tat gr. 84(2. Blatt). Lee kar Bote Mittwoch, 8. April 1936 —— Scheffel und das Baoͤnerland Zur 50. Wiederkehr des Todestages des Dichters am 9. April. Scheffel wurde am 16. Februar 1826 im Haus Stein⸗ ſtraße 25 der badiſchen Reſidenz als Sohn des Oberbaurats und Majors Philipp Jakob Scheffel und deſſen Gemahlin Joſephine geb. Kreterer geboren. Seine Vorfahren gehörten dem ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Volksſtamme an, der Vater ſtammte aus Gengenbach im Kinzigtal, während die Mut⸗ ter in Oberndorf beheimatet war. Bald nach der Geburt ihres Sohnes Joſeph Viktor zogen die Eltern in das in der Stefanienſtraße 16 gelegene eigene Haus, wo der Knabe unter der liebevollen Pflege ſeiner Mutter und ſeiner Großmutter und der ſtrengen Weiſe des Vaters die Jugend⸗ jahre verlebte. Während der Mutter künſtleriſche Begabung ſich muſi⸗ kaliſch auf die im Jahre 1829 geborene Schweſter Maria und poetiſch auf Joſeph Viktor vererbte— Scheffel hatte demnach wie Goethe„vom Mütterchen die Frohnatur, die Luſt zum fabulieren“ und des Dichters eigenes Geſtändnis faßt den Einfluß der Mutter in die Worte„Meine Mutter hätten ſie kennen müſſen, was ich Poetiſches in mir habe, habe ich von ihr“— betreute der Vater den Sohn während des Beſuches auf dem Lyzeum, das der junge Scheffel 1843 verließ, wobei er als Abiturient die Abſchiedsrede über ein von ihm ſelbſt gewähltes, höchſt bedeutſames Thema hielt, den bedeutſamen Spruch:„Iſt die Stunde genaht zum ernſt⸗ lichen Eintritt ins Leben— Scheu nicht Arbeit und Kampf, wage Dich kühn in den Streit!“ Von den drei Univerſitäten, München, Berlin und Heidelberg, die Scheffel zum Studium der Rechte bezieht, iſt letztere mit ſeinem Leben aufs engſte verknüpft. Hier erlebt er in der Burſchenſchaft„Frankonia“ die„goldene Freiheit“ des Studentenlebens und hier entſtehen die be⸗ kannten Trinklieder, die ſpäter in„Gaudeamus“ zuſammen⸗ gefaßt werden in„Alt Heidelberg, Du feine“. Eine Wanderung nach der Ruine der Rotenſteiner im Oden⸗ wald veranlaßt Scheffel, uraltes deutſches Sagengut dich⸗ leriſch zu geſtalten und es entſtehen im Studierzimmer in Heidelberg die Lieder des Rotenſteiner und die„Lieder eines fahrenden Schülers“. Nachdem Scheffel von Heidelberg aus die in Karlsruhe erſcheinenden„Vaterländiſchen Blätter“ redigiert, an der Univerſität das Staatsexamen beſtanden und am 11. Ja⸗ mar 1849 den Doktortitel erworben hat, kämpft er beim Aufruhr in der Reſidenz auf der Seite der Bürgerwehr ge⸗ gen die Aufſtändiſchen, flieht dann aber nach Auerbach an der Bergſtraße, und dort entſtehen mancherlei Gedichte, die er zum Teil dem Heidelberger Verein„Die Engeren“ widmet. Nach den Revolutionstagen tritt Scheffel ſeine Stellung im Staatsdienſt an. Am liebſten jedoch hängt er die Wandertaſche um und„fährt in die Welt“. Von Säckin⸗ gen aus, wo er 1850 Dienſtreviſor beim Bezirksamt iſt, un⸗ lernimmt er Wanderungen durch den Hotzen wald, die ihren Niederſchlag finden in einer die ſchickſalreiche Geſchich⸗ te dieſer Gegend beſchriebenen Abhandlung„Aus dem Hauenſteiner Schwarzwald“. Hier ſtudiert er auch Ge⸗ ſchichte und Sage der alten Waldſtadt die dann ſpäter den Stoff für ſein Spielmonnsgedicht„Der Trompeter bon Säckingen“ bilden. Dann entſtehen die Ueberſet⸗ zung des Walthariliedes“ und der„Ekkehard“. Im Mai 1855 tritt Scheffel mit dem Honorar für den Ekkehard“ erneut eine Reiſe nach Italien an, wo er mit Aelm Feuerbach zuſammentrifft. 