ft E zugt täglich, mit Ausnahme der Sonn- und ges. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, a den Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.26 Asgzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. I Fextteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte u, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gaunfprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlscuhe 78439, dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. VBerkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken hem. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Maunnheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 86. Jahrga Recht und Wirklichkeit Das Parteiprogramm als Hilfsmittel des Rechtswahrers. Rede Dr. Franks. Leipzig, 20. Mai. Nach viertägiger Dauer fand der Deutſche Jubriſtentag 1036, der zweite im Dritten Reich und zugleich die fünfte Reichstagung des Bundes Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Juriſten, einen feierlichen Abſchluß mit einer Großkundge⸗ bung in der Maſchinenhalle des Meſſegeländes, in der auch die Eröffnung ſtattgefunden hat. Wieder waren die deut⸗ ſchen Rechtswahrer zu Tauſenden herbeigekommen, um, nachdem ſie in der Eröffnungskundgebung die feierliche Proklamierung des deutſchen Rechtswah⸗ ters an Stelle des volksfremden Juriſten erlebt hatten, nun aus dem Mund des Reichsrechtsführers die Würdi⸗ gung der in dieſen vier Jahren geleiſteten ungeheuren Ar⸗ beit für die Neugeſtaltung des deutſchen Rechts und die Zielſetzung für die kommende Arbeit zu hören. Die große Bedeutung der Tagung kam darin zum Aus⸗ druck, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels der Schluß⸗ kundgebung beiwohnte, um die Beziehungen zwiſchen Leben und Geſetz zwiſchen Volk und Recht, aufzuzeigen. Nachdem der Reichsrechtsführer das Danktelegramm des Führers auf das Treuegelöbnis der Rechtswahrer verleſen hatte, nahm, mit toſendem Beifall begrüßt, Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. Anſchließend nahm der Reichsrechtsführer Reichsmini⸗ ſter Dr. Frank das Wort zu ſeiner großen Schlußanſprache. Wir haben die Grundprobleme der nationalſozialiſti⸗ ſchen Rechtsgeſtaltung wiſſenſchaftlich entwickelt, und ich er⸗ warte deshalb von Ihnen aus den Ergebniſſen dieſes Deut⸗ ſchen Juriſtentages auch eine weſentliche Bereicherung des Materials zur Geſetzgebung und Rechtslehre, für Rechts⸗ verwirklichung und Rechtserziehung in Deutſchland. Aus bieſer Einheit von Rechtsdenken und Rechtswirklichkeit er⸗ wächſt unſere Aufgabe. Es gibt heute nur eine einzige Macht in Deutſchland, das iſt die Macht des Führers, die wiederum beruht auf der Ermächtigung durch das deutſche Volk, in ſeinem Namen die oberſte Gewalt des Deutſchen Reiches auszuüben. Dieſe Ge⸗ walt des Führers iſt nicht aufgeteilt. Auch für den Richter, für den Rechtswahrer gilt die Autorität des Führers. Es iſt nicht möglich, das Wort „Recht“ anzuwenden auf Gewaltakte. Dieſer Schutz der un⸗ abhängigen Rechtspflege erſtreckt ſich auf ſämtliche Gebiete des menſchlichen Lebens ohne jede Ausnahme. Jeder aber, der lauben könnte, auf dem Umweg über den Mißbrauch der Rechtspflege gegen das nationalſozialiſtiſche Reich an⸗ gehen zu können, möge von vornherein alle Hoffnung fah⸗ ren laſſen. Außerhalb der Autorität des Reiches gibt es keine Rechtsautorität. Nur auf dem Wege des Rechts und der Rechtsſicherheit iſt der Schutz eines Staates möglich. Eine Tſcheka könnte ſich in Deutſchland nicht halten und ausbauen. Der Freiheit, der Ehre, des Vermögens und des Lebens kann man in einem geordneten Gemeinweſen nur im Wege der Rechts⸗ anwendung verluſtig gehen. 5 Das Parteiprogramm der NS DA hat für die Erzie⸗ hung des deutſchen Rechtswahrers ebenſo entſcheidende Be⸗ deukung wie das Buch des Führer„Rein Kampf“. Das Parleiprogramm iſt aber für das Rechtsdenken und die ng Rechts wirklichkeit des Dritten Reiches gültig nicht als for⸗ melles Geſetz, ſondern kraft des ſchöpferiſchen Willens des Jührers. Da in dem Parteiprogramm die letzten Ziele der Ns p erkennbar ſind, hat es ein ſletes Hilfsmittel des deulſchen Rechtswahrers in Rechtswiſſenſchaft, in Kechts⸗ lehre und Rechtspraxis zu ſein. Im übrigen gelten für dieſe ganzen Fragen die Aus⸗ führungen, die der Führer und wir alle ſchon ſo oft der Oeffentlichkeit übergeben haben. Es gibt keine Kluft mehr zwiſchen Rechtswahrern und Volk, zwiſchen Rechts⸗ ſeele und Volksſeele. Das deutſche Recht hat ſein Haupt wieder freigemacht und ſein ehernes, ſtolzes Angeſicht leuchtet als ein feier⸗ liches Symbol der unzerſtörbaren Urkraft unſerer germani⸗ ſchen Kultur über dem Werk unſerer Tage. Wir haben den Idealismus im deutſchen Recht als Ziel und Methode auf⸗ gerichtet. Wir haben dieſem Recht in Größtem wie in Kleinſtem ſeine Miſſion eingeprägt, allzeit Diener an der Ewigkeit unſeres Volkes zu ſein. Die Ausleſe der Berufenen auf dem Gebiet des Rechts⸗ lebens iſt nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen eine Aus⸗ leſe im Kampf und gegenſeitiger Aneiferung und damit die vollendetſte Erfüllung des Leiſtungsprinzips. Ich möchte von dieſer Stelle aus den Appell an alle in Frage kommenden Reichs-, Partei⸗ und Volksſtellen richten, der Not des Rechtswahrernachwuchſes rechtzeitig ihr Augen⸗ merk zuzuwenden. Wir zählen Hunderte und Aberhunderte von jungen, auch nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen reſtlos zuzulaſſenden Rechtswahrern, die weniger als das ür die Handwerker angeſetzte Exiſtenzminimum monatlich zur Verfügung haben. 5 Nun tretet Ihr wieder an in Euren Gerichtsſälen, Hör⸗ ſälen, Amtsbereichen aller Art. Sagt Euch bei jeder Ent⸗ scheidung, die Ihr trefft: Wie würde der Führer an meiner Skelle enkſcheiden? Bei jeder Entſcheidung, die Euch obliegt, fragt Euch: Iſt dieſe Entſcheidung wit dem nationalſozialiſtiſchen Gewiſſen des deutſchen Volkes zu vereinen? Dann werdet Ihr eine eherne, feſte Gewiſſensgrundlage haben. die aus der Einheit s nationalſozitaliſtiſchen Volksganzen aus der Erkenntnis ſche Abſage an der 5 Adolf Hitlers heraus auch in Eure eigene Entſcheidungsſphäre die Autorität des Drit⸗ ten Reiches für alle Zeiten bringt. Dem Führer, dem wir alle danken, dem Schöpfer und Geſtalter des deutſchen Rechts, Sieg⸗Heil! 8 Es folgte der Geſang des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗ Weſſel⸗Liedes. der Ewigkeit des Führerwillens Englands Mittelmeerſorgen Sicherheitspakte?— Annahme: Italien als Angreifer. London, 19. Meti. „News Chronicle“ beſchäftigt ſich mit der immer ſtärker hervortretenden Frage eines neuen Sicherheitsſyſtems im Mit⸗ telmeer. Dieſe Frage wurde bereits in den Beſprechungen zwiſchen Eden und verſchiedenen Vertretern der Mittelmeer⸗ ſtaaten in Genf erörtert. Das Blatt hält es nicht für un⸗ wahrſcheinlich, daß ſchließlich eine Reihe von gegenſeitigen Unterſtützungspakten unterzeichnet werde, die im Rahmen der Völkerbundsſatzungen gehalten ſein würden. In einigen Kreiſen erkläre man, daß die geplanten Ab⸗ kommen ſo abgefaßt ſein würden, daß der Beitritt Italiens ohne Preſtigeverluſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt möglich ſei. Im Augenblick ſeien die Beſprechungen jedoch von der An⸗ nahme ausgegangen, daß Italien der einzige mögliche An⸗ greifer ſei. Man glaube, daß alle befragten Mächte grundſätzlich bereit ſeien, eine Reihe von Pakten zu unterzeichnen. Grie⸗ chenland und die Türkei würden ſich allerdings nicht ſtark genug fühlen, über eine eingeſchränkte Zuſtimmung hinauszugehen, bevor ihre entmilitariſierten Zonen wieder befeſtigt ſeien. Der Erfolg Muſſolinis in Abeſſinien habe in Lon⸗ don den Eindruck erweckt, daß die britiſche Sicherheit und die Intereſſen des Britiſchen Reiches bedroht ſeien. Die engli⸗ ſche Regierung würde daher neue Pakte im Mittelmeer be⸗ grüßen. Die italieniſche Frontlinie ſei jetzt von Abeſſinien nach dem Mittelmeer vorgerückt worden. Eine Reihe gegenſeitiger Anterſtützungspakte im Mittel⸗ meer würde den Beſtrebungen Muſſolinis ein Hindernis ent⸗ gegenſtellen. Selbſt wenn er bereit wäre, gegen die engliſche Flotte zu kämpfen, ſei es doch unwahrſcheinlich, daß er alle Mittelmeerſtaaten herausfordern würde. Heimberufung britiſcher Schiffe Wie aus Gibraltar gemeldet wird, wurden das britiſche Flugzeugmutterſchiff„Furious“ und der Zerſtörer„Sturdy“ angewieſen, ſich ſofort nach England zu begeben. Erhöhung der Zerſtörertonnage Ueber den Londoner Floktenvertrag hinaus. Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat die engliſche Regierung den Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß ſie eine Erhöhung der Zerſtörertonnage um 40000 Tonnen über die im Londoner Flottenvertrag von 1930 feſtgeſetzte Zahl von 150 000 Tonnen hinaus beabſichtige. Nach engliſchen Preſſemeldungen wird die amerikaniſche Regierung den eng⸗ liſchen Wünſchen keine Hinderniſſe in den Weg legen. „Daily Telegraph“ berichtet, in Washington ſehe man die Dringlichkeit des Problems ein, dem ſich England ange⸗ chr der Lage im Mittelmeer und anderer Umſtände, die as Programm erforderlich machten, gegenüberſehe. Es werde nicht zu einem Floktenwetkrüſten kommen. Engliſch⸗ſowjetruſſiſche Flottenverhandlungen. Wie„Daily Telegraph“ meldet, werden die engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Beſprechungen über einen gegenſeitigen Flot⸗ envertrag, der die qualitativen Beſtimmungen des im März unterzeichneten engliſch⸗amerikaniſch⸗franzöſiſchen Vertrages ent⸗ halten wird, dieſe Woche in London beginnen. Das Blatt teilt mit, in gut unterrichteten Kreiſen glaube man nicht, daß dem Abſchluß des Abkommens erſtliche Schwierigkeiten im Wege ſtehen. Engliſch⸗polniſche Flottenbeſprechungen. Die polniſche Botſchaft in London wird in nächſter Zeit informatoriſche Beſprechungen mit der engliſchen Re⸗ gierung über den britiſch⸗amerikaniſch⸗franzöſiſchen Flotten⸗ vertrag vom 25. März aufnehmen. Die britiſche Regie⸗ rung hat einigen Staaken, darunter Polen, die Erörterung dieſes Vertrages vorgeſchlagen, damit dieſe Staaten die Frage ihres etwaigen Beitritts prüfen können. Die Lage in Paläſtina Die Einwanderungsquote für Juden erhöht. Jeruſalem, 20. Mai. Im Amtsblatt der Mandatsregierung wurde am Diens⸗ kag die neue Einwanderungsquote für Juden veröffentlicht. Sie iſt erheblich höher als die bisherige. Da die Führer der ſchen Zuwanderung gefordert hatten, muß die Erhöhung der Einwanderungsquoke für die Juden als eine offene engli⸗ Araber die ſofortige vollkommene 1 der jüdi⸗ ie Araberführer angeſehen werden. Dienstag wurde in der Altſtadt von Jeruſalem der Sohn eines jüdiſchen Bürgermeiſters erſchoſſen. Wegen Aufforderung zum Ungehorſam und zum Steuerſtreik wur⸗ den zwei arabiſche Kreisleiter zu je 25 Pfund Geldſtrafe verurteilt. Zur Sicherung des Verkehrs auf der Straße zwiſchen Jeruſalem und Haifa wurde von der Mandats⸗ regierung ein Militärſchutz eingerichtet, der die Wa⸗ gen begleitet. 2229 NSN erungsumd Frankreich.— Oeſterreich— Polen. Die Regierungsumbildungen, die in dieſen Tagen in Oeſterreich und Polen ſtattgefunden haben und die in Frank⸗ reich bevorſtehende Neubildung der Regierung erfolgen durchgängig aus innerpolitiſchen Rückſichten dieſer Länder. Dabei ſind die Vorgänge in Paris, Wien und Warſchau innerlich voneinander vollkommen unabhängig. In Frankreich wird natürlich die neue Regierung auch von ſtärkſtem Einfluß auf die künftige Außenpolitik unſeres weſtlichen Nachbarn ſein. Nachdem der Führer der ſtärkſten Kammerfraktion, Leon Blum, in wachſendem Maße ſich mit dem Gedanken vertraut macht, die Führung der Regierungsgeſchäfte zu übernehmen— zuerſt wollte er ſich nur als Juſtizminiſter an einem von radikalſozialer Seite geführten Kabinett beteiligen— berichtet die Welt⸗ preſſe mit ſtarker Ausführlichkeit über alle ſeine Reden und Kundgebungen Sie ſind ſehr vorſichtig gehalten und weichen ſogar in innerpolitiſchen Fragen nach Möglichkeit jeder Feſt⸗ legung aus. Während zunächſt es den Anſchein hatte, daß Frankreich unter einem ſozialiſtiſchen Miniſterpräſidenten ſich ſtärker an die engliſche Politik anlehnen und damit auch die Sanktionspolitik Englands ſtärker als bisher unterſtüt⸗ zen würde, bemüht ſich Leon Blum jetzt offenſichtlich, ſei⸗ nem künftigen Außenminiſter nicht vorzugreifen. Es ſteht noch keineswegs feſt, daß Edouard Herriot dieſer Außenminiſter ſein wird. Herriot hat Zeitungsmännern er⸗ klärt, daß er noch keine direkte Aufforderung bekommen habe, das Außenminiſterium in einem Kabinett Blum zu übernehmen. Man könnte aus dieſer Erklärung freilich her⸗ ausleſen, daß er eine ſolche Aufforderung erwartet. Daß die Kommuniſten es ablehnen würden, in eine Regierung der Linken einzutreten, war zu erwarten. Bemerkenswert iſt, dagegen die kritiſche Reſerve, die die franzöſiſchen Gewerk⸗ ſchaften der künftigen Regierung gegenüber bewahren. Es zeigt ſich, baß dieſe„Einheitsgewerkſchaften“ ſtärker den kommuniſtiſchen als den ſozialiſtiſchen Einflüſſen unterlie⸗ gen, und die Kommuniſten ſind bei aller Höflichkeit, deren ſie ſich in Frankreich befleißigen, doch gewillt, ihre Politik der Revolutionierung der Maſſen entſchloſſen fortzuſetzen. Aus den Andeutungen ihrer Führer geht hervor, daß ſie von außen her auf die neue Regierung den ſtärkſten Ein⸗ fluß nehmen wollen. Sie bedienen ſich geſchickt dabei der franzöſiſchen Ueberlieferung von 1789, indem ſie nach „Ausſchüſſen“ der Volksfront rufen, die in allen grö⸗ ßeren Orten als Kontrollinſtonzen berufen werden ſollen. In Sowjetrußland und anderwärts nannte man das „Räte“. Die Jache iſt die gleiche, und die kommuniſtiſche Agitation wird dadurch nicht weniger gefährlich, daß man ſie geſchickt mit Bezeichnungen, die der franzöſiſchen Revo⸗ lution entlehnt ſind, tarn“ Man ſpürt ſchon deutlich die Moskauer Anweiſungen 5 N Auch in Oeſterreich beklagte man ſich über Ein⸗ flüſſe, die von außen her auf die Regierung ausgeübt wer⸗ den. Hier aber handelte es ſich um den Einfluß des Heimat⸗ zutzes. Starhembergs Ausſcheiden aus der Regierung ſoll nun auch den Dualismus zugunſten einer einheitlichen Füh⸗ rung verdrängen. Der Bundeskanzler Schuſchnigg hat zwei⸗ fellos in der formalen Herſtellung der einheitlichen Füh⸗ rung einen Erfolg erzielt. Die Heimwehr ſtellt ſich ſogar freudig überraſcht von der Tatſache, daß ihr Führer jetzt nur noch ihr gehören ſoll. Sie wahrt damit immerhin geſchickt das Geſicht Man weiß nur nicht, ob ihr Führer nicht eines Tages doch wieder von der Sehnſucht gepackt wird, in die Regierung zurückzukehren oder gar ſie als Bundeskanzler führend zu übernehmen. Vorläufig ruft er ſeine Heimwehr⸗ leute zur Diſziplin auf, und ſein Abrücken von dem demon⸗ ſtrierenden Exminiſter Fey hat trotz der beſtehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und dem Bundeskanz⸗ ler dieſem doch das Leben erleichtert. Mit den drei Heim⸗ wehrminiſtern in ſeinem Kabinett kann Schuſchnigg vorläu⸗ fig auch auf eine gewiſſe Einheitlichkeit der regierenden Kräfte in Oeſterreich verweiſen. Der Erfolg ſeiner Politik wird innenpolitiſch weſentlich davon abhängen, ob es ihm ge⸗ lingen dürfte, den ſtändiſchen Aufbau des Landes nun mit wirklich pulſierendem Lehen zu erfüllen. In Polen hat die neue Regierung des Generals Skladkowſki eine