e e Mane amen, 89 44 Fr ane znchelnt näglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Beingspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anteigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., u Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. u, 3. Anz.⸗Preisliſte Funſprecher Nr. 472ʃ16. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt. Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen⸗ Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 * 2 8 8 8 f 8 86. Jahrgang Freitag, den 22. Mai 1936 Nr. 118 auf. Ob man eſucht, die nationalen Empfindungen und nun ſchloß ſich die ſchier endloſe Kolonne der Wagen 0 e unterd er Völ für den lſchewismus auszuwer⸗ an, die dem Reichsminiſter auf der erſten Fahrt über die W L 5 0 0 7 1 0— 7 S no 57 F 5 „ee„ 5 e ten, oder ob man den in ſchärfſter Form neue Bahn folgten. Trotz des Wahlſieges der„Volksfront“ geſtaltet ſich die Regierungsbildung in Frankreich überaus ſchwierig. Alle Bemühungen des Marxiſtenführers und zukünftigen Miniſterpräſidenten Leon Blum, den Bürgermeiſter von Lyon und radikalſozialiſtiſchen Miniſter Herriot zur lebernahme des Außenminiſteriums zu bewegen, ſind bis⸗ her geſcheitert. Herriot billigt wohl die außenpolitiſchen Ziele Blums, weigert ſich aber, die Verantwortung für das radikale innenpolitiſche Programm der Marxiſten mit zu übernehmen. Aber auch der linke Flügel der Volksfront — die Gewerkſchaften und die Kommuniſten— ſträuben ſich gegen eine aktive Mitarbeit, obwohl Leon Blum alles Mögliche unternimmt, um die Anhänger Moskaus der ſranzöſiſchen Oeffentlichkeit als„regierungsfähig“ hinzu⸗ ſtellen. So hat der franzöſiſche Sozialiſtenführer im„Po⸗ pulaire“ die etwas kühne Behauptung aufgeſtellt, die engen Beziehungen Frankreichs zur Sowjetunion ſeien darauf zurückzuführen, daß Frankreich„ſich zu den Natio⸗ nen hingezogen fühlt, die ſich zu den demokratiſchen Freiheiten bekennen, und die ſich dem großen Ideal der ſozialen Gerechtigkeit ergeben haben.“ Die Sowjets haben ſeit ihrem Eintritt in die Genfer „Geſellſchaft der Nationen“ zweifellos nicht nur eine große Aktivität auf dem Gebiet der internationalen ſtaatlichen Beziehungen entfaltet, ſondern dabei auch geſchickt die äußeren Formen, die zu den Gepflogenheiten der Diplo⸗ matie gehören, anzuwenden verſtanden. Es iſt aber ſtets ſo geweſen, daß die gefährlichſten g 8 6 immer verſucht haben, dieſes Syſtem auf ſeinem eigenen Boden mit ſeinen eigenen Mitteln zu ſchlagen. Wer die Freiheit vernichten wollte, hat dies ſtets unter dem Ruf: „Es lebe die Freiheit!“ getan; wobei es nur darauf ankam, was er ſchließlich unter Freihe eines Biedermannes iſt es imn folge der Gaunerei zu er ſondern das wahre Geſi die wahre Geſinnung, iſt Leon Blum hat die S Reihe der Nationen, die tür ergeben haben öffentlichtes? ſchen Tatſac Gemeinſchaf 0 Bolſchewis mus“ lerſchie⸗ nen im Nibelungenverlag, Berlin), in dem Sachkenner der ganzen Welt das wahre Geſicht der Sowjets entlarvt ha⸗ hen. Der Bolſchewismus wird dort in 48 Land für Land erfaſſenden Beiträgen als das gekennzeichnet, was er trotz Lerrn Léon Blum wirklich iſt: Eine Gefahr für den eſtand jeder Kultur für die Freiheit der Nationen und der Menſchen ſchlechthin. „Die bolſchewiſtiſche Zerſetzungsarbeit iſt anpaſſungs⸗ fähig, vielgeſtaltig wie die Völker dieſer Erde, und doch ſind es im Grunde immer die gleichen Methoden, die plan⸗ mäßig nach zentralen Richtlinien angewandt werden. Und das Ergebnis dieſer Vernichtungsarbeit, in 48 Berichten feſtgehalten, iſt erſchütternd. Der Weltkrieg, jene ge⸗ waltige Kataſtrophe, die über die Völker hereingebrochen war, iſt durch die Unzahl ſeiner Opfer, die er gefordert hat, durch das ſchwere Leid, das er hervorgerufen hat, von tiefſter und nachhaltigſter Wirkung innerhalb der Na⸗ tionen geweſen. Aber er wird in der Zahl ſeiner Opfer, in der Größe des Leides, in der Grauſamkeit ſeiner gegen das einzelne Individuum gerichteten Mittel noch vom Bolſchewismus weit übertroffen. Es iſt erſchütternd, wenn man an Hand dieſer auf nüch⸗ ternem, wiſſenſchaftlich erhärtetem Zahlenmaterial auf⸗ bauenden, durch Bilddokumente wirkſam unterſtrichenen Berichte feſtſtellt, daß die Mordparole des Bolſchewismus in den verſchiedenſten Ländern der Erde, der Bürgerkrieg in Spanien, die gewaltſame Unterdrückung des nationalen Willens in Georgien und der Ukraine, das blutige Chaos in China und der Hunger in Sowjetrußland Millionen und aber Millionen von Menſchenleben, von den Kultur⸗ werten, die vernichtet wurden, gar nicht zu ſprechen, ge⸗ fordert hat. Der Bolſchewismus verſucht mit allen Mitteln, einen grundſätzlichen Unterſchied zwiſchen dem„Vaterland des Proletariats“, dem Staat Sowjetrußland, und der die Weltrevolution vorwärtstreibenden Organiſation der Ko⸗ mintern zu konſtruieren. Der Sowjetſtaat iſt das Rück⸗ Nat des Bolſchewismus. Es gibt nur ein Moskau. Stalin, der Diktator dieſes Sowjetſtaates, iſt zugleich Mitglied des Präſidiums des Exekutiv⸗Komitees der Ko⸗ 11 noch am leichteſten, Er⸗ elen. Nicht die äußeren Formen, jt, das darunter verborgen iſt, 2 + den großen Idealen der Kul⸗ Dieſem Vorgang ſteht ein kürzlich ver⸗ enüber, das durch die dokumentari⸗ mintern. Und Molotow, der Vorſitzende des Rates der Volksbeauftragten der UdSSR., gat es erſt ſeit dem 10. Juli 1935 taktiſch für zweckmäßig gehalten, als ver⸗ antwortlicher Letter des amtlichen Organs der Komintern nicht mehr in Erſcheinung zu treten. Die Statuten der . Internationale verlangen denn auch bedingungsloſen Gehorſam aller kommuniſtiſchen Länderparteien und ihrer einzelnen Mitglieder für die Weiſungen der Moslauer dentrale. Bürger aller Staaten unterſtehen alſo den eiſungen einer fremden Macht, die ihrer⸗ ſeits wieder in Genf bei dem Problem der Nichteinmi⸗ ſchung das große Wort führt. Daß es ſich hierbei nicht nur um theoretiſche Er⸗ wägungen handelt, ſondern um Beſtimmungen, die in für einzelne Länder gefährlichſter Form pralliſch ts den ſind, beweiſt das große internationale Gemeinſchafts⸗ werk„Der Bolſchewismus“. Immer wieder tauchen in dieſen Berichten die Namen von direkten Beauftragten Moskaus, die das Feuer des Bürgerkrieges entzündeten, in die großen Kulturnationen h Einheitlichkeit der einträgt, ſtets iſt die i Propaganda feſtzuſtellen. Das Jahr 1933 ſtellt das Je des großen Umſchwunges in der Taktik Moskaus dar. Durch den endgültigen Zuſammen⸗ bruch des Kommunismus in Deutſchland war es erwie⸗ ſen, daß der bisher eingeſchlagene Weg nicht zum Ziele führte. Jetzt begann man, mit der„Einheitsfront“ zu arbeiten; Frankreich war das erſte Land, in dem dieſer neue Weg erprobt wurde. Die„Volksfront“ hat bald darauf auch auf andere Länder übergegriffen. Wenn faſt gleichzeitig mit den Aeußerungen Léon Blums der führende kommuniſtiſche Abgeordnete Duclos in Bordeaux offen erklärte, daß das Ziel die Errichtung einer franzöſiſchen Sowjet⸗Republik ſei, ſo befindet er ſich in voller Uebereinſtimmung mit den Lehren und dem Auf⸗ trag ſeines großen Moskauer Meiſters. Stalin, der ver⸗ antwortliche Leiter des Sowjetſtaates, ſchrieb bereits 1924 in einem Buch:„Der Sieg des Sozialismus in einem Lande iſt nicht Selbſtzweck. Die Revolution des ſiegreichen Landes muß ſich nicht als eine Größe betrachten, die ſich ſelbſt genügt, ſondern als Hilfe, als Mittel des Sieges des Proletariats in allen Ländern“. Das ganze große Werk über den Weltbolſchewismus und ſeine Methoden, in allen Staaten der Erde iſt ein Dokument, das unwider⸗ leglich gegen Léon Blum ſpricht. Blum 0 77 L Das bahnen Reichsminiſter. 