nclurt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Zehngspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 11 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Lektteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 11 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 36. Jahrgang Das zweite Imperium Durch die Dekrete, die der Faſchiſtiſche Großrat und der lilieniſche Miniſterrat gebilligt haben, iſt von der italien ſchen Geſetzgebungsmaſchine das neue Imperium errichtet worden. Die Welt ſteht vor einer vollzogenen Tatſache. Gleichviel ob dieſe Tatſache den übrigen Ländern bequem ſt oder nicht! Eines aber müſſen alle Staaten anerken⸗ nen: das italieniſche Vorgehen ſchafft mit den neuen Tat⸗ chen auch volle Klarheit. Bisher hatte man ſich immer in Genf und in London darüber beſchwert, daß Ita⸗ len nicht ſage, was es wolle. Deutlicher als die römiſchen Hekrete vom 10. Mai 1936 kann man nicht gut reden. Aber die Welt, in der man ſich(bei Reden) langweilt, liebt nicht ſchr die harte und deutliche Sprache der Tatſachen. Und ſo ſann man es erleben, daß Verſtimmung rings emporwächſt. da ſind die ſogenannten neutralen Staaten. die dielleicht noch am eheſten mit einem gewiſſen Recht über das italieniſche Vorgehen entrüſtet ſind. Empfinden ſie doch die Auslöſchung eines kleinen Mitgliedsſtaates des Völker⸗ bundes als eigene Bedrohung. Was heute Abeſſinien ge⸗ ſchah, könnte morgen irgendeinem von ihnen geſchehen. Ein großer Staat überſchluckt einen kleinen— das kann von Genf aus nicht geduldet werden. Aber die Neutralen ſind aa noch ſchwächer als die ſogenannten großen Völ⸗ kerbundsmächte. Was wollen ſie gegen die vollzo⸗ gene Tatſache unternehmen? Nun, die Genfer Methode ſennt ihre beſonderen Waffen. Draſtiſch geſagt, kann man es ſo ausdrücken: Reſolutionen ſtatt Kanonen! Alſo beſchließt der Stammtiſch von Genf, daß Abeſſinien goch rechtmäßig Völkerbundsmitglied ſei und daß Wolde Mariam als ſein rechtmäßiger Vertreter zu gelten habe. die Großen haben diesmal den Kleinen den Vortritt gelaſſen. Am meiſten hielt ſich zunächſt England zurück, obwohl man in London am ſtärkſten über die vorbehaltloſe Angliederung Abeſſiniens an Italien beunruhigt ſein muß⸗ le. Aber England empfindet den Ausgang des abeſſinſſchen Feldzuges und den Triumph der italieniſchen Waffen zu unmittelbar, als daß es jetzt in den Vordergrund der Ent⸗ ſheidungen treten möchte. Ihm kann es nur ſympathiſch ſein, wenn die Neutralen vorſtoßen und England dann ſeinem Imperium das Beiſpiel eines Großſtaates geben kann, der ſich reſtlos mit den Abſichten und Beſtrebungen aller in Genf vertretenen Mächte im Einklang befindet. S0 kann man am Ende noch den Schemen der Kollektivität retten. Der franzöſiſche Miniſterrat wiederum möchte gerne England den Vortritt überlaſſen. Das franzöſiſche Kabinett auf Abbruch will keine eigenen außenpolitiſchen Entſcheidungen mehr treffen. Es hat ohnehin das Geſicht gewahrt, indem es den franzöſiſchen Botſchafter in Rom vor einigen Tagen anwies, Muſſolini einſeitige Schritte in der Löſung der abeſſiniſchen Frage abzuraten. Muſſo⸗ linf hat dieſen Schritt Frankreichs mit der gleichen Nicht⸗ begchtung behandelt, wie alle von ihm nicht erbetenen Rat- ſchläge. Was die neue franzöſiſche Regierung in wenigen Wochen tun wird, dürfte kaum eine einſchneidende Korrek⸗ tur der gegenwärtigen zaghaften Beſchlüſſe bedeuten. Genfs Entſchlußkraft reicht ſowieſo nur zu einem Ver⸗ tagungsbeſchluß. Alſo wird man die Frage, ob Abeſſinien noch Mitgliedsſtaat iſt, der Prüfung eines Aus⸗ ſchuſſes überantworken. Der hinfällig gewordene Sank⸗ lionsbeſchluß wird nicht umgeſtoßen werden. Die Sank⸗ tionen ſollen weiterlaufen, obwohl ſie jetzt doch nicht mehr die Unterſtüzung für einen angegriffenen Staat darſtellen, weil diefer Staat nicht mehr epiſtiert. Sie kön⸗ nen auch die Kriegsführung nicht mehr beeinträchtigen, dieweil der Krieg beendet iſt. Aber Genf kann ſich nicht ent⸗ filter. alſo muß man alle wichtigen Entſcheidungen ver⸗ agen. Die italieniſche Neuordnung in Abeſſinien iſt nur auf dem Hintergrunde dieſer allgemeinen europal⸗ ſchen Schwäche möglich geweſen. Und doch braucht Italien eines Tages die Anerkennung der übrigen Welt für ſein neu geſchaffenes Imperium. Gewiß, es kann auch dieſe An⸗ erkennung eine Zeitlang entbehren. Streitig kann doch nur der Italien die afrikaniſchen Eroberungen machen, der bereit wäre, dafür die Waffen zu erheben. Aber es iſt nie⸗ mand in und außerhalb Genfs vorhanden, der heute das römiſche Imperium durch einen Krieg rückgängig zu machen gewillt wäre. Das weiß man am beſten in Rom, und aus dieſer Erkenntnis heraus hut letzten Endes Muſſolini ge. handelt und handeln können. Aber ſeder Großſtaat legt Wert darauf, für ſeine Grenzen und Neuregelungen eines Tages die Anerkennung der übrigen Welt zu finden. In Genf weiß man das wohl und ſo dürfte man in der Wei⸗ gerung einer Anerkennung der italienischen Annektionen die zunächſt gegebene Waffe erblicken. Alles weitere kann man ja dann der Zukunft überlaſſen. g Die Ausrufung des Königs von Italien zum K aiſer von Aethiopien hat Muſſolini gewählt, um das gar ze Anſehen des faſchiſtiſchen Italiens für die von ihm feſt⸗ gelegte Regelung einzuſegen. Aber dieſer Schachzug nach außen iſt begleitet von einem wohlüberſegten innerpoliti. ſchen Schritt. In der Begründung eines zweiten römiſchen Imperiums ſieht das italieniſche Volk nicht nur die Ver⸗ olgung einer ruhmreichen Ueberlieferung, die bie zu dem geitalter der römiſchen Imperatoren in der Geſchichte zu⸗ rückragt, ſondern zugleich auch eine Erfüllung dee ideologi⸗ en Ziele des Faſchismus, der das große Kolonialreich, das Neu- und Siedlungsland für das volkreiche Italten ſtete zu einer beſonderen Forderung erhoben hat. Die Be⸗ geiſterung, mit der die italieniſche Bevölkerung die Ver⸗ wirklichung der Kriegsziele aufgenommen hat, it echte Der Stolz über den totalen Sieg iſt pfychologiſch vollkommen Mittwoch, den 13. Mai 1986 7 7 verſtändlich. Damit hat aber Muſſolini den Faſchismus aufs ſtärkſte in ſeinem Volke erneut verankert Alle Hoff⸗ nungen und Verſuche, Italien von innen her auszuhöhlen, dürfen heute mehr denn je als völlig ausſichtslos angeſehen werden. Es gab außenpolitiſche Spekulanten, die bei der erſten Unüberſichtlichkeit des aveſſiniſchen Kolonialkrieges auch mit der Möglichkeit einer Entzweiung des Duce mit dem Königshauſe rechneten. Alle ſolche Hofſf⸗ nungen und Spekulationen ſind gründlich zu Waſſer ge⸗ worden, und Muſſolini hat ſich nicht nur den ewigen Dank des Hauſes Savoyen geſichert, ſondern durch die Ehrung des ſiegreichen Marſchalls Badoglio den er zum Vizekönig des oſtafzikaniſchen Geſamtreiches und zum Generalgouver⸗ neur ernannte, auch die Armee aufs innigſte verbunden. Muſſolini hat in ſeiner Proklamation betont, daß nach 1500 Jahren das Imperium wieder auf den Hügeln Roms erſchienen iſt. Das alte römiſche Imperium hatte eine ko⸗ loniale und eine kontinentale Tendenz. Roms Wiederein⸗ ſchaltung in die europäiſche Politik wird zeigen, ob das jetzt auch noch der Fall iſt. Die Italiener verlaſſen Genf Auf Weiſung Muſſolinis.