Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Biſcheint zäglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Beingspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n des Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Tages ⸗ und Augeigenblatt N unge igenpr 8 Die 22 1 breite mm. Zeile 3 Pfg., für Mannheim ⸗Seckenheim Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Hürdle) b 5 8 1 r 8 e 1 und Umgebung Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich i 1.3. Anz.-Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr 8 für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, 10 gunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78489. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechen heim. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— DO.-⸗A. IV. 36 1150 f ee ——— 36. Jahrgang i de 107 K Inna aner Die deutſchen Kolonialanſprüche Eine engliſche Stellungnahme „Deutſchland wünſcht ſeine Kolonien“ lautet die Ueber⸗ ſchrift eines Aufſatzes im„Evening Standard“, in dem R. H. Bruce⸗Lockart zur Kolonialfrage Stel⸗ lung nimmt. Der Verfaſſer geht davon aus, daß der Füh⸗ rer und Reichskanzler in ſeinem Friedensappell den Wunſch Deutſchlands auf Rückgabe ſeiner Kolonien be⸗ Montag, den 25. Mai 1986 10. Jahrestag des erſten Reichsparteitages in Weimar. Vor 10 Jahren fand der erſte Reichsparteitag der NSDAP. in Weimar ſtatt, nachdem der Führer im Fe⸗ bruar 1925 die Partei nach den Geſchehniſſen von Mün⸗ chen vom 9. November 1923 wieder gegründet hatte. Der damalige Parteitag, den der jetzige Reichsſtatthalter und Drei engliſche Kriegsſchiffe nach Malta Das Schlachtſchiff„Queen Elizabeth“ iſt von Gibraltar aus nach Malta weitergefahren. Es wird dort in das erſte Schlachtſchiffgeſchwader der Mittelmeerflotte eingereiht. Wie aus Alexandrien berichtet wird, haben ſich die britiſchen 55 N 3 Dao Rn 9 5 2 7 1 Kreuzer„London“ und„Devonſhire“ ebenfalls nach Malta begeben. 91 Aerger und Leberraſchung in London . t reits amtlich zum Ausdruck gebracht habe. Er führt dann Gauleiter von Thüringen, Fritz Sauckel, organiſtert hatte, Die neue italieniſche Proteſtnote an den die bekannten engliſchen Einwände gegen dieſe Forderung war ein erſter Verſuch, eine Generalprobe über die Kräfte Dölkerbund wegen der angeblichen Verwendung britiſcher e an und bemüht ſich, den deutſchen Standpunkt in der Ko⸗ abzuhalten, die nach 1923 in Deutſchland poſitiv für die Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe durch abeſſiniſche Truppen hat in lonialfrage darzulegen. völkiſche Idee eintraten. Mit dieſem Parteitag wurde ge⸗ London Aerger und einige Ueberraſchung hervorgerufen. 18 7. 5 zeigt, daß trotz der ſtaatlichen Macht und trotz aller Wider⸗[ Der der Regierung naheſtehende„Daily Telegraph“ Wenn Deutſchland der Behauptung w a i 75 e„ VVV Vʒ˖ĩk, es angeblich Aneta Ae age 155 ſtände, die die innerpolitiſche Lage ſchuf, die Bewegung ſchreibt, nach den Enthüllungen Edens im Unterhaus über Rillen ſo könne es ſich f 91 Ausführungen 155 ſüd⸗ noch vorhanden war. die Entſtehung der italieniſchen Beweisſchriftſtücke hätte 8 D 5 3* 8 2 be 7 51* o Pum- ese f afrikaniſchen Miniſterpräſidenten Hertzog berufen, der ge⸗ Damals marſchierten 48000 Männer aus dem Reiche eee e ,, ee bdoß d Anzuve fla i ie Würpigret in Weimar auf. erledigt ſeien. Unglücklicherweiſe beſtehe kein Zweifel dar⸗ 5 ſagt habe, 3. Di zuverläſſigkeit un nwuürdigkei 5 7„ 8 über, daß die Abeſſinier in großem Maße Dum⸗Dum⸗ dieſer Beſchuldigung ausreiche, um zuſammen mit allen So iſt der Anlaß zu der vom 3. bis 5. Juli d. J. ſtatt⸗[ Geſchoſſe gegen die Italiener benutzt hätten Der wirt ähnlichen Schreibereien der Kriegszeit vergeſſen und be⸗ findenden Feier des 10. Jahrestages des erſten Reichs⸗ liche elk der e e 8. 6 eines klar Die Foige der Veranſtaltungen dieſe iche Zweck der italieniſchen Note liege jedoch darin, die 5 graben zu werden. parteitages klar. Die Folge der Veranſtaltungen dieſer herkunft dieſer Geſchoſſe mit k 8 '. a a Behfagtesſeten die Taue ſichllich ite fete Einrich⸗ Herkunft dieſer Geſchoſſe mit den Namen bekannter bri⸗ 1 Deutſchland, ſo ſchreibt Bruce⸗Lockart weiter, erwidere Zehnjahresfeier, die vorausſichtlich eine jeſte. Einkich tiſcher Fabriken in Verbindung zu bringen und daran auf die Behauptung, daß die Mandate ein heiliges Treue⸗ tung für die Zukunft werden wird, iſt auf die Geſtaltung nſchließend die Vern us; N 5 di i VV e eines hiſtoriſchen Erinnerungsfeſtes abgeſtellt, bei dem ſich anſchließend die Vermutung auszuſtreuen, daß die bri⸗ „ pfand ſeien, das mit dem Zweck, den Eingeborenen eine 8 1905 2 9*. ö tiſche Regierung ihre Ausfuhr ermächtigt habe. Tatſäch⸗ ſchließt mit dem§ gute Regierung zu ſichern, ausgeübt werde, daß die Ein⸗ geborenen niemals um ihre Meinung be⸗ fragt worden ſeien, obwohl Lloyd George im Jahre 1918 eine diesbezügliche feierliche Verſicherung abgegeben habe. Zum Beweis der Volkstümlichkeit ihrer Kolonial⸗ herrſchaft würde von deutſcher Seite die Unterſtützung an⸗ geführt, die ſie während des Krieges von den Eingebore⸗ nen erhielten. Zur Frage einer Volksabſtimmung habe ſeinerzeit auch ein britiſcher Adminiſtrator aus Deutſch⸗ Oſtafrika berichtet, daß es ein Fehler ſei, anzunehmen, die Eingeborenen hätten den Wunſch, die deutſche Herrſchaft abzuwerfen. Dem Völkerbund zufolge könnten nur die⸗ jenigen Nationen ein Mandat erhalten, die fortgeſchritten genug ſeien. g Deutſchland lehne aber die Unterſtellung ab, daß es kein fortgeſchrittenes Land ſei. Bezugnehmend auf eine etwaige Rückkehr Deutſchlands nach Genf verweiſt der Verfaſſer in dieſem Zuſammenhang auch auf die deutſche Forderung nach Gleichberechtigung mit anderen fortgeſchrittenen Nationen. Weiter heißt es dann in dem Auſfſatz, daß Deutſch⸗ land zur gegebenen Zeit zur Begründung ſeiner Anſprüche den Wunſch nach einer Verſtündigung mit England aus⸗ die Männer, die ſich 1926 zum Führer bekannten und auch bis zur Machtergreifung und darüber hinaus ihm die Treue hielten, ein Stelldichein in Weimar geben werden. Mit einem Aufruf des Gauleiters wird ſoeben das Programm der Feiern veröffentlicht. Es ſieht vor: Am Freitag, den 3. Juli einen feierlichen Staatsempſang der Spitzen der Partei und des Staates im Schloß, abends eine Feſtaufführung von Richard Wagners Tannhäuſer im Deutſchen National⸗ theater. Am Sonnabend, den 4. Juli, findet dann die hiſtoriſche Tagung im Deutſchen National⸗ theater ſtatt. Weiter der hiſtoriſche Propaganda⸗ marſch durch Weimar, die hiſtoriſche Maſſenkundgebung auf dem Marktplatz und ab ameradſchaftsabend der alten Marſchteilnehmer. Der Sonntag, der 5. Juli, bringt den großen Appell der Formationen des Gaues Thüringen und der Ehrenformationen aus dem Reich im Schloßpark zu Tiefurt und am Nachmittag eine große Maſſenkundgebung der Partei im Stadion. Carl⸗Schurz⸗Ehrung Deutſch⸗amerikaniſche Gedenkfeier am Geburtshaus lich ſei die italieniſche Denkſchrift ein fein geſponnenes, aber unwahres Propagandaſtück. Die Anſchriften auf den Geſchoßliſten ſeien wohl echt geweſen, ihr Typ ſei aber ſeit Jahren nicht mehr benutzt worden. Die fraglichen Geſchoſſe ſeien vor mehreren Jahren für Jagdzwecke ge⸗ liefert worden. Von der britiſchen Waffenfabrik Imperial Che⸗ mical Induſtries wird erklärt, daß die in der ita⸗ lieniſchen Note angeführten Etiketten ſeit dem Jahre 1913 nicht mehr verwandt worden ſeien. Es ſeien niemals Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe für militäriſche Zwecke an Abeſſi⸗ nien geliefert worden. 3 0 Aushebung der italteniſchen Jugend Rom, 24. Mai. Ganz Italien feierte am Sonntag die zehnte faſchiſtiſche Aushebung der italieniſchen Jugend. 