ino lte tuͤglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Begngsprels! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 16 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.26 Anzeigen preiſe: Die 22 mm breite mm-gZeile 3 Pfg., in Kertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 8. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ganſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt a für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 66, Jahrgang Dienstag, den 21. April 1936 Nr. 93 6 5 4 8 f Der Geburtstag des Führers das ganze Volk begeht ihn als Ausdruck des Dankes und der Verehrung.— Die Verbundenheit der Wehrmacht mit ihrem Oberſten Befehlshaber.— Anerkennungen und Ehrungen. Berlin, 20. April. In aufrichtiger Liebe, in tiefer und herzlicher Vereh⸗ rung, in gläubiger Hoffnung feierte das ganze deutſche Volk den Geburtstag ſeines Führers und Reichskanzlers Wolf Hitler. Es dankte damit dem Manne, der die deut⸗ ſche Nation aus furchtbarſter innerer Zerriſſenheit, außen⸗ politiſcher Demütigung und Ohnmacht zur Einheit geführt, ihr Ehre, Anſehen und Wehrkraft wiedergegeben hat. Die deutſche Jugend entbot dem Führer durch eine Ringſendung des deutſchen Rundfunks, die von Jun⸗ gen und Mädel aus den fünf Obergebieten der Hitler⸗Ju⸗ gend geſtellt wurde, als erſter Gratulant die Glückwünſche zu ſeinem Geburtstage. In Berlin verſammelten ſich ſchon am Sonntagabend gegen 10 Uhr vor der Reichskanzlei am Wilhelms⸗ flatz Hunderte von Menſchen, um als erſte dem Führer um Mitternacht den Glückwunſch der Berliner Bevölkerung überbringen zu können. Gegen Mitternacht war die Men⸗ ſchenmenge auf Tauſende von Perſonen angewachſen, die in Sprechchören immer wieder nach dem Führer verlangten und riefen:„Wir gratulieren!“ Als kurz nach 12 Uhr der Führer auf dem Balkon der Reichskanzlei er⸗ ſchien, da überfluteten die Tauſende im Nu die geſamte Straße vor der Reichskanzlei, und ein minutenlanges Ju⸗ belbrauſen dankte dem Führer dafür, daß er den Berlinern Gelegenheit gegeben hatte, als erſte an ſeinem Geburtstage erneut ihre Liebe und Treue zu bezeugen. An Montag ſtand die Reichshauptſtadt ſeit den frühe⸗ ſten Morgenſtunden ganz im Zeichen dieſes feſtlichen Tages. In der Wilhelmſtraße und am Wilhelmplatz hat der An⸗ drang der Volksgenoſſen ſchon ſehr früh eingeſetzt. Auf der Reichskanzlei war die Standarte des Führers aufgezogen. Schon ſeit 6 Uhr früh ſtanden hier Hunderte und bald Tau⸗ ſende, Männer und Frauen jeden Alters, die den Wunſch hatten, an dieſem Tage ihrem Führer möglichſt nahe zu ſein. Unter den Tauſenden der Gratulanten, die darauf warteten, in die Reichskanzlei eingelaſſen zu werden, um ſich in die Gratulationsbücher einzutragen, befanden ſich mehrere hundert deutſche Mädels, von denen jede einzelne einen Blumenſtrauß als Geburtstagsgeſchenk mitbrachte. Eine Abteilung Hitler⸗Jugend nahm mit ihren Fahnen un⸗ mittelbar gegenüber der Reichskanzlei Aufſtellung. Bei herrlichem Sonnenſchein begann die Feier des Ge⸗ burtstages des Führers in der Reichskanzlei mit einem Ständchen, das die Kapelle der Leibſtandarte Adolf Hitler im Ehrenhof gegen 8 Uhr dem Führer darbrachte. Nachdem die Angehörigen des Stabes dem Führer ihre Hlückwünſche ausgeſprochen hatten, erſchien als erſter in der Reichskanzlei der Reichsführer⸗SS Himmler mit einem Hauptamtschef und dem Kommandeur der Leib⸗ ſtandarte, Obergruppenführer Dietrich, und übermittelte dem Führer die Wünſche ſeiner Schutzſtaffel. Mit ihnen zu⸗ ſammen trat der Führer auf den Ehrenhof hinaus und hörte ich das Geburtstagsſtändchen an. Im Anſchluß an das Ständchen nahm der Führer gegen 8.45 Uhr vom Balkon der Reichskanzlei aus zuſammen mit dem Reichsführer⸗SS die Parade eines Bataillons der Leibſtandarte Adolf Hitler ab. Anſchließend erſchienen Reichsminiſter Dr. Goeb ⸗ bels, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Reichsleiter Buch und Reichsminiſter Dr. Frick zur Gratulation. Dann folgten Deutſchlands Jugend, viele Kin⸗ der, die dem geliebten Führer ihre Glückwünſche darbrach⸗ ten. U. a. kamen die Inſaſſen eines Berliner Kindergar⸗ tens. Unter Führung von Reichsminiſter Dar re erſchie⸗ nen die Landesbauerführer mit Kindern aus ſämtlichen Reichsbauernſchaften des Reiches in ihren hüb⸗ ſchen Trachten, ſangen Lieder und ſagten Gedichte auf. Im Anſchluß daran überbrachte Stabschef Lutze dem Führer die Glückwünſche der SA. Weiter nahm der Führer die Geburtskagswünſche von zahlreichen führenden Män⸗ nern der Partei entgegen. Die Glückwünſche der Wehrmacht um 10 Uhr empfing der Führer die Vertreter der Wehr⸗ macht und nahm 1 85 Ellekwünſche entgegen. Mit dem Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, energloberſt von Blomberg, waren General der In⸗ fanterie von Rundſtedt als Vertreter des Oberbefeblsbabers 105 Heeres, General der Artillerie von Fritſch, der Ober⸗ efehlshaber der Marine, Admiral Raeder, und der Oberbefehlshaber der Luftſtreitkräfte, General der Flieger oring, erſchienen. 5 Anſprache des Führers uf die Begrüßungsanſprache des Reichskriegsminiſters Heneraloberſt e be e 55 Führer: „Am heutigen Tage blicke ich mit ſtolzer Freude zurück 10 das hinter mir liegende Jahr. Ich blicke nach vorwärts n unerſchütterlichem Vertrauen auf die Kraft und damit au die Zukunft unſeres Volkes, Seine wunderbare Wieder⸗ auferſtehung erfüllt mich mit tiefſter Dankbarkeit all denen bebenüber, die mir durch ihre treue Mitarbeit die erfolg eiche Führung der Nation ermöglichten. Zlteine hoffnung auf die deutſche Zukunft liegt begrün⸗ dei in der Erkenninis der unvergänglichen Werte unſeres Bolkes. Ich baue dabei aber auf jene organiſatoriſche Er- faſſung dieſer Werte, die mir allein die Garanten zu ſein ſcheinen für die Erfüllung dieſer Hoffnung: Auf die natio⸗ nalſozialiſtiſche Partei als die Geſtalterin und Trägerin des neven politiſchen Willens und auf die Wehrmacht als Ge⸗ ſtalterin und Trägerin der militäriſchen Kraft. In dieſem Augenblick, da Sie, Herr Generaloberſt, mir mit dem Chef der drei Wehrmachtsteile die Glückwünſche des deutſchen Heeres übermitteln, drängt es mich. Ihnen und damit der ganzen deutſchen Wehrmacht aufrichti⸗ gen Dank für die gewaltige Leiſtung der Wiederaufrichtung des deulſchen Heeres, der deutſchen Kriegsmarine und der Neubegründung der deutſchen Luftwaffe zu ſagen. Ich empfinde dieſen Dank umſo mehr, als ich glaube, daß wir durch dieſe neugeſtaltete Kraft der Nation am ehe. ſten in der Lage ſein werden, unſerem Volk und vielleicht darüber hinaus auch anderen jenen Frieden zu bewahren, von dem ſo viel Glück und Wohlfahrt abhängig ſind. Ehrung durch Beförderungen Wenn ich Sie, Herr Generaloberſt von Blomberg, heufe zum Generalfeldmarſchall befördere; Sie, General Göring, und General von Friiſch zu Ge⸗ neraloberſten; Sie, Admiral Raeder zum Gene raladmiral, dann vollziehe ich damit eine Ehrung für die geſamte deutſche Wehrmacht, für jeden einzelnen Offi⸗ zier und für jeden Soldaten. Ich danke Ihnen nochmals, meine Herren, für Ihre treue Mitarbeit an der Wiederaufrichtung des neuen Deut⸗ ſchen Reiches durch den Neuaufbau der deutſchen Wehr⸗ macht.