes für einen Führer ablegt, wird nunmehr, wie de hört, der badiſche Miniſter des Kultus und Unter ſeinem Friedenswillen Ausdruck, geben und al fahren gegen Geiſtliche nie derſchlagen, die afrechtlicher Natur ſind. Auch ſollen einige ſell + 1 Erbeilung des Religionsunterrichts wieder 1 1 beſtimmten Erwartung, daß ſie di itgegenkommen würdigen und künftig den Frieden zwiſchen Staat und Kirche nicht mehr ſtören werden. () Karlsruhe, 4. April. 0 Neuer Direktor der Badiſchen Landesbibliolhek. Der dom Führer und Reichskanzler zum Direktor der Badiſchen Landesbibliothek ernannte Heidelberger Univerſitätsbiblio⸗ thekar Dr. Friedrich Lautenſchlager hat am 2. April ſeinen neuen Poſten angetreten. Der um die hiſtoriſche Forſchung hochverdiente Gelehrte, der 20 Jahre hindurch an der Hei⸗ delberger Univerſitätsbibliothek gewirkt hat, iſt aus Niefern bei Pforzheim gebürtig und bensjahre. Er ſteht im 46. Lebens ſſt insbeſondere durch ſeine Bibliographie der badiſchen Ge⸗ ſchichte bekannt geworden. [] Heidelberg. (Ein netter Sohn“.) Der 29jäh⸗ nige Wilhelm Sauer, der hier in der Hauptſtraße 230 wohnt, ſchämte ſich nicht, ſeine Eltern tätlich anzugreifen und dabei ſeine Mutter die Kellertreppe hinabzuwerfen. Man ſetzte den Rohling, der ſich auch noch den ihn feſtneh⸗ menden Polizeibeamten widerſetzte, hinter Schloß und Riegel. Weinhein. Weihe des Weinheimer Ehrenmals verlegt.) Infolge einer längeren Er⸗ krankung des ausführenden Künſtlers iſt es nicht möglich, die Plaſtik zum Weinheimer Ehrenmal rechtzeitig fertigzu⸗ ſtellen. Die Weihe kann deshalb auch nicht, wie urſprüng⸗ lich vorgeſehen war, am 17. Mai dieſes Jahres ſtattfinden. Der neue Termin hierfür wird rechtzeitig bekanntgegeben werden. I Tauberbiſchofsheim.(Im Zeichen des A uf bales.) Unſere Amtsſtadt hat ſeit Sommer 1933 den anſehnlichen Betrag von 286 230 Mark für Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen aufgewendet. I Sachſenhauſen(Amt Wertheim).(Feuer.) In der Nacht brach in dem Wohnhaus des Landwirts Adam Seid⸗ ner Feuer aus, das raſch um ſich griff. Die Hausbewoh⸗ ner konnten ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Das Haus wurde ſtark beſchädigt. Vom Inventar konnte faſt nichts gerettet werden. Der herrſchenden Windſtille iſt es zuzuſchreiben, daß das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbe⸗ kannt. (h Baden⸗Baden.(Neuer Großparkplatz.) Durch den Abriß des Palais Stourdza an der Lichtentalerſtraße und durch die Umwandlung der dahinter liegenden Park⸗ anlagen wurde der Platz zwiſchen Lichtentalerſtraße und hotel Stephanie zu einem Großparkplatz ausgebaut, der nunmehr fertiggeſtellt iſt und Parkmöglichkeit für 60—80 lutos hat. Umgeben von den alten knorrigen Bäumen bietet er ein ſchönes Bild der idealen Großplatzanlage, die nicht nur als Parkplatz, ſondern auch als Markt⸗ und als Aufmarſchplatz geeignet iſt und Verwendung finden wird. () Pforzheim.(Kein Fußballſpiel auf den Straßen!) Nicht ſelten muß man es erleben, daß Jungen auf der Straße Fußball ſpielen. Es iſt klar, daß eine ſolche Unſitte eine Gefährdung der Verkehrsſicherheit bedeutet. Die Polizeidirektion Pforzheim hat eine energiſche Warnung er⸗ laſſen und droht mit der Anwendung ſtrenger Beſtrafung für Gewerbeſchüler, Fortbildungsſchüler und die über 14. Jahre alten Schüler der Mittelſchulen, ſofern ſie beim Fuß⸗ hallſpielen auf der Straße betroffen werden. Bei den Kin⸗ dern unter 14 Jahren ſind die Eltern und Erzieher dafür gerantwortlich, daß ſie das gefährliche Treiben unterlaſſen. 9 Sgchluchſee.(Vermißter als Leiche aufge⸗ den) Am Ufer des Schluchſees wurde eine männliche Leiche aufgefunden. Die Anterſuchung ergab, daß es ſich um einen ſen Sallertſen aus Hamburg handelt, der ſich zur Er⸗ 2 gewiſ holung im Sanatorium St. Blaſien aufgehalten hatte und ſeit Dezember vorigen Jahres vermißt war. 9 Hochdorf bei Freiburg.