en— wähle chma⸗ ht iſt If die h das augen 38 il recken n Er⸗ den 188 durch 2 Ver- dan hesten 7 nd et sicb 5n S0 schen 1. Die t dem rndeg cht es 72 inc int täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Zeingspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in dei Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Autelgenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 60.. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunſprecher Rr. 47216. Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Fes und Meinen latt 5 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu zeinen Erſatzanſprüchen⸗ Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 96 Jahrgang Dienstag, den 14. April 1936 99 929 0 74 Nückfragen in Berlin Oas Ergebnis der Genfer Locarno⸗Beſprechung Die Karfreitagausſprache der Reſt⸗Locarnomächte in Genf hat ſich, wie nachträglich bekannt wird, bis in die ſpä⸗ ten Nachtſtunden hingezogen. In dem ſtundenlangen Mei⸗ nungskampf prallten die engliſch⸗franzöſiſchen Gegenſätze ziemlich hart aufeinander. Urſprünglich ſcheinen die Fran⸗ zoſen durch ihren Außenminiſter Flandin die Feſtſtellung verlangt zu haben, daß die Locarno⸗Verhandlungen endgül⸗ g geſcheitert ſeien. Der franzöſiſchen Auffaſſung ſetzte Eden die engliſche Auffaſſung entgegen, daß die Verſöhnungsver⸗ ſuche nicht beendet ſeien. Seiner Anregung entſprach es des⸗ wegen, wenn ſchließlich beſchloſſen wurde, die deutſche Re⸗ gierung über einzelne Punkte ihres Friedensplanes nochmals zu befragen. Der Meinungsaustauſch wurde mit der An⸗ nahme folgender gemeinſamen amtlichen Verlautbarung ab⸗ geſchloſſen: „Die Vertreter Belgiens, Frankreichs, Englands und aliens ſtellten feſt, daß die deutſche Regierung zur Wieder⸗ herſtellung des für die Verhandlungen über neue Verträge merläßlichen Vertrauens keinen Beitrag geliefert hat, der ſofortige allgemeine Verhandlungen und die Anwendung von Artikel 7 der ſogenannten Londoner Vorſchläge vom 19. März ermöglicht hätte. Sie ſind jedoch der Auffaſſung, daß es erwünſcht iſt, alle Schlichtungsgelegenheiten völlig auszuſchöpfen; zu die⸗ ſem Zweck iſt die Aufklärung einer Anzahl von Punkken des deutſchen Memorandums in erſter Linie notwendig, insbe⸗ ſondere derjenigen, die im franzöſiſchen Memorandum er: wähnt ſind. Die Vertreter Englands werden zu dieſem Zweck mit der deutſchen Regierung in Fühlung kreten. Insbeſon⸗ dere werden ſie ſich erkundigen, welche Bedeutung die deut⸗ ſche Regierung den von ihr vorgeſchlagenen zweiſeitigen Verträgen gibt und wie dieſe Verkräge ſich in den Rahmen der kollektiven Sicherheit oder des gegenſeitigen Beiſtandes, wie er in der Völkerbundsſatzung vorgeſehen iſt, einfügen würden. Die Vertreter Frankreichs machten alle Vorbe⸗ halte für den Fall des Eintritts irgendwelcher materieller Veründerungen in der Frage der Rheinzone während der in Frage ſtehenden Erörterungen. Für den Fall irgend⸗ welcher derartiger Veränderungen beſchloſſen die Vertreter der vier Regierungen, ſich ſofort zu verſammeln. Sie nah⸗ men Kenntnis von der Tatſache, daß die Fühlungnahme zwi⸗ ſchen den Generalſtäben, wie ſie in Abſchnitt 3 der Londoner Vorſchläge vorgeſehen iſt, am 15. April beginnen ſoll. Sie beſchloſſen, dem Völkerbund den franzöſiſchen Friedens⸗ plan für eine eingehende Prüfung vorzulegen. Die Zuſtim⸗ mung der deutſchen Regierung ſoll eingeholt werden für eine gleiche Vorlegung des deutſchen Memorandums an den Völ⸗ kerbundsrat, vorbehaltlich der Bemerkungen in Abſatz 3 oben. Sie werden auf jeden Fall wieder in Genf während der nächſten Tagung des Völkerbundsrates zuſammentreten. Der Vertreter Italiens hat ſeine Stellungnahme namens ſeiner Regierung vorbehalten.“ London:„Zuſammenbruch vermieden“ Die Ergebniſſe der Genfer Beſprechungen werden in der 9 55 engliſchen Preſſe mit Befriedigung verzeichnet. Be⸗ onders gilt dies für das Ergebnis der Beratungen der vier Locarno⸗Mächte, bei denen allgemein hervorgehoben wird, daß es Englands Vertretern gelungen ſei, ein weiteres Aus⸗ jöhnungsverfahren durchzuſetzen, im Gegenſatz zu anders⸗ 9 95 franzöſiſchen Vorſchlägen. Allgemein begrüßt wird erner, daß die Verhandlungen vorausſichtlich erſt Mitte Mai wieder aufgenommen werden ſollen. Im einzelnen ſchreibt der„Daily Telegraph, Frankreich habe erklärt, wenn Großbritannien weitere Sank⸗ tionen gegen Italien verlange, müſſe es auch bereit ſein, Sanktionen mit der gleichen Schärfe gegen Deutſchland an⸗ zuwenden. Hierbei werde Frankreich von einer Reihe der kleineren Staaten unterſtützt. Auf dieſes Argument habe Großbritannien geantwortet, daß die Verſöhnungsverſuche mit Deutſchland noch nicht fehlgeſchlagen ſeien. Die Auf⸗ faſſung Englands habe ſich in dieſem Meinungsaus⸗ tauſch in faſt allen Punkten durchgeſetzt. Der„Daily Telegraph“ wendet ſich in ſeinem Leitaufſatz dann noch einmal ſcharf gegen die franzöſiſche Note. Die britiſche Regierung, ſo ſchreibt das Blatt, habe durch ihre Zuſtimmung zu den Generalſtabsbeſprechungen Belgien und Frankreich Zuſicherungen gegeben, daß jede von England eingegangene Verpflichtung eingehalten werde. England habe aber damit weder das Recht aufgegeben, ſelbſt zu beurteilen, was für eine Politik verfolgt werden ſolle, noch ſeine Ueberzeugung, daß der Frieden in Europa beſſer geſichert ſein würde, wenn man Deutſchland in den Kreis der ationen zurückbringe. Der Genfer Berichterſtakter der„Times“ weiſt dar auf hin, daß jeder Gedanke an einen gemeinſamen Schritt n Berlin aufgegeben worden ſei. Die franzöſiſche Abord⸗ nung habe Sanktionen verlangt, ohne hierfür aber Anter ⸗ ſtützung zu finden. Während der geſamten Besprechungen häflen ſich die belgiſchen Vertreter an der Seite Großbritan⸗ niens befunden. Der Beſchiuß, die Verhandlungen forkzu⸗ ſetzen, werde als Sieg der engliſchen Auffaſſung betrachket. Die„Times“ bezeichnet in ihrem Leitaufſatz das Ueber⸗ einkommen der Reſt⸗Locarno⸗Mächte als befriedigend und 1 855 es, daß jede Anſtrengung gemacht werden ſolle, um le dem Wege der Verſöhnung fortzuſchreiten. Die öffent⸗ iche Meinung könne ſehr zufrieden ſein, daß ein Zuſam⸗ menbruch vermieden worden wäre. eser, re Nr. 87 Paris: Ein mageres Ergebnis In franzöſiſchen Kreiſen ſcheint man der Anſicht zu ſein, daß in Genf trotz der Ablehnung der Forderungen Flandins eine für Paris annehmbare Vergleichslöſung gefunden wor⸗ den ſei. Immerhin klingt eine unverkennbare Ent⸗ täuſchung durch alle Preſſekommentare hindurch. Der Genfer Berichterſtatter des„Petit Journal“ ſchreibt, Frankreich habe in Genf gehofft, die Feſtſtellung zu erreichen, daß die in London begonnene Ausgleichsbemühung infolge der deutſchen Haltung nicht zum Ziele führen könne. Demgegenüber habe ſich aber die britiſche Auffaſſung durch⸗ geſetzt. Die Verhandlungen würden unter engliſcher Leitung fortgeſetzt. In britiſchen Kreiſen laſſe man ſogar durch⸗ blicken, daß das Foreign Office für die Zuſammenkunft der Reſt⸗Locarno⸗Mächte im Mai die Anweſenheit eines deut⸗ ſchen Beobachters zu erreichen ſich bemühen werde. Der Genfer Sonderberichterſtatter der„Journée In⸗ duſtrielle“ berichtet, der franzöſiſche Sieg ſei nicht gerade hervorragend, aber man müſſe ſich mit demmageren Er⸗ gebnis zufriedengeben, denn die Angelegenheit hätte für Frankreich noch ſchlechter ausgehen können.