51 röffnet die Reichsaukobahn⸗ Köln, 22. Mai. Die erſte 24 Kilometer lange Teilſtrecke der Reichsauto⸗ bahn Köln— Induſtriegebiet wurde am Himmelfahrkstag durch Reichsminiſter Dr. Goebbels feierlich eröffnel. Die Teilnahme führender Perſönlichkeiten aus dem In und Ausland unterſtrich die Bedeukung des Tages. Das große Intereſſe, das unſere nordweſtlichen Nachbar⸗ länder dem vorbildlichen Werk Adolf Hitlers entgegenbrin⸗ gen, beweiſt die Anweſenheit des niederländiſchen Verkehrs⸗ miniſters, des Präſidenten des Kgl. Niederländiſchen Auto⸗ mobilklubs und des Präſidenten des Touringklubs von Bel⸗ gien. Allein 150 niederländiſche Wagen und außerdem rund 50 belgiſche Wagen waren der Einladung des DDA Tge⸗ folgt. Zuſammen mit den Wagen⸗ und Motorradkolonnen des NSKK, des DDaAc und zahlreicher Privatfahrer, den Laſtwagen der Oberſten Bauleitung Köln für die 2000 am Bau der Strecke beteiligten Arbeiter und ſchließlich dem Reichsautozug„Deutſchland“, beſtehend aus 36 Wagen, mochten es an die 800 Fahrzeuge ſein, die der Beſonderheit dieſer Feierſtunde ihre beſondere Note gaben. Gauleiter Staatsrat Grohe trat als Erſter ans Mikro⸗ phon, um den Reichsminiſter und ſeine Begleitung, den hol⸗ ländiſchen Verkehrsminiſter und die übrigen zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Ge zu begrüßen. Im Namen der Oberſten Bauleitung Köln ſprach ſodann Reichbahnoberrat Nadler. Darauf ergriff der Generalinſpektor für das Deutſche Straßenweſen, Dr. Todt das Wort Er gab einen Ueber⸗ blick über die bereits fertigen und die vor der Vollendung ſtehenden Teile des Reichsautobahnnetz die rund 1000 Kilometer umfaſſen. 2 ste ex Reichsminiſter Dr. Goebbels die Fertig e Köln Düſſeldorf und bat ihn, die neue s i Reichsminiſter Dr. Goebbels ging in ſeiner Anſprache davon aus, daß dieſes gewaltige Werk der Reichsautobahnen dem Kopf des Führers ent⸗ ſprungen ſei. Viele hätten noch gelächelt, als der Führer in Frankfurt a. M. einſt den erſten Spatenſtich tat.„Heute“, ſo rief der Miniſter aus,„muß jener Haufen Erde dort mit einem Gitter umgeben werden, weil die Arbeiter ſie als ein Heiligtum mit nach Hauſe nehmen wollten.“ Dieſe Arbeiter an den Autobahnen mußten gewiß auf vieles ver⸗ zichten, was das Leben angenehm mache. Aber ſie hätten dafür die Gewißheit, an einem Werk mitzuarbeiten, das die Jahrtauſende überdauern werde. Mit biſſigem Humor ſtellte der Miniſter dar, wie die Dinge abgelaufen wären, wenn man dieſes Projekt etwa einem Parlament vorgelegt hätte. Die Schaffung eines Volkswagens, den ſich auch der deutſche Arbeiter leiſten könne, werde die Autostraßen bald zu Straßen des Volles machen. Völker könnten ſich durch ihre Taten verewigen. Sie können ſich auch im Stein verewigen, der in Jahrtausenden noch von ihnen zeuge. Die Aegypter hätten mit Schweiß und Mühen die Pyramiden gebaut, die heute noch für ſie zeugen.„Wir bauen auch für die Jahrtauſende, aber wir bauen nicht Gräber für die Toten, ſondern Straßen für die Lebenden.“ Dr. Goebbels dankte den deutſchen Arbeitern, die ihre Sorgen und Mühen an dieſes Werk gewendet haben. Es ſei ein Werk, das ſie ihrem Voll zum Geſchenk machten und durch das ſie ihrem Volk die Ewigkeit verſchafften. Darum ſei es nur gerecht, daß ſie nun als Erſte dieſe Stlahen befahren dürften. Der Minſſter weihte hierauf die Straße und ſchloß mit einem Gruß und Dank an den Führer und Reichskanzler. Dann begab ſich der Reichsminiſter mit ſeiner Beglei⸗ tung zu ſeinem Wagen und durchfuhr als Erſter das Abſperrband. 3es, 1 8 1 1 g 1 1 1 5 f . 7 . 1 Bei Hilden, dem vorläufigen Endpunkt der Reichs⸗ autobahn, wurden die Wagenkolonnen von Ehrenſtürmen des Arbeitsdienſtes und von Formationen ſämtlicher Partei⸗ gliederungen erwartet. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchritt die Front der Angetretenen ab. Alsdann fuhr der ganze Wagenzug an ihm vorbei, voran die Laſtwagen der Werkmänner, die an ihrem Ehrentag auch einen Ehrenplatz gleich hinter dem Miniſter erhalten hatten. Ihnen folgten die ausländi⸗ ſchen Gäſte, dann kamen die deutſchen Ehrengäſte, das NS und der DDA. Den Schluß bildeten die 36 Wagen des Reichsautozugs„Deutſchland“. Nach der Wagenparade fuhr Dr. Goebbels mit ſeiner Be⸗ gleitung und den 2000 Arbeitern nach Düſſeldorf, um ſie in den Räumen des Zoo mit einem gemeinſamen Mit⸗ tageſſen zu bewirten. Nach der Mahlzeit, die der Miniſter inmitten der Arbeiter einnahm, fuhr er nach Köln zurück, wo er am Abend an der Eröffnung des„Hauſes der rheini⸗ ſchen Heimat“ teilnahm. 22 4 1 64 0 L f „LZ Hindenburg“ in Lakehurſt Starke Gegenwinde auf der Hinfahrt. New Pork, 20. Mai. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Mittwochvormittag um 11.05 Uhr MEZ. auf dem Marineflughafen Lakehurſt gelandet. Vor der Landung mußte das Luftſchiff infolge des ſtarken Bodenwindes von 25 Stunden⸗Meilen im Morgengrauen mehrere Stun⸗ den in der Nähe des Flughafens kreuzen, ehe es zur Lan⸗ dung anſetzen konnte. Das Luftſchiff hat diesmal für die Strecke Frankfurt — Lakehurſt rund 78½ Stunden gebraucht. Das iſt immer noch eine hervorragende Leiſtung des deutſchen Luftrieſen, da auf der Ozeanſtrecke von 65 Stunden Fahrzeit 47 Stun⸗ den lang ſtürmiſche Gegenwinde in Stärke von 8 bis 10 Metern herrſchten. näßige“ Pünktlichkeit und Sicherheit des wird in der amerikaniſchen Preſſe Schon vor der Ankunft waren in Lake⸗ S 2 allgemein gelobt. hurſt alle Vorbereitungen für die Abfahrt getroffen wor⸗ den. Die Flugſtation hatte anderthalb Millionen Kubikfuß Waſſerſtoffgas und 15000 Gallonen Schweröl ſowie Pro⸗ viant zur Verfügung geſtellt. Hohes Lob für die deutſche Luftfahrt ö Gu eſt ein Luftf teilgenomme len, hätten Die De und 0 bis zu d Die Deut für den. g der nor de als irgendein as ſo reich ſei, ſolle „die es geſtatte, 100 Perſonen unden von New York nach Irland var mit jedem denkbaren Komfort, ohne Ma⸗ anderes? dieſe Art 8 innerhalb von 36 St zu beförde und z 51 ohne Erſck rungen irgendwelcher Art und ſchinenlärm, ſich nicht entgehen laſſen. Wenn„Hinden⸗ burg“ in Croydon gelandet wäre, ſo würde die nach Amerika nur 40 Stunden gedauert haben. 36 0 den mit dem Wind und 40 Stunden gegen den und dazu 100 Paſſagiere an Bord, ſei wahrhaft eine ſehenerregende Leiſtung. Es wäre wünſchenswert, wenn das Luftminiſterium der Frage des Luftſchifſes größere Aufmerkſamleit ſchenke. „LZ Hindenburg“ auf der Rückfahrt Abflug direkt vom Ankermaſt. Lakehurſt, 21. Mai. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Mittwoch um 23,05 Uhr Newyorker Zeit(4,05 Uhr M3) zum Rückflug aufge⸗ ſtiegen und befand ſich eine Stunde ſpäter über der Stadt Newyork, Der Abflug ging bei günſtigem Wetter glatt vor ſich, und zwar direkt vom Ankermaſt weg. Kapitän Leh⸗ mann erklärte, daß er ſich zu dieſer Methode des Abflugs entſchloſſen habe, weil dabei eine weniger ſtarke Bodenmannſchaft benötigt werde. Ueber die Flugrichtung ſagte der Führer des Luft⸗ ſchiffes, daß er nach der Ueberfliegung Newyorks den Kurs zwiſchen dem nördlichen und ſüdlichen Luftweg verfolgen werde. Er erwarte günſtiges Wetter und Rückenwind. Trotz⸗ dem werde er nicht verſuchen, eine neue Höchſtgeſchwindig⸗ keit zu erzielen. 5 Der Flugplatz von Lakehurſt war während des ganzen Tages das Ausflugsziel vieler Tauſende Neugieriger. ie Preſſe weiſt darauf hin, daß die Landung auch diesmal ebenſo glatt und ſchnell erfolgte, wie etwa das Docken eines modernen Ozeandampfer. 