ndern Reinet abge⸗ Pro⸗ part 1 Blic 5 det ert *. den 1 teint ihreß gal üg agen keint ang lt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage geingspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 luzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte fu. 8. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr funſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto; Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 — 36. Jah rgang Genfer Sanktionsbilonz Der Völkerbundsrat und der Sanktionsausſchuß haben ſich vertagt, ohne irgendwie auch nur das geringſte prak⸗ liſche Ergebnis erzielt zu haben. Vor der nächſten Völker⸗ bundsratstagung iſt mit keiner weiteren diplomatiſchen Ent⸗ wicklung zu rechnen. Dieſe Tatſache gibt Italien mindeſtens drei Wochen, um ſeine Operationen in Abeſſinien, ohne neue Einmiſchungen des Völkerbundes befürchten zu müſ⸗ ſen, fortzuſetzen. Es ſei, ſo meint die engliſche„Morning Poſt“, unwahrſcheinlich, daß ein ernſter Verſuch gemacht würde, den Druck auf Italien zu verſtärken. Wenn man auch die Aufrechterhaltung der beſtehenden Sank⸗ lionen begünſtige, um das Geſicht zu wahren, ſo ſeien doch nur wenige Abgeordnete bereit, neuen Sanktionen zuzuſtimmen. Gleichſam als eine Art Rechtfertigung ſeiner Exiſtenz gab der Sachverſtändigenausſchuß für die durchführung der Sanktionen in der letzten Sitzung eine darſtellung über die bisherige Wirkung der Sanktionen, die nun vom Völkerbundsſekretariat im Wort⸗ laut veröffentlicht wird. Sie ſtellt Folgendes feſt: „. Der Sanktionsvorſchlag Nr. 3(Verbot des Handels mit Italien in beſtimmten Waren) iſt mit Rückſicht auf die geſetzgeberiſchen Vorarbeiten in den einzelnen Ländern erſt gegen Neujahr in Kraft geſetzt worden. 2. Im Januar 1936 iſt die italieniſche Aus fuhr um faſt die Hälfte(46 v. H.) und die Einfuhr dieſes Landes um weit über ein Drittel(39 v. H.) gegenüber Ja⸗ nuar 1935 zurückgegangen. 3. Die bisher verfügbaren Zahlen über den Monat Februar zeigen die fortſchreitende Wirkung der Sank⸗ tionen. Ueber die italieniſche Ausfuhr nach 30 Ländern liegt folgende Ueberſicht vor: November 1935: 17,3 Millio⸗ nen, Dezember 1935: 11,27 Millionen, Januar 1936: 6,52 Millionen, Februar 1936: 5,86 Millionen Golddollar.— In diefen Ziffern ſind Ausfuhren nach ſolchen Ländern enthal⸗ ten, die den Vorſchlag Nr. 3 nicht anwenden. 4. Sieht man von der letztgenannten Art von Ausfuhren ab, ſo iſt feſtzuſtellen, daß die italieniſche Ausfuhr nach den Ländern, die den genannten Vorſchlag anwenden, prak⸗ kiſch bedeutungslos geworden iſt. Im Januar er⸗ reichte ſie noch 16 v. H. der Ausfuhren vom Januar 1935, im Februar war ſie jedoch auf etwa 6 v. H. der Ausfuhr der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgegangen. 5 Man muß im Auge behalten, daß dieſe Zahlen die Statiſtiken derjenigen Länder darſtellen, für die man über Nachrichten verfügt, d. h. daß die italieniſche Ausfuhr als Einfuhr jener Länder unde die italieniſche Einfuhr als Aus⸗ ſuhr diefer Länder erſcheint. Dieſer Geſichtspunkt iſt be⸗ ſonders wichtig bei der Abſchätzung der Handelsbilanz Ita⸗ liens. Der Wert, den die anderen Länder für Einfuhren aus Italien angeben, iſt höher als der Preis, den Italien für ſeine Ausfuͤhren erlangt, denn in jenem Wert ſind Transport⸗, Verſicherungs⸗ und andere Koſten enthalten, die auf der Ausfuhr laſten(mit anderen Worten, die Diffe⸗ renz zwiſchen fob. und cif⸗Wert). Ebenſo muß Italien für ſeine Einfuhr eine höhere Summe zahlen als diejenige, die von den Statiſtiken der Ausfuhr eänder nachgewieſen wird. Dieſe Differenz wird allgemein auf durchſchnittlich 10 v. H. des Warenwertes geſchätzt. Nimmt man dieſe Berichtigung an den vorliegenden Statiſtiken vor, ſo erſcheint die Paſſi⸗ vität der italieniſchen Handelsbilanz verſchärft. Es iſt darouf hinzuweiſen, daß die italie niſche Gold⸗ ausfuh im Laufe der letzten Monate viel höher iſt als das in Erſcheinung tretende Defizit der Handelsbilanz. Die ſoeben angegebenen Gründe bilden zum Teil eine Erklä⸗ rung für den beträchtlichen Goldverluſt. 6. Die italieniſche Preſſe hat mitgeteilt, daß die Gold ⸗ guthaben der Bank von Italien um 909 Millionen Goldlire, d. h. 47,8 Millionen Golddollar vom 20. Oktober bis Ende 1935 zurückgegangen ſind. Aus den Antworten auf den Fragebogen des Ausſchuſſes ergibt ſich, daß in einer etwas kürzeren Periode, nämlich im November und Dezem⸗ ber 1935, Goldeinfuhren aus Italien in Höhe von 579,1 Millionen Goldlire(30,5 Millionen Golddollar) in den Be⸗ richtsländern regiſtriert worden ſind. 7. die Goldausfuhr hat ſich im Januar in einem Tempo fortgeſetzt, das ſich zu beſchleunigen ſcheint. In dieſem Monat hat ſich der Geſamtbetrag der Netto⸗Gold⸗ einfuhren aus Italien nach den angegebenen Ländern auf 51776 Millionen Goldlire(27,2 Millionen Golddollar) be⸗ laufen. Für Februar iſt über Goldeinfuhren in Höhe von 315 Millionen Goldlire(16,633 Millionen Golddollar) be⸗ richtet worden. Die Berichte einer Anzahl von Staaten ſtehen noch aus. Für März liegen noch keine Berichte vor, jedoch ſind nach Preſſemeldungen 270 Millionen Gold⸗ lire(13,7 Millionen Golddollar) in dieſem Monat in einer einzigen Sendung von Italien nach der Schweiz ausgeführt worden. Aus alledem ſcheint ſich zu ergeben, daß Italien in den erſten drei Monaten des Jahres 1936 eine Goldmenge von mindeſtens 1092 Millionen Goldlire(gleich 57,5 Millio⸗ 165 Golddollar) ausgeführt hat— am 20. Oktober 1935 be⸗ lefen ſich dieſe Gold⸗ und Deviſenreſerven der Bank von Italien auf 4316 Millionen Goldlire(gleich 227.2 Millto⸗ nen Golddollar). Die Bank hat alſo bis heute nabezu die älfte ihrer Reſerven verloren. 7 ſtark nach dieſen Zahlen die wirtſchaftliche Wirkung tall anktionen auch ſein mag ſie haben nicht vermocht die eon re Kriegsführung zu beeinträchtigen. Die Welt und 1 die im Völkerbund führenden Staaten der Demo. 1155 alten Stils unterſchätzen eben die Kraft, die ein Volk er autoritativer Herrſchaft zu entwickeln vermag. Donnerstag, den 23. April 1936 Zum 1. Mai Aufruf Dr. Leys an die Arbeitsfront. Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront erläßt fol⸗ genden Aufruf zum 1. Mai: i f Männer und Frauen der Deutſchen Arbeitsfront! Werk⸗ tätige und ſchaffende Menſchen Deutſchlands! Zum vierten Male feiern wir den Nationaltag der Ar⸗ beit im neuen wiedererſtandenen, freien Deutſchen Reiche. Deutſchland ſteht kraft ſeiner eigenen Energie und Willens⸗ äußerung gleichberechtigt unter den Völkern der Erde. Die Feſſeln von Verſailles, die Ketten der Schande und Knecht⸗ ſchaft ſind kraft eigener Anſtrengungen abgeſtreift. Die wiedergewonnene Freiheit iſt kein Geſchenk anderer Mächte oder des Völkerbundes, ſondern wir ſind frei, geachtet und gleichberechtigt unter den Nationen der Welt, weil wir es ſo wollen. Das iſt der wahre Frühling unſeres Volkes. Jetzt erſt iſt es uns ſo recht bewußt, daß der 1. Mai die Vermählung der wiedererſtandenen Natur, der aufſteigen⸗ den Sonne mit der Diſziplin und dem Fleiß des Menſchen bedeutet, ſo recht ein Feſt der Arbeit. Das alles danken wir einem Mann. Das wollen wir nie vergeſſen. Es ſoll keiner annehmen, daß es ſein eigenes Verdienſt ſei, daß Deutſchland wieder frei, groß und mächtig gewor⸗ den iſt und damit geachtet und geehrt unter den Völkern daſteht. Wenn ſo letzten Endes die Arbeit wieder Sinn und Wert erhalten hat, verdanken wir dies allein Adolf Hitler und ſeinem unerſchütterlichen Glauben. Das Vertrauensbekenntnis vom 29. März hat bewieſen, daß Du, ſchaffender Menſch, die Zeichen der Zeit verſtehſt, daß Du die großen Schickſalsfragen Deines Volkes mit⸗ A daß Du Deines großen Führers würdig gewor⸗ den biſt. So ſtehe denn der 1. Mai 1936 unter dem Symbol, daß Führer und Volk, Adolf Hitler und Deutſchland, eins ſind und eins bleiben wollen für alle Ewigkeik. Hitler iſt Deutſchland und Deutſchland iſt Adolf Hitler. So marſchie⸗ ren wir in eine beſſere Zukunft. Heil Hitler! Dr. Robert Ley. Der 1. Mai in Berlin Berlin, 23. April. Das amtliche Programm für die Feier des National⸗ feiertags des deutſchen Volks in der Reichshauptſtadt liegt nunmehr vor und ſieht folgende Veranſtaltungen vor: 8.30 bis 9.30 Uhr Jugendkundgebung im Poſtſtadion. Programm: Fanfaren; Eröffnungsanſprache durch den Reichsjuͤgendführer Baldur von chirach; Lied, ge⸗ ſungen von 3000 Angehörigen der HJ. Rede: Reichsminiſter Dr. Goebbels; Lied. Anſprache des Führers Gemeinſames Lied:„Vorwärts, vorwärts“. An der Kundgebung nehmen 80 000 Jugendliche, zu drei Vierteln Angehörige der HJ und des BdM, teil. Die Feier wird über alle deutſchen Sender übertragen. Im ganzen Reich finden zur ſelben Zeit ähn⸗ liche Feiern mit Uebertragung von Berlin ſtatt. 