“ Die große Parade Das feſtliche Bild das die Reichshauptſtadt bietet, be⸗ lebt ſich im Laufe der Vormittagsſtunden immer ſtärker. In der Innenſtadt iſt ſtellenweiſe kaum noch ein Vorwärts⸗ kommen möglich. Der Fahrverkehr iſt bereits ſeit 8 Uhr ein⸗ geſchränkt. Tauſende und aber Tauſende von Volksgenoſſen ſtreben der Straße Unter den Linden zu, die ſchon ſo viele geſchichtliche Ereigniſſe geſehen hat und in der die zur Pa⸗ rade vor dem Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht be⸗ ſtimmten Truppen aller Waffengattungen Aufſtellung ge⸗ nommen haben. Weitere Zehntauſende ſtrömen zum Tier⸗ garten, um Zeuge des Vorbeimarſches der Truppen vor dem Führer zu ſein. Weitere ungezählte Menſchenmaſſen haben ſich an den Straßenzügen eingefunden, auf denen die Truppen nach dem Vorbeimarſch abmarſchieren. Schon der Anmarſch der Truppenverbände löſte überall Begeiſte⸗ rung aus. Mit militäriſcher Exaktheit wickelte ſich der Auf⸗ marſch ab. Da jede Kolonne etwa 4 Kilometer lang war, kann man ſich die Leiſtungen der Verkehrs⸗ polizei vor Augen halten, die muſtergültig die ihr geſtellte Aufgabe löſte. Ueberall wehen äber den freudigbewegten Menſchen⸗ maſſen die Fahnen. Am Pariſer Platz grüßt von der fran⸗ zöſiſchen Botſchaft die Trikolore, wie überhaupt alle Ge⸗ bäude der in Berlin akkreditierten diplomatiſchen Vertre⸗ tungen zu Ehren des Führers ihres Gaſtlandes geflaggt haben. Um 10 Uhr haben ſich die beiden großen Zu⸗ ſchauertribünen an der Nord⸗ und Südſeite der Charlottenburger Chauſſee gefüllt. Auf dem Gehſteig vor den Tribünen ſtehen in langen Reihen die Wagen der Schwerkriegsbeſchädigten. Den Mitgliedern der Ha und des Deutſchen Junavolks ſind beſonders aünſtige Platze zugewieſen worden. Auf den Tribünen ſieht man die Uniformen aller Waffengattungen, des neuen und des alten Heeres, Mitglieder des Soldatenbundes, des Kuyffhäuſer⸗ bundes, der SS, der SA, des Arbeitsdienſtes und aller an⸗ deren nationalſozialiſtiſchen Gliederungen. Immer wieder bricht die Sonne durch und legt zauberhaften Glanz auf das junge Grün des Tiergartens. Gegen halb 11 Uhr iſt auch die Haupttribüne faſt voll beſetzt. Die Mitglieder der Reichsregierung ſind ein⸗ getroffen. Die Chefs der diplomatiſchen Miſſionen ſind mit den Militär⸗„ Marine⸗ und Luftfahrtattaches erſchienen. Inzwiſchen ſind die Träger des Blutordens aufmarſchiert, ferner die Dresdner SA⸗Männer, die zu Fuß nach Ber⸗ lin gekommen ſind, um den Führer zu beglückwünſchen. Punkt 11 Uhr verließ der Führer in Begleitung ſei⸗ ner militäriſchen Adjutanten mit ſeinem Wagen die Alte Reichskanzlei, von den Maſſen mit Jubelſtürmen der Be⸗ geiſterung empfangen, um ſich zur Truppenparade zu be⸗ geben. In raſchem Tempo durchfuhren die Wagen mit dem Führer und ſeinem Gefolge die Straßen bis zur Schloß⸗ freiheit, umfubelt von den in dichten Mauern drängenden Menſchenmaſſen. „Zur Parade angetreten“ Im Luſtgarten erſtattet der Kommandierende General, Generalleutnant von Witzleben, die Meldung: „III. Armeekorps mit Wachttruppe Berlin, 23. Diviſion, 3. Panzerwagendiviſion, Schulen, Teile der Luftwaffe und der Marine in Stärke von 489 Offizieren, 13932 Mann, 977 Pferden und 1573 Fahrzeugen zur Parade angetreten!“ Der Präſentiermarſch und die deutſchen Nationalhym⸗ nen erklingen. Lautloſe Stille liegt einige Augenblicke über dem weiten Platz. Dann beginnt die Abfahrt des Führers von der Schloßfreiheit. Im Wagen ſtehend grüßt er die Truppenverbände und dankt den jubelnden Volksgenoſſen In langſamer Fahrt die Linden die Wagenkolonne bis zur Haupttribüne am Kleinen Stern. Von dort aus werden um 11.20 Uhr vom Königsplatz her die Wagen mit dem Führer und ſei⸗ nem Gefolge ſichtbar. Durch die dichten Menſchenmaſſen geht freudige Erregung. Die Hände recken ſich zum Gruß. Heilrufe brauſen auf. Der Führer entſteigt dem Wagen und bleibt mit dem Reichskriegsminiſter und den Oberbe⸗ fehlshabern der Wehrmachtsteile vor der Regierungstri⸗ büne ſtehen. Immer wieder ertönen die Heilrufe und Gra⸗ tulationswünſche im Sprechchor. Der Vorbeimarſch Minuten vor 12 Uhr, als gerade wieder die Sonne brochen iſt, wird am Kleinen Stern der Marſchtakt ielleute des Wachtregiments, das an der Spitze der Parade marſchieri, hörbar. Der Führer begrüßt noch die letzten ihm vorgeſtellten Offiziere der höheren Stäbe und betritt dann das für ihn errichtete Podium. Die Parade wurde eröffnet durch den Kommandierenden General des III. Armeekorps und Oberbefehlshaber im Wehrkreis III, Generalleutnant von Witzleben, der, gefolgt von ſeinem Adjutanten, auf einem prachtvollen Braunen voranreitet. Vor dem Führer ſenkt er den De⸗ gen. Der Führer erhebt den Arm zum Gruß. Es folgt dann der Kommandant von Berlin, Generalleutnant Schaum⸗ burg, hinter ihm das Spielmannskorps und die Kapelle des Wachtregiments. Es iſt ein prachtvolles militäriſches Bild, Kompanie auf Kompanie und Zug auf Zug, die Maſchinengewehrkompa⸗ nien, Minenwerferkompanien und Nachrichtenabteilungen auf ihren Fahrzeugen ziehen vorbei. Auf die Wachttruppe folgen die Infanterieſchule, das Infanterielehrbataillon und die Kriegsſchule Potsdam, der junge Offiziersnachwuchs des Heeres. Für das Heer folgen nunmehr die Formationen der 23. Diviſion, an deren Spitze ihr Kommandeur General⸗ major Buſch reitet. Es folgt noch die erſte Kompanie des Pionierbataillon s 43. Dann ſchwenkt guch dio letzte Infantertetapelle ein, und nach kurzer Pauſe beginnt der Vorbeimarſch der Artillerie. Wir ſehen neben den einfachen Feldkanonen die Feldkanone 16 mit verlängertem Rohr und die leichte Feldhaubitze 18. Die Fahrzeuge und Bereiter kommen mit ihrem wohlgepflegten Pferdematerial in gutem Trab vorbei. Ebenfalls im Trabtempo folgen nun motoriſierte Formationen, und zwar zu⸗ nächſt die Panzerabwehrabteilung 23, die mit ihren kleinen zwei Zentimeter Tankabwehrkanonen und mit den ebenſo zur Tankabwehr wie zur Fliegerabwehr benutzbaren kleinen Motor⸗Flaks beſonders bewundert wird Den kurzen Abſtand, den die nachfolgende Marineab⸗ ordnung von den vorbeimarſchierenden Truppenteilen des Heeres nahm, benutzte ein Jungmädel unter dem rau⸗ ſchenden Beifall der Maſſen, um ſchnell unter den Armen eines Schupos hindurchzurutſchen und über den Platz zu raſen, wo ſie ſich vor dem Führer aufbaut. Mit ſtrahlendem Geſicht und glühenden Backen läuft ſie ebenſo ſchnell beim Herannahen der Marinekapelle zurück, nachdem ihr vorher der Führer die Hand gegeben hat. Freudig begrüßt folgt nun die Marinelehrab⸗ teilung, die mit ihrem muſterhaften Auftreten den Be⸗ weis der Marſchtüchtigkeit der Marine erbringen zu wollen ſcheint. Das ſonſt auf Feldgrau und Blaugrau abgeſtellte Bild wird durch die weißen Bluſen und blauen Hoſen belebt. Die Luftwaffe iſt vertreten durch das Bataillon „A“, das Bataillon„B“ und das Regiment„General Gö⸗ ring“. Den Abſchluß des Fußmarſches der Luftwaffe ma⸗ chen die Luftkriegsſchulen. Die übrigen Teile der Luftwaffe gehen im Trabtempo auf ihren Fahrzeugen am Führer vorbei. Hintereinander folgen mit ihren motoriſier⸗ ten leichten, mittleren und ſchweren Flakgeſchützen und den Scheinwerßern ſowie dem großen Horch ⸗ gerät und dem Nachrichtenmaterial die erſte Abteilung des Flakregiments 12, die erſte Abteilung des Flakregi⸗ ments 22, die zweite Abteilung des Flakregiments 22 und ſchließlich die dritte Abteilung des Flakregiments„General Göring“. Der letzte Teil der Parade iſt erfüllt von dem Rauſchen und Rattern der Motoren und der Raupen der Panzer⸗ wagen und der Aufklärungsfahrzeuge. Voran marſchiert in ſchwarzer Uniform mit leicht zur Seite gezogener Mütze eine Nuſtkkapelle, die vor dem Führer zum Trabmarſch einſchwenkt, während der Kommandeur der dritten Panzer⸗ diviſion zum Führer tritt, Unter Voronfahrt des Komman⸗ deurs der dritten Panzerbrigade folgen die Panzerregimen⸗ ter 5 und 6. Geräuſchloſer zieht die Aufklärungsabteilung 3 vorbei, die Straßenpanzerwagen ünd andere bereifte Motorfahrzeuge fährt. Nachdem es zwiſchendurch eine kurze Regenduſche gegeben hatte, iſt nun wieder die Sonne durchgebrochen. Es ziehen dann vorbei die erſte motoriſierte Abteilung des Artillerieregiments 75, die Nach⸗ richtenabteilung 39. Als motoriſierte Formation zeigt ſich in ſchneidiger Vorbeifahrt das Schützenregiment 3. In wenigen Minuten iſt ſo ein ganzes Regiment— die Schüt⸗ zen mit aufgepflanztem Seikengewehr— auf den leichten Laſtkraftwagen vorbeigezogen. Den Abſchluß der Parade bildet das Kraftrad⸗Schützenbataillon 3. Dann knattern zum Schluß noch einmal vernehmlicher die Motoren, jeweils drei Räder, meiſt mit Beiwagen, gehen in einer Reihe vorbei, vor jeder Kompanie und bei jedem Stab eim Führerwagen. Der Führer hat faſt während der ganzen Zeit mit erhobe⸗ ner Rechten geſtonden. entlang bewegt ſich Die Rückkehr des Führers Parade, eine der eindruckvollſten, die Berlin je ge⸗ iſt beendet. Zum erſten Mal hat die Bevölkerung aller Waffen der deutſchen Wehrmacht— mit Ausnahme der berittenen Truppen— geſehen. Die Abfahrt'des Führers erfolgt unter neuen Kundge⸗ bungen der Begeiſterung. Immer wieder hört man Rufe. Wir gratulieren!“,„Anſere herzlichſten Glückwünſche!