— Vorläufige Beibehaltung der Sanktionen. Genf, 12. Mai. Wie am Dienstag nachmittag bekannt wurde, hak die italieniſche Delegation von Muſſolini die Anweiſung erhal⸗ ten, Genf ſofork zu verlaſſen. Baron Aloiſi hat darauf den Generalſekretär des Völkerbundes verſtändigt, daß er an den Arbeiten des Rates nicht mehr keilnehmen könne. Wei⸗ tere Erklärungen wurden von italieniſcher Seite nicht abge geben. In Völkerbundskreiſen wird der italieniſche Schritt als Unterſtreichung des Proteſtes gegen die Anweſenheit eines abeſſiniſchen Vertreters aufgefaßt. Man hatte bereits damit gerechnet, daß Aloiſi aufgrund dieſes Proteſtes in der für Dienstag nachmittag anberaumten öffentlichen Ratsſitzung nicht erſcheinen werde. Andererſeits iſt man ſich aber auch bewußt, daß in der italieniſchen Geſte eine neue Dro⸗ hung mit dem Austritt aus dem Völkerbund liegt. Die Natsentſchließung Der Völkerbundsrat hat Dienstag nachmittag in öffent⸗ licher Sitzung— in Abweſenheit der italieniſchen Delegier⸗ ten— folgende Entſchließung angenommen: Der Rat, der berufen iſt, den italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt zu unterſuchen, erinnert an die Feſtſtellungen und Entſcheidungen, die in dieſer Sache ſeit dem 3. Oktober 1935 getroffen worden ſind. Er iſt der Anſicht, daß eine Friſt notwendig ſei, um ſeinen Mitgliedern die Prüfung der Lage zu ermöglichen, die durch die ſchwerwiegenden neuen Schritte der italieniſchen Regierung enkſtanden iſt. Der Rat beſchließt, am 15. Juni ſeine Berakungen über die Angelegenheit wieder aufzunehmen und erachtet, daß es nicht angebracht ſei, die Maßnahmen abzuändern, die durch die Völkerbundsmitglieder gemeinſam getroffen worden ſind. Die Ausſprache In der Ausſprache über die Entſchließung gab der abeſſiniſche Vertreter eine kurze Erklärung ab, worin er die unerſchütterliche Entſchloſſenheit Abeſſiniens, ſeine Unabhängigkeit und Unverſehrtheit zu verteidigen, be⸗ tonte und die gegenwärtige Lage als tragiſch für Abeſſinien und entſcheidend für die Zukunft und ſogar für den Be⸗ ſtand des Völkerbundes bezeichnete. Der Vertreter Argentiniens erklärte, er ſtimme der Entſchließung im Intereſſe der Aufrechterhaltung der Grundſätze des Völkerbundes zu, mache aber einen Vorbe⸗ halt hinſichtlich der Vertagung der Ausſprache. Der Vertreter Chiles meldete ſeine Stimmenthal⸗ tung an, da nach Auffaſſung ſeiner Regierung die Sank⸗ tionen mit Beendigung des Krieges gegenſtandslos ge⸗ worden ſeien und deshalb aufgehobſen werden müß⸗ ten. Die Aufhebung der Sanktionen wäre ein wichtiger Beitrag zur Ueberwindung der gegenwärtigen politiſchen und wirtſchaftlichen Kriſe. Der Vertreter Ecuadors wies darauf hin, daß ſein Land die Sanktionen bereits aufgehoben habe, nachdem ſie ſich als Mittel zu dem urſprünglich angeſtrebten Zweck nicht mehr als angemeſſen erwieſen hätten. Damit war der einzige auf der Tagesordnung der Sit⸗ zung vom Dienstag ſtehende Punkt erledigt. Die Annexionsmitteilung an England Die Sonderſitzung des britiſchen Kabinetts. Ueber die Gegenſtände, mit denen ſich das britiſche Ka⸗ binett in ſeiner Sonderſitzung beſchäftigt hat, liegen wider⸗ ſprechende Berichte vor. Dem„Daily Telegraph“ zufolge befaßte ſich das Kabi⸗ nett mit der Lage in Aegypten. Nach der„Times“ hat ſich das Kabinett mit der Lage in Paläſtina beſchäftigt. Die„Times“ verſichert ausdrücklich, daß die Frage der Annexion Abeſſiniens durch Italien entgegen den urſprüng⸗ lichen Erwartungen nicht erörtert worden ſei. Dies ſei dem Vernehmen nach darauf zurückzuführen, daß der aus Ita⸗ lien zurückgekehrte italieniſche Botſchafter Grandi vor der Kabinettsſitzung keine Gelegenheit gehabt habe, im Foreign⸗ Office vorzuſprechen. durch Italien das ikalieniſche Geſetz. Nr. 111 Grandi ſuchte am Dienstag den Skändigen Unkerſtaaks⸗ ſekretär im Foreign⸗Office, Vanſittart, auf und überreichte zugleich mit der Mitteilung über die Annexion Abeſſiniens durch das die Ober⸗ hoheit Italiens über Abeſſinien verkündet wird. * Chile für Aufhebung der Ganktionen Der Vertreter Chiles hat an den Generalſekretär des Völkerbundes folgende Mitteilung gesichtet: „Meine Regierung iſt der Anſicht, daß es aufgrund der letzten Ereigniſſe, die den Krieg zwiſchen Italien und Abeſ⸗ ſinien beendet haben, angebracht ſei, die wirtſchaftlichen, fi⸗ nanziellen und anderen Maßnahmen, die in dieſem Konflikt ergriffen worden ſind, aufzuheben. Ich bitte Sie, den zu⸗ ſtändigen Organen dieſe Initiative meiner Regierung zur Kenntnis zu bringen, damit das Erforderliche veranlaßt werde.“ * „Letzte Warnung an Genf“ Noch kein Austritt aus dem Völkerbund. Rom, 13. Mai. Der Abreiſe der italieniſchen Delegalion aus Genf wird auch in hieſigen politiſchen Kreiſen größte Bedeutung bei⸗ gelegt, doch betont man, daß dieſe letzte Warnung an Genf noch nicht den endgültigen Austritt Italiens aus dem Völ⸗ kerbund bedeute. Ein ſolcher Beſchluß, der nur von Muſſo⸗ lini gefaßt werden könne, liege vorerſt nicht vor. Die gleiche Darſtellung wird in den Genfer Berichten der römiſchen Abendpreſſe gegeben. Der Grund für die italteniſche Abreiſe liegt nach dem„Lavoro Faſciſta“ ſo⸗ wohl in der Zulaſſung Wolde Mariams zu den Beratun⸗ gen des Völkerbundsrats wie auch in der Entſchließung, mit der die Nichtanerkennung der durch die römiſchen Erlaſſe in Abeſſinien geſchaffenen fachlichen und rechtlichen Lage zum Ausdruck komme. „Lavoro Faſciſta“ meint in dieſem Zuſammenhang, nach der Schaffung der vollzogenen Tatſache ſtehe man jetzt vor dem Genfer diplomatiſchen Endſpiel, das aber dem Völkerbund mehr Verlegenheiten bereite als Italien. Italien könne abwarten, bis die ande⸗ ren zu einer Einigung über ihre Formel gelangten. Es ſei bereits mit ſeiner ganzen ſchöpferiſchen Tatkraft am Werk, um die praktiſchen Fragen des italieniſchen Kaiſerreiches in Abeſſinien zu löſen. Der Krieg, den Italien immer vor⸗ ziehe, ſei der der fruchtbaren Arbeit, wobei es jedoch den Krieg gegen die Vergewaltigung ſeines Sieges nicht fürchte. 30 Jahre Aufbauarbeit Italien will Abeſſinien Wohlſtand bringen. Asmara, 12. Mai. Der italieniſche Propagandaminiſter Graf Ciano, der am Dienstag nach Italien zurückkehrte, gewährte dem hieſigen Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Un⸗ terredung, die in mehr als einer Hinſicht bemerkenswert iſt. Graf Ciano iſt ſich durchaus der Aufgabe bewußt, die ſeiner als Propagandaminiſter harrt. Es handele ſich, ſo erklärte u. a., darum, aller Welt klarzumachen, daß Italien nicht nur aus eigenſüchtigen Gründen das neue Imperium Romanum geſchaffen habe. Die Aufgabe, die ſich Muſſolini geſtellt habe, ſei in jeder Hinſicht ſo ſorgfältig vorbereitet worden, daß der Enderfolg unausbleiblich geweſen ſei, obwohl faſt ſämtliche militäri⸗ ſchen Sachverſtändigen die größten Schwierigkeiten voraus⸗ geſagt hätten. Der Krieg ſei gewonnen, ſo fuhr Graf Ciano fort, jehht gelte es, den Frieden zu gewinnen. 30 Jahre Aufbauarbeit harrten des italieniſchen Volkes, aber bereits in 10 und viel⸗ leicht auch in fünf Jahren würde die Welt ſich überzeugen können, daß das italieniſche Berſprechen, Abeſſinien Segen und Wohlſtand zu bringen, kein leeres Vort ſei. Es handele ſich darum, das eroberte Land in ſozialer, wirtſchaftlicher und finanzieller Beziehung für die Siedlung nutzbar zu machen und ſeine ungeheuren Bodenſchätze zu erſchließen. Die politiſchen Fragen, die in Zuſammenhang mit der Neugeſtaltung des einſtigen Negusreiches auftau⸗ chen könnten, würden vom Duce mit der gleichen Meiſter⸗ ſchaft gelöſt werden, die er bei der Einleitung und der glücklichen Beendigung des Feldzuges bewieſen habe. Planmäßige Beſetzung Addis Abeba, 12. Mai. Das italieniſche Oberkommando bereitet die ſyſtemati⸗ ſche Beſetzung des geſamten abeſſiniſchen Gebietes vor. Es wurden mehrere Kolonnen gebildet, die demnächſt in verſchiedener Richtung abmarſchieren werden, um in er⸗ ſter Linie die wichtigſten Punkte an ſämtlichen Grenzen zu beſetzen. * Die deutſche Kolonie in Addis Abeba iſt an die Wiederaufbauarbeit gegangen. Von dem geſam⸗ ten deutſchen Hausbeſitz der einige 100 Köpfe zählenden Kolonie ſind nur 15 Häufer intakt geblieben. Die Bevölkerung