0 00 FFP A 1 Rr. 103(2. Blatt). Neeko Bote Montag, 4. Mai 1936 Das Jugendarbeitsrecht Die Notwendigkeit einer Neugeſtaltung. Im Mittelpunkt der arbeitsrechtlichen Betrachtungen auf der Schulungstagung für ſoziale Jugendarbeit in Königs⸗ berg ſtand ein Vortrag des führenden nationalſozialiſtiſchen Arbeitsrechtlers Prof. Dr. Siebert⸗Kiel, der über„Die Notwendigkeit des Jungarbeitsrechtes und ſein Verhältnis zum allgemeinen Arbeitsrecht“ ſprach. Zum erſten Male wurde hier auf einer ſozialpolitiſchen Jugendtagung aus dem Munde eines berufenen Fachjuriſten eine grundſätzliche ſuriſtiſche Zuſammenfaſſung und Deutung aller ſozialpoliti⸗ ſchen Probleme des Arbeitslebens der Jugendlichen gegeben. Wie auf vielen Gebieten iſt auch im Jugendarbeitsrecht eine Neugeſtaltung im nationalſozialiſtiſchen Sinne dringend notwendig. Sie iſt nicht nur berechtigt, ſondern ſogar dringend erforderlich infolge der gegenüber dem Weimarer Syſtem grundlegend geänderten Stellung der Jugend in Volk und Staat. ö Die Frage nach Weſen und Notwendigkeit eines Ju⸗ gendarbeitsrechts muß von zwei Seiten her geſehen werden, vom Jugendrecht und vom Arbeitsrecht. Vom Jugendrecht; her komint die Anſchauung, daß der Jugendliche durch alle! Schwierigkeiten ſeiner Entwicklung hindurch zur vollſten Ent⸗z faltung der in ihm ruhenden Werte und Kräfte kommen muß. Ein Jugendrecht, das die Erfüllung dieſer Aufgaben erleichtert, fördert und ſichert, iſt ein notwendiger Beſtand⸗ teil unſerer Gemeinſchaftsordnung, alſo kein Geſchenk eines patriarchaliſch⸗ſozialen Staates an die Jugend, ſondern die Erfüllung einer natürlichen Aufgabe, eine ſozialiſtiſche Selbſtverſtändlichkeit. Vom nationalſozialiſtiſchen Arbeits⸗ recht her kommt die Betonung des Gemeinſchafts⸗ und des Perſönlichkeitsgedankens. Das Jugendarbeitsrecht iſt alſo da⸗ mit auf dem einheitlichen Boden des deutſchen Sozialismus mit dem Arbeitsrecht überhaupt verbunden. Die Entwicklung des Jugendarbeitsrechtes ſeit 1933 iſt der beſte Beweis dafür, daß das Geſetz häufig nur die Beſtätigung deſſen iſt, was die politiſche Kraft einer Organi⸗ ſation bereits in Durchführung ihrer weltanſchaulichen Grundhaltung erreicht hat. So iſt ſeit 1933 durch die Deutſche Arbeitsfront und die Hitlerjugend ein Jugendarbeitsrecht entwickelt worden, daß wir in großen Zügen noch vor uns ſehen, obwohl die geſetzliche Neugeſtaltung des Jugendar⸗ beitsrechts noch ausſteht. Grundlage dieſer bedeutſamen Wandlung im Jugendarbeitsrecht iſt der Reichsberufswett⸗ kampf der deutſchen Jugend, deſſen arbeitsrechtliche Bedeu⸗ tung noch lange nicht voll erkannt und abſehbar iſt. Alles, was weltanſchaulich und politiſch im Reichsberufswettkampf enthalten iſt, hat unmittelbar auch juriſtiſche Folgen. Denn die Rechtsordnung ſteht nicht außerhalb, ſondern ſie iſt der Ausdruck dieſer lebendigen Volksordnung und Volkskraft, ſonſt würde ſie keine Rechtsordnung ſein. Wenn die Jugend Arbeitsſchutz für Jugendliche proklamiert, wenn ſie auf Ur⸗ laub und Einhaltung der Arbeitszeit, Arbeitspauſe und Sonntagsruhe uſw. Wert legt, ſo haben wir in den Leiſtun⸗ gen der Jugend, die ſie insbeſondere im Reichsberufswett⸗ kampf zeigt, die Rechtfertigung für dieſe Forderung. Wie ſoll nun die künftige Geſetzgebung im Jugendar⸗ beitsrecht ausſehen? Der vorhin ſchon erwähnte Schutzge⸗ danke würde ſeinen geſetzlichen Niederſchlag finden müſſen in einer Regelung der Kinderarbeit und der Ar⸗ beitszeit von Jugendlichen. Den Jugendlichen ſoll damit ein Schutz zuteil werden nicht aus irgendwelchen eigen⸗ ſüchtigen Intereſſen der Jugend, ſondern weil die Jugend zur Entfaltung ihrer Kräfte einen ſolchen Schutz braucht. Daher iſt auch dieſer Schutzgedanke nicht der Gedanke eines Geſchenkes des Staates, ſondern die Jugend hat ſich dieſen Schutz als ſelbſtverſtändlich verdient. Aus dem Erziehungs⸗ und Ausbildungsgedanken er⸗ wächſt entſprechend der Stellung des Jugendlichen in der Volksgemeinſchaft die Erziehungs⸗ und Ausbil- dungspflicht als eine Pflicht um des Jugendlichen und des Volkes willen. Ein wirklich befähigter Jugendlicher darf nicht aus Mangel an Gelegenheit zur Fortbildung in ſeinen Anlagen verkommen, darf nicht auf Grund der Bedürftig⸗ keit ſeiner