(Opfer des Verkehrs.) er Eiſenbahn⸗Telegraphenarbeiter Hans Maybrunn von hier rannte mit dem Fahrrad auf der etwas abſchüſſigen Straße von Waſenweiler nach Gottenheim auf eine auf der Straße ſtehende Fruchtwalze. Er erlitt beim Sturz einen Ichweren Schädelbruch und ſtarb nach kurzer Zeit. Das Gerät ſoll unbeleuchtet geweſen ſein. 3 57 CCFFFFCCCCCCCTTTTGT0T0T0TVTbT(TVT(TbTbTTbTbTbbbb Der Aermſte in Deutſchland kann alles werden, wenn er etwas leiſtet Und dann kamen die Kinder wieder, jawohl, die Kin⸗ er, denn auch Aenne würde und ſollte nun ihr Kind lein. Ein geliebtes Kind, das ſich keine Beulen rennen 19 5 dem man helfen wollte, ihnen aus dem Weg zu ehen. Wem hatte man es denn mit zu verdanken, daß das Leben ſich mit einem Schlag ſo reizvoll geſtaltet? Ihr; dem Mündel von Arno Fabricius, Aenne Lind, die nun Aenne Hewald hieß. Es flogen viel freundliche Briefe von Zehlendorf zu den Kindern nach dem Süden. Eine Mutter ſchrieh ſte, die herzlich teilnahm an dem, was die Reiſe dem Sohn und ſeiner jungen Frau brachte. An ihrer Freude, ihrem Flück, ihren Plänen und die ſelbſt von viel neuem Er⸗ leben zu berichten wußte. 5 „Onkel Arno und Tante Gathe ſcheinen Mutter ig ganz umgekrempelt zu haben,“ ſagte Heinz. Sie hatten ſich aben neue Poſt geholt und ſaßen nun auf dem Lido am 11 5„Solche Briefe hat Mutter mir ſonſt nie ge⸗ ieben.“ „And ich glaube, ich habe nun wirklich ihr Herz,“ denne faßte ſeine Hand.„Heinz, ich glaube, es wird nun och ein wunderſchönes Leben in unſerem Blumenhaus. 1 zEs muß gut werden, Aenne, mit dir und mit Mut⸗ er.“ Sie ſahen ſchweigend auf das abendlich dämmernde Meer hinaus. a 2 7* Internationales Muſikfeſt Feſtlicher Auftakt in Baden-Baden. () Baden-Baden. Das Kurhaus iſt prächtig geſchmückt. Zahlreiche Komponiſten des In⸗ und Auslandes ſind in Baden⸗Baden eingetroffen, um durch Aufführung ihrer Werke einen Querſchnitt des zeitgenöſſiſchen Muſikſchaffens zu geben, Oberbürgermeiſter Schwedhelm begrüßte die Gäſte, die ſich zu einem friedlichen Wettſtreit zuſammen⸗ gefunden haben. Er führte aus, daß es ihm zur beſonde⸗ ren Freude gereiche, daß dieſes Muſikfeſt in Baden⸗Baden ſtattfindet, das alte Traditionen auf dem Gebiet der Muſik bewahre. Sein Wunſch gehe dahin, daß dieſe Tage für die Komponiſten ein voller Erfolg ſein werden, und daß dieſe ſelbſt Gelegenheit nehmen, ſich mit deutſchem Weſen und deutſchen Dingen vertraut zu machen. Er hoffe, daß da⸗ durch das Verſtändnis unter den Nationen gefördert und der Friedensgedanke, den Deutſchland immer gepflegt hat, weiter verbreitet wird. Unter dem Beifall der Anweſenden wurde an den Füh⸗ rer und Reichskanzler folgendes Telegramm abgeſchickt: „Die in Baden-Baden verſammelten Teilnehmer des In⸗ 1 Friedensgedankens, Schwedhelm, Oberbürgermeiſter.“ Als Vertreter der badiſchen Regierung wohnte Miniſte⸗ rialrat Keller der Eröffnungsfeier bei. ehrerbietigen Gruß. 1 Das muſikaliſche Ereignis nahm mit dem erſten Orche⸗ ſte konzert in den Bühnenſälen des Kurhauſes ſeinen Anfang. Neues aus aller Welt Neuſtadt a. d. 9.(„Neuſtadt an der Deutſchen Weinſtraße“.) Der Oberbürgermeiſter teilt mit: Die durch unſeren Gauleiter geſchaffene Bezeichnung„Deutſche Weinſtraße“ iſt ſeit Eröffnung der Straße allgemein be⸗ kannt geworden. Neuſtadt a. d. H. wird in Zukunft nur noch die Bezeichnung„Neuſtadt an der Deutſchen Wein⸗ ſtraße“ tragen. Dabei wird darauf aufmerkſam gemacht, daß„Deutſche Weinſtraße“ ſtets ausgeſchrieben werden muß. e Hangu.(Laſtwagen gegen Poſtomni⸗ bus.) Auf der Hauptverkehrsſtrafe Hanau—Gelnhauſen ereignete ſich zwiſchen Langenſelbold und Rückingen ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem aber Perſonen keine ernſt⸗ haften Schäden erlitten haben. Der Poſtomnibus war auf der Fahrt von Langenſelbold nach Rückingen, als ihm ein mit Sand ſchwer beladener Laſtwagen entgegenkam. Die beiden Fahrzeuge begegneten ſich an einer durch Bauarbei⸗ ten ſtark verengten Stelle. Anſcheinend hat der Fahrer des Laſtwagens kurz bevor er mit dem Poſtomnibus auf glei⸗ cher Höhe lag ei U 0 er die linke S)re Poſtomnibuſſ f geiſtesgegenwärtig ſein Fahr⸗ zeug in mäßiger Fahrt in den Straßengraben. Trotzdem rannten die ſchweren Wagen mit den Kühlern zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſo ſtark beſchädigt wurden, daß ſie ſpäter abgeſchleppt werden mußten. Der Lenker des Laſt⸗ kraftwagens erlitt leichte Verletzungen durch Glasſplitter, während weitere Perſonen außer unbedeutenden Hautab⸗ ſchürfungen nicht verletzt wurden. ite anfahren m — Balingen.