Nr. 104(2. Blatt). Neeko Bote Dienstag, 5. Mai 1936 K* Dr. Ley bei den Junkern Eröffnung des Lehrbetriebs auf der Ordensburg Vogelſang. Burg Vogelſang(Eifel), 4. Mai. Am zweiten Tage ſeines Beſuches im Gau Köln⸗Aachen traf Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley auf der Ordensburg Vogelſang in der Nordeifel ein, um den Lehrbetrieb mit einer Rede über Sinn und Ziel nationalſozialiſtiſcher Durch⸗ bildung zu eröffnen. Dr. Ley wurde vom Kommandan⸗ ten der drei Ordensburgen Vogelſang, Cröſſinſee und Sont⸗ hofen, Staatsrat Schmeer, begleitet. Nach der Begrü⸗ zung begab ſich Dr. Ley auf die große Freiterraſſe, auf der die 500 Teilnehmer des erſten Lehrganges, die Junker, wie ſie fortan heißen, in ihren neuen kleidſamen Uniformen angetreten waren. Anſchließend verſammelten ſich die Junker im Feſtſaal der Burg. Dr. Ley ergriff das Wort zu einer längeren Rede über das Ziel der nationalſozialiſtiſchen Schulung. Zu den 500 Männern gewandt erklärte er: Ich hoffe, daß Sie in dieſer Ordensburg das finden, was Sie erſehnen. Für alle Männer werden dieſe drei Jahre auf unſeren Burgen das größte Erlebnis ihres Lebens ſein. Meine nächſte Aufgabe iſt es, die Lehrer für dieſe Schulung zu prüfen und hier beſonders ſtrenge Maßſtäbe anzulegen, damit Ihnen, meine Kameraden, in jeder Weiſe auf ſportlichem und geiſtigem Gebiet nur die beſten Grundlagen gegeben werden. Dies alles iſt ein Anfang. Es freut mich aber und es iſt eine gewaltige Leiſtung, daß wir es fertiggebracht haben, bereits drei Jahre nach der Machtübernahme mit dieſer großzügigen Ausbildung beginnen zu können. Wenn ich Sie, meine Männer, anſehe, ſo fuhr Dr. Ley fort, dann weiß ich, daß unſere Grundſätze, nach denen wir Sie ausmuſterten, richtig ſind. Sie ſind äußerlich bereits gleich und werden auch innerlich in kurzer Zeit gleich ſein. Auf jeder Burg, auf Vogelſang, Cröſſinſee in Pommern und Sonthofen im Allgäu werden Sie je ein Jahr verbrin⸗ gen. Nach dieſen drei Jahren können Sie noch ein halbes Jahr nach Oſtpreußen auf die Marienburg. Dr. Ley be⸗ glückwünſchte die 500 Männer des erſten Lehrganges als die erſten Parteigenoſſen, die als Nachwuchskorps der Poli⸗ 5 Leiter das neue Führertum Deutſchlands bilden werden. * 2* Reichs finanzſchute Ilmenau Von Staatsſekretär Reinhardt eröffnet.— Die national⸗ ſozialiſtiſche Steuerpolitik. Ilmenau, 5. Mai. Als neue Dienſtftelle der Reichsfinanzverwaltung wurde am Montag die zweite Reichsfinanzſchule bei Ilmenau durch Staatsſekretär Reinhardt in Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte und der erſten Lehrgangsteilnehmer aus dem Reich— 400 an der Zahl— eröffnet. Die Aufgabe dieſer Schule iſt die Durchführung vierwöchiger Lehrgänge für Beamte des Kaſſen⸗ und Vollſtreckungsdienſtes. 