Eltern nun etwa ohne Lehrſtelle bleiben. Alle Jugendlichen müſſen von dieſer in einem Geſetz zu verankern⸗ den Ausbildungspflicht erfaßt werden. Im geltenden Recht dagegen haben jugendarbeitsrechtliche Beſtimmungen nur Gültigkeit für Lehrlinge. Dias Jugendarbeitsrecht iſt keine radikale Forderung einer ungeſtuͤmen Jugend, ſondern die einfache Verwirkli⸗ ſchung der Erkenntnis, daß der Jugendliche um des Volkes willen dieſes beſonderen Rechtes bedarf, ein Recht, das ihn nicht von der Gemeinſchaft trennt, ſondern in die Gemein⸗ ſchaft hineinſtellt, das aber ſeinen beſonderen Aufgaben innerhalb der Gemeinſchaft Rechnung trägt. Alle Fragen nach Urlaub, Lehrgeld, Sonntagsſchluß und Wochenendſchluß können auf dieſer Baſis des geſchloſ⸗ ſenen Jugendarbeitsrechts gelöſt werden. Die Gemeinſchaft verlangt, daß der Jugendliche zur vollen Entfaltung ſeiner Kräfte kommt. Daher verlangt das deutſche Recht auch ein Jugendarbeitsrecht, das den beſonderen Werten und Eigen⸗ arten der Jugend für die Gemeinſchaft gerecht wird. Das Seebad der 20000 Feierliche Grundſteinlegung auf Rügen Am 2. Mai fand in Saßzitz die feierliche Grundſtein⸗ legung des erſten Adg.-Seebades bei Saßnitz auf Rügen ſtatt. Das Seebad ſolk nach dem Willen des Führers den deulſchen Arbeitern gehören und ihnen Erholung und Ferien- freude am Meer bringen. Leuchtendes Maiwetter, 81 und Freude be⸗ herrſchten die Inſel Rügen, als ſchon in den erſten Morgenſtunden von allen Seiten her die Formationen der SA, Se, des NS, der HJ. des BM, des Kyfſhäuſer⸗ bundes, der Werkſcharen uſw. auf die Bucht zumarſchierten, die füdlich von Saßnitz in einem weiten Bogen in das Land einſchneidet. Dort, auf einer Strandlänge von mehr als acht Kilometern wird das erſte große Seebad errichtet. f Die Kriegsmarine hatte zur Feier der Grundſteinlegung eine Ehrenkompagnie geſtellt. Auf dem Meer kreuzte die 1. Minenſuchflottille aus Pillau. Eine Staffel aus neun lugzeugen zog über dem Strand ihre Kreiſe und entbot die Grüße der Zuſtwaffe Tauſende von Volksgenoſſen von der Inſel Rügen und vom Feſtland waren gekommen, ſo daß etwa 12 000 Menſchen den ſchönen, weiten Strand füllten, als Dr. Ley in Begleitung des Konteradmirals von Schroe⸗ der und des Gruppenführers Friedrich erſchien. * Die Feier wurde vom Reichsamtsleiter der NSG.„Kraft durch Freude“, Miniſterialrat Dreßler⸗Andres, er⸗ öffnet. Er wies auf die Bedeutung dieſer Feſtſtunde hin. So⸗ lange es eine Sozialpolitik in der Geſchichte gegeben habe, ſolange ſei dieſe Geſchichte von Theorien und von Wiſſen⸗ ſchaften erfüllt geweſen. Seit dem Eintreten Dr. Leys in die Geſchichte der Arbeiterbewegung heiße es: Taten! Was die Organiſation Kd. bisher geleiſtet habe, ſei ein Denkmal der Tat. Nun ſolle ein neues großes Denkmal der Tat entſtehen, 5 der Nachwelt ein Zeugnis vom neuen Deutſchland geben olle. Reichsorganiſationsleiter Or. Ley hielt die Weiherede. Er ging davon aus, daß die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei bereits im Jahre 1905 den Arbeitern Ver⸗ ſprechungen gemacht habe, die aber dann, als dieſe Partei zur Macht gelangt ſei, niemals erfüllt worden ſeien. Der Nationalſozialismus habe im Jahre 1933 ein ſehr viel är⸗ meres und zuſammengebrochenes Deutſchland übernommen als die Sozialdemokratie im Jahre 1919, wo noch immer eine blühende Wirtſchaft und ein reiches Land vorhanden ge⸗ weſen ſeien. Dr. Ley ſchilderte dann beſonders die kulturelle Aufbauarbeit der DAF. Da es unmöglich ſei, ſieben Millio⸗ nen Arbeitsloſe unterzubringen und dabei gleichzeitig die Löhne zu erhöhen, ſo habe man dem Arbeiter doch unendlich viele Dinge bringen können, die Deutſchland habe. Im deut⸗ ſchen Arbeiter habe eine uralte Sehnſucht geſteckt, die nun⸗ mehr erfüllt werde. Die DAF. habe die Pforten der Theater und der Kunſttempel allen ſchaffenden Menſchen geöffnet und ihnen die Schönheiten des Vaterlandes zu ſehen ermöglicht. Dr. Ley behandelte dann den großen Plan zur Errichtung der Seebäder der Organiſation„Kraft durch Freude“. Der Gedanke, ſo betonte Dr. Ley, ging, wie alles andere Große, was in den letzten Jahren geleiſtet wurde, von einem Manne aus: von Adolf Hitler! Er hat im vergangenen Jahr in Heiligendamm die Ad.