44e. . . 5 „Graf Zeppelin“ gelandet. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Donnerstag um 20.35 Uhr auf dem Flughafen Rhein⸗Main bei Frankfurt, von Südamerika kommend, glatt gelandet. „Graf Zeppelin“ iſt bereits heute Frei ag vormittag zu einer Werkſtättenfahrt nach Friedrichshafen geſtartet. 5 5 Olympiagrüße aus England Freundſchaftsbekundung des Verteidigungsminiſters. Der britiſche Olympta⸗Ausſchuß in London veranſtal⸗ tete zu Ehren des Präſidenten Dr. Lewald einen Emp⸗ fang, der durch die Anweſenheit des engliſchen Verteidi⸗ gungsminiſters Inſkip und des deutſchen Geſchäftsträ⸗ gers Fürſt Bismarck eine beſondere Bedeutung ge⸗ wann. Präſident De. Lewald erklärte, Deutſchland werde alles tun, um gus den Olympiſchen Spielen eine große Kundgebung des Friedens zu geſtalten, nach dem ſich die ganze Welt ſehne und deſſen Aufrechterhal⸗ tung das Ziel aller Staatsmänner ſei, deren Nationen an der Olympiade teilnehmen. Der durch das olympiſche Feſt ausgedrückte Friedensgedanke ſei im Herzen jedes Deutſchen lebendig 5 Der Verteidi ſagte u. a., er h lin das Ergehni poſten ſchäftsträger Beiſte dieſer das ſehr ſchne in ſeinem ni Inſkip ele in Ber⸗ Stellung zu einem Ruhe⸗ und dem deutſchen Ge⸗ die Angelegenhei im W zu regeln, dann könnten ſie Der deutſche Geſchäftstrüger möge icht darauf hinweiſen, daß ſehr viele Herzen dem de 1 Volke entgegenſchlügen und daß die Engländer un n, Vergangenes vergangen ſein zu laſſen und z ereu im guten Willen, in dem allein die Hoffnung der Nachwelt liege. Der den Vorſitz führende Lord Portal erklärte, eine wundervolle Nation biete ihre Gaſtfreundſchaft an und garantiere, daß jeder Mitwirkende fair behandelt werde. In dieſen Tagen internationaler Unruhen und Konflikte habe man gelernt, daß es das Beſte ſei, daß die Völker miteinander bekannt würden. Die dadurch ermöglichte Fühlungnahnie und Kameradſchaft wärde in beſonderem Maße beitragen, die Freundſchaft wiederher⸗ zuſtellen, die England in der Vergangenheit ſtets mit einer großen Nation wie Deutſchland gehabt habe. Sir Robert Horne erklärte, alle Nationen der Welt würden ſich freundſche in Deutſchland verſammeln. Man dürfe das als ein glückliches Vorzeichen für Europa und die Welt begrüßen, in der Deutſchland eine ſo mäch⸗ tige und hervorragende Rolle ſpiele. 8 Der engliſche König hatte ein Telegramm folgenden Inhalts geſandt:„Ich vertraue darauf, daß keine Mühe geſcheut wird, die Heberli ſerungen des britiſchen Sports durch unſere erwählten Vertreter in Berlin aufrecht zu er⸗ halten.“ 1 * Miniſterbeſuch auf dem Reichsſportfeld Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. F rick, dem ſich Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk angeſchloſſen hatte, beſuchte in Beglei⸗ tung von Staatsſekretär Pfundtner die ihrer Vollendung immer mehr und mehr entgegengehenden gewaltigen An⸗ lagen des Reichsſportfeldes, die in wenigen Wochen als die Stätte der Internationalen Olympiade im Mittel⸗ punkt des Weltintereſſes ſtehen werden. In mehr als zwei⸗ ſtündiger Beſichtigung konnte ſich Reichsminiſter Dr. Frick von den weit fortgeſchrittenen Bauarbeiten überzeugen, die, im weſentlichen bereits fertiggeſtellt, ein Bild gigan⸗ tiſcher architektoniſcher Leiſtung des Reiches Adolf Hitlers bieten. Das beſondere Intereſſe des Reichsminiſters erweckte naturgemäß die Hauptkampfbahn, die mit ihrem von 136 Säulen getragenen Umgang, einem Durchmeſſer von 300 Metern und einem Fafſungsraum für 106 000 Sitzplätze und 20 000 Stehplätze ſelbſt das Koloſſeum des alten Rom an Umfang und Wucht übertrifft. Nach Beſichtigung der Hauptkampfbahn des Sport⸗ feldes, des Schwimmbaſſins und des Reitturnierplatzes beſuchten Reichsminiſter Dr. Frick und Reichsfinanzmini⸗ ſter Graf Schwerin von Kroſigl mit Staatsſekretär Pfundt⸗ ner noch die Dietrich⸗Eckart⸗Freilichtbühne und die neu⸗ erbaute Akademie für Deutſchen Sport, die auch gleich⸗ zeitig die Dienſträume des Reichsſportführers v. Tſcham⸗ mer⸗Oſten und alle Fachſchaften des deutſchen Sports be⸗ herbergen wird. Roman von Paul Hain. 20. Achtzehntes Kapitel. Schreie wurden laut. Das Orcheſter verſtummte, als hätte eine mächtige Fauſt zwiſchen die Inſtrumente ge⸗ schlagen. 5 5 Ein Wimmern unten— zwiſchen dem Knäuel hilfs⸗ bereit zuſpringender Artiſten. Schlaff hing das Seil in der Luft. 885 Der Sturmwind mußte draußen einen der Pflöcke im Erdreich gelockert haben, an die der Spanndraht befeſtigt war. g Schicksal! 411 Lajos Traum— war Wirklichkeit geworden.— Minutenlang hielt eiſige Furcht die Menſchen in ſchmerzender Amklammerung. Lajos war hinausgetragen worden. Hanni taumelte hinterher. Es gab keine Gerechtigkeit in der Welt und Gott war ein Rätſel.— Bis in die ſpäte Nacht ſaß Hanni an Lajos Schmer⸗ zenslager. Er war lange beſinnungslos. Der Arzt gab keine Ret⸗ tung. Lajos Stunden waren gezählt. Man ließ Hanni allein mit ihm. Still, ſtarr ſaß ſie neben dem Bett. Wartete darauf, daß er noch einmal die Augen aufſchlagen würde, betete darum in ſtummer, flehentlicher Bitte zu Gott. „Laß ihn noch einmal aufwachen, Herr im Himmel. Er war mein einziger, mein beſter Kamerad. Er darf nicht ohne ein Lebewohl von mir gehen. And was er umſonſt von mir erflehte— einen Kuß meiner Lippen— ich will es ihm ſchenken als letztes irdiſches Geſchenk. Er ſoll noch einmal lächeln, Gott im Himmel.“ Und ihre Bitte fand Erhörung. 5 Lajos ſchlug noch einmal die Augen auf. Kaum, daß er den Kopf. W konnte. 5 77 N 1555 3 4 uge in Auge. 0 Drei aus dem Bruch Herriots Abſage an Blum Er will Kammerpräſident werden. In Paris hat wenige Stunden nach Herriots An⸗ kunft in Paris die angekündigte Begegnung mit dem kom⸗ menden ſozialiſtiſchen Regierungschef ſtattgefunden. Es ſcheint feſtzuſtehen, daß Léon Blum eindringlich auf Her⸗ riot eingeredet hat, um ihn zu bewegen, am Quai d'Orſay einzuziehen, nachdem er ihm in großen Zügen ſein innen⸗ politiſches Regierungsprogramm entwickelte, um ſeine Be⸗ denken, namentlich auf dem Gebiet der Finanzpolitik, zu zerſtreuen. Obwohl über dieſe Unterredung eine amtliche Ver⸗ lautbarung nicht vorliegt, erklärt man, daß Herriot eine aktive Beteiligung an einer Regierung Blum abgelehnt habe. In gewiſſen Kreiſen glaubt man, daß vor allem die von der Volksfront beabſichtigte Aufhebung der vom Kabinett Laval erlaſſenen Notgeſetze maßgebend für die Haltung Herriots geweſen ſei, da er ſelbſt dieſe Not⸗ geſetze ſtets verteidigt habe. In anderen Zirkeln macht man das Programm des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsver⸗ inſtellung Herriots verantwortlich. Tat⸗ ſache iſt jedenfalls, daß dieſes Programm und beſonders die beabſichtigte Finanzierung der großen Notſtandsarbei⸗ ten in weiten radikalſozialiſtiſchen Kreiſen abgelehnt wird. Der Bürgermeiſter von Le Havre und ehemalige bandes für die Ein radikalſozialiſtiſche Marineminiſter, Leo Meyer, äußerte in den Wandelgängen der Kammer, er ſei zu erklären er⸗ mächtigt, daß Herriot ſeine Kandidatur für die Kammer⸗ präſidentſchaft aufſtellen werde. In Kreiſen der Volks⸗ front glaubt man jedoch, daß Blum ſich mit der Abſage Herriots nicht zufrieden geben, ſondern in den nächſten Tagen einen neuen Verſuch unternehmen werde, um ihn von ſeinem Entſehluß abzubringen. Der gewöhnlich gut unterrichtete Innenpolitiker d„Echo de Paris“ will wiſſen, daß beſonders von ſeiten der Kommuniſten und gewiſſer einflußreicher Perſönlichkeiten der Pariſer Sow⸗ jetboſchaft ein Druck auf Herriot ausgeübt werde, um ihn zur Uebernahme d Quai d'Orſay zu überreden, was man ruſſiſcherſeits ſe begrüßen würde. 