(Daſtwagen gegen Bahndienſt⸗ häuschen.) In der Nacht fuhr auf dem ſchienengleichen Uebergang der Straße Balingen—Engſtlatt ein Stuttgarter Lastkraftwagen mit Anhänger auf das kleine Bahndienſthäus⸗ chen auf und ſchob es auf die Bahngleiſe. Zum Glück fand in dieſer Zeit kein Bahnverkehr ſtatt. Der Unfall dürfte auf Ermüdung des Kraftwagenführers zurückzuführen ſein. BVera Stretz freigeſprochen. Eine geheimnisvolle Bluttat, die ſeinerzeit in New York großes Aufſehen erregt hat, hat jetzt ihren gerichtlichen Abſchluß gefunden. Vera Stretz, die im November vorigen Jahres ihren Verlobten, den 40jäh⸗ rigen Dr. Fritz Gebhardt im 21. Stockwerk eines eleganten New Yorker Wolkenkratzer⸗Hotels unter aufſehenerregenden Umſtänden erſchoſſen hat, wurde von der Mordanklage frei⸗ geſprochen. Das Gericht kam zu dem Ergebnis, daß die An⸗ geklagte in Notwehr gehandelt hat. In einem wilden Schacht durch Giftgaſe getötet. In einem wilden Schacht zwiſchen Dux und Koſten bei Teplitz⸗ Schönau wurden drei Arbeitsloſe, die auf der verlaſſenen Grube der Kohlengeſellſchaft„Gottesſegen“ einen wilden Kohlenabbau ohne die notwendigen Vorſichtsmaßnahmen begonnen hatten, durch ausſtrömende giftige Gaſe getötet. Das Unglück wurde erſt ſo ſpät bemerkt, daß die Rettungs⸗ kolonne die drei nur noch als Tote bergen konnte. Bei den Bergungsarbeiten wurden weitere vier Bergarbeiter durch Grubengaſe vergiftet und mußten ins Krankenhaus gebracht, werden. Zahlungsunfähigkeit mehrerer Wiener Unterſtützungs⸗ vereine. In Wien ſind mehrere Unterſtützungsvereine zah⸗ lungsunfähig geworden. Ihre Räume wurden von der Wirtſchaftspoligei geſchloſſen. Der Erſte Oeſterreichiſche Krankenunterſtützungs⸗ und Leichenverein Wien brach in⸗ folge Betrügereien ſeiner Leitung zuſammen. Er war der älteſte öſterreichiſche Krankenunterſtützungsverein und hatte in ſeiner Blütezeit viele Tauſende von Mitgliedern. Heute zählt er nur noch 3000 Mitglieder, zumeiſt Arbeiter, kleine Angeſtellte und Geſchäftsleute, die nun um ihre Anſprüche gebracht ſind. Mit dem Verein verbunden waren vier an⸗ dere Krankenunterſtützungsvereine. Auch ſie ſind zahlungs⸗ unfähig geworden. Ein neunjähriger Mörder. In Courget, einem kleinen Dorf in der Nähe von Bordeaux, erſchoß ein neunjähriger Junge ſeine fünf Jahre alte Schweſter im Anſchluß an einen Streit, der zwiſchen den Kindern ausgebrochen war. Der junge Mörder ging dabei mit einer faſt unglaublichen Kalt⸗ blütigkeit zu Werke. Nach Beendigung des Streites erklärte er ſeiner Schweſter, er werde ſie jetzt erſchießen. Darauf be⸗ gab er ſich in das Schlafzimmer ſeiner Eltern, wo das Jagd⸗ gewehr ſeines Vaters ſtand, erbrach einen Schrank, um ſich Patronen zu beſchaffen und kehrte dann in das Wohnzimmer zurück, wo er, ohne ein Wort zu ſagen, auf ſeine Schweſter anlegte und ihr die Schrotladung in den Kopf jagte. Nach vollbrachter Tat begab er ſich auf das Feld und erklärte einem Nachbar, ſeine Schweſter habe Selbſtmord begangen. Palmſonntag. Der geſtrige Palmſonntag war für die evangeliſche Kirchengemeinde der Tag der Konfirmation. 61 Kon⸗ firmanden(30 Knaben, 31 Mädchen) wurden in der hieſigen evang. Kirche feierlich eingeſegnet. Junge Men⸗ ſchen treten nun hinaus ins freie Leben. Mit Sehnſucht wurde der Tag erwartet, der die Tore weit zu öffnen ſchien zu goldener Freiheit und zur Durchführung oft der kühnſten Pläne. Und wieviel muß davon wieder auf⸗ gegeben werden, wenn die Jugend wirklich in das ernſte Leben hinaustritt? Aber trotz allem bedeutet das Ent⸗ laſſenwerden aus der Schule Freude, bedeutet die glück⸗ liche Vollendung eines Lebensabſchnittes und bedeute freie Fahrt auf dem Strom des Lebens. So hängen bei dem Austritt aus der Schule Lebensfreude und Lebens⸗ ernſt eng zuſammen. An guten Ermahnungen und Be⸗ lehrungen ſeitens ihrer Lehrer und Erzieher hat es be⸗ ſonders auch am Tage der Einſegnung nicht gefehlt, mögen ſie von den nun ins Leben Hinaustretenden recht beherzigt werden. Der Tag brachte natürlich viele Familienfeiern und machten ſich dieſe Feiern beſonders abends durch ſchwachen Beſuch der Lokale bemerkbar. Wenn