Frau da wen; enz geſeg ocken ukom. h die un frage urüc. iſt do mmer laſche 9 ahten aſſen⸗ t lan aller zarten n ſeht e von d mur it es deiben le en die, faltel? probte Angle tglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Belägspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, . del Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auteigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., I Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 8. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſanprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Uages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, glluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 — 36. Jahrgang Montag, den 20. April 1936 Adolf Hitlers europäiſche Sendung Von Dr. Otto Dietrich. NSK. Wir haben in dieſen Jahren gelernt, das Leben unter höheren Geſichtspunkten zu ſehen, wieder Ehrfurcht zu empfinden vor der Größe des Geſchehens, vor dem Weg des Schickſals und dem Schöpfertum der Perſönlichkeit. Die Mitſchaft iſt das Brot, die Freiheit das Licht, die Ehre das Gewiſſen der Völker. Ohne Brot können ſie nicht leben, ohne Freiheit können ſie nicht gedeihen, ohne Ehre können ſie nicht glücklich werden. Freiheit, Brot und Ehre hatte das deutſche Polk verloren, als Adolf Hitler vor drei Jahren das Steuer der Nation in ſeine Hand nahm. In dieſen drei Jahren hat e ſein Volk wieder emporgeführt zur Würde des Lebens, zum Licht der Freiheit und zum Glück nationaler Ehre! Es t die politiſche Leiſtung eines Titanen, die der Führer in dieſem Jahre vollendete und auf die er heute am ſeinem 47. Geburtstage mit Stolz zurückblicken kann. Große Männer gehören ſich nicht ſelbſt, ſondern der Nation. Auch an ihren privaten Gedenktagen. Aber viel⸗ leicht iſt es ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit, daß das, was e dem Volke an Perſönlichſtem opfern, ihnen vom Volke an Liebe und Verehrung zurückgegeben wird. Wohl kein Sterblicher iſt je von ſoviel Liebe und Ver⸗ trauen getragen worden, wie Adolf Hitler, der Mann aus dem Volke. Wie der Führer nur ſei⸗ nem Volke lebt, dem jeder Tag und jede Stunde ſeines Den⸗ lens und Fühlens gehört, ſo lebt auch das deutſche Volk mit ſeinem Führer, in dem es ſich ſelbſt verkörpert ſieht. Und dieſe einzigartige lebendige Beziehung zum Volke iſt es auch, die der Führer als das Beglückendſte und Schönſte ſeines Daſeins empfindet. Kann es deshalb für ihn ein ſchöneres Geburtstagsgeſchenk geben als den ſo beiſpielloſen Ausdruck von Dankbarkeit und Anerken⸗ nung, den ihm das deutſche Volk am 29. März entgegen⸗ gebracht hat? Ein Geſchenk, um das ihn die Großen der Ge⸗ ſchichte beneiden könnten! Aber es iſt ihm nicht von ſelbſt in den Schoß gefallen, ſondern iſt der verdiente Lohn für ſeine herbiſche Leiſtung, die heute in den Herzen aller Deutſchen lebendig iſt. In jedem der drei vergangenen Jahre ſeines Lebens hat der Führer ein neues Blatt großer deutſcher Geſchichte aufge⸗ ſchlagen: Das erſte Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution ſah ihn als Schöpfer der deutſchen Einheit und Bau⸗ meiſter des Dritten Reiches. Im zweiten Jahr führte er das Saargebiet ins Reich zurück, erkämpfte er in kühnem Entſchluſſe die deut⸗ ſche Wehrfreiheit und ſtampfte die neue deutſche Armee aus dem Boden. Im vergangenen 47. Jahre ſeines Lebens aber zer⸗ brach er die letzten Feſſeln deutſcher Minderberechtigung und gab der Nation die volle Souveränität des Reichsgebiets zurück. Vor einem Jahre, bei dem Verſuch, die Perſönlichkeit des Führers zu würdigen, ſchrieben wir, man müſſe Gefahr laufen, von der unerſchöpflichen Dynamik ſeines Lebens, von der Unermüdlichkeit ſeines Wirkens und den Ueberraſchun⸗ gen ſeines Handels ſtändig überholt und korrigiert zu wer⸗ den; die großen Ereigniſſe dieſes Jahres haben unſeren Vor⸗ behalt nur allzu gerechtfertigt. Heute aber zeichnen ſich die Linien ſeiner ſtaatsmänniſchen Laufbahn, die Konturen neuer ſchöpferjſcher Zukunftsgeſtaltung bereits klar am politiſchen Horizont ab: Am Himmel Europas ſteht heute weithin ſicht⸗ bar das Wort Befriedung der Völker! Es iſt ein hohes Ziel, das mit den alten Rezepten überlebter Diplo⸗ matie und den verſtaubten Mitteln politiſcher Vergangen⸗ heit nicht zu meiſtern iſt. Um der Friedensſehnſucht Europas Erfüllung zu geben, bedarf es der völkerbewegenden Kraft eines neuen großen Staatsgedankens und der ganzen Auto⸗ rität der Persönlichkeit, die dieſe volkspolitiſche Staatsidee in Europa verkörpert. Die wahre Größe der Staatsmänner offenbart ſich nicht nur in ihrer perſönlichen Entſchlußkraft und in ihrer ſach⸗ ſcchen Leiſtung, ſondern darüber hinaus in ihrer intuitiven Fähigkeit, die tiefſten Gefühle zu erfaſſen, die die Völker bewegen und ihrem Wollen Ausdruck zu verleihen. Das allein iſt wahrhafte Volksführung! Sie allein trifft den letzten Sinn und das eigentliche Weſen der Demokratie. In dieſer ihrer keinſten Form iſt die Demokratie erſtmals in der Geſchichte durch Adolf Hitler in die Erſcheinung getreten. Dieſe Demo⸗ kratie echteſter Prägung führte innerhalb dreier Jahre die Wende des deutſchen Schickſals herbei. Ihre völkerverbin⸗ dende und ordnende Kraft iſt berufen, auch die geſchichtliche ende der internationalen Politik, an deren Schwelle wir ſtehen, zu vollziehen! In ſeinem großen Friedensplan hat der Führer das außenpolitiſche Manifeſt der nationalſozialiſtiſchen Idee verkün⸗ det. Es ſpricht eine Sprache, die nicht nur die Diplomaten, londern auch die Völker verſtehen können. Es iſt der Aus⸗ druck klarer, einfacher und lebensnaher Begriffe, wie alle ſchöpferiſchen Ideen, die in der Geſchichte des Geiſtes und der ſollliſchen und ſozialen Geſtaltung eine Rolle geſpielt haben. Es iſt frei von unwürdigen⸗ Zumutungen, aber beſeel dom Geiſt der Achtung und des Verſtehens. Mit einem Wort: Gegenüber der blaſſen Theorle eines unfruchtbaren„Kollek twismus“ ſind es die fruchtbaren Prinzipien prakkiſcher riedensarbeit, die der Führer auf dem Schachbrett der eltpolitik zum Zuge bringt. Und da die Völker, wenn um Krieg oder Frieden geſpielt wird, feinfühlig und hellhörig ſind, und inſtinktſicher das Echte vom Falſchen zu unter⸗ —————— e —— ſcheiden wiſſen, ſteht die Partie— das dürfen wir heute ſagen— gut für die Friedenspolitik des Führers und ihre europäiſche Sendung. In dieſem beglückenden Bewußtſein begrüßt die Nation heute ihren Führer an ſeinem 47. Geburtstag und gibtin tiefer Verbundenheit ihren Wünſchen für ihn würdigen Ausdruck. Anſer Führer! Eine Rundfunkrede Dr. Goebbels. Berlin, 20. April. Zum Geburtstag des Führers hielt Reichsminiſter Dr. 1 0 am Sonntag über alle deutſchen Sender folgende ede: Am morgigen Montag begeht der Führer ſeinen 48. Geburtstag. Wie in den Jahren ſeit der Machtergreifung nehme ich dieſe Gelegenheit wahr, um anläßlich dieſes feſt⸗ lichen Ereigniſſes zur ganzen deutſchen Nation zu ſprechen. Ein Volk gedenkt an dieſem Tage in ſeltener Einmütigkeit und nie dageweſener Geſchloſſenheit des Mannes, der in allen Teilen des Reiches und in allen Ländern der Erde der Inbegriff der deutſchen Wiederauferſtehung und das Symbol des neu aufgerichteten und erſtarkten Reiches ge⸗ worden iſt. Dieſes ganze Volk möchte am morgigen Tage ſeinem Führer ſeine Liebe und Verehrung be⸗ kunden, aber auch ſeine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für ſein menſchliches und geſchichtliches Wirken. Es ſind dies alle jene ungezählten Millionen, die ihm am 29. März ihre Stimmen gaben und ihm damit feierlich be⸗ ſtätigten, daß ſie in ihm unſeren Glauben an unſere Nation, an die Zukunft und die Stärke und die Sicherheit verkör⸗ pert ſehen. Niemals hat ein Mann ſo wie er das Vertrauen und das Zuſammengehörigkeitsgefühl ſeines Volkes auf ſich vereinigt. Wir ſtehen augenblicklich noch inmitten im Aufbauwerk des Führers. Jeder von uns hat ſich noch mit Sorgen und Bedrängniſſen mancher Art abzumühen, und die Aufgaben, die, manchmal kaum in Angriff genommen, noch der Lö⸗ ſung harren, ſind ungezählt. Auch konnken ſelbſtverſtändlich in den drei Jahren des Wirkens Adolf Hitlers noch nicht alle Spannungen, Ddiffe⸗ renzen und noch nicht alle Mißverſtändniſſe und Reibungs⸗ punkte im Deutſchen Volk beſeitigt werden. Aber in einem ſind wir uns alle einig: daß Deutſchlands Führung bei Adolf Hitler in den beſten, kreueſten und zuverläſſigſten Händen liegt und daß in ihm diejenige Sicherheit gegeben iſt, daß auch die letzten Probleme zu ihrer Zeit die ihnen gemüße organiſche Löſung finden