Auceint tüglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Feiugspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 1 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-geile 3 Pfg., in Fertteil 90 mm breit 18 Pfg. MNachläſſe gemäß Preisliſte Nu, 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. A iſchluß 9 Uhr ſunſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78239. ages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkünmdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 1 Beilagen: Der Familienfreund, Iluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 36. Jahrgang Dienstag, den 12. Mai 1936 N 0 9 5 1 Rege diplomaliſche Tätigkeit in Genf.— Sanktionsfrage erneut aufgeworfen. ac woetde ue i eee 2 8 Genf, 11. Mai. Die Ausrufung Königs Viktor Emanuel zum Kaiſer pon Abeſſinien und das ſomit geſchaffene neue römiſche Imperium hat in der ganzen Welt großes Erſtaunen und einen regen Widerhall gefunden. Der am Montag abend in Genf zuſammengetretene Völkerbundsrat wurde durch dieſe Proklamation vor eine neue vollendete Tat⸗ ache geſtellt. Kein Wunder, daß der Montag vormittag in Genf mit Beſprechungen ausgefüllt war, die ſich in der Hauptſache auf die weitere Behandlung der italieniſch⸗ abeſſiniſchen Angelegenheit bezogen. Paul⸗Boncdur hatte alsbald nach ſeiner Ankunft Unterredungen mit Eden und Aloiſi, der ſeinerſeits eine rege Tätigkeit entfaltete. Aloiſi ſprach u. a. auch mit dem Sowjetkommiſſar Litwinow, deſ⸗ ſen Ankunft in Genf als Anzeichen des aktiven Intereſſes Moskaus an den europäiſchen Fragen aufgefaßt wird. Von Bedeutung waren auch die Beſprechungen des chileniſchen Vertreters mit den Vertretern Italiens und Englands, da Chile die Abſicht zugeſchrieben wird, die Aufhebung der Sanktionen zu beantragen. Die übrigen Ratsmitglieder, vor allem England, die Kleine Entente, die Balkan⸗Entente und die Neutralen, wollen die Sanktionen einſtwei⸗ len aufrechterhalten wiſſen. Die Frage der Sanktionen tritt erneut in den Vordergrund und nach engliſchen und franzöſiſchen Zeitungsmeldungen ſoll eine merkliche Ver⸗ ſtefung zugunſten der Fortſetzung der Sanktionen gegen Italien eingetreten ſein. Im„Echo de Paris“ unterſtreicht Pertinax die ſymboliſche Bedeutung der Ernennung eines Vizekönigs in Abeſſinien. die nach dem Vorbild des Im⸗ verium Romanum erfolgt ſei. Die italieniſche Maßnahme könne jedoch noch ein politiſches Nachſpiel haben. Der franzöſiſche Miniſterrat vom Samstag nachmittag habe auf Vorſchlag Flandins beſchloſſen, im Falle einer Einver⸗ leibung Abeſſiniens durch Italien die Sanktionen das Völkerbundes nicht aufheben zu laſſen. Es ſei anzu⸗ nehmen, daß dieſe Haltung in Genf von allen Staaten be⸗ folgt werde. Paul⸗Boncour habe für ſeine Reiſe nach Genf bereits entſprechende Richtlinien erhalten. Sonderſitzung des engliſchen Kabinetts London, 11. Mai. Miniſterpräſidenk Baldwin hal für Rontag abend eine Sonderſitzung des Kabinetts in das Unterhaus einberufen. Wie verlautet, ſoll die außenpoliki⸗ ſche Lage beſprochen werden. Italieniſcher Proteſt Gegen die Anweſenheit eines abeſſiniſchen Vertreters. Bald nach Beginn der nichtöffenklichen Sitzung des Bölkerbundsrates am Montag nachmittag verließ Baron Aloiſi den Saal, nachdem er gegen die Anweſenheik des abeſſiniſchen Vertreters Wolde Mariam am Kakskiſch proke⸗ ſtiert hatte. Die Proteſterklärung Aloiſis lautete folgender⸗ maßen:„Italien kann die Anweſenheit eines ſogenannten Vertreters Abeſſiniens nicht zulaſſen. Denn tatſächlich iſt nichts vorhanden, was einer ſtaatlichen Organiſation Abeſ⸗ ſiniens ähnlich ſieht. Die einzige dort vorhandene Souve⸗ känität iſt diejenige Italiens. Deshalb wäre jede Erörte⸗ tung, über einen italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt gegen⸗ ſtandslos Ich ſehe mich daher gezwungen, auf die Teil; nahme daran zu verzichten.“ Die öffenkliche Ratsfitzung, die der nichtöffentlichen folgte, wurde von dem engliſchen ußenminiſter geleitet. Es wurden nur einige kleinere Fragen der Tagesordnung behandelt, darunter Hilfelei⸗ ſtung für bedürftige Ausländer und die Arbeiten der Hygiene⸗Organiſation. Aloiſi berichtete über gewiſſe Orga⸗ niſationsfragen des Hager Gerichtshofes. Die Vertre: ter Abeſſfinſiens hatten, da ihr Fall nicht zur Be⸗ handlung ſtand, unter den dem Rat nichtangehörenden Völkerbündsmitgliedern Platz genommen. i Eine neue Sitzung iſt noch nicht anberaumt, doch wird abon geſprochen, daß der Rat Dienstag nachmittag wie⸗ et zufammentreten wird, nachdem am Vormittag die Neu⸗ alen wiederum getagt haben. 1 Vertagung in Genf Die Auffaſſung engliſcher Kreſſe in Genf. e Genf, 12. Mai. f In engliſchen Kreiſen wird der Beſchluß des Völker Wers de italieniſch⸗abeſſiniſchen Streitfall auf 15 Tagesordnung zu belaſſen, dahin ausgelegt, daß nach Auf⸗ faſſung des Rats 1. noch eine abeſſiniſche e auch 2. eine abeſſiniſche Sou ver ä nität veſtehe Auch hat man aus den Unterredungen Edens mit den e der verſchiedenen Mächte und Mächtegruppen die 5 175 zeugung gewonnen, daß alle maßgebenden Ratsmitglie für die Fortdauer der Sanktionen ſind. f 5 Die Vertagung der abeſſiniſchen Frage auf 1 Juni ſoll vom Rat Dienstag nachmittag beſchloſſen werden. Völkerbund A 5 14* N 1 Se 1 en Wegs an Des Genf, 12. Mai. Der Negus hat unter dem 10. aus Jeruſalem folgendes gramm an den Generalſekre⸗ tär des Völkerbundes gerichtet: „Wir bitten Sie, den Mitgliedsſtaaten folgendes zur Kenntnis bringen zu wollen: Wir haben beſchloſſen, den er⸗ ſchöpfendſten, ungerechteſten und unmenſchlichſten Krieg der modernen Zeit zu beenden, indem wir den Weg ins Ausland gingen, um die Ausrottung des abeſſiniſchen Volks zu vermeiden und uns frei und friedlich der Erhaltung der tauſendjährigen Unabhängigkeit Abeſſiniens und den Grundſätzen der kollektiven Sicherheit und der Heiligkeit der internatibnaen Verträge, die alle von Italien bedroht ſind, widmen zu können. Von Anfang an haben wir alle An⸗ ſtrengungen unternommen, damit der Friede nicht geſtört werde. Wir haben unſeren Boden ehrlich verteidigt bis zu dem Augenblick, wo es durch den Gasregen, den Italien ausſchüttete, offenbar wurde, daß unſer Widerſtand nicht fortgeſetzt werden konnte, und daß auf jeden Fall ein ſolcher Widerſtand keine anderen Ergebniſſe als die Ausrottung Mat des abeſſiniſchen Volks haben könnte. Wir verlangen jetzt, daß der Völkerbund ſeine An⸗ ſirengungen fortſetzt, um die Achtung der Völkerbunds⸗ ſatzung ſicherzuſtellen, und daß er beſchließt, keine Gebiets⸗ ausdehnung oder Ausübung einer angeblichen Souveränität, die ſich aus einer widerrechtlichen von Waffengewalt und aus zahlreichen Verletzungen internationaler Verpflichtungen er⸗ gibt, zuläßt.“ Die Italiener in Addis Abeba Asmara, 11. Mai. Die Aufräumungsarbeiten in Addis Abeba ſchreiten fort. Hunderte von Eingeborenenleichen, die in den Seitenſtraßen lagen, wurden auf Anordnung der italieniſchen Behörden beſtattet. Italieniſche Abteilun⸗ gen verſuchen ferner, verſchlepptes bzw. geſtohlenes Gut wieder herbeizuſchaffen. Bei der Verteidigung des Hotels „Imperial“ gegen Banden ſind, wie erſt jetzt bekannt wier, vier Europäer ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer unter den Europäern ſcheint demnach bedeutend größer zu ſein als man urſprünglich glaubte annehmen zu können. Am Sonntag iſt mit der Bahn von Oſchibuti die fran⸗ zöſiſche Maſchinengewehrabteilung abgereiſt, die inſſ der vorigen Woche in Addis Abeba eingetroffen war um die Bahnſtation zu ſchützen. Im übrigen nimmt der normale Verkehr in den Straßen der Stadt raſch zu. Bis jetzt ſind vier Autobuslinien in Betrieb genommen worden. Der ehemalige Gouverneur ermordet. Den italieniſchen Behörden in Addis Abeba ſtellen ſich immer mehr abveſſiniſche Häuptlinge aus den verſchieden⸗ ſten Provinzen, um ihre Unterwerfung zu bekunden. Der ehemalige abeſſiniſche Gouverneur der Hauptſtadt, Blatta Takalla, iſt von einem Angehörigen des Galla⸗Stammes ermordet worden. Die Reichstheater woche Auftakt in München.