giſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Fehsgspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 6 der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Angzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., i Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte 0 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gunſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Beilagen: Der Familienfreund, glluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 36. Jahrgang A 58 N 9 5 97900 9990 See 99 undd ſeine 0 Noch erfreut ſich der britiſche Miniſterpräſident Bald⸗ win großer Beliebtheit in den konſervativen Kreiſen des Landes, und auch ſeine Miniſterkollegen verehren ihn als Staatsmann, bei dem Weisheit mit Energie gepaart iſt. Und doch ſind auch in den politiſchen Kreiſen große briti⸗ ſche Kräfte am Werk, die dieſen Mann ſtürzen wollen, weil er, ſo oder ſo, ihren politiſchen Wünſchen und vielleicht auch ihren persönlichen Wünſchen nicht entſpricht. Auch Wohl⸗ meinende haben es ihm ſeinerzeit ſehr übel genommen, daß er Sir Samuel Hoare als Außenminiſter hat fallen laſſen. Baldwin hat in der Zwiſchenzeit den Fehler, den er ge⸗ macht hat, wohl eingeſehen, und deshalb wird damit ge⸗ rechnet, daß anſtelle des erſten Lords der Admiralität, der ſchon ſeit langem zurücktreten will, Hoare das Amt erhält und damit wieder in das Kabinett Baldwin einzieht. Wenn auch dieſe Scharte ausgewetzt iſt, ſo bleiben dennoch Geg⸗ ner für Baldwin genug. In ſeinen eigenen Reihen tritt Pinſton Churchill heute ganz offen als Gegner auf, ſa er hat ſogar, was früher nicht üblich geweſen wäre, im Un⸗ terhaus eine Rede gegen die Regierung gehalten, in der er ganze Kübel voll Hohn auf das Kabinett ausſchüttete. Bald⸗ win weiß zwar, daß dieſe Gegnerſchaft im weſentlichen da⸗ her ſtammt, daß Churchill nicht mit einem Portefeuille be⸗ dacht worden iſt. Immerhin iſt eine ſolche Oppoſition in den eigenen Reihen keine Angelegenheit, die auf die leichte Achſel genommen werden darf. Dazu geſellt ſich nun die politiſche Oppoſition der La⸗ bour⸗Parti, die neuerdings eine ſtarke Unterſtützung durch die franzöſiſchen Sozialiſten hat, und dazu kommt weiter ene ſtille Oppoſition, die im Foreign Office ſeit jeher be⸗ ſtanden hat und die für einen ſtrikten francophilen Kurs eintritt, während für Baldwin Eng lands Sicher⸗ heit und der europäiſche Friede allen anderen Beſtrebungen voranſteht. Dieſe francophilen Kursgänger im Foreign Office ſind es wohl auch geweſen, die den Fra⸗ gebogen an Deutſchland gerade jetzt mit gewiſſen Nebenabſichten abgeſandt haben und die dieſen Fragebogen zum mindeſten als Ablenkungsmanöver benutzen möchten. Baldwin fühlt, daß etwas gegen ihn im Werke iſt und er hat deshalb die Gelegenheit benutzt, in einer großen Rede in der Albert⸗Hall ſich mit dieſen Gegen⸗ kräften auseinanderzuſetzen. Er hat es einſtweilen noch vermieden, ſeinen Gegnern offenen Kampf anzuſagen, aber er hat die Geſichtspunkte dargelegt, die ſein Handeln be⸗ stimmt haben. Vor allem hat er die Gedanken der britiſchen Völkerbundspolitik, ſo wie ſie ſich im kollektiven Sicherheits⸗ ſyſtem verkörpert, klargelegt. Die britiſche Auffaſſung in allen Ehren, aber in dieſem Zuſammenhang iſt es notwen⸗ dig, den britiſchen Miniſterpräſidenten daran zu erinnern, wie der Völkerbund entſtanden iſt und was die Kräfte, die in ihm einen Bund der Siegerſtaaten ſahen und ſehen wollten, aus ihm gemacht haben. Wer heute vom Völkerbund und von Völkerbundsreform ſpricht, der darf die Grund⸗ lagen nicht unberührt laſſen. Schließlich und endlich iſt es der Geiſt von Verſailles, der mit dazu geführt hat, daß die⸗ ſer Völkerbund machtlos und ohnmächtig wurde, und zwar aus dem ganz einfachen Grunde. weil es auf die Dauer nicht geht, die Welt einzuteilen in Sieger und Beſiegte. Hier liegt der Kern des Uebels, und dieſes Uebels Kern muß man beſeitigen, wenn man einen neuen Völkerbund, 105 wirklich ein Bund der gleichberechtigten Völker iſt, ſchaf⸗ en will. Der engliſche Miniſterpräſident hat in dieſer Rede für die nächſten zwei oder drei Monate„angeſtrengteſtes Nach⸗ denken“ über die Zukunft des Völkerbundes angekündigt, wobei es„närriſch“ wäre, die kürzlich gemachten Erfahrun⸗ gen in Genf zu überſehen. Er hat weiter als das„erſte Ziel die Sicherheit des eigenen Landes und dann erſt den Frie⸗ den Europas und der Welt proklamiert. Er hat ſchließlich und ganz beſonders erklärt, daß auf der einen Seite Süh⸗ nemaßnahmen des Völkerbundes ohne den Mut zu militä⸗ riſchen Maßnahmen kaum zum Erfolge führen würden und daß auf der anderen Seite der Völkerbund wahrhaft uni⸗ verſal ſei, alſo durch den Beitritt der Vereinigten Staaten, Japans und Deutſchlands ergänzt werden müßte. Dieſe weitgeſteckte Aufgabe wird ſicherlich ſehr angeſtrengtes Nach⸗ denken erfordern, denn die Vereinigten Staaten, von Japan und Deutſchland zu ſchweigen, werden ſich kaum mit einem neuen europäiſchen Kreuzzug beeilen. Und die„Neutralen in Europa werden auch dieſe Ankündigung, die einem allge⸗ meinen Aufrüſten„aus Völkerbundsmotiven! zum Ver⸗ wechſeln ähnlich ſieh., nicht wie eine Aufforderung zum Tanz aufnehmen. An demſelben Tage hat Muſſolini die Un⸗ wideruflichkeit der Annextion Abeſſiniens betont. und dem römiſchen Korreſpondenten des„Matin“ das Gedächtnis für ſeinen Ausſpruch geſtärkt, daß„militärische Sanktionen die Gefahr einer Umgeſtaltung der europäiſchen Landkarte be⸗ deuten“ würden. Er hat dieſes oon ihm unwiderruflich erklärte Wort nun ergänzt, indem er dieſelben Folgerungen für den Fall einer Verſchärfung der wirtſchaftlichen Sanktionen vor⸗ herſagte und den Berichterſtatter mit den für Paris be⸗ ſtimmten. Worten entließ:„Geben Sie das wie der! Miniſterpräſident Baldwin wird, wie die„Morning Poſt“ meldet, am kommenden Donnerstag 5 einem Eſſen konſervativer Abgeordneter ſprechen. Seine usführungen werden 1 von beſonderer politiſcher Bedeutung ſein, da von einer Reihe konſervativer Abgeordneter drin. gend eine klare Darſtellung der R egierungspolitik hinſichtlich der Zukunft der Sanktionen und des Völ⸗ kerbundes gefordert wird. Berlin. Der Chef der polniſchen Staatspolizei, General amorfki, traf in Begleitung von drei höheren polniſchen olizeioffizieren zu einem viertägigen Deutſchlandbeſuch in rlin ein. —— ——— — Dienstag, den 19. Mai 1936 An der Bahre Julius Schrecks Die Aufbahrung in Gräfelfing.— Letzte Grüße aus allen Gauen. München, 18. Mai. Die sterbliche Hülle Julius Schrecks, des treuen Beglei⸗ ters und Mitkämpfers des Führers, liegt aufgebahrt im Neuen Friedhof von Gräfelfing. Knapp außerhalb der Ortſchaft, auf einem idylliſchen Hügel, erhebt ſich der neue Friedhof der Gemeinde. Die Häuſer rings umher haben zum Zeichen der Trauer um Julius Schreck, in dem Ortsgruppenleiter und Bürgermei⸗ ſter„den Beſten der Gemeinde Gräfelfing“ beklagen, halb⸗ maſt geflaggt oder das Hakenkreuzbanner mit Trauerflor verhüllt. Die Front des Friedhofsgebäudes iſt mit Lorbeerbäumen geſchmückt. In der Mitte ſteht im Halbdunkel des Ausſegnungsraumes, deſſen vordere Hälfte durch große Flaggentücher auf ſattbraunem Hintergrund von dem rückwärtigen Teil der Halle abgetrennt iſt, auf ho⸗ hem Sockel der Sarg. Ihn bedeckt ein ſamtnes Hakenkreuz. Eine Ehrenwache der SS⸗Standarte Deutſchland mit blankem Degen ſteht zu Seiten des Sarges. Auf einem ſchwarzen Kiſſen ruhen der Blutorden und die Kriegsaus⸗ zeichnungen des Mannes, deſſen ganzes Leben Kampf und Hingabe für Deutſchland, für den Führer geweſen war. Dem Sarg zu Füßen breitet ſich ein mächtiger Flieder⸗ kranz aus, auf deſſen Schleifen die Hauptſtadt der Bewe⸗ iet dem unvergeßlichen Kämpfer den letzten Gruß ent⸗ ietet. Daneben liegen Lorbeerkränze der Ortsgruppe Grä⸗ felfing der NSDAP und der Gemeinde Gräfelfing, Kranz⸗ ſpenden aus Bad Godesberg und andere letzte Zeichen der Liebe und des Gedenkens. 