“ Auf der Rückfahrt zur Reichskanzlei ſtand der Führer im Wagen und dankte für all die Kundgebungen. Nach dem Ende der Parade wurde die Spannung auf dem Wilhelmsplatz immer größer. Aller Augen richteten ſich nach den Linden, wo bald Heilrufe das Nahen des Führers ankündigten. Je mehr ſich der Wagen des Füh⸗ rers näherte, deſto ſtärker wuchſen die Heilrufe an, die zu einem Jubelſturm der Begeiſterung wurden, als der Führer vor der Reichskanzlei vorfuhr. Vor dem Einfahrts⸗ tor ließ der Führer ſeinen Wagen kurz halten: Eine Mutter hielt ihm ihr kleines Mädel entgegen, das ihm einen Blumenſtrauß überreichen wollte. Während die Wache unter Gewehr trat, trat der Führer dann mit ſeiner Begleitung in die Reichskanzlei. K* Tauſende von Geburtstagsgeſchenken Während Tauſende und Abertauſende den ganzen Tag über auf dem Wilhelmsplatz die Reichskanzlei gleichſam be⸗ lagern und immer wieder in Sprechchören dem Führer ihre Glückwünſche darbringen, tragen Boten und Poſtbeamte ununterbrochen Geſchenke für den Führer in die Reichs⸗ kanzlei. Dieſe werden zunächſt im Vorraum, wo auch die Eintragungsbücher der Gratulanten aufliegen, geſichtet und wandern dann in einen großen Saal. Fünf lange breite Tiſche können die übergroße Zahl dieſer Geſchenke nicht mehr faſſen. Auf den erſten Blick hat man den Eindruck eines kleinen Warenlagers, das hier in der Reichskanzlei entſtanden iſt. Die Vielzahl der großen und kleinen Liebesgaben von Volksgenoſſen aller Berufe und jeden Alters für den Führer ſind ſchlechthin überwälti⸗ gend. Die Sammlung dieſer Geſchenke iſt genau ſo wie die Anweſenheit der Zehntauſende auf dem Wilhelms⸗Platz ein ſinnfälliger Beweis für die unendliche Liebe und Treue, die das geſamte deutſche Volk dem Führer entgegenbringt und die es ihm gerade an ſeinem Geburtstage aufs Neue be⸗ kunden will. Beim Betreten des Saales, in dem die Geſchenke vorläu⸗ fig aufbewahrt ſind, fallen ſofort zwei Berge von Wollſtrümpfen auf: mehr als 12 000 Paar Strümpfe, die für das Heer beſtimmt ſind, liegen hier. In einer Urkunde ſind dem Führer außerdem weitere 22 000 Paar Strümpfe für das Heer zur Verfügung geſtellt worden. Unter den zahlreichen künſtleriſch wertvollen Geſchenken ſieht man u. a. ein Bismarck⸗Buch von Lenbach, geſchenkt von Reichsminiſter Dr. Goebbels, eine Wagner⸗Büſte von der Stadt Bayreuth, einen goldenen Ehrenadler von der Stadt Potsdam, ein Modell des Reichs⸗ ſportfeldes, ein von einem Unteroffizier aus Stralſund in äußerſt mühevoller Arbeit hergeſtelltes Modell des Panzerſchiffes„Deutſchland“, zwei prachtvolle Buchwerke in rieſigem Format über den Arbeitsdienſt von arbeitsführer Hierl und über den deutſchen Stra⸗ au von Generalinſpektor Dr. Todt, eine Scharnhorſt⸗ büſte von Reichsleiter Roſenberg, ein Album mit Kriegs⸗ ildern vom Adjutanten des Führers, Standartenführer bemann, der im Kriege mit dem Führer im gleichen ment ſtand, und ſo weiter. Es iſt unmöglich, alle dieſe oſtbaren Geſchenke aufzuzählen. Dazu kommt eine unüberſehbare Fülle von Büchern, Gemälden, wertvollen alten Stichen und Bil⸗ dern, hiſtoriſchen Stadtplänen und handwerklichen und künſtleriſchen Arbeiten aller Art. Ein ganzer Tiſch iſt allein mit Wäſcheſachen, Stickereien und Handar⸗ beiten bedeckt, ein anderer mit Nahrungsmitteln der verſchiedenſten Art, die nun zum größten Teil durch die NSW bedürftigen Volksgenoſſen zugute kommen werden. Beſonders originell iſt die Stiftung einer Berliner Frauen- ſchaft, die dem Führer zwei Wiegekörbe mit voller Wäſcheausſtattung für am 20. April geborene Kinder zur Verfügung geſtellt hat. Die Frauen im Reichsvund Deut⸗ ſcher Beamten haben dem Führer ſogar tauſend Wiegekörbe als Geſchenk zur Weitergabe an bedürf⸗ tige und kinderreiche Familien übermittelt. Außerordentlich eindrucksvoll aber ſind jene ein⸗ fachen und ſchlichten Geſchenke, die von Kindern und ärmeren Volksgenoſſen dem Führer zu ſeinem Ge. burtstag übermittelt worden ſind. So hat z. B. ein kleines Mädchen einen Tagesabreißkalender, mit farbigem Klebe⸗ papier verziert, geſchickt. Wieder andere Jungen und Mädel haben ihre erſten Schnitzereien und Baſtelarbeiten, Näh⸗ arbeiten und Stickereien dem Führek zu ſeinem Geburts⸗ tag gewidmet. Ein Familienvater ſchickt eine Photogra⸗ phie, auf der er ſelbſt in SͤA⸗Uniform, umgeben von ſeinen fünf Söhnen in SA⸗ und HJ⸗Kleidung zu ſehen iſt Von der kleinſten unſcheinbaren Kinderarbeit bis zum wertvollen Gemälde geben alle dieſe Geſchenke ein geradezu überwältigendes Bild davon, wie an dieſem Tage ein gan⸗ zes Volk in Gedanken bei ſeinem Führer weilt. . Fritſch an den Führer Der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie S von Fritſch, ſandte an den Führer folgendes Glück⸗ wunſchtelegramm: Durch meinen Unfall leider verhindert, heute in Berlin zu ſein, bitte ich, Ihnen, mein Führer, hierdurch meine ehrerbietigſten und treuergebenſten Glückwünſche übermit⸗ teln zu dürfen. Das deutſche Heer folgt Ihnen heute wie immer in gläubigem Vertrauen und ſtolzer Zuverſicht auf dem Wege, den Sie uns in Deutſchlands Zukunft voran- ſchreiten. In Dankbarkeit und Treue Freiherr von Fritſch, General der Artillerie und Oberbefehlshaber des Heeres.“ Der Führer antwortete mit folgendem Telegramm: „Mein lieber General von Fritſch! Ich habe Sie mit dem heutigen Tage zum Generaloberſt befördert. In dieſer Auszeichnung wollen Sie den Ausdruck meiner dank⸗ baren Anerkennung Ihrer hohen Verdienſte um den Wie⸗ deraufbau des Heeres und zugleich den Beweis meines vol⸗ len Vertrauens zu Ihrer Führung des Heeres erblicken. Mit aufrichtigſten Wünſchen für Ihre baldige Wiederher⸗ ſtellung Adolf Hitler.“ Den Reichsminiſtern gleichgeſtellt Der Führer und Reichskanzler hat angeordnet, daß der Oberbefehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr von Fritſch, und der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Raeder, im Rang den Reichsminiſtern gleichgeſtellt werden. Sie führen ihre bisherige Amtsbe⸗ zeichnung weiter. Die militäriſche Anterſtellung der Oberbefehlshaber der Wehrmachtsteile unter den Reichskriegsminiſter und Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht bleibt unverändert. * Geburtstagsgabe der deutſchen Beamtenſchaft. Zum 20. April hat der Reichsbeamtenführer Hermann Neef dem Führer und Reichskanzler namens der Deutſchen Beamtenſchaft in Ehrerbietung und Treue die herzlichen Glückwünſche der deutſchen Beamten ausgeſprochen. In dem Schreiben heißt es u. a. Möge das gütige Geſchick, das nach langen Jahren der Schmach und Not Sie zum Retter und Reformator des deutſchen Volkes werden ließ, auch in der Zukunft den fried⸗ lichen Aufbau und Aufſtieg Deutſchlands unter Ihrer ſtarken Führung ſegnen. Als äußeres Zeichen der unlösbaren Verbundenheit zu Ihnen und Ihrer Miſſion, mein Führer, bittet Sie die deut⸗ ſche Beamtenſchaft in meinem Namen Ihr Werk„Mein Kampf“, das zum Buch der Deutſchen geworden iſt, und das die deutſchen Geſchicke auf unabſehbare Geſchlechterfolgen be⸗ ſtimmt, auf Hautpergament geſchrieben als Geburtstags⸗ gabe entgegenzunehmen.“ Ein NG⸗Reiterkorps Wie die NS meldet, hat Stabschef Lutze folgende Ver⸗ fügung erlaſſen: Durch Verfügung des Führers und Reichskanzlers vom 10. 3. 36 iſt die Aufſtellung eines Nationalſozialiſtiſchen Reiterkorps(RSR) angeordnet. 2. Dem NS müſſen alle 18⸗ bis 20⸗Jähri⸗ gen und dürfen auch jüngere ſowie ältere Jahrgänge beitreten, die für die Reit⸗ und Fahrausbildung vor der Dienſtzeit in Frage kommen und den Reiterſchein erwerben wollen, um bei einer berittenen oder fahrenden Truppe dienen zu können. 2 3. Das NSR wird in der SA⸗ Reiterei, die etwa 80 Prozent der deutſchen Reiterei umfaßt, gebildet. Die hier⸗ zu notwendigen Anordnungen trifft der Reichsinſpekteur für Reit⸗ und Fahrausbildung, SA⸗Obergruppenführer Litzmann. 4. Aufgabengebiet und Tätigkeit des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung bleiben unverändert. Der Reichsinſpekteur für Reit⸗ und Fahrausbildung hat U. a. folgendes angeordnet: Alle für die Reit⸗ und Fahrausbildung vor der Dienſtzeit in Betracht kommenden Männer, ſoweit ſie nicht bereits der SA oder SS angehören, haben ſich zum Zwecke ihrer Ausbildung bei dem zuſtändigen SA⸗Reiterſturm zu melden. In den Gegenden, in denen ſich noch keine SA⸗Reiter⸗ einheiten befinden, ſind die Meldungen ſchriftlich an meine Beauftragten bei den betreffenden SA⸗Gruppen zu richten. Kurzmeldungen Berlin. Anläßlich des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers wurden mit Wirkung vom 1. April im Heer, in der Luftwaffe und in der Kriegsmarine eine Reihe von Beförderungen vorgenommen. Berlin. Der Todestag des Rittmeiſters Manfred Frhr. von Richthofen, der 21. April, wird als„Tag der Luft⸗ waffe“ im Standort Berlin durch eine Reihe militäriſcher Feiern begangen verden. Wiesbaden. Hier fand die 1. Reichstagung für eine Neue deutſche Heilkunde ſtatt. Es wurde eine gemeinſame Entſchließung der Reichsarbeitsgemeinſchaft für eine neue deutſche Heilkunde und der Deutſchen Geſellſchaft für Innere Medizin angenommen. Berlin. Reichsjugendführer Baldur von Schirach von Köln aus über alle deutſchen Sender zur Elternſchaft. Anfall bei der Abfahrt der Panzertruppen Bei der Abfahrt des Panzerregiments 6 von der Parade geriet in der Berliner Straße in Charlottenburg ein Tank auf den Straßenbahnſchienen ins Rutſchen. Dabei wurden vier auf dem Fahrdamm ſtehende Schüler verletzt, davon zwei erheblich. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat ſich ſofort über das Befinden der Verletzten Bericht erſtatten und den verletzten Schülern und ihren Eltern die Hoffnung auf bal⸗ dige Geneſung ausſprechen laſſen. prach deutſchen eee ca Gitzung des Völkerbundsrat Behandlung des italieniſch-abeſſiniſchen Krieges. Genf, 20. April. Der Völkerbundsrat iſt am Montag zu einer öffentlichen Sitzung zuſammengetreten, um den Bericht des Vorſitzen⸗ den des Dreizehnerausſchuſſes über die im italieniſch⸗abeſ⸗ ſiniſchen Konflikt unternommenen Verſöhnungsverſuche ent⸗ gegenzunehmen. Der Präſident erteilte ſogleich de Ma⸗ dariaga das Wort, der ſeinen Bericht verlas. Im Anſchluß an die Verleſung erklärte Aloſiſi u. a., daß keine Regierung dem Völkerbund jemals einen beſſeren Beweis guten Willens erbracht habe. als Italien. Ich mache meine Kollegen im Völkerbundsrat, fuhr Aloiſi fort, anz beſonders auf die nach meiner Meinung ſehr wichtige Tat⸗ ſache aufmerkſam, daß die italieniſche Regierung es nicht abgelehnt habe, in Erörterungen zu treten. Selbſtverſtändlich hat die italieniſche Regierung ihre eigenen Grundſätze und Anregungen und hält daran feſt. Aber ich wiederhole es, die italieniſche Regierung lehnt es nicht ab. zu verhandeln. Ich gehe fetzt zur Prüfung des von meiner Regierung für die Einleitung von Verhandlungen in Ausſicht genom⸗ menenen Verfahrens über. Erſtens unmittelbare Verhandlungen zwiſchen den beiden Parteien, die ſich verpflichten, in jedem entſcheidenden Abſchnitt dem Völker⸗ bund Mitteilungen zu geben. Die italieniſche Regierung iſt feſt davon überzeugt, daß ſie dem Völkerbund die ihm zu⸗ kommende Rolle voll und ganz gewährt hat. Sie iſt in ihren Vorſchlägen damit einverſtanden geweſen, daß das Friedensverfahren vom Völkerbund ausgeht. Wer könnte fordern, daß Italien zuſtimmen werde, dem Feind eine Waffenruhe zu gewähren und ſich ſo der Gefahr auszuſetzen, ſich eines Tages unter dem Vorwand eines Scheiterns der Friedensverhandlungen dor der z wendigkeit zu ſehen, den Kampf gegen neuorganſſterte 1100 verſtärkte Truppen wiederaufzunehmen? unh Der abeſſiniſche Delegierte Woldemarian gab hierauf eine Erklärung ab, in der er beſonders darau hinwies, daß Abeſſinien nachdrücklich gegen die ſtinde Verzögerung der Hilfeleiſtung, auf die es als Opfer 1105 ungerechtfertigten Angriffs Anſpruch habe, Einſpruc nn hoben habe. Es habe nachgewieſen, daß der Pöltechun einen für alle Glieder, und zwar auch für die Großnüche gefährlichen Präzedenzfall ſchaffe. Die abeſſiniſche Regß, rung verlange, daß der Rat aus dieſer Tatſache die Fol, rungen ziehe und daß der Völkerbund in vollem! 5 die Beſtimmungen des Artikels 16 des 9 15 5 8 a Pakts anwende, um dem Angreifer einen Triumph unmöglich 1 machen. Die Giſtgaſe Im Anſchluß an ſeine formulierte politiſche Erklärung ging Baron Aloiſi kurz auf den Teil des Berichts des Drei⸗ zehner⸗Ausſchuſſes ein, der ſich mit der Verwendung bin Giftgas durch italieniſche Truppen beſchäftigt N Er beanſtandete die Meinungsäußerung des Drei zehner⸗Ausſchuſſes, wonach die Verwendung der chemiſchen Waffe nicht einmal als Ver geltungsmaßnah me für Kriegsgreuel des Gegners gerechtfertigt werden könne Die italieniſche Regierung könne ſelbſtverſtändlich ein i, ches Urteil weder in grundſätzlicher noch in fachlicher Hin. ſicht annehmen. Aloiſi wies dann auf ein Telegramm de⸗ jtalieniſchen Unterſtaatsſekretärs Suvich an den General ſekretär des Völkerbundes hin, worin zu dem von der abel ſiniſchen Regierung gemeldeten Erſcheinen italieniſcher Flie ger über Addis Abeba erklärt wird, daß jene be den Flugzeuge keine Gasbomben, ſondern lediglich harmloſe Leuchtkugeln abgeworfen hatten. Wahrend die italieniſchen Flieger ſelbſt nicht geſchoſſen hätten, ſeſen ſie von abeſſiniſchen Abwehrgeſchützen beſchoſſen und el weiſe auch getroffen worden. Der italieniſche Vertreler wandte ſich dann gegen die von der abeſſiniſchen Abord⸗ nung erhobenen Vorwürfe, wonach Italien beſtrebt se einen Tauſchhandel mit dem Einſatz ſeines Beiſtandez in europäiſchen Fragen zu erzielen. Auf dieſe Un. terſtellung, ſo erklärte Aloiſi, wolle er ſich nicht einlassen, Eine Rede Edens Hierauf ergriff der engliſche Außenminiſter Eden das Wort. Eden ſtellte das Scheitern der Schlichtungsbemühun⸗ gen feſt und ging auf die grundſätzliche Seite der Völker bundsaktion ein. Vor faäſt ſieben Monaten, ſo ſagte er, haben 149 litglie⸗ 5 9 der des Rats feſtgeſtellt, daß die italieniſche Regierung unter Mißachtung ihrer Verpflichtungen aus Artikel 2 N35 der lkerbundsſatzung zum Krieg geſchritten ſei. Diele Feſtſtellung wurde ſpäter beſtätigt durch das Votum bon etwa 50 in der Verſammlung vertretenen Staaten. Wenn in der Welt dauernder Frieden herrſchen ſoll, ſo muß die Völkerbundsſatzung, die das Geſetz der Nationen iſt, geach⸗ tet werden. Wenn ein Land, das die Satzung verletzt, dies ungeſtraft tun kann, wie kann dann in Zukunft Vertrauen auf das internationale Recht beſtehen? Jedes Vorgehen dez Bundes muß kollektiv ſein, ſonſt kann er nichts Wirk⸗ ſames unternehmen. Darin liegt die Stärke und die Schwä⸗ che des Bundes. Die ernſten Folgen, die die Ereigniſſe der letzten Mongle für den Völkerbund haben, können kaum überkrieben wet⸗ den. Die bisherigen Erfolge des Völkerbunds würden im Arteil der Weltöffenklichkeit wenig wiegen gegenüber eiten Verſagen im vorliegenden Jall. And doch liegt in dein Grundſatz der Kollektivikät die einzige Hoffnung auf dau⸗ ernden Frieden. f. Nach Anſicht der engliſchen Regierung iſt es unſete ſelbſtverſtändliche Pflicht als Völkerbundsmitglieder, weng, ſtens die ſchon beſtehenden wirtſchaftlichen und finanziellen Sanktionen aufrechtzuerhalten. Damit aber kein Schatten eines Zweifels über die Haltung der britische Regierung beſtehen kann, muß ich betonen, 5 daß ſie bereit und gewillt iſt, zuſammen mit den ande. ren Bölkerbundsmitgliedern die Verhängung weilerer wit. ſchaftlicher und finanzieller Sankkionen in Belracht zu zie, hen. die als notwendig und wirkſam für die Erfüllung det Verpflichtungen, die uns allen in dieſem Konflikt obliegen, betrachtet werden können. Die Ogaden⸗Armee aufgerieben Neue vernichtende Niederlage der Abeſſinier. N Asmara, 20. April. Ein Funkſpruch des Kriegsberichterſtatters des Dad meldet: 5 „Die im italieniſchen Hauptquartier bereits ſeit längerer Zeit erwartete Zerſchlagung der letzten noch kampffangen abeſſiniſchen Armee ſcheint nunmehr Talſache geworden 5 ſein. Wie von amtlicher italieniſcher Seite am Monkag 4 ſtätigt wird, wurde in den letzten Kämpfen die in der 9015 vinz Ogaden ſtehende abeſſiniſche Armee Ras Naſſibus vo ſtändig aufgerieben.“ 0 Nähere Einzelheiten über den Verlauf der See zur Außergefechtſetzung dieſes abeſſiniſchen Heeres führte, liegen noch nicht vor. Ernſte Lage in Paläſtina Arabiſcher Generalſtreik.— Elf Tote bei Zuſammenſtößen. Jeruſalem, 21. April. Nalio⸗ naliſten erfüllt. Die Forderungen ſind der Regierung dur Uhr morgens verboten. Ebenſo wurde die Straße aeg der kritſchen Lage ſind britiſche Trudpenan ah Die Lage in Jaffa und Tel Aviv iſt ſehr ernſt, a neuen Zuſammenſtößen gekommen, bei denen e 5725 den verletzt und eine Anzahl arabiſcher und jüdische ſer niedergebrannt wurden. 72 s 22 n 3 K as dem badiscliei Caud Große Anwetterſchäden auch im Odenwald. i Weinheim, 20. April. Das Anwetter richtete auch an Odenwald großen Schaden an. Auf der Gemarkung Riernheim liegen viele baumſtarke Aeſte am Boden. Im nauer Tal hat das Schneetreiben den Bäumen rheblichen Schaden zugefügt. Im Odenwald haben maſſen Dutzende von blühenden Obſtbäumen ab⸗ dem großen Verluſt der Blüte kommt noch Baumſchaden. Das Anglück im Schwarzwald. Reichsſtatthalter Robert Wag⸗ identen Köhler beauftragt, an den biet verunglückten engliſchen 1 Namen niederzulegen. Auch onſul in Frankfurt am Main ausgeſprochen. N Vie (0 Sulsfeld bei Bretten.