1857 übernimmt Scheffel in Donaueſchingen die Stelle eines Fürſtenbergiſchen Hof⸗ bibliothekars In den altdeutſchen Handſchriften erſchließen ſch ihm die Quellen zu der im Jahre 1866 erſcheinenden Nopeſſo Juniperus“. Einer Aufforderung des Großherzogs von Weimar folgend, einen Martburg⸗Roman zu ſchreiben, trifft Scheffel 1859 auf der Wartburg ein. Auf der Fahrt war das berühmte Wanderlied„Wohlauf, die Luft geht frich und rein“ entſtanden. Scheffel vermählt ſich mit Karoline von Malzan, Toch⸗ ler des bayeriſchen Geſandten in Karlsruhe. Ein nur kur⸗ zes Eheglück. Traurige Schatten werfen auch der Tod ſeiner Mutter und ſeines Vaters. Nach dem Toer Krieg unternimmt er auch eine Wanderung durch die zurückge⸗ wonnenen Gebiete, und es entſtehen die„Skizzen aus dem Elſaß“. Das Verlangen nach einem idylliſchen Landſitz ver⸗ anlaßt den Dichter, ſich zuerſt nahe bei Radolfzell am Bo⸗ denſee die Villa Seehalde zu erbauen, er erwirbt jedoch wenige Jahre ſpäter die Mettnau. Sein 50. Geburtstag wird nicht nur im engeren Heimat⸗ land, ſondern in ganz Deutſchland begeiſtert gefeiert. Die Könige von Bayern und Württemberg ehren ihn mit be⸗ ſonderen Auszeichnungen. Der Großherzog Friedrich von Daden erhebt den Dichter in den Adelſtand und ſitzt bei der Feierlichkeit in Karlsruhe neben dem Dichter. Fürſt Bis⸗ marck ſchickt ein Glückwunſchtelegramm. Nicht minder herz⸗ lich ſind die Huldigungen bei ſeinem 60. Geburtstag. Am 9. April 1886 ſchloß er in dem vom Vater überkommenen Hauſe in Karlsruhe für immer die Augen. Auf Scheffels Spuren 0 19 5 von Scheffel iſt mit ſeinen fröhlichen Liedern der 10 irgenoſſe aller naturliebenden Deutſchen geblieben. Kei⸗ 15 5 es ſo gut verſtanden, dem deutſchen Volle die Weiſen er. K r Schönheit ſeiner Heimat ins Herz zu ſchreiben, wie 55 Nine e iſt der Geburts⸗ und auch der Sterbeort 1 Dichters. Als er ſein Ende nahen fühlte, zog es ihn 15 9 5 Heimatſtadt, die ihn zum Ehrenbürger ernannt Karl ven Landesherr ihn geadelt hatte. Und ſo fand er in 1 auch ſeine letzte Ruheſtätte. Wie liebte er das füdt fkumwebte Heidelberg, die lachendſte der deutſchen 0 Hinter dem Schloſſe auf halber Bergeshöhe hat e ein Denkmal geſetzt, mit dem Blick auf das über⸗ Munde Bild der Stadt, grad ſo, als lägen in ſeinem ſeine ich preiſend die Worte:„Alt Heidelberg, du 1 1 Ir gegenüber mag ihm die ſtille Waldſtadt Säckin⸗ 1 einſam vorgekommen ſein, in die er Ende des Sie 1849 ſeinen Fuß ſetzte, um beim Bezirksamt die Stadt als Dienſtreviſor anzutreten. Aber„die heitere 18 des heiligen Fridolin“ war ſeinem Dichterruhme hold. 15 0 Chorwand des doppeltürmigen Doms ſteht noch heute ul deibmal Werner Kirchofers und ſeiner Frau Maria a von Schönau, das ihm die Anreaung zum„Tro m⸗ Baden⸗Badener Internationales Muſikfeſt Das Heilbad an der Oos iſt in den let einmal der Treffpunkt einer muſikaliſch inter ſchaft geweſen, bereit zur Teilnahme an nöſſiſchen Muſikfeſt internat erſter Linie den Jungen zu großer Muſiktage vergangener fortſetzte. In zwei Orcheſter⸗ b und ſtellten ſich, vielfach in Ur⸗ oder deutſchen Erſtaufführungen von acht Nationen zehn deutſche, zwei Schweizer, zwei fran⸗ zöſiſche, je ein italieniſch ſchwediſcher, däniſcher, griechiſcher und jugoſlawiſcher Tonſetzer vor. Das Sympathiſche an der Veranſtaltung war einmal die Rückſichtnahme auf den Hörer, dem nicht zuviel zugemutet wurde— kein Konzert über⸗ ſchritt die Zeitdauer von zwei Stunden— und zum anderen das mit einer einzigen Ausnahme poſitiv gute, vielfach über⸗ zeugende Ergebnis des gebotenen Neuen mit ſeiner Abkehr von einer hemmungslos⸗wilden Muſiziererei. d Der Schwede Lars Erik Larſſon war dazu auserſehen, mit ſeiner kurzen, launigen Konzertouvertüre das Muſik⸗ feſt zu eröffnen. Es folgten zwei Deutſche, der Münchner Karl Höller(geboren 1907), mit einer ſtark geklatſchten ſinfoniſchen Fantaſie und der durch ſeine Oper„Die Zauber⸗ geige“ raſch bekannt gewordene Bayer Werner Egk, mit einer„Geigenmuſik mit Orcheſter“, die ſich allerdings faſt zu leicht oben hin bewegt, um nicht im Wunf falſch ver⸗ ſtandener Volkstümlichkeit die Gefahr einer Verflachung für den Tonſetzer erkennen zu laſſen. Auch ein Konzert für Cembalo und Streichorcheſter von dem am Heidelberger Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut wirkenden Wolfgang Fortner (geboren 1907) war mehr äußerer Wirkung zugetan. Zu ſtarkem Eindruck kam ein durch geſtraffte Formung und Gedankeninhalt hervortretendes Streichauartett des 1902 in Heidelberg geborenen Wilhelm Maler. Zu den erfreulich⸗ ſten Erſcheinungen des Muſikfeſtes gehörte gleichfalls der 1906 in Karlsruhe geborene Gerhard Frommel, Sohn des Heidelberger Theologen, deſſen Suite für kleines Orcheſter ſich durch ſeine friſche Natürlichkeit und ſeine geradezu be⸗ ſtechende techniſche Erfindung ſtarken Beifall empfing. Von den Ausländern ſah ſich der 24jährige Jean Fran⸗ caix mit beſonders herzlicher Sympathie aufgenommen. Sein ſpritziges, muſizierfreudiges Concertind für Klavier und Orcheſter hatte ſolch lebhaften Beifall, daß es teilweiſe wiederholt werden mußte. Ihm folgte der Pariſer Ruſſe Igor Stravinſky mit einem Konzert für zwei Klaviere, das durch die techniſche Höchſtleiſtung ſeiner Wiedergabe durch den Tonſetzer und ſeinen Sohn die Beifallsbekundung recht⸗ fertigte. Von dem für die Werbung deutſcher Muſik in Däne⸗ mark lebhaft eintretenden Knudage Riiſager hörte man ein gedanklich und techniſch reifes Concertino für fünf Violinen und Klavier und von den Schweizern ſtellten ſich Konrad Beck in einer Serenade für Klarinette, Flöte und Streich⸗ orcheſter und Albert Möſchinger mit einer Kammermuſik⸗ fantaſie über ein Berner Volkslied vor. Auch der Italiener Francesco Malipiero hatte mit einer mehr ſtimmungs⸗ mäßigem Charakter tragenden Sinfonie eine herzliche Auf⸗ nahme zu verzeichnen, während die„Film⸗Muſik“ von Joſip Slavenſki unmißverſtändliche Ablehnung erfuhr. Von den älteren deutſchen Tonſetzern wurde eine zum erſten Mal in Deutſchland geſpielte, in der Formgebung Eigenes aufweiſende und für beide Inſtrumente ſehr dankbare Sonate für Violine und Klavier von Paul Hindemith derart beifällig aufgenommen, daß ſie wiederholt werden mußte. Zur Uraufführung kam weiterhin von Wolf⸗ Ferrari eine venezianiſche Suite, gehaltvolle Stimmungs⸗ muſik und von Paul Graener ein Cellokonzert mit Kam⸗ merorcheſter. Zu erwähnen wären dann noch aus der Pro⸗ grammfolge der Grieche Pedridis mit einer Suite und Ernſt Pepping mit einigen Klavierſtücken. Ein feſtlich geſtimmtes, in leuchtende Farben getauchtes und eigen⸗perſönliches Orcheſterkonzert von Max Trapp war dazu angetan, das Muſikfeſt höchſt wirkungsvoll abzuſchließen. Ein Teil der Darbietungen wurde von dem Stroß⸗Quartett, von Badener und auswärtigen Soliſten(Berlin, München, Karlsruhe, Bern) beſtritten. Den Hauptteil der erfolgreichen Durchführung hatte das Sinfonie⸗ und Kurorcheſter mit ſeinem Leiter, Generalmuſikdirektor Herbert Albert zu beſtreiten. Mit Recht wurden Herbert Albert und ſein Orcheſter mit Ausklang des Muſikfeſtes von der ſehr zahlreichen Zuhörer⸗ ſchaft ſtürmiſch gefeiert. dungen; 38.05 1 8 5 84 Sendepauſe; i: 7 20 Nachrichten; hten. 24 Nachtkonzert. ihre Küche 11.30 Für dich, Frauen, die in ſch mittag; 17.40 Vo karte nach Trips Sendepauſe, 15 Send 16 Plauderei; ge Vorſchläge für eine Oſterreiſe; 20.10 Mozart⸗Zyklus; 22.20 ſpricht; 22.30 Victor von Scheffel, Todestag; 23 Stille Weiſen zur ht! H f, 19.45 Erzeugungsſchlacht; Worüber man in Amerika Hörfolge zu ſeinem 50. Unterhaltung. Freitag, 10. April(Karfreitag): 6.25 Choral; 6.30 Frühkonzert; 8 Wetter; 8.05 Bauer, hör zu; 8.25 Sendepauſe; 9 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Sendepauſe; 10 Um deutſche Seele, Hörfolge; 10.30 Sendepauſe; 10.45 Ernſte Muſik; 11.30 Das Lied vom deutſchen Opfer, Hörfolge; 12 Konzert; 13.15 Mittags⸗ konzert; 14 Sendepauſe; 30 Zwei Märchen; 16 Muſik am Nachmittag; in der Pauſe: 5 i boot; 18 Nachmittagskonzert; 10 und ſeine Lieder, ein Tag der Einſamkeit; Feierliches Konzert, 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport: 22.30 Abendkonzert; konzert; 11.30 F 2 weil; 15 