von Addis Abeba war aufgefordert worden, ſämtliche in ihrem Beſitz befindliche Waffen an die italjeniſchen Behörden abzuliefern. Bisher ſind dar⸗ aufhin 3500 Gewehre, 80 Piſtolen, 30 Maſchinengewehre und drei Kanonen abgeliefert worden. Botſchaft der Frontkämpfer Die franzöſiſchen Fronkſoldalen an ihre deutſchen Kameraden Paris, 12. Mai. Der Generalſekretär des Spitzenperbandes der franzö⸗ ſiſchen Frontkämpfervereinigungen, Rivollet, ehemali⸗ ger Penſionsminiſter, emphift am Dienstag nachmittag Vertreter der deutſchen und franzöſiſchen Preſſe und über⸗ reichte ihnen nachſtehende Botſchaft: Deulſche Kameraden! Die franzöſiſchen Frontkämpfer wenden ſich an Euch. Die gegenwärtigen Tage und die 1 die kommen werden, können enkſcheidend ſein für die Zukunft Europas und für die Zukunft unſerer beiden Län⸗ der. Wir haben 52 Monate hindurch hark und ohne Falſch gegeneinander gefochlten. Sehen wir uns gerade in die Augen und ſprechen wir offen zueinander! Als franzöſiſche Soldaten haben wir unſer Vaterland verteidigt, und es gibt keinen Franzoſen, der nicht auch heute bereit wäre, es erneut zu verteidigen, wenn die Stunde ſchlagen ſollte. Doch, da wir den Krieg kennen, wollen wir ihn nicht wieder erleben. Wir ſind Gegner des Krieges, weil wir Menſchen ſind und weil ein all⸗ gemeiner Weltenbrand den Untergang der europäiſchen Kultur beſiegeln würde, die durch Jahrhunderte währende Mühe und Arbeit geſchaffen wurde und für die unſere beiden Länder ihr Beſtes hergegeben haben. Wir erklären mit Nachdruck und aus unſerer Erfah⸗ rung heraus, daß diejenigen, die den Krieg entfeſſeln, den Krieg niemals auch nur erleben, und daß diejenigen, die ihn erleben, niemals ſeine Nutznießer ſind. Die Friedenspläne Die Regierungen unſerer Länder haben Friedenspläne veröffenklicht. Was müſſen wir Deuiſche und Franzoſen ſehnlichſt wünſchen? Einen würdevollen und dauerhaften Frieden für Deutſchland, für Frankreich und für ganz Eu⸗ ropa, einen Frieden, in dem das Recht geachtet und die Ordnung geſichert iſt, einen Frieden, in deſſen Schoß jede 9 05 die BVerantworkung für die Sicherheit aller aner⸗ kennt. Wir rufen Euch deutſchen Kameraden zu, daß die Stunde der aufrichtigen Verſöhnung endlich ſchlagen muß, daß unſere Intereſſen und unſere Pflichten es erfordern, gemeinſchaftlich auf ihr Nahen zu drängen durch eine gleiche und wechſelſeitige Anſtrengung im Geiſte des Einverneh⸗ mens, das es uns ermöglicht, uns egenſeitig zu verſtehen und kennenzulernen. Unſere Milan als Frontſolda⸗ ten iſt, in Gedenken der Opfer an Toten, inGedenken an unſere eigenen Opfer auf dieſer Welt die Gewalt, die Un⸗ gerechtigkeit, die Unaufrichtigkeit und das Unwiſſen auszu⸗ merzen, die ſtets Quellen des größten Unheils ſind. Wir müßen, Ihr und wir, unſere Völker lehren, ſich zu ver⸗ ſtändigen und zu verſtehen. Wir müſſen in unſeren Nationen den guten Willen wecken, von dem die freimütige Gegenüberſtellung der beiderſeitigen Wünſche und Be⸗ lange beſeelt ſein muß. So wird das gute Einvernehmen geſchaffen werden das unſere Zukunft ſichern wird. Wir franzöſiſchen Frontſoldaten ſind bereit zu dieſem Werk, das unſere Länder verſöhnen und Europa befrie⸗ den ſoll, und aus dieſem Grund bieten wir Euch die Hand und richten an Euch dieſen feierlichen Aufruf. In einer kurzen Erläuterung, die Generalſekretär Ri⸗ vollet den anweſenden Preſſevertretern gab, wies er dar⸗ auf hin, daß alle in der Spitzenorganiſation der franzöſi⸗ ſchen Frontkämpferverbände zuſammengeſchloſſenen Grup⸗ pen den Aufruf an die deutſchen Kameraden einſti mmig beſchloſſen hätten. Er gebrauche bew ß t den Ausdruck „Kameraden“. Denn ſeit dem Ende des Krieges hätten ſtets höfliche Beziehungen zwiſchen den franzöſiſchen und den deutſchen Frontkämpfern beſtanden. Die franzöſiſche Regierung kenne den Worklaut des Aufrufs und billige ihn. Bedauerlicherweiſe habe die Regie. rung es allerdings abgelehnt, die Verbreitung dieſes Auf⸗ krufs durch den Kundfunk zu geſtakten. Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. 13. Elftes Kapitel. i Am Mitternacht fuhr der Großknecht auf dem Bruchhof aus dem Schlaf. Vor dem Tor des Wirtſchaftshofes ſchnaubten Pferde. Hufe prellten gegen das Holz. Da ſprang er auf, kleidete ſich notdürftig an. hinaus. Lauſchte. Pferdegewieher draußen. Er ſchob die Riegel vom Tor zurück. Prallte einige Schritte beiſeite, Zwei Pferde ſtoben in den Hof— mit verhängtem Zaumzeug— ſchleiften eine zerbrochene Deichſel hinter ſich her. Der Schweiß troff ihnen über das Fell. „Gott im Himmel—!“ Der Knecht rannte hinter ihnen her. Sprang ihnen in den Zaum— ſie ſtiegen hoch, ſchnaubend— fliegende Flanken. Die kraftvolle Fauſt riß ſie wieder zurück. Bändigte ſie. Bändigte die irre Angſt in ihnen. „Die Pferde des Bauern—“ ſtieß der Knecht hervor und grauſige Ahnung packte ihn: Ein Unglück war ge⸗ ſchehen! Andere Knechte waren inzwiſchen wach geworden. Mägde blickten mit angſtverzerrten Geſichtern aus den Fen⸗ ſtern des Geſindehauſes. „Ein Unglück?“ 1 1508 Ruf hatte ſich mit unheimlicher Schnelligkeit ver⸗ reitet. Eine erregte Menge ſtand auf dem Hof. Eilte Die Bäuerin mußte geweckt werden! Man mußte La⸗ ternen holen, ſich auf die Suche machen nach dem Herrn und der Braut! Mägde ſchrien wehklagend dazwiſchen. Und dann ſtand— niemand hatte darauf geachtet— Frau Holtorf plötzlich mitten unter ihnen. Sehr blaß. Aber aufrecht, mutig. Neben ihr Hannes, der ſie ſtützte. „Ihr müßt immer den Wall entlang ſuchen. Dieſen Weg wollten ſie zurückkommen,“ ſagte Frau Holtorf ge⸗ faßt.„Eilt, Leute—“ Eine halbe Wegſtunde vom Hof entfernt kamen den Suchenden Friedrich und Dagmar entgegen. Da atmeten viele erleichtert auf. Dott ſei Dank, zweie lebten! Der Erbe und ſeine Braut! And das Suchen ging weiter. eee Die Reſt⸗Locarno⸗Mächte Vertagung bis zum Eintreffen der deutſchen Ankwork. Genf, 12. Mai. Ueber die von den Vertretern Frankreichs, Englands und Belgiens am Dienstag nachmittag abgehaltene Sitzung zur Erörterung der Locarno⸗Frage wurde folgende Ver⸗ lautbarung ausgegeben: „Die Vertreter Belgiens, Frankreichs und des Vereinig⸗ ten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, die ſich anläßlich der Tagung des Völkerbundsrates in Genf be⸗ fanden, haben, wie am 10. April zwiſchen den Vertretern der Locarno⸗Mächte vereinbart worden war, eine Sitzung abgehalten. Dabei wurde unterſtrichen, daß es wichtig wä⸗ re, die unternommenen Bemühungen ſobald wie möglich zum Erfolg führen zu ſehen Jedoch mußte feſtgeſtellt werden, daß die Unterſuchung, die gemäß der Verabredung von dem britiſchen Verkreler zur Klärung einer Anzahl von Punkten des Memorandums der deutſchen Regierung vorgenommen wurde, nicht been⸗ dek ſei. unter dieſen Amſtänden haben ſie es für zweckmä⸗ ßig gefunden, ihre Entſcheidung bis zu einer ſpäteren Zu⸗ ſammenkunft zurückzuſtellen. Sie ſind der Meinung, daß es alsbald nach dem Eingang der deukſchen Ankwort für die Locarno-Mächte angezeigt ſein wird, unverzüglich zum Zweck des Auskauſches ihrer Meinungen in Fühlung zu treten.“ War es ein Miniſter? Der britiſche Steuerverſicherungsſkandal.