„Figaro“ mel⸗ det aus Genf, die Reſt⸗Locarno⸗Mächte hätten ſich dahin ge⸗ einigt, nichts zu beſchließen. Frankreich habe trotz aller Bemühungen ſeiner Vertreter hinſichtlich der Wiederherſtel⸗ lung des internationalen Geſetzes keine Genugtuung erhalten. Bezüglich der Befeſtigungsarbeiten im Rheinland nehme man den franzöſiſchen Vorbehalt zur Kenntnis, fordere aber nicht von Deutſchland, daß es ſich des Baues militäriſcher Befeſti⸗ gungswerke enthalte. Man ſteuere alſo mit Rieſenſchritten auf die Verhandlungen mit Deutſchland zu. Frankreich werde hierbei von England und Belgien darauf geſtoßen. Eine italieniſche Anfrage Der italieniſche Vertreter hat bei Beginn der Locarno⸗ Besprechungen am Karfreitag im Auftrage ſeiner Regierung folgende Erklärung abgegeben: „Als Unterzeichner des Locarnopaktes und in ſeiner Eigenſchaft als Garant hat ſich Italien in langen Jahren ſtets zu ſeiner Unterſchrift bekannt. Nachdem eine Kriſe in der Rheinlandfrage eingetreten war, hat Italien an den Konferenzen in Paris und London teilgenommen, wobei es die Zurückhaltung bewahrt hat, die ihm durch die beſonderen Bedingungen, in denen es ſich augenblicklich befindet, aufer⸗ legt wird. Italien ſieht ſich nunmehr gezwungen, darauf hinzu⸗ weiſen, daß bei allen kürzlich ergangenen offiziellen Verlauf barungen der brikiſchen Regierung Italien offenſichklich igno⸗ riert worden iſt. Meine Regierung hat mich daher beauftragt, an jede der hier vertretenen Mächte die Frage zu richten, ob die An⸗ weſenheit Italiens erwünſcht erſcheint und ob ſeine Mitarbeit an dem Werk des europäiſchen Wiederaufbaues auf der Grundlage eines neuen Locarno gewünſcht wird. Sollte dies nicht der Fall ſein, ſo hat Italien keinerlei Grund, irgend⸗ welche Gefahren und Berantworklichkeiten zu übernehmen, und es müßte ſich vorbehalten, ſein weikeres Verhalten enk; ſprechend einzurichten.“ E Dank Reichsminiſters Dr. Frank an Mufſolini Reichsminiſter Dr. Frank hat beim Verlaſſen Italiens an den italieniſchen Regierungschef ein Telegramm gerichtet, in dem er Muſſolini für die herzliche Aufnahme, die er und ſeine Mitarbeiter während ihres Aufenthaltes in Italien er⸗ fahren haben, ſeinen tiefſten Dank ausſpricht. Miniſterpräſident Demerdzis 7 Athen, 14. April. Der griechiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Konſtantin Demerdzis iſt in der Nacht zum Oſtermontag plötzlich verſtorben. Demerdzis, der Profeſſor des Zivilrechts an der Univer⸗ ſität Athen war, wurde Ende November 1935, als General Kondylis wegen ſeiner Meinungsverſchiedenheiten mit dem König in der Amneſtiefrage zurückgetreten war, mit der Bildung eines Uebergangskabinetts beauftragt, in dem er die Poſten des Miniſterpräſidenten, des Außenmini⸗ ſters und des Kriegsminiſters übernahm. Demerdzis über⸗ nahm am 14. März erneut den Vorſitz der griechiſchen Re⸗ gierung. Aeberfüllte Kirchen in Moskau Moskau, 14. April. Auch in dieſem Jahre drängten ſich große Maſſen der Moskauer Bevölkerung zum Oſtergottes⸗ dienſt in die wenigen noch geöffneten Kirchen. Während man in Moskau vor der Revolution 80 Kirchen zählte, ſind heute ungefähr zwei Drittel verſchwunden und von den übrig gebliebenen ſind auch nur noch 36 den Gläubigen zu⸗ gänglich. Bald war in diefen Gotteshäuſern das Gedränge faſt lebensgefährlich. Gegen Mitternacht, wo nach orthodo⸗ rem Ritus die Auferſtehung Chriſti gefeiert wird, ſchwollen die Menſchenmaſſen vor den Gotteshäuſern immer mehr an. Hunderte ſtanden vor den Kirchen auf der Straße, da der Zugang gänzlich unmöglich geworden war. Nach übereinſtimmenden Beobachtungen war der An⸗ drang der Gläubigen zum Oſtergottesdienſt diesmal noch ſtärker als in den vorhergehenden Jahren. Vor allem fiel die große Zahl von Männern und Jugendlichen gang auf. beim Kirch⸗ —— Aeber Oſtern : Die ikalieniſchen Truppen beſetzten am Oſterſonnkag die Halvinfel Gorgorg im Tana-See. : Der griechiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Demerdzis iſt in der Nacht zum Oſtermonkag geſtorben. Die Regierung hat General Metaxas übernommen. „ Die abeſſiniſche Regierung hat ſich beim Völkerbund über die ſtändige Verſchiebung der Behandlung des ftalie⸗ niſch-abeſſiniſchen Skreitfalles beſchwerk. -: Ein ſchweres Flugzeugunglück in der Nähe von Buenos Aires forderte am Oſterſonnkag vier Toke. 2: Bei einem ſchweren Wirbelſturm über Aruguay, der nur 90 Sekunden dauerte, wurden 100 Perſonen verletzt und ſechs getötet. -: Nach übereinſtimmenden Beobachtungen war der Andrang der Gläubigen zum Oſtergottesdienſt in Moskau in dieſem Jahr noch ſtärker als in den vorhergehenden Jah⸗ ren, vor allem der Männer und der Jugendlichen. ehe bungelaeaszeg ocz zuse a 5 Jaehlezoack seno uso uom- tel sio: Se eee ee e e eee eule 1 Hopf Zoqjeſdios a 100 jpg jupuehnzz ipunzupzc 358 2 Trauer um Botſchafter von Hoeſch Ehrende Nachrufe der engliſchen Preſſe. Der Tod des deutſchen Botſchafter von Hoeſch wird von ſämtlichen Londoner Blättern in großer Aufmachung gemel⸗ det. Die Blätter enthalten ohne Ausnahme freundliche und in herzlichen Worten gehaltene Nachrufe auf ihren Haupt⸗ ſeiten und geben ihrer Sympathie für den verſtorbenen deut⸗ ſchen Votſchafter Ausdruck. In ihrem Nachruf weiſt die „Times“ darauf hin, daß der Verſtorbene viel für die Förderung engerer Beziehungen zwiſchen Deutſchland, Eng⸗ land und Frankreich getan habe. Durch ſeine Aufrichtigkeit und ſeinen perſönlichen Charme habe ſich Herr von Hoeſch viele Freunde in England erworben.„Daily Tele⸗ graph“ ſchreibt, Herr von Hoeſch ſei ein Diplomat mit ei⸗ nem beſonderen Pflichtgefühl geweſen und habe nie ver⸗ ſäumt, auf den deutſchen Friedenswillen hinzuweiſen. Er ſei ein aufrichtiger Freund Englands geweſen und habe für die deutſch⸗engliſche Freundſchaft gearbeitet. In ähnlichem Sinne äußern ſich auch die übrigen Blätter. Das plötzliche Ableben von Hoeſchs, der acht Jahre lang das Deutſche Reich in Paris vertreten hatte, findet auch in der franzöſiſchen Preſſe Anteilnahme. Die Zeitungen berichten über den Eindruck, den der Verluſt in Berlin ge⸗ macht habe und erwähnen, daß Herr von Hoeſch in London mit Erfolg für die deutſch⸗engliſche Annäherung gearbeitet habe, ſo wie er in Paris früher für die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung gewirkt hatte. 585 N Die letzten Stunden von Hoeſchs Ueber die näheren Umſtände des Todes des deutſchen Botſchafters von Hoeſch werden von der deutſchen Botſchaft in London noch folgende Einzelheiten bekanntgegeben: Seit einigen Jahren litt der verſtorbene Botſchafter an einem Herzfehler, und vor einem Jahre hatte er einen ſchweren Anfall, der zu Beſorgnis Anlaß gab. Herr von Hoeſch nahm die Krankheit jedoch nicht ernſt und beſtand darauf, keine Unterbrechung in ſeiner Arbeit eintreten zu laſ⸗ fen. Am Donnerstagabend ſprach er darüber, daß er ſich nicht ganz wohl fühle, aber am Freitagmorgen ſtand er wie gewöhnlich auf. Beim Ankleiden bekam er einen Schwindel⸗ anfall und ließ ſich von ſeinem Diener zu Bett bringen. Ein Arzt wurde herbeigerufen, der ſedoch nichts mehr ausrichten konnte. Der Tod des Botſchafters trat kurz darauf ein. Beiſetzung von Hoeſchs in Dresden London, 14. April. Die Leiche des deutſchen Botſchaf⸗ ters von Hoeſch wird vorausſichtlich Mitte nächster Woche nach Deutſchland übergeführt werden. Die Beiſetzung erfolgt in der Familiengruft in Dresden. In der deutſchen Botſchaft in London trafen am Sams⸗ tag zahlreic, Beileidskundgebungen ein. Königin Mary ließ ihr Beileid fernmündlich übermitteln. Auch der Herzog und die Herzogin von Vork ſandten Beileidsbezeugungen. Vizeadmiral a. D. von Trotha 50 Jahre im Dienſt deutſcher Seegeltung. Vizeadmiral d. D. Staatsrat Adolf von Trotha kann am 16. April auf 50 Jahre der Arbeit für deutſche Seegeltung zurückblicken. Er trat am 16. April 1886 in die deutſche Marine ein und hat ſeitdem ununterbrochen— ein halbes Jahrhundert— für die deutſche Seegeltung gewirkt: am Anfang ſeiner Dienſtzeit auf Auslandskommandos, im China⸗ Feldzug und beim Boxer⸗Aufſtand. Im Jahre 1901 wurde er in den Stab des damaligen Admirals von Tirpitz, des deut⸗ ſchen„Flottenbaumeiſters“ und ſpäteren Großadmirals, be⸗ rufen. 