— Feſtaufführung in Anweſenheit des Führers. München, 11. Mai. Am Sonntag abend fand die feſtliche Eröffnungsvor⸗ ſtellung der Dritten Reichstheaterfeſtwoche im Na⸗ tipnaltheater mit Richard Wagners„Rienzi“ ſtatt, die der Hauptſtadt der deutſchen Kunſt würdig war und einen Auf⸗ takt zu all den künſtleriſchen Genüſſen gab, die die Reichs⸗ theaterfeſtwoche München 1936 bringen wird. Das vollbeſetzte Haus hatte Feſtſchmuck angelegt. Die große kulturelle Bedeutung der Reichstheaterfeſtwoche fand durch das Erſcheinen des Führers in der Eröffnungsvorſtel⸗ lung ihren Ausdruck. Die Inſzenierung der Neueinſtudierung des„Rienzi“ war Kurt Barre anvertraut. Den Rienzi ſang Kammer⸗ ſänger Julius Poelzer, die Irene Eliſabeth Feuge, den Stef⸗ fand Colonna Paul Bender. Der nach den einzelnen Aufzügen aufraſchende ſtarke Bei⸗ fall verſtärkte ſich am Schluſſe der Aufführung zu ſtürmiſcher Huldigung für die Bühnenkräfte und das Orcheſter. Viele Male mußte ſich der Vorhang teilen und der Dirigent, Ge⸗ neralmuſikdirektor Boehm, mußte ſich mit den Darſtellern unter dem ſtürmiſchen Beifall der Zuſchauer zeigen, an dem ſich der Führer lebhaft beteiligte. Bei der Abfahrk vom Nationaltheater wurden dem Führer begeiſterte Kundgebungen dargebracht. Das deulſche Theater Reichsminiſter Dr. Goebbels auf der Jahreskundgebung der Reichsthealerkammer. München, 12. Mai. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels, hielt auf der Münchener Jahreskund⸗ gebung der Reichstheaterkammer eine richtungweiſende Rede über Weſen, Aufgaben und Zukunft des deutſchen Theaters. Zur Einleitung erinnerte er daran, daß das Thea⸗ ter in keinem anderen Land ſeit je ſo lebhaft, ſo leiden⸗ ſchaftlich und eindringlich diskutiert worden ſei wie in Deutſchland. Dr. Goebbels ſetzte dann auseinander, wie das Thea⸗ ter vom Volk lebe und von ihm auch ſeinen belebenden Impuls empfange. Es dürſe nicht das Vorrecht einer hauchdünnen Oberſchicht bleiben, ſondern es müſſe verſu⸗ ——— Nr. 110 chen, das ganze Volk zu erfaſſen und andererſeits auch wie⸗ der von ihm erfaßt zu werden. Das bedeute allerdings nicht, daß das deutſche Theater einem öden und billigen Maſſengeſchmack huldigen müſſe.„Das Gerede von Maſſen⸗ geſchmack,“ ſo betonte der Miniſter,„iſt meiſt nur eine Ausrede. Der Maſſengeſchmack iſt vielfach nur ein Kaſſen⸗ geſchmack, und diejenigen Theaterleiter, die einer geiſtloſen, platten Scheinkunſt huldigen, denken nicht ſo ſehr an die Maſſe wie an die Kaſſe. Auch die Unterhaltung muß geiſt⸗ voll ſein; ſie ſoll dem Volk in ſeinem ſchweren Daſeins⸗ kampf Werte geben, die über das Materielle des Tages⸗ daſeins hinauszuführen die Kraft haben. Auch die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat die breite Maſſe nicht dadurch in ihren Bannkreis gezogen, daß ſie etwas möglichſt Geiſtloſes und Plattes als Ziel ver⸗ treten hätte. Wir haben vielmehr unſere Idee und den Zeit⸗ ſtoff den breiten Maſſen auf die einfachſte Weiſe nahege⸗ bracht. Hier ſcheint mir auch das Grundproblem des modernen deutſchen Theaters zu liegen: Zurück zur einfachen Klarheit in Skoff, Inſzenierung und Darſtellung!“ Der Miniſter erörterte dann eine große Reihe von Grundproblemen, die dem deutſchen Theater für die Ge⸗ genwart und die nähere Zukunft aufgegeben ſind. Nach Beſeitigung der Verfallserſcheinungen der vergangenen 14 Jahre können ſich die Reichsdramaturgen nun im we⸗ ſentlichen poſitiven Aufgaben widmen. Der deukſche Theaterſpielplan ſei neuaufgebaut worden und habe Richtung, Ziel Inhalt bekommen. und Was die geſellſchaftliche Stellung des Darſtellerberufs betreffe, ſo ſei es das ernſte Beſtreben der nationalſozia⸗ liſtiſchen Staatsführung geweſen, dem Beruf des Darſtellers die Bedeutung zu geben, die ihm zukomme. Der Darſteller muß die Möglichkeit haben ſich in den Jahren ſeines Schaf⸗ fens auch ſozial ſo zu ſtellen, daß er für den Lebensabend in gewiſſer Weiſe geſichert iſt. Dieſen Umſtand muß man bei den Gagen berückſichtigen. i Eingehend beſchäftigte ſich der Miniſter auch mit dem Verhältnis zwiſchen Publikum und Theater Der Natjonal⸗ ſozialismus habe ſich von Anfang an bemüht, die Maſſe des Volkes in breiteſtem Umfange in die Theater hineinzufüh⸗ ren, Die inzwiſchen errichteten zahlreichen„Theater des Vol⸗ kes“ ſeien aber keineswegs dazu angetan, den beſtehenden Reichs- und Staatstheatern Konkurrenz zu bereiten. Als wir von Reichswegen 12 Millionen Mark für die Theater bereitſtellten, wollten wir damit durchaus nicht etwa die Gemeinden oder die Länder von Theakerzuſchüſſen be⸗ freien. Das wäre nur eine Verlagerung der Juſchüſſe ge⸗ weſen(Heiterkeit). Was das Reich gab, ſollfe zuſätzlich ſein, eine Belohnung und Anſpornung für beſondere künſtleriſche Leiſtungen, es ſollte auch künſtleriſche Experimente er⸗ möglichen. die mit dem gewöhnlichen Haushaltsplan un⸗ durchführbar waren. 5 „Wir haben im vergangenen Jahr mit Freude erleben können, daß das nationalſozialiſtiſche Bühnenſchaffen den erſten großen Durchbruch unternommen hat. Ebenſo erfüllt es uns auch mit tiefer Befriedigung, daß in der jetzigen Reichstheaterfeſtwoche zum erſtenmal faſt nur natio⸗ nalſozialiſtiſche Bühnendramatik gepflegt wird, ſo daß ſie gewiſſermaßen einen Querſchnitt durch das zeitgenöſſiſche nationalſozialiſtiſche Bühnenſchaffen gibt. Im übrigen geht es beim Spielplan nicht um die Frage: modern oder klaſſiſch, die Antwort heißt vielmehr: modern und klaſſiſch, klaſſiſch in weiteſtem Sinne. Bisher iſt nämlich die deutſche Klaſſik noch vollkommen un⸗ genügend ausgeſchöpft worden. Es gibt ja nicht nur einen Shakeſpeare, ſondern auch einen Schiller, einen Goethe, einen Hebbel, einen Otto Ludwig und einen Grabbe.“ Kurzmeldungen London. Die Meldung der Pariſer Zeitung„Oeuvre“, daß die britiſche Regierung einen Plan für eine Reform des Völkerbundes ausgearbeitet habe, iſt von maßgebender Stelle in London als völlig unrichtig bezeichnet worden. Kairo. Der Führer der Wafd⸗Partei, Rahas Paſcha, hat ſein Kabinett gebildet. Ihm gehören nur Mitglieder des Wafd an. Außenminiſter iſt Waſhi Budros Gali Pa⸗ ſcha, der ſchon im letzten Wafd⸗Kabinett Außenminiſter war. Or. Gahm Geſandter in Os lo Berlin, 11. mai. Der Führer und Keichskanzler hal den Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin, Dr. Sahm, zum Geſandten in Oslo ernannk. f Die ländlichen Reiter vereine Berlin, 11. Mai. Um Mißverſtändniſſen entgegenzu⸗ treten, gibt der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft folgendes bekannt: Die ländlichen Reitervereine dienen neben der Förde⸗ rung der Reiterei und des Fahrweſens in erſter Linie der ländlichen Pferdezucht und unterſtehen daher aus⸗ schließlich dem Reichsnährſtan d. Die reiterliche Aus⸗ bildung und die Fahrausbildung innerhalb der ländlichen Reitervereine erfolgen nach denjenigen Richtlinien, die der Reichsbauernführer im Einvernehmen mit dem für dieſe Fragen vom Führer und Reichskanzler beauftragten Ge⸗ neralinſpekteur SA⸗Obergruppenführer Litzmann erläßt. Ehrung der„Hindenburg“ ⸗Beſatzung Großes Bankett in Neugork.— Auszeichnung für Dr. Eckener. Neuyork, 11. Mai. Zur Ehrung der„Hindenburg!