Mehl— geſtiegen ſind, die Verkaufspreiſe Ar. 107(2. Blatt). Neckar Bote Freitag, 8. Mai 1936 — 100 Millionen Zentner Mehl gut Reichsfachausſtellung des Bäckerhandwerks vom 9. bis 18. Mai in Mannheim. WocpD Der Bäcker gehört nach einer weit verbreiteten Alſicht zu den Handwerkern, denen es doch immer gut gehen müſſe, denn Brot wird ja zu allen Zeiten— auch zu Krisenzeiten— gegeſſen, der Verdienſt des Bäckers muß alſo zu allen Zeiten ſtets gleich bleiben. Wir werden aber ſchnell eines anderen belehrt, wenn wir uns nur einmal die Zuſammenſetzung des Brotpreiſes näher anſehen. Von den 40 oder 50 Pfennigen, die wir für ein Brot bezahlen, ent⸗ fallen rund 60 v. H. auf den Rohſtoffpreis, d. h. Mehl; Hefe und dergleichen, weitere 17 v. H. macht der Anteil der von dem Bäckermeiſter zu zahlenden Löhne und Gehälter aus, 6 v. H. müſſen für Miete abgeſchrieben werden, 4 v. H. für die verbrauchte Kohle, 3 bis 4 9. ind Steuern und ſoziale Abgaben, ſchließlich muß der Bäcker⸗ meiſter noch 3 v. H. des Brotpreiſes für das Riſiko ein⸗ ſetzen, welches im Altwerden der Backwaren liegt, und rund 6 b. H. ſind ſonſtige Unkoſten, für Licht, Kraft, Werbung, Einwickelpapier uſw. Wenn wir dies zuſammenrechnen, dann bleibt für den eigentlichen Anternehmergewinn nur rund 1 v. H. des ge⸗ ſamten Umſatzes übrig, d. h. das Geſchäft des Bäckers iſt im weſentlichen ein Pfenniggeſchäft. Nun muß man allerdings berückſichtigen, daß es ſich hier⸗ bei um Durchſchnittszahlen für das ganze Reichsgebiet han⸗ delt, und daß es von der Leiſtungsfähigkeit und dem Können des einzelnen Bäckermeiſters abhängt, wie er durch Ver⸗ beſſerung ſeiner Betriebsführung, durch gün⸗ ſtigen Einkauf uſw. die Unkoſten zugunſten ſeines Rein⸗ gewinnes ſenken kann. Die Frage der Leiſtungsſteigerung innerhalb des einzel⸗ nen Bäckereibetriebes iſt für das Bäckerhandwerk außerdem noch zu einer Notwendigkeit geworden, da durch die markt⸗ ordnenden Maßnahmen des Reichsnährſtandes die Einſtands⸗ preiſe für die zu verarbeitenden Rohſtoffe— im weſentlichen jedoch nicht erhöht werden ollen, um den deutſchen Verbraucher vor einer Kaufkraftſchwächung zu bewahren. Soll ſich dieſer zweiseitige Druck nicht in einer Anrentabilität des einzelnen Betriebes auswirken, dann muß ſeitens des Bäckerhandwerks alles verſucht werden, um den innerbetrieblichen Ankoſten⸗ faktor zu ſenken. An der Erfüllung dieſer Aufgabe arbeitet der aus dem alten Germania⸗Verband hervorgegangene neue Reichsinnungsverband des Bäckerhandwerks mit allen maßgebenden Partei⸗ und Staatsdienſtſtellen zuſam⸗ men; ihm gehören heute 816 Innungen mit 107 400 Meiſtern an, dazu kommen noch rund 160⸗ bis 170 000 Geſellen, Lehrlinge, Verkaufs⸗ und ſonſtige Hilfskräfte. Als jährlichen Abſchluß dieſer Arbeiten führt der Reichsinnungsverband (bzw. früher der Germania⸗Verband) bereits ſeit 1874 regel⸗ mäßig alle zwei bis drei Jahre eine große Bäckereifach⸗ ausſtellung, abwechſelnd in allen Teilen des Reiches, durch, die in dieſem Jahre vom 9. bis 18. Mai 1936 in Mannheim ſtattfindet. Dieſe Reichsfachausſtellung, die mit einer großen Reichstagung des Bäckerhand⸗ werks verbunden iſt, ſoll in erſter Linie dem beſuchenden Bäckermeiſter Gelegenheit geben, Anregungen für ſeinen Be⸗ trieb mitzunehmen, die einer Leiſtungsſteigerung zugute kom⸗ men. Dementſprechend ſind auf dieſer Ausſtellung u. a. zahlreiche Betriebe des Backofenbaues und der Bäckerei⸗ maſchinenherſtellung dertreten. Wie wichtig gerade die Frage billiger und zweckmäßiger Maſchinen iſt, mag man daran er⸗ meſſen, daß die Zahl der Bäckereien mit Kraftanlagen von knapp 20 000 im Jahre 1914 auf rund 51 000 im Jahre 1929 geſtiegen iſt. Die Zahl der Betriebe, die überhaupt Ma⸗ ſchinen verwenden, betrug 1930 rund 65 000, d. h. zwei Drit⸗ tel