Wir grüßen aus deutſchen Gauen; 16 De Samstagnachmittag; 18 Tonberie he; kurze Gedächtnis, fröhlicher Funkkalender; 20.10 Wir bitten ſehr, hört einmal her; 22.30 Oſternacht. Tanzmuſik; Muſik in der 8 Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 9. April: 10.15 Sendepauſe; 11.30 Bauernfunk; 14.10 Opern⸗ konzert; 15.15 Kinderfunk; 16 Frühlingsſtimmen; 17.30 Ver⸗ gnügliche Hiſtorie; 17.45 Das aktuelle Buch; 19 Preußiſche Miniaturen, Hörbilder; 19.45 Tagesſpiegel; 22.10 Großes Militärkonzert; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Stille Weiſen zur Unterhaltung. Freitag(Karfreitag), 10. April: 0 Choral, uch; 6 Frühkonzert; 8 Zeit, Ia 0— 1 8* Wetter; 8.10 Se 8.45 Konzert; 9.30 Evang. Mor⸗ genfeier; 10.30 D de des„Betrachtung zum Karfreitag; 10.45 Kleine Kammermuſik; 11.15 Menſch zwi⸗ ſchen Zeit und Ewigkeit, Funkfolge; 12 Großes Mittags⸗ konzert; 13 Zeit, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Wer 2 80 18 Funkſpiel;! Sport; deutſche Totentänze; 16 Muſik am mittagskonzert; 19 Der Tod und die Mutter Tagesſpiegel; 20.10 Paſſionsmuſik; 22.20 Karfreitag⸗Abendkonzert. Samstag, 11. April: 4 8.45 Auf zum Staatsjuge pauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 11.3 Regensburger Domſpatzen ſingen; 15. frohe Samstagnachmittag; 18 Blasmuſi 19.55 Ruf der Jugend; 20.10 Anterhaltungskonzert; 22.20 Stegreiff 22.30 Muſik in der Oſternacht. HJ ⸗Sport; 9 Sende⸗ depauſe; 14.10 Die Jugendfunk; 16 Der 19.30 Wochenſchau; befreit, öſterliches des Zeitfunks; — * Amtsverlegung. Das Zentral⸗Nachweisamt für Krie⸗ gerverluſte und Kriegergräber hat am 12. März 1936 ſeine Geſchäftsräume nach Berlin SW'ͤ 68, Lindenſtraße 37, ver⸗ legt; Fernruf A 7, Dönhoff 5146 peter von Säckingen“ gab. Die Stadt hat dem Dichter mit einem neben der Kirche ſtehenden Denkmal ihren Dank abgetragen, das zu Füßen Scheffels den von ihm befungenen Trompeter zeigt. 5 Der Schauplatz des Scheffelſchen Hauptwerkes, des mit⸗ telalterlichen Ekkehard⸗Romans, iſt der Hohen⸗ twiel, einer der gewaltigſten Baſaltkegel, die der Hegau⸗ landſchaft ihr charakteriſtiſches Gepräge geben. Er wollte mit ſeinem Roman dieſer großen deutſchen Burgruine zu dem ihr gebührenden Ruhm verhelfen und iſt darüber hinaus der Sänger der Bodenſeelandſchaft geworden. Einen großen Teil ſeines Werkes ſchrieb er unterhalb der Bergfeſte in einer Gaſtwirtſchaft, in deren Garten heute unter einer alten Linde die Tafel hängt:„Unter dem Laubdach dieſer Linde ſchrieb Joſef Viktor von Scheffel einſt an ſeinem Ekkehard“. Ein Bronzemedaillon an der Scheffelwand der Burgruine ver⸗ mittelt dem Beſucher des Hohentwiels das Andenken an den Dichter. Die Landſchaft des Bodenſees rings um das alte Konſtanz liebte er ſo, daß ſie ihm Wahlheimat wurde. Hier ſich anzuſiedeln, war der ſehnlichſte Wunſch des Dichters, den er auf der Höhe ſeines Lebens bei Radolf⸗ zell verwirklichte. 5 5 Zahlreich ſind die weiteren Stätten, die in der deutſchen Landschaft an das Schaffen Viktor von Scheffels erinnern. Die bekannteſte davon iſt wohl der Staffelſtein, der ihm ſein ſchönſtes Wanderlied„Wohlauf, die Luft geht friſch und rein“ entlockte. In Aßmannshauſen arbeitete Schef⸗ fel an ſeinem„Gaudeamus“. Manches Mal in den 80er Jahren beſuchte er ſeinen Freund Schmezer, den von ihm in mehreren Liedern beſungenen Pfarrherrn von Ziegelhauſen, in dem alten Römerſtädtchen Ladenburg am Neckar. An verſchiedenſten Orten der Fränkiſchen Schweiz werden dem Wanderer Worte des verehrten Dichters auf großen Tafeln vor Augen geführt. Auch auf die Ruine Roden⸗ ſtein im Odenwald ſei hingewieſen, die Scheffel zu ſeinen Rodenſtein⸗Liedern angeregt hat. der Wartburg wollte er in einem kulturhiſtoriſchen Roman ein Denkmal ſetzen, der das Minneſängerleben am Hofe des Landgrafen ſchildern ſollte. Doch dieſer Plan blieb unausgeführt. . 