werden. Er ſteht über allen Sorgen und Unzulänglichkeiten des Alltags wie ein Fels im Meer, der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht. Die Ausſtrahlungen ſeines geſchicht⸗ lichen Handelns ſind dem ganzen deutſchen Volk ſchon ſo tief in Herz und Seele eingedrungen, daß es ſich vollkom⸗ men zu erübrigen ſcheint, darüber auch ein Wrot noch zu verlieren. Das iſt auch nicht die Abſicht, die mich veranlaßt, zu reden. Ich will über ihn perſönlich ſprechen. Die ganze Welt kennt ihn als Staatsmann und Führer. Wenigen aber nur iſt es vergönnt, ihn aus näch⸗ ſter Nähe als Menſch zu ſehen und ſein rein perſönliches Wirken täglich mit tiefer Beglückung zu verſpüren. Millio⸗ nen Deutſcher haben im Innerſten getroffen aufgehorcht, als er in ſeinen Reden zur Wahl in ergreifenden Worten, aus denen man die innere Bewegung herausgehört hat, davon geſprochen, daß er dem deutſchen Volk drei Jahre lang ſeine beſten Kräfte gegeben hat, daß das deutſche Volk ſeinerſeits nun ihm Kraft geben müſſe, daß er die Nation ſo oft im Glauben ſtärkte, daß die Nation ihn jetzt im Glau⸗ ben ſtärken müſſe. Wie oft haben wir in ſeiner nächſten Umgebung in den vergangenen drei Jahren feſtſtellen kön⸗ nen, wie notwendig Kraft und Glaube ſind um ſein Werk zu tragen und zu verantworten. Kein Tag und keine Nacht vergeht, die für ihn nicht ein gerütteltes Maß von Arbeit und Sorgen mit ſich brächten. Es iſt vielfach ſo, daß ein Volk die Erfolge einer großen Politik faſt wie ſelbſtverſtändlich hin⸗ nimmt und ſich allmählich ſogar daran gewöhnt. Es hat dann kaum noch einen Begriff davon, wie viel Anſtrengun⸗ gen, wieviel Mut, wieviel Eutſchlußkraft und Verantwor⸗ tungsfreudigkeit daran gewandt werden müſſen, um dies überhaupt möglich zu machen. Die meiſten Menſchen wer⸗ den ſich deſſen erſt bewußt, wenn neben den Erfolgen die Gefahren auftauchen, jene Gefahren, die der weitblickende Staats⸗ mann immer geſehen und immer in Rechnung geſtell,, mit denen er ſich im einſamen Ringen früh und ſpät und bis in die tiefen, ſchlafloſen Nächte hinein auseinandergeſetzt hat. Je größer uns heute das Wunder der deutſchen Wiederaufrichtung erſcheint, umſo größer muß uns das Wunder erſcheinen, daß ein Mann in einer Zeit voll⸗ kommener Hoffnungsloſigkeit, die weiteſte Kreiſe ſeines Volkes ergriffen hakte, den Mut und das ſtarke und uner⸗ ſchütterliche Herz dazu aufbrachte. Es iſt nicht leicht, ein am Boden liegendes Volk wieder hochzuheben; dazu bedarf es nicht nur der Klugheit, ſondern auch der Kühnheit. Was aber bedeutet es erſt, wenn ein Mann, der die Aklaslaſt diefer Verantwortung auf ſich nimmt, ſich dabei nicht nur das Vertrauen und die Liebe ſeines eigenen Vol⸗ kes erwirbt, ſondern zur gleichen Zeit auch zu einem mora⸗ liſchen Faktor für die ganze Welt wird! Der Führer hat in dieſen drei Jahren den Mut ge⸗ habt, in einem Europa, das vor der Gefahr ſtand, an ſeiner eigenen ſenilen Unwahrhaftigkeit zugrunde zu gehen, Nr. 92 —.———, gebracht. „Der große Vereinfacher“ Er hat nicht nur das Wahre geſagt, ſondern auch das Richtige getan. Damit wurde er für die aus⸗ wärtige Politik das, was er für die innerdeutſche Politik ſchon ſeit langem geweſen war: der große VBereinfacher, der die Gegenſätze, die Europa aufzulöſen im Begriff waren, auf das nakürlichſte und verſtändlichſte Maß zurückführte. Der Friedensplan, den er kürzlich der Welt vor⸗ legte, iſt ein Meiſterſtück konſtruktiver und vereinfachender Aufbaupolitik. Er iſt europäiſch im beſten und modern⸗ ſten Sinne. Er wird zweifellos einmal von einer ſpäteren Geſchichtsſchreibung als tiefes und befreiendes Atemholen eines in ſeinen Gegenſätzen ſchon faſt erſtarrten und leblos gewordenen Erdteiles angeſehen werden. Das alles ſicherte dem Führer das Vertrauen und die blinde Gefolgſchaft der breiten Maſſen unſeres Volkes. Die Liebe, die es ihm entgegenbringt, gilt vor allem ſeiner Perſon, ſeiner tiefen und ergreifenden Menſchlichkeit, die in allen ſeinen Worten und Handlungen zum Ausdruck kommt. Als am 29. Mär z die erſten uns alle überraſchen⸗ den Wahlreſultate über den Draht gingen und die Aether⸗ wellen der Welt den kraftvollſten Ausdruck des deutſchen Wunders vermittelten, als es kaum noch einen politiſchen Menſchen gab, der in dieſer Stunde im Geiſte nicht bei dem Manne weilte, der der Schöpfer und Geſtalter dieſes Wun⸗ ders war, ſitzt er in ſeiner Wohnung in Berlin mit einer Gruppe von Jungmädels beim Kaffee zuſammen. Er läßt ſich von ihren Freuden und Sorgen erzählen, ſchenkt jedem Wort ſeine ganze Aufmerkſamkeit und iſt da⸗ bei nicht eine Sekunde abweſend von ihnen. Das Wunder eines Menſchen, dem das Kleine und ſcheinbar Bedeutungsloſe zur neuen Welt wird und der aus der Sammlung des Kleinen und ſcheinbar Bedeutungsloſen Kraft ſchöpft zum Großen und Weltbewegenden. Das deutſche Volk war vor ihm nie ein Weltvolk im letzten Sinne dieſes Wortes. Er hat ihm den Willen dazu éingeimpft. Die gelaſſene Würde, mit der er das Reich vertritt, iſt für die ganze Nation vorbildlich. Die Einfachheit ſeiner Repräſentatiön verbindet ſich ſinnvoll mit der Mo⸗ numentalität ſeines geſchichtlichen Wirkens. Großzügig⸗ keit Dingen und Menſchen gegenüber, die ſie verdienen, paart ſich bei ihm mit Feſtigkeit Dingen und Menſchen ge⸗ genüber, die ſie erforderlich machen. Er heißt nicht nur der Führer, er iſt auch der Jührer. Sein Verhältnis zu Kindern iſt für uns alle im⸗ mer aufs neue bewegend und ergreifend. In voller Zutrau⸗ lichkeit treten ſie an ihn heran, und mit derſelben Zutrau⸗ lichkeit begegnet er ihnen. Kinder müſſen wohl das natür⸗ liche Empfinden haben, daß er mit dem Herzen und mit der Seele zu ihnen gehört. Vielleicht ſagt ihnen eine dunkle Ahnung, daß es ihm allein zu verdanken iſt, wenn für deut⸗ ſche Kinder ein deutſches Leben wieder lebenswert wurde. Als der Führer am 28. März, dem Vorabend des gro⸗ ßen deutſchen Bekenntnistages, von Köln aus ſeinen letz⸗ ten Appell an das deutſche Volk richtete, ging es wie eine große Erſchütterung durch die ganze Nation. Man hatte das Gefühl, als ſei Deutſchland in ein einziges großes, alle Stände, Berufe und Konfeſſionen umſchließendes Gotteshaus verwandelt worden, in dem nun ſein Fürſprecher vor den hohen Stuhl des Allmächtigen trat, um Zeugnis abzulegen für Wille und Werk und ſeine Gnade und ſeinen Schutz zu erflehen für eine Zukunft, die noch ungewiß und undurch⸗ dringlich vor unſeren Augen lag. Es war ein Aufruf an das Schickſal, wie er in dieſer lapidaren Monumentalität in deutſcher Sprache noch nicht vernommen wurde. Wir ſahen in Köln harte und eiſenfeſte Männer, die mancher Gefahr getrotzt hatten, bei den letzten Worten des Führers in Tränen ausbrechen. Es war uns, als könnte dieſer Aufſchrei eines Volkes nach Freiheit und Frieden vor dem Himmel garnicht ungehört verhallen. Das war Religion im fiefſten und geheimnisvollſten Sinne. Da bekannte ſich eine Nation durch ihren Sprecher zu Gott und legte ihr Schickſal und Leben vertrauensvoll in ſeine Hände. Und am anderen Tage gingen ſie zu den Wablurnen, feſten und ſicheren Schrittes, in Nord und Süd und Oſt und Weſt Jung und Alt und ch und Niedrig und halfen ihm das unerſchütterliche Fun Rent bereiten, auf dem er ſtehen sollte, wenn er nun im Namen dieſes ganzen Volkes mit der Welt ſprach um ſeine nationalen Lebensrechte zu ver⸗ teidigen. Wo anderswo auf dem weiten Erdball ſteht ein Staatsmann ſo feſt und ſicher wie er. a In der ganzen Welt mit Achtung umgeben, von ſeinem Volke aber geliebt! Das iſt das Höchſte, was ein Menſch in dieſem Erdenleben erreichen kann. Morgen nun werden von überall her, wo Deutſche woh⸗ nen, die Glück und Segenswünſche zu ihm emporſteigen. Möge ein gültiges Schickſal ihm Geſundheit, Kraft und eine geſegnete Hand geben. Und ihn uns noch lange, lange er⸗ halten; denn wenn er bei uns iſt, dann wird alles wohl geraten. Er iſt uns, was er uns war, und er wird uns bleiben, was er uns iſt: Unſer Hitler! Der Glückwunſch des Handwerks Reichshandwerksmeiſter Schmidt zum Geburtstag des Führers. Handwerker! Meiſter, Geſellen und Lehrlinge! Der 20. April iſt der Geburkskag des Führers. Wir wollen ſeiner ge⸗ denken mit der leidenſchaftlichen und unbedingten Hingabe, die er uns vorlebt, ſeitdem wir ihn kennen. Wir wollen immer daran denken, daß er Deutſchland gerektet und allen den Glauben an die Zukunft wiedergege⸗ ben hat. Erſt durch ihn hat unſere Arbeit wieder Sinn be⸗ kommen. Wir wollen ihm danken; durch unwandelbare Treue und Opferbereitſchaft, durch hingebende Arbeit