München um 1,8, Leipzig um Rr. 118(2. Blatt). Freitag, 22. Mai 1936 — Auszeichnungen für Baden Auf der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in Frankfurt. Badiſche Preſſevertreter hatten Gelegenheit, ſich an Ort und Stelle ein Bild über die Beteiligung des Landes an der Reich tährſtand Austellung zu machen. Da ſind es vor allem die ſſe des badiſchen Tabakbaues. Baden beſizt mit 606 e 48 Prozent der geſamten Anbau⸗ fläche Deutſchlands. Dann folgt mit 2870 ha die Saar⸗ pfalz. Unſer Land ſteht hinſichtlich der Zigarrengut⸗ kabake unſtreitig an der Spitze. Anbaugebiete ſind das Hanauerland, as Ried, ühlertal, der Bruh⸗ rain u. d das edle Schneidgut hauptſächlich auf der Hardt gepflanzt wird. b i 1 richt die attcharak ders in rnte von 1935 Um⸗ bakpflanzer Georg zeichsſiegerpreis. ert in Eggen⸗ kinduſtrie. Eine Reihe gut kamen nach Heſſelhurſt, r. König konnte Forchheimer Fahr zum erſten s Erzeugnis auf neue Er Virginiatabak, de f Male im Großanbau durchgeführt wird. 0 1e iſt nach Mitteilung des Direktors Dr. König ebenſo gut wie der Virginiatabak aus den Staaten. Wir hörten weiter bemerkenswerte 2 Baden hat ſich ſodann mit Erfolg an der Reichsweizen⸗ ſchau beteiligt. Der Grundgedanke diefer Schau iſt, die beſten Weizenſorten herauszufinden, die das höchſt⸗backfähige Mehl liefern. Den erſten Preis errang mit dem Janetzki⸗Sommerweizen die Frei⸗ herr von Gemmingen'ſche Gutsverwaltung Eulenhof bei Bab⸗ ſtadt. ö Milchwirtſchaft. Wir kommen nun zu den Erzeugniſſen des Milchwirt⸗ ſchaftsverbandes Baden. Von dreißig angemeldeten Käſe⸗ proben waren nur ſechs Verſager. Im Bezug auf Schlagſahns und Milch⸗Miſchgetränke erzielte Baden das doppelte des Reichsdurchſchnittes, auch hinſichtlich der Markenbutter ſtehen wir viel beſſer gegenüber dem Reichsdurchſchnitt. Den erſten Preis erhielt Bruchſal, je einen zweiten Preis bekamen Mannheim und Baden⸗Baden. i Tierzucht Baden iſt mit 24 Pferden und 42 Rinder vertreten. Für Pferde wurden verſchiedene Preiſe erreicht. Der Landesverband badiſcher Rinderzüchter kann folgende Preiſe bucheit: Bezirksverband Oberbaden. Ehrenpreis des bayeriſchen Staatsminiſteriums, Ehren⸗ preis der Firma Krupp⸗Eſſen, drei erſte Preiſe, acht zweite breiſe, drei dritte Preiſe; Bezirksverband Mittelbaden zwei Ehrenpreiſe des thüringiſchen Wirtſchaftsminiſteriums, ein Ehrenpreis der Kreisbauernſchaft Schlüchtern, vier erſte Preiſe, ein zweiter Preis, vier dritte Preiſe, ein vierter Preis; Bezirksverband Unterbaden Ehrenpreis des thüringiſchen Wirtſchaftsminiſteriums, Ehrenpreis der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau, zwei erſte Preiſe, zwei zweite Preiſe. Es han⸗ delt ſich bei allen Preiſen um die Abteilung Höhenfleck⸗ vieh. In der Abteilung Wäldervieh konnte man einen Ehrenpreis, einen erſten Sammlungspreis, drei erſte Preiſe, vier zweite Preiſe, einen dritten Preis erringen. Der badiſche Landesſchweinezuchtverband war mit 13 Tieren des deutſchen veredelten Landſchweines und mit 15 Tieren des deutſchen weißen Edelſchweines vertreten. Zwei erſte Preiſe, fünf dritte Preiſe, vier vierte Preiſe, drei Aner⸗ kennungen und einige Sammlungspreiſe wurden erzielt. Die Landesfachgruppe der Ziegenzüchter erzielte drei erſte und einen zweiten Preis. 8 In der Leiſtungsprüfung für Rinder erhielt Oberbaden einen erſten Preis, einen zweiten Preis, drei dritte Preiſe, vier vierte Preiſe, eine Anerkennung, einen mlungspreis.. Mittelbaden wurde der höchſte Preis des Deutſchen Reiches, der Sieger⸗Ehrenpreis der Hanſenſtiftung, zuerkannt für die Kuh„Gerlinde“. Außerdem wurden zugeſprochen ein zweiter Preis, drei dritte Preiſe, vier vierte Preiſe. Unterbaden erzielte einen Anerkennungspreis, zwei dtitte, und einen vierten Preis. Die Hinterwälder gingen mit zwei erſten und drei zweiten Preiſen aus dem Wett⸗ bewerb hervor. Aus dem Wettbewerb ging der Badiſche Landes⸗ „ mit einem Ehrenpreis und zwei dritten Preiſen hervor. Badiſche Wirtſchaflsfragen Sitzung der Wirtſchaftskammer für Baden. f Die Wirtſchaftskammer für Baden hielt in Mannheim unter dem Vorſitz von Miniſterpräſident Köhler ihre zweite Sitzung