5 Unaufhörlich pilgert die Bepölkerung von Nah und Fern in ehrfürchtigem Schweigen zu der Bahre des Kämp⸗ fers, um ehrenden Abſchied von ihm zu nehmen. Ununter⸗ brochen das Kommen und Gehen der Hunderte, die vorbei⸗ ziehen an der Bahre eines Mannes, den das Schickſal jäh herausgeriſſen hat aus einem Leben der Pflicht, der aber ſein Leben gelebt und vollendet hat in der Treue zu ſei⸗ nem Führer und damit zu Deutſchland. Am Dienstag wird er in der geweihten Erde ſeiner Wahlheimat, in die an hellen Föhntagen die fernen Schnee⸗ häupter der Berge hereinſchauen, zur letzten Ruhe geleitet werden, ein Kämpferleben, das vollendet hat, das aber als Beiſpiel weiter wirken wird, ſolange Treue, Kameradſchaft und Pflichterfüllung gelten in deutſchen Landen. Tagesbefehl des Reichs führers GG Der Reichsführer SS Himmler hat zum Tode des SS⸗ Brigadeführers Julius Schreck folgenden Tagesbefehl an die Schutzſtaffeln der NSDAP erlaſſen: SS. Brigadeführer Schreck, der erſte 58 Mann Adolf Hitlers, iſt aus dem Leben auf dieſer Erde geſchieden. Er war der Begründer der erſten Staffel der geſamten S in —— München im Jahre 1925 und bis zu ſeinem Tode der kreue, ö immer einſatzbereite Begleiter des Jührers. Sein Leben war ein einziger Weg der Treue, Pflichterfüllung f und Hin ga be an den Führer. Wir wollen nicht Worke an ſeinem Grabe machen, denn das iſt nicht in ſeinem Sinn. Wir wollen jedoch Mann für 5 Mann alles daranſetzen, es leben, gleichzutun. Wegbereiter eines neuen Deutſchland In dem Nachruf des SA-Obergruppenführers Brückner heißt es u. d.: Aus dem jungen Soldaken des Weltkrieges, aus dem hart gewordenen Frontkämpfer wurde ein fanati⸗ ſcher Kämpfer für Deutſchland in der Revolutionszeit. Er wurde Nationalſozialiſt mit ganzem, leidenſchaftlichem Her⸗ zen. In mancher heißen Saalſchlacht war er als SA⸗Mann Borkämpfer und Wegbereiter eines neuen Deukſchland. Dann formte er den Skoßtrupp Hitler, immer bereit, für den Führer ſein Leben bei ſeder Gelegen- heit in die Schanze zu ſchlagen. die 5s begründete er mit und wurde ſchließlich der Fahrer unſere⸗ Jüh⸗ rers in einer Gefolgſchaft, die auf Tod und Leben. Gedeih und Verderb zuſammengeſchweißl war. Auf all den lauſend ahrken in dem erbitterlſten kampf, der jemals um Deutſch⸗ ands Freiheit geführt wurde. ſaß er mie ein Recke uner⸗ ſchütterſich am Steuer. Oft teilte der Führer mit ihm, ſei⸗ nem Fahrer, das letzte karge Stückchen Brot auf langer, langer Fahrt. Julius Schreck, ein Mann von großer Bra⸗ vour und ſchneller Entſchlußkraft, war immer und immer Garant für die Sicherheit des Führers. In unerſchütterlicher Treue hing er mit mutigem Herzen an ſeinem Führer. Uns allen war dieſer kreue Paladin des Führers als Kamerad und als Freund Vorbild. Wir wollen verſu⸗ chen, es ihm gleich zu kun. Göring bei der Beiſetzung Schrecks. Berlin, 19. Mai. Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring hat ſich nach München begeben, um an den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten für den langjährigen treuen Mitkämpfer und Fahret des Führers, SS⸗Brigadeführer Julius Schreck, teil⸗ zunehmen. Berlin. Der Reichsjugendführer hat eine Anordnung er⸗ laſſen, nach der alle Dienſtſtellen der Hitlerjugend und ſämt⸗ liche deutſchen Jugendherbergen am 19. Mai, dem Tag der Beiſetzung des SS⸗Brigadeführers Julius Schreck, die Fah⸗ nen auf Halbmaſt zu ſetzen haben.„ „es ihm an Treue zu mqührer, an ö Anfkändigkeit, Kameradſchaft und Kampfesmut, ſolange wir Nr. 116 l——— 2 53 N n 6343 Die DOum⸗Jum⸗Geſchoſſe in Abeſſinien Eine Erklärung Edens im Ankerhaus. London, 19. Mai. Außenminiſter Eden gab im Unterhaus eine längere Er⸗ klärung über die von italieniſcher Seite erhobenen Beſchul⸗ digungen hinſichtlich der Lieferung von Dumdumgeſchoſſen an die abeſſiniſchen Streitkräfte ab. Obwohl dieſe Beſchuldi⸗ ungen mehr als einmal amtlich dementiert worden ſeien, ſo führte Eden u. a. aus, machten gewiſſe Ereigniſſe im In⸗ tereſſe der britiſchen Induſtrie und des guten engliſchen Na⸗ mens es notwendig, eine eingehende Darſtellung zu geben. Um die Geſamtlage richtig zu verſtehen, müſſe daran erinnert werden, daß die Einwohner Abeſſiniens Pa⸗ tronen aller Art in der gleichen Weiſe verwendeten wie einige Länder ihre Währungen. Waffen und Munition ſeien der teuerſte Beſitz der abeſſiniſchen Krieger. Darüber hin⸗ aus ſei Abeſſinien ein Land, in dem auf Großwild Jagd ge⸗ macht werde. Die Munition der Großwildjäger beſtehe aus Weichſpitzgeſchoſſen, die allein für dieſe beſonde⸗ ren Jagdzwecke geeignet ſeien. Schon lange vor dem Aus⸗ bruch der Feindſeligkeiten ſeien zweifellos große Mengen von Munitſon dieſer Art von den Jägern zurückgelaſſen und unter die Eingeborenen verteilt worden. Die italieniſchen Beſchuldigungen ingen dahin. daß dieſe Geſchoſſe nach der Eröffnung der Feindſeligkeiten von britiſchen Firmen an die abeſſiniſche Regierung für militäriſche Zwecke geliefert worden ſeien. Bereits am 4. Februar habe die britiſche Regierung den Völkerbund auf Grund einer Unterſuchung auf die Grund⸗ loſigkeit der italieniſchen Beſchuldigungen hinweiſen können. Die Regierung übe eine ſtrenge Konkrolle über alle Waffen. und Munitionslieferungen aus, die in England für Ausfuhrzwecke hergeſtellt würden. Am 12. April habe die römiſche Zeitung„Meſſaggero“ nach einer Wiederholung der bereits widerlegten Beſchuldi⸗ gungen Photographien von Weichſpitzgeſchoſſen veröffent⸗ licht, die in England hergeſtellt ſein ſollten, und außerdem einen Brief, den die Firma George Bate in Birmingham am 19. Februar an den abeſſiniſchen Geſandten in London gerichtet habe. Dieſer Brief und die dazu gehörige Muſterkollektion ſei auf folgende Weiſe in italieniſchen Beſitz gelangt: Am 19. Februar habe eine Perſon unter dem Namen eines Oberſt Pedro Lopez bei dem leitenden Direktor der Firma Bate als Vertreter der abeſſiniſchen Regierung vorgeſprochen. Nachdem er das Empfehlungsſchreiben einer ägypüſchen Bank— eine Fälſchung— vorgewieſen habe, teilte er mit daß die abeſſiniſche Geſandtſchaft Gewehrmu⸗ nition britiſcher Herkunft, darunter Dumdum⸗Munition, zu kaufen wünſche. Auf den Einwand, daß Dumdum⸗Geſchoſſe nicht verwendet werden dürften, habe der angebliche Oberſt Lopez erwidert, daß Abeſſinien von Leoparden wimmele, die nicht mit gewöhnlicher Munition abgeſchoſſen werden könnten. Die Firma habe ſich hierauf bereit erklärt, dem Beſucher eine Muſterkollektion der gewünſchten Art zu liefern. Gleichzeitig habe Lopez um ein Beſtätigungsſchreiben gebe⸗ ten, aus dem hervorgehe, daß die Geſchoſſe britiſcher Her⸗ kunft ſeien. Mit der Muſterkollektion und dieſem von ihm ſelbſt diktierten Brief habe Lopez ſich dann entfernt. Außenminiſter Eden ſchilderte hierauf, daß Lopez am 31. März, diesmal unter dem Namen eines Oberſt Guſtav Mezler, der abeſſiniſchen Geſandtſchaft große Munitionslie⸗ ferungen für die abeſſiniſche Regierung angeboten habe. Bei der Durchſicht der Warenliſte ſei dem Geſandten entgangen, daß darunter auch ein Poſten von drei Millionen Weichſpitz⸗ geſchoſſen enthalten geweſen ſei. Tatſächlich ſei ein Antrag auf Ausfuhrbewilligung der auf dieſer Liſte ent⸗ haltenen Munition nicht ge ſtellt worden, aber das vom abeſſiniſchen Geſandten unterzeichnete Dokument ſei ſpäter ebenfalls im„Meſſaggero“ veröffentlicht worden. Der Miniſter ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Aus⸗ druck ſeines größten Bedauerns, daß es notwendig geweſen ſei, dieſen Fall an den Pranger zu ſtellen. Engliſche Kabinettsſitzung London, 19. Mai. In einer Sonderſitzung des engliſchen Kabinettsſitzung berichtete Außenminiſter Eden eingehend über ſeine in Genf und Paris geführten Beſprechungen. In dieſem Zuſammenhang wurde auch die Frage der S ü hnemaßnah⸗ men erörtert. Anmöglich das Ideal zu erreichen Die Regierung von Guatemala begründet ihren Austritt aus dem Völkerbund. Genf, 18. Mai. Die Regierung von Guatemala hat fol⸗ gendes neues Telegramm an den Generalſekretär des Völ⸗ kerbundes gerichtet: „Im Hinblick auf in der europäiſchen Preſſe erſchie⸗ nene irrige Kommentare beehre ich mich, Ihnen mitzuteilen, daß der Austritt Guatemalas aus dem Völkerbund durch wirtſchaftliche Notwendigkeiten bedingt iſt, die ſich aus der Reorganiſation der Staatsfinanzen ergeben, und durch die Ereigniſſe, die bewieſen haben, daß es unmöglich iſt, das hohe Ideal zu erreichen, das mit der Gründung des Völker⸗ bundes angeſtrebt wurde. Die Regierung von Guatemala hat nicht die Abſicht, die Zahlung der von ihr geſchuldeten Beiträge zu umgehen, noch, ſich der Politik irgendeines beſtimmten Landes anzuſchließen.