aller Betriebe. Aus der eingangs dargeſtellten Notwendigkeit eines mög⸗ licht billigen Bezuges der Rohſtoffe, aber auch zu einem großen Teil aus der früher ſtarken Verjudung des Handels mit landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, erklärt es ſich, daß das Bäckerhandwerk über einen ausgeprägten Apparat von Be⸗ zugsgenoſſenſchaften verfügt: 392 örtliche und 15 Zentralgenoſſenſchaften mit rund 32 000 Mitgliedern erzielten 1934 einen Umſatz bon 200 Millionen Mark,(örtliche Ge⸗ noſſenſchaften) bezw. 54,5 Millionen Mark bei den Zentral⸗ genoſſenſchaften. Der geſamte Rohſtoffbedarf der rund 108000 Bektiebe dürfte jährlich rund 1,25 Milliarden Mark ausmachen; verarbeitet werden etwa 50 Millionen Dop⸗ pelzentner Mehl, wovon 30 Millionen auf Roggen⸗ und 20 Millionen auf Weizenmehl entfallen.— Der Milchver⸗ brauch kann mit rund 225 Millionen Liter angeſetzt werden, an Fett und Zucker werden je 2 Millionen Doppelzentner verbraucht. Schließlich ſei noch erwähnt, daß das Bäckerhand⸗ werk 600 Millionen Eier im Jahr benötigt und daß zur Heizung der Oefen etwa 50 Millionen Zentner Kohlen verbraucht werden. „Nur wenn der pfennig geehrt wird..“ Der Reichsfinanzminiſter über die Finanzpolitik. Frankfurt a. M., 7. Mai. RNeichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk ſprach in der Frankfurter Geſellſchaft für Handel, Induſtrie und Wiſſenſchaft vor etwa 200 Mitgliedern und geladenen Gäſten über die Reichsfinanzpolitik. Er ſprach über die Erfahrungen der letzten Jahre, über die Ziele und die Probleme, die die Reichsfinanzpolitik beſchäftigten und noch beſchäftigen wer⸗ den. Vor allem konnte der Reichsfinanzminiſter auf die er⸗ folgreiche aktive Kreditpolitik, die im Jahre 1933 einſetzte, hinweiſen, die inzwiſchen auch neben der Auftragserteilung durch die öffentliche Hand die Privatinitiative des deutſchen Unternehmers ausgelöſt hat. 8 Der Miniſter gab einen Ueberblick über die Maßnah⸗ men, die in Deutſchland ſeit 1933 zur Geſundung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft ergriffen worden ſind. Er erläuterte die Ziele und Gründe der einzelnen Phaſen der ſeit 1933 ein⸗ geleiteten aktiven Konjunkturpolitik. Er legte vor allem die von Jahr zu Jahr fortſchreitende Verfeinerung der Mittel im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit dar und belkonte die arbeitsmarktpolitiſche und wirtſchaft⸗ liche Bedeutung der Wehrhaftmachung Deutſchlands. Er begründete die Notwendigkeit der Konzentrierung der wirtſchaftlichen und ziellen Kräfte auf dem Gebiete der Etatspolitik wie der Kapitalmarktpolitik auf die Durch⸗ führung der großen nationalen Aufgabe. Nur wenn der Pfennig geehrt wird, könnten große Ziele erreicht werden. 11 Mannheimer Mai⸗Pferderentten Auch der letzte Streichungskermin für den am Sonn⸗ tag bevorſtehenden Schlußtag der bisher glänzend verlaufe⸗ nen Mannheimer Mai⸗Rennen verſpricht ein großartiges Pro⸗ gramm. Im„Großen Saarpfalz⸗ Preis“, dem mit 7500 Mark ausgeſtatteten Haupt⸗Flachrennen des Meetings, wird der Schlenderhaner„Blinzen“, der heißumſtrittene Fa⸗ vorit der 1934er deutſchen Derbys, der bedeutendſten deut⸗ ſchen Zuchtprüfung, ſein diesjähriges Debut abgeben, was allerdings ein ſchwächeres Feld zur Folge haben wird. Jedoch iſt die diesfährige Form des Hengſtes abſolut ungeklärt, zumal er letztes Jahr nur drei Rennen beſtreiten konnte, in denen er wegen ſeiner damaligen Unpäßlichkeit Dritter und Fünfter war. Aber er iſt eben— der gefürchtete„Blin⸗ zen!