ab. Die Sitzung beſchäftigte ſich in erſter Linie mit Verkehrs⸗ und Außenhandelsfragen, insbe⸗ ſondere mit den Fragen der Rheinſchiffahrt und ihrer Bedeutung für die geſamte deulſche Wirtſchaft. Dr. Reukher, der Präſident der Induſtrie, und Han⸗ delskammer Mannheim, gab für die folgenden Haupt⸗ referate einen kurzen Ueberblick über den Arbeitsbereich des Kammerbezirks Mannheim und über die wirtſchaftliche Struk⸗ tur Nordbadens. Er erwähnte u. a., daß das Hafengebiet Manuheim⸗Ludwigshafen, i als zweilgrößtes Hafengebiet Deutſchlands, mit 3,7 Mill. Tonnen Umſchlag Köln um das Dreifache, Frankfurt um das Dreieinhalbfache und Mainz um das Viereinhalbfache über⸗ treffe. Der Umſchlag dieſer bedeutenden hrsmen; bringt es mit ſich, daß auch der Güterumſchlag im Eiſen⸗ bahnverkehr des Bezirks ganz gewaltig iſt. Mit 6, Mill. Tonnen übertrifft er Frankfurt a. M. um 3,89 Mill. Tonnan, Verkehrsmengen 1,5 und Breslau um 3,3 Mill. Tonnen. Auch im Güterfern verkehr behauptet Mannheim den zweiten bis vierten Platz in ganz Deutſch⸗ land. Ser der Behandlung der Außenhandels⸗ und Einzel⸗ handelsfragen führte der Redner an, daß die verhältnis⸗ mäßig hohe Zahl der Arbeitsloſen die gleichmäßige Ent⸗ wicklung, wie ſie ſonſt in anderen Gebieten zu verzeichnen war, beſonders ſtark im nordbadiſchen Einzelhandel ge⸗ hemmt hat, da die vier nordbadiſchen Arbeitsamts⸗ bezirke gegenwärlig zuſammen noch rund 28 000 Arbeits⸗ loſe zählen, davon allein 19 500 im Amtsbezirk Mannheim. Ganz Württemberg zuſammen hat dagegen insgeſamt nur noch 9500 Arbeitsloſe. i 5 Anſchließend behandelte Oberbürgermeiſter Renninger (Mannheim) die Entwicklung des Mannheimer Hafenverkehrs mit Vergleichen aus dem Jahre 1913 und im Verhältnis zu den anderen, insbeſondere ausländiſchen Hafenplätzen am Oberrhein. Das Land Baden und vor allem Mannheim mit ſei⸗ nem Induſtriehafen ſeien durch die Regulierung des Ober⸗ rheins, ſowie durch den Ausbau des Neckarkanals um große Mengen Umſchlagsgüter gebracht worden. Ein Ausgleich für dieſe Verluſte könne nicht gefunden werden, da die Reichsbahn durch Seehafentarife und Binnentarife eine Verkehrsförderung betreibe, die den Rhein als natürliche Waſſerſtraße zu wenig berückſichtige. Oberbürgermeiſter Renninger ſchloß mit einem warmherzigen Eintreten für den Saarpfalz⸗ Kanal. Direktor Dr. Weber vom Fendel⸗Konzern wandte ſich als Sachverſtändiger in Rheinſchiffahrtsfragen gegen verſchie⸗ dene Vorwürfe, die geeignet ſein könnten, die Bedeutung der Schiffahrt auf dem Rhein gegenüber anderen Verkehrs⸗ mitteln zu verringern. Der Ankeil der deutſchen Schiff⸗ fahrt im Geſamtverkehr auf dem Rhein werde als außer⸗ ordentlich gering bezeichnet, während tatſächlich 50 Prozent der Geſamtſchiffahrt unler deutſcher Flagge ſtehen. Nach einem weiteren Vorwurf verſchlinge der Verkehr auf dem Rhein durch ſeinen internationalen Charakter bei der Aus⸗ fuhr von Gütern große Deviſenbeträge. Es hat ſich aber ergeben, daß der Rhein als Ausfuhrweg rund 22 Mill. Rm. Deviſenkoſten im Jahre verurſache, während die Devi⸗ ſeneinnahme auf dem gleichen Wege 26,5 Mill. Rm. betrage. Sehr eingehend ſchilderte Dr. Weber das Verhält⸗ nis der Reichsbahnausnahmetarife zugunſten der Seehäfen zu den Frachten auf dem Rhein. 7 1 Srgatsſekretär Königs erläuterte die Stellungnahme des Reichsverkehrsminiſteriums. Die Bedeutung, die es dem Rhein als größte deutſche Waſ⸗ ſerſtraße beimeſſe, komme in dem in Straßburg abgeſchloſ⸗ ſenen modus vivendi zum Ausdruck, der verſchiedene, für die Rheinſchiffahrt beſonders ungünſtige Beſtimmungen des Verſailler Vertrages revidiere. Zu den Seehafentari⸗ fen äußerte Staatsſekretär Königs, daß bei keiner Stelle die Abſicht beſtehe, den Verkehr vom Rhein abzuziehen. Alle dieſe Tarife ſeien nicht in Konkurrenz mit det Rheinſchiff⸗ fahrt feſtgeſetzt worden, ſondern mit den Bahnwegen zu den ausländiſchen Seehäfen. Es ſeien AUnterſtützungstarife für die geſamte Wirtſchaft, die eine unbedingte Exporterleich⸗ terung bedeuteten. Nach einem Ueberblick über die allgemeine Wirtſchafts⸗ und Finanzlage unter dem Geſichtspunkk des Außenhandels erläuterte der Leitende