5 Staatsſekretär Reinhardt hielt eine großange⸗ legte Rede über die Steuerpolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates und gab zugleich Kenntnis von neuen Richtlinien über die Ausbildung des Nachwuchſes in der Reichsfinanz⸗ verwaltung. Jede Steuerzahlung, ſo führte Skaatsſekrekär Rein⸗ hardt aus, erfolgt durch den einzelnen Volksgenoſſen nicht fremder Inkereſſen wegen, ſondern mittelbar um ſeiner ſelbſt willen. Steuerzahlen heiße nicht Opfer bringen, ſon⸗ dern ſeine Pflicht tun. Vergehes gegen die Steuerpflicht ſeſien Bergehen gegen die Volksgemeinſchaft und gegen die Nation. Reinhardt ging dann auf die Erfolge der national⸗ ſozialiſtiſchen Finanzpolitik ein, ſtellte feſt, daß der Finanz⸗ bedarf der Arbeitsloſenhilfe im Jahre 1935 um rund zwei Milliarden Mark kleiner geweſen ſei als im Jahre 1932. Auf der anderen Seite ſtieg das Steueraufkom⸗ men des Reiches trotz der Steuervergünſtigungen, Steuer⸗ befreiungen und ⸗ſenkungen um rund drei Milliarden Mark gegenüber 1932. Dies iſt eine Entwicklung, die das Ergeb⸗ nis des erfolgreichen Kampfes um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit zeigt. Das Steueraufkommen 1936 ſei um 156,3 Millionen Mark größer geweſen als in der gleichen Zeit des Vorjah⸗ res und im geſamten Rechnungsjahr 1935. alſo in der Zeti Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. 6. Burch die Kiefern rauſchte eintönig der Abendwind. Es duftete nach Waldkräutern— von den Wieſen her lam der Geruch des Heues. Verſchlafene Vögel zirpten. Hanni kauerte am Waldrand, die Knie mit den Armen umſchlungen. Alle Sinne angeſpannt, jedes Geräuſch er⸗ horchend. „Detlev—!“ Sie ſprang empor. Huſchte wie ein Wieſel der dunklen Geſtalt entgegen, die ſich ſchnell näherte. „Detlev—!“ Hing ihm am Halſe. Er nahm ſie wie ein Kind in die Arme. „Waldprinzeſſin, kleine— irrli Abendwolke, leihe— du—5 e 55 8091 ſie bie e ed zurück. le ſchlang die Arme en g ſei Det g um ſeinen Hals. „Ihre Lippen fanden ſich in brennenden Küſſen, in ihren Zärtlichkeiten war die Leidenſchaft ihrer jungen Herzen und der Schmerz über den Abſchied, den dieſer Abend brin⸗ gen mußte. Ihre Worte waren voll Glut und Inbrunſt. „Detlev— du mußt mich nicht vergeſſen—“ „Ich denke an dich, immer und immer. Ich komme ja wieder, Hanni—“ „Wiederkommen—,“ flüſterte ſie faſt lautlos.„Ach Detlev— nur vergeſſen, ganz vergeſſen ſollſt du mich nicht.“ „Hanni— ich muß erſt was ſchaffen, aus mir heraus — dann hole ich dich 5 Ihr Kopf lag in der Beuge ſeines Armes. Ihr Geſicht ſchimmerte hell und madonnenhaft in der Dunkelheit. Ein magiſches Glänzen war in ihren Augen. Ach Detlev— ſo weit darfſt du nicht träumen. Das — darf nicht ſein. Du ſollſt nichts verſprechen. Du haſt mir— genug geſchenkt—“ „Ich verſpreche nichts, was ich nicht halten kann, Liebſte. Du— gehörſt zu mir.