“ Im gleichen Rennen wird auf dem Mülhensſchen„Ma⸗ rienfels“, der Altmeiſter der Jockeys, Julius Raſtenberger, im Sattel ſein. Im 1800 Meter Flachrennen für Rennreite⸗ rinnen können noch 13 Damen in den Sattel ſteigen. Die Einführung der Damenreiten, notabene mit 55 Kilometer⸗ tempo, würde jahrelang im deutſchen Rennbetrieb heiß um⸗ kämpft, aber das Für und Wider, wie auch die Theoretiker kamen zum Schweigen, als die Praxis auf den Plan trat. Noch 77 Pferde aus allen deutſchen Gauen ſind im Pro⸗ gramm des Schlußtages ſtartberechtigt und es iſt zu erwarten, daß ſie in den acht Rennen größtenteils ihre Engagements er⸗ füllen werden. Führende Ställe wie Oppenheim, Mülhens, Ammerland uſw. werden auch in das abwechflungsreiche Rahmenprogramm eingreif ſen. Bedeutſame Tagungen in Karlsruhe () Karlsruhe. Im Zuſammenhang mit der vom 9. Mat bis 7. Juni ſtaltfindenden Ausſtellung„Leben und Schaf⸗ fen der Gau⸗ und Grenzlandhauptſtadt Karlsruhe“ werden auch verſchiedene wiſſenſchaftliche Vorträge über Karlsruhe in Geſchichte, Kultur und Kunſt gehalten. Außerdem finden folgende wichtige Tagungen ſtatt: 9. und 10. Mai Verein Deutſcher Gießereifachleute, 13. Mai Schulungskurs für Stan⸗ desbeamte, 18. Mai Tagung der Kreisfachſchaften des Reichs⸗ nährſtandes Gäu Baden, Abteilung Gartenbau, 25. bis 27. Mai Hauplverſammlung des deutſchen Kältevereins, 6. Juni Arbeitstagung des Amtes für Technik der NSDAP., Gau Baden und des NS. Bundes Deutſcher Technik in Verbin⸗ dung mit einer großen Kundgebung der Technik. Weiter werden tagen(Zeitpunkt ſteht noch nicht feſt) die Oberbürgermeiſter und Bürgermeiſter der deutſchen Städte unter 20000 Einwohner, die Bürgermeiſter von Baden, die badiſchen Gemeinderechner und Ratſchreiber, die Arbeitsgemeinſchaft der badiſchen Gemeinden unter 10000 Einwohner, die Krankenhaus⸗Direktoren, die Straßenbahnbe⸗ triebsleiter von Süddeutſchland, der NS.⸗Lehrerbund Gau Baden und ein Schulungslehrgang des bad. Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes. Die Ausſtellung wird am kommenden Samstag 11.30 Uhr durch den Miniſter des Innern, Pflaumer, feierlich er⸗ öffnet werden. „Ich bin ja ſooo faul...“ Frühjahrsmüdigkeit und was man ſonſt von ihr wiſſen ſollte! Sehr oft ſetzt mit Jahresanfang auch die allgemein be⸗ kannte Frühjahrsmüdigkeit ein. Bewegungsunluſt zeigt ſich zuerſt, die dann in den weiteren Monaten ſich zu regelrechten Ermüdungserſcheinungen, Kopfſchmerzen und Schlaffheit der Muskeln ſteigert. Nicht ſelten tritt auch irgend eine Erkältung hinzu und der ganze Menſch macht einen recht„faulen“ Eindruck. Die Widerſtandsfähigeren können dieſe Symptome nicht verſtehen— bis ſie auch eines Tages davon befallen werden. Schwer wird gegen dieſes„Faulſeinmüſſen! an⸗ gekämpft. Jeden Tag aufs neue wird ein innerer Kampf ausgefochten! Jeden Tag werden neue gute Vorſätze auf⸗ geſtellt, die doch immer wieder wie Seifenblaſen platzen müſſen. Die innere Beſchwingtheit fehlt zur Ausführung! Wo iſt nur die ſonſt gewohnte Energie geblieben? Geben wir dem Willen nicht genügend kraftvolle Befehle? Daran allein liegt es aber wirklich nicht. Auch die größte Denk⸗ anſtrengung nützt nichts. Schließlich ſind wir nicht mehr Herr über unſeren eigenen Willen. Sonſt vermochten wir gedanklich Befehle zu geben, wie wir wollten, die Aus⸗ führung iſt aber nun längſt in ein langſames Tempo ver⸗ fallen. Im Unterbewußtſein tröſten wir uns auf den Sommer. Wenn nur erſt dieſer Frühling vorbei wäre! Laut aufjauchzen möchten wir bei dieſem Gedanken. Längere Zeit trennt uns aber noch von dieſer körper⸗ lichen„Neugeburt“, dem Ende der„faulen Zeit“. Dieſe Zeit wollen wir nun aber gründlich nützen, damit wir die Neugeburt auch nachher um ſo reichlicher auswerten können. So nehmen wir alſo unſere letzte Kraft zuſammen und bauen der uns überkommenen Frühjahrsmüdigkeit einen guten, feſten Wall entgegen. Wie ſoll das aber geſchehen? Wir drehen die Sache einfach um. Bisher zwang uns der Körper aus uns oft unbekannten Gründen. Jetzt zwingen wir den Körper— und