ſchwierige Aufgabe innenpolitiſch zu löſen. Die ſchweren ſozialen Unruhen hatten der Regierung Koſzialkowſki doch eine empfindliche Einbuße an Autorität gebracht. Der Pilſudſki⸗Block war im Abbröckeln begriffen. Eine erweiterte Zuſammenfaſſung der Kräfte und eine Ver⸗ ſtärkung der Staatsautorität erwieſen ſich als notwendig. Der alte Miniſterpräſident bleibt als Arbeitsminiſter in der Regierung. Das Innenminiſterium hat der neue Miniſter⸗ präfident ſelber übernommen und ſein Juſtizminiſter iſt bekannt aus jenen Tagen, da er als Staatsanwalt die par⸗ lamentariſchen Führer der Linken und der Mitte zur Re⸗ chenſchaft zog. Die Finanzpolitik wird weiterhin in den Händen des bisherigen Finanzminiſters Kwiatkowſki ruhen, der durch die im Maj beſchloſſene Deviſenordnung und Außenhandelskontrolle ſeine Politik der Währungsſicherung entſchloſſen begonnen hatte. Auch Außenminiſter Beck iſt ge⸗ blieben. Seine bewährte Führung der Auslandsgeſchäfte dürfte im neuen Kabinett vielleicht ſogar noch einen ſtärke⸗ ren Rückhalt erlangt haben. Iſt es ihm doch gelungen, ſeine rechte Hand, den früheren Geſandten in Schweden, Roman, als Handelsminiſter in die Regierung zu bekommen. Wenn man gleichwohl die Regierung Skladkowſki auch nur als eine Uebergangsregierung anſpricht, ſo geſchieht das von jenen eee Kreiſen, die auch bei der neuen Re⸗ gierungsbildung nicht auf ihre Rechnung gekommen ſind. Freilich iſt auch ein Ausgleich mit der Linksoppoſition jetzt ferner gerückt, aber die neue Regierung vermag aus ſich heraus mit ihrer neuen Autorität dieſen Mangel mehr als wett zu machen. Schrecks letzter Gang In Anweſenheit des Führers und vieler hohen Würden⸗ träger der Bewegung und des Staates fand auf dem riedhof von Gräfelfing bei München die Beiſetzung des SS⸗Brigadeführers Julius Schreck, des treuen Begleiters des Führers, ſtatt. Wagen um Wagen fährt an dem kleinen Friedhof in Gräfelfing vor. Geleitet man einen der Großen des Reiches zu Grabe? Ein Fahrer iſt es, der Fahrer des Führers, ein treuer Gefährte des Führers, einer derjenigen, die zu allererſt zur Bewegung und zum Führer ſtießen. Ein Fah⸗ rer wird zu Grabe getragen, und an ſeinem Grabe ſtehen die Reichsminiſter, Reichsleiter und Gauleiter, Generäle der Wehrmacht und die Führer der nationalſozialiſtiſchen Formationen ſteht ein erheblicher Teil des deutſchen Füh⸗ rerkorps und mitten unter ihnen der Führer ſelbſt, der erſte Mann des Reiches. Viele Außenſtehende vermögen es nicht zu begreifen, warum das ſo iſt. Ihr aber wißt es, Ihr Angehörigen der verſchworenen Kameradſchaft der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung. Wer in dieſer großen Kamerad⸗ ſchaft treu und unbeirrt ſeine Pflicht tat, erwarb ſich mehr Freunde, als viele andere auf vielen hochgeſtellten Poſten, die nicht dazu gehören. Eine Abordnung des Stoßtrupps Hitler iſt an⸗ getreten. Die Männer tragen die feldgraue Mütze, die gleiche, die ſie in der erſten Kampfzeit getragen haben, da⸗ mals, als Julius Schreck, der Gründer des Stoß⸗ trupps, noch in ihren Reihen ſtand. Alle tragen den Blutorden. Die Formationen der Bewegung ſchließen ſich an. Viel zu klein iſt der Friedhof, um alle zu faſſen, die Ab⸗ ſchied nehmen wollen von dem unvergeßlichen Mitkämpfer. Nun krachen 12 Böllerſchüſſe in die Stille des Friedhofs, ſie künden die Ankunft des Führers, der in langſamer Fahrt durch das dichte trauernden Volksgenoſſen gefahren iſt. Der Führer tritt mit tiefernſten Zügen an das Fuß⸗ ende des Sarges, der vor der Ausſegnungshalle aufgeſtellt iſt, und erhebt die Hand zum letzten Gruß. In der Begleitung des Führers befanden ſich der Stell⸗ vertreter des Führers Reichsminiſter R udolf Heß, Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Obergruppenführer Brück⸗ ner und Brigadeführer Schaub. Es folgt ein rieſiger Kranz aus Lorbeer mit wei⸗ ßen Lilien, getragen von zwei SS⸗Männern, der Kranz, den der Führer ſeinem toten Kameraden widmet. Er trägt in ſeinen Schleifen das Hoheitszeichen und die Inſchrift: „Meinem alten treuen Milkämpfer und lieben Kamera- den Julius Schreck— Adolf Hitler.“ Der Führer ſtellt ſich an den rechten Flügel des Führer⸗ korps der Partei Man ſieht Generaloberſt Göring, die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Frick, den Stabschef der SA, Lutze, den Reichsführer SS Himmle r, den Korpsführer RS Hühnlein, die Reichsleiter, den Bot⸗ ſchafter v Ribbentrop Dr. Schott tritt an den Katafalk. Seiner Gedächtnis⸗ anſprache legt er das Wort zu Grunde:„Laß kommen die Hölle mit mir zu ſtreiten, ich will durch Tod und Teufel reiten!“ Er feierte den Toten als einen der Treueſten und Tapferſten und Redlichſten und gibt dann die wichtigſten Daten aus ſeinem Kampf und Leben bekannt Neun Jahre lang hat er ſo ſagt der Redner, den ehrenvollen Poſten eines ſtändigen Begleiters am Steuer des Wagens des Füh⸗ rers ausgefüllt. In dem Bewußtſein uns, dem Volke das Teuerſte, das wir heute beſitzen, durch tauſend Gefahren hin⸗ durch gerettet zu haben, durfte der Verblichene die Augen für immer ſchließen. Er war dem Führer aber nicht bloß der abſolut verläßliche Steuermann, er war ihm der Volksgenoſſe der mit ihm ein Leben, ein Lebens⸗ ſchickſal teilen durfte. Dieſes Glück iſt ihm bis zuletzt ver⸗ gönnt geblieben. Das mag auch für die Hinterbliebenen ein Troſt und tiefbeglückendes Gefühl ſein: Er hat das Ver⸗ trauen des Führers genoſſen bis in ſeine letz⸗ ten Stunden! 5 Spalier der Am offenen Grabe Ein Mann vom Stoßtrupp Hitler nimmt das Ordens⸗ kiſſen, ein anderer Mütze und Degen. Sechs SS⸗Führer he⸗ ben den Sarg auf und tragen die Laſt zu Grabe. Kurze, knappe Kommandos ertönen. Mitglieder des Stoßtrupps Hitler heben den Sarg, Salven krachen, die Mu⸗ ſik ſpielt den Präſentiermarſch. Unter ſeinen Klängen wird der Sarg in das Grab geſenkt. Die Fahnen neigen ſich, die Hände recken ſich zum Deutſchen Gruß. Dann tritt der Reichsführer SE Himmler vor das Grab. Soldatiſch kurz und ernſt ſind ſeine Worte: „Nach 20 Jahren Kampf ruht nun Dein Leib, und Du haſt gekämpft und nur an Kampf und Treue gedacht bis zu Dei⸗ nem letzten Tage. Du warſt derjenige, der den Stoß⸗ trupp Hitler gründete, Du warſt derſenige, der im Jahre 1925 die erſte Staffel dieſer heute größten Schutzſtaffel in München gegründet hat. Immer nur warſt Du im Dienſt, 20 Jahre Deines Lebens, von dem Augen⸗ blick an, als Du Soldat wurdeſt. Immer nur warſt Du be⸗ dacht, von dem Augenblick an, als du den Mann, der unſer aller Führer iſt, kennen lernteſt, lernteſt, ihm treu zu ſein und ihm zu dienen. Du warſt einer von denen, die ſich bemühten, ihm jeden Wunſch und jeden Gedanken von den Augen abzuleſen und zu erfüllen. So rauh wie Du nach außen warſt, innerlich warſt Du ein gütiger Menſch. Und ſo ſehen wir Dich, und ſo nehmen wir von Dir Abſchied für die Erdenzeit, die jeder von uns noch zu leben hat. Wir wiſſen es, wir alle treffen uns an einem Ort, in einem Gedanken, in einem Kampf wieder, wo wir auch in dem großen Welt⸗ all des Herrgotts ſein mögen. Und ſo, wie wir kämpfen, dienſt Du droben in Walhall für Deinen Führer, für die Bewegung und für Deutſchland!