“ * liebes— — „Aber nicht— nach Holtorf! Zu euch! Ich— die kleine bom 1. April 1935 bis 31. März 1936 um 1445, Millionen Mark größer als im Rechnungsjahre 1934, ein Ergebnis, das alle Erwartungen überſteige. Staatsſekretär Reinhardt gab dann davon Kenntnis, daß die Liſte der ſäumigen Steuerzahler erſt⸗ mals im Sommer 1936 ausgelegt werde. Grundſätzlich ſollen in dieſe Liſte alle diejenigen Säumigen aufgenom⸗ men werden, die am 31. Januar 1936 mit den Steuerzah⸗ lungen oder Vorauszahlungen im Rückſtand waren, die vor dem 1. Januar 1936 fällig geweſen und nicht geſtundet worden ſind. Die Zahl der in der Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgenommenen Steuerpflichtigen ſei we⸗ ſentlich kleiner, als bei der erſtmals angekündigten Liſte vorauszuſehen war, ein Beweis dafür, daß die Steuerehrlichkeit und Steuerpünktlichkeit ſich in den vergangenen 12 Monaten ſehr erheblich gebeſ⸗ ſert habe. Durch einen Erlaß an die Finanzämter werde angeord⸗ net, daß den in der Liſte genannten Skeuerpflichtigen eine letztmalige Friſt von zwei Wochen zur Beſeitigung ihrer vor dem 1. Januar 1936 fällig geweſenen Steuern gege⸗ ben werden ſoll. Diejenigen Steuerpflichtigen, die ihren Rückſtand innerhalb zwei Wochen beſeitigen, ſollen in die endgültige Liſte nicht aufgenommen werden. Es könne denjenigen Volksgenoſſen, die mit Steuer⸗ zahlungen aus der Zeit vor dem 1. Januar 1936 noch im Rückſtand ſind, nicht dringend genug empfohlen werden, dieſen Rückſtand unverzüglich aus der Welt zu ſchaffen. Unter beſtimmten Vorausſetzungen ſolle im nächſten Win⸗ ter die Aufhebung der Sperre für den Beruf des Steuer⸗ beraters in Ausſicht genommen werden. Im Anſchluß an die Eröffnungsfeier wurde Staats⸗ ſekretär Reinhardt im Rathausſaal der Ehrenbürger⸗ brief ſeiner Heimatſtadt in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die Neugeſtaltung des deutſchen Vaterlandes überreicht. Von der Angeſtelltenverſicherung Beitragseinnahmen faſt wieder auf der Höhe von 1929. Der Präſident der Reichsverſicherungsanſtalt für Ange⸗ ſtellte, Grießmeyer, ſtellt im Reichsarbeitsblatt feſt, daß die Angeſtelltenverſicherung mit dem geſchäftlichen Verlauf des Jahres 1935 durchaus zufrieden ſein könne. Die Zahl der Beitragszahler betrage durchſchnittlich vier Millionen und das Einnahmeergebnis 357.4 Millionen Mark. Mit einer monatlichen Durchſchnittseinnahme von 29.78 Mil⸗ lionen Mark nähere ſich die Angeſtelltenverſicherung lang⸗ ſam aber ſtetig dem Durchſchnitt von 31 Millionen im Jahre 1929, als die Motoren unſeres Wirtſchaftslebens auf hohen Touren liefen. Die erſten drei Monate des Jahres 1936 hätten verheißungsvoll mit einer Einnahme von ſogar 32.2 Millionen Mark im Durchſchnitt eingeſetzt. So ſei es möglich worden, der Rücklage zur Deckung von Anwartſchaften im Jahre 1935 eine ebenſo beachtliche wie allerdings auch durchaus nötige Verſtärkung zuzu⸗ führen. Die Vermögensrücklage ſtieg damit Ende 1935 auf 2679 Millionen Mark. Die Bezahlung der laufenden Ren tenleiſtungen erforderte 61.7 Prozent der Beiträge gegenüber noch 66.4 im Jahre 1933. 23.6 Millionen Mark wurden für Geſundheitsfürſorge aufgewendet. Im Rahmen dieſer Beſtrebungen konnte die Anſtalt auch den Beſtrebungen der Verſicherten auf Schaffung von Eigenheimen dienlich ſein. So wurden in neuen Eigenheimen mehr als 4200 Wohnungen mit einer Hypo⸗ thekenſumme von 20.7 Millionen Mark geſchaffen. Auch hier iſt die Steigerung gegenüber den Vorfahren erheblich; 1933 wurden 1700 und 1934 3000 Wohnungen geſchaffen. Der Tabak im Examen. Wer kurz vor der Eröffnung der 3. Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung, die in der Zeit vom 17. bis 24. Mai in Frankfurt/ Main ſtattfindet, Gelegenheit hätte, durch das Ausſtellungsgelände zu ſtreifen, könnte im Obergeſchoß des Hauſes„Marktregelung“ ein geheimnisvolles Treiben beobachten. Dort ſaßen in einem Raume, dem brennende Kerzen und ſehr viel blauer Dunſt eine geheimnisvolle Weihe gaben, an zahlreichen kleinen Tiſchen weißgeklei⸗ dete Männer, denen von allen Seiten braune Bündel von Tabakblättern zugetragen wurden. Aus den arme Schäferhanni— die— Betteldirne—“ „Hanni— willſt du ſtill ſein?“ „Und deines Bruders Braut—“ „Hanni— willſt du mich zornig machen?“ Da warf ſie von neuem wild die Arme um ihn. „Nein, nein— heut' iſt unſer letzter Abend. Sei gut, Detlev. Ganz lieb und brav will ich ſein—“ „And mir alles glauben?“ Sie nickte. „Wenn du es ſo willſt, Detlev—“ „Alſo glauben, daß ich wiederkomme?“ „Das— wird wohl ſein. Das Bruch läßt niemanden los, der darin geboren iſt, ſagt man.“ „Siehſt du? And es iſt auch ſo, Hanni! And willſt du glauben, daß mein erſter Weg dann wieder— zu dir iſt?“ „Es ſoll die ſtille Hoffnung meines Herzens ſein, Det⸗ lev—“ „Und daran glauben, daß die kleine, arme Schäferhanni — einmal an meiner Seite durch ein langes, frohes Leben wandern wird? Willſt du daran glauben?“. Sie ſah ihn tief und feſt an. Mit einem rührend hilf⸗ loſen Ausdruck in dem lieben Geſicht. „Detlev— es wäre zu viel des Glücks—“ „Antwort, Liebſte— richtige Antwort!“ a Da ſenkte ſie den Kopf, daß ihr Geſicht ſich an ſeine Bruſt ſchmiegte, und flüſterte: „Ich will es glauben, Detlev—“ a Er riß ſie an ſich. Stumm, eng umſchlungen ſaßen ſie, eingehüllt von dem herben Duft des ſpäten Abends und in ſeinem tiefen Schatten. Leiſe, eintönig rauſchte es in den Bäumen. Ganz fern am Fluß quarrten die Fröſche.— Ein leiſes Knacken— irgendwo— hinter Buſch und Strauch. 5 Weder Hanni noch Detlev hörten es. Sie hörten nur den eigenen Herzſchlag, das Läuten einer fernen, goldenen ukunft.— i 1 8 85 Holtorf ſchlich hinter dem Buſchwerk davon. Vorſichtig, taſtend, tief gebückt. And erſt, als er ſo weit entfernt war, daß ihn niemand mehr hätte ſehen können. richtete er ſich auf und rannte wie gejagt dahin. Alſo— war es wahr, was er geahnt hatte. Er mäßigte den Schritt. N —.— — Proben wurden Blätter herausgezogen, beſehen, berochen angebrannt und der Rauch beobachtet und jeder der weißbemantelten Geſtalten ſchrieb Zahlen in eine vor ihm liegende Tabelle. Hier tagte nämlich das Preisgericht für deutſche Tabake, um feſtzuſtellen, wer im vergan⸗ genen Jahre den beſten Tabak für beſtimmte Verwen⸗ dungszwecke geerntet hatte und dafür auf der Ausſtellung mit einem Preis ausgezeichnet werden ſollte. Etwa 800 Proben aus