271 000 Jungfaſchiſten und 47000 jugendliche Italienerin⸗ nen aus der Jahresklaſſe 1914⸗15 leiſteten den Schwur auf den Duce und ſind damit Vollmitglieder der Partei bzw. der faſchiſtiſchen Miliz. Beſonders eindrucksvoll war die Feier in Rom, an der zum erſten Male auch eine Vertretung aus Libyen drücken und erklären werde, daß es keine habſüchtigen in Liblar. mit 1100 jugendlichen Eingeborenen teilnahm. Nach der Abſichten auf irgendeinen Teil des britiſchen Weltreiches Die Carl⸗Schurz⸗Vereinigung, deren Aufgabe es iſt, Eidesleiſtung zog die laſchiſtiſche Jugend mit klingendem habe. Im Intereſſe einer friedlichen Zuſammenarbeit beim Wiederaufbau Europas werde es der Hoffnung Ausdruck geben, daß England und Frankreich ſeine moraliſchen und rechtlichen Anſprüche auf die Rückgabe ſeiner früheren Ko⸗ lonien anerkennen werden. 5 Bruce⸗Lockart wendet zum Schluß ſeiner einge⸗ henden tellung der von Deutſchland hervorgehobenen wirtſchaftlichen des Kolonialbeſitzes zu und weis, daß man ſich über die Größe und den Ernſt des Problems, das von einem kraftvollen Deutſchland vorgebracht werde, keiner Täuſchung hingeben dürfe. Achtung vor der Perſönlichkeit Der Stkellverkreter des Führers im Neichsführerlager der 93 Den Höhepunkt des» Reichsführerlagers der Hitler⸗ jugend bildete der Beſuch des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Heß, der zu den aktiven Bann⸗ und Jung⸗ bannführern der Hitlerjugend und des Deutſchen Jungvol⸗ kes über ihre Aufgabe und Verantwortung ſprach. Er erklärte u. a., daß der Begriff der Jugend nicht un⸗ bedingt an ein junges Alter gebunden ſei. Wer einmal jung in ſeiner Jugend ſei, der bleibe jung bis an das Alter heran. Das beſte Beiſpiel dafür ſei der Führer ſelbſt. der eigentlich geiſtig einer der Jüngſten ſei. Es wäre ein ſchwe⸗ rer Fehler und ein großer Nachteil für die Nation, wollte man die Jungen, die alt an Jahren find, ausſchalten; denn ſie hätten bei ihrer geiſtigen Jugend von vornherein die Erfahrungen des Alters für ſich.. „Erziehen Sie Ihre Jungen zur Achtung vor den Kön⸗ nern, 1 5 welchen Alters, zur Achtung vor der Perſön· lichkeit, ſo rief Reichsminiſter Heß den Jugendführern zu. „Die Perſönlichkeit iſt einer der Grundpfeiler der 85 gung. Denn Perſönlichkeiten waren es, die in den Zeiten des Kampfes uns führten und die uns auch 8 no führen. Perſönlichkeilen, die bereit waren wenn nö 5 und Teufel zu verjagen, wie unſer Kamerad Julius 5 5 Pflanzen Sie Ihren Jungen die Achtung. ein 2217 e Ahnen, die Achtung vor denen, ohne die wir nicht exiſtieren wür 1. Der Stellvertreter des Führers wandte ſich nun den Aufgaben des Hitlerjungen⸗Führers zu.„Die b tung die Sie tragen, ſo ſagte er u. a., indem Sie die 5 gend unſeres Volkes heranbilden, iſt unerhört 1 5 und roß Gerade Sie wirken mit an der geiſtigen und 1 ichen Neugeſtaltung des kommenden Volkes: Sie müßf daher Ihren jungen Kameraden ſtets ein e de In ſeinen Schlußworten gedachte Reichsminiſter 1 5 dolf Heß des Führers„Wir wollen in allen Zeiten 555 bei ihm ſtehen, in der gleichen Selbſtverſtändlichkeit, in 5 bisher die Führer der Bewegung und der HJ zu ihm g ſtanden haben. 5 itgerftändli den habe in Ihre Zungen dieſe ſelbſtverſtändliche lanzen Sie e i . i daun kann es um ner Bolt nicht ſehlen. Wir die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten zu pflegen, kann in dieſen Tagen auf ihr zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand in Liblar(Reg.⸗Bez. Köln) am Ge⸗ burtshaus des großen Deutſchamerikaners, deſſen Namen die Vereinigung trägt, eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt. Die Feierſtunde erhielt ihr beſonderes Gepräge durch die Teil⸗ nahme der 45 in Deutſchland ſtudierenden amerikaniſchen Austauſchſtudenten, die zur Zeit auf Einladung der Ver⸗ einigung eine achttägige Rundreiſe durch Deutſchland machen. Der Präſident der Carl⸗Schurz⸗Vereinigung, Dr. Max Ilgner, betonte in ſeiner Feſtrede die tiefe Heimatliebe, die Carl Schurz bis zu ſeinem Tode für Deutſchland im Herzen bewahrt habe. Sein Leitmotiv ſei geweſen, die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und ſeiner Wahlheimat immer enger zu geſtalten und die Verſtändigung zwiſchen den beiden großen Ländern zu vertiefen. Deutſchland und die Vereinigten Staaten, ſo ſchloß er, haben den größten Anteil an dieſem Mann. Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Berlin, Bot⸗ ſchaftsrat Ferdinand L. Mayer, widmete dem großen Deutſchen und großen Amerikaner ehrende Worte des Ge⸗ denkens. Anſchließend wurde ein Lorbeerkranz nieder⸗ gelegt. Ein Begrüßungstelegramm von Dr. Goebbels Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an die Carl⸗Schurz⸗ Vereinigung zu ihrer 10⸗Jahres⸗Feier in Liblar a. Rhein folgendes Telegramm gerichtet:„Anläßlich Ihrer 10⸗Jah⸗ res⸗Feier wünſche ich Ihnen für weitere erfolgreiche Ar⸗ beit im Intereſſe der Feſtigung deutſch⸗amerikaniſcher politiſcher und kultureller Gemeinſchaft alles Gute.“ Der Negus fährt nach London Auf einem engliſchen Kreuzer unterwegs. London, 24. Mai. Der Negus ging in Haifa an Bord des kleinen Kreu⸗ zers„Capetown“, der ihn bis nach Gibraltar bringen wird. Von dort wird der Negus vorausſichtlich die Reiſe nach Lon⸗ don mit einem beitiſchen Handelsſchiff fortſetzen. Starkes Intereſſe erregt in Londoner Kreiſen die Frage, ob der Kaiſer ſeinem Range entſprechend in England emp⸗ fangen werden wird. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt eine Entſcheidung hierüber noch nicht gefallen. Der diplomatiſche Reiterkorreſpondent ſchreibt, die briti⸗ ſche Regierung ſei durch die Tatſache, daß es zurzeit zwei Kaiſer von Abeſſinien gebe, in keiner angenehmen Lage, ob⸗ wohl der Anſpruch des neuen Kaiſers bisher von England nicht anerkannt worden ſei. Die britiſche Regierung ſcheine keinen Wert darauf zu legen, daß die Spannung zwiſchen Großbritannien und Italien in dieſem Augenblick verſchärft werde. 5 Spiel in Begleitung von Milizformationen auf die Piazza Venezia, um Muſſolini ihre Huldigung darzubringen. Der Duce hielt eine kurze Anſprache, in der er daran erinnerte, daß der 24. Mai der Gedenktag an den Eintritt Italiens in den Weltkrieg darſtelle. Damit habe die erſte Phaſe der faſchiſtiſchen Revolution begonnen. Das Geden⸗ ken daran ſei gewaltig und mahnend zugleich.„Wir wol⸗ len,“ ſo rief er aus,„die jungen Heerſcharen der Zukunft für die Verteidigung des Imperiums vorberei⸗ ten! Beſeelt vom faſch 0 werden ſie unbeſiegbar ſein. Das iſt Gef tion, das iſt der ſtolze Wille des ganzen 9 Repolu Rätſelraten um den Außenminiſter. Die innerpolitiſche Lage Frankreichs hat durch den Be⸗ ſchluß des Vollzugsausſchuſſes der Radikalſozialiſtiſchen Partei, ſich an der kommenden Volksfrontregierung zu be⸗ teiligen, eine gewiſſe Klärung erfahren. Dagegen iſt die Frage der Beſetzung des Außenminiſteriums noch völlig offen. Herriot verharrt auf ſeiner ablehnenden Haltung und Paul⸗Boncour will Völkerbundsminiſter bleiben. Ueber die Abſichten, die Leon Blum nun verfolgt, ge⸗ hen die Meinungen auseinander. Das„Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß der Sozialiſtenführer ſich bereits an den gegenwärtigen Juſtizminiſter, den radikalſozialiſti⸗ ſchen Abgeordneten Delbos, gewandt habe, und mit ihm am 15. Juni nach Genf zur Völterbundstagung fahren werde. Andere Blätter, wie der„Jour“, glauben jedoch, daß er ſich nach der Abſage Herriots dazu entſchloſſen habe, ſelbſt die Leitung der franzöſiſchen Außenpolitik zu über⸗ nehmen. Das Organ des zukünftigen Miniſterpräſidenten, der„Populaire“, ſchweigt ſich vollkommen aus und be⸗ rührt nicht einmal die Tatſache der endgültigen Ableh⸗ nung Herriots. Aufruhr in Paläſtina Einſatz britiſcher Bombenflieger. Obwohl der Ausnahmezuſtand in Paläſtina erheblich verſchärft worden iſt, nimmt der Aufruhr in dem britiſchen Mandatsland von Tag zu Tag ernſteren Charakter an. Auf den Straßen ſüdlich von Haifa wurden mehrere von Truppen begleitete Laſtwagenzüge aus dem Hinterhalt beſchoſſen. 