5 Weltbild(M). Jür die Rönkgenopfer der Welt. Der franzöſiſche Radiologe Profeſſor Béclsre ſprach zur Einweihung des Gedenkſteines in Hamburg für die Vertre⸗ ter der ausländiſchen Nationen.. 2 Lenzeswehen! Wie lange, o wie lange, Ward mir kein Lied beſchert Mir ward ſchon angſt und bange, Das Herz ſei mir entleert Da iſt der Lenz gekommen Mit ſeiner Zaubermacht, Und hat die alten Bronnen Von neuem glutentfacht. Nun ſing' ich munter wieder In lenzesgold'ner Luſt Die alten, trauten Lieder Aus friſcher, froher Bruſt! H. Schmitz. Oterfahrt Ohne Sonne, aber mit Oſterlämmchen. Wir waren damals noch ſehr jung. Eine Fahrt hatten wir gemacht, von fünf Tagen, damit unſere Führerin erſt einmal ſah, ob wir überhaupt länger unterwegs ſein könnten, ohne uns zu prügeln. Eigentlich wußten wir nicht genau, wie dieſe Prüfung ausgefallen war. Wir hatten immerhin in Wieſenburg die Nacht durchgeſchwatzt und waren auch in Bel⸗ zig nicht ſo gut erzogen geweſen, wie man es verlangen konnte. Dazu kam noch der ein⸗ tägige Ausflug auf die ſchwimmende Her⸗ berge, wo wir Na, wie geſagt— ſo ganz klar war es uns nicht, ob wir für eine längere Fahrt in Frage kämen. Vier Wochen vor den Oſterferien wurden wir dann aber doch gefragt, wie das nun mit der Oſterfahrt werden ſollte. Und wir waren begeiſtert. Von fünfzehn Mädeln liefen ſiebzehn Pläne ein. Eins hatte drei Vorſchläge zu machen, die leider alle drei nicht in Frage kamen. Wir einigten uns auf das Weſer⸗Bergland, von dem wir damals kaum den Namen wußten. Alle Vorbereitun⸗ gen waren erledigt, und wir ſollten abfahren. Das ſchönſte Wetter, das man ſich denken kann. Wir ahnten es damals nicht, daß wir die Sonne auf der ganzen Fahrt nicht wieder ſehen ſollten. Bis auf den mißglückten Ver⸗ ſuch eines Regenbogens, der in weiter Ferne ſtand, lehnte ſie es ab, uns zu beſcheinen. Wir merkten aber, daß man ſogar auf die Sonne verzichten kann, ohne die gute Laune zu verlieren. Im Gegenteil, je unangeneh⸗ mer das Wetter wurde, umſo vergnügter wur⸗ den wir. And wenn der Sturm uns durch⸗ rüttelte, und es ſchneite und hagelte und man beinahe ſtecken blieb im„Modder“, dann erſt waren wir wirklich glücklich. Wir lernten die Sonne kennen, beſuchten ein Einheitshaus, in dem man direkt neben den Tieren ſchläft, bewunderten Detmold und die Hermannsburg und ſahen bei Höxter zum erſten Male die Weſer. In den trüben Vor⸗ frühlingsnebeln mit den leichten Regen waren die Wanderungen ſo ſchön, wie man ſie ſich nicht vorſtellen kann. Jetzt wurden wir aber ſchon neugierig. Unſere Fürſorgerin ging von Zeit zu Zeit allein einkaufen und ſagte hin und wieder etwas von Oſtereiern. Wir wußten nicht, was wir denken ſollten. Sonſt machten wir immer alles gemeinſam und jetzt mit einem Male dieſes Abſondern! Am nächſten Tag aber ſchon wurde es uns klar. Wir wanderten von Holzminden, einer reizenden, kleinen Stadt, fort. Das Wetter war, wie immer auf dieſer Fahrt, nicht beglückend. Nach einem mühevollen Aufſtieg auf den Köterberg— es war alles ſo verſchlammt, daß man dauernd abrutſchte— hatten wir dieſe höchſte Er⸗ hebung der Gegend erreicht. Der Wind blies nur ſo über den Gipfel, als ſei er höchſt wütend, daß wir ſeine Ruhe ſtörten. Kein Menſch war weit und breit zu ſehen. Es war ſo herrlich in dieſem Aufruhr, daß es uns richtig ſchwer fiel, wieder durch den Wald den Abſtieg zu beginnen. Wir wanderten nur noch kurze Zeit durch den Wald und erreichten bald die Weſer, an deren Ufer es ſich dann herrlich marſchieren ließ. Wir ſan⸗ gen Landknechtslieder und ſchlugen die Be⸗ gleitung auf den Hordentopf und fanden un⸗ ſere Muſik rehr reizvoll. Da niemand weiter ſich bei dieſem Wetter heraustraute, hatten wir auch niemanden, der uns kritiſieren konnte. Vergnügt kamen wir in Polle an der Weſer an und hätten nirgends etwas gefun⸗ den, wo wir uns hätten niederlaſſen können. Es gab leider keine Jugendherberge. So