allen deutſchen Anbaugebieten waren zum Preisbewerb angemeldet. Das Preisgericht ſetzte ſich nur aus Vertretern der am Tabakbau intereſſierten Kreiſe zuſammen. Je 1 Anbauer, 1 Rohtabakhändler und 1 Fabrikant nahmen die einzelnen Proben unter die Lupe. Da bereits durch die Verbände der Tabakanbauer ein Vorrichten ſtattgefunden hatte, gehörte für die Preis⸗ richter ſehr viel Verſtändnis dazu, aus den zahlreich vorhandenen guten Proben das Beſte herauszuſuchen. Beſonders die Feſtſtellung der Sieger, die für die Staats⸗ preiſe in Frage kommen, erforderte größte Gewiſſen⸗ haftigkeit. Als Grundlage für das Richten ſelbſt waren für die verſchiedenen Eigentümlichkeiten beſtimmte Punkt⸗ zahlen feſtgeſetzt. In der Ausſtellung des„Hauſes der deutſchen Pflanzenzucht werden dieſe Höchſtwertmale aus⸗ gehängt, damit ſich jeder Beſucher ein ungefähres Bild machen kann, was alles beim Tabak eine Rolle ſpielt. Wenn man bedenkt, daß 800 Proben von etwa 4 Richter⸗ gruppen in zwei Tagen durchbeurteilt werden müſſen, wird man beurteilen können, welche zwar ſtille, aber um ſo wichtigere Arbeit der Ausſtellung der Preisträger vorausgeht. Daher ſollte kein Beſucher verſäumen, von dem Ergebnis dieſer Arbeit in der Tabakausſtellung im „Haus der deutſchen Pflanzenzucht“ Kenntnis zu nehmen, und dabei zugleich einen Einblick zu gewinnen in die Bedeutung des deutſchen Tabakbaues für den deutſchen Raucher, denn immerhin werden etwa 25% des Bedarfes der Induſtrie aus deutſchem Tabak gedeckt. Ein gemein⸗ ſamer Verkaufsſtand der Anbaugebiete ermöglicht zugleich feſtzuſtellen, wie der Tabak in den einzelnen Zigarren, Zigaretten und im Rauchtabak geſchmacklich auswirkt. Marktberichte Mannheimer Getreide⸗ Großmarkt vom 4. Maj. Weizen: Feſtpr. Preisgeb. W 14 21,20, W 15 21,30, W 16 210, W'17 21,50, W' 19 21,80, W 20 22, alles plus 40 Pfg. Ausgl.; Roggen: Preisgeb. R 14 17,60, R 15 17,70, R 18 18,10, R 19 18,30, plus 40 Pfg. Ausgl.; Braugerſte inl. 22,50 bis 24; Induſtriegerſte 22 bis 23; Futtergerſte Preis⸗ gebiet G 7 17,50, G 8 17,80, G 9 18, G 11 18,30, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchläge: Für jedes kg je hl über Durchſchn. bis 68 kg einſchl. 10 Pfg. per 100 kg, über 68 kg 15 Pfg. per 100 kg; Futterhafer Preisgeb. § 11 16,90, 5 14 17,40,§ 17 17,70, plus 40 Pfg. Ausgl.; Qualitätszuſchlag für jedes kg je hl über Durchſchn. 10 Pfg.) Induſtriehafer 20; Raps inl. 32; Mühlennachprodukte: Wei⸗ zenkleie bis 15. 8. 36 Preisgeb. W 14 10,30, W 15 1035, Wü 16 10,40, W 17 10,45, Wö 19 10,60, W 20 10,70, Wei⸗ zenvollkleie plus 50 Pfg.; Roggenkleie bis 15. 7. 