⸗Arlauber beobachtet und feſtge⸗ ſtellt, daß ſie ſich dort nicht ganz wohl fühlten. Der Führer hat geſehen, daß dies noch nicht jene Erholung ſed die er für ſeine Arbeiter wünſche. Die Arbeiter ſollen auf Wunſch des Führers in ihren Ferien den Alltag ganz vergeſſen. Des⸗ halb ſoll dies große Seebad gebaut werden, das 20 000 Gäſte aufnehmen kann. Der Führer hat ſich mit allen Einzelheiten dieſes Projekts beſchäfkigt. Dr. Ley ſchilderte die Anteilnahme, die der Führer ſeit⸗ dem dem Werden und der Durchführung des Planes ent⸗ gegengebracht habe. Die Bauzeit des Bades werde zwei bis drei Jahre betragen. Wenn es dann vollendet ſei, ſollen vier weitere Bäder errichtet werden. Insgeſamt habe KdF. 14 Millionen Schaf⸗ fende zu betreuen. Dieſe 14 Millionen jedes Jahr zehn Tage zur Erholung auf Ferien zu ſchicken, ſei der große Plan, deſſen Durchführung beſchloſſen ſei. Dieſe Feierſtunde be⸗ ginne die Arbeiten an einer rieſigen Anlage, wie ſie einzig⸗ artig in der Welt daſtehe. Hier werde einſt das Gewaltigſte an Gemeinſchaft herrſchen, was man überhaupt kenne. Dieſe Bucht ſei wundervoll dafür geſchaffen, es gebe wohl kaum eine andere in Deutſchland, die ſo ſchön ſei, Schon in der Frühgeſchichte ſei Rügen ein Heiligtum unſerer Raſſe ge⸗ weſen. Möge dieſe Inſel nunmehr wieder zu einem Heilig⸗ tum des deutſchen Volkes werden. Nunmehr nahm Dr. Ley die Grundſteinlegung vor. In einer ausgemauerten Grube wurde eine Kaſſette perſenkt, in der ſich außer Büchern und Zeitſchriften aus un⸗ ſexer Zeit, Münzen und Parteiabzeichen auch eine Urkunde mit folgendem Wortlaut befindet:„Dieſer Grundſtein zum erſten Seebad der nationalſozialiſtiſchen Organiſation „Kraft durch Freude“, das an dieſer Stelle errichtet wird, wurde im 4. Jahre der ſegensreichen Regierung unſeres Führers Adolf Hitler am 2. Mai 1936 durch Reichsorgani⸗ ſationsleiter Ir, Len geleat. Hier ſall der Munſch des Füh⸗ rers, dem werktatigen deutſchen Menſchen eine Stätte der Erholung zu verſchaffen, in einem großen Werk Erfüllung finden. Beſeelt von dem Glauben an das Werk und den Willen zu ſeiner Vollendung führten die verantwortlichen Männer den Hammer zum erſten Schlag. Die große Volks⸗ gemeinſchaft, die Adolf Hitler nach einer Zeit des Bruder⸗ zwiſtes und des Parteihaders ſchuf, ſoll ihren Ausdruck finden an dieſer Stätte der Erholung und der Freude. Der Jubel der Tauſende und aber Tauſende, die an die⸗ ſer Stätte Kraft und Erholung nach arbeitsreichen Wochen finden werden, ſoll Zeugnis ablegen vom Lebenswillen einer Nation, die ſich ihre Stellung in der Welt zurückerobert hat. Möge das Werk aus großer Friedenszeit auf Jahrhunderte hinaus ſeinen Segen dem deutſchen Volke ſpenden und möge dieſes Volk niemals vergeſſen, was es ſeinem Führer an Dankbarkeit ſchuldig iſt.“ Nachdem die Kaſſette eingemauert war, führte Dr. Ley im Auftrage des Führers und Reichskanzlers die erſten Hammerſchläge aus. Für die Wehrmacht folgte dann Kon⸗ teradmiral von Schröder und als dritter Reichsamts⸗ leiter Dreßler⸗Andres. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer wurde die Feier geſchloſſen. 77—— 5 Wie das„Kd“ ⸗Bad ausſehen wird Das große Seebad, deſſen Bau nun begonnen wird, liegt in einer Bucht im Nordoſten Rügens. Die Länge des zur Verfügung ſtehenden Strandes beträgt etwa 8 Em, von denen 5,5 km ausgebaut werden ſoll. Das für die Anlage zur Verfügung ſtehende Gelände iſt mehrere hundert Meter tief, liegt auf der Düne und wird gegen das Innere der Inſel durch einen prachtvollen Miſchwald abgeſchloſſen. Elf Ar⸗ chitekten ſind beauftragt, bis 1. Juni ds. Is. Pläne und Entwürfe auszuarbeiten, nach denen dann die endgül⸗ tige Geſtaltung der rieſigen Anlage getroffen werden ſoll. Die letzte Entſcheidung liegt beim Führer ſelbſt. Bis dieſe Projektfragen entſchieden ſein werden, wird mit den Vorarbeiten zum Baureifmachen des rieſigen Geländes be⸗ gonnen werden. Beim Bau wird darauf geſehen, daß alle Zimmer für die 20000„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Gäſte ſeewärt; lie⸗ gen. Die Zimmer werden vorausſichtlich für vier bis ſechs Perſonen eingerichtet werden. Die Verpflegung wird wahr⸗ ſcheinlich in zehn Speiſehäuſern erfolgen, in denen je 2000 