Geſchäftsführer der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, Dr. Alm, die Auswirkung der Deviſengeſetzgebung und der Deviſenpolitik auf die Wirt⸗ ſchaft Badens. Handelsteil Weiter ſchwach Am Berliner Aktienmarkt führten weitere Abgaben der Bankenkundſchaft zu neuen Kursrückgängen. Am Montan markt verloren Mansfeld 141,50(143,25), Rheinſtahl 12762 87). Von den Chemiewerten ging JG. Farben auf 172,62 5) zurück. Von den ſonſtigen Werten lagen Deſſauer Gas 127,87(131,75), Dortmunder Union 202(205) ſchwächer. Schiff⸗ fahrtsaktien konnten auf die Sanierung von Hapag und Nord⸗ lloyd hin gewinnen. Im Gegenſatz zum Aktienmarkt blieb die feſte Grundſtim⸗ mung am Rentenmarkt beſtehen. Reichsaltbeſitzanleihe ſtieg auf 115,50(115,12), Umſchuldungsanleihe der Gemeinden auf 89(88,5). Der Geldmarkt war wieder ſehr flüſſig. Tagesgeld no⸗ tierte mit 2,37 bis 2.62 Prozent. Am Deviſenmarkt blieb die ſchlechte Lage des fran⸗ zöſiſchen Franken beſtehen. Auch die übrigen Goldblockwäh⸗ rungen konnten ſich nicht erholen. Das geringe Brotgetreideangebot am Getreidegroß⸗ markt hielt an. Die Nachfrage nach Futtergetreide war nicht ſo ſtark. Deviſen⸗Notierungen. Belga(Belgien) 42,06(Geld) 42,1. (Brief), dän. Krone 55,16 55,28, engl. Pfund 12,355 12,385, franz. Franken 16,37 16,41, holl. Gulden 168,01 168,35, ital. Lire 19,48 19,52, norw. Krone 62,09 62,21, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,80 46,90, ſchwed. Krone 63,70 63,82, ſchweiz. Franken 80,38 80,54, ſpan. Peſeta 33,91 33,97, tſchech. 31 Krone 10,30 10,32, amer. Dollar 2,487 2,491. Der Sport am Himmelfahrtstag Einheimiſcher Fußball. Sandhauſen 1— 98 Seckenheim 10:0 Sandhauſen II— 98 Seckenheim II 2:2 Auf einen unfreundlichen Regenvormittag folgte ein ſonniger Feiertagnachmittag. Die erfolgte Abkühlung brachte herrliches Fußballwetter und ſo war man ge⸗ ſpannt auf die Partie, die da ſteigen ſollte. Sandhauſen liegt an 3. Stelle der Tabelle und war ernſthafber Mitkonkurrent um die Tabellenführung erſt in den beige Spielen konnte ſich Wiesloch ernſtlich zur Wehr ſetzen. Beiderſeits trat man in beſter Beſetzung an und ſo war von vornherein ein ſchönes Spiel garantiert. Wohl ſah man während der ganze Partie kein Tor, aber abwechflungsreich war der Kampf von Anfang bis zum Schluß. Auf beiden Seiten waren die Deckungsleute auf dem Poſten und hielten die Tore rein. In gleichem Maße bemühten ſich die Stürmerreihen Tore zu machen, aber die eiſerne Abwehr beiderſeits verhüteten jeden Erfolg. Spannend war die Partie von Anfang bis Ende und für den Zuſchauer war es ein Genuß, ein ſolch ſchönes Spiel zu ſehen. Jeder Spieler war voll bei der Sache und ſo war es Tatſache, daß auch jeder Zuſchauer auf ſeine Rechnung kam.— Schiedsrichter gut. Zu⸗ ſchauer ca. 350. Rund um den Friedrichsplatz. Tbd.„Jahn“ gewinnt den Lauf in Klaſſe III. Dieſer traditionelle und alljährliche Lauf um den Friedrichsplatz geſtaltete ſich dieſes Jahr für den hieſigen Turnerbund zu einem glänzenden und vielverſprechenden Auftakt; denn es gelang ihm, trotz erſatzgeſchwächter Mannſchaft in der ihm zugeteilten Klaſſe 3 die bekannten Favoriten Turnerſchaft Käfertal, VfL Neckarau u. a. m. mit 15 m und mehr im Rückstand zu laſſen. Schon vom Start weg ſetzte ſich der 1. Mann durch und konnte in heißem Ringen 5 m Vorſprung gegen ſehr gute Gegner erzielen. Dieſe Differenz konnte die Mannſchaft den ganzen Lauf hindurch einhalten und ſogar um weitere 10 m vergrößern, ſodaß der Schlußmann mit 15 m Diſtanz das Ziel vor Käfertal erreichen konnte. Es iſt gewiß ein ſchöner Erfolg, daß der Tbd.