10.30 bis 11.30 Uhr Feſtſitzung der Reichskulturkammer im Deutſchen Opernhaus. Es ſpricht der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels. Der Staatsakt Bon 12.30 bis 13.30 Uhr Da das Tempelhofer Feld durch den Ausbau des Flug⸗ hafens nicht mehr zur Verfügung ſteht und ein anderer ge⸗ eigneter Platz in Berlin nicht vorhanden iſt, findet die Hauptkundgebung des Tages in dieſem Jahr in folgender Weiſe ſtatt: Vom Deutſchen Opernhaus bis zum Luſtgarten werden nördlich und ſüdlich der Fahrbahn die Schaffenden Berlins Aufſtellung nehmen. Sie marſchieren in 25 Säulen in die einzelnen für ſie beſtimmten Aufmarſchabſchnitte. Auf der ganzen Strecke werden Lautſprecheranlagen errichtet. Im Luſtgarten werden Abordnungen aller Kreiſe Aufſtel⸗ lung nehmen. 5 Programm: Fanfaren: Eröffnungsanſprache: Goebbels. Rede des Führers. Deutſchlandlied, Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Schlußworte: Dr. Ley. Die Kundgebung wird über alle deutſchen Sen⸗ der in die Parallelkundgebungen, die überall im ganzen Reich zur ſelben Zeit ſtattfinden, übertragen. Empfang der Arbeiter delegationen Aus allen Gauen des Reiches werden um 17 Uhr ins⸗ geſamt 160 Arbeiter aller Berufe und die Sieger des Reichs⸗ berufswettkampfes 1936 von der Reichsregierung als Gäſte Reichsminiſter Dr. Nr. 95 nach Berlin geladen, wo ſie im Laufe des 30. April eintref⸗ fen und um 16 Uhr im Kaiſerhof von Dr. Goebbels, Dr. Ley und Baldur von Schirach begrüßt werden. Die Dele⸗ gierten nehmen ſowohl an der Jugendkundgebung als auch am Staatsakt im Luſtgarten teil und werden am Nachmit⸗ tag des 1. Mai dann vom Führer empfangen. Fackelzug 20.15 bis 21.45 Uhr Fackelzug der Wehrmacht und der Verbände der Bewegung. 22 bis 23 Uhr Abendkundgebung im Luſtgarten. Es ſpricht der preußiſche Miniſterpräſident Generaloberſt Göring. Großer Zapfenſtreich. Die Kundgebung wird über alle deutſchen Sender übertragen. Ab 21 Uhr Maifeier der Reichskulturkammer in den Kroll⸗Feſtſälen. An dieſer Maifeier werden die Kul⸗ turſchaffenden teilnehmen und die Arbeiterdelegierten aus dem Reich als ihre Gäſte bei ſich ſehen. 5 Außerdem werden in Berlin und im ganzen Reich von den ſpäten Nachmittagsſtunden ab und abends in allen Sälen, die ſeit langem vorbeſtellt ſind, fröhliche Maifeiern der einzelnen Betriebe durchgeführt. Die Polizeiſtunde iſt in der Nacht zum 2 Mai aufgehoben. Am 2. Mai werden die Arbeiterdelegierten aus dem Reich um 12 Uhr vom Staatskommiſſar der Haupt⸗ ſtadt Berlin empfangen. Anſchließend unternehmen ſie eine Ausflugsfahrt an den Templiner See und werden abends der Vorſtellung des Deutſchen Opernhauſes„Die luſtige Witwe“ beiwohnen. Der Führer an Seeckt Ernennung zum Chef des Infanterieregiments 67. Berlin, 22. April. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat an Generaloberſt von Seeckt anläßlich deſſen 70. Ge⸗ burtstages ein Glüawunſchſchreiben gerichtet und darin mit Dank und Anerkennung der großen Verdienſte gedacht, die fich der Generaloberſt um den Aufbau des Reichsheeres er⸗ worben hat. In Würdigung dieſer geſchichtlichen Leiſtung, mit der die Grundlage zum heutigen Volksheer geſchaffen wurde, hat der Führer den Generaloberſt von Seeckt zum Chef des Infanterieregiments 67 ernannt. Am Vormittag überbrachte der Reichskriegsminiſter dem Generaloberſt, vor deſſen Wohnung Doppelpoſten einer Ehren⸗ wache aufgezogen ſind, die Glückwünſche der Wehrmacht. Mittags erfolgte die Paradeaufſtellung und der Vorbei⸗ marſch des Muſikkorps und einer Ehrenkompanie des In⸗ fanterieregiments 67 vor Generaloberſt von Seeckt. Die Arbeitstagung der Kreisleiter Dr. Goebbels gibt rückhaltlos Antwork. Wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, ſprachen im Verlaufe der Arbeitstagung der Kreisleiter in der Schu⸗ lungsburg Cröſſinſee Reichspropagandaleiter Dr. Goeb⸗ bels, Reichsführer⸗SS Himmler, der Korpsführer des NS, Hühnlein, und der Reichsarbeitsführer Hier l. Mit beſonderem Intereſſe folgten die Kreisleiter den Ausführungen des Reichsführers⸗SS Himmler, der in umfaſſender Darſtellung ein Bild von den Schutzſtaf⸗ feln, ihrer Organiſation und ihren vielgeſtaltigen und verantwortungsvollen Aufgaben gab. Reichsführer⸗SS Himmler ſchilderte zunächſt die Entſtehung der Schutz⸗ ſtaffeln, an deren Aufbau er vom Standpunkt der raſſi⸗ ſchen Ausleſe herangegangen iſt. Nachdem der Reichs⸗ führer dann die Spezialausleſe und Tätigkeit innerhalb des Geſamtverbandes der SS erläutert hatte, betonte er, daß ſich die SS in der Strenge der Anſchauung, in der Härte der Forderungen und in der Größe der Leiſtungen das höchſte Ziel geſetzt habe. „Wir haben die Garantie übernommen, dafßz niemals mehr eine Untermenſchenrevolutſon in Deutſchland enkſtehen kann. Dieſe Aufgabe werden wir mit angdenloſer Anbarm⸗ herzigkeit vollziehen, wie es für die Zukunft Deutſchlands erforderlich iſt.“ Nachmittags traf dann Reichspropagandaleiter Dre Goebbels ein, der im Vortragsſaal nicht das Redner⸗ pult beſtieg, ſondern inmitten ſeiner Kreisleiter⸗Kameraden das Wort ergriff Er forderte zu einer Ausſprache über alle die Fragen auf, die den führenden Parteigenoſſen am Her⸗ zen liegen. Die Tatſache. daß wir keine Parlamente mehr haben, dürfe nicht dazu führen, daß jede Diskuſſion über politiſche Fragen auch unter denen aufhöre, die die politiſche Verankworkung krügen. Jeder Menſch, und vor allem der im öffentlichen Leben Tätige, hätte ſeine Sorgen. Aber es hätte nur Zweck, ſie vor denen zu behandeln, die durch Rat und Tat für Abhilfe zu ſorgen in der Lage wären. Die Kreisleiter hatten nun Gelegenheit eine Reihe von Fragen, die ſie beſchäftigen, über politiſche Pro⸗ bleme zu ſtellen. die Dr Goebbels durchweg rückhaltlos und unter ſtarkem Beifall der Verſammlung beantmortete. Er qab dabef den Kreieſeflern gewiſermoßen einen Einbli 5 in die intimſten Werkſtätten der Politik des Reiches. Traurige Heimkehr Die Leichen der verunglückten Schüler in London. London. 22. April. Die Leichen der fünf im Schwarz⸗ wald ums Leben gekommenen engliſchen Schüler trafen am Mittwoch in London ein, wo ſie von ihren Eltern ſowie von Vertretern der Stadt London und der ſtädtiſchen Schulbe⸗ hörden in Empfang genommen wurden. Auch die Schul⸗ kameraden der Verunglückten hatten ſich eingefunden. Die große Anteilnahme der deutſchen Bevölkerung hatte ſich ſowohl in Freiburg, als auch auf allen Bahnhöfen ge⸗ zeigt, auf denen der Zug mit den toten Schülern halt ge⸗ macht hatte. In der Friedhofskapelle in Freiburg ſagte bei der Trauerfeier vor der Ueberführung nach England der engliſche Pfarrer: „Vor Beginn unſerer kurzen Trauerfeier möchte ich im Namen der britiſchen Kolonie in Freiburg und der ſo hart geprüften Eltern unſere tiefe Anerkennun g für die herzliche Anteilnahme und das Mitgefühl aus⸗ drücken, die das ganze deutſche Volk bei dieſem traurigen Unfall gezeigt haben, ir alle und ganz beſonders die Eltern der verunglückten Kinder wiſſen die große Ehren⸗ bezeugung der HJ zu ſchätzen, indem ſie vom Augenblick des Eintreffens der ſterblichen Hüllen in Freiburg bis zu deren letzten Weg Tag und Nacht Ehrenwache hielt.