e F Ant iet lüglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Behgs preis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, l det Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Anteigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Teftteſl 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 5 8. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8;. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. n eee für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 5 92 ole Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen⸗ Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 8 1 36, Jahrgan Montag, den 27. April 1936 f in und VS. 1 16 Mg em and Kean Gicherung der Ehre des ſchaffenden Deutſchen Von Dr. von Renteln, Vorſitzender des Oberſten Ehren⸗ und Diſziplinarhofes der 5 Deutſchen Arbeitsfront.. Am heutigen Montag findet im Feſtſaal des Berliner Rathauſes die Feier zur Errichtung des Oberſten Ehren⸗ und Diſziplinarhofes der DAF. ſtatt. Die Lebensſicherung des deutſchen Volkes und ſein An⸗ ſpruch auf den Rang eines führenden Kulturvolkes ſind zu⸗ fieſſt in ſeinem Ehrgefühl begründet. Ohne Ehre gibtes leine Gemeinſchaft und ohne Gemeinſchaft lein Volk. Unehre und Unehrlichkeit zerſetzen und ver⸗ nichten jede Gemeinſchaft. die Ehre iſt kein Begriff im luftleeren Raum. Sie kann nur praktiſch gelebt werden in den großen Dingen wie auch in den kleinſten. Sie wird ebenſo wie etwa der Mut oder das Verantwortungsbewußtſein in der Haltung und in allen Handlungen des einzelnen Volksgenoſſen und des Vol⸗ les insgeſamt zum Ausdruck gebracht. Weil die Arbeit das umfaſſendſte Mittel zur Lebenserhaltung und zur Ent⸗ faltung unſeres Volkes iſt, ſo kommt in dieſer Arbeit auch die Ehre umfaſſend zum Ausdruck. Sie iſt darum kein unter Glas und in Watte gepackter Begriff, der nur bei beſonderen Gelegenheiten, feſtlichen An⸗ läſſen oder in großen Geſamtfragen der Arbeit hervorgeholt wird, ſondern ſie iſt die ſtändige Begleiterin jedes deutſchen Arbeiters der Stirn und der Fauſt in ſeinem werktäglichen Schaffen, in ſeinem Verhältnis zum Betriebsführer oder den Gefofgſchaftsmännern und Arbeitskameraden, in ſeinem Ver⸗ hältnis zu der Ordnung des Betriebes, zur pfleglichen Be⸗ handlung des Materials und der Einrichtung, die er im Auftrag des Volkes nutzt, um dieſem Volke die nötigen Wirt⸗ ſchaftsgüter zu ſchaffen, und in der Pflichterfüllung in ſei⸗ nem Bereiche der Arbeit, die er für das Volksganze erfüllt. Die Ehre iſt darum kein Vorrecht eines beſtimmten Standes, einer Schicht oder eines Berufes. Ob ein deutſcher Volksgenoſſe als Miniſter die Sorgen der Staatsführung teilt, ob er als Wegarbeiter die Straßen pflaſtert, ob er mit dem Spaten in der Hand die Sandloren füllt oder ob er als Forſcher mit allen akademiſchen Titeln und Graden ein Herrſcher auf dem Gebiet der Wiſſenſchaft iſt, ob er an He⸗ beln und Schrauben der Maſchinen werkt oder als Führer eines Betriebes mit zehntauſend Gefolgſchaftsleuten die Ka⸗ näle der beſten Verſorgung des Volkes und der deutſchen Ausfuhr aufſpurt— die Ehre des deutſchen Ar⸗ beitsmenſchen, der an der Lebenserhaltung des deut⸗ ſchen Volkes mitſchafft, gilt für alle in gleicher Weiſe. Die Ehre iſt nicht nur ein Vorrecht des ſchaffenden Deutſchen, ſondern mehr noch eine Vor p flicht. Man er⸗ wirbt ſich das Recht der Ehre nur, indem man die Pflich⸗ ten, die ſie uns auferlegt, auf ſich nimmt. Nur, wer ſich ſtets bewußt iſt, daß er Mitträger der deutſchen GZemeinſchaftsehre iſt, wer ſich in Geſinnung, Wor⸗ ten und Taten ſtets ehrlich, anſtändig, offen, verantwor⸗ tungsbewußt, achtungsvoll, hilfs⸗ und opferbereit, kapfer und treu verhält, hat Anſpruch darauf, daß auch ſeine Ehre reſpektiert wird. Die Ehre iſt der Kitt des Volkes. Sie iſt der koſtbarſte Beſitz des deutſchen Arbeitsmenſchen. Darum erachtet es die deutſche Arbeitsfront, als die Organiſation der ſchaffenden Deutſchen, mit als ihre vornehmſte Pflicht, durch den ſorgfältigen Aufbau einer unantaſtbaren Ehren⸗ gerichtsbarkeit die Ehre eines jeden ſchaffenden Deutſchen in Schutz und Obhut zu nehmen, und ebenſo iſt ſie willens, die Ehre des deutſchen Arbeitsmenſchen vor jedem Miß⸗ brauch und der Herabſetzung durch Unwürdige zu ſchützen. Für ſeine Ehre einſtehen kann nur, wer ſich ſelbſt in der Jewalt hat. Wer ſich ſelbſt beherrſcht, hat ſich das Kern⸗ ſtücd jeder Disziplin, die Selbſtdiſziplin zu eigen ge⸗ macht. Diſziplin verbürgt Ordnung. Die Deutſche Arbeitsfront, zu deren vornehmſten Auf⸗ gaben der Schutz der deutſchen Arbeitsehre gehört, kann dieſer Aufgabe nur gerecht werden, wenn die Träger die⸗ ſer Organiſation, die vielen Hunderttauſende von Waltern und Warten, an jedem Ort, in jeder Lage und zu jeder eit bemüht bleiben, als Vorbild der Ehre und Diſziplin zu wirken. Von ihrem Verhalten hängt es in hohem Maße ab, ob die Ehre des deutſchen Arbeitsmen⸗ ſchen zum endgültigen Durchbruch, zu einer Verankerung r die kommenden Jahrhunderte als Grundlage einer neuen deutſchen Geſellſchaftsordnung gelangt. In ihren Reihen iſt kein Platz für Willkür, perſönliche Beweggründe, für die Schlacken der Eigenſucht und der Unlauterkeit. Als Hüter des koſtbaren Beſitzes der Pflichten und Rechte der deutſchen Arbeitsehre ſind ſie Treuhänder des deut en Gemeinſchaftslebens. Das bedeutet, daß alle Perſonalfragen in der Deutſchen Arbeitsfront unter den höchſſen Geſichtspunkten der Ehre und der Diſziplin geſtellt werden. Nur, wenn die Walter und Warte als Amtsträ⸗ ger einer großen hiſtoriſchen Aufgabe geſinnungstreu und auber, verantwortungsbewußt und diszipliniert wirken, kann dieſe Aufgabe gelöſt werden. di Disziplin iſt Ordnung, ohnb die keine, insbeſondere nicht ieſenorganiſation der Deutſchen Arbeitsfront, beſte⸗ en und ſachgemäß wirken kann. Aus dieſem Grimde iſt jugleich mit der Ehrengerichtsbarkeit für alle im Berufs naen„wirkenden Mitglieder der DAF. eine Diſzipli⸗ argerichtsbarkeit für alle DA F.⸗Walter und Kd. arte erſtellt worden. Mit der Konſtituierung und A Ehren⸗ und Diſziplinargerichte der D Arbeitsfront einen entſcheidenden Schrit f zur Feſtigung des tragenden Pfeilers des deutſcher meinſchaftslebens, nämlich zur Sicher ung der Ehre des ſchaffenden Deutſchen. Die Mitglieder und Mitarbeiter dieſer Gerichte werden nicht müde werden, weit über die Form hinaus dem Sinn und dem Weſen dieſer Ge⸗ richtsbarkeit Ausdruck zu verleihen, aus ihnen einen Hort der Gerechtigkeit und eine Burg des Vertrauens zu machen und damit dem deutſchen Volke einen entſcheidenden Dienſt zu erweiſen. ** Vereidigung der Luftwaffe Erſte Rekrukenverpflichtung auf die neuen Fahnen. In Gegenwart des Generalmajors Zenetti als Ver⸗ treter des Befehlshabers im Luftkreis 2, General der Flie⸗ ger Kaupiſch, vereidigte in der Kaſerne Kladow⸗Hotten⸗ grund der Kommandeur der Luft⸗Nachrichtenerſatzabtei⸗ kung, Major Franz, 700 Rekruten aus den Jahrgängen 913 bis 1915. Zum erſtenmal legten Rekruten der Luft⸗ waffe ihren Eid auf die vom Führer geſtifteten Fahnen ab. Ein Vorbeimarſch der Vereidigungsparade und der Rekruten bildete den Abſchluß der erſten Vereidigung auf die neuen Fahnen der Luftwaffe. Zwiſchenfälle in Graz Ausſchreitungen von Schutzkorpsleuten. In den letzten Tagen iſt es in Graz wiederholt zu Zwiſchenfällen in den Straßen gekommen. Dieſe began⸗ nen in der Vorftadt St. Peter, wo Heimwehrmänner na⸗ tionalgeſinnte Leute mißhandelten. Am Geburkstag des deulſchen Reichskanzlers wurden von Mitgliedern der Heimakwehren und der Sturmſcharen die Häuſerwände ſowie die Schaufenſter der Geſchäfte mil Flugzetteln beklebt, die heftige Ausfälle gegen den Natio⸗ nalſozialismus enthielten. Im Verlauf dieſer Aktion kam es am Ring zu heftigen Tumulten, in deren Verlauf eine Reihe wehrloſer Paſſanten von den demonſtrierenden An⸗ gehörigen der Wehrformationen niedergeſchlagen wurden. Die Polizei griff nicht ein. Die Zwiſchenfälle haben in der Bevölkerung ſtarke Be⸗ unruhigung und Erregung hervorgerufen. Siedlungsſtadt Aprilia In den trockengelegten Pontiniſchen Sümpfen legte der italieniſche Regierungschef Muſſolini den Grundſtein für die vierte Siedlungsſtadt, Aprilia. In einer kurzen Anſprache betonte er„den methodiſchen, ſtandhaften und unbezwing⸗ baren Willen“ des faſchiſtiſchen Italien, der ſich in gleicher Weiſe in der Trockenlegung und Beſiedlung der Pontiniſchen Sümpfe wie in dem ſiegreichen afrikaniſchen Unternehmen zeige. Der italieniſche Regierungschef gab bekannt, daß das letzte Verwaltungszentrum des neugewonnenen Ge⸗ bietes, Pomozia, am 29. Oktober 1939 eingeweiht werden ſolle. „Dann wird das Enkſumpfungs⸗ und Befſiedlungswerk vollendet und ein neuer Sieg in der Reihe der Siege er⸗ rungen ſein, die in dieſen Jahren das italieniſche Volk feſten Sinnes gewollt und in vollem Maße verdient hal.