das Wetter am Vormittag auch ein mürriſches Ausſehen hatte, ſo heiterte ſich der Nachmittag doch auf und gegen abend lud die Sonne ſogar noch zu einem kleinen Spaziergange ein. In der kath. Kirche fand während dem Hochamt die übliche Palmenweihe mit anſchließender Palmprozeſſion ſtatt. Der Sport konnte durch das aufklärende Wetter überall durchgeführt werden und hatte guten Beſuch auf⸗ zuwefſen. f Zu dem geplanten Blütenſpaziergang an die Berg⸗ ſtraße war es zu ſpät, als das Wetter ſich beſſerte. Da⸗ durch ging der Bergſtraße piel verloren, was ſich am Ausflugsverkehr feſtſtellen ließ. Namensgebung der Mannheimer Vereine in den Vor⸗ orten. Eine Reihe von Vereinen, die ihren Sitz in Mann⸗ heimer Vororten haben, führen in ihren Vereinsnamen nur die Bezeichnung des betreffenden Vorortes. Der Name Mann⸗ heim findet ſich in dem Vereinsnamen nicht. Erringen die Vereine auswärts Erfolge, ſo ahnt kein Außenſtehender, daß es ſich um Mafinheimer Vereine handelt. Dieſer Zuſtand muß im Intereſſe des Anſehens der Stadt geändert werden. Die in Frage kommenden Vereine werden deshalb erſucht, ihren Namen ſo zu ändern, daß das Wort Mannheim vor dem in Frage kommenden Vorort erſcheint. Büroſchluß am Oſterſamstag. Die ſtädtiſchen Büros und Betriebe bleiben am Samstag, den 11. April ds. Is., geſchloſſen. U Autodiebe feſtgenommen. In der Nacht gelang es durch raſch durchgeführte polizeiliche Fahndung zwei Auto⸗ diebe feſtzunehmen. Beide hatten in Frankfurt a. M. ein Perſonenauto entwendet, mit dem ſie hierher fuhren. Da jedoch der Betriebsſtoff zur Neige ging, ließen ſie den Frank⸗ furter Wagen kurzerhand bei der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtehen und ſetzten ihre Fahrt nach Heidelberg mit einem anderen Wagen fort, den ſie auf einer Straße in der Oſtſtadt ſtahlen. Beide Fahrzeuge konnten von ihren Eigentümern wieder in Empfang genommen werden. a Ktäftig zuſammengeſtoßen. In der Nacht ſtießen auf dem Radfahrweg der Feudenheimer Allee zwei Radfahrer ſo heftig zuſammen, daß beide ſtürzten und infolge der er⸗ littenen Kopfverletzungen nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden mußten. EJ Ein geriebener Burſche. um Geld für das Kino und Zigaretten zu erhalten, deckte der 22 Jahre alte Alois Daub von Schwetzingen, ein trotz ſeiner Jugend bereits rückfälliger Dieb, teilweiſe bei hellem Tage nach und nach das Zink⸗ blechdach der in Liquidation befindlichen Kunſtſteinfabrik ab, um das Zink in gemünztes Metall bei Althändlern umzu⸗ wandeln. Durch das ſo abgeſchälte Dach drang der Regen durch und verdarb die Möbel und Akten. In dem ſtill⸗ gelegten Bau fand er zwei Kiſten, eine mit einem Kron⸗ leuchter als Inhalt, die er ebenfalls zu Geld machte. Es handelt ſich um erſchwerten Diebſtahl, der im Rückfall im Minimum mit zwei Jahren Zuchthaus geahndet wird. In Rückſicht auf die Erwerbsloſigkeit des Angeklagten ſprach das Schöffengericht ein Jahr einen Monat Gefängnis aus. E Verkehrsſünder werden nicht alle. Angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt wurden bei einer vorgenommenen Verkehrskontrolle insgeſamt 34 Perſonen, die den Verkehrs⸗ vorſchriften zuwiderhandelten. Ferner wurden 8 Kraftfahr⸗ zeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet. Kein Rückgang der Verkehrsunfälle. Gegenüber 24 Verkehrsunfällen der Vorwoche erhöhte ſich deren Zahl in der letzten Woche auf 29. Hierbei wurde 1 Perſon getötet, 17 erlitten zum Teil erhebliche Verletzungen. Der an 15 Kraft⸗ fahrzeugen, 2 Straßenbahnwagen und 4 Fahrrädern ent⸗ ſtandene Sachſchaden iſt ganz beträchtlich. Einer der Anfälle iſt auf Trunkenheit des Fahrers zurückzuführen. Kirchenfammlung für den Badiſchen Landesverein für Innere Miſſion. Der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion hat auch in dieſem Jahr um die Gewährung der ihm bisher zuge⸗ ſprochenen Landeskirchenſammlung gebeten. Die Erträgniſſe des Landesvereins aus freien Gaben, Stiftungen und der⸗ gleichen ſind früheren Jahren gegenüber erheblich zurück⸗ gegangen; die Aufgaben haben ſich hingegen nicht vermin⸗ dert. Die Anſtalten und Einrichtungen des Landesvereins, die in erſter Linie der Jugendfürſorge