8 Daraufhin haben engliſche Militärflugzeuge War⸗ nungsbomben abgeworfen. Die geſamte Polizeiſtreit⸗ macht hat Befehl erhalten, in voller Kriegsausrüſtung 1 zu tun. Die Zuſammenſtöße zwiſchen Juden und Arabern haben wieder Todesopfer gefordert. In der Nähe von Tulkarm wurde ein arabiſcher Poliziſt erſchoſſen auf⸗ gefunden. In Haifa wurde gegen eine Polizeiwache eine 22 2 1 n 75 pied roß gema ä e en e. een 9er 5 5 Bombe geſchleudert, wobei 24 Perſonen verletzt wurden. hal, wir grüßen ihn dankbaren und kee 8 5 1 a 1 3 8 67 Seefeld hingerichtet Blutiger Wahlzufſammenſtoß Gchreckenstat im Wahnſinn 1 N 885 1 88 4. 8 0 8 55 Zwei Marxiſten erſchoſſen. Die Ehefrau und drei Kinder ermordet. Geſtändnis des Knabenmörders Brüſſel, 25. Mai. In Antwerpen kam es in der Nacht Mindelheim(Schwaben), 25. Mai. Eine entſetzliche Bluttat wurde in Mindelheim entdeckt. In dem in der Landsberger Straße befindlichen Haus des Otto Kehrer Eine fand man ſeine 32 Jahre alte Ehefrau und ſeine drei 0 Kinder im Alter von 6 bis zu 10 Jahren ermordet auf. eit ü Schwerin, 24. Mai. Der vom Schwurgericht in Schwe⸗ rin wegen Mordes zum Tode verurteilte Seefeld iſt am 23. Mai in Schwerin hingerichtet worden. Da ſich bei Seefeld Zweifel aufgetan hatten über ſeine beim Ankleben von Wahlplakaten zu einem blutigen Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen Werbern der„Realiſten“ und der Soziali⸗ ſten. Zwei Sozialiſten wurden durch Revolverſchüſſe getötet. Die Realiſten ſollen, wie ſie angeben, von einer zahlenmäßig mögliche Identität mit einem lommuniſtiſchen Geheim⸗ überlegenen Gruppe Antwerpener Marriſten angegriffen wor⸗ Die Tat iſt von dem 38 Jahre alten Ehemann Otto Keh⸗ geruf, agenten gleichen Namens, wurde Seefeld acht Tage vor den ſein. D 0 Realiſt, der die tödlichen Schüſſe auf ſeinen rer, wahrſcheinlich in einem Anfall von Verfolgungswahn⸗ Heide ſeiner Hinrichtung zu einer Vernehmung der Geheimen e. e hat, 1 5 5 ee ee e ante Staatspolizei überſtell. Im Zuge dieſer Vernehmung—] dat in Lüttich. Er iſt in Antwerpen wohnhaft. Die Tat wurde durch den Schwiegervater des Kehrer aue die in Bezug auf ſeine politiſche Betätigung negativ ver⸗ Ariisenthebung ſpaniſcher Richter entdeckt, der das Haus verſchloſſen vorfand. Als ihm auf Zuſt lief— legte aber Seefeld ein umfaſſendes und einge⸗ 3 5 f 5 wiederholtes Klingeln nicht geöffnet wurde, ſchöpfte er und hendes Geſtändnis ab. Die Markiſten gegen die richterliche Unabhängigkeit. Verdacht und ließ die Wohnung durch einen Schloſſer Jahr. Do ipaniſche Minz tor! 570 7 174 18 i öffne De Hi 15 end ſich ein 1 fte f 1 5 Er geſtand außer den bereits gerichtlich feſtgeſtellten Der ſpaniſche Miniſterrat beſchloß, ſämtliche Richter 1 1 1 ch bot ſich. cars enbafter An- 95 zwölf Morden eine große Anzahl weiterer Knaben⸗ der Abteilung ll des Madrider Gerichtshofes mit ſofor⸗ blick. Im Schlafzimmer fand man den ſechs Jahre alten Frau morde und Verbrechen. tiger Wirkung ihrer Aemter zu entheben. Den Anlaß zu Ae 1 1970 i und zehn Jahre alten aber . 5 5 5 8 5 dieſer Maßnahi hat die vor kurzem erfol l Tochter blutüberſtrömt in ihren Betten auf. Frau Keb 0 60 5 55 N„ G 5 die Maßnahme hat die vor kurzem erfolgte Freiſpre 2 8 95 5 0„ Kehrer 5 e FI chung zweier Offiziere gegeben, die bei der Feier des lag in einem Nebenzimmer durch Meſſerſtiche getötet, Der der 0 Abt z sten Get vorge 5 2. Mai angeblich die öffentliche Ordnung durch zwei Ehemann wurde in völlig geiſtesabweſendem Zuſt 0 haben. Er führte unter den Augen der vernehmenden Be⸗ 2 Mai angeblich die öffentliche Ordnung durch zwei it einem Kruzifir in der Hand in der Juſtand, ſugle J) 5 Schreckſchüſſe geſtört haben ſollen. mit einem Kruzifix in der Hand, in der Wohnung ange⸗ desho Giftes 5 8 Male im Experiment die Herſtellung ſeines Der Beſchluß des Miniſterrats iſt die erſte Auswir troffen. Die Ermittlungen ergaben, daß er ſeine Frau und befä 8 e Or.— 7 A 850 e Er 4 1 fre Aus 3 7„ G: 5 5 11 27 9 NN 7 7 7 2* Nach Abſchluß der Vernehmungen wurde Seefeld wie⸗ kung der von Miniſterpräſident Caſares Quiroga bei der 3 jj;. der den Behörden in Schwerin überſtellt und dort hinge-[ Parlamentseröffnung abgegebenen E lärung,„die Re⸗ 6 i Atze! gierung werde nicht dulden, daß faſchif Kraflos ausgehen“. richtet. Mit der Vollſtreckung des Todesurteils an dem zwölf⸗ 48a: altsſeinde tiſche 8 Außerdem wurde dem Parlament ein Glücklicherweiſe entging das vierte Kind, ein Mädchen Judi von 11 Jahren, dem Tod durch die Hand des Vaters, weil 7 4 5 5 Dant der Uſtree. 0. 80 zorgelegt„ S 5 es ſeit einigen Tagen bei den Großelter ohnte der fachen Mörder iſt die Menſchheit von einem Unhold be⸗ 1 1 b e 1 g FB ite freit worden, der über zahlreiche Familien unermeßliches, die gegen die Verfaſſung verſtoßen haben. Sehtoerog[wagenunglück 10 5 2 2 2 2* 2 io ogier 1511* 18183 8 ae 5* 5*. gen Us Leid gebracht hat. Wenn man es vielfach nicht begreifen 5 Die Regierung will durch dieſes Geſetz, das rückwir⸗ E chw 8 Kraffwagenm glück aus. konnte, daß mit dieſem Unmenſchen ſoviel Umſtände ge⸗ lende Kraft hat, dafür ſorgen, daß die„Beſtimmungen Drei Inſaſſen getötet. a macht worden ſind, ſo muß man ſich vor Augen halten, 521 Verfaſſung erfüllt“ werden. Auf dieſe Weiſe will die Augsburg, 24. Mai. Auf der Staatsſtraße von Augs⸗ haft. daß die Beweisführung in allen Fällen auf Grund von Volksfront nun auch den Richterſtand in ihre Abhängig:[burg nach Landsberg am Lech ereignete ſich ein ſchweres eutſch Indizien erfolgen mußte. Erſt die Zuſammenfaſſung der keit bringen und auch dielenigen Richter zur Rechenſchaft[Kraftwagenunglück. Ein mit vier Perſonen beſetzter Kraft⸗ vollkommen gleich liegenden Tatfälle ergab die Gewiß⸗ ziehen, die in den letzten Wochen mit den faſchiſtiſchen wagen des Farbenfabrikanten Finkbeiner aus Augsburg geriet ſie v heit der Täterſchaft Seefelds, an der auch ſein kalt be⸗ Staatsfeinden zu milde verfahren ſind. auf der ſchlüpfrigen Straße ins Schleudern und rannte gegen imme rechnendes Leugnen nichts ändern konnte. Die Auffaſſung g einen Baum. heilte des Gerichts über die Schuld des Mörders hat durch das 75 9 8 i Ran„ i„ Gerichts 8 Mörders 1 5 Von den vier Inſaſſen des Wagens wurde der 21jährige ergat angeſichts des Todes abgelegte volle Geſtändnis Seefels Ein Mörder Horſt Weſſels in Sicherungsberwahrung Kraftwagenfüheer Finkbeiner Pot fofort getötet, ebene h ſeine Beſtätigung gefunden. Viel Leid wäre erſpart ge⸗„Das Reichsgericht hat die Reviſion des 33jährigen] beiden Schwägerinnen Finkbeiners, die Prokuriſtin Frau Dalm ind lieben, wenn die deutſche Rechtspflege der Syſtemzeit Erwin Rückert gegen das Urteil der 20. Großen Straf⸗ aus Augsburg, ſowie Frau Goppert aus Fürth; Frau Fink⸗ ſtellt dem Verbrecher rechtzeitig das Handwerk gelegt hätte. Ein kammer des Landgerichts Berlin vom 28. Januar 1936 beiner teug ſchwere Verletzungen davon. Man Mann, der wie Seefeld 23mal wegen Sittlichkeitsverbre⸗ als offenſichtlich unbegründet verworfen.— Rückert iſt.