1910 iſt er im Marinekabinett, wo er an der Vervoll⸗ kommnung der Marine in Perſonal und Material erfolgreich mitwirkt. Den großen Krieg über hat von Trotha ſich als entſchiedener Gegner einer zögernden Politik des Flotten⸗ einſatzes bewieſen. Als Stabschef Scheers war er dann an der Seeſchlacht vor dem Skagerrak führend beteiligt. Nach dem Kriege ſchuf er als Chef der Admiralität den Kern der heutigen deutſchen Wehrmacht zur See. Im Herbſt 1933 wurde er von Miniſterpräſident Göring in den Preußiſchen Staatsrat berufen. Er dient heute als Leiter des Reichs⸗ bundes Deutſcher Seegeltung und als Ehrenführer der Ma⸗ rine⸗HJ. der ihm vom Führer übertragenen Aufgabe: die Bedeutung der Seegeltung im deutſchen Volke zu verankern. Dank Deutſchlands an Frankreich. Der deutſche Bot⸗ ſchafter in Paris hat Anweiſung erhalten, der franzöſiſchen Regierung den Dank der Reichsregierung und insbeſondere des Reichsminiſters der Luftfahrt auszuſprechen für das an⸗ läßlich der Fahrt des Luftſchiffes„Hindenburg“ über fran⸗ zöſiſches Gebiet gezeigte Entgegenkommen. Almanis lettländiſcher Staatspräſidentk. Der bisherige lettländiſche Staatspräſident Albert Kvieſis, deſſen Amtszeit am 11. April abgelaufen iſt, hat dem Miniſterpräſidenten Ul⸗ manis die Geſchäfte übergeben. Miniſterpräſident Ulmanis hat nunmehr— entſprechend dem Staatspräſidenten⸗Geſetz vom 12. März— auch das Amt des Staatspräſidenten inne. Türkei wünſcht Abänderung des Meerengenabkommens. Da das Abkommen über die Meerengen nicht mehr den Er⸗ forderniſſen der Sicherheit und der Verteidigung der Türkei entſpricht, hat die türkiſche Regierung beſchloſſen, eine Note an die Unterzeichnerſtaaten wegen einer Abänderung des Abkommens au richten. Brandkataſtrophe in Kanton Ein ganzes Stadtviertel in Flammen. London, 14. April. Ein furchtbares Schadenfeuer hal die ſüdchineſiſche Hauptſtadt Kanton heimgeſuchkt. Aus den eingeäſcherten häuſern wurden bisher 40 Leichen geborgen, während mehrere hundert Schwerverletzte in die Kranken⸗ häuſer eingeliefert wurden. Anker den Trümmern der Häuſer ruhen noch zahlreiche Leichen. Das Feuer brach am Karfreitag früh im weſtlichen Teil der Stadt aus. Es verbreitete ſich zwiſchen den dürren, klei⸗ nen Chineſenhäuschen mit ungeheurer Schnelligkeit, und im Nu ſtand das geſamte Stadtviertel in Flammen. Unter den Bewohnern des vom Brand ergriffenen Stadtteiles brach eine Panik aus, gegen die ſich die Polizei als vollkommen machtlos erwies. Calles über ſeine Ausweiſung Die Hintergründe ſeiner Verbannung. Der ehemalige mexikaniſche Staatspräſident Calles, der am Freitag mit drei früheren Kabinettsmitgliedern, Morones, Leon und Ortega, verhaftet worden war, iſt unter Bedeckung von ſieben Offizieren im Flugzeug zur amerikaniſchen Grenze gebracht und in der Nähe der Stadt Brownsville abgeſetzt worden. Er wird ſeinen vorläufigen Wohnſitz wieder in Los Angeles nehmen, wo er auch bis zu ſeiner Rückkehr nach Mexiko im Dezember des vorigen Jahres ſich aufhielt. Calles gab, nachdem ſich die mexikaniſchen Begleitoffi⸗ ziere zurückgezogen hatten, eine Erklärung ab, in der er auf die Hintergründe ſeiner Ausweiſung einging. Er erklärte U. d., der wahre Grund für ſeine Verbannung ſei der anar⸗ chiſche Zuſtand, in dem ſich Mexiko gegenwärtig befinde. Die Regierung verſuche, den Kommunismus einzuführen. Sie ſei beſtrebt, den Erzeugungsapparat zu ſozialiſieren und in der Landwirtſchaft ein Kollektivſyftem einzurichten, wie es in Sowjetrußland beſtehe. Das mexikaniſche Volk, ſo ſchloß Calles, lehne jedoch den Kommunismus ab und betrachte ihn als ein Syſtem, das für Mexiko völlig ungeeignet ſei. Der Weg ur Juqend O N YO OEOFH EE GSOEB8IEA 30. Die junge Frau wurde rot.„Das merk' ich ſchon lange. Aber du haſt ja auch nicht immer allein am Kochherd ge⸗ ſtanden, und läufſt nicht jedem Staubkorn ſelber nach. Du haſt es nie getan und dein Haushalt war und iſt größer als der meine. Wenn ich nebenbei arbeite, ſo haſt du geiſtige Intereſſen gehabt.“ „Hab ich gehabt, liebe Aenne. Aber ich hatte auch gu⸗ tes Perſonal, das wußte, was zu tun war., und zuver⸗ läſſig war.“ „Na alſo, das habe ich ja auch.“ „Ach ja, dein Fräulein Eliſe. Iſt ſie wirklich ſo zuver⸗ läſſig? Frau Hewald meinte neulich T s Da ſtand Aenne auf und ſagte:„Schluß! Wenn Mut⸗ ter meint, dann iſt es ſchon aus. Mit Mutters Stand⸗ Siet ſtimmt Fräulein Eliſe allerdings nicht zuſammen.“ Sie ging zum erſtenmal mit leiſer Verſtimmung fort aus der Villa am Griebnitzſee. Am andern Tag ſprach ſie Tilli. Zum Frühjahr war eine große Modenſchau der Maßſchneider bei Kroll ge⸗ plant. Es galt, Modelle zu entwerfen. Tilli hatte die alte Freundin gebeten, ihr wieder Muſter zu zeichnen. So ſa⸗ ßen ſie denn über Muſter und Entwürfen, Stoffen und Spitzen. Mitten in der Arbeit fing Aenne von ihren Kümmerniſſen an. Tilli überließ 2 auch alles der alten Emilie, und es ging wundervoll. Was meinte ſie zu der ganzen Sache. Tilli hörte nur halb hin. Was war mit der alten Emilie? Natürlich ging es mit ihr, Prachtvoll ging es. Man konnte ſich nach jeder Richtung auf ſie Ferzaſſen, Sie verſtand doch ihr Fach und war treu und ehrlich. „Na alſo, dachte Aenne für ſich,„warum ſoll das bei mir anders ſein? Auch Fräulein Eliſe wird ſich einarbei⸗ ten. Ich werde ihr ſagen, daß ſie ſparen muß.“ Sie„ſagte“ es ihr auch ſehr ernſtlich. Aber Fräulein Eliſe hatte ein ſo merkwürdig mokantes Lächeln, wenn man ihr vom Sparen und vom Wirtſchaften ſprach. Fräulein Eliſe Kobbo beſetzt Der Negus auf der Flucht. Mit der Niederlage der abeſſiniſchen Garde am Aſchangi⸗ See ſcheint die Widerſtandskraft der Abeſſinier gänzlich ge⸗ brochen zu ſein. Die Italiener haben auf dem Vormarſch nach Deſſie die Gegend von Kobbo, etwa 40 Kilometer ſüdlich von Quoram, kampflos beſetzt. Die Fliegertätigkeit in der Nähe von Deſſie iſt wieder ſehr lebhaft. Feindliche An⸗ ſammlungen wurden nicht feſtgeſtellt. Azebo-Galla⸗Leute berichten intereſſante Einzelheiten über die Flucht des Negus nach der Aſchangi⸗Schlacht. Da⸗ nach ſoll ſich der Negus am 3. April noch im Kampfgebiet nödlich von Quoram befunden haben. Nach Quoram ſelbſt ſoll er in der Nacht zum 4. April gekommen ſein, um zwei Stunden ſpäter auf einem Maullier in Begleitung von eini⸗ gen hundert Mann ſeiner Garde ſüdwärks weiterzureiſen. Am 5. April ſei er in der Frühe in Maraua ſüdlich von Quoram gewesen. Am Morgen des 6. April hätten Azebo⸗ Galla-Leute ſeine Spur enkdeckt, ihn des Nachts aber nicht mehr gefunden. Der Negus ſoll ſich den Bart haben abneh⸗ men laſſen, um ſich gegenüber der feindlichen Bevölkerung unkenntlich zu machen. Die Nachricht von der Vernichtung der Garde des Negus hat ſich ſchnell verbreitet und einen verheerenden Eindruck auf die Bevölkerung hinterlaſſen. In Addis Abeba ver⸗ folgt man fieberhaft die Beſprechungen in Genf, in der Hoff⸗ nung auf einen baldigen Friedensſchluß. Eine in abeſſini⸗ ſcher Sprache erſcheinende Zeitung ironiſiert die Machtloſig⸗ keit des Völkerbundes und verlangt, daß Genf vom Wort zur Tat ſchreitet. Das Oberhaupt der koptiſchen Kirche hat an aue chriſtuchen Biſchofe im Auslande eine Oſterbotſchaft gerichtet, die gleichzeitig einen Proteſt gegen die„unmenſch⸗ liche Kriegführung Italiens“ enthält. Neue Verluſte der abeſſiniſchen Nachhut Marſchall Badoglio meldet im Heeresbericht Nr. 182: „Während die Heimattruppen und die Eritrea-⸗Abteilungen ihre Bewegungen planmäßig fortſetzen, haben die Krieger der Azebo⸗Galla ſüdlich des Cormat⸗Fluſſes die abeſſiniſche Nachhut von neuem in einem Gefecht geſchlagen. Der Geg⸗ ner ließ mehr als 400 Tote auf dem Schlachtfeld. Waffen und Munition ſowie eine ganze Zugtier⸗Kolonne wurden er⸗ beutet.