Nr. 96(2. Blatt). Neekar Bote Freitag, 24. April 1986 Die neuen Ordensburgen Heuke Einweihung.— Erziehung zu wirklichem Führerkum. Berlin, 24. April,. Heute werden die drei Ordensburgen der NSDAP. e in Pommern, Vogelſang in der Eifel und Sonkhofen im Allgäu, die der Erziehung der kom⸗ menden Führerſchaft der Ns DA dienen, mit einem feier⸗ lichen Akk auf der Burg Cröſſinſee ihrer Beſtimmung über⸗ geben. In dieſen neugeſchaffenen monumentalen Burgen werden von nun an die nach ſtrenger Ausleſe als künflige Führer der Partei beſtimmken Männer in dreijähriger 1 8 zum wirklichen Führerkum herangebildet und er⸗ n. Für die wiſſenſchaftliche Schulung werden die beſten Lehrer in Raſſenkunde, Geſchichte, Kunſtgeſchichte, Philoſophie, Wirtſchafts⸗ und Soziallehre zur Verfügung geſtellt werden. Für die von Reichsleiter Alfred Roſenberg als Beauftragten des Führers für die Ueberwachung der weltanſchaulichen Erziehung der NSDAP vorgeſehene Heranbildung und Prüfung dieſer Lehrer iſt die Errichtung emes eigenen Ordenshauſes der NS d AP vor⸗ geſehen. Die wiſſenſchaftlichen Lehrer, denen der Führer⸗ nachwuchs in den Ordensburgen anvertraut wird, halten zunächſt Vorträge in Form von Kollegs, die dann in Semi⸗ naren zu ſe 50 Mann durchgearbeitet werden. In täg⸗ lichen Burgappellen wird jedes Seminar einen Sprecher herausſtellen, der die Anſicht ſeiner Kamerad⸗ ſchaft über das Gehörte dartut. Am Schluß des Appells faßt dann der Burgkommandant dieſe Diskuſſion zuſam⸗ men und hält eine Kritik. Stärkung des Mannestums Die für die kommende Führerſchaft der Ns DA erfor- derliche Stärkung des Manneskums bildet den zweiten Teil der nationalſazialiſtiſchen Erziehung auf den Ordens⸗ burgen, in deren Mittelpunkt der Spork ſteht. Es ſoll der Mu, die Entſchlußkraft und die Kühnheit des Mannes er⸗ probt und gefördert werden, weshalb z. B. jeder Burgin⸗ ſaſſe mit dem Fallſchirm aus dem Flagzeug abſpringen, alpine Mutproben ablegen und ähnliche Leiſtungen voll⸗ bringen muß. Dieſer Teil der Erziehungsarbeit ſoll die kom⸗ menden Führer auch befähigen, wirklich führen zu können. aber auch ſich ſelbſt zu beherrſchen. Dieſe Selbſtbeherrſchung wird auf den Ordensburgen durch Diſziplin übungen, wie Enthaltung von A lkohol und Nikotin während einer beſtimmten Zeit, ausgebildet werden. Den künftigen Führern ein ſicheres und ſelbſtbewußtes Auftreten zu verſchaffen, iſt eine weitere Aufgabe der großen Erzie⸗ hungsarbeit in den Ordensburgen. Drei Jahre Ausbildungszeit Die Ausbildung der Führerſchaft auf dieſen Ordens⸗ burgen der Partei wird drei Jahre dauern, wobei die An⸗ wärter auf ſeder der erwähnten Ordensbur⸗ gen ein Jahr zu verbringen haben. Dadurch wird ihnen auch in bunter Folge die Kenntnis von Land und Men⸗ ſchen in drei ganz verſchiedenartig geſtalteten deutſchen Provinzen— Pommern, Rheinland und Bayern— ver⸗ mittelt. So werden aus den großen Ordensburgen, die in ihrer mächtigen Ausdehnung an die Sitze der alten Sachſenher⸗ zöge erinnern, die Männer hervorgehen, die das deutſche Volk in Zukunft führen ſollen. Hier ſoll eine Ausleſe unter