Perſonen in zwei Gruppen zu 1000 Perſonen gleich⸗ zeitig eſſen können. Mittelpunkt der ganzen Anlage wird jedenfalls eine große Feſthalle ſein, die 20000 Menſchen faßt, alſo die Größe der Deutſch⸗ landhalle haben wird. Theater⸗ und Lichtſpielanlagen, Reſtau⸗ rants und Kaffeehäuſer werden den Gäſten zur Verfü⸗ gung ſtehen. Eine eigene große Ladenſtra ße wird einen Teil des Geländes durchziehen. der Gäſte iſt ſo gedacht, daß täglich zwei⸗ bis dreitauſend ankommen, ſo daß ſich Ankunft und Abreiſe gleichmäßig auf alle Tage verteilen. Eine Zweiglinie der Rügenbahn, die von Bergen aus neu gebaut wird, wird die Verbindung des Bades mit dem Feſtland herſtellen. Mit allen Nebenanlagen,— Wirtſchaftsgebäuden, Kran⸗ kenhaus, Siedlung für die Angeſtellten, Elektrizitätswerk, Sportplätzen uſw.— wird dieſes Bad eine Größe haben, die in der ganzen Welt keinen Vergleich findet. Der oberſte Grundſatz beim Bau iſt, daß dem ſchaffenden Deutſchland hier wirklich Erholung und Freude geboten werden ſoll. Dies iſt der Wunſch und der Wille des Führers, und dieſer Wunſch wird reſtlos erfüllt werden. „Koc“ ⸗Schiff auf Stapel gelegt Hamburg, 4. Mai. Als der Grundſtein zu dem großen Kd ⸗Seebad auf Rügen gelegt worden war, erfolgte in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden die Kiellegung des 25 000 Tonnen großen Kdß⸗Dampfers auf der Howaldt⸗-Werft. Durch dieſen Schiffsneubau wird die NSG Kraft durch Freude eine wei⸗ tere bedeutſame Förderung erfahren. Kurz nach 14 Uhr traf Reichsorganiſationsleiter Dr Ley in Begleitung des Hamburger Bürgermeiſters, des Leiters der NSG Kraft durch Freude Dreßler⸗Andreß und des Leiters des Amtes für Reiſen, Wandern und Urlaub, Dr. Lafferentz, auf dem Werftgelände ein. Nach dem Ab⸗ ſchreiten der Front der Ehrenabteilungen begrüßte ihn der Betriebsführer der Bauwerft. Die Betriebsführung und die Gefolgſchaften werde alles daran ſetzen, ein Muſterſchiff zu ſchaffen. Die Unterbringung Weiherede Dr. Leys Dann nahm Dr. Ley das Wort zur Weiherede. Das KdF⸗Seebad und die neuen großen Schiffsbauten ſeien Meilenſtoine en dem Riege, den der Nationalſozia⸗ lismus beſchritten habe, um den deutſchen Arbeiter glücklich zu machen. Die NSG Kraft durch Freude baue heute eigene Schiffe, um Tauſende und Zehntauſende deutſcher Arbeiter aufs weite Meer zu fahren. Zwei Schiffe lege ſie auf Kiel, die das Modernſte und Beſte darſtellten. „Wir werden nicht ruhen und raſten, bis wir eine Adg⸗ Flokte von mindeſtens 30 Schiffen erbauf haben, dann werden wir Millionen deutſcher Arbeiter alljährlich hinaus. ſenden zur Erholung an der See und an fernen Geſtaden. Dr. Ley gab der Erwartung Ausdruck, daß auch viele Ausländer kommen möchten, das neue freie Deutſchland in Wahrheit und Wirklichkeit zu ſehen und zu erleben. Nachdem die Nationalhymnen verklungen waren, ſchlug Dr. Ley mit einem Preßlufthammer unker den Heilrufen der Tauſende die erſte Niete in den Neubau des Schif⸗ fes. Das Lied„Freut euch des Lebens“ ſchloß die Feier. Unter den Jubelrufen der Arbeiter und Gäſte verließ Dr. Ley die Werft, um nach Königswinter zur Einwei⸗ hung des Erweiterungsbaues der Dr. Ley⸗Schule zu fliegen. Am Abend übergab er noch die Ordensburg Vo⸗ gelſang ihrer Beſtimmung. Dr. Ley in Königswinter Erweiterungsbau der Reichsführerſchule. Königswinter, 4. Mai. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley kraf mit dem Flugzeug auf dem Flughafen Bonn⸗Hangelar ein und begab ſich von dort im Kraftwagen nach Königswinter, um den Grundſtein zu einem Erweiterungsbau der Reichsführerſchule, die den Namen des Reichsorganiſationsleiters trägt, zu legen. Mit der Fertigſtellung dieſes Neu- und Erweiterungsbaues wird die Reichsführerſchule in ein Erholungsheim der D A F umgewandelt. Nach der Grundſteinlegung durch Dr. Ley übernahm Gauleiter Staatsrat Grohe die Schule in ſeine Obhut und dankte dem Reichsorganiſationsleiter, durch deſſen Tat⸗ kraft ſchon zahlreiche große Arbeiten und Anternehmungen durchgeführt worden ſeien wie auch dieſe Schule und der jetzt begonnene Neubau. Anſchließend ließ ſich Dr. Ley 120 Mann, die als Vertreter der an dem erſten Lehrgang auf der Schulungs⸗ burg Vogelſang zuſammengezogenen 500 Parteigenoſſen angetreten waren, vorſtellen. Olympia⸗Wertzeichen der Reichspoſt Zu den Olympiſchen Spielen in Berlin vom 1. bis 16. Auguſt 1936 gibt die Deutſche Reichspoſt eine Reihe von Sonderwertzeichen heraus, die vom 9. Mai an bei den Poſt⸗ anſtalten mit einem Sonderzuſchlag für die Olympiſchen Spiele verkauft werden. Im einzelnen zeigen die Wertzei⸗ chen Farben ähnlich den gewöhnlichen Poſtwertzeichen mit Sportdarſtellungen: 3 Rpf.