“ Nach dem Gebet des Pfarrers legte Gebietsführer Schulze an der Vahre der Toten einen Kranz aus Schwarzwaldtannen mit den Worten nieder:„Im Namen des Reichsjugendführers und im Namen der geſamten deutſchen Jugend grüße ich Euch, tote engliſche Kameraden, Die deutſche Jugend neigt ſich in tiefem Mitgefühl vor dem Schmerz Eurer Eltern und Geſchwiſter und grüßt in ehr⸗ licher Trauer die geſamte engliſche Jugend.“ Steuererhöhungen in England Der Haushaltsplan. Enttäuſchend und nicht volkstümlich London 22. April. Die Preſſe beſchäftigt ſich in erſter Linie mit dem neuen Haushaltsplan, der allgemein als enttäuſchend und nicht volkstümlich betrachtet wird, obwohl ſich die meiſten Zei⸗ tungen vor der Notwendigkeit einer höheren Steuerbela⸗ ſtung zur Deckung der ſtändig vermehrten Ausgaben nicht verſchließen. Da nach den bisherigen Vorſchlägen die zuſätz⸗ lichen Ausgaben für Rüſtungszwecke nicht mehr als 20 Millionen Pfund betragen und nach Anſicht von parla⸗ mentariſchen Kreiſen im nächſten Jahr jedenfalls eine be⸗ ſondere Anleihe für die engliſche Aufrüſtung notwendig werden wird, ſo richtet ſich die Kritik hauptfächlich gegen die Erhöhung der Einkommen ſteuer und der Tee⸗ ſteuer, weil dieſe nicht als unbedingt notwendig empfun⸗ den werden. Wie der politiſche Korreſpondenk des„Daily Telegraph“ meldet, ſeien aus dieſem Grunde ſcharfe Angriffe gegen den Haushaltsplan aus allen Parteien zu erwarten. Die„Times“ gibt zu, daß er der Oeffentlichkeit nicht ge⸗ fallen werde. In einer Zeit, in der ſich dunkle Wolken am Horizont des europäiſchen Kontinents zuſammenballten, ſei es jedoch die ſelbſtverſtändliche Pflicht der Regierung, die Nation in einem genügend umfangreichen Verteidigungs- zuſtand zu ſetzen ohne Rückſicht auf die finanziellen Laſten. Generalſtreik in Paläſtina Kommuniſtiſche Machenſchaften erkannt. Jeruſalem, 22. April. In Jaffa fand eine Verſammlung von Vertretern aller h Palatin ſtatt, in der die Ausrufung des allgemeinen Generalſtreiks am Donnerstag beſchloſſen 1 Ausgeſchloſſen von der Streikbewegung ſind nur die Bäcker. In arabiſchen Blättern wird in Zuſammenhang mit den letzten Zuſammenſtößen auf lommuniſtiſche Machenſchaften zur Verhetzung der Bevölkerung hingewieſen. 5 In Tel Aviv trafen 4000 Flüchtlinge aus den Randgebieten ein, die von der Verwaltung verſorgt werden 1 Polizeibericht wird mitgeteilt, daß bei neuen Zu⸗ ammenſtößen 14 Araber und fünf Juden verwundet Wor⸗ 55 ſind. Zwei jüdiſche Verwundete vom Vortage ſind ge⸗ ſtorben. Die Araber verſuchten, die jüdiſche Siedlung Ha⸗ tikwah bei Tel Aviv anzugreifen. Der deutſche Generalkonſul im Feuer Am Mittwochnachmittag geriet der auf einer Dienſt⸗ reiſe befindliche deutſche Generalkonſul Doehle auf der für den normalen Verkehr geſperrten Straße von Jerusalem nach Haifa in ein Feuergefecht zwiſchen Arabern und Polizei. Die arabiſche Bepölkerung erkannte die Dienſtflagge am Wagen des deutſchen Vertreters und ließ ihn ungehindert paſſieren. Schießereien in Belfaſt Belfaſt, 23. April. In der Hauptſtadt von Nordirland kam es wieder zu Schießereien, die auf den Gegenſatz zwi⸗ ſchen den Katholiken und Proteſtanten zurückzu ühren ſind. ier Männer feuerten in einer belebten Geſchäftsſtraße von Belfaſt mehrere Schüſſe ab. die in der Mauer einer Wäſcherei, die einem Katholiken gehört, ſtecken blieben. Später wurden Panzerwagen eingeſetzt, die die Straßen des Stadtteiles abfuhren. Bei einer anderen Gelegenheit, wo die Polizei mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vorgehen mußte, weil dieſe ſich der Verhaftung eines Man⸗ nes widerſetzte, wurden zwei Poliziſten verletzt. Kurzmeldungen Madrid. Als Gäſte der Deutſchen Lufthanſa ſind in Madrid acht ſpaniſche Preſſevertreter zu einem kurzen Be⸗ ſuch Deutſchlands geſtartet. Paris. In Algier haben Juden ein Wahllokal über⸗ fallen, wobei ſich eine heftige Schlägerei, in deren Verlauf auch Schüſſe gewechſelt wurden, entwickelte. Warſchau. In Warſchau wurden nach erneuten Haus⸗ juchungen wiederum 56 Kommuniſten, darunter eine Reihe leitender Parteimitglieder, verhaftet. Berlin. Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg zeichnete ſich am Mittwochnachmittag in die Ehren⸗ Aſte des Sturms 1 für das Dankopfer der Nation ein. Mexiko. Wie die Zeitung„Excelſior“ aus Lapacoyan meldet, überfielen 60 Bewaffnete die ſozialiſtiſchen Schulen iim drei Landgemeinden im Staate Veracruz. Bei dem Aeberfall wurde ein Profeſſor bei lebendigem Leibe ver⸗ 1 während einem anderen die Ohren abgeſchnitten Arden. Gegelflug mit Fahrgaſt Berlin, 23. April. Am Todestag Richthofens führte der Segelflughauptlehrer Piet van Houſen von der Reichsſegelflugſchule Grunau in Schleſien einen Segelflug von Grunau nach Breslau aus. van Houſen benutzte ein zweiſitziges Segelflugzeug vom Typ Grunau 8 und flog mit einem Paſſagier während anderthalb Stunden zunächſt bis zur Oder nordweſtlich Breslaus und dann ſtrom⸗ aufwärts zur ſchleſiſchen Hauptſtadt in durchſchnittlich 100 m Flughöhe unter Ausnutzung einer Schlechtwetterfront. Die Luftlinie Grunau Breslau beträgt 82 km, der tatſächlich zurückgelegte Flugweg war infolge des erwähnten Amwegs bedeutend länger. Auf der Guche nach dem Geſandten 48 Flugzeuge, Kraftwagen und Kamelreiter bekeiligt. Kairo, 22. April. Die Nachforſchungen nach dem in der Wüſte verſchollenen deutſchen Geſandten von Stohrer wur⸗ den am vierten Morgen nach ſeiner Abfahrt auf Grund eines eingehend ausgearbeiteten Planes und nach genauer Einteilung aller Hilfskräfte wieder aufgenommen. 36 engliſche und 12 ägyptiſche Flieger durchſuchen ſyſte⸗ makiſch die ganze Gegend in einem Amkreis von 250 Kilo- meter um den Schebel Hamid, an dem von Stohrer zum letzten Mal geſehen worden ſein ſoll. Außerdem wird das hügelige Gelände, in dem aus der Luft nur ſchwer Feſtſtel⸗ lungen zu machen ſind, planmäßig von Kraftwagenexpedi⸗ lionen der deutſchen Kolonie und Kraftwagenabteilungen der Grenzverwaltung durchſtreift. Dieſe in Dreierkolonnen arbeitenden Kraftwagengruppen werden von Beduinen auf Kamelen unkerſtützt. Man vermutet und hofft, daß der deutſche Geſandte und ſein Mechaniker, falls ſie unverletzt geblieben ſein ſoll⸗ ten, erſt am Montagabend ihre vergeblichen Verſuche auf⸗ gegeben haben, den im Sande feſtgefahrenen und vermut⸗ lich beſchädigten Kraftwagen wieder flott zu machen. Wenn dieſe Annahme zutrifft, dürften ſie ſich zu Fuß aufgemacht haben, um eine der umliegenden Oaſen zu erreichen! Da ſie nur während der Nacht marſchieren können, könnten ſie erſt am Mittwoch eine Oaſe erreichen. Man nimmt an daß der Waſſervorrat der Verſchollenen noch für Mittwoch aus⸗ reicht. ai Von den Ochſen totgetreten. Der 73jährige Landwirt Lorenz Huber von Willingerau(Bayern) kam auf einer Fahrt mit dem Ochſenfuhrwerk auf einer Wieſe zu Fall. Er wurde von Fußgängern mi gefunden; er ſtarb noch am g ib Pferdeſchmuggle: Gericht. Die Große Strafkam⸗ mer Amberg hatte ſick einer größeren Pferdeſchmug⸗ gel⸗Angelsgenheit zu befafſen. Der 50jährige Richard Wein⸗ fürtner war beſchuld in den Jahren 1932 bis 1934 neun Pferde, die er an verſchiedenen Plätzen in der Tſchechoflo⸗ vakei aufgekauft haben ſoll, unter Umgehung der Zoll⸗, Seuchen⸗ und Deviſenvorſchriften in Bayern eingeführt zu haben. mal 2100 Mark, erſatzweiſe Gefängnis, ſowie auf eine wei⸗ tere Geſamtgefängnisſtrafe von ſieben Monaten. Vom Spiel in den Tod. Das zehnjährige Töchter⸗ chen des Bauern Wilhelm Zieg von Schönbrunn(Mainfran⸗ ken) ſtürzte beim Spielen von der Scheuer und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es im Bamberger Krankenhaus