“ Anſchließend zog Muſſolini nach altem Brauch mit der Pflugſchar die Grenzen der neuen Siedlung. Zu der Grundſteinlegung waren Tauſende von Bauern und Ar⸗ beitern nach Aprilia gekommen. Die italieniſche Preſſe hebt die ſymboliſche Bedeutung des gemeinſamen Einſatzes von Pflug und Schwert hervor, die der eigentliche Ausdruck der Kraft und des Willens eines Volkes ſeien. Sämtliche Zeitungen veröffentlichen außerdem den Wortlaut der Urkunde, deſ⸗ ſen Pergament Muſſolini in den Grundſtein von Aprilia eingemauert hat und die den Satz enthält:„Die Scholle wird mit dem Pflug gebrochen, mit dem Schwert aber verteidigt“. Ruhiger Wahlſonntag in Paris die Stichwahl wird die endgültige Enkſcheidung bringen. Paris, 27. April. In Paris herrſchte am Sonntag trockenes, nicht kaltes Wetter, aber kein Sonnenſchein, ſo daß die Ausflugsſehnſucht die Wahlenthaltung nicht beſon⸗ ders begünſtigen konnte. Der Andrang zu den einzelnen Wahllokalen war verſchieden. Nach den zunächſt vorliegen⸗ den Meldungen verlief die Wahl ruhig. 3 Präſident Lebrun hatte ſich um 9.10 Uhr zu Fuß in das für ihn zuſtändige Wahllokal begeben und von ſeinem Wahlrecht Gebrauch gemacht. a In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß am erſten Wahlſonntag nur die endgültige Entſcheidung über 250 Kammerſitze gefallen ſein dürfte. Der größere Teil der Abgeordnekenanwärter wird am nächſten Sonntag zur tichwahl antreten müſſen, nachdem in der Zwiſchenwoche 15 1 1 Bündniſſe der einzelnen Bewerber geſchloſſen worden ſind. ü b Der frühere Präſident der Republik, Doumergue, machte am Vorabend der Wahlen in einer Erklärung in der„Liberte“ darauf aufmerkſam, daß eine Verfaſſungsre⸗ form vonnöten ſei. Dieſe Reform müſſe verhindern, daß die Abgeordneten nach einer Wahl vier Jahre lang nach Belieben eine Regierung nach der anderen ſtürzen könnten, während das„ſouveräne“ Volk dem machtlos gegenüter⸗ ſtehe und erſt bei den nächſten Kammerwahlen ſeine An⸗ ſicht zum Ausdruck bringen könne. Nr. 98 Ueber Sonntag 2: Anläßlich ſeines Beſuches in Hamburg beſichtigte der Stabschef die Hamburger SA, ſprach zu ihr auf der Moor⸗ weide und nahm anſchließend den Vorbeimarſch ab. e: Im heidelberger Rathaus wrurde durch Obergebieks⸗ führer Cerff die Reichskagung des Kulturamks der Reichs⸗ jugendführung eröffnet. 2: Generalinſpektor Dr. Todt übergab die Keichsauto⸗ bahnſtrecke Halle— Leipzig dem Verkehr. 12 Die Heimwehrführer traten zu einer Beratung zu⸗ ſammen, bei der, wie man hört, die Frage der Entwaff⸗ nung der Heimwehren, die Frage einer Regierungsumbil⸗ den und die Frage des Phönix⸗ Skandals behandelt wur⸗ en. ,: Wie amtlich mitgeteilt wird, begibt ſich der öſterrei⸗ chiſche Finanzminiſter Dr. Draxler demnächſt nach Genf, um vom Konkrollkomitee des Völkerbundes die Juſtimmung zu einem Inveſtitionskredit in höhe von 36,5 Millionen Schil⸗ ling zu erlangen. :: Sir Auſten Chamberlain kraf aus Wien kommend in Budapeſt ein. 2: Der Wahlſonntag in Spanien, wo die Vertrauens- leute für die Präſidentenwahl gewählt wurden, nahm einen blutigen Verlauf. Sowohl in Madrid als auch in Sevilla und Arganda gab es je einen Toten. : Der Kongreß von Venezuela wählte den General Contreras zum Präſidenten des Landes. ——— Blutiger Wahlſonntag in Spanien Ausſchreitungen radikaler Elemente. Madrid, 27. April. In der Nacht zum Sonntag, an dem die Vertrauens⸗ leute für die Präſidentenwahl gewählt wurden, verübten radikale Elemente wiederum in verſchiedenen Orten Spa⸗ niens blutige Anſchläge. Im Sitzungsſaal des Rathauſes von Arganda explo⸗ dierte eine Bombe. Ein Stadtrat wurde auf der Stelle ge⸗ tötet, zwei andere ſchwer und zwei weitere leichter verletzt. In Madrid wurde ein Bäcker, als er ſeine Wohnung verließ, aus dem Hinterhalt niedergeſchoſſen. Der Ermor⸗ dete war ein Portugieſe und Mitglied der Katholiſchen Volksaktion. Sein Begleiter, ein Kubaner, erlitt ſchwere Schußverletzungen. In Sevilla wurde ein Lehrer der dortigen Han⸗ delsſchule überfallen und erſchoſſen. Vor dem Marſch auf Addis Abeba Die letzten italieniſchen Vorbereitungen. Asmara, 27. April. Im italieniſchen Hauptquartier in Deſiie werden ge⸗ genwärtig alle Vorbereitungen für den Marſch auf Addis Abeba gekroffen. Das 1. Korps, das Eingeborenenkorps ſo⸗ wie die Luftſtreitkräfte werden in der Gegend von Deſſie zuſammengezogen. Auf der Straße Makalle— Deſſie, die bisher nur ein wilder Gebirgspfad, jetzt aber für den Autoverkehr herge⸗ richtet worden iſt, regeln Laſtautokolonnen den Nach chalb und die Lebensmittelverſorgung. In Deſſie elbſt ſind 3000 Kraftwagen eingetroffen, die ſich auf Befehl in Richtung auf die abeſſiniſche Hauptſtadt in Bewegung ſegen werden. Es wird von Seiten des italieniſchen Hauptquartiers dar⸗ auf hingewieſen, daß ſich der Marſch auf Bondar und die Beſetzung der Tana⸗See⸗Gegend unter ähnlichen Bedin⸗ gungen und mit gleichen Mitteln abgewickelt habe. Ueber das Verbleiben des Negus liegen immer noch keine ſicheren Angaben vor. Wie von italieniſcher Seite verlautet, ſoll der Thronfolger zu Zugeſtändniſſen un Italien bereit ſein. Man glaubt mit dem Abſchluß der Feindſeligkeiten auf beiden Fronten zweifellos ſpäte⸗ ſtens Mitte Mai rechnen zu können. General Graziani rückt mit ſeinen Truppen weiter in Richtung auf Harrar vor. Das Tanaſee⸗Gebiet beſetzt Die Italiener am Südufer angelangt. Nach dem amtlichen Heeresbericht des Marſchalls Ba⸗ doglio hat eine von Gondar vorſtoßende italieniſche Abtei⸗ lung den Ort Bahar dar Ghiorghis am Südufer des Tana⸗ ſees erreicht. Damit ſei die Beſetzung des Tanaſee⸗Gebietes abgeſchloſſen. An der Somalifront ſeien ſeit Freitagmorgen Kämpfe im Abſchnitt Saſſabaneh im Gange. Ergänzend wird von privater Seite gemeldet, daß es der Armee des Generals Graziani gelungen ſei, die gut aus⸗ gebauten Stellungen der abeſſiniſchen Armee des Ras Naſ⸗ ſibu im Raume zwiſchen Dagabur und Saſſabaneh zu neh⸗ men. Die Beſetzung wurde nach lebhafter Jeuervorbereitung durch Jeldgeſchütze und Bombenflugzeuge von einer mokori⸗ ſierten Kolonne der Tevere⸗Diviſion durchgeführl. Die Stadt Saſſabaneh, die von drei Seiten eingeſchlof⸗ ſen iſt, wurde von 25 italieniſchen Fluggeugen mit Bom⸗ ben belegt. Das befeſtigte abeſſiniſche Truppenlager Da⸗ gabur ſoll angeblich ſchon gefallen ſein. Schließung des Suezkanals gefordert Der Vollzugsausſchuß der engliſchen Völkerbundsunion hat beſchloſſen, die Regierung zu erſuchen, in Genf einen Antrag auf die Abſchneidung der italieniſchen Armeen in Abeſſinien vom Mutterlande zu ſtellen, d. h. den Suezka⸗ nal zu ſchließen. Glückwunſch Adolf Hitlers für Rudolf Heß München, 27. April. Der Führer und Reichskanzler ſandte an Rudolf Heß folgendes Telegramm zum Geburts⸗ tag:„Mein lieber Heß! Nehmen Sie zu Ihrem heutigen 42. Geburtstage meine herzlichſten Grüße und Glückwünſche entgegen. In alter Freundſchaft und treuer Verbunden⸗ heit Ihr Adolf Hitler.