(und 2 Rpf. Zuſchlag) einen Reck⸗ turner; 4 Rpf.(und 3 Rpf.) eine Schwimmerin beim Turm⸗ ſpringen; 6 Rpf.(und 4 Rpf.) einen Fußballſpieler, 8 Rpf. (und 4 Rpf.) einen Speerwerfer; 12 Rpf.(und 6 Rpf.) einen Läufer aus dem Fackellauf von Olympia nach Berlin; 15 Rpf.(und 10 Rpf.) einen Fechter; 25 Rpf.(und 15 Rpf.) Ruderer im Doppelzweier, und 30 Rpf.(und 35 Rpf.) einen Reiter. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt werden dazu noch Poſt⸗ karten zu 6 Rpf.(und 4 Rpf.) und 15 Rpf.(und 10 Rpf.) erſcheinen, auf deren linker Hälfte ein Teil der Kampfbahn mit dem Marathon⸗Tor abgebildet iſt und deren Wertſtempel die olympiſche Glocke zeigt. Auch werden Freimarkenheftchen mit je 5 Olympia⸗Marken zu 3, 4, 6 und 12 Rpf. zum Preiſe von 2 RM. hergeſtellt. Die Gültigkeit der Olympia⸗Marken, von denen ein Teil durch die Sportverbände(Deutſche Sport⸗ hilfe) vertrieben wird, endet mit dem 31. März 1937. Die Maiſammlungen des DA. Die vom Reichs⸗ und preußiſchen Erziehungsminiſter ſeinerzeit angeordnete Schul⸗ ſammlung, die in der Wahlvorbereitungszeit verſchoben wer⸗ den mußte, findet nunmehr nach einem neuen Erlaß des Miniſters in der Zeit vom 4. bis 15. Mai ſtatt. Es handelt ſich um eine Sammlung der Schüler und Schülerinnen inner⸗ halb ihres Familienkreiſes. Gauleiter Wächtler hat in ſeiner Eigenſchaft als Reichsamtsleiter des NS.⸗Lehrerbundes einen Aufruf an die geſamte deutſche Erzieherſchaft gerichtet, in welchem er ſie zum Einſatz bei dieſer Sammlung auffordert. Außerdem findet, wie bereits mitgeteilt, die Hris⸗ und Straßenſanumung des VDA. am 23. und 24. Mai ſtatt. ö Einheimiſcher Sport. Fußball Seckenheim 1— Pfalz Ludwigshafen I 1:0 Seckenheim II Neckarhauſen II 721 Seckenheim III— Wieblingen II 3:3 Seckenheim Priv. Stadtſportverein 4:2 Seckenheim 1. Igd.— Rheinau 1. Igd. 2:0 Seckenheim 2. Igd. VfR. 2. Igd. 03 Zum fälligen Verbandspokalſpiel der 2. Hauptrunde hatte Seckenheim wiederum einen Pfälzer⸗Verein zum Gegner. Schon in Mundenheim hat man die Wahr— nehmung machen müſſen, daß die Vorderpfalz recht ſpiel⸗ ſtarke Vertreter in die Hauptrunde geſchickt hatte. Pfalz Ludwigshafen machte ſich in ſpieleriſcher Beziehung noch deutlicher bemerkbar. Seckenheim hatte das Glück zum Bundesgenoſſen und ſo war es möglich, in die 3. Haupt⸗ runde zu kommen. Gropp leiſtete prächtige Torwächterarbeit. Volz und Sponagel aſſiſtierten in vorzüglicher Art. In der Läufer⸗ reihe hatte man keine Zeit für den Aufbau. Alle drei, die beiden Würthwein und Feuerſtein, wehrten ab und dies mit vollem Erfolg. Zum eigentlichen Aufbau holte man die zwei Halbſtürmer zurück. Mack und Exel leiſteten unheimliche Arbeit, die leider ohne Dank blieb. Seitz war der beweglichſte Stürmer. Fuchs ergänzte gut. Sten⸗ gel war techniſch auf der Höhe, aber ihm fehlt das Kämpferherz. Pfalz wartete mit einem ſchnellen und wuchtigen Spiel auf, das gefallen konnte. Sehr gut war die Ver⸗ teidigung. Gut gefielen auch die Mittelläufer. Erſtklaſſig war der Sturm. Syſtemvoll wurde jeder Angriff vor⸗ getragen und wenn es nicht zu Erfolgen reichte, dann dank der vorzüglichen Deckungsarbeit de Seckenheimer Schlußreihe. Das Spiel war äußerſt ſchnell und wuchtig. Seitz ging in der 18. Minute mit einer ſchönen Vorlage von Stengel durch und erzielte das einzige Tor des Tages. Schiedsrichter Duchardt⸗Heidelberg leitete vorzüglich. Zuſchauer ca. 450. ch Handball der Gauklaſſe. To. 46 Mannheim Damen Ty. 98 Damen 6: 4(2.1) Tad. Ziegelhauſen 1— To. 98 J 8:8 3:4) Tg. Ziegelhauſen II Ty. 98 II 6:16(4:4) Der Platz in Ziegelhauſen war für alle Gegner der dortigen Turngemeinde immer ſchwer zu nehmen. So erging es geſtern auch den Gäſten aus Seckenheim; zwar zeigten ſie einen viel beſſeren Handball und konnten ſogar mit 4:0 und mit 8:4 im Vorteil