ſtarb. aß Grauſames Ende. Der 60jährige Johann Krippendorf aus Hof⸗Eck wollte an ſeiner Arbeitsſtelle die Straße paſ⸗ ſieren, auf der eine acht Meter breite Betonauflegema⸗ ſchine in Tätigkeit war. Dabei muß er mit ſeinem Rock einer ſeitlichen Welle zu nahe gekommen ſein; der Wellengang packte ihn und zog ihn in das Getriebe hinein. Krippen⸗ dorf wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort ſtarb. Ein Arbeitskamerad ſprang hinzu, aber auch er wurde ein Opfer ſeiner Hilfsbereitſchaft. Durch das Wagendach geſchleudert. Auf der Straße zwiſchen Lay und Karm(Bayer. Oſtmark) überſchlug ſich ein Perſonenkraftwagen. Der Lenker des Fahrzeuges wurde durch das Wagendach geſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt ſchwere Verletzungen. „ in Jung bergmann getötet. Auf der Zeche Pluto⸗Wilhelm in Wanne-Eickel geriet der 16jährige Jungbergmann Arthur Trutz zwiſchen zwei beladene Wagen. Er trug ſo ſchwere Ver⸗ letzungen davon, daß der Tod auf der Stelle eintrat. d Aufklärung nach 17 Jahren? Wie das„Troſtberger Wochenblatt“ berichtet, wurden durch Beamte der Staats⸗ anwaltſchaft Traunſtein der einzige Sohn des Huberhofes in Geberting, der 39 Jahre. Sterflinger, und der 47 Jahre alte Albert 1 Dürnberg bei Aſten feſtgenommen. Die Be haf der vor 17 Jahren e töchter Rosa und dung der beiden Huber⸗ Skerflinger in Geberting. 150 Kilometer vorgedrungen Die ikalieniſche Südoffenſive. Rom, 22. April. Der unter Nr. 192 veröffentlichte Heeresbericht Mar⸗ ſchall Badoglios beſagt: An der Somalifront ſetzen unſere Truppen den Vor⸗ marſch auf der ganzen Linie fort und haben Ortſchaften er⸗ reicht, die etwa 150 Kilometer von den Ausgangsſtellungen entfernt ſind. Unſere Abteilungen beſetzten Ducun im Tal von Nacata, nachdem ſie die feindlichen Nachhuten zerſtreut hatten. Wir hatten einen verwundeten Offizier und etwa 50 tote und verwundete Soldaten. An der Nordfront bietet die Bevölkerung weiterer Gebiete ihre Unterwerfung an. Der Vormarſch im Norden Wie von italieniſcher Seite berichtet wird, hat eine nähere Beſichtigung von Deſſie ergeben, daß zahlreiche amtliche Bauten, ſelbſt Lazarette uſw durch die Bevöl⸗ kerung von Deſſie kurz vor dem Einmarſch der italieni⸗ immer ſchen Truppen zerſtört worden ſind. Nach der Verlegung des Hauptquarkiers nach Deſſie rechnet man in italienſſchen Kreiſen damit, daß der Vor- marſch mühelos forkgeſetzt werden konn, und nimm an, das Ende dieſes ſpäteſtens aber Anfang nüchſten Monats das Endziel erreicht ſein wird. Das Urteil lautete auf eine Geldſtrafe von ſieben Neues aus aller Wel Die Schnee⸗ und Sturmſchäen Die Techniſche Nothilfe eingeſetzt. Berlin, 23. April. Die vom 17. bis 19. April egan⸗ gan 1 8 1 und die Techniſche Nothilfe durch den er waren Lüdenſchei Laſtzug in die Weſer gefahren Schweres Unglück im Schneegeſtöber. Minden, 22. April. In der Nacht gegen 3 Uhr fuhr während eines Schneegeſtöbers ein Laſtkraftwagen mit Mf⸗ hänger aus Köln auf ſeiner Fahrt von Minden nach Nerz burg kurz vor einer Fähre auf einem ſogenannten toten Arm der Landſtraße in die Weſer. Der Weg iſt hier ab⸗ ſchüſſig, und das Schneegeſtöber war ſo ſtark, daß der Als blick gehemmt war. Der Beſitzer des Zuges ſaß ſelbſ am Steuer, als das Unglück geſchah. a Er fuhr mit dem ſchwer beladenen Wagen nebſt Anhänger in die Flut und hatte keine Möglichkeit, ſich aus dem ge⸗ ſchloſſenen Wagen zu befreien, ſo daß er den Tod duch Ertrinken fand. Der Beifahrer konnte ſich retten und fand Aufnahme auf dem benachbarten Rittergut. Der vollbepaclt Kraftwagen lieat noch immer in der Weſer. Ländesverräter verurteilt. Berlin, 22. April. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin feilt mit: Der 30jährige Aloiſius Böhm aus Plautzig iſt vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zu lebenslänglichem Zuchthaus und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehren rechte auf Lebenszeit verurteilt worden. Geebad und Dampfer Ad- Feierlichkeiten in Hamburg und auf Rügen. Berlin, 23. April. Die Grundſteinlegung zu dem großen Kd F⸗Seebad auf der Inſel Rügen zwiſchen Binz und Saß⸗ nitz findet am Donnersta g, den 30. April morgens 8 Uhr, ſtatt. Nach dem Vorſpruch eines deutſchen Arbeiters wird Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort er⸗ greifen. Im Anſchluß daran wird ſich Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſofort nach Hambur g begeben, wo um 10 Uhr die feierliche Kiellegung der er ſten beiden Koͤß⸗ Dampfer auf der Howaldts⸗Werft stattfindet. Nach einer Begrüßung durch den Betriebsführer der Werke werden Reichsſtatthalter Kauffmann und Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley Anſprachen halten. Im Anſchluß daran wird Dr. Ley die feierliche Kiellegung vollziehen. Die ſchmalen Bohlen Der Baugrubenprozeß. Berlin, 22. April. Im Berliner Bauunglückprozeß wurde am 9. We⸗ handlungstag die Verleſung des beſchlagnahmten Briefchech⸗ ſels über die Bauausführung fortgeſetzt. Dabei wurden auch die Schwierigkeiten erörtert, die Bauleiter Noth mit dem Holzeinkäufer ſeiner Firma gehabt hat. Es ſeien zu ſchmale Bohlenhölzer eingekauft worden; der Holzeinkäufer habe ſich darauf berufen, daß es kein anderes Material gebe und das von ihm beſtellte Holz zudem je Kubikmeter 3 bis 5 Rm. billiger ſei. Noth will aber aus den vorhandenen Vor⸗ räten Bohlen von der erforderlichen Stärke ausgeſucht und nur einwandfreie Stücke eingebaut haben. Hoffmann gibt zu, daß er Noth zur Berechnung der erforderlichen Bohlenſtärke nicht hinzugezogen habe. Von den Schwierigkeiten mit den Bohlen will Hoffmann erſt jetzt im Laufe des Strafverfahrens erfahren haben. Noth meinte demgegenüber, Hoffmann ſei durch ſeine in der Zentrale eingehenden Beſtellſcheine über die Schwie⸗ rigkeiten der Materialbeſchaffung orientiert worden, auch habe er, Noth, des öfteren mit Hoffmann über die Schwie⸗ rigkeiten ganz allgemein geſprochen. Berlin und München Die beiden Hauptſtädte der Bewegung. München, 22. April. In einer Preſſekonferenz der Reichspreſſeſtelle der Ns. DAP kennzeichnete der Gauleiter München⸗Oberbayern, Staatsminiſter Adolf Wagner Charakter und Bedeu- tung der beiden Hauptftädte des Dritten Reiches, Münchens und Berlins wie folgt: 06 „Der Führer hat verfügt, daß münchen als Hauptſta der Bewegung für alle Jeiten der Sitz der Reichsleitung 5 Ns Dp bleiben ſoll. Berlin wird für alle Zeilen Sit der Reichsregierung bleiben. Von Berlin aus wird das Reich, don München aus wird die nationalſozialiſtiſche Be. wegung geführt. Berlin wird immer Sitz der Exekutive. München aber als Hauptſtadt der Bewegung wird immer Sitz der Legislative ſein. Der Skaat lebt nach den 1 der nalionalſozialiſtiſchen Bewegung, er handelt nach die⸗ ſen Geſetzen.“ Der 200. Todestag Prinz Eugens Deutſche Militärabordnung in Wien. Wien, 22. April. Der deutſche Geſandte und Frau von Papen gaben aus Anlaß des 200. Todestages des Prinzen Eugen von Savoyen ein Frühſtück, an dem hohe Vertreter des öſter⸗ reichiſchen Bundesheeres ſowie die zu der Gedenkfeier in Wien weilende Abordnung der deutſchen Wehrmacht unter Führung des Generals des Infanterie, Liſt, teilnahmen. In einer Ansprache gab Geſandter von Papen kei⸗ ler beſonderen Freude Ausdruck, an dieſem Tage der innerung an den großen Feldherrn und edlen Ritter 1 Eugen die Spitzen der ruhmvollen öſterreichiſchen Armee 1 eine Abordnung der wiedererſtandenen deutschen e im Hauſe der Wiener Vertretung des Deutſchen Reiches b grüßen zu können Er betonte, daß die Gäſte aus dem 1110 während ihres Wiener Aufenthaltes einen tiefen 1 von dem Schatz an glorreicher Tradition erhalten e ſich an Oeſterreichs Fahnen knüpfe, und von dem ernf Aufbauwillen der jungen öſterreichiſchen Wehrmacht. 