— Der Kolonial- miniſter wird vernommen. London, 13. Mai. Am Dienstag, dem zweiten Sitzungstag des richterlichen Ausſchuſſes zur Unterſuchung des Verſicherungsſkandals, wurde zunächſt der langjährige Sekretär des britiſchen Ka⸗ binetts, Sir Maurice Hankey, als Zeuge vernom⸗ men. Er teilte mit, daß der Schatzkanzler in einer Kabi⸗ nettsſitzung am 9. April eine umfaſſende Darlegung ſeiner Haushaltsvorſchläge gegeben habe, daß aber die Erklärun⸗ gen Chamberlains nicht zu Protokoll genommen und auch ſpäter nicht ſchriftlich feſtgelegt worden ſeien. Außerhalb des Kabinetts hätten keine Beſprechungen über die Steuer⸗ erhöhungen ſtattgefunden. Sir Maurice Hankey erklärte hierauf, daß ein Durch⸗ ſickern des Haushaltsgeheimniſſes nur durch das Kabinett ſelbſt möglich ſei. Ein Verrat durch einen Diener oder eine andere Perſon kome nicht in Frage. Hiermit war die Ver⸗ nehmung Sir Maurice Hankeys beendet. Anſchließend wurde der Sohn des Kolonialmi⸗ 1 Thomas erneut vernommen. Er erklärte, daß er ie Teilhaber der Firma Beliſha und Co. von dem Ver⸗ ſicherungsgeſchäft erſt nach deſſen Abſchluß in Kenntnis ge⸗ ſetzt habe. Kolonjalminiſter J. H. Thomas ſelbſt, der am Mittwoch durch die übliche Sitzung des Kabinetts verhin⸗ dert iſt, wird am Donnerstag vormittag als Zeuge ver⸗ nommen, desgleichen der konſervative Unterhausabgeord⸗ nete Sir Alfred Butt. Kurzmeldungen Baris. Leon Blum forderte in einem Schreiben d — r 1 5 en marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverband und die nee zartei zur Beteiligung an der Regierung auf. Es iſt da⸗ mit zu rechnen, daß die Aufforderung abgelehnt, wohl aber eine Unterſtützung zugeſagt werden wird. London. Der im März nach viermonatigen Verhandlun⸗ 97 e we Flottenvertrag droht— laut gorning Poſt!— infolge der Haltung Japans in d Brüche zu gehen. 5„ Rom. Stefani meldet: Der Duce hat den Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Roſſoni empfangen, der ihm über ſeine Reiſe durch Deutſchland und über die überaus herzliche Aufnahme, die ihm in allen nationalſozialiſtiſchen Kreiſen zuteil ge⸗ worden iſt, Bericht erſtattet hat. Deutlich erkannte man dann die Stelle, wo der Lan⸗ dauer gegen einen Baumſtumpf geprallt war, wo die Pferde mit dem zerbrochenen Wagen die Böſchung hinun⸗ ter ins Waſſer gejagt waren. Die Trümmer des Wagens lagen verſtreut auf dem Wall, im ſeichten Aferwaſſer. And hier fand man auch Karl Holtorf. Der Körper lag dicht unter der Waſſerfläche. Im Schlinggewächs feſtgehalten. Er hatte verſchiedene Kopfwunden. Aber ſie ſchienen nicht tödlich geweſen zu ſein. Doch der Schreck oder das Waſſer mußten ihn getötet haben. Dagmar ſchrie faſſungslos auf. Sie hielt das für not⸗ wendig. Friedrich hatte die Lippen zuſammengebiſſen. Ein Gedanke irrte durch ſein Hirn: Nun ſoll ich doch früher Herr auf dem Hof werden, als du es wollteſt, Vater!— Erſt nach Mitternacht erreichte man den Bruchhof. And im Morgengrauen lag der Bauer Karl Holtorf auf Holtorf, genannt der Bruchhof, aufgebahrt in der Diele des Herrenhauſes, und zu ſeinen Häupten flackerten die Totenlichter. Karl Holtorf, der Starrkopf, war von einem Mächtigeren beſiegt worden.— An jenem Vormittag, da die Totenlichter angezündet wurden, blieben die Baronin und Dagmar lange allein in ihrem Zimmer. Ihre Anterhaltung war ſehr leiſe. „Du hatteſt recht, Ma— als du ſagteſt, Holtorf könnte ſterben—“ Frau von Liebental hatte ein undurchdringliches Ge⸗ ſicht. ö „Ein furchtbarer Zufall trotzdem, Dagmar. Wie konnte das nur geſchehen!“ Sie war nicht in Dagmars dunklen Plan eingeweiht geweſen— dazu war dieſe zu klug— aber dennoch war ihr, als könnte dieſer Zufall nicht ganz ein Zufall geweſen ſein. Dieſer Zufall, der ſie alle vor dem Untergang ret⸗ tete. Denn nun war Friedrich der Herr! „Was für ein tragiſcher Abſchluß unſerer Reiſe.“ Dagmar ſagte mit einem leiſen Lächeln: ⸗Findeſt du ihn wirklich ſo tragiſch?“ Frau von Liebental antwortete ſehr leise: „Trotzdem— bin ich zufrieden.“ ch auch. Wir ſind— gerettet!“. Ihre Augen ſtarrten dunkel, wie fremd. Die Baronin merkte es wohl— aber ſie wagte nichts mehr zu fragen. Holtorf war tot. Es war gut ſo.— Am übernächſten Tage wurden ſeine ſterblichen Ueber⸗ reſte der Erde übergeben. Detlev war aus München gekommen, durch Friedrichs Telegramm herbeigerufen. Früher, als er es wohl ge⸗ glaubt, ſah er die Heimat wieder. Er war tief bedrückt. England wrackt fünf weitere Kleinkrenzer ab. Nach einer Mitteilung des Flottenberichterſtatters des „Daily Telegraph“ werden im Laufe dieſes Jahres fünf weitere kleine Kreuzer abgewrackt werden, um dem Flotte abkommen von 1929 zu genügen. Die gegenwärtige Anzahl an modernen Kreuzern, die zur Verteidigung des britiſcen Ueberſeereiches zur Verfügung ſtehen, beträgt nur noch 35 Schiffe. Die Flottenſtärke von 60 modernen und 10 alteren Schiffen werde erſt 1942 erreicht werden. „23 Hindenburg“ auf dem Nücſug Ganz Neuyork war auf den Beinen. Neuyork, 12. Mai. Das Luftſchiff„LZ Hindenburg iſt in Lakehurſt am Dienstag früh zum Rückflug aufgeſtſe⸗ gen. Die 55 Paſſagiere für die Rückfahrt waren bereits um 3 Uhr MeEz in dem kleinen Zollraum der Luftſchiffhalle verſammelt, die„neuen“, darunter eine 86jährige Dame und ein 14jähriger Junge, fieberhaft er. regt, die alten„Hindenburg!⸗Paſſagiere alle Vorbereitun⸗ gen in der Halle mit überlegener Kennermiene verfolgend. Kurz nach 3 Uhr öffneten ſich die rieſigen Tore der Halle, und wenige Minuten ſpäter begann die Ausfahrt des mit der Spitze an dem fahrbaren Ankermaſt befeſtigten Schif⸗ fes. Scheinwerfer beleuchteten vom Dach der Luftſchiffhalle aus den ſilbernen Rieſenleib. An der ſogenannten Anlege⸗ ſcheibe, 700 Meter vor der Halle, fand dann die Ein, ſchiffung der Pafſagiere und die Verladung von 1751 Pfund Poſt, beſtehend aus über 150 000 Briefen ſo⸗ wie von 2394 Pfund Eilfracht, ſtatt. i Noch ein letztes„Auf Wiederſehen“, dann wurde die Landungstreppe eingezogen, das Luftſchiff vom Maſt losge⸗ macht. 250 Marineſoldaten zogen es 200 Meber weit über das Feld. Nachdem die Naſe in den Wind ge⸗ dreht war, erfolgte der Startbefehl. Unter den Hochrufen der vieltauſendköpfigen Zuſchauermenge ſtieg„LZ Hinden⸗ burg“ auf und entſchwand bald am Horizont. Es gab wohl keinen der ſchon ſprichwörtlich ſpät zu Bett gehenden Neuyorker, der es ſich in der Nacht hätte nehmen laſſen, das deutſche Luftſchiff zu bewundern, als es auf der Rückfahrt die Wolkenkratzerſtadt paſſierte. Als Sirenen⸗ geheul der Schiffe im Hafen das Nahen des„LZ Hinden⸗ burg“ ankündigte, ſtanden die Menſchen dichtgedrängt in den Straßen und auf den Dächern. Das Luftſchiff überflog das Theaterpiertel am Times⸗Square gerade, als die Be⸗ ſucher der vielen Theater und Kinos nach Schluß der Vor⸗ ſtellungen die Straße betraten. Zweite Nordamerikafahrt am 16. Mai. Das Luftſchiff„Hindenburg“ vurd nach ſeiner Rückkehr am Mittwoch abend oder Donnerstag früh zum erſten Mal auf dem neuen Flug⸗ und Luftſchiffhafen„Rhein⸗Main“ bei Frankfurt a. M. landen. Wie die Deutſche Zeppelin⸗ reederei Frankfurt a. M. mitteilt, wird das Luftſchiff„Hin⸗ denburg“ am Samstag, den 16. Mai, von Frankfurt aus zu ſeiner zweiten Nordamerikafahrt ſtarten, för die bereits faſt alle Plätze beſetzt ſind. Auch für die ſpäteren Ueberſeereiſen der beiden Luftſchiffe„Hindenburg“ und „Graf Zeppelin“ hat eine überaus rege Nach⸗ frage eingeſetzt, ein Beweis für die ſtändig ſteigende Ve⸗ liebtheit der Zeppelinreiſen. Der Wetterdienſt für den„Hindenburg“ Für die Rückfahrt des Luftſchiffes„Hindenburg“ führt die Deutſche Seewarte die Wetterberatung in gleicher Weſſe wie auf der Reiſe nach Newyork durch. Viermal 1 0 lich werden dem Luftſchiff über die Flugfernmeldeſtelle Hamburg⸗Quickborn Wetterüberſichten und treckenvorher⸗ ſagen übermittelt. Als Grundlage dienen der Seewarte vor allem die drahtloſen Schiffswettermelhuß⸗ gen deutſcher und ausländiſcher Schiffe. Infolge der Ve⸗ deutung der Ozeanfahrt des„Hindenburg“ melden die deut⸗ ſchen Schiffe beſonders zahlreich. Sie bezeugen auch hier⸗ durch die kameradſchaftliche Zuſammenar⸗ beit von Seeſchiffahrt ubnd Ozeanluftfahrt. Weit her aus der Umgegend kamen die Leute, um dem toten Bruchhofbauern die letzte Ehre zu erweiſen.