“ Telegraphiſcher Hilferuf an Eden? Eine Meldung einer franzöſiſchen Nachrichtenagentur aus Genf beſagt, Eden habe ein perſönliches ae e des Negus erhalten. In dieſem Telegramm teile der Negus dem engliſchen Außenminiſter mit, daß die La ge ver zwei⸗ felt ſei und daß er nur noch über 5500 Mann zur Verteidi⸗ gung der Straße nach Addis Abeba verfüge und ihn daher inſtändig bitte, energiſch einzugreifen. Gchraubenſchlüſſel im A⸗Boot⸗Motor Neuer Sabotagefall in der engliſchen Marine. London, 14. April. Der Geheimdienſt in Plymouth iſt damit beauftragt worden, einen Sabotagefall zu unterſuchen, der ſich auf dem U-Boot L 54 zutrug. Das Unkerſeeboot be⸗ fand ſich zur Reparatur im Dock in Devonpork, und bei der Prüfung der Schiffsmotoren wurde enkdeckt, daß ein Mut⸗ kerſchlüſſel ſich in den Maſchinen befand, ſo daß es nicht mög⸗ lich war, den Motor zu ſtarken. Bei ſechs Fällen von Maſchinenſchäden, die in der ver⸗ gangenen Zeit bei der engliſchen Kriegsmarine feſtgeſtellt wurden, handelt es ſich nach offizieller Verlautbarung min⸗ deſtens in vier Fällen um Sabotage, die ſich ereignete, als die Schiffe im Dock lagen. Zwei Fälle beziehen ſich auf den Schlachtkreuzer„Repulſe“ und das Unterſeeboot H 28. Aehn⸗ liche Vorkommniſſe wurden von dem Unterſeeboot„Oberon“ und dem Schlachtſchiff„Royal Oak“ in Devonport bekannt und vom Kreuzer„Cumberland“ und vom Zerſtörer„Velox“ in Chatham. Obwohl in den letzten Wochen eine ganze Reihe von ähnlichen Sabotageakten bekannt geworden iſt, wurden bisher, wie auf Anfragen im Parlament der Finanzſekretär der Admiralität mitteilte, keine Verhaftungen vorgenom⸗ men. Auch wurde niemand diſziplinariſch beſtraft. Neues aus aller Welt Feſtnahme eines Mörders. Der Mörder hermann d ſcher, der am 1. April im Berndorfer Forſt die Tochter 0 des Maurers Stracke ermordet hatte, iſt, wie aus Kaſel al meldet wird, nunmehr in Schwerin i. Mecklenburg fete. nommen worden. Fiſcher hat die Tat eingeſtanden. ge Der Direktor der Deutſchen Volksbank tödlich veru glückt. Der Direktor der Deutſchen Volksbank in Bromberg Dr. Ernſt Gohlke, erlitt bei einem Motorradunfall in d Nähe von Bromberg einen ſchweren Schädelbruch, dem 15 unmittelbar nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus er. lag. Der Verſtorbene, der erſt 32 Jahre alt war, hatte ſch während ſeiner langjährigen Tätigkeit in Bromberg ſowo in deutſchen wie auch in polniſchen Kreiſen allgemeine Werl. ſchätzung erworben. Schwediſche Fabrik eingeäſchert. Die Storfors⸗Werke von Kriſtine Hamn in Mittelſchweden wurden von einem Großfeuer heimgeſucht und in einigen Stunden faſt völl in Aſche gelegt. Etwa 250 Arbeiter ſind durch den Brand betroffen worden. Der Schaden wird auf eine Million Kro⸗ nen geſchätzt. Die Urſache des Feuers konnte bislang noch nicht feſtgeſtellt werden. Blutiger Zwiſchenfall in Jugoflawien. In Goſpie, dem Mittelpunkt des Uſtatſchi⸗Aufſtandes vom Herbſt 1933. fam es zu einem Zwiſchenfall. Der als Mittäter jenes Aufſtandes angeklagte Rechtsanwalt Artukovitſch, den der Staatsge⸗ richtshof freigeſprochen hatte, wurde bei ſeiner Rückkehr nach Goſpic von einer größeren Menge begrüßt. Dabei gab ein Gegner, ein ſerbiſcher Freiſchärler, Revolverſchüſſe ab, durch die ein Abgeordneter der kroatiſchen Bauernpartei getötet ein anderer ſchwer verletzt wurde. i Zehn Todesopfer des marxiſtiſchen Eiſenbahnanſchlags Ueber die genaue Zahl der Todesopfer, die der Anſchlag auf den Nachtſchnellzug Veracruz Mexiko gefordert hat, iſt noch immer nichts Endgültiges bekannt, jedoch erklärt die Direk⸗ tion der Eiſenbahngeſellſchaft, daß nur zehn Tote zu bekla⸗ gen ſind. Der Sachſchaden wird einſchließlich der Entſchä⸗ digungen für die Hinterbliebenen der Opfer auf über 100 000 Peſos geſchätzt. Paris, 14. April. Ganz Frankreich ſtand in den Oſter⸗ feiertagen im Zeichen des Winters. Ueberall iſt das Ther⸗ mometer plötzlich ſtark gefallen und zeigt teilweiſe drei Grad Kälte. Die Folgeerſcheinung waren Hagel und Schneefälle die den Obſtbäumen großen Schaden zugefügt haben. 5 Aus Calais, Nancy, Remirxemont, Beſancon, Annecy und f dem übrigen Loire-Gebiet werden ſtärkere Schneefälle ge⸗ meldet. In Paris und Umgebung, wo das Thermometer im Laufe des Sonntags bis auf minus ein Grad gefallen war waren Bäume und Anlagen am Oſtermontag mit dickem Rauhreif bedeckt. 5 Wir belſtürme über Aruguay 6 Tote, über 100 Verletzte. Montevidio, 13. April. Ein ungewöhnlich heftiger Wir⸗ belſturm, der merkwürdigerweiſe nur 90 Sekunden dauerte, ſuchte die Ortſchaft Arroyo Grande im Bezirk Soriano in der Nähe des Uruguay⸗Fluſſes heim und zerſtörte ein Hotel ſowie 20 weitere Gebäude. Aus den Trümmern wurden bis⸗ her 12 zum Teil ſchwer verletzte Perſonen geborgen. Eine weikere Orkan ⸗Kataſtrophe brach über der Orkſchaft Melo im Bezirk Cerro Largo an der braſilianiſchen Grenze herein, wo ſechs Perſonen getötet und rund 100 verleßt wurden. Der Sachſchaden iſt ebenfalls ſehr groß. 200 Fami- lien, meiſt Arbeiter, wurden obdachlos. ö 2* Dynamit im Poſtpaket Geheimnisvolle Bombenanſchläge in Pennſylvanien. New Vork, 14. April. Wie aus Wilkesbarre im penn⸗ ſylvaniſchen Anthrazit⸗Kohlenrevier berichtet wird, kam ez dort zu Unruhen unter der Arbeiterſchaft, bei denen ein Ar⸗ beiter getötet wurde. Durch geheimnisvolle Poſtpakete, die Bomben enthielten und deren Urſprung nicht feſtgeſtellt wer⸗ den konnte, wurden vier Perſonen, denen derartige Pakete zugeſandt worden waren, ſchwer verletzt. Den Poſtbehörden gelang es, weitere Anſchlage zu verhindern, da die anderen Bombenpakete unſchädlich gemacht werden konnten. Auf die römiſch⸗katholiſche Kirche St. Mary wurde während des Kar⸗ freitag⸗Gottesdienſtes ebenfalls ein Bombenanſchlag verübt, Das Pfarrhaus wurde durch Feuer zerſtört. wußte ganz genau, daß Frau Aennes Kochkunſt über ein gebratenes Kotelett, ein Rührei und Bratkartoffeln nicht weit hinausging, und daß ſie von Lebensmittelpreiſen noch weniger verſtand. Sie hörte ſich alles mit an und ſagte:„Ja— ja, gewiß doch, Frau Hewald, beſtimmt, Frau Hewald, ſo machen wir's.“ Und ging dann hin und machte es ganz anders. Ein paar Tage darauf kam die Wäſcherechnung. Es war das erſte Mal, daß Aenne Wäſche forgegeben hatte oder vielmehr durch Fräulein Eliſe hatte fortgeben laſſen. Sie war erſtarrt über die Summe, die der Wäſchemann ihr abverlangte. Sie fand die Preiſe unerhört. Wo kam man denn dabei hin? Sie überlegte in Gedanken, wieviel ſie nun wieder aus eigener Taſche würde zulegen müſſen. Das Geld, das Heinz eingeſetzt hatte, reichte nicht hin und her. Daß Unglück wollte es, daß Frau Thereſe gerade dazu kommen mußte als ſie zahlte. Sie konnte es ſich nicht ver⸗ ſagen, den Kopf zu ſchütteln.„Aenne, das iſt doch aber geradezu ungeheuerlich! Aenne, warum nimmſt du nicht unſere alte Ruſchken und läßt im Hauſe waſchen? Wenn dein Fräulein Eliſe nicht will, werde ich dabei aufpaſſen.“ So, da hatte man's, da kam es raus. In ihre Wirt⸗ ſchaft hinein wollte ſie, die Herrſchaft an ſich reißen. Sie wollte auffahren, aber ſie bezwang ſich. Sie ſagte:„Laß nur Mutter, auch ich mag keine Wäſche im Hauſe. Lieber bezahle ich doch ein paar Mark mehr.“ Anterdes ſchritt der Winter vor. Heinz, deſſen Parkar⸗ beiten im Freien vorläufig beendet waren, hatte Dienſt im Büro und ſaß viel daheim. Er wollte ſeine Frau um ſich haben. Er liebte es, wenn ſie kam und mit ihm ge⸗ meinſam an ſeinen Gartenplänen half. Aber es fand ſich, daß gerade ihr Beruf ſie jetzt mehr aus dem Hauſe rief. Die Wiener Koſtüme wurden im Atelier gearbeitet. Man brauchte ihren Rat, ihre Angaben. Sie ſaß oft ſtunden⸗ lang dabei. Aenderungen ergaben ſich und forderten ihr Eingreifen. Müde und abgehetzt kam ſie heim mehrfach war es nun doch vorgekommen, daß ſie die Mahlzeiten nicht innehalten konnte und abklingeln mußte. Ein⸗, zweimal ließ es Heinz ſich ſtillſchweigend gefallen. Ja, er hatte noch Tee kochen und allerhand Erfriſchungen für ſie bereitſtellen laſſen. Aber als es das fünftemal geſchah, und als ſie da gerad erſt ſehr ſpät am Abend heimkehrte, fand ſie ihn nicht in ſeinem Arbeieszimmer. Fräulein Eliſe meldete, der Herr ſei unten bei ſeiner Mutter und ließe auch Frau Hewald bitten, herunterzukommen. Sie war ſchon an der Treppe, dann drehte ſie ſich um und ſagte:„Nein, ich bleibe oben. Melden Sie den Herrſchaf⸗ ten, ich ſei zu müde, ich würde mich gleich hinlegen, ich hätte Migräne.