“ Dann wieder kurze Kommandos. Die Kameraden neh⸗ men den Helm ab. Die Muſik ſpielt das Lied vom Guten Kameraden, die Hände heben ſich nochmals zum Gruß, Die Fahnen ſenken ſich. Der Führer nimmt Abſchied Dann legt der Führer den Kranz nieder, den Kranz, den er ſeinem unvergeßlichen Julius Schreck widmet. Schweigend, in tiefſter Ergriffenheit, nimmt der Führer Abſchied von dieſem ſeinem Kameraden. Nachdem dann die übrigen Kränze am Grabe ihren Platz gefunden hatten, fährt der Reichsführer SS Himmler fort: „Wir haben uns nun von Dir verabſchiedet. Du lebſt in unſeren Reihen ſo, als wenn Du noch da wäreſt. Und nun . ich Dir, lieber Kamerad Schreck, eine Ehre zu ver⸗ ünden, die Dein Führer für Dich beſtimmt hat: „Als Du die Skaffel gründeteſt, war ſie ein Häuflein von zehn Mann. Von heute ab ſoll laut Befehl des Führers die erſte Skandarte der Ss in München den Namen„Julius Schreck“ führen. Wir alle wollen beſtrebt ſein, daß dieſe Standarte dem Träger dieſes Namens, dem Mann, der ein Heros in unſeren Reihen war, Ehre macht!“ Das Kampflied der Bewegung, das Horſt⸗Weſſel⸗Lied, klingt über die offene Gruft. Während die Kapelle das SS⸗ Sturmlied„Wenn all untreu werden“ ſpielt, tritt der F ü h⸗ rer noch einmal vor die Grabſtätte des getreuen Julius Schreck, grüßt noch einmal den Toten, grüßt zur Seite, wo die Angehörigen ſtehen, und verläßt dann den Friedhof. Fnrz meldungen Berlin. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, nimmt namens der NSDAP von SS⸗Brigadeführer Schreck mit einem Nachruf Abſchied, in dem es u. a. heißt, daß die Bewegung die Art und den Geiſt des Verſtorbenen ſich zum Vorbild nehmen werde Hierl und Hühnlein Generalmafore Berlin, 19. Mai. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres dem Reichs⸗ arbeitsführer Hierl und dem Korpsführer des NS, Hühn⸗ lein, den Charakter als Generalmajor verliehen. Jugendführertagung in Braunſchweig. Aus allen Gauen des Reichs ſind über 1000 Führer der HJ und des Jungvolks in die Stadt Heinrich des Löwen gekommen, um hier an einem Führerlager teilzu⸗ nehmen. Nachdem die Verſammelten zur Eröffnung als erſten Gruß ein Sieg⸗Heil auf den Führer ausgebracht hatten, ergriff Miniſterpräſident Klagges das Wort. Wien. Wie die„Salzburger Chronik! mitteilt, wurden zehn Bundesbahnbeamte wegen angeblicher nationalſozia⸗ liſtiſcher Betätigung aus dem Dienſt entlaſſen. Keine Manöver an der franzöſiſchen Oſtgrenze. Dem„Matin“ wird aus Nancy gemeldet, daß o den geplanten drei großen Manövern diejenigen an 915 franzöſiſchen Oſtgrenze ausfallen werden. An ſich war 115 geſehen, daß in der Zeit vom 3. bis 6. Auguſt in den Vo⸗ geſen zwiſchen Zabern und Bitſch Manöver ſtattfinden wür den. Da aber die Truppen des 20. Wehrkreiſes die 1 dieſen Manövern teilnehmen ſollten, inzwiſchen die 5 befeſtigungsſtellungen an der Maginotlinie bezogen hätten und hierfür die für die Oſtmanöver vorgeſehenen Kredite verwandt worden ſeien, habe der Kriegsminiſter dieſe Ma⸗ növer abgeſagk. 7 7 Japan gibt beſchlagnahmte Sowjetdampfer frel. Wie aus Wladiwoſtok berichtet wird, iſt dort nunmehr der zweite der von der japaniſchen Regierung beſchlag⸗ nahmte Sowjetdampfer eingetroffen, der jetzt von Japan freigegeben wurde. Die beiden Dampfer waren Ende März unter der Anſchuldigung, daß ihre Kapitäne und Beſatzun⸗ gen in Japan Spionage getrieben hätten, zuſammen mit 345 Fahrgäſten in einem japaniſchen Hafen mit Beſchlag belegt worden. Zwei Millionen mehr Italiens Bevölkerung ſtark gewachſen. Kom, 12. Mai. Nach den erſten vorläufigen Ergebniſſen der italieni⸗ ſchen Volkszählung waren in der Nacht zum 21. April 42 438 104 italieniſche Staatsbürger im Lande. Nicht ein⸗ begriffen ſind die in den italieniſchen Kolonien befindlichen Arbeiter und Truppen, deren Zahl aus militäriſchen Grün⸗ den vorerſt nicht bekanntgegeben wird. Bei der letzten Volks⸗ zhlung vom 21. April 1931 waren 41176 671 italieniſche Staatsangehörige und 475 046 Ausländer gezählt worden. Durch Geburkenüberſchuß hat, wie es in einer amlli Mikteilung über die Volkszählung heißt, die italienische de völkerung in den letzten fünf Jahren um rund zwei Millio⸗ nen zugenommen. Die Abeſſinienfrage Will Frankreich die Initiative ergreifen? Paris, 19. Mai. Die Ausſprache im engliſchen Unterhaus hat auch in der Pariſer Preſſe die Aufmerkſamkeit wieder auf eine end⸗ gültige Regelung der abeſſiniſchen Frage gelenkt. Während man noch wor kurzem behauptete, weder die gegenwärtige noch die zukünftige franzöſiſche Regierung würden irgendwie die Initiative ergreifen, vielmehr ſich darauf beſchränken, eng⸗ liſche Vorſchläge zu unterſtützen, ſcheint man jetzt eher dazu geneigt, die Züge! für eine endgültige Bereinigung in die Hand zu nehmen. Der„Matin“ ſchreibt, der franzöſiſche Vertreter beim Völkerbund, Paul⸗Boncou r, habe ſchon mehrmals dar⸗ auf hingewieſen, daß die Zeit gegen Frankreich arbeite. Paul⸗Boncour ſei hiervon ſo feſt überzeugt, daß er es für ausgeſchloſſen halte, die Bildung der neuen Regierung abzuwarten. Unter dieſen Amſtänden werde man damit rechnen können, daß ſchon in allernächſter Zeit eine Beſprechung zwiſchen ihm als ſtellvertretenden Außenmimi⸗ ſter, dem Miniſterpräſidenten und Blum ſtattfinde, um die außenpolitiſche Lage zu prüfen und Richtlinien für Frank⸗ reichs Haltung gelegentlich des Wiederzuſammentritts des Völkerbundsrats am 16. Juni aufzuſtellen. Italien habe bereits wiſſen laſſen, daß es nicht eher an europäiſchen Angelegenheiten mitarbeiten werde, bis die Sühnemaßnahmen aufgehoben ſeien. Es ſei wichtiger denn je, daß ſich Frankreich, England und die übrigen Mächte über die iti rechtliche Beilegung des abeſſiniſchen Konfliktes einigten. Lehnt Herriot einen Miniſterpoſten ab? Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“, das Blatt des ehemaligen Miniſterpräſidenten Herriot, veröffentlicht nach⸗ ſtehende Meldung, die ſie durch Fettdruck beſonders unter⸗ ſtreicht:„Wir glauben zu wiſſen, daß Herriot, der Lyon nicht verlaſſen hat und ſich ausſchließlich mit den Angelegen⸗ heiten ſeines Bürgermeiſteramtes beſchäftigte, kein Porte⸗ feuille annehmen wird.“ E244 ä.———— Drei aus dem Bru Roman von Paul Hain. 19. Siebzehntes Kapitel. Der Zirkus Beda hatte volle Häuſer. Die Winterſtation in der mittleren Provinzſtadt vor den Toren Berlins rentierte ſich wie ſelten. Cilly Beda war außerordentlich zufrieden. Sie hatte es ſich leiſten kön⸗ nen, beſſere Kräfte zu engagieren, die nicht wenig zur He⸗ bung des Programmes beitrugen. Aber die Hauptnummer waren doch die beiden„Men⸗ ſchen ohne Gewicht“, die auf dem Seil die halsbrecheriſch⸗ ſten Künſte mit einer Leichtigkeit ausführten, als wären ſte auf dem Seil geboren worden.„Jonny“ und„Jenny“ — ſo nannten ſich Lajos und Hanni jetzt.„Die Menſchen ohne Gewicht“. a 8 Sie hatten ihre Nummer bis in die feinſten Einzelhei⸗ ten verbeſſert. Sie waren jetzt reif für großes Varieté. Lajos hatte bereits mit bedeutenden Agenturen Ver⸗ bindung geſucht, aber heimlich, ohne Wiſſen ſeiner Mutter. Offen getraute er ſich der herriſchen Frau gegenüber nicht von ſeinen Abſichten zu ſprechen. Uebrigens ſchien dieſe zu ahnen, daß die beiden beſondere Pläne hatten, und ſie hatte mit Hanni einen neuen, für deren beſcheidene Anſprüche recht günſtigen Vertrag gemacht, der ſie noch auf lange Zeit an den Zirkus Beda band. Lajos aber dachte: Wenn es doch erſt ſo weit wäre, daß er mit Hanni allein im Engagement ſtände— in beſſerem Milieu— wo er allein ihr Schutz war, ſie beide einer auf den an⸗ dern angewieſen waren. Einmal mußte doch Hanni er⸗ kennen, daß er nur für ſie lebte. Noch hatte ſie wohl die Liebe, die ihre Seele einſt füllte, nicht überwunden Aber einmal 17 ſie innerlich wieder ganz frei ſein. Wie oft hatte ſich Liebe aus 1 9 95 Kameradſchaft entwickelt! Ja, dann würde ſie ihm dennoch zufallen, ihm, Lajos Beda, der ihr den Weg zu Geld und Ruhm und Sicherheit ge⸗ ebnet hatte! Er ahnte nicht, wie nah er ſchon der Erfüllung ſei⸗ nes Wunſches war, mit Hanni dem Zirkus Beda endlich zu entrinnen.