— Einen Tag ſpäter fuhren die Baronin und Dagmar ab. Und noch am gleichen Abend ſaß Frau Holtorf mit ihren drei Söhnen beiſammen. Man mußte über die Zukunft reden. 5 „Du biſt nun der Erbe— Vaters Nachfolger,“ ſagte Frau Holtorf zu Friedrich.„An dir iſt es, mit deinen Brü⸗ dern zu ſprechen. Vielleicht hat einer von ihnen, Hannes oder Detlev, beſondere Pläne. Dann mögen ſie ſte jetzt darlegen.“ Hannes ſchüttelte nur den Kopf. And Detlev ſagte: „Ich habe meine Stellung— meinen Beruf. Was ſollte ſich hier ſchon ändern. Friedrich iſt der Aelteſte. Er über⸗ nimmt das Gut, wie das bei den Holtorfs üblich iſt. Und außerdem biſt du ja auch noch da, Mutter. Ich meine alſo es bleibt beim alten. Nur daß der Führer des Bruch⸗ hofs nicht mehr Karl. ſondern Friedrich Holtorf heißt. Er reichte dem Bruder die Hand hin. „Nur Hannes könnte vielleicht beſondere Wünſche haben — wie?“ Er blickte ihn fragend an. „Vielleicht— daß du ſelbſt einen kleinen Hof haben möchteſt—“ 5 „Gewiß—, beeilte ſich Friedrich zu ſagen.„Ich würde das verſtehen, Hannes. Du biſt alt genug, um auch Herk auf eigener Scholle zu ſein. Natürlich— der Bruchhof muß ja ungeteilt bleiben. Aber—“ Hannes ſchüttelte den Kopf. „Anſinn—“ „Ja— alſo dann—“ „Ich bleibe, wenn du nichts dagegen haſt—“ 5 „Aber— was ſollte ich dagegen 5 Hannes!“. „Auf dem Bruchhof bin ich geboren— hier will 10 bleiben— und ſterben! So war es ſchon mit Vater ab⸗ gemacht. Und zwei geſunde Fäuſte habe ich. Wenn du mich behalten willſt—“ Friedrich nickte. 919 8 ltorf lächelte still Frau Holtorf lächelte ſtill. „Mein lieber Hannes,“ flüſterte ſie mütterlich. So blieb es denn dabei. 6 Detlev ſtand noch lange am Fenſter der Sremdenſeer 1 die er hier zu bewohnen pflegte, und blickte in das ſchla fende Land hinaus. 1 „Run bin ich doch früher zurückgekommen, als dic glaubten, Hanni,“ murmelte er.„Morgen ſehe ich dich 5 f 5 e wieder. Morgen. Gute Nacht, Hanni mein Liebſtes! her SS S ee K des fünf kten⸗ Zahl ſchen 35 eren las dem badi cliem CLaud J Heidelberg.(Neubau des Bahnhofs Karls⸗ 401) Zur Verbeſſerung der Heidelberger Verkehrsverhält⸗ nie wurde bereits vor einigen Jahren die Verlegung der Odenwaldbahn im Neckartal am Oſteingang der Stadt in Angriff Nett 1 5 abgüllgen Beſeitigung der ſchienengleichen Uebergänge und Schaff auch ein neues Empfangsgebäude für den stor erſtell Bahnhof 80 1 Deulſchen Re ahn⸗Geſellſchaft noch im Laufe des Mo⸗ werden wird. er bekannte Oden⸗ a rger der Stadt J, 12. Mai, in voller Rüſtig⸗ Geburtstag. Der Jubilar hat „beſonders aber im Odenwald, Wie ſich bei Feldbegehungen jetzt taſtrophe bedeutend größer, 0 annahm. Am Montag befand üniſter Pflaumer und Landeskommiſſär Schef⸗ hach, um ſich von den gewaltigen Schäden zeugen. Das Unwetter, das wie bereits ge⸗ Mosbach und Neckarzimmern großen Schaden in Mosbach iſt zum Beiſpiel eine Gärtnerei völ⸗ et worden hat auch in der Gemeinde Billig⸗ heim uren Schaden verurſacht. Großer Hagelſcha⸗ den hat die ime entlaubt und ganze Aeſte abgeriſſen, ſo daß dieſes Jahr mit einer Obſternte nicht gerechnet wer⸗ den kamm. s Wetter richtete ferner in Waldmühlbach den an. Auch das Berg⸗ diſche Bauernſiedlung, hatte und Neckarburken großen& f 5 die erſte be ter zu leiden. 5 N 50 98 ich nach vorſichtiger Schät⸗ üſen, denn außer den großen durch den Waſſerdruck in () Bruchſal.(Sommertagszug.) Ein p Sommertagszug, wie er in ſeiner gediegenen Aufmachu Farbenpracht der vielen Kindergruppen, ganz abgeſehen von den ſinnreichen Feſtwagen, noch ſelten geboten wurde, hat am Sonntag hier ſtattgefunden. Tauſende von Zuſchauern aus nah und fern erfreuten ſich an den nahezu 50 Gruppen. 1 Auf dem Schloßhof erhielt jedes Kind ſeine Brezel. Internationales Tanzturnier in Baden⸗Baden. () Baden⸗Baden, 12. Mai. Am Wochenende fand im Kurhaus das traditionelle Internationale Tanzturnier um die Meiſterſchaft von Baden⸗Baden ſtatt, das wiederum ſeine Miziehungskraft auf die Jünger und Jüngerinnen der Terpſi⸗ core ausübte. Es waren Tanzpaare aus Frankreich, England, Holland, Norwegen, Dänemark, Tſchechoſlowakei, Oeſterreich And ſelbſtverſtändlich zahlreiche Gäſte aus Deutſchland ver⸗ treten. In der Seniorenklaſſe, in der der Partner mindeſtens 40 Jahre alt ſein mußte, errang Regierungsbaumeiſter Kiſſenberth⸗München mit ſeiner Partnerin einen Sieg. In der Internationalen Amateurklaſſe um die Meiſterſchaft von Baden⸗Baden ging das Tanzpaar Frl. Romlerova—Novotny (Tchechoſlowakei) als erſtes Siegerpagr hervor. * Offenburg.(Leiche geborgen.) Der ſeit 14 Tg⸗ gen vermißte Obermaſchiniſt a. D. Guſtav Roth iſt als iche aus dem Mühlbach geborgen worden. Es dürfte ſich um einen Anfall handeln. 9 Legelshurſt.(Seltenes Ereignis.) Auf dem Felde iſt plötzlich während der landwirtſchaftlichen Arbeiten ein Fohlen zur Welt gekommen, das man raſch in Decken hüllte und auf dem Wagen nach Hauſe führte, während die Pferdemutter neben dem Wagen herlief. Oberkirch.(Die erſten reifen Erdbeeren.) In einem Rebberg des benachbarten Rottenau fand man die Aten vollreifen Erdbeeren. Die feuchtwarme Witterung der kehten Maitage hat die Reife beſchleunigt, ſo daß in Bälde die erſten Früchte auf dem Markt erſcheinen werden. () Schellbronn bei Pforzheim.(Brandſtiftun 97) Zum dritten Male im Zeitraum eines Vierteljahres wurde das Gaſthaus zum„Adler“ von einem Brand betroffen, der glücklicherweiſe von Hausbewohnern ſofort gelöſcht werden konnte und nur geringen Schaden anrichtete. Anter dem Ver⸗ dacht der Brandſtiftung wurde nun die frühere Adlerwirtin Frau H. verhaftet. Ihre Familie hatte bisher Wohnrecht in dem Hauſe, mußte aber jetzt ausziehen, weil das ganze Anweſen für den Mirtſchaftsbetrieb benötigt wird. o Freiburg.(Tödlicher Sturz.) Ein hier wohn⸗ haftes Mädchen von auswärts ſtürzte beim Einbiegen von der Wintererſtraße in einen Holzabfuhrweg am Waltersberg mit dem Fahrrad in eine Schlucht und war ſofort tot. Parken an der Reichs autobahn 5 Eine Erklärung Dr. Todts. Ueber Parkmöglichkeiten an Reichsautobahnen wird vom e r fut 5 deutſche Straßenweſen mitgeteilt: „Zur unentgeltlichen Benutzung ſind ſeitlich der Reichs⸗ autobahnen besondere Parkplätze eingerichtet, die durch ein blauumrandetes„P.,Jeichen gekennzeichnet ſind und auf denen das Parken für längere Zeit, insbeſondere auch zur Vornahme von Reparaturen, geſtattet iſt. Ferner ſind ſeitlich der Reichsautobahnen NRaſtplätze errichtet wor⸗ den, die durch entsprechende Einfahrtsſchilder oder durch auf⸗ geſtellte Tiſche und Bänke kenntlich ſind und die für ein Par⸗ ken von kürzerer Dauer beſtimmk ſind. Seitlich der Reiche, autobahnen dürfen Kraftfahrzeuge zu kürzerem Aufenthalt auch da parken, wo eine flache Böſchung oder breite Raſen⸗ ſchultern dies geſtatten. Auf der Fahrbahn dürfen Kaaftfahrzeuge nur in Notfällen aufgeſtellt, werden. wobei die Fahrzeuge nach Möglichkeit unter Benutzung 55 befeſtiglen Randstreifen am äußerſten, rechten Rande der Fahrbahn ſtehen müſſen. i Da auf den Strecken, die neu für den Verkehr freigege⸗ ben ſind, die Böſchungen und Raſenſchu[tern noch nicht genügend gefeſtigt find, dürfen ſie zum. 5 Kraftfahrzeugen vorerſt nicht benutzt werden. Die Strecken, auf denen die Böſchungen und Naſenſchultern geſchont wer⸗ den müſſen, werden durch Tafeln kenntlich gemacht. f Von der Verkehrsdiſziplin der Kraftfahrer 8 es abhängen, ob die zunächſt verſuchsweiſe vorgefedenen ka 5 und Raſtmoglichteiten beibehalten werden können der Ze das Parken an den Reichsautobahnen durch beſondere mmungen eingeſchränkt werden muß.“ Aus den Nachbarländern Neuſtadt a. d. Deulſchen Weinſtraße.