1 208829 — 6 S Ss 1 S N 1. ̃. ̃]—“Qua. Lolcale Frühjahrs⸗Schaut urnen im Turnverein 98. Am nächſten Sonntag abend findet wiederum als Abſchluß des Winterhalbjahres das Frühjahrsſchauturnen ſtatt. ſache au 0 lech, ſich noch ein Turnerheim zu Schauturnen, wie ſtunden 5 Uebungen und fweiſt e und der Kö angefangen bis zum er Die einen werden die Vle Ut Vorfüh miſchen hochwertigen Dieſes beliebte F die ganze Turnerfamilie 1 2 die Beine und es iſt für den Späterkommenden ergattern. sind das Neueſte auf dem rühjahrsſchauturnen bringt immer der 98er und Freunde der Turn⸗ Plätzchen in dem ſonſt geräumigen Wiederum verſpricht dieſes ein Gang durch die Uebungs⸗ zeigt, eine ganz große Sache zu werden. Viele rungen, die uns das Programm Gebiete modernen rperkultur vom kleinſten Knirps wachſenen Turner oder Turnerin. hübſchen fröhlichen Reigen und Singſpiele der Schülerinnen und die abgerundeten, rhyth⸗ Uebungen der Turnerinnen, die anderen wieder die mit Schwung und Eleganz durchgeführ⸗ ten Diſziplinen unſerer ſelbſt die Freiübungen Wichtigſte, die Uebung zuletzt ihre Anerkennung Jugend⸗ und älteren Turner und der Frauen bewundern, und das en unſerer Kleinen, werden nicht finden. So wird in diesem Schauturnen eine Fülle wertvolle, an Geiſt und Körper durch nichts zu erſetzend mern koſtet bis ſo N durch ihre Arbeit geleiſt Turnhalle. Ihr, beginnt in der Kurs zur Erwerbung aus Turn⸗, richten. Zeit in Ilves heim zu SA⸗Sportabzeichen. portvereinigungen ſind an Obertruppführer Lauterlein 141 1 e Arbeit an ihrem Auge vorüber⸗ en und viele ahnen nicht, wieviel Fleiß, Ausdauer Mühe es den Turnwarten und den einzelnen Teil⸗ ein Werk geſchaffen iſt. Als ein⸗ fle. e 8 90 5 zgen Lohn wünſchen ſie ſich einen guten Beſuch und die ete Anerkennung. An dieſer wollen wir es daher am Sonntag nicht fehlen laſſen. Darum it die Parole am Sonntag: Auf zu den 98ern in die * Am 5. Mai d. J., abends „Krone“ in Ilvesheim ein neuer des SA⸗ Sportabzeichens. Mel⸗ Fußball-, Militärvereinen ſowie Bewerber wollen feſt⸗ heim einfinden. ſich zur 200 neue Volkswohnungen ſind entſtanden. Wie in anderen Städten, ſo hatte auch in Mann⸗ eim die Wohnungsnot der Nachkriegszeit dazu geführt, Barackenbauten einfachſter Art zu errichten. Nicht weniger als neun größere Ko mit ſtanden. In der Beſei mplexe derartiger Behelfsbauten nit Platz für rund 800 Familien waren allmählich ent⸗ tigung dieſer Elendsquartiere er⸗ blickte die neue Stadtverwaltung eine ihrer dringlichſten Aufgaben. In großzüg Bau von Volks wo iger Weiſe entſchloß ſie ſich zum hungen, in denen vor allem kinderreiche Familien untergebracht werden ſollten. Mit der Verwirklichung begonnen. 1935 konnten neuen Wohnungen Wohnungen bezugsferti einziehen werden an zehn verſchiedenen des Planes wurde 1934 bereits 80 Familien in die und in dieſem Frühjahr Bauſtellen 226 weitere g, ſodaß dann 306 Familien eine geſunde Heimſtätte erhalten. Hand in Hand mit dieſem vorbildlichen Siedlungs plan konnte die„Auswanderung“ aus den Baracken ſoweit gefördert werden, daß noch im Laufe des Jahres der Abriß aller Behelfsbaulen erfolgen kann. Einige ſind bereits entfernt und in Kürze wird auf dem Pfingſtberg mit dem Abriß weiterer Barackenzeilen begonnen. Die neuen Volkswohnungen ſind rings um Mann⸗ heim bereits beſtehenden Siedlungsgebieten angegliedert worden. Eine derartige Bauſtelle befindet ſich auch auf unſerer Gemarkung und pit Fünf einſtöckige, zwar an der Seckenheimer Wald⸗ giebelige Doppelhäuſer für 10 Familien konnten hier bereits zu Monatsbeginn be⸗ zogen werden. 6 weitere 2ſtöckige Doppelhäuſer für 24 Familien ſind im Bau, den Wochen fertig. Während die 5 erſten Doppelhäuſor ſeweils von einer Familie bewohnt werden, die Platz für drei Zimmer und werden aber im Laufe der kommen⸗ Küche erhält, ſind die übrigen ſechs bei gleichem Wohnraum für je zwei Familien be⸗ ſtimmt, von denen jede einen beſonderen Hauseingang erhält. Dieſe Seckenheimer Volkswohnungen ſind eng mit der Kleinſiedlung verbunden und dürfen in ihrer land⸗ haftlichen Lage zu den ſchönſten aller Mannheimer zählen. 8. Begrüßungsabend für die Wehrmacht Mannheim, 22. April. g Die Mannheimer Stadtverwaltung veranſtaltete im Ro⸗ elgarten einen Begrüßungsabend für die Truppen, zu dem außer den Kommandeur d Mannſchaften, Vertreter der ſtaatlichen und en zahlreiche Offiziere, Anteroffiziere ſtädtiſchen Behörden, der Partei und ihrer Gliederungen, von Kirche O M nd Schule und Handel und Induſtrie erſchienen waren. Hberbürgermeiſter Renninger begrüßte die Truppen in Hannheim und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die letzte deſſel des Verſailler Diktates gelöſt und Deutſchland wieder ſtei ist, Ddemol! 5 und daß auch in Mannheim deutſche Truppen de Wacht am Rhein halten. ür di dankte namens der Wehrmacht der Stadt für die Der Standortälteſte Oberſt egrüzung und verband damit ſeinen Dank an die ganze Levölkerung für die herzliche Begrüßung ſowohl beim Ein⸗ aug der Truppen als auch bei der Parade am Geburtstage des Führers. Die Wehrmacht werde alles tun, um das gute Verhältnis mit der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und zu finden. All langen Tafeln 5 ohne ſaßen Uniformierte und Ziviliſten Unterſchied von Rang und Stand beieinander, und ald gab es eine recht fröhliche Stimmung, ein Bild der echten Volksgeme en außer der Regimentskapelle inſchaft. Für Unterhaltung ſorg⸗ f der II 0er die Mitglieder des Nationaltheaters Trieloff, Hölzli i d Reichert a ona rs Trieloff, Hölzlin, Daniel und Reicher unter Mitwirkung von Dr. Eremer⸗ Eine Riege des Turn⸗ dereins 1846 zeigte am Starien Beifall erntete auch die hervorragende Leiſtungen. Reck ganz . Singabteilung der Pan⸗ kekabwehrtruppen. Unter den Gäſten befand ſich der einst ehr bekannte Muſikmeiſter der 11ber, Vollmer. Es mag zum eine beſondere Freude geweſen ſein, als er an dieſem end den Parademar Fiiedrich⸗Marſch wieder viel edigt auseinander. ſch der 110er und den Großherzog⸗ einmal dirigieren konnte. So vergingen die Stunden bei angeregter Unterhaltung heft zu ſchnell und erſt in vorgerückter Stunde ging 1 5 lie die Alten gungen (Ein Auszug aus der Geſchichte des Männergeſangvereins Mannheim⸗Seckenheim, gegr. 1861.) II. Das Vereinsleben während der erſten 30 Jahre war alſo, wie wir aus dem 1. Teil des Berichtes ſahen, ein mehr dem geſelligen Leben, dem Frohſinn, der Ge⸗ mütlichkeit, der Verſchönerung des Daſeins durch geſang⸗ liche Unterhaltung gemidmetes. Während der Winter⸗ monate beſuchte man— wie auch heute noch während der Vexeinsferien die dem Verein paſſiv angehörenden Wirtsmitglieder oder verſchönerte durch Vortrag einiger Lieder die Veranſtaltungen anderer Vereine am Orte, der Krieger⸗ und Militärvereine uſw., mit denen er dauernd in gutem Einvernehmen ſtand. Dieſe Zeit dauerte bis ungefähr Mitte der 90er Jahre, wo dann die Zeit der Geſangswettſtreite beginnt. „Die führenden Männer des Vereins, während der erſten 35 Jahre leinige auch noch weit darüber hinaus), ſoweit ſie ſich noch feſtſtellen laſſen, waren folgende: Wendel Bühler, Ludwig Hauck, Konrad Pfüller, Gg. Jak. Seitz Wendel Sohn, Sobaſtian Erny, Ludwig Bauſch Jak. Bauer, Joh. Volz, Math. Volz, Heinrich Klumb, Th. Möll, Gg. Alter, von denen nur noch letzterer am Leben iſt. Wir haben uns bemüht, einige Bilder von Sängern aus jener Periode von deren Nachkommen ausfindig zu machen, die, wenn es möglich iſt, mit den Berichten der Vereinsgeſchichte gebracht werden. Die letzten ſechs dieſer Männer ragten noch weit in die neue Zeit hinein und einige von ihnen gehörten bis zu ihrem Lebensende 50 Jahre— der Aktivität an. Sie waren den Jungen immer und überall Vorbild, ihre Namen werden im Verein jederzeit in treuem Gedenken genannt werden. 