dienen, ſind auf die Hilfe der evangeliſchen Gemeinden angewieſen, wenn ſie ihren Dienſt an Kirche und Volk ausführen wollen. Um dieſe Hilſe bittet der Landesverein herzlich im Namen ſeiner Pflege⸗ befohlenen. In Würdigung der Aufgaben und der Lage des Landes⸗ vereins hat der Evang. Oberkirchenrat angeordnet, daß am Oſterſonntag, den 12. April 1936, eine Kirchenſammlung für den Badiſchen Landesverein für Innere Miſſion erhoben wird. Sonntagsdienſt am Oſterſonnabend. Durch Erlaß an alle Reichsbehörden, Länderbehörden und Gemeinden ſowie an Reichsbahn und Reichsbank gibt der Reichs⸗ und preußi⸗ ſche Innenminiſter bekannt, daß auf Grund eines eſchluſſes des Reichskabinetts der Dienſt der Behörden am 11. April, dem Sonnabend vor Oſtern, nach den Vorſchriften über den Sonntagsdienſt zu regeln iſt. 5 3 Naſſe und Heimat Von Profeſſor Dr. Otto Reche, Direktor des Inſtituts Raſſen⸗ und Völkerkunde an der Univerſität Lei Die D a„Indogermanenfrage hat nicht nur theoretif rein wiſſenſchaftliche Bedeutung, ſondern auch erörterte und umkämpfte Frage nach dem Zuſammenhange es ſich urſprünglich Band, nämlich Zuſammenhang von Raſſe und Kultur bewieſen und damit eine der wichtig⸗ ſten Grundlagen der völkiſchen Gedankenwelt wiſſenſchaft⸗ lich geſichert. Profeſſor Dr. Reche, der Direktor für Raſſen⸗ und Völkerkunde an der Univerſität Leipzig, der ſich ſeit langen Jahren in wiſſenſchaftlichen Veröffentlichungen über Einzelfragen des Indogermanenproblems geäußert hat, unternimmt es in ſeinem neuen Werk„Raſſe und Heimat der Indogermanen“, J. F. Lehmanns Verlag, München, das Indogermanenproblem zur Löſung zu bringen. Er kommt dabei zu nachſtehenden Ergebniſſen. 1. Alle indogermaniſchen Völker haben urſprünglich aus Sippen beſtanden, die der ſchlank⸗ und hochwüchſigen, blonden, hellhäutigen, helläugigen, langköpfigen, hochgeſich⸗ tigen und ſchmalnaſigen Nordiſchen Raſſe(3. T. mit einem Einſchlag ihrer Abarken) angehörten. Dieſe Sippen ſchloſſen nur untereinander vollgültige Ehen und ſchützten ſich durch Heiratsverbote und durch die Vorſchrift, daß das Kind der„ärgeren Hand“ zu folgen hatte, gegen die Miſchung mit Fremdraſſigen, Geſetze, die zwar Jahrtauſende durchgehalten, in der Spätzeit aber ver⸗ nachläſſigt wurden. Nur dieſe Sippen— die eigentlichen Volksgenoſſen, die Genoſſen gleichen Blutes— waren die Indogermanen im echten Sinne; ſie waren die Schöpfer der indogermaniſchen Sprachen, Staaten, Völker und Kulturen. 2. Alle indogermaniſchen Völker enthalten auch heute noch— und zwar als einziges ihnen allen gemeinſames Raſſenelement— Erbgut der Nordiſchen Raſſe. Ein Teil der Völker hat ſeine Nordiſche Raſſe infolge geſunden Klimas und der Abgeſchloſſenheit gegen Fremd⸗ raſſige verhältnismäßig rein erhalten können(vor allem Germanen, aber z. B. auch Kurden), ein anderer Teil iſt in ungünſtige klimatiſche Verhältniſſe verſchlagen, die das nordiſche Erbgut ausmerzten, und hat ſich außerdem mit fremdraſſigen Elementen ſo ſtark vermiſcht, daß nur noch verſtreute Trümmer nordiſcher Erbanlagen und Eigen⸗ ſchaften heute bei ihnen zu erkennen ſind(3. B. Inder, Perſer, Armenier uſw.). 3. Auch die Bevölkerung der großen jungſteinzeitlichen Kulturen Nord⸗, Mittel⸗ und Südoſteuropas, beſonders der Megalith⸗, ſchnur⸗ und bandkeramiſchen Kultur, gehörte der Nordiſchen Raſſe an, auch hier die blutsverbundenen bäuer⸗ lichen und adelsbäuerlichen Sippen. Aus dieſen Kulturpro⸗ vinzen ſind alle großen indogermaniſchen Völker hervorge⸗ gangen, und aus dieſen Gebieten haben ſie ihr nordiſches Bluterbe mitgebracht. Dieſe großen jungſteinzeitlichen Kul⸗ turen Europas(und daneben noch einige kleinere) ſind die Kulturen der Ur⸗Indogermanen. Aus dem Megalith⸗, dem ſchnurkeramiſchen und dem bandkeramiſchen Kreis ſind ſchon ſehr früh und viele Jahrhunderte hindurch immer neue Wanderer⸗ und Erobererſcharen ausgezogen, um neues Ackerland zu gewinnen. 4. Alle indogermaniſchen Völker waren vor ihrem Auf⸗ bruch aus Europa, ſchon zur Jungſteinzeit, ſeßhafte Acker⸗ bauer. Der Wirtſchaftsſtufe des Hirtennomadentums hat urſprünglich kein indogermaniſches Volk angehört; erſt in öſtlichen Ebenen ſind einige ſkythiſche bzw. ſakiſche Stämme vom Ackerbau unter dem Einfluß der Umwelt zum Vieh⸗ nomadentum übergegangen unter Verwendung der in der bäuerlichen Vorzeit gezüchteten Weidetiere. 