⸗Beſatzung veranſtaltete die deutſch⸗amerikaniſche Handelskammer in Neuyork im größten und glänzendſten Hotel, im Walldorf⸗ Aſtoria⸗Hotel, und in deſſen größtem Saal ein Ban⸗ kett. Balkon und Ränge waren Kopf an Kopf beſetzt mit Zuſchauern, die das Bankett der 1700 Gäſte miterleben wollten. Botſchafter Dr. Luther, Dr. Eckener und Kapitän Lehmann wurden mit Händeklatſchen begrüßt, ebenſo Commander Roſendahl, der Kommandant des Flug⸗ hafens Lakehurſt, der Mann, dem es zu danken iſt, daß das Luftſchiff„Hindenburg“ mit Einverſtändnis des Präſiden⸗ ten und der Regierungsſtellen die Baſis für die Nordatlan⸗ tikfahrten dieſes Sommers fand. Ehe die Reden begannen, ſchloß das Galadiner mit einer heiteren dekorativen Szene: Das Licht erloſch, ein Scheinwerferſtrahl blitzte auf und beſtrahlte die Umriſſe einer rieſigen Eisbombe, gewidmet von der Vereinigung Deutſcher Bäckermei⸗ ſter. Von zwei ſtarken Männern getragen hielt ſie ihren Einzug. Ihr folgte eine Parade von 50 Kellnern mit hoch⸗ erhobenen Eiscremeſchüſſeln. Den Schluß machte ein hei⸗ matlich anmutender Rieſenbaumkuchen, gewidmet als etwaige Ergänzung des Provpiants. Der Präſident der Deutſch⸗Amerikaniſchen Handels⸗ kammer, Julius P. Meyer, erteilte dem deutſchen Botſchaf⸗ ter das Wort. Dr. Luther ſtellte beſonders in den Vor⸗ dergrund, wie ſtark das heute gefeierte Ereignis gefördert wurde durch die Zuſammenarbeit von deutſcher und ame⸗ rikaniſcher Seite. Der Botſchafter ſchilderte, welche Arbeit ſeit jener erſten Fahrt des Grofen Zeppelin über dem Bo⸗ denſee im Jahre 1901 geleiſtet werden mußte, ehe die jet⸗ zige Triumphfahrt Tatſache werden konnte. Er wies auf die große wirtſchaftliche Bedeutung einer Schnell⸗ verbindung zwiſchen den beiden Kontinenten hin. Unterſtaatsſekretär Johnſon ſtellte weitgehende Unterſtützung der zuſtändigen amerikaniſchen Regierungs⸗ ſtellen in Ausſicht. In beſonders feiner und witziger Weiſe gedachte Com⸗ mander Roſendahl ſeines Freundes Eckener. Er ſchloß mit dem Wunſch, einmal als Führer eines amerikaniſchen Luftſchiffes in Friedrichshafen zu Gaſt ſein zu können, denn das amerikaniſche Volk werde wohl die früheren Enttäu⸗ ſchungen angeſichts des ſtrahlenden Erfolges der„Hinden⸗ burg“-Fahrt beiſeite ſchieben Dr. Eckener gedachte dankbar all der Förderung durch die amerikaniſche Marine und dankte dem Präſidenten Rooſevelt und allen beteiligten Stellen für die Ermöglichung der Landung in Lakehurſt. Nachdem der Redner auf die völkerverbindende Bedeutung dieſes Verkehrsmittels hingewieſen hatte, ſchloß er mit der Verſicherung, daß gegebenenfalls auch das Per⸗ ſonal der Friedrichshafener Unkernehmungen den Ameri⸗ kanern ſoweit als möglich zur Verfügung ſtehen werde. Knapp, herzlich und beſtimmt nahm auch Kapitän Lehmann dieſe Geſichtspunkte in ſeiner Rede auf. Da⸗ mit war die Rednerliſte durchaus noch nicht erſchöpft, aber es fehlt der Raum, um die Unmenge herzlicher und anerkennender Aeußerungen im einzelnen aufzuführen. Von der Carl⸗Schurz⸗Geſellſchaft wurde Dr. Eckener die ſelten verliehene Goldene Medaille überreicht. 5 „Hindenburg“ ⸗Führer bei Rooſevelt Waſhington, 12. Mai. Präſident Rooſevelt empfing Dr. Eckener und Kapitän Lehmann im Weißen Hauſe. Die beiden Herren, die bei ihrem Eintreffen in Washington am Bahnhof von Mitgliedern der deutſchen Botſchaft begrüßt Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. 12. Zehntes Kapitel. In dieſer Nacht geſchah noch etwas anderes.— Es war am Nachmittag geweſen. Hanni Schäfer hakte einen böſen Zank mit ihrer Mutter gehabt. Sie hatte be reits— in der Vorwerksgaſſe ging die„Telegraphie“ bei nahe ſo ſchnell wie die amtliche des Deutſchen Reiches— Kenntnis von dem Vorfall am Abend vorher vor Pete Fellmers Krug. And ſo begann es: „Hanni— ich hab' gehofft, du würdeſt vernünftige: werden, nachdem der Detler Holtorf nicht mehr hier iſt— Trina Schäfers Augen waren ſtechend. „Mutter— ich weiß nicht, was du meinſt— „Im? Du weißt wirklich nicht? Nun— ich mein dieſe neue Sache mit— Hannes Holtorf—“ „Mutter— du biſt von Sinnen!“ Hanni ballte die kleinen Fäuſte. „Hannes Holtorf hat mich vor Jörgs Brutalität be⸗ wahrt. Er wollte mich mit Gewalt in den Tanzſaa ſchleppen—“ „Du hätteſt ruhig mitgehen können—⸗ „And da kam Hannes Holtorf dazwiſchen und nahm mich in Schutz—“ „In Schutz— ja—,“ ſagte Trina höhniſch,„ſo wie dich vor fünf Wochen der Detlev wohl in Schutz genom⸗ men hat, he? Oh— ich muß ſagen, du haſt vornehme Beſchützer. Sehr vornehme. Aber— heiraten wird dich keiner von dieſen Beſchützern, denen du den Kopf ver⸗ drehſt,“ lachte ſie höhniſch auf. „Ich verlang's auch nicht.“ „He? Schau, ſchau! Alſo nur aufs Kopfverdrehen kommt's dir an. Aber— nun duld' ich's nicht länger Die Faulenzerei iſt vorbei. Mein Kind biſt du.“ Hanni wandte ſich ab. Die Tränen traten ihr in die Augen. Sie ging, ohne noch ein Wort zu ſagen, in ihre Kam⸗ mer. Tring ſah ihr nach. Ein ſeltſam verkniffener Ausdrug war in ihrem zerfurchten Geſicht. „Sie ſoll nichts hoffen— was unerfüllbar iſt,“ mur⸗ melte ſie.„Sie iſt— zu ſchade für eine Liebelei—. Man muß hart ſein, hart!“ Hanni hörte, wie ihre Mutter nach einer Weile das Haus verließ. Da ſchlüpfte auch ſie aus der Kammer, holte worden waren, hatten vor dem Empfang im Weißen Hauſe in Begleitung des deutſchen Militärattachees, Generalleut⸗ nant von Bötticher, Beſuche bei Staatsſekretär Hull, Han⸗ delsminiſter Roper, dem ſtellvertretenden Marinemniiſter Skandley und verſchiedenen leitenden Perſönlichkeiten der Marine abgeſtattet. * Das Wunder„Hindenburg“ Etwa 100 000 beſichtigten das Luftſchiff in Lakehurſt. Lakehurſt, 11. Mai. Das Luftſchiff„Hindenburg“ war am Sonntag das Ziel vieler Tauſender von Besuchern. Die Behörden ſchätzten die Beſucherzahl auf etwa 100 000. Der Autoverkehr war auf den Zufahrtſtraßen zo ſtark, daß er aus einem Flugzeug durch Lautſprecher geregelt werden mußte. Tauſende von Beſuchern trugen Hakenkreuzabzeichen oder hatten ihre Autokühler mit Hakenkreuzfähnchen ge⸗ ſchmückt. Unter den Beſuchern, die das Luftſchiff unter Führung der Offiziere beſichtigten, befanden ſich der Chef der Marineleitung, Admiral Stanley, die Konteradmi⸗ rale King und Johnſton, der Chef der Luftſchiffahrtbehörde im Handelsminiſterium, Vidal, ſowie mehrere Kongreß⸗ abgeordnete. Sämtliche Beſucher äußerten ſich begeiſtert über die Einrichtungen des neuen deutſchen Luftrieſen. Inzwiſchen iſt alles für die Rückfahrt des Lufl⸗ ſchiffes vorbereitet. Der Aufſtieg iſt vorläufig auf Montag⸗ abend feſtgeſetzt. Die Schiffsleitung erklärte, ſie hoffe Frankfurt a. M. in etwa 45 Stunden zu ereichen. Damit würde die von dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ bei dem Weltflug im Jahre 1929 gebrauchte Zeit von 55 Stunden um 10 Stunden verbeſſert. Man rechnet für die ganze Rück⸗ fahrt mit Rückenwinden. „Graf Jeppelin“ in Frankfurt Inbetriebnahme des neuen Flug- und Luftſchiffhafens Rhein-Main. Frankfurt a. M., 11. Mai. Der neue Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main an der Reichsautobahn bei Frankfurt a. M. bildete am Montag früh das Ziel vieler Volksgenoſſen. Man erwartete die erſte Landung des„Graf Zeppelin“ auf dem neuen Flughafen. Führende Perſönlichkeiten der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, der Wehrmacht und der Behörden, an ihrer Spitze Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, waren er⸗ ſchienen. Kurz nach 9 Uhr überflog das Luftſchiff die Stadt des deukſchen Handwerks, um kurz nach 10 Ahr mit dem Landungsmanöver zu beginnen. Es dauerke nicht lange, dann war„Graf Zeppelin“ verankert und auf Geleiſen in die Halle eingeſchoben. „Graf Zeppelin“ wird bis Montag abend in der Halle bleiben und dann, ſofern die Wetterverhältniſſe günſtig ſind, zu ſeiner neuen Südamerikafahrt aufſteigen. In einer Unterredung mit Kapitän von Schiller erklär⸗ te dieſer einem Preſſevertreter, daß das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ jetzt 1550 000 km zurückgelegt habe. Wenn das Luftſchiff ſpäter einmal aus dem fahrplanmäßigen Verkehr zurückgezogen werde, ſei vorgeſehen, es als Schulſchiff zu verwenden. Ueber das neue Zeppelinluftſchiff„Hinden⸗ burg“ könne man trotz ſeiner wenigen Fahrten ſchon heute ſagen, daß es ſich in jeder Weiſe bewährt habe. Nur bei der Schiffsgondel würden noch einige unbedeutende bau⸗ liche Veränderungen vorgenommen werden. Kapitän von Schiller kam dann kurz auf den in Bau befindlichen„LZ 130“ zu ſprechen. Er werde in der Kon⸗ ſtruktion keine weſentlichen Veränderungen aufweiſen und ſich mit„Graf Zeppelin“ und„Hindenburg“ in den tur⸗ nusmäßigen Verkehr nach Süd⸗ und Nordamerika teilen. 5 88 13. af 3 ppelin“ geſtartet e Frankfurt a. M., 12. Mai. Das Luftſchiff„Graf Jep⸗ pelin“ ſtartete am Monkag um 20 Uhr zum erſtenmal von Frankfurt a. M. aus nach Südamerika. An Vord des Luft- ſchiffes befinden ſich 20 Fahrgäſte. te beiden Ztegen aus dem Stall und wanderte ins Bruch, dem Waldrand zu.