igen täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Zeungspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 1 del Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 lnzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., u Lerttell 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 1. 8. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. t. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr zunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Jages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 — 36. Jahrgang Samstag, den 25. April 1936 6 9 Aufruf zum 1. Mai pr. Goebbels an das ganze deutſche Volk.— Ein Ruf an Stadt und Land. Berlin, 25. April Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt zum 1. Mai folgen⸗ den Aufruf: An das ganze deutſche Volk! Am 1. Mai 1936 begeht das deutſche Volk in ſeltener Einmütigkeit und Geſchloſſenheit zum vierten Mal ſeinen nationalen Feiertag im nationalſozialiſtiſchen Reich. Dieſer gelerkag hak in dieſem Jahr ſeine beſonders feſtliche Be⸗ deutung. In den hinter uns liegenden zwölf Monaten der Arbeit, des Opferſinns und des wirkſchafklichen und politiſchen Auf⸗ haus nach innen und nach außen iſt die deutſche Nation auf ihrem ſchweren Weg zur Neuaufrichtung und Wieder⸗ erſtarkung des Reichs ein gutes Stück vorwärtsgekammen. der Staat des Nationalſozialismus hat ſeine weitere Be⸗ ſeſtigung erfahren und ſteht nun geſichert und unerſchükter⸗ lich wie nie. Wirtſchaft und Finanzen ſind geordnet. In ſchweren Schlägen hat die Nation ihre Schlacht gegen die Arbeits⸗ loſigkeit fortgeſetzt und dabei Erfolge über Erfolge erzielt. Das, was bei Beginn des nationalſozialiſtiſchen Regimes nur erſt Plan und Projekt war, beginnt nun mehr und mehr wunderbare Wirklichkeit zu werden. Sümpfe und Moore werden urbar gemacht, ganze Provinzen dem Meer abgerungen und mit jungen Bauernfamilien beſiedelt. Quer durch das Land ziehen ſich bereits Hunderte von Kilometer neugebauter Reichsautobahnſtraßen 91 eugen des Aufbauwillens im nationalſozialiſtiſchen Staat. In größtem Umfang iſt die ſoziale Volkswohl⸗ fahrt in Deutſchland organiſiert und durchgeführt wor⸗ den. In einem Hilfswerk, wie es die Welt bisher noch nicht kannte, hat auch in den vergangenen Wintermonaten die Nation ihren Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegreich bestanden. Am 7. März hat der Führer im Rheinland die neuen Friedensgarniſonen aufgerichtet und da⸗ mit die volle Souveränität über deutſches Gebiet wieder⸗ hergeſtellt. Zugleich legte er der Welt in klarſter Offenheit leinen konſtruktiven Friedensplan zum Wie⸗ deraufbau Europas vor. Am 29. März aber bekannte ſich die ganze Nation geſchloſſen und einmütig zu ihm, ſeinem Aufbauwerk und ſeiner erfolgreichen Politik nach innen und außen. Wo anders auf dieſem Erdball ſteht ein Staat ſo feſt und geſicherk wie der unfrige. Während ſonſtwo vielfach Länder und Völker durch Zwie⸗ tracht und Zerriſſenheit, ſa, ſogur durch die Gefahr plötzlich ausbrechender Anarchie bedroht ſind, iſt Deutchſland eine Juſel der Ordnung und Disziplin und der Hort des Friedens geworden. Als am Geburtstag des Führers de junge deutſche Volksarmee vor ihm vorbeidefilierte, überkam jeden Deutſchen das beglückende Gefühl, daß nun Staat und Volk in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen können, da ſie wieder geſichert und geſchützt ſind durch die eigene und nationale Krafk. g 5 Vieles iſt im vergangenen Jahr getan und geleiſtet wor⸗ den, mehr noch bleibt uns für die Zukunft zu tun und zu leiten. Die Nation iſt entſchloſſen, die vor ihr liegenden Aufgaben zu meiſtern. Sie iſt bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau von einem unbändigen Arbeitswillen erfüllt Sie wird das Schickſal bezwingen, weil ſie einig iſt, die Schwierigkeiten der zu löſenden Probleme kennt und entſchloſſen bleibt, mit ihnen fertig zu werden. 8 Wiederum ergeht an die ganze Nation der Ruf nach Lerlebendigung der Arbeit und ſittlicher Verpflichtung eines jeden Deutſchen zu ihr, Wiederum werden und wollen wir uns alle zu ihrem neuen Ethos bekennen. Wiederum bnt uns allen auch zum 1. Mai dieſes Jahres der Kämpfe, Siege und Erfolge die Mahnung entgegen: Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! In dieſem Zeichen ſoll auch der diesjährige 1. Mai ſtehen. Mit Stolz halten wir Rückſchau in das vergangene und voll Vertrauen Vorſchau in das kommende Jahr. Es wird uns alle bereit finden. ir Die Zeit der Tatenloſigkeit, des Mangels an Entſchluß⸗ aft, der inneren Zwietracht und des politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Peſſimismus liegt hinter uns. Aufs Neue be⸗ ennt ſich das deutſche Volk zu ſeinem nationalen Leben und zu ſeiner freudigen Bejahung. Ein Volk ſind wir! Einem Führer gehorchen wir! An alle Deutſchen in Stadt und Land ergeht der Ruf: Der 1. Mai iſt Feiertag für Arm und Reich und Hoch und Niedrig! Vekränzt Eure Häuſer und die Straßen der Städte und örſer mit friſchem Grün und den Fahnen des Reichs! on allen Laſt⸗ und Perſonenautos, aus allen Fenſtern 50 die Wimpel und Fahnen der nationalſozialiſtiſchen rhebung flattern! Züge und Straßenbahnen ſind mit lumen und frischem Grün geſchmückt! a 1 Auf den Fabriktürmen und Bürohäuſern werden feier⸗ ich die Fahnen des Reichs gehißt! Kein Kind ohne Hakenkreuzwimpell Die öffentlichen Gebäude, Bahnhöfe, Poſt⸗ graphenämter ſollen in friſchem Grün erſtehen! Die Verkehrsmittel tragen Fahnenſchmuck! und Tele⸗ —— — Zn der Ehre der Arbeit liegt die Ehre des Volks! Die Ehre des Volkes aber iſt die Bürgſchaft für Frieden und die Sicherung der Nakion! Deutſche aller Stämme, Stände, Berufe und Konfeſſio⸗ nen, reicht Euch die Hände! Für Arbeit, Frieden, nationale Ehre und Sicherheit! Es lebe der Führer! Es lebe Deutſchland, ſein Volk und ſein Reich! Der Führer auf Cröſſinſee Feierliche Uebergabe der Ordensburg und Einweſhung durch den Führer. Der Führer nahm in einem feierlichen Akt die Ein wei⸗ hung der Ordensburg Cröſſinſee in 1 vor. Ju glei- cher Zeit wurden in der Eifel die Ordensburg Vogelſang und im Allgäu die Ordensburg Sonthofen ihrer Beſtim⸗ mung übergeben. Kurz nach 12 Uhr traf der Führer in Begleitung des Stellvertreters Rudolf Heß und zahlreicher führender Per⸗ ſönlichkeiten der Bewegung von Berlin kommend auf dem Bahnhof in Falkenburg in Pommern ein. Auf allen Bahn⸗ höfen, die der Zug von Stettin aus berührte, ſtanden Tau⸗ ſende von Menſchen, waren die Gliederungen der Bewe⸗ gung angetreten. Ueberall wehten Flaggen. Auf dem Bahnhof in Falkenburg wurde der Führer durch den Gauleiter