„Jahn“ die für den Sieger beſtimmte Plakette nach Seckenheim holen konnte, und dieſer Sieg wird den Sportlern ſicher ein Anſporn ſein, auf dieſem Weg ſich weiter zu bilden, um ſpäter nicht nur friſche, muntere Sportler zu ſein, ſondern auch gute„gerade deutſche Menſchen. Auswärtiger Sport. Fußball SV. Waldhof— Hamburger SV. 0:1. Der SV. Waldhof konnte auch in dieſem Freundſchafts⸗ treffen gegen den Hamburger SV. nicht überzeugen und mußte ſich eine knappe, nicht einmal unverdiente, Niederlage gefallen laſſen. Als Entſchuldigung kann der badiſche Mei⸗ ſter zwar vorbringen, daß vier der beſten Spieler, nämlich Siffling, Bielmaier, Mayer und Molenda erſetzt werden mußten(dafür waren aber erſtmalig die beiden Ex⸗Fürther Schwender und Leupold dabeil), aber trotzdem hätte die lare Feldüberlegenheit, die in der zweiten Halbzeit zu einem Spiel auf ein Tor(mit 17 Eckbällen!) wurde, un⸗ bedingt zahlenmäßig ihren Ausdruck finden müſſeic. Die Fünferreihe verſagte aber kläglich vor dem Hamburger Tor. In der erſten Hälfte hatten die Gäſte das Spiel durch gro⸗ ßen Einſatz ziemlich ausgeglichen geſtaltet und in der 25. Minute war ihnen auch das einzige Tor durch Mittelſtür⸗ mer Dörfel 2, der mit einer Steilvorlage auf und davon ging, gelungen.— 3000 Zuſchauer im Mannheimer Stadion; Schiedsrichter Merbel(Wallſtadt). SVg. Plankſtadt— Phönix Karlsruhe 1:5. Die Sg. Plankſtadt, die in dieſem Jahre auf ein 30⸗ jähriges Beſtehen zurückblicken kann, hatte ſich den Karlsruher Phönix zum Jubiläumsſpiel verpfüchtet. Die Karlsruher, die in kompletter Beſetzung antraten, lieferten ein ganz vor⸗ zügliches Spiel und kamen zu einem leichten Sieg. 2000 Be⸗ ſucher; Schiedsrichter Strößner(Heidelberg). Städteſpiel Ludwigshafen— Danzig 1:2(0.2). Die Ludwigshafener Fußballgemeinde hatte am Him⸗ melfahrtstag Gelegenheit, die Danziger Städtemannſchaft, die am Sonntag in Konſtanz eine badiſche Auswahl beſiegt hatte, im Kampf mit einer von ihr ſelbſt ausgewählten Stadtmannſchaft zu ſehen. Die Vertreter des Oſtens über⸗ raſchten die 2500 Zuſchauer durch einen techniſch hervor⸗ ragenden Fußball. Auf Grund einer rationelleren Spiel⸗ weiſe ſiegten ſie ſchließlich auch 2:1(2:0), obwohl die Ein⸗ heimiſchen das Treffen durchweg überlegen geſtalteten. Vor dem Spiel fand eine kleine Danzig⸗Kundgebung ſtatt, bei der . Krämer die Gäſte durch ein Blumengeſchenk ehrte. Deutſcher Sieg in Siuttgarr Everton unterliegt im 4. Spiel 2:4(0:3). Im vierten Lehrſpiel der engliſchen Berufsſpielerelf vom FC. Everton Liverpool gegen eine deutſche Auswahlmann⸗ ſchaft, das am Himmelfahrkstage in der Stuttgarter Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn vor rund 25 000 Zuſchauern ausgetragen wurde, trafen die Engländer auf eine weſentlich ſtärkere Mannſchaft als in den bisherigen Spielen und wurden ver⸗ dient mit 4:2 Toren geſchlagen. Vom Anſtoß weg waren die Engländer konangebend. Trotzdem aber endeten die Vorſtöße der Gäſte immer bei der ausgezeichneten Hintermannſchaft, die ſofort im Bilde war. Mit der Zeit kam die deutſche Mannſchaft immer beſ⸗ ſer ins Spiel. Immerhin dauerte es faſt eine halbe Stunde, bis das deutſche Führungstor fiel. Einem weiten Abſchlag Jakobs ſetzte der kleine Linksaußen Fath entſchloſſen nach und ſchoß in der 29. Minute aus vollem Lauf das erſte Tor. Drei. Minuten ſpäter hieß es dann ſchon 2:0. Ein gutes Zuſammenſpiel zwiſchen Elbern, Eckert und Fath ſchloß der Linksaußen erneut mit einem erfolgreichen Torſchuß ab. In der 37. Minute war dann Elbern am Zuge, der ſchon ver⸗ ſchiedentlich prachtvolle Flankenläufe gezeigt hatte. Eine Vor⸗ lage von Fath nahm er geſchickt auf und ſchoß ſofort ein. Gleich nach dem Wechſel drehten die Engländer zunächſt mäch⸗ tig auf. Bereits nach zwei Minuten holte der Halbrechte Cunliffe einen Treffer auf. In der 75. Minute wurde der deutſche Sieg endgültig ſichergeſtellt, als Elbern mit dem Ball davongezogen war. Sein prächtiger Schuß führte zum vierten deutſchen Treffer. Wiesbadener Motorſportkämpfe Deutſche Zuverläſſigkeitsfahrt beendet. Die Teilnehmer an der Deutſchen Zuverläſſigkeitsfahrt, die am Dienstag in verſchiedenen Orten Deutſchlands geſtar⸗ tet waren, hatten bis um 11 Uhr am Mittwoch Wiesbaden zu erreichen. Als erſter Wagenfahrer traf Hartmann auf Mercedes⸗Benz um 9,30 Uhr ein wenig ſpäter folgte der früheſte Motorradfahrer, der Hamburger 7 auf BMW. Dann ließen ſich die Fahrer unur erbrochen in die Kontroll⸗ liſten eintragen. Die 115 Leiſtung vollbrachte Hauptmann Meffert⸗Hanau auf Opel, der 632 Punkte erhielt. Auf 20 P. weniger kam der Berliner von Krohn auf 11 5 der zwei Vergaſerbrände hatte und dennoch die 2400 Kilometer lange Strecke