c lila unt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage deohspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 0 dei Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Iateigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Lextteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſunſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1852 Nages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen⸗ Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. III. 36 1150 36, Jahrgang Mittwoch, den 6. Mai 1936 In Addis Abeba eingerückt Großer Siegesappell in Italien.— Eine Botſchaft Muſſolinis. London, 5. Mai. Wie der britiſche Geſandte in Addis Abeba, Sir Sidney Barkon, meldet, ſind die italieniſchen Truppen Dienstag gachmiktag in Addis Abeba mit einer ſtarken Streitmacht eingerückt. Italiens Glocken rufen Generalappell zur Entgegennahme der Siegesbotſchaft Muſſolinis. Der vom italieniſchen Regierungschef am Montag in der Kammer angeſagte Generalappell des italieniſchen Vol⸗ les zur Entgegennahme der Siegesbotſchaft Muſſolinis über den Einzug der italieniſchen Truppen in Addis Abeba wird Dienstag abend abgehalten werden. Seit 17.45 Uhr rief die geſchichtliche Glocke des kapitoli⸗ hiſchen Turms und riefen mit ihr die Glocken und Sirenen im ganzen Land die Bevölkerung auf, ſich in den Partei⸗ lokalen einzufinden, um gemeinſam zu den Verſammlungs⸗ punkten zu marſchieren und über den Lautſprecher die Porte Muſſolinis zu hören. Der ftalieniſche Rundfunk hat während der ganzen Weranſtaltung eine Schilderung des Generalappells in vier Sprachen verbreitet. In Rom haben ſich die Straßen in ein Flaggenmeer verwandelt durch die ſich die Züge unter Ahſingen patriotiſcher Lieder und klingendem Spiel zur Piazza Venezia begaben Alle Geſchäfte haben ſoſort ge⸗ ſchloſſen Die Kammerſitzung wurde abgebrochen. Nach den letzten in Rom eingetroffenen Nachrichten ſind die italieniſchen Truppen Dienstag nachmittag 4.30 Uhr in Addis Abeba eingezogen. Bei den erſten einrücken⸗ den Truppen befindet ſich auch der Gouverneur don Rom, Boktai. „Abeſſinien iſt italieniſch“ Kurz vor 8 Uhr abends erſcheint Mufſolini auf dem Balkon des Palazzo Venezia, von der nach hunderttau⸗ ſenden zählenden Menge mit ſtürmiſchem Jubel begrüßt. Unter dem toſenden Beifall der Menge verkündete Muſſo⸗ lini: „Hört mich an! Marſſchall Badoglio kelegraphierk: „Heute, 5 Mai, bin ich an der Spitze der ſiegreichen Trup⸗ pen um 4 Uhr in Addis Abeba eingerückt.“ „Während der 30 Jahrhunderte ſeiner Geſchichte,“ ſo führte er weiter aus,„hat Italien viele denkwür⸗ dige Stunden erlebt. Aber die heutige iſt eine der feſerlichſten. Ich kündige dem italieniſchen Volk und der Welt an: Der Krieg iſt beendet. Ich kündige dem italieniſchen Volk und der Welt an: Der Friede iſt wiederhergeſtellt. Nicht ohne innere Ergriffenheit und nicht ohne Stolz ſpreche ich nach ſieben Monaten harten Kampfes dieſes hroße Wort aus. Allein es iſt dringend notwendig hinzu⸗ zufügen, daß es ſich um unſeren Fandel um den römiſchen Frieden handelt, der in folgender einfachen, unwiderruflichen, endgültigen Loſung ſeinen Ausdruck findet: Abeſſinien iſt italieniſch. Italieniſch de facto, weil es von unſeren ſiegreichen Heeren beſetzt iſt, italieniſch de jure, weil mit dem römiſchen Adler die Kultur über die Barbarei triumphiert, die Gerechtigkeit über die grauſame Willkür, die Erlöſung über die taufend⸗ jährige Sklaverei. Mit der Beſetzung von Addis Abeba iſt der Friede bereits eine vollzogene Tatſache. Die vielfältigen Raſſenſtämme des Ex⸗Kaiſerreiches des egus haben mit ganz klaren Zeichen bewieſen, daß ſie ruhig im Schatten der italieniſchen Trikolore leben und arbeiten wollen. Bei dem Generaxlappell vom 2. Oktober habe ſch das feierliche Verſprechen gegeben, daß ich alles in meinen Kräften Stehende tun will, um zu verhindern, daß der afrikaniſche Konflikt zu einem europäiſchen be auswachſe. Ich habe dieſe Verpflichtung einge⸗ en. Ich muß ſofort hinzufügen, daß wir bereit ſind, unſe⸗ den 1 9900 leg mit der gleichen Anentwegtheit und unerbitilichen Beſtimmtheit zu verteidigen, mit der wir ihn errungen haben. Männer und Frauen ganz Italiens! Eine Etappe unſeres Weges iſt erreicht. Wir ſetzen im Frieden den arſch und die Aufgaben fort, die morgen unſerer harren und die wir mit unſerem Mut, mit unſerem Glau⸗ ben und mit unſerem Willen auf uns nehmen.“ 1 8 dem Ruf: Es lebe Italien! ſchloß Muſſolini unter toſendem Beifall ſeine Anſprache. Muſſolinis nächſtes Ziel: Beſeitigung der Spannung zu England. London, 5. Mai. Die engliſche Preſſe berichtet übereinſtimmend, daß das brücſche Kabinen ſich noch nicht entſchieden habe, wecche b dei der kommenden Ratstagung in Genf in der abeſſiniſchen Frage eingeſchlagen werden ſoll. Ebenſo übereinſtimmend iſt die Mitteilung in den Blät⸗ tern verſchiedener politiſcher Richtung, daß die engliſche Regierung ſchwerlich an der Aufrechterhaltung der Sühne. maßnahmen gegen Italien feſthalten werde, nachdem keine verantworkungsvolle abeſſiniſche Regierung mehr beſtehe. „Es iſt durchaus fraglich“, ſo meint der politiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Telegraph“,„ob Abeſſinſen erwar⸗ ten kann, eingeladen zu werden, als ein unabhängi⸗ ger ſouveräner Staat am Rats tiſch Platz zu nehmen.“ Man rechne damit, daß Italien, noch ehe der Völker⸗ bundsrat über die Lage in Abeſſinien beraten wird, eine proviſoriſche Regierung in Addis Abeba ein⸗ ſetzen und den Krieg als beendet erklären werde. Das Blatt glaubt, daß die franzöſiſche Regierung Muſſolini dazu drängen werde, einen beträchtlichen Teil ſeiner Truppen ſowohl aus Abeſſinien als auch aus Libyen zurückzuziehen. Muſſolinis nächſtes Ziel, nachdem er ſeine Abſicht in Abeſſinien erreicht habe. ſei, die Spannung zwiſchen Italien und Großbritannien zu beſeikigen, ſoweik das in ſeiner Macht liege, und zu verſuchen, wieder gute Beziehungen zwiſchen den beiden Nationen herzuſtellen. Frankreichs Wünſche Italiens empfindlichſte Stelle. Das„Oeuvre“ bringt eine Reihe von Gedanken zur Abeſſinienfrage, bei denen man die Tatſache nicht leicht von den Vermutungen ſcheiden kann. Zunächſt erklärt das Blatt, die engliſche Regierung habe erfahren, daß die ita⸗ lieniſche ſich um eine Abdankung des Negus be⸗ müht hätte, um den Urenkel Meneliks ſchleunigſt auf den abeſſiniſchen Thron zu erheben und ihn bereits am 11. Mai in Genf mit dem italieniſchen Friedensentwurf unter dem Arm vor den Völkerbund treten zu laſſen. Um dies zu ver⸗ eiteln, hätten die Engländer dahin gearbeitet, daß Haile Selaſſie bei Verlaſſen des Landes nicht abdankte. Der große Hebel, den Frankreich und England bei den kommenden Verhandlungen gegen Italien anſetzen könn⸗ ken, ſei die Finanzfrage, denn Italien habe ſich duchſtäblich finanziell zugrunde gerichtet, und wenn es aus der Erobe⸗ rung Nutzen ziehen wolle, ſei es vor allem auf finanzielle und wirtſchaftliche Erleichterungen angewieſen. Im übrigen bezeichnet das Blatt die franzöſiſchen Münſche hinſichtlich der Zukunft Abeſſiniens wie folgt: 1. Italien dürfe in Abeſſinien keine Vergünſtigungen erlangen, die über die hinausgehen, die Frankreich bei der weniger blutigen Eroberung Marokkos dort für ſich erlangt habe. Frankreich wünſche in Abeſſinien alſo keine faſchiſti⸗ ſchen Experimente, die dem wirtſchaftlichen Grundſatz der offenen Tür für den Handelsverkehr zuwider⸗ laufen. 2. Es müſſe Italien unterſagt werden, in Abeſſinien ein Kolonialheer auszuheben, das über die Ausmaße einer Polizeitruppe hinausginge. 