“. * Jugend und Alter Kundgebung der jungen Nechtswahrer in Leipzig. Leipzig, 18. Mai. Auf dem Marktplatz fand am Sonntag nachmittag eine Großkundgebung der jungen Rechtswahrer unter dem Motto„Jugend und Recht“ ſtatt. Nahezu 3300 junge Rechts⸗ wahrer waren aufmarſchiert. Der Reichsrechtsführer Reichs⸗ miniſter Dr. Frank ging davon aus, daß der National⸗ ſozialismus eine grundſätzlich andere Auffaſſung von Ju⸗ gend und Alter habe als die frühere Zeit. Es ſei notwendig, die Erziehung des deutſchen Volks in Anwendung des Nationalſozialismus dahin zu bringen, daß wir in jedem Entwicklungspunkt unſeres Lebens die gleiche Entſchiedenheit, die gleiche Härte, den gleichen Opfermut, aber auch den gleichen fanatiſchen Idealismus beſitzen. Wir wünſchen, fuhr der Reichsrechtsführer u. a. fort, daß das geſteigerte fachliche Können des jungen Rechts⸗ wahrers nicht mit einer Entidealiſierung ſeiner Lebens⸗ und Weltauffaſſung verbunden wird. Daher haben Sie, meine jungen Kameraden, in Ihrer Miſſion als Diener des Rechts unſeres Volkes die Bekenner der neuen Einheit des geſamten deutſchen völkiſchen Lebens aus den ewigen ehernen Grund⸗ eigenſchaften einer ſtarken Gemeinſchaft heraus zu ſein. Der Nationalſozialismus erwartet von Ihnen, daß Sie die fort⸗ wirkenden Träger jener idealiſtiſchen Vorkämpfer der Ueber⸗ zeugung darſtellen, die einmal durch Blut, Terror, Haß und Neid die Bewegung zum Sieg geführt hat. Er erwar⸗ tet, daß ſie mit geſteigerter Leidenſchaft an die Stelle der alten Vorkämpfer des Nationalſozialismus treten, um ſtärker noch als wir den Staat und das Volk, die aus dem Willen Adolf Hitlers hervorgegangen ſind, ſo zu ſichern, daß das Worl vom tauſendjährigen Dritten Reich in Ihrem Wirken verlebendigt bleibt. 72 2 2 Arkunden für alte Freikorpskämpfer Dank und Anerkennung der Reichsregierung. Berlin, 18. Mai. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern hat den Bundesführer des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäu⸗ ſerbund), Oberſt a. D. SS-Oberführer Reinhard, beauftragt, im Namen der Reichsregierung den Mitgliedern der frühe⸗ ren Freikorps, die an ihren Kämpfen teilge⸗ nommen haben, eine Beſcheinigung in Form einer Ur⸗ kunde auszuſtellen, durch die den alten Freikorpskämpfern zugleich Dank und Anerkennung ausgeſprochen wird. Anträge auf Ausſtellung ſind an den Deutſchen Reichs⸗ kriegerbund(Kyffhäuſerbund), Bundesführung, in Berlin W'᷑e30, Geisbergſtraße 2, unter Beifügung von Unterlagen zu richten. Soweit Anträge an die frühere Abwicklungsſtelle des Reichsbundes und Reichsverbandes der Baltikum⸗ und Freikorpskämpfer oder an das Reichs⸗ und preußiſche Mini⸗ ſterium des Innern geſandt worden ſind. iſt die erneute Stellung nicht notwendig. — Ausklang in München Die„Meiſterſinger“ als Abſchluß der Reichskheakerfeſtwoche. München, 18. Mai. Die Begeiſterung des Hauſes kannte keine Grenzen mehr, als nach der Meiſterſinger⸗Aufführung der Vorhang fiel. Immer und immer wieder wurden der Dirigent, der Re⸗ giſſeur und die Sänger vor den Vorhang gerufen Au Reichsminiſter Dr. Goebb e ls, Reichsſtatthalter Ritter v. Epp, Miniſterpräſident Siebert und die anderen Ehren⸗ gäſte beteiſigten ſich an dieſen Dankesbezeugungen für die Künſtler. Nachdem der Jubel verklungen war, bildeten die Mün⸗ chener auf der großen Treppe und im Veſtibül ein Ehren⸗ ſpalier, um dem Präſidenten der Reichskulturkammer Reichsminiſter Dr. Goebbels ihre Dankbarkeit dafür zu be⸗ zeugen, daß er dieſe glänzend verlaufene Reichstheaterfeſt⸗ woche nach München verlegt hatte und daß er ihnen den Genuß dieſer Meiſterſinger⸗Aufführung, die wohl kaum noch hätte überboten werden können, ermöglichte. So war dieſe Schlußhuldigung für den deutſchen Meiſter der denkbar ſchönſte Abſchluß einer ereignisreichen Woche, die als richtunggebend in die Geſchichte des deutſchen Thea⸗ terlebens eingehen wird. Drei aus dem Bruch 8 Roman von Paul Hain. 18. Sechzehntes Kapitel. Detlev hatte keinen Einlaß bei Trina Schäfer erhal⸗ ten. Die Tür war verſchloſſen geweſen. Die Fenſter ver⸗ hangen. Er hatte daran geklopft— keine Antwort. Da war er wieder gegangen. Unruhe im Herzen. Er hielt es zu Hauſe auf dem Hof nicht aus. Er griff zur Flinte, um ein bißchen auf Jagd zu gehen. In friſcher Luft zu ſein. i 5 So mochte er die innere Unraſt am beſten überwin⸗ den, glaubte er.— 5 Ein paar Stunden ſpäter, die Sonne war langſam im Antergehen, ſtapfte er durch das verſchneite Bruch in ſei⸗ nen hohen Schaftſtiefeln wieder dem Gutshof Zu. Die Flinte geſchultert. Aus dem Ruckſack lugten die Löffel von zwei Haſen, die er geſchoſſen hatte. Hexe, die vortreffliche Apportierhündin, trottete mit hängenden Ohren hinter⸗ her. Sie ſchien ſich etwas mehr von der Jagd verſprochen zu haben und noch nicht nach Hauſe zu wollen. Detlev lächelte vor ſich hin. Dann blieb er ſtehen und verſchnaufte. Das Laufen im knietiefen Schnee war keine Kleinigkeit. Gott ſei Dank, ſchon winkte die Chauſſee von weitem, da lag der Schnee feſter, dann ging es ſchneller vorwärts. Hallo, kam da nicht die Kaleſche von Doktor Willer⸗ ding gerade angezuckelt? Aus der Richtung vom Vorwerk? Detley winkte. „Hallo— Herr Doktor!“ Der Wagen hielt, Doktor Willerding winkte. „Ah— Herr Holtorf! Freut mich, Sie auch wieder mal im Lande zu ſehen. Ah— richtig— Familienfeier—“ Detlev watete durch den Schnee. „Tag, Herr Doktor— paßt ſich ja gerade. Sie fahren doch bei uns vorbei?“ „Freilich, immer von Süden nach Norden, oder von Weſten nach Oſten, meine Patienten ſind alle gewiſſenlos. Der Kollege in der Stadt hat es be uemer. Na? Die Kaleſche zog an. Hexe ſetzte ſich zwiſchen den Hin⸗ terrädern in Trab. 0 Ausländiſche Gäſte in Frankfurt Begrüßung durch den Reichsbauernführer Darrs. Reichsbauernführer Darré begrüßte im Römer die zur Reichsnährſtandsausſtellung erſchienenen Gäſte au dem Ausland. Der Reichsbauernführer führte aus: „Unter anderem weilt jemand hier, der nie das deutſche Bauerntum verleugnet hat, auch wenn er nie verleugnete, und das rechne ich ihm hoch an, der Vertreter eines ande⸗ ren Staates zu ſein. Es weilt heute unter uns als Gaſt der Führer der Schweizer Bauern, Profeſſor Laur. Ich weiß, es wird in der Schweiz anders geſprochen als bei uns. Aber wir verſtehen uns, und zwar aus der Ge⸗ meinſamkeit unſeres Blutes. Es weilt ferner unter uns Herr von Mescer, der Füh⸗ rer der ungariſchen Bauern. Herr von Mescer, Sie haben niemals außer Zweifel gelaſſen, daß bei aller Freund⸗ ſchaft und aller Ehrlichkeit zu Deutſchland Sie ſtolz ſind, ein Ungar zu ſein. Ich rechne Ihnen das hoch an. Ich habe Ihnen vor zwei oder drei Jahren ſchon einmal geſagt: Wir Bauern find die einzigen, die international ſein können, weil niemand an unſerer Nation alit ät zwei⸗ feln kann. Die aus dem Ausland erſchienenen Gäſte. von denen ich noch den Direktor des Export⸗Inſtituts der ſtaatlichen Getrei⸗ deorganiſation in Bulgarien und Vertreter aus Un⸗ arn, Bulgarien, der Tſchechoſlowakei, aus än emark, Belgien, Holland, Polen, Jugo⸗ ſlawien, England aus den Vereinigten Sta a⸗ ten von Nordamerika, aus Schweden und Finn⸗ land begrüße, ſind der Beweis. daß das europäiſche Bauerntum auf dem Wege iſt, ſich als eine Einheit zu füh⸗ len, die zuſammengeführk wird aus dem gleichen ſchweren Erlebnis gegenüber einer Macht, die nur ein Intereſſe hat, Uns zu vernichten. Es kommt nicht darauf an, ob wir Jaſchiſten oder De⸗ mokraten ſind, Royaliſten oder Republikaner. Eines ſind wir in erſter Linie: Bauern, die ſich in jeder Weiſe weh⸗ ren dagegen, daß das Judentum über uns herrſcht.“ Als der Reichsbauernführer geendet hatte, erhob ſich der greiſe ſchweizeriſche Bauernführer Profeſſor Laur, um dem Reichsbauernführer zu danken. Als ich heute vor dem Ein⸗ gang Ihrer Ausſtellung ſtand, ſo führte Profeſſor Laur aus, und die Maſſen der Bauern ſo hineinſtrömen ſah, da ſagte ich mir: Das iſt Blut von unſerem Blute. Mögen Dinge trennen und Grenzen dazwiſchen ſtehen, wir fühlen dieſe innere Bluts verwandt ch af t. Als ich nachher in Ihre Ausſtellung trat, wo der Er b hof ſteht und die Probleme dargeſtellt ſind, die Sie behandeln, da ſagte ich mir: Das iſt äuch unſere Aufgabe. Als ich nachher in die Ehrenhalle trat, wo der Reichsnährſtand ſeine Ausſtel⸗ lung organiſiert hat, da ging ich in tiefer Ergriffenheit. Freunde So iſt der Bauernſtand noch nie geehrt wor⸗ den als in dieſer Halle. Und ſo hal Stadt und Land die Be⸗ deukung des Bauernſtandes noch nie zum Bewußtſein ge⸗ bracht, wie in dieſer glänzenden Ausſtellung. Sie haben das Wort Blut und Boden geprägt. Das ſpricht in kurzer Jorm aus, daß das Schickſal der Völker von der Erhaltung des Bauernſtandes abhängig iſt. Sie, Herr Miniſter, ſind der Führer dieſer Idee im Deutſchen Reich geworden. Sie haben die Gedanken über die Grenzen hinausgetragen. Ich danke Ihnen dafür als Vertreter der ſchweizeriſchen, danke Ihnen als Vizepräſident der Internationalen Landwirtſchaftlichen Kommiſſion, im fanden der internationalen Landwirtſchaft, Ihres Bauern⸗ andes. Göring ehrt alten Kameraden Berlin, 19. Mai. Die Urne mit der ſterblichen Hülle des in Freiburg verſtorbenen Majors a. D. Schüler van Kriecken wurde, an der Seite des Fliegerhauptmanns Ber⸗ thold, deſſen Beobachter im Weltkrieg er war, auf dem In⸗ validenfriedhof beigeſetzt. Major Schüler van Kriecken, der im Alter von 50 Jahren an Lungenentzündung verſchied, hat ſich große Verdienſte um die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung erworben. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hatte es ſich nicht nehmen laſſen, ſeinem alten treuen Kame⸗ raden das letzte Geleit zu geben und fand ergreifende Worte für den ſtets aufrechten und mannhaften Charakter des ſo früh Dahingeſchiedenen. Im Auftrag des Führers und Reichskanzlers legte Adjutant Hauptmann Wiedemann einen Kranz am Grabe nieder. „Woher kommen Sie, wenn man fragen darf?“ fragte Detlev den Arzt, der allgemein beliebt war. Er gehörte zu jenen, die glücklich waren, anderen helfen zu können. Aufopfernd im Beruf— zu jeder Zeit hilfsbereit, noch vom alten Schlag, mit den Landbewohnern verwachſen. „Vom Vorwerk—“ „Ah— iſt denn da jemand krank?“ „Der Patient, von dem ich komme, iſt Ihnen gut be⸗ kannt,“ ſagte Doktor Willerding leichthin.„Die alte Schä⸗ fern— tja. Und keine einfache Sache. Nee. Wenn nicht ein Wunder paſſiert— ſo alte Leute rappeln ſich ja manch⸗ mal auf, entgegen aller menſchlichen Vorausſicht und ärzt⸗ lichen Weisheit. Alſo—“ Detlev hatte das Geſicht dem Doktor zugekehrt, der ſehr ernſt dreinblickte. „Die Trina Schäfer?“ g Es würgte ihn plötzlich etwas. Darum alſo hatte ihm am Vormittag niemand geöffnet. Sie war krank! „Ja— wie alte Leute ſind, und beſonders die Trina. Erſt war es ein Huſten— und ſo etwas nimmt doch kei⸗ ner ernſt. Man huſtet eben! Dann war es ein Katarrh— na, wie oft hat die Trina ſchon einen Katarrh gehabt, nicht wahr? Das gehört eben zum Altwerden— hm! Aber als mich neulich die Nachbarin endlich kommen läßt, da war es ſchon kein Katarrh mehr, da ging es zum letzten. Herz, Lunge— es iſt alles kaputt!“ Detlev war erblaßt. 5 Er fühlte ſein Herz laut ſchlagen. „And— nichts zu helfen?“ 8 „Nichts! Sie hätte mich im Sommer rufen laſſen müſ⸗ ſen, als die Hanni, das dumme Mädel, davonlief, da muß ſie es ſchon gehabt haben.“ 3 „Die Hanni— ja—,“ fſagte Detlev mit zitternder Stimme.„Weiß man denn nicht, wo ſie iſt?“ Bebende Erwartung war in ihm. „Die Hanni iſt verſchollen. Wer hätte ſich noch um ſte kümmern ſollen? Die Trina hat nie ein Lebenszeichen von ihr erhalten.“ e „Und der Teufel mag wiſſen, was damals in ſte ge⸗ fahren war, einfach auf und davon zu gehen! Die Trina wird einen ſchweren Tod haben.“ 5 5 Detlev biß die Zähne in die Lippen. Er hätte beinahe laut aufgeſchrien. Doktor Willerding blickte ihn an. f „Sie kannten doch die Hanni ſehr gut, wie? Die Trina war wohl nicht immer ſo zu ihr. wie eine Mutter es ſein Kurzmeldungen Anerkennung des Führers. In Anerkennung der einmütigen und entſchloſſene ung der Deutſchen in Addis Abeba während der derungsunruhen hat der Führer und Reichskanzl Gebäude der deutſchen Geſandtſchaft f Bronzebüſte mit Widmung geſtiftet. Baſel. Dr. Hans Weſemann hat gegen das Urteil des n Hal⸗ f Plün⸗ . ranzler für d in Addis Abeba fei Baſeler Strafgerich das ihn wegen Entführung des Ja⸗ kob Berthold Sa! zu drei Jahren Zuchthaus verur⸗ teilte. Berufung e at Dr. Ley eröffnet die Gauarbeitskammer Koblenz. Trier Koblenz, 18. Mai. Als Auftokt zum Gauparteitreffen der NSDAP. Gau Koblenz⸗Trier, das vom 26. bis 28. Juni ſtattfindet und zu dem bereits jetzt mehr als 50 000 marſchierende Teilnehmer gemeldet ſind, wird der Reichs⸗ organiſationsleiters der NSDAP, Dr Ley, am 256. Juni, vormittags 10 Uhr, die Gauarbeitskammer Koblenz⸗Trier eröffnen. Um 16 Uhr wird Dr. Ley in feierlicher Weise die Vereidigung der 94 Mitglieder der Gauarbeitskammer vornehmen. Ein Oeſterreicher in Paläſtina erſchoſſen. Die unruhige Lage in Paläſtina hält weiterhin an. Die Ausſchreitungen und Terrorakte, Bombenwürfe und Brand⸗ ſtiftungen werden fortgeſetzt. Auf einer Hauptverkehrsſtraf Jeruſalems wurde ein nichtjüdiſcher Oeſterreicher erſchoſſen. Alle Schulen ſind geſchkoſſen worden. Nach Zeitungsmeldun⸗ gen aus Nordpaläſtina ſind dort 163 Häuſer in arabiſchen Dörfern, deren Beſitzer die beſchlagnahmt worden. Steuerzahlungen verweigerten, Einweihung eines polniſchen Ozeandampfers. Inm polniſchen Hafen Gdingen wurde das in Italien erbaute Ozeanmotorſchiff„Stephan Batory“ eingeweiht. Finanzminiſter Kwiatkowſti hielt eine Anſprache, in der er mit ſtarkem Nachdruck den Anſpruch Polens auf Seegeltung hervorhob. An der Feier nahmen neben Vertretern der polniſchen Regierung, der Admiralität u. a. auch der ungariſche Geſandte in Warſchau teil, der der hiſtoriſchen Verbundenheit der ungariſchen mit der pol⸗ niſchen Nation Ausdruck verlieh. Stiftungen für bie nolniſche Landesverteidigung. Nachdem kürzlich die Belegſchaften einiger polniſcher Fa⸗ briken zur Ehrung des Andenkens Marſchalls Pilſudfkis der polniſchen Armee 1000 Maſchinengewehre geſchenkt oder ſich zu einer großen Zahl von freiwilligen Arbeitsſtunden für ähnliche Widmungen an die Armee verpflichtet haben, hat jetzt eine Fabrik beſchloſſen, der Armee zwölf Pontons zur Verfügung zu ſtellen pon denen ſechs die Fabrikleitung und je drei die Fabrikbeamten und die Arbeiterſchaft ſtif⸗ teten Ferner hat der Verband der polniſchen Kriegsinva⸗ liden beſchloſſen die Gasmaskenausrüſtung für ein Regi⸗ ment zu ſche ing einen eingerichteten Sanitätswagen der Armee nken. Laſtauto umgeſtürzt Drei Tote und ſechs Schwerverletzte. Paris, 18. Mai. Ein ſchweres Autounglück, bei dem drei Menſchen getötet und ſechs lebensgefährlich verletzt wurden, exeignete ſich in der Nähe von Lons le Sanijer. 5 Ein kleiner Laſtwagen der Straßenbauverwaltung, in dem zehn Perſonen Platz genommen hakken, geriet ins Schleudern und ſtürzte um. Iwei Inſaſſen waren auf der Skelle kot, ein dritter ſtarb nach der Einlieferung ins Kran. kenhaus. Rooſeveits Nothilfegeſetz verfaſſungswidrig Waſhingkon, 19. Mai. In Verfolg der früher ergange⸗ nen Enkſcheidungen des Bundesobergerichts über die Ver. faſſungswidrigkeit der Nira-Geſetze enkſchied das Beru⸗ fungsgericht des Columbia⸗Diſtrikts mit einem Stimmen⸗ verhältnis von 3:2, daß auch Rooſeveltsnothilfegeſetz vom Jahre 1935, das Aufwendungen in Höhe von 4880 Millio⸗ nen Dollar vorſah, ſowie ſein Siedlungsgeſetz verfaſſungs⸗ widrig ſind. Es iſt anzunehmen, daß die Bundesregierung gegen dieſe Entſcheidung beim Bundesobergericht Berufung ein⸗ legen wird. ſollte. Altes, knorriges Holz. Oder ſie hat ihre Mütterlich⸗ keit allzu tief in ſich verſteckt— auch möglich. Jetzt ruft ſie nach ihr!“ Detlev ſchwieg. In ihm war dunkler Aufruhr. Hanni, Hanni— wo biſt du? Deine Mutter ſtirbt— und ruft nach dir! Oh wir furchtbar mußte das ſein! „Meonſchenſchickſale,“ murmelte der Arzt. Die Kaleſche fuhr langſamer. Man erreichte das Hof⸗ portal. „Vielen Dank, Herr Doktor. Detlev war abgeſtiegen. Der Wagen zog wieder an. Er ſah ihm nach, bis er um die nächſte Wegbiegung ver⸗ ſchwunden war. „Komm, Hexe—“ 5 Ihm war noch immer ganz dumpf im Sinn. Trina Schäfer ſterbenskrank! Und Hanni— oh, warum hatte das alles ſo kommen müſſen!. And ſchließlich ſtand es bei ihm ſeſt: Er mußte Trina noch einmal ſprechen. Er mußte zu ihr. Sie durfte nicht aus dem Leben gehen, ohne ihm noch ein gutes Wort für Hanni geſagt zu haben. Am nächſten Vormittag beeilte er ſich, in die Vorwerks⸗ gaſſe zu kommen. Trina Schäfers Haus war nicht verſchloſſen. Eine Nach⸗ barin war bei ihr, Lautlos trat Detlev in die Stube. Die Frau am Bett hob verwundert den Kopf. Sie er⸗ kannte den jüngſten Holtorf. Leiſe erhob ſie ſich. zEs geht zu Ende—,“ flüſterte ſie ihm zu. Trina lag ſtill in den Kiſſen. Die Augen geſchloſſen. Sie atmete kaum noch. f Erſchüttert ſtand Detlev vor ihrem Lager. Die 095 flüſterte gewichtig: „Der Doktor war vorhin hier. Keine Hoffnung mehr. Zum Abend 15 es beſtimmt— vorbei.