“ Geſellen ziehen auf Wanderſchaft Abſchiedskundgebung des Handwerks im Luſtgarten. Berlin, 27. April. Der vor einem Jahr auf Veranlaſſung des Reichsorgani⸗ ſationsleiters Dr. Ley wieder eingeführte alte Brauch des Geſellenwanderns hatte die Erwartungen in ſolchem Um⸗ fang erfüllt, daß man ſich entſchloſſen hat, das diesjährige Geſellenwandern in erheblich verſtärktem Umfang durchzu⸗ führen. Waren es damals nur 1000 Geſellen aus dem Flei⸗ ſcher⸗, Bäcker⸗ und Konditorenhandwerk, die für ein Jahr hinauszogen, ſo ſind jetzt ſchon mehr als 1500 Geſellen aus einer großen Anzahl von Handwerksberufen auf die Wanderſchaft geſchickt worden. Weitere große Trupps wer⸗ den in den nächſten Wochen folgen. Die eigentliche Wander⸗ ſchaft erſtreckt ſich auf eine Zeit von etwa acht Wochen und endet vorläufig an einem Austauſchplatz. Wie überall im Reich, ſo gab auch in Berlin die Ver⸗ abſchiedung der wandernden Handwerksgeſellen am Sonn⸗ tagmittag Anlaß zu einer feierlichen Kundgebung am Schloß. Marſchmäßig ausgerüſtet, mit Blumen geſchmückt, den Wanderſtock in der Hand, ſtanden die 120, aus der großen Zahl der Bewerber ſorgfältig ausgeſuchten Geſellen, um nun für ein Jahr Abſchied zu nehmen von Berlin. Auf der Schloßrampe hatten ſich zuſammen mit dem Reichsorgani⸗ ſationsleiter der NSDAP, Dr. Ley, und dem Reichshand⸗ werksmeiſter Schmidt führende Vertreter der Parteigliede⸗ rungen und des Handwerks eingefunden. Nachdem Reichs⸗ handwerksmeiſter W. G. Schmidt an die ſcheidenden Wan⸗ dergeſellen Abſchiedsworte gerichtet hatte, ergriff Dr. Ley das Wort zu einer Anſprache, in der er ankündigte, daß in abſehbarer Zeit den wandernden Geſellen in den deutſchen Gauen Gemeinſchaftsheime zur Verfügung ſtehen werden, in denen ſie Erholung und weltanſchauliche Betreuung durch die DA finden. Dr. Ley wandte ſich dagegen, das Handwerk in katholiſche und evan⸗ geliſche Menſchen einzuteilen. Auf dem Königsplatz nahm Dr. Ley den Vorbeimarſch der Wandergeſellen und der Handwerksabordnungen ent⸗ gegen, um dann mit jedem einzelnen der hinausziehenden Geſellen und auch mit den auslandsdeutſchen Lehrlingen herzliche Worte zu wechſeln. Ein niederträchtiger Racheakt Schwere Exploſion in einem Berliner Wohnhaus. Berlin, 27. April. Unweit des Alexanderplatzes, in der Georgenkirchſtraße, ereignete ſich in der Nacht zum Sonnkag eine ſchwere E plo· ſion. Das ganze Gebäude wurde auf das S werſte beſchä⸗ digt. Sämkliche Wohnungen und Läden boken den Anblick eines Trümmerfeldes. Beſonders ſtark haben das Quergebäude und der Sei⸗ tenflügel gelitten, in denen alle Fenſterkreuze und Türen durch die Auswirkungen der Exploſion eingedrückt wurden. In der Hauseinfahrt klafft unter dem Treppenaufgang ein Loch von zwei Meter Durchmeſſer. Der Unterlauf der Treppe bis zum erſten Stock wurde vollkommen zerſtört. 13 Perſo⸗ nen wurden durch herabfallende Wandverkleidung und durch Glasſplitter verletzt. Glücklicherweiſe ſind ſämtliche Verletzungen nicht ernſtlicher Natur. Die Feuerwehr lei⸗ ſtete, bei 6. Alarmſtufe„Menſchenleben in Gefahr“, die erſte Hilfe. Auf Anordnung der Baupolizei mußte das Haus we⸗ gen Einſturzgefahr vollſtändig geräumt werden. Die Ermitllungen der Kriminalpolizei führten zu der Jeſtſtellung, daß der Verwalter des Hauſes, der 61jährige Jranz Hänel, aus Kache gegen den Eigentümer und andere Mieter nach einem raffinſert ausgeklügelten Plan in der Waſchküche im geller ausſtrömendes Leuchtgas zur Explo⸗ ſion gebracht hal, Hänel wurde verhafkel Durch die Exploſion ſchwebten annähernd 100 Perſonen — das Haus beherbergte 27 Mietsparteien mit 10 Unter⸗ mietern— in größter Lebensgefahr. Ueber ein Trümmer⸗ feld von umgefallenen Möbeln, zerſchlagenen Einrichtungs⸗ . zerſplitterten Scheiben, Putz und Mörtel wur⸗ en die aus dem Schlaf aufgeſchreckten Bewohner geborgen. Glücklicherweiſe ſtellte ſich heraus, daß die Exploſion keine Todesopfer gefordert hat. N „Unmittelbar nach der Exploſion kurſierten Gerüchte, daß der Verwalter Hänel mit der Tat in Zuſammenhang ſtehe. Hänel war zunächſt auch der einzige Bewohner des Hauſes, der nicht aufzufinden war. Er war an dem Haus, das ſeiner in Kopenhagen wohnenden Schweſter und deren Tochter gehört, mit 15000 Mark beteiligt. Da ſeine Abſicht, gegen den Willen ſeiner Verwandten, das Haus zu verkau⸗ fen, nicht auszuführen war, kam er auf den verbrecheriſchen Gedanken, das Haus durch eine Gasexploſion zu vernichten. Dabei leitete ihn auch daneben die Abſicht, ſeine eigene Frau, ſeinen Sohn und einige ihm verhaßte Mieter zu beſeitigen. Bei der Tat ſelbſt ging er mit raffinierter Ueberlegung zu Werke. Er öffnete in ſeiner Wohnung die Gashähne und ſchraubte in der Waſchküche die Kappe von der Gasleitung ab. Dann kroch er auf das Dach, entzündete einen mit Benzin getränkten Lappen und warf ihn in den Schornſtein 15 Waſchküche. Der Lappen fiel tatſächlich bis unten durch un brachte das Gas zur Exploſion. Angeblich wollte Hänel nach der Tat ſich erſchießen. Er will aber dazu nicht mehr den Mut gefunden haben und ſprang dann in einen Schornſtein des Nachbarhauſes, um ſich zu verſtecken. Etwa in der Höhe des 1. Stocks blieb er hängen, ſo daß er nur die Wahl hatte. zu verhungern oder um Hilfe zu rufen. Gegen Mittag gab er dann die Klopfzeichen, die zu ſeiner Auffindung führten. Hänel, der bei dem Sprung in den Schornſtein Verletzungen erlitten hatte, wurde als Gefangener in das Staatskrankenhaus gebracht. Gedenkkafel an Hannovers Hindenburg⸗Villa. An Hin⸗ denburgs Wohnhaus in Hannover, das die Stadt dem Ge⸗ neralfeldmarſchall— ihrem Ehrenbürger— auf Lebenszeit überlaſſen hatte, und in dem er 11 Jahre wohnte, hat der „ eine bronzene Gedenktafel anbringen laſſen. Stuttgart für die Deutſche Volksſchule. Mit dem 21. April wurde in Stuttgart die Deutſche Volksſchule einge⸗ führt. Auf Grund der an die Elternſchaft ergangenen Auf⸗ forderung, ihre Kinder der Deutſchen Volksſchule zuzufüh⸗ ren, wurden von rund 28 000 Schulkindern rund 26 000 für die Deutſche Volksſchule angemeldet, alſo etwa 94 v. H. Infolgedeſſen ſind in Stuttgart im neuen Schuljahr 659 Schulklaſſen der Deutſchen Volksſchule und 43 Schul⸗ klaſſen der katholiſchen Konfeſſionsſchule eingerichtet worden. Großer Bauernhof in Flammen Oldenburg, 27. April. In der Gemeinde Wangerland in der Nähe von Jever wurde das große landwirtſchaftliche Anweſen des Bauern Janſſen in Gammens durch ein gro⸗ Bes Schadenfeuer eingeäſchert. Nur das Wohnhaus konnte durch den Einſatz von zwei Feuerwehren aus der Umge⸗ gend gerettet werden. Der große Viehbeſtand, und zwar acht Pferde, mehr als 45 Stück Rindvieh, zahlveiche Schweine, Schafe und Schaflämmer, ſowie 70 Hühner ka⸗ men in den Flammen um. Auch ſämtliche landwirtſchaft⸗ liche Geräte wurden vernichtet. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. Die Polizei nahm bereits einen verdächtigen Mann feſt. Maſſenproteſt in der„Phönix“-Affäre. In den letzten Tagen ſind gegen 25 000 Proteſtſchreiben aus allen Teilen der tſchechoſlowakiſchen Republik im Prager Parlament ein⸗ gelaufen, die von tſchechoſlowakiſchen Verſicherungsnehmern der zuſammengebrochenen Wiener Verſicherungsgeſellſchaft „Phönix“ ſtammen. In dieſen Proteſtbriefen wird u. a. die Herausgabe eines Geſetzes zum Schutze der Intereſſen der Verſicherten, ſowie die Einleitung einer Unterſuchung über die Hintergründe des„Phönix“ ⸗Skandals gefordert. Wei⸗ ter wird in ihnen zum Ausdruck gebracht, daß tſchechoflowa⸗ kiſche Verſicherte nicht geſchädigt werden dürfen, wenn im Ausland von Verſicherungsgeldern fremde politiſche Bewe⸗ gungen unterſtützt werden. Ein Flieger narrt die Luftpolizei Paris, 27. April. Der Berater des Negus für flu te niſche Fragen, der franzöſiſche Flieger Drouillet hu im Auftrage abeſſiniſcher Kreiſe ein Flugzeug in Amer gekauft. Es wurde in einem franzöſiſchen Kanalhafen geln det, von Drouillet dort zuſammengebaut und nach dem 5 Paris gelegenen Flughafen Villacoublay geflogen. hne der Begründung, daß die Einfuhr nicht rechtmäßig ersol ſei, wurde es von den franzöſiſchen Behörden zunächſt 11 5 Verſchluß genommen. Drouillet erhob hiergegen gerichtli en Einſpruch, der noch nicht erledigt iſt. Auf ſeine dringenden Bitten hin erteilte nun die Polizei dem Flieger die Er⸗ laubnis zu einem kurzen Probeflug über dem Flugpla Von dieſem Probeflug iſt Drouillet aber nicht zurückgeſcht —— cheinwerfer gegen Film⸗Flugzeuge Anblutiger„Luftkrieg“ über dem Fußballfeld. London, 26. April. Bei dem Endſpiel um den Pokal des engliſchen Fußballbundes im Stadion von Wembley ſpielten ſich ungewöhnliche Szenen ab, die darauf zurück zuführen waren, daß die Verwaltung des Stadions 2000 Pfund von den großen engliſchen und amerikaniſchen Film. geſellſchaften für die Berechtigung, das Spiel zu filmen, ge⸗ fordert hatte. Die Geſellſchaften wollten aber nur 500 Pfund bezahlen. Sie entſchloſſen ſich daher zu außerordent⸗ lichen Gegenmaßnahmen. Sie mieteten vier Autogiroflugzeuge und zehn weitere Maſchinen, um von der Luft aus ihre bereits in allen Lichtſpielhäu⸗ ſern