Schwede⸗-Koburg und den SA⸗ Gruppenführer Friedrich begrüßt. Nach dem Abſchreiten der vor dem Bahnhof aufmarſchierten Ehrenformationen legte der Führer im Kraftwagen die 4 Kilometer lange An⸗ fahrt zur Ordensburg Cröſſinſee zurück. Hinter dem Spa⸗ lier der SA, des NSͤc und der SS ſäumte unter den Hunderten von Fahnenmaſten unüberſehbar die Bevölke⸗ rung die Straßen. Unter dem wuchtigen Toreingang zur Burg, der getragen wird von ſechs Holzſäulen aus 700jäh⸗ rigen Eichen, meldete Reichsinſpekteur Schmeer, der Lei⸗ ter der Kreisleitertagung, die über 800 angetretenen Kreisleiter. Geleitet von Reichsleiter Dr. Robert Ley und dem Burgkommandanten Pg. Eckhardt betrat der Füh⸗ rer darauf die Burg und ſchritt die Front ſeiner Kreis⸗ leiter ab. Unter Führung von Dr. Ley beſichtigte dann Adolf Hitler die Anlage dieſer erſten Ordensburg des Drit⸗ ten Reichs. Bei den 800 Kreisleitern Während der Führer die weitläufigen Säle der Ordens⸗ burg beſichtigte, verſammelten ſich die 800 Kreisleiter in der vorläufig als Schulungshalle hergerichteten Turnhalle. Schlicht, den Sinn des Gemeinſchaftsgedankens unterſtrei⸗ chend, iſt auch dieſer Raum geſtaltet. Was pommerſcher Boden und pommerſche Wälder hergaben, wurde hier zu⸗ ſammengefügt zu einem Raum, der abweicht von allem bisher Bekannten, der neue Wege beſchreitet. Nach Beendigung des Rundganges begrüßt hier Reichs⸗ leiter Dr. Robert Ley den Führer mit einer Anſprache. Er weiſt darauf hin, daß in dieſem Saal alle Kreisleiter verſammelt ſeien, alles alte bewährte Kämpfer; zum weit⸗ aus größten Teil trügen ſie das Goldene Ehrenzeichen der Partei. Zum erſten Male habe er dieſe Männer hier auf der neuen Ordensburg zuſammenberufen, um alle Reichs⸗ leiter zu ihnen ſprechen zu laſſen. Als Dr. Ley dann davon ſpricht, daß heute für dieſe Männer der Höhepunkt gekom⸗ men ſei, daß es für ſie einen Ehrentag bedeute und daß ſie auf dieſen Tag ſehnſüchtig gewartet hätten, bricht ein unbeſchreiblicher Jubel los. Die Kreis⸗ leiter erheben ſich ſpontan von ihren Sitzen und minuten⸗ lang donnern Rufe der Begeiſterung empor. Den Höhe⸗ punkt des Vormittags bildete die Anſprache des Führers an ſeine Kreisleiter. Mitgeriſſen von dieſem Erleben ſtimmen die Männer ein in das Siegheil, das Reichsinſpek⸗ teur Schmeer auf den Führer ausbringt, und wie ein Ge⸗ löbnis ſteigt das Lied des unvergeßlichen Sturmführers auf. Als der Führer den Raum verläßt, begrüßen ihn in der großen Ehrenhalle zahlreiche höhere Führer der Sa, des Nec, der SS und des Arbeitsdienſtes, ſowie die Vertre⸗ ter der Wehrmacht. Im Remter nahm dann der. Führer in⸗ mitten ſeiner Kreisleiter und der Ehrengäſte das einſache Mittagsmahl ein. Die Weihe durch den Führer Am Freitagnachmittag verſammeiten ſich in der Schu⸗ lungshalle die Ehrengäſte, unter ihnen faſt alle Neichsleiter, zahlreiche Statthalter, die Gauleiter, die Führer der Glie⸗ derungen der Bewegung und die Vertreter der Wehrmacht und des Staates. Der Appellplatz, zu Füßen der großen Ehrenhalle, die die Namen der 16 vor der Feldherrnhalle Gefallenen trägt, iſt freigelaſſen für die Ehrenformati onen der SA., SS., des Arbeitsdienſtes, des Frauenarbeitsdien⸗ ſtes, der Schutzpolizei und der HJ. Rings um den Appell⸗ platz überragen hohe Fahnenmaſten die ſchilfgedeckten Häuſer im Burginnern. Zu der feierlichen Weihe iſt auch, wie am Vormittag bei der Ankunft des Führers, die Bevölkerung zu Tauſenden erſchienen. Da die Reden aus der Halle auf eine Lautſprecheranlage übertragen werden, können die auf dem Platz Verſammelten auch an dieſem Weiheakt teil⸗ nehmen. 5 Vor Beginn der Feier ſchritt der Führer, aus dem Remter kommend, die Fronten der Ehrenformationen ab. Als er dann die Halle betritt, empfängt ihn begeiſterter Zuruf. den e Nr. 97 ———ñ Auch die über 800 Kreisleiter, deren große Tagung mit der Rede des Führers ihren Abſchluß gefunden hat, nehmen an der Feier teil. Reichsinſpekteur Schmeer begrüßte den Führer, der wiederum begleitet wird von Rudolf Heß und den Ehrengäſten aus Bewegung, Staat und Wehr⸗ macht. Darauf ſprachen Reichsorganiſationsleiter Dr. Robert Ley und dann der Führer. Als der Führer geendet hatte, erfüllte minutenlanger Jubel die Halle. Alles erhob ſich von den Sitzen. Unter dem Eindruck der Ausführungen Adolf Hitlers ertönte aus der Menge heraus das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Mit dem Siegheil auf den Führer ſchloß Reichsinſpekteur Schmeer den feier⸗ lichen Akt. Zu gleicher Stunde, während der Führer auf der Ordensburg Cröſſinſee aus den Händen von Dr. Robert Ley die Ordensburg übernahm, ſtiegen draußen in der Eifel auf der Ordensburg Vogelſang und im All- gäu auf der Burg Sonthofen die Fahnen am Maſt empor. Drei Ordensburgen des Dritten Reiches erlebten damit an dieſem denkwürdigen Tag ihre Weihe. Drei Stätten wirken in Zukunft, um für die Bewegung ein Führerkorps heranzubilden, das Vorbild und Beiſpiel zugleich für die kommenden Geſchlechter ſein wird. Eine Amneſtie des Führers Bedingter Straferlaß auch für politiſche Nörgler und Schwätzer in leichteren Fällen. Berlin, 25. April. Der Führer und Reichskanzler hat am 23. April 1936 unter Gegenzeichnung des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner ein neues Geſetz über die Gewährung von Straf⸗ freiheit unterzeichnet. Das neue Straffreiheitsgeſetz, für deſſen Erlaß kriminal⸗ politiſche Erwägungen maßgebend waren, Unterſcheider drei Gruppen von Straftaten, für die eine Gnaden⸗ vergünſtigung gewährt werden ſoll: 1. diejenigen Fälle, in denen ſich der Täter durch Uebereifer im Kampf für den nationalſo⸗ zialiſtiſchen Gedanken hat hinreißen laſſen. Aus⸗ genommen ſind vorſätzliche Handlungen, durch die der Tod eines Menſchen herbeigeführt worden iſt, ſowie Handlungen, bei denen die Art der Ausführung oder dle Beweggründe eine gemeine Geſinnung des Täters erkennen laſſen. Die hiernach unter das Straffreiheitsge⸗ ſetz fallenden Straftaten werden ohne Rückſicht auf die Höhe der rechtskräftig erkannten oder der zu erwartenden Strafe amneſtiert. Noch nicht vollſtreckte rechtskräftige Strafen werden erlaſſen. Anhängige Verfahren werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 20. April 1936 begangen iſt; neue Verfahren werden nicht eingeleitet. 