an ſeinem Werk, durch unermüdlichen Dienſt an unſerem Volk und Vaterland. W. G. Schmidt, Reichshandwerksmeiſter. „Geſchwader Hindenburg“ Ein Befehl des Führers. Berlin, 20. April. Das Reichsluftfahrtminiſterium gibt nachſtehenden vom Führer und Reichskanzler aus Anlaß ſeines Geburtstages erlaſſenen Befehl bekannt: „Die mir vom Deutſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer geſtifteten Flugzeuge habe ich auf Vorſchlag des Reichsmini⸗ ſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe in einem Fliegergeſchwader vereinigt. Dazu befehle ich: Das Fliegergeſchwader Greifswald führt fortan die 5 Bezeichnung„Geſchwader Hindenburg“. Die Offiziere, Anteroffiziere und Mannſchaften tragen am Rock ein Erinnerungsband mit dem Namen:„Geſchwa⸗ der Hindenburg“. Nähere Beſtimmungen darüber erläßt der Reichsminiſter der Luftfahrt. Es iſt mein Wille, mit der Verleihung dieſes Namens an ein Fliegergeſchwader der überragenden Perſönlichkeit un⸗ ſeres verewigten Generalfeldmarſchalls auch in der Luft⸗ waffe den gebührenden Ehrenplatz zu ſichern und in der Geſtalt des großen Feldherrn aus dem Weltkrieg der ſtar⸗ ken Verbundenheit des jungen Wehrmachtsteiles mit dem alten ruhmvollen Heer Ausdruck zu verleihen. Der Name„Hindenburg“ ſchließt eine ganz beſondere Verpflichtung in ſich. Ich vollziehe dieſen Erlaß in der Gewißheit, daß das Geſchwader„Hindenburg“— durchdrungen von der hohen Bedeutung der ihm übertragenen Ueberlieferung— ſich in Geiſt und Leiſtung dieſer beſonderen Verpflichtung ſtets ge⸗ wachſen zeigen wird.“ 5 Chronik des Tages Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die Schirmherrſchaft über den Dritten Internationalen Freiluftſchulkongreß über⸗ nommen, der vom 18. bis 23. Juli in Bielefeld und Han⸗ nover ſtattfindet. Der Führer har zum 20. April folgende Beförderungen im NS. ausgeſprochen: Befördert wurden zu Obergrup⸗ penführern die Gruppenführer Herzog Karl Eduard von Coburg, Erwin Kraus und Joſeph Seydel; zum Gruppen⸗ führer der Brigadeführer Eberhard Ponndorf, zum Bri⸗ gadeführer der Oberführer Ernſt Zynen. Der Oberbefehlshaber des Heeres leicht verunglückt. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artil⸗ lerie von Fritſch, hat ſich auf dem Truppenübungsplatz Bergen in Weſtfalen durch Sturz mit dem Pferde einen Bluterguß und Quetſchungen an der Bruſt debe ken Wenn die Verletzungen auch nicht ſchwerwiegender Art ſind, ſo machen ſie es doch dem General zur Zeit unmöglich, nach Berlin zurückzukehren. In ſeiner Vertretung wird infolge⸗ deſſen General der Infanterie von Rundſtedt, Oberbefehls⸗ haber der Gruppe l, an den militäriſchen Veranſtaltungen anläßlich des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers teilnehmen. Oer Dec Zu Jugend O NGN OMAN VON OOEOFH EE GOHBLEA 355 Sie waren wieder auf dem alten Fleck. Mechaniſch warf ſie ihre Bilder und Zeichnungen durcheinander und antwortete nicht. Er ſah ſie lange an.„Aenne, ich werde jetzt viel im Hauſe arbeiten müſſen, ich will meine Frau um mich haben dabei. Ich kann beſſer arbeiten, wenn du da biſt. Was haſt du für Ideen auch für meine Gärten und Blumen. Iſt dir das nicht auch etwas wert?“ Ob es ihr etwas wert war. Sie umfaßte und küßte ihn. „Ich habe ja Zeit, mich zu entſcheiden, Rolf Gnadauer drängt nicht. Und laß nur erſt Alwinchen hier ſein, dann werden wir wieder unſere Ordnung haben.“ Alwinchen tam, aber die Ordnung ram nicht mir ihr. Sie war ein ſtämmiges, nüchternes Landmädel, hatte im Dorf einen ländlichen Haushalt beſorgt und wußte mit groben Arbeiten ausgezeichnet Beſcheid. Die feinen Künſte der Wirtſchaft waren ihr fremd. Aenne ſah mit Entſetzen, wie ihre guten Sachen unter den ungeſchickten Händen des Mädchens litten. „Aber wie ſoll ich es denn anders machen?“ fragte Alwinchen. „Ja, wenn Aenne das ſelber gewußt hätte. Alwinchen konnte auch kochen. Aber ihr Küchenzettel beſchränkte ſich auf gröbſte Hausmannskoſt. Ihre Suppen waren dünn und ihre Soßen Mehltunken. Ihre Salate hatten mit feiner Küche nicht das Geringſte gemein. Alwin⸗ chen war ehrlich, willig und fleißig, aber ſie hätte jemand gebraucht, der ſie anleitete, der ihr ſagte, mach dieſes ſo und jenes ſo, und dieſer„jemand“ war nicht da. Es wurden Gäſte erwartet. Heinz wollte mit zwei Kol⸗ legen zu Tiſch kommen. Aenne hatte Roaſtbeef beſtellt und gemiſchtes Gemüſe. Als ſie eine halbe Stunde vor Tiſch zurückkam, lag in der Küche ein zähes ledernes Fleiſchſtück ohne jeden Saft. Aenne war außer ſich und lwinchen weinte. Sie weinte ſo laut, daß es durch das Haus klang und Frau Thereſe herauf kam, was denn los ſei? Es war beſtimmt ſehr nett von ihr daß ſie ſofort zu⸗ griff, Alwinchen zum Schlächter ſchickte, Schnitzel und Büchſenſpargel halen ließ, daß mit ihrer Hilfe das Eſſen pünktlich und wohlgeraten auf den Tiſch kam. Aber Aenne tand wieder einmal am Rande ihrer( fte. Wieder ſeine utter Immer ſeine Mutter. And ſie damit bloßgeſtellt und in die Ecke gedrückt. 5 Vertagung bis Mitte Mai? Keine Enkſcheidung vor den franzöſiſchen Wahlen. Nachdem der Schlichtungsverſuch des Genfer Dreizehner⸗ ausſchuſſes endgültig geſcheitert iſt, wird ſich nunmehr wie⸗ der der Völkerbundsrat mit dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall befaſſen müſſen. Zu einer Entſcheidung im Sinne einer Verſchärfung der Sühnemaßnahmen dürfte es jedoch in der heutigen Ratsſitzung nicht kommen. Vielmehr iſt mit einer Vertagung der ganzen Angelegenheit bis nach den franzöſiſchen Wahlen zu rechnen. Dieſe Wendung iſt offenbar durch die Ausſprache zwiſchen dem engliſchen Außenminiſter Eden und dem franzöſiſchen Staatsminiſter Paul⸗ Boncour herbeigeführt worden. Nach den übereinſtimmenden Berichten der Pariſer Blätter ſoll Paul⸗Boncour dem engliſchen Aufzenminiſter er⸗ klärt haben, daß die franzöſiſche Oeffentlichkeit in ihrer gro⸗ ßen Mehrheit gegen eine Verſchärfung der Sanktionen gegen Italien ſei. Außerdem könne die Regierung wegen der Wah⸗ len höchſtens auf der früher eingenommenen Haltung behar⸗ ren. Eden hingegen habe erklärt, daß die engliſche Oeffent⸗ lichkeit gegen eine Aufhebung der Sanktionen ſei, daß ſie aber nicht allein vorgehen wolle und daß es angeſichts der franzöſiſchen Wahlen daher vorteilhaft ſei, eine mittlere Lö⸗ ſung zu finden, die der Zukunft nicht vorgreife. Der Genfer Berichterſtatter des„Jour“ ſchreibt, die Erklärungen Paul⸗Boncours hätten auf Eden tiefen Eindruck gemacht. Im übrigen glaubt das Blatt, daß die eigentlichen Verhandlungen erſt beginnen würden, wenn in einigen Ta⸗ gen ein weiteres Vorgehen der italieniſchen Truppen gemel⸗ det ſei. Dieſe Verhandlungen würden zwiſchen den drei Un⸗ terzeichnern des Vertrages von 1906 ſtattfinden, nämlich zwiſchen England, Frankreich und Italien. Auch das „Oeuvre“ hält eine Dreierkonferenz für wahrſcheinlich. „Neue Ganktionen zur Zeit nicht ſpruchreif“ Auch die engliſche Preſſe kommt in ihren Betrach⸗ tungen zum Scheitern des Genfer Verſöhnungsverſuches zu dem Ergebnis, daß eine Anwendung neuer Sanktionen ge⸗ gen Italien zur Zeit nicht in Frage komme. Man beabſich⸗ tige lediglich, die beſtehenden Sanktionen aufrecht zu erhal⸗ ten. Eine Verſchärfung der Sanktionspolitik vor den fran⸗ zöſiſchen Neuwahlen würde ernſte Folgen für die engliſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen mit ſich gebracht haben. In dieſem Zuſammenhang glaubt Vernon Bartlet im „News Chronicle“ aus Genf die überraſchende Neuigkeit be⸗ richten zu können, daß die Verſicherung einer franzöſiſchen Unterſtützung, falls England von Italien angegriffen werde, nicht mehr gültig ſei. Der diplomatiſche Berichterſtatter des „Daily Telegraph“ meldet aus Genf, die britiſche Re⸗ gierung hätte gern ein ſofortiges Zuſammentreten des Sanktionsausſchuſſes geſehen, um die Anwendung eines all⸗ gemeinen Ausfuhrverbotes nach Italien, in das Oel, Eiſen und Stahl einbezogen worden wären, zu prüfen. Es habe ſich jedoch gezeigt, daß eine ernſte Kriſe in den engliſch⸗fran⸗ öſiſchen Beziehungen entſtehen würde, wenn man dieſe Abſicht im gegenwärtigen Augenblick erzwingen wolle. Englands Außenpolitik Eine Rede des britiſchen Miniſterpräſidenten. London, 20. April. g Miniſterpräſident Baldwin hielt in Worceſter eine Rede. Er wies darauf hin, daß es in den letzten Jahren zwei Ereigniſſe von Weltbedeutung gegeben habe: die Wiederbewaffnung Deutſchlands und den Verſuch, die Völkerbundsſatzung durchzuführen Das Zuſammenwir⸗ ken dieſer beiden Ereigniſſe habe es ihm klargemacht, daß er die Rüſtung Britanniens vermehren müſ⸗ 15 wenn dieſes Land ſeinen Verpflichtungen unter dem Völkerbund nachkommen wollte. Die Erfahrung hätte gezeigt, daß ſich zwei Dinge her⸗ ausgebildet hätten: Und natürlich erfuhr Heinz, was los war. Keiner ſagte es ihm, es kam ganz von ſelbſt zur Sprache. Heinz fragte nach dem Roaſtbeef, er hatte ſich darauf gefreut und er wollte wiſſen, warum Alwinchen ſo verheult ausſähe. Aenne wollte ablenken, aber Lügen war ihre Sache nicht. „And Mutter hat mal wieder eingreifen müſſen.