3. Vor allem müßten die Unabhängigkeit und Sicher⸗ heit des franzöſiſchen Somalihafens Dſchibuti gewähr⸗ leiſtet und die Belange der franzöſiſchen Eiſenbahn von Addis Abeba nach Dſchibuti durch einen Vertrag gewahrt werden. „Der Sieg wird nicht verſtümmelt!“ Unter der Ueberſchrift„Der Sieg wird nicht verſtüm⸗ melt werden!“ ſchreibt die Turiner„Gazzetta del Popolo“, das Recht Italiens gründe ſich auf die beiden Tatjachen des vollſtändigen militäriſchen Sieges und der Flucht des Negus, bevor noch die Feindſeligkeiten eingeſtellt worden ſeien. Die Flucht ſei ein Ereignis von größter Tragweite auch hinſichtlich der europäiſchen Freunde und Helfer des Negus, denn die Abeſſinier wollten von ihm nichts mehr wiſſen und hätten ihn davongejagt. Anſtatt kämpfend zu fallen oder ſich zu töten, wie dies ſeine Vor⸗ gänger getan hätten habe der Negus in tiefſter Nacht den Zug beſtiegen und ſich auf die Flucht begeben, die auch deshalb due ſei, weil ſie einen Verrat an jenen Be⸗ waffneten bilde, die noch an der Somali⸗Front kämpften. Abeſſinien ſei ein Staat, der ſich auflöſe. Alles von ſenem vergänglichen kaiſerlichen Gebäude ſeſ zuſammengebrochen, und nur auf dieſer Grundlage könne der Friede und die Zukunft Oſtafrikas aufgebaut werden. Für Italien ſej Rennen. ſo ſchreibt die„Stampa“, der Weg auch vom formalen Geſichtspunkt völlig frei für alle Enfſcheidungen welche die Nolnendiakeit der Siche⸗ rung und der Ausdehnungsdran Italiens verlangten. Der Schlußakt gehe in Abweſenheif des angeblichen Kaiſers vor ſich. Umſo beſſer! Man werde alſo nicht nötig haben, ſich dem Formalismus von vorausgehenden Verhandlungen zu unterwerfen. Der Schatten von Genf könne wahrli keine Beſorgnis erregen. Das Schickſal Abeſſiniens ſei vo und ganz mit dem Schickſal Italſens verbunden. f Will der Negus nach Genf? „News Chronicle“ berichtet, der Kaiſer von Abeſſinien beabſichtige zunächſt, ſeine Familie in Jeruſalem unterzu⸗ bringen und ſich darauf nach Genf zu begeben, um beim Völkerbund perſönlich die abeſſiniſche Sache zu vertreten. Auch heute berichten einige 9 en erneut, daß nach Aeußerungen des abeſſiniſchen Botſchafters in London der Negus endgültig ſich in London niederlaſſen werde. g f Auch Ras Naſſibu geflüchtet. Reuter berichtet aus Oſchibuti daß Ras Naſſibu, der. Befehlshaber der abeſſiniſchen Südarmee, der bis vor kur⸗ zem Graziani einen ſo energischen Widerſtand geleiſtet ha⸗ be, zuſammen mit dem kürkiſchen Ratgeber Wehib Paſcha von Diredaua kommend, in Oſchibuti eingetroffen ſei. — Nr. 105 — Vorbildliche deutſche Kameradſchaſt Tapferes Verhalten der Deutſchen in Addis Abeba. Addis Abeba, 5. Mai. Tag und Nacht fahren immer wieder deutſche Suchko⸗ lonnen auf mit Maſchinenpiſtolen ausgerüſteten Laſtwagen in die brennende Stadt, um weitere deutſche Staatsange⸗ hörige und Schutzgenoſſen des Deutſchen Reiches, wie Oeſterreicher, Schweizer, Ungarn und Bulgaren, von denen einzelne eine wahre Schreckensnacht verlebten, auf die Ge⸗ ſandtſchaft zu bringen. Eine deutſche Kolonne unter Führung des beſonders unermüdlichen deutſchſtämmigen polniſchen Staatsangehö⸗ rigen Nadel rettete am Dienstag den bereits tot geglaubten Abgeſandten des Internationalen Roten Kreuzes, Dr. Ju⸗ not⸗Genf, ſowie den franzöſiſchen Journaliſten Sommeres vom„Journal des Debats“, die ſich drei Tage lang gemein⸗ ſam mit Abeſſiniern im Keller eines zuſammengeſtürzten Hauſes gegen plündernde Banden verteidigt hatten und brachten ſie auf die franzöſiſche Geſandtſchaft. Durch den Untergang der abeſſiniſchen Hauptſtadl durch Feuer und Raub haben faſt ſämtliche deulſchen Staatsbürger ihr in jahrelanger aufreibender Kolonialar⸗ beit erworbenes Vermögen keſtlos verloren, wenngleich doch noch einige deutſche Privathäuſer, die durch eingebo⸗ rene Diener verteidigt werden, unverſehrt ſind. Die deutſche Geſandtſchaft befindet ſich im beſtmöglichen Verteidigungs⸗ zuſtand und bietet daher den Keichsdeutſchen und Schutz ⸗ genoſſen volle Gewähr zur Erhaltung von Leib und Leben. Auch fremde Staatsangehörige wie Niederländer und Tſchechen ſowie viele Griechen und Armenier, glaub⸗ ten auf der deutſchen Geſandtſchaft beſſer geborgen zu ſein als anderswo und baten um Aufnah⸗ me, die ihnen weitgehender Weiſe gewährt wurde. In den Eingeborenenhütten, die zum Geſandt⸗ ſchaftsbereich gehören, fanden etwa 300 geängſtigte abeſ⸗ ſiniſche Frauen und Kinder Unterſchlupf. In dem Haus des Geſchäftsträgers werden täglich 120 Perſonen, Deutſche und Nichtdeutſche, verpflegt. Dem öſterreichiſchen Feldküchen⸗ chef ſowie den unermüdlichen, ſtets hilfsbereiten Frauen der deutſchen Kolonie gebührt höchſzer Dank. Von einigen hartgeſottenen Afrikanern abgeſehen, die in ihren Zelten wohnen, befinden ſich ſämtliche Flüchtlinge in den Gebäu⸗ den der Geſandtſchaft in Notquartieren. Als am Montag nachmittag ein Angriff plün⸗ dernder Banden auf die deutſche Geſandtſchaft ver⸗ mutet wurde, war in kurzer Zeit alles abwehrbereit. Aus allen Fenſtern ſchauten Maſchinengewehre und Maſchinen⸗ piſtolen. Einzelgruppen verſahen den Außendienſt in für⸗ ſorglich angelegten Schützenſtellungen. Trotz höch⸗ ſten Alarmzuſtandes ſorgten die Frauen ruhig für das Abendeſſen. Ein Angriffsverſuch erfolgte ſedoch nur auf die benachbarte belgiſche Geſandtſchaft, die mit Leuchtraketen die engliſche Wachtruppe zu Hilfe rief. Die engliſche und die franzöſiſche Geſandtſchaft ſtehen mit der deutſchen Ge⸗ ſandtſchaft zur gegenſeitigen Hilfeleiſtung in ſtändiger drahtloſer Verbindung. Die am Weſtrand von Addis Abeba gelegene deut⸗ ſche Hermannsburger Miſſion zieht es vor, ihr Eigentum an Ort und Stelle zu verteidigen, was tapfer und erfolgreich geſchieht. Die Miſſion wurde in der Nacht von den bewaffneten Laſtwagen der Geſandtſchaft beſucht und in beſter Verfaſſung gefunden. Die Verteidigungs⸗ mannſchaft wurde durch einen beſonders erprobten MG⸗ Schützen der Geſandtſchaft verſtärkt. Im übrigen ſetzen die Miſſionsbrüder ihre Arbeit die Pflege verwundeter Abeſ⸗ ſinier, tapfer fort. Ohne Beglaubigungsſchreiben Abeſſiniens Geſandter in Verlegenheit. London, 5. Mai. Während die übrigen am Hof von St. James beglau⸗ bigten Botſchafter und Geſandten am Dienstag nachmittag König Eduard VIII. im Buckingham⸗Palaſt in Zuſammen⸗ hang mit dem Thronwechſel ihre neuen Beglauoigungs⸗ ſchreiben überreichten, war der abeſſiniſche Geſandte Dr. Martin hierzu nicht in der Lage. In der abeſſiniſchen eee werden für das Feh⸗ len des neuen Beglaubigungsſchreibens lediglich technl⸗ ſche Gründe angeführt. Es wird darauf hingewieſen, daß der Kaiſer von Abeſſinien vor ſeiner Abreiſe aus dem Land geraume Zeit von der Hauptſtadt abweſend war und deswegen nicht die Zeit für die Abfaſſung des Schreibens gefunden habe. — Kurzmeldungen Berlin. Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat die endgültige Satzung des Reichskraftwagen⸗Betriebs⸗ verbandes erlaſſen. Berlin. Der Führer und. 1 5 die De⸗ legationsführer des zurzeit in Berlin tagenden Interna⸗ tionalen Hotelierverbandes Vorher waren die Herren durch Reichsminiſter Dr. Goebbels im Propagandaminiſte⸗ rium empfangen worden. 