zwar, ſich der Natur anzupaſſen. Das ganze Geheim⸗ nis iſt: wir verpaßten während des Winters mit der Natur, mit dem Naturrhythmus gleichen Schritt zu halten! Aber noch können wir es einholen. Als erſtes werden morgens und abends etwa 10 Mi⸗ nuten lang Tiefatmungsübungen am offenen Fenſter, mög⸗ lichſt aber im Freien gemacht. Alsdann laſſen wir etwa während eines Monats alle ſcharfen Gewürze weg. Ebenſo meiden wir morgens zum Frühſtück den ſo heißgeliebten Bohnenkaffee. Als Erſatz— wirklich nur als Erſatz— trinken wir dafür einen Blutreinigungstee, der die Schlacken aus dem Körper entfernen hilft. Geeignet ſind hierfür Brenneſſel, Eichenrinde, Johanniskraut, Schaf⸗ garbe, Spitzwegerich, Zinnkraut, Tauſendgüldenkraut, Ros⸗ marin, Salbei, Wermut oder Wachholder. Miſchungen laſſen ſich beliebig vornehmen. Dazu eſſen wir höchſtens ein bis zwei Vollkorn⸗Brot⸗Schnitten, mit Honig oder ir⸗ gendeiner Marmelade beſtrichen. Unſer Mittageſſen wird auch einer Kontrolle unter⸗ zogen. Da wir für Halbheiten nicht zu haben ſind, machen wir es wirklich gründlich und laſſen das Fleiſch für einige Zeit aus dem Speiſezettel fort. Mit einigermaßen feſtem Willen gelingt es auch, verſchiedenen Erſatz zu finden: grüner Salat, verſchiedene Wintergemüſe, gekocht mit Reis⸗, Kar⸗ toffel⸗ oder Makkaronibeilagen, dann die erſten Frühjahrs⸗ gemüſe. Auch verſchiedene Klöße laſſen ſich bereiten. Da⸗ neben wird ſaure Milch gegeſſen, die ſo manchen Heilungs⸗ prozeß vollenden hilft. Weiter vergeſſen wir auch nicht Nüſſe, die als Eiweißträger wichtig ſind, und für unſere Muskelarbeit mehr Kraft liefern, als das Fleiſch. Zur Abrundung ſchließen wir noch gutes Vollkornbrot und rohes Obſt in unſere Mahlzeiten ein. Aepfel ſind ein gutes Mittel, um alle Schlacken aus dem Körper heraus⸗ bringen zu helfen. 5 Einfach und doch gut! Mag es vielleicht zu einfach erſcheinen, aber dieſe Einfachheit iſt der einzige Weg, um über alle Klippen während des Frühfahres hinwegzu⸗ kommen. Wir müſſen unſeren Körper erziehen, daß er wie eine ſchlanke, biegſame Birke, die im Frühjahr, allein auf weiter Flur, von den Frühjahrsſtürmen hin⸗ und her⸗ geſchleudert wird, und genau denſelben„Frühjahrs⸗ ſtürmen“ trotzt, die ſich in unſerem Körper auswirken. Die Natur fäubert ſich ſelbſt von Altem und Schwächlichem, und unſer Körper auch, wenn wir die Naturgeſetze beachten! Der Anfang iſt ſchwer, aber wer in die Natur hinein⸗ lauſcht, findet auch das nötige Verſtehen. Alles Morſche, das Kranke und Sieche wird im Frühlingsſturm von der Natur rückſichtslos zum Tode verurteilt. Doch iſt das Ster⸗ ben kein Ausrotten, ſondern und das iſt das Wunderbare, aus ihm wird neues Leben wiedergeboren. Es wird Raum und Kraft frei für das Junge und Kräftige, weil das Morſche und Kranke keine unnötigen Energien mehr verſchlingt. — Jungfernfahrt des„Fliegenden Münchners“ Der„Fliegende Münchner“, der gegenüber ſeinen Vorgängern rungen aufweiſt, traf e erſten Sonderfahrt in der Rei nen 1 . 110 Kilometern zurück. chshauptſtadt ein. Der Schie⸗ lometer lange Strecke mit einer Durchſchnitksgeſe geit keit von Itbild(M). Kameradſchaftsabend der Eiſenbahner am 1. Mai. wichtige techniſche Verbeſſe⸗ Der Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Ing. e. h. Dorpmüller(zweiter von links ſitzend), inmitten der Eiſenba der Deutſchlandhalle in 2 Weltbild(M.) hner, die unter der Parole„Freut euch des Lebens“ in Berlin einen Kameradſchaftsabend veranſtalteten. 