“ Sie ging nicht ins Bett. Sie ſchlüpfte in ihren Pyjama und verkroch ſich im Wohnzimmer auf der Couch zwiſchen Decken und Kiſſen. Die Migräne, die ſie ſoeben vorgeſchoben, meldete ſich auch wirklich. Alſo bei der Mutter ſaß er. Da mußte er ja hin, wenn ſeine Frau mal eine Stunde ſpäter heimkam. Daß es drei Stunden waren, daß ſie ſeit dem frühen Morgen fortge⸗ weſen, überſah ſie gefliſſentlich. Aerger und Groll wühlten in ihrem Herzen. Sie war den Tag über herumgehetzt. Es hatte im Atelier allerhand Aerger und Verſtimmung gegeben. Geld, auf das ſie gewartet, war nicht angewie⸗ ſen. Sie hatte Weihnachtseinkäufe machen wollen und hatte mit Schrecken feſtſtellen müſſen, daß ſie ſich mehr damit einrichten mußte als je zuvor. Rolf Gnadauer hatte wieder von der Fahrt in den Schnee geſprochen. und der Wunſch, der eigentlich gar keiner war, hatte ſein Haupt von neuem emporgereckt. Einfach himmliſch wär es gewe⸗ ſen, mit Heinz wieder einmal ſo allein zu ſein wie au der Hochzeitsreiſe. Aber es ging nicht— wegen Mutter. Und jetzt ſaß er bei Mutter. Oh, Mutter würde ihn ſtreicheln und ſchmeicheln und bedauern, war ja auch ſchrecklich, daß er mal auf ſeine Frau warten mußte. Brave Haus⸗ und Ehefrauen ſind daheim, wenn 1 Mann aus dem Dienſt kommt, und ſtellen ihm Schlafto und Hausſchuh zurecht. Sie höhnte vor ſich hin. Mutter hatte es beſtimmt ſo gehalten mit ihrem Heinz. 1 würde empört ſein, daß ſie es nicht ſo hielt. Er vermut⸗ lich auch. Ob er nun den ganzen Abend unten blieb? i immer Er war ſchon nach einer halben Stunde 95 91 nicht er war ſogar ſehr guter Laune:„Schade,; . Aenne. Onkel Arno iſt heute nachmiſein hier geweſen und hat Mutter Bücher gebracht. 5 en. eigenes, das neue. Wir haben ſie zuſammen 1 9 biſt Mutter iſt ganz begeiſtert. Aber, was iſt dir 5 9 du ig hab Aligränel.„% K 0 ö abſic burg baufc Begr ſerin meld zu k ewa Der Medi Leber 0 hole Weiſe noch Wah ſahri, Schü der Ohne fähri, 1 W auch geſche disko die abzul Mon an d each ſelakz laſtet Freil einen burg volle Jonn mit ihm volle Line! beſch Br. ſter aufg Heir gefa Lohr lung ſtan us dem badiscliem Land Meerſlern“ wird ſtaatliche Aufbauſchule ) Karlsruhe. Die badiſche Anterrichtsverwaltung be⸗ abſichtigt, die frühere Aufbauſchule„Meerſtern“ in Meers⸗ burg am Bodenſee unter neuer Leitung als ſtaatliche Auf⸗ bauſchule mit Internat im bisherigen ſtaatseigenen Gebäude öffnen. Schüler, die durch die bedauerlichen Vorkomm⸗ an der Schule„Meerſtern“ ſelbſt belaſtet ſind, werden von der neuen Schule ausgeſchloſſen ſein. Für die Leitung und das Internat werden beſonders geeignete Erzieher heran⸗ gezogen. Die Schule wird nach den Grundſätzen einer deut⸗ Gemeinſchaftsſchule geführt werden. In wirtſchaftlicher ehung wird eine Mehrbelaſtung der Eltern nicht erfolgen. rüßenswert iſt, daß auch Mädchen als externe Schü⸗ Kerinen die ideal gelegene neue Schule beſuchen können. An⸗ peldungen ſind an das Anterrichtsminiſterium in Karlsruhe 0 richten. * Alte Gasröhren benutzt.— Ein Toter. Heidelberg. In einem hieſigen Gaſthof, in deſſen Iumenräumen zurzeit Umbauten durchgeführt werden, waren alte, lange nicht mehr benutzte Gasröhren angeſchlagen wor⸗ den, ſo daß ihnen Gas entſtrömte. Dieſes Gas drang in ein Schlafzimmer eines der oberen Stockwerke, in dem der jung berheiratete und ſoeben erſt eingeſtellte 33jährige Küchen⸗ ef Meißgeier aus Mannheim mit ſeiner Frau ſhlief. Der Anglücksfall wurde erſt entdeckt, als im Laufe des Vormittags die Eheleute nicht erſchienen. Man öffnete gewaltſam die Türe und fand das Ehepaar bewußtlos auf. der Mann konnte nicht mehr gerettet werden; er iſt in der Mediziniſchen Klinik geſtorben. Bei der Frau beſteht keine Lebensgefahr mehr. 5 () Durmersheim.(Tödlicher Sturz beim Eier⸗ holen) Der 70jährige Anton Kiefer wurde auf eigenartige Peiſe vom Tode ereilt. Bei ſeiner Heimkunft hatte er wohl noch die Abſicht, die Eier aus den Legeneſtern zu holen. Wahrſcheinlich rutſchte die Leiter aus und brachte den 70⸗ gen Mann ſo unglücklich zu Fall, daß er mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen blieb. Sein ſpäter heimkehren⸗ der Sohn fand ſo ſeinen Vater und ſchaffte ihn ins Haus. Ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſchied er. 9 Freiburg.(Ein„Wechſelſpezialiſt“.) Ein 49⸗ fähriger Angeklagter aus Mannheim iſt ein guter Kenner in Wechſelgeſchäften. Und ſo jonglierte er nur ſo mit Wechſeln, auch in Fällen, in denen es ſich um Aufträge und Treuhand⸗ geschäfte von Dritten und deren Intereſſen handelte. Aus diskontierten Wechſeln floſſen ihm 800 Mark Bargeld in Hände. Anſtatt das Geld an den Auftraggeber ſofort efern, verwendete er es für eigene Zwecke. Daß er nate ſpäter den Enttäuſchten entſchädigte, ändert nichts an der Tatſache der Untreue, die vom Gericht als erwieſen etachtet wurde. In einem anderen Falle hat er einen Wech⸗ ſelatzeptanten in der Höhe von 2500 Mark doppelt be⸗ late. Hier nahm das Gericht vollendeten Betrug an. Vom Freiburger Schöffengericht erging im Jahre 1935 Arteil von einem Jahr Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe. Die Frei⸗ kurger Große Strafkammer beſtätigte dieſes Strafmaß in vollem Umfange. Villingen.(Reuiger Sünder) Am Kirchweih⸗ jomtag 1935 hatte ein hieſiger Einwohner ſeinen Geldbeutel mit 8 Mark Inhalt verloren, ohne inzwiſchen etwas von ihm zu hören. Dieſer Tage nun lag der Geldbeutel mit vollem Inhalt und der Adreſſe des Verlierers in einem Poſt⸗ briefkaſten und konnte dem Eigentümer wieder zugeſtellt werden. Offenbar hatte den Finder eine ſpäte Reue übe ſeine Fundunterſchlagung ergriffen. 9 Klengen(Amt Villingen).(Vom Fuhrwerk auf die Straße geſchleudert.) Als der Landwirt Ankon t mit ſeinem Pferdefuhrwerk auf den Acker fahren wollte, ihm in Kirchdorf eine Kraftwagenkolonne entgegen, während gleichzeitig von hinten ein Milchauto überholte. Da⸗ durch kamen die Pferde ins Scheuen und Hirt, der die Tiere chigen wollte, wurde auf die Straße geſchleudert. Von Juſaſſen der Kraftwagenkolonne wurden die Pferde ange⸗ halten, der Verunglückte wurde ins Krankenhaus Villingen verbracht. Der Unfall iſt umſo bedauerlicher, als Hirt durch einen Beinſchuß und den Verluſt des Gehörs Schwerkriegs⸗ beſchädigter iſt. (O Donaueſchingen.(Auf dem Heimweg in die Bregach geſtürzt.) Am Morgen wurde der Sattlermei⸗ ſet Hermann Hauger in der Bregach beim Bezirksamt tot aufgefunden. Hauger mußte wohl in der Nacht auf dem Heimweg vom Weg abgekommen und die Böſchung hinunter⸗ gefallen ſein. Durch ein Unwohlſein oder einen Schlaganfall koöünte der Bedauernswerte nicht mehr aus dem Flußbett ge⸗ langen. Eine Selbſttötung iſt ausgeſchloſſen, da der Waſſer⸗ ſtund dort nur 30 Zentimeter beträgt. „Kein Wunder, wenn du den ganzen Tag herumjagſt und in den Ateliers ſitzt mit ihrem Staub. Hoffentlich hört das nun endlich auf Ich habe wirklich keine Luſt, deiner Arbeit unſere Gemütlichkeit zu opfern.“ „Run, die wird ja nicht gleich in die Brüche gehen, wenn ich auch mal ſpäter komme. Du haſt ja wohl auch bei Muttern ſehr gemütlich geſeſſen.“ Hab ich. Denkſt du, ich werde hier oben allein blei⸗ ben?“ Es war etwas in ſeiner Stimme, das ſie aufmerken ließ. Sie ſtreckte ſich in den Kiſſen und ſagte:„Ach Heinz, meine Nerven gehen mit mir durch, es 15 heut wirklich hart hergegangen. Aber nun ſind wir auch fertig, wenig⸗ ſtens vorläufig.“ „Na endlich. Es wurde Zeit. Aber laß es nicht bloß vorläufig, laß es für immer ſein mit dieſer Arbeit.“ Er ſetzte ſich zu ihr und nahm ihre Hand.