— Seit Wochen war Peter Spalke, einer der bedeutſam⸗ ſten Agenten für Varietés erſten Ranges unterwegs, um neue, zugkräftige Nummern im Inland für die nächſten Programme der großſtädtiſchen Unternehmen zu finden. Er ſtand lange genug„im Bau“, um zu wiſſen, daß man manchmal in der Provinz ſein„blaues Wunder“ erleben konnte. Da war das Sprungbrett für die neue Genera⸗ tion. Er war bekannt als„Entdecker“. Und der Zufall hatte ihn auch in den Zirkus Beda geführt. Die„Menſchen ohne Gewicht“ intereſſierten ihn. Die Nummer gefiel ihm. Aber er war ein vorſichtiger Mann, der nie gleich zugriff. Er wollte die Nummer noch einmal ſehen, die Exaktheit der Arbeit noch einmal genau prüfen. Dieſer Abend aber ſollte ein ſchwarzer Tag für den Zirkus Beda werden. Das Schickſal hatte es ſo beſtimmt, und es gab kein Wehren dagegen. Das Haus war brechend voll, trotz des Winterſturms, der draußen durch die Straßen pfiff. Peter Spalke ſaß in ſeiner Loge, die er auch am Abend vorher innegehabt hatte. Die Kapelle ſpielte den Eröffnungsmarſch. Noch ſchwirrten die Geräuſche der vielen Menſchenſtim⸗ men durch den großen Raum, wie der Grundrhythmus zu der dröhnenden Marſchmuſik. Stallgeruch, wie er jedem Zirkus eigen iſt, füllte das Haus. Flott wechſelten die einzelnen Darbietungen. Als Hanni ihre Garderobe betrat, wartete Lajos dort ſchon auf ſie. Er war bereits zur Vorſtellung umgekleidet. „Du kommſt ſpät, Hanni—“ „Aber nicht zu ſpät. Es iſt ja ein furchtbares Sturm⸗ wetter draußen. Die elektriſche Bahn kam nicht vom Fleck, die Schienen waren verſtopft.“. Sie rieb ſich die Hände warm. Der kleine Ofen in der Garderobe wurde nur ſpärlich geheizt. 0 „Ich hatte Angſt um dich, Hanni Sie ſchnippte mit dem Finger. 8 „Pah— das war nicht nötig.“ Lajos ſtand da mit hängenden Armen.. „Du weißt nicht, was für Angſt ich jeden Abend um dich habe!“ f „Anſinn, Lajos. Du biſt ein Kind!“ Er blickte an ihr vorbei. „Ich träumte heute Nacht, in der Manege ſtänden ringsherum Lorbeerbäume und Kränze lagen dazwiſchen. Und es roch wie auf einem Kirchhof. Wir beide tanzten auf dem Seil— über all den Kränzen—“ Hanni lachte gequält auf. 5 „Ja, Lajos, wir tanzen wohl auch jeden Abend über einem offenen Grab.“ Gepreßt fuhr er fort: 5 42 „Da riß das Seil entzwei— ganz plötzlich— und wit fielen in die Kränze— du und ich—“ Hanni ſah ihn voll an. „Und da wachteſt du auf— neben dem Bett,“ ſcherzte ie. f„Nein— du ſtandeſt unten in der Manege— du allein— und hobſt die Kränze auf— und ich— war nicht dabei—“ Hanni ſchütelte ärgerlich den Kopf. „Lajos, du biſt ein Phantaſt! Du denkſt zu viel an mich und unſere Zukunft. Träume ſind Schäume. Ich— 5 es nur zu gut.“ Sie kannte den Aberglauben der Artiſten, den ſie ſelbſt nicht teilte. 5 „Und nun warteſt du hier in der Garderobe, um 95 dieſen Spuk zu erzählen? Soll ich dich auslachen? Wie? „Ach— Hanni— 1 5 an den Ohren nehmen, du großes Kind? 585 Da klopfte es an der Tür. Cilly Bedas Stimme rief ſchrill: f. „Hanni— biſt du fertig? In zehn Minuten iſt deine Nummer an der Reihe.“ „Ach, du lieber Gott!“ Sie gab Lajos einen kleinen, wohlgemeinten Stoß. 5 „Nun aber raus, ich muß mich umziehen. Es iſt höchſt Zeit.“ e 11 Zehn Minuten ſpäter ſtanden die beiden in der 5 nege unte: dem flimmernden Lichtkreis des Neben Das ſtählerne Seil glänzte wie eine gefährliche e hoch in der Luft. Die Spanndrähte verliefen hoch ü 10 den Köpfen der Zuſchauer durch die Zeltwand nach 5 ßen, wo ſie ihren Halt in den Pflöcken hatten, die dort die Erde getrieben waren.— Lauter Beifall empfing ſie. 5 „Jenny!“ riefen einige allzu Begeiſterte von den 9 ren Reihen her. 5 S0 Spalke ſtützte ſich breit auf die Logenbrüſtung. hieß es genau aufpaſſen. Leiſe klirrten vie Drähte. 2 90 S e= 1D r . 48 E F rere r 2 SSSCüCüCb( Aus Baden und Nachbarländern. Die NS⸗Kulturgemeinde ſtellt in Ladenburg aus. In der ſtädtiſchen Turnhalle wird vom 7. bis 28. Junt ds. Irs. eine Ausſtellung von Gemälden und Plastiken gezeigt, ähnlich den ebenfalls von der NS⸗ Kulturgemeinde durchgeführten Ausſtellungen im Mann⸗ heimer Schloßmuſeum, in Schwetzingen und Hockenheim. Es oll damit auch eine vom Verkehrsverein und Heimat⸗ bund zuſammengeſtellte Schau von Arbeiten mit Motiven pon Ladenburg und der engeren Heimat gezeigt werden, darunter auch Werke, die ſich in Privatbeſitz befinden. Die Beſitzer ſolcher Bilder ſind erſucht worden. dieſelben für die Dauer der Ausſtellung zur Verfügung zu ſtellen. Wiederſehensfeier der ehemaligen 249er in Achern. Achern, 19. Mai. Zu einem Regimentstag fanden ſich am Samstag und Sonntag aus allen Teilen des Landes und Reiches rund tauſend Kameraden der ehemaligen 249er in ihrer Garniſonſtadt zuſammen. Der Samstag brachte einen Begrüßungsabend im überfüllten Nathausſaal, bei dem unter Leitung des Kameradſchaftsführers der 24ger⸗Ortsgruppe Mannheim, Hauptſchriftleiter Dr. Kattermann, ein hüb⸗ ſches Programm abgewickelt wurde. Der letzte Regiments⸗ kommandeur, General Laue, war durch Krankheit am Er⸗ ſcheinen verhindert und hatte telegrafiſch aus Wiesbaden den Kameraden frohe Wiederſehensſtunden gewünſcht. Am Sonn⸗ tag wurde am Gefallenendenkmal ein Kranz niedergelegt. Um halb 11 Uhr formierte ſich ein großer Zug zu gemein⸗ ſamem Marſch nach dem Heldenhain Oberachern, wo Feld⸗ gottesdienſt abgehalten wurde. Anſprachen hielten hierbei die früheren Diviſionsgeiſtlichen Stump und Ziegler. Am 3 Uhr nachmittags fand, wiederum im überfüllten Rathaus⸗ ſaal, eine Kameradſchafts⸗ und Wiederſehensfejer ſtatt. Im Mittelpunkt ſtand die Feſtanſprache des Hauptmanns Fitzer, der u. a. mitteilte, daß die Blutopfer des Regiments nicht weniger als 14000 Offiziese und Mannſchaften betrugen. E Billigheim(Bauland).(100 000 Rm. Unwet⸗ terſchaden.) Die Anwetterſchäden⸗Schätzungskommiſſion hat feſtgeſtellt, daß in der hieſigen Gemeinde durch die Un⸗ wetter von Mitte April annähernd 100 000 Rm. Schnee⸗ und Hagelſchaden verurſacht worden ſind. () Mahlberg, Amt Lahr.(Schwerer Radunfall.) Auf der ſtark abſchüſſigen Straße, die von S mieheim her in unſer Dorf führt, kam der ledige Sohn Karl der Familie Franz Schandelmaier mit ſeinem Fahrrad zu Fall, wobei er bewußtlos liegen blieb. Vom Felde heimkehrende Leute fanden ihn auf und lieferten den Schwerverletzten in das Krankenhaus nach Kippenheim ein. Abends hatte der Verunglückte das Bewußtſein nicht wieder erlangt. Doppelhof niedergebrannt O SElzach, 19. Mai. In den frühen Morgenſtunden brach im Birlehof und Lobkighof in Biedersbach⸗Dorf, die zu einem Doppelhaus zuſammengebaut ſind, Feuer aus, das im Dachraum ſeinen Anfang nahm. Trotz der vereinten Bemühungen der Biedersbacher Löſch⸗ mannſchaft und der Elzacher Feuerwehr, die mit ihrer Motor⸗ ſpritze zur Hilfe geeilt war, brannte der ſtattliche Doppelhof bollſtändig nieder. Das Großvieh konnte in letzter Minute gerettet werden, zum Teil hatte es bereits Brandwunden er⸗ itten. Zwei Ferkel und eine Anzahl Federvieh kamen in den Flammen um. Der Gebäudeſchaden beziffert ſich auf etwa 15 000 Mark. Die Brandgeſchädigten ſind Andreas Maier und Albert Kern. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Anweſen abgebrannt. () Hörden bei Gernsbach, 19. Mai. Ein Brand hat das Anweſen des Steinhauers Albert Riedt heimgeſucht. Das Feuer konnte auf das Anweſen des Riedt(Haus mit Stallung und Scheune) beſchränkt werden. Die Fahrniſſe konnten zum Teil gerettet werden. Auch war es gelungen, das Vieh aus der Stallung zu bringen. Der Gebäudeſchaden dürfte ſich auf etwa 6000 Mark belaufen. Durch den Brand, deſſen Urfache noch nicht aufgeklärt iſt, hat Riedt mit ſeiner achtköpfigen Familie das Obdach verloren. Hammelbach i. O.