9 Verſiegende Oelquellen Die Verſorgung der britiſchen Fernoſt⸗Flotte geführdet? Wie aus Singapur gemeldet wird, hat der Radſchah von Sarawak(Borneo) mitgeteilt, daß die großen Oel⸗ felder in Sarawal möglicherweiſe in zehn Jahren ein⸗ getrocknet ſein werden. Dieſe Mitteilung hat bei den britiſchen Flottenbehör⸗ den in Singapur einiges Aufſehen hervorgerufen, da die Oelfelder in Sarawak, die die zweitgrößten im ganzen britiſchen Reich ſind, die Hauptquelle für die Belieferung der britiſchen Kriegsſchiffe im Fernen Oſten darſtellen. Sollten die Vorausſagen des Radſchah eintreffen, dann müßte die britiſche Fernoſt⸗Flotte in Zukunft ihren Oel⸗ bedarf aus Holländiſch⸗Oſtindien decken. Dadurch wür⸗ den nach Anſicht der Flottenbehörden gewiſſe Schwierig⸗ iſchen ſoll jedoch eine eifrige Suche keiten entſtehen. Inzwif nach neuen Oelſeldern im Staate Sarawak vorgenommen werden. Gleichzeitig bezeichnet der Flottenkorreſpondent des „Daily Telegraph“ die„Enthüllung“, daß die Oelbehälter des neuen Flottenſtützpunktes in Singapur über dem Erd⸗ boden errichtet wurden und daher Luft⸗ und Seeangriffen ausgeſetzt ſeien, als beunruhigend. Man müſſe daher die Oelbehälter unter der Erde anlegen. N Engliſcher Schritt in Tokio Die britiſche Regierung hat Japan aufgefordert, dem kürzlich in London abgeſchloſſenen neuen Flottenablom⸗ 1 men zwiſchen England, den Vereinigten Staaten und Frankreich beizutreten. Dieſer Vorſchlag hat jedoch in [Tokio eine ziemlich kühle Aufnahme gefunden. Die Agen⸗ tur Domei erklärt, daß Admiral Nagano, der jetzige Ma⸗ rineminiſter, ſeinerzeit als Delegierter in London die Haltung Japans zur Flottenfrage genau feſtgelegt habe. An dieſer Haltung habe ſich ſeither nichts geändert. N Auch die von England beabſichtigte weitere Indienſt⸗ ſtellung von Zerſtörern über die im Flottenvertrag vor⸗ geſehene Höchſttonnage hinaus ſtößt hei den japaniſchen Marinekreiſen auf Widerſpruch. Graziani Stellvertreter Badogliog Der Wiederaufbau Addis Abebas.— Verhaftung von Gerüchteverbreitern. Addis Abeba, 22. Mai. Marſchall Graziani traf in Addis Abeba ein und hatte eine längere Anterredung mit dem Vizekönig. Dieſer rei zu einem Erholungsurlaub nach Italien. Während der Zeit ſeiner Ahweſenheit wird Graziani mit dem Titel eines Regen. ten die Vertretung des Vizekönigs übernehmen. 5 Die Stadt bietet immer noch das Bild der Zerſtörun und langſam beginnt wieder der Verkehr und das Geſchäfts⸗ leben. Von den einſtigen hunderttauſend Einwohnern ſind kaum ein Zehntel in der Stadt geblieben. Inzwiſchen haben die Italiener die Aufbauarbeit der Stadt in Angriff ge⸗ nommen, die jedoch dadurch verzögert wird, daß nach be⸗ ſtimmten, bereits vorliegenden Plänen verfahren werden ſoll die on Ror ehmigt werden müſſen. Die be⸗ vorſtehende Reiſe des erneurs von Addis Abeba, Bol⸗ tai, ſoll mit der Genehmigung dieſer Pläne zuſammenhängen. In maßgebenden italieniſchen Kreiſen wird nicht beſttit ten, daß mit der Beſetzung der Hauptſtadt die Arbeit noch keineswegs abgeſchloſſen und der ſchwierigere Teil der kolo⸗ nialen Aufgabe erſt jetzt beginne. Italieniſcherſeits ſei man jedoch keineswegs gewillt, etwaige Strafexpeditionen oder Truppenverſchiebungen dahin auslegen zu laſſen, daß die Be⸗ ſetzung Addis Abebas eine übereilte Maßnahme geweſen ſei die jetzt Sicherungen gegen Ueberraſchungen erfordere. Die Flieger, die täglich Streifen in die nähere und wei⸗ tere Umgebung von Addis Abeba unternehmen, verſichern von angeblichen abeſſiniſchen Truppenanſammlungen nichts feſtgeſtellt haben zu können. Eine Anzahl von Europäern, die in Addis Abeba falſche Gerüchte verbreitet haben ſollen, iſt verhaftet worden. Italieniſche Truppen haben am Donnerstag die Haupt⸗ ſtadt der Provinz Godſcham, Debra Marcos, beſetzt. Sorge um einen Engländer London, 22. Mai. Nach einer amtlichen Nachricht iſt das Mitglied der in Abeſſinien tätigen Rotkreuzabteilung Von⸗ ner verſchwunden. Bonner war von italieniſcher Seite be⸗ ſchuldigt worden, den abeſſiniſchen Streitkräften Hilfsdienſte geleiſtet zu haben. Am 13 Mai wollte ſich Bonner von Addis Abeba nach Aden begeben, um ſich dort von dem Biß eines tollwütigen Hundes heilen zu laſſen. Bonner iſt jedoch nur bis Diredaua gelangt. Kurze Zeit darauf erhielt der brit ſche Konſul in Harrar die Nachricht, daß Bonner von den Italienern verhaftet worden ſei. Seit jener Zeit iſt er unauf⸗ findbar. — Drahtverhaue in den Straßen. Jeruſalem, 21. Mai. Die Lage in Paläſtina verſchlech⸗ tert ſich von Tag zu Tag. Jeruſalem gleicht mit ſeinen geſchloſſenen Läden, den Stacheldrahtverhauen in den Straßen und dem großen Militäraufgebot einer belagerten Stadt. Täglich ereignen ſich Zwiſchenfälle. Bomben werden geworfen, Schüſſe abgefeuert, Telephonleitungen zerſchnit⸗ ten, ohne daß man der Täter habhaft wird. Neuerdings ſind Verordnungen erlaſſen worden, die die Herſtellung, den Verkauf und das Tragen von Meſſern verbieten. Stöcke und Stangen, die als Angriffswaffen gelten können, werden ebenfalls beſchlagnahmt. Ein neues Gerichtsverfahren ſieht beſchleunigte Verurteilung von Un⸗ ruheſtiftern vor. Die Araber wollen weiter ſtreiken Die Araber⸗-Führer berieten die Haltung der Araber gegenüber der als engliſche Abſage empfundenen Neuge⸗ nehmigung verhältnismäßig ſtarker Judeneinwanderung und gegenüber dem Beſchluſſe der engliſchen Regierung, eine Unterſuchungskommiſſion nach Paläſtina zu entſen⸗ den. In einem Aufruf wird das Arabervolk zur Fort⸗ ſetzung des Streikes aufgefordert. Im neuen jüdiſchen Hilfshafen Tel Aviv wurde unter dem Schutz eines aus Haifa hinzugezogenen eng⸗ liſchen Kreuzers die erſte Schiffsladung gelöſcht. Die Ju⸗ denbevölkerung von Tel Aviv nahm das zum Anlaß, um Freudenkundgebungen mit Straßentänzen und Freibier() zu veranſtalten. Der arabiſchen Hafenarbeiterſchaft von Jaffa hat ſich große Erregung bemächtigt, die ſich in An⸗ klagen gegen die eigene Streikleitung wegen Duldung der neuen jüdiſchen Hafenkonkurrenz äußert. „Nun war mein— Traum keine— Phantaſie, Hanni. — Ich— wußte— es— vorher. Aber— ich war— glücklich, Hanni. And— mehr kann— kein Menſch von ſich ſagen. Nun— will ich gerne— ſterben—“ Da beugte ſie ſich über ihn. Ihre Lippen legten ſich ſanft auf ſeinen Mund. Er lag ganz ſtill. Ein beſchenktes Kind. Und als ſie die Lippen löſte, ſah er ſie mit großen, unnatürlich glänzenden Augen an. Gläubig, getröſtet, glücklich. Dann ſchloß er die Augen wie zum Schlaf. f 1 8 ſchlief hinüber— in die andere Welt. Leicht und e 19.— In dieſer Nacht fuhr Hanni mit einem Schrei aus dem Schlaf empor, in den ſie nach der Wache an Lajos' Lager gefallen war. Sie hatte— von ihrer Mutter geträumt. „Mutter!“ ſchrie ſie und wachte mit wildſchlagendem 8 auf. ie wußte nicht, daß an dieſem Tage auch Trina hin⸗ übergeſchlummert war und daß es vielleicht Trinas letzter Seufzer geweſen war, der ſie geweckt hatte, als er in die Ewigkeit flatterte.—— Dieſer Tag, ſo voll Tragik, wurde gleichzeitig zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Drei Tage ſpäter ließ ſich ein Herr am Nachmittag in ihrem Zimmer melden. Sie ſchüttelte erſt den Kopf, als ſie die Karte las, die ihr das Mädchen hereingebracht hatte. „Kenne ich nicht—“ Sie las noch einmal den Namen: „Peter Spalke.“— Sie wandte die Karte herum und las einige wenige mit Bleiſtift geſchriebene Worte auf der Rückſeite:„Will Sie engagieren.