7 55 Bromberg. In Hohenſalza(Polniſch⸗Oberſchleſien) kam es zu Arbeitsloſenunruhen, die von kommuniſtiſchen Hetzern angezettelt wörden waren Etwa 2000 Arbeitsloſe verſam⸗ melten ſich auf dem Markt vor dem Rathaus und verlang⸗ ten ſtürmiſch Arbeit und Brot. Die Polizei ging ſchließlich mit Träfengasbomben gegen die Arbeitsloſen vor. Das„Dankopfer der Nation“ Eine Rede des Skabschefs Lutze. Stabschef Lutze ſprach über alle deutſchen Sender zum Dankopfer der Nation. In ſeiner Rede führte er u. a. aus: In dieſem Jahre haben die Männer der SA dem Füh⸗ rer ein Dankopfer zum Geburtstag dargebracht, ein Ge⸗ ſchenk, das dem Geiſt der SA, der der Geiſt unſerer toten Kameraden iſt, entſpricht. In ihm ſoll der freiwillige und uneigennützige Aktivismus zum Ausdruck kommen, der in den Reihen der SͤaA ſeine Geburtsſtätte fand und der längſt von den Männern der SA hinausgetragen wurde ins Volk und die Reſonanz bildet für die ungeheure Arbeit, die der Führer Tag und Nacht zum Wohle ſeines deutſchen Volkes leiſtet., So hat die SA im Vorjahr, im Jahre der Wehrfreiheit. dem Führer als Wehrgabe ein Jagdgeſchwader zur Verfügung geſtellt, beſeelt von dem unbändigen Willen, mitzuhelfen an den großen Zeitaufgaben, die an den Füh⸗ rer und das deutſche Volk herantreten. 6 Wir ſehen im„Dankopfer“ die Möglichkeit, durch eine verſchworene Kampf. und Opfergemeinſchaft neue Werte zu ſchaffen, die einen Teil des Fundamenks zur Ewigkeitwer. dung der deutſchen Nation bilden. Wir ſammeln nicht, wir fordern nicht, wir zeigen, daß wir da ſind! Und die kämpferiſchen Elemente des deutſchen Volkes werden nicht ahſeiks ſtehen, wenn es gilt, dem Jührer durch praktiſch angewendeten Sozialismus einen Bruchteil von dem ab- zuſtakten was er jedem einzelnen käglich in ſo überreichem Maße gibt. Junges ſelbſtbewußtes Deutſchland Der Oberbürgermeiſter von Athen beim Führer. Berlin, 5. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing am Dienstag dei Oberbürgermeiſter der Alhener, Kotzias. Vorher ſtattete Oberbürgermeiſter Kotzias in Begleitung des Kgl. griechi⸗ ſchen Geſandten dem Reichs a ußenmintſter einen Be⸗ ſuch ab. Anſchließend wurde er von Reichsminiſter Dr. G debbels und von Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring empfangen. N . Welch“ umwälzende Veränderungen zwiſchen dem deut⸗ ſchen Menſchen von heute und dem vor fünf Jahren,— ſtellt Bürgermeiſter Kotzias in einer Anterredung feſt: Heute ein frohes, freies, junges und ſelbſtbewußtes Volk, das ſich ſeiner Aufgabe bewußt iſt, das— im Herzen Europas ge⸗ legen— ſeine geſchichtliche Miſſion als Block der Ordnung und des Friedens vorbildlich erfüllt. Aeberall in Deutſchland wird gearbeitet, und man weiß, daß dieſe Arbeit heute wieder einen Sinn bekommen hat. So froh iſt der deutſche Menſch in ſeinen Feierſtunden, ſo ungezwungen glücklich, daß es auf mich geradezu anſteckend gewirkt hat und ich mitgeriſſen wurde von der Arſprünglich⸗ keit dieſer Freude. l Dieſe große Wandlung, die auf meiner reiſe überall ſichtbar wurde, erklärt der Athener Bürger⸗ meiſter noch am Schluß der Unterredung, verdankt das deutſche Volk allein ſeinem Führer. Deutſchland⸗ Dank für deutſche Hilfsbereitſchaſt Schauinslond⸗Unglück.— Schreiben des Londoner Stadtrats. In einem Schreiben an den Außenminiſter hat der Prä⸗ ſident des Londoner Stadtrats gebeten, der deutſchen Regie⸗ rung die tiefe Dankbarkeit der Londoner Bevölkerung für die großzügige Hilfsbereitſchaft zum Ausdruck zu bringen, die der im Schwarzwald verunglückten engliſchen Schülergruppe in Deutſchland zuteil geworden iſt. Außerdem iſt beabſich⸗ tigt, dem Oberbürgermeiſter von Freiburg i. Br. und allen an der Rettungsaktion beteiligten Stellen einſchließlich der Bewohner des Dorfes Hofsgrund eine beſondere Dankes⸗ adreſſe zu übermitteln. Nachdem die deutſche Regierung die Koſten für den Transport der verunglückten Schüler bis zur Grenze über⸗ nommen hat, hat der Londoner Stadtrat beim engliſchen Geſundheitsminiſterium um die Genehmigung zur Tragung der reſtlichen Koſten nachgeſucht. Beim Der engliſche Fragebogen Heute Aeberreichung in Berlin? London, 6. Mai. Wie der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Tele⸗ graph“ erfährt, iſt ſicher damit zu rechnen, daß das britiſche Memorandum in Form eines Fragebogens zu den deutſchen Vorſchlägen am Mittwoch nach Berlin geſchickt werden wird. Es iſt dem Kabinett bei ſeiner Sitzung am Montag nicht möglich geweſen, den endgültigen Wortlaut 9175„Fragebogens feſtzulegen, da die letzte Entwicklung in Abeſſinien und die Einſetzung eines Anterſuchungsausſchuſſes für den Haushaltsſkandal dringend beraten werden mußten. Da einige Stellen des Schriftſtückes eine neue Faſſung erfah⸗ ren ſollen, ſo wurde das Memorandum dem Kabinetts⸗ ausſchuß für Auswärtige Angelegenheiten übergeben, um die Arbeit zu vervollſtändigen. Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ weiter mitzuteilen weiß, ſoll das Memorandum zum Ausdruck bringen, daß Großbritannien den Wunſch habe, den Boden für Verhandlungen vorzubereiten, an denen Großbritannien, Frankreich, Belgien und Deutſchland teilnehmen können. Es ſei in Betracht ge⸗ zogen worden, daß auch Italien an dieſen Beſprechungen der Großmächte teilnimmt. Bisher habe Italien aber eine Beteiligung abgelehnt, ſolange die Sühnemaßnahmen in Kraft ſeien. In weiten Kreiſen ſei man aber jetzt der Anſicht, daß dieſer Abſchnitt der europäiſchen Politik zu Ende gehe. 2 1 0 n 8 Japan und Somfetrußland Außenminiſter Arita vor dem Reichstag. 5 Tokio, 6. Mai. Außenminiſter Arita hielt am Dienstag vor dem Reichstag ſeine mit Spannung erwartete Rede. Einleitend betonte er, die außenpolitiſchen Ziele Ja⸗ pans ſeien auf die Herſtellung der Sicherheit und des Fort⸗ ſchrittes in der Zuſammenarbeit mit allen Nationen auf der Grundlage der Untrennbarketi Japans und Mandſchu⸗ kuos gerichtet. Arita ging dann ausführlich pans zu Sowjetrußland ein. Er hältnis zu dieſem Staat zu wünſchen übrig laſſe, da Mos⸗ kau die Stellung Japans im Fernen Oſten noch nicht ver⸗ ſtehe und grundloſe Befürchtungen hege. Die Anhäufung von ſomzekruſſiſchen Streitkräften in Oſtaſien ſtelle eine ſtändige Bedrohung in dieſem Teil der Welt dar.„Ich ſtelle ausdrücklich feſt, ſo betonte er mit Nachdruck,„daß Japan auf die Dauer dieſer Lage gegen⸗ über nicht gleichgültig bleiben kann.“ 5 5 Gegenüber China werde Japan die bekannten Grund⸗ ſätze Hirotas verfolgen, die eine Zuſammenarbeit auf fried⸗ licher Grundlage vorſähen. China müſſe ſich endlich ent⸗ ſchließen, eine entſchiedene Haltung zur oſtaſiatiſchen Frage einzunehmen. Japan werde dann alles tun, um zur Beſſe⸗ rung der Lage beizutrac kommuniſtiſche Be⸗ wegung in China, eondere die Bedrohung Nord⸗ chinas, beunruhis N na, 5 ige Japan ſehr. Der rote Terror in Spanien Streiks, auf das Verhältnis Ja⸗ ſtellte feſt, daß das Ver⸗ Brandſchatzungen, Ueberfälle dauern an. Madrid, 5. Mai. Die Anruhen in Spanien dauern weiter unvermin⸗ dert an. Generalſtreiks und Teilſtreiks in den Provinzen, Brandſchatzungen und Ueberfälle auf Kirchen, die von den Kommunfſten nach einem feſtliegenden Plan durchgeführt werden, ſind an der Tagesordnung. 8 In Malaga herrſcht Generalſtreik, den der ſozialiſti⸗ ſche Gewerkſchaftsverband in Nerabredung mit den Land⸗ arbeitern ausgerufen hat. In Sevilla ſtreiken die Bahn⸗ arbeiter Sie berhinderten, daß zwei Perſonenzüge und ein Schnellzug nach Madrid ausfahren konnten. Güterzüge wurden überhaupt nicht abgefertigt. In Cartanega dauert der Hafenarbeiterſtreik weiter an. Die Beſatzungen der Handelsſchiffe haben ſich ſolidariſch erklärt und die Ar⸗ beit ebenfalls niedergelegt. In Madrid haben die Marxiſten nachdem ſſſie am Montag ſieben Kirchen und mehrere Kloſterſchulen nieder. brannlen, wieder Ruhe gegeben. die Madrider Breſſe ver. öffentlicht ſedoch infolge der ſcharſen Preßßſezenſur weder Einzelheiten noch Kommentare ber die Sabokageakte der Kommune, dſe genau nach den Anweiſungen der Komintern am Tag nach den franzöſuchen Mahlen erfolgt ſind. Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. Sechſtes Kapitel. Dagmar von Liebental und ihre Mutter fuhren nach dem Bruch mit ihren verſchiedenen großen und kleinen Reiſekoffern und es war ſelbſtverſtändlich, daß auch die Zofe mitkam, die für ſte unentbehrlich war. An einem ſonnenheißen Vormittag kamen ſie in Hol⸗ torf an. Friedrich hatte ſie im Wagen— einem eleganten Landauer— vom Bahnhof abgeholt. Das reichliche Gepäck hatte darin keinen Platz und mußte ſpäter nachgebracht werden „Ich dachte, ihr hättet ein Auto,“ ſagte Dagmar. „Noch nicht— aber es kommt,“ erklärte ihr Verlobter. „Wär' aber auch höchſte Zeit.“ Frau Holtorf empfing die Gäſte mit der ihr eigenen betulichen Mütterlichkeit, aber ſie erſchrak ein wenig, als ſie hörte, was noch an Gepäck nachkommen würde, auch wie ſie der Zofe anſichtig wurde. Ihr Mann bedauerte lebhaft, daß der Baron nicht mitgekommen war, den die Baronin mit Arbeitsüberlaſtung entſchuldigte. „Wir beide, Dagmar und ich, werden Ihnen ſchon genug zu ſchaffen machen,“ ſagte ſie ſcherzhaft.„Dagmar war ja vor Sehnſucht nicht mehr zu halten.“ Ein liebevoller Blick traf Friedrich Holtorf. Oh, die Baronin verſtand vortrefflich zu heucheln. Und Dagmar war ihre gelehrige Schülerin geweſen. Frau Holtorf hatte die beſten Zimmer im Hauſe zur Aufnahme der beiden Damen herrichten laſſen. Sie wa⸗ ten zwar etwas altmodiſch eingerichtet, aber ſie ſelbſt fand ſie ſehr behaglich. Nicht ſo die Baronin. Sie ließ ſich 995 nichts anmerken, aber als ſie mit Dagmar allein war, ſagte ſie kopfſchüttelnd:. 5 5 „Es ſcheint, hier wirſt du erſt tüchtig alles zeitgemäß herrichten müſſen, wenn du die Herrin biſt. Das alles ſieht ja entſetzlich einfach aus. Das ganze Herrenhaus müßte renoviert werden.“ Daamar lächelte ſelbſtbewußt. Bevor ich hier als Herrin einziehe, Ma, iſt aus dem Bauernhaus ein Schlößchen geworden, verlaß dich darauf. Friedrich weiß ſelber, daß das kein Rahmen für mich iſt. Hier in dieſem Haus mögen ſpäter die alten Holtorfs hau⸗ ſen. Es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß Friedrich ein neues Gutshaus bauen laſſen muß mit allen modernen Einrich⸗ tungen.“ er alte Holtorf war überraſcht, als am nächſten Tage beim Mittagstiſch das Geſpräch auf dieſes Thema kam und Friedrich meinte, er würde am Nachmittag zur Kreisſtadt 5 5 und die beſtellten Zeichnungen von dem Architekten olen. „Bauen willſt du?“ Holtorf blickte ihn kühl an. Friedrich wurde ein wenig verlegen. Er hatte bisher über dieſen Plan nichts geſagt, aus dem dunklen Gefühl heraus, daß der Vater damit nicht recht einverſtanden ſein würde. Nun hatte Dagmar dieſe Sache ins Rollen gebracht — es mußte alſo darüber geſprochen werden. „Aber ja, Vater. Ich wollte erſt Dagmars Ankunft ab⸗ warten, um mit dir zu reden. Anſer Haus iſt doch ſchon recht alt. And— und wenn ich das Gut übernehme, iſt dann doch zu wenig Platz für uns alle hier.“ — 0—“ 2 „Nicht wahr? Ihr würdet doch hier wohnen bleiben wollen. Vielleicht euern eigenen Haushalt führen. Nun—“ Holtorf blickte zu Dagmar hinüber. „Im— man könnte immerhin damit warten. Platz genug fürs erſte iſt fchon da, mein' ich. Trotzdem—“ Frau von Liebental zog die Brauen etwas in die Höhe. 0 18 junges Paar braucht neue Räume,“ fagte ſie ächelnd. Holtorf ſchwieg. Aber nachher ſuchte er Hannes, der — kaum daß er den Damen vorgeſtellt war, ſich ſo wenig wie möglich vor ihnen ſehen ließ. Dagmar hatte ihn wie auß Wunder angeſtarrt und zu ihrem Verlobten ſpäter ge⸗ äußert: „Das alſo iſt dein zweiter Bruder! Ein liebes Kerl⸗ chen, aber der reine Bauer.“ „Ja, er iſt in allem etwas zurückgeblieben. Aber da er f 1 immer beſcheiden im Hintergrund hält, fällt er ja nicht auf.“ Aber die Unruhe ſollte erſt noch kommen. Holtorf ſollte hatte. Deutſchland als Sicherheitsfaktor 5 Lord Lothian 129 ſich in Zuſch faſt eine er„Times“ einnehmenden Zuſchrift für de f Abſchluß von Sicherheitsverträgen ein. Die emzige nnen thode, durch die der Völkerbund einen ſouveränen 81 gegen ſeinen Willen von einem Angriff abhalten fe 00 ſei der Krieg. Es ſei daher dringend notwendig, aus der Völkerbundsſatzungen die Verpflichtungen herauszun 15 men, unter gewiſſen Umſtänden zum Kriege zu ſchreiten Er ſei geneigt, zu glauben, daß ein ſtarkes Deulſch. land die beſte Gewähr für den Frieden und für geſicherte Verhältniſſe bedeute und daß vor allem ganz gewiß kein, Ruhe in Europa oder Afrika hergeſtellt werden könne 5 lange man verſuche, das Einkreiſungsſſyſtem ge Deutſchland aufrecht zu erhalten. gehe Eine Anweiſung Dimitroffs Immer wieder bolſchewiſtiſche Einmiſchung. ganze Spalte 0. U Paris, 5. Mai Dor Tig 1 i 7 5 Der„Figaro“ bringt folgende Meldung aus Moskau die keine nähere Quellenangabe enthält: 1 Georg Dimitroff, einer der Hauptangeklagten im Reichs⸗ tags⸗Brandprozeß, jetzt rechter Arm Stalins und Sekretär der Dritten Internationale, habe an die Kommuniſten, die Mitglieder ausländiſcher Parlamente ſind, die Weiſung 5 ſandt, nicht gegen die Maßnahmen zur Landes verteidigung zu ſtimmen. Er habe erklärt, daß ſie in gewiſſen Fällen 15 dieſe Maßnahmen ſtimmen müßten, allerdings unter der Bed igung, daß die bürgerlichen Regierungen, die auf diese We 8 durch kommuniſtiſche Stimmen unterſtützt würden, eine „antinaziſtiſche Politik“ befolgten. 8 a Dieſe Weiſungen ſeien offenkundig für den Gebrauch der 15 a 135 if chen Kommuniſtiſchen Partei beſtimmt. Außer⸗ em begrüße Dimitroff in ſeiner Botſchaft die guten Ergeb⸗ niſſe, die in Frankreich und Spanien durch die enge Zu⸗ ſammenarbeit der ſozialiſtiſchen und der kommuniſtiſchen Par⸗ teien erreicht worden ſeien. Zur Völkerbundsreform Baldwin hält Aeberprüfung für notwendig. London, 5. Mai. Miniſterpräſident Baldwin empfing eine lbordnung der britiſchen Völkerbundsvereinigung, deren Sprecher Lord Cecil, der Regierung die Notwendigkeit einer Reform des Völkerbundes auseinanderſetzte. Lord Cecil wies darauf hin, daß angeſichts der in den gegenwärtigen Verhältniſſen zutage getretenen Unfähigkeit des Völker⸗ bundes das Augenmerk darauf gerichtet werden müſſe, ein Inſtrument zu ſchaffen, das den Krieg verhindere anſtat zu verſuchen, die einmal ausgebrochenen Feindſeligkeiten aufzuhalten. ö „Wenn Italien nicht durch wirtſchaftlichen Druck dez Völkerbundes verhindert werden könne, die Früchte ſeines ungerechten Sieges zu ernten, ſo ſei es zweifelhaft, ob das britiſche Volk bereit ſein werde, anderen Mitgliedern dez Völkerbundes zu Hilfe zu kommen, die das Opfer einer künftigen Angriffshandlung werden ſollten. f Baldwin antwortete darauf, daß die britiſche Re⸗ gierung angeſichts des Fehlſchlagens kollektiver Maßnah⸗ men im italieniſch⸗abeſſiniſchen Streit die ganze Stellung des Völkerbundes von neuem überprüfen müſſe, daß aber die Reform der Völkerbundsſatzungen notwendigerweiſ⸗ ſehr überlegt werden müſſe. Alke römiſche Mauer zerſtörte ein Haus. Mailand, 6. Mai. Beim Einſturz eines Hauſes in Verona ſind neun To⸗ desopfer zu beklagen In der Nacht ſlürzte eine Mauer von den Ueberreſten des auf dem linken Ekſchufer gelege⸗ nen römiſchen Theaters(nicht des Amphitheaters) auf das Dach eines dreiſtöckigen Hauſes, das bis auf die Grund⸗ mauern in Trümmer gelegt wurde. Sämlliche Hausbe⸗ wohner wurden unker den zuſammenſtürzenden Schultmaſ⸗ ſen begraben. Als Urſache des Unglücks vermutet man, daß das Erd⸗ reich, auf dem die Mauer des Theaters ſtand, infolge der ſtarken Regengüſſe während der letzten Tage nachgegeben ſich zu langweilen, und Friedrich hatte für die Wirtſchaft keine Minute Zeit. Die Freundſchaft aus der Kreisſtadt, junge Gutsherren aus der Umgegend wurden eingeladen, es gab luſtige Jag⸗ den, luſtige Picknicks, luſtige Abendgeſellſchaften im Guts⸗ haus, in deren Mittelpunkt natürlich Dagmar ſtand. So ging es faſt Tag für Tag. Der alte Holtorf ging mit mühſam verhaltenem In⸗ grimm herum. Dieſe Feſte, mitten im Sommer, zur Ernte⸗ zeit— ja, es ging ihm gewaltig wider den Strich. So etwas kannte er nicht. Das war eines Bruchhofes unwür⸗ dig! Benahm ſich ſo ein zukünftiger Gutsherr? Und Dagmar! Dagmar von Liebental war gewiß eine ſchöne, begeh⸗ renswerte, elegante Braut, aber auf einem Bruchhof als Herrin? Anmöglich! a Zum Teufel— war er denn nichts? Hatte er bei der ganzen Sache nur das Geld zu geben? War das etwa ſo Brauch bei feinen Leuten? Karl Holtorf geimmte ſich in eine wütende, auflehnende Stimmung hinein, er paßte auf eine Gelegenheit, mit Friedrich einmal unter vier Augen ſprechen zu können. Es war nicht leicht, ſo eine Gelegenheit zu finden. Aber ſchließ⸗ lich fand er ſie doch— eines Vormittags. „Friedrich— wie lange ſoll dieſe Unruhe hier noch an⸗ dauern? Was— was denkt ihr euch eigentlich dahei? Mein Hof kommt mir vor wie ein Amüſierlokal! Eine Sommerfriſche für hergelaufene Nichtstuer! Wir ſind im Bruch, mein Sohn!