liegen, doch Das ſehr maſſive, teilweiſe unfaire Spiel der Ziegelhäuſer ließ für Spielabſchnitte die Kampfkraft des Gegners er⸗ lahmen, ſodaß jeweils wieder der Gleichſtand hergeſtellt wurde. Trotzdem muß anerkannt werden, daß Seckenheim einen guten Handball vorführte; die Außenſtürmer wurden öfters als ſonſt eingeſetzt, wenn auch dieſe Spielweiſe noch viel mehr gepflegt werden muß. Vom Spielverlauf iſt zu ſagen, daß die Gäſte mit ſchöner Kombination ſich einen Vorſprung von vier Toren ſchafften, denen Ziegelhauſen bis zur Halbzeit nue drei entgegenſetzen konnte. Nach Wiederanſpiel erringt Secken⸗ heim wieder eine Führung von 8:4 Toren. Jetzt wurde das Spiel leider ſehr unfair; Bär, die bekannte Straf⸗ toßkanone von Ziegelhauſen, holt dann allerdings den ganzen Vorſprung auf. Die zweite Mannſchaft enttäuſchte angenehm und holte einen 16:6⸗Sieg heraus; beſonders der Tormann konnte gefallen. Aufſtiegsſpiele zur Bezirksklaſſe. Tbd.„Jahn“ 1— Ty. Schönau 1 5:6(2:5) 5 Tbd.„Jahn“ II— Ty. Friedrichsfeld II 6: 10(4:5) Durch eine ganz überraſchende und unerwartete Niederlage gab geſtern die 1. Mannſchaft des hieſigen Turnerbundes wiederum eine große Chance, in die Bezirks⸗ klaſſe aufzurücken, preis. Nach den anfänglich ſchönen Erfolgen geſellt ſich nun ein Fehlſchlag nach dem andern, was vielleicht auf Spielmüdigkeit zurückzuführen iſt. Geſtern hatte die Mannſchaft einen ganz ichwarzen Tag. Während die Verteidigung und Läuferreihe mit allen Kräften verſuchte, der Niederlage entgegenzuſte lern, wollte dem Sturm auch garnichts glücken; 10 Laktenſchüſſe chatte er zu herzeichnen. Die erſte Halbzeit ſtand im Zeichen einer Phlegmatigkeit ſondersgleichen, ohne Sieges⸗ willen und Kampfesluſt ging die Mannſchaft ins Spiel, was ſich natürlich im Reſultat auswirkke. Erſt ſpäter wachte ſie auf; aber trotz der vielen Vorſtöße fehlte es an der nötigen Schußgewalt im Sturm, der die Bälle hoch über das Tor jagte oder direkt in die Hände des Torhüters. Zu all dem fehlte es am Einſatz der Außen⸗ ſtürmer, die vielleicht den guten Willen hatlen, aber von den Innenſtürmern kaum mit Bällen bedacht wurden. So die Möglichkeit der Niederlage des Turnerbundes trotz techniſcher Ueberlegenheit. Auch die 2. Mannſchaft mußte eine Niederlage ein⸗ ſtecken, wobei das Reſultat jedoch angenehm enttäuſchte, da Friedrichsfeld eine ſchöne durch Leute der 1. Mann⸗ ſchaft verſtärkte Elf in den Kampf ſchickte. Auswärtiger Sport Fußball. Meiſterſchafts⸗Endſpiele: Gruppe 1: in Chemnitz: Polizei Chemnitz— Berliner SV 92 421 in Bochum: Schalke 04— Hindenburg Allenſtein 710 Gruppe 2: in Bremen: Werder Bremen— VRS Gleiwitz 2:4 in Hamburg: Tod Eimsbüttel— Viktoria Stolp 2:1 Gruppe 3: in Worms: Wormatia Worms— in Nürnberg: 1. FC Nürnberg— 1. SV Jena 310 Gruppe 4: in Mannheim: SV Waldhof— Hanau 93 1:0 in Düſſeldorf: Fortuna Düſſeldorf— Kölner EfR 30 Süddeutſchland Auſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: 1. FC Kaiſerslautern— S Wiesbaden 18 04 Ludwigshafen— Reichsb. RW. Frankfurt 121 MSV Darmſtadt— Sportfr. Saarbrücken 112 Gau Württemberg: VfR Gaisburg— Spogg Troſſingen 20 FV Nürtingen— Fc Mengen 8.2 Gau Bayern: TV 1860 Fürth— Schwaben Augsburg 372 Jahn Regensburg— Poſt Würzburg 321 VfB Coburg VfB Ingolſtadt⸗Ringſee 2:0 Pokalſpiele: Gau Südweſt: FS Bergen— S Flörsheim 3— Opel Rüſſelsheim— Phönix Ludwigshafen 221 Union Niederrad— Spogg Sandhofen 251 Eintracht Frankfurt— Jahn Schw⸗W. Worms 521 Olympia Lampertheim— Kickers Offenbach 2:4 FV Diefflen Boruſſia Neunkirchen 10 FV Saarbrücken— Karlsruher FV 851 VfL Neuſtadt— F Pirmaſens 132 Gau Baden: Fg 98 Seckenheim— Pfalz Ludwigshafen 1:0 Phönix Karlsruhe— Union Böckingen 321 Spogg Söllingen— VfB Mühlburg 271 Freiburger FE— Sc Gutach 471 FC Villingen— VfR Konſtanz 228 Gau Württemberg: Spogg Schramberg— VfB Stuttgart FV Zuffenhauſen— TS Fellbach SV Feuerbach— FW Kornweſtheim Spogg Untertürkheim— Fe Tailfingen Sfr Stuttgart— 1. Fc Pforzheim FC Eislingen— Sportfr Eßlingen FV Senden— 1. SS Ulm Gau Bayern: SO O= S f O Odo 1860 München— Spogg Sendling 474 Poſt München— Bayern München 1 87 Be Augsburg— Viktoria Augsburg 32 Ac Nürnberg— Leb.⸗Verſ.