(Am Grabe ſeiner Frau geſtorben.) Der 87 Jahre alte Landwirt Johann Frank wurde, als er, wie gewohnt, das Grab ſeiner verſtorbenen Frau beſuchte, plötzlich von einem Schlaganfall getroffen. Er ſank am Grabe tot zu Boden. ( Baden-Baden.(Vier Einbrüche in einer Nacht.) In der Nacht zum Samstag wurden in Baden⸗ Baden nicht weniger als vier Einbrüche verübt. Die Diebe hatten die geſtörten Telefon⸗ und Notrufanlagen ausgenützt und ungeſtört arbeiten können. Eingebrochen wurde im Ko⸗ lonnadengeſchäft der Buchhandlung Wild, im Gebäude des Badiſchen Hofes, im Reſtaurant„Vier Jahreszeiten“ und in einer Tankſtelle. () Baden ⸗ Baden.(Die geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke durchfahren.) Ein aus Raſtatt kommender Lastkraftwagen, deſſen Führer den Wagen infolge des Schnee⸗ waſſers nicht rechtzeitig vor der geſchloſſenen Bahnſchranke heim ſogen. Sandweierer Uebergang in Oos zum Halten bringen konnte, durchbrach die Bahnſchranke und wurde von dem im gleichen Augenblick aus Karlsruhe kommenden Per⸗ ſonenzug erf und zur Saite gedrückt. Es gab nur Sach⸗ ſchaden. Obermeiſtertagung der Blechner und Inſtallateure. () Pforzheim, 20. April. Am Sonntag fand hier eine Obermeiſtertagung des badiſchen Blechner⸗ und Inſtallateur⸗ handwerks unter dem Vo s Bezirksinnungsmeiſters Otto Sruhe ſtatt. der Tagung wurden haupt⸗ ächlich wirtſchaftliche Fragen behandelt und beſonders die Bildung von Arbeitsgemeinſchaften beſprochen. Dieſe ſollen es leiſtungsfähigen Handwerkern ermöglichen, durch Zuſam⸗ menſchluß auch große Aufträge zu übernehmen. 1 S 2 Grenzach.(Achtung Imker!) Die Milbenſeuche, die bisher am Hochrhein noch unbekannt geweſen war, iſt nun doch für die Imker gefahrdrohend geworden, zumal in Grenzach ein großer Milbenherd entdeckt worden iſt. Die Bekämpfung hat dort und in der ganzen Umgebung energiſch eingeſetzt. Es gilt daher für die Bienenzüchter, fetzt doppelt aufmerkſam zu ſein und jedes verdächtige Anzeichen genau zu unterſuchen. Y Villingen.(Gefährlicher Brand.) Sonntagfrü brach in dem Dachgeſchoß des großen Geſchäftshauſes Schloſſerei und Eiſenhandlung Ignaz Görlacher in der Oberen Straße Feuer aus, das raſch den ganzen Dachſtuhl ergriff, ſo daß ein gewaltiges Flammen⸗ und Rauchmeer emporſtieg. Nur dem ſchnellen Eingreifen der Motorſpritze, die durch Mannſchaften des Arbeitsdienſtes unterſtützt wurde, iſt es zu verdanken, daß der Brand nicht auch auf die ſehr eng angebauten Nachbarhäuſer übergriff und damit das ganze alte Stadtviertel bedrohte. Nachdem das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte, brannten nur der Dachſtuhl und das oberſte von den drei Stockwerken aus. Doch hatte das übrige Gebäude durch Waſſer derart gelitten, daß es völlig geräumt werden mußte. Die Entſtehungsurſache und die genaue Schadenshöhe ſind noch nicht bekannt. () Säckingen.(Autos aus dem Schnee heraus⸗ geſchaufelt) Nicht nur im eigentlichen Hochſchwarzwald, ſondern auch auf dem Hotzenwald haben die ununterbrochenen ſtarken Schneefälle bis zu einem Meter und mehr geſchaffen. Die Poſtautolinien blieben im Schnee ſtecken und konnten nur mit großer Mühe wieder freigemacht werden. Auch Kraft⸗ wagen, die über die Höhe fahren wollten, kamen nicht mehr weiter und mußten regelrecht aus dem Schnee herausgeſchau⸗ felt werden. Der mit dem Schneefall verbundene Froſt hat auch hier in den Garten⸗ und Obſtkulturen außerordentlichen Schaden angerichtet. Viele Bäume liegen völlig um, oder 15 Aeſte, die gebrochen ſind, bedecken die Straßen und ege. (O Waldshut.(Zuchthaus für Meineid.) Das Schwurgericht verurteilte die wegen Meineides angeklagte Maria Guſpacher aus Altenſchwand zu einer Strafe von einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf zwei Jahre und Abſprechung der Fähigkeit, als Zeuge oder Sachverſtändige vor Gericht zu erſcheinen. Fünf Monate Anterſuchungshaft wurden abge⸗ rachnet. Sie hatte am 8. November 1935 vor Gericht in einer Verhandlung wegen des Brandfalles Ph. Thoma aus Altenſchwand wider beſſeres Wiſſen falſch ausgeſagt und wurde ſofort nach der Verhandlung unter dem Verdacht, e Meineid geleiſtet zu haben, in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen. g Eine Neuerung im Rundfunk Jeden Samstag:„Froher Funk für Alt und Jung“. Der Dienſt am Kunden iſt oberſtes Prinzip auch beim deutſchen Rundfunk. Beweis: eine Neuerung, die nunmehr auf Wunſch der Hörerſchaft ab 2. Mai eingeführt wird, eine ſtändige Sendung unter dem Titel„Froher Funk für Alt und Jung“ und zwar immer am Samstage jeder Woche in der Zeit don 16 bis 18 Uhr. Damit aber gleich zwei Fliegen mik einer Klappe geſchlagen werden, iſt, um jede Gleichmacherei zu vermeiden, dieſe Sache nicht etwa eine Angelegenheit eines, ſondern aller Reichsſender, die don nun an turnusgemäß die Zeiten dieſer Sendung be⸗ ſtteiten. Es beginnt der Reichsſender Frankfurt am Samstag, den 2. Mai, um 16 Uhr. Weil aber der Reichs⸗ 1 Frankfurt ſich der„Größe der Stunde“ bewußt iſt, agt er mal umgetehrt:„Anfang gut, alles gutl“ und ſtellt für dieſe Zeit ein Programm das ſich gewaſchen zuſammen, das ſich gewa) 85 und zwar mit„Sachſenhäuer Negele„Karlchen alzer“ aus Frankfurt a. M., die Hauptfigur, schenkt, trinkt und beſingt den Aeppelwoi. Mit ihm ſeine Mietparteien vom Keller bis zum Dach, am„Erſten“, wenn Karlchen die Miete am Rande 15 Daß ſich dabei eine ganze Menge begibt, verſteht ſich Aus Stadt und Land Schwerer Autozuſammenſtoß Maikammer, 20. April. An der Straßenkreuzung der Staatsſtraße Maikammer— Kirrweiler ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Autozuſammenſtoß. Ein Perſonenauto aus Landau, wel⸗ ches von Maikammer kam, ſtieß dort mit einem Auto aus Meiſenheim am Glan, das aus Richtung Neuſtadt kam, zu⸗ ſammen Beide Autos fuhren mit einer ſehr großen Ge⸗ ſchwindigkeit. Das Meiſenheimer Auto wurde gegen einen Wingert geſchleudert und riß einige Wingertſteine um. Das Landauer Auto wurde herumgeſchleuderkt und blieb quer auf der linken Straßenſeite ſtehen. Der Führer dieſes Wagens erlitt nur geringe Verletzungen an der Hand, während der Lenker des Meiſenheimer Autos, Bonnet, eine Armverletzung und eine Gehirnerſchütterung davontrug. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus Ludwigsſtift in Edenkoben gebracht. Die Verletzung iſt vorerſt nicht lebensgeähfrlich. Bluttat im Sulzbacher Wald Die Geliebte erſtochen, ſich ſelbſt getötet. Saarbrücken, 21. April. Der Polizeipräſident teilt mit: Am Montag früh um 5 Ahr wurde die 25jährige Maria H. aus Sulzbach im Sulzbacher Wald in der Ge⸗ markung Hartzbau erſtochen aufgefunden. Als Täter konnte der 28jährige Karl E. aus Duttweiler feſtgeſtellt werden. E. führte die Tat am Sonntag in den ſpäten Abendſtunden aus und verübte danach Selbſtmord. Er wurde im Walde bei Elversberg aufgefunden. E. unterhielt mit der H. ein Liebesverhältnis und hat die Tat offenbar aus Eiferſucht be⸗ gangen. Die Reichsautobahn Frankfurt— Viernheim 2 Tage geſperrt. Frankfurt a. M. Die Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M.— Viernheim iſt von Montag, den 20. April, morgens 5 Ahr, bis Mittwoch, den 22. April, morgens 6 Uhr, zur Durchführung von Fahrverſuchen geſperrt. Der öffentliche Verkehr muß während dieſer Zeit über die Reichs⸗ und Land⸗ ſtraßen gehen. 