“ g Friedrich riß ſich zuſammen. Kampf? Sein Stolz fühlte ſich gedemütigt. „Ich bin der Verlobte der Baroneſſe von Liebental. Das verpflichtet! Gaſtfreiheit iſt keine Schande!“ „Ah— Gaſtfreiheit nennſt du das? Wir aus dem Bruch ſind immer gaſtfrei geweſen. Das, was hier geſchieht, iſt — Faulenzerei, Schlemmerei, nichts weiter. Ich ſage dir, mein Sohn: Auf dem Bruchhof iſt von jeher gearbeitet worden. Ohne Arbeit hat das Bruch noch nie ſeinen Lohn hergegeben. Früher nicht— und heute nicht! Wir ken⸗ nen auch die Freude und das Luſtigſein. Ein Leben, wie du es aber mit deiner Braut und deinen Gäſten hier führſt, das— iſt im Bruch unbekannt. Mir unbekannt. And— Wunder erleben. Dagmar war nämlich keineswegs willens, ich dulde es auch nicht länger—“ 2 1 r Aus Baden und Nachbarländern. Die badiſchen Reichsſieger Karlsruhe. Die Abteilung Preſſe des Gebietes Baden der HJ. gibt nachſtehend die badiſchen Reichsſieger des dies⸗ jährigen Reichsberufswettkkampfes bekannt, die bei dem Peichsentſcheid in Königsberg herausgeſtellt wurden. Neichs⸗ berufsgruppenſteger wurde, wie bereits bekanntgegeben, der Kaufmann Johann Gerſpacher aus Wehr. Reichs fach⸗ ſchaftsſieger wurden: Samſel Emil aus Niefern, Stahlgraveur; Paſeka Walter aus Pforzheim, Remon⸗ telt Pfenninger Willi aus Niefern, Faſſer; Barthel Werner aus Heidelberg, Eiſenbahnjunghelfer; Bölli Wil⸗ helm aus Hegen bei Konſtanz, Gärtner; Dörfler Klara aus Karlsruhe, angelernte Arbeiterin(Eiſen und Metalh; Schnürle Bertha aus Dennjächt b. Pforzheim, Remon⸗ keuſe. i Müllheim, 5. Mai. Bei Sitzenkirch iſt der 31 Jahre ate Jakob Homberger aus der Gemeinde Käsacker mit ſeinem Motorrad tödlich verunglückt. Während der Fahrt ſprang e Kette ab und Homberger wurde auf die Straße ge⸗ 0 8 1177 ſhleudert. Er erlitt ſchwere Verletzungen, denen er wenig ſpäter erlag.. d O Höhenſchwand, 5. Mai. Nach der Maifeier wurde der 34 Jahre alte Arnold Eckert aus Frohnſchwand auf dem Heimweg kurz vor ſeinem Vaterhaus von einem mit zwei Per⸗ ſonen beſetzten Motorrad von hinten derart heftig angefahren, daß er auf der Stelle tot war. Der Motorradlenker wurde in Haft genommen. 6 II Heidelberg, 5. Mai. Im Zuſammenhang mit den ſchweren Verkehrsunglüc beim Bahnhof Zuzenhausen, dem ein Kaufmann aus Zuzenhausen und ſeine beiden Töchter zum Opfer fielen, war der eee e ee ahn Unterſuchungshaft genommen worden, weil er die b 9 5 ſchrante nicht geſchloſſen hatte. Der 60 jährige bite 5 ſich nun im Sinsheimer Gefängnis erhängt. Er hinterläß eine Frau und ſechs erwachſene Kinder. () Baden⸗Baden.(Sägewerk Wahlmann und Ebert wieder aufgebaut.) Das im Herbſt vergan⸗ genen Jahres durch Großfeuer zerſtörte Sägewerk Wahlmann und Ebert in Baden⸗Geroldsau konnte das Richtfeſt des wie⸗ dererbauten Sägewerks begehen, das mit einem Richt⸗ ſchmaus für Betriebsführung und Arbeiterſchaft ausklang. () Schutterwald.(Mutige Tat eines Hitler⸗ jungen.) Vor einigen Tagen fuhr der 15 Jahre alte Hitlerjunge Fritz Ewald von hier mit Kameraden nach Dun⸗ denheim. Bei der Brücke über den Kanal hörte er Hilfe⸗ rufe, ſtieg vom Rad, um zu ſehen, wer da in Not wäre. Unter der Brücke hing am oberen Brückenträger ein Mann, der ſich mit ſeinen letzten Kräften feſthielt. Kurz entſchloſſen ſtreckte der Junge, ſich ſelbſt am Brückengeländer feſthaltend, dem Manne einen Fuß hin, den dieſer alsbald ergreifen und ſich aus dem Waſſer helfen konnte. Der Mann war mit dem Rad an das Brückengeländer gefahren und ins Waſſer geſtürzt. Der Junge begleitete den Mann nach Dundenheim, wo er mit trockenen Kleidern verſorgt wurde. (—) Stockach.(Schweres Motorradunglück.) Der Sohn der Brauerei Klaus⸗Eigeltingen befand ſich mit ſeinem Motorrad auf dem Heimweg. An einer Straßen⸗ lreuzung ſcheint Klaus die Herrſchaft über das Fahrzeug völ⸗ lig verloren zu haben. Er fuhr in gerader Linie über den Randſtein hinweg direkt auf die Ecke der„Linde“ zu und wurde mit Wucht gegen das Haus geſchleudert und blieb mit ſchwerſten Verletzungen liegen. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt, Ludwigshafen.(Warnen des Beiſpie l.) Das ſtädtiſche Preſſeamt teilt mit: Der verheiratete Arthur Heberle wurde wegen Arbeitsſcheu und Unterhaltsvernachläſſigung und der ledige Philipp Däuwel wegen Trunkſucht vorerſt auf die Dauer eines Jahres in das Konzentrationslager Dachau eingewieſen. Ludwigshafen.(Schwere Verkehrsunfälle.) Auf der Kreuzung Gräfenau⸗ und Kanalſtraße ſtieß ein Perſonen⸗ ktaftwagen mit einem Kraftdreirad zuſammen. Durch den Zuſammenprall ſtürzte das Kraftdreirad um und der Len⸗ ker des Fahrzeuges wurde auf die Straße geſchleudert. Bei dem Sturz zog er ſich am Kopfe Verletzungen zu.— Ein Lieferkraftrad und ein Motorradfahrer ſtießen an der Kreu⸗ zung Hemshofſtraße und Schmalegaſſe zuſammen. Hierbei wurde der Motorradfahrer auf die Fußbank geſchleudert, wo⸗ bei er eine ältere Frau mitriß. Die Frau erlitt innere Ver⸗ lezungen und mußte in das ſtädtiſche Krankenhaus eingelie⸗ fert werden. Auch die beiden Kraftfahrer zogen ſich Verlek⸗ zungen zu. Die Fahrzeuge wurden beſchädigt. Pirmaſens.(Vom Schwebegerüſt geſtürzt.) Der jährige Maler Ludwig Schneider von hier wollte an einem Wohnhaus Anſtreicherarbeiten erledigen. Zu dieſem Zweck befeſtigte er am Gaubenfenſter in einer den Vorſchriften nicht entſprechenden Weiſe an Stricken ein ſogen. Schwebegerüſt. Ass er das Gerüſt betrat, riſſen die Stricke und Schneider ſtürzte aus acht Meter Höhe auf das Straßenpflaſter. Mit ſehr ſchweren Verletzungen wurde er ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Sein Zuſtand iſt bedenklich. Frankfurt a. M.(Wieder fingierter Raub⸗ jüberfall.) Ein 37jähriger Mann aus Frankfurt zeigte bei der Polizei an, er ſei im Muſikantenweg von drei Männern überfallen und eines Geldbetrages in Höhe von 265 Mark beraubt worden. Dabei beſchuldigte er eine Frau der Mittäterſchaft an dem Ueberfall, da ſie die drei Männer gekannt und während des Ueberfalls in unmittelbarer Nähe geſtanden habe. Die Ermittlungen der Frankfurter Kriminalpolizei ergaben aber bald, daß die Anzeige des Mannes nicht den Tatſachen entſprach. Tatſächlich war der Ueberfallene“ in angetrunkenem Zuſtand mit der Frau in Streit geraten. Als während dieſer Auseinanderſetzungen zwei Männer vorbeikamen, ging der Betrunkene auf ſie los und ſchlug auf ſie ein Schließlich griff er auch noch einen dritten Mann an. Bei dieſen Schlägereien iſt dem zUleberfallenen“ eine Brieftaſche mit 13 Mark Inhalt aus der Rocktaſche gefallen. Innerhalb weniger Tage iſt dies nun ſchon der zweite Fall, in dem ein Mann in ange⸗ trunkenem Zuſtand in eine Schlägerei verwickelt wurde und dann bei der Polizei Anzeige wegen„Raubüberfalls er⸗ ſtattete. Die„Ueberfallenen“ werden ſich vor Gericht wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung zu verantworten haben. Frankfurt a. M.