angekündigten Aufnahmen für ihre Wochenſchau her⸗ zuſtellen. Der von der Leitung des Stadions angerufene Luftfahrtminiſter Lord Swinton hatte es einige Stunden vorher abgelehnt, ſich in dieſen„Filmkrieg“ einzumengen und beſchränkte ſich auf den Erlaß beſtimmter Sicherheits, vorſchriften für das Ueberfliegen des Spielfeldes. Aber auch die Leitung des Wembley⸗Stadions war inzwiſchen nicht untätig geblieben. Um die Aufnahmen aus der Luft ſo ſchwierig wie möglich zu machen, wurden 20 Scheinwerfer aufgeſtellt, die jedem Flugzeug, das ſich der Kampfſtätte näherte, ihre Lichtkegel entgegenwerfen ſollten. Außerdem erhielten 200 Mann den Auftrag, ſich unter die gewaltigen Zuſchauer⸗ mengen zu verteilen, um zu verhindern, daß ſich Kamerg⸗ leute der Filmgeſellſchaften trotz des Verbots mit ihren Apparaten in das Stadion ſchmuggelten. Wahrſcheinlich haben trotz alledem die Filmgeſellſchaften das Rennen ge⸗ macht, wenn ihre Spekulation auf die Neugierde der brei⸗ ten Maſſen, die ſicher ſehr mangelhaften Luftaufnahmen in der Wochenſchau zu ſehen, richtig iſt. Spekulations⸗Skandal in London Rieſengewinne aus der Joll⸗ und Steuererhöhung. London, 27. April. In der geſamten engliſchen Hef fenklichkeit herrſcht große Erregung über die Takſache, daß Einzelheiten aus dem vom Schatzkanzler Neville Chamber⸗ lain im Ankerhaus eingebrachten Haushaltsplan vor ſeiner Etatsrede bekannt geworden ſind. So war die geplane Erhöhung des Teezolles und der Einkommenſteuer kurz vor ihrer Bekanntgabe im Parlamenk an der Börſe ruch⸗ bar geworden, ſo daß einige Spekulanten auf Grund ihret Kenntnis beträchtliche Gewinne einſtreichen konnten. Die völlige Geheimhaltung des Haushalts bis zu ſei⸗ ner Bekanntgabe im Unterhaus wird in England als eine der am ſorgfältigſten gepflegten Ueberlieferungen betrach⸗ tet. Um ſo größer iſt daher die Erregung darüber, daß einige Spekulanten infolge des vorzeitigen Durchſickerns der erwähnten Haushaltsmaßnahmen in der Lage waren, große Gewinne zu erzielen. Der Ausſchuß der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft Lloyds hat den bisher noch nie vorge⸗ kommenen Schritt unternommen, durch ſeine Agenten die Namen der Kunden feſtſtellen zu laſſen, die ſich in letzter Stunde gegen eine Erhöhung der Einkommenſteuer und des Teezolls verſichern ließen. Die auszuzahlende Verſicherungsſumme beläuft ſich auf mindeſtens zwei Millionen Mark, was mehr als das Zehnfache der normalen Summe iſt. Es hat den Anſchein, daß etwa 200 Perſonen die Verſiche⸗ rungen abgeſchloſſen haben und man glaubt, daß dieſer verhältnismäßig große Kreis ſeine Informationen eher auz politiſchen als aus Beamtenkreiſen erhalten hat. Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. Erſtes Kapitel. And bleib nicht zu lange aus, Detlev— du weißt, der Vater liebt die Unpünktlichkeit nicht. Soll immer alles hübſch ſeine Ordnung haben. Nach wie vor. Darin iſt er. noch immer ſo wie früher.“ Die alte Dame ſtand auf der Hinterveranda des Guts⸗ hauſes und blickte voll Stolz auf den Jüngſten, der— ſchlank und ſehnig— ſich eben in den Sattel des Falben ſchwang, den Hannes, ſein Bruder, noch am Zügel hielt. Detlev Holtorf lächelte der Mutter zu. In ſeinem leicht gebräunten Geſicht leuchteten die Augen faſt verträumt in die Welt. Um ſeinen bartloſen Mund lag ein Ausdruck beſonderer, faſt zärtlicher Art. 5 „Keine Bange, Mutter— ich kenn' noch die alten Haus⸗ geſetze. Gut Holtorf iſt noch immer das alte wie vor drei Jahren. Gott ſei bedankt! Ruhig, Minka— 1 Er tätſchelte dem Falben den Hals. Nahm die Zügel in die Hand und nickte dem Bruder freundlich zu, der in einfacher Joppe, im Rücken ein wenig gebückt, daſtand. „Ich dank' dir, Hannes, daß du mir die Minka ſo hübſch aufgeſchirrt haſt—.“ Der trat zurück. Mütze in der Hand. „Reit' dich nur tüchtig aus,“ ſagte er faſt verlegen, lächelte unbeholfen. g ö Das Pferd trabte davon, über den großen Wirtſchafts⸗ hof, durch das offene Tor hindurch, ins Freie, in das ſon⸗ nenüberſtrahlte, im Sonnenglaſt funkelnde Bruch hinein. f In den Feldern arbeiteten die Knechte und Mägde. Auf den Wieſen lagen in ſatter Ruhe die Rinder und durch all die grüne, bunte, vom Singſang der Vögel durchſummte Welt floß in breitem, funkelndem Lauf die Warthe, die das ganze Bruch mit Fruchtbarkeit beſchenkte. Detlev Holtorf ritt die Feldwege dahin. Die hellen Augen über das in Reife prangende Land ſchweifen laſ⸗ ſend in ſtiller Freude, über die weiten, grünen lächen, die kaum andere Abwechſlun kannten als Weidenſtümpfe, Erlen. raſchelnde. einſame Pappeln im Wind. Faſt demütig, die etwas ſchmierige Nur in der Ferne, wo die roten Dächer des Vorwerks von Holtorf im Sonnenſchein winkten, ſchob ſich ein Wald⸗ zipfel in die Landſchaft, bis nahe an das Vorwerk heran. Detlevs Blick ging dorthin und das Lächeln in ſeinem verträumten Geſicht vertiefte ſich. Gemächlich trabte Minka dahin. Die Dächer des Vor⸗ werks wurden deutlicher. Grotesk ragten die Silhouetten alter, kerzengerader Pappeln über dem Hauptgebäude her⸗ vor. Dahinter lugten zwiſchen Buſchwerk die niedrigen Tagelöhnerhäuſer heraus. Detlev Holtorf zog wie unwillkürlich den Zügel an. Im Bogen umritt er das Vorwerk. Trabte die ſtaubige Land⸗ ſtraße entlang, die am Waldzipfel vorbei und nachher in den Wald hineinführte. Aber während er an den ſeitwärts liegenden Häuſern vorüberritt, ſchweifte ſein Blick doch nach dorthin ab, und es ſchien etwas Suchendes oder gar Hof⸗ fendes darin zu ſein. Einſam ſtanden die weißen Federwolken am blauen Himmel, über dem Wald. Detlev ſah hinüber— kaum des Weges achtend. 5 Weiter trabte das Pferd. g 3 Da fühlte es plötzlich Zügelzug. Warf den Kopf auf. 1 Geſicht zeigte einen Ausdruck geſpannter Ueber⸗ vaſchung. Das Pferd blieb ſtehen. Der lange Schweif ſchlug nach links und rechts und ſcheuchte die aufdringlichen Stechflie⸗ gen davon. Sinnend blickte Detlev Holtorf hinüber zum Wald⸗ zipfel. Ein Zögern war in ihm— ſekundenlang. Aber 5 15 er quer über die Wieſen, geradeswegs, als müſſe s ſo ſein. „Sachte, Minka, ſachte,“ flüſterte er dabei und das Pferd ſetzte vorſichtig die ſchlanken Füße vor. a So ging es in den Waldzipfel hinein. Detlev ſprang aus dem Sattel. Auf den Zehenſpitzen näherte er ſich einer Mädchengeſtalt, die da am Waldrand im Graſe lag— ſchlafend. Den Kopf in den nackten Arm geſchmiegt. Ein feines, zartes Geſicht, von blondem Haar umrahmt. Unter dem kurzen Rock ſahen die nackten Beine hervor. Ein paar Ziegen weideten in der Nähe. ö Auf den Zehenſpitzen näherte ſich Detlev der Schlafen⸗ den. Er hatte ſie ſchon von weitem erkannt. Und wie ein Zwang war es geweſen, daß er hinüberreiten mußte. „Die kleine Schäferhanni,“ mummelte er, heftig ergrif— fen von dem anmutigen Bild, das ſich ihm darbot. Hanni — die kleine Jugendgeſpielin! So hatte er ſie immer im 1 gehabt, ſie, die kleine Hanni aus der Vorwerks⸗ gaſſe. in feines Zittern war da plötzlich in ſeinem Herzen. Faſt andächtig kniete er neben ihr und ſah in dieſes zarte, ſüße Jungmädchengeſicht, atmete den feinen Haus ihrer Lippen, den Duft ihres fungen, reinen Weſens. Die ärmliche Kleidung, ſie ſtörte ihn nicht an ihr. So wie ſie war— ſo hatte er ſie immer gern geſehen. Hanni— 5 Faſt lautlos formten ſeine Lippen das Wort, das ihm ganz impulſiv aus einer tiefen, quellenden Zärtlichkeit 155 nes Herzens herausſtrömte. Ein Ausdruck inniger Verſun⸗ kenheit war in ſeinem Geſicht. Ein unbezwinglicher 1. brannte in 100 dieſen Mund zu küſſen, der ſo ruhig atmete Und ſo kindlich⸗ſüß lockte. Aber noch hielt ſich Detlev zurück. Der Gedanke 11 drängte ihn, daß es nicht recht ſei, den Schlaf des 1 5 chens zu mißbrauchen, auch wenn das Wiederſehen— 115 ſes ſo überraſchende— nach drei Jahren ihn vielleicht ſchuldigt hätte.. Doch ſtärker wurde jenes heiße, ſehnſüchtige Gefühl in ihm. Sein Kopf neigte ſich tiefer. 8 And leiſe 1 ſeine Lippen den halbgeöffneten Mund der Schläferin. a Das Mädchen ſchlug blinzelnd die Augen auf. 1 ſie? Träumte ſie? Nun öffnete ſich ihr Blick hell 700 5 Detlev Holtorf ſah in dieſe Augen hinein, in 1 e ſtille Verzückung aufzubrechen ſchien. Er e leichte Hand wie einen Hauch über ſein Haar glei 1 Da lachte er froh auf. Er gab ſie fret und Han eig tete ſich verwirrt auf und ſprang auf die Füße. Ihr war nun von roter Glut übergoſſen. vor iht War das e erh— Detlev, der tand? Und— er e ſie geküßt?. f„Kleine Hanni, wie ein Engel haſt du geschlafen e Detlev aus und griff nach ihrer Hand.