2. Die Fälle der politiſchen Nörgler und Schwätze r. Hier handelt es ſich a) um Straftaten gegen das Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Par⸗ teiuniſormen vom 20. Dezember 1934— mit Ausnahme der Zuwiderhandlungen gegen Paragraph 3(Tragen von Uniformen bei der Begehung ſtrafvarer Handlungen) und Paragraph 5 Abſatz 1(unerlaubter Handel mit Uniformen und Uniformteilen)— ſowie um Straftaten nach Para⸗ graph 1344 und b RStGB(öffentliche Beſchimpfung des Reiches, der Partei und ihrer Gliederungen, der Fahnen uſw.) und Vergehen gegen den ſogenannten Kanzel⸗ paragraphen(ſtaatsfeindliche Aeußerungen von Geiſt⸗ lichen); b) um Beleidigungen des Führers und Reichskanzlers und anderer leitender Perſönlichkeiten des Staates oder der NSDAP ſowie um andere im politiſchen Meinungsſtreit begangene Beleidigungen oder Körperver⸗ letzungen und ſonſtige ſtrafbare Unmutsäuße⸗ rungen. Straffreiheit tritt auch für Straftaten gegen Paragraph 330a StB(Begehung ſtrafbarer Handlungen im Voll⸗ rauſch) ein, wenn dieſe Verübung eine der vorbezeich⸗ neten Straftaten zum Gegenſtand haben. Bei dieſer zweiten Gruppe der politiſchen Nörgler und Schwätzer tritt Straffreiheit jedoch nur für die leich ⸗ teren Fälle, d. h. nur für diejenigen ein, bei denen lediglich Geldſtrafe oder eine Freiheitsſtrafe von nicht mehr als ſechs Monaten erkannt oder zu erwarten iſt. Außerdem werden dieſe Fälle nicht ohne weiteres amne⸗ ſtiert, vielmehr werden rechtskräftig erkannte Strafen nur unter der Bedingung erlaſſen, daß der Täter nicht binnen eines Zeitraumes von drei Jahren nach Gewährung des bedingten Erlaſſes ein Verbrechen oder ein vorſätzliches Vergehen verübt. Iſt das Verfahren noch anhängig, ſo wird es nicht ohne weiteres niedergeſchlagen, ſondern bis zum Urteil durchgeführt und die Vollſtreckung der Strafe in gleicher Weiſe auf Wohlverhalten ausgeſetzt. 3. Die ſogenannten Bagatelldelikte, das heißt alle ſonſtigen Straftaten, für die keine höhere Strafe als Freiheitsſtrafe bis zu einem Monat oder Geldſtrafe, bei der die Erſatzfreiheitsſtrafe nicht mehr als einen Monat be⸗ trägt, rechtskräftig erkannt oder zu erwarten iſt. Bei die⸗ ſen kleinen Strafen kommt es auf die Art der Straftat, die Beweggründe uſw. nicht an. Nähere Beſtimmungen über die Durchführung des Straffreiheitsgeſetzes enthält die Verordnung des Reichsminiſters der Juſtiz vom gleichen Tage, die u. a. auch beſtimmt, welche Gerichte über den Antrag auf Einſtel⸗ lung anhängiger Verfahren zu entſcheiden haben und welche Rechtsmittel den Beteiligten zur Verfügung ſtehen. Das Privatleben der Beamten Die Frage, wieweit das außerdienſtliche Leben des Beam⸗ ten der Ueberwachung und etwaigen Beſtrafung durch den Vorgeſetzten unterliegt, iſt bisher in der Beamtenſchaft noch nicht genügend geklärt. Die parteiamtliche NS.⸗Beamten⸗ zeitung läßt daher durch Gerichtsaſſeſſor Mumm Berlin eine aufklärende Anterſuchung anſtellen. Richtig ſei an der Auf⸗ faſſung, daß der Beamte nach Dienſtſchluß von ſeinen Pflich⸗ ten frei wird nur ſoviel, daß der Dienſtherr ſich nicht um das private Leben ſeiner Beamten kümmern ſoll, ſolange es keine Rückwirkungen auf das Amt zeige. Geſetzliche Grund⸗ lage für dieſe Anterſcheidung ſei Pakagraph 10 des Reichs⸗ beamtengeſetzes, wonach der Beamte außerhalb ſeines Amtes darauf zu achten habe, daß durch ſein Verhalten das An⸗ ſehen des Beamtenſtandes und das Vertrauen des Volkes zu den Behörden nicht nur keinen Schaden leide, ſondern immer mehr gefördert werde. Die Frage, wieweit der Vor⸗ geſetzte auf das Privatleben des Beamten im Sinne dieſer Beſtimmungen Einfluß nehmen könne, erörtert der Referent an Beiſpielen. So könne der Dienſtherr nicht untätig zuſehen, wenn der Beamte ſo leichtſinnig lebe, daß ſeine Geſundheit und damit notwendig ſeine dienſtliche Leiſtungsfähigkeit leide. Deshalb ſei z. B. ſchon der anhaltende Hang zum Trin⸗ ken zu mißbilligen. Was die Geſelligkeit des Beamten angehe, ſo ſei gleich, ob er dem einen oder anderen erlaubte Zwecke verfolgenden Verein beitritt. Dagegen werde ein Anlaß zum Eingreifen ſeitens des Dienſtherrn ſchon gegeben ſein können, wenn er erfährt, daß ſein Antergebener ſich bewußt oder aus Lauheit den NS.⸗Organiſationen fernhält, oder nur in ſolchen Kreiſen verkehrt, die nicht gerade unerlaubte Zwecke verfolgen, aber doch in dem Ruf ſtehen, Stützen der Reaktion oder des Klaſſendünkels zu ſein. Denn dann erfülle der Beamte nicht ſeine Pflicht, „iederzeit“, d. h. während und außerhalb des Dienſtes kämp⸗ fend und fördernd für den nationalſozialiſtiſchen Staat ein⸗ zutreten. 5 Jeder Verkehr des Beamten mit Juden, auch mit den ſogen.„anſtändigen“, ſei ſelbſtverſtändlich unzuläſſig, wenn er nicht nur in geſchäftlichem Sinne erfolge und ſich dann auf das unumgänglich notwendige Maß beſchränke. Ebenſo ſei jeder Verkehr mit übelbeleumdeten Per⸗ ſonen verboten. Der Beamte könne auch dazu angehalten werden, daß ſeine Angehörigen einen nicht zu beanſtandenden Lebenswandel führen, könne allerdings für ein Fehlſchlagen ſeiner Bemühungen dieſer Art nicht verantwortlich gemacht werden. Je höher die Stellung des Beamten ſei, umſo weit⸗ gehender ſeien ſeine Pflichten und beſonders ſtreng der Maß⸗ ſtab, wenn der Beamte auch außerdienſtlich die Dienſtkleidung trägt. Weltbild(Me) Reichsminiſter Rudolf Heß 40 Jahre. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, begeht am 26. April ſeinen 40. Geburtstag. Einheitlicher Bedienungszuſchlag f Keine Sonderzuſchläge mehr in Hotels. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat die Fachgruppe des Herbergsgewerbes ermächtigt, den Bedienungsgeldzuſchlag im Beherbungsgewerbe einheitlich zu regeln. Auf Grund dieſer Ermächtigung iſt eine marktregelnde Anordnung über den einheitlichen Bedienungsgeldzuſchlag ergangen, die am 1. Mai in Kraft tritt. Es wird dabei ausgeführt, daß das Preisangebot der gewerblichen Beherbergungsbetriebe bisher vielfach der Klarheit durch eine Vielheit von nachträglichen Zuſchlägen zum Grundpreis entbehrte. Andererſeits ſei jedoch ein klares Preisangebot eine der wichtigſten Vorausſetzungen einer günſtigen Fremdenverkehrsentwicklung. Nach der Anordnung müſſen ab 1. Mai alle gewerbs⸗ mäßigen Beherbergungsbetriebe einſchließlich der Fremden⸗ heime zu dem angekündigten Grundpreis einen erkennbaren Zuſchlag erheben, durch den alle Leiſtungen innerhalb des Beherbergungsvertrages abgegolten werden. Dieſer Zuſchlag beträgt auf den Preis für Zimmer und Frühſtück 10 bis 15 Prozent, auf die Preiſe für den ſonſtigen Verzehr einheitlich 10 Prozent. Von beſonderer Bedeutung iſt die Beſtimmung, daß durch die Aufteilung des Preisangebotes in Grundpreis und Zuſchlag eine Erhöhung des bis⸗ herigen Geſamtpreiſes nicht eintreten darf. Die Bewegungsfreiheit, die hei dem Zuſchlag auf den Zimmerpreis vorgeſehen iſt, ſoll nur ein Uebergangszuſtand ſein, der baldigſt auch hier einer abſoluten Einheit⸗ lichkeit Platz machen ſoll. Sämtliche bisher etwa zur Er⸗ hebung gelangten Zuſchläge für Heizung, Licht und Stiefelputzen dürſen künftig nicht mehr erſcheinen. Das Putzen von einem Paar Schuhe pro Tag und Gaſt t mit dem Zuſchlag abgegolten. Geſonderte Behand⸗ lung von Sportgeräten und Schuhen, Gepäcktransport und Botengänge werden natürlich als Sonderleiſtungen auch ge⸗ ſondert in Rechnung geſtellt. 