“ Detlev öffnete ein Fenſter. Die friſche Winterluft Db herein. Sonnenſchein lagerte ſich auf dem Juß⸗ oden. Trina Schäfer murmelte: So— iſt's— recht.— Friſche Luft— Sonne—“ Sie hatte die Augen geöffnet. Ihr Blick kam wie aus einer anderen Welt zurück. „Hanni—— 1 Kaum vernehmbar klang es. 5 Detlev griff nach ihren unruhig taſtenden Händen. Mutter Trina— Geine Familie ermordet Vier Todesopfer eines Familiendramas. Gießen, 18. Mai. In der Nacht ereignete ſich in Wis⸗ mat bei Gießen ein furchlbares Familiendrama. Ludwig tinz, der durch eigene Schuld vor einigen Tagen ſeine Arbeitsstelle in Gießen verloren hatte, ermordete ſeine Itau und ſeine beiden Töchter im Alter von 10 und 16 Jahren. Prinz beging dann Selbſtmord durch Erhängen. Die furchtbare Bluttat wurde zuerſt von dem 19 Jahre alten Sohn Adalbert der Familie Prinz entdeckt. Der junge Mann war nicht zu der ſonſt üblichen Zeit geweckt worden und wollte daraufhin zu ſeiner Mutter gehen. Als r das Zimmer betrat, fand er ſie und ſeine beiden Schwe⸗ lern mit dem Beile erſchlagen im Bette liegend auf. Nach weiterem Suchen entdeckte er ſeinen Vater, der ſich im holzſchuppen erhängt hatte. Mit den Kindern in den Tod 5 Perſonen an Gasvergiftung geſtorben. München, 18. Mai. In einem Hauſe an der Schelling⸗ ſraße wurden die 42 Jahre alte Wilhelmine Ueberreiter mit ihren drei Kindern im Alter von 5 Jahren und einem einjährigen Zwillingspaar, ſowie ihre 40 Jahre alle Schwe⸗ ler gas vergiftet cufgefunden. Der Tod war zweifellos hon mehrere Stunden vorher eingetreten. Aus einem briefe geht hervor, daß Selbſtmord vorliegt. Ueber die Fründe des Selbſtmordes iſt nichts bekannt. Die ſtaatsgefährliche Gekte Zerſtörung der Tempelanlagen durch die Polizei. Tokio, 18. Mai. Der Kampf der japaniſchen Behörden gegen die wegen ſtaatsgefährlicher Umtriebe in ganz Ja⸗ pan verbotene Omotokio⸗Sekte, deren Haupt Degutſchi im dezember vorigen Jahres verhaftet wurde, hat zu neuen ſcharfen Maßnahmen geführt. Die Behörden haben ſich ent⸗ ſchloſſen, die Haupttempelanlage der Sekte, die bei Ayabe gordweſtlich von Kyoto liegt, zu beſeitigen. Die Zerſtörung der aus etwa 100 Gebäuden beſtehenden Anlage wird von einem ſtarken Polizeiaufgebot unter Verwendung von Dy⸗ nit vorgenommen. Man rechnet, daß die Durchführung er Maßnahme etwa zwei Wochen in Anſpruch nehmen 5 Franzöſiſcher Erzbiſchof abgeſetzt Er weigert ſich ſeinen Amtsſitz zu verlaſſen. Paris, 18. Mai. Der Erzbiſchof von Rouen, Monſignöte de la Villerabel, wurde durch den Papſt ſeines Poſtens enthoben. Der Erz⸗ biſchof weigert ſich ſeinen Amtsſitz zu verlaſſen. Das Schloß iſt nicht an den Erzbiſchof von Rouen, ſondern an Mon⸗ ignore de la Villerabel vermietet worden, der ſich daher als Inhaber betrachten kann. Das franzöſiſche Innenmini⸗ ſerium könnte als Beſitzer des Schloſſes ſeine Uebernahme durch den interimiſtiſch beauftragten Erzbiſchof von Cambrai verweigern. Praktiſch würde eine ſolche Weigerung jedoch eine unfreundliche Haltung der franzöſiſchen Regierung gegen⸗ über dem Vatikan bedeuten, was man offenbar vermeiden möchte. Das„Echo de Paris“ will aus ſicherer Quelle effahren haben, daß bereits Verhandlungen zwiſchen dem Direktor für geiſtliche Angelegenheiten, am Quai d'Orſay und dem Vatikan ſtattfinden, um den Streit beizulegen. Militärputſch in Bolivien. Wie aus La Paz gemeldet wird, ſoll in Bolivien ein Militärputſch durchgeführt worden ſein. Der Präſident von Bolivien, Tejada Sorzano, ſei zurückgetreten. Das ſei der Anlaß zu einer Regierungsumbildung geweſen, die aber ohne Störung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit hätte durchgeführk werden können. Die Revolution werde bon den beiden fortſchrittlichen Parteien des Staates ein⸗ ſchließlich der Sozialiſten unterſtützt. Die neuen Machthaber erklärten, alle internationalen Vereinbarungen achten zu wol⸗ e e— Sie ſchien zu lauſchen. Mühſam drehte ſie den Kopf. Fernes Erkennen dämmerte in den glanzloſen Augen. Detlev Holtorf. „Ja, ich bin es, Trina. Ich will bei Euch bleiben. „And— Hanni——“ „Sie iſt nicht hier, Trina. Aber mir könnt Ihr ſagen, was— für Hanni beſtimmt iſt. Ich finde ſie. And ich will ihr alles ausrichten, Trina- Warm und weich war ſeine Stimme. Trina lächelte müde. i „Ja— das iſt gut, Detlev— iſt gut ſo. Dann— dann ſagt Hanni nur— daß ich ſie immer geliebt habe. Wie eine Mutter— ihr Kind— ihr einziges— liebt. And daß ich es— ihr nicht zeigen konnte— dafür muß ich nun— büßen.— So— iſt— es.— Sagt ihr das, Detlev?“ „Ich will's ausrichten—-. Trina umklammerte plötzlich ſeinen Arm mit einer letzten, verzweifelten Anſtrengung. In ihrem welken Ge⸗ ſicht war ein Zucken. 5 „Detlev— aber finden, finden— „Ich finde ſie, Trina—“ 5 Ihr— liebt ſie— doch——2 8. Da beugte er ſich näher zu ihr herab. Flüſterte in ihr . Ohr, das ſchon das Rauſchen der Ewigkeit ver⸗ nahm: „Ich liebe ſie mit meines Herzens ganzer Inbrunſt. Ich habe ihr Treue gelobt. And ich werde nicht eher raſten und tuhen, bis ich ſie wieder in meinen Armen halte und ſie wohl geborgen weiß. Trina— Hanni wird ihre Heimſtatt inden an meinem Herzen!“ Wie ein Schwur war das.„ 6 75 Sterbende atmete tief auf und ſank in die Kiſſen urück. Leiſe murmelte ſie:. „Dank— 1 Dank.— And— ſagt ihr daß mein letztes Wort war: Ich habe ſie immer geliebt un E mein Segen ſoll ſie— auf allen Wegen 8 begleiten. Sie ſoll— mein Grab— nicht vergeſſen— . Hände zuckten. „Trin— 5 Da huſchte noch einmal ein mattes, fernes Lächeln chattenhaft um ihre Lippen. 4 8 5 5 5 55 5— 5—— ur Detlev hörte es noch. 0 55 fiel ſchwer zurück. Sie atmete nicht mehr. Es war .— 04 44 4 Aus Baden und Nachbarländern. Großer 110er Regimentstag in Heidelberg. Der Verband ehem. 110er Grenadiere hält am 6. 7, und 8. Juni in Heidelberg einen großen Regimentstag ab. Auch die Angehörigen der Kriegsformationen R 110 L 110, R 40, J. R. 469 und Erſ. Brig. Btl. 55 werden ſich daran beteiligen. Das Programm ſieht unter an⸗ derem am 6. ein Feſtbankett, am 7. einen Feſtzug Line Schloß⸗ und Brückenbeleuchtung ſowie Feuerwerk auf dem Neckar und am 8. Ausflüge und Dampferfahrten vor. Die Heidelberger 110er Kameradſchaft, die Stadt und der Verkehrsverein ſetzen alles daran, die Wiederſehens⸗ feier zu einer der größten Veranſtaltungen der Fremden⸗ und neuen Garniſonsſtadt Heidelberg in dieſem Sommer zu geſtalten. Anmeldungen erfolgen bei R. Klausmann, Heidelberg, Kettengaſſe 10a. Die Reichsbahn gibt Sonntagsrückfahrkarten von allen badiſchen Bahnhöfen und 75 km⸗Umkreis der Reichsbahndirektionen Ludwigs⸗ hafen und Mainz ſowie von Würzburg gegen Vorzeigen des Feſtabzeichens(auch Blanko) nach Heidelberg aus mit Geltungsdauer vom 6. Juni 0 Uhr bis 8. Juni 24 Uhr. *. 3 0 4 E Glänzender Erfolg des badiſchen Tabakbaues Auf der Reſchsnährftandsausſtellung. Karlsruhe, 18. Mai. Baden erfahren, hat ähr⸗ auf ten, davon 320 aus den 1. Preis, wäh⸗ d 880 wurden. den in erſter Linie Brennfäh ta für ihre Güte, bei den allem auf eine t dem Rei Georg hervorragenk irtſchaft Heſſelhurſt bei auf dem Ge⸗ che Preiſe nach rengutprobe li Kehl.— Auch biete der Milch Baden gefallen. ſind Scheffel⸗Gedächtnisfeier in Karlsruhe e 1 18. Mai. Einem ſeit Jahren geübten ſchönen Brauch äß wurde am Sonntag Viktor von Scheffels in einer Feierſtunde vor ſeinem Denkmal an der Bismar ße gedacht. Der Feier kam in dieſem Jahre ſonde tung zu. Zum 50. Male hatte ſich im 1 April der gejährt, daß der Dichter in ſeinem vom Vater Übern enen Heim in der Karlsruher Stefanien⸗ war. Zu der Gedenkfeier war auch Reichsſtakthalter bert Wagner erſchienen. Neben ihm ſah man die Angehörigen der Familie Scheffel, zahl⸗ reiche geladene Gäſte, darunter vor allem Vertreter des Schrifttums, des Kultusminiſteriums, der NS DA P.⸗Kreis⸗ leitung, der Stadtverwaltung und des Deutſchen Scheffel⸗ bundes. Als ſtellv. Bundesvorſitzender des Deutſchen Schef⸗ felbundes ſprach Mimiſterialrat Profeſſer Dr. Eugen Fehrle Begrüßungsworte, die er insbeſondere an die aus ganz Deutſchland zu dieſer Feier erſchienenen jungen Träger des Scheffel⸗Preiſes richtete. Profeſſor Dr. Fehrle zeichnete kurz die Gemeinſchaft zwiſchen Dichter und Volk und feierte Scheffel als den Verklärer der Landſchaft am Oberrhein. Der erſt jüngſt mit dem bapiſchen Hebel⸗Preis ausgezeichnete Oberländer Hermann Burte pries in einer Elegie auf Scheffel den Dichter, ſchlug Brücken aus ſeiner Zeit in die heutige und deutete ſein Geſchaffenes aus für unſere Heimat und unſer Blut. In Wort und Lied ſprach dann der Dich⸗ ter aus Eigenem. U Plankſtadt(Verhängnisvoller Hufſchlag.) Ein hieſiger Landwirt wurde beim Füttern von einem Pferd auf den Magen getreten. Der Mann liegt in bedenklichem Zuſtand im Heidelberger Krankenhaus. 