— 5 gehe chens beſtraft und ſchließlich auf zehn Jahre ins Zucht⸗ einer der Mörder Horſt Weſſels. Er war am 14. Januar Ange haus geſchickt worden war, hätte niemals mehr auf die 1930 mit dem Mordſchützen, dem berüchtigten Ali Höh⸗ Beſchiedene Frau ſchlügt ihren Mann mit der Eiſen⸗ deſſe Menſchheit losgelaſſen werden dürfen. Die Geſetzgebung ler, in das Zimmer Horſt Weſſels eingedrungen und ſtange nieder. Der Schauplatz einer blutigen Eiferſuchts⸗ des nationlſozialiſtiſchen Staates hat die Möglichkeit ge⸗ dann geflüchtet, nachdem Höhler auf Horſt Weſſel den tragödie war das Haus Thaerſtraße 4 im Berliner Oſten. wan! ſchaffen, Gewohnheitsverbrecher durch das Mittel der Si⸗ Mordſchuß abgegeben hatte. Rückert wurde damals bald Dort ſtach der 43 Jahre alte Paul Hoffmann ſeinen ver⸗ fügt cherungsverwahrung von der Verübung weiteren Unheils gefaßt und am 26. September 1930 von dem Schwur⸗ meintlichen Nebenbuhler, den 47jährigen Fritz Berge⸗ Gute fernzuhalten und für immer aus der Volksgemeinſchaft gericht Berlin wegen gemeinſchaftlichen Totſchlages und mann, mit einem Meſſer nieder und brachte ihm lebens⸗ auszuſchließen. Darüber hinaus bleibt der Fall Seefeld wegen unbefugten Waffenbeſitzes zu einer Geſamtſtrafe gefährliche Verletzungen bei. Hoffmann ſelbſt wurde von. eine ernſte und ſtete Mahnung an die Wachſamkeit der von ſechs Jahren einem Monat Zuchthaus und fünf ſeiner geſchiedenen Frau mit einer ſchweren Eiſenſtange 8 Eltern. Jahren Ehrverluſt verurteilt. Dieſe Strafe hatte er am zu Boden geſchlagen und am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß 0 .. e e Auf Grund ſeiner zahlreichen ſein Zuſtand ebenfalls als bedenklich gilt. hat 161 ſchweren Vorſtrafen hat ihn dann die 20. Große Straf⸗ 5 i 5 0 Politiſche Rundſchau kammer zu einem gemeingefährlichen Gewohnheitsver⸗ Segelflieger Hirth verunglückt alle 15 Werbefahrt der Danziger SA. durch Deutſchland. Die brecher erklärt und gegen ihn die nachträgliche Siche⸗ Budapeſt, 24. Mai. Danziger SA. führt im Juni d. J. eine großzügige Werbe⸗ rungsverwahrung angeordnet Nachdem nunmehr das. 5 2175 2 15 0 Danziger S! hrt J. eine zügig ut Svern in ges— 9 ˖ 15 ant Sen W rth 2 l aktion für ihre Heimat durch. Ein Sturm von 95 Mann Reichsgericht die von Rückert eingelegte Reviſion verwor⸗ int 121 nen e J 0 Haft wird auf drei Laſtkraftwagen der Reichsbahn von Swine⸗ fen hat, iſt die Anordnung der Sicherungsverwahrung 1 1 1 15 51 N 5 Er 1 1705 in ein Kranken⸗ fell münde aus eine Propagandafahrt durch ganz Deutſchland des Rückert rechtskräftig geworden. fold aus 1 5 ee e 5 e Bre unternehmen. Die Abfahrt eit, ð x ßßßß haus 1 9 1„%%% Jun . 2 2 8 15 5 8 5 8 2 5 1 7 91 0 o 2 2 Juni, mit dem fahrplanmäßigen Dampfer des Seedienſtes. 2 Wie die Aerzte mitteilen, hat Hirth keinerlei lebens⸗ de Oſtpreußen ab Zoppot nach Swinemünde. Dort beginnt Rekordfahrt des„Hindenburg gefährliche Verletzungen erlitten. Er trug einen leichten Bek⸗ 50 dann der 3000 Kilometer lange Reiſeweg quer durch alle Ein I kenbruch und einen etwas ſchwereren Fußgelenkbruch davon. 855 300 m ige R in Flugzeug an Bord. 1. 5 Sein A Gaue des Reiches bis zum Bodenſee. Frankfurt a. M. 24. Mai Der verletzte Fuß wurde ſofort in Gips 12 5 5 h. . 2 5 2 a 5 3 355 emeinzuſtand kann als durchaus zufriedenſtellend angeſehen ledi Einbruchsverſuch im Schloß Starhembergs Das Luftſchiff„Hindenburg“ hat auf der Rückfahrt mit 15 Die Aerzte hoffen, daß Hirth in 10 bis 14 Tagen Aus Linz, 25. Mai. In dem Schloß Waxenberg(Mühl⸗[rund 48 Stunden einen beiſpielloſen und eindrucksvollen die Klinik wird wieder verlaſſen können. bft viertel), das dem ehemaligen Vizekanzler Starhemberg[ Flugrekord aufgeſtellt. An Bord des gufiſchiſſes befanden nal ee e e 8 a un gehört, wurde ein nächtlicher Einbruchsverſuch unternom⸗ſich 57 Paſſagiere. von denen 12 bereiks die Fahrt nach Engliſche Kampfflugzeuge bei Singapore zuſammen⸗ 10 men. Die Behörden, die von dem Plan Kenntnis erhalten Nordamerika milmachten. geſtoßen. Zwei ſogenannte Torpedobombenflugzeuge der hatten, konnten entſprechende Sicherungsmaßnahmen tref⸗ fen, durch die die Durchführung des Anſchlages vereitelt wurde. Als die Gendarmerie einſchreiten wollte, wurde auf ſie geſchoſſen. Die Gendarmen erwiderten das Feuer und töteten einen der Einbrecher, während ein zweiter ſchwer verletzt wurde. Acht an dem Einbruchsverſuch be⸗ teiligte Perſonen konnten verhaftet werden. in Singapore liegenden britiſchen Luftſtreitkräfte ſtießen B. etwa 11 Kilometer nördlich von Penang zuſammen. Vier von den fünf Inſaſſen ertranken, nur einer wurde geret⸗ ter. Durch dieſes Unglück erhöht ſich die Zahl der töd⸗ lichen Abſtürze, die die britiſchen Luftſtreitkräfte in die⸗ ſem Jahre in England und in Ueberſee zu verzeichnen haben, auf insgeſamt 37 Das Luftſchiff führte ein richtiges Flugzeug an Bord, Es gehörte einem Amerikaner, der mit ſeiner Frau und ſei⸗ nem Sohne an Bord des„Hindenburg“ die Fahrt nach Deutſchland mitmachte Nun will er einige Zeit in Europa bleiben und zu ſeinen Reiſen die eigene Maſchine benutzen, 100 der er behauptete, daß ſie das ſchnellſte Pripatflugzeug ei. beit. Aber ſie gefiel ihm wenig. Er fand ſich in dem„Ma⸗ Hannes und der Inſpektor blieben eine Weile allein. mei 3 ſchinenkram“ nicht zurecht und ſetzte ſich daher in eine Der Mann müßte entlaſſen werden, Herr Holtorf.“ Wa rei aus em ru Ecke, ſteckte die Pfeife an, und war entſchloſſen, nach zwei Hannes nagte an der Anterlippe. St Stunden zu melden, die Arbeit wäre fertig. Die Maſchi⸗„Ich bin nicht der Herr hier,“ ſagte er nachdenklich, i Roman von Paul Hain. nen ſahen ja ſowieſo blank genug aus. Er war Großknecht„er hat recht—“ Unt und kein Maſchinenreiniger. Die Leute wiſchten hier„Er iſt widerſpenſtig. Er wiegelte vielleicht andere auf. sch 22. und da ein wenig nach— im übrigen taten ſie auch nicht Er iſt immer ein Querkopf geweſen.“ hat Zwanzigſtes Kapitel. 9 80 1515 5 1 8 17 weiß. 1 5— 5 3 1 da ſelber 155 in n. Frühli— platzte Hannes herein. 5 5 entſcheiden,“ wehrte nnes ab.„Kommen Sie.“ 50 Auf e e ſich 0 0 ae Hände. Fried⸗ Jörg rauchte gelaſſen weiter. Eine Stunde war ja ſchon So blieb es für diesmal beim alten. 5 0 rich und Dagmar waren von ihrer Reiſe noch nicht zu- vorüber 5 Aber in Jörg Kunkel wirkte jene Szene nach 1 rück. Hannes dirigierte alles allein— und man folgte wil⸗„He“ Pauſe gemacht?“ Hannes Holtorf eins auswiſchen— ah, daß er doch einma üb lig ſeinen Anordnungen. Williger als dem neuen Herrn, 8 die verdammte Ruhe verlöre! 5 w. von dem jeder fühlte, daß er ein„Moderner“ war, einer, 5 blickte hier und 5 üfend umher Einer der„Ah— daß er noch nie daran gedacht. Rein ver⸗ En der nicht ſeloſt zupackte und deſſen Wiſſen aus Büchern„ Sannes blickte hier und da prüfend umher. 10 g geſſen hatte er das! Und doch— einmal hatte er es pro⸗ 11 ſtammte. Mit Hannes Holtorf war gut auskommen. Der Inſpektoren kam herein 8 unterſuchte e chte. biert. Jenes Fläſchchen, das er— der Taſche der neuen 10 hatte die praktiſchen Kenntniſſe für ſich und er machte Was haben denn die Leute hier gemacht?“. Herrin im vorigen Sommer entwendet hatte. Hatte einer m niemals viele Worte. Er griff einſach ſelbſt mit zu. in ber 0 fi, Nachläſſig hielt er die Pfeife der Katzen auf dem Vorwerk davon in einem e 1 f 1 59 1 1 1 von 9 her he auf 525 195. 5 Gernbeltet 95 Inſpektor!“ m zu trinken gegeben. Das Tier war bald darauf v etzt worden. Man konnte ihn hier beſſer gebrauchen als„Nee, mein Lieber— das erzählen Sie einem andern. Da hatte er Angſt bekommen vor dem Teu elszeug und 5 . 1 1 wollte ihn. 9 e 1 Hier iſt ein wenig„Staub gewiſcht worden. Nicht für es tief 10 feinem Kofſer verborgen. f f ge behalten. Kunkel war ein Querkopf und es war gut, einen Pfennig Oel ſehe ich. Zum Teufel— und geraucht f. 1„Hexes, die wenn man ihn immer in der Nähe hatte. wird hier—“ 8 Lieblin hündin e Viel⸗ Jörg war nicht ſonderlich erbaut über dieſe Verände⸗ Hannes ſagte ruhig: 5 leich 90 0 dag de 8 da rung geweſen. Er fühlte ſich nicht mehr ſo frei wie drau⸗„Kunkel, Sie wiſſen doch, daß oben ein Speicher iſt? 1a, 5 5 851 bt 90 ßen auf dem Vorwerk, wo er ſelbſtändiger hatte ſchalten Das Gebäude iſt nicht maſſiv. Rauchen iſt hier unter allen Er wartete mit der Ausführung einige Tage Es 5 1 0 55 walten 1 1 Aber da gab es 9 Murren. Man Umſtänden verboten. Es ſteht 9 70 22 5 auf dem Plakat.