8 „Neue Beſen kehren gut“, ſagt ein bekanntes Sprichwort ſo war auch die hohe Mitgliederzahl der erſten Jahre zu begreifen. Sie ſank bald um die Hälfte herab und bewegte ſich durchſchnittlich zwiſchen 20 und 30 aus⸗ übenden Sängern. Einmal ſogar, wie uns aus mündlicher Ueberlieferung bekannt, ſank ihre Zahl bis auf 12 herab, das aber durchweg tüchtige Sänger waren und dadurch den Mangel an Maſſe durch die Güte des Stimm⸗ materials erſetzten. Man nannte ſie damals in Secken⸗ heim ulkigerweiſe„die 12 Apoſtel“ und wenn in ſpäteren Zeiten Kriſen ſich bemerkbar machten, ſo kannten ſie kein Verzagen, gleich fiel ihr Trumpf:„Man kann auch noch zu zwölft ſingen!“ Es waren markante Perſön⸗ lichkeiten, wahre Originale unter ihnen und eine Menge luͤſtiger Anekdoten werden im Verein heute noch von ihnen erzählt, die ein dauerndes Gedenken an ſie und ihre Zeit wachhalten. Im Jahre 1895 zählte der Verein 36 aktive Sänger, von denen folgende Männer heute noch am Leben ſind: Georg Alter, Ph. Weißling, Gg. Rudolph, Hch. Würth⸗ wein, Ad. Obermeier, Hermann Bauer, Peter Münd, Gg. Reinhard, Wilh. Weißling, Gg. Schmitthäußer, Gg. Seitz, Jak. Volz, Gg. Jakob. Mart. Gruber, Jakob Würthwein. Von dieſen gehören die Herren Bauer und Münd ununterbrochen, die Herren Reinhard und Jakob mit einigen Jahren der Anterbrechung, heute noch der Ak⸗ tivität an.. Im Jahre 1894 beteiligte ſich der Verein zum erſtenmale an einem Geſangswettſtreit in Walldorf, jedoch, infolge falſcher Tonangabe des Dirigenten, ohne Erfolg. Dasſelbe Mißgeſchick hatte der Verein nochmal 2 Jahre ſpäter in Neuenheim. Dieſe Schläge waren für den Verein um ſo ſchmerzlicher, als die Schuld einzig und allein an den Dirigenteſt gelegen hakte, die infolge allzugrotzer Aufregulng den richtigen Ton nicht finden konnten. Aber dieſe Mißerfolge hakten dem Verein auch wieder die gute Lehre gegeben, bei einer etwaigen Dirigentenwahl vorsichtig zu ſein, und ſtiemals ſtehr ſeither iſt dem Verein bei einein öffentlichen Auftteten dieſes für Geſang⸗ vereine peinlichſte Malheur paſſiert. Der Drang zum Wettſtreit, zum Meſſen der eigenen Kraft am Können der Anderen, war aber vorerſt auf einige Jahre abgeſtumpft, und erſt im Jahre 1901 ſtellte ſich der Verein dem Preisrichter wieder. Es war in Hockenheim unter der Leitung des Hauptlehrers Karl Stein, eines Bruders des bekannten Lehrers und ſpäteren Vereinsdirigenten Ph. Stein und errang in der 3. Landklaſſe einen La und Ehrenpreis. Mit dieſem Zeitpunkt begann eine Zeit * * 2 ſchönſter Erfolge, die den Verein bis Kriegsausbruch auf der Höhe ſehr guter geſanglicher Leiſtung erhielt, wie nachſtehende Aufſtellung beweiſt: 1901, Hockenheim, 3. Landklaſſe, J a⸗ Dirigent: Karl Stein. 1902 Oftersheim, 2. Landklaſſe, 1 a⸗Preis, L. Himmelsbach. 1902, Darmſtadt, 4. A., Medaille mit lobender An⸗ erkennung, L. Himmelsbach. und Ehrenpreis, 1903, Wallſtadt, 2. Landklaſſe, 1 b⸗ und Ehrenpreis, L. Himmelsbach. 1904, Hockenheim, 2. Landklaſſe, 1Ia⸗ und Ehrenpreis, Phil. Stein. 1905, Feudenheim, 2. Landklaſſe, 1 a⸗ Phil. Stein. und Ehrenpreis, 1905, Dudenhofen, 2. Landklaſſe, 1 a⸗ und Ehrenpreis, Phil. Stein. 1906, Bammental, 2. Landklaſſe, 1 a⸗ und Ehrenpreis. Phil. Stein. 1906, Edingen, 2. Landklaſſe, 1 a⸗ und Ehrenpreis, Phil. Stein. 1907, Mannheim, 2. Phil. Stein. 1907, Mannheim, Ehrenklaſſe, Ehrenpreis des Fürſten v. Fürſtenberg, Ph. Stein. 1908, Ladenburg, 2. Landklaſſe, 1 a⸗Preis und 200 Mk. Phil. Stein. 1909, Oftersheim, 2. Phil. Stein. 1910, Wallſtadt, 2. Hermann Kemm. 1911, Heddesheim, 2. O. Pfeifer. 1912, Leimen, 2. Landklaſſe, Medaille, O. Pfeifer. 1930, Sandhofen, 1. Klaſſe, 1 c- u. Ehrenpreis, Hch. Roſer. Landklaſſe, 1 b⸗Preis und 125 Mk. Landklaſſe, 1 b⸗ und Ehrenpreis, Landklaſſe, Ia⸗ und Ehrenpreis, Landklaſſe, 1c⸗ und Ehrenpreis, 1 b⸗Preis, 150 Mk. And Hatte das Leben und Treiben auf den Feſten der erſten Zeit unſerer Vereinsgeſchichte neben dem Aus⸗ tauſch des Liedes, wie bereits erwähnt, der Erhaltung und Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen unter den Brudervereinen gegolten, ſo war dies mit dem Hoch⸗ kommen der Geſangswettſtreite plötzlich anders geworden. Das Einüben der Chöre verlangte von jetzt ab die ernſteſte und ſorgfältigfſte Arbeit, die allwöchentlichen Proben reichten meiſt nicht mehr aus, und Extraproben waren am Ende der Uebungszeit notwendig. Dieſe ver⸗ urſachten für den Sänger weitere perſönliche Ausgaben, zu denen ſich der hohe Feſtbeitrag, Reiſegeld und die Zehrgelder während des Feſtes ſelbſt geſellten. Auf⸗ wendungen, die in keinem Verhältnis zu den materiellen Erfolgen ſtanden. Die Proben ſelbſt hatten die Form des ſogen. Drillens angenommen, die manchem guten Sänger die Liebe zum Geſang verleideten, und ihn in die Paſſivi⸗ tät oder auch ganz aus dem Verein trieb. In ideellen Hinſicht war zu beklagen, daß die alten ſängerkamerad⸗ ſchaftlichen Beziehungen unter den verſchiedenen Vereinen faſt ganz verſchwunden und ein graſſer Vereinsegoismus und engſtirniger Konkurrenzneid an ihre Stelle trat. Von den unglaublichen Auswüchſen gegen die Preisrichter, führende Perſönlichkeiten uſw.„ſchweigt des Sängers Höflichkeit.“ Wohl iſt nicht zu leugnen, daß jene Zeit die geſang⸗ liche Leiſtung, allgemein auf eine hohe geſangliche Leiſtung, liche Leiſtung, allgemein auf eine hohe künſtleriſche Stufe emporhob, die aber mit dem Verluſt der echten Sänger⸗ freundſchaft zu teuer bezahlt waren. Dieſe Auswüchſe trugen die Schuld, daß viele Ver⸗ eine, die das Schwinden der alten guten Eigenſchaften rechtzeitig erkannten, die Wettſtreite um Geld und Geldes⸗ wert immer mehr mieden, und nur noch Wertungsſingen und gemeinſam veranſtaltete Konzerte beſuchten. Zu den⸗ jenigen Vereinen, die dieſe Schattenſeiten am deutſchen Geſangsweſen, trotz guter und beſter Erfolge, reichtzeitig erkannten, darf ſich auch der Männergeſangverein zählen. Im Jahre 1907 traten infolge eines mehr politiſchen Vorgangs ca. 15 Sänger aus dem Verein aus und gründeten die hieſige Liedertafel. 1910 fand ein Zuſammenſchluß der drei älteſten Seckenheimer Geſangvereine ſtatt, der aber bedauerlicher⸗ weiſe nur von kurzer Dauer war, denn ſchon ein Jahr ſpäter waren alle 3 wieder ſelbſtändig; doch blieben von den beiden anderen Vereinen ca. 15 Sänger bis zum heutigen Tage am Männergeſangverein hafben. Beihges„Marſch der Veteranen“ Erfolgreiche Erſtiaufführung in Mannheim. ] Mannheim. Friedrich Bethges Schauſpiel „Der Mar ſich der Veteranen“, das nach ſeiner Ur⸗ aufführung in Frankfurt bereits an einer Reihe anderer Bühnen mit großem Erfolg aufgeführt wurde, ſand bei ſei⸗ ner Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater ſehr herzliche Aufnahme. Das Schauſpiel, deſſen Handlung in Rußland gegen Schluß der Napoleoniſchen Kriege ſpielt, ſtellt die ſoldatiſche Ehrenhaftigkeit, wie ſie in dem verzwei⸗ felten Kampf der Veteranen um ihr Recht und in der auf⸗ rechten Geſinnung eines ehemaligen preußiſchen Oberſten in ruſſiſchen Dienſten zum Ausdruck kommt, in wirkungs⸗ vollen Gegenſatz zu der Korruption des zariſtiſchen Macht⸗ haberklüngels. Eine meiſterhafte Darſtellung fand„der verfluchte Preuße“, der Kals ruſſiſcher Gouverneur unveugſam auf der Seite des Rechtes ſteht, in Hans Finohr. Eine gute Leiſtung ſahen wir auch von Er win Linder als Haupt⸗ mann Kupeſkin, Ebenſo fanden Gerhard Haſelbach, Ernſt Langheinz, Hans Becker, Rudolf Klix, er diesmal ſeiner Rolle glänzend gewachſen war, und Karl Marx beſonderen Beifall. Unter den Damen ragte Lene Blankenfeld hervor. Die Regie des Intendan⸗ ten Brandenburg befriedigte uns nicht. Es fehlte nicht nur ein entſprechender Stil, ſondern man vermißte über⸗ haupt die leitende Hand. Auch die Chöre waren ſehr man⸗ gelhaft. Nichtsdeſtoweniger erntete das Stück im Verein mit den erwähnten erfreulichen Einzelleiſtungen der Dar⸗ ſteller den verdien den Beifall. Gr. Neuer Kaltlufteinbruch. Die wechſelvolle und un⸗ beſtändige Witterung hält weiter an. Durch den er⸗ neuten Einbruch polarer Luftmaſſen kam es geſtern Nach⸗ mittag zu verbreiteten Gewittern mit hagelſchaurigen Niederſchlägen. Die Temperatur iſt daher wie er empfind⸗ lich zurückgegangen und die Niederſchläge gingen in der Nacht teilweiſe wieder in Schnee nieder. Ads dem bdadiscliem Caud Erlnſchmuck für den Tag der nationglen Arbeit. 