5 A 100 000 Mark⸗Gewinn gezogen. In der Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel ein 100 000 Mark⸗Gewinn auf die Losnummer 281 539. Das Los wird in Viertelteilen im Saargebiet und in Achtelteilung in Baden geſpielt. f Tod bei Aufräumungsarbeiten. Bei Aufräumungs⸗ arbeiten an ihrem abgebrannten Wohnhaus wurden der Bauer Johannes Vorbohle und ſein Sohn Franz in Rökking⸗ 5 50 Weſtfalen) von einer einſtürzenden Wand verſchüttet. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht, wo der Vater in⸗ zwiſchen geſtorben iſt. Kurzmeldungen London. Die Unterhausausſprache über den neuen Haus⸗ halt wurde abgeſchloſſen. Eine Abſtimmung fand nicht ſtatt. Belgrad. Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch erklärte Jugoflawien werde auf die türkiſche Dardanellennote gün⸗ ſtig antworten. Das neue Haus der Reichspreſſeſchule eingeweiht. Der journaliſtiſche Beruf iſt im Dritten Reich zu einer öffentlichen Aufgabe geworden. Die einem deutſchen Schrift⸗ leiter geſtellte Grundforderung lautet, daß er mit ſeiner Arbeit ſtets ſeinem Volk dient, vor dem allein er die Ver⸗ antwortung für ſein Wirken trägt. Der für ein ſolches öffentliches Amt erforderlichen ſtrengſten Nachwuchsausleſe dient die ſeit 1935 beſtehende Reichspreſſeſchule des Reichs⸗ verbands der Deutſchen Preſſe, die am Freitag ihr neues Haus in Berlin⸗Dahlem feierlich einweihte. Berufsſtändiſche Wahlen in Vorarlberg. Am kommenden Sonntag finden in Vorarlberg auf Grund der Beſtimmungen der neuen öſterreichiſchen Ver⸗ faſſung die erſten Wahlen in dem Berufsſtand Land⸗ und Forſtwirtſchaft ſtatt. Nach den Beſtimmungen ſind wahl⸗ berechtigt alle im bäuerlichen Beruf ſtehenden Arbeitgeber, deren Familienangehörigen und die Arbeitnehmer, ſoweit ſie 24 Jahre alt und Mitglieder der Vaterländiſchen Front ſind. Nichtmitglieder der Vaterländiſchen Front haben alſo kein Wahlrecht. Auf Grund der einſchränkenden Beſtim⸗ mungen über die Wahlberechtigung ſind nach den amtlichen Wählerliſten von den 157000 Einwohnern des ſtark agra⸗ riſchen Vorarlberg 15 000 wahlberechtigt. 121 Nevolutionslehrer Rückkehr ſpaniſcher Emigranten aus Moskau. Madrid, 24. April. Nach Madrider Preſſemeldungen ſollen 121 ſpaniſche Emigranten, die nach der Oktoberrevolution nach Sowjet⸗ rußland flüchteten, in Madrid eintreffen. Wie die links⸗ demokratiſche Zeitugn„El Liberal“ meldet, hat die Inter⸗ nationale Rote Hilfe einen großen Empfang für dieſe Opfer der faſchiſtiſchen Regierungen Spaniens“ organi⸗ ſiert, an dem ſich angeblich auch der Madrider Gemeinde⸗ rat und Vertreter der Behörden beteiligen werden. In rechtsgerichteten Kreiſen vermutet man, daß ein großer Teil der aus Rußland heimkehrenden Marxiſten in Moskau Revolukionsunterricht erhalten habe und ſich nun in Spanien als kommuniſtiſche Agenten betätigen werden, Blutige Zuſammenſtöße— 2 Poliziſten getötet Aus einigen ſpaniſchen Orten werden wieder Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung gemeldet. In Lebrija(Sevilla) überfiel eine Gruppe linksradikaler Elemente das Parteibüro der Katholiſchen Volksaktion und die Wohnung des Führers der Partei. Beide Gebäude wur⸗ den niedergebrannt. Die Polizei wurde mit Piſto⸗ lenfeuer empfangen. Im Verlauf des Feuergefechts wurde ein Offizier getötet.— In Almeria trugen bei einer Prüge⸗ lei zwiſchen Studenten verſchiedener politiſcher Richtungen drei junge Leute ſchwere Verletzungen davon. Als ſich Zivilperſonen in den Kampf einmiſchten, wurde auch von Schußwaffen Gebrauch gemacht und ein Polizeibeamter ge⸗ tötet. ernſte 300 000 Schilling unterſchlagen. Innsbruck, 25. April. Der Direktor des Städtiſchen Elektrizitätswerkes in Hall, Wopfner, hat ſich erſchoſſen. Die Anterſuchung dieſes Falles hat ergeben, daß Wopfner Anter⸗ ſchlagungen in Höhe von mehr als 300 000 Schilling ver⸗ übt hat. Gefährliche Geldſchrankknacker gefaßt. Amſterdam, 25. April. Der holländiſchen Polizei iſt ein guter Fang gelungen. In Harlem wurden in der Nacht vier Einbrecher verhaftet, die gerade im Begriff waren, im dortigen Finanzamt einen Geldſchrank mit Hilfe von Schneidebrennern zu öffnen. Die vier Einbrecher, die einer berüchtigten Bande angehören, dürften nach An⸗ nahme der Polizei u. a. auch den Einbruch in einem ſtädti⸗ ſchen Büro Amſterdams auf dem Gewiſſen haben, bei dem nicht weniger als vier Geldſchränke erbrochen wurden. Der Vormarſch geht weiter Der italieniſche Heeresbericht. Rom, 24. April. Marſchall Badoglios Heeresbericht Nr. 194 lautet: An der Nordfront beſetzte eine Abteilung der Eritrea⸗ Truppen, die ihren Ausgang von Deſſie genommen hatte, den Ort Uorrailu, ohne Widerſtand zu finden. An der Somali Front dauert unſer Vormarſch in allen Abſchnitten an. Im Tal des Fafan beſetzten wir Gedadde und Gabrehor. Unſere Flieger bombardierten feindliche Verleſdigungsſtellungen auf der Linie Saſſa⸗ baneh⸗Dagamodo. Erkundungsflüge über Addis Abeba. Am Freitag führten italieniſche Bombenflieger über Addis Abeba Erkundungsflüge aus. Auch die Abeſſinier melden Sieg Die Schlacht an der Ogadenfronk. Addis Abeba, 24. April. Ueber den Verlauf der letzten Schlacht im Gebiet von Ogaden wird von abeſſiniſcher Seite ein amtlicher Bericht ausgegeben. Danach haben italieniſche motoriſterte Ab⸗ teilungen gemeinſam mit Somali⸗ und lybiſchen Truppen, unterſtüzt von Flugzeuggeſchwadern, die abeſſiniſchen Stellungen bei Daname angegriffen. Die, wie es in dem Bericht heißt, äußerſt heftige Schlacht habe am 14. April begonnen und drei Tage gedauert. Die Schlacht habe, ſo wird von abeſſiniſcher Seite be⸗ haupket, mit einem vollen Sieg der abeſſiniſchen Streit. kräfte unter dem Kommando von Dedſchasmatſch Makon⸗ nen und Dedſchasmatſch Abbebe geendek. Die Italiener ſol⸗ len angeblich auf dem Kampffeld mehrere kauſend Tote und große Mengen von Ariegsmakerial zurückgelaſſen haben. Einige Flugzeuge ſeien abgeſchoſſen worden. Weiter heißt es in dem Bericht, daß die abeſſiniſchen Truppen die zurückgehenden Italiener 40 Kilometer weit verfolgt hätten. Infolge neuer italieniſcher Vorſtöße hätten ſich die Abeſſinier aber ſchließlich in ihre Ausgangsſtellun⸗ gen bei Daname zurückziehen müſſen. Aus den Nachbarländern Anglück auf der Reichs autobahn Perſonenauto fährt auf Fernlaſtzug. Darmſtadt, 25. April Auf der Reichsautobahn ereignete ſich bei Kilometer ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Fahrer eines mit drei Pe ſonen beſetzten Perſonenwagens aus Iſerlohn, der in 5 Richtung Frankfurt fuhr, bemerkte einen haltenden Fernlaſtzg erſt im letzten Augenblick. Beim Ausweichen geriet der Wage ins Schleudern und rannte ſeitlich mit voller Wucht gegen den Anhänger des Fernlaſtzuges. 