“ 5355 35 5 1 8 den Verdacht auf ihn gelenkt. Aber dan ch mußte gute Miene zum böſen Spiel machen. Jörg Kunkel wandte kaum den Kopf. es owe. 5. Auf Hannes Holtorf hatte er ja vom vorigen Sommer Es wird nicht gleich Feuer geben.“ knurcte er.„Ich Die Milchſchale für Hexe ſtand 1 75 197 5 er noch eine beſondere Wut, da ihm jener die Hanni weiß ſchon, ob ich vorſichtig bin oder nicht 8 Veranda des alten Gutshauſes und Hexe pflegte 10 chäfer— der Himmel mochte wiſſen, wo die nun ſteckte Wollen Sie nun die Pfeife ausmachen?“ Mahlzeiten ſtreng innezuhalten. in der Taſche ſei⸗ 5 — abgejagt hatte. Ueberhaupt die Holtorfs! Hannes Stirn lief rot an. Er merkte den bewußten Jörg Kunkel hatte das. in 1 rab Hannes fing manchen heimtückiſchen Blick von ihm auf. Widerſtand Kunkels. 5 8 5 ner Joppe verborgen. Am die Mittagszeit betra rſtatten. Aber er machte ſich nichts daraus. Er wunderte ſich nur im Der zögerte einen Augenblick. Dann ſchrie er wütend:. um 1 6 1 10 9 4 müſſen 5 ſtillen in ſeiner einfachen Art, wie ein Menſch ſo nachtra⸗„Ich laß mich von Ihnen nicht kommandieren. Sie ſind e ee len än Ekugang 8 1 5 55 gend ſein konnte.— nicht der Herr hier—“ Das Schälchen Milch ſtand noch gefüllt an ſeiner S 55 Es war nun ſchon Anfang Mai. Hannes verlor nicht die Ruhe. 55 Kunkel bückte ſich— einige Tropfen fielen in Die neue Saat ging auf. Arbeit gab es in Hülle und„Von Kommandieren iſt auf dem Bruchhof nie die Rede chale. 1 ö 5 Fülle Von Friedrich war ein Brief gekommen, daß er in geweſen, Jörg Kunkel. Daß Sie es wiſſen. Alſo— Sie Es ging blitzſchnell. florf in zwei Wochen mit Dagmar zurück ſein würde. Frau Holtorf wollen nicht?“ 8 Am Nachmittag begegnete er Hannes Ho war froh darüber. In Jörgs Augen blitzte es böſe..„ Wirtſchaftshof. An dieſem Tage gab es einen beſonderen Auftritt zwi⸗„Wollen! Wollen! Soviel Gerede wegen eines Nichts! e aus. 5 ſchen Hannes und Jörg 1 8 Er hatte ja ſchon ſeit lan⸗ gte 8 a 7985 denten wohl gar, ich will den Schup⸗ in de unkel— N em ſozuſagen in der Luft gelegen. pen in Brand ſtecken!“ 8 5 ö 5 N hatte beſtimmt, daß Jörg mit den ihm unter⸗ Da ſagte der Inſpektor ſcharf: e 912 5 voll en 1 iſte⸗ 20 geordneten Knechten die von Friedrich gekauften Maſchi⸗„Ihr ſeid hier nicht an der rechten Stelle, Kunkel. Geht 35 ißt 75 1 ie 11— vergiftet wor 5 nen im großen Maſchinenſchuppen aufs genaueſte nach⸗ mit Euren Leuten. Die Arbeit hier werden andere ma⸗ Org zuckte die Schultern. ſehen ſollte.. Jörg Kunkel machte ſich mit ſeinen Leuten an die Ar⸗ Jörg Kunkel ging hinaus.— N „Wie ſoll ich das wiſſen, Herr Holtorf? Ich habe zu ar⸗ beiteg und kann mich nicht um Hunde kümmern.“ Die gefährliche Hypnoſe eine Frau ſieben Jahre unter hypnotiſchem Einfluß gehalten a i Heidelberg, 23. Mai. Mit einem Fall, der ſchon tet über einem Jahr das Intereſſe der Wiſſenſchaft wach⸗ gerufen hat, hat ſich die Erweiterte Große Strafkammer Heidelberg zu befaſſen. Angeklagt iſt der frühere Polizeibe⸗ ante Franz Xaver Walter aus Lörrach, der beſchuldigt wird, eine Frau vom Jahre 1927 bis 1934 in hypnotiſchem uſtand gehalten zu haben, ſie dabei finanziell ausgenutzt Ind ſittlich mißbraucht zu haben. Zugleich mit ihm, der 37 Auhre alt iſt, hat ſich der 38jährige Karl Hermann Bodner aus Neulußheim zu verantworten, der angeklagt iſt, die Frau in Kenntnis ihres Geiſteszuſtandes mißbraucht zu haben. Die Anklage ſelbſt entwirft ein erſchreckendes Bild von der Gefährlichkeit der Hypnoſe, wenn ſie von unbe⸗ fügten Händen ausgeübt wird. Der Staatsanwalt ſtellte deshalb den Antrag auf Ausſchluß der Oeffentlichkeit wegen Hbefährdung der öffentlichen Ordnung. Der Angeklagte Wal⸗ ter war nach dem Kriege zur Polizei gegangen, bat aber nach HbArzer Zeit um ſeine Entlaſſung, um eine 22 Jahre ältere Jin heiraten zu können; verließ ſie aber nach kurzer Zeit. dann begann bei ihm eine Reihe von Verbrechen, die in der gleichen Linie liegen wie das, das ihm jetzt zur Laſt ge⸗ gt wird. Dabei gab er ſich als Arzt und Homöopath aus. ö Walter iſt bereits ſeit September 1934 in Unterſuchungs⸗ haft. Er verwahrt ſich gegen die ihm zur Laſt gelegte Tat entſchieden. Der Angeklagte lernte die Frau 1927 kennen. a Er gab ſich ihr gegenüber als Arzt aus und verſtand es, ſiee völlig unter ſeinen Einfluß zu ſtellen, er ſuggerierte ihr immer wieder Krankheiten auf, von denen er ſie dann ſelbſt heilte. Auf dieſe Weiſe verſtand er es, etwa 3000 Mark zu ergattern. J Nicht genug damit, mißbrauchte er die Frau auch noch und verkuppelte ſie mit anderen Männern. Bei der Frau gellten ſich dann Krankheitserſcheinungen ein, ſo daß ihr Mann ſich veranlaßt ſah, einen anderen Arzt zu Rate zu zehen, auf welche Weiſe das Verbrechen aufgedeckt wurde. Der Angeklagte leugnet hartnäckig, jener Mann zu ſein, unter deſſen Einfluß die Frau geſtanden habe. Es iſt noch nicht zu überſehen, ob dem Gericht ein ein⸗ wandfreier Beweis gelingen wird, denn die ganze Anklage ſttzt ſich auf die Ausſagen der Frau, die nach dem ärztlichen Hutachten als glaubwürdig zu betrachten ſind. () Iffezheim bei Raſtatt.(Zuſammenſtoß.) An der bekannten Iffezheimer Straßenkreuzung ſtießen ein mit zwei Personen beſetztes Motorrad und ein Perſonenkraftwagen zu⸗ fammen. Einer der Motorradler mußte ſchwer verletzt ins Rastatter Krankenhaus gebracht werden. Die AUrſache des Un⸗ ſalles iſt noch ungeklärt. Feldberg.(Von einem Auto erdrückt.) Ein Aöjähriger Hirkenjunge machte ſich in der Scheune eines Faſthauſes in der Nähe des Feldſees an einem dort aufge⸗ ſellten Perſonenauto zu ſchaffen. Plötzlich löſte ſich i Bremſe, wodurch das Auto in Gang geſetzt wurde. Der Junge wollte den Wagen aufhalten und wurde dabei gegen de Türe gedrückt. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Renchen.(Sturz mit dem Motorrad.) Der ledige e 555% Fautenbach kam durch ſtarkes Ausweichen nach rechts und durch Aufprall auf einen e abfluß vor der„Sonne“ mit ſeinem Motorrad zu Fall. Der junge Mann erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſonſtige innere und äußere Verletzungen. Vor 10 Jahren Brandkataſtrophe in Schönau Schönau im Wieſental, 23. Mai. Am 26. Mai dieſes Jahres jährt ſich zum zehnten Male der Tag, an welchem Schönau der Schauplatz einer Brandkatastrophe war, bei der innerhalb von zwei Stunden 24 Schwarzwaldholzhäuſer in Ache gelegt wurden und über eine Million Mark deutſches Volksvermögen verloren gegangen iſt. In der fünften Nachmittagsſtunde züngelten die Flam⸗ men aus dem Hauſe der Witwe Hiß und binnen kurzer Zeit waren vier Nachbarhäuſer in Brand. Binnen einer halben Stunde ſtanden etwa 12 große Wohnkomplere mit 24 Häuſern in Flammen. Zwei Stunden lang wütete das Element mit underminderter Stärke, ſo daß die Wehren und Löſchmann⸗ ſchaften von der näheren und weiteren Umgebung alle Mühe hatten zu verhüten, daß die Flammen auch noch auf das ehe⸗ malige Bezirksamt, das Elektrizitätswerk usw. übergriffen. 50 Familien mit insgeſamt 200 Köpfen, wurden ihrer Heim⸗ ſtätte beraubt. 1 Die Hilfe für die Brandgeſchädigten erſtreckte ſich wei über die e hinaus und auch in der Schweiz wurde eine Hilfsaktion eingeleitet. Mit großer Umſicht und Energie wurden die Vorbereitungen für den Wiederaufbau in Angriff genommen und nach etwa einem Jahre kündeten ſchmucke neue Häuser davon, daß auch dieſes Unglück durch tat⸗ kräftige Hilfe aller überwunden werden konnte. „Ja, natürlich—. Ich fragte auch nur, weil— weil 55 weil Ihr um die Mittagszeit im Hauſe waret!