5„Von der Landesſtelle Baden des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda wird er⸗ neut auf die rechtzeitige Beſtellung des für den 1. Mai benötigten Grünſchmuckes aufmerkſam gemacht. Es wird dar⸗ auf hingewieſen, daß eine unentgeltliche Abgabe von Grün⸗ ſchmuck ſeitens der Forſtbehörden an das Privatpublikum nicht erfolgen kann. Man wolle vielmehr ſeinen Bedarf an Grünſchmuck rechtzeitig bei den Gärtnereien und Blumenge⸗ ſchäften beſtellen, welche das Grün im Großen beziehen und 19 ſind, dasſelbe zu angemeſſenen Preiſen abzu⸗ geben. 1 Am 26. April Einweihung des neuen Kandelhöhenweges. Freiburg, 22. April. Der neue Kandel⸗Höhenweg, den der Schwarzwaldverein neu bezeichnete, verbindet Ober⸗ kirch mit Freiburg und geſellt ſich würdig neben die bisheri⸗ gen drei Höhenwege, die den Schwarzwald in ſeiner Länge durchſchneiden. Er ſchließt den weſtlichen Teil des Schwarz⸗ waldes auf und bezieht den Kandel in ſeinem Verlauf, der bisher abfeits der durchgehenden Haupt⸗Wanderſtrecken ge⸗ legen war. Die Geſamtſtrecke des Weges beträgt etwa 100 Kilometer, die in etwa 25 Wanderſtunden, alſo in vier Wan⸗ dertagen bewältigt werden können. Der Schwarzwaldverein ſchuf, zuſammen mit den beiden neuen Querwegen(Freiburg⸗ Bodenſee 150 Kilometer und Lahr⸗Rottweil 80 Kilometer), neue wirkungsvolle Anziehungspunkte im Schwarzwald, die auch für die Förderung des Fremdenverkehrs eine nützliche Vorausfetzung bilden. Welche Summe von ehrenamtlicher Tä⸗ tigkeit die Bezeichnung des neuen Kandel⸗Höhenweges und der beiden neuen Querwege erforderte, möge die Tatſache zei⸗ gen, daß 2220 Wegzeichen, 346 Wegweiſer auf die Höhen verbracht und an Ork und Stelle angebracht werden mußten. Am nächſten Sonntag, den 26. April, 13.30 Uhr, findet nunmehr auf dem Kandel die Einweihung des neuen Kandel⸗ Höhenweges ſtatt. Der Ausbau des Armeemuſeums () Karlsruhe, 22. April. Die Arbeiten zum Ausbau des Armeemuſeums, deſſen Entſtehung auf den Entſchluß des Reichsſtatthalters Wagner zurückzuführen iſt, ſchreiten rüſtig vorwärts. Aus einem Teil des früheren Marſtallgebäudes iſt inzwiſchen ein ſchöner, lichter Raum geworden und man beginnt dort mit der Anlegung eines Weltkriegmuſeums, das insbeſondere dem Gedenken an die Ruhmestaten des 14. und 15. Armeekorps gewidmet ſein ſoll. Das bisherige Armeemuſeum umfaßte die Zeit von 1770 bis 1914. Wenn die alten Soldaten anläßlich des Garniſonstages nach Karls⸗ ruhe kommen, werden ſie im künftigen Weltkriegsmuſeum zwar noch nicht das endgültige, abgeſchloſſene Bild vorfinden, aber immerhin einen ungefähren Eindruck erhalten; der all⸗ gemeinen Beſichtigung wird es erſt im Spätherbſt zugänglich ſein. Zum Garniſonstag wird auch die erſte amtliche Ver⸗ öffentlichung des Armeemuſeums herauskommen, betitelt:„Ba⸗ diſche Fahnen und Standarten ſeit 1770“, enthaltend ſehr ſchöne Nachbildungen und Angaben für jedes einzelne Regi⸗ ment. Im Armeemuſeum ſehen wir ein aufgeſchlagenes Ge⸗ ſchichtsbuch der deutſchen Grenzmark. Es zeigt ſich dabei die badiſche militäriſche Tradition im tiefſten Grunde als eine großdeutſche Angelegenheit. Um die wiſſenſchaftliche Bear⸗ beitung des Materials hat ſich Oberſt a. D. Blankenhorn von Anfang an die größten Verdienſte erworben. Man iſt nach wie vor dankbar für die Zuweiſung von Erinnerungsſtücken, beſonders auch für das im Werden begriffene Weltkriegs⸗ muſeum, von deſſen Ausbau die Preſſevertreter gelegentlich der Landespreſſekonferenz vom 10. April durch den Direktor Dr. Martin unterrichtet wurden. U Weinheim.(Diamantene Hochzeit.) Die Eltern des hieſigen Zahnarztes Dr. Nuß, Privatier Jakob Nuß und ſeine Ehefrau, konnten das ſeltene Feſt der Dia⸗ mantenen Hochzeit feiern. Herr Nuß ſteht im 86. und ſeine Ehefrau im 78. Lebensjahr. Beide Jubilare ſind noch außer⸗ ordentlich rüſtig. Wertheim.(Opfer ſeines Berufes.) Der 24 Jahre alte Steinbrecher Valerian Orth aus Eichenbühl iſt im Steinbruch Bürgſtadt(Main) tödlich verunglückt. Es hatte ſich ein großer Stein plötzlich losgelöſt, der 50 Meter in die Tieſe ſtürzte und Ort zu Boden drückte. U Külzheim b. Wertheim.(Auto vom Zug zer⸗ malmt.) Zwiſchen Regensburg und Ingolſtadt wurde der Kraftwagen von Dr. Rütten jr. an einem ſchienenglei⸗ chen Uebergang vom Zuge erfaßt und eine große Strecke mitgeſchleift. Dr. Rütten und ſein Töchterchen blieben tot am Platze. Der Verunglückte, der die ärztliche Praxis aus⸗ A ſtammte aus Külzheim. Sein Vater iſt ebenfalls zt. J Külzheim.(Verhängnisvoller Schu ß.) Im Steinbruch hantierte ein 20jähriger Landwirtsſohn mit einem Jagdgewehr. Plötzlich löſte ſich ein Schuß, der einen gleich⸗ altrigen Kameraden in den Anterleib traf. Der junge Mann wurde ſchwerverletzt ins Wertheimer Krankenhaus eingeliefert. J) Kuppenheim b. Raſtatt.(Ein verwickelter Verkehrsunfall.) Am Rathaus in Kuppenheim, wo ſich zwei Hauptverkehrsſtraßen gleicher Rangordnung kreu⸗ zen, hat ſich abends gegen halb 6 Uhr ein ſehr ſchwerer und verwickelter Verkehrsunfall zugetragen. Aus der Rich⸗ tung Murgtal kam ein Fernlaſtzug, der Oos zu fahren wollte. Er fuhr, behindert durch ein parkendes Auto, in der Straßenmitte und ſtieß mit einem von Raſtatt kommenden Perſonenkraftwagen zuſammen, der mit einer Dame und einem Herrn beſetzt war. Das Perſonenauto hatte, da es von rechts kam, das Vorfahrtsrecht. Der Führer des Laſt⸗ zuges wollte kurz vor dem Zuſammenprall den Wagen nach links reißen, was zur Folge hatte, daß der Fernlaſtzug auch noch 115 die Ecke des Rathauſes aufprallte und ſich dort tief einbohrte. Damit nicht genug, paſſierte noch einem aus Oos kommenden Laſtzug das Mißgeſchick, auf den Fern⸗ laſtzug aufzufahren. Die beiden Laſtwagenzüge— der erſtere gehört einer Ziegelei, der andere einer Karlsruher Brauerei — erlitten ſchwere Beſchädigungen, während der Perſonen⸗ kraftwagen völlig in Trümmer ging. Die beiden Inſaſſen trugen nur leichtere Verletzungen davon. Tödliche Verkehrsunfälle Adelsheim, 22. April. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Oſterburken und Adelsheim ſtürzte der 24 Jahre alte Maurer Julius Peppenſcheller aus Roſenberg mit dem Motorrad und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er bald nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. () Pforzheim, 22. April. Der Polizeibericht meldet: In der Nacht ereignete ſich auf der Landſtraße zwiſchen Karlsruhe und Pforzheim, in der Nähe des Sperlingshofes, ein Verkehrsunfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Die Angehörigen des SA⸗Marineſturmes waren auf einem Laſtwagen auf der Heimfahrt begriffen. In der Nähe des Sperlingshofes lehnte ſich ein junger SA⸗Mann ſeitlich zum Wagen hinaus. Im gleichen Augenblick kam ein Laſt⸗ zug mit Bauholz in Richtung Karlsruhe gefahren, von dem der junge Mann am Kopfe erfaßt und ſchwer verletzt wurde. Auf der Fahrt nach dem Krankenhaus erlag er den Ver⸗ letzungen. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Engen.(Unfall mit Todesfolge.) In Eckarts⸗ brunn flog dem 26jährigen Franz Schwanz beim Holzſägen ein Scheit derart an den Kopf, daß ein Schädelbruch eintrat. Der Verunglückte iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Schopfheim.