5 Flammentod eines Kindes . Derdingen, OA. Maulbronn, 20. April. Das fünf Jahre alte Töchterchen Liſa des Schreinermeiſters Schelling kam auf tragiſche Lbeiſe ums Leben. Die Eltern hatten ein Schwein geſchlachtet, das Kind befand ſich auf der Straße. Im Hof ſtand der Keſſel mit kochendem Waſſer und friſchen Würſten. In einem unbewachten Augenblick ging das Kind zu dem Keſſel, um, wie es ſpäter ſagte, die Würſte umzu⸗ wenden. Plötzlich fingen ſeine Kleider Feuer. In ſeiner Not und unter furchtbaren Schweczen ſprang das Kind mit den brennenden Kleidern auf die Straße, der benachbarten Dreſch⸗ halle zu. Herbeieilende Nachbarn und der Vater löſchten die Flammen. Mit ſchweren Brandwunden wurde das Kind ſo⸗ fort ins Krankenhaus Ma in gebracht, wo es bald darauf geſtorben iſt. Beim L der Flammen zog ſich der Vater ebenfalls Brandwunden zu. Feuergefecht mit einem Eiſenbahnräuber. Breslau, 20. April. In der Nähe von Brieg ſpürten Breslauer Kriminalbeamte einen der an dem Ueberfall auf den Poſtwagen eines Perſonenzuges am 12. Mai vori⸗ gen Jahres bei Rothwaſſer beteiligten Räuber auf. Als die Beamten den Räuber antrafen, zog dieſer ſofort eine Pi⸗ ſtole und eröffnete ein Schnellfeuer. Die Beamten er⸗ widerten das Feuer ſofort. Es gelang Schüller aber bei dem Schneetreiben in der Dunkelheit zu entkommen. Die Nachſuche ergab, daß Schüller offenbar ſchwer verletzt wor⸗ den ſein muß, denn die Beamten fanden einen von ihm weggeworfenen blutdurchtränkten Lodenmantel. Neſfelwang, 20. April. Am Edelsberg(Allgäu) ge⸗ rieten der Wirt der Fichtlhütte und ſeine Tochter auf dem Weg zum Sportheim Böck in rutſchende Schneemaſſen. Der Vater konnte ſich oberhalb der Schneemaſſen halten, die Tochter wurde jedoch tief verſchüttet. Rettungsexpedi⸗ tionen fuchten nach dem Mädchen, konnten es aber nach mehreren Stunden nur mehr als Leiche bergen. Raubmord in Hamburg, Hamburg, 20. April. Am Sonntagnachmittag wurde der 39 Jahre alte Hafenarbeiter Richard Hoehne in ſeiner Wohnung erſchlagen aufgefunden. Nach Mitteilung der Po⸗ lizei liegt Raubmord vor. a 21 Stück Vieh erſtickt. In dem zwiſchen Perlesreut und Röhrnbach(Bayern) gelegenen Rodelhof brach ein Brand aus, der durch den heftigen Oſtwind eine ſchnelle Ausbreitung erfehr. In kurzer Zeit brannten der rieſige Stadel und die übrigen Gebäude lichterloh und wurden zerſtört. Dem Brande fielen auch 21 Stück wertvollen Vie⸗ hes durch Erſticken zum Opfer. . Felsſturz am Gardaſee. Infolge der andauernden Regenfälle ereignete ſich in der Nähe von Riva am Garda⸗ ſee ein gewaltiger Felsſturz, der an der Tonaleſtraße ſchwere Beſchädigungen anrichtete. Die Felstrümmer ſtürz⸗ ten weiter in die Tiefe und blieben an der Uferſtraße des Gardaſees liegen. g Zirkuszeit eingeſtürzt. Wegen der ſtarken Schnee⸗ fälle hatte die Leitung des in Lippſtadt gaſtierenden Zirkus Buſch vorſorglich die letzte Abendvorſtellung abgeſagt. Man begann in dem immer ſtärker werdenden Schneegeſtöber, wodurch eine gewaltige Schneelaſt auf dem Rieſenzelt an⸗ geſammelt wurde, bereits mit dem Abbau, wobei jedoch die. Trecker in dem tiefen Schlamm verſagten und die Zugtiere und Elefanten verwendet werden mußten. Gegen 21 Uhr ſtürzte dann das Zelt unter dem Druck der Schneemaſſen zuſammen und begrub mit lautem Getöſe über 30 Zirkus⸗ arbeiter unter ſich. Wie durch ein Wunder kam niemand zu Schaden; ſie konnten alle unverletzt geborgen werden. „ Tödlicher Sturz vom Gerüſt. Der Maurer Joſef Galler von Echlishauſen iſt tödlich verunglückt. An einer Bauſtelle in Neu⸗Ulm rutſchte er auf einem Gerüſt aus und fiel zweieinhalb Meter herunter. Bewußtlos wurde er in das Krankenhaus eingeliefert, wo er noch am gleichen Tage ſeinen Verletzungen erlag. 5 A Dampfer in Seenokl. Vor Borkum geriet Fracht⸗ dampfer„Hans Carl“ in Seenot. Das Schiff hat 11 Mann Beſatzung. Nach den letzten Meldungen liegt es vor der Weſter⸗Ems in der Brandung vor Anker. Der Ber⸗ gungsdampfer„Pollux“ bemüht ſich um ihn, kann aber nicht an ihn herankommen. 4 Zwei Fiſchkulter verſchollen. In Quimper herrſcht große Beſorgnis über das Schickſal von zwei Fiſchkuttern, die mit je ſechs Mann Beſatzung an Bord vor einem Monat zum Fiſchfang an der ag ö Küſte ausgelaufen waren, und von denen man bis heute ohne jede Nachricht geblieben iſt. 7. 8 Loltale euud schau Die Parade der jungen Wehrmacht. Auch Mannheim erlebt ein großes militäriſches Schauſpfel. Die Hauptſtadt Mannheim begrüßte geſtern offiziell ihre Garniſon. Für die geſamte Einwohnerſchaft war das ein Feſttag, wie er in dieſer Stadt ſchon lange lange nicht mehr erlebt wurde. Als am 7. März zum erſtenmal ſeit 17 ſchmachvollen Jahren wieder deutſche Truppen im der Stadt am Rhein und Neckar einzogen, da jubelte ihnen das Volk zu mit einer Begeiſterung, die ſich nur mit jener des 30. Juni 1930 vergleichen läßt, dem Tag, da die letzten Poſten der franzöſiſchen Beſatzung die Rheinbrücke räumten. Aber der 21. April 1936 übertraf das alles noch. Schon um 11 Uhr vormittags ſtanden in den Marſchſtraßen die Menſchen dichtgedrängt. Die Sonne ſtrahlte, die Menſchen desgleichen, abertauſende von Hakenkreuzfahnen wehten im Frühlingswind; in den vom Aufmarſch nicht berührten Straßenzügen herrſchte feiertägliche Ruhe. Gegen 11 Uhr nahmen die Truppen auf dem Exer⸗ zierplatz in großem Viereck Aufſtellung. Der Standort⸗ älteſte, Oberſt Demoll, richtete eine Anſprache an die Soldaten, in der er des Geburtstages unſeres Führers gedachte und auf ſein Befreiungswerk hinwies. Nachdem das Deutſchlandlied und das Horſt Weſſel⸗Lied verklun⸗ gen waren, ſetzte ſich die Regimentskapelle der 110er an die Spitze und hinterher ordnete ſich die rieſige Truppenſammlung des Standorts Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen zur Marſchkolonne. Schon unmittelbar bei den Ka⸗ ſernen begann das Spalier der Einwohnerſchaft, die den Männern im Stahlhelm zujubelte, ihnen Blumen über⸗ reichte und ſie nach Möglichkeit mit Erfriſchungen erfreute. Bald hatte jeder Offizier und Mann ſein Sträußchen am Koppel, die Geſchütze und Fahrzeuge mit Hakenkreuz⸗ fähnchen geſchmückt, und ſo näherte ſich der Zug dem Stadtinnern. Auf der ganzen Strecke herrſchte großer Jubel, beſonders bei der Jugend, die mit unermüdlichen Heilrufen unſere Soldaten begrüßte. Auf Dächern, Bäu⸗ men und Zäunen ſaßen wagemutige Buben, ſie klammer⸗ ten ſich an Lichtmaſten und Häuſerfaſſaden, damit ihnen ja nichts entgehe. Inzwiſchen hatten ſich auf dem Platz vor dem Waſſer⸗ turm die Ehrengäſte eingefunden, die dem Vorbeimarſch beiwohnen durften. Zwei Tribünen waren dicht beſetzt davor zu beiden Seiten ſtanden die leitenden Regierungs beamten, Vertreter der Wirtſchaft, Abordnungen der mili⸗ täriſchen Verbände, die hohe Geiſtlichkeit und in be⸗ ſonders großer Anzahl die SA⸗ und SS⸗ Führer, ſowie Angehörige aller nationalſozialiſtiſchen Formationen. Kurz nach 12 Uhr näherten ſich die Truppen. Der Standort⸗ älteſte mit ſeinem Adjutanten nahm Aufſtellung, gegen⸗ über ſchwenkten die Regimentskapelle und der Spiel⸗ mannszug ein, dann zogen die Formationen unſerer jungen Wehrmacht vorüber: Zuerſt im Paradeſchritt die In⸗ fantrie, dann die Maſchinengewehrabteilungen, die Nach⸗ richtentruppe und die Panzerabwehr, die Artillerie und die Pioniere, die Flakartillerie und die Scheinwerfer⸗ abteilungen. Flugzeuge der Luftwaffe überflogen mehr⸗ mals den Platz. Der Vorbeimarſch dauerte über eine Stunde. Mit Tränen in den Augen ſah mancher alte Soldat den Traum vieler Jahre in Erfüllung gehen. Begeiſtert grüßten die Schwerkriegsbeſchädigten, denen Ehrenplätze eingeräumt waren, ihre jungen Kameraden, die, ein Bild militäriſcher Disziplin, vor ihrem Komman⸗ deur vorüberzogen. Immer wieder erhoben die Offiziere grüßend den Degen, wenn ihnen die Soldaten des Welt⸗ krieges, die von allen Kriegsſchauplätzen Europas, die von der ruhmreichen Marine und die Kämpfer der Schutz⸗ truppe zugrüßte. Ein eindrucksvolles Bild hatte ſich allen Zuſchauern geboten. Dann flutet alles in die Stadt zurück, Straßenbahnen und Kraftwagen ſetzen ſich in Be⸗ wegung und das Leben der Großſtadt nimmt wieder ſeinen Lauf. Aber im Herzen der Bevölkerung lebt das erhebende Gefühl: Wir ſind wieder frei und wir haben wieder unſere Waffenehre! mp. Der Geburtstag des Führers wurde auch hier durch reichen Flaggenſchmuck gewürdigt. Um die Mittagsſtunde erklang von den Kirchtürmen feierliches Glockengenläute. Am Abend zog das Jungvolk und die Hitlerjugend von der Schulturnhalle geſchloſſen nach den Planken, wo im Anſchluß das Jungvolk, das an Oſtern aus der Schule entlaſſen wurde, unter feier⸗ lichem Treugelöbnis in die Hitlerjugend eingegliedert wurde. * Im Silberkranz. Das 25 jähr. Ehejubiläum begeht morgen Mittwoch Herr Wilh Probſt mit ſeiner Frau Maria geb. Schreck. 