“ Ein Flimmern war in ſeinen Augen. 1 95 8 5 lachte rauh auf. „Un 4 ſoll ich—. 5 285 „Niemand hat 1 daß Ihr ihn vergiftet habt, Jörg Kunkel. Aber— Ihr konntet den Hund vielleicht ſchon krank geſehen haben—“ „Nein— habe ich nicht!“ 8 Ein wildes Triumphgefühl war in ihm. Alſo— war der Streich geglückt! Vielleicht ahnte Hannes— wer da⸗ hinter ſteckte. Aber er ſollte ihm die Tat nur nachweiſen! 5 würde ihm wohl ſchwerfallen. 5 „Es war mein Lieblingshund,“ ſagte Hannes leiſe. „Ein Tier weniger— was liegt ſchon daran. Wird wohl Kattengift gefreſſen haben. Wir haben ja neulich erſt welches legen müſſen.“ „Kann ſein—. Hannes wandte ſich ab. Langſam ging er davon. Ob Jörg Kunkel es getan hatte? Er glaubte es beſtimmt. Aber— nachweiſen? a Leiſe ſchüttelte er den Kopf. — auch im Bruch. Armes Tier! i Am Abend ſchaufelte Hannes Holtorf in den Garten, der vor dem Gutshaus lag, ein Grab und legte den toten und hinein. N e heißer Schmerz.— Freaturen gab es über⸗ In ſeinem Herzen war ein Zum Gedächtnis Schlageters Nächtliche Feierſtunde an ſeinem Grab. Schönau im Wieſental, 24. Mai. Zur 13. Wiederkehr des Tages, an dem der letzte Sol⸗ dat des großen Krieges und der erſte Blutzeuge des Drit⸗ ten Reiches auf der Golzheimer Heide von franzöſiſchen Kugeln durchbohrt, ſein Leben aushauchte, fand eine nächt⸗ liche Feierſtunde am Grabe Albert Leo Schlage⸗ ters ſtatt. Aus der näheren und weiteren Umgebung wa⸗ ren tauſende Volksgenoſſen zur Teilnahme erſchienen. Ein Fackelſpalier der Su und eine große Anzahl von Unifor⸗ mierten aller Parteigliederungen gaben der nächtlichen Feier, zu der Gruppenführer Ludin und der ſtellvertretende Gauleiter der Rhön ſowie der Gauſtab der NSDAP erſchie⸗ nen waren, einen feſtlichen Rabmen. Gruppenführer Ludin gab eine ergreifende Schilde⸗ rung des heldenhaften Lebens Albert Leo Schlageters. Die Schlageter⸗Feiern, ſo führte der Redner aus, haben nichts zu tun mit Haß und Chauvinismus. Sie bedeuteten nur ein Bei Bekenntnis zu Führer und ol k. Alle in Deutſchland ſeien nur von dem kiefen Wunſch beſeelt, daß auch die Nachbarn ſenſeits des Rheines erken⸗ nen mögen, daß das deutſche Volk in Frieden leben will und Kraft ſamelt zum Wiederaufbau. Regimentstag der 112er in Kehl Das ehem. 4. badiſche Infanterie⸗Regiment Prinz Wil⸗ helm Nr. 112 begeht in den Tagen vom 4. bis 6. Juli ds. Is. ſeinen 11. Regimentstag in den Mauern der Grenz⸗ ſtadt Kehl. Hier treffen ſich alte und junge Kameraden des ſtolzen Regiments aus Kriegs⸗ und Friedenszeiten. Nicht mit Anrecht wurde die Grenzſtadt am Rhein als Feſtort ge⸗ wählt, denn von jeher wurde der Rekrutenerſatz zu dieſem Re⸗ giment aus dem Hanauerland geſtellt und wer aus dem Gebiet zwiſchen den Tälern der Oos und der Schutter zur Infanterie gezogen wurde, trug meiſt die gelben Achſelklappen der 112er. Einen beſonderen Anziehungspunkt zu dieſem Re⸗ gimentstag dürfte die vorausſichtliche Teilnahme des ehe⸗ maligen Kriegsminiſters, Generalleutnant Scheuch und des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, bilden, die beide früher dem Regiment angehörten. Die Einwohnerſchaft Kehls wetteifert mit der Kameradſchaft ehem. 112er in der Vor⸗ bereitung auf dies glänzende Soldatentreffen. Die bekannte Gaſtfreundlichkeit Kehls wird ſich auch hier wieder im beſten Lichte zeigen. Samstag, den 4. Juli, iſt Empfang der aus⸗ wärtigen Kameraden; abends Großes Feſtbankett in der Stadthalle und den Feſtzelten. Sonntag iſt Große Kund⸗ gebung auf dem Exerzierplatz der ehem. Pionierkaſerne; nach⸗ mittags Großer Feſtzug und anſchließend Kameradſchafts⸗ treffen. Montag Nachfeier. Sonderzüge ſind vorgeſehen aus Mannheim, Heidelberg, Konſtanz, Baſel uſw. Anmel⸗ dungen und Auskünfte bei dem Kameradſchaftsführer Johann Hummel, Kehl, Goldſcheuerſtraße 19. Für alle ehem. 112er lautet die Parole für den 4. bis 6. Juli: Auf zum ſchönſten Regimentstag nach der Grenzſtadt Kehl! Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Vom Tode überraſcht.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Im Bahnhof Landau(Pfalz) Hauptbahnhof erlitt der Bäckermeiſter Auguſt Reither aus Dörrenbach bei Bergzabern, als er von Zug 579 aus Richtung Winden in Zug 1566 nach Bergzabern um⸗ ſteigen wollte, einen Schlaganfall, Reither war ſofort tot. Ludwigshafen.(Er wollte ſich überfahren laſ⸗ ſen.) In der Nacht begab ſich ein junger Mann auf den Bahnkörper am Roten Kreuzweg mit der Abſicht ſich von einem Zug überfahren zu laſſen. Von ſeinen beiden Bruü⸗ dern ſowie von dem dienſttuenden Schrankenwärter konnte der Lebensmüde, der angetrunken war und nur mit dem Hemd bekleidet war, von ſeinem Vorhaben abgehalten wer⸗ den. N Gchwerer Junge beim Einbruch überraſcht Bensheim, 23. Mai. In den erſten Morgenſtunden wurde in einer Bäckerei der Göringſtraße ein Einbruchs dieb⸗ ſtahl verübt. Der Täter, der in einem Zimmer bereits ein Schreibpult aufgebrochen hatte und gerade dabei war, die Tür zum Laden aufzubrechen, wurde in ſeiner Arbeit geſtört und ergriff die Flucht. Er wurde jedoch durch die ſofort ver⸗ ſtändigte Polizei verfolgt und konnte, obwohl er bereits das freie Feld erreicht hatte, noch gefaßt werden. Es handelt ſich bei dem Einbrecher um den mehrfach mit Zuchthaus vor⸗ beſtraften 47jährigen Wilhelm Lachenmaier aus München. Darmſtadt Zuchthaus für Falſchmünzer.) Vor der 1 Strafkammer hatte ſich der 50 Jahre alte Karl Fiſcher aus Darmſtadt wegen Falſchmünzerei zu ver⸗ antworten. Der Angeklagte hatte 1 Mark⸗Stücke gefälſcht und in den Verkehr gebracht. In nichtöffentlicher Sitzung wurde Fiſcher zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. Zwei Unfälle mit Todesfolge. — Kirchheim u. T., 23. Mat. In der Nähe des Bahn⸗ übergangs zwiſchen Owen und Dettingen lief ein fünf Jahre alter Knabe, der ſich in Begleitung ſeiner Eltern befand, plötz⸗ lich vom Gehweg auf die Straße, gerade in dem Augenblick, als ein Motorradfahrer vorüberfuhr. Der Knabe wurde von dem Motorrad erfaßt und geſchleift. Mit einem ſchweren Schädelbruch mußte das Kind in das Kreiskrankenhaus ver⸗ bracht werden, wo es ſeinen Verletzungen erlegen iſt. In der Nähe von Owen ſtürzte der 13 Jahre alte Richard Pfeiffer von Oberenſingen vom Fahrrad und wurde mit einem ſchweren Schädelbruch ins Kreiskrankenhaus Kirchheim eingeliefert. Dort iſt er nun ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Des Fahrens Unkundiger am Steuer. — Buchau a. J. In der Nacht ereignete ſich auf der Straße Schuſſenried—Buchau in der Kurve beim Henauhof ein Autounfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein Vertreter eines optiſchen Geſchäfts aus Stuttgart namens Kugler befand ſich mit dem Uhrmacher Wilhelm Kleiner jr. aus Buchau auf der Fahrt nach Buchau. Kugler hatte dem Kleiner der des Fahrens unkundig war, die Führung des Wagens überlaſſen. Dieſer fuhr in einer Rechtskurve in voller Geſchwindigkeit gegen einen Baum an der Straßenſeite Der Anprall war furchtbar Der ganze vordere Teil des Wagens wurde zerſtört. Kleiner ſelbſt wurde die Schädeldecke zertrümmert, ſo daß er auf der Stelle tot war. Kugler trug einen e und einen komplizier⸗ ten Unterkieferbruch davon. Das Unglück, das ſich ſchon nachts 1 Uhr ereignet hatte, wurde erſt nach drei dtunden durch einen Torfarbeiter entdeckt, der Landjäger und Arzt in Buchau alarmierte. lipken Der geſtrige Sonntag gab dem Wonnemonat wieder ſein eigentliches Gepräge. Die Temperatur ſtieg im Laufe des Tages wieder auf über 20 Grad Wärme. Der erfolgte Kaltlufteinbruch in der Wochenmitte hat ſomit wieder ſeinen Abſchluß gefunden. Anſere Wetterheiligen haben anſcheinend doch noch einen verſpäteten Beſuch abgeſtattet. Im Vordergrund ſtanden geſtern hier die ſportlichen Veranſtaltungen auf den Wöxtelwieſen. Der entſcheidende Fußballkampf der beiden Sportrivalen Ilvesheim— Seckenheim und das Handballſpiel Pfeddersheim— 98er Turner lockte weit über 1000 Beſucher nach den grünen Raſenplätzen. 