(Brand im Schalthaus.) Die ſchweren Störungen, die ausgangs der Woche der Schnee⸗ ſturm an den Lichtleitungen verurſacht hatte, führten im Transformatorenhaus zu einem Brand, der die ganze Innen⸗ einrichtung des Schalthauſes vernichtete. Das Feuer wurde durch die Einwohner, die die Gefahr rechtzeitig erkennen konnten, eingedämmt. Die Arſache des Brandes iſt in der großen Ueberlaſtung der Leitungen zu ſuchen, wodurch der Oelſchalter ſich ſo ſtark überhitzt hatte, daß Feuer ausbrach. (—) Singen.(Wieder Hohentwiel⸗Feſtſpiele) Das Stadttheater Konſtanz wird dieſen Sommer in den Monaten Juni, Juli und Auguſt wiederum in den Hohen⸗ twiel⸗Feſtſpielen, den Freilichtſpielen im Ueberlinger Stadt⸗ garten und in den Konſtanzer Rathaushofſpielen Auffüh⸗ rungen veranſtalten. Aus den Nachbarländern Adler⸗Rekordwagen verbrannt Jähes Ende der Jahrten auf der Autobahn.— Insgeſamt ſechs neue Klaſſenrekorde. Frankfurt a. M., 22. April. In den frühen Morgenſtunden des Miktwoch fand die Rekordfahrt des Adler⸗Stromlinienwagens auf der Reichs⸗ aukobahn bei Frankfurt am Main ein jähes Ende. Am 4 Uhr morgens, nach 33 Runden auf dem Abſchnikt Frank⸗ furk- Heidelberg, fing der Wagen durch Kabelkurzſchluß Jeu. er und brannte aus. Bis zu dieſem Jeitpunkte waren ins geſamt ſechs internationale Rekorde der Klaſſe 1500 bis 2000 cem durch die 159195 F. von Guilleaume, Löhr, Häckel und Graf Orſich gefahren. Es ſind dies: 12 Stunden: 1913.812 km gleich 159,484 km⸗Std.(alter Rekord der Engländer Eyſton und Denley: 158,179 km⸗Std.). 2000 km: 12:30:40,4 Std. gleich 159,856 km⸗Std.(158,247 km⸗Std.). 3000 km: 18:35:25,5 Std. gleich 161,373 km⸗Std.(157,326 km⸗Std.). 2000 Meilen: 19:55.18,6 Std. gleich 161,565 km⸗Std. (157,318 km⸗Std.). 24 Stunden: 384.356 km gleich 160,597 km⸗Std.(157,238 km⸗Std.) 4000 km: 24.56:28 Std. gleich 160,377 km⸗Std.(155,907 km⸗Std.) Wenn anfangs die Fahrt des Wagens durch Schneetrei⸗ ben und Glätte der Straße nicht gehemmt worden wäre, ſo hätte man noch weſentlich beſſere Zeiten herausgeholt, denn zum Schluß konnten bis 190 km⸗Std gefahren wer⸗ den. Schon aus der Durchſchnittsgeſchwindigkeit erſieht man, daß der Wagen immer ſchneller wurde. Die Unterſuchung des Wagens nach der Brand⸗ urſache hat ergeben, daß das Entlüftungsprinzip der ſtrom⸗ linienförmigen Karoſſerie einer Nachprüfung unterzogen werden muß. Man nimmt an, daß ſich bei einer Geſchwin⸗ digkeit von 190 km⸗Std. ein Staudruck gebildet hat. Durch Auswurf von Oel wurde dieſer Staudruck mit Oeldunſt an⸗ gefüllt, der ſich durch Funken, die ein Kabelbruch verurſach⸗ te, entzündete. *AKaſſel.(mit Veronal vergiftet) Die ger minalpolizei teilt mit: In einer hieſigen Gaſtwirtchiſ wurde ein 36jähriger Mann in ſeinem Zimmer auf den Bett ſitzend vorgefunden. Bei näherer Betrachtung 1 1 feſtgeſtellt, daß der Mann nicht schlief, ſondern tot war dee Arzt ſtellte Tod durch Veronalvergiftung feſt. Auf eaſen Tiſch wurde ein Röhrchen für 10 Tabletten Verongl 9 funden, von denen 8 Stück fehlten. ge. Groß⸗Amſtadt.(Im Bahndienſt tödlich ver unglückt.) Als ein Güterzug den Bahnhof Langſtadt ver⸗ ließ, ſtürzte der als Schlußbremſer den Zug begleitende gl. jährige Zugſchaffner Karl Bergmann aus Klein⸗Auheim ab Er fiel zwiſchen zwei Güterwagen, wurde Überfahren und auf der Stelle getötet. Bergmann wollte in Kürze in den Ruheſtand treten. Mainz.(Zwei Gewohnheitsverbrecher mit Anhang.) Eine Gruppe von acht Angeklagten beſchäftigte die Große Strafkammer in Mainz. Angeklagt waren in erſtet Linie der 29jährige Julius Jakob Bethke und der 25 ähtige Julius Krebs, beide erheblich vorbeſtraft. Die übrigen teils weiblichen, teils männlichen Angeklagten, ſtanden unte der Anklage der Beihilfe bezw. der Hehlerei. Krebs And Bethke wurden vier Verbrechen des ſchweren Diebſtahls zur Laſt gelegt, und zwar einer in Sulzbach(Saar), zwei in Wendelsheim und der vierte in Ensheim. Krebs ſſt al Urheber der Verbrechen zu betrachten, zumal er trotz ſeinet Jugend über erhebliche Vorſtrafen verfügt; außerdem wr⸗ tet in Saarbrücken noch die Aburteilung von 12 Diebstählen auf ihn. Das Arteil lautete gegen Julius Krebs auf vier Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt, bei Anrech⸗ nung von drei Monaten AUnterſuchungshaft, gegen Julius Jakob Bethke auf drei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrver⸗ luſt, bei Anrechnung von drei Monaten Anterſuchungshaft Die der Beihilfe bezw. der Hehlerei angeklagten Perſonen er⸗ hielten Gefängnisſtrafen von vier bis acht Monaten, während zwei Angeklagte mangels Beweiſes freigeſprochen wurden. Friedberg.(Wegen Steuerhinterziehung ver⸗ urteilt.) Vom hieſigen Finanzamt wurden gegen den Vieh⸗ händler Auguſt Seewald aus Gambach, der zuletzt in Buß bach lebte und ſich jetzt in Frankreich aufhält, folgende Geld⸗ ſtrafen verhängt: Wegen Umſatzſteuerhinterziehung 1000 Mur ſowie wegen verſuchter Einkommensſteuerhinterziehung und verſuchter Hinterziehung der ſtaatlichen und kommunalen Ge⸗ werbeſteuer 510 Mark. — Attenweiler, OA. Riedlingen.(Wertvolles Volks⸗ vermögen verbrannt.) Als noch alles im Schlafe lag, brach wohl infolge eines Defekts in der elektriſchen Leitung in der Scheune des Mühlenbeſitzers Anton Diem(Runken⸗ mühle) ein Brand aus. Die Uttenweiler Feuerwehr war schnell zur Stelle. Da jedoch für die nur fünf Meter entfernt ſtehende Mühle die Gefahr des Feuerübergreifens beſtand, wurde die Riedlinger Motorſpritze gerufen, die in kürzeſtet Zeit am Brandherd erſchien. Die Scheune iſt bis auf die Umfaſſungsmauern völlig niedergebrannt, während die Mühle ſelbſt gerettet werden konnte. Mitverbrannt ſind außer Her⸗ und Strohvorräten einige landwirtſchaftliche Maſchinen und einige Wagen. Farſchweiler.(Noch ein Opfer des Unwetters) Ein 19jähriges Mädchen, das am Freitag voriger Woche mit ſeinem Fahrrad auf einer verſchneiten Straße infolge des großen Sturmes, der auf dem Hochwald wütete, ſtürzte und ſich ſchwere Verletzungen zugezogen hatte, iſt jetzt im Kran⸗ kenhaus in Trier geſtorben. Ein Befreiungsfeſt an der Mofel. Traben⸗Trarbach. Ein Befreiungsfeſt der Mittelmosel wird vom 4. bis 6. Juli in Traben⸗Trarbach durchgeführt. Das Feſt iſt gleichzeitig mit einem Heimatfeſt verbunden, für das bereits die Mitwirkung des Trompeterkorps des Pa⸗ derborner Reiterregiments geſichert iſt. Die Veranſtaltungen beginnen am Samstag, den 5. Juli, nachmittags, mil der feierlichen Eröffnung der Weinbrunnen, der ſich eine Fluß. feier mit Flottenauffahrt und ein Begrüßungsabend anſchlie⸗ ßen. Am Abend werden die Moſelhöhen beleuchtet und eine Beſchießung der Grevenburg gezeigt werden. Der Sonntag vormittag bringt eine Bergfe auf der alten Fe ſtung Montroyal. Nach einem hiſtoriſchen Feſtzug am Nachmittag beſchließt ein Moſelabend die Veranſtaltungen des Sonmmtags, während der g ausſchließlich dem großen Weinfeſt der Stadt Traben alten hleibt. ⸗Trarhach vorbeß Todes-Anzeige. Mein lieber Mann, unser guter Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Edmund Reuther ist nach schwerem Leiden unerwartet rasch von uns gegangen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, Mauer, 22. April 1936. Die Beerdigung findet am Freitag, 24. April, nachmittags ½3 Uhr in Mauer statt. N Heute Ifriſchgebrannten 0 lieorg Röler Inſerieren bringt Gewinn! Dermaßblung erwiesenen Aufmerſb- Samiſceiten danſcen wir herglichsf Mermanmn Bauer u. Hal. B 23. April 1936. Flix die anlõſlich unseref Käse in großer Auswahl DOeutſcher Münſterkäſe 5 45 b. H. Felt k. L. 5 125 fr 25 Pfg. Schweizerkäſe 0 45 b. H. Fett 1— 125 fr 30 Pf Emmenthalerkäſe o Rinde Zwwünbee ür 10 pf ergeben 45 v. H. Nett k. 5 125 gr 30 Pfg. F bebikatel-Limburger d. Re 13 20 v H. Felt l. 5 125 gr 15 Pfg. 5 ã tangenkäſe 1 9 1 95 Felt i. L. 125 gr 14 Pfg. Nomadourkäſe 20 v. H. Fett i. T. ca. 200 gr⸗Stüc 24 Pfg. Camembert und Streichbäſe EFF —. 22 — 5 Malfeier! Beſtellungen auf ö Cite: feinste Neischbrüie dose o Und Küche Kaſtenwagen 0 Vorderſchinken, gekocht 5 5 125 er 35 Pfg. j 8 lami⸗ u. 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