wur⸗ den wir vom Pfarrer auf einzelne Familien verteilt. Meine Freundin und ich kamen in ein Einheitshaus. Es war wunderbar. Man wuſch ſich in einem Kabüschen zwiſchen Schweine⸗ und Ziegenſtall. Im ganzen Haus roch es warm nach guten Tieren. Am näch⸗ ſten Morgen zeigte uns die Frau ein Oſter⸗ lämmchen, das gerade in der Oſternacht zur Welt gekommen war. Es tappſte unbe⸗ holfen herum und ſah ſo ſchneeweiß und un⸗ wirklich aus, daß man kaum glauben konnte, daß es ein Tier war. Es war ja auch ein Oſterlämmchen. Wir baten die Frau, uns zu erlauben, die anderen Mädels zu holen; ſie hätten ſicher auch Spaß daran. Sie kamen dann auch alle und waren ganz begeiſtert. So was Schönes hatten ſie noch nie geſehen. Und als wir eben zuſahen, wie es im Grasgarten ein paar Sprünge versuchte, fanden einige von uns Unler hall Und dann ſahen wir ſie alle Marzipaneier. und hatte jede chen ſt hatte dem 1 Marzipan bekommt das Lämn wie ihm an die wurde. Es hat ſich es auch erſtaunt ab und waren vergnügt. Schließlich Hände voll. Und das Lämm⸗ ſtaunte. Unſere Führerin ) verſteckt, während wir mit glaube, ſo viel chen nie wieder, 0 tag angeboten mächtig gefreut, wenn 9 Von Rittmeiſter a. D. F. Als im Sommer 1914 die deutſchen Ar⸗ meen den Vormarſch antraten, ſetzte ſich die feldgraue Lanzentruppe an die Spitze der endloſen Marſchkolonnen. Vor der Front und auf der offenen Flanke fand ſie ihren Platz und ihre Aufgaben. Mit Gewalt durchſtieß unſer Reiterheer den Schleier der feindlichen Poſtierungen, hielt den Gegner unter Auf⸗ ſicht und verzögerte ſein Vorgehen. Die feind⸗ lichen Kavalleriediviſionen verſagten ſich dem 1 ge kommen, die wir ſo heiß erſehnten. In ſchnel⸗ * lem Ritt jagten die deutſchen der entſcheidenden Stelle, um ihre zur Wirkung zu bringen. Zahllos Gefechte, wo die Eskadrons tel ſtiegen und zur Flinte grif Dörfer wurden verteidigt, ſond Sturmangriff genommen. Die vorderſten Fühler waren die Fern⸗ patrouillen. Sie hatten die Aufgabe, Kunde von der Stärke und den Abſichten des Fein⸗ des einzuziehen. Tagelang am Feind, nur mit der notwendigſten Koſt verſehen, ohne Raſt und Schlaf, keine Ermüdung kennend, erkundeten die vortrefflichen Spähtrupps. Ge⸗ ländehinderniſſe kannte der deutſche Rejiters⸗ mann nicht. Er kam überall durch. Nach liſtiger Huſarenart b ch das Reiterhäuf⸗ lein ſeinen Weg durch fein 0 macht, jede eines rfalles gewär⸗ tig. Eifrig waren die Reiter bemüht, in die Aufſtellung des Feindes einen genauen Einblick zu gewinnen. Volle Anerkennung muß auch den Melderei⸗ tern gezollt werden. Ohne eine Karte, in fremdſprachigem Land, legten ſie, ernſtlich be⸗ droht, oft fanatiſch verfolgt, hundert Kilo⸗ meter und mehr zurück und erreichten ihren Beſtimmungsort. Man wird zugeben, daß auf einſamem Ritt der Tod, ſchwere Verwundung oder Gefangenſchaft wenig Verlockendes hat. Solcher Mut ſteht höher noch als der Schlach⸗ tenmut, da es ſich natürlich in der Maſſe leichter kämpft. Während im Weſten der Stellungskrieg die Reitergeſchwader behinderte, verfügten ſie im Oſten über weiten Raum, um gegen Flan⸗ ken und Rücken der weichenden Ruſſen ein⸗ zuwirken. Im September 1915 ging das Ka⸗ valleriekorps in Richtung Dünaburg vor. Trotz der Ueberzahl wurde die ruſſiſche Hee⸗ reskavallerie aus dem Feld geſchlagen. Nun war der Weg frei. Bald erſchienen die ſchwarz⸗ weißen Lanzenflaggen hinter der ruſſiſchen Front und brachten Unordnung in das Etap⸗ pengebiet. Einzelne Streifabteilungen belegten die Bahnlinien mit Sprengbomben. Mit dem Bajonett wurden Soly und Smorgon genom⸗ men. Auch die Attacke kam zur Geltung und zu Ehren. Ungeſtüm brachen unſere Schwa⸗ dronen gegen die durch verluſtreichen Feuer⸗ überfall verwirrte Infanterie vor und trieben ſie zurück. Aber zuſehends verſtärkte ſich der Ruſſe. Mit furchtbarer Wucht rannte er ge⸗ gen die dünnen Linien der abgeſeſſenen