den beſten der Nation entſtehen, eine Ausleſe, die ſowohl den Charakter als auch die körperliche Konſtitution, die Führereigenſchaft und die vaſſiſche Hochwertigkeit betrifft. Alle dieſe Eigenſchaften ſind die erſten Vorausſetzungen für die Zulaſſung und die Aufnahme in den Ordensburgen. Der Weg ur Qiqe O OGHINAL ROMAN VON DOOEHOFHEE GOFH BUENA 39. Wie ein Peitſchenſchlag ging das Wort über ſie hin. Wahrheit war es. Aber die Wahrheit tat weh. Sie bäumte ſich auf.„Ich kann es nicht vertragen, daß man mir ewig nach ſpioniert. Ich bin kein kleines Kind.“ „Ich habe dir nicht nachſpioniert, und wenn du kein Kind biſt, ſo biſt du meines Sohnes Frau.“ f „Ich werde deinem Sohn Rechenſchaft ablegen, wenn er ſie fordert.“ „Daß er ſie fordert, deſſen ſei ſicher. Aenne, jetzt kann ich nicht mehr ſchweigen. Aenn, wo warſt du?“ Ohne daß ſie es ſelber wollte und wußte, war ihr Ton hart und ſcharf geworden. „Das iſt meine Sache.“ 1 5 meinem Haus iſt es auch meine Sache, was vor⸗ geht.“ „Aber dein Haus iſt nicht mein Haus, und in meinem Haus tue ich, was ich will.“ „Wohin du dabei kommſt, haben wir geſehen.“ Nun riß der Zorn auch ſie fort.„Verkommen und verloddert iſt dein Haus. Wenn dein Mann heimkam, fand er kein Heim, keine Frau die es ihm gemütlich machte.“ „Alſo hat er bei dir geſeſſen und hat ſich beklagt.“ „Er hat ſich nicht beklagt, niemals, das tut mein Sohft nicht, wenn er auch Grund genug dazu gehabt hätte.“ „Selbſtverſtändlich, ich bin ja auch keine Muſterhaus⸗ frau. Vielleicht werde ich es ſchneller, als ihr denkt. Mor⸗ gen bin ich übrigens auch nicht zuhauſe. komme am Abend erſt ſpät zurück.“ „Nun, morgen gibt Rolf Gnadauer ja auch ſein Ab⸗ ſchiedseſſen vor ſeiner Reiſe nach Paris.“ „Mutter!“ 1 „Rolf Gnadauer ſteht wohl auch hinter deinen Ausglin⸗ gen?“ Aenne antwortete nicht. Sie drehte ſich um und ſchlug die Tür hinter ſich zu. ö * Aenne ſaß im Arbeitszimmer von Arno bricius. Aenne bebte am ganzen Leibe.„Du warſt nein? ormund, und darum komme ich zu dir. Ich gehe nicht wieder nach Haufc.“ g „Nun red mal keinen Unſinn und beruhige dich. Was iſt überhaupt los?“ nd 5 Dazu kommt noch die Bedingung, daß die ausgewählten Parteimitgneder außer der Otenſtleiſtung in der HJ und der Ableiſtung der Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht auch eine Dienſtleiſtung als Block- oder Zellenleiter bzw. SA⸗, —— oder SS⸗Mannes nachweiſen können. Auf dieſen unerläßlichen Vorausſetzungen baut ſich dann die dreijährige Führerſchulung auf, die wieder nur Anforderungen ſtellt, denen nur die Beſten des Volks nachkommen können. So wird durch dieſes große Werk der NS DAp im deuk⸗ ſchen Volk eine Führerſchaft ſichergeſtellt, die geeignet ſein wird, das Werk Adolf Hitlers zu hüten, zu ſichern und feſt in den Tiefen des Volks zu verankern. Ueber die Ausgeſtaltung der Burgen ſei noch erwähnt, daß ſie mit allen techniſchen Vollkommenheiten verſehen ſind, der höchſtmöglichen Zweckdienlichkeit entſpre⸗ chen, ſchön und wohnlich in Erſcheinung treten und überall in die freie Landſchaft hineinpaſſen. Jede der drei Burgen, an