(Von Schwei⸗ gen bis Bockenheim!) Wie bereits gelegentlich der Eröffnung der Deutſchen Weinſtraße durch Gauleiter Bürk⸗ kel betont wurde, verſäuff die Deutſche Weinſtraße von Schweigen bis Bockenheim. Ihr nördlicher Endpunkt iſt alſo nicht, wie es in einzelnen Proſpekten hieß, Grünſtgdt, ſondern Aſſelheim, Groß⸗ und Kleinbockenheim gehören ebenfalls zur Weinſtraße. Sie umfaßt alſo das ganze pfäl⸗ ziſche Gebiet von Schweigen bis Bockenheim. 5 Trier.(Uebel belohnte Gaſtfreundſchaft.) ei einer Familie ſprach am Sonntag nachmittag ein Mann vor, der um ein Mittageſſen bat. Man ließ ihn ein⸗ 1 und ſetzte ihm in einem Zimmer ein gutes Eſſen vor. tatt dankbar zu ſein, hat der Burſche, wie es ſich nachher herausſtellte, eine im Zimmer liegende Handtaſche an ſich genommen, in der ſich etwa 13 RM befanden. Trier.(Raffinjerter Schwindler gefaßt.) Ein Mann von Trier wurde jetzt feſtgenommen, da er ver⸗ dächtig iſt, eine auswärtige Firma durch unehrliche Machen⸗ ſchaften um einen höheren Betrag geſchädigt zu haben. Es handelt ſich um einen mehrfach vorbeſtraften Mann, der ſchon häufig wegen Betrügereien vor dem Richter ſtand Er betreibt einen Futtermittelhandel, vertritt aber auch noch eine auswärtige Futtermittelfirma. Aufträge, die er von Bauern weitergab, ließ er nachträglich, als ihm die Provi⸗ ſion bereits ausgezahlt war, wieder rückgängig machen, um dann ſelbſt von ſeinem Lager zu liefern. Auf dieſe Weiſe hatte er ſich doppelten Verdienſt verſchafft. — Eltingen, OA. Leonberg.(Schwerer Autoun⸗ fall.) Auf der Straße Leonberg⸗Eltingen in der Kurve vor der„Hohen Heck“ fuhr ein Auto von Freudenſtadt, mit vier jungen Leuten beſetzt, vermutlich mit zu hoher Geſchwindig⸗ keit in die Kurve. Ein Inſaſſe wurde herausgeſchleudert, wäh⸗ rend die drei weiteren unter den umgeſtürzten Wagen zu liegen kamen. Zwer davon wurden ſchwerer verletzt, während die übrigen nur leichtere Verletzungen erlitten. Die Ver⸗ letzten wurden ins Kreiskraneknhaus eingeliefert. f — Leonberg.(Ertappter Autodieb.) Ein 30 Jahre alter Stuttgarter Gelegenheitsarbeiter wollte mit ſeiner Geliebten eine Maientour machen. Da ihm das Gehen zu mühſelig erſchien, eignete er ſich am Wilhelmsplatz in Stutt⸗ gart einen Perſonenwagen an und fuhr damit über Leonberg —Hirſchlanden, wo er aber aus Verſehen in den Straßen⸗ graben fuhr. In der Nähe übende Feuerwehrleute ſtellten feſt, daß er keinen Führerſchein hatte. Sie verſtändigten die Landjäger. die den Dieb feſtnahmen. Vom Starkſtrom getötet — Buchau a. F., 12. Mai. Beim Bauer Anton Köberle, Seelenhof, ereignete ſich ein Unfall, der ein blühendes Men⸗ ſchenleben forderte. Der 23jährige Landhelfer Peter Caris von Köln berührte beim Anlaſſen der Futterſchneidmaſchine den Elektromotor. Offenbar beſtand Kurzſchluß. Er wurde von dem Starkſtrom getroffen und ſank bewußtlos zu Boden. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe und lange andauernder Wie⸗ derbelebungsverſuche von Sanitätsleuten konnte dem jungen Mann das Leben nicht mehr zurückgegeben werden. Stall und Scheuer abgebrannt. — Stienberg, OA. Laupheim, 12. Mai. Bei dem hefti⸗ gen Gewitter traf gleich der erſte Blitzſchlag die Mühle der Witwe Eggert, und in wenigen Minuten ſtand ein Teil des Anweſens in hellen Flammen. Um Mitternacht waren trotz der aufopfernden Atbeit der Feuerwehren von Stein⸗ berg und Staig das Viehhaus und die Getreideſcheuer ab⸗ gebrannt. Das Wohnhaus und zwei Nebengebäude konnten gerettet werden. Auch der größte Teil des Viehs wurde noch rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Dei Kreuznacher Frauenmörder hingerichtet Koblenz, 12. Mai. Am Dienstag iſt, wie die Juſtiz⸗ preſſeſtelle mitteilt, in Koblenz der am 3. Februar 1909 ge⸗ borene Arthur Seibert aus Bad Kreuznach hinge⸗ richtet worden. Seibert hatte am 6. Juli 1935 die Ehefrau Eliſe Brandenburger in ihrer Wohnung in Bad Kreuznach ermordet und aus der Wohnung Kleidungs⸗ ſtücke und Wertgegenſtände geraubt. Unwetter über Apolda.— Ein Todesopfer. Erfurt, 12. Mai. Ein Unwetter, das erheblichen Flur⸗ und Gebäudeſchaden anrichtete und auch ein Menſchenopfer for⸗ derte, ging über Apolda und Umgegend nieder. Das W ſer ſtand ſtellenweiſe mehr als einen Meter hoch. Die Vieh⸗ ſtälle mußten geräumt werden. In Hereſſen ſtürzte ein Wohn⸗ haus ein. Menſchenleben waren hier nicht zu beklagen, da das Haus vorſichtshaber geräumt worden war. Ein folgen⸗ ſchwerer Hauseinſturz ereignete ſich dagegen in Apol⸗ da, wo der Maſchinenfabrikant Bruno Knobloch ums Le⸗ ben kam. Der Biſchof von Paſſau 7 Paſſau, 12. Mai. Der Biſchof von Paſſau, Dr. Sigis⸗ mund Felir Freiherr von Ow⸗Felldorf, iſt geſtor⸗ ben. Ein ſchweres Herzleiden hatte den Biſchof zuletzt monate⸗ lang ans Krankenbett gefeſſelt. Er hat ein Alter von 81 Jahren erreicht. Er war der Senior des deutſchen Episkopats. Biſchof Dr. Sigismund Felix von Ow⸗Felldorf war am 18. Oktober 1855 in Berchtesgaden geboren; er entſtammte einem uralten ſchwäbiſchen Adelsgeſchlecht. 1906 wurde er zum Biſchof von Paſſau ernannt. Der Hauptbelaſtungszeuge Kampf um die Glaubwürdigkeit. Berlin, 13. Mai. Als Zeuge im Baugrubenunglück⸗Prozeß wurde weiter der Bauarbeiter Nierenz vernommen, der zur Aus⸗ ſchachtungskolonne gehörte und zur Zeit des Einſturzes 30 Meter vom Baggekloch entfernt ſtand. Auch er hat beob⸗ achtet, daß die Träger füße zu kurz waren. Im weiteren Verlauf der Nachmittagsſitzung entbrannte ein vom Verteidiger Hoffmanns entfeſſelter Kampf um die Glaubwürdigkeit des Hauptbelaſtungszeugen Pauers. Der Verteidiger erklärte, die Arbeitskameraden dieſes Zeu⸗ gen machten ſich luſtig darüber, daß er an einem Stock in den Gerichtsſaal gehumpelt komme, während er zur Bauſtelle immer mit dem Rad fahre Der Zeuge mußte ugeben, daß er vor kurzem noch Rad gefahren ſei. Auch font ſuchte man ihm Widerſprüche nachzuweiſen. Die Frage der e ob er vom Schachtmeiſter Dümcke oder für Kiesverkäufe Geld bezogen habe, verneinte Pauers entſchieden. Von den im Beweisantrag der Verteidigung erwähnten illegalen Kiesgeſchäften erfahre er erſt jetzt. Pauers verwahrte ſich ganz entſchieden gegen die Ver⸗ ſuche der Verteidigung, die Glaubwürdigkeit ſeiner Ausſa⸗ gen in Zweifel zu ziehen. — Beſchleunigte Arbeitsvermitflung für erwerbsloſe Siedler, Auf Veranlaſſung des Reichs⸗ a N 5 und preußiſchen Ar⸗ bereiterklärt, die Arbeitsämter zu einer alsbaldigen Arbeitsvermittlung er⸗ werbsloſer Siedler anzuhalten. Ueber das bisherige Ergeb⸗ nis dieſer Vermittlungsaktion teilt die Reichsanſtalt mit, daß bis zum Frühjahr 3 rund 32 700 Siedler in Arbeit vermittelt werden konnten. Gegenwärtis en noch etwa 10 700 Kleinſiedler erwerbslos. Mit der im Frühjahr begin⸗ nenden Wirtſchaftsbelebung ſei jedoch zu erwarten, daß noch ein weiterer Teil von Siedlern in den Arbeitsprozeß ein⸗ geſchaltet werden könne. — Wehrmacht zahlt bis zu fünf Tagen vorher bei Feſt⸗ zagsurlaub. Das Oberkommando des Heeres gibt bekannt, daß der Reichsfinanzminiſter ſich damit einverſtanden erklärt hat, daß den auf Grund der allgemeinen Wehrpflicht einge⸗ zogenen Soldaten die Gebührniſſe bei Feſttagsurlaub bis zu fünf Tagen vor dem Fälligkeitstage ausgezahlt werden, wenn dieſer in die Urlaubszeit fällt. Einer Vorauszahlung der Gebührniſſe aus gleichem Anlaß an die freiwillig länger dienenden Soldaten, an Offiziere, Beamte und Angeſtellte könne aber ebenſo wenig zugeſtimmt werden, wie einer ſol⸗ chen bei Erholungsurlaub. — Mitgliedsbuch der NSDAP. iſt öffentliche Arkunde. Das Reichsgericht hat die Reviſion eines Beſchwerdeführers verworfen, der in ſeinem Mitgliedsbuch der NSDAP. eigen⸗ mächtig das Eintrittsdatum vorverlegt und die Mitgliedsnum⸗ mer in eine niedrigere Ziffer abgeändert hatte, um ſeine Autorität bei den örtlichen Parteigliederungen zu ſichern. Der Angeklagte, der ſich auf ſtrafbare Weiſe zum„alten Kämpfer“ gemacht hatte, iſt wegen Fälſchung einer öffent⸗ lichen Urkunde rechtskräftig zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Reichsgericht bemerkt dabei grund⸗ ſätzlich, daß das Mitgliedsbuch der NSDAP. bei Ahänderung der Eintragungen(1932) eine Privaturkunde war. Mindeſtens aber ſeit der Verſchmelzung von Partei und Staat nehme die NSDAP. eine behördenähnliche Stellung ein. Daher hätten ihre Urkunden öffentlichen Charakter; ihre Mitglieds⸗ bücher ſeien alſo öffentliche Urkunden und keine bloßen Legi⸗ timationspapiere. Der Angeklagte habe dieſe gefälſchte öffent⸗ liche Urkunde bis 1935 gebraucht(RG. 6 D 292⸗36). Ui Nationatheater Mannheim. Am Mittwoch wird im Nationaltheater der heitere Ludwig⸗Thoma⸗Abend mit den Einaktern„Lottchens Geburtstag“,„Die kleinen Verwändten“ und„Erſter Klaſſe“ wiederholt.