“ Geſchlagen auf der ganzen Linie Sie empfand es mit ſtillem Zorn, und daß ſie es empfinden mußte, ſteigerte noch ihre Gereiztheit. Sie trommelte nervös mit den Fin⸗ gern auf den Tiſch.„Es iſt eben ſchlimm, daß das Mäd⸗ chen nicht kochen kann. Ich habe ſie ja nicht nehmen wol⸗ len, aber du und Mutter, ihr war't ja für ſie.“ „Mutter ſagt, daß ſie guten Willen hat. Wenn man ihr Beſcheid ſagt, macht ſie alles. Du mußt ſie eben an⸗ lernen.“ „Dazu habe ich gerade Zeit. Ich werde mich im Aprtl nach einer Köchin umſehen. Hör überhaupt endlich mit Mutter auf. Mutter, immer Mutter, Mutter, Mutter! Ich halte die ganze Geſchichte bald nicht mehr aus.“ „Wirklich nicht?“ Er ſah ihr ernſt in die Augen.„Ach, Aenne. wenn du endlich zur Vernunft kommen wollteſt.“ „Das heißt, laß deinen Beruf ſein, kriech unter am Herd und beim Suppentopf. Werde eine Hausunke wie all die andern. Nein, mein lieber Heinz, das werde ich nicht. Dazu habe ich kein Talent, das habe ich dir gleich geſagt!“ Und ſie ging in ihr Arbeitszimmer und zog die Türe hin⸗ ter ſich zu. 5 erſtenmal fanden ſie kein verſöhnliches Wort in ihrer Ehe. Das Barometer war auf Sturm geſtiegen, und es blieb da für die nächſten Tage ſtehen, die neuen Aerger und neue Verſtimmung brachten. Die Polzei hatte ſich in den Fall Fräulein Eliſe eingemiſcht. Es kamen Kriminal⸗ beamte und forſchten nach. Aenne Hewalds gut empfohle⸗ nes Fräulein hatte ſich als eine langgeſuchte Hochſtaplerin entpuppt. Benno, der Bruder, als ſchwerer Junge. Es folgten Vorladungen zu Behörden und Verhören.— Man ſpürte es. Sie gingen nur noch nebeneinander hin, aber nicht mehr miteinander. Aenne brach innerlich faſt zuſammen. War das ein Ende? Durfte es ein Ende ſein? Sollte die große Liebe, die ſie vor kaum einem Jahr zuſammengeführt, zerbrechen an Werkeldingen und All⸗ tagskram? Oder war es kein Alltagskram, was ſich da aufbauſchte? Ein gemütliches Heim, ein glückliches Zu⸗ hauſe. War es am Ende nicht doch der Grund, aus dem alles hervorwuchs? Alles Wohlſein, alles geſegnete Schaf⸗ fon alles Monſchenglück? Wichtiger am Ende als die paar bunten Fahnen für Schauſpieler und Schauſpielerinnen, denen ſie bisher ihr ganzes Schaffen geweiht? Wie hatte 1. Es gäbe keinerlei wirkſame Maſchinerie, ei . 5 9 2 le, eine 4 zu verhindern, bevor er begonnen habe, wenn eine entſchloſſen ſei. zum Kriege zu ſchreiten und die Streif keiner Erörterung und keinem Schiedsverfahren zu fragen werfen. Unler⸗ 2. Es habe ſich ergeben, daß Sanktionen n wirkten, und daß ſie einen großen Teil ihrer Mactan lören, wenn ſie nicht unkerſtützt würden durch jene 1115 Maßnahme. die in einer Blockade oder der Gewalla 105 dung beſtünde. 5 Bei der gegenwärtigen Zuſammenſetzung des N bundes ſei es aber ſchwierig, zu ſehen, 518 man iu dle Uebereinſtimmung über die Herbeiführung einer Bloß 5 kommen könne. f 195 In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſi ö dagegen, daß man einzelne Perſön dic tenen wie z. B. Eden, für die Völkerbundspolitik verantwortic mache. Eden werde von der italieniſchen Preſſe mit chen Mangel an Mäßigung angegriffen wegen einer angeblg antiitalieniſchen Politik, der tief zu bedauern ſei. Er wün⸗ ſche daher klarzuſtellen, daß der Außenminiſter in 1 wen. 5.. e 0 dieſer Frage hicht eine perſönliche Politik führe ſondern 995 ſich um die Politik der geſamten britiſchen 1 5 gier 1 a me ſei überzeugt, daß dieſe Police n einer überwältigenden 2 i 5 itiſ unterſtützt werde. 5 e a „Wir arbeiten für die kollektive Sicherheit und werden für ſie arbeiten. Wir haben ſie aber nicht er⸗ reicht, und wir haben noch einen beträchtlichen Weg zurüt⸗ zulegen, bevor wir ſie erreichen werden! Die kollektibe Sicherheit wird niemals funktionieren, wenn nicht alle Nationen, die an ihr beteiligt ſind, gleichzeitig und gemein. ſam einen Angreifer mit Sanktionen bedrohen und ihn bekriegen, wenn das notwendig iſt. Aber das heißt, 5 die Nationen, die an der kollektiven Sicherheit beteiligt ſind hierzu bereit ſein müſſen!“ b Wenn der Schrecken eines neuen Krieges über diese Welt komme, werde es aber keine„begrenzten⸗ Berpflich. kungen mehr geben. Jeder Mann, jede Frau und jedes Kind werde eingeſetzt werden müſſen. Das ſei der Grund war um man alle Energien, alle Hoffnungen dafür einſehen müſſe, daß der Krieg nicht komme. Er habe oft genug dar⸗ auf hingewieſen, daß der nächſte Krieg das Ende der Jil. liſatkion in Europa bedeute. Das wäre umſo ſicherer, wenn die Völker Europas ihr Wort brächen und ihre Unterſchrift verleugneten und wie⸗ der Giftgaſe in Europa verwendeten. Wenn das ge⸗ ſchähe, ſo würde dieſer Krieg alle Völker in Europa vernichten und nur noch eine Anarchie von einem Ende zum anderen Ende übrig laſſen. Miniſterpräſidenk Baldwin ſchloß nach einem Hinmei auf die deutſche e Jeſſtelun daß der Führer in der Lage ſei, den Frieden in Europa zu garantieren. Flucht aus Addis Abeba? Die Regierung will die Hauptſtadt verlaſſen. Addis Abeba, 20. April. Wie inoffiziell verlautet, iſt mit der Möglichkeit zu rech⸗ nen, daß angeſichts der drohenden Beſetzung durch die Ila. liener die abeſſiniſche Regierung in den nächſten Tagen Addis Abeba verlaſſen wird. man vermutet, daß die Re. gierung ſich nach Weſtabeſſinien begeben wird. Den belgi⸗ ſchen Offizieren ſoll anheim geſtellt worden ſein, bei der er⸗ ſten ſich bielenden Gelegenheit die Hauptſtadt zu verlaſſen und nach Dſchibuti zu fahren. Der Polizeidienſt in der Stadt, der unter der Lei tung des Stadtkommandanten Blatta Takele ſteht, iſt in den letzten Tagen wieder auf 3000 Mann verſtärkt worden. Den Stadtfremden iſt das Betreten der Hauptſtadt ſeit Freitag verboten. Man will vermeiden, daß unlautere Cle⸗ mente und Spione ſich einſchleichen. Auch die Markthänd⸗ ler, die allwöchentlich in einer Stärke von 40 000 Perſonen für zwei Tage nach Addis Abeba kommen, ſind nur noch in beſchränktem Umfange zugelaſſen, um die notwendigſte Lebensmittelverſorgung ſicherzuſtellen. doch Tante Agathe geſagt:„Schade, du ſchaffſt nur für den Augenblick und ſeine Kunſt bleibt und will wachſen, wil für Geſchlechter wachſen.“ Große Tränen ſtanden in Aen⸗ nes Augen. Zu ihm gehen:„Es ſoll anders werden, Hein es ſoll—“ Da ſtand er vor ihr, zum Ausgehen fertig,„0 muß es dir noch einmal ernſtlich ſagen, Aenne, ich wil meine Ordnung haben. Ich kann nicht arbeiten, wenn das ſo weiter geht. And meine Arbeit iſt ja wohl auch ein bißchen ernſt zu nehmen.“ 8 b Ernſter und wichtiger als meine, ſie wollte es ihm zu rufen, aber da war er ſchon fort. 4 Sie ſah ihn durch den Garten gehen, wo ging er hin“ Unten im Parterre war er nicht eingetreten, das wenig ſtens nicht. a. Nein, Heinz Hewald war nicht zu ſeiner Mutter 10 gangen. Einen Augenblick hatte es ihn gelockt, ſein ei zu ihr zu tragen wie in ſeinen Kinder⸗ und jungen Mar⸗ nestagen. Dann war er doch vorübergegangen. Durch die frühlingsgrünen Straßen lief er und überſchlug die pack Monate ſeiner Ehe. Was war daraus geworden und was ſollte weiter daraus werden? Bezaubert hatte ihn Aenne in ihrer friſch⸗ lebendigen jungen Schönheit, dem Reiz, den ſie allem zu geben wußte, durch die lebhafte Teilnahme au all ſeinen Arbeiten, denen ſie ſelber mit ihrer blühenden Phantaſie neuen Schwung verlieh. Sollte das aul weil ihr Beruf ſie von ſeiner Seite riß, weil ſie ſch eien an dem bißchen Hausarbeit und an den ſchlechten Gehil⸗ finnen? War ſie nicht ehrlich geweſen, hatte ſie ihm n 5 von vornherein geſagt, daß Werkeltagsarbeit nicht 1 5 Sache ſei, war ſie nicht ſchließlich auch Künſtlerin in 995 Fach wie er in dem ſeinen? Wo lag der Ausweg? Mutter ihn wußte? 5 Wie ſie gleich gekommen war mit feinem Aufmerken und zugegriffen hatte, ihm hinübergeholfen hatte über a die Wirren der letzten Tage, ſeine gute Mutter. 10 Als er ſpät am Abend heimkam fand er e ei Wohnzimmer ſitzend. Sie kauerte im Dunkeln. Als er Li andrehte, ſah er, daß ſie geweint hatte. All ſeine alle Diebe lohte wieder empor Er trat zu ihr umfaßte de „Aenne, ſoll uns denn das nun wirklich trennen? 