„Ich ritt vo da ſah ich dich hier liegen— und da- 8 CCC * 1— 5 S 0 8 A . eee us dem badlioclien Land Bd M⸗Haushaltungsſchule in Baden (0 Karlsruhe. Dieſer Tage wurde in Laufenburg, dem alten badiſchen Grenzſtädtchen am Hochrhein, die erſte Haus⸗ haltungsſchule des Bd M. in Baden eröffnet. Sinn und gweck dieſer Schule, die in dem ehemaligen„Schlößle“ unter⸗ Abracht iſt, iſt, den ſchulentlaſſenen Mädels neben der not⸗ digen hauswirtſchaftlichen Ausbildung die weltanſchau⸗ Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Geſinnung zu tteln, denn die Mädels werden es einmal ſein, die e Erziehung weiterzutragen haben. Wo heute Mädel⸗ hung geleiſtet wird, wird ſie beſtimmt ſein von dem ſt, der den Bund deutſcher Mädel trägt. Darum iſt der große Erziehungsgedanke dieſer Schule: Haltung haben und Nationalſozialiſt werden. Neben der weltanſchaulichen Schu⸗ ung, Sport und Fahrten ſteht aber vor allem der prak⸗ liche und theoretiſche Unterricht in allen hauswirtſchaftlichen Arbeiten, die jedes Mädel, das den einmal geſtellten Anfor⸗ derungen als Frau und Mutter gewachſen ſein will, beherr⸗ cen muß. Der Unterricht wird überwiegend von ſtaatlich guerkannten Lehrkräften erteilt. In der Schule können weils 24 Mädels, auch Nichtangehörige des Bd M., Auf⸗ nahme finden. Ihnen allen ſoll dieſes Jahr der hauswirk⸗ ſchaftlichen Ausbildung eine Zeit der unbedingten, opferwil⸗ 1 Kameradſchaft, der Freude und gerg geleiſteten Arbeit ein. Die Schule will ſie erziehen zu klaren, aufrechten deut⸗ ſhen Menſchen, zu tätigen Frauen, die an ihrem Platz ihrer Familie und ihrem Volke dienen. Große Schneebruchſchüden auf dem Hochwalo. Morbach, 25. April. Nachdem die ſtarken Schnee⸗ ſſen in der vorigen Woche dem Hochwald nieder⸗ gegangen find, und man die Waldwege wieder begehen und befahren kann, erhält man erſt einen richtigen Ueberblick welchen S in den Wäldern und Schonungen ſondere ſind die Fichtenſchonun⸗ e alten Bäumen ſtark in Mit⸗ tauſend Bäume fielen en Laſt zu⸗ reinzelt ſind auch worden. haft gezogen Zahnſchranke.) ſt mit ſei⸗ Abends um 22.8 Auto bei dem ungeſchloſſenen Wachſtation Za der Strecke leiſer ſol Schran⸗ kenwärter wurde vorläufig in Haft genommen. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. 5 to wurde beiſeite geſchleudert und zertrümmert. Dr. Kle nicht allzu ſchwer verletzt ſein. Der dienſttuende 0 Baden-Baden.(Todesfall) Eine bekannte Perſönlichkeit unſeres Kurortes, Baron von Löwenberg, iſt 78 Jahre alt geſtorben. Ein körperliches Leiden zwang ihn, ſich vom Leben der Bäderſtadt ſchließlich ganz zurück⸗ zuziehen, das in ihm zu jeder Zeit einen eifrigen Förderer gefunden hat. Man erinnerte ſich noch des Barons, als er ein rüſtiger Sportsmann war. Auch genoß er bedeutendes Anſehen als Sänger. Man berichtete oft über das Auftreten des Künſtlers am kaiſerlichen Hof in Berlin und am groß⸗ herzoglichen Hof in Karlsruhe. Darüber hinaus kannte 10 den Baron von Löwenberg als einen großen Wohl⸗ ater. () Bühlertal.(Ertrunken.) Der im Zinken Hof wohnende Kriegsbeſchädigte Joſef Steuerer verfehlte den Weg, ſtürzte in die Büllot und ertrank. Gründungsjubiläum des 5. Bab. Inf.⸗Ne kr. 113. 2 Fteiburg, 25. April. Pfingſten)er und da⸗ mit auch die 75jährige Gründungsfeier 5, die an den Pfingſttagen vom Mai bis einſchließlich 1. Juni in der alten Garniſon Freiburg abgehalten wird. Da⸗ mit verbunden iſt ein großer Regimentsappell, zu dem ſich alle ehemaligen 113er und die Kameraden der Kriegs⸗ formationen des Regiments in herrlichen Perle des sgaus zuſammenfinden ſollen. t Freiburg wird 0 Br. alles aufbieten, um den alten F 2 keiten und heißt ſie jetzt ſchon herzlich willkommen. für Pfingſten lautet:„Auf h Freiburg! Fünfer vor!“ Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Bundes ehem. Iser, Hauptmann d. L. a. D. K. Haeufer, irg i. Br., Katharinenſtraße 2b, 2. f Maibräuche im Schwarzwald Ein ſchönes Brauchtum unſerer Altvorderen iſt uns in Verbindung mit dem 1. Mai bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben, war doch der 1. Mai der feierliche Auf⸗ takt für die Zeit des Säens, der Hoffnungen und der Ernte. Mafbäume wurden errichtet, unter denen ſich die Dorffamilie traf. Recht finnig war der Maibrauch, die Dorfbrunnen zu ſchmücken, denn ſie ſind die Spender des Waſſers, das aus dem Herzen der Heimat, aus dem Schoß der Mutter Erde ſtrömt. Noch heute ſind es viele Schwarzwalddörfer, die den 1. Mai in dieſem Sinne feiern. Mädchen ſchmücken die Dorfbrunnen mit bunten Bändern, und die Burſchen beſorgen den Maien. Bänder und Maien können gar nicht reich genug ſein, denn jeder Brunnen ſoll der ſchönſte ſein In der erſten Mainacht um die Mitter⸗ nachtsſtunde treffen ſich dann die Mädchen und' Burſchen vor den Brunnen. Sie ſingen Heimatlieder und ſtecken dann unter Fröhlichkeit die Maien auf die Brunnen. Iſt es die Jugend, die den Maien einläutet, ſo die Alten, die am frühen Morgen mit kritiſchem Blick den Maiſchmuck bewundern. 5 N In einigen Dörfern des hinteren Murgtals iſt es heute noch Sitte, daß in der Frühe des 1. Mai das Vieh zum Brunnen geführt wird, denn dem Maiwaſſer wird eine heilſame Kraft zugeſchrieben. Wie die Alten in ferner Zeit, o ziehen auch heute noch die Dorfburſchen in der erſten ainacht in die Wieſentäler hinaus und richten das Waſſer auf; denn wer dieſes Waſſer hat, der hat reichlich Futter und Wieſenklee zu erwarten, ſagt der Volksmund. „. In Verbindung mit den Wäſſern der Wieſen in dieſer Nacht ſteht auch der Brauch des Mailäutens in der kurgtäler Gemeinde Reichental. Eine Sage will wiſſen, daß das Glöcklein, dem hl. Moritz geweiht, vor Unter Zeit in der Walpurgisnacht vor einem großen nheil bewahrt habe. Deshalb habe es verſprochen, ſo lange as Dorf beſtehe, mit dem Anbruch dieſer Geiſternacht drei⸗ mal mit der Glocke zu läuten, um die Geiſter von Dorf und Feld zu ſagen. Bis heute wird dieſer Brauch ausgeübt, und die Reichentäler würden glauben, der Mai käme nicht, würde ſein Kommen nicht mit den Glocken eingeläutet des der Dorfburſche aber, der Bürger werden will, muß einmal in der erſten Mainacht die Glocken geläutet haben. Aus den Nachbarländern Das Los aus der Skatkaſſe Die zewinn und die vier Brüder.— 2 tegewint reizende Rundfunkrede. N R a. M., 25. auf⸗ April. Vor einigen Jahren wohner in Frankfurt⸗Bockenheim in der en Klaſſenlotterie 50000 Mark. Der bekam es aber mit beinen drei Brüdern zu iptet, daß das Los aus dem Beſtand iner gemeinſamen Skatkaſſe geſpiele wurde und es kam auch zu gerichtlichen Auseinanderſetzungen zwiſchen den Par⸗ teien, wobei die Beſtimmungen des Paragraph 762 des Bürgerlichen Geſetzbuches ausſchlaggebend wurden, wonach durch Spiel oder Wette eine Verbindlichkeit nicht begründet wird. Die Brüder gingen zwar nicht völlig leer aus, aber ſie erhielten im Wege des Vergleichs nicht das, was ſie erhofft hatten. Beſonders benachteiligt fühlte ſich der Bruder Andreas. Er geriet in ſtarke Erregung, als ihm eine Rund⸗ funkrede des Gewinners zu Ohren kam und als er ſpäter aus den Worten eines Bekannten den Eindruck gewann, als habe ſich der Gewinner dahin geäußert, er habe ihm zu acht Mo⸗ naten Preungesheim verholfen. Mit der Rundfunkrede hatte es folgende Bewandtnis: Die Lotterieeinnehmer veranſtalteten eine Rundfunkreklame, und auch der Gewinner war zu einer Anſprache aufgefordert worden. Der Gewinner gab in die⸗ ſer ſeiner Freude über den ſchönen Erfolg Ausdruck, fügte aber, ohne daß man dies ahnen konnte, hinzu, daß aus dem Gewinn ſich Feindſeligkeiten in der Familie ergeben hätten, und er verwies auf den entſtandenen Prozeß. Das war Feuer in die glimmende Aſche geworfen. An⸗ dreas ſchrieb eine beleidigende offene Poſtkarte an den Bruder und er brachte auf Aeckern und Grundſtücken Plakate be⸗ leidigenden Inhalts gegen den Bruder an. Jetzt ſtand nun Andreas wegen Beleidigung vor dem Schöffengericht. Er wurde für ſtraffrei er⸗ klärt. Das Gericht hatte zu berücksichtigen, daß der An⸗ geklagte auf Grund des mit dem Bekannten geführten Ge⸗ ſprächs zu ſeinen Handlungen getrieben wurde, und daß er in Erregung und Erbitterung die Beleidigungen des Gewinners erwiderte. An ſich habe ſich der Angeklagte ſtrafbar ge⸗ macht, denn die gewählte Form war ſchon ohne weiteres ſtraf⸗ bar und als Beleidigung anzuſehen. Das Gericht warne den Angeklagten; es werde in Zukunft nicht davor zurückſchrecken, den Angeklagten in eine längere Freiheitsſtrafe zu nehmen, denn der Staat wolle eine Volksgemeinſchaft aufbauen, und da ſei es in erſter Linie notwendig, daß in der Familie alles in Ordnung ſei und Familienmitglieder friedlich untereinander eingeſtellt ſeien. Am dem Angeklagten aber eine Lehre zu geben, habe er die Koſten des Verfahrens zu kragen. den * Hanau.