(Weihe einer Odenwald⸗ uẽb⸗ Schutzhütte.) Die heimiſche Ortsgruppe des Oden⸗ waldklubs hak auf der vielbeſuchten Seibertsruhe eine ge⸗ räumige Schutzhütte errichtet, die am 1. Pfingſtfeiertag ein⸗ geweiht wird. Von der Hütte aus läßt ſich das ganze Weſchnitztal überblicken. Weiter geht der Blick über die Burgen der Bergſtraße bis zum ſilbernen Band des Rheines. Für die Wanderer bietet die Hütte eine willkommene und geſchützte Raſtgelegenheit. Koblenz.(Mit dem Roller in den Rhein ge⸗ tür zt.) Das fünfjährige Söhnchen eines Einwohners aus der Hohenzollernſtraße ſtürzte in der Nähe der Rheinanlagen a ſeinem Wipproller in die hochgehenden Fluten und er⸗ ank. 8 1171::.:.ĩ—..::: ̃ ̃ ꝙꝓ ß Hanni und Lajos ſtiegen die nickelblitzenden Leitern, jedes an einem Ende des Seiles, nach oben, zu den kleinen Plattformen, von wo aus ſie ihre Vorführungen began⸗ nen. i ee Es klappte alles wie ſtets. a a Mit unbeirrbarer Sicherheit wurden die einzelnen Tricks ausgeführt. Das Publikum, nervengeſpannt, kargte nicht mit Beifall. Einmal zuckte Lajos ein wenig zuſammen und ſah nach der Decke hinauf. Da hatte ſich eine Luke geöffnet in dem leiſe ſchwingenden Zeltdach. Schnee ſtäubte herein— zer⸗ floß in der Wärme. Ein kalter Luftzug flatterte. Das Seil zitterte, 1 0 7 Jetzt arbeitete Lajos allein, während Hanni der 5 erledigten Eolbarbeiz auf ihrer Plattform aus⸗ tuhte und mit dem Tuch die Hände trocknete. Lajos ſtand mitten auf dem Seil. N Nur mit einem Fuß, während er den andern um den gebeugten Nacken zwängte.. 5 schwankte er— der Trick mißlang. Das Seil bebte — heftig g Hanni preßte die Hände zuſammen. Was war mit La⸗ jos? Da 1 ſie. Sfigſchnell erfaßte ihr Blick die Locke⸗ rung des Seils. Wie aber war das möglich? „Lajos!“ Ein flüſternder Ruf. 3 Der probierte ſoeben noch einmal den Trick. Ein neuer, nun auch den Zuſchauern ſichtbarer Nuck im Draht— ein Schrei gellte raketengleich— Men⸗ 8 fuhren von ihren Sitzen hoch— angſtver⸗ errt— i i 5 nni ſchlug die e vor das Geſicht. jos war in die Tiefe geſauſt!— a 47 Himmelfahrt i Das jüngſte unter den Feſten der chriſtlichen Kirche iſt Himmelfahrt. Es wurde erſt im Laufe des 4. Jahrhunderts nach Chriſtus eingeführt. Man wollte damit dem Oſter⸗ Zyklus ein deutlich erkennbares Ende ſetzen. Wenn es auch einen für Menſchenaugen ſichtbaren Him⸗ mel nicht gibt, ſo beſteht ein ſolcher ſeit je und für alle Zukunft doch für den Glauben. Der Glaube läßt ſich nicht abſtreiten, daß es Daſeinsweiſen, Arten des Lebens nach dem Tode geben kann, die der Forſchung vollſtändig entzogen ſind und immer entzogen bleiben werden. Dieſes höhere Fortleben ſtellt ſich der Glaube als Fortleben in einer neuen Welt, in einem andern Leben, in einem Daſein vor, das niemand beſchreiben kann, weil es kein Lebendiger erlebt hat. Er nennt es Leben im Himmel. In dieſen Himmel iſt Jeſus aufgefahren, und damit aus dieſer Zeit in die Ewigkeit, aus der Welt zu Gott gegan⸗ gen. Im Himmel ſein heißt bei Gott ſein. Jeder gläubige Chriſt weiß, was das für ihn bedeutet. Er weiß, daß die irdiſchen Mühſale, daß Leid, Geſchrei und Schmerzen und ſelbſt der Tod keine Macht mehr über ihn haben. Die von Religion nicht ergriffen ſind, die dem Glauben keinen Raum in dieſer Welt und in ſich gönnen, die ſich ſtolz reine Ver⸗ ſtandesmenſchen nennen und nur das glauben, das ſie ſehen und begreifen können, die wiſſen mit dem Himmelfahrtsfeſt nichts anzufangen. Sie ſehen in„Himmelfahrt“ nichts anderes als eine angenehme Anterbrechung der täglichen Arbeit. Man ſoll ſie deswegen nicht ſchelten, ſondern man ſoll ſie vor die Frage ſtellen, ob wirklich mit dieſem Leben alles aus ſein und damit jedes Schaffen und Wirken zu erbärmlichem Stückwerk verurteilt ſein ſoll. Abſchluß der Bäckerausſtellung Rund 75 000 Beſucher. E Mannheim, 19. Mai. Die Reichsfachausſtellung des deutſchen Bäckerhandwerks, die über zehn Tage in den Rhein⸗Neckarhallen und in an⸗ gebauten Zelten gezeigt wurde, ſchloß ihre Pforten. Die Erwartungen hinſichtlich der Beſucherzahl wurden bei weitem übertroffen, denn insgeſamt ſtatteten 75 000 Perſonen der Ausſtellung einen Beſuch ab. Allein am letzten Sonntag paſſierten über 6000 Beſucher die Eingangstore. I Nationeltheater Mannheim. Hans Carl Müller in⸗ ſzeniert Hebbel'⸗„Agnes Bernauer“, die noch in dieſem Monat im Nationaltheater erſcheint. Die Titelrolle ſpielt Beryll Sharland, den Herzog Ernſt Rudolf Klix, Herzog Albrecht: Erwin Linder. Schlägerei in der Jun ſtand in der Innenſtadt zwi Schlägerei, die ein pol Einer der Täter, der Polizeibeamten hef⸗ tigſten Widerſtand b Einleitung des Schnellrichterverfahrens iy das efängnis eingeliefert. Betteln verboten! Festgenommen und in das Be⸗ zirksgefängnis eingeliefert wurde ein junger Mann von hier, der in verſchiedenen Häuſern bettelte und bei dieſer Gelegen⸗ heit Diebſtähle verübte. dt. In der Nacht ent⸗ mehreren Perſonen eine en erforderlich machte. 8 777!!! Schwere Bluttat Frau und Kind mit dem Beil erſchlagen. Dürrenzimmern, OA. Brackenheim, 19. Mai. Der Einwohner Guſtav Rothenburger erſchlug aus bis⸗ her ungeklärten Gründen, die jedoch in Familienzwiſtigkeiten zu ſuchen ſein dürften, ſeine Frau und ſein Kind mit dem Beil. Rothenburger flüchtete nach der Bluttat und konnte bis jetzt noch nicht ergriffen werden. Die Bluttat von Wismar Planmäßig und mit Aeberlegung begangen. Gießen, 19. Mai. Zu der furchtbaren Bluttat in Wismar iſt weiter zu melden, daß der Täter, der 50 Jahre alte Lud⸗ wig Prinz, die Tat offenſichtlich mit voller Ueberlegung begangen hat. Es ſind zwei Briefe vorgefunden worden, aus denen ſich ergibt, daß ſich der Mörder über alle Einzelheiten im kloren war. Gleichzeitig gab er in dieſen Briefen genaue Anordnungen in Bezug auf Beſtattung, Regelung der Koſten uſw. Die Arſache der Tat dürfte wohl in der Verzweiflung des Mannes über das weitere Schickſal ſeiner Familie zu erblicken ſein, da er nach dem ſelbſt verſchuldeten Verluſt ſeiner Arbeitsſtelle in Gießen anſcheinend bei der Suche nach neuer Arbeit auf Schwierigkeiten geſtoßen war. In den Bergen tot aufgefunden. München, 20. Mai. Am Sonntag fanden zwei Mün⸗ chener Skiläufer bei der Abfahrt durch das Grieskar am Fuße der Stuibenwände am Wetterſteingebirge eine männliche Leiche. Sie benachrichtigten von dem Funde ſofort die zu⸗ ſtändigen Stellen. Am Montag wurde der Tote, Erwin Mang aus Cannſtatt, von der Rettungsstelle Garmiſch des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins geborgen. Ländliche Liebes tragödie Straubing, 19. Mai. In das Pfar dorf Baierbach bei Neufraunhofen brachte eine Liebestragödie große Aufre⸗ gung. Der Joſeph Bergmeier im benachbarten ahring hatte mit der älteſten Tochrer eines Nachbarn ein Liebesverhält⸗ nis, das das Mädchen löſte. Am Sonntag befand ſich die ſes mit ſeiner Schweſter in Baierbach, und als ſich die beiden abends auf dem Heimweg befanden, lauerte ihnen der ab⸗ ewieſene Liebhaber auf. Er packte plötzlich ſeine frühere eliebte am Hals und gab zwei Schüſſe auf ſie ab. Dann richtete der Täter die Schußwaffe auf ſich 1 und tötete ſich. Die Schwerverletzte wurde in das Kran enhaus nach Geiſenhauſen eingeliefert. 5 Gerolſtein.