(Inteteſſanter Zuchter⸗ folg.) Im Raubtierhaus des Frankfurter Tiergartens iſt jezt eine vor kurzem zur Welt gekommene gefleckte Hyäne zu bewundern. Das Tier trägt noch nicht die auffallende leckenzeichnung ſeiner Eltern, vielmehr iſt es in ein gleich⸗ mäßig düſteres, faſt rauchſchwarzes Kleid gehüllt. Aber auch in der Geſtalt und im Weſen ſticht das Kleine in vorteil. ſafter Weiſe von dem wenig anziehenden Aeußeren und dem Gebaren der erwachſenen Hyäne ab. Es iſt ein niedliches Naubtierbaby, das gern und ergiebig auf dem Daumen keines Wärters nuckelt. Lalcale Nuudocliaã Fröhliches Wandern Die Frühjahrswitterung fordert zum Wandern förmlich heraus. Wie wohltuend iſt es, durch Feld und Wald zu ſtreifen und ſich an der von Tag zu Tag üppiger werdenden Pflanzen⸗ und Blumenwelt zu erfreuen. In die Ferne ſchwei⸗ fen, kennenlernen die eigene Heimatſcholle und Landsleute anderer deutſcher Gaue, deren Mundarten und Gewohnheiten, das iſt das hochgeſteckte Ziel des vernunftmäßigen Wanderns. Nicht darauf kommt es an, Rekorde im Kilometerlaufen zu er⸗ ringen und darauf loszurennen, um dieſe oder jene Sehens⸗ würdigkeit einer Landſchaft berührt und kaum genauer be⸗ trachtet zu haben, nein, das iſt nicht der Sinn des Wanderns. Weiterſchreiten durch entferntere deutſche Gegenden, ſich ver⸗ tiefen in die Schönheiten der Landſchaft und freundliche Worte mit deutſchen Landsleuten austauſchen ſowie das Erſchaute und Erlebte auf ſich einwirken zu laſſen als bleibende Eindrücke fürs ganze Leben, ſo iſt das rechte Wandern zu verſtehen. Fröhliche Lieder ſingend durchziehen Wanderſcharen das Heimatland. Bald durch liebliche Täler auf grünem Teppich ſchreitend, bald auf Anhöhen und Bergen durch urdeutſche Wälder marſchierend, gewinnt der Menſch neue Kenntniſſe von Land und Leuten; in fortwährender Berührung mit der Na⸗ tur lernt er gleichzeitig das Pflanzen⸗ und Vogelleben genau kennen. Nichts iſt für die Geſunderhaltung des Körpers vor⸗ teilhafter als der ausgedehnte Aufenthalt im Freien. Gleichzeitig mit den Wanderfahrten beleben ſich die ver⸗ ſchiedenen Sportarten, und die Begeiſterung ergreift alle Altersſtufen. Jung und Alt, jeder nach ſeiner Art, ſeiner Eig⸗ nung und ſeiner Neigung, nehmen teil an der großen Be⸗ wegung, die der Frühling entfacht hat, freuen ſich an der neuerſtandenen Natur. In echter Volksverbundenheit ſoll man ſich zu ſchöner Wanderſchaft zuſammenfinden, um im Kreiſe gleichgeſinnter Volksgenoſſen ſich der erhebenden Ca tesnatur zu erfreuen. Die Meiſterprüfung im Waſch⸗ und Bügelhandwerk hat Herr Max Volk von hier mit Erfolg beſtanden. Garniſontag in Karlsruhe. Es iſt ein erfreuliches Zeichen, daß die Kunde von dem in der Zeit vom 9.—11. Mai ſtattfindenden Gar⸗ niſonstag bereits in allen Gauen Deutſchlands gedrungen iſt, was uns die vielen Zuſchriften und Anfragen von Nord und Süd, Oſt und Weſt beweiſen. Der Dank gebührt vor allem der deutſchen Preſſe, die durch ihre Veröffentlichungen viel dazu beigetragen hat, die Kunde bis ins kleinſte Dorf hinaus zu tragen. So ſchreibt z. B. ein Kamerad aus weiter Ferne:„Ich will gern mal 14 Tage trocken Brot eſſen, wenn ich Euch alle nochmals wiederſehen darf.“ In dieſen einfachen Worten liegt doch alles drin, dem iſt wirklich nichts hinzuzufügen. Ein Kamerad aus dem Schwarzwald ſchreibt:„Schon lange freue ich mich auf den großen Soldatentag im Maic uſw. Das nennt man Frontkameradſchaft und Treue bis in den Tod! 5 Auch von Mannheim und Umgebung ſind die An⸗ meldungen zum Beſuch des Garniſonstags ſehr zahlreich eingegangen. Beſucher tun gut daran, ſich ſofort mit Feſtkarten und Feſtabzeichen zu verſorgen. Nähere Aus⸗ kunft erteilt Kamerad Heinrich Bunn, Mannheim, Käfer⸗ kalerſtraße 101(abends 5—8 Uhr). Abfahrtzeiten: Samstag, 9. Mai ab Mannheim 14,35 Uhr; Sonntag, 10. Mai, ab Mannheim 6.15 Uhr Sonderzug I; 7.20 Uhr Sonderzug II. Rückfahrzeite werden in Karlsruhe bekannt gegeben. Zu den Sonder⸗ zügen wird eine Fahrpreisermäßigung von 75 0% gewährt. — Feſttagskarten über Pfingſten. Ueber die Zeit des Pfingſtverkehrs gibt die Reichsbahn auch heuer wieder Feſt⸗ tagskarten mit Z33eindrittel Prozent Ermäßigung nach allen Verbindungen aus. Sie gelten vom 28. Mat 0 Uhr an bis 4. Juni 1936 um 24 Uhr, wobei die Rückfahrt am 4. Junt um 24 Uhr beendet ſein muß. Während der Gel⸗ tungsdauer kann ſowohl die Hinfahrt als auch die Rückfahrt an beliebigen Tagen ausgeführt werden; die Karten gelten alſo auch zu eintägigen Reiſen. Die Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Familien wird auch bei den Feſttagskarten gewährt. Den Reiſenden, die Feſttagskarten für Verbindungen wünſchen, für die keine fertiggedruckten Karten vorrätig ſind, wird empfohlen, die Karten zwei Tage vor Reiſeantritt zu beſtellen. Sowohl die Feſttagsrückfahrkarten als auch die Arbeiterrückfahrkarten für Pfingſten werden ſchon 10 Tage vor dem erſten Geltungstag, alſo vom 18. Mai an, verkauft werden; Eil⸗ und Schnellzüge können mit ihnen benutzt wer⸗ den. Vom Samstag, 30. Mai, 0 Uhr, bis Montag, 1. Juni, 24 Uhr, dürfen Geſellſchaftsfahrten mit der Fahrpreisermäßigung für Geſellſchaftsfahrten nicht ausge⸗ führt werden. Dieſe Beſchränkung gilt nicht für Geſell⸗ ſchaftsfahrten nach und vom Ausland. Die Fahrpreisermäßi⸗ gung für Schul⸗ und Jugendpflegefahrten ſowie für Fahrten zu Sportzwecken werden dagegen auch über Pfingſten und zwar bei allen Zügen ohne Einſchränkung gewährt. Auf den Bahnhöfen werden die Fahrbegünſtigungen durch Aushänge bekanntgemacht werden. Vor Taſchendieben wird gewarnt. Bei allen grö⸗ ßeren Veranſtaltungen muß damit gerechnet werden, daß die Taſchendiebe ihr dunkles Gewerbe treiben, weshalb größte Vorſicht beſonders im Gedränge und an den Verkaufs⸗ ſtänden geboten iſt. Drei Marktbeſucher mußten die bittere Erfahrung machen, daß ſie die Opfer von Taſchendieben geworden waren. Zum Teil erleiden die Betroffenen ganz erheblichen Schaden. Dem lichtſcheuen Geſindel der Taſchen⸗ diebe kann die Ausübung ſeines Gewerbes nur durch größte Vorſicht erſchwert werden. Nee Heute Nordamerikaflug „zg Hindenburg“ ſtartet zur erſten Nordatlankikſahrt. Berlin, 6. Mai. Der Start des Luftſchiffes„Hindenburg“ der Deutſchen Jeppelinreederei zu der erſten Erprobungsfahrt nach Nordamerika findet vorausſichtlich gegen 20 Uhr in Fried- richshafen ſtatt. Die Leitung und Fügt der Fahrt liegt in Händen von Dr. Ecken er und Gapitän Lehmann, Dieſe erſte Nordatlantikfahrt des neuen Luftſchiffes war ſchon ſeit Wochen ausverkauft, und auch für die nächſten Reiſen nach Nordamerika hat eine rege Nach⸗ frage eingeſetzt. Außer 50 Fahrgäſten wird das Luft⸗ ſchiff auf ſeiner erſten Fahrt über den Nordatlantik er⸗ hebliche Poſtmengen befördern, die zum weitaus größten Teil aus Sammlerkreiſen ſtammen, für die dieſe erſte Nordatlantikreiſe natürlich das philateliſtiſche Ereignis des Jahres iſt. f — Der geſtrige Malmarkt⸗Dienstag als Haupttag der Veranſtaltungen, bildete den Höhepunkt und Abſchluß des Maimarktes. Das herrliche Wetter trug dazu bei, daß ſchon in den Morgenſtunden eine wahre Völkerwanderung na chdem Maimarktgelände einſetzte. Sehr lebhaft ging es auf dem Pferde⸗ und Schlachtvieh⸗ markt zu. Beſonders ſtark waren die Bauern aus Nah und Fern zuſammengekommen, die an der Prämiierung der Tiere natürlich großes Intereſſe hatten. Die vielen Gäſte begrüßte Stadtrat Hofmaner namens der Stadt Mannheim und überbrachte die Grüße des Oberbürgermeiſters; er hieß ganz beſonders die erſt⸗ mals erſchienenen Vertreter