5 Briefzuſtelldienſt am 1. Mai. Am 1. Mai ruht, abgeſehen von der Eilzuſtellung auf Verlangen der Ab⸗ ſenders, die Briefzuſtellung. Die außergewöhnliche Ab⸗ holung von Poſtſendungen und Zeitungen iſt an dieſem Tage nicht mehr zugelaſſen. * — Der Gelegenheitsverkehr mit Kraftfahrzeugen. Fuhr⸗ unternehmer, die die Genehmigung von Ausflugswagen⸗, Ueberlandwagen⸗ und Mietwagenverkehr beantragt und die förmliche Genehmigung noch nicht erhalten haben, können ohne Genehmigung bis zum 31. Mai ds. Is. ihren Betrieb fort⸗ führen. Das gilt nicht für Unternehmer, die bis zum 25. März 1936 den Antrag nicht geſtellt haben oder deren Antrag bis zum 16. März 1936 endgültig abgelehnt worden iſt. Als Tag der endgültigen Ablehnung gilt, ſoweit Beſchwerde er⸗ hoben war, das Datum des Schreibens, mit dem dis Zuxrück⸗ weiſung der Beſchwerde dem Antragſteller mitgeteilt worden iſt, ſonſt das Datum des die Verſagung ausſprechenden Be⸗ ſchluſſes. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter läßt weiter bekanntgeben, daß in wachſender Zahl Unternehmer in ſeinem Miniſterium vorſtellig geworden ſind, die ihre Be⸗ ſchwerden gegen Entſcheidung der Genehmigungsbehörden durch perſönliche Rückſprache bei dem Sachbearbeiter unter⸗ ſtützen wollen. Dieſe mündlichen Vorſprachen ſeien in den meiſten Fällen für die Beſucher ohne Erfolg, da die Sach⸗ bearbeiter des Miniſteriums in der Regel noch nicht im Be⸗ ſitze der erforderlichen Anterlagen ſeien und daher ſach⸗ dienſtliche Auskünfte nicht geben könnten. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat ſich daher genötigt geſehen an⸗ zuordnen, daß künftig Beſchwerdeführer in Angelegenheiten des Gelegenheitsverkehrs nur noch vorgelaſſen werden, wenn ihnen eine entſprechende ſchriftliche Mitteilung zugegangen iſt. Starker Rückgang der Arbeitsloſigkeit Mannheim, 20. April. Das Arbeitsamt teilt mit: Der Arbeitseinſatz nahm im März, beeinflußt durch die günſtigen Witterungsverhältniſſe und die reſtloſe Wiederaufnahme der Außenarbeiten, einen lebhaften Aufſchwung, ſo daß die Ar⸗ beitsloſenziffer im Arbeitsamtsbezirk Mannheim weſent⸗ lich zurückgegangen iſt. Ein Vergleich mit den Beſtands⸗ zahlen des Vorjahres zeigt, daß die Zahl der Arbeitsloſen von 19 093(31. März 19385) auf 16 841(31. März 1936), das heißt um 2252 Perſonen gegenüber dem März 1935 geſunken iſt. Während im Vormonat die Belebung des Arbeitseinſatzes im weſentlichen auf die Saiſon⸗Außenberufe zurückzuführen war, haben im März die konjunkturabhängigen Berufe einen erheblichen Anteil an der günſtigen Entwicklung. Der Be⸗ richtsmonat ſtand im Zeichen einer regen Vermittlungstätig⸗ keit, wobei die Zunahme der Dauerſtellen beſonders zu er⸗ wähnen iſt. Die Aufnahmefähigkeit der Metallinduſtrie hat ſich im Vergleich zum Februar weſentlich gehoben, und zwar nicht nur bei der Groß⸗Induſtrie, ſondern auch beim Hand⸗ werk. () Die Maxauer Brücke hat das Pfälzer Ufer erreicht. Die große Maxauer Rheinbrücke hat am Samstag einen be⸗ deutungsvollen Abſchnitt erreicht: die eine Hälfte der Brücke, die Fußgänger⸗ und Kraftwagenbrücke, hat das Pfälzer Ufer bei Maximiliansau erreicht. Die Wehrmacht hilſt dem Volk Bei öffentlichen Notſtänden, bei Brand⸗ und anderen Kataſtrophen. Erfreulicherweiſe hatten ſich bei dem Brand der Funk⸗ ausſtellung und der Einſturzkataſtrophe in Berlin im vorigen Jahr zahlreiche Verbände und Volksgenoſſen zur Bekämpfung der entſtandenen Gefahren zur Verfügung geſtellt. Sie hatten damit, wie der Reichsinnenminiſter erklärt, bewieſen, wie ſehr ſie von dem nationalſozialiſtiſchen Grundſatz durchdrungen ſind:„Einer für Alle, Alle für Einen“. Dabei hat ſich jedoch, ſo ſtellt der Miniſter in einem Runderlaß an die Länder feſt, ergeben, daß die vorhandenen Kräfte nicht in vollem Umfange in den Dienſt der guten Sache geſtellt werden konn⸗ ten, weil keine völlige Klarheit über die Be⸗ fehlsverhältniſſe beſtand. Im Intereſſe möglichſt erfolgreicher Abwehr von Kata⸗ ſtrophen trifft er im Einvernehmen mit allen übrigen in Be⸗ tracht kommenden Reichsminiſtern eingehende organiſatoriſche Anweiſungen. Es wird dabei auch entſchieden, wie Wehrmacht, SA, SS, Arbeitsdienſt uſw. zur Hilfe herbeigerufen werden können. Die Verantwortung für die Vorbereitung und Durch⸗ führung der erforderlichen Abwehrmaßnahmen ſoll im all⸗ gemeinen bei den Polizeibehörden liegen. Für den Einſatz der Wehrmacht bei öffentlichen Notſtänden hat der Reichskriegsminiſter noch beſondere Richt⸗ linien erlaſſen. Die Volksverbundenheit unſerer Wehrmacht kommt darnach auch darin zum Ausdruck, daß die Wehrmacht dem Volk weitgehende Hilfe bei öffentlichen Notſtänden ge⸗ währt. Ein öffentlicher Notſtand liegt vor: bei eingetre⸗ tenen oder bevorſtehenden Kataſtrophen jeder Art, aus⸗ nahmsweiſe bei erheblichen Störungen des öffentlichen Ver⸗ kehrs, die mit Gefahr für Leben und Eigentum verbunden ſind und wenn lebenswichtige Betriebe gefährdet ſind und die Techniſche Nothilfe nicht ausreicht, um dieſe Betriebe in Gang zu halten. Reine Theoretiker unerwünſch Der Reichshandwerksmeiſter hat jurch eine bemerkens⸗ werte Anordnung ſichergeſtellt, daß im Rahmen des Reichs⸗ ſtands an den wichtigſten Organiſationsſtellen nur Männer ſitzen, die auch die Betriebspraxis kennen, die Mitarbeiter in den handwerklichen Organiſationen, insbeſondere die Ge⸗ ſchäftsführer der Innungen, Kreishandwerkerſchaften, der Kammern, der Bezirksſtellen und der Reichsinnungsverbände, ſoweit ſie unter 40 Jahre alt ſind, ſollen min deſtens 14 Tage praktiſche Mitarbeit in einem Hand⸗ werbsbetrieb leiſten. Sie ſollen dafür einen Teil ihres Urlaubs opfern. Für Geſchäftsführer, die ab 1. April 1938 eingeſtellt werden, ordnet der Reichshandwerksmeiſter an, daß ſie vor Beginn ihrer Tätigkeit mindeſtens eine vierwöchige praktiſche Arbeit in einem Handwerksbetrieb nachweiſen. Die ordnungsmäßig durchgeführte Tätigkeit in den Werkſtätten iſt vom Betriebsinhaber und Kammerpräſidenten gemeinſam zu beſcheinigen. Gedenktage 21. April 1488 Ulrich von Hutten auf Burg Steckelberg bei Fulda geboren. 1736 Der öſterreichiſche Feldmarſchall und Staatsmann Prinz Eugen von Savoyen in Wien geſtorben. 1782 Der Pädagog Friedrich Fröbel zu Oberweißbach in Thüringen geboren. 1918 198 Flieger Manfred von Richthofen fällt bei Sailly⸗ e⸗Sec. Sonnenaufgang 4.50 Sonnenuntergang 19.09 Wenn der Kuckuck ruft In dieſen Tagen trifft ein Vogel in den Gauen unſerer deutſchen Heimat ein, deſſen Ruf uns auf Wanderungen öfter entgegenſchallt: der Kuckuck. Zu Geſicht kriegen wir ihn frei⸗ lich ſelten, denn ziemlich ſcheu iſt er den Menſchen gegenüber. And von recht ſonderbarer Art iſt er auch, dieſer düſter aſch⸗ graue Geſelle: er legt ſeine Eier in fremde Neſter, und die jungen Kuckucke drängeln gar oft die eigenen Jungen der Zieheltern zum Neſte heraus. Als Künder des Frühlings gilt er ſeit alten Zeiten und iſt als ſolcher ſo pünktlich, daß die Bauernregeln in den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden Deutſchlands ſogar den Tag feiner Ankunft melden:„Am 15. April der Kuckuck ſingen ſoll, und muß er ſingen aus einem Baume, der hohl“— d. h. er kommt zu dieſer Zeit, auch wenn die Witterung noch ſo ungünſtig iſt. In Mitteldeutſchland ſagt ein Wort:„Am 18. April kommt er, am 19. muß er kommen“. Aralt iſt der Aberglaube, daß die Zahl ſeiner Rufe dem Hörer die Zahl der Jahre angeben ſoll, die er noch zu leben habe. Das junge Mädchen dagegen deutet die Kuckucksrufe auf die Zahl der Jahre, die noch vergehen, bis ein Jüng⸗ ling um ſie freit. Eine Menge Kinderverſe in allen deutſchen Landen und Mundarten ſingen hier vom Kuckuck als„Lebens⸗ propheten“, wie z. B.:„Kuckucksknecht, ſag mir recht/ wie⸗ viel Jahre ich leben ſoll?/ Belüg mich nicht, betrüg mich nicht,/ ſonſt biſt du der rechte Kuckuck nicht!“— Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß der Kuckuck zu unſeren nützlichſten Vögeln gehört, denn er iſt einer unſerer beſten Raupenvertilger! Deshalb ſer es ihm auch verziehen, wenn er ſeine Eier in fremde Neſter legt. Sportnachrichten Eine üble Beſtechungsgeſchichte Kein Platz für Sportſchädlinge.— Teutonia⸗Hauſen aus⸗ geſchloſſen. Der Rechtswart des Fußball⸗Gaues Südweſt, Schenk⸗ Frankfurt a. M., iſt augenblicklich dabei, Licht in eine üble Beſtechungsaffäre zu bringen, in die nicht weniger als ſechs Vereine der Südmain⸗Bezirksklaſſe verwickelt ſind. Es ſteht feſt, daß die Meiſterſchaftsſpiele zwiſchen FSV Heuſenſtamm— Teutonia Hauſen, Klein⸗Auheim— Ger⸗ mania Bieber und Kickers⸗Viktoria Mülheim— Bieber von Bieberer bezw. Hauſener Seite durch Beſtechungen beein⸗ flußt worden ſind und daß Teutonia⸗Hauſen die Südmain⸗ meiſterſchaft auf unrechtmäßige Weiſe errungen hat. Der Gau⸗ Rechtswart hat aus dieſem Grunde folgendes Teilurteil er⸗ gehen laſſen: 1. Teutonia⸗Hauſen wird ab ſofort von der Teilnahme an den Aufſtiegsſpielen der Bezirksklaſſe ausgeſchaltet. Ferner wird dem Tabellenzweiten, Germania Bieber, ein eventl. Vertretungsrecht in den weiteren Aufſtiegsſpielen abgeſprochen. 