11 9 zu Mutter, wir bitten ſte um ihren Rat. Ich bin u zeug; ſie wartet nur darauf.“ a ittet⸗ icher wartete 05 nur darauf, ſie dachte es voll B nis, aber ſie war froh, daß ſie ihn wieder hatte, und 177 nichts mehr zwiſchen ihnen ſtand. Sie legte den ban 1 ſeine Schulter,„ſa, Heinz, wir wollen morgen beide ihr gehen.“ 5 * . ͤß——d&—ͤ— n—7Ä17«x1,— us dem badlioclienm CLaud 2 9 0 4 Im Schneeſturm verirrt Tragiſches Anglück im Schwarzwald. Eine Gruppe von 27 engliſchen Schülern, die ſich in Heutſchland zu Beſuch aufhielt, unternahm am Freitag früh rotz ſchlechten Wetters eine Wanderung in das Schauins⸗ ſand⸗Gebiet. Im Laufe des Tages geriet die Wandergruppe, die un⸗ zer der Führung eines ausländiſchen Lehrers ſtand, in dich⸗ len Nebel und ſpäker in einen Schneeſturm. Die 12- bis 18. ſährigen Schüler irrten den ganzen Tag umher. Erſt am päten Abend wurden ihre Hilferufe von Bewohnern der Schauinslandgemeinde Hofsgrund gehört. Die Einwohner zogen mil Schlitten hinaus, um die Jungen zu bergen, was in dem elwa einen Meter hohen Schnee nicht ſehr leicht war. geider waren vier Schüler infolge der ausgeſtandenen Stra⸗ pazen geſtorben. Jwei der Jungen mußten in beſorgnis⸗ krtegendem Juſtand in die Freiburger Klinik gebracht wer den, wo einer von ihnen in den frühen Morgenſtunden des Zonnabend ebenfalls ſtarb. Die übrigen 21 Schüler werden dit ihrem Lehrer in Hofsgrund ſolange bekreut, bis ſie wie⸗ derhergeſtellt ſind. Sämtliche ködlich verunglückten Schüler ſlammen aus London. Das tragiſche Geſchick der fünf engliſchen Schüler, die fern ihrer Heimat infolge eines kataſtrophen Naturereigniſſes aof ſo furchtbare Weiſe ums Leben kamen, wird in ganz Deutſchland aufrichtiges Mitgefühl erwecken. Das Beileid des Reichsaußenminiſters Der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath nahm während der Trauerfeier für Botſchafter von Hoeſch Gelegen⸗ t, dem engliſchen Botſchafter Sir Erie Phipps ſein Beileid dem bedauerlichen Unglück auszudrücken, dem fünf junge ngländer im Schauinsland⸗Gebiet zum Opfer gefallen ſind. Die engliſchen Schüler in Freiburg Die Gruppe der engliſchen Schüler, die am Freitag auf denn Schauinsland von einem ſo ſchrecklichen Unglück betrof⸗ jen würde, wurde am Samstagnachmittag mit einem Omnibus nach Freiburg gebracht, wo ſie vorläufig in der Mediziniſchen Klinik zur körperlichen Unterſuchung Anterkunft fand. Der Abtransport geſtaltete ſich infolge der rieſigen Schnee⸗ maſſen außerordentlich ſchwierig und mußte keil⸗ weiſe mit Schlitten bewerkſtelligt werden. Die Leichen der tödlich verunglückten Schüler wurden ebenfalls zu Tal gebracht. In Freiburg wurden die toten Jungen in der Altkatholiſchen Kirche aufgebahrt. Hitlerjungen halten dort die Ehrenwache. Gegen ausländiſche Lügenmeldung. Dabei ſei feſtgeſtellt, daß dieſe engliſche Jugendgruppe leine Fühlung mit der HJ. oder anderen zuſtändigen deut⸗ ſcen Stellen aufgenommen hatte. Auf der Wanderung durch den Schwarzwald war ſie daher auch ohne deutſche Be⸗ gleitführung. Dieſe Feſtſtellung iſt notwendig, weil ein aus⸗ ländiſcher Rundfunkſender auch dieſes ſo bedauerliche Unglück zum Anlaß nimmt, um auf die ſchändlichſte Weiſe unwahre Behauptungen gegen Deutſchland zu verbreiten. Der Karlsruher Garniſontag () Karlsruhe, 18. April. Am 9. Mai wird eine große Zahl Sonderzüge die Teilnehmer nach Karlsruhe bringen. Am 20 Uhr findet auf dem Loretto⸗Platz am Leibgrenadier⸗ Denkmal eine gemeinſame Gefallenenfeier und anſchließend militäriſcher Zapfenſtreich ſtatt. Die Kameraden begeben ſich dann in die großen Lokale, um dort Begrüßungsfeiern abzu⸗ halten. Da die Angehörigen der früheren Regimenter beſon⸗ dere Wiederſehensfeiern abhalten, ſind nur zwei große ge⸗ meinſame Veranſtaltungen vorgeſehen. Der Hauptfeſttag(Sonntag, 10. Mai) wird mit kiätäriſchem Wecken eingeleitet. Nach den Feſtgottesdienſten, die um 68 Uhr beginnen, wird ſich am Mühlburger Tor der große Feſtzug bilden, der ſeinen Weg durch die Kaiſer⸗ und Waldhornſtraße zum Schloßplatz nehmen wird, woſelbſt der ſrahlenförmige Aufmarſch zum Schloß erfolgt. An der Spitze des Feſtzuges wird eine Ehrenkompanie des Infanterie⸗Regi⸗ ments 109, das die Tradition des alten Leibgrenadier⸗Regie⸗ ments übernommen hat, mit den alten Feldfahnen marſchieren. Bei der Kundgebung vor dem Schloß wird der Komman⸗ dierende General des V. Armeekorps, Generalleutnant Geyer, ſprechen, und nach ihm der Schirmherr des Garniſonstages, Reichsſtatthalter Wagner die Hauptanſprache halten. Am Sonntagnachmittag wird die Bevölkerung Militärkonzerte hören. Der Abend bringt ein großes Stadtgartenfeſt mit Brillantfeuerwerk. 0 Für den 11. Mai(Montag) ſind Beſichtigungen des Armeemuſeums und des Landesmuſeums vorgeſehen. Im Laufe des Nachmittags werden die letzten Sonderzüge Karls⸗ nuhe wieder verlaſſen. Den Ausklang der Feſttage wird ein großes Konzert in der Markthalle bilden. Treffen der Inhaber der höchſten badiſchen Kriegs⸗ auszeichnungen. (0 Karlsruhe. Einem Wunſche der badiſchen Frontſoldaten entſprechend werden ſich zum erſten Male nach dem Kriege ale Inhaber der höchſten badiſchen Kriegsauszeichnungen des militärischen Karl Friedrich⸗Verdienſtordens und der militäriſchen Karl Friedrich⸗Verdienſtmedaille beim Karls⸗ muher Garniſonstag, der in der Zeit vom 9. bis 11. Mai ſtattfindet, treffen. Der militäriſche Karl Friedrich⸗Verdienſt⸗ orden wurde nur an Offiziere, die militäriſche Karl Friedrich⸗ Verdienſtmedaille, die nicht mit der Badiſchen Verdienſt⸗ medaille zu verwechſeln iſt, an Anteroffiziere und Mann⸗ haften verliehen. Alle Inhaber dieſer höchſten badiſchen Verdienſtauszeichnungen werden gebeten, ſich bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Karlsruher Garniſonstages, Karlsruhe, Karl⸗ ſtraße 64, anzumelden. Heidelberg.(Fahrraddieb feſtgenommen) Jeſtgenommen e Mann, der 10 Januar ds. Js. auem Studenten ein Fahrrad geſtohlen hatte. Das Rab wurde dem Eigentümer wieder zugeſtellt. Rag t, Walldürn.(Brand im Schotterwerk) In der 51 brach in dem Schotterwerk von Englert und Gaukel, as an der Waldſtetter Straße bei der Flegerskapelle liegt, ein Brand aus. Der Holzbau und die darin untergebrachten 1 8 wurden vernichtet. 5 10 Der 0) Pforzheim.(Ein 80jähriger Turner) Alteſte 1 des Pied e Turnkreiſes, Fritz Burkhardt, vollendete ſein 80. Lebensjahr. Der Altersjubilar Ae ungewöhnlich rüſtig, turnt noch fleißig mit in des zhlaännerriege der Turngemeinde 1888 und beſtellt auch noch ſelbſt ſeinen Acker. 9 5 Zell(Wieſental),(Ver m iß t.) Die hier lebenden Angehörigen des in Triberg bisher beſchäftigt geweſenen kaufmänniſchen Angeſtellten H. Grether ſind in großer Sorge um den Verbleib des jungen Mannes, der ſeit Anfang des Monats vermißt wird. Trotz eifriger Nachforſchungen hat man weder in Triberg noch in ſeiner Heimat ein Lebens⸗ zeichen erhalten können. Das Rätſel des Eichener Sees Schopfheim, 19. April. Der Eichener See, deſſen zeit⸗ weiliges Verſchwinden und Wiederauftreten den Wiſſenſchaft⸗ lern ſo manche Rätſel aufgegeben hat, iſt wieder ganz ver⸗ ſchwunden, nachdem er mit Eifttritt des Winters ausgetreten war und im Laufe der Zeit einen anſehnlichen Waſſerſtand er⸗ reicht hatte. Nun iſt es wieder trocken auf dem 6 bis 8 Morgen großen Wieſen⸗ und Feldgelände geworden und vor Herbſt wird ſich der See wohl kaum mehr zeigen. Der See wird bekanntlich von unterirdiſchen Quellen geſpeiſt und zwar nimmt man nach neueren geologiſchen For⸗ ſchungen an, daß dieſe unterirdiſche Waſſerzufuhr von der Hohen Möhr her erfolgt. Sind die Niederſchläge nun ſehr reich, ſo kommen die Waſſermaſſen zutage. Das von den Quellen ausgewaſchene Kalkgeſtein fördert dieſen Vorgang noch beſonders. Noch wenig bekannt iſt die Tatſache, daß dieſer eigenartige See ein ganz merkwürdiges Krebstier be⸗ herbergt. Dieſe treten beim Erſcheinen des Sees in großen Mengen auf, um dann beim Zurückgehen ſpurlos wieder zu verſchwinden. Die beſonders ſeltſamen Lebensgewohnheiten dieſer etwa einen Zentimeter großen Krebſe ſind zurzeit noch Gegenſtand eingehender wiſſenſchaftlicher Unterſuchungen der Zoologen. Aus den Nachbarländern Anfall auf der Reichs autobahn 1 Toker, 1 Schwerverletzter. Lorſch. In der Nacht ereignete ſich auf der Reichsauto⸗ bahn bei Kilometer 36 ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein mit drei Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen von Iſerlohn, der in Richtung Frankfurt fuhr, prallte auf einen haltenden Fernlaſtzug, deſſen Fahrer angibt, das Rücklicht ſei inſtand gewesen. Es regnete zur Zeit des Unglücks ſtark. s Erſt im letzten Augenblick bemerkte der Fahrer des Per⸗ ſonenwagens das Hindernis und wollte ausweichen. Dabei geriet der Wagen ins Schleudern und rannte ſeitlich mit voller Wucht gegen den Anhänger des Jernlaſtzugs. Das Perſonenauto iſt vollſtändig zerkrümmert und zwei männ⸗ liche Inſaſſen erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Einer ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Darmſtädter Krankenhaus, der andere liegt in bedenklichem Juſtand darnieder. Der Fahrer ſelbſt kam mit dem Schrecken davon; er will das Rücklicht nicht geſehen haben. — Neckarweſtheim, OA. Beſigheim.