der Wehrmacht willkommen. Anſchließend ſprach Kreisbauernführer Treiber über die Bedeutung des Mannheimer Maimarktes und über⸗ brachte die Grüße des Landesbauernführers. Nun führten die SS⸗Reiter den Maimarktbeſuchern einige Proben ihrer Reitkunſt vor. Auch der gemütliche Teil kam zur Geltung. Man fand ſich in langen Bank⸗ reihen zuſammen und bei einem friſchen Trunk edlen Gerſtenſaftes und bei den fröhlichen Weiſen der Muſik⸗ klänge gings manchmal recht lebhaft zu. Aeberraſchung im Badenia⸗Rennen Creolin gewann vor Laus und Horos. Mannheim. Der Mannheimer Rennplatz bot am Maimarkt⸗Dienstag, der beſonders im Zeichen des Offiziersſportes ſtand, bei ſtrahlender Frühlingsſonne ein fröhlich bewegtes Bild, das natürlich in erſter Linie von der Vielfalt der Uniformen und daneben von der Farben⸗ freude der Damenkleider beherrſcht wurde. Das Intereſſe, in deſſen Mittelpunkt das Badenia⸗Jagdrennen und das Ren⸗ nen um den Maimarkt⸗Preis ſtanden, war ſchon durch die große Zahl der Beſucher gekennzeichnet, die die Rennbahn umſäumten und dem ausgezeichneten Sport voller Spannung folgten. Unter den Ehrengäſten befanden ſich u. a. wieder Miniſterpräſident Köhler, Miniſter Pflaumer und Reichsbund⸗ führer Kraft. Das Badenia⸗ Rennen, Süddeutſch⸗ lands wertvollſtes Hindernisrennen, für das 7500 Mark Preiſe und ein Ehrenpreis des Reichsſtatthalters in Baden aus⸗ geſetzt waren, wies eine erſtklaſſige Beſetzung auf. Der ſchweizeriſche Stall Muſy war mit Melnitz, dem Sieger im vorjährigen Preis der Nationen in Hannover, vertreten, der von Olympiaſieger Leutnant P. Muſy ge⸗ ritten wurde. Weiter ſah man den Wallach Jubel mit Leutnant v. Both als Reiter, Laus mit Rittmeiſter v. Horn, Paſſatwind, Seni, Bellator, Horos, Creolin, Feld⸗ poſt, Gemma, Schwerthieb, Rabenſteiner, Gangant und Salur am Start. Das Rennen, das über 4200 Meter ging, verlief höchſt ſpannend. Nach einem wechſelvollen Lauf kam Jubel im letzten Bogen vorübergehend nach vorn, wurde dann aber ſogleich von Creolin, die von W. F. Peters geritten wurde, überholt. Melnitz brach aus und warf ſeinen Reiter ab. Vor Laus und Horos kam Creolin als Siegerin durchs Ziel. Der Richterſpruch lautete: 1,5— 0,75— Kopf— 2,5 Längen. Das einleitende„Schlageter⸗Hürdenrennen“(2200 Meter) hatte die dem SA.⸗Reiterſturm Worms gehörende Clivia (Goldammer) ganz überlegen vor Galleria Reale und Käthe gewonnen, während das„Rheinau⸗Rennen“(1450 Meter), in einem ſpannenden Endkampf zwiſchen Auerhahn, Snatok und Ilmenau ausklang, in dem ſich Auerhahn(SS. Leng⸗ nik) knapp behauptete.— Das„Rieſe⸗Gedächtms⸗Rennen“ (3400 Meter) wurde von Mahad, auf dem Ct. v. Mitzlaff ein ganz vorzügliches Rennen ritt, ſehr ſicher gewonnen. Zum Schluß kamen zwar Steinbruch und Mika, zwet Ver⸗ treter der Kavallerieſchule Hannover, bedrohli b aber ſie konnten lediglich noch auf Platz laufen.— Im„Linden⸗ hof⸗Rennen“(1450 Meter) ſah die vielgewettete Oſterluzet noch vor den Tribünen wie die Siegerin aus, aber zum Schluß ſchoß noch Fenſterparade nach vorn und erzwang totes Rennen. Nur einen Hals zurück wurde Stauffen Dritter. g Im„Maimarkt⸗Preis“ (2000 Meter) ſetzte ſich Treuer Huſar zum Schluß ganz knapp gegen Sarro und Premier Empire durch, während im abſchließenden„Graf⸗Holck⸗Jagdrennen“(3000 eter) Schwertknauf mit Lt. Nette im Sattel ſein Rennen ſtets ſicher hatte und zum Schluß gegen den gut ſpringenden Jock ſeine überlegene Schnelligkeit ausſpielte. Wiederſehensfeier der ehem. 14er und anderer Fuß⸗ artilleriſten in Raſtatt. Am 23. und 24. Mai begehen die Schwerartilleriſten vom Landesverband Baden des Waffen⸗ rings der Deutſchen Schweren Artillerie ihren diesjährigen Regimentstag in der alten Stammgarniſon Raſtatt. Die Be⸗ zirksgruppe Raſtatt des 14er⸗Bundes hat die Feier, verbun⸗ den mit ihrer Fahnenweihe, auf das würdigſte vorbereitet und erwartet mit herzlichem Willkommen die Kameraden aus dem Reich. Die Sonntagsrückfahrkarten gelten ab Sams⸗ tag, 23. Mai, von 0 Uhr nachts bis Monatg, 25. Mai, 12 Uhr mittags. Das Programm: Samstag, 23. Mai: um 20 Uhr Feſtbankett in der Karl⸗Franz⸗Halle. Sonntag, 24. Mai: um 8 Uhr vormittags Führertagung des Bundes im „Museum“, um 10.20 Uhr Ankreten der Bezirksgruppen mit Fahnen auf dem Marktplatz zum Marſch zur Fahnenweihe in den Ehrenhof des Schloſſes. Wegen politiſcher Beleidigung verurteilt. Unter den am Sondergericht verhandelten Fällen, die ſich meiſt auf Wirtshausredereien bezogen, befand ſich auch ein ſolcher wegen Körperverletzung eines SS⸗Mannes, wobei der An⸗ geklagte Beleidigungen im politiſchen Sinne beging. Von Hitlerjungen will der 43 Jahre alte Kaſpar Zund aus Kelſch, wohnhaft in Mannheim, mit Schneebällen geworfen worden ſein. Hierüber erboſt, griff er ſich einen der Jungen, riß ihm den Schulterriemen ab und fuchtelte damit vor dem Ge⸗ ſicht eines gänzlich unbeteiligten SS⸗Mannes herum, der dazugekommen war. Schließlich griff er dieſen Mann, der ihm immer wieder aus dem Wege ging, tätlich an und ſchrie:„Immer noch rot“. Zund wurde durch einen herbei⸗ gerufenen Schutzmann zur Wache gebracht; auch auf dem Wege ſchimpfte er noch. Bei den ſtarken Vorſtrafen des Angeklagten, der auch fünf Jahre in der Fremdenlegion war, ging das Sondergericht über den Strafantrag hinaus und ſprach eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten aus. In Sicherungsverwahrung. Mit einem Schwerver⸗ brecher, dem 49 Jahre alten Karl Känning aus Oberäbtin⸗ gen, hatte ſich die Große Strafkammer zu beſchäftigen, 71 5 den Nachurteil auf Sicherungsverwahrung ergehen ſollte. Er hatte ſeit ſeinem 18. Lebensjahre 30 Jahre in Zucht⸗ häuſern und Gefängniſſen zugebracht. Die letzte mehrjährige Zuchthausſtrafe erhielt er 1932 wegen Münzverbrechens; ſie würde am 25. September dieſes Jahres beendet ſein. Dem Antrag des Staatsanwaltes wurde ſtattgegeben und auf Si⸗ cherungsverwahrung gegen den gefährlichen Gewohnheitsver⸗ brecher erkannt. Jagd und Fiſcherei im Mai Die Balz der Auer⸗ und Birkhähne hat mit dem 1. Mai ihren Höhepunkt erreicht und fetzt kann der Abſchuß ohne Be⸗ denken vorgenommen werden. In dieſem Jahr dürfte die Balz durch die Unwetterkataſtrophen in den verſchiedenen Bezirken ſtarke Verzögerungen oder Unterbrechungen erfahren haben. Mit dem 15. Mai endigt einheitlich im ganzen deut⸗ ſchen Reichsgebiet die Schußzeit auf Auer⸗, Birk⸗ und Rackel⸗ ahern für das Gebirge und das Vor⸗ land eine Verlängerung der t bis Ende Mai feſt⸗ geſetzt worden. Das Federwild brütet. Die Entengelege ſind dagegen größtenteils ſchon ausgefallen. Im Monat Mai iſt über⸗ haupt das ganze Revier eine einzige große Kinderſtube. Die Setzzeit des Reh Rot⸗, Dam⸗ und Gamswildes be⸗ ginnt, die Sauen friſchen, die Haſen ſetzen zum zweiten Male und Jungfüchſe ſind ſchon überall anzutreffen. Der Jäger hat alſo allen Grund, fleißig ſein Revier zu begehen, um ſeinem Wild den unbedingt notwendigen Schutz angedeihen zu laſſen. Aber auch viele Freude kann jeder einzelne Revier⸗ gang dem Jäger bereiten. Ueberall auf den maigrünen Fel⸗ dern und Wieſen ſtehen ſchon bei beſtem Büchſenlicht die Rehe. Manch guter Anblick wird jetzt dem Jäger zuteil. In dieſer Zeit kann er ſich, wie„Der deutſche Jäger“, München, aus⸗ führt, am beſten über den Beſtand ſeines Revieres orientieren. An ſo einem richtigen Matabend ſteht alles, was Haare hat, draußen. Dem fleißigen Jäger wird es nicht ſchwer fallen, eine richtige Geſamtüberſicht zu bekommen. Die meiſten Böcke haben bereits verfegt und bei geſunden Stücken beginnt die Verhärung. Rot⸗, Dam⸗ und Rehwild nimmt jetzt gern die Salzlecken an. Die Hirſche ſchieben ihr neues Geweih. Das Haarraubwild hat