“ Ich laßßſe bitten“ ſaate ſie. a Das Mädchen ließ den Beſucher eintreten. Hanni ſtutzte Das Geſicht hatte ſie doch ſchon wo geſehen? Ach — ja, im Zirkus. In einer Loge. Sie erinnerte ſich ſehr deutlich. Der kleine rundliche Peter verneigte ſich. „Sie kennen mich nicht, Verehrteſte?“ „Nur— als Zirkusbeſucher.“ „Darf ich Platz nehmen?? Danke. Uebrigens— nach⸗ träglich mein herzliches Beileid zu dem tragiſchen Verluſt Ihres Partners. Ich hätte Sie beide engagiert. Dieſet Lajos— alias Jonny— wäre mit Ihnen ein ganz Gro⸗ ßer geworden. And ſo was muß durch eine Tücke des Objekts zugrundegehen. Pfui Teufel! Aber kommen wir zur Sache.“. Hanni war etwas befangen. Dieſer Herr hatte eine abſonderliche Art, ſich gleich gut Freund zu machen. „Wer ſind Sie eigentlich?“ fragte ſie leiſe. 5 „Haha— das wiſſen Sie nicht? Hm— natürlich, wo⸗ her auch. Nun, mein Name ſteht ja auf der Karte. Peter Spalke. Ich habe die Abſicht, Sie, mein ſehr verehrtes Fräulein, ſofort zu engagieren. Sagen wir— für den Wintergarten in Berlin! Oder die Scala! Wie Sie wol⸗ len. Vertrag und Füllfederhalter habe ich hier.“ Er amüſierte ſich im ſtillen über das ratlos werwun⸗ derte Geſicht Hannis. 1 „Sm? Sie ſtaunen? Na ja— alſo, zu Ihrer Beruhi⸗ gung: Ich bin kein Aufſchneider. Ich bin kein ganz unbe⸗ kannter Varietéagent. Mein Name wird Ihnen ſchon noch geläufig werden. Alſo: Ich will eine Solonummer aus Ihnen machen. Geht ganz ſchnell. Sie haben es nicht nötig, mit Partner zu arbeiten.“ Hanni ſaß ganz ſtill. „Ach Lajos— hätteſt du das erlebt!“ „Sie werden einen Namen kriegen— dafür ſorgt Peter Spalke.“ 1 ich bin noch auf drei Jahre am Zirkus Beda eſt. „Haha— morgen ſind Sie frei, Verehrteſte. Darf ich Ihren Vertrag ſehen?“ Hanni holte ihn hervor. Spalke las ihn flüchtig und lachte gemütlich. Dann zog er ſelber ein Vertragsformular aus der Taſche, füllte mit fliegender Füllfeder einige Rubriken aus und ſchob ihn Hanni hin. i „Ihre monatliche Gage bei mir iſt das Doppelte der Summe, die ich Frau Beda als Abſtand bezahlen werde. Alſo— wie iſt's“ „Sie laſſen mich ja kaum zu Wort kommen, Hert Spalke.“ „Was braucht man da noch Worte 40 machen, wenn man ſelchen Vertrag in die Hand gedrückt bekommt, haha. Hier iſt die Füllfeder. Schreiben Sie Ihren holdſeliger Namen darunter. And wenn Sie's nicht können— drei ſchöne. aerade Kreuze!“ „ Na ZE SSA ge 2 S Aufgaben der Jugendführung Reichsleiter Roſenberg im Reichsführerlager der HJ. Braunſchweig, 22. Mai. Reichsleiter Alfred Roſenberg ſprach im Reichsführerlager det HJ. zu der verſammelten aktiven Führerſchaft der HJ. und des Jungvolkes über Fragen der Weltanſchauung und Aufgaben der Jugendführung. „Es iſt in der Geſchichte der Völker das erſte Mal“, ſo führte Reichsleiter Roſenberg u. a. aus,„daß eine politiſche Bewegung und ein Staat gemeinſam einer heranwachſenden Jugend eine derartige Verantwortung übergeben haben, wie die ſie erhalten haben. Das bedeutet ein Glück. Es hat aber ine Gefahren, wenn dieſe Jugend nicht vom erſten , wo ſie dieſe Freiheit und Möglichkeiten der Selbſt⸗ führung beſtätigt, ſich der Verantwortung bewußt iſt, die de damit für heute und die kommenden Zeiten auf ihre Schultern nimmt. Weſentlich iſt nicht, daß von außen an Jugend Kritik geübt wird, ſondern daß die Jugend an Kritik übt. Es iſt nicht ſo ſehr nötig, daß dieſe Jugend von außen her Schutz erhält, ſondern daß ſie Selbſtzucht übt. Die höchſte Aufgabe der Jugendführung iſt die, die Einheit des nationalſozialiſtiſchen Erlebens und der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee ſchon in der Hitlerjugend ſo ſtark zu Rachen, daß ſie durch alle Sonderaufgaben beſtehen bleibt. Einheit der nationaſſozialiſtiſchen Idee it das weſentliche für alle weiteren praktiſchen Maßnahmen und Geſtaltungen und die Vorausſetzung dafür, daß die nationalſozialiſtiſche Revolution nicht eine vorübergehende Epoche, ſondern wirklich eine neue Grundlage des deutſchen Lebens iſt.“ In ſeinen weiteren Ausführungen ſtellte Roſenberg eine Reihe von Grundſätzen auf, die das Weſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung umreißen. Er ſchloß ſeine ein⸗ drucsvolle Rede mit einem Bekennttis zu dem großen Erleb⸗ is unſerer Zeit. Der Stellvertreter des Reichsjugendführers in ſeiner ligenſchaft als Leiter des Kulturamtes der HJ F., Ober⸗ gebietsführer Cerff, hatte vorher zur H J.⸗Führerſchaft über die Kulturarbeit der Hitlerjugend geſprochen. Nach national⸗ ſozialiſtiſcher Auffaſſung müſſe der Künſtler aus dem Erleb⸗ lis der Gemeinſchaft heraus ſchaffen und ſich in der Gemein⸗ ſhaft gegenwartsnahe Aufgabengebiete ſuchen, wie heute 3. 5 des Gedankens„Schönheit i. in mit der Anordnung 5 über das Verbot von Sprechchören Wilhelm Guſtioffs letzte Fahrt Nächtliche Beſtattung im Heldenhain des Gaues Mecklenburg⸗ Lübeck. Schwerin, 21. Mai. Zu nächtlicher Stunde wurden die ſterblichen Ueberreſte 5. des im Feb d. J. in Davos erſchoſſenen Landesgrup⸗ hoiz, Guſtloff, zur letzten Ruheſtätte im e ßgarten übergeführt. Zahlreiche Kränze entboten dem Toten den letzten Gruß, Reben dem Leichenwagen ſchritten SA.⸗Männer als Fak⸗ lelträger. Vor der Anhöhe des Haines übernahmen vier politiſche Leiter die Urne und trugen ſie zur Grabſtätte empor. Im großen Halbrund formierten ſich die SA.⸗Män⸗ ger und hielten die ſtumme Fackelwacht. In roter Flammen glut leuchteten die Pylonen. Am 24 Uhr betrat der Trauer⸗ zug den Ehrenplatz, an der Spitze Gauleiter Bohle, der Lei⸗ ler der Auslandsorganiſation, ſowie Gauleiter und Reichs, ſtatthalter Friedrich Hildebrandt. Ihm folgten die Ange⸗ hörigen Wilhelm Guſtloffs. Unter den weiteren Trauergäſten ah man eine größere Abordnung der Auslandsorganiſation, Vertreter der Schweizer Parteigenoſſen, ferner den Landes⸗ gruppenleiter von Großbritannien und Irland. Aus dem Fau Mecklenburg⸗Lübeck waren erſchienen ſämtliche Ange⸗ hörige der Gauleitung und Regierung, ſowie Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden. Der Gauſchulungsleiter Rohde verlas folgende Urkunde: „In dieſer Arne ſind die ſterblichen Ueberreſte des Lan⸗ desgruppenleiters in der Schweiz der Auslandsorganiſation det Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei, Pg. Wilhelm Guſtloff, beigeſetzt. Am 3. Februar 1936 feige von jüdiſcher Mörderhand in Davos getötet, wurde er unter größter Anteilnahme des geſamten deutſchen Volkes aus der Schweiz in ſeine Heimat nach Berlin überführt. Der Führer und Reichskanzler und die deutſche Reichsregierung gaben dieſem erſten Blutzeugen der Auslandsorganiſation das Ge⸗ leit. Unter der Hakenkreuzfahne gekämpft und gelitten, für dieſe Fahne und ihre Idee ſein Leben gegeben, wird ſein Tod ſpäkeren Generationen ein Vermächtnis ſein, das ewig in der Geſchichte des deutſchen Volkes bleibt.— Schwerin, im Februar 1936. Friedrich Hildebrandt, Gauleiter der NS. DAp. Mecklenburg⸗Lübeck.