— Erſte Wiederholung von „Don Giovanni“ Donnerstag, den 14. Mai.— In der Operette von Paul Beyer und Fred Raymond„Der Lauf ins Glück“, die am Samstag, den 16. Mai, zum erſten Male im Nationaltheater gegeben wird, ſind beſchäftigt: Die Damen Heiken, Stauffert, Rena, Blankenfeld, und Banſchen⸗ bach und die Herren Reichant. Becker, Krauſe, Offenbach, Hartmann, Walter, Fühler, Krempin und Renkert. Muſikali⸗ ſche Leitung: Klauß. Regie: Becker. Im Silberkranze. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Gg. Erny und ſeine Gemahlin Bar⸗ bara geb. Schmitt, Freiburgerſtraße. Unſere Voten Wünſche. 5 5 Friedrichsfeld.(Ein Motorradfahrer mit einem Lieferwagen zuſammengeſtoßen.) Geſtern abend kurz vor halb 8 Uhr bog der Lieferwagen mit Anhänger der Firma Erich Schäfer pon Koppen⸗ heim i. B. von der Hirtenbrunnen Straße in die Neckar⸗ häuſer Straße ein. Im ſelben Augenblick fuhr der Motor⸗ radfahrer Winkler aus Feudenheim mit ſeinem DK W⸗ Motorrad aus der Neckarhäuſer Straße kommend auf den Anhänger des Lieferwagens. Der Anprall war ſo heftig, daß der Motorradfahrer außer einem linken Bein⸗ bruch noch Verletzungen am Kopfe davontrug. Das Motorrad wurde ſtark beſchädigt. Herr Dr. Schiele und Herr Dentiſt Klotz leiſteten die erſte Hilfe. Der Ver⸗ unglückte wurde mittels Auto in das Allgem. Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Poltzei war raſch zur Stelle und nahm den Tatbeſtand auf. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, muß die polizeiliche Ermittlung ergeben. Die große Bäckerſchau in Mannheim Die kealturhiſtoriſche Abteilung. Zum erſten Maite iſt auf der Deutſchen Bäckerei⸗Aus⸗ ſtellung in Mannheim(9. bis 18. Mai) in vollendeter Form das geſamte kulturgeſchichtliche Gut des deutſchen Bäcker⸗ handwerks von Fachleuten zuſammengetragen worden, um ein anſchauliches und eindrucksvolles Bild von der engen Verbundenheit des Bäckerhandwerks mit dem deutſchen Volks⸗ und Brauchtum zu geben. Aus dem ganzen deutſchen Vater⸗ lande, ja ſogar aus dem Ausland ſind wertvolle Stücke alten Zunft⸗ und Handwerksgutes nach Mann⸗ heim gebracht und dort zu der einzigartigen Sammlung eines Bäckerſchatzes zuſammengetragen. So iſt es gelungen, eine wertvolle Schau zuſammenzubringen, die den Beſucher unter⸗ richtet und ihm einen Ueberblick gibt über den hohen Stand der Handwerks⸗ und Volkskunſt. Wir ſehen die ſchönſten Zunftladen, die in ſchwie⸗ riger und gediegener Handwerksarbeit den Lebenswillen eines gefunden im deutſchen Boden verwurzelten Handwerksſtandes zum Ausdruck bringt. Wahre Kunſtwerke des Barocks, des Rokoko und des Klaſſizismus nötigen uns Achtung vor Ge⸗ ſchmack und Leiſtung der Handwerkskunſt ab. Beſonders reichhaltig und farbenprächtig wirkt die Sammlung der Zunftfahnen, die ſchon früher Ausdruck des Gemein⸗ ſchaftsempfindens und der engen Verbundenheit der Angehöri⸗ gen des Handwerks waren. Wir erkennen in der Pracht und Eigenart dieſer Fahnen den Willen der Handwerker, mit dieſen Symbolen dem Werl ihrer Arbeit einen be⸗ ſonderen Ausdruck zu geben. Pokale, Krüge, Humpen, koſtbare Gläſer ſind in wertvollſten Stücken vertreten und laſſen uns einen Ein⸗ blick tun in die Gebräuche und Eigenheiten des früheren handwerklichen Lebens. Aber auch Amktszerchen, wie Pet⸗ ſchaften, Siegel, Lehr⸗, Geſellen⸗ und Meiſterbriefe, Zunftbücher und Urkunden zeigen uns den offiziel⸗ len Charakter des Handwerksſtandes, der iich ſeiner Bedeu⸗ tung bewußt war und dieſem geſunden Bewußtſein, das auf Tüchtigkeit und Leiſtung aufgebaut war, ſinn⸗ und geſchmack⸗ vollen Ausdruck gab. Möge dieſe wertvolle Schau allen Beſuchern den 1. druck vermitteln, daß ſich das deutſche e hervorragender Weise auf dem Gebiete der kulturhiſtor 1525 Erkenntnis betätigt und beſonderen Wert darauf legt, der würdige Nachfolger und Erbe dieſer großen een zu ſein! 5 8 „Kraft durch Freude“ ⸗Fahrten. Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: Viele ſind der irrigen Auffaſſung, die Einrichtungen der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ wie Reiſen, Wan⸗ dern, Sportkurſe, verbilligte Theaterbeſuche uſw. könnben nur von Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront benutzt werden. Andere, ſelbſt Arbeitsfrontmitglieder, glauben, man müſſe, um beiſpielsweiſe an einer„Kraft durch Freude“-⸗Reiſe teilnehmen zu können, noch beſonders Mit⸗ glied der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ werden und beſondere Beiträge zahlen. Dieſe Meinungen ſind falſch. 5 An den Einrichtungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ können alle Angehörigen folgender Glie⸗ derungen und Verbände der Partei zu den gleichen Be⸗ dingungen wie die Arbeitsfrontmitglieder(d. h. ohne be⸗ ſondere Beitragszahlung) an„Kraft durch Freude“ Fahrten uſw. teilnehmen: 1. Mitglieder des Reichsbundes deutſcher 2. Mitglieder des Reichsnährſtandes 3. Angehörige des Arbeitsdienſtes und des Arbeitsdankes. Selbſtverſtändlich ſind nicht nur die Mitglieder dieſer Organiſationen ſondern auch deren Familienangehörige teilnahmeberechtigt. Es iſt beſonders hervorzuheben, daß ſowohl Mit⸗ glieder der NS⸗Hago, alſo Geſchäftsleute, Handwerker uſw., als auch Bauern und Landwirte jederzeit und zu den gleichen Bedingungen wie die Arbeitsfrontmitglieder eine kürzere oder längere Reiſe mitmachen ſowie alle übrigen Einrichtungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ benutzen können. Im Laufe des Monats Mai führt die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ noch folgende Sonntags⸗ fahrten und Urlaubsreiſen durch: Sonntag, 17. Mai. Sonderfahrt nach Wiesbaden. Koſten für Hin⸗ und Rückfahrt einſchl. Beſichtigung ſowie Wanderungen RM. 2.50. Außerdem noch Unterhaltungsprogramm und Tanz. Koſten hierfür ſind ebenfalls in dem Betrag von RM. 2.50 ein⸗ begriffen. Donnerstag, 24. Mai. Schwarzwaldfahrt ins Murgtal. Wanderungen und Beſichtigung des Murgtalwerkes, Gelegenheit zu einer großeren Schwarzwaldwanderung Hin⸗ und Rückfahrt insgeſamt RM. 2.70. Längere Arlaubsfahrten: 17.23. Mai: Bodenſee. Hin⸗ und Rückfahrt, herrliche Dampfer⸗ Rundfahrten, Beſichtigung der“ Zeppelinwerft in Friedrichshafen, Unterkunft und Verpflegung insgeſamt RM. 28.80. Vom 24. Mai— 2. Juni: Nheinreiſe. Beſichtigungen der herrlichen Rheingegend, einſchl. Unterkunft und Verpflegung, Hin und Rückfahrt RM. 34.80. Vom 24. Mai—2. Juni: Mo ſelreiſe. Abwechſlungsreiche Tagesausflüge, Beamten Vom Beſichtigungen, einſchl. Unterkunft und Verpflegung, Hin⸗ und Rückfahrt RM. 37.80. Vom 28. Mai—2. Juni: In den Taunus. Wiesbaden und Schwalbach. Einzigartige Sehens⸗ würdigkeiten, Koſten einſchl. Hin⸗ und Rückfahrt ſowie Unterkunft und Verpflegung RM. 22.10. In den Monaten Juni bis Oktober werden außer⸗ dem