Junge, weshalb das Reichsjagd⸗ geſetz den Abſchuß führender Fuchs⸗ und Iltisfähen vom 16. März bis 1. Auguſt verbietet. Edel⸗ und Steinmarder dürfen ja ſowieſo nur in den Monaten Dezember und Januar erlegt Schußzeit werden. In der Zeit vom 16. März bis 1. Auguſt dürfen auch keine führenden Bachen geſchoſſen werden. Keine Schon⸗ zeit genießen wilde Kaninchen, 2 Sperber, Hühnerhabicht, Fiſchreiher u 2 5 8 Die 1 des Huchens rend zhühner, Rohrweihen, nd Haubentaucher. und der Aeſche iſt am 1. Zander noch bis 15. Mai bis 15. Juni dauert. Bach⸗ und Regen⸗ bogenforellen, e auch blinge haben ſich von der Laichzeit gut erholt und gehen gerne an die Angel. Hecht, Hu⸗ chen und Zander ſind nach kaum beendeter Laichzeit im Fleiſch noch minderwertig. Auch die Aeſche hat ſich noch nicht ganz erholt, doch lönnen fetzt ſchon mit der Kunſtfliege gute Strecken erzielt werden. Brachſen und Schleien laichen. Aitel, Nerfling, Barſche, Rotaugen, Naſen, Karpfen, Rutter uſw. werden mit Wurm, Brot, Teigködern, künſtlichen und natür⸗ lichen Käfern und Fliegen gefangen. Ein Frühlingsgemüſe. Pünktlich zur gewohnten Zeit haben ſich die Spargel eingeſtellt. Obwohl ſchon lange bekannt, iſt der Spargel doch erſt in den letzten Jahrzehnten ein wirkliches Volksnah⸗ rungsmittel geworden. Der Spargel iſt nicht nur eine ſchmack⸗ hafte und geſunde Speiſe, er iſt auch volkswirtſchaftlich von größter Bedeutung, weil ſich zu ſeinem Anbau unfruchtbares und vielfach brachliegendes Ackerland in leichten Sandböden und bei der be Bachf f bei guter Düngung beſonders eignet. Der Weginn bes Spargelſtechens ro int ben Dorfern durch die Ortsſchelle bekannkgegeben, ebenſo die Beendigung. Vielſach haben ſich die Spargelpflanzer zur Spargelbau⸗ Genoſſenſchaften zuſammengeſchloſſen, die dann für geregelten Anbau, Schädlingsbekämpfung und auch für Abſatz beſorgt iſt. Der Verſand geſchieht durch den Kraftwagen, ſoweit die nähere umgebung in Frage kommt. Eine von Jahr zu Jahr größer werdende Menge wird aber auch auf weitere Entfernungen verſandt. Da die Spargel am beſten munden, wenn ſie friſch ſind, muß der Transport raſcheſtens mit Schnellzug oder gar mit dem Flugzeug erfolgen. Die Reichs⸗ bahn hat den Transport ſo beſchleunigt, daß z. B. Spargel, die am Spätnachmittag des Samstags in Baden geſtochen werden, bereits am Sonntag zum Mittageſſen in den Dül⸗ ſeldorfer Gaſthäuſern verabreicht werden. —— Marktberichte arkt vom 5. an und höchſten len 43, Ochſen ſchäft war lebhaft, trotz nicht allen Nachfragen entſprochen werden.— markt war der Auftrieb mit 786 Tieren ebenfalls ſehr gut. Das Geſchäft verlief hier langſamer, ein entſprechender Preis⸗ ging die Ware um 1 Pfg. unter der letzten Höchſtnotiz aus dem Markt. Höchſtnotiz: 70 bis 75. Für Odenwälder Maſt höchſten Schlachtwertes wurde 1,00 bis 1,15 bezahlt. — Der Schweinemarkt zeigte auch heute wieder einen beſ⸗ ſeren Auftrieb. Mit 2305 Tieren vermochte die Zuteilungs⸗ kommiſſion die Bedürfniſſe des Marktes ziemlich zu beftſe⸗ digen. Höchſtnotiz: 57 Pfg.— Das zur Schau geſtellte prämiierte Schlachtvieh durfte in Anweſenheit eines Ver⸗ treters der Hauplvereinigung für Schlachtviehverwertung in beſchränktem Umfange über Notiz verkauft werden. Mannheimer Pferdemarkt vom 5. April. Aus Anlaß des Maimarktes fand der traditionelle Pferdemarkt beſonderes Intereſſe. Es waren 136 Wagenpferde, 302 Arbeitspferde und 89 Schlachtpferde angeboten. Wagenpferde notierten 1300 bis 1900, Arbeitspferde 1000 bis 1800 und Schlacht⸗ pferde 70 bis 250 Rm. das Stück. Tendenz: Wagen⸗ und Arbeitspferde mittel, Schlachtpferde lebhaft. Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 6. Mai, 19.30 Uhr: Miete M 24 Ara⸗ bella. Oper von Richard Strauß. Im Neuen Theater(Roſengarten): Mittwoch, 6. Mai, 20 Uhr: Für die NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Mannheim(ohne Kartenverkauf! Charleys Tante. Schwank von Brandon Thomas. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Hern Leonhard Rudolph Kirchendiener Ehrenkommandant der Freiw. Feuerwehr nach kurzem, schwerem Leiden zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim-Seckenbeim, 6. Mai 1936. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 7. Mai, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Breisacherstraße 19 aus statt. Hellgelbe Kernſeife 0 9 Stück ab 7 Pfg. Weiße Kernſeife 7 250 Sxr-Stück 15 u. 17 Pfg. Schmierſeife, gelb 10 0 ½ Kilo 25 Pfg. Schmierſeife, weiß 5 f% Kilo 30 Pfg. Schreiber's Seifenflocken 5 250 Er-Paket 30 Pfg. Doſe 49 Pfg. Bodenwachs, weiß u. gelb % Kilo⸗Doſe ab 40 Pfg. Bodenbeize 5 2 Doſe 40 u. 70 Pfg. 5 Bodenlack Doſe 75 u. 1.40 Neines Terpentinöl 0 ½ Kilo 40 Pfg. 15 Terpentinerſatz 5 % Kilo 32 Pfg. Fußbodenöl ½ Kilo 22 Pfg. 80 Stahlſpäne Putzwolle Kräftige Aufnehmer 1 Stück ab 20 Pfg. Burnus Kameradſchaft ehemaliger Soldaten. Unſer Kamerad Leonhard Rudolph iſt geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, nachm. 4 Uhr ſtatt. Antreten um ½4 Uhr bei Kamerad Zürn(„Bad. Hof“). Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. Freim. Peuormohr, IU. Komnagnie mannheim Mannßeim⸗Semionhoim Unſer Kamerad Gründungsmitglied und Ehrenkommandant Leonhard Rudolph iſt geſtorben. Beerdigung morgen Donnnerstag, nachm. 4 Uhr. Antreten am Spritzenhaus um 3 Uhr. Parade⸗Uniform, Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen. Der Wehrführer. Verſammlungs⸗ Kalender. Evang. Kirchenchor. Heute abend 8 Uhr Probe. Pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen Pflicht. Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. Am Samstag, 9. Mai 1936, 20.30 Uhr, findet eine Seneral versammlung att. Die Tagesordnung wird daſelbſt bekanntgegeben. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung it vollzähliges Erſcheinen erforderlich. Der Turnrat. 3 Poliertücher— Spültücher Fenſterleder Stück ab 38 Pfg. Ofenputemittel Enameline Doſe 18 Pfg. Ofenputemittel Enameline flüſſig, Flaſche 30 Pfg. Herdfeger Tube 25 Pfg. Schrubber— Bürſten Beſen— Pinſel Sämtliche Henkel⸗ und Sunlicht⸗Artitzel 30% Rabatt. 8 Vohneuſtangen am Lager. Johann& Würthwein Wirtschaft„prinz Max“, Morgen Oonnerstag früh Sohlachtfest. Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Ernſt Wolf Wtw. Berücksichtigt unsere inserentenl Morgen Donnerstag 20 Uhr findet im„Löwen“ der Heimabend der Landfrauen ſtatt. Das im Backkurs angefertigte Gebäck iſt ausgeſtellt. Auch werden an dieſem end die Anmeldungen zur Beſichtigung des Limburger Hofes angenommen. Alle Landfrauen und Mädchen ſind herzlich ein⸗ geladen. Die Abteilungsleiterin. Gammel ⸗Anzeiger uur für Mitalteder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſſenſchaft Tochterkalb zu verkaufen. Auskunft im Lager. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Neckar- Note- Druckerei f J Ortsgruppe Seckenheim. eee Morgen Donnerstag, 7. Mai N abends 8½ Uhr im Schloßsaal Hazl-Elselg-Ahend Große Schrammelmusik Eintritt 50 Pig Tagts- mädchen nicht unter 18 Jahren, von 74 Uhr geſucht. Lohn 25 Mb. Neu⸗Oſtheim, Holbeinſtr. 28. hetter leleidet die Taiuilit Täglich friſche Süßrahm⸗ Tafelbutter (Markenbutter). ff. Käſe in großer Auswahl empfiehlt Jak. Wülrthwein Pikierte Sellerie⸗, Lauch⸗ und ſtarke Tomaten⸗ e pflanzen 1 lecke und Hose verschieden— das ic de u haben bei 0 neue, prokische Mode für den Henm im 5 i Sommer. Es ist kleidsem, erlsub! 1 Gropp, lei Abwechslung, macht gute figur une koste nur wenig. Hier einige unsefel niedrigen preise für geschmackvoll kom. binierſe Anzüge in den neuesten ferbent 39.— 45.— 49.— 54.— „und alles auf Teilzahlung, Meersbutgerstr. 28. 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