(Schwerer Ver⸗ kehrsunfall.) Der 73 Jahre alte Landwirt Ludwig Zeller wollte mit ſeinem Pferdefuhrwerk in einen Feldweg einfahren, als er plötzlich von dem dreirädrigen Kleinauto eines Lauffener Gärtners angefahren und zu Boden ge⸗ worfen wurde. Der Anprall war ſo ſtark, daß ſogar das Kleinauto umgeworfen wurde und der Lenker aus dem Fenſter herausſteigen mußte. Der Wagenführer kam mit dem Schrecken davon, die Verletzungen des Fuhrwerksbeſitzers ſind jedoch nicht unbedenklich. — Aalen.(20 Meter hoch abgeſtürzt.) Von einem Neubau in der Nähe der Heidenheimer Straße ſtürzte ein auswärtiger Arbeiter 20 Meter hoch ab und fiel in einen Rollwagen. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung. * Die Schneeſtürme in Württemberg 1,50 Meter Schnee am Kniebis, 3 Meter hohe Schnee⸗ verwehungen. Stuttgart, 20. April. Die unerwarteten und andauernden Schneefälle der letz⸗ ten Tage, die neben dem Allgäu beſonders den württember⸗ giſchen Schwarzwald heimgeſucht haben, waren, wie ſich jetzt überſehen läßt, von einer Heftigkeit, wie ſie im tiefſten Winter nicht zu verzeichnen geweſen iſt. Mächtige Schneeſtürme brauſten ununterbrochen über die Höhen, die am Samstag mit meterhohem Schnee bedeckt waren. So meldet Kniebis, der bekannte Schwarzwaldkurort, eine Schneehöhe von durchſchnittlich nicht weniger als 1,50 Meter. Die Häuſer des Octes ſind teilweiſe regelrecht ein⸗ geſchneit und von der Außenwelt abgeſchnitten. Der Verkehr iſt vollkommen lahmgelegt, da infolge der bis zu 3 Metern hohen Schneeverwehungen ein Durchkommen einfach unmöglich iſt. Ueberall ſind Arbeits⸗ kolonnen und Schneeſchipper eingeſetzt worden, um die nötig⸗ ſten Zugänge zu den Häuſern zu ſchaffen. Zahlreiche Schnee⸗ brüche haben in den Waldkulturen erheblichen Schaden an⸗ gerichtet. Wie aus dem württembergiſchen Oberland noch ergän⸗ zend zu berichten iſt, wurde die Stromperſorgung der Städte Ravensburg und Friedrichshafen teilweiſe unterbrochen, da durch den anhaltenden heftigen Schnee⸗ fall mehr als 30 Leitungsbrüche erfolgten. Aus verſchiedenen Teilen des Landes liegen Meldungen über l empfindliche Störungen des Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Telefonverkehrs vor. Auf der Strecke Gmünd— Göppingen wurden durch den Schneeſturm mehrere Bäume entwurzelt. Zwiſchen Crails⸗ heim und Aalen wurden nicht weniger als 40 Fernſprech⸗ maſten umgeriſſen und im Welzheimer Wald eine Reihe von Telefonleitungen zerſtört. Die Folgen des Schneewetters machen ſich bereits in einem raſchen Anſchwellen verſchiedener Flüſſe unliebſam be⸗ merkbar. Bei Großheppach trat die Rems über ihre Ufer und überſchwemmte die Wieſen. Auch der Neckar iſt teilweiſe ufervoll. Unglück am Bahnübergang. Nürnberg, 18. April. Auf der ſchienengleichen, unbe⸗ ſchrankten Bahnüberfahrt zwiſchen Gaſſeldorf und Unter. leinleiter der Nebenbahn Ebermannſtadt— Heiligenſtadt wurde ein mit zwei Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen aus Nürnberg von einem Triebwagenzug überfahren. Eine im Auto befindliche Frau Anna Schultz aus Nürnberg wurde auf der Stelle getötet. Der Führer des Kraftwagens, der 34 Jahre alte Kaufmann Hans Sterber aus Nürnberg, verſtarb auf dem Transport in das Krankenhaus Eber⸗ mannſtadt. Nach den Ermittlungen hat der Triebwagen⸗ führer die vorgeſchriebenen Warnungsſignale ordnuggsge⸗ ink gegeben. „ Tödlicher Motorradunfall. Zwiſchen Rehau und Kau⸗ tendorf kam ein Motorradfahrer auf der Straße zu Sturz. Seine auf dem Begleitſitz mitfahrende Ehefrau fiel ſo un⸗ glücklich, daß ſie tödliche Verletzungen davontrug. 5 ſtatt Der geſtrige Weiße Sonntag. Fajür die kath. Kirchengemeinde war der geſtrige Sonntag ein Feſttag der Kinder und ihrer Eltern und brachte eine Anzahl von Familienfeſte mit ſich. Gleich den freudeſtrahlenden Geſichtern der Kommunionkindern zeigte ſich in der Morgenſtunde die Sonne mit ihren wärmenden Strahlen. Im feſtlichen Zügen wurden die Knaben und die weißgekleideten bekränzten Mädchen zur Kirche geleitet, um erſtmals am Tiſch des Herrn zu ſerſcheinen. Es feierten geſtern ihre Erſtkommunion: In Seckenheim 69 Kinder(40 Knaben, 29 Mädchen); Station⸗Pfingſtberg 19 Kinder(10 Knaben, 9 Mädchen); Ilvesheim 19 Kinder(9 Knaben, 10 Mädchen). An ſonſtigen Veranſtaltungen war geſtern hier nichts zu verzeichnen, auch ſportliche Veranſtaltungen fanden keine Mit dem Wetter konnte man nach den troſtloſen ſchneereichen Wochentagen zufrieden ſein. Es blies zwar noch ein recht rauher Wind, immerhin zeigte ſich ein heiterer Himmel, der zu Spaziergängen einlud. Die Sonne hatte jedoch nicht die Kraft, die noch in geringer Höhen⸗ lage liegenden Schneereſte ganz zum Verſchwinden zu bringen. Ueberall zeigten ſich den Spaziergängern die Verheerungen an Bäumen und Sträuchern, die der Schneeſturm am Wochenende gebracht hatte. Auf der Rückſeite eines Grönlandhochs ſtrömen immer noch po⸗ lare Luftmaſſen zu, ſodaß eine gewaltige Kaltluftfront Mitteleuropa beherrſcht. So war es nicht wunder⸗ zunehmen, daß trotz ſonnigen Wetters die Witterung der Jahreszeit entſprechend zu kalt wax. Das Neckarhochwaſſer kam geſtern zum Stillſtand und geht heute langſam zurück. Nationaltheater Mannheim. Intendant Friedrich Brandenburg inszeniert Friedrich Bethge's„Marſch der Ve⸗ teranen“, der am Dienstag, den 21. April, zum erſten Male im Nationaltheater erſcheint. Das Schauſpiel, das ſchon auf vielen deutſchen Bühnen gegeben wurde, kommt jetzt auch in München im Rahmen der Reichstheaterwoche heraus. 6000 Mark veruntreut. Das Schöffengericht verur⸗ teilte den 38 Jahre alten Friedrich Becker, aus Mannheim, wegen Betrugs in 27/ Fällen, eines Betrugsverſuchs in Tat⸗ einheit mit Urkundenfälſchungen und Unterſchlagungen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 7 Monaten. Der Ange⸗ klagte war Vertreter verſchiedener Verſicherungsgeſellſchaften für Kraftfahrzeuge und benützte die Prämien bei Aufnahmen, um ſeiner Geldnot abzuhelfen, bis er wieder einen ande⸗ ren Betrag erhielt, mit dem er die früheren Anträge endlich ausführte, teilweiſe lieferte er die Verſicherungsankräge gar nicht ab. Wurde ein kleiner Schaden der Verſicherten gemel⸗ det, dann zahlte er ihn aus der eigenen Taſche. Er ſpielte alſo ſelbſt die Verſicherung, weil er das für ein reelles Geſchäft anſah und hatte das Glück, daß kein hoher Schadensanſpruch gemeldet wurde, den er nicht hätte decken können. Insge⸗ ſamt belaufen ſich die Schiebungen auf etwa 6000 Mark. Voller Lohn für Landhelfer Abſchläge nur bei Minderleiſtung. Der Reichsbauernführer hat an die Landesbauernſchaf⸗ ten ein Rundſchreiben über die Entlohnung der der Land⸗ wirtſchaft auf Grund der neuen Vorſchriften der Reichs⸗ anſtalt außerhalb der Landhilfe zugeführten berufsfremden Jugendlichen gerichtet. Mit Rückſicht darauf, ſo heißt es da⸗ rin, daß eine ſofortige volle Entlohnung von berufsfremden Jugendlichen, die heute zum Teil noch beſtehende Abneigung gegen die Landarbeit überwinden helfe, ſollte von einer un⸗ tertariflichen Entlohnung möglichſt nur dann Gebrauch ge⸗ macht werden, wenn ſich nach einer gewiſſen Zeit heraus⸗ ſtellt, daß der zugeführte Jugendliche tatſächlich den Anſprü⸗ chen nicht gerecht wird oder es an gutem Willen fehlen läßt. Ein entſprechender Ausgleich für die anfängliche Ueberentloh⸗ nung werde bei gutwilligen Arbeitern durch ſpäter verbeſ⸗ ſerte Arbeitsleiſtung zu erwarten ſein. Zur Vermeidung von Streitigkeiten wird empfohlen, daß die Betriebsführer ſich bei Vorliegen der Minderleiſtungs⸗ fähigkeit wegen der Entlohnung ſtets mit dem Vertrauens⸗ rat oder mit dem Gefolgſchaftswart beim Ortsbauernführer verſtändigen. Notfalls iſt die Stellungnahme des Kreis⸗ bauernführers einzuholen. Wenn die Tarifordnung keine beſondere Klauſel über untertarifliche Bezahlung enthält, ſo kann nur der Treuhänder Ausnahmen vom Tariflohn zu⸗ laſſen. e Unfallverſicherung bei Schulungskurſen. Auf eine An⸗ frage, ob