5. Die Veranlaſſung zu den Wanderungen indogerma⸗ niſcher Gruppen waren in den meiſten Fällen Ueberbevölke⸗ rung der Heimat und die Notwendigkeit, neues Ackerland zu erwerben. Nicht ſelten wird auch Abenteuerluſt die jun⸗ gen Leute in die Ferne getrieben haben. 6. Die geiſtig⸗ſeeliſchen Eigenſchaften der Nordiſchen Raſſe und ihrer Abarten weiſen darauf hin, daß die Raſſe in einem überaus harten Lebenskampf der Eiszeit gezüchteſ worden, alſo ein Kind des Nordens iſt. 7. Die phyſiologiſchen Eigenſchaften der Nordiſchen Raſſe ſind gezüchtet worden, weil ſie im Klima des Entſtehungs⸗ zentrums Ausleſewert hatten. Sie beweiſen, daß die Heimaf der Nordiſchen Raſſe in einem maritimen(vom Meer be⸗ einflußten), alſo feuchten und kühlen, ſonnenarmen Gebiet gelegen haben muß; nur ein ſolches Klima iſt der Nordiſchen Raſſe„weſensgemäß“. 8. Als dieſes Gebiet kommt nur das eiszeitliche Weſt⸗ Nordweſt⸗ und ein Teil von Mittel⸗Eropa in Frage, weil nur hier die für die Urheimal erſchloſſenen klimatiſchen Ver⸗ hältniſſe zur Eiszeit herrſchten. Beſonders die den einzelnen Eisvorſtoßen der letzten(Wüurm⸗) Eiszeit vorangehenden feucht⸗kühlen Perioden kommen als züchteriſch ausleſende, raſſenbildende Faktoren in Betracht. Die Unterſuchung der phyſiologiſchen Eigenſchaften ergab weiter, daß die Nordiſche Raſſe unmöglich in dem kontinentalen, mit Steppen ausge⸗ ſtatteten, ſonnenreichen Oſteuropa oder Weſtaſien(Weſtſibi⸗ rien) entſtanden ſein kann; ein derartiges Klima iſt ihr „weſensfremd“. Die dortigen klimatiſchen Verhältniſſe hät⸗ ten eine mit ganz anderen phyſiologiſchen Eigenſchaften aus⸗ geſtattete Raſſe züchten müſſen. Die Heimat der Nordiſchen Raſſe— und damit des geſamten Indogermanentums— iſt alſo das eiszeitliche Weſt⸗, Nordweſt⸗ und Mitteleuropa. Damit ſtimmen die Ergebniſſe der Erforſchung eiszeit⸗ licher Menſchenreſte überein: die Nordiſche Raſſe reicht bis in das End⸗Aurignacien(etwa bis 80 000 Jahre vor unſerer Zeitrechnung) hinein, und ihre Herauszüchtung dürfte mit dem vorhergehenden Spät⸗Mouſtérien begonnen haben; die Nordiſche Raſſe iſt alſo in der Tat ein Züchtungsprodukt der e letzten Eiszeit; wir können ihr Werden beob⸗ achten. Der Vertrauensarzt in der Krankenverſicherung Durch das Aufbaugeſetz vom 5. Juli 1934 ſind ſolche Aufgaben der Krankenkaſſen, die zweckmäßig nicht von der einzelnen Kaſſe erledigt werden, zu Gemeinſchaftsaufgaben erklärt worden. Dieſe werden durch die Landesverſicherungs⸗ anſtalt für den Bereich einer Provinz oder eines Landes durchgeführt. Eine ſolche Aufgabe iſt der vertrauens⸗ ärztliche Dienſt. Er iſt nunmehr durch einen Erlaß des Reichsarbeitsminiſters vom 30. März 1936 grund⸗ ſätzlich neu geregelt worden. Der Vertrauensarzt wird in Zukunft nicht mehr für die einzelne Krankenkaſſe beſtellt, ſondern die Abteilung Kran⸗ kenverſicherung der Landesverſicherungsanſtglt ſtellt für das geſamte Anſtaltsgebiet Vertrauensärzte in hinreichender Zahl bereit, die den Dienſt beſorgen und gegebenenfalls für meh⸗ rere Kaſſen gleichzeitig tätig werden. Die Löſung des ver⸗ trauensärztlichen Dienſtes von der Einzelkaſſe ermöglicht ſeine zweckmäßigere Geſtaltung, die beſſere Ausnutzung vor⸗ handener diagnoſtiſcher Einrichtungen und eine leichte Ver⸗ bindung mit den Verſicherten. Sie ſchützt vor einer miß⸗ bräuchlichen Anwendung des vertrauensärztlichen Dienſtes, indem ſie die Unabhängigkeit des Vertrauensarztes, der nur ſeinem ärztlichen Gewiſſen verantwortlich iſt, ſichert und un⸗ mittelbare Einflußnahme der Krankenkaſſen auf die Unter⸗ ſuchung ausſchließt. Der ſo neugeordnete vertrauensärztliche Dienſt wird zweifellos auch weiterhin die Verſicherungsgemeinſchaft ge⸗ gen unberechtigte und geſetzwidrige Ausnutzung der Verſiche⸗ rungsleiſtungen ſchützen. Er ſichert aber beſſer als bisher die Planmäßigkeit, die Folgerichtigkeit und die Einheitlich⸗ keit der geſundheitlichen Betreuung. Er bildet endlich die Grundlage für eine der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung ent⸗ ſprechende Geſtaltung des ſozialmediziniſchen Dienſtes in der Krankenverſicherung und gewährleiſtet durch die enge Ver⸗ bindung mit der Rentenverſicherung die Zuſammenarbeit mit dieſer ſowie mit allen anderen Stellen, denen die Betreuung der Geſundheit des deutſchen Volkes obliegt. Vom Stein der Weiſen Das Geheimnis des Erdhaften. Wir wiſſen aus der mittelalterlichen Alchimie, daß ſie den„Stein der Weiſen“ ſuchte, jenes geheimnisvolle Mine⸗ ral, das übernatürliche Kräfte verleihen ſollte, das Herrſchaft über Menſchen und Dinge, über die lebendige und die tote Welt gab und das vor allen Dingen unedles Erz zu Gold machen ſollte. Dieſe Vorſtellung von der Macht und der Kraft des„Steines der Weiſen“ iſt uralte Erinnerung aus der Weisheit der Ahnen geweſen, entſtellt und verſtümmelt oft und von den Adepten des Mittelalters ganz aus dem Ideellen in materielle Vorſtellungen verdrängt, aber doch immer noch Erinnerung an Urkraft und Vorſtellung von der Macht und der Kraft der mütterlichen Erde. Aus ſolchen uralten Erinnerungen und Vorſtellungen heraus ſchrieb der Forſcher und Arzt Juſtinus Kerner, der zwar ein Myſtiker war, der aber doch ſchon die naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Erkenntniſſe der Zeit vor 150 Jahren beſaß:„In Stein und Metall ſowie auch in Pflanzen und tieriſchen Körpern liegen eine Menge verſchiedener Kräfte und Ele⸗ mente eingekerkert und gebunden, die für uns nur dann fühlbar werden, wenn wir aus jener Iſolierung, in der uns das gewöhnliche Leben hält, treten. Dies zeigt ſich nicht nur in magnetiſchen Zuſtänden, ſondern auch in ande⸗ ren gewiſſen, von den gewöhnlichen abweichenden Nerven⸗ ſtimmungen, bei mehr oder weniger entbundenem Nerven⸗ geiſe Und er führt mehrere alte Schriftſteller an, die ihre Er⸗ fahrungen mit den Wirkungen der Steine darlegen:„Den Achat rühmte man gegen den Stich des Skorpions, und an der linken Hand getragen, macht er ſeinen Beſitzer weiſe und angenehm. Unter das Haupt eines Schlafenden gelegt, zeigt er ihm vielerlei Traumbilder. Der Rubin zog Schnup⸗ fen und böſe Dünſte an, der Granat machte das Herz fröh⸗ lich, der Chalcedon ſieghaft, der Topas keuſch. Der Laſur⸗ ſtein, an den Hals kleiner Kinder gehängt, bewahrte ſie vor Furcht. Der Jaſpis machte das Auge hell und ſtillte das Blut. Der Amethyſt vertrieb die Trunkenheit, gab gute Gedanken und Verſtand. Der Chryſolit benahm Melan⸗ cholie; Beryll, innerlich genommen, diente gegen die Schwachheit der Leber, bewahrte vor Feinden und machte luſtig. Der Bergkriſtall löſchte den Durſt und ſtillte, am Die Abkehr von der heilenden und mächtigen Kraſt den Steine erklärt Kerner folgendermaßen:„Als der Me f noch in einem der Natur getreueren, einfacheren Zustande mit weniger Erde, als die Natur um ihn baute, umgehe war, war auch alles Geiſtige, ſelbſt der für ihn jetzt 11 Geiſt des Steines, fähig, auf ihn einzuwirken. Nun aber mit ſeinem dreifach um die Seele gewundenen Gürtel 100 Erde, können nur mechaniſche und rohe chemiſche Eir fliſſ zur Behauſung der Menſchenſeele, dem Gewebe der Nerben durchdringen, bis, wie es bei unſerer jetzigen Generation zu ſein ſcheint, es immer mehr ſogar der Gifte aus 9 Reichen der Natur bedarf— die nun auch zu den gewöhn⸗ lichſten Haus⸗ und Heilmitteln wurden dieſe ſſolierte Maſſe zu durchbrechen, auf daß Geiſt auf Geiſt wirke. Nur im Gebiete des magnetiſchen Lebens, das uns überhaupt in ſo manchen Beziehungen von dem früheren Naturzuſtande — der Integrität des Menſchen— eine Ahnung gibt, ſehen wir manche Erſcheinungen wieder in die Wirklichkeit keh 0 die wir zu den dichtenden Anſichten des Altertums Heten Daß aber auch außerhalb ſolcher anormalen Zuſtände immer noch ein Band zwiſchen dem Menſchen und den Mi⸗ neralien der Erde beſtehen kann, ſehen wir an den Ergeb⸗ niſſen der Wünſchelrute. Moderne Forſchungen kommen immer mehr zu den genauen Einzelheiten, aus denen ſich derartige Wirkungen zuſammenſetzen. Nichts davon beruht auf dem, was der Aberglaube gern„magiſch“ nennt. Es geht alles recht natürlich zu, aber dennoch erſcheint es wie ein Wunder, daß dieſe ſcheinbar ſo unbelebten Stoffe Strah⸗ len auszuſenden