25 re elt a Land wirtſchaftliche Berufe für Mädchen Vorerſt ſei unſerer weiblichen Jugend einmal ge⸗ ſagt, daß Landwirtſchaft im nationalſozialiſtiſchen Deutſch land andere Ausſichten bietet, als das in früheren Zeiten der Fall war. Bauernhöfe und Güter brauchen vor allem weibliche Kräfte für Spezialgebiete: Geflügelzucht, Garten⸗ bau und Milchwirtſchaft ſowie auch für die geſamte land⸗ wirtſchaftliche Hauswirtſchaft. Die Geflügelzüchterin wird auf einer von der Landesbauernſchaft als Lehrwirtſchaft anerkannten Ge⸗ flügelzüchterei, die meiſt mit einem Gut oder Bauernhof verbunden iſt, zwei Jahre ausgebildet und macht ihre Prüfung als Geflügelzüchterin. Sie kann dann in einer dreijährigen Ausbildung oder mit der Fachſchule zur Ge⸗ flügelmeiſterin bezw. Geflügelzuchtleiterin aufſteigen. Die Gärtnerin braucht eine dreijährige Ausbil⸗ dung in einer Lehre, die ſich auf praktiſche Lehre und auf praktiſche und ſchuliſche Ausbildung ſtützen kann. Nach Ablauf einer zweijährigen Gehilfenzeit iſt der Beſuch eines hauswirtſchaftlichen Gartenbau⸗Seminars in Dahlem zu empfehlen. Verwendung für ſo ausgebildete Kräfte iſt in kleineren Gutsgärtnereien und Anſtaltsgärtnereien möglich, ſoweit Seminar⸗Ausbildung als Gartenbaulehre⸗ rin an Fach- und Berufsſchulen vorhanden iſt, evtl. aber auch als praktiſche Mitarbeiterin in Landjahr⸗Heimen uſw. Die Im kerin iſt nur als eine zuſätzliche Ausbil⸗ dung zu einem landwirtſchaftlichen Beruf anzuſehen. Die ſpätere Wirtin(landwirtſchaftliche Wirtſchaf⸗ terin) wird in einem landwirtſchaftlichen Lehrbetrieb, der durch die Landesbauernſchaft anerkannt ſein muß, in zwei Jahren, jedoch nicht vor dem vollendeten 16. Jahr beginnend, ausgebildet, macht dann ihre Prüfung als landwirtſchaftliche Gehilfin und nach praltiſcher Tätig⸗ keit evtl. ihre Prüfung als Wirtin vor der Landesbauern⸗ ſchaft. Die landwirtſchaftliche Haushaltspflegerin beſucht ein Jahr die bäuerliche Werkſchule, macht dann eine zweijährige praktiſche Ausbildung mit Abſchluß⸗ prüfung vor der Landesbauernſchaft durch, beſucht danach die Oberſtufe einer bäuerlichen Werkſchule, macht dann ihr ſtaatliches Examen als landwirtſchaftliche Haushalts- pflegerin. Die Anerkennung erhält ſie nach zweijähriger praktiſcher Tätigkeit. Sie findet Anſtellung auf größe⸗ ren Gutshöfen oder größeren landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben, wie auch in Landjahr⸗Heimen oder landwirtſchaft⸗ lichen Erziehungsheimen. Die landwirtſchaftliche Lehrerin braucht kein Abitur, ſondern mittlere Reife. Sie braucht die gleiche Ausbildung wie die Haushaltspflegerin bis zur Oberſtufe, muß allerdings die Praxis ſowohl im land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb als auf einem Bauernhof durch⸗ machen. Nach dem Beſuch der Oberſtufe muß ſie das Seminar für landwirtſchaftliche Lehrerinnen ein Jahr be⸗ ſuchen und dann ein pädagogiſches Jahr an landwirt⸗ ſchaftlichen Schulen durchmachen. Auch für die landwirt⸗ ſchaftliche Lehrerin findet ſich ein großes Betätigungsge⸗ biet an landwirtſchaftlichen Fach- und Berufsſchulen, als Siedlungshelferin oder als Führerin von Landjahr⸗ Heimen und Helferin oder Führerin im Frauenarbeits⸗ dienſt. Der weiblichen Jugend, die vor dem Berufsentſchluß ſteht, ſei ganz beſonders empfohlen, ſich auch einmal mit dem Gedanken einer landwirtſchaftlichen Berufstätigkeit zu befaſſen und ſich auf den Berufsberatungsſtellen ein⸗ gehend Auskunft zu holen. Vorausſetzung iſt jedoch immer Liebe zur Natur und eine Verbundenheit zum Land, die nicht immer, aber doch häufig Jahrhunderte erhaltenes Erbgut in den Familien bäuerlichen Ur⸗ ſprungs iſt. Wie und was ſoll man eſſen Faſt alle Speiſen, die wir zu uns nehmen, ſind zuerſt auf die eine oder andere Weiſe zubereitet worden: 1. Am ſie ſchmackhafter zu machen, 2. um ihren Nährwert zu er⸗ höhen, und 3. um die Verdauung zu fördern. Wir müſſen daher der Zubereitung der Speiſen und der Verſchiedenheit derſelben unſer ganzes Intereſſe und große Sorgfalt widmen. Eine gute Verdauung hängt nicht nur mit der Art der Nahrung zuſammen, ſondern