“ Eine zweite Urkunde ähnlichen Inhalts verlas Amts⸗ leiter der Auslandsorganiſation Ehrich. Nach dieſem feier⸗ ichen Akt trat Gauleiter Bohle vor die Arne und rief einen kurzen Nachruf über das Grab. Amtsleiter der Aus⸗ lundsorganiſation verſenkten die Urne in der ſteinernen Gruft. An dieſer Stelle wird ein zum Denkmal gehauener Findling aus ſchwediſchem Granit errichtet werden. Gchlichtung von Mietſtreitigkeiten Die Gemeinden nicht mehr 4 5 en Der Reichsarbeitsminiſter weiſt auf folgendes hin: Nach 1 85 Runderlaß des Reichs⸗ und preußiſchen rs des Innern haben ſich die Gemeinden und 1 weindeverbände der Schlichtung von Mieteſtreiügkeiten n Zukunft zu enthalten. Es iſt daher zwecklos, Beſchwerden inzeigen über Mietſteigerungen oder A e e bei den Gemeinden einzureichen. Zur Entſcheidung 0 15. Schlichtung von Streitigkeiten dieſer Art ſind alla ie Amtsgerichte und gegebenenfalls die. l amter auf Grund der Beſtimmungen des Bürgerlichen Ge ae des Reichsmietengeſetzes und des A ae teſetzes zuſtändig. Es wird auch empfohlen, ſich 1 15 artigen Fällen an die NS. Rechtsberakungsſtellen zu die unentgeltlich Auskünfte erteilen. Aus Baden und Nachbarländern. Badiſche Landesmeiſterſchaft im Preisfriſieren. () Karlsruhe, 20. Mai. Am letzten Sonntag wurde im Coloſſeum die Gaumeiſterſchaft im Preisfriſieren ausgetra⸗ gen. Aus dem Wettſtreit ging Friſeurmeiſter Hans Lauer in Baden⸗Baden als Sieger hervor. Neben wertvollen Preiſen winkt ihm eine Freifahrt zur See nach Norwegen. Badiſche Erfolge auf der Reichsnährſtandsausſtellung. Müllheim, 21. Mai. Bei dem Wettbewerb der Dauer⸗ warenprüfung der Reichsnährſtandsausſtellung 1936 in Frank⸗ furt am Main„rund um Afrika“ für Weine konnte das Weingut E. Marget Hügelheim in Baden(Markgräfler⸗ land) einen erſten Preis für 1934er Hügelheimer Sylvaner⸗ Ausleſe und einen zweiten Preis für 1933er Hügelheimer Syl⸗ vaner⸗Traminer⸗Ausleſe erzielen. * Die erſte deutſche Druckpreſſe kommt nach Heidelberg. UI Heidelberg, 20. Mai. Es iſt der Ausſtellungsleitung gelungen, die Original⸗Gutenberg⸗Druckpreſſe für die Aus⸗ ſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ von Mainz zur Verfügung zu erhalten. Daß es das Beſtreben iſt, in der Heidelberger Ausſtellung keine tote Schau zu zeigen, ſondern jeden Raum mit lebendigen, zeitnahem Atem zu erfüllen, wird in der Abteilung der alten Drucke ein Guterberg⸗Drucker in alter Tracht(in Kleidern, die in ehrlicher Arbeit zer⸗ ſchliſſen) dieſe alte Gutenberg⸗Druckpreſſe bedienen; die Aus⸗ ſtellungsbeſucher dürfen ſich dann Drucke mitnehmen, die auf der erſten deutſchen Druckpreſſe entſtanden ſind.„Gutenberg druckt in Heidelberg“ wird beſtimmt ein Anziehungspunkt der großen Kulturausſtellung werden. UI Heidelberg.(Falſche Luftſchutzbeauftragte) In letzter Zeit kraten hier zwei Betrüger auf, die ſich als Beauftragte des Reichsluftſchutzbundes ausgaben. Sie täuſch⸗ ten den Hauseigentümern vor, die Entrümpelung vornehmen zu müſſen und ließen ſich gut bezahlen. Hierbei boten ſie gleich⸗ zeitig Plaketten über die Entrümpelung ſowie für Hauswarte an, wofür ſie ſich höhere Beträge bezahlen ließen. Da die Täter verſchiedentlich mit Erfolg auftraten, werden Geſchä⸗ digte gebeten, der Kriminalpolizei unverzüglich Kenntnis zu geben. () Offenburg.(Tot aufgefunden.) Auf der Bahn⸗ linie Offenburg Ortenberg wurde die Leiche des ſeit län⸗ gerer Zeit vermißten Bautechnikers Adolf Sprich gefunden. Man vermutet Selbſtmord. () Lahr.(Schwerer Einbruchsdiebſtahl.) Im benachbarten Kürzell wurde am hellen Tage im Hauſe einer Witwe eingebrochen und 800 Mark geſtohlen, die in einem Zimmerſchrank aufbewahrt worden waren. Dieſer Vorfall iſt wieder einmal eine eindringliche Mahnung, größere Geld⸗ beträge nicht zu Hauſe zu laſſen, ſondern zur Bank oder Sparkaſſe zu bringen. () Stadelhofen(Renchtal).(Schwerer Einbruch⸗ diebſtahl.) Während des Gottesdienſtes wurden dem penſionierten und invaliden Eiſenbahnbeamten Hausmann aus der Wohnung nahezu 1100 Mark geſtohlen. Die Gen⸗ darmerie nahm am Tatort ſofort die Ermittlungen auf, die noch andauern. Zwei Todesopfer eines Verkehrsunglücks Lörrach, 21. Mai. Ein Laſtwagen der Ziegelei Lange in Lörrach⸗Stetten fuhr einen ſteilen Abhang hinunter; in einer Kurve verſagten plötzlich die Bremſen, ſo daß der Wa⸗ gen in den Eingang eines Hauſes fuhr. Der Fahrer und eine verheiratete Frau, die im Wagen ſaß, wurden ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort einkrat. Es dauerke einige Zeit, bis die Token geborgen werden konnten. Das Haus mußzte mit Balken geſtützt werden, da Einſturzgefahr beſteht. Bei den Verunglückten handelt es ſich zm den 25 Jahre alten Fahrer Renk und die jungverheirgtete 21 Jahre alte Frau Kujawa. Die Bewohner des Hauſes halten ſich glücklicher weiſe im oberen Skockwerk befunden, ſo daß ſie nicht zu Schaden kamen. Die unkere Wohnung wurde vollſtändig zer⸗ krümmerk. Aus den Nachbarländern Doppelmörder Rothenburger noch flüchtig — Dürrenzimmern. Ueber die Bluttat werden noch nachſtehende Einzelheiten bekannt: Als der Schwiegervater der Frau Rothenburger vom Futterholen nach Hauſe kam, fand er das nur mik eine m. Hemd bekleidete Kind in der Küche in einer Blutlache liegend vor. Er alarmierte ſofort einige Nachbarsleute, die alsbald dem Bürgermeiſteramt Mit⸗ teilung machten. Bürgermeiſter Stolpp und die von dieſem benachrichtigten Beamten des Landjäger⸗Stationskommandos Brackenheim trafen ſofort an der Anfallſtelle ein. Nach eini⸗ gem Suchen fanden die Jandjägerbeamten im Stall die mit Stroh bedeckte Leiche der Frau vor. Des ganzen Ortes bemächtigte ſich eine große Erregung. Ueber den Täter war man nirgends in Zweifel. Man wußte, daß es in der Familie ſeit einigen Wochen des öfteren Streit gegeben. Der Ehemann Rothenburger, der ſich noch zu Hauſe aufhielt, als ſein Vater zum Futterholen ging, war nach deſſen Rück⸗ kehr verſchwunden. Die Suche nach dem Täter iſt noch im Gange. Rothenburger trug bei ſeinem Weggang blaue Ar⸗ beitskleidung und hatte ein NSU.⸗Rad bei ſich. Er iſt etwa 1,70 Meter groß, breitſchultrig; Geſicht: breitknochig, ſom⸗ merſproſſig, kleiner rötlicher Schnurrbart, dunkle, kurzgeſcho⸗ rene Haare; Alter: 32 Jahre. Schlimme Folgen eines Schlages Worms, 20. Mai. Wegen einer Kleinigkeit geriet eine 24jährige Frun mit einre 30jährigen Witwe in der Kreis⸗ gemeinde Gundersheim in Streit. Plötzlich ergriff die Jün⸗ gere eine Milchkanne und ſchlug ſie der Witwe derart auf den Kopf, daß eine klaffende Wunde entſtand, die ſo⸗ fort vom Arzt vernäht werden mußte. Das Befinden der ſchwerverletzten Witwe verſchlimmerte ſich jedoch ſehr raſch und ſie mußte nach Worms ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo ſie geſtorben iſt. Die Witwe hinterläßt fünf unverſorgte Kinder. — Renningen.(Tödlicher Sturz von der Scheune.) Die 57 Jahre alte Gottliebin Schöck, Frau des Landwirts Auguſt Schöck, ſtürzte geſtern bei der Arbeit vom Sennen und erlitt einen Schädelbruch. Ihr Sohn fand die Unglückliche tot auf. Blitzſchlag in ein Aluminfumwerk. In das Alu⸗ minium⸗Bronze⸗Werk Benda(Franken) ſchlug ein Blitz. Sofort entſtand ein Brand, durch den der Lagerraum ur der Dachſtuhl zerſtört wurden. Bei den Löſcharbeiten wurde der Feuerwehrmann Konrad Meyer von einer Stichflamme erfaßt und getötet. Ein zweiter Arbeiter trug ſchwere Brandverletzungen davon. cla Der Himmelfahrtstag. Der geſtrige Himmelfahrtstag zeigte ſich vormittags als naßkalt an. Kein Wunder, daß der erſehnte Mai⸗ ausflug für manchen eine bittere Enttäuſchung war. Der Ausflugsverkehr zeigte daher für dieſen Tag nicht das gewohnte Bild. Es hat den Anſchein, als ob der Mond⸗ wechſel in der Nacht zum Himmelfahrtstag zum plötz⸗ lichen Temperaturwechſel beigetragen hätte. Genau vor 4 Wochen erlebten wir einen ähnlichen JDemperaturſturz. Im allgemeinen war der Ausflugsverkehr in den Morgen⸗ ſtunden recht zaghaft. Nur unſere Turner ließen den Mut nicht ſinken und traten trotz der ungünſtigen Witterung den Weg zur Wanderung an. Während der Tbd.