die bei der zuſätzlichen Berufsſchulung und beim Berufswettkampf tätigen Perſonen in die geſetzliche Unfall⸗ verſicherung einbezogen werden können, hat der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsnüniſter dem Reichsſtand des deutſchen Handwerks mitgeteilt, daß die reichsgeſetzliche Unfallver⸗ ſicherung der in Schulungskurſen beſchöftigten Perſonen dem⸗ nächſt geregelt werden ſoll. * Mannheimer Mai⸗ Pferderennen. Allem Anſchein nach hat der Mannheimer Renn⸗ verein mit dem„Großen Saarpfalz⸗Preis“ ſich jene an⸗ ziehende Konkurrenz geſchaffen, die nach dem„Preis der Stadt Mannheim“ am Eröffnungstag und der„Badenia“ am mittleren Tag das würdige Schlußſtück in den großen Rahmen ſeines Maiprogramms einfügt. Ganz hervor⸗ ragende Pferde ſind zu dieſer bedeutenden Flachprüfung ſeibens der führenden Ställe eingeſchrieben worden, z. B. Blinzen, der 1934er Derby⸗Favorit, ferner 5 Kandidaten des letztjährigen Derbys, darunter deſſen Zweiter, Glau⸗ kos. Die„Badenia“ des Maimarkt⸗Dienstags wird wieder in ihre vorkriegszeitliche engere Verbindung zur Wehr⸗ macht gebracht und umfaßt 23 Pferde, ihre Bedeutung als Ausgleich J entſprechend mit dem deutſchen Steepler⸗ material beſetzt, ebenſo der hochdotierte„Preis der Stadt Mannheim! des Maimarkt⸗Sonntags, der ckls Alters⸗ gewichtsrennen von Berufsreitern beſtritten wird. Auch das abwechflungsreiche Rahmenprogramm wird an Zahl und Güte vorzügliches Material aufweiſen, ſo z. B. erhält das„Rieſe⸗Gedächtnis⸗Jag rennen“, ein Amgteurreiten des des mittleren Tages, 28 Pferde, meiſt aus Offizierſtällen, während das den Offizieren der Wehrmacht ſpeziell vor⸗ behaltene„Graf Holck⸗Jagdrennen“ des gleichen Tags 16 Offizierpferde erhielt, ein erfreuliches Zeichen des Wiederaufblühens des Offizierſportes nach der Wehrhaft⸗ machung. Für das erſtmals eingeführte Damen⸗ Fla rennen am Schlußtag wurden 22 Pferde eingeſchrieben. Mannheim dürfte hiernach in ſeiner Mai⸗Woche vor wirk⸗ lich intereſſanten ſportlichen Ereigniſſen ſtehen. Autohöfe für den Fernlaſtwagenverkehr Mannheim, 18. April. Der Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen hat am 1. April 1936 ſeine geſetzliche Re⸗ 9 No des gelung erhalten. Der Reichsbahn, als ſtaatlichen Träger Schienenverkehrs, ſteht jetzt der Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebs⸗ verband als Betreuer des privatwirtſchaftlichen Kraftwagen⸗ Güterfernverkehrs als ebenbürtiger Verkehrsträger gegen⸗ Über. Am gleichen Tage, an dem dieſer Verband ſeine Tätigkeit aufgenommen hat, iſt auch der erſte Autohof unter Führung des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes errichtet worden und zwar in Köln. Damit ſind nun insgeſamt acht Autohöfe in Deutſchland dem Verkehr übergeben worden. Der Autohof Köln bedeckt ein Areal von 4500 Quadratmetern, das 30—40 Laſt⸗ zügen Unterſtellmöglichkeit gewährt. Eine Tankſtelle gibt den Fernfahrern Gelegenheit, bequem ihre Brennſtoffvorräte zu ergänzen. Eine Vorrichtung zur Wagenwäſche iſt ebenfalls vorhanden. Später ſoll eine kleine zweckmäßig ausgeſtattete Reparaturwerkſtätte die Anlage vervollſtändigen. In dem Ge⸗ bäude iſt die Laderaumverteilungsſtelle mit den notwendigen Büroräumen untergebracht. Für die Unterbringung der Fern⸗ fahrer iſt in ausreichendem Maße Vorſorge getroffen. Eine behaglich eingerichtete Kantine und verſchiedene Aufenthalts⸗ räume ſtehen den„Kapitänen der Landſtraße“ zur Verfügung. Im erſten Stockwerk liegen die Schlafräume mit 19 Betten. Weder Tuſchräume noch Zentralheizung fehlen. Autohöfe dieſer Art wird man in Zukunft an allen für den Verkehr bedeutſamen Orten antreffen. Mannheim iſt der zweigrößte Platz Deutſchlands im Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen. Mannheim wird im Kraftwagen⸗Güterfernverkehr nur noch von Hamburg übertroffen. Nun drängen die Verkehrsverhält⸗ niſſe in Mannheim an und für ſich ſchon zu einer Löſung, wegen der erſchwerten Verkehrsregelung in den Quadraten und wegen des großen Mangels an Parkplätzen. Es iſt uner⸗ läßlich, daß die Stadt Mannheim ſchnellſtens einen Autohof erhält. Mannheim iſt angeſichts der Bedeutung ſeines Güter⸗ fernverkehrs mit Kraftfahrzeugen zum Sitz des Bezirks⸗ beauftragten des Reichs⸗Kraftwagen⸗Betriebsverbandes für Südweſtdeutſchland(Baden, Pfalz, Saargebiet) beſtimmt worden. es Sonne: Aufgang 4.48, Untergang 19.11 Uhr. Mond: Aufgang 4.43 Untergang 21.10 Uhr. Gchneeſchäden im Süden und Weſten des Reiches Weite Gebiete Weſt⸗ und Süddeutſchlands, die bereits während der Oſterfeierkage durch einen Källerückfall betrof⸗ fen worden waren, ſind jetzt abermals durch eine winterliche Anwelterkakaſtrophe heimgeſucht worden. Schwerſte Schnee. und Kegenſchäden ſind zu beklagen. Land- und Forſtwirk⸗ ſchaft befürchten große Schneebruchverheerungen. Der blü⸗ hende Taunus und das badiſche Obſtbaugebiel ſind in eine weile Winterlandſchaft verwandelt. Durch den ſchweren, ſtel⸗ lenweiſe orkanartigen Schneeſturm haben ſich große Ver⸗ kehrsſtörungen ergeben. Namentlich im Rheinland und Weſt⸗ falen waren die Schneeverwehungen ſo groß, daß die Züge vielfach Verſpätungen von mehreren Stunden erlitten. Lei⸗ der hal die jähe Rückkehr des Winters auch mehrere Men⸗ ſchenleben gefordert. Im Schwarzwald ſind vier ausländiſche Schüler, die ſich im Schneeſturm verirrt halten, den ſchweren Strapazen erlegen. Der Zugverkehr zeitweilig lahmgelegt Wie die Reichsbahndirektion mitteilt, waren verſchie⸗ dene Strecken durch Schneeverwehungen geſperrt. Auf ande⸗ ren Strecken traten durch Verſagen der Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen Verzögerungen in der Abfertigung ein. Teilweiſe waren die Kabelgeſtänge an den Bahnſtrecken um⸗ geſtürzt und mußten beſeitigt werden. Im Zugverkehr traten größere Verſpätungen ein, die ſich beſonders im Fernver⸗ kehr teilweiſe mit 2 bis 3 Stunden bemerkbar machten. Auch im ſüdweſtfäliſchen Bezirk hat der ſtarke Schneefall Verwüſtungen angerichtet. Ein großer Teil der Eiſenbahnverbindungen des Sauerlandes wurde durch die Schneemaſſen unterbrochen. Die Schneehöhe beträgt in den Tälern 50—80 Zentimeter und im Oberen Sauerland ſogar über 1 Meter. Auf den Strecken Hagen— Wuppertal— Köln und Hagen— Düſſeldorf traten ſtarke Verſpätungen ein. Die Landſtraßen ſind völlig eingeſchneit. In den Städten und Orten des Sauerlandes haben Straßenbahn und Kraftwagen ihren Betrieb vorläufig eingeſtellt. Das in den Abendſtunden einſetzende Tauwetter und das Sinken der Temperaturen in der Nacht verürſachten eine Vereiſung der Oberleitungen der Telephon⸗ und Telegraphenleitungen, was zur völligen Zerſtörung führte. Angeheure Schneeſtürme imm Rheinland Der außerordentlich ſtarke Schneefall, der bereits am Freitag über das Bergiſche Land, das geſamke Mittelrhein gebiet, die Eifel und den Hunsrück niederging, wuchs in der Nacht zum Sonnabend zu einem ſchweren Schneelreiben, ver⸗ bunden mit einem orkanarktigen Skurm, aus. Allenthalben iſt ſchwerer Schaden entſtanden. Daneben ſind große Stö⸗ rungen im geſamten Verkehr zu verzeichnen. Stellenweiſe nahm der Schneeſturm ein A iz an, wie man es ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet hat. Knapper Not dem Lawinentod entronnen Mailand, 20. April. Eine gewaltige Lawine ging in etwa 400 Meter Entfernung von dem Zollwächterhaus am Großen Sankt Bernhard von den Abhängen des Monte Mort nieder und verſchüttete eine Skigeſellſchaft von ſieben Perſonen, die ſich auf dem Wege zu dem berühmten St. Bernhard⸗Hoſpiz befanden. Dank der ſofortigen Hilfeleiſtung der Jollwächker und der Mönche des Hoſpizes konnten alle Teilnehmer der ver⸗ ſchülkteten Gruppe nach mehrſtündigen Bemühungen gebor⸗ gen werden. Drei von ihnen erlitten ſchwere Verletzungen, ſind jedoch außer Lebensgefahr. Deutſche Städtenamen im Volksmund/ uur zun driten Pol Von Dr. Hans Pflug. Die deutſche Volksſeele iſt unerſchöpflich in ihrer ſchmük⸗ kenden und deutenden Phantaſie. Was ſteckt nicht alles an feinem Humor und überlegener Lebensweisheit in Sprich⸗ wort und Volkslied! Zu allen Zeiten haben es ſich die Stämme und Gaue, Stände und Berufe gefallen laſſen müſ⸗ ſen, in Anekdoten und Menſchentypen ſcherzhaft treffend charakteriſiert zu werden. Der ſchalkhafte Sinn des Volkes hat auch viele Städte zum Gegenſtand gutmütigen Witzes und Spottes gemacht. Jedem werden Beiſpiele aus ſeiner Heimat oder von Reiſen bekannt ſein. Wie vielſeitig ſich dieſer Zug des Volkshumors entfaltet hat, zeigt eine kleine Ausleſe von Aeußerungen des Volkswitzes über deutſche Städte und