auch mit dem Zuſtande des Menſchen. Sind die Speiſen ſchmackhaft zubereltet und ſehen ſie appetitlich aus, dann verurſachen ſie größere Eßluſt und erleichtern die Verdauung. Nur wenn man mit Luſt und Appetit ißt, mengt ſich der Magenſaft mit der Nahrung und wirkt ſo fördernd auf die Verdauung. Gebt einmal acht, wie ſich der Zuſtand beim Menſchen während des Eſſens ändert, wenn er z. B. eine ſchlechte Nachricht erhält, von großem Mitleid, Angſt oder ſonſt der⸗ gleichen ergriffen wird. Dann iſt ſein Appetit ſogleich vorbei, der Magenſaft verweigert die Arbeit und die auf⸗ genommene Nahrung bleibt unverdaut im Magen. Nebenbei bemerkt: das, was wir gern eſſen, verdaut viel ſchneller und beſſer als Speiſen, die wir mit Wider⸗ willen oder ohne Appetit genießen. Auch Mangel an Abwechflung der Speiſen verringert die Eßluſt, es iſt darum gut, für Abwechflung bei den Mahlzeiten zu ſorgen. Die Speiſen ſollen einfach zubereitet werden; man gebrauche nicht zu viel ſcharfe Gewürze, wie Pfeffer, Senf, Nelken, die ſogenannten engliſchen Soßen uſw. Zu viel Gewürz ſtört die Verdauung. Dann ſollen auch die„ immer pünktlich ein⸗ genommen werden. Morgens, bevor man zur Arbeit geht, nehme man in Ruhe ſeinen Morgenkaffee, mittags ſoll man tüchtig zulangen, und abends nicht ſo viel und nur leicht verdauliche Speiſen, wenigſtens anderthalb Stunden vor dem Schlafengehen, zu ſich nehmen. Nie eſſe man ſchnell und haſtig. Die Speiſen müſſen gut gekaut werden. Das Trinken während des Eſſens ſoll man, wenn möglich, meiden. Auch ſollen die Speiſen weder zu warm, noch zu kalt genommen werden. Zu heiß ſind ſie ſchädlich für den Mund, die Kehle und die Speiſeröhre; zu kalte Speiſen ſind dem Magen nicht gut. 5 Zw. „Mein Kind iſt begabt“ Vererbung und Begabung Es gibt Eltern, die ihrem Kinde ſchon in jungen Jahren etwas lernen, das es über ſeine Alterskameraden hinaushebt. So manches Kind wird ſchon vor dem Schul⸗ beſuch angehalten, rechnen und ſchreiben zu lernen. Kommt dann die Tante oder der Onkel, kommen gute Bekannte oder Eltern anderer Kinder zu Beſuch, ſo beginnt eine regelrechte Schauſtellung. Die Eltern„ſonnen“ ſich an der „Leiſtung“ ihres„begabten“ Kindes. Die Beſucher, be⸗ ſonders wenn ſie eigene Kinder haben, ſollen„vor Neid platzen“. Solche und ähnliche Fälle kann man oft beob⸗ achten und gleichzeitig auch, daß ſolche Kinder alles Natür⸗ liche vermiſſen laſſen und frühreif ſind. Begabung iſt etwas ganz anderes! Begabung wird, wie die Raſſe, blutsmäßig vererbt Wo ſie nicht vorhanden iſt, kann ſie nicht angezüchtet oder eingedrillt werden! Das beweiſen eine Reihe Zahlen, die deutlicher reden als alle ſcheinbaren Fälle von kindlicher Begabung. Zu dieſem Zweck ſind 18 000 Kinder von 16 666 Fa⸗ milien genauer unterſucht worden. Von dieſen waren 45 wirklich begabt. Es wurde nun nachgeforſcht, woher dieſe Kinder ſtammen. Das Ergebnis zeigte folgendes Bild: Auf je 100 Kinder kamen aus Tagelöhnerfamilien 29 begabte Kinder Fabrikarbeiterfamilien 43 55 5 Handwerkerfamilien 54 5 5 Familien unterer Beamten 62 5 5 Mittelſtandsfamilien(ſogen.) 76 5 5 Volksſchullehrerfamilien 83 55 55 Akademikerfamilien 93 73 73 Nach dieſer ſtatiſtiſch⸗wiſſenſchaftlichen Aufſtellung wird erſichtlich, daß aus den Kreiſen der„Studierten“ die meiſten Begabten kommen und von dieſen faſt jede Familie ein begabtes Kind ſein eigen nennt. Dem ſteht aber die Tatſache gegenüber, daß gerade innerhalb dieſer Familien die wenigſten Kinder vorhanden ſind Die Zahl der Be⸗ gabten aus Akademikerfamilien beträgt daher unter den unterſuchten 18 000 Kindern nur 95! Der Beruf der Eltern bedingt alſo das Vorhandenſein einer gewiſſen Baſis für die Entſtehung begabter Kinder. In Wirklichkeit liefern alſo keineswegs die zahlenmäßig am höchſten