(600 Jahre Stadt.) Vom 21. bis 24. Mai begeht Gerolſtein die Feier der 600jährigen Wieder⸗ kehr des Tages, an dem der 3000 Einwohner zählende Ort zur Stadt erhoben wurde. Gerolſtein, in dem waldreichen und an Schönheiten ſo reich geſegneten Eifellande gelegen, wird nicht umſonſt als eine Perle dieſes Berglandes geprieſen. Früher lehnte ſich das Städtchen ganz an die ſchützenden Bergfelſen an, die mit ihren bizarren Formen an die Ti⸗ roler Dolomiten erinnern. Das neue Gerolſtein aber iſt hinaufgeklettert bis zur Burg und in die engen Seitentäler hineingewachſen. Wandern im Mai. Ohne Zweifel hat das Wandern für den Natur⸗ freund das ganze Jahr dindurch ſeine beſonderen Reize. aber das Wandern im Monat Mai bietet eine ſolche Fülle einmaliger Schönheit und Eindrücke, daß es den. Menſchen, den es aus den 4 Wänden heraus in die Natur zieht, immer wieder überraſcht. Und wenn ſich ſo leicht Gelegenheit bietet, wie bei uns, in die Berge des nahen Odenwaldes, mit ſeinen herrlichen Wäldern, an mur⸗ melnden Bächlein, verträumten Dörfern vorbeizuziehen und zwar ohne merkbare finanzielle Belaſtungen. Beſondere Gelegenheit zu einer beſchaulichen Kör⸗ per und Geiſt erfriſchenden Wanderung bietet der hieſige Turnverein 98 ſeinen Mitgliedern mit Angehörigen und Freunden am morgigen Himmelfahrtstag. Es iſt Be⸗ dacht darauf genommen, daß ſowohl Frauen und Kinder und im Alter ſchon etwas vorgeſchrittene Perſonen, ohne Aeberanſtrengung all die Freuden einer ſolch herrlichen Maiwanderung genießen können. Wer alſo ſo recht mit Freuden wandern will, der findet ſich morgen früh punkt halb 7 Uhr in der Turnhalle des Tv. 98 ein, läßt alle Sorgen zu Hauſe, um in Gottes herrlicher und freier Natur, inmitten frohgeſinnter Menſchen neue Kräfte für den Alltag zu ſammeln. * Seckenheims Tabalkfelder werden bepflanzt. Auf den Aeckern um Seckenheim und Friedrichsfeld iſt man jetzt mit Eifer am Werk, die günſtige Witterung zum Setzen der jungen Tabakpflanzen, die aus den Frühbeeten kom⸗ men, zu benutzen. Früher pflanzte man den Tabak oft erſt Anfang Juni und ſetzte die jungen Pflanzen noch bis Ende Juni in die Erde. Seit etwa drei Jahren iſt man zum Frühſatz übergegangen, der den Vorteil bietet, daß der Tabak noch im Hochſommer geerntet werden kann und am Dach gut trocknet, während er ſonſt im naſſen Herbſtwetter leicht faulte. Die Tabakfelder find nun bis Ende Mai beſtellt; damit iſt auch der For⸗ derung der Tabakbauverbände zum Qualitätsbau ent⸗ ſprochen. Wegen der großen Vorräte aus früheren Ernten nützen die Seckenheimer Tabakpflanzer das An⸗ baukontingent in dieſem Jahr nicht alle aus; von der zur Verfügung ſtehenden Fläche werden etwa 300 Ar mit Kartoffeln und ſonſtigen Feldfrüchten angebaut. Es konn⸗ ten diesmal auch die Jungbauern und kleineren Pflanzer befriedigt werden. Inſelfeſt in Sicht. In Ilvesheim ſind wieder die Vorbereitungen für das Inſelfeſt im Gange, das auf 6. bis 8. Juni angeſetzt iſt und diesmal ein ganz großes Ereignis werden ſoll. Bis dahin iſt die große Feſthalle auf dem Sportplatz fertiggeſtellt, die bei dieſer Geſegen⸗ heit, ebenſo wie der davor errichtete Brunnen, eingeweiht wird. An der Schloßſtraße iſt eine Bretterwand aufgeſtellt die in großen Lettern die Aufſchrift trägt:„Beſucht das Ilvesheimer Inſelfeſt“. Unzählige Kraftfahrer leſen dieſe Aufforderung, und es iſt zu erwarten, daß auch die ſonſtige Werbung in der weiteren Umgebung einen noch ſtärkeren Beſuch als im Vorjahr zur Folge haben wird. 8 Mufikal. Feierſtunde in der Harmonie, Mannheim, D 2, 6. Am 22. Mai, abends 8 Uhr, veranſtaltet der Richard Wagner⸗Verband Deutſcher Frauen, Ortsgruppe Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen zu Ehren des Geburtstages Richard Wagners eine kammermuſikaliſche Feierſtunde, in der nach einem Auftakt mit ſelten zu hörenden Arien von Händel und einer Violin—Klavier⸗Sonate von Mozart, haupt⸗ ſächlich ſolche Werke zu Gehör kommen, die ſtiliſtiſch dem Schaffen Wagners naheſtehen. Es ſind dies Lieder von Hugo Wolf und Emil Mattieſen, eeine Sonate für Geige und Klavier von Richard Strauß und zum Abſchluß Duette für Sopran und Baß von Peter Cornelius. Vor den Liedern von Hugo Wolf wird Heinrich Köhler⸗Helffrich über Hugo Wolf und ſeine Beziehungen zu Wagner ſprechen. Die übrigen Mitwirkenden des Konzertes ſind Erika Müller, Heinrich Hölzlin, Max Kergl und Ernſt Cremer. Richard Wagners höchſter Wunſch war, ſeine Kunſt allen Volksgenoſſen als Weiheſtätte zugänglich zu machen, ſie ſollte Gemeingut des deutſchen Volkes werden. Der Reinertrag dieſes Konzertes fließt dem Stipen⸗ dienfond zu, der minderbemittelten Künſtlern, Lehrern, Studenten und Arbeitern die Möglichkeit bietet, die Feſtſpiele in Bayreuth durch Freikarten und durch Bei⸗ träge zu den Fahrtkoſten zu beſuchen. Karten zu dieſem 1 5 ſind in den bekannten Vorverkaufsſtellen er⸗ ältlich. ö — Umwandlung von Wohnungen genehmigungspflichtig. Die Wohnungsknappheit iſt in einzelnen Gemeinden beſonders ſtark in Erſcheinung getreten. Hier kann es erforderlich wer⸗ den, durch eine beſondere Anordnung den Beſtand des vor⸗ handenen Wohnraums zu ſichern. Das neue Geſetz gibt daher dem Reichsarbeitsminiſter das Recht, zu beſtimmen, daß in einer Gemeinde die Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art, z. B. in Fabrikräume, Lagerräume, Werkſtät⸗ ten, Dienſträume oder Geſchäftsräume, nur mit Genehmigung der Gemeinde erfolgen darf. Gegen eine derartige Verwen⸗ dung von Wohnraum zu anderen Zwecken beſtehen dann keine Bedenken, wenn entſprechender neuer Wohnraum geſchaffen oder der Gemeinde ein entſprechender Geldbetrag zur Ver⸗ fügung geſtellt wird. Die Genehmigung kann von dieſer Be⸗ dingung abhängig gemacht werden. Erfolgt die Umwand⸗ lung ohne Genehmigung der Gemeinde, ſo iſt Geldſtrafe oder Haft vorgeſehen. 5 — Einheitliche Fremdenzettel. Wie der Reichsfremden⸗ verkehrsverband mitteilt, ſoll künftig ein einheitlicher Frem⸗ denmeldezettel für das geſamte deutſche Beherbergungsge⸗ werbe geſchaffen werden, deſſen Ausſtattung nach den Wei⸗ ſungen des Statiſtiſchen Reichsamtes erfolgt. Gedenktage N 20. Mai. 55 1664 Der Baumeiſter Andreas Schlüter in Hamburg ge⸗ boren.. 5 1 1764 Der Bildhauer Gottfried Schadow in Berlin geboren. 1864 Der Generaloberſt Alexander von Kluck in Münſter ge⸗ boren. a 1882 Abſchluß des Dreibundes zwiſchen Oeſterreich, Deutſch⸗ land und Italien. 1917 Ende der Frühzahrsſchlacht bei Arras(ſeit 2. Aprih. Volke wohnung vorzugsweiſe als Einfamilienhaus 7 von Vol vielmehr gewieſen werd behörden, in Volkswohnu laſſen. In auch mö⸗ liegen beſonders günſtiger Umſtände, di Belaſtung ermöglichen. Bedingung ein Fünftel des durchſchnittlichen 2 künftigen Mieter nicht überſteigt. als 25 und in beſonders teuren Ste ſtand als 28 Mark ſein. Geſamthe ſein bei bleibt, d 2 Nebſchädlingsbekämpfung f Badiſche Wein bauinſtitut in gibt bekannt: Die an vielen Stellen vom 7. — 2 Das der Peronoſporapilz geführt. niedergehen. Um die Reben vor Anſteckungen zu ſein. Die Motten des einbindigen Traubenwicklers flogen am Kaiſerſtuhl vereinzelt ſchon von Ende April ab. Seit Mitte Mai iſt der Flug von einbindigen bekreuzten Wicklern all⸗ gemeiner geworden, ohne allerdings ſtarken Umfang anzuneh⸗ men. Gleichwohl muß man der erſten Beſpritzung gegen den Bekämpfung Peronoſporapilz ein Mittel zur gleichzeitigen des Heuwurms zuſetzen. Wo die von uns anempfohlene Behandlung der Reben gegen die Kräuſelkrankheit, verurſacht durch Milben, nicht durchgeführt wurde und die Kräuſelkrankheit infolgedeſſon jetzt ſtärker auftritt, ſetzt man der ein Nikotin räparat zu, das Kräuſelmilbe gleichzeitig wirkt. Als Bekbä mpfungsmittel für meine Rebbeſpr Kupferbr gegen dieſe erſte f Kalkarſenak(Giftl) je zeitigem Auftreten der Nikotinpräparates nach nen alle 1 8 t mit 9 Fah Aus vom Deutſchen J und anerkannten Mittel ii angegebenen Konzentration verwendet Iflanzenſchutzd werden. Vorſicht beim Umgang mit arſenhaltigen Brühen! Hände jedem Eſſen gründ⸗ ſind ſchleichend. Durch Sauberkeit vermeidet man ſte. Leitſätze über die Be⸗ kämpfung der Rebſchädlinge können vom Badiſchen Wein⸗ und Geſicht nach dem Spritzen und vor lich mit Seife waſchen. Arſenpergifti bauinſtitut in Freiburg bezogen werden. 