von Stettin rechtzeitig hinter ſich brachte und dabei 13 Kontrollen anfuhr. a * * 2 42 Frauen im Dienſt des Volkes Zur Sammlung für den Reichsmütterdienſt am 23. und 24. Mai. Zwei wichtige Aufgaben ſind der Frau im Staats⸗ gefüge und im Leben ihres Volkes geſtellt: Die verſtänd⸗ nisvolle Kameradin des Mannes und die Mutter ihres Volkes zu ſein. Wohl jedes deutſche Mädel hat den Wunſch, einmal einem tüchtigen Mann Lebensgefährtin und einer Schar von Kindern Mutter ſein zu dürfen. Kennt es aber auch die Fülle der Aufgaben, die ihr damit geſtellt ſind? Mit dem guten Willen und der Liebe dazu allein iſt es nicht getan. Es gibt gar keinen Beruf, keine Arbeit der Frau irgendwo ſonſt im Leben, der eine ſo umfaſſende Bildung, ja Bildung erfordert, wie die Aufgaben, die der Mutter im eignen Haushalt geſtellt ſind. Dieſe kleinſte Zelle des Staates umfaßt alle Gebiete menſchlichen Daſeins, und je ernſter ſie verwaltet werden, deſto geſunder wird das Leben eines Volkes ſich entwickeln. Es iſt nicht ſo, daß gerade die Bewältigung ſolcher Arbeit uns zufällt, man brauche nur erſt hineingeſtellt zu werden. Nein, im Gegen⸗ teil, nur zu oft ſehen wir nach kurzem das erſchreckende Bild, daß die Frauen mit der Fülle der neuen Arbeits⸗ gebiete nicht fertig werden, und daß nur allzubald Unfrie⸗ den, ewige Unruhe, Unzufriedenheit, Verzweiflung und ſchließlich Stumpfheit in der Familie herrſchen. In keinem Beruf könne man es ſich leiſten, ohne Kenntniſſe, ohne eine gründliche Lehrzeit eine Aufgabe zu übernehmen und einen Poſten auszufüllen. Ebenſo und vor allem ſo iſt es bei den Aufgaben der Frau und Mutter. Haus und Familie ſind aber auch zugleich die Vor⸗ ausſetzung aller völkiſchen Kultur. Was das Kind zu Hauſe, bei der Mutter lernt, iſt unvergängliches Gut und wird ihm ſpäter im Leben immer Maßſtab und Grund⸗ lage ſeiner Haltung ſein. Je weniger es aber gerade hier von der Mutter lernt, um ſo ärmer wird es ins Leben hinausgehen. Wenn wir dieſe Dinge an uns vorüberziehen laſſen, dann wird uns klar, wie groß, wie ernſt, aber auch wie beglückend und erfüllend die Aufgabe iſt, die der Frau und Mutter als der wichtigſten Staatsbürgerin zufällt. Der Reichsmütterdienſt hat ſich zum Ziel geſetzt, das deutſche Mädel für ſeinen Pflichtenkreis vorzubereiten und auszubilden und allen den Frauen, die ſchon in ihrer Arbeit ſtehen, Gelegenheit zu geben, ihre Kenntniſſe zu vertiefen und ihre Erfahrungen durch neues Wiſſen zu bereichern. Aber nicht nur das: Manche Frau findet in den Kurſen des Reichsmütterdienſtes wieder den Schlüſſel, ihre Familie froh und glücklich zu machen. Der Reichsmütterdienſt verfügt heute über mehr als 1000 hauptberufliche und mehr als 2000 nebenberufliche Lehrkräfte und muß immer noch neue einſtellen, um dem großen Arbeitsfeld gerecht zu werden. Er führt heute ſchon im ganzen Reich Mütterſchulkurſe, z. T. mit Wan⸗ derlehrerinnen, durch und teilt dieſe auf in Anweiſung für Kochen, zweckmäßige Wirtſchaftsführung, Einkaufs⸗ lehre, Säuglings⸗, Kinder⸗ und häusliche Krankenpflege, in Ausarbeitung von Fragen der Erziehung und Raſſen⸗ pflege. Er lehrt die Mütter das Singen mit den Kindern, das Herſtellen von einfachem und wertvollem Spielzeug aus ſcheinbar unnützen Gegenſtänden, wie alten Kiſten, Fruchtkörben uſw., er zeigt ihnen einfaches Spielen und Beſchäftigungsmöglichkeiten der Kinder. Er lehrt ſie in Nähkurſen vor allem Flicken, Ausbeſſern, Verändern alter Kleiderſtücke, doch auch Nähen, Schneidern und Weiß⸗ nähen, und ſtellt zu dieſem allen auf den Wunſch der Reichsfrauenführerin die beſten Kräfte zur Verfügung. Neben dem techniſchen und praktiſchen Lernen iſt aber jeder ſolcher Mütterſchulkurſus zugleich eine Erziehungs⸗ ſtätte für das deutſche Mädel, für die deutſche Frau zur Verantwortungsfreudigkeit und ⸗bereitſchaft, zum rechten Verantwortungsgefühl. Sie hört und ſieht und erlebt, wie ſie nicht nur ein auf ſich bezogenes, nur der Familie verpflichtetes Einzelweſen iſt, ſondern daß ſie als Glied der großen Kette der Geſchlechter an verantwortlicher Stelle mit aufbaut an dieſem Staat, und daß ihr Verſagen ſich auswirken müßte