vermögen, die den Menſchen entſcheidend beeinfluſſen. ren, rech⸗ Weidwerk im April Vor einem Jahr iſt das Reichsjagdgeſetz in Kraft getre⸗ len, der deutſchen Jägerei zum Segen. Wir wollen daran denken, wenn wir uns in dieſem April zum Weidwerk rüſten. Der Schnepfenſtrich, der ſchon im März eingeſetzt hat, erreicht im April ſeinen Höhepunkt und ſein Ende; nach dem erſten Drittel des Monats beginnt das Brutgeſchäft des Vo⸗ gels, man ſollte ihn dann ſchonen. Auer⸗, Birk⸗ und Trapp⸗ hähne balzen; ſie werden vom Kreisjägermeiſter nur ſtück⸗ weiſe zum Abſchuß freigegeben, und durch dieſe ſtrengen Hegemaßnahmen ſowie durch erfolgreiche Einbürgerungs⸗ verſuche iſt es in den letzten Jahren gelungen, den Beſtand dieſer ſeltenen Wildarten zu vermehren. Vielen Jägern bringt die Jagd auf den Ringeltäuber bis zum 15. April Freude. Die Jagd auf Schwarzwild ſoll ſich auf den Abſchuß ſchwacher Stücke beſchränken. Im April gibt es für den Jäger noch allerlei im Jagd⸗ revier zu tun, Arbeiten, die dem wahren Weidmann Frellde bereiten. Wildäcker und Remiſen ſind neu anzulegen oder friſch zu beſtellen. Alle Störungen ſind vom Revier fern⸗ zuhalten, was gerade jetzt in der Brut⸗ und Setzzeit von größ⸗ ter Bedeutung iſt. Krähen und Elſtern ſind kurz zu halten, wildernde Hunde und Katzen ſind unter Beobachtung der ge⸗ ſetztlichen Vorſchriften abzuſchießen, wo man ſie trifft. Pirſch⸗ wege werden vorteilhaft jetzt bereits geharkt oder neu ange⸗ legt, weil ſie dem Heger dann beim täglichen Reviergang große Dienſte leiſten. Von den die Anglerwelt intereſſierenden Fiſchen finden ſich jetzt auf den Laichplätzen: Aeſche, Huchen, Hecht, Zander, Barſch, Nerfling, Aitel, Haſel, Naſe, Rotauge, Rotfeder und Schied. Mit der naſſen und trockenen Fliege ſind jetzt häufig gute Aitelfänge zu erzielen. Der Barſch geht im April eben⸗ falls ſehr gern an den Wurmköder, greift gierig zu, ſchluckl bald nach dem Anbeißen den Wurm und bleibt faſt ſtets am Haken. Weniger flott im Anbiß ſind die Rotaugen und Rot⸗ federn. Auch Bachforelle und Bachſaibling können mit Spinnfiſch und Fliege gefangen werden. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche Karwoche. Montag 19.30 Uhr: Paſſionsandacht im Konfirmanden⸗ ſaal. Vikar Enderle. 20.15 Uhr Evang. Gemeindejugend J. Kardienstag 19.30 Uhr: Konfirmandenabendmahl en der Kirche. Gründonnerstag 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt Vikar Enderle. 19.30 Uhr hl. Abendmahl. Halſe getragen, den Schwindel.“ Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Karwoche. a 5 Dienstag(Paſſion nach Markus): 7 Ahr hl. Meſe Mittwoch(Paſſion nach Lukas): 7 Uhr beſt Meſſe für die Erſtkommunikanten. 5— 7 Uhr Beicht. 7.30 Uhr abends: Trauermetten. Gründonnerstag. 6.30 Uhr Beicht. 5 7.30 Uhr Hochamt mit Gemeinſchaftskommunion wäh⸗ rend deſſen. 2 Uhr Anbetungsſtunde der Erſtkommunikanten. 7.30 Uhr Trauermetten. Fur die vielen freundlichen Jufmergsamſtelten, die uns anle lich unseres Familienfestes zuleil wurden, sagen wir auf diesem Mege allen Freunden und Selannien unsern herelicbsten Danft. Jamilie Augusts. Illlrich. Mannbeim-Gectenbeim, 6. April 1936. Elſaßfahrt an Pfingſten! Intereſſenten, die ſich an einer Schöne Kraut- und Halatyflanzen 2 taggen Pfingstfahrti Sine per Autobus ins ehemalige Operations-] Kohlrabi, gebiet Ober⸗Elſaß beteiligen wollen. 9 05 1105 werden zu einer Beſprechung heute bee Montag Abend ½9 Ahr ins Neben⸗ Verloren von Breiſacherſtr. bis Wörtel Drahtmatratzen werden repariert. ſilbernes Umbau unter Benützung alter Rahmen wie neu. Armband. 705 3 Abzugeben gegen Preis Mk. 7.— bis 8.—. Belohnung Kehlerſtraße 5. Thüngersleber, Feudenheimer Fähre (Telefon 42832) oder Anfragen bei Sattler, Zähringerſtraße Rr. 10. Schöne f 11 a 4 Wirtschaft i f immer⸗ Dienstag früh Sener Vofretel „Wohnung, Soblachtfest, und Gartenanteil Aid. Cuba zimmer„Zum Bad. Hof“ gebeten. Zähringerſtr. 39. Zähringeretraße g. Von 9 Ahr ab Mannheim ofort oder ſpäler Wellfleiſch. N zu vermieten. Hierzu ladet freundlichſt ein—5 e Räheres Otto Zürn. 40 Maschinen 1 91 5 See Moden 1086 Offen Urgerſtr. Srücksichti 1 od. 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