„Nein, Aenne, wie du glühſt. Ich werde jetzt wirklich ein ernſtes Wort ſpre⸗ chen. Wie ſchön iſt unſer Haus. And nun kommt der Som mer und wir haben den Garten. Wie kannſt du dich da uflegen und erholen. Was brauchſt du den Gnadauer. Wenn ich komme, biſt du da. Biſt bloß da, und ich habe dich habe meine Frau und das Leben, wie ſich's gehört. Lockt denn das dich nicht auch?“„„ Sie hatte die Augen geſchloſſen. Sie ließ ſich einlul⸗ len von dem warmen und weichen Klang 3 Stimme. Wunderliche Bilder zogen dabei durch ihre Seele. Ja, nielleicht war es doch ſo das Richtige, das Einzige und das Wunderſchöne. Kein Aerger und Zank mehr mit Menſchen, ie man eigentlich gar nicht brauchte. Kein Genörgel um Nichtigkeiten. Nur für den Mann da ſein, für ſein Glück, leben für das eigene Glück, wie die Frauen alter Zeiten s getan, die braven Hausfrauen. Glück im Winkel. Es war eigentlich wirklich verlockend. Aus Stadt und Land Lampertheim.(Diebe am Auto.) Ein Autobeſit⸗ zer, der ſein Fahrzeug nachts zwiſchen 23 und 24 Uhr vor einer hieſigen Wirtſchaft abgeſtellt hatte, mußte, als er nach zehn Minuten wieder zurückkehrte, zu ſeiner nicht ange⸗ nehmen Ueberraſchung feſtſtellen, daß ihm von unbekannten Tätern ein am Wagen angebrachter Reſervereifen abmon⸗ tiert war. Außerdem wurde das Fehlen einiger Gebrauchs⸗ gegenſtände, die aus dem Wagen heraus geſtohlen worden waren, feſtgeſtellt. In den Dahner Felſen tödlich abgeſtürzt. 1 Dahn. Ein Teilnehmer an einer Fahrt, der 1Ijährige Wilhelm Krämer aus Heidelberg, ſtürzte beim Beſuch der Dahner Felſengruppe von einem Felſen ab. Der Knabe wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er einige Stunden ſpäter ſtarb. Seine Leiche wurde nach Heidelberg gebracht. Oberſpielleiter der Frankfurter Oper verunglückt * Frankfurt a. M. Wie uns aus Schliengen(Amt Müllheim) gemeldet wird, verunglückte dort unterhalb des Ortes der Oberſpielleiter des Frankfurter Opernhauſes Dr. Waelterlin mit ſeinem Kraftwagen. Er befand ſich in Be⸗ gleitung eines füngeren Mannes auf der Fahrt nach Baſel. Kurz vor der Ortſchaft kam dem Wagen ein Kuhgeſpann entgegen, das, ohne ein Zeichen zu geben, plötzlich nach links aufs Feld einbog. Der Zuſammenprall war unver⸗ meidlich. 5 Der Kraftwagen überſchlug ſich und wurde vollſtändig zerkrümmerk. Die beiden Inſaſſen wurden auf die Straße geſchleudert. Dr. Waelterlin erlitt Armbrüche und ſchwere Kopfverletzungen; er fand Aufnahme im Krankenhaus in 5055 Sein Begleiter kam mit geringfügigen Verletzungen avon. Mainz.(Laſtzug tötet Radfahrer.) Auf der Darmſtädter Straße fuhr ein Fernlaſtzug durch Mainz⸗Gu⸗ ſtaysburg. Ihm entgegen kam ein Lieferwagen und hinter dieſem ein Radfahrer. Der Radfahrer wollte den Liefer⸗ wagen überholen; dabei wurde er vom Laſtzug erfaßt und unter die Vorderräder geſchleudert, nachdem er mit dem Kopf gegen die Lampen des Laſtzugs geprallt war. Der ſchwere Laſtwagen ging über ihn hinweg und tötete ihn auf 120 Stelle. Die Schuldfrage dürfte den getöteten Radfahrer treffen. * Wiesbaden.(Schwere Verkehrsunfälle.) Ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Lastwagen und einem Kraftrad ereignete ſich an der Kreuzung Adelheid⸗ und Oranienſtraße. Bei dem Zuſammenſtoß wurde das Kraftrad auf den Bürgerſteig geſchleudert und geriet in Brand. Das Feuer wurde durch Paſſanten gelöſcht. Der Fahrer wurde ſchwer verletzt. Wie das Kraftrad wurde auch der Laſtwagen ſtark beſchädigt.— Eine Gruppe Radfahrer aus Mainz fuhr über die Platterſtraße nach Mainz zurück. An der bekannten S⸗Kurve verlor die Verkäuferin Nikolai die Gewalt über ihr Rad und fuhr in den abwärts liegenden Wald. Das Mädchen erlitt Kopfverletzungen und wurde nach dem Kran⸗ kenhaus gebracht. Furchtbare Familientragödie Ehepaar mit zwei Kindern begeht Selbſtmord. Warnemünde, 14. April. Eine entſetzliche Familientra⸗ gödie ſpielte ſich in Warnemünde ab. Der Landwirt Buthen aus Gutow bei Güſtrow war mit ſeiner Ehefrau und ſei⸗ nen zwei Kindern— Mädchen im Alter von 13 und 3 Jah⸗ ren— nach Warnemünde gekommen. Vis 21 Uhr hielt ſich die Familie in einer Gaſtwirtſchaft auf und wurde danach nicht mehr lebend geſehen. Am Oſterſonnkag meldete der Lokſenbooksmann der Polizeiſtation, daß vier Leichen an Land geſpüll worden ſeien. Bei näherer Unkerſuchung wurde feſtgeſtellt, daß es ſich bei den Toten un den Landwirk mit ſeiner Frau und den beiden Kindern handelte. Eine Saarland-Lotterie. Dem Landes⸗Männer⸗Verein vom Roten Kreuz im Saarland wurde eine Wertlotterie ge⸗ nehmigt, deren Loſe im ganzen Reichsgebiet zum Verkauf gelangen werden. Zweck der Lotterie iſt die Beſchaffung von Mitteln zur Anſchaffung von Ausrüſtungen der Sanitäts⸗ kolonnen im Saarland. Es handelt ſich um die erſte größere Lotterie, die im Saarland ſeit der Rückgliederung genehmigt wurde. N Keine direkte Kontrolle Ausſage des Bauleiters Noth. Der vierte Verhandlungstag im Berliner Bau⸗ unglücksprozeß wurde abgeſchloſſen mit der Verneh⸗ mung des letzten Angeklagten, des 42jährigen Dipl.⸗Ing. Fritz Noth, der als Bauleiter für die Berliniſche Bauge⸗ ſellſchaft auf der Bauſtelle in der Hermann⸗Göring⸗Straße tätig war. Er verfügt über beſondere Erfahrungen auf dem Gebiete des Untergrundbahn⸗Baues. Zunächſt wurde er im Bauabſchnitt Tieckſtraße in der Nähe des Stettiner Bahnhofs beſchäftigt. Hier will er bereits Mißſtände und Mängel be⸗ obachtet haben. Sein Geſchäftsführer Hoffmann habe ihm die Abſtellung dieſer Mängel zugeſagt. Eine beſondere Schwierigkeit lag darin, daß es an ge⸗ ſchulten Arbeitskräften fehlte. Trotzdem hätten ſich in der Tieckſtraße keine weſentlichen Schwierigkeiten ergeben, weil die zuſtändigen Dienſtſtellen der Reichsbahn bereitwillig auf alle im Intereſſe der Sicher heit gemachten Aenderungsvorſchläge ohne Rülckſicht auf die Koſten eingegangen ſeien. Zur Frage der Ueberwachung durch Hoffmann teilte der Angeklagte Noth mit, daß 10 fene ehe auf der Bauſtelle geweſen ſei, daß er, Noth, ſeine Beſuche aber nicht als eine direkte Kontrolle ſeiner Tätigkeit empfunden 115 Hoffmann ſei ſein Chef und Sachbearbeiter für die iefbauarbeiten in der Hermann⸗Göring⸗Straße geweſen, nicht aber Oberbauleiter der Berliniſchen Baugeſellſchaft. Die⸗ ſer Poſten ſollte erſt geſchaffen werden. Zur Prüfung der geologiſchen. auf der Bau ⸗ ſtelle wurden von der Reichsbahn Probebohrungen vorge⸗ nommen, deren Ergebnis in einem geologiſchen Profil nie- dergelegt wurde. Der Angeklagte Noth will in den unteren Schichten der Bauſtelle„Rollboden“ feſtgeſtellt haben, d. h. eine Sandſchicht ohne innere e die, wie er ſich aus ⸗ drückte,„wie ein Haufen Erbſen ause anderlief, wenn man ſie anſchnitt.“ Mit Rückſicht auf das der findet die nächſte Ver ⸗ handlung erſt am Mittwoch, den 15. d. M. ſtatt. RNatſchläge, zugleich ein Leitfaden für die Lalcale Ruud ochiaũ Der Oſterhaſe war da Nun iſt der Oſterhaſe dageweſen. Er hat verſucht, ſeine herkömmliche Pflicht zu erfüllen. Er hat uns ſchöne, bunte Eier und ſonſt mancherlei gebracht, was wir nicht gerade er⸗ wartet haben, und wir wollen mit ihm zufrieden ſein. Es iſt zwar nicht alles ſo geweſen, wie es hätte ſein können. Das Wetter hat manchmal ſo ausgeſehen, wie, ich weiß nicht wie, aber den Oſterſpaziergang haben wir uns doch nicht verdrießen laſſen, und ſiehe da, es war wie im⸗ mer. Vom Eiſe befreit waren Bäche und Flüſſe, und der alte Winter in ſeiner Schwäche ſaß wirklich irgendwo weit hinten in rauhen Bergen, aus denen er nur manchmal mit dicken Backen kalte Winde zu blaſen verſuchte. Es war lenz⸗ lich in der Natur. Die Blumen, die wir ſo gern als Oſter⸗ blumen bezeichneten, ſie fingen an zu blühen, weiß, gelb, lila, blau; die Sträucher hatten kleine, zarte, grüne Spitzen auf⸗ geſteckt; die Bäume zeigten ihre erſten Blättchen, und an den Kaſtanien wollten ſich die Kerzen ſchon entfalten. a Uns war wie Auferſtehung zumute. Wir nahmen den alten Adam und rüttelten und ſchüttelten ihn und redeten ihm