5. Auf dem Mannheimer Flugplatz fand geſtern die Hauptveranſtaltung der Luftſport⸗Jugendwerbewoche ſtatt. In den Vormittagsſtunden fanden ſich über 500 Jugend⸗ liche(auch der hieſige Stadtteil war vertreten) mit ihren Segelflugmodellen ein, um an dem Wettbewerb teil⸗ zunehmen. Beſonders in den Nachmittagsſtunden fand ſich ein Maſſenbeſuch zur Flugzeug⸗ und Baſkontaufe auf dem Flugplatz ein. Miniſterpräſident Pflaumer nahm ſelbſt die Taufe des von der badiſch⸗pfälziſchen Luft⸗ hanſa Mannheim geſtifteten Ballon Baden⸗Pfalz vor und betonte beſonders, daß die hieſige Stadt eine alte Tradition mit der Luftfahrt verbinde. Nun folgte die Taufe des von den Mannheimer Schulen geſtiftetey Hochleiſtungsflugzeuges durch Landesgruppenführer Oberſt Albrecht, während Luftſportgruppenführer Schlerf die Taufe des vom„Hakenkreuzbanner“ geſtifteten Gleit⸗ flugzeuges vornahm. Im Anſchluß folgte nun der Start der beiden Ballone Baden⸗Pfalz und No Motta, die in ſüdweſtlicher Richtung in langſame Fluge dahin⸗ ſchwebten. Segelflugvorführungen ſowie der Stkart der 30 beſten Segelflug⸗Modelle beſchloſſen die fliegerſport⸗ liche Veranſtaltung. () Betr. Landeskirchenſteuer 1935. Nach Mitteilung des Landesfinanzamtes Karlscuhe wird der Satz der Landes⸗ kirchenſteuer für 1935, ſoweit er die veranlagte Einkommen⸗ ſteuer, Lohnſteuer und Kapitalertragsſteuer betrifft, von bis⸗ her 10 Prozent auf 8 Prozent geſenkt. Veranlagte Einkom⸗ menſteuerpflichtige, die ihren Einkommenſteuerbeſcheid für 1935 mit dem Satz von 10 Prozent erhalten haben, wollen dieſe Senkung des letzteren Satzes um ein Fünftel gegenüber dem im Beſcheid vermerkten Satz bei ihren Zahlungen berück⸗ ſichtigen. U Verbotene Organiſation weitergeführt. Das Schöffen⸗ gericht ſprach gegen zwölf„Ernſte Bibelforſcher“, ſechs männ⸗ liche und ſechs weibliche, wegen Weiterführung der Organiſa⸗ tion Gefängnisſtrafen von zwei bis vier Monaten aus. Die Verurteilten erhielten von einem aus Deutſchland nach Wien ausgewanderten gewiſſen Bälz Zeitungen zugeſandt, die zur Umgehung des Geſetzes mit der Aufſchrift„Anverbindlich zur Probe“ verſehen waren. Es fanden unter den Brüdern und Schweſtern— ſo nennen ſie ſich— durch„Familienbe⸗ ſuche“ gegenſeitige Ausſprachen ſtatt. Namentlich die Frauen fuhren regelmäßig an den Feſttagen zu den„Fami⸗ lienfeiern“ nach Baſel, Winterthur und Bern. Sie waren völlig geſtändig. — Kirchenſtenerbefreiung für Wehrmachtsangehör'ge. Das Badiſche Geſetz⸗ und Verordſtungsblatt(Nr. 16) enthält eine Verordnung des Miniſters des Kultus und Unterrichts zur Erhebung der Landes⸗ und Ortskirchenſteuer. In dieſer Ver⸗ ordnung wird im Einvernehmen mit den Kirchenbehörden der Evangeliſch-prokeſtantiſchen Landeskirche, der Römiſch⸗ Katholiſchen und der Altkatholiſchen Kirche beſtimmt: Alle der Wehrmacht angehörigen Perſonen, Offiziere, Unteroffi⸗ ziere, Mannſchaften und Wehrmachtsbeamte, ſind ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob ſie einer Miitärkirchengemeinde angehören oder nicht, mit Wirkung vom 1. April 1936 an im Lande Baden kirchenſteuerfrei. b Kein Gras in den Mund nehmen! In den Tagen, da ſich die Wieſen und Felder zu voller Pracht entwickeln, iſt es notwendig, auf eine Un⸗ ſitte aufmerkſam zu machen, die ſchon manchmal großes Leid im Gefolge hatte. Da wandert einer durch die prangende Natur, rupft ſich einen Gras⸗ oder Aehrenhalm ab, ſteckt ihn unbeſonnen in den Mund und kaut daran voller Luſt. Durch das Gras und noch mehr durch Getreidehalme wird jedoch der Strahlenpilz, der an den Halmen ſitzen kann, auf den Menſchen übertragen. Er äußert ſich vielleicht im Anfang nur als eine harte Geſchwulſt, etwa am Hals, und wird leicht mit einer harmloſen Krankheit verwechſelt, die als Geſchwür oder Furunkel nach außen in Erſcheinung tritt und behandelt wird. Wird die Krankheit ſofort erkannt, und zieht der Kranke auf ſchnellſtem Wege einen Arzt zu Rate, dann be⸗ ſteht die Möglichkeit, den Strahlenpilz auszuheilen. Wenn nicht, dann kann ſich trotz zahlreicher Operationen der Pilz im Körper immer weiter ausbreiten. Die Behandlung iſt immer ſehr ſchwierig und erfordert die ganze ärztliche Kunſt wie auch eine große Geduld des Kranken, da Rück⸗ fälle ſehr häufig ſind. Hebung der Verkehrsſicherheit Mehr Vorſicht, weniger Warnzeichen im Straßenverkehr! Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrsminiſter hat An⸗ ordnungen auf Grund der Reichs⸗Straßenverkehrs⸗Ord⸗ nung getroffen, die einen neuen wichtigen Schritt zur He⸗ bung der Verkehrsſicherheit, zur Förderung der gegenſeiti⸗ gen Rückſichtnahme und zur Verminderung des Lärms im Straßenverkehr bringen ſollen. Es handelt ſich zunächſt um einen Aufruf an alle Führer von Fahrzeugen, vorſichtiger zu fahren und weni⸗ ger Warnzeichen zu geben, und an alle Verkehrsteil⸗ nehmer, weniger Anlaß zum Hupen oder Klingeln zu bie⸗ ten. Nachdrücklich muß darauf hingewieſen werden, daß es vom Verhalten aller Verkehrsteilnehmer abhängt, wie⸗ viel Warnzeichen gegeben werden müſſen. Verſuche in Deutſchland und im Auslande haben ge⸗ zeigt, daß die Verminderung des Lärms im Straßenver⸗ kehr durch größere Vorſicht aller Verkehrsteilnehmer er⸗ reichbar iſt, und daß die Einſchränkung der Warnzeichen zu größerer Vorſicht zwingt. Jeder ſoll ſich ſelbſt vorſichtig verhalten, ſtatt ſich auf die Warnung der anderen zu verlaſſen. Wer ſein Fahrzeug nicht ſicher beherrſcht und nicht vorſichti Fahrer gibt nur im Notfall eichen, und dann nur kurze deutliche Zeichen. führt, hupt viel; der gute Allerlei Frühjahrskuren/ Gen Die alljährliche Frühjahrskur iſt eine der wichtigſten Säuberungsaktionen des menſchlichen Körpers. Niemand ſollte daher verſäumen, ſich einer ſolchen zu unterziehen. Es wäre gut, wenn die Hausfrau innerhalb ihrer Familie guf die Durchführung achtet. Genau ſo wie ſie zum Früh⸗ jahr alle Räume der Wohnung einer Generalreinigung unterzieht, ſollte auch der menſchliche Körper gereinigt werden. Es gibt nun Frühjahrskuren, die von außen, und ſolche, die von innen her wirken. Ratſam ſind zuſammen⸗ geſetzte Kuren. Der Anfang wird mit der Ernährung ge⸗ macht. Die Fleiſchkoſt wird allmählich eingeſchränkt, die Speiſen werden allmählich weniger gewürzt und geſalzen und an ihre Stelle treten Frühjahrsgemüſe mit natürlichen Kräutergewürzen. In erſter Linie ſind alle Gemuſe wich⸗ tig. Es iſt ſtreng darauf zu achten, daß dieſe nicht in Waſſer gekocht werden. Auch grüne Salate ſind ſehr gut. Kopfſalate, als auch Brunnenkreſſe, Gartenkreſſe, Löwen⸗ zahn, Sauerampfer, Rapunzel. An Stelle der Gewürze trete möglichſt Peterſilie, Suppengrün und Schnittlauch. Ferner ſpielt die Atmung und die Körperbewegung eine große Rolle. Hinaus in die friſche Luft, tief geatmet, ge⸗ turnt, Gymnaſtik betrieben, gewandert, dem Sport gehul⸗ digt, damit der Blutkreislauf beſchleunigt wird. Auf dieſe Weiſe werden die Schlacken im Körper ſchneller abtrans⸗ portiert und neuen Aufbauſtoffen Platz gemacht. Der Körper verdient aber auch äußere Anregung. Wöchentlich ſollten mindeſtens zwei warme Vollbäder ge⸗ nommen werden und täglich zuerſt laue, dann kältere! Duſchen mit nachfolgendem Bürſten und Frottieren des ganzen Leibes, bis die Haut gerötet iſt. Die Nerven wer⸗ den dadurch neu belebt, die Poren öffnen ſich und führen die Körperſchlacken ebenfalls ab Während