ihre Bewohner. Wenn die Bewohner eines Ortes Zielſcheibe des Spot⸗ tes ſind oder Spitznamen tragen, ſo verdanken ſie dieſe meiſt ihren Nachbarn, die dabei oft an eine Eigenart oder ein be⸗ zeichnendes Geſchehnis anknüpfen. Beſonders freigebig ſind damit die Bewohner des Badener Landes. Da gibt es die Karlsruher Briganten und Südſtadtindianer, die Mannhei⸗ mer Blo⸗(Blau⸗)mäuler, die Durlacher Letſche⸗(Kohl⸗)bäuch' und die Freiburger Boppele. Hier wie bei Nürnberg iſt der Name eines beſtimmten Menſchentyps auf die Bewohner der ganzen Stadt übergegangen. Wenn man die Nürnber⸗ ger Peterlesbub'n nennt, ſo iſt in Nürnberg ſelbſt ein Pe⸗ terlesbub das, was in Bayern ein Gſchaftlhuber oder an⸗ derswo ein Hans Dampf in allen Gaſſen iſt, nur daß er hier„aus allen Suppen“ ißt. Oft werden von ſprachlichen Zuſammenklängen her Scherzworte gebildet, wobei etwa mit Halle nicht ſehr zart verfahren wird, wenn man ſagt, daß es dort Hallenſer, Halloren und Halunken gebe. Die Frankfurter heißen wegen ihres lebhaften Tempe⸗ ramentes die Mainfranzoſen. Von ihnen ſind aber wieder die Sachſenhäuſer zu trennen, die im Rufe beſonderer Grob⸗ heit ſtehen und von denen manches Geſchichtchen umgeht. Die Einwohner der Induſtrieſtadt Schweinfurt, die Sonntags nach dem nahen Bad Kiſſingen fahren, werden dort die Schweinfurter Engländer genannt, weil ſie früher oft die Gewohnheiten der Badegäſte nachahmten. Benachbarte Städte hängen ſich überhaupt gern etwas an. So haben ſich Elberfeld und Barmen, die heute als Wuppertal ein Gemein⸗ weſen bilden, früher manchmal gegenſeitig geneckt. Auf den ländlichen Charakter von Barmen anſpielend, ſoll einmal ein fürſtlicher Beſucher auf der Wagenfahrt von Barmen nach Elberfeld an der Grenze der beiden Städte zu ſeiner Gemah⸗ lin geſagt haben: Liebe, ſetze dich gerade, wir kommen in eine Stadt“. Das Verkleinern iſt immer beliebt geweſen. Im Ruhrgebiet ſpricht man von der Großſtadt Gelſenkirchen als von Gelſendorf, und die Berliner reden manchmal her⸗ ablaſſend von Potsdorf ſtatt Potsdam. Die Berliner ſind beſonders witzig und ſchlagfertig, aber ſie bekommen in den anderen deutſchen Landſchaften auch manches ab. Die Bewohner der Reichshauptſtadt haben wie⸗ der kleinere Städte ihres Umkreiſes zur Zielſcheibe ihres Witzes gemacht. Was hinterwäldleriſch und kleinſtädtiſch iſt, kommt aus Finſterwalde oder Treuenbrietzen. Auch Cott⸗ bus und Buxtehude ſpielen eine ähnliche Rolle. Calau in der Lauſitz muß ſich die faulen Witze, die Calauer, zuſchrei⸗ ben laſſen. Geradezu berühmt aber wurde Schildau als Hei⸗ mat der Schildbürger, deren Streiche ein altes Schwankbuch, das Lalenbuch, ſchildert. Faſt jede Landſchaft hat wieder ihr eigenes„Schilda“. In Weſtfalen werden ähnliche Dinge den Beckumern nachgeſagt, in Franken haftet der gleiche gf an dem Städtchen Münnerſtadt, und in Schleswig⸗Holſt f iſt es das Nordſeebad Büſum, deſſen Bewohner ſo mae Schildbürgerſtreich auf dem Kerbholz haben. In S aber teilen ſich viele Städte in die Schwabenſtrei auch Ulm den größten Anteil daran und auf dem dach den Ulmer Spatz hat. Zu Hornberg im Schwarzwald iſt wirklich einmal Veranſtaltung ausgegangen wie das„Hornberger ßen“. Auf eine tatſächliche Begebenheit könnte au Ausſpruch jenes Handwerksburſchen zurückgehen, Offenbach ſtolpernd hinfiel, dabei von einem Hunde gebiſe wurde und ausrief:„Krie(g) die Kränk', Offenbach de Stein' binde'ſe an, und die Hund' laſſe ſe laufe!“ Auf 1 Heimat Frankfurt hat der Lokaldichter Stoltze den klaſſiſchen Ausſpruch geprägt:„Es will mer nit in de Kopp en eine ch dar der j 0 ip enei, w kann nur e Menſch nit vo Franfurt ſei“. Weniger leben denken die Frankfurter über andere Städte. Daß nach Kah. ſel alles fünfzig Jahre ſpäter korame, iſt mit einer Frani⸗ furter Anekdote verknüpft. Die Redensart„Ab nach Kaſſel heute noch häufig gebraucht, geht wohl auf die Gefangen⸗ ſetzung Napoleons III. in Wilhelmshöhe zurück. Bei manchen Städten heftet ſich der Volkswitz an ſtadt⸗ bekannte Originale oder Lokalgrößen. Was Tünnes und Scheel für Köln ſind, ſind Epheſus und Kupille für Kaſſel iſt der Fiſcher⸗Matthes für Trier. Eulenſpiegel hat in hie len niederdeutſchen Orten ſeine Späße getrieben, keine Stadt aber iſt mit ihm ſo verbunden wie Braunſchweig, das ihn mit einem Denkmal ehrte. Auch Dichter haben in ihren Wer⸗ ten Menſchentypen und Volkscharakter einer Stadt unüber⸗ krefflich gezeichnet. Der Eckenſteher Nante verkörpert ein Stück Ur⸗Berlinertum, und Darmſtadt hat den unſterblichen datterich des Niebergall. Mancher Scherz knüpft auch an Städtenamen an, wie die Frage nach der Zahl der Pole. Die Antwort lautet: Ez gibt drei Pole, den Nordpol, den Südpol und dann iſt noch 4 Pol da— nämlich Apolda in Thüringen. Keine Stadt iſt vom Volkswitz verſchont geblieben, wenn es auch nicht bei allen einen ſo pathetiſchen Spruch gibt wie bei Bitterfeld, wo ſich alljährlich an der Kreuzung vieler wichtiger Handesſtraßen die Kaufleute vor der Leipziger Meſſe trafen:„Seh'n wir uns nicht in dieſer Welt, ſo ſehn wir uns in Bitterfeld“. Möwen über den Feldern! Wandert man jetzt in dieſen Frühlingstagen an der deutſchen Küſte entlang, und an den Ufern der Küſten⸗ flüſſe bis weit ins Land hinein, wo gepflügt, geeggt, gedrillt wird, dann kann man allenthalben ungeheure Schwärme von Möwen weiß über den Feldern fliegen, auf den braunen Aeckern ſitzen und nach Nahrung ſuchen ſehen. Ein großes Geſchrei— der ſchrille, durchdringende Möwenruf in hun⸗ dertfacher Wiederholung— erfüllt ringsum die Luft. Flügel⸗ ſchlagen und Blinken der Sonne auf glänzenden Schwingen überall. Und immer fallen neue Möwenſchwärme vom Waſ⸗ ſer auf den Aeckern ein, und von fern ſieht es dann wohl aus, als gingen die braunen Pferdeleiber durch weißen Mee⸗ resſchaum oder durch friſchgefallenen Schnee. Vielleicht kündigt dieſer Möwenflug wirklichen Schnee an,— erfahrene Leute ſagen, daß Möwen, die aufs Land kommen, Sturm und Kälte anzumelden pflegen. Vielleicht werden wir alſo noch einmal mitten im Frühling Schnee⸗ flocken ſtieben ſehen, werden uns nach unſeren Wintermän⸗ teln und nach einem warmen Ofen ſehnen. Nord⸗ und Oſt⸗ winde werden uns vielleicht noch umſtürmen und das Wach⸗ ſen rings um uns aufhalten. Unſer Herz will es nicht hoffen und will den Voraus⸗ ſagen der Möwen keinen Glauben ſchenken. Und doch iſt Schnee im April ſogar ſprichwörtlich geworden, alſo ſchon ſehr oft dageweſen, ſagt doch ein alter Bauernſpruch:„Es iſt kein April ſo gut— er ſchneit dem Hirten auf den Hut“ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 20. April, 19.30 Uhr: Für die NS Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 142 bis 144, 221 bis 229, 356, 359, 390, 504 bis 510, 514 bis 520, 529 bis 530, 554 bis 560, 564 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Warbeck. Schauspiel voz Hermann Burte. 0 9 Dienstag, 21. April, 19.30 Ahr: Miete C 22 und füt die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 bis 184. Feſtvorſtellung zum Geburtstag des Führers(20. Aptih, zum erſten Male: Marſch der Veteranen. Schau⸗ ſniel non Friedrich Bethge. 5 5 Mittwoch, 22. April, 20 Uhr, außer Miete: Das Rhein- gold von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). FF 8 Todes-Anzeige. Ein sanfter Tod erlöste von seinem schweren Leiden am Samstag Nachmittag unerwartet unseren guten Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Herrn Friedrich Herrmann im Alter von nahezu 78 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. NMhm.-Seckenheim, Ilvesheim, 18. April 1936. Die Beerdigung findet heute Montag Nachmittag 4 Uhr von Offenburgerstraße 53 aus statt. letzte Vorstellung PALASI. humana ng 1 1 Schnell verkauft, Schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wisser soll.— Der einfachste billigste und beste Weg⸗ weiser hierzu ist das Leitungs⸗-Inserat! Für die uns zur Silber- Hochæeil urid zur Erstkommunion unserer beicken jüngsten Kinder dargebrachten Glüc wünsche und Aufmerksamkeiten sagen wir herzlichen Dank. Heil Hitler Karl Grimm, Oberlehtet und Familie, esheim, 20. April 1936. am Sonntag, den 26. April 1936, nachm. 3 Ahr, in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“. erſcheinen. ctelbedoſsenperen Ciulaheil, Möm-Geckenheln Einladung zur ordentlichen ane n Tagesordnung im Lokal. Unſere Mitglieder werden erſucht, i. Der Vorſtand. am Lager. 5 Karl Herdt, zahlreich zu] Baumaterialien⸗ Handlung. Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. 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