weit über die Grenzen ihrer Familie hinaus. Und ſie wird lernen, wieder ſtolz und fröhlich ihre Aufgabe zu übernehmen und durchzuführen, um auch ihren Teil am Aufbau der Nation beizutragen. Daß dieſes herrliche Werk, der Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk— wie die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz⸗Klink ſagt: die wichtigſte und vornehmſte Aufgabe deutſcher Frauenarbeit— gelinge und alle deut⸗ ſchen Frauen erfaſſe, dafür ſammeln Männer der SS. und SA. und alle deutſchen Frauen am Sonnabend und Sonntag, dem 23. und 24. Mai, und niemand wird ſich ausſchließen wollen, dieſes ſo lebenswichtige Werk des deutſchen Volkes nach beſten Kräften zu unterſtützen und zu fördern. 5 Anſer Balkon ſoll ſein ein Blumenparadies! Einen. Garten kann nicht jeder haben, einen Garten hat nicht jeder, aber ſehr viele beſitzen einen Balkon, die nicht wiſſen, daß man ſich dieſen mit ein wenig Luſt und Liebe und Mühe zu einem kleinen Garten machen kann. Es gibt Balkons, die als Wäſcheboden⸗Trockenplatz benutzt werden. Ständig hängt dort Wäſche auf kreuz und quer gezogener Leine. In einer Ecke ſteht ein Wäſchekorb. In der anderen Ecke liegt der Klammerbeutel und ſonſtige Nichtigkeiten. In den leeren Blumenkäſten hat ſich Schmutz angeſammelt. Und Schmutz liegt auch in den Fenſter⸗ niſchen. Es ſcheint, als ob darauf gewartet wird, daß ein Regen kommt und ſich dieſer ſchmutzigen Fenſterniſchen er⸗ barmt. Sie reinigt. Und kommt dieſer Regen nicht, nun, was ſchadet es?— Die ſchmutzigen Fenſterniſchen ſind ja vom Zimmer aus nicht zu ſehen. Die herben 9 die zum Balkon führt hat Buntſcheiben, und außerdem hängt auch noch ein eleganter Store davor Ja, wirklich, der Store iſt elegant. Noch mehr als das, er iſt beinahe prunkhaft. Kein Menſch wird hinter dieſem eleganten Store, durch den die Buntſcheiben der Fenſtertür durchſchimmern, ſchmutzige Fenſterniſchen vermuten und einen zum Hängeboden und Trockenplatz herunterdegra⸗ dierten, verſchmutzten Balkon. a N Aber ſchließlich will es doch einmal das Unglück, daß irgend etwas benötigt wird, was auf dem Balkon iſt, währenddem ein Beſucher da iſt, was wird der für einen Begriff von der betreffenden Hausfrau, die er ſolange für ordentlich gehalten, bekommen! ö Dabei iſt die Hausfrau nun aber wirklich nicht un⸗ eigen. Nur— mit dem Balkon nimmt ſie es nicht ſo ge⸗ nau Eben darum, weil er nicht benutzt wird. Aber warum wird denn eigentlich der Balkon nicht be⸗ nutzt?— Er könnte doch benutzt werden. Könnte zum Er⸗ holungsplatz der ganzen Familie werden. Einen Balkon als Balkon anſehen und hochhalten iſt doch gar nicht ſo ſchwer. Die Mühe, die es macht, wenn es überhaupt Mühe genannt werden kann, wird reichlich belohnt durch die Freude an einem ſo wunderhübſchen, blumen beſtandenen, blumenumrankten Balkon. ö Und nun einige Ratſchläge für einen ſolchen Balkon. Sind noch keine Blumenkäſten vorhanden, ſo nehme man nicht Blechkäſten, ſondern bevorzuge die Holzkäſten. In den Holzkäſten ſäuert die Erde nicht ſo leicht. Hat man aber bereits Blechkäſten, ſoll man in dieſe einige Abzugs⸗ löcher machen. Auch bei dem Anſtrich der Käſten muß man Vernunft walten laſſen. Es gibt Blumen, die kein Karbolineum und Teer vertragen können. Wieder andere Blumen, die einen beſtimmten Oelanſtrich der Pflanzkäſten verlangen, wenn ſie zur Geltung kommen ſollen. Vielfach ſieht man grüngeſtrichene Fenſterkäſten, aber das iſt grundfalſch, denn meiſtenteils ſind doch ſchon die Blätter der Pflanzen grün. Alſo ſollte man eine andere Farbe zum Anſtrich der Blumenkäſten nehmen. Dabei den Anſtrich des Hauſes berückſichtigen. And nach dem An⸗ ſtrich des Hauſes auch die Blumen wählen. Die Blumen, die ſich an der einen Hauswand ſehr wirkungsvoll aus⸗ nehmen, können an einer anderen Hauswand geradezu ſchauderhaft wirken. And ſchauderhaft wirkt auch ein zu großes Durcheinander der Blumen. Am beſten iſt es, man pflanzt nur eine Sorte. Oder es muß ein ſorgfältig ab⸗ geſtuftes Durcheinander ſein. Ein Durcheinander, das doch kein Durcheinander iſt. Ein Durcheinander, das zur Harmonie geworden iſt und auch als Harmonie auf