⸗Bank Nürnberg 7˙4 Wacker Marktredwitz— Fc Windiſcheſchenbach 41 FE Burgkunſtadt— Sc Röthenbach 2 Würzburger FV 04— F Zirndorf 421 Anion Augsburg— Freiſing München 271 Gau Nordheſſen: Boruſſia Fulda— FC. 0s Schweinfurt 1.4 * Freundſchaftsſpiele. Spogg Cannſtatt— Amicitia Viernheim 4.4 FSW Frankfurt— Kickers Offenbach(Sa) 2 Sc Planitz— Spielvereinigung Fürth 3:0 Waloͤhof leicht erholt SV Waldhof— Fe Hanau 93 1:0(0:0). Das ſchwache Spiel des badiſchen Meiſters gegen For⸗ tuna Düſſeldorf war auf den Beſuch des Treffens gegen Hanau nicht ohne Einfluß geblieben. Da in Mannheim gleich⸗ zeitig auch noch Pferderennen und Radrennen ſtattfanden, zogen nur die unentwegten Waldhof⸗Anhänger ins Sta⸗ dion. Den kaum 3000 Beſuchern ſtellten ſich folgende Mann⸗ ſchaften: Waldhof: Drays; Maier, Model; Molenda, Heermann, Pennig; Weidinger, Schneider, Kleber, Siffling, Günterroth; Hanau 98: Sonnrein; Schramm, Eufinger: Reinhardt, Weißenborn, Klingler; Philippi, Gruner, Mon⸗ dorf, Willführ, Schmidt. Waldhof hatte alſo Heermann wieder mit dem Po⸗ ſten des Mittelläufers betraut, während Kleber im Sturm neu eingeſetzt wurde. Bei Hanau ſpielte anſtelle von Kerz der junge Gruner. Der badiſche Meiſter kam zu einem ſchwer erkämpften, aber verdienten Sieg. Er ſpielte weſent⸗ lich beſſer als am Vorſonntag gegen Fortuna, aber eine Meiſterleiſtung bot er auch diesmal nicht. Zeitweiſe wurde recht gut zuſammengearbeitet, aber gegen die ſtarke Hanauer Abwehr, in der Sonnrein und Schramm überragten, hätte das Stürmerſpiel doch zügiger und zielbewußter ſein müſſen. Kleber genügte den Anforderungen eines Sturmführers kaum und auch beide Außenſtürmer waren ſchwach. Schneider und Siffling gaben ſich viel Mühe, fanden aber bei den Neben⸗ leuten zu wenig Anterſtützung. In der Läuferreihe war Heermann der Beſte, während in der Abwehr neben Torhüter Drays der Verteidiger Model hervorragte. Rein ſpieleriſch waren die Waldhöfer ihrem Gaſt überlegen, aber die Hanauer glichen dies durch Energie aus. In der erſten Halbzeit war das Spiel ziemlich aus⸗ geglichen. Die Mannheimer hatten ein paar gute Tor⸗ gelegenheiten, aber teils durch Unvermögen, teils durch die Aufmerkſamkeit Sonnreins, konnten ſie nicht verwertet wer⸗ den. Nach der Pauſe hatte zunächſt Waldhof mehr vom Spiel, aber es dauerte doch 20 Minuten, bis das einzige Tor des Tages erzielt werden konnte. Schneider erſpurtete ſich eine Steilvorlage und ſchoß genau in die Ecke. Bis zum Schluß war dann Hanau wieder ziemlich gleichwertig, aber die größeren Torgelegenheiten hatte doch der badiſche Mei⸗ ſter, der indeſſen nichts mehr Zählbares erreichte.— Schieds⸗ richter Stadelmaier(Stuttgart) leitete das Spiel recht gut. Stuttgarter Kickers 6:2 2* 2 Mannheimer Maimarkt⸗Nennen Schweizer Erfolg im„Preis der Stadt Mannheim. Der erſte Tag der dreitägigen Mannheimer Rennveran⸗ ſtaltung geſtaltete ſich zu einem vollen Erfolg. Im Mittel⸗ punkt ſtand der mit einem Ehrenpreis und 5000 Mark qus⸗ geſtattete„Preis der Stadt Mannheim, ein Über 4000 Meter führendes Jagdrennen, zu dem zehn Pferde ge⸗ ſattelt wurden. Das Rennen geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg des ſchweizeriſchen Rennmanns J. Bührer, der mit Seni den wertvollen Preis gewann. Im einleitenden Be⸗ grüßungsrennen ſtellte der Stall Silbernagel mit „Ilmenau“ den Sieger, und ſpäter endete im Roſen⸗ garten⸗Rennen mit„Edina“ ein weiterer Vertreter des Stalles Silbernagel in Front.— Im Odenwald⸗ Jagdrennen kam der bekannte Lt. Kaupert mit„Inge⸗ maus“ als Sieger durchs Ziel, aber da Feuerheld auf dem Nachhauſeweg von Ingemaus behindert worden war, wurde Ingemaus auf den zweiten Platz geſetzt.— Im Früh⸗ jahrspreis, dem über Derbydiſtanz führenden großen Flachrennen, verwies Mario(Nickel) Palaſtherold und Wol⸗ kenflug ganz überlegen auf die Plätze. Die Ergebniſſe: 1. Horſt Weſſel⸗Hürdenrennen: 1. Maraviglia(Fuchs), 11 Clivia, 3. Käthe; ferner Roxa, Maidi, Donna. Tot. 20, 14, 15:10. 2. Begrüßungsrennen: 1. Ilmenau(Machan), 2. Sna⸗ tok, 3. Maktonig, 4. Auerhahn, ferner Amethyſt, Bajadere, Medardus, Marmolata, Grenzesluſt, Colonna, Lampenput⸗ zer, Hillebille. Tot.: 25, 13, 24, 40, 48:10. 3. Ode nwald⸗Jagdrennen: 1. Feuerheld(Machan), 2. Ingemaus, 3. Mahadöh, ferner Reichsmark, Traumulus, Adelbert, Roſenkrieg. Tot.: 67, 15, 14, 14:10. 