Rei⸗ ker an. Zwei Tage lang hielten unſere Re⸗ gimenter in dieſer drangvollen Lage aus und erwehrten ſich der feindlichen F! welle. Dann war ihr Verbleiben unmöglich. Obſchon ſie einen Schlachtenerfolg nicht erzielen konnten, gelang es ihnen doch, längere Zeit die weit überlegenen Kräfte zu feſſeln, wodurch ſie an der Stelle der Entſcheidung ausfielen. nach jußwaffe waren die s dem Sat⸗ Nicht nur n auch im Bei dem Siegeslauf in Rumänien 1916 fand die berittene Waffe ihr eigentliches Ge⸗ brauchsfeld. Sie zeigte geradezu erfriſchende kavalleriſtiſche Leiſtungen. Unerwartet erſchie⸗ nen die deutſchen Reiter plötzlich in Ortſchaf⸗ ten. Eine große Zahl von Gefangenen und Geſchützen wurde eingebracht. Wir kamen erſt einen neuen Halt gab. Als die Fronten zum Stellungskrieg erſtarrten, halfen die Reiter der ſchwer ringenden Infanterie die rieſigen Fron⸗ ten auszufüllen. Und das war ein würdiger Abſchluß der ſtandhaften Ausdauer, die die deutſche Kavallerie im großen Weltringen überall bewieſen hat. Kobra! Kobra! Von H. S. Althoven. „Herr, es iſt doch wirklich viel ſchlimm mit dieſen Schurken von Schlangen hier. Nun ſind ſchon wieder in der vergangenen Nacht zwei gute Hühner totgebiſſen worden. Sieh her!“ So ſagte mein ſchwarzer Koch Prin⸗ ganga zu mir und ſtieß mit dem Fuß an zwei braune Hühner, die mit im Starrkrampf ſteif au en Beinen dalagen. Das wa⸗ chon Nummer 4 und 5 in der letzten e. Nun, wenn die fer nur Hühner en, war es ja nicht ſo ſchlimm. Aber vor vier Tagen hatte d Sabado beim 1 den alten Brennholzſammeln eine Kobra in den Kopf zebiſſen. Trotz ſofort angewandter Gegen⸗ naßnahmen war der Alte am Abend desſelben Tages erblindet, was ſchon ein ſchlechtes Zei⸗ umwolle zu pflanzen. In dieſer paradieſiſch ſchönen Gegend wimmelte es aber von Schlan⸗ gen aller Art. And daß dieſes Giftgewürm ſich ſo gern in der Nähe des Menſchen auf⸗ hält, hat folgenden Grund: Wo Menſchen kind, da wird gekocht; und wo Küchenabfälle herumliegen, da ſind bald auch Mäuſe und Ratten; und wo die ſind, da finden ſich auch ſehr bald die Schlangen ein, die hauptſächlich den Ratten und Mäuſen nachſtellen. Dadurch iſt natürlich der Menſch in ſteter Gefahr, von zieſen ſchleichenden und blitzſchnellen Reptilien gebiſſen zu werden. Am Spätnachmittag ſaß ich gerade in der Nähe des Feuers beim Studium der Land⸗ karte; da ſprang mein Koch mit dem Aus⸗ ruf des Schreckens„Kobra! Kobra!“— eine Schlange aus meinem Zelt heraus. Ich nahm ſofort den biegſamen Stock aus Fluß⸗ pferdhaut und fragte:„Wo war ſie?“ „Hier, Herr! Hier glitt ſie unter deinem Bett weg zu jener Ecke hin, wo die Koffer ſtehen.“ Mit der größten Vorſicht wurde Kof⸗ fer um Koffer entfernt. Ich ſtand mit dem erhobenen Stock fertig dabei. Doch trotz ge⸗ naueſten Abſuchens des ganzen Zeltes fanden wir keine Spur der Schlange. Sie mußte wohl aus dem Zelt entwiſcht ſein. „Wie groß war die Njoka?“ fragte ich den Schwarzen.—„So, Herr, ſo lang.“ Dabei zeigte er etwas über Armeslänge.—„And wie dick?“ Er zeigte mir ſeinen dicken Dau⸗ men.—„Welche Farbe hatte ſie?“— „Preta, ngana, ſchwarz, Herr.“ Alſo war es eine— wenn auch kleine— ſchwarze Mamba! Und das war ſehr übel. Denn die ſchwarze Mamba iſt die ſchlimmſte und ſchnellſte, dabei auch die angriffsluſtigſte Giftſchlange Afrikas. Wer nie mit dieſen ſcheußlichen Giftwürmern zu tun gehabt hat, kann ſich keine Vorſtellung machen von den wütenden und blitzſchnellen Angriffen dieſer Scheuſale. Nach etwa zwei Stunden ſuchten wir nochmals ſorgfältig das ganze Zelt in allen Winkeln ab. Nichts war zu finden. Die Schlange mußte das Zelt verlaſſen haben. Am Nachmittag des übernächſten Tages machte der Koch mein Bett zurecht und wollte Gegen kommuniſtiſche Aeberfälle. Bau einer Wehrmauer im weſtlichen China in der Provinz Kanſu. Vielfach wer⸗ den jetzt in China derartige Schutzmauern gegen die umherſtreifenden