2 Ottenheim(bei Lahr).(Großfeuer.) In der Nacht wurden die Bewohner durch Feueralarm in große Aufregung verſetzt. Das Wohnhaus des Metzgermeiſters Fritz Großmann wurde ſamt Scheuer und Stallung ein Raub der Flammen. Dem herbeigerufenen Lahrer Löſchzug blieb nur noch die Aufgabe, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchrän⸗ ken und die umſtegenden Gebäude zu ſchützen. Die Brand⸗ urſache iſt noch nicht bekannt. Südweſtdeutſches Trachtentreffen in Pforzheim. () Pforzheim. Das 15. Gaufeſt des Südweſtdeutſchen Trachtenverbandes findet an Pfingſten(30. und 31. Mai und 1. Juni) in Pforzheim ſtatt. Aus dem Schwarzwald, aus Schwaben, Bayern und Franken werden über 1000 Trachtenträger erwartet. Am Pfingſt⸗Samstagabend wird ein großer Heimatabend unter Mitwirkung des Deutſchen Volksbildungswerkes und der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ den Reigen der Veranſtaltungen eröffnen. Am Pfingſt⸗Sonntag findet vormittags 10 Uhr eine große Trachtenſchau auf dem herrlich gelegenen Feſtplatz im Nagoldtal ſtatt. Ein großer Feſtzug, der ein farbenprächtiges Bild bieten wird, geht nachmittags durch die Stadt zum Feſtplatz. Dort beginnt anſchließend das große Volks⸗ feſt mit Vorführungen, Maſſentanz, allgemeinem Tanz, Mufik und Volksbeluſtigungen aller Art. Das Volksfeſt wird auch noch am Montag fortdauern. Sturm auf dem Bodenſee Am Samstag brach plötzlich auf dem Bodenſee ein heftiger Sturm los. In der Nähe von Manzell kenterte ein mit vier Perſonen beſetztes Paddelboot. Die vier Inſaſſen, Wachbeamte der Firma Dornier, waren des Segelns unkun⸗ dig und ſtürzten aus dem umgelippten Boot. Ein Glück war es, daß der Anfall rechtzeitig bemerkt wurde und alle gute Schwimmer waren. Es gelang einem zu Hilfe eilenden Ruder⸗ boot und dem herbeigerufenen Polizeiboot, ſämtliche Infaf⸗ ſen des Bootes vor dem Tode des Extrinkens zu retten. Reichs bauer nfüht er Oarre in Mainz Mainz, 19. Mai. Im e Schloß zu Mainz empfin eichsſtatthalter Gauleiter Sprenger den Reichs⸗ D rer Darré und den Reichsbauernrat. Der Gaulei⸗ ter gab den Dank des Gaues an den Mann weiter, der durch die Schaffung der Ernährungsfreiheit die Wehrfrei⸗ heit des deutſchen Volkes vorbereitet habe. Als Dank der nationalſozialiſtiſchen Kampfgenoſſen des Gaues überreichte er dem Reichsbauernführer ein von einfachen Dorfhand⸗ werkern geſchmiedetes Schwert Reichsminiſter Darré dankte dem Gauleiter und der Stadt Mainz für den Empfang. Eröffnung der Luftſport⸗Jugendwoche Mannheim, 18. Mai. Die Luftſport⸗Jugendwoche wurde in Mannheim⸗Ludwigshafen mit einem Aufmarſch der Segelfliegerſtürme und der Flugſportgefolgſchaft der Hitler⸗ jugend eröffnet. Der Marſch ging zunächſt über die Rhein⸗ brücke durch Ludwigshafen, ehe man durch Mannheim mar⸗ ſchierte und zum Schluß am Roſengarten Aufſtellung nahm. In Anweſenheit des badiſchen Kultusminiſters Wacker fand vor dem Roſengarten eine Kundgebung ſtatt, bei der Lan⸗ desgruppenführer Schlerf über die vom Deutſchen Luft⸗ ſoprtverband geſtellten Aufgaben ſprach. Mit einem Treue⸗ gelöbnis auf den Führer und Reichskanzler klang die An⸗ ſprache 1 75 — A Der Reichsfinan 0 guſt kein Einzelverkauf von Zigaretten mehr. niſter hat einige Aenderungen der Tabak⸗ ſteuerbeſtimmungen erlaſſen, deren weſentlicher Inhalt die Neuzulaſſung ei Zigarette zum Preiſe von viereinſechstel Pfg. und das endgültige Verbot des Einzelverkaufs von Ziga⸗ retten iſt. Bisher waren für den Einzelverkauf noch die teueren Sorten von 5 und 6 Pfg. zugelaſſen. Mit Wirkung ab 1. Auguſt dürfen Zigaretten ohne Ausnahme nur noch in Packungen abgegeben werden. Die Schaffung einer neuen Preisklaſſe hat auch eine Neuordnung der zugelaſſenen Pafk⸗ kungen notwendig gemacht, wobei den Wünſchen der Induſtrie Rechnung getragen worden iſt. So wird es künftig eine neue Packung zu ſechs Skück geben und zwar in der Preis⸗ klaſſe zu dreieindritlel und in Preisklaſſe zu viereinſechs⸗ tel Pfg. Entſprechend den verſchiedenen Preisklaſſen ſind ins⸗ geſamt 11 Packungsarten für den Zigarettenverkauf zuläſſig, nämlich P en zu drei, vier, fünf, ſechs, zehn zwanzi ndzwanzig, fünfundzwanzig, ace fünfzig Stück. Die Verkehrsunfälle am Wochenende. Am Sams⸗ tag und Sonntag ereigneten ſich insgeſamt neun Verkehrs⸗ unfälle, wobei mehrere Perſonen verletzt wurden und grö⸗ ßerer Sachſchaden entſtanden iſt. Bei einem der Verletzten, einem Motorradfahrer aus Ludwigshafen, beſteht Lebens⸗ gefahr. Dieſe zahlreichen Verkehrsunfälle ſind ſowohl au, Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften als auch zum Teil auf Alkoholeinwirkung zurückzuführen. UI Selbſttötungsverſuche. In der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, öffnete ein in Käfertal wohnender junger Mann in der Küche der elterlichen Wohnung den Gashahn. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt.— In der gleichen Ab⸗ ſicht brachte ſich ein in der Neckarſtadt⸗Nord wohnender älterer Mann einen Schuß in die Schläfe bei. Der Grund zur Tat dürfte hier in Schwermut zu ſuchen ſein.— In der Nacht vom Samstag auf Sonntag öffnete ein in der Schwetzinger⸗ ſtadt wohnendes jüngeres Ehepaar wegen Familienſtreitigkei⸗ ten den Gashahn.— Die vier Lebensmüden wurden nach einem Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht lediglich bei dem älteren Mann aus der Neckarſtadt. Die Rheinbrücke heißt„Schlageterbrücke“. Am 26. Mai 1936, zur 13. Wiederkehr des Todestages Albert Leo Schlageters, wird die Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen den Namen Schlageterbrücke erhalten. Dadurch wird, wie in dem Namen Schlageterhaus und in dem Schla⸗ geterdenkmal, das in der nächſten Zeit aufgeſtellt wird, die Erinnerung an das heldenhafte Leben und Sterben un⸗ ſeres badiſchen Freiheitshelden wachgehalten. zwölf, g und A „Kleidung“ ſtatt„Konfektion“. Aus dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium wird darauf hingewieſen, daß in weiten Kreiſen bedauerlicherweiſe noch immer die un⸗ ſchöne Bezeichnung„Konfektion“ in Gebrauch iſt. Dieſes durchaus überflüſſige Fremdwort habe weder einen ge⸗ nau abgegrenzten Begriff noch ſei immer zu erſehen, ob eine Ware oder ein Wirtſchaftszweig gemeint iſt. Im übrigen habe es einen wenig angenehmen Beigeſchmack. Es ſollte daher künftig allgemein an Stelle des Fremd⸗ worts„Konfektion“ nur noch die Bezeichnung„Kleidung“ oder„Bekleidung“ bezw.„Bekleidungsinduſtrie“ ange⸗ wandt werden. „Kraft durch Freude“⸗Wanderungen. „In jedem Deutſchen ſteckt der Wandertrieb.“ Dieſes alte Sprichwort findet mmer beſonders wenn der deutſche Frühling ſeinen Einzug hält, ſeine Beſtätigung. Selbſt Volksgenoſſen, die in ihrem Beruf körperlich ſchwer ar⸗ heiten, ergreifen mindeſtens einmal jährlich— an Oſtern oder Pfingſten— den Wanderſtab, um ein Stück deut⸗ ſchen Waldes oder Gebirges zu ſchauen. In viel größerem Maße ſollten daher die ſogenannten Fabrik⸗ und Büro⸗ menſchen und auch alle übrigen Volksgenoſſen, die nicht im Freien tätig ſind, den Sonntag in reiner Gebirgsluft verbringen. Es ſollte jeder, der die ganze Woche in dumpfer Fabrik⸗ oder Büroluft verbringen muß, be⸗ denken, daß eine Sonntagswanderung immer noch die beſte und billigſte Medizin zur Geſunderhaltung ſeines Körpers iſt. Mancher jüngere Mann mag darüber lächeln, wenn ihn aber nach Jahren die typiſchen Fabrik⸗ und Bürokrankheiten quälen, denkt er beſtimmt anders. Leider war es nun vielen Volksgenoſſen bis vor 3 Jahren nicht möglich, ſolche Wanderungen durch⸗ zuführen, da dieſe mit ziemlich hohen Ausgaben ver⸗ bunden waren. Hierin iſt ſeit der Machtübernahme duſch die nationalſozialiſtiſche Bewegung eine gründliche Aen⸗ derung eingetreten. „Die N. S.