1 igungs⸗ auf die zuzu⸗ Vor⸗ Senkung der die Miete o-Einkommens der keinesfalls teurer idten mit hohem Lohn⸗ Freiburg Badens in der Zeit bis 10. Mai niedergegangenen ſtarken Gewitterregen haben zweifellos zur erſten Anſteckung der Rebblätter durch Infolgedeſſen iſt mit dem erſten Ausbruch des Pilzes in der Zeit vom 22. bis 28. Mai zu rechnen, falls um jene Zeit wieder Niederſchläge zu ſchützen, müſſen ſie deshalb bis dahin mit einer Kupferbrühe beſpritzt am beſten uwurm und allge⸗ zung kommen alſo in Betracht, z. B. eine einprozentige Kupferkalklbrühe mit Zuſatz von 400 Gramm Hektoliter Spritzbrühe oder bei gleich⸗ äuſelkrankhei lſatz eines erdem kön⸗ geprobten nweiſung Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. amm⸗Nummern: ſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 ic ten; 8 aſſerſtandsmeldungen; 8.05 Bauernfunk; 8.1 ü naſtik; 8.30 Für die Arbeitskameraden in den Betrieben; 9.30 Sendepauſe; 10.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert I; 13 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14 Allerlei von zwei bis drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 21. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9.30 Die Götter Ger⸗ maniens; 10.45 Wer in die Fremde wandern will, der muß mit der Liebſten geh'n—, Gedichte und Lieder der Sehn⸗ ſucht; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Mittagskonzert; 14 Kinderſtunde; 14.30 Almenrauſch und Edelweiß, bunte Volksmuſik; 15.30 Vier Malerinnen erzählen Berufserlebniſſe; 16 Nachmittagskonzert; 18 Unſere Heimat: Ravensburg; 18.40 Melodie und Rhythmus; 19.40 Turnen und Sport— haben das Wort; 20... und abends wird getanzt; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Wir tanzen mit Hans Bund; 24 Nachtmuſik. Freitag, 22. Mai: 10 Volk an der Arbeit, Hörſzenen; 10.30 Buntes Schall⸗ plattenkonzert; 15.30 Wir erzählen das Märchen vom Käfer Siebenpunkt; 17.45 Drache Otto, eine faſt unglaubliche Ge⸗ ſchichte; 18 Muſik zum Feierabend; 19.30 Halli, hallo wir fahren.. Lieder; 20.10 Der gutgelaunte Zufall; 21.15 Rundflug durch die deutſchen Sender; bunter Abend; 22.30 Anterhaltungskonzert. mostag, 23. Mai: 10 Volk und Tat; 15 Helden und Händler, Hörfolge; 15.30 Luis Trenker erzählt von ſich und ſeinem Schaffen, anſchließend: Ruf der Jugend; 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Schallplatten⸗ konzert; 19 Muſik zur Anterhaltung; 19.45 Tanzſtücke gro⸗ ßer Meiſter; 20.10 Volkstümlich Lied und Tanz; 21 Schöne Abendmuſik; 22.30. und morgen iſt Sonntag. Reichsſender Frankfurt. Donnerstag, 21. Mai: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Steht ein Kirchlein im Dorf..., Hörfolge; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Kammermuſik; 12 Mit⸗ tagskonzert; 14 Kinderfunk; 14.30 Aus deutſcher Klaſſik; 15.30 Aus der Reichsnährſtandsſchau, Funkbericht; 16 Nach⸗ mittagskonzert; 18 Von Jolanthes zwei⸗ und vierbeiniger Umgebung; 18.30 Krach um Jolanthe; 20 Sport; 20.10 Hin⸗ aus in die Ferne; 22 Zeit, Nachrichten; 22.15 Lokale Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.30 Wir tanzen mit Hans Bund; 24 Nachtkonzert. Freitag, 22. Mai: 8.30 Ausſchnitte aus dem deutſchen Reger⸗Feſt 1936 in Freiburg; 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Was brachten die des Monats?: 15.30 Männer. Weltkriegsanekdoten; Zeitſchriften 15.45 Hand in Hand, Hör⸗ 8 e Muüſſik Rund- der W̃᷑ oche jugendtag, Boah zu; 15 Volk und und Jung; ö Anregungen gab uns d hau in Frankfurt a. M. Bauern Jugend; 20.10 Volkstüm⸗ Lied chöne Abendmuſik; 22.20 Reichs⸗ ſpricht zum Reichshandwerkertag lich annheimer Theaterſchau. Im Nationaltheater: Mittwoch, 20. Mai, 19.30 Uhr: Miete M 25, Sonder⸗ miete M 13, und für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 124 bis 126: Marſch der Veteranen Schauspiel von Friedrich Bethge.. Donnerstag, 21. Mai, 18 Uhr:, Miete A 24: Erſtes Gaſtſpiel Eyvind Laholm, Deutſches Opernhaus Berlin: Die Meiſterſinger von Nürnberg, von Ri chard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Freitag, 22. Mai, 20 Uhr: Miete F 25: Fra Dia⸗ volo, komiſche Oper von D. F. E. Auber. Samstag, 23. Mai, 19 Uhr: Miete E 23: Zwejibes Gaſtſpiel Eyvind Laholm, Deutſches Opernhaus Ber⸗ lin: Tannhäuſer, von Richard Wagner.— Eintausch von Gutſcheinen aufgehoben. f Son nta 9. 24. Mat, 14.30 Uhr: Eintrittspreiſe 0.30 bis 3 Mark: Ludwig⸗Thoma⸗Abend: Lottcheſ burtstag, Die kleinen Verwandten, Erſter Kl Uhr: 9 1 * Miete G 22 inheim Eintauſch von f 23, Sondermiete einde Mannheim Abt Chriſti Himmelfahrt; hoher und gebotener Feiertag. Donnerstag: 7 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr feierliches Hochamt mit Segen, anſchließend Flur⸗ und Bittgebete mit den 4 Stationen. 1.30 Uhr Maiandacht. Freitag: 6.30 Uhr Seelengottesdienſt.— 7 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt.— 8 Uhr Maiandacht.— 8.30 Uhr Abendpredigt für die Jungfrauen. a Samstag: 7 Uhr hl. Meſſe.— 2— 4, 5— 7,8 Uhr Beicht⸗ Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Chriſti Himmelfahrt. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Baumann. VBerſammlungs⸗ Kal Tbd.„Jahn“. Die Teilnehmer am Staffellauf„Rund um den Friedrichsplatz“ treffen ſich heute abend 5.45 Uhr mit dem Rad am„Kaiſerhof“.— Abfahrt zum Vereinsausflug Chriſti⸗Himmelfahrt früh 6.52 Uhr ab„Reichsadler“. Verbilligte Fahrkarten zu 70 Pfg. müſſen heute noch beim Vereinsführer ab⸗ geholt werden. Endziel der Wanderung Lokal„Zur Neuen Pfalz“ in Handſchuhsheim. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. To. 98. Diejenigen, die heute abend an dem Staffellauf „Rund um den Friedrichsplatz“ teilnehmen, treffen ſich punkt 6 Uhr an der Turnhalle per Rad.— Die Turnſtunde der Frauenabteilung fällt heute Abend aus. Sängerbund. Der Verein unternimmt morgen Donners⸗ tag(Chriſti Himmelfahrtstag) eine kleine Radtour nach der Blumenau und Tierpark im Käfertaler Wald. Abfahrt früh 6 Uhr ab Neckarbrücke. Zahl⸗ reiche Beteiligung(mit Frauen) erwünſcht. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Chriſti⸗Himmelfahrt ſpielen die 1. und 2. Mannſchaft in Sandhausen. Abfahrt beider Mannſchaften zu einer kleinen Rad⸗ tour über Schwetzingen 9 Uhr ab Vereinslokal.ñ— Ruckſackverpflegung mitnehmen. Der Vereinsführer. P. S. Das Training am Freitag und die Spieler⸗ werſammlung fallen aus. Volksgenesse, haſt Du Dich ſchon in die Ehrenliſte für das Dankopfer der Nation eingetragen? Wenn nicht, erfülle Deine Pflicht! Das Sturmbüro iſt nur noch bis Samstag geöffnet und zwar am Mittwoch von 19— 21 Uhr Donnerstag von 9—13 u. Freitag von 19—21 Uhr Samstag von 15—18 Uhr GE A⸗Oturm 727/171. 19—21 Uhr Semscellen danſten wir herelichst. Für die anläßlich unserer Derméblung erwiesenen Aufmenſc- Einer sugt's dem untern Geoßg Goect u. Hal. Mannbeim-Gectenbeim, 20. Mat 1936. NSU Fichtene Schönen nur von Richard Bohlenſtangen Klee zen am Lager. 5 63 Schnit9 MANNHEIM Johann Würtbwein e ben e 6. Schwabenſtr. 6(Aashbe Luiseneing- Jett ist er der Wir zeigen diesen großen Ufa- Film in einmaliger Vorstellung Morgen Himmelfahrtstag: Ferien vom Jh. 0 bbb Ein Film nach dem Roman von pauf Keller. Ganz Mannheim hat diesen zwerchfell- erschütternden, lustigen Film gesehen! Begeistert waren alle davon! Einzigartiges Lob der Presse Deshalb kommen Sie 2 morgen Donnerstag Abend 8.30 Uhr ins Dulaust. (neb. Färb. Röſch) Holzstraße, Well eber Kunden dlenst durch Nek karsulmer Werk- monteur! (Kein Laden) eee een e. 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