gut zu. Wir erzählten ihm, daß Frühling und Oſtern zu⸗ ſammengehören, daß mit der Natur auch die Seele auf⸗ erſtehen ſoll, und ſo kamen wir zu unſerem Oſtererlebnis, zu der Erkenntnis: Chriſt iſt erſtanden! Wetterwendiſche Oſtern. Grüne Weihnachten— weiße Oſtern. Dieſer alte Bauernſpruch ging dieſes Jahr buchſtäblich in Erfüllung. Das hoffnungsvolle herrliche Frühlingswetter während der Karwoche fand am Oſtermorgen durch Einbruch po⸗ larer kalter Meeresluft jäh ſeinen Abbruch. Zweimal gab am Oſtertag Frau Holle ihre Beſuchskarte ab; ſchon in den Morgenſtunden wirbelten die Schneeflocken beſonders dicht zur Erde nieder. Keine ſchöne Ermun⸗ terung für die ſich ſo ſchön zurechtgelegten Oſterfahrten und es nimmt deshalb nicht Wunder, daß der Aus⸗ flugsverkehr nach der Bergſtraße zu, die gerade zu Oſtern eine leuchtende Baumblüte verſprach, eine große Ein⸗ buße erlitt. Wer noch nicht unterwegs war, zog es am Oſterſonntag vor, zu Hauſe zu bleiben. a Am Oſtermontag waren in der Frühe Feld und Fluren von einem dichten Rauhreif eingehüllt. Die Tem⸗ peratur ſank in der Nacht unter den Gefrierpunkt. Hoffen wir, daß das kalte Wetter der Baumblüte nicht zum Schaden fällt. Tagsüber hatte der Wettergott ſeine Einſicht und trotzdem der Himmel mit Schneewolken verhangen war, blieb der Tag niederſchlagsfrei. Beſonders in den Nach⸗ mittagsſtunden lud das Wetter zu Spaziergängen ein, um in Gottes freier Natur die Auferſtehung zu erleben. Während den beiden Oſterfeiertagen fanden in beiden Kirchen feierliche Gottesdienſte ſtatt, die von den Gläu⸗ bigen überaus gut beſucht waren. Im allgemeinen ſind hier die Oſtertage ruhig verlaufen. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute Dienstag nachm. v. 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Mietbücher, Aus⸗ weis und Kontrollkarten ſind vorzulegen. Zum Anterrichtsbeginn der Volks⸗ und Forthildungs⸗ ſchule wird auf die heute im Anzeigenteil veröffentlichte diesbezügliche Veröffentlichung hingewieſen. U Der Olympiazug kommt nach Mannheim. Der Olym⸗ piazug, der ſich zurzeit in Saarbrücken befindet, wird auch Mannheim einen Beſuch abſtatten. Von Kaiſerslautern kommend, wo er ebenfalls Station machen wird, wird er am Samstag, den 18. April, in Ludwigshafen eintref⸗ fen, wo er an der Stadtgrenze von einem Muſikkorps der Wehrmacht und vom NSͤc in Empfang genommen wird. Der Olympiazug begibt ſich dann zum Meßplatz, wo er um 19.30 Uhr Aufſtellung nimmt. Hier findet eine offizielle Be⸗ grüßung durch Oberbürgermeiſter Dr. Renninger ſtatt. Dem Feſtakt wohnen ſämtliche Gliederungen der NSDAP, der Kyffhäuſerbund, die Techniſche Nothilfe und der Sängerbund bei. Die intereſſante Schau, die die geſchichtliche Entwicklung der Olympiade von ihrer Entſtehung bis zur Gegenwart ee iſt täglich von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends ge⸗ öffnet. U Zierreis für den 1. Mai. Die Kreisleitung der ND teilt mit: Die Erfahrungen der vergangenen Mai⸗ feiern haben gezeigt, daß die Anforderung von Zierreis ſeitens der Bevölkerung ſich auf die letzten Tage vor dem 1. Mai zuſammengedrängt hat. Dadurch war es den Forſt⸗ verwaltungen nicht möglich, geeignete Stellen in den Wal⸗ dungen für das Schlagen des Grünſchmuckes auszuſuchen, wodurch zum Teil erhebliche Schädigungen des Waldbeſtan⸗ des und Beeinträchtigungen des Waldbildes entſtanden ſind. Der Wald iſt aber Volksgut und muß unbedingt in ſeiner Schönheit erhalten bleiben. Die Bevölkerung wird daher gebeten, ihren Bedarf rechtzeitig(bis ſpäteſtens 20. April) bei den Gärtnereien, Blumengeſchäften und den Forſtver⸗ maltungen aufzugeben. ö Gigli ſang im D⸗Zug. Gigli, der zu ſeinem erſten Konzert ſeiner großen Deutſch⸗ landreiſe von Rom nach Stuttgart fuhr, wurde im Zug er⸗ kannt und von den Reiſenden immer mehr gebeten, eine Probe ſeines Könnens abzulegen. Den immer ſtürmiſcher wer⸗ denden Bitten, das Lied„Vergißmeinnicht“ zu ſingen, gab er dann kurz vor Stuttgart nach und hat tatſächlich— im Seitengang ſtehend— das Lied geſungen. Als dieſe Tatſache im Bahnhof bekannt wurde, verlangte die tauſendköpfige Menge, die ihn erwartete, desgleichen; diesmal ließ ſich Gigli aber nicht erweichen und fuhr unter dem Jubel und den Heilrufen des Publikums in das Hotel. Zeitſchriften und Bücher. Die Steuern des Grundeigentümers. Aufklärung und ie Praxis. Von Kreisſteueramtsleiter Dr. Hans Müthing. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis RM. 1.25. In dieſem kleinen Bändchen(Nr. 112) der bekannten Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ behandelt der Verfaſſer in leicht verſtändlicher Form alle wichtigen Steuerfragen beim Erwerb, während des Beſitzes und bei der Veräußerung von Grundeigen⸗ tum. Die Vielgeſtaltigkeit dieſer Steuerrechtsnormen und die Eigenart dieſer Abgabenſchulden machen einen ſo chen Führer nahezu 1 Die Warnungen, Ratſchläge und Hinweise, die der Verfaſſer auf Grund ſe ner prak⸗ tiſchen Erfahrungen gibt, machen den billigen Preis der Schrift um ein vielfaches bezahlt. * 2.* Die private Krankenverſicherung Vor einer geſetzlichen Regelung. Der verſicherungsrechtliche Ausſchuß der Akademie für Deutſches Recht unter dem Vorſitz von Generaldirektor Dr. Ullr Gotha beſchäftigt ſich ſeit einiger Zeit mit der ge⸗ ſetzlichen Regelung des privaten Krankenverſ ich e rungsrechts. Dieſes Rechtsgebiet iſt bisher im Verſiche⸗ rungsvertragsgeſetz vom 30. Mai 1908 nicht behandelt; denn bei Abfaſſung des Geſetzes gab es in Deutſchland beinahe noch keine private Krankenverſicherung. Inzwiſchen hat ſich die Krankenverſicherung aber zum zweitgrößten Verſiche⸗ rungszweig entwickelt, der im Jahre 1934 eine Prämienein⸗ nahme von über 320 Millionen RM hatte. Die fehlende geſetzliche Regelung führte in der Vergan⸗ genheit immer wieder zu Meinungsverſchiedenheiten, die für die Verſicherungsnehmer und die Verſicherungsgeſellſchaften in gleichem Maße unbefriedigend waren. Der Beſeitigung diaſes Zuſtandes dient der Geſetzentwurf der Akademie, del vorſieht, das neugeſchaffene Recht der Krankenverſiche⸗ rung als beſonderen Abſchnitt in das Verſicherungsvertrags⸗ geſetz einzubauen. Die Schlußredaktion des Entwurfes er⸗ folgte vor einſgen Tagen in einer im Hauſe der Akademie in Berlin abgehaltenen Kommiſſionsſitzung, in der Dr. Ullrich mitteilte, daß er den Entwurf demnächſt den zuſtändigen Reichsminiſterien zuleiten werde. ich ⸗ Warnung vor einem Schwindler! In Südweſtdeutſchland tritt in den letzten Tagen ein Schwindler mit beſonderem Trick auf. Er ſucht Handwer⸗ ker auf ihren Arbeitsplätzen auf und läßt ſich ihre Anſchrif⸗ ten auf einen Zettel ſchreiben unter dem Vorwand, daß er ihnen eine lohnende Beſchäftigung verſchaffen könne. Er fälſcht dann die Zettel in eine Quittung um, ſucht die Fa⸗ milienangehörigen auf und läßt ſich einen Geldbetrag aus⸗ zahlen. Das Publikum wird gebeten, bei Auftauchen dieſes Schwindlers oder Bekanntwerden ähnlicher Fälle ſofort die nächſte Polizeidienſtſtelle zu benachrichtigen. Mehr als 53 000 Genoſſenſchaften in Deutſchland. Der Beſtand der deutſchen Genoſſenſchaften beträgt am 31. März ds. Is. 53 306. Darin ſind allein 20 469 Kreditgenoſſen⸗ ſchaften ſtädtiſcher und ländlicher Richtung enthalten. Die Handwerkergenoſſenſchaften haben mit einem Reinzuwachs von 29 Genoſſenſchaften einen Geſamtbeſtand von 1919 Ge⸗ noſſenſchaften erreicht. Die Gründung von Lieferungsgenoſ⸗ ſenſchaften hält an. Sommerplan für die Körperſchulung der Jugend Die körperliche Ertüchtigung unſerer Jugend, die in der HJ. betrieben wird, iſt für den Sommer 1936 durch einen beſonderen Sommerplan feſtgelegt worden, der vom 15. April bis 15. Oktober gilt. HJ.