(Steuerloſer Laſtzug auf de Bahngleiſen.) Auf dem Gelände des Hanauer Weſt⸗ bahnhofs ereignete ſich ein nicht alltäglicher Verkehrsun⸗ fall. Beim Paſſieren des dort befindlichen Eiſenbahnüber⸗ gangs nach der Philippsruher Allee riß einem ſchwer be⸗ ladenen Laſtkraftwagenzug die Steuerung. Der damit ſteuerlos gewordene Laſtwagenzug fuhr in die Gleisan⸗ lagen hinein und landete ſchließlich zwiſchen dem erſten und zweiten Bahnſteig, wo er dann zum Stehen gebracht werden konnte. Zum Glück herrſchte zur Zeit des Unfalls kein Zugverkehr, ſonſt wäre ein größ l el ſt ßeres Unglück kaum zu vermeiden geweſen. Die Strecke mußte für kürzere Zeit für den geſamten Zugverkehr geſperrt werden, bis ein Werkſtättenzug der Reichsbahn an der Unfallſtelle einge⸗ troffen war und die Beſeitigung des Verkehrshinderniſſes in die Wege leiten konnte. Giftmordverſuch im Krankenhaus. Eine 40jährige Nonne polniſcher Herkunft namens Agnes Kaſparek, die im Kopenhagener St. Joſeph⸗Hoſpital Krankenpflegerin war, wurde unter dem Verdacht des Diebſtahls und des Gift⸗ mordverſuchs bezw. der Körperſchädigung gegenüber zwei anderen Nonnen verhaftet. Vor etwa zehn Tagen waren aus dem Medizinſchrank des Krankenhauſes drei kleine Siftfläſchchen verſchwunden. Zwei Nonnen, und zwar die Oberin des Krankenhauſes und eine Oberſchweſter erkrank⸗ ten anſchließend nach dem Genuß von Kaffee zum erſten Frühſtück unter Vergiftungserſcheinungen. Allein die Tat⸗ ſache, daß ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war, rettete ſie vor dem Tode. Bald richtete ſich der Verdacht gegen die obengenannte Agnes Kaſparek, die ſich oft als unverträg⸗ lich gezeigt haben ſoll. 2000 der beſten Raſſehunde der Welt. Köln, 27. April. Die beſtbeſchickteſte Raſſehundeausſtel⸗ lung wurde in den Kölner Meſſehollen eröffnet. Es handelt ſich um die dritte Reichsſiegerausſtellung für Raſſehunde, über die Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten die Schirmherrſchaft übernommen hat. Zwei Tage lang geben ſich die beſten Raſſehunde der Welt, 2000 an der Zahl, ein Stelldichein in den rieſigen Ausſtellungshallen. Vom größten Hund der Welt bis zum kleinſten Zwergpintſcher iſt alles ver⸗ treten. 188 Zuchtgruppen treten miteinander in Wettbewerb um die vielen Ehrenpreiſe im Werte von 75000 RM, dar⸗ unter einen beſonders koſtbaren Ehrenpreis des Führers und Reichskanzlers für den beſten Hund der Ausſtellung, ferner 25 Staatsehrenpreiſe des Reichsinnenminiſters Frick, der Reichs⸗ und Länderminiſter, der Stadt Köln und Preiſe aus aller Herren Länder. Faſt ſämtliche europäiſchen Länder und Nordamerika ſind vertreten. Täglich mindeſtens eine Jahrt.— Zeitweilig ſechs Schiffe eingeſeßzt. Der Sommerfahrplan im Seedienſt Oſtpreußen wird gegen den im Vorjahr erheblich verſtärkt werden. Zeit⸗ weilig werden von Pfingſten an ſechs Schiffe zur Be⸗ wältigung des Verkehrs eingeſetzt. Im einzelnen ſind da⸗ bei beſonders folgende Verbeſſerungen wichtig: Von Pfingſten bis in den September hinein wird im Seedienſt ab ende und ab Pillau Zoppot täg⸗ lich mindeſtens eine Fahrt beſtehen. Schon von Anfang Mai an wird im Seedienſt, der diesmal ſchon ſeit Anfang Februar in Betrieb iſt, der neue große Schnell⸗ dampfer„Tannenberg“ eingeſetzt; auch Kiel wird von die⸗ ſem Zeitpunkt an bedient. Helſingfors, Reval, Libau ſind vom ſommerlichen Seedienſt ebenfalls berückſichtigt, ebenſo natürlich wieder Memel, das verſtärkten Verkehr er⸗ ält. 5 5 Die große Zahl der Fahrpreis⸗Vergünſti⸗ ungen(3. B. Seedienſt⸗Urlaubskarten und Bahn⸗See⸗ ace mit 40 v. H. Nachlaß, Jugendgruppen 75 v. 99 wird durch einen weiter ermäßigten 300⸗Mann⸗Tarif un durch einen Jugendgruppen⸗Tarif für die weſtliche Oſtſee ergänzt. Für die Durchreiſe durch Danzig zu Fahrten nach dem weſtlichen und ſüdlichen Oſtpreußen ſind deviſen⸗ mäßige Erleichterungen vorgeſehen. aud och aũ Der letzte Aprilſonntag brachte endlich einen richtigen Frühlingstag. Lachende Frühlingsſonne ſpendete ihre wärmenden Strahlen. Das herrliche Wetter lud natürlich zu ausgiebigen Wanderun⸗ gen und Spaziergängen ein. Für viele war geſtern das Reiſeziel eine„Blütenfahrt“ nach der Bergſtraße. In den Nachmittagsſtunden hatten ſich die Mann⸗ heimer HJ und BdM auf dem Flugplatz eingefunden, um Reichsjugendführer Baldur von Schirach, der mit dem Flugzeug von München kam, einen würdigen Empfang zu bereiten. Unter den zahlreichen Vertretern der HJ hatten ſich unter anderm der Gebietsführer Friedhelm Kemper und Oberbannführer Komarik eingefunden. Nach kurzem Aufenthalt fuhr der Reichsjugendführer mit dem Kraftwagen nach Heidelberg. Die Temperatur ſtieg tagsüber auf 22 Grad Wärme an. Dieſer gewaltige Druckanſtieg iſt auf ein mächtiges Azorenhoch zurückzuführen, das ſich über Südweſteuropa gebildet hat. Zwar bildet ſich über dem Nordatlantik immer noch eine Störungslinie, jedoch mit der kalten Witterung der letzten Wochen iſt es endgültig aus. Das Frühjahrsſchauturnen im Turnverein 1898. „Liebe zur Sache. Freude zur freiwillig über⸗ nommenen Arbeit verbürgt allein den Erfolg!“ Unter dieſes Motto ſtellte geſtern Abend der 2. Ver⸗ einsführer Hetzel das Vereins⸗Frühjahrsſchauturnen. Er gab ſeiner Freude Ausdruck für die Unterſtützung durch den zahlreichen Beſuch und begrüßte beſonders den Rektor Böhler der hieſigen Volksſchule und die Kreisfrauen⸗ turnleiterin Srorz⸗Mannheim ſowie die Vertreter des Brudervereins mit dem Wunſche froher Stunden für den Abend. Es kann gleich vorweg geſagt werden, es ware wirklich frohe Stunden. Das queckſilbrige, wichtige Getue der ganz Kleinen ſorgte ſchon dafür. Ihnen gehörten die erſten 3 Nummern und man kann kaum ſagen, welche Nummer am ſchönſten war. Da gab es ein reizendes Singſpiel der kleinſten Schüler und Schülerinnen ein Singſpiel für etwas größere„Hans hat Hoſen an“, eine amüſante Krabbel⸗ und Hüpfübung für Knaben. Daß man an der Schwebebank auch zweckmäßige Uebungen für Körperbewegung machen kann, bewieſen die Schüler, während die Wechſelübungen der Schülerinnen zu den Gelenkübungen hübſche Gedankenarbeit dazubrachte. Friſch und munter bewegte ſich dann der Singreigen der Schü⸗ lerinnen B; mit einem zarten Frühlingsreigen mit fröh⸗ lichen Liedern erfreuten die Schülerinnen A. »Mit dem zunehmenden Alter wachſen auch die Schwierigkeiten der Uebungen. Jetzt ſind es die Turne⸗ rinnen, die uns in Seilgymnaſtik, die an die Körper⸗ beherrſchung allerhand Anforderungen ſtellte, etwas vor⸗ führten. Die Frauenturnerinnen zeigten in exakten Frei⸗ übungen, daß ſie ihren Turnſchweſtern in nichts nachſtehen wollen. Zwiſchenhinein gab es ſchneidige Pferdſprünge der Jugendturner und Kürfreiübungen der Turner. Eine beſonders aktuelle Sache war die ſchon etwas akrobattſche Uebung„Im Zeichen der 5 Ringe“, die Gewandheit und Uebung erforderte. Im Pferdturnen der Turner ließ ſich ein erfreulicher Aufſchwung feſtſtellen. Eine ſchöne kombinierte Sache brachten die Frauen.„Mutter und Kind“ ſollte wohl das zweckmäßige Turnen von Mutter und Kind demonſtrieren. Nennen wir gleich noch die ſchöne Darbietung„beſchwingter Rhythmus“ der Tur⸗ nerinnen dazu, dann haben wir ein abgerundetes Bild vom Frauenturnen in ſeiner heutigen Vielſeitigkeit. Mit ſchönen Uebungen am Barren und lebenden Bildern, die verſchiedene Sportarten verkörperten, ſchloß das Turnſportliche ab. Ein kraftvolles Bild deutſcher Turnerei war die Zuſammenballung der geſamten Aktivität auf der Bühne einem Abſchiedsgruß an die deutſche Turnerſchaft, der Rar und markant von Rolf Höllſtin geſprochen wurde, und dem das Turnerkampflied„Turner auf zum Streitel, gemeinſam geſungen, folgte. Mit kurzen Schlußworten des 2. Vereinsführer, in denen er beſonders betonte, Spiel und Sport kann nicht Selbſtzweck ſein, wir müſſen den Körper ſtählen im Sinne nationaler Volkswertung. Körper, Geiſt und Seele ſind der Urquell deutſcher Kraft. Beſonderen Dank ſprach er dem Oberturnwart und ſeinen Mitarbeiter aus. Mit den beiden Nationalhymnen wurde der Abend beſchloſſen. Auto fährt gegen Gartenzaun. In der Nacht zum Sonntag fuhr ein Perſonenkraftwagen hier in Seckenheim gegen eine Garteneinfriedigung, wobei das Fahrzeug ſtark beſchädigt wurde. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, wurden bei dem Unfall auch Perſonen verletzt, jedoch konnten ſolche nicht mehr angetroffen werden, als die Polizei erſchien. Nationaltheater Mannheim. Schillers Todestag, 9. Mai, wird nach alter Sitte auch in dieſem Jahre an der Mannheimer Schiller⸗Bühne mit der Aufführung eines Schiller⸗Stücks begangen. Gegeben wird„Wilhelm Tell“, der in diefer Spielzeit in neuer Inszenierung von Intendant Brandenburg herauskam. Da aber Willy Birgel, der den Geßler ſpielt, nur am Montag, den 4. Mai, zur Verfügung ſteht, ſo muß die Gedächtnisvorſtellung an dieſem Tage ſtatk⸗ finden. Das 4. Orcheſterkonzert der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater am Mittwoch, den 29. April, bringt in ſeiner Vortragsfolge Werke von Corelli, Bach, Mozart, Grieg und Svendſen. Soliſten ſind die Ausbildungsſchüler Dorle Reimann, Liſelotte Seltſam und Elſa Zizler. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Richard Ellinger, Siegfried Franz und Herbert Lemme(Dirigenten⸗ klaſſe). Karten zu volkstümlichen Preiſen in allen Muſikalien⸗ handlungen und im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3; Tele⸗ fon 34051. —— — Gedanken für den 29. April. 1767: Der bayriſche Feldmarſchall Karl Philipp Fürſt v. Wrede zu Heidelberg geb.(geſt. 1838).— 1806: Der Dichter Ernſt Frhr. von Feuchtersleben in Wien geb,(geſt. 1849).— 1878: Der Dichter 85 Dörfler zu Unter⸗Germaringen in Schwaben geb.— 1 16: apitulation der Engländer in Kut⸗el⸗Amara vor den Türken.— 1927: Der Maler Hans von Volkmann in Halle a. d. Saale geſt. (geb. 1860).— 1928: Der Schriftſteller Heinrich Federer in Zürich geſt.(geb. 1854). ——. 1— U Gerichtsurteile wegen fahrläſſiger Tötung. Das Schöf⸗ fengericht verurteilte wieder zwei Kraftfahrzeugfahrer wegen fahrläſſiger Tötung zu je vier Monaten Gefängnis. Im erſten Falle fuhr der 29jährige verheiratete Georg Wolf von Weinheim, der auf einem Traktor ſaß und mit zwei Kokswagen beladene Anhänger lenkte, in der Anteren Ried⸗ ſtraße zwiſchen Mannheim⸗Waldhof und Mannheim⸗Käfer⸗ tal einen Radfahrer namens Georg Schmitt, den er mit anderen überholen wollte, an, als ihm ein Laſtwagen ent⸗ gegenkam. Der Mann kam zu Fall und ſtarb.— Eine unglücklich verlaufene Spritzfahrt mit einer 16jährigen an⸗ geblichen Schauspielerin unter Führung des 38jährigen Karl Hageloch von hier war der zweite Fall. In Hammelbach war ziemlich kräftig gezecht worden und ſo kam auf der Heimfahrt kurz vor Mannheim⸗Feudenheim das Verhäng⸗ nis. Ein Radfahrer, der 48jährige verheiratete Leonhardt Ebert von Feudenheim, der ſich offenbar in demſelben un⸗ ſicheren Zuſtande wie H. befand, wurde von ihm auf der Mitte der Straße überfahren. Der Mann erlitt einen Schä⸗ delbruch und war ſofort tot. Das Gericht ſah die Fahrläſ⸗ ſigkeit in dem Umſtande, daß der Lenker den Radfahrer ſchon weit vor ſich ſah und es daher in ſeiner Macht lag, das Un⸗ glück zu vermeiden. Wer erhält Schulprämien? Berückſichtigung der Geſamthaltung des Schülers. Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter hat an die Unterrichtsverwaltungen der Länder folgenden Erlaß gerichtet:„Bei der Verteilung von Buchprämien und an⸗ deren Auszeichnungen für vorbildliche Leiſtungen von Schü⸗ lern iſt zu beachten, daß entſprechend den nationalſoziali⸗ ſtiſchen Erziehungszielen die Geſamtperſönlichkeit der Schü⸗ ler und ihre Haltung innerhalb und außerhalb der Schule zu berückſichtigen ſind. In der Regel werden daher ſolche Auszeichnungen nur denjenigen Schülern gewährt werden können, die als Angehörige der HJ. oder anderer Gliede⸗ rungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in vorbildlicher Weiſe ihre Gemeinſchaftspflicht erfüllen.“ Das„Hauptreferat des Landdienſtes im Sozialen Amt der Reichsjugendführung“ erläßt folgenden Aufruf: Tauſende junge Deutſche im Alter von 15—25 Jahren finden ſofort Arbeit im Landdienſt der Hitler⸗Jugend. Haſt du Luſt und Liebe, ein Jahr am deutſchen Acker Dienſt zu tun oder biſt du noch arbeitslos, dann melde dich ſofort. Ihr habt die Pflicht, mitzuhelfen, und die Ernährung des deutſchen Volkes ſicherzuſtellen. Ihr dürft nicht zurückſtehen! Wenn jeder ſeine Kraft einſetzt, dann muß es gelingen. Der Landdienſt der HJ. ruft euch dazu. In Gruppen von 10 bis 30 Mann arbeiten wir auf dem Acker, ſäen, pflügen und ernten unter der Leitung eines erfahrenen Landdienſtfüh⸗ rers. Hier lernt ihr auch Kameradſchaft und Disziplin. Die Entlöhnung erfolgt nach Leiſtung und Alter und iſt vollta⸗ riflich. Die Koſt iſt einfach, aber reichlich und gut. Wir brauchen jeden einzelnen und rufen euch nochmals zu: Mel⸗ det euch ſofort! Fordert Anmeldeſcheine für den Land⸗ dienſt der HJ. von eurer zuſtändigen Gebietsführung oder von der Reichsjugendführung, Soziales Amt, Hauptreferat Landdienſt, Berlin NW. 40, Kronprinzenufer 10, an.“ Otto von Guericke⸗Ermnerungsmarke. Die Deutſche Reichspoſt gibt zur Erinnerung an den deutſchen Begründer der Verſuchswiſſenſchaften Otto von Guericke anläßlich der 250. Wiederkehr ſeines Todestages eine Sondermarke zu 6 Rpf. heraus. Otto von Guericke ſchuf weſentliche Grund⸗ lagen der Maſchinentechnik, die ſich u. a. auch bei der Ent⸗ wicklung der Rohrpoſt und des Rundfunks wiederfinden. Die neue Marke, die in beſchränkter Auflage vom 4. Mai ab an den Poſtſchaltern ausgegeben wird, zeigt das Bildnis des deutſchen Erfinders. Sie iſt in grüner Farbe in Raſtertief⸗ druck hergeſtellt und kann auch zur Freimachung von Poſt⸗ ſendungen nach dem Ausland benutzk werden. Die Baden⸗Badener Nennwoche 1936 () Baden⸗Baden, 25. April. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Große Baden-Badener Rennwoche 1936, die in der Zeit vom 23. bis 30. Auguſt ſtattfindet, im Olympia⸗Jahr erhöhte Bedeutung hat. Das Intereſſe für die Große Baden⸗Badener Rennwoche 1938 iſt, trotzdem die Ausſchrei⸗ bung zu den Rennen erſt Anfang Maj erſcheint, jetzt ſchon ſehr groß. Mit Rückſicht auf die Beendigung der Olympi⸗ ſchen Spiele wurde der Termin für die Große Baden⸗Badener Rennwoche eine Woche nach Beendigung der Berliner Olym⸗ ſchen Spiele feſtgeſetzt. Der Eröffnungstag, Sonntag, 23. Auguſt, bringt als Hauptentſcheidung das Fürſtenberg⸗Rennen, während am zweiten Renntag, Dienstag, den 25. Auguſt, das Zukunfts⸗ Rennen zur Entſcheidung ſteht. Im Mittelpunkt dieſer be⸗ deutſamſten rennſportlichen Veranſtaltung Deutſchlands ſteht der Große Preis von Baden am Freitag, den 28. Auguſt. Der Schlußtag, Sonntag, den 30. Auguſt. bringt den Preis der Stadt Baden-Baden und das Alte Badener Jagd⸗ rennen. Zwiſchen den einzelnen Renntagen findet ein großes Länder⸗Golfturnier Deutſchland— Frankreich und ein Turnier um den Preis der Nationen im Golf ſtatt, zu dem der Führer Adolf Hitler einen Preis geſtiftet hat. Es iſt mit einer ſtarken internationalen Beteiligung zu rechnen, da Baden⸗Baden noch immer ſeine Anziehungskraft auf die renn⸗ ſportlichen Kreiſe ausgeübt hat. Gang am Frühlingsabend Abendgang im erſten Frühling! Dunkel, ſternenlos der Himmel. Nur ein paar trübe Laternen blaken längs der Vorſtadtſtraße durch die ſchwere, rauchige Abendluft. Dort aber, wo die Vorſtadtſtraße ein Ende hat und die Landſtraße ihren Weg in die Ebene hinein beginnt, ſteht dichte Dun⸗ kelheit hinter den Chauſſeebäumen, und kein Licht, kein Laut dringt aus ihr heraus außer dann und wann einem Pferdehuf⸗Klappen, einem Motorrad⸗Knattern, einem fer⸗ ligt Hupenſignal und einem aufblitzenden Scheinwerfer⸗ icht. Die ganze Welt da draußen iſt von einem ſeltſam beun⸗ ruhigenden Duften erfüllt. Vielleicht, nein, ſicherlich hat es tags geregnet, und der Regen hat allen Duft der Erde gelöſt, der nun, mit jedem Windeswehen ſtärker, über die Straße dahinzieht und die Seele in ſeinen Bann reißt. Wo hat es nur ſchon einmal ſo geduftet? Es iſt wie Erinnerung, wie Kindheit. Bilder ſteigen in dieſem Duf⸗ ten herauf; alte Böden mit ihrem ſeltſam unvergeßlichen Geruch nach Dachſparren, Heu, altem ausgedörrten Holz, Staub und Spinngeweben. In ſolch Erinnern miſcht ſich von irgendwoher ein Sehnen nach Sommer und Ueberſchwang. ö Duft der Erinnerung, Duft der Sehnſucht: unbeſtimm⸗ bar, rätſelvoll und verlockend nimmt er Sinne und Seele gefangen, daß ſich ein ſolcher Abendgang am liebſten nie⸗ mals beenden möchte. Mannheimer Theaterſchan Im Nationaltheater: Montag, 27. April, 19.30 Uhr: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abtlg. 