den Beſchauer wirkt. Auf ſo einem harmoniſchen Balkon wird jeder gerne ſitzen. So einen harmoniſchen Balkon wird jeder gerne betreuen wollen. Seine Bepflanzung kann dreimal erfolgen. Im Früh⸗ fahr, im Sommer und im Herbſt. Natürlich iſt das ſchon etwas koſtſpieliger, als wenn ſeine Bepflanzung nur ein⸗ mal erfolgt. Als Balkonpflanzen eignen ſich: Die Pelargonium⸗Geranie. Lockere Erde liebt ſie und reichlich viel Sonne, und über ein wenig Sandzuſatz in der Erde iſt ſie nicht böſe. Im Gegenteil. Aber böſe wird ſie, wenn das Wetter trübe und ſie zu reichlich be⸗ goſſen wird. Darum Vorſicht mit dem Begießen der Pe⸗ largonien bei trübem Wetter, wenn ſie gut blühen und überwintern ſollen. Die Fuchſie bevorzugt kräftige Erde, die ab und zu gedüngt wird. Die Mittagsſonne betrachtet ſie als ihren Feind, zieht einen halbſchattigen Platz einem Sonnenplatz vor. Aebellauniſch wird ſie ſofort., wenn ſie mal trocken ſteht. Aeußert ihr Uebellaunigkeit im Eingehen. Sonſt iſt ſie ſehr anſpruchslos. Die Petunie verträgt ebenſo ſtarke Sonne wie die Pelargonie, und auch die Beſchaffenheit des Erdbodens, in dem ſie ſteht, muß der Beſchaffenheit des Erdbodens gleichen, in dem die Pelargonie ſteht. Heliotropium läßt ſich nicht für alle Balkonanpflanzun⸗ gen gebrauchen. Heliotropium iſt ein Sonderling Bevorzugt die Oſt⸗Weſtſeite. Fette Erde iſt nicht angebracht, aber gute Phlox⸗Flammenblume mag nahrhafte Erde, aber mag nicht ein grelles In⸗der⸗Sonne⸗ſtehen. And auch keinen Regen. Gegen Regen muß Phlox möglichſt geſchützt werden. Hydrangea⸗Hortenſie mag ebenfalls nahrhafte Erde. Dazu noch flüſſigen Dung. Dianthus⸗Nelken aber haben eine ausgeſprochene Nei⸗ gung für lehmhaltige Erde, und ſehr dankbar blühen ſie— namentlich die Gebirgsnelken— wenn ſie ab und zu be⸗ ſpritzt werden. Begonie. Dankbare Blüher ſind die Sommerbegonien. Beſonders die Knollenbegonien. Deren Blühen iſt eine wahre Pracht! Aber ſie verlangen gebieteriſch ein wind⸗ geſchütztes Plätzchen. Eine ganze Reihe Balkonblumen ließe ſich noch nen⸗ nen. Wie Studentenblume, Salbei, Kartoffelblume uſw, Und für Ampeln folgende Rankelgewächſe: Kreſſe, Immer⸗ grün, Zimbelkraut. Tägliche liebevolle Pflege iſt aber für alle Blumen ein Haupterfordernis. Ohne tägliche liebevolle Pflege ge⸗ deiht ſelbſt die beſcheidenſte Blume nicht. Wie ſagt doch unſere warmherzige Dichterin Frida Schanz:„Wer Blumen pflanzt, der muß auch Waſſer tragen!“ Und das iſt wahr, denn dann nur wird unſer Balkon das werden, was er ſein ſoll. Ein Blumen⸗ paradies. Erika Thomy Das erſte Frühſtück beſtimmt die Tageslaune! Nach einer gut durchſchlafenen Nacht iſt für die Stim⸗ mung und die körperliche Leiſtungsfähigkeit für den begon⸗ nenen Tag nichts ſo wichtig, wie das erſte Frühſtück. Ein zierlich gedeckter, wenn möglich mit ein paar Blu⸗ men gezierter Kaffeetiſch ſtrömt Behaglichkeit aus, er gibt Gelegenheit zur Kräftigung und innerlichen Sammlung. Man muß ſich nur die Zeit nehmen, dieſe„Harmonie der Morgenſtunde“ richtig zu genießen und man wird erſtaunt ſein, wie zufrieden und geftärkt man danach an ſein Tage⸗ werk geht. Mit dem erſten Frühſtück nimmt man Mut und gute Laune in ſich auf, ſo daß ſelbſt Unannehmlich⸗ keiten im Laufe des Tages, wie ſie nie ganz zu vermeiden ſind, ihren bitteren Geſchmack verlieren. 8 Es iſt nicht damit abgetan, daß der friſch aufgebrühte Kaffee mit Milch, Brötchen und der Butter rechtzeitig auf dem Tiſch ſind, nein, das erſte Frühſtück ſoll individuelle Rückſichten nehmen. Es ſoll und muß den ſtarken. und den ſchlechten Eſſer berückſichtigen. die Bedürfniſſe des ſchwachen und unterernährten und die des zur Korpulenz neigenden Menſchen beachten. Es ſoll den Appetit anregen, das be⸗ hagliche Gefühl der Sättigung ſchaffen, aber jede träge machende Ueberfütterung vermeiden. 