— In den Feldern rauſchten die Senſen. Muſik der Fülle und Reife. Segen Gottes. Hanni hatte ſich lang hin auf die duftende Erde ge⸗ worfen. Sie war müde, unſäglich müde. 5 Es war Unraſt in ihr und die Qual ſchmerzlicher Ge⸗ danken. Ihre Liebe zu Detlev— ach, nun kam ſie ihr bei⸗ nahe ſelbſt wie eine Sünde vor. Ob ihr Glaube an ihn nicht doch— ein Kinderglaube war? Warum ſchrieb er nicht mehr? Wie hatte die Mutter doch geſagt?„Ein vor⸗ nehmer Liebhaber!“ a Sie krampfte die Hände in die Erde. Detlev! Detlep! Detlev— ich hab' dich lieb, unendlich lieb! Oh, wenn du wüßteſt, wie meine Sehnſucht nach dir verlangt. Und wie dein Schweigen mich quält. Wie man meinen Glauben an dich erſchüttert und verhöhnt. Sie ſchlug die Hände vors Geſicht. „Ich halt' es nicht aus,“ flüſterte ſte.„Ich halt' es nicht aus——“ Erſt in der Abenddämmerung kam ſie wieder nach Hauſe. Faſt ſcheu betrat ſie die Stube. Trina Schäfer ſaß auf ihrem Hocker. Die Katze ſchnurrte um ſie herum. Die Stube war ſchon voll Dunkelheit. „Du kommſt ſpät. Ich warte ſchon eine Stunde auf Erntemuſik Und der Himmel ein blauer dich. Schweigen. „Mach' Licht, Hanni—“ Hanni zündete die Petroleumlampe an. Müder Licht⸗ ſchein erhellte das Zimmer. Dann machte ſie das einfache Abendeſſen zurecht. Mutter Trina verfolgte ſie mit ihren Blicken. Lautlos murmelten ihre Lippen dabei. Aerger⸗ lich lachte ſie dann auf. „Anſinn— es bleibt dabei—“ Schweigend wurde nun die Mahlzeit eingenommen. Nachdem aber ſagte Mutter Trina plötzlich: „Ich hab' dir was zu erzählen, Hanni—“ „Ja, Mutter—“ „Ich war vorhin auf dem Vorwerk, bei Inſpektor Vie⸗ 1 Ihre Augen blinzelten.„Ich hab' mit ihm ge⸗ prochen—“ Hanni war es, als ſchlüge ihr Herz plötzlich ſchwer und langſam. Ihre Hände wurden kalt. Sie lagen wie leblos im Schoß. „Ich hab' ihn gefragt, ob er dich noch einſtellen kann—“ Keine Antwort. „And er meinte, das ginge wohl noch. Für die Feld⸗ arbeit wärſt du ja allerdings nicht recht zu gebrauchen.“ Ein Putſchverſuch Feys? Chriſtlich⸗ſozialer Arbeiteraufmarſch geſtört. Wien, 145 Mai. Wien iſt am Sonntag ganz knapp an einer ſtarken intladung der innerpolitiſchen Spannung vorbeigegangen. Die Anhänger des ehemaligen Vizekanzlers und Heimat. ſchutz⸗Landesführer Wiens, Fey, hatten eine umfang. reiche Kundgebung gegen den Aufmarſch des Freiheitsbun⸗ des geplant, die ſich ſicherlich gegen die Regierun ſelbſt hätte richten ſollen. 0 Dadurch, daß Bundeskanzler Schuſchnigg rechtzeitig von den Plänen der Anhänger Feys erfuhr, ſich ſelbſt an die Spitze des Zuges des Freiheitsbundes ſtellte und gleich⸗ zeitig Fey durch die Polizei auffordern ließ, ſeinen lat in der Ringſtraße zu räumen, konnten die Kundgebungen verhindert werden. Als die Anhänger Feys Dr. Schuſchnig anſichtig wurden, wagten ſie nicht, ihre Pläne durchzu⸗ führen. So kam es, daß die Kundgebungen nur an einzel⸗ nen Punkten der Ringſtraße aufflammten und raſch vor. übergingen. Zwiſchen abziehenden Gruppen des Freiheitsbundes und Heimwehrleuten kam es in ſpäter Stunde in den äußeren Bezirken Wiens zu Schlägereien, die von Alarm- abteilungen der Polizei unterdrückt wurden. Zwei Kinder ſolſen hierbei durch Steinwürfe verletzt worden ſein. Wie man hört, ſoll Fey ſelbſt jetzt erklären, es ſei ein keiner Zufall geweſen, daß er ſich zur Zeit des Freiheitsbun⸗ desaufmarſches auf der Ringſtraße befunden habe. Unter den Verhafteten befindet ſich der ehemalige Heimatſchutz hauptmann Fitzner, der jetzt der militäriſchen Leitung des Milizkorps zugeteilt iſt. 0 Eine Verlautbarung der Heimwehren beſagt, daß Kund⸗ gebungsverſuche von einzelnen Heimwehrleuten gegen den Aufmarſch des Freiheitsbundes ſtattgefunden haben. Vize⸗ kanzler Starhemberg habe ſich zur Polizeidirektion begeben und für die 50 Verhafteten intervenſert, und, da ſich heraus geſtellt habe, daß es ſich nur um„Rufdemonſtranten“ han⸗ delte, ſo ſeien dieſe wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Der engliſche Spekulationsſkandal Aufſehenerregende Enthüllung.— Der Sohn des Kolonial. miniſters belaſtet. London, 11. Mal. Die erſte Sitzung des richterlichen Ausſchuſſes zur Un⸗ terſuchung der Verſicherungsſpekulation in Verbindung mit dem vorzeitigen Bekanntwerden der Steuer- und Zoll⸗ erhöhungen brachte ſchon kurz nach Beginn der Eröffnung eine aufſehenerregende Enthüllung. Nach den Mikteilungen des Generalſtaatsanwaltes ind drei Berſicherungsgeſchäfte auf Anweiſung des Sohnes des engliſchen Kolonialminiſters Thomas getätigt worden. der junge Thomas iſt Teilhaber der Börſenmaklerfirma Beliſha and Co. Die erſte Verſicherung wurde bereits am 15. April, alſo etwa eine Woche vor der Bekannkgabe des neuen Haushaltplanes im Unterhaus, durch Alfred Bales, einem Freund ſowohl des Kolonialminiſters als auch deſſen Soh⸗ nes, abgeſchloſſen. Staatspräſident Azana vereidigt Madrid, 12. Mai. Der neue Staatspräſident Azana wurde in feierlicher Parlamentsſitzung vereidigt. Das di⸗ plomatiſche Korps und die Vertreter der Behörden, des Heeres und der Marine nahmen an dem feierlichen Akt als Gäſte teil. Von den Abgeordneten fehlten die Monarchiſten. Nach der Eidesleiſtung erklärte der ſtellvertretende Landtagspräſident Aſug die feierliche Sitzung unter den Beifallsſtürmen der Linken und eiſigem Schweigen aller übrigen Parteien für beendet. Staatspräſident Azana nahm dann die Truppenparade ab. Anſchließend erfolgte die Amtsübernahme. i Faſt zögernd ſprach Trina. Dabei keinen Blick von Han⸗ nis Geſicht laſſend. ö „Aber in der Geſindeküche könnteſt du arbeiten. Die alte Fieke braucht eine Hilfe. Du wirſt gleich morgen an⸗ fangen.“ Das klang laut und beſtimmt. 5 Da ſtand Hanni auf. Ruckartig. Der Stuhl flog zurück. „Nein!“ ſagte ſie. Ebenſo laut und unabweislich. 5 And danach war es einige Augenblicke lang ſehr ſtill. „Du willſt— alſo nicht?“ „Nein!“ „Ich— befehle— dir— Hanni, morgen zum Vorwerk zu gehen. Ich habe bereits zugeſagt für dich!“ 5 „Mutter! Du weißt nicht, was du von mir verlangſt. Sie ſchauderte.„Nein, nein! Das nicht! Der Jörg wird hinter mir her ſein, wie— wie ein Teufel—.“ „Dann— heirate ihn—“ „Nie!“ Hanni wandte ſich kurz um. Trat in die Kammer. Es klirrte leiſe. Sie hatte den Riegel vorgeſchoben. Trina zuckte kaum merklich die Schultern. „Sie wird vernünftig ſein.“ 5 Hanni ſaß auf dem Bettrand. Die Zeit verrann. Längſt ſtand der Mond hoch am Himmel. Schien durch das kleine Fenſter in die Kammer mit magiſchem Licht. Trina war längſt zur Ruhe gegangen. Hanni blickte auf, als kämen ihre Gedanken aus ſehr, ſehr weiter Ferne zurück. Sie nickte leicht vor ſich hin. Dann ſtand ſie auf. Kniete vor der Kommode, zog mit unendlicher Vorſicht die Schublade heraus.— Eine halbe Stunde ſpäter hatte ſie ihre wenigen Hab⸗ ſeligkeiten in einem Tuch verpackt, deſſen Zipfel ſie ver⸗ knotete, um es als Bündel tragen zu können. Dann glitt ſie zum Fenſter. Sie ſah über das Bruch, das hell im Mondlicht A Duft der Felder wehte herüber. Kühle des Waſſers. Ge⸗ quarr der Fröſche. Lautlos glitt ſie nach unten. Bald darauf ſchritt ſie die Landſtraße entlang. 5 Zwiſchen den hohen Reihen der Pappeln, die links un rechts ſtanden. 3 In dieſer Nacht entfloh Hanni aus dem alten Haufe in der Vorwerksgaſſe, entfloh vor der Bosheit der 1 ſchen, die ihrer reinen Seele furchtbar war, entfloh vo den Zweifeln ihres eigenen Herzens an die Liebe des einen, der fern, ſo fern weilte. 1 Und der Nachtwind in den Pappeln ſang ihr eine ſanfte, feine Abſchiedsmelodie.— tum Trib der halt Nerd fehle Sch die nen Nach hin 5 5* 7 7 2 1 225 dem badlisclien Laud 85 Die Reichsbäckertagung in Mannheim Aufgaben des Berufsflandes. Gewallige Treuekundgebung auf dem Schloßplatz. Mannheim, 11. Mai. Der Reichsinnungsverband des Kazlsruhe, 11. 