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ or⸗ ganiſiert faſt jeden Sonn⸗ und Feiertag Wanderungen in den Odenwald, die Pfalz und auch in den Schwarz⸗ wald. bei denen der Fahrpreis ſo billig iſt, daß auch der wenig bemittelte Volksgenoſſe teilnehmen kann. Die Kreiswaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat in dieſem Jahr ſogar 2 Uebernachtungs⸗ heime(im Odenwald und jn der Pfalz) eingerichle. Wer alſo eine Wochenendwanderung von Samslagnachmiktag bis Sonntagabend machen will, kann in dieſen Häuſern angenehm für 40 Pfg. übernachten. Es wäre zu wünſchen, daß auch die Seckenheimer die Wandereinrich ungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu ihrem eigenen Vorteil mehr als bisher be⸗ nützen. Auskunft erteilt der Ortswart der NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ Montags und Donnerstags abends 8 Uhr entweder bei der Geſchäftsſtel e, Frei⸗ burgerſtraße 2 oder in der Wohnung, Raſtatterſtraße 21. Rätselhafte Erkrankungen Bei vielen Krankheiten wie Herz⸗ — muslel- und Nierenentzündungen, Gelenkrheumatismus uſw. läßt ſich oft ſchwer die Urſache feſtſtellen. Nur dur 7 5 ſtellt ſich dann häufig heraus, daß die Zähne der eigentliche Krank erd ſind. Kranke Zähne vergiften nämlich den Körper, ſobald durch ſte Krank⸗ heitserreger in den Blutkreislauf gelangen. Beweiſt dies nicht, wie gefährlich es iſt, wenn man die Pflege der Zähne vernachläſſigt? Jeden Abend und Morgen Chlorodont⸗ as ſolte deshalb für alle, ob jung oder alt, zur Selbſt⸗ verſtändlichteit werden! Zu Chlorodont darf man getroſt Vertrauen haben. Aus dem Tbd. Jahn. Beginn der wärmeren Jahreszeit ſetzt auch der H etrieb auf allen Gebieten des Turnens, Sports und iels ein. Es iſt daher am Platze, einen kurzen Ausblick zu geben über die Tätigkeit des Vereins und die Veranſtaltungstermine der nächſten Wochen. Die Handballabteilung des Vereins, die trotz Staffel⸗ ſiegers unbegreiflicherweiſe nicht ohne weiteres in die Klaſſe aufrücken kann, kämpfte bis jetzt unglücklich in den Aufſtiegsſpielen, denn die Mannſchaft iſt ſichtlich über⸗ ſpielt. Eine freudige Abwechſlung in das Einerlei der Verbands⸗ und Pokalſpielen ſoll daher an Pfingſten eine Handballreiſe in den Rheingau bringen. Vorausſicht⸗ lich wird Tv. Bingen⸗Rüdesheim der Gegner ſein.— Die Fauſtballer werden ebenfalls nun ihren Betrieb wieder aufnehmen und vorausſichtlich auch an der Ver⸗ bandsrunde teilnehmen.%% Die Leichtathletikabteilung, die im vorigen Jahre ſo herrliche Erfolge erzielen konnte, wird in dieſem Jahre zum erſtenmal beim Lauf„Rund um den Friedrichsplatz“ in Aktion treten. Der Lauf findet morgen Mittwoch, den 20. Mai, abends 6.45 Uhr ſtatt und läuft die Mannſchaft des Vereins in der Klaſſe 3. Auch zu den bad. Juniorenmeiſterſchaften am Sonntag, den 24. Mai, Mit dem auf dem Platze des To. 1846 Mannheim wird der Verein einen Vertreter entſenden und zwar den vori. 1. bad. Gaufeſtſieger Günther Herre. Derſelbe ſtartet im Hochſprung und Weitſprung und wünſchen wir beſten Erfolg. Mannſchaftskämpfe werden auch dieſes Jahr wieder als vorzügliche Schulung und Leiſtungsſteigerung in das Arbeitsprogramm aufgenommen werden. Auch die Geräteturner des Vereins werden dabei mit ein⸗ bezogen werden. Chriſti⸗ Himmelfahrt, ſeit altersher Götzwandertag der Turner, bringt den ganzen Verein auf die Beine zu einer ſchönen Gebirgswanderung von Heidelberg über die Thingſtätte— Heiligenberg nach Handſchuhsheim die mit einem gemeinſamen kameradſchaftlichen Beiſammenſein mit Tanz in der„Neuen Pfalz“ dort ausklingt. S. a Ager 9 N75 chab ng im Der Kampf gegen die Pflanzenſchädlinge. PI geg 1 3 9 9 Der Kampf gegen die Schädlinge in unſerer Pflanzenwelt iſt jetzt mit allen Mitteln in Angriff zu nehmen. Abgelnickte Erdbeerblüten. Der Erdbeerblüten⸗ ſtecher treibt ſeit einiger Zeit in den Erdbeer⸗ und Himbeer⸗ anlagen ſein Unweſen, wo er ſeine Eier in die Knoſpen ablegt. Solche mit Eiern oder den ſich bald daraus entwickelnden Larven beſetzten Knoſpen kann man daran erkennen, daß der Blütenſtiel angenagt und abgeknickt iſt. In dieſem Zuſtande iſt eine Bekämpfung nur noch durch Abſammeln aller befallenen Blüten möglich, was naturgemäß auf großen Flä⸗ chen ziemlich teuer zu ſtehen kommt. Die Anwendung chemi⸗ ſcher Präparate hal bisher immer nur Teil rfolge gebracht. Blutlaus bekämpfung. Bekämpfung der Blutläuſe, die in Kolonien an den ieben, Aeſten und Stämmen, aber auch am Wurzelhalſe der Apfelbäume ſau⸗ gen und an ihren weißflockigen„watteähnlichen Wachsausſchei⸗ dungen leicht erkennbar ſind, kann nur dann zum Erfolge füh⸗ ren, wenn ſie rechtzeitig, d. h. beim Sichtbarwerden des erſten Anfluges, begonnen wird. Es ſtehen hierfür eine ganze Anzahl erprobter und Spritzmittel zur Verfügung, die man zum Teil ſelbſt herſtellen kann. Lückenhaftes Auflaufen der Kartoffeln. Lückenhaftes Auflaufen der Kartoffeln kann verſchiedene Gründe haben. Manchmal ſind die Pflanzknollen im Erd⸗ boden verfault, ſei es, daß ſie ſchon vor dem Auslegen kleine Fäulnisherde beſaßen, ſei es, daß die Fäulniserreger erſt nachher durch Wundſtellen Eingang gefunden haben. In anderen Fällen werden die Keime, ehe ſie die Oberfläche erreichen, von Bodeninſekten abgefreſſen oder durch einen Pilz (Wurzeltöter) an der Spitze zum Abfaulen gebracht. Weiter kommt es vor, daß die Knollen ſtatt der Triebe kleine Knöllchen bilden, eine Erſcheinung, die man„Knöllchenſucht“ nennt und auf zu warme Ueberwinterung und zu niedrige Bodentemperatur zurückführt. Blattlausplage. Blattläuſe waren in den bei⸗ ben letzten Jahren an Obſtbäumen und Beerenſträuchern, wie auch an Gemüſepflanzen(Kohl) außerordentlich häufig. Die grünen, grauen und ſchwarzen Tierchen ſaßen in Maſſen auf der Unterſeite der Blätter. Die befallenen Blätter kräuſel⸗ ten ſich, rollten ſich zuſammen, nahmen vielfach eine rötliche Färbung an und ſtarben vorzeitig ab. Wachstumshemmun⸗ gen, geringe Erträge, Verkrüppelungen der Früchte waren die Folge. Wärme und Trockenheit begünſtigten die Ver⸗ mehrung der Blattläuſe.— Merkblätter über dieſe Schadens⸗ gebiete ſind gegen Einſendung des Portos bei den Staatlichen Hauptſtellen für landwirtſchaftlichen Pflanzenſchutz zu er⸗ halten. 75 Einheits ſatzung für die Feuerwehren Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat eine einheitliche Satzung für alle freiwilligen Feuerwehren im ganzen Reiche erlaſſen. Als Zweck der Wehr wird darin feſtgelegt, im Auftrage des Ortspolizeiverwalters gemäß den Weiſungen der Aufſichtsbehörden die Gefahren abzu⸗ wehren, die der Allgemeinheit oder dem einzelnen durch Schadenfeuer drohen. Die Mitglieder der Wehr ſind im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates zu opferwilliger Gefolgſchaft, mutvollem und unermüdlichem Einſatz und zu treuer Kameradſchaft und Pflichterfüllung zu erziehen, zu Einheits⸗ Feuerwehrmännern auszubilden und an Geiſt und Körper zu ertüchtigen. Neben den Aktiven gibt es die Altersabteilung und die Ehrenmitglieder. Die Dienſt⸗ zeit für die aktiven Mitglieder endet mit Vollendung des 60. Lebensjahres, bis zum 1. April 1937 dürfen aber auch bewährte Feuerwehrführer, die älter ſind, ihre bisherigen Aufgaden noch wahrnehmen. Für die Leitung der Wehr wird das Führerprinzip feſtgelegt. Eine wachſame Ahr Eine Hauptſorge der ſparſamen Hausfrau iſt, daß kein Familienmitglied noch abends im Bett lieſt und dann bei Licht einſchläft, oder daß das Radio die ganze Nacht über zwecklos eingeſchaltet bleiben könnte. Schließ⸗ lich iſt es ja auch nicht ungefährlich, wenn man auf dem Heizkiſſen ſchläft, denn wie leicht kann durch eine Bewe⸗ gung im Schlaf die Zuleitung zerriſſen werden; es gibt Kurzſchluß, und das Bett ſteht in Flammen. Alle dieſe nicht unbegründeten Bedenken geben oft genug Aerger bei Benutzung der Elektrogeräte. — — Neuerdings iſt nun eine Uhr konſtruiert worden, die in die Zuleitung zu der Nachttiſchlampe, zum Rundfunk⸗ gerät oder zum Heizkiſſen eingeſchaltet wird und dann die Wache übernimmt. In einer kleinen Ausführung läßt ſie ſich auf Zeitſpannen bis zu einer, in der größeren bis zu zwei Stunden einſtellen. Außerdem kann man nicht nur ein Gerät mit ihr ſteuern, ſondern mehrere. Hat man ſich alſo zu Bett gelegt und will ſich noch ein bißchen Tanzmuſik bei Lampenſchein anhören, ſo verbindet man Lampe und Radio mit der wachſamen Uhr und ſtellt den Zeiger auf eine halbe oder dreiviertel Stunde ein. Dann dreht man ſich ruhig zur Seite und darf ſogar einſchlafen: Nach einer dreiviertel Stunde ſchaltet die Uhr Lampe und Radio aus. Iſt die eingeſtellte Zeit aber