denen je drei Jahre lang mit durchſchnittlich 500 Arbeitern gebaut worden iſt, faßt 1000 Mann „Auswahl mit kompromißloſer Härte“ Der Führer hat vor kurzem, ſo meldet der„Angriff“, einmal geſagt, er habe eine Sorge, die ihm wirklich Sorge macht; das ſei die Sorge, ob es gelinge, den Führernach⸗ wuchs für die politiſche Leitung der RS DAP. heranzubil⸗ den. Dem Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſei es gelungen, in den letzten Wochen und Monaten mit der Fertigſtellung der drei Ordensburgen Cröſſinſee in Pommern, Vogelſang in der Eifel und Sonthofen im Allgäu einen entſchei⸗ denden Beitrag zur Löſung dieſes Problems zu lie⸗ fern. Wenn die Männer, die der Reichsorganiſationsleiter als Führernachwuchs für die politiſche Leitung ausmuſterte, Anfang Mai in die neuen Ordensburgen einträten, dann würden ſie einem Exerzitium unterworfen, das in Deutſch⸗ land epochemachend ſein werde. Vorbildung, Beſitz oder Stand ſpielten bei der Auswahl keine Rolle. Der Anwär⸗ ter mache auch kein Examen. Geprüft werde nur, was er für die Partei leiſtete und ob er geſund und erbgeſund ſei. Die Auswahl erfolge mit kompromißloſer Härte, da jeder Fehler nur eine ſchwere Belaſtung für die Parte! darſtelle. Wer ausgewählt wurde, dem werde die Sorge für die materielle Sicherheit abgenommen, damit ſich nicht der Fehler wiederhole, über den Bismarck wiederholt klagte hinſichtlich der ſchweren materiellen Sorgen der Offiziere. 1456 Baby ⸗Ausſtattungen Die Geburtstagsſpende der Beamtinnen. Die weiblichen Mitglieder des Reichsbundes der deut⸗ ſchen Beamten haben dem Führer zum Geburtstag als Gabe für hilfsbedürftige und kinderreiche Mütter 1456 vollſtändig ausgeſtattete Babykörbe bezw. Beltchen, zur einen Hälfte in Blau für Buben, zur anderen in Roſa für Mädel, mit ebenſo vollſtändiger Erſtlingsausſtattung zum Geſchenk ge⸗ macht. Die von den Beamtinnen in eigener fleißiger Arbeit angefertigte Spende ſtellt einen Wert von rund 80 000 Rm. dar. Sie iſt dem Führer mit einem künſtleriſch ausge⸗ ſtatteten Begleitſchreiben übermittelt worden, in dem es U. a. heißt: 5 5. „Der ſo oft von Ihnen ergangene Ruf, daß jeder ein⸗ zelne Volksgenoſſe ſeinen Teil dazu beitragen müſſe, um die Wiedererſtarkung unſeres Volkstums und die Neugeſtal⸗ tung unſeres Staates zu erringen, iſt auch in die Herzen der deutſchen Beamtinnen gedrungen und wird freudig be⸗ folgt. Die zurzeit im Dienſt befindlichen Beamtinnen gehö⸗ ren größtenteils der Kriegsgeneration an. Das Schickſal hat ihnen andere Aufgaben als die naturgegebenen der Haus⸗ frau und Mutter zugewieſen. Umſo glücklicher ſind ſie daher, bei ihrem Dienſt am Volk auch die bisher vielfach brach⸗ liegenden fraulichen Eigenſchaften zur Erfüllung beſonders geſtalteter fraulicher Aufgaben einſetzen zu können.“ Sie erzählt in abgeriſſenen Sätzen.„Sie hat mich be⸗ handelt wie eine Verbrecherin. Förmlich Rechenſchaft hat ſie von mir gefordert.“ „Wenn Frau Hewald das getan hat, hat ſie allen Grund dazu gehabt. Nimm es mir nicht übel. Du haſt ſie doch in der Tat dieſe ganzen vier Wochen belogen.