1 Der Perſonenkraftwagen wurde völlig zertrümmert. Z0f männliche Inſaſſen erlitten ſehr ſchwere Verletzungen. Ene ſtarb kurz nach ſeiner Einlieferung ins Darmſtädter Kran⸗ kenhaus. Der Fahrer ſelbſt kam mit dem Schrecken davon, Wildweſt in Kronberg Ueberfall auf eine Bank.— 1700 Rm. Beute. Der Täter verhaftet. . Frankfurt a. M., 24. April In der Frankfurter Straße in Kronberg(Taunle erſchien in den ſpäten Nachmittagsſtunden ein 18jährige junger Mann in der Geſchäftsſtelle einer Bank. Mit einem Revolver bewaffnet und einer ſchwatzen Maske vor dem Geſicht forderte er die beiden Mädchen i der Geſchäftsſtelle auf, ihr Geſicht der Wand zuzukehren Dann nahm er aus dem Kaſſenſchrank 1700 Rm. Papfer noten und verließ den Raum. Man verſtändigte die Polizei, die ſofort Beamte m den Tatort entſandte. Ueberraſchenderweiſe war der Täter inzwiſchen ohne Maske wieder in der Bank erſchienen und wollte einen Betrag einzahlen. Das eine der Mädchen er⸗ kannte den Mann aber an ſeiner Kleidung wieder und gab einem der Beamten einen Wink, der den Täter ſofot feſtnahm. Das Geld hatte er noch in ſeiner Taſche. Der Ver, haftete wurde nach dem Gefängnis gebracht, wo er ſih erhängte. eter 3 Der Laſtzug aus der Weſer geborgen Köln, 25. April. Wie aus Schlüſſelburg gemeldet with, iſt der Kölner Laſtkraftwagen, der in der Nacht zum Diens⸗ tag während eines Schneeſturmes mit zwei Anhängern i die Weſer fuhr, inzwiſchen durch Mindener Pioniere gehoben worden. Die Ladung des Laſtzuges, der ſich auf dem Wege nach Hamburg befand, und zwar 19 Tonnen Einmach⸗ mittel im Werte von etwa 200 000 Rm., iſt vernichtet Die Bergung geſtaltete ſich namentlich dadurch überaus ſchwierig, daß die Weſer an der Unglücksſtelle ſehr fiel iſt. Erſt nachdem ein Teil der Ladung ausgeladen wal um das ungeheure Gewicht zu vermindern, gelang es, die Wagen zu heben. Der verunglückte Fahrer, der ein⸗ zige Sohn des Beſitzers aus Köln, der mit dem Laſtzug in die Tiefe geriſſen wurde und ertrank, konnte noch nicht geborgen werden. Vermutlich iſt die Leiche durch die rei ßende Strömung abgetrieben worden. Bauunglück— Zwei Tote Nürnberg, 24. April. In der Eigenheimſiedlung am Südfriedhof in Nürnberg ereignete ſich ein ſchweres Bau⸗ unglück. In einer der Siedlungsſtraßen war durch eine prä⸗ vate Baufirma eine Baugrube ausgehoben worden, um Waſſerleitungsrohre zu legen. Die Verſchalung der Baugrube gab unter dem Drucke der Sandmaſſen nach und verſchüttete den Maurer Hans Roth und den Bauhilfsarbeiter Georg Mendl. Die beiden konnten nur als Leichen geborgen wer⸗ den. Nachdem an Ort und Stelle feſtgeſtellt worden wal, daß die Schachtarbeiten trotz Einſpruches der Baupolizei⸗ behörde vorzeitig begonnen worden waren, wurden det Bauunternehmer und der Bauführer feſtgenommen. Neun Tage nach der Tat zum Tode verurteilt. Halle, 24. April. Das Schwurgericht verurteilte den 28jährigen Heinz Kleeblatt wegen Mordes zum Tode. Klee⸗ blatt hatte am dritten Oſterfeiertag dieſes Jahres die gleich⸗ altrige Hausangeſtellte Elſe Hemann mit einem Revolber erſchoſſen, weil das Mädchen, mit dem er früher in Beziehun⸗ gen ſtand, ſich von dem haltloſen und leichtſinnigen Mann losgeſagt und iich geweigert hatte, zu ihm zurückzukehren. Noths Aufzeichnungen Elfter Tag des Baugrubenprozeſſes. Berlin, 25. April. Im Bauunglücksprozeß wurden zunächſt die Tagesbe⸗ richte verleſen, die bis zum 20. Auguſt reichen und einen Ueberblick über das Fortſchreiten der einzelnen Arbeiten 9 75 Sie beſtätigen, daß am 14. und 15. Auguſt ein ſo tanker Regen niedergegangen iſt, daß der größte Teil der Belegſchaft die Arbeit einſtellen mußte. 5 Anſchließend gab Bauleiter Noth von der Berliniſchen Baugeſellſchaft einen ausführlichen Bericht über ſeine eigenen Wahrnehmungen während des Einſtur⸗ zes. Er hatte ſich von dem Stand der Ausſchachtungsarbei⸗ ten anhand einer Skizze überzeugen wollen und mit dem verunglückten Schachtmeiſter beſprochen, wie man den Bag: ger wegſtellen könnte. Wenige Minuten vor der Einſturzkataſtrophe war er wieder aus der Bau⸗ grube herausgeklettert und über den Bohlenbelag längs der Straßenbahngleiſe auf der Tiergartenſeite entlang gegangen. Ich war kurz vor dem Ende des Bohlenbelags“, ſo fuhr Noth fort,„da hörte ich plötzlich ein Pfeifen, als wenn ein Gegenſtand durch die Luft fliegt, und ich ſpürte eine Er⸗ ſchütterung im Bohlenbelag. Ich lief dann no ein paak Schritte weiter und drehte mich dann um, wobei ich be; merkte, wie ſich der erſte Thiergarkenbaum gerade ſenkie und in die Baugrube hineinſtürzkle. Im gleichen Augen- blick bildete ſich in der Mitte der Baugrube auf der Weſt⸗ ſeite ein großer Trichter. Eine große Skaubwolke ſtieg auf, als ſie ſich verzogen halle, konnte man auf der Oſtſeite noch keine Bemegung der Erdmaſſen ſehen. Dann aber ging ez Schlag auf Schlag, und die geſamke Baugrube ftürzle zu⸗ ſammen.“ Noth erfuhr dann von einem Arbeiter, daß der U und mindeſtens 20 Mann unken gewaſen en. 5 5 Er habe nicht gewußt, daß der Schachtmeiſter die Mit⸗ tagspauſe durcharbeitete, und er habe ihm dazu keine An⸗ weiſung gegeben. Einige Widerſprüche, die ſich in ſeinen Angaben, die er kurz nach der Einſturzkataſtrophe gemacht hatte, und und ſeinen jetzigen Darſtellungen finden, erklärt Noth da⸗ mit, daß er bei ſeiner damaligen Vernehmung von der Kataſtrophe noch derart mitgenommen war, daß er keinen klaren Gedanken hätte faſſen können. . l. 588 TC ri⸗ be ele org er⸗ ei⸗ der () Karlsruhe, 24. April. () 7000 Mark ergaunert. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen Betrüger feſtzunehmen, und hinter Schloß und Regel zu ſetzen, der insgeſamt 7000 Mark ergaunert hat. 235 Er ſuchte in der Zeit von April bis September 1935 durch Auſerate in hieſigen und außerbadiſchen Zeitungen Teil⸗ hab mit Einlagen von 10 000 Mark bei einer Anzahlung Mark Vorgründungskoſten zur Gründung einer i hränkter Haftung. In ſieben Fällen iſt en, Beträge von 500 bis 1500 Mark, insgeſc 7000 Mark zu erlangen, die er reſtlos für ſich verbrauchte, ohne daß es zur Gründung der Gmbh ge⸗ kommen wäre. Hornberg.