1936, Preisgeb. R 14 10,10, R 18 10,40, R 19 10,50, plus 30 Pfg. Ausgl., Roggenvollkleie plus 1 Rm.; Weizenfuttermehl 13,20, Roggenfutkermehl 13, Gerſtenfuttermehl 20, Biertreber 14, Malzleime 13,40, dazu 5 Pfg. Vermittlergebühr, plus 30 Pfg. Ausgl.; Sonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen, Feſt⸗ preis ab Fabrik, mit Waſſeranſchluß, 16,90, Sopaſchrot 15,70, Rapskuchen 13,70, ausl. 14,20, Palmkuchen 15,0, Kokoskuchen 17,40, Seſamkuchen 16,10, Leinkuchen 17830, plus 40 Pfg. Ausgl., ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfg. Trockenſchnitzel, Fabrikpreis, 9, Rohmelaſſe 6,30, Stkeffen⸗ ſchnitzel 10,60, Zuckerſchnitzel 11,20, plus 35 Pfg. Ausgl.; Rauhfutter: Wieſenheu, neues, 7,50, Luzernekleeheu 775, Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 3,75, geb. 3,25; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 3,50, geb. 3,25; Die Preiſe verſtehen ſich per 100 kg' netto waggonfrei Mannheim ohne Sach, Zahlung netto Kaſſe in Rm. bei Waggonbezug. Mehlnolie⸗ rungen: Weizenmehl Type 790 Preisgeb. Baden 14 28,80, 15 28,80, 16 28,80, 17 28,80, 19 29,15, 20 29,15, Pfalz⸗ Saar 19 29,15, 20 29,15; Roggenmehl Type 997 Preis⸗ gebiet Baden 14 22,70, 15 22,80, 18 23,35, 19 23,60, Pfalz⸗ Saar 18 23,30, 19 23,50, Type 815 Preisgeb. Baden 14 23,20, 15 23,30, 18 23,85, 19 24,10, Pfalz⸗Saar 18 23,80, 19 24(alles für Mai); plus 50 Pfg. Frachtausgl. Ging mit geſenktem Kopf. Von einem Gefühl der Scham und tiefer Troſtloſigkeit zugleich erfüllt. Scham darüber, daß er zum Lauſcher geworden wat. Und troſtlos und erſchüttert, weil er nun eine neue Ent⸗ täuſchung durchs Leben ſchleppen mußte.. 25 Ah— war ſein Leben nicht bisher nur ein— Zurua⸗ treten geweſen? Ein ſich verbergen hinter andern? Auf der Schule, wo ſeine Schwerfälligkeit ihn immer zurückhielt, nicht in die erſten Reihen kommen ließ! Ju Hauſe, wo er ein Knecht war, wenn auch einer, der es gerne war. Jetzt war er der Knecht ſeines Vaters— es würde die Zeit kommen, wo er der Knecht des Bruders ſein mußte. Wenn auch einer, den niemand ſeine Knechtſchaft ühlen ließ.. f 25 e würde es ſo ſein, daß er beiſeiteſtehen mußte, daß andere an ihm vorbeiſtürmten. Hanni! Ja— er liebte ſie! Niemand als die vier Wände ſei⸗ ner Kammer hatten es gewußt. Er war erſchüttert 15 weſen von ihr, wenn er ſte aus der Ferne ſah. Aber als kleines Mädchen hatte ſie nur mit Detlev ſpielen wollen. Bis Detlev nach München ging. Da hatte er 1 8 Nun werde ich ihr näherkomneſe Hatte ſie im Herzen getragen und doch nie gewagt, ihr nahe u ſein a And immer wieder hatte er ſich geſagt: Morgen 1 8 ich mit ihr. Hatte es Woche für Woche, Monat für 11 bei ſich geſagt, hatte ſich hineingeträumt in eine Fifi die weitab von der Wirklichkeit lag— ein Narr der Lie 85 ein Pechvogel ſeiner Unbeholfenheit, ein Phantaſt, wie wenige gab. 5 5 Lächeln, ihr verträumter Blick— nie Na 15 ihm gegolten, ſondern der Erinnerung an Detlev! 8955 liebte ſie. Er war— ein Nichts für ſie. Auch die 990 hatte ihn genarrt. Es wurde, wie immer in ſeinem 5 2 Er wurde beiſeite geſchoben— irgendwie— unbemerkt er blieb im Schatten ſtehen.— 5 8 2 Hannes Holtorf ging nun wie mit müden Füßen. 92 Es war, als bliebe die Erde an ſeinen Schuhen 1 Da dachte er: Ja, die Erde! Die allein liebt mi verrät mich nicht. O liebe, geſegnete, heimatliche Erde! So erreichte er den Gutshof.