“ „Onkel Arno, nun ſagſt auch du dieſes nichtswürdige Wort. Wenn man etwas verſchweigt, lügt man nicht.“ „Feine Spitzfindigkett. Du haſt nicht bloß geſchwiegen, du haſt ihr Dinge vorgeſpiegelt, die nicht da waren.“ Arno Fabricius ſaß ihr gegenüber. Er ſah ihr gerade in die Augen.„Wo warſt du denn nun eigentlich?“ „Das iſt meine Sache.“ „Unbedingt. Ich habe auch kein Verlangen, es zu wiſ⸗ ſen. Daß du Dummheiten gemacht haſt, glaube ich nicht Du biſt zwar, wie all ihr Jungen, ein bißchen ſelbſtherrlich überſpannt, aber nebenbei auch ein ſauberer und anſtändi ger Kerl. Warum ſagſt du nicht einfach Frau Thereſe, was hinter deinen Ausgängen ſteckt?“ „Ich bin ihr keine Rechenſchaft ſchuldig.“ „Nein, im Grunde genommen nicht. Aber bedenke, daß dein Gehabe ſie befremden muß. Und daß ſie dein Ver⸗ trauen verdient.“ „Du warſt immer für ſie eingenommen, und bloß, weil ſte ein bißchen Verſtehen hat für deine ollen Töppe und den andern Kram.“ „Was dir Kram iſt, iſt vielleicht weniger Kram als der Theaterplunder, dem du deines Mannes und dein eigenes Glück opferſt. Im übrigen ſchätze ich Frau Thereſe, weil ſie ein gütiger und tüchtiger Menſch iſt. Fürſorg⸗ lich, liebevoll, hilfsbereit, ſo haſt du ſie ja auch kennen⸗ gelernt. Eine Frau, wie die Frau ſein ſoll.“ „Heirat ſie doch, wenn ſie dir ſo gut gefällt.“ „Aenne, jetzt wirſt du ungezogen.“ Die Adern auf des Mannes Stirn ſchwollen. „Aber ihr bringt einen ja dazu.“ Die junge Frau war außer ſich.„Bin ich nicht auch ein Menſch mit einem eigenen Ich? Kann ich nicht auch mal einen Weg für mich gehen? Muß ich über alles reden? Wenn ich nun bloß eine Ueberraſchung vor hatte, aber nein, es muß was Schlim⸗ mes ſein. Und mein Junge iſt wohl möglich von dem Ekel dem Gnadauer!“ Sie ſchlug die Hände vors Geſicht. Stillſchweigen im Zimmer. Meber Arno Fabricius“ Ge⸗ ſicht ging ein leiſes Lächeln.„Daß es ein Junge wird, weißt du alſo auch ſchon ganz gewiß?“ „Onkel Arno, du biſt empörend.“ Aenne ſprang auf, ihre Wangen glühten. Es war, als wollte ſie auf ihn zu — Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 23. April: Es notierten: Weizenfuttermehl 13,20; Roggenfuttermehl 13. alle übrigen Preiſe unverändert. Mehlnotierungen für Maſ⸗ Lieferung je 10 Pfg. höher als die April⸗Preiſe. Mannheimer Schweinemarkt vom 23. April: Auf dem Schweinemarkt waren 332 Ferkel und 509 Läufer angeboten. Preiſe: 14 bis 18, 18 bis 26, 26 bis 33. Marktverlauf: leb⸗ haft. 4 Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 23. April: Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbrau⸗ cherpreiſe für ein Pfund in Rpfg. ermittelt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 25 bis 30; Weißkraut 20 bis 22; Rotkraut 20 bis 25; Gelbe Rüben 7 bis 10; Note Rüben 12 bis 15; Spinat 5 bis 20; Mangold 10 bis 20; Zwiebeln 12 bis 15; Schwarzwurzeln 15 bis 30; Spargel 50 bis 120; Kopfſalat, St. 10 bis 30; Feldſalat 40 biz 80; Lattich 40 bis 50; Rhabarber 10 bis 12; Tomaten 50 bis 60; Radieschen, Bſchl. 7 bis 10; Rettich, St. 30 bis 30; Meerrettich, St. 10 bis 50; Schlangengurken, St. 15 bis 60; Suppengrünes, Bſchl. 