„Jahn“ Handſchuhsheim ſich als Ausflugsziel auserkoren hatte, beſuchte der Tv. 98 das einſame Odenwalddörſchen Urſen⸗ bach. Unſere hieſigen Landwirte fuhren unter ſtarker Beteiligung am Morgen mit dem Sonderzug nach Frank⸗ furt und beſuchten dort die Reichsnährſtandsausſtellung. Auch unſere Fußballer waren auswärts und zwar in Sandhauſen. Wenn auch die Radtour morgens bei Regen⸗ wetter nicht gerade ideal war, am Nachmittag brachte die Sonne manchen Verſtimmten wieder zu guter Laune. 2 Die Familienwanderung des Turnverein 98 am Himmelfahrtstag. Es war gerade nicht einladend, das Wetter am Himmelfahrtstagmorgen und mancher legte ſich angeſichts des Gerieſels auf die andere Seite. Anders aber war es bei der Wanderſchar des hieſigen Turnvereins 98. Was ſcheut uns Wind und Regen, wenn eine Wanderung vorgeſehen, hieß es da, und die Zahl 100 war bereits überſchritten, als man zur feſtgeſetzten Zeit, ſingend die Wanderung antrat. Friſch und wohlgemut gings über Ilvesheim, Ladenburg, Leutershauſen in die wohl noch etwas mit einem grauen Schleier verhüllben Berge. Aber vor ſo viel Wagemut hatte ſogar der Wettergott Einſſcht und als man an dem vorgeſehenen Raſtplatz, dem Birkenbrünnle mit der im grünen Laubwald verſteckten Schutzhütte ankam und aus dem Ruckſack ſich nach Zſtün⸗ diger Wanderung das kräftige Frühſtück gut wunden lie 5B, teilten ſich die Nebelſchleſer und die Sonne trat hervor und wärmte mit ihren warmen Strahlen den etwas froſtig gewordenen Glieder. Sofort wards lebendig in den Reihen und bei luſtigen Spielen verging raſch die Zeit. Es war ein einzigartiger Genuß, nach dem Regen bei der friſchen reinen Luft und dem Duft des Waldmeiſters des im herrlichſten Grün ſtehenden Laubwald zu wandern bis Urſenbach. Hier tat man ſich gütlich. Wer nicht ſein Mahl aus dem Ruckſack einnahm, zehrte gut und bi lig im Standquartier, dem einzigen Gaſthaus dort. En Abſtecher nach dem Eichelberg mit ſeiner herrlichen Um⸗ gebung bei klarer Sicht war für die Betei igten ein be⸗ ſonderer Genuß. In Urſenbach wieder angekommen, ver⸗ einigte ſich nach kurzer Raſt wieder die große Wander⸗ gemeinde und frohen, heiteren Sinns ging es bei mun⸗ teren lebhaften Wanderliedern durch die ſich im ſchönſten Maienſchmuck zeigende Landſchaft nach Großſachſen. Kurze Bahnfahrt und der kleine Marſch durch die Abend⸗ ſtimmung von Ladenburg nach Seckenheim, gab dem harmoniſch und ſchön verlaufenen erlebnisreichen Tag einen ſtimmungsvollen Abſchluß. Götzwanderung des Turnerbund Jahn. Nachdem längere Zeit die Chriſti⸗Himmelfahrts⸗ Ausflüge in die ſchöne Pfalz gingen, hatte die dies⸗ jährige Wanderung den ſchönen Odenwald zum Ziel. In aller Frühe ging die Fahrt nach Heidelberg, wo en kleiner Aufenthalt wegen des ungünſtigen Wetters ein⸗ gelegt werden mußte. In der Annahme, daß Mairegen nicht von langer Dauer iſt, brach man nach kurzer Pauſe auf, und marſchierte über den Philoſophenweg nach der Thingſtätte und verband ſo das geſellſchaftliche mit dem kulturellen. In dieſer Freilichtbühne kommt wirklich der klare und einfache nordiſche Bauſtil zum Ausdruck und die Erbauer hätten ſicherlich keinen beſſeren Platz finden können als dieſe alte traditionsgebundene Stätbe. E ne Aufnahme wird eine kleine Erinnerung an die Beſichtigung der Thingſtätte und die Wanderung an und für ſich ſein. Alsdann ging es weiter nach Handſchuhsheim. Dort wurde in einem gemütlichen Lokal ein allgemeines und reichhaltiges Mittageſſen eingenommen. Darnach erfülle eine kleine Tanzunterhaltung mit frohem Beiſammenſein fem und ganz den Zweck der Verbundenheit der Turner⸗ amilie. Tag der Kornblume „Volksdeutſches Opfer iſt Ehrenpflicht.“„ Der Bundesleiter des VDA., Dr. Steinacher, erläßt zur Haus⸗ und Straßenſammlung des VDA. am 23. 1 einen Aufruf. Darin ſagt er u. a., der VDA. wiſſe, daß ſich kein Vollsgenoſſe dem Ruf entziehen werde, für die deutſchen Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen ſein e zu bringen. Dieſes volksdeutſche Opfer ſei Ehrenpflicht aller Deutſchen im Reich für das deutſche Volkstum im Ausland. Die Erträge der Sammlungstage ſeien bitter nötig, um wenigſtens die allerdringlichſten Aufgaben un⸗ ſeres weitgeſpannten, kulturellen und ſozialen Wirkungs⸗ kreiſes erfüllen zu können. Jedes Mitglied des VDA. wird aufgerufen, im Kreiſe der Freunde und Bekannten zehn Kornblumen abzuſetzen. Jedes Mitglied ſoll darüber hin⸗ aus an den Sammeltagen ſich zur Verfügung ſtellen. f 1 Der Reichshandwerkstag 1936, der vom 5. bis 10. Juni in Frankfurt a. M., der Stadt des Deutſchen Handwerks, ſtattfindet, wird die Geſchloſſenheit des deutſchen Hand⸗ werks dadurch zum Ausdruck bringen, daß zum erſtenmal eine große gemeinſchaftliche Arbeitstagung der Walter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk in der DAF. und der führenden Meiſter des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerls abgehalten wird. Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt wird auf dieſer Tagung eine grundſätzliche Rede über die Zukunftsaufgaben des Führerkorps im Handwerk halten. 0 Mannheimer Schweinemarkt vom 20. Mai. Dem Schweinemarkt waren 200 Ferkel und 407 Läufer 5 0 Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 10 bis 14, über 6 14 bis 22, Läufer 22 bis 30. Marktverlauf: ruhig. Geräuſchfrei wohnen! as Bedürfnis der Menſchen nach häuslicher Ruhe iſt um ſo größer, je ſtärker die Beanſpruchung der Nerven durch Arbeit und Beruf und je größer die Unruhe inner⸗ halb der Städte wird. Deutlich ſpiegelt ſich auch das Streben nach einem lärmſicheren Heim in der vor kurzem erfolgten und von der Oeffentlichkeit mit großem Intereſſe aufgenommenen Grundſteinlegung für lärmgeſicherte Wohnhäuſer in einem Thüringer Badeort. 9 Architekten und Bauwirtſchaft verſuchen ſeit Jahren, lärmfreie Wohnhäuſer zu bauen. Dank der Entwicklung ſchalldämmender Werkſtoffe und ſchalldämmender Tür⸗ und Fenſterbauarten iſt es auch gelungen, die Geräuſch⸗ übertragung durch die den Raum abſchließenden Bauteile hindurch auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Leider hat aber die Technik ſelbſt gerade durch die Entwicklung neu⸗ artiger Einrichtungen für das Haus auch neue Lärm⸗ quellen geſchaffen. So wirkt z. B. in vielen öffentlichen Gebäuden, Gaſtſtätten, Kinos und Verſammlungsräumen mit Lüftungsanlagen das Entlüftungsgebläſe ſtörend. Erſt durch die Entwicklung beſonderer Bauarten von Lüf⸗ tern und geräuſchlos laufenden Elektromotoren iſt es gelungen, dieſen Uebelſtand auszuſchalten. Aehnlich iſt es bei den Pumpen für die Hauswaſſerverſorgung oder für die Umwälzung des Waſſers in Heizungs⸗ oder Warm⸗ waſſerbereitungsanlagen. Auch hier ſpielt die Auswahl der Pumpenbauart und die Anwendung der ſeit einigen Jahren im Gebrauch befindlichen geräuſchloſen Elektro⸗ motoren eine ausſchlaggebende Rolle. Lange Zeit ungelöſt war die Frage, wie man die läſtigen Strömungsgeräuſche vermeiden kann, die eine unvermeidbare Begleiterſcheinung der Waſſerleitungs⸗ anlagen der üblichen Ausführung waren. Hier iſt es erſt in neuerer Zeit gelungen, durch langjährige Forſchungs⸗ arbeiten den Weg zur Vermeidung ſolcher Störungen zu finden. In vielen Fällen werden bei Waſſerleitungsventilen Schwingungen und ſehr ſtarke, brummende Töne durch lockere Ventilkegel erzeugt. Dieſe Geräuſche laſſen ſich durch geeignete Ventilbauarten vermeiden, bei denen der Dichtungskegel ſo ausgebildet iſt, daß er nicht in Schwin⸗ gungen geraten