ähnliche Reiſen ins Allgäu, an die Oſtſee, an die Nordſee ſowie Seefahrten nach Norwegen durchgeführt. Damit auch Volksgenoſſen, die den erforderlichen Betrag nicht auf der Hand haben, an einer Reiſe teil⸗ nehmen können, hat die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſogenannte Reiſeſparkarten eingeführt, in die man bei jeder Gehalts⸗ oder Lohnzahlung Sparmarken zu RM. 50 einkleben kann. Wenn ſich heute noch jemand eine Reiſeſparkarte zulegt und ausdauernd ſpart, kann er noch in dieſem Jahre eine kleinere„Kraft durch Freude“-Reiſe mitmachen. Die Kreiswaltung gibt für jeden Monat ein Pro⸗ gramm heraus, in dem alle Reiſen, Fahrten, Theater, Konzertverafſtaltungen angegeden find. Auskunft erteilt der Ortswart der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ auf der Geſchäftsſtelle der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Freiburgerſtraße 2, Montags und Donnerstags von 8—9 Uhr abends ſowie in der Woh⸗ nung, Raſtatterſtraße 21. Das Glück der Reiſe Was iſt eine Reiſe? Für recht viele: Der Kauf einer Fahrkarte, die Ueberwindung des Raumes zwiſchen Hei⸗ matsort und Ferienziel, zwei oder drei Wochen Befreit⸗ ſein vom Zwange des Werktages und Rückkehr in das Einerlei des Alltags. Gewiß, ſolche Reiſe nach einem fe⸗ ſten Plan, der keinen Raum für Ueberraſchungen läßt, kann auch erholſam ſein. Aber da gibt es noch andere, die echten Reiſekünſtler, die nach gar keinem Rezept rei⸗ ſen. Sehnſucht haben ſie, nichts als Fernweh, das ſo beglückend ſein kann wie das Heimweh ſchmerzvoll. Mög⸗ lichſt nach ganz unvorſchriftsmäßigen Landſtrichen ſehnen ſie ſich, die ſo gar nicht Mode ſind in dieſem Jahre. Aber zunächſt haben ſie Reiſefieber. Wochenlang. Zehnmal ſolange wie die Reiſe dauert. Zu ſolchen Reiſen darf man nicht zu wohlhabend ſein. Nein, wem die Reiſe ein großes Erlebnis werden ſoll, der muß ſich das Geld dazu erſparen. Schon um ſich diebiſch freuen zu können, wenn man dann für ſo weni⸗ ges Geld ſo viel Schönheit erlebt hat. Alſo nicht zuviel Geld. Und wenig Gepäck: Ruck⸗ ſack. Und möglichſt viel wandern, möglichſt wenig fahren. Wen das Wandern nach einer Stunde langweilt, der ſoll Als vor wenigen Tagen die Kunde von dem großen Brandunglücke in Tunau bei Schönau im Schwarzwald durch die Zeitungen ging, durch das nahezu 100 Men⸗ ſchen in tiefe Not gekommen find, machte es ſich die NS V zur Pflicht, dieſen in Not ge⸗ ratenen Volksgenoſſen zu hel⸗ fen und eine Hilfsaktion wurde ſofort eingeleitet und Das NEV⸗-Hilfswerk in Tunau. zu Hau Unbedingt muß die Reiſe we einen einzigen vom Morgen bis zum Abend du derten Tag enthalten. Und dann wandern ol Plan. ie es die Seele befiehlt. dieſe Seele voller Hingabe ſein. dern können aus vollem Herzen Pathos. 2 und La nigſtens rchwan⸗ n Seele lingen, mit völlig Wer in wann einſam der Natur ſich hinzugeben. 50 oder Gebirge ihre Schönheiten uns ganz erſchließen. 115 Vermählung von Ich und Landſchaft nicht vergeſſen. 1 5 Viele reiſen ſo. Sie ſprechen wenig von ihrem Reiſe⸗ erlebnis. Sie haben keine Senſationen gehabt und keine Rekorde geſchlagen. Sie ſind ohne viel Wiſſenſchaft be⸗ laſtet durch die Lande gegangen. Aber ſie kennen eines: das Glück der Reiſe. ö Wiſſen Sie das? An Oſtern 1936 werden 1.2 Millionen junger Menſchen die Schule verlaſſen und ins Berufsleben eintreten. ö Der Schwarzwald iſt das größte Waldgebiet Deutſchlands; faß weniger als 800 0 von 2— 2.5 Mi Die koſtbarſte Kron krone ſein. Sie iſt Pfund St zulan 175 die entſprechenden Maß⸗ nahmen unternommen. Der Reichsſtatthalter und Gauleiter Pg. Robert Wag⸗ ner beſichtigte mit dem Gau⸗ amtsleiter der NSV, Pg. Dinkel, die AVnglücksſtälte ſelbſt. Es wurde ſofort mit dem Bau einer Notbaracke begonnen, die am vergan⸗ genen Donnerstag fertig⸗ geſtellt und als Küche in Ge⸗ brauch genommen werden konnte. Zum erſten Male fanden ſich um die Mittags⸗ zeit die Voltsgenoſſen zu ihrer erſten gemeinſamen Mahl⸗ in dieſer NSV⸗Notküche zuſammen. Trotz der Schwere des Anglückes ſah man es ihren Geſichtern an, daß ſie ſich darüber freuten, endlich nach dieſen erſten ſchweren Tagen wieder geregelt ihr Eſſen bekommen zu können. Kartoffel, Mehl und Kleidungsſtücke wurden ausgegeben. Ueberall ſind fleißige Hände dabei, die letzten Trüm⸗ mer an den einzelnen Brandſtätten hinwegzuräumen und, obwohl erſt kurze Zeit ſeit dem Unglückstage verfloſſen iſt, ſieht man ſchon deutlich, wieviel Arbeit geleiſtet wurde. Die Hilfe, die durch die NSW in Tunau geleiſtet Berſammlungs⸗ Kalender. g Tbd.„Jahn“. Anſer Vereinsausflug an Chriſti⸗Himmel⸗ fahrt führt in dieſem Jahre nach Heidelberg. Kurze Wanderung über Thingſtätte— Heiligenberg nach Handſchuhsheim. Fahrpreis ca. 65— 70 Pfg. Mittag⸗ eſſen iſt bis ſpäteſtens Freitag im Vereinslokal oder beim Vereinsführer zu beſtellen(Preis 1.— Mk.). Landjugend, Abt. I D. ö Morgen abend 8 Uhr Pflichtverſammlung im„Deutſcheng Hof“. Geſamte Landjugend iſt eingeladen. R Für den Männer-Cesangverein 1861, Mannheim-Seokenhelm. 0 Abendtiſch: Unserem Sangesbruder GEORG ERV Lachs i. Scheiben 5 seiner lieben Gattin zaum heutigen 0 Sardellen silbernen Fhejubildum 1 j 7 27 U Anchovipaſte hergzlichste Gluickuninsche] Jbentsche Jollbene Die Sanger. in verſch. Soſen MB. Die Sanger treffen sich heute Abend Mayonnaiſe ½8 Ihr im Lokal. Salami e. u. Cervelatwurſt a Täglich friſche ü 5. Unserem lieben Freund OSE KNHOGER 9 Markenbutter ff. Käſe zum heutigen 62. Wiegenfeste unsere Nerzlichsten Sohwelzer, Edamer Glücle und Segenswünsche Emmentaler o. Rinde Stangenkäſe Einige Freunde. ...... *. [Camembert Romadour-, Bahm⸗ und Bufter-Käse empfiehlt Danksagung. Für die Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. —— . — Mannheim-Seckenheim, 13. Mai 1936. —— Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Keller Wtw. . Bilder von der Brandſtätte. 1 wurde, iſt aber nicht ausreichend genug, um die große Not, die jetzt dort herrſcht auf ein erträgliches Maß herabzubringen, und wir ſind daher auf die Mithilfe eines jeden einzelnen Volksgenoſſen angewieſen. Wenn wir unſeren Volksgenoſſen in Tunau wirklich helfen wollen, ſo müſſen wir uns auf die Opferbereitſchaft und Volksverbundenheit all unſerer Volksgenoſſen im Grenz⸗ gau Baden, verlaſſen. Darum bitten wir alle um eine Spende für das Hilfswerk Tunau. Denkt an die Brandgeſchädigten und ſeid Sozialiſten der Tat. — better le — b 9 7 2 de 5 4 Aus unserer Spezialabteilung: in verschied. Ausführungen u. Preislagen sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitthäuser WV., Oberkircherstr. 15. Reparaturen und Neueinzichen alter Rahmen Datnktilcou beletiau Elegantes Sommerkieidd in gemuster- ter Ausführung 14 5 Mk. Frauenkleidd in e 1 28750 155 St e ter ee eee eee Mb Fichtene Schöne Ill. Würthwein Vohnenſtangen, am Lager. Lauchpflanzen fortlfd. abzugeben. Zähringerſtr. 39. Johann& Würthwein Gummistempel in jeder Größe zu haben in der Neckar-Bote- Druckerei. **VVVV 1 (nach Werden ebenfalls ausgeführt. e 0 abs 497.80 Mk vorgeschrieb. Ferner empfehle den eee ee 8 .* 3 eid mit dre viertellang. Arm 31. 8 1 praktischen Besteckeinbau sieganter Georgette Manten gg. Muster) in verschied. Arten als Einsatz und in Schubkasten des Büffets. BBBFVFVVVVVVVVVVTCNVA Mk. 1 i Snortmantel flotte Form 19.50 1.und alles auf Teilzahlung N Empfehle: in 40 Wochen- oder 9 Monats-faten! Bene Die Hpfahrt Perlkalkſtichſtoff i— Neckar- Bote. Amoniak, Kali 2 5 N e fler Rohren Nitrophoska. d Kalkſalpeter, Harnſtoff S,, morgen Donnerstag früh um 6.28 Ahr ab Rathaus. Ferner: Düngekalk, Huminal. Torfmull, Preßſtroh Preßheu, Kleeheu⸗Häckſel. Mex. Schmich. Das Kaufhaus für Wäsche u. Bekleldung Inserieren bringt Gewinn!