136 bis 141, 348 bis 350, 361 bis 369, 544 bis 550, 594 bis 597, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: War⸗ beck. Schauſpiel von Hermann Burte. Dienstag, 28. April, 15 Uhr: Schülermiete A: Marſch der Veteranen. Schauspiel von Friedrich Bethge. Mittwoch, 29. April, 20 Uhr: Miete M 23 und Son⸗ dermiete M 12: Eine Frau ohne Bedeutung. Schauſpiel von Oscar Wilde. Wer hat gewonnen? Gewinnauszug. 1. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗ Lotter le Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 24. April 1096 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 9 ogen 100 N. gezog 2 Gewinne zu 100000 M. 281539 2 Gewinne zu 10000 M. 19222 8 Gewinne zu 2000 M. 20867 92729 150808 22 Gewinne zu 1000 M. 56062 67708 70128 86685 100066 18269 184216 215494 269428 302584 338563 2825 18 Gewinne zu 800 M. 24182 100656 102632 139580 19644 197738 204114 290125 383497 5 50 Gewinne zu 500 M. 921 5876 16521 19276 29905 31579 43803 50517 62080 76703 139081 183010 191129 224018 232905 237387 272754 280173 296583 302619 351694 368785 371568 377695 39756 182 Gewinne zu 200 M. 523 2662 5586 12031 17293 22085 20708 30205 32804 39126 48783 53545 63473 68205 72556 73770 75464 78078 77732 78507 82036 82038 84392 93175 102542 104784 198647 137027 137895 118392 118588 7629 117680 184“ 42690 126647 131021 131387 135594 143248 145432 1541817 170540 170600 171038 176184 188409 192778 199568 202112 202907 205347 20569 210886 219479 217336 219352 220087 224505 330824 231511 289002 240894 247475 253015 253569 258029 262664 273337 283097 29358 299721 303100 306596 309087 311989 351230 352250 352298 35359 353896 356396 369624 371639 376285 376521 376537 379816 3834 383531 396179 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 50000 M. 270744 2 Gewinne zu 25000 M. 306688 8 Gewinne zu 2000 M. 39006 256763 340045 3407 5 40 Gewinne zu 1000 M. 9768 42860 239540 266178 375122 28 Gewinne zu 800 M. 3894 30011 39852 108596 152056 179499 234269 252235 255783 292501 296659 321506 323434 349084 46 Gewinne 70 500 M. 14489 22786 369389 40561 47483 59092 81683 95487 105087 119773 124617 138632 141546 180221 183617 2029072 232258 282181 289085 293405 318812 3437903 376068 178 Gewinne zu 200 M. 7252 7539 6025 31157 31835 37286 42177 47435 47651 52828 87695 68370 70074 79440 71612 78ſſ0 82388 84773 90874 100077 164046 105666 106860 108796 116068 124192 126107 129654 138103 144220 147668 151975 161179 171847 184116 190457 190498 184184 198700 200586 292339 203980 208964 212978 212883 216512 220039 224900 228010 2327 234157 234 235832 247854 287421 261130 284859 265721 273852 276625 283566 288070 290804 297892 287718 302517 307491 309914 312676 3 316550 316729 319378 320865 326470 354867 355672 357210 35 7548 5 366150 368582 370905 372282 387230 393188 396590 296564 38 2. Ziehungstag 25. April 1930 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 5000 M. 3729 4 Gewinne zu 3000 M. 105416 328479 4 Gewinne zu 2000 M. 364632 397988 14 Gewinne zu 1000 M. 84800 186599 210595 246829 269596 339615 350581 12 Sewinne zu 800 M. 40983 48120 112587 131480 245252 278087 54 Gewinne zu 500 M. 27037 29039 34577 52189 55400 59357 59238 113611 139519 140088 141880 145248 161973 170989 180805 183929 185158 227731 269396 283840 288127 319250 858516 373238 388089 393297 393734 188 Gewinne zu 200 M. 324 1283 10989 11697 16356 22163 22340 38817 52381 55167 55724 64858 65667 69485 69879 72158 76965 79029, 80970 88459 89577 93002 102060 102381 02683 111152 111847 112756 115204 117354 122304 125694 129492 134781 153275 155984 155938 170254 180464 184838 188740 189785 203905 21804 218992 222174 223998 224859 228511 233436 236614 237945 248708 251445 256598 263889 269581 270319 270466 371145 274571 28402 287952 298989 298919 313220 316000 316237 318142 319282 328732 329487 333881 334615 389333 343448 354728 363088 368628 38218 384483 388876 393368 396691 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 3750687 4 Gewinne zu 5000 M. 58684 338222 8 Sewinne zu 3000 M. 306806 338711 385276 2 Gewinne zu 2000 M. 8118 4 Gewinne zu 1090 M. 171587 308005 5 9 22 Gewinne zu 800 M. 32479 33292 37143 43631 448178 769185 128762 330890 350665 393155 397467 50 Gewinne zu 800 M. 22161 22610 64421 94872 98408 0420 123219 133254 153242 158092 161878 172916 176440 8141 186722 5 0 216069 217986 223832 253398 288226 299080 326302 336437 35 172 Gewinne zu 200 M. 2091 3447 4470 8084 9228 16700 17720 29428 29443 28304 31374 34956 36050 43696 44037 47316 49484 53459 62497 65352 77102 78116 86876 88316 95963 98265 99377 98847 121180 125741 129461 130058 143614 144055 154252 154477 168168 171228 178173 176082 176518 181003 182092 188341 191539 191585 191747 196385 198956 208101 220399 225288 228684 2315681 288227 242067 242242 250005 253003 255831 282985 267826 288625 392243 302332 302581 304106 304338 311719 328871 344956 350715 2 1 358281 360939 381281 361369 364230 366955 372688 381369 384421 391138 392178 395093 385860 399339 Schwester, Schwägerin und Tante geb. Jöst für ihre Familie. Gottes unabänderlichem Ratschluß hat es gefallen, unsere liebe, treusorgende und unvergeßliche Mutter, Großmutter, fu Margarete Grieser 5. in die Ewigkeit abzurufen. Sie starb, ergeben in Gottes hl. Willen, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von nahezu 74 Jahren. Ihr Leben war treueste Pflichterfüllung und Aufopferung 5 In tiefem Schmerz: Mhm.-Seckenheim, g 5 26. April 1936. Georg Grieser und Angehörige. Beerdigung: Dienstag Nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Offenburgerstr. 38 aus. K 880 9 0 Danksagung. Für die innige Anteilnahme bei dem uns so schwer betroffenen Verluste sagen Wir herzlichen Dank. Ebenso danken wir für die schönen Blumenspenden und allen denen, die dem lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mhm.-Seckenheim, Mauer, 25. April 1936. Ihr unmoderner: Damenhut wird nach neuest. Formen modern handgearbeitet umgeformt. Huftmacher meister M. Abel N 2 Nr. 1 1 Familie Reuther. „ eee eee e e e t e e ese see 2 . 29 0 0 —— L68688%% 69„%6v 6 5 Taglohn-Ee tel für Bauhandwerker aach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Kathol. Mütterverein Mhm.⸗Seckenheim. Unſer Mitglied Margarete Grieſer geb got iſt in die Ewigtzeit abgerufen worden. Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittag 8 Uhr von Offenburgerſtraße 38 aus ſtatt. Verſammlungs⸗ Kalender. Tbd.„Jahn“. Heute abend 6 Ahr arbeiten an unserem Platz im„Schloß“. Arbeitsgeräte ſind mitzubringen. Ab heute wird ein größerer Poſten trächtiger Kälbinnen und Kälber⸗Kühe zum Verkauf geſtellt. Schlachttiere werden in Zahlung genommen. Gaſthaus„Zur Krone“, Mhm.⸗Neckarau. Werkſtätte ſofort geſucht. Guſt. Winkler, Villingerſtr. 22. —— 2 5* .— Genera- Verretel Nic Sula Mannheim Heute Montag letzte f Schlachtfest ee, 21 Gelegenheit diesen Film 9 Ahr ab de Pulsenring mit der einzigart. Besetzung zu sehen im Von fleisch. 4 Maschinen Lilian Harvey 5 We ö 5 Auoden 1936 900 1 1 Dalustf. Hierzu ladet freundlichſt e Vvorrälig! el öll . Je en nſerieren Berücksichtigt beugt Gewinn erulunsers inserentenb D S N Druckerei des„Neckar⸗Bote“ Kleiner Ruum 5 für Schuhmacher⸗ Der herzliche Wunsch des deutschen Publikums Vilian Harvey Willy Fritsch wieder zusammen zu sehen, hat sich erfüllt Außerdem ist unser großer Mannheimer Schauspieler Birgel im Dreiklang. in einem Film „zum Pfützer 9d Morgen Dienstag früh ————ͤ——