kommuniſti⸗ ſchen Horden errichtet. Weltbild(M) issen. das Kopfkiſſen friſch beziehen. und g den Kiſſenbezug abſtreifte, kam die fauchende ſchwarze Beſtie daraus hervorgeſchoſſen. D vor Schreck faſt gelähmte Neger warf den. zug ſchnell zur Erde. Und die Schlange 5 gar keine Anſtalten zur Flucht machte fund it erhobenem Vorderleib und aufgeblähten sſchilde fauchend noch nicht einen Men von den Beinen des Kochs entfernt. Da un der Träger Mabunda, der draußen de Schreckensruf des Kochs gehört halte, fen, Katana, das Buſchmeſſer, gegen die Schlange die im gleichen Moment einen Sprung 0 die Beine des Kochs zu machte. Die hann. ſcharfe Waffe ſchnitt den Körper der Schlag ungefähr im erſten Drittel glatt durch Ir Koch war jetzt erſt einer Bewegung füll wankte, aſchgrau im Geſicht, aus dem 30 172 5 et Dann gab ich der Schlange mit dem St einen ſtarken Schlag hinter den Kopf und he förderte die beiden Teile mit einem Schwund ins Freie. Wbt den Kopf ab und vergrub ihn. Die ſich in mer noch ringelnden Reſte der Schlange ver, ſchwanden in den ſchmatzenden Mäulern der n Campſchweine. Ich füllte meinen Aluminiumbecher hal ik und ging zum Koch.„Hier, Pr a, trink mal einen Konjaki auf den k.“—„Ja, Herr, gib ihn her etzt gut. Aber du mußt einen gutwirker⸗ Schutzfetiſch haben, denn ich kann ez nicht begreifen, daß du mit einer Mamba Kopfkiſſen in deinem Bett geſchlafen und ſie hat dich nicht gebiſſen. Du mußt eien guten Fetiſch haben.“ Das umſtrittene Eisbein In Aſtoria in Oregon gibt es ein fla dinaviſches Reſtaurant, das einem gewiſen Jimmy Stockes gehört. Stockes iſt in der ganzen Gegend als gewalttätig verſchrie, und niemand hat Luſt, mit ihm anzubär⸗ dell Vor kurzem ſchoß er einen ſeiſer Gäſte, Criſt Poulſen, nieder und fegte dann, als wenn nichts geſchehen wäre, das Eisbein, das der eben erſchoſſene Gaſt be⸗ ſtellt hatte, einem anderen Gaſt vor. Vor Gericht erzählte ein Augenzeuge des Vor⸗ falls, daß Poulſen, weil er zu lange auf ſein Eſſen warten mußte, den Wirt be⸗ ſchimpft hätte. Aus der Schimpferei habe ſich ſchließlich ein Handgemenge entwilelt, Der Wirt ſei darauf hinausgegangen, mit der Eisbeinſchüſſel zurückgekommen ud hätte Poulſen niedergeſchoſſen. Dann hätle Stockes den Revolver auf die Schüſſel ge⸗ legt, ſei zu ihm, dem Zeugen, gekommen, um ein wenig zerſtreut zu fragen:„Ver⸗ zeihung, was hatten Sie beſtellt?“—„Eis bein.“ Darauf habe Stockes die Eisbeil⸗ ſchüſſel mit dem Revolver vor dem Zeu⸗ gen niedergeſetzt und ſich die Rechnung be⸗ zahlen laſſen. Dann ſetzte er den Hul auf den Kopf und ging, um ſich der Polizei zu ſtellen.„Und Sie ſind dabei nicht ger⸗ vös geworden?“ fragte der Richter.„Keiſe Spur, ich habe den Revolver auf den Tisch gelegt, das Eisbein aufgegeſſen und das Lokal verlaſſen.“ Beſucher:„Iſt der Chef heute im Haufe Junge:„Es tut mir ſehr leid, ſagen zu müſſen, daß er nicht da iſt!“ Beſucher:„Warum tut es Ihnen ſo ſehr leid?“ Junge:„Weil das Lügen mir gegen den Strich geht.“ 8 Rätſel⸗Etle Bilder⸗Rätſel. Scharaden⸗Sonett. So, wie's die erſte nennt, wird die Nalut, Wenn mild der Frühling ſich herniederſenkel Mit warmem Regen reich die Fluren tränk⸗ And Sonne ausgießt über Wald und Flut! Die zweit“ und dritte folgt des Sommers Spur: 15 „Ihr Menſchen“, ruft ſie,„des Gerichts gedenket!“ 5 Schwarz wird die viert', die uns die dritte ſchenket, Bis neu die Sonne macht der Erd' die Con. Das ganze tritt in Kürze uns entgegen, Ihm folgt des Oſterfeſtes ſchöner Segen, Der Auferſtehung allgewaltig Regen. Doch trittſt du erſt heraus in Gram und Schmerzen; 5 5 Erinnerung, traurig, naht ſich deinem Herzel Und angefacht ſind hoher Weihe Kerzen. Auflöſung aus voriger Nummer: Auslaſſungs⸗Aufgabe:(Gente O(chter Tehor Hluperde E(hoſe Konto Mile)ne S(ühlave Silber) Gracu)s S(haa Llehiter K(n)auf.— Schulrekruten. ————————————— 22— 2——— 22 2 A r rr r e x E