8 er Wettergott hatte es auch a H Bäckerhandwerks hielt eine Arbeitstagung ab, an der unter en all 15 gut gemeint. Nach den Feſt go kke dien ſten Die geſtrengen 5 e 8 dem Vorſitz des Reichsinnungsmeiſters Grüſſer die 5 Be⸗ en. ſürtt man zur Aufſtellung des Feſtzuges, der ſich um If Lenzespracht feiert die Natur ihr Auferſtehen. Doch zirksinnungsmeiſter und über 2000 Bäckermeiſter tölnah⸗ at⸗ 1030 Uhr am Mühlbur Tor in Bewegung ſetzte und Unſere Freude iſt noch nicht reſtlos, ſind wir doch noch in men. Reichsinnungsmeiſter Grüſſer konnte als Ehren⸗ ig iber die Kaiſer⸗ u zum oßplatz führte. Erwartung der geſtrengen Herren, der ſogenannten Eisheiligen gäſte u. a. den badiſchen Mimiſterpräſidenten Köhler 95 m⸗ eine dichte Menſchenmauer ier und alle Fenſter Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius und ihrer den Reichshandwerksmeiſter Schmidt ſowie zahlreiche Be⸗ ng valen beſetzt. Die Zehntauſend soldaten waren fort⸗ Nachfolgerin der„kalten Sofie“. Die„geſtrengen Herren“ ſucher aus dem Ausland begrüßen. Nach dem Fahnenein⸗ gesetzt Gegenſtand herzlicher Begrüßung, Zurufe und waren an und für ſich fromme Männer, die teilweiſe bei marſch und der Totenehrung weihte Reichshandwerksmet⸗ on kcherſchwenken kein Ende nehmen. Ie Feſtzug den Chriſtenverfolgungen den Märtyrertod erlitten. Sie ſter Schmidt zahlreiche Innungsfahnen. die höchſten badiſchen Kriegsorden, kümmerten ſich nicht um Froſt und Eis und gönnten dem 5. 1 ch⸗ darl⸗Friedrich⸗Verdienſtordens Landmann gedeihliches Maiwetter. Aber um die Mitte des Miniſterpräſident Köhler at Verdienſtmedaille ausgezeichne⸗ wien e de en e e een e ee, e überbrachte die Grüße der Reichsregierung, des Reichs⸗ en 0 Auch die alten Feldzeichen. ee e oder Eisrieſen, ihr maine ernährungsminiſteriums und der badiſchen Regierung. Die 99 ehemaligen Ke„Regimenter hatten einen Ehren⸗ en 5 Unweſen. Nach e ee daß 10 politiſche Führung iſt den Führern des deutſchen Hand⸗ 15 eim Zuge. In den Reihen der Arkillexiſten wurde ein es 1 1 die genannten Heiligen 1 i 9 N fi werks Anerkennung und Dank ſchuldig, daß ſie ſich der Auf⸗ jel⸗ ſerbeiniger Kriegskamerad mitgeführt. i der Froſtrieſen geſetzt und mit dem Namen gabe bewußt waren, daß das Handwerk Opfer auf or⸗ Am Leibgrenadierdenkmal, wo Muſik und Geſang ver⸗ 1 7 05 e Unrecht belegt 5. ſich nehmen mußte, um das allgemeine Ziel ohne eine Er⸗ ſummten, zog man entblößten Hauptes vorüber. Auf einer Worin die merkwürdige Erſcheinung des Rücdfalls in höhung der Preiſe zu erreichen. Das Bäckergeſchäft iſt ein bes Tlibüne vor der Pyramide am Adolf⸗Hitler⸗Platz nahmen die Kälte ihren Grund hat, iſt noch nicht genau erwieſen. Rach] Pfenniggeſchäft, und nur zahlenmäßig kleine Beträge wer⸗ hen der Schirmherr des Karlsruher Garniſontages, Reichsſtatt⸗ neuerer Anſicht hängt das gefürchtete Auftreten der Eis- den umgeſetzt. Aber der Bäcker lebt ſparſam und legt m. ſalter Robert Wagner, und der kommandierende Ge⸗ heiligen mit Ausgleichungen der Temperaturunterſchiede, her⸗ Pfennig auf Pfennig. Wir können der jungen Generation der 0 Armee„ Generalleutnant Geyer, Be⸗ vorgerufen durch Abziehen erwärmter und Eindringen kalter nichts wertvolleres mitgeben als den Rat, genau ſo zu le⸗ des Wehr 5 5, den Vorbeimarſch ab. Luftſtrömungen, zuſammen, eine 1 555 e ben, wie es die Väter taten. ein ſige Menſchenmenge hielt das weite Rund der legt 55 155 2 1 55 1 A 85 Fa ln i Reichshandwerksmeiſter Schmidt knüpfte an die in. nlagen beſetzt. Vor dem Schloßportal hatten e e dee ee. e Ausfüh des Miniſterpräſidenten an, dis ſich mit der 1 55 Did ionalſozi aii e ten, daß Süd⸗ und Weſtdeutſchland ſtärker und häufiger Haltungen des Miniſterergnd„ die ien lit ter die Ehrenabordz n der nationalſozialiſtiſchen Formatio⸗ 5 7555 der Maikälte zu leiden haben, als Mittel⸗ oder gar wirtſchaftlichen Lage des Bäckerhandwerks beſchäftigten. 5˙ en und des R arbeitsdienſtes Aufſtellung genommen. Norddeutschland 3 5 2 5 8 Mit der Meinung daß bei den Bäckern nur Ueberfluß des ch dem l nen Aufmarſch bot ſich dem Beſchauer 2 0 1. 5 5 zwischen 8 herrſche, müſſe aufgeräumt werden. Er beurteile aber die ebenſo ſch ie wuchtiges Bild. Der Reichsſtatthalter 5 geſtrengen e die 15 190 5 b der Gin Zukunft für das deutſche Handwerk und auch für das Bäk⸗ nd ritt zunächſt! ont der Ehrenformationen und die Rei⸗ 0 und 95 Mai ie des Ma kerhandwerk durchaus optimiſtiſch. Große Sorgen bereite en der Ehrengäſte ab. Ehrfurchtsvoll begrüßt wurden dann 5 1 15 51 N B 5 noch ge alten Regimentsfahnen zum Schloßbalkon gebracht, wo⸗ mehr als den April. die Hes erſct iin des enten Handen zen ſich auch der ſtatthalter und der kommandierende Der Bauer nach der alten Akt 8 8 5 9 8 8 0 N 5 13. eneral b n f Trägt den Pelz bis Himmelfahrt, von der auch das Bäckerhandwerk nicht auszunehmen ſei. 19 Böllerſchüſſ Beginn der großen Treue⸗ Aud tat ihm dann dar Bauch noch weh, Vor dem Kriege zählte man 1,2 Millionen Handwerksbe⸗ 5 lundgebung, deren Verlauf durch Lautſprecher So trägt er ihn bis Bartelme(Bartholomäustag). triebe, heute rund 1.6 Millionen. Durch eine ſtrenge Aus⸗ 5 übertragen 1*. leſe im Nachwuchs und durch einen weitgehenden Befähi⸗ Der 0 ſchuſſes, Julius Ficht, i Größere Ausſchreitung. In der Nacht zum Sonntag[ gungsnachweis müſſe der Vermehrung der Handwerksbe⸗ al⸗ Uillommensgruß an dee Feſtteilnehmer ein, die aus dem keiten, die ein polizeiliches Einſchreiten erforderlich machten.] am frühen„Morgen werde bald zu einer einheitlichen Ent⸗ ganzen Lande und aus den deutſchen Gauen gekommen Einer der Täter, der einem einſchreitenden Polizeibeamten ſcheidung für das ganze Reich geführt werden. . e 1 1 f e eee, 5 Widerſtand leiſtete, wurde feſtgenommen und in das Be⸗ Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen ü Der kommandierende General des 5. Armeekorps, Ge⸗ zirksgefängnis eingeliefert. Getreidewirtſchaft, Zſchirnt(Berlin), ſprach über das in⸗ keralleutnant.„ Namen der neuen Wehr⸗ UI Einbrecher feſtgenommen. Ein junger Mann aus dem[ Weſen der Marktordnung Der Redner erinnerte daran. nit nacht für die freundliche Begrüßung. Er ſprach aber auch als Ruhrgebiet wurde in Mannheim feſtgenommen, weil er am[daß ſeit nunmehr einem Jahr, nachdem er den Vorſitz der Kamerad der alten Soldaten und erklärke: Wir ſind ſtolz 17. r E Gi 111 b f ie Sta⸗ l. e 2 Tage zuvor in einem Pfarrhaus in Hockenheim einen Ein⸗ Hauptvereinigung übernommen hatte, eine gewiſſe Sta g mrauf, daß das neue Reich die Tätigkeit der al e bruchsdiebſtahl beging und hierbei Geld und Wertſachen er⸗ bilität der Verhältniſſe eingetreten ſei. Dieſe Stabilität ha⸗ nacht anerkennt, wir ſind ſtolz darauf, vom Führer immer beutete. Das Diebesgut konnte dem Langfinger wieder ab⸗ be auch die Geſundung des Bäckerhandwerks nach ſich ge⸗ wieder als eine Tragſäule der Zukunft des deutſchen Volkes 5 1 5 8 1 5 3 bezeichnet zu werden. Bei jeder Gelegen heit ſucht der Führer ee: 5 g. es 90 en 4115 ſeiner 5 militäriſchen Erfahrung. 148 Neuwohnungen im April. Der Reinzugang an Bauer, Müller und Bäcker gehörten zuſammen, weil 5 So ſagte er am nationalen Feiertag des deutſchen Volkes: Wohnungen betrug im Monat. 148(Zugang ſie aus der Entwicklung heraus zuſammen verbunden ſind. 1 Wie der einzelne Soldat nichts iſt, aber alles im Rahmen 1185 1 9 900 Wc den e e ee Reichsinnungsmeiſter Grüſſer wies auf die neue 15 eines Regiments, ſeiner Diviſion und Armee, ſo iſt auch der ſind 172 Woh naun n it 1 bie 35 gen 11 Wohnungen Handwerksgeſetzgebung hin. Das Geſetz ſei nur 0 aunzelne Bolksgenoſſe nichts, aber alles im Rahmen der[ mit 4 bis 6 Bitter und 1 Wohn mi: bez 1197 ein toter Buchſtabe, dem durch unermüdliche Arbeit erſt 6 Volksgemeinſchaft. Generalleutnant Geyer ſchloß mit der Ver⸗ Hinein Es würden 38 855 893 1 5875 rivaten[Leben verliehen werden müſſe. Dann komme auch die ſicerung, daß die junge Wehrmacht immerdar den alten 5 1 5 75 en Heffentlichen 5 eich fte p felt Beſſerung im Handwerk. Der Reichsinnungs⸗ Soldatengeiſt hochhalten wird. herr e e. N 1 e. meiſter verbreitete ſich dann noch über eine Reihe das Bäk⸗ 0 ri i 1 darunter ſind 111 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Vollgeſchoſſen 8„„ Nun ergriff Reichsſtatthalter Robert Wagner das d höchſtens vier Wol en. Für 87 Neubauten. die zu. kerhandwerk allgemein intereſſierender Fragen, wobei er Wort, um den Kriegskameraden die Grüße der Partei und[un i e 5 e 12 lber helfe erwähnte, daß in Zukunft ſtrebſamen jungen Bäckergeſel⸗ des Staates zu entbieten und die ewig innere Verbundenheit 2 0 e 1 U e 0 5 1 len zur Exiſtenzgründung ein Zuſchuß geleiſtet na mit ihnen zu verſichern. Das neue Deutſchland, ſo fuhr mit Neſch⸗zuſchaß derſtellte eee ee würde, der zinslos zurückzuerſtatten ſei. Anſchließend trat 15 er fort, entſtand aus dem Geiſte der ſoldatiſchen„Opfer⸗ 1 5 der Redner noch einmal für die Genoſſenſchaften ein, die 52 uilligkeit und Pflichterfüllung heraus. Dieſes neue Deutſch⸗ eee eee eee als Helfer für die Bäcker angeſehen und gewertet werden ls. an 155 h 5 e 11 Zwölfjähriger Schäler tödlich verunglückt. müßten. ö en, der Soldaten des Krieges, ſtehen, wie umgekehrt dieſes ee Ma Fadi dern 13 5353 n bie das Soldatentu e euen Wehrmacd dei ihm ſteht.