liegenden Berufe die meiſten begabten Kinder innerhalb des deutſchen Volkes, ſo daß 3000 Begabte von 7000 Fabrikarbeitern bedeutend mehr wert find, als 95 Begabte von 103 Akademikerfamilien! Es iſt alſo unſinnig, Begabung vorzutäuſchen oder „einzudrillen“. Sofern erbgemäß Begabung vorliegt, ſoll und muß dieſe ſelbſtverſtändlich geweckt und gepflegt werden. Das Kind muß in die Umgebung hineingeſtellt werden, die eine Entwicklung der angeborenen Begabung begünſtigt. Die Erziehung muß auf das Begabungsmoment ebenfalls achten, aber dabei darf nicht der falſche Ehrgeiz der Eltern ausſchlaggebend ſein, mit ihren Kindern „Schauſtellungen“ zu veranſtalten, um ſich an dieſen und den Kindern zu„ſonnen“. Kindermoden für den Sommer Schnittform und Muſter beſtimmen den Charakter des Kinderkleides. Für die ganz Kleinen nimmt man gern die Hängeform, denn ſie ſitzt ſo ſehr bequem und iſt außer⸗ dem praktiſch. Wenn beim eifrigen Spielen das Kleidchen . Zeichnung: Psille M 2 8 Ve einmal hochrutſcht, ſieht man darunter kleine Höschen aus demſelben Stoff. Bei den größeren Mädchen lehnt ſich die Kleidſorm eiwas an die der Erwachſenen an. Natür⸗ lich immer ſo, daß das Kindliche gewahrt bleibt. Die Stoffe müſſen alle leicht, licht und waſchecht ſein, damit ſie durch das häufige Waſchen nicht an Friſche verlieren. Das Material iſt Kretonne, Leinen, Müſſeline und für leichtere Kleider Voile. Figur 1 zeigt ein Hochſommer⸗ kleid aus bedrucktem Muſſelin. Vorn iſt eine breite Fal⸗ tenpartie eingeſetzt. Der Aermel iſt unten in Bieſen ab⸗ genäht. 85 ur 2 iſt ein Kleid für Mädchen von 810 Jah⸗ ren in Boleroform aus blauem Leinen. Der Rock iſt glockig geſchnitten, das Blüschen iſt aus gemuſtertem Lei⸗ nen. Figur 3 zeigt ein Hängerkleidchen für Mädchen von 2—4 Jahren aus Kretonne. Der Rock iſt an die eckige Paſſe mit Säumchen angeſetzt. Ganz reizend ſind die Flügelärmelchen. Figur 4 iſt ein Hängerkleidchen für Mädchen von 2—4 Jahren aus kariertem Leinen. Die Paſſe und die Taſchen ſind ſchräg verarbeitet und 4 Knöpfe dienen als Schmuck. Von Erika Thomy 5 Mutter ſein Ein Weib, das weder Mutter iſt, noch mütterlich emp⸗ findet, hat keine Berechtigung, ſich deutſch zu nennen. Unſer Deutſchland gebraucht Mütter und immer wie⸗ der Mütter. Muttertum hängt nicht von leiblicher Mutterſchaft ab ſondern nur von dem ureigentlichſten Weſen des Weibes Nicht das Kind einzig und allein iſt es, was die Frau zur Mutter macht, nein, ihre mütterliche Art, ihr mütter⸗ liches Handeln. Schenkt nicht nur eure Hochachtung der Frau, die Kin⸗ der gebar, nein, auch der, die ohne dem Mutter iſt. Willſt du feſtſtellen, ob du es mit einer mütterlichen Frau zu tun haſt oder nicht, beobachte ſie bei der Erfüllung ihrer täglichen Pflichten. Mutterſchaft iſt heilig, Mutterſchaft verklärt, Mutter⸗ ſchaft iſt des Weibes Beſtimmung. Mutter ſein, ohne geboren zu haben, das iſt eine Gabe, die nur Gott verleiht. Kleine Zimmer u. Nieſenmöbel! Auf dem Papier ein unmöglicher Gedanke. And doch finden wir in vielen Kleinwohnungen oft ſo große und viele Möbelſtücke angehäuft, daß die Bewohner ſelbſt bei⸗ nahe wie geduldet in ihren eigenen Räumen wirken. Es laſſen ſich nicht immer gleich neue Möbel anſchaffen. Aber manch ein Stück könnte doch vielleicht eine neue Form und eine neue Aufſtellung finden, ſo daß es auch einem kleinen Raum ein gutes Geſicht gibt. Nun iſt es ſchwer, bei Möbeländerungen Regeln auf⸗ zuſtellen, denn jede Firma hat anders gearbeitet und jede Familie hat einen anderen Geſchmack gehabt— damals bei der Anſchaffung vor Jahrzehnten.