4. Roſengarten⸗-Rennen: 1. Edinga(S.Robh, 2. Stobno, 3. Sarro, ferner: Marland, Kohinor, Ballonpoſt, Berna, Groll, Pfalzgräfin. Tot.: 64, 19, 51, 28:10. 5. Preis der Stadt Mannheim: 1. Seni(Weber), 2. Ven⸗ tre a terre und Robinſon, 3. Agnus, ferner: Salam, Lord. major, Lorbeerroſe, Eiſack, Stora, Gangani. Tot.: 26, 7 12, 18, 69:10. 6. Frühjahrspreis: 1. Mario(Nickel), 2. Palaſtherold, 3. Wolkenflug, ferner: Renvers, Pontifex, Granikos. Tot. 53, 39, 4610. g 7. Taunus-⸗Jagdrennen. 1. Jock(Bläbſt), 2. Inſtructor, 3. Pelagon, ferner: Almanſor, Lauderis. Tot.: 51, 16, 1410. 8. Waldpark⸗Rennen: 1. Azolin(Seiffert), 2. Sagius, 3. Imperator, ferner: Peladoros, Roman, Oberhaupt, Punktina. Tot.: 43. 11. 11, 11:10. Der Sternenhimmel im Mai 1936 Das eindrucksvollſte Geſtirn der kommenden Sommer⸗ dächte iſt Jupiter. Eine hellſtrahlende Fackel ſteigt er im Südoſten herauf, Anfang Mai um 23 Uhr, Ende Mai ſchon um 21 Uhr. In vorgerüͤckter Nachtſtunde, wenn er höher am Himmel ſteht, gewahren wir in ſeiner Umgebung die vielen Milliarden von Sonnen, welche in ihrer gedrängten Fülle das ſchimmernde Band der Milchſtraße bilden. Zu ſeiner Rech⸗ ten ein rötlicher Firſtern: Antares im Skorpion. In der Nacht vom 8. auf 9. Mai läuft der Mond zwiſchen beiden Ge⸗ ſtirnen hindurch. 5 Am Abendhimmel iſt Merkur zu ſehen. Es iſt dies die günſtigſte Gelegenheit des Jahres, ihn am Abend beobachten zu können. Man ſchaue etwa eine Stunde nach Sonnenunter⸗ gang gegen den weſt⸗nord⸗weſtlichen Horizont, dort hebt er ſich als rötliches Pünktchen vom hellen Abendhimmel ab. Aber die Zeit ſeiner Sichtbarkeit währt nicht lange. Bis etwa 11. Mai bleibt er zwei Stunden lang nach der Sonne über dem Horizont, dann aber nimmt die Sichtbarkeitsdauer raſch ab, Ende des Monaks iſt Merkur in den Strahlen der Sonne verſchwunden.. Nach eingetretener Dunkelheit kommen auch die Fir⸗ ſterne zum Vorſchein. Im Zenit dominiert der Große Bär. Von da wollen wir uns über die anderen Sternbilder orientie⸗ ren. Folgen wir der Richtung ſeiner Schwanzſterne, treffen wir auf Arktur im Bootes hoch im Süden, darunter in halber Höhe Spika in der Jungfrau. Die Verlängerung der beiden Rumpfſterne weiſt einerſeits auf den Polarſtern, ande⸗ rerſeits auf das Bild des Löwen, der, rechts neben Bootes, gegen den Weſtpunkt hinabſpringt. Der helle Stern an ſeiner Bruſt iſt Regulus. Tief am weſtlichen Horizont ſteht be⸗ reits Prokyon, kurz vor ſeinem Untergang, rechts daneben die Zwillinge Kaſtor und Pollux. Laſſen wir von da den Blick gegen Norden und Oſten ſchweifen. Wir beſchreiben da⸗ mit zugleich die Lage der Milchſtraße. Nächſt den Zwillin⸗ gen finden wir die flackernde Kapella im Nordweſten, dann die Sterne des Perſeus tief am Horizont, ſowie das„W. der Kaſſiopeia im Norden. Während nun im Weſten die letzten Reſte des Winters, Prokyon und die Zwillinge, ver⸗ ſchwinden, erſcheint im Oſten als Vorbote des Sommers ganz in den Schleier der Milchſtraße gebettet, das Dreieck Deneb, Wega, Atair. Die helle, weiße Wega ſteht ſchon höher, etwa in halber Himmelshöhe über dem Oſtpunkt, links unter ihr Deneb im Schwan, der auch das nördliche Kreuz genannt wird, während Atair noch tief im Dunſt des Hori⸗ zontes flimmert. 85 Den Südoſtguadranten erfüllt eine große Anzahl ſchwä⸗ cherer Sterne. Ihrer Form wegen leicht zu erkennen iſt die nördliche Krone links neben Arktur. Zwiſchen Krone und Wega ſtehen die Sterne des Herkules. Darunter gewahren wir, zwiſchen dem aufſteigenden Jupiter und der Krone, das große Bild des Schlangenträgers(Ophiuchus). Am Morgenhimmel meldet ſich wieder ein Plane der die Strahlen der Sonne verlaſſen hat, Saturn. Etwa zwei Stunden kommt er im Südoſten vor der Sonne herauf und iſt von der Monatsmikte ab dort leicht zu finden. Am 156. zieht die abnehmende Sichel des Mondes über ihm vorbei. Die anderen Planeten, Venus und Mars, befinden ſich zur⸗ zeit in zu großer Sonnennähe und ſind unſichtbar. Die Mondphaſen: Vollmond am 6. Mai, letztes Viertel am 14., Neumond am 20., erſtes Viertel am 28. Mai. 5 Sonne: Aufgang 420, Untergang 19.35 Uhr. Mond: Untergang 3.43, Aufgang 19.58 Uhr.„ Vollmond 16.01 Uhr Me. 8 N