„ 50 5. 18 N 5 2 5 10 85 ind jet 2 0 19 9. en i gang prallte er mit einem Laftzug zuſammen, wurde ſchwer Mit geradezu bewundernswerter Liebe zur Sache iſt auf 8 im Kampfe um die„ ſtanden. In ſchwerer] verletzt und ſtarb Zeit danach im Krankenhaus. der Reichsfachausſtellung des Bäckerhandwerks in Mannheim 15 geit konnten wir fühlen, was Deutſchland iſt, in ſchwerer Zeit Schweres Unwetter über Lahr. 0. bis 18. Mai die Organiſationshalle des deutſchen Bäk⸗ lie gab l f. 8 Nati ef n 125 75 b 5 kerhandwerks aufgebaut worden. Alles nur irgendwie und haben wir den Weg zum Volke und zur Nation gefunden. 0 9 1 e Samstag ftachmittag über 0 aufgeba. Jene I dieſer ſchweren Zeit ſind die geiſtigen F ente des 5 8„ ⸗wo zur Verfügung ſtehende Material iſt in glücklicher Zu⸗ In dieſer ſchweren Zeit ſind die geiſtigen Fundamente 5155 den ſüdweſtichen Teil der Schutterſtadt niedergegangenes Ge⸗ ſammenarbeit mit allen verantwortlichen Stellen, die in enger deuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland gelegt worden. Wir witter halte ein Unwetter im Gefolge, wie es ſeit Menſchen⸗ organiſatoriſcher Beziehung zum Bäckerhandwerk ſchaffen, zu⸗ f bullen niemals opfermüde werden uud mit Adolf gedenken nicht mehr zu verzeichnen war, und deſſen Ver⸗ i 10 anſchauliches, genaues Bild von 5 Ziller weiterarbeiten, bis jeder einzelne Volksgenoſſe 5 heerungen in einzelnen Lahrer Gemarkungen unerwartet groß] der Arbeit, der Bedeutung und insbeſondere vom Einbau des 1 Früchte eines 20jährigen opfervollen Ringens ernten Wa„ ſind Mit dem langanhaltenden wolkenbruchartigen Regen deutſchen Bäckerhandwerks in den geſamten Wirtſchaftspro⸗ Reichsſtatthalter erinnerte an den Freudentag vom 7. März, war ein ſtarker Hagelſchlag verbunden; friſch geſetzte Kar⸗ 8. Nach ue. in Nahneß eee Nusa dent 5 der unſerer Grenzmark die Wehrfreiheit wiedergab. Am toffeln und andere Saaten wurden weggeſchwemimt, ſo daß 1 11 11 0 3 1 klarer Einblick in die Schaffens⸗ Schluß ſeiner Ausführungen ſtand der Wunſch, daß die den Feld⸗ und Gartenbeſitzern großer Schaden entſteht. Durch und Wirtſchafkewelt 1 ie . gameraden recht frohe Stunden des Wiederſehens in der[ den Schlamm und das Geröll, das ſich in der Hauptſache Auf allen Gebieten hat man mitgearbeitet, um die Belange g Gauhauptſtadl verleben und nach der Heimkehr, mit neuem] in der Kaiſerſtraße ablagerte, wurde der Straßenverkehr und Verbindungen des Bäckerhandwerks an den Beſucher water geſtärkt, in treueſter Pflichterfüllung wieder an[ unterbrochen. In 15 Feube 15 1 0 1 ee 9 ö de Arbeit für Deutſchland gehen mögen. ein ſehr ſchweres Gewitter über die Stadt niederging, w F f 5 5 Das Dea Siegheil auf das deutſche i eine ee Arbeiter mit der Reinigung der Haupt⸗ e 9 4 0 9 5 e eiltſche 8 5 f 0 8 ver- Fraß oſchäf 5 1 4 5 85 1 a ed 5 ee dee enen 925 5 ſtraßen beſchäftigt 5 verbandes mit ſeiner Verwaltung in Berlin und 1 geiſterte Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. Pforzheim, 12. Mai. Der Gaſtwirt Hermann Duffner daran, wieviel 1 1 5 ee 8 Ges 1 Damit hatte die machtvolle Kundgebung, die zugleich ein fuhr in ſtark angetrunkenem Zuſtand mit ſeinem Perſonen⸗ 112 n 1 5 i Kon 1 1 feierliches Bekenntnis zum Friedenswerk des Führers war,[ kraftwagen durch die Kaiſer»VWYrn es Sine dheiſen ge Wir e in anſthaulcher Darſtel⸗ ihr Ende erreicht und die Maſſen flutelen in die Stadt urück. wobei er ſoweit nach links e ee er den ſcharf rech 5 n de Anteil der ge eb d ege me i ne * fahrenden Kraftradfahrer Alfred Süß mit dem linken Ko schaf ten am Gee e 1 5 ü nfuhr. 5. 5 Wolkenbruch über dem badiſchen Odenwald. 1 805 15 Süß und ſein Beifahrer, der gleichaltrige Weiter findet ſich ein ausführliches Umſatzſchema 11 Mosbach, 11. Mai. Am Sonntag vormittag ging[ Kurt Seyfried, wurde in hohem Bogen auf den Gehweg] und wir erſehen aus beſonderen Tafeln, daß das Bäcker⸗ über Mosbach und die umliegenden Orte ein wolkenbrucharti⸗ geſchlendert, wo ſie ſchwerverletzt liegen blieben. Seyfried handwerk als fortſchrittliches Gewerbe mit den modern⸗ ger Regen nieder, der über eine halbe Stunde anhielt und hakte einen ſchweren Schädelbruch und Süß einen ſchweren ſten Geräten und Maſchinen ausgerüſtet iſt. N ſt wüſte Verheerungen anrichtete. Dem Regen ging ein ſtar⸗ Oberſchenkelbruch ſowie Bauch- und Kopfverletzungen da⸗ einer der Kojen finden wir den Reichsinnungsverband mi le let Hagelſchlag voraus. Die Straßen waren nach wenkgen don elragen. ſeinen 15 Bezirksſtellen dargeſtellt und erkennen an den jewei⸗ Minuten mit Waſſer überſchwemmt, die Gärten glichen Seen m ſtädtiſchen Krankenhaus, wohin beide gebracht wor⸗ ligen, beſonders eigenartigen Heimatgebäcken die Viel⸗ und von den Bergen ſtürzten reißende Bäche. Die Hauptver- den waren, ſtarb Seyfried bald nach ſeiner Einlieferung,[ geſtalt der deutſchen Backerzeugniſſe. Mit viel Liebe iſt hier r, lehtsſtraße Mosbach⸗Neckarez war für mehrere Stunden während Süß eine Stunde ſpäter verſchied. Duffner hielt[eine großartige Gebäckſchau aus allen Gauen un⸗ unterbrochen. Zwiſchen Dallau und Neckarburken wurde die nach dem Zufammenſtoß kurz an, fuhr aber dann mit ſei⸗ ſeres Vaterlandes zuſammengetragen worden. Auf den glei⸗ Bahnlinie beſchädigt, ſo daß die Züge eine volle Stunde] nen Inſaſſen weiter, ohne ſich um die Verletzten zu küm.] chen Zusammenhang verweist die beſonders gut gelungene t Vetſpätung hatten. mern. Er wurde aber in ſeiner Wohnung feſtgenommen.„Ladentürel, über die wir hier noch nichts verraten Schwere Schäden verurſachten die Regenfälle in Neckar⸗. 5„ wollen; mögen ſich die Beſuacher an Ort und Stelle vom 1 zimmern, wo man längere Zeit ein Haus in Gefahr glaubte. Freiburg.(Auto fährt in H JK o lon ne.) Auf Bäckerhandwerk in deutſcher Landſchaft beeindrucken laſſen. b Diele Häuſer waren hier dom Waſſer vollſtändig umgeben.] der Opfinger Landstraße wurde eine e e 5 10 Wir erkennen weiter an einer ſtatiſtiſchen Darſtellung Das Vieh mußte aus den Ställen geholt werden. Auch in auf einem Gepäckmarſch befand, von einem 995 mit 15 die Pionierarbeit des deutschen Bäckerhandwerks auf dem Ge⸗ Billgheim ſcheint das Anwetter ſchwer gehauſt zu haben,] abgeblendeten Lichtern ſeitlich angefahren. 1 0 g biete des Genoſſenſchaftsweſens. g. während die Schefflenz Orte kaum den Regen e ein Hitler⸗Junge ſchwer, zwei e iche Klint 10 So ſtehen wir unter dem Eindruck der engen Verbun⸗ . Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis in die 3 brachte den Schwerverletzten in die Ehir 95 e ſich um die] denheit und der Bedeutung des deulſchen Bäckerhandwerks Nacht. Hifskräfte mußten in den betroffenen Orten eingeſezt] Freiburg. Der ſchuldige Kraftfahrer 1 5 1 b im Rahmen unſerer Geſamktwirtſchaft und bewundern ſeinen werden, um den Schlamm, der nach dem Abfluß des Waſſers[Verletzten zu kümmern, in Richtung Freiburg davon. Aufbau und ſeine Arbeit! auf den Straßen lagerte, abzutransportieren. 