(Neues Beamten⸗Schulungs⸗ lager im Schwarz w al d.) Das Schloß Hornberg, bis⸗ ler Beamten⸗Erholungsheim des Reichsbundes der Deutſchen Beamten, wird Gauſchule der RS DA zur weltanſchau⸗ lichen Grundſchulung und politiſchen Erziehung der Be⸗ anttenſchaft ganz Südweſtdeutſchlands. (h Weil a. Rh.(100 jähriges Gefang vereins Weil a. Rh.) am Rhein begeht am 4. und 5. deer ſeines 100jährigen Beſtehens. dieſem Jubiläum it ein Wertungsſingen und ein grof Sängertreff bunden, an dem ſich gegen 40 Geſangvereine mi Sängern beteiligen werden. Jubiläum des Geſangverein Weil dieſes Jahres die Hermeskeil.(Tödlicher Abſprung vom Laſt⸗ auto.) Ein 48jähriger Mann von Höfchen b. Hermeskeil, Vater von 11 Kindern, der ſich von Hermeskeil aus auf dem Nachhauſeweg befand, hatte ſich unterwegs an einen Lastkraftwagen gehängt. Als er kurz vor Höfchen abſpringen lte, ſtürzte er ſo unglücklich mit dem Hinterkopf auf den en, daß er bewußtlos und mit einem ſchweren Schä⸗ ruch liegen blieb. Im Krankenhaus iſt er kurze Zeit auf geſtorben. O Freiburg.(Ein unmöglicher Heilpraktiker.) Nachdem der Angeklagte, der vor den Schranken des Frei⸗ burger Schöffengerichts ſtand, in verſchiedenen Berufen ſein Heil verſucht hatte, fühlte er plötzlich die Veranlagung zum Heilpraktikerberuf in ſich. Ohne irgendwelche Vorkennt⸗ niſſe, ohne Studium und Fachprüfungen begann er ſeine Praxis. Durch ſein einſchmeichelndes Weſen verſtand er es, bei Patienten, namentlich bei Frauen, Vertrauen zu erwecken. Seine hauptſächlichſte Behandlungsweiſe beſtand in Magneti⸗ ſſeren der Kranken. Waren ſeine Kenntniſſe in der Heil⸗ kunde gleich null, ſo waren ſeine Rechnungen umſo höher. Einem Bäckermeiſter berechnete er für eine Behandlung 500 Mark, einer Landwirtsfrau nahm er 483 Mark ab. Auch verkaufte der Angeklagte geſetzwidrig Medikamente, für die er den fünf⸗ und ſechsfachen Preis verlangte. Auf unge⸗ heuerliche Weiſe mißbrauchte der Angeklagte das Vertrauen einer alten Witwe, die ihm Vollmacht zur Abhebung von Bankguthaben gab. 3300 Mark hob der Angeklagte ab und verbrauchte das Geld für ſich. Das Gericht herurteilte den Angeklagten wegen Betrugs, Untreue, gewerbsmäßigen Heil⸗ mitkelpreiswuchers und Vergehens gegen das Arzneigeſetz zu acht Monaten Gefängnis, 250 Mark Geldſtrafe oder weitere 25 Tage Gefängnis, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre, Verſagung der Berufsausübung als Heilpraktiker auf 3 Jahre. Emmendingen.(Schützentre ffen.) Während der beiden Pfingſtfeiertage veranſtaltet der Bezirk 4 Gau Süd⸗ weſt des Deutſchen Schützenverbandes in Emmendingen ein großes Schützentreffen. Beteiligt ſind über 300 Schützen⸗ vereine, die die beſten Schützen nach Emmendingen ent⸗ ſenden werden. ( Kadelburg(Amt Waldshut).(Tragiſcher Tod eines Kindes.) Hier ſtarb das neun Jahre alte Mädchen des Hauptlehrers Knaupp. Das Kind hatte unter einem geſpritzten Obſtbaum Sauerampfer gepflückt und gegeſſen nud ſich dabei eine Arſenvergiſtung zugezogen, zu der noch eine Blinddarmentzündung hinzutrat. 0 B * dar 4 12 2 1 5 „Freut euch des Lebens!“ Das Maifeſt von„Kraft durch Freude“ im ganzen Reich. Das mit der Durchführung der volkskulturellen Ver⸗ anſtaltungen und Feſte anläßlich des nationalen Feiertages des deutſchen Volkes beauftragte Amt„Feierabend“ der NScg„Kraft durch Freude“, das für ſeine Veranſtaltungen das Liedmotto„Freut euch des Lebens“ wählte, gibt fetzt weitere Einzelheiten bekannt. Danach findet in Berlin, im Theater des Volkes, am 30. April die feſtliche Urauffüh⸗ rung der KdF⸗Schau„Freut euch des Lebens“ ſtatt, der ein Aufruf des Reichsleſters der DAF, Dr. Ley, mit der offiziellen Verkündung der Parole„Freut euch des Lebens“ vorangeht. Dieſer Aufruf, der im Gemeinſchaftsempfang bei den örtlichen Veranſtaltungen am Vorabend des 1. Mai(Mai⸗Einziehen, Aufrichten des Maibaumes, Aus⸗ rufen der Maikönigin, Abbrennen von Maifeuern uſw.) abgehört wird, wird vom Leiter der NSG Kraft durch Freude, Dreßler⸗Andreß, verleſen, womit das Kdß⸗Maifeſt im ganzen Reich eingeleitet iſt. Der 1. Mai wird begonnen mit einem Morgengruß von Kd in Verbindung mit einem allgemeinen Glockenläuten im ganzen Reich. Bei dem Morgengruß und Wecken wer⸗ den die Kapellen und Singgruppen immer wieder Freut euch des Lebens intonieren, und zwar nach einem neuen Text. Nachdem am 1. Mai der Staatsakt und die offiziellen Feiern beendet ſind, werden am Nachmittag die Volks⸗ feſte beginnen, im allgemeinen mit Feſtzügen der Stände. Mit dem Liede Freut euch des Lebens wird das Maifeſt auch wieder ausklingen. Die Meiſterprüfung im Schuhmacherhandwerk hat geſtern in Mannheim Herr Ludwig Meyer von hier mit Erfolg beſtanden. 5 Zum Direktor des Städtiſchen Schloßmuſeums er⸗ nannt. Oberbürgermeiſter Renninger hat den bisherigen Muſeumskuſtos Dr. Guſtaf Jacob zum Direktor des Städt. — Keichsbürgſchaften für Volkswohnungen. Die zur Förderung des Baues von Volkswohnungen bereitgeſtell⸗ ten Reichsdarlehen betragen im allgemeinen etwa ein Drit⸗ tel der Herſtellungskoſten. Die Bauherren werden nicht in allen Fällen in der Lage ſein, allein durch die Aufnahme erſtſtellig geſicherter Hypothekendarlehen und dem Einſatz eigener Mittel die Finanzierung der Volkswohnungen ſicher⸗ zuſtellen. Um die Beſchaffung der zweiten Hypotheken, zu erleichtern, hat ſich deshalb der Reichs⸗ und preußiſche Ar⸗ beitsminiſter im Einvernehmen mit den übrigen bedeilig⸗ ten Miniſterien bereiterklärt, Reichsbürgſchaften für den Bau von Volkswohnungen zu übernehmen. Die für die Uebernahme von Reichsbürgſchaften für den Kleinwoh⸗ nungsbau erlaſſenen Beſtimmungen gelten auch für den Volkswohnungsbau. Gedenktage 85 25. April 1533 Wilhelm J. von Oranien, der„Schweiger“, Statthalter der Niederlande, auf Dillenburg in Naſſau geboren. 1599 Der engliſche Staatsmann Oliver Cromwell in Hun⸗ tington geboren. 1874 Der italieniſche Phyſiker Guglielmo Marconi in Grif⸗ fone bei Bologna geboren. Sonnenaufgang 4,41 Sonnenuntergang 19,16 Die Wallfahrtskirche in Lautenbach Die Gnadenkapelle.— Der ſpäkgokiſche Hochaltar.