— Man kann im⸗ mer nur durch Beiſpiele zu eigenem Ueberlegen anregen, denn eine einmal angewandte Methode genau zu kopieren, wird in vielen Fällen nicht möglich ſein. Die Hauptſache iſt vor allen Dingen, einem allzu⸗ ſchweren Möbelſtück, das für große hohe Zimmer ange⸗ bracht war, einen leichteren Charakter zu geben, es den kleineren tieferen Raumverhältniſſen anzupaſſen. In erſter Linie können die ſchweren Aufſätze durch ein leichtes, vielleicht vier Zentimeter dickes Brett erſetzt werden und ſofort iſt dem Stück die erſte größte Schwere genommen. Aeberflüſſiger Zierat, der alte Handwerksſchnitzereien vortäuſchen ſollte, kann oft leicht abgelöſt werden, da er meiſt nur mit ein paar Nägelchen feſtgehalten iſt.— Wenn man ſich nicht von allem Zierat trennen will oder auch einige Teile ſchwer abzulöſen ſind, ſo iſt ſchon durch die Löſung der Hauptſchmuckteile viel gewonnen worden. Schwerbelaſtend wirken nun alte Büfetts durch die allzu große Maſſigkeit. Hier abzuhelfen und die Teile als Einzelmöbel zu behandeln, bringt oft eine vollſtändige Umwälzung in die Wohnung. Da ſind zum Beiſpiel die beiden Seitenſchränke nur leicht angeſchraubt mit dem Mittelteil verbunden. Hin und wieder iſt auch eine Seiten⸗ wand geſpart. die aber ohne zu große Koſten erſetzt werden könnte, wenn man dafür den Gewinn von zwei Einzel⸗ ſchränken hat. Oft ſind dieſe alten Büfetts ſo gut gearbeitet, daß eine kleine Umänderung ſich lohnt.— Das Nachbeizen kann man ſelbſt übernehmen, und will man ganz rigoros vorgehen und ein freundliches helles Zimmer ſchaffen, ſo laſſen ſich die alten Möbel, wenn ſie nicht zu hoch poliert ſind, auch ſtreichen. Für manche Menſchen erſcheint eine ſolche Möbelumwandlung pietätlos. Aber muß man eine ſchlechte Kulturepoche künſtlich bewahren, die ſelbſt ſchon Vertreter jener Generation als häßlich ablehnen? Für die Küche Rhabarber⸗ und Stachelbeerſpeiſen für Säure⸗Empfindliche Zahlreiche Verſuche haben jetzt ergeben, daß durch den uſatz von Blatt⸗Gelatine bei fäurehaltigen Nachſpeiſen beſonders Rhabarber und Stachelbeeren) die Säure ganz weſentlich gebunden und dadurch der Säuregeſchmack ſtark herabgemindert wird. Abgeſehen davon ſchmecken dieſe Geleeſpeiſen nicht nur ganz köſtlich, ſondern enthalten auch die vielen nahrhaften Beſtandteile der Gelatine. Hier einige wohlerprobte Rezepte: Herrliche Rhabarberſülze. Ein Pfund ungeſchälter Rhabarber wird in Stücke geſchnitten und mit einem hal⸗ ben Liter Waſſer, 125 Gramm Zucker und einem Stückchen Zimt oder Zitronenſchale zehn Minuten gekocht und dann durch ein Sieb geſtrichen. Man ſchmeckt mit Zucker ab und vermiſcht die Flüſſigkeit mit 10 Blättern aufgelöſter roter Gelatine, worauf man ſie zum Erſtarren in eine Glasſchale gießt. Beim Anrichten kann man die Speiſe nach Belieben mit Schlagſahne verzieren. Man reicht eine cremeartige Vanilleſoße dazu Rhabarberſpeiſe mit Vanilleſoße. Ein Pfund recht klein geſchnittene geſchälte Rhabarberſtengel ſetzt man mit einem halben Liter Waſſer auf und gibt Zucker nach Ge⸗ ſchmack hinzu. Sobald der Rhabarber zerkocht iſt, ſtreut man unter Umrühren 100 Gramm Hartgrieß hinein und läßt die Speiſe ſo lange auf kleiner Flamme kochen, bis der Grieß gar geworden iſt. Dann gibt man 5 Blätter auf⸗ gelöſte rote Gelatine dazu und ſchlägt die Maſſe nach kur⸗ zem Abkühlen recht ſchaumig. Die Maſſe wird dann in eine Glasſchale geſchüttet und einige Stunden in einen kalten Raum geſtellt. Man reicht beim Anrichten eine Vanilleſoße dazu Stachelbeerereme. Ein halbes Kilogramm Stachel⸗ beeren, ein Achtel bis ein Viertel Liter Schlagſahne, 125 Gramm Zucker, acht Blatt weiße Gelatine. Die Beeren werden mit etwas Waſſer aufgeſetzt und weichgekocht und dann durch ein Sieb geſtrichen. Man ver⸗ rührt das Mark mit dem Zucker und der aufgelöſten Gela⸗ tine und zieht zuletzt die ſteifgeſchlagene Sahne darunter. Die Creme wird in eine große oder in mehrere kleine Glas⸗ ſchalen gefüllt und muß erſtarren.