5 d f———— 6377 q 0 5 5 5 5 ö 5 8 5 besos ass Letztes Chlorodont Abends as Letzte, oden 7 2. K 8—— 1——— 2———— Zur Schulſammlung des VDA. Halbnackte Kinder, nur in Lumpen gehüllt. „600 Schulkinder haben bei uns in Siebenbürgen Aufnahme gefunden, und nie werde ich den Anblick dieſer halbnackten, blaſſen Kinder, nur in Lumpen gehüllt ver⸗ geſſen.“ So lautet der Bericht einer Siebenbürger Frau über die beſſarabiſche Hilfsaktion, bei der arme deutſche Volksgenoſſen in Rumänien noch ärmeren zu helfen trachten. 15 Iſt es angeſichts ſolcher Tatſachen nicht unſere Pflicht den deutſchen Brüdern, die mühſelig genug ihr Leben friſten und doch mutig für ihr deutſches Volkstum ein⸗ treten, Hilfe angedeihen zu laſſen? Jeder deutſche Reichs⸗ bürger muß ſich deſſen bewußt ſein, daß er nicht nur Staatsbürger, ſondern auch Volksgenoſſe iſt. Die deutſche Nation iſt größer als die Maſſe der Volksgenoſſen, die im Kernſtaat, im Deutſchen Reiche, leben. Von nahezu 100 Millionen der Deutſchen ſiedeln nur 64 Millionen im Reichsgebiet. Alle Deutſchen fremder Staatsangehörigkeit zu umfaſſen, den Volksgedanken zu pflegen, verſtehend hilfreich, fördernd, iſt die Aufgabe des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland, der zu unſeren Volks⸗ gruppen im Ausland eine geiſtige und ſeeliſche Brücke über die Grenzen hinaus bildet. 5 Unendlich viel bringen die Auslandsdeutſchen ſelbſt zur Erhaltung ihrer Volkstumseinrichtungen auf. Dennoch müſſen ihnen Kräfte und Mittel bei ihrer gefährdeten und wirtſchaftlich ungünſtigen Lage von den Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt werden, die das Glück haben, in einem deutſchen, bewußt national geführten Staat zu leben und denen deutſche Bildung und Erziehung ein ſelbſtverſtändlicher Beſitz iſt. Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland ſammelt vom 4. bis 15. Mai zur Unterſtützung der kulturellen Einrichtungen unſerer deutſchen Volksgenoſſen draußen und die Schuljugend, die dieſe Sammlungen durchführen wird, tritt an die in ihrem Umkreis lebenden Verwandten und Freunde heran: denn jeder muß ſich mitverantwortlich fühlen jedem, der draußen zum deutſchen Volke gehört. A Frachtbriefmuſter. Die Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe gibt folgendes bekannt: Nach dem gegenwärtigen Stande der Arbeiten iſt nicht mehr damit zu rechnen, daß die neue Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung mit den nellen Frachtbriefmuſtern ſchon zum 1. Juli ds. Irs. eingeführt wird. Dies wird nicht vor dem 1. Januar 1937(wahr⸗ ſcheinlich ſogar erſt zum 1. Juli 1937) der Fall ſein, ſo daß die jetzt gültigen deutſchen Frachtbriefvordrucke bei der in Ausſicht geſtellten Aufbrauchsfriſt von 6 Monaten noch mindeſtens bis zum 30. Juni 1937 verwendet werden dürfen. Genauere Angaben ſind zur Zeit leider nicht möglich. 1 — Verfahren bei Handelsbeſchränkungen. Zu der Ver⸗ ordnung über Handelsbeſchränkungen hat der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter eine neue Ausführungsan⸗ weiſung erlaſſen, die daß für die und Handelskammer und, ſofern es ſich um Lebensmittelgeſchäfte handelt, die der Marktordnung dienende zuſtändige Stelle des Reichsnährſtandes gehört werden. L mannheims neue Autofachſchule. Durch einen Vertreter des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts wurde in Mannheim eine neue Autofachſchule ihrer Be⸗ ſtimmung übergeben. Dieſe Autofachſchule iſt der Carl Benz⸗Gewerbeſchule angegliedert. Sie konnte in einem leerſtehenden Fabrikgebäude gemeinſam mit übrigen Werkſtatträumen für Mannheimer Gewerbeſchulen ein⸗ gerichtet werden. Dieſe Autofachſchule befindet ſich in dem Hauſe, in dem ſchon der Erfinder des Kraftwagens, Carl Benz, wirkte. Eingerichtet wurde die Fachſchule mit den modernſten Werkzeugen. Bei der Eröffnungsfeier wies Oberregierungsrat Schmidt⸗Karlsruhe darauf hin, daß man im Unterrichtsbetrieb dieſer Autofachſchule von dem bishe⸗ rigen Wege abgehe. Die praktiſche Ausbildung lege man in die Schulwerkſtätte. Erſt nach einer zweijährigen Aus⸗ bildung in der Schulwerkſtätte der Autofachſchule übergebe man den Lehrling einem Meiſter. Werfhateitn i Die Mutter getötei.— Zehn Jahre Zuchthaus. Der 24jährige Richard Mühlhäuſer von Günzwangen, wohn⸗ haft in Mannheim wurde vom Schwurgericht wegen Tö⸗ tung ſeiner Mutter zu einer Zuchthausſtrafe von zehn Jahren drei Moraten und drei Jahren Ehrverluſt verur⸗ teilt. Mühlhäuſer hatte im Verlaufe eines Streites ſeiner Mutter, die ſtark dem Trunke ergeben war und ſogar ein⸗ mal von der Polizei auf der Straße aufgeleſen worden war, mit einer Vorhangſchnur den Hals zugezogen und die Frau dann aufgehängt, um einen Selbſtmord vorzutäuſchen. Fahrſicherheit! Warnung vor Alkoholmißbrauch und Führerflucht Die Fälle, in denen Alkoholmißbrauch nach⸗ weisbar die Urſache von meiſt ſehr ſchweren Ver⸗ kehrsunfällen iſt, ſind leider nur zu häufig, und die Fälle der Führerflucht haben in letzter Zeit ſo er⸗ heblich zugenommen, daß eine deutliche Warnung am Platze iſt. Einem von der Zeitſchrift„Deutſche Juſtiz“ veröffentlichten Artikel entnehmen wir: Der moderne Verkehr wird immer ſeine Opfer for⸗ dern. Um ſo weniger wird man ſich damit abfinden kön⸗ nen, daß die Zahl der Unfälle und ihrer Opfer noch da⸗ durch vermehrt wird, daß ſich Kraftfahrzeugführer in einen Zuſtand verſetzen, der es ihnen von vornherein unmöglich macht, den hohen Anforderungen des Verkehrs zu ge⸗ nügen und ſich ſicher im Verkehr zu bewegen. Ebenſo müßte es eine ausgeſprochene Ausnahmeerſcheinung ſein, daß ein Kraftfahrzeugführer, wenn er ſchon einen Unfall herbeigeführt hat, ſich ſoweit vergißt, daß er flüchtet, ohne ſich um das Unfallopfer oder den ſonſt angerichteten Scha⸗ den zu kümmern. Wer in einem Zuſtande der Alkoholbeeinfluſ⸗ ſung ein Kraftfahrzeug führt, der gefährdet den Verkehr ſtets auf das allerſchwerſte. Zahlloſe Beiſpiele für die ver⸗ heerende Wirkung des Alkoholgenuſſes auf die Fahrſicher⸗ heit laſſen ſich aus der Praxis anführen. Typiſch ſind die Fälle, in denen durch den Alkoholgenuß Hemmungsloſig⸗ keit eintritt, ein Gefühl der Sicherheit und beſonderen Kraft vorgetäuſcht und die Luſt am Dahinraſen und an kühner Fahrweiſe entfeſſelt wird. Ebenſo häufig laſſen ſich bei den vielen von den Ge⸗ richten verhandelten Verkehrsunfällen die anderen typi⸗ ſchen Erſcheinungsformen der alkoholiſchen Beeinfluſſung, die Verminderung der Aufnahmefähigkeit, die Erſchlaffung der Sinne und das zeitweiſe Ausſetzen der bewußten Sin⸗ nestätigkeit als Urſache feſtſtellen. Dabei beweiſen die Fälle aus der Praxis eindeutig die im übrigen auch durch wiſſenſchaftliche Verſuche ein⸗ wandfrei belegte Tatſache, daß auch ſchon ſehr ge⸗ ringe Mengen Alkohol die menſchlichen Sinnes⸗ funktionen im ungünſtigen Sinne ſo beeinfluſſen, daß die notwendige Sicherheit im Fahren erheblich beeinträchtigt wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Maßſtäbe, die ſonſt bei der Bewertung der alkoholiſchen Beeinfluſſung eines Täters angewandt werden, bei der Frage der Alkoholbe⸗ einfluſſung eines Kraftfahrzeugführers unge⸗ eignet ſind. Derjenige, der ſonſt im Urteil der anderen als leicht angetrunken, als nur angeheitert bezeichnet wird, wird bei der ärztlichen Diagnoſe, bei der es ſich um die Beurteilung ſeiner Fahrſicherheit handelt, ſtets als zur ſicheren Führung eines Kraftfahrzeuges völlig außerſtande angeſehen wird. Die Strafen ſind hart für den, der infolge von Alko⸗ holbeeinfluſſung einen Unfall verurſacht hat. Gefängnis⸗ ſtrafen bei fahrläſſiger Tötung werden verhängt, und auch da, wo lediglich Sachſchaden verurſacht worden iſt, wird eine weſentliche Verſchärfung der Strafe eintreten. Es ſollte erwartet werden, daß jeder anſtändige Kraft⸗ fahrer nach einem von ihm verurſachten oder mitverur⸗ ſachten Unfall ſtets zu ſeiner Tat ſteht, und ſofort alles tut, um den angerichteten Schaden möglichſt wieder gut⸗ zumachen. Man kann dem, der ſich nach dem Unfall wirk⸗ lich ehrlich bemühen will, alles zu tun, um als anſtändiger und aufrechter Menſch zu gelten, nur raten, auf jeden Fall mit ſeinem Fahrzeug am Unfallort zu bleiben und ſelbſt ſofort für Hilfe und für die Herbeiziehung der Polizei zu ſorgen. Er wird dann vor dem geſunden Volksempfin⸗ den beſtehen. Wer aber Führerflucht begeht, handelt feige und charalterlos. Ein Zeichen von beſonders niedriger Geſinnung iſt die Führerflucht nach einem Unfall, bei dem Perſonen ver⸗ letzt worden ſind. Wer es da über ſich bringen kann, den Verletzten liegenzulaſſen, und ſich mit dem Gedanken ab⸗ findet, daß durch ſeine Flucht unter Umſtänden die noch mögliche Hilfe zu ſpät gekommen iſt, der verdient die ſchärfſte Verurteilung. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß in ſol⸗ chen Fällen Staatsanwalt und Richter hart und mitleid⸗ los werden. An ihn ſei aber auch folgende Warnung ge⸗ richte: Führerflucht gelingt nur in den ſeltenſten Fällen. Der Fahrer muß, auch wenn er ſich unbeobachtet glaubt, ſtets gewärtig ſein, daß doch irgend jemand die Nummer ſeines Fahrzeuges erkannt und aufgeſchrieben hat. Abgeſehen davon werden zur Auf⸗ klärung von Fällen von Führerflucht beſonders geſchulte Polizeibeamte eingeſetzt. Sie arbeiten mit allen kriminali⸗ ſtiſchen Mitteln, und es gelingt ihnen faſt ſtets, den Täter zu überführen. Gewarnt ſei auch derjenige, der glaubt, ſich mit billigen Ausreden entlaſten und von einer Ver⸗ urteilung freikommen zu können. Wer mit dem Hinweis Glück zu haben glaubt, er habe gedacht, daß er nach einem Unfall, bei dem lediglich Sachſchaden entſtanden ſei, nicht anzuhalten brauche, irrt ſich. Auch er hat einen Unfall verurſacht, auch er hat Führerflucht nach dem Geſetz und auch nach dem geſunden Volksempfinden begangen. Das⸗ ſelbe gilt ſelbſtverſtändlich bei der Verurſachung von Sach⸗ ſchäden, wie z. B. an öffentlichen Anlagen, Straßenbahn⸗ ſchutgittern uſw., zumal häufig durch den angerichteten Sachſchaden noch eine veſondere weſayrenqueue geſchaſſen wird. So, wenn zur Warnung bei Bauarbeiten aufgeſtellte Schutzgitter angefahren und die daran befeſtigten W nungszeichen zerſtört werden. Oft werden Laternenpfähle angefahren und ſo erheblich beſchädigt, daß das ausſtrö⸗ mende Gas eine ſtändige Exploſionsgefahr bildet. Der Fahrer, der in ſolchen Fällen flüchtet, macht ſich noch be⸗ ſonders ſchwer ſtrafbar, weil er einer ſelbſtverſtändlichen Pflicht, die Gemeingefahr ſofort zu beſeitigen, nicht nach⸗ gekommen iſt. Wer glaubt, ſich mit der Behauptung retten zu kön⸗ nen, es ſei ja doch unter den gegebenen Umſtänden mög⸗ lich geweſen, von ſeinem Fahrzeug die Polizeinummer abzuleſen, wird ſich ebenfalls täuſchen. Es genügt zur Annahme von Führerflucht, daß ſich jemand der Feſtle⸗ gung ſeiner Perſon durch die Flucht entzieht. Das iſt allgemeine Rechtsauffaſſung. Führer und Fahrzeughalter können ſehr häufig verſchiedene Perſonen ſein. Wer als Unfallbeteiligter ſich weigert, den anderen Unfallbeteilig⸗ ten, insbeſondere dem Geſchädigten, ſeinen Namen und ſeine Anſchrift zu benennen, ihn auf die Polizeinummer ſeines Fahrzeuges verweiſt und ihm erklärt, er ſei nur der Polizei gegenüber zur Angabe ſeiner Perſonalien oder zum Ausweis ſeiner Perſon verpflichtet, ſetzt ſich damit ins Unrecht! Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß die häu⸗ figſte und billigſte Verteidigung des nach einem Unfall ge⸗ flüchteten Kraftfahrzeugführers, er habe von dem Unfall nichts bemerkt, am wenigſten Gehör findet. Denn ſher einen Unfall verurſacht hat und auch nur mit der Mög⸗ lichkeit rechnen muß, daß er einen Schaden angerichtet haben könnte, begeht Führerflucht, wenn er weiterfährt, Aus den Nachbarländern Der Tod auf der Straße — Tübingen, 11. Mai. Hier ereignete ſich ein gräß⸗ licher Anfall. Ein Laſtauto mit Anhänger, das mit Sſig⸗ ßenſchotter beladen war, überholte ein dort parkendes Per⸗ ſonenauto und fuhr, da auf der rechten Straßenſeite eine Gruppe Kinder ſtand, weiterhin auf der linken Straßenſeſte. Als der Laſtzug in Höhe der evang. Knabenvolksſchule war, ſprang ein auf dem linken Bürgerſteig ſtehendes 14jähriges Mädchen, das eben aus dem Kindergarten kam, kurz vor dem Herannahen des Laſtzuges auf die Straße. Dabei würde es vom vorderen linken Kotflügel des Laſtautos erfaßt und unter das linke Vorderrad geſchleudert. Das Kind konnte dann nur mit volkſtändig zermalmtem Kopf ar⸗ als Leiche unter dem Wagen hervorgezogen werden. einem Familienvater das Leben koſtete. Der in der Papiet⸗ fabrik beſchäftigte 60jährige Karl Vollmer, Vater von drei Kindern, fuhr auf ſeinem Fahrrad aus dem Fabrikhof über die Ausfahrt in die Verkehrsſtraße. Im ſelben Augen⸗ blick kam aus Richtung Wildbad ein Perſonenkraftwagen angefahren. Der Lenker desſelben erkannte offenbar die Ge⸗ fahr, bremſte ſeinen Wagen ab und bog nach links ein. Der Zufammenſtoß war jedoch nicht mehr zu verhindern. Vollmer erlitt durch den heftigen Anprall einen Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. — Eßlingen, 11. Mai. Abends fuhr auf der Straße Nellingen— Denkendorf ein Radfahrer und wurde von einem in der gleichen Richtung fahrenden Laſtauto geſtreift. Er kam zu Fall und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſ⸗ ſen Folgen er auf dem Weg ins Eßlinger Krankenhaus ſtarb. Der Tote iſt der Malerlehrling Karl Maier aus Denkendorf, der erſt tags zuvor ſeine Lehrſtelle angetreten hatte. Opladen.(Zwei tödliche Verkehrsunfälle) Vom eigenen Laſtwagen tödlich überfahren wurde auf der Düſſeldorfer Straße in Opladen der 34 Jahre alte Beifahrer Nikodem aus Münſter in Weſtfalen. Auf der anſteigenden Straße ſetzte der Motor zeitweiſe aus. Nikodem ſtieg wäh⸗ rend der Fahrt aus der Führerkabine auf das Schutzblech, Als er ſich wieder auf den Führerſitz begeben wollte, rutſchte er aus, ſtürzte herunter und wurde von dem ſchweren Wagen überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein.— Auf der Düſſeldorfer Straße in Langenfeld wurde ein vier Jahre altes Mädchen, das die Straße überqueren wollte, von einem Perſonenwagen erfaßt und gleichfalls auf der Stelle getötet. Mit dem Seitengewehr erſtochen Einen Gendarmeriewachtmeiſter überfallen. Görlitz, 12. Mai. Im benachbarten Leſchwitz wurde der Gendarmeriewachtmeiſter Schulz bei Ausübung 1005 Dienſtes von einem gewiſſen Surek aus Köslitz(Kreis 5 litz, der in Leſchwitz zu Beſuch weilte, tätlich angegriffen als er die Perſonalien Sureks feſtſtellen wollte. Surek riß dem Gendarmeriewachtmeiſter bei der 1 nehmung hinterrücks das Seitengewehr aus der J d und ſtieß); es dem Wachtmeiſter durch den Hals, ſo Schulz ſchwer verletzt zuſammenbrach. 1 0 Der Täter verſuchte zu entfliehen, konnte ſeboch 1 0 fen werden. Der Zuſtand des verheirateten Gendarmer wachtmeiſters iſt beſorgniserregend. — Guterhalt. weißer Taglochn- eitel Kinder- für Bauhandwerker Bpoplmagen(nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu kaufen geſucht. zu haben in der Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. Bahnen: Feldwegſperre. boten. Das Betreten der Feldgemarkung zur Nachtzeit (224 Uhr) iſt Jedermann, auch den Beſitzern von chen (16 20 Jahre) Die Benützung der Feldwege iſt Unbefugten ver⸗ See e en un nge Ottenhöferstr. 6, II. Druckerei des„Neckar-Bote. 1 85 iderhandl d ü 145 d e 8 Vo ee beſtraft. 1 gilt bis Karl Her dt, JJ ͤ õͤ0ͥçͥð¹d geſuch 30. November 1936. Baumaterialien⸗ emen enmeneneatnattudntgntenannnann mengen Zu erfragen in der Mannheim, 9. Mai 1936. Der Oberbürgermeiſter Handlung.* Geſchäftsſt. d. Bl. Wir drucken f 2 Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ Selegenheitskauf! V er ammlun gs Kalender. ö berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie N äh⸗ Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie,. Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht. Vereine und Private nötigen maſchine Druckſachen in gediegener g und zweckentſprechen⸗„„ Sammel⸗Anzeiger 0 3 Au 1 5 Phoenix Hur für Mitglieder der Landw. Ein- n. Verkonfsgenoſſenſchaft Nähmaſchinen Mannheim, N 4, 13. 125 e d he rig K Meldet saſtp lä Neckur-Bcte- Druckerei eee un Cã dbb. Anmeldungen zur Benützung der Hedderichſpritze müſſen in unſerem Lager unter Angabe der Gewann und Arzahl des Grundſtücks gemacht werden.