— Werk⸗ volle Glasmalereien. Finden wir auch im Renchtal gar manchen intereſſanten Wallfahrtsort, ſo iſt der ſchönſte das liebliche Lauten⸗ bach mit ſeiner eigenartigen an Schätzen reichen Wall⸗ fahrtskirche Mark Krönung“. Als das Kirchlein ge⸗ baut wurde, war Lautenbach noch kein Dorf. In der Nähe der Renchtalſtraße gruppierten ſich in natürlicher Anlage einige Gehöfte, die zur Pfarrei Oberndorf bei Oberkirch gehörten. i Die Entwicklung im Renchtal war unruhig im häu⸗ figen Wechſel des Beſitzes. Die Mittler zur Kultivierung unbebauter Gegenden waren die Kloſterinſaſſen. Als das Kloſter Allerheiligen— im Jahre 1196 von der Herzogin Uta von Schauenburg geſtiftet— 1470 ein Raub er Flammen wurde, ſuchten ſeine Mönche anderweitig Unterkunft. Der damalige Propſt Andreas Robart von Neuenſtein ließ fein elterliches Gut in Lautenbach(den Hubachſchen Hof) zur Aufnahme für die Obdachloſen von Alerheiligen richten⸗ Als Erfatz für die Kloſterkirche von Allerheiligen wurde die baufällige Lautenbacher Gnadenkapelle abgeriſſen und im Jahre 1471 unter dem ſehr kunſtverſtändigen Propſt Andreas von Neuenſtein am 4. Mai mit dem Bau der heute noch erhaltenen Kirche zu Lautenbach begonnen. Als der Propſt im Jahre 1473 ſtarb, ging die Arbeit 1 ſeiem Nachfolger, Georg Federle, allerdings nur angſam voran. Doch ihm folgte 1477 der Propſt Johannes agiſtri, der die Arbeiten wieder energiſcher betreiben ließ, 0 daß unter dem Propſt Peter Burckhard der Bau der Kirche vollendet wurde; 1488 konſekrierte ſie der Biſchof lbert von Straßburg, Kurfürſt bei Rhein und Herzog don Bayern. Sein Wappen findet ſich in Doppelausfüh⸗ ung über dem Porkal rechts und links der Madonna, 999 in zwei Schlußſteinen des Langhauſes und in einer ibe. ˖ Als Baumeiſter dieſer mehr als merkwürdigen Lau⸗ enbacher Kirche wurde ſeinerzeit Hans Hertwig, Stein⸗ metz aus Bergzabern, berufen. Man nimmt an, daß der eiſter nicht allein die Steinmetzarbeiten vollendet hat. 1 daß auch der wertvolle Stuck in der Gnadenkapelle ein Werk iſt. Da die Kirche ſchon länger den Bedürf⸗ miſſen der Gemeinde nicht mehr genügte, ſollte ihr Aeuße⸗ des verändert werden; aber erſt im Anfang des jetzigen abrhunderts wurde den Wünſchen nach Erweiterung und nach einem Turm vom damaligen ersbiſchöflichen Bau⸗ meiſter Meckel entſprochen. Das Gewände des Portals endet in einem krauſen Laubkapitell, das der faſt lebens⸗ großen Geſtalt der Madonna als Poſtament dient. Ueber ihr ſchweben zwei gefiederte Engel; ſie hielten wohl die Krone in den jetzt abgehauenen Händen. Ein Baldachin mit knorrigen Aeſten krönt die wunderbare Figur. Zu beiden Seiten der Madonna ſind ganz hervorragende Steinmetzarbeiten, zweimal das Wappen des da⸗ maligen Biſchofs von Straßburg. Albrecht von Wittels⸗ bach, und das Wappen der von Bach und von Schauen⸗ burg. Die Skulpturen des Portals, beſonders die Ma⸗ donna mit dem Kind, gehören zu den vorzüglichſten Ar⸗ beiten des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Ein üppiger Bau der Spätgotik iſt die im Innern der Südſeite des Lanahauſes eingebaute Gnaden⸗ kapelle. Ein Prachtſtück der Kirche iſt der ſpätgotiſche Schrankaltar mit bemalten Flügeltüren. Im Mittel⸗ ſchrein birgt er unter einem ſehr kapriziöſen ſpätgotiſchen Gewölbe, deſſen Rippen einem feinen Aſtwerk gleichen, die Holzſtatuen der Maria mit dem Kind; über ihr halten Engel die Krone, und die etwa 1.50 Meter hohen Geſtalten Johannes des Täufers und Johannes des Evangeliſten; darüber iſt in kleinerem Maßſtab die Figur des Schmer⸗ zensmannes in einem leichten und graziöſen Aufſatz aus Stabwerk geſtellt. die Gemälde der Innenflügel ſtehen künſtleriſch bedeutend höher, als die äußeren. Bilder und Skulpturen, ſowie der Altaraufbau weiſen in die erſten Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts. Manches der Kunſtwerke gehört zu den ſchönſten, die Malerei und Skulptur in uünſerer Heimat überhaupt geſchaffen haben. Aber ein vielleicht noch wertvollerer Schmuck der Lau⸗ tenbacher Kirche ſind die Glasgemälde aus der Zeit um 1500. Sie ſtellen in etwa einem Drittel Lebensgröße eine Anzahl von Stiftern und Wohltätern dar, die faſt alle aus den Familien der Umgegend ſtammen. Bedauer⸗ licherweiſe wurden die Bilder in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts bei einer Reſtauration nicht ſorgfältig behandelt. Die Glasgemälde müſſen faſt alle zur ſelben Zeit entſtanden ſein; ihre Kompoſition, Details und Farben deuten auf die gleiche Werkſtätte, ihre Technik iſt die am Ende des 15. Jahrhunderts beliebte. Es iſt noch die richtige Glasmoſaik, gemalt mit Schwarzlot und Chrom⸗ ſilber. Die Gemälde waren den vor etlichen Jahren durch Feuersbrunſt zerſtörten der Magdalenenkirche in Straß⸗ burg ſehr verwandt. Ihre Entſtehung nahm man um das Jahr 1480 an: zweifellos iſt, daß die Lautenbacher Glas⸗ malereien unter dem Einfluß Schongauers entſtanden ſind. Die auf den Gemälden vorkommenden Perſonen weiſen gleichfalls auf die Zeit um 1480 hin. Verurteilung in Abweſenheit wegen Deviſenvergehens. Die Große Strafkammer fällte ein Urteil gegen einen ab⸗ weſenden Angeklagten, den 38 Jahre alten Erwin Heilbron⸗ ner aus München. Bei dem politiſchen Umbruch flüchtete der der KPD zuneigende Angeklagte nach der Schweiz. Auf vorherige telefoniſche Verſtändigung fuhr die Schwägerin des Angeklagten, Tochter eines hieſigen verſtorbenen Rechts⸗ anwalts, im April 1933 gach Baſel und händigte dort, nachdem ſie glücklich durch die Zollſperre gelangt war, einen Betrag von 8000 Mark aus. Sie wurde deshalb mit einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten und einer hohen Geldſtrafe belegt. Die Verhandlung befaßte ſich mit dem Empfänger des Geldes, weil eine vorherige Verſtändigung mit der Schwägerin, alſo eine Mitſchuld, vorliegt. Das Gericht hielt auf Grund der vorliegenden Indizien für zweifelsfrei feſt⸗ geſtellt, daß eine beiderſeitige Verſtändigung zur Entgegen⸗ nahme der Deviſen vorlag und verurteilte den Angeklagten in Abweſenheit zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, zu 20000 Mark Geldſtrafe und Einzug der verſchobenen A8 7 Summe. Der Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Filmſchau. „Schwarze Noſen“, der Ufa⸗Großfilm, der bei ſeiner Uraufführung in Berlin größte Bewunderung hervorrief und ſich als einen der beſten Filme bewies, die je gedreht wurden, hat ſeinen grandioſen Hintergrund im der finniſchen Freiheitsbewegung gegen Rußlands Unßer⸗ drückung um die Jahrhundertwende. Im Rahmen einer hervorragenden Beſetzung mit dem bekannten Ufa⸗Liebes⸗ paar Willy Fritſch und Lilian Harvey, die nach jahre⸗ langer Trennung zum erſtenmal wieder in einem deutſchen Film auftritt, im Gegenſpiel mit dem unübertrefflichen Mannheimer Charakterdarſteller Willy Birgel, was braucht es da noch großer Empfehlungen. Ein erſchüt⸗ terndes Bild menſchlicher Tragik rollt ſich im Land der tauſend Seen ab, wie ja ſchon der Titel„Schwarze Roſen“ die dunklen, nachtfarbenen Blumen an Tragik und Tod gemahnen. Der junge finniſche Bildhauer Collin(Willy Fritſch), gehetzt von der ruſſiſchen Tſcheka, findet einen Unterſchlupf bei der Feodorowna(Lilian Harvey) und wird von ihr beſchützt vor den Nachſtellungen des ruſ⸗ ſiſchen Gouverneurs(Willy Birgel), der alle ihm zu Gebote ſtehenden Machtmittel ſpielen läßt, um des Re⸗ bellen habhaft zu werden und gleichzeitig den Rivalen um die Gunſt der ſchönen Feodorowna zu beſeitigen. Unter ungeheurer Spannung und feſſelnder Dramatik wird gezeigt, wie der Gouverneur ſein Spiel verlieren muß, weil echte, wahre Frauenliebe das höchſte Opfer zu bringen weiß. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 26. April 1936; Miſericordias Dom. Kollekte für den Pfarrhausbau in Neuſtadt i. Schw. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Enderle. 22.30 Uhr Bücherausgabe. a N Montag abend: Evang. Gemeindejugend J. Lichtbilder⸗ vortrag. g 5 Donnerstag abend: 8 Uhr Gottesdienſt am Vorabend des nationalen Feiertages am 1. Mai. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Sonntag vom Guten Hirten. Samstag: 2-4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe mit Kommunion der Männer und Jungmänner. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die Jungmänner. 12—1 Uhr Bücherei 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 2.15 Uhr Mütterverein. Montag: 7 Uhr hl. Meſſen. Dienstag: 7 Uhr hl. Meſſen. Mittwoch: Schutzfeſt des hl. Joſef.— 6 Uhr Gemein⸗ ſchaftsmeſſe.— 7 Uhr Schülergottesdienſt m. b. Meſſe z. E. d. hl. Joſef. Donnerstag: 7 Uhr hl. Meſſe.— 9.30 Uhr Hochzeits⸗ amt der Brautleute Schmich— Hirſch.— 5—7 Uhr Beichtgelegenheit. Freitag: 6 Uhr Beichtgelegenheit.— 6—7 Uhr hl. Stunde(ſtille Anbetung)— 7 Uhr Herz⸗Jeſuamt mit Segen und Herz⸗Jeſumeſſe nach der Meinung. 3 Uhr abends feierliche Eröffnung der Maiandacht mit Prozeſſion und Segen. Samstag: 7 Uhr hl. Meſſen. 2 1 n Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: ö Samstag, 25. April, 20 Uhr, Miete G 19 und für die NoS⸗Kufturgemeinde Manheim, Abt. 381 bis 388: Diener zweien Herren. Komiſche Oper von Arthur Kufterer. Sonntag, 26. April, 18 Uhr, außer Miete: Sieg⸗ fried von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 27. April, 19.30 Uhr: Für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 136 bis 141, 348 bis 350, 361 bis 369, 544 bis 550, 594 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Warbeck. Schau⸗ ſpiel von Hermann Burte. Dienstag, 28. April, 15 Uhr: Schülermiete A: Marſch der Veteranen. Schauspiel von Friedrich Bethge. — 20 Uhr: Miete H 21 und für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abtlg. 43 bis 45: Diener zweier Herren. Oper von Arthur Kuſterer. Im Neuen Theater(Noſengarten): Montag, 27. April, 20 Uhr: Für die NS. ⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 3, 130 bis 132, 230 bis 232, 336 bis 347, 351 bis 353, 510, 536, 559, 569 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E frei⸗ willig Nr. 1 bis 700: Rigoletto. Oper von Verdi. Dienstag, 28. April, 20 Uhr: Für die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Mannheim(ohne Kartenverkauf): Der Nachbar zur Linken. Schauſpiel von Heinz Steguweit. Sonntag, 3. Mai, 20 Uhr: Freier Verkauf: Char⸗ leys Tante. Schwank von Brandon Thomas. f Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute 9 0 8.30 Uhr Probe. Liedertafel. Umſtändehalber findet die Probe morgen Sonntag punkt 1 Uhr ſtatt. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen unbedingt erforderlich. Ty. 98. Morgen Nachmittag 3.30 Uhr Zuſammenkunft der Frauenabteilung. Gchützen⸗Abteilung Verein ehemaliger Soldaten. Heute Samstag 20.30 Uhr Versummlung im„Pfälzer Hof“. Erſcheinen aller dringend erforderlich. Der Einberufer. Sterbekaſſenverein„Einigkeit“, Mhm.⸗Oeckenheim. Einladung zur ordentlichen Haupiverſammlung morgen Sonntag, 26. April 1936, nachm. 3 Uhr, in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“. Tagesordnung im Lokal. Unſere Mitglieder werden erſucht, zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen finden auf hieſigem Platze f ſtatt: 9.45 Uhr 1. Jugend Ilvesheim 11 Uhr 2. Jugend— Ilvesheim (Verbandsſpiele um den Wanderſchild); ferner um 9.30 Uhr auf dem Platze des 2. Mannſchaft Neckarſtadt. Der Vereinsführer. Turnerbund„Jahn“, C. B., Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag im Wörtel 1. Pokalſpiel 3 Uhr Tbd.„Jahn“ 1— Ty. Wieblingen 1 1.45 Uhr Tbd.„Jahn“ II— To. Wieblingen II 12.30 Uhr Tbd.„Jahn“ Igd.— To. Wieblingen Igd. Zu dieſen Spielen ladet freundlich ein Der Spielwart. Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim. (Handballabteilung.) Morgen Sonntag finden folgende Spiele im Wörtel olgende Spiele 98 2 . ſtatt 3 Uhr Junioren⸗Mannſchaft Brühl J Uhr Jugend— Brühl Jugend. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein Der Leiter. N. B. Morgen Sonntag früh 9.30 Uhr treffen ſich alle aktiven Spieler in der Turnhalle. FF f Tufmverein 98, f. V. Mam.-Seokenheim, f Morgen Sonntag, 26. April, abends punkt 8 Uhr veranstaltet der Verein sein diesjähriges krüßlahrs-chaulurnon N unter Mitwirkung sämtlicher Abteilungen. 11 Wir laden hiermit die gesamte Einwohner- 1 f schaft freundlichst ein. Der Vereinsführer. ö Eintritt 35 Pfg. . Holz 0 Sclelonle Hausfrauen, Ehemänner e Gas kommen Sie zu unserer Strom praktisch. Kochvorführg. ohne flüss. Brennstoffe keine Dampftöpfe Sleis Ungeheure Ersparnis Eintritt frei Montag, den 27. Ap im„Badischen Ho in Seckenheim abends 8 Uhr warme Küche saubere Töpfe heißes Wasser an kuchenteuerung Kuchenverlosung! Teelöffel mitbringen Kostproben Gammel⸗Anzeiger zur für Mitalieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft. Eine Kuh zu verkaufen. Auskunft im Lager. Das Verzeichnis der land⸗ Kalenderjahr 1935 kann ab 27. zwei Wochen von den Beteiligten und zwar für Betriebsunternehmer gebiet Rathaus NI, 1, Innerhalb einer weiteren Friſt können die Betriebsunternehmer verſicherung in Mannheim 53 erheben. Amtliche Bekanntmachungen der stadt Mannheim Land⸗ und forſtwirtſchaftliche Anfallverſicherung. und forſtwirtſchaft⸗ lichen Unternehmer in der Stadt Mannheim für das April 1936 während die Richtigkeit des Verzeichniſſes beim Abſchätzungs⸗ ausſchuß für die land⸗ und Naben Anfall⸗ Rathaus N 1, Die Abſchätzungskommiſſion. Guterhaltener Kinder⸗ zu verkaufen. eingeſehen werden, Schäfer, im engeren Stadt⸗ 3 Immer und Küche zu vermieten. von einem Monat Widerſpruch gegen 1, Zimmer wagen Ottenhöferſtr. 1. bei der Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung im— Zimmer 53, im übrigen Stadtgebiet bei den zuſtändigen Gemeindeſekretariaten. Räheres in der Geſchäftsſt. d. Bl. e. G. m. u. 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