5 Für den unterernährten Menſchen muß man das erſte Frühſtück möglichſt nährſtoffreich geſtalten, während es beim korpulenten Menſchen darauf ankommt das Gefühl der Sättigung mit nährſtoffärmeren Nahrungsmitteln zu erzielen. Kinder erhalten ſtets ein möglichſt nahrhaftes aber leicht verdauliches Frühſtück und bei Kranken muß man die Zuſammenſtellung den Bedürfniſſen des Einzel⸗ falles anpaſſen. Das normale Frühſtück geſtaltet man nahrhafter, wenn man anſtelle der Milch z. B. Sahne wählt, anſtelle von Kaffee evtl. Schokolade mit Sahne und Eigelb zubereitet oder auch Hafer⸗ oder Mehlſuppe mit Sahne und Butter gekocht. Ein ſättigendes aber nährſtoffärmeres Frühſtück beſteht aus Kaffee oder Tee, möglichſt ohne Milch und Zucker, evtl. etwas Süßſtoff, anſtelle der Butter Marmelade oder Mus und evtl. etwas friſches Obſt, wie es die Jahres⸗ zeit bietet.„„ i Für viele Fälle bietet eine Diätſpeiſe ein ausgezeich⸗ netes erſtes Frühſtück. Sie wird bereitet aus Hafer⸗, Wei⸗ zen⸗ oder Reisflocken oder auch aus Schrotmehl. Die Flocken werden am Abend vorher mit Waſſer bedeckt und am anderen Morgen dann mit Sahne, Zitronenſaft, Zucker und geriebenem Apfel oder auch anderem Obſt gemiſcht. Anſtelle des Zuckers kann man auch Honig verwenden und nach Wunſch auch geriebene Nüſſe unter die Speiſe miſchen. Eine ſolche Diätſpeiſe iſt nahrhaft, leicht verdaulich und wird ſelbſt auch von Kranken gut vertragen. Man kann ſie kalt oder auch angewärmt genießen. Das erſte Frühſtück muß richtig temperiert ſein. Zu heiße oder zu kalte Morgengetränke erzeugen Magen⸗ erſchlaffung, ſchädigen die Zähne und Schleimhäute und begünſtigen die Entſtehung von Magengeſchwüren. Aber das Wichtigſte, das erſte Frühſtück darf nicht haſtig mit der Uhr in der Hand hinabgewürgt werden, das iſt nicht bekömmlich und erzeugt Nervoſität, die den ganzen Tag in uns nachklingt. Man ſteht lieber ein halbes Stündchen früher auf und genieße die Harmonie der Morgenſtunde in aller Ruhe, damit erweiſt man dem Körper einen viel größeren Dienſt, als mit der Viertelſtunde längerem Schlaf, der um dieſe Zeit doch nur noch leicht iſt und daher wenig erfriſcht. Namentlich Kinder gewöhne man daran, das erſte Frühſtück in behaglicher Ruhe zu verzehren. Wich⸗ tig iſt ſchließlich noch, daß man mit der Zuſammenſtellung des erſten Frühſtücks nicht eintönig wird und täglich das⸗ ſelbe auf den Tiſch bringt. Nein, auch hier iſt Abwechſ⸗ lung unentbehrlich. So hat man es ganz in der Hand ſich ſelbſt lebensfroh oder mürriſch und verdroſſen abzu⸗ ſtimmen für den Verlauf des begonnenen Tages, durch das ſo wichtige erſte Frühſtück! 9. Die Maibowle iſt in faſt allen deutſchen Gauen alt⸗ hergebrachte Tradition. Ueberall ſtellt man an ſie die Anforderung, daß ſie bekömmlich— ſüffig— billig ſei⸗ Billig: das beſagt natürlich nicht, daß ſchlechte Weine ver⸗ wendet werden ſollen, denn dann iſt ſie wieder nicht ſüffig. In der Hauptſache hängt das von der Wahl der Roh⸗ ſtoffe ab. i Am geeignetſten ſind Rhein⸗ bzw. Moſelweine. Zu einer mittleren Bowle bei nicht allzugroßem Durſt werden drei Flaſchen genommen und in ein Ton⸗ oder Glasgefäß gegeben. Der Saft einer Zitrone kommt hinzu, ſowie etwas Weinſäure. Dieſe verfeinern den Geſchmack, dürfen aber nicht durchſchmecken. Ein eben abgewelktes Bündel Wald⸗ meiſter wird zehn Minuten lang in den Wein hinein⸗ gehengt ſo, daß die Stiele nicht in den Wein kommen. Am eſten wird ein Quirl oder der Bowlelöffel über die Vitrine gelegt und der Waldmeiſter mit einem Faden daran angebunden. Je nach Geſchmack werden 6—8 Eß⸗ löffel Zucker in der Bowle aufgelöſt und erſt nach einiger Zeit abgeſchmeckt, und dann gegebenenfalls noch etwas nachgeſüßt. Bei Verwendung von Süßſtoff beſteht jedoch der Vorteil, daß die Auflöſung ſchneller und gleichmäßiger vonſtatten geht. Zum Schluß kommt dann noch eine Flaſche vorher gekühlten Selterwaſſers dazu. Der verwöhnte Feinſchmecker kann jedoch anſtatt Wald⸗ meiſter Ananas oder friſche Erdbeeren verwenden, oder gar beſſere Weinſorten nehmen. Ausgezeichnet ſchmecken übrigens auch die ſelbſtbereiteten Obſtweine oder ein 7 miſch von Obſtwein und Obſtſekt, jedoch geben dieſe leich einen Kater mit unangenehmen Kopf⸗ und Haarſchmerzen. Bei Verwendung von Früchten muß weniger geſüßt 11 5 den, als enn Waldmeiſter verwendet wird Im g 75 die Regel: lieber weniger ſüßen, als zuviel, weil 1 uckerbedürfnis beim Trinken nachläßt. Und nun: Proſt I Iser S DD e SS Se — 2 2 ——=.. CC