4 bis 5; Peterſilie, Bſchl. 4 bis 5; Schnittlauch, Bſchl. 4 bis 5; Aepfel 15 bis 45 Birnen 30 bis 35; Zitronen, St. 3 bis 5; Orangen 17 bis 30; Bananen, St. 7 bis 12; Markenbutter 160; Landbutter 140 bis 142; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier 8,5 bis II; Hechte 100 bis 120; Barben 80; Karpfen 80 bis 100 Schleien 120; Breſem 50 bis 60; Backfiſche 35 bis 40 Kabeljau 25 bis 35; Schellfiſche 50 bis 60; Goldbarſch 35, Seehecht 50 bis 60; Stockfiſche 35; Hahn, geſchl., St, 120 bis 300; Huhn, geſchl., St. 200 bis 400; Tauben, geſchl., St. 60 bis 90; Rindfleiſch 87; Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 87. N 9 5 1 R* i W a —ä N 15 — eos, 5 767 f 8„ an 5„ fag 0 2 dn 65 7„ 8 5 His gehe e un, Se K 22 7 5 ö 1 0 fin il. I A lt e S 2 5 Vale 5 25 3 Fun bene.*.— Cle bungas X& J In toi? O ehe, N 0 4 W Hai ss algen 4 5 0 5 8. See, ee — Gps Selienenitung. 27225 Hume, denen, % Hugo d, Buell, e Tn le elen gun Ul au n T, ce, eue Hsu 0 IO besbleſe Jebel F 5 Ghee e. E 8 Sofa. M,%, N Hale ird 0 a Latente fu .. I,, e e e e mee, mich holen.“ „Aenne, nun mach mal keine Geſchichten. Aenne, du dummes, unverſtändiges Mädel.“ Aber bevor er ſie halten konnte, war ſie hinaus. Arno Fabricius blieb in etwas zwieſpältiger Stim⸗ mung zurück. Lachen und Aerger waren in ihm. 1 da nun ernſt zu nehmen? Anſinn! Verrückter Trotzkopff Sprach vor ſich hin, was ihr der Aerger eingab. Würde erſt durch ein paar Straßen laufen und dann nach Hause gehen und ſich mit Mutter aussprechen über ihr Geheim; nis. Nettes Geheimnis. Er lachte vor ſich hin. 5 Schließlich brauchte man um ſolch— Geheimnis abet nicht vier Wochen lang alle Tage aus dem Hauſe zu lau fen. Das ſtimmte auch. Steckte doch noch etwas anderes dahinter? 5 11 Eine Unruhe wollte in ihm aufſteigen, aber nur ft Minuten, dann wies er ſich ſelbſt zurecht. Man 1 doch Aenne. Ein bißchen impulſiv, unüberlegt und 10 bewußt, aber keiner Gemeinheit fähig. Daran glaubte Ja wohl auch Thereſe Hewald nicht. Er hatte ſich in ſein Buch vertiefen wollen, kam 1 1 wicht ſehr weit. Thereſe Hewald ſtand vor ihm. Er ha i ihre heimlichen Kämpfe geſehen, hatte geſehen, wie ſie 127 ſich gerungen, ſich überwunden und mit leiſer 5 Hand einzurenken verſucht hatte, was der Unverſtand 1 jungen Frau angerichtet. Das war nun deren Dank. 10 erhört von Aenne. Helle Empörung ſchlug jäh in 1 10 Herzen auf. Arme Frau, ja, arme Frau. Von allem e 1 Frauenglück ausgeſchloſſen, als es gerade anfing, ſich 1 erſchließen. Und doch nicht verzagt und zuſammenge 1d chen. Doch ein neues Glück aufzimmernd in dem 0 10 für den Sohn. And kaum, daß der Sohn im Leben faut ſchon wieder beiſeite geſchoben, an die zweite Stelle zu 1 gedrängt. Stand die Mutter nicht immer an bettet) Stelle, wenn erſt die Frau an des Sohnes Seite el Hoffentlich war Aenne tatſächlich zur Vernunft gekom und ſaß jetzt daheim, und alles kam in See daß Telephon läutete. Eine Stimme, der man es anhör Kenne 15 viel geweint hatte, ſagte nichts als drei Worte:„ iſt fort.“ 7 „Ich bin in einer halben Stunde bei Ihnen, Frau Thereſe,.