2. Die Mitglieder Adam Lukas und Johann Döbert 2 von Teutonia⸗Hauſen ſowie Spielführer Heinrich Lukas von Germania Bieber werden aus dem Df ausgeſchloſſen. Außerdem erhalten dieſelben Platzverbot bis 31. Dezember 1937, für deſſen Durchführung Teutonia⸗Hauſen bezw. Ger⸗ mania Bieber haftbar gemacht werden. 3. Die Beſtechungsſum me verfällt der Reichsbund⸗ kaſſe im DRfL(Fachamt Fußball) und iſt für wohltätige Zwecke oder Jugenderziehung zu verwenden. Die Angelegenheit iſt, wie ſchon geſagt, noch nicht end⸗ gültig geklärt. Alle übrigen Anklagen, die die Meiſterſchaft in der Gruppe Südmain betreffen und allein ſechs Vereine dieſer Gruppe angehen, werden geſondert behandelt und verfolgt. Schon jetzt ſteht feſt, daß es ſich hier um eine ganz üble Beſtechungsaffäre handelt, wie ſie Gott ſei Dank im deutſchen Sport recht ſelten iſt. Die zuſtändige Behörde hat ſofort nach Bekanntwerden der Mißſtände zugegriffen und die Schuldigen zur Rechenſchaft gezogen. Solche Sportſchäd⸗ linge haben im Deutſchen Reichsbund keinen Platz und es entſpricht dem geſunden Volksempfinden, wenn mit den ſchärf⸗ ſten Strafen vorgegangen wird. Stucks Rekorde anerkannt Fünf Weltrekorde, acht internationale. Nach Prüfung der Unterlagen hat die AJA R die von Hans Stuck am 23.24. März auf der Reichsautobahn Frank⸗ furt— Heidelberg mit ſeinem Auto⸗Union⸗Rennwagen aufge⸗ ſtellten Geſchwindigkeitsrekorde anerkannt. Darunter befinden ſich auch fünf Weltrekorde und acht internationale Re⸗ korde. Die Weltrekorde ſind: 10 Meilen: 286.496 Stundenkilometer; 50 Kilometer: 265.878 Stundenkilometer; 50 Meilen: 269.375 Stundenkilo⸗ meter; 100 Kilometer: 262.465 Stundenkilometer; 100 Mei⸗ len: 267.210 Stundenkilometer. Dieſe Weltrekorde ſind gleich⸗ zeitig internationale Klaſſenrekorde der Klaſſe 5000 bis 8000 cem. Zu dieſen kommen noch die internationalen Klaſſen⸗ rekorde: 5 Kilometer: 312.422 Stundenkilometer; 5 Meilen: 291.185 Stundenkilometer; 10 Kilometer: 288.743 Stunden⸗ kilometer. Deutſcher Rekord im 2⸗Stunden⸗Gehen. Am Sonntag fü der Sc Charlottenburg ein wei Stunden⸗Gehen und„ Meter⸗Mannſchaftslaufen dung das eine recht gute Beteiligung gefunden hatte. Im 300 Meter⸗Laufen ſiegte der Berliner SC mit Göhrt, Streuffer, Mehlhoſe und Schönberg in 9:32 Minuten vor Osram 45 Teilnehmer traten zum 2⸗Stunden⸗Gehen an. Nach eineinhalb — 7 Stunden übernahm der Schweizer Schwab die Spie und 5 der mit ſiegte in 24.569 Klm. vor dem Berliner Bleiweiß, 24.398 Klm. eine neue deutſche Beſtleiſtung aufſtellte. Gleich nach dem Start hatte Altmeiſter Hähnel die Führung über. nommen. Nach drei Viertelſtunden aber fiel die Spitzengruppe ihrem eigenen Tempo zum Opfer. Schwab überholte einen Gegner nach dem anderen. Lediglich Bleiweiß konnte noch einigermaßen mithalten. Toni Merkens unerreicht. Trotz der ſchlechten Witterung hatten ſich zu den Et⸗ öffnungs⸗Radrennen am Reichelsdorfer Keller in Nürnberg über 6000 Zuſchauer eingefunden. Im Mittelpunkt ſtand det Start der Nationalmannſchaft der Amateure. Weltmeiſter Toni Merkens war wieder allen Gegnern klar überlegen in übrigen ſetzten ſich auch diesmal wieder die„Nationalen“ des Vorjahres erfolgreich durch. Lediglich der Kölner Na wuchsfahrer Kinnle, der von ſeinem Klubkameraden Merken viel gelernt hat, konnte ſich plazieren. In den Dauerrennen war der Leipziger Hille der beſte. Hille gewann zwei von drei Läufen. Der junge Kölner Leuer war ein recht gefähn⸗ licher Gegner und belegte den zweiten Platz. Von den Als ländern war noch der Holländer van der Wulp der heſte, er wurde Dritter, während der Schweizer Wanzenxried und der Belgier Meulemann mit den letzten Plätzen vorlieb nehmen mußten. 5 Die letzten Kingermeiſter geſucht. Die letzten Meiſterſchaftskämpfe der Ringer(Mittel- un Halbſchwergewicht) finden vom 21. bis 22. April im Saal⸗ dau Frieorichshain in der Reichshauptſtadt ſtatt. An den Mittel gewichtskämpfen beteiligen ſich 14 Ringer, während im Halbſchwergewicht 12 Kämpfer auf die Matte gehen. Es iſt alles vertreten, was Anſpruch auf Meiſterehren er. heben kann. Der letztjährige Mittelgewichtsmeiſter Laudien (Berlin) ſollte in erſter Linie Schweikert(Berlin), Paar (Bad Reichenhall), Hecker(Hamburg) und Köſtner(Bam⸗ berg) zu fürchten haben. Im Halbſchwergewicht ſind neben Seelenbinder(Berlin), Siebert(Darmſtadt), Böhmer(Bad Reichenhall), Werner(Nürnberg) und Danz(Groß ⸗Zim⸗ mern) zu nennen. Badiſche Freiſtil⸗Ringermeiſterſchaften. Der zweite Teil der badiſchen Ringermeiſterſchaften im freien Stil wurde in Lahr durchgeführt. Die intereſſanteſten Kämpfe ſah man im Schwergewicht, wo der Mannheimer. Rudolph zur allgemeinen Ueberraſchung einen entſcheidenden Sieg über Meiſter Jäale(Kuhbach) davontrug. Jägle wurde ſchon in der dritten Minute das Opfer eines Armzuges. Da der Mannheimer auch gegen Stub(Lahr) entſcheidend ge⸗ wann, fiel ihm der Titel zu. Im Bantamgewicht wurde Walz (Arloffen) Meiſter vor Eßlinger(Kuhbach), die Meiſterſchaft im Leichtgewicht fiel an Wieber(Lahr) vor Rothmann(Kuh⸗ hach) und Schell(Lahr) und im Mittelgewicht war Enders (Kuhbach) vor Kirchmaier(Freiburg) und Maier(Wiesental) erfolgreich. Die neuen badiſchen Meiſter in bet ſieben Gewichtsklaſſen lauten alſo: Bantam: Walz(Urloffen); Feder: Jenne(Karlsruhe); Leicht: Wieber(Lahr); Welter: Denu(Mannheim); Mittel: Enders(Kuhbach); Halbſchwer: Groß(Wieſental); Schwer: Rudolph(Mannheim). P Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 20. April. Auftrieb: 25 Bullen, 20 Ochſen, 34 Rinder, 148 Kühe, 619 Kälber, 1840 Schweine.— Amtliche Preiſe für 50 kg Lebendgewicht: Ochſen ausgemäſtet 45, vollfleiſchig 41; Bullen junge vollfl. 43, ſonſtige 39; Kühe junge vollfl. 42, ſonſtige vollfl. 36, flei⸗ ſchige 30 bis 33, Färſen ausgem tet 44, vollfleiſchig 0, Kälber B andere Kälber beſte Maſt 77 bis 80, mittlere 11 bis 76, geringe 63 bis 70, geringſte 50 bis 62; Schweine über 300 Pfund 57, 270 bis 300 Pfund 56, 240 bis 270 Pfund 55, 200 bis 240 Pfund 53, 150 bis 200 Pfund 51. Markt⸗ verlauf: Lebhaft; Schweine glatt aufgenommen. Tiere der A⸗ und B⸗Klaſſe zugeteilt. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 20. April. No⸗ tierungen unverändert. N Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: 6 Dienstag, 21. April, 19.30 Uhr: Miete und ſut die NS Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 181 1 5 10 Feſtvorſtellung zum Geburtstag des Führers(20. Sh zum erſten Male: Marſch der Veteranen. niel von Friedrich Bethae. 5 1 Mittwoch, 22. April, 20 Uhr, außer Miete: Das Rhein gold von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 5 2 5 1 0 Danksagung. Für die zahlreichen Beweise herzlicher lieben Ent- schlafenen sowie für die vielen Blumen- Kranzspenden sagen wir unseren tiefempfundenen Teilnahme am Heimgang unserer Dank. In tiefer Trauer: Mannheim-Seckenheim, 20. April 1936. Familie Karl August Hoerner. Danksagung. und Worte im Hause und am Grabe. Zurückgekehrt vom Grabe unseres Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels Herrn Friedrich Herrmann sagen wir allen denen, welche ihm die letzte Ehre erwiesen haben, unseren besten Dank. Besonders danken wir Herrn Pfarrer Fichtl für seine trostreichen Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, Ilvesheim, 20. April 1936. Allen Freunden lr u verkaufen oder gegen af zu tauſchen. Metzgerei Har mann, ä—— 1 Schlach ſchwein 0 5 5 i baßgusteehet „zum Reich sadler“ eg Morgen Meßbircherſtr. dl Mittwoch früh 5 Saber. und Bekannten ein Herzliches Lebewohl! Familie Richard Meng. Gammel⸗Anzeiger 5 den schnellst fertigt werd rauer-Papiere esesee aber wagen zu verkaufen. Auskunft im Lager. ut für Mitglieder der Landw. Ein. u. Berzanſsgenoſſenſchaft Oierzu ladet freundlichſt ein Beſtellungen auf Amoniak und Harnſtoff en in unſerem Lager entgegengenommen. Heu und Stroh und einen eineinhalbſpänner Bord⸗ Gummistempe Von 9 Ahr ab Frühkraut Wellfleiſch. zu verkaufen. Seitz Moſer, i bubeimerslt. U. Fr Schmitt e in jede Gröbe ei- liefert schnellstens Neckarbote-Druchef