verfloſſen und man möchte noch länger lauſchen, ſo braucht man den Zeiger nur weiter zu drehen. Auch für die Hausfrau in der Küche hat dieſe Uhr ihre Vorzüge. Wo ein elektriſcher Herd benutzt wird oder ein Elektrokocher, kann man mit ihr den Kochſtrom zu beſtimmten Zeiten einſchalten, nach einiger Friſt des An⸗ kochens auf eine niedrigere Heizſtufe umſtellen und ſchließ⸗ lich ausſchalten. Kommt die Köchin dann von Beſor⸗ gungsgängen oder anderer Hausarbeit in die Küche zu⸗ rück, ſo findet ſie das Eſſen unter der Obhut der Uhr fertiggekocht. Kleine Mißverſtändniſſe Der Totalitäts anfpruch der jungen Ge In einer bemerkenswerten Auslaſſung wendet ſich in „Wille und Macht“ der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NS DAp Dr. Walter Groß gegen gewiſſe Miß verſtändniſſe und widerſprechende Auffaſſungen von der Aus⸗ wirkung der nationalſozie chen Idee, die man auf man⸗ chen Gebieten immer wieder antreffe. Die Bewegung habe gegenüber einem Zeiltalter der Schwäche die Tugenden einer harten ſoldatiſchen Haltung wieder geweckt. Da gewiſſen kleinen Menſchen dieſe heldiſche Haltung im letzten Grund ewig unverſtanden bleibe, klammerten ſie ſich an die Oberfläche der Dinge und machten ſich nun eifrig daran, dieſe Neuforderung pflichtſchuldigſt in Geſinnung zu überſetzen. Sol⸗ datiſche Haltung ſcheine ihnen etwas zu ſein, was man mit dem Schaftſtiefel anziehe. And der Schaftſtiefel werde ihnen zum ſtolz getragenen Bekenntnis ihrer zeitgemäßen Ein⸗ ſtellung. Kunſt ſchätzten und prieſen ſie, aber ſie müſſe „heroiſch“ ſein, und deshalb ſcheine es ihnen ein tiefinneres Zeitbedürfnis, daß der Maler, will er nicht rückſtändig ſein, nackte Jünglinge mit blutroten Hakenkreuzfahnen male, daß der Dichter von Fahnen, Kampf und Tod reime, und in der Muſik ſcheine es ihnen erforderlich, an die Stelle ver⸗ weichlichender Streichmuſik mehr Blech und Pauken zu ſetzer. So etwa male ſich im Hirn manches Zeitgenoſſen die nationalſozialiſtiſche Forderung an die Kultur. Dr. Groß be⸗ tont, daß es an der Zeit ſei, daß die junge Nation ſelbſt dieſen Mißdeutungen gegenüber laut und energiſch das Wort nehme. Wenn der Geiſt unſerer Zeit harter und männlicher geworden ſei, ſo heiße das nicht, daß die unendliche Weite des Erlebens und Schaffens des deutſchen Menſchen darum eingeengt werden ſolle. Wir kennen keine Grenzen des Stoffs und des Themas für unſere Aufbauarbeit in der Kultur. Vor nichts wollen wir die Augen ſchließen, nichts unſer für unwert halten. Der Ganzheitsanſpruch des Nationalſozialis⸗ Was ist die Sirene? — ͤ'Ü— 3599 7 Reichsautobahnen i r ſollen bald befahrbar ſein. ahr des Unternehmens„Reichs⸗ Irbeiten an den Kraftfahrbahn⸗ in den beiden Vorjahren n Im dritte i rbahnen mit gleicher a den fortge⸗ führt. Den 1191 ometerſtrecken, die Ende 1934 in Bau waren, ſtanden 1 1866 Kilometer gegenüber. Drei Teil⸗ ſtrecken mit insgeſamt 108 Kilometer Länge wurden im Berichtsjahr in Betrieb genommen. Dem größeren Umfang der Bauarbeiten entſprach eine höhere Anzahl der auf den Bauſtellen der Reichsautobahnen beſchäftigten Unternehmer- arbeiter, deren Höchſtzahl Ende 1933 nur 3900, im No⸗ vember 1934 ſchon 83 863 und im Jali 1935 ſogar 113 139 betrug. In Ergänzung des Abſchluſſes wird von der Verwal⸗ tung unterſtrichen, daß im vergangenen Jahr an Aus ga⸗ ben für die Reichsautobahnen etwa eine halbe Milliarde Mark in die deutſche Wirtſchaft gepumpt worden ſind und ſeit Baubeginn etwa 900 Mill. Mark. Man glaubt, daß noch in dieſem Jahr etwa 1000 Kilometer fertige Reichs⸗ autobahnen der Allgemeinheit zur Benutzung übergeben wer⸗ den können. Erfolgreiche Erſtar Mannheim. Eine ſchmiſſige Regie, te Darſtellerkunſt und höchſte Aktualität des Paul Beyer und Heinz Hentſchke Raymonds Operette„Lauf ins Glück heim einen geradezu ſtürmiſchen Erfolg. Die deren Mittelpunkt, wie es ſich für eine Operette nun einmal te j Leute, ſtrenge Reſpektsperſonen, ver⸗ ſſe und deren unwahrſcheinlich befriedi⸗ ſtehen, ſpielt zunächſt in einem ſchweizer kühne über Baden⸗Baden zur ö in und von hier aus auf einen pommeriſchen Gu ber, um wied, in Baden⸗ Baden zur allgemei Freude die glückliche Vereinigung der liebenden Paare und einen pompöſen Schlußaufzug zu bringen. Hans Becker, deſſen Regie wir bereits gelobt haben, ernkete auch als Darſteller des Trainers eines Lang⸗ ſtreckenläufers verdiente Ovationen. Ganz beſonders gefiel uns diesmal auch wieder Klaus W. Kra uſe als 3 tungskönig aus USA, den ſein vieles Geld„zwar nicht glücklich macht, aber doch ſehr beruhigt“. Offenbach machte ſeine Sache als lebensluſtiger ungariſcher Baron Bela Köverz ausgezeichnet. rung in Mannheim. ramentvolle tt gende Aufk Penſionat, bevorſtehend erun großen Aufzug Sportlerinnen des Die muſikal frei und gef Die Köſter gehörten mi auf dem einmal wieder kam. f 1 des erfolgreichen Abends, as Lachen ausgiebig zu ſeinem Recht Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 19. Mai, 20 Uhr: Miete H 23 und für die NocS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 339 bis 341: Lu d⸗ wig⸗Thoma⸗ Abend: Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Erſter Klaſſe. Mittwoch, 20. Mai, 19.30 Uhr: Miete M 25, Sonder⸗ miete M 13, und für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 124 bis 126: Marſch der Veteranen, Schauspiel von Friedrich Bethge. Donnerstag, 21. Mai, 18 Uhr:, Miete A 24: Die Meiſterſinger von Nürn! chard Wagner.— Eintauſch von Gutß Freitag, 22. Mai, 20 Uhr: Miete F 25: O D 7. vo lo, komiſche Oper von D. F. Samstag, 23. 1 Gaſtſpiel in: Tann von Gu Ia zat, Dienstag, 19. Mai, 20 Uhr: Für die NS- Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ Mannheim: Rigoletto, Oper von G. Verdi.— Ohne Kartenverkauf... Sonntag, 24. Mat, 20 Uhr: Freier Verkauf, Eintritte, preiſe 0.50 bis 2 Mark: Charleys Tante, Schwank 8 mus ſoll in unſerer Arbeit ſichtbar und lebendig werden. von Brandon Thomas. Tutnperein 98, e. B., Nhm.⸗Seckenheim Aunlche venauntmachungen der Stab Mangheln Wirtschaft Zur pfalz“! 7 Achtung! Grasverſteigerung. Morgen Geclec he? Abmarſch zu unſerer Familien- Wanderung am Simmelfahrtstag ſchon um 6.30 Uhr von der Turnhalle nach Ladenburg, dann Bahnfahrt nach Großſachſen und Wanderung über Leutershauſen— mit Raſt beim Birkenbrünnle nach Urſenbach. Von dort Abſtecher zum Eichelberg. Verpflegung möglichſt aus Ruckſack oder Brotbeutel und Feldflaſche.— Mittageſſen, ſoweit bis heute abend Uhr bei unſerm Beitragskaſſier Gg. Schmitthäuſer angemeldet, zu 80 Pfg. in Urſenbach. Rückwanderung über Rippenweier, Heiligkreuz nach Großſachſen und Bahnfahrt nach Ladenburg. Fahr⸗ preiſe wie bekanntgegeben. Der Vereinsführer. 8 Sand ballabteilung.). Heute Dienstag findet das Training aller Mann⸗ ſchaften ſtatt. 9 Uhr Spielerausſchußſitzung, anſchließend wichtige Spielerverſammlung. Das Training der Damen findet heute im Wörtel ſtatt; Beginn 7 Uhr. NOrtsbauernſchaft. U Verhilligte Fahrkarten für die O. E. G. nach Mann⸗ heim und zurück werden in der Elektriſchen ausgegeben. Jahr 1936 von den Wieſen und Dämmen auf der früheren Gemarkung Seckenheim findet ſtatt am: Die Verſteigerung des Graserträgniſſes für das Freitag, den 22 Mai 1936, vormittags 9 Ahr Mittwoch früh Schlachtfest. Buren Helfen Hpdren! Etwas Besonderes Dujardin, er wundervolle Abfahrt ſämtl. Teilnehmer 6.22 Ahr am Rathaus. in der Schloß⸗Wirtſchaft in Seckenheim. Von 9 Ahr ab% Ei 0 l. 190 Einer Sus Barzahlung kann unmittelbar nach der Verſteigerung Wellfleiſch. 5 12 5— dem Anderl erfolgen. Städt. Landwirtſchafts⸗Abteilung. Hierzu ladet freundlichſt ein ee U Georg Baner. Eine bekömmliche Erfrisonung! NS Verlobungs-Rarien Pohnbaus ere en nor von J 7 j iel 5—.95 O. Gl. Richard 160 27 2% Zimmer Apfelsaft, unvergoren ö ermudgtuſigs- Marten w Ri Hobeln ahlung me: Tl e e bl erkſtatt(In⸗ deut t„oedoro“ ralulatlions-Aarien un e e eee e, be 5 N 1 1 vorgeschrieb. 8 5 del 15 1 Such- K EN Preis 14000% städtischem Literflasche—.20 O. Gl. 0 2 Anzahlung Muster) 5 bester Kunden- 5000— 6000 4 3% Rabatt f reh det Karten für geschenkz woche e been. in geschmactvoller Qusfubrung Immoßbilien. monteue! Mhm-Fiſedrichsfeld Druckerei des 5(keln Laden werden ochnellölens angeferſit in der. Piiinneckerbabnst] Neckar- Bote. Inserieren bringt Gewinn — Nectar Hole Dructerei. ü cſichtig ten! — ˙ Q Berückſichtigt unſere Inſerenten! . TTT ———— A