⸗Sportlehrer und ⸗Sport⸗ ärzte haben in ſorgfältiger Prüfung die für die HJ. in Frage kommenden Sportarten ausgewählt, um den Erfolg ſicher⸗ zuſtellen und Ueberanſtrengungen auszuſchließen. Die Reichsjugendführung hat danach den Sommerplan entwickelt. Er ſieht wöchentlich zwei Stunden für Leibesübungen und zweimal monatlich, den Sonnabend und Sonntag, für Ge⸗ ländeſport, Fahrten uſw., vor. In der Leichtathlekik werden die Anfangsgründe der Laufſchulung geübt. Beim Schwim⸗ men ſteht an erſter Stelle der Anfängerunterricht in Bruſt⸗ ſchwimmen, während bei den Spielen die dem kämpferiſchen Charakter der HJ. entſprechenden Kampfſpiele, wie Handball und Fußball, vor allem betrieben werden ſollen. Die Schu⸗ lung für das Stoffgebiet„Uebungen mit und ohne Gerät“ umfaßt außer Gymnaſtik u. a. auch Baumſtammwerfen; die Geländeſpiele werden ſich hauptſächlich mit Ordnungsübun⸗ gen, wie Antreten und Melden, Marſchieren und Schwen⸗ ken, praktiſcher Kartenkunde und Entfernungsſchätzen be⸗ ſchäftigen. Tierarzt ein öffentlicher Beruf 8 Die Reichsregierung hat eine Reichstierärzteordnung be⸗ ſchloſſen, die am 1. Juli in Kraft tritt. Ebenſo wie der Beruf des Arztes wird auch der Beruf des Tierarztes zu einem öffentlichen Beruf erklärt. Der Tierarzt iſt, wie das Geſetz feſtſtellt, berufen, für die Geſundheit des deutſchen Tierbe⸗ ſtandes zu ſorgen, an der Hebung ſeiner Zucht⸗ und Lei⸗ ſtungsfähigkeit mitzuwirken und das deutſche Volk vor Ge⸗ fahren und Schädigungen durch Tierkrankheiten ſowie durch Lebensmittel und Erzeugniſſe tieriſcher Herkunft zu ſchützen. Er erfüllt eine durch dieſes Geſetz geregelte öffentliche Auf⸗ gabe. Zur Ausübung des tierärztlichen Berufes iſt nur be⸗ fugt, wer von der zuſtändigen Behörde als Tierarzt beſtallt iſt. Die Beſtallung berechtigt zur Ausübung der Tierheil⸗ kunde unter der Bezeichnung Tierarzt und gilt für das ganze Reichsgebiet. Für die Beſtallung als Tierarzt werden die gleichen Vorausſetzungen gefordert wie nach der Reichs⸗ ärzteordnung für die Beſtallung als Arzt. Als Vertretung der deutſchen Tierärzteſchaft wird die Reichstierärztekammer als Körperſchaft des öffentlichen Rechts geſchaffen. Der Reichsverband der deutſchen Tierärzte wird mit dem In⸗ krafttreten des Geſetzes aufgelöſt. Zwei⸗Millionengrenze unterſchriſg Starkes Abſinken der Arbeſtsloſenziffer. Nach der winterlichen Pauſe in den Außenarbeit tete der Monat März, begünſtigt durch die milde Wit den jahreszeitlichen Aufſchwung im Arbeitseinſatz mi beſonders ſtarken Abſinken der Arbeitsloſenziffer ein en lei terung, t einem n. Die Abnahme der bei den Arbeitsämtern gezählten A. beitsloſen betrug im Berichtsmonat über eine halbe Million nämlich 578 000. Die üblichen winterlichen Rückſchläge ſind damit bereits im erſten Frühjahrsmonat zu faſt dreſviertel ausgeglichen, und die Arbeitsloſenziffer iſt mit einem Stand von 1 937 000 wieder unter die Zwei- Millionengrenze ge. ſunken. An dem Rückgang nahmen die Außenberufe mit einer Abnahme von rund 344 000 beſonders ſtark teil. Bei der im allgemeinen günſtigen Witterung konnten in der Land⸗ wirtſchaft die Frühjahrsarbeiten allenthalben aufgenom⸗ men werden. Im Hoch⸗ und Tiefbaugewerbe ſetzten die durch den Winter unterbrochenen Arbeiten ſchlag⸗ artig wieder ein und brachten eine große Zahl von Salſon⸗ arbeitsloſen wieder in Beſchäftigung. Auch in der In du⸗ ſtrie der Steine und Erden und im Verkehrs gewerbe zog die Beſchäftigung raſch an. Dieſe günstige Entwicklung griff aber auch zu einem erheblichen Teil auf die mehr konſunkturabhängigen Berufe über. Insbeſonder machte ſich in einigen Verbrauchsgüterinduſtrien eine Vele⸗ bung bemerkbar, die zum Teil zu einer Einſchränkung der Kurzarbeit bzw. zum Uebergang zur Vollarbeit fuhrte Einige Gewerbezweige konnten ihren in⸗ und ausländiſchen Auftragsbeſtand durch die Leipziger Meſſe erweitern. In gebietlicher Hinſicht waren an der Belebung der Be⸗ ſchäftigung alle Landesarbeitsamtsbezirke beteiligt. Ver, hältnismäßig beſonders ſtark war der Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit in Oſtpreußen(— 55 v. H.), Pommern(— 60 v. H.), Niederſachſen(—35 v. H.), Mitteldeutſchland(— 32 v. H.) und Südweſtdeutſchland(— 30 v. H.). Der Jahreszeit entſprechend entfällt der Hauptanteil am Rückgang auf die Unterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung, die um 350 00 0 auf 406 000 abgenommen haben In der Kriſenfürſorge ſank die Zahl der Unterſtützten um 70 000 auf 727 000 und bei den arheitsloſen anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen um 63 000 auf 305 000. In: der werteſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge wurden Ende März 223 000 Notſtandsarbeiter beſchäftigt. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dal unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante Frau Anna Weinle geb. Klumb im Alter von nahezu 65 Jahren sanft entschlafen ist. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenheim, 4. April 1936. Die Beerdigung findet heute Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Offenburgerstraße 21 aus statt. Aalſche Bebanntmachungen der Stadt Mannheim Grund⸗ und Hauptſchule Mannheim. Wie in den Schulen bereits bekannt gegeben, Todes-Anzeige. Gott der Allmächtige hat unsern lieben Vater, Großvater, Schwager und Onkel Herrn Adam Ehr hardt Sattlermeister am Sonntag Abend, unerwartet, im Alter von 64 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenheim, 14. April 1936. Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Staufenerstraße 12 aus statt. Tages, mädchen oder jüngere bei guter Bezahlugz ſofort geſuch. Neu ⸗Oſthein Holbeinſtraße B Beſtellungen auf junge Hohn Kapeushathe Ponlardel, Faſanhähne And Gänſe zur Komun jon bitte ich ſofott aufzugeben, dank rechtzeitige Lieferung erfolgen kan finden ſich auf Schuljahrbeginn in den ihnen bezeich⸗ neten Schulräumen ein: a) Die Schulpflichtigen des 2.—8. Jahrgangs am Mittwoch, den 15. April, vorm. 10 Ahr. b) Die Schulanfänger am Donnerstag, den 16. April 1936, vormittags 9 Ahr. Forthildungsſchule. Gemäß 8 9 des Geſetzes vom 19. Juli 1918, die allgemeine Fortbildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Bolksſchule zum Beſuch der Fortbildungs⸗ ſchule verpflichtet. Durch ortsſtatutariſche Beſtimmung z Fortbildungsſchulpflicht 5 Mannheim ſeit Oſtern 1923 auf drei Jahre ausge⸗ iſt die dehnt. Eltern oder der Mädchen in deren Stellvertreter, Arbeits⸗ oder Lehrherren haben die in ihrer Obhut ſtehenden Fort⸗ bildungsſchulpflichtigen zur Teilnahme am Fortbil⸗ dungsſchulunterricht anzumelden und die zum Beſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Zuwider⸗ handlungen werden beſtraft. Fortbidungsſchulpflichtige Hausangeſtellte uſw., die von auswärts kommen, ſind ſofort anzumelden ohne Rückſicht darauf, ob ſie ſchon in ein feſtes Dienſtver⸗ hältnis getreten oder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe aufgenommen ſind. Stadtſchulamt Oeffentliche Mahnung. Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Mannheim waren fällig ſpäteſtens am: 6. April 1936: 6. April 1936 10. April 1936: 10. April 1936: Gebäudeſonderſteuer für März 1936, die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im März 1936 einbehaltene Bürger⸗ ſteuer, die bis dahin fällig gewordene Ver⸗ gnügungsſteuer. die auf Grund von Stundungen bis dahin fällig gewordenen Steuer⸗ zahlungen.. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriflen des Steuerſäumnisgeſetzes mit dem Ablauf des Fälligkeitstages ein einmaliger Zuſchlag(Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuerbetrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene wangsvollſtreckun beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. chen ö 9 ergeſtellt in den perſſtwerken a Schnell verkauft, Schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der eine chste billigste und beste Weg- weiser hierzu ist das Teitungs-Inserat! i 5 f ec. 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