kann. Auch die ſogenannten Waſſerſchläge, die durch allzu plötzliche Abbremſung des fließenden Waſ⸗ ſers entſtehen, kann man ſchon ſeit langem durch geeignete bauliche Maßnahmen, wie die von den Waſſerwerken vor⸗ geſchriebenen, langſam ſchließenden Ventile vermeiden. Weit unangenehmer ſind jedoch die ſogenannten Strö⸗ mungsgeräuſche, die überall dort entſtehen, wo das in der Leitung unter hohem Druck befindliche Waſſer plötzlich entſpannt wird und wo es dabei zur Strahlablöſung (Kavitation) kommt. Dieſe Strömungsgeräuſche traten früher bei allen Ventilen und ſelbſt dann auf, wenn es ſich um einwandfrei ausgeführte Stücke und Erzeugniſſe beſter Firmen handelte. Durch die Uebertragung ſtrö⸗ mungswiſſenſchaftlicher Erkenntniſſe auf die ſeit Jahr⸗ zehnten unverändert im Gebrauch befindlichen Ventil⸗ formen iſt es gelungen, die Geräuſch und Ventile in den K der Sicherheit die läſti bildung zu vermeiden del zu bringen, die mit genügen⸗ el uheſtörungen ausſchließen. dieſe Frage wird. in da udeſt Gemüſe ſi Entſtehung von Geräuf auch auf die Verwendung räuſche zu verzichten. Ge bekanntlich beſonders 6 und in vielen Fällen ſtörende fernung übertragen. Der beim ens außerordentlich Die Ausbildung von Ventilbauarten, bei denen die chen unterbun den iſt, ermöglicht es, mitteln gegen Ge— en Rohrleitungen iſt da die Rohrleitungen iter für den Schall ſind Geräuſche auf weite Ent⸗ Verein deutſcher Ingenieure beſtehende Fachausſchuß für Lärmminderung hat durch die Heraus⸗ gabe eines Merkblattes für Sch hausbau verſucht, die Ken und der neuartigen techn kreiſen zu verbreiten und den heute zur Ausführung auch wirklich der neueſte n jutz im Wohn⸗ Zuſammenhänge ngen in den Fach⸗ herzuſtellen, daß bei n Wohnhausbauten — Tec Technik berückſichtigt Iß Unkraut, und du bleibſt geſund Man darf den Rat nur nicht wörtlich nehmen. Wenn wir von einem Menſchen behaupten, er ſei zaus Eiſen“, ſo iſt dieſe Behauptung nicht ganz ſo un⸗ ſinnig, wie es zuerſt den Anſchein hat. Ein bißchen Eiſen hat jeder Menſch in ſeinem Körper; es würde nicht aus⸗ reichen, um auch nur einen kleinen Nagel daraus zu ma⸗ chen, aber es genügt, um dem Blut einige ſehr wichtige Eigenſchaften zu verleihen. Fehlt das Eiſen im Blut, ſo muß es dem Körper zugeführt werden, und das geſchieht am beſten durch Gemüſe; denn auch im Gemüſe iſt Eiſen enthalten. Nun ſind die Mitteleuropäer mit Pflanzenkoſt nicht gerade verwöhnt. Im Winter eſſen ſie in der Hauptſache Kohl in ſeinen verſchiedenen Formen. Kon⸗ ſervengemüſe iſt für viele zu teuer. Mit Sehnſucht wartet man auf den Frühſommer, auf das friſche Gemüſe, das etwas Abwechſlung bei den Mahlzeiten und etwas Eiſen 5 Blut bringt ſo wichtig für unſere Ernährung wie die bie Salate, die man lange Zeit zu wenig beachtet hat, weil ſie dem Körper nur eine geringe Menge von Nährwerten zuführen. Aber ſie bringen uns dafur etwas anderes, ebenſo unentbehrliches: die Vitamine. Nun gedeihen auf unſerem Boden weit mehr Salatpflanzen, als man gewöhnlich annimmt. Sauerklee und Brunnen⸗ kreſſe, die jungen Sproſſen der Brenneſſel hat man in früheren Jahrhunderten für die menſchliche Ernährung benutzt. Jetzt ſind dieſe wildwachſenden Pflanzen nur noch Unkraut, Viehfutter, doch nicht„vornehm“ genug, als Beigericht auf den Tiſch gebracht zu werden. Vor der Brenneſſel hat man ſogar eine gewiſſe Angſt; dabei kann man ihre zarten Triebe mit Milch und Butter ähnlich wie Spinat zubereiten, dieſes Gemüſe dann mit weſtfäliſchem Schinken anrichten und ſich überzeugen, daß ſo ein ſehr wohlſchmeckendes Gericht entſteht. Uebrigens haben ſchon Griechen und Römer viele Rezepte für Neſſelgenüſſe ge⸗ habt, und Plinius z. B. hat berichtet, daß die Neſſel, gut zubereitet, nicht nur vorzüglich ſchmeckt, ſondern auch als Blutreinigungsmittel zu empfehlen ſei. Die Umſtellung des Organismus, die im Frühjahr vor ſich geht, wird durch das Eſſen von Gemüſe und Die Sirene iſt die große illuſtrierte Luftſchutz⸗Zeitſchrift! Sie bringt reich illuſtrierte Beiträge über alles Notwendige 10 Wiſſenswerte auf dem Gebiet des zivilen Luftſchutzes Sie zeigt außer der Reichsluftwaffe und der Flugabwehr auch die Luftwaffen der Anderen, ſowie das im K 5 fall aus der Luft bedrohte deutſche Volksgut: deutſche Heimat, deutſches Volkstum, Werke deutſchen Fleißes und deutſcher Kultur. Dazu bringt ſie ſpannende Talſachen⸗ Berichte, Romane, Novellen und die Mitteilungen vom Präſidium des Reichsluftſchutzbundes. Die Sirene erſcheint alle 14 Tage für 20 Pfg. und iſt zu beziehen durch alla Luftſchutz⸗Amtsträger. riegs⸗ Salat kräftig gefördert. Wenn empfohlen wird, die Angst vor dem Unkraut zu überwinden und ſich dort, wo au Kühe und Ziegen ihre Nahrung ſuchen, das Grünfutter zu holen, ſo braucht man nicht zu fürchten, daß damit in jeder Beziehung ein ärztliches Rezept verabreicht wird: geſund, bekömmlich und ſchlecht ſchmeckend. Im Gegen⸗ teil, Wildſalate und Wildgemüſe können in richtiger Ju⸗ bereitung Delikateſſen für Feinſchmecker abgeben. Die Brunnenkreſſe ſchmeckt pikant, ſie iſt ſo vorzüglich, daß die Franzoſen, zu deren Geſchmack man Zutrauen haben Lann aus der Brunnenkreſſe eine Kulturpflanze gemacht haben. die veredelt worden iſt. Napoleon ſoll ſie nach Frankreich gebracht haben. Merkwürdiger als die Tatſache, daß man Brunnenkreſſe ißt, berührt es vielleicht, ſogar der ihblume für die Küche geſchätzt zes Unkraut, ein Aergernis für jeden Gärtner. In Frankreich hat man auch dieſe Pflanze veredelt und ſie genießbar gemacht Es ſei nicht geraten, Löwenzahnblätter einfach auszu⸗ rupfen und aus ihnen Salat zu machen. Wenn man jedoch Grasflächen, auf denen dieſes Kraut gedeiht, mit Brettern zudeckt, ſo werden die Blätter oder ähnlichen Dinge bleich, und nunmehr verlieren ſie viel von dem bitteren Geſchmack, der ja den meiſten wildwachſenden Salaten anhaftet, der aber nicht unangenehm iſt, wenn er geringfügig bemerkbar wird. Wer noch Freunde oder Verwandte auf dem flachen Land hat, wird manches alte Rezept ausgraben können, das ihm Fingerzeige für die Verwertung der Feldpflan⸗ zen gibt. In den romaniſchen Ländern benutzt man viel mehr das junge Kraut, das im Frühjahr aus dem Boden ſprießt, um aus ihm wohlſchmeckende Gerichte zu machen. Der Körper braucht abwechflungsreiche Nahrung, er braucht gerade nach der einſeitigen Ernährung im Winter eine ausreichende Zufuhr von Grünzeug, und in einer Zeit, in der die meiſten Menſchen ſehr ſparſam rechnen müſſen, iſt es nicht zu verachten, wenn man dort ernten kann, wo niemand geſät hat, und zu einer Zeit ernten kann, in der noch nicht viel wächſt. Spendet zum Dankopfer der GA! Einzeichnungsliſte liegt jeden Tag von 19—21 Uhr auf im SA⸗Büro Nur Freiburgerſtraße 3. Nen ist ja nun mel abhängig von dem guten Ausgehen in den pfinggt- Ferien, an Sommertagen, bel Ar- beit und Erholung, hat man wehte Freude an einem solchen Anzug: Sport-Anzüge in flotten Nusterungen, aus guten Strapazierfähigen Stoffen I 28. 45.62. Rombinierte Anzüge aus lebhöft gemusterten oder Uni- Spoftsakẽos, mit langer Hose àus Flanell, Fresco oder Kammgarn I 32. 42. 82. Sakko-Hnzüge ein- und zweireihig, in Cheylot Oder Kemmgarn-Quelitäten EN 34. 48. 65. Mannheim N 1, 5 Breitestrage 1— Männergeſangverein 1861. Morgen Samstag findet die übliche Probe ſtatt. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen iſt Pflicht. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. 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