dieſer Zeit ſollten Alkoholgetränke und Tabakgenuß gemieden werden und der Aufenthalt in dumpfen, rauchigen Sälen und Zim⸗ mern gleichfalls. Hinaus in die Sonne und in die ftiſche Luft! Wer es verſteht, kann ſchon Ende April braun ge⸗ brannt ſein. Es bedarf durchaus nicht eines Radikal⸗ mittels zu einer Frühjahrskur. Der angegebene Weg tut durchaus das ſeine! Kleine Höflichkeit Es gibt eine Menge dieſer kleinen Höflichkeiten, die wir unſeren Nächſten erweiſen können, um ihnen das Leben angenehmer zu machen. Wie oft ſtehen doch Leute beiſam⸗ men auf einem ſchmalen Bürgerſteig und erzählen, und ſehen über all ihrem Erzählen nicht, daß ihre Mitmenſchen um ihretwillen den Bürgerſteig verlaſſen und den Fahr⸗ weg mit ſeinen Gefahren betreten müſſen. Das iſt eine Rückſichtsloſigkeit und Mangel an Ehrfurcht vor den Rech⸗ ten unſerer Nächſten. Auch zu ſtarkes Parfümieren kann als Unhöflichkeit betrachtet werden. Es iſt für unſere Mit⸗ menſchen oft ſehr unangenehm, wenn ſie gezwungen ſind, in der Straßenbahn, in Geſellſchaft von unſerem Lieblings⸗ parfüm widerwillig zu profitieren, abgeſehen von der Tat⸗ ſache, daß ein aufdringliches Parfüm nicht vornehm iſt. Auch am Fernſprecher laſſen es manche Leute an Rück⸗ ſichtnahme und Höflichkeit fehlen. Man ſoll ſich möglichſt kurz faſſen; das Telephon iſt nicht nur für uns da, und es iſt gewiß nicht angenehm, vor einer öffentlichen Telephon⸗ zelle warten zu müſſen, bis ſie oder er da drinnen alle Neuigkeiten erzählt haben. Auch müßte man ſich die Zeit nehmen und ſich entſchuldigen, wenn man eine verkehrte Nummer angefordert hat, oder eine verkehrte Verbindung erfolgt war. Es gibt noch viele dieſer kleinen Höflichkeiten; ſie be⸗ gegnen uns täglich, aber wir ſehen ſie nicht, oder wollen ſie nicht ſehen. W. 7 Beobachtungen um einen Meiſenkaſten. Welchen Nutzen gerade die Meiſe für unſeren Obſt⸗ garten hat, iſt zur Genüge bekannt. Unermüdlich hüpft das flinke Tierchen von Aſt zu Aſt, unterſucht jedes Blatt und jede Blüte nach Raupen und ſonſtigem Ungeziefer und ſäubert ſo unſere Obſtbäume vor Schädlingen jeder Art. Es kommt jedoch der Winter, wo all dieſe Lecker⸗ biſſen verſchwinden. Die Meiſe iſt auf unſere Hilfe an⸗ gewieſen. Wir hängen Futterringe auf, halbe Nüſſe, abgekochte Speckſchwarten uſw. Wir haben unſere Freude daran, mit welcher Seiltänzergeſchicklichkeit ſie ſich ſchwe⸗ bend ihre Nahrung holen. Dieſe kleine Aufmerkſamkeit der Fütterung danken uns die Meiſen im Sommer, gar dem, der ſich die Mühe nimmt, in ſeinem Garten einen Meiſekaſten aufzuſtellen. 2 Meter von unſerem Küchenfenſter entfernt ſteht ein ſolcher, daneben ein Apfelbaum. Mit den erſten März⸗ tagen ſind die Meiſen vom Futterplatz verſchwunden. Die Sonne hat ihnen neu den Tiſch gedeckt. Tagelang iſt überhaupt keine Meiſe mehr zu ſehen. Schon beginnt man über Andankbarkeit auch bei den Vögeln zu ſchimpfen, da plötzlich eines Tages lautes Meiſengeſchrei auf dem Apfel⸗ baum. Ein Maiſenpaar ſcheint auf Wohnungsſuche zu ſein.„Ihn“, wir nennen ihn Meiſerich, erkennt man genau an dem an der Bauchſeite durchgehenden ſchwarzen Strich. Der Kaſten vor dem Fenſter iſt allem Anſchein nach als zukünftige Wohnung ins Auge gefaßt. Von allen Seiten wird er beguckt, unterſucht, die Größe des Ein⸗ ſchlupfloches ausprobiert, ſchließlich ſogar von innen inſpiziert. All dies geſchieht unter lebhaftem Gezwitſcher. Dann ſind ſie wieder verſchwunden. War die Beſichtigung nicht zufriedenſtellend ausgefallen? Doch! denn nach we⸗ nigen Tagen erſcheinen ſie wieder. Diesmal machen ſie ernſt. Der Neſtbau beginnt. und wer muß das Neſt bauen? Das Weibchen(wir haben es Lina getauft) ganz allein. Die erſten Tage ſchleppt es unermüdlich grobe Reiſer herbei. feine Würzelchen und Moos, bis ſchließlich das unter das Fenſter gelegte Fell nicht mehr ſicher iſt. Unterdeſſen hatte der Mei erich auch ſeine liebe Not. Er mußte die Lina bei jedem Flug mit lautem Geſchrei begleiten, er hatte Spatzen und andere Störenfriede in reſpektvoller Ent⸗ fernung zu halten und von Zeit zu Zeit durchs Flugloch zu kontrollieren, ob alles in Ordnung iſt oder ob gar ſchon ein Ei angekommen iſt. Außerdem muß er ſeiner Lina ab und zu ein fettes Würmchen in den Schnabel ſtecken, denn vor lauter Arbeit, findet ſie kaum Zeit. an ſich ſelbſt zu denken. Der Bau des Neſtes iſt für ſie eine ungeheure Anſtrengung. Man ſieht es ihr auch an. Ganz mitgenommen ſieht ſie aus und die Eier müſſen doch auch gelegt ſein. Endlich iſt es ſoweit, daß das Brüten beginnen kann. Auch dieſes Geſchäft verſieht die Lina allein. Es iſt für ein ſonſt ſo lebhaftes Tierchen gewiß kein Vergnügen, ſtundenlang auf dem Neſt ſitzen zu müſſen. Angſt braucht ſie indeſſen keine zu haben. Der Meiſerich iſt ihr ein guter Beſchützer. Immer und immer wieder ſind freche Spatzen und zudringliche Finken vom Apfelbaum zu vertreiben, was immer unter lautem Gekreiſch und heftigem Federſtäuben geſchieht. Eines Tages wagt ſogar ein anderes Meiſenpaar, den einige Meter entfernt aufgeſtellten, zweiten Meiſenkaſten, zwecks Beziehens, zu beſichligen. Ein zweitägiger heftiger Kampf entſpinnt ſich, der ſchließlich damit endigt, daß das fremde Meiſenpaar abzieht. Verſchiedene Male wird er auch durch Nachbars Katze in Aufruhr verſetzt. Von Zeit zu Zeit muß dann aber auch die Lina mit Nahrung verſorgt werden welche durchs Flugloch ihr in den Schnabel geſteckt wird. Ab und zu verläßt ſie jedoch auf ganz kurze Zeit das Neſt. Ein ſolcher Ausflug dauert aber nur einige Minuten. Endlich nach etwa zwei langen Wochen kann man vom Fenſter aus leiſes Piepen im Kaſten vernehmen. Die mutter, Großmutter und Tante geb. Schmitt Mannheim-Seckenheim, 25. Mai 1936. 5 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Gattin, unsere gute, treubesorgte Mutter, Schwieger Frau Hapolina Banschbach nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlversehen mit den hl. Sterb- sakramenten in ein besseres jenseits abzurufen. In tiefer Trauer: Familie Valentin Banschbach, Rektor i. R. und Angehörige. Allmählich wird das Material feiner; Brutzeit iſt zu Ende, die Jungen ſind ausgeſchlünz Damit beginnt aber für das ee eine wee auff ſtrengende Arbeit. Die Jungen müſſen gefüttert werden. Von moraens bis abends haben lie zu kun. um 10 ſtets hungrigen Schnäbel zu ſtopfen. Eines Morgen werden wir durch lautes ängſtliches Piepen alarmiert Wir eilten ans Fenſter und ſiehe da, ein junges Meis. chen ſitzt am Flugloch und betrachtet neugierig und mit piel Lärm die neue Welt. Es dauert aber auch gar nicht lange und ſchon fliegt es mutig in dieſe nelle Wel hinein bis zum Aſt des nächſten Birnbaumes. Sei erſter Flug war noch etwas unſicher. Inzwiſchen iſt auch ſchon das zweite am Flugloch erſchienen und ſitzt auch gleich auf dem nächſten Aſt. And nun kommt raſch ein nach dem andern hervor bis auf das letzte, das achte Es iſt das Neſthäkchen. Der Meiſerich und ſeine Luna fliegen ganz aufgeregt um ihre Kinderſchar herum ſchleppen Futter herbei, um die laut ſchreiende Schar zufrieden zu ſtellen. Die laute Aufregung des erſten Ausfluges hat aber auch die Katze herbeigelockt. Bei ihrem Auftauchen ertönt ein Warnruf des Meiſeri und die ganze Schar flüchtet ſich in das Geſträuch im Hintergrund des Gartens. Noch einige Tage kann man ſie dort beobachten. Das Neſt wird nicht mehr aufgeſucht, denn die Meiſe iſt bekanntlich ein Neſtflüchter. Wieviele jedoch davon in ihrer anfänglichen Umgeſchicktheit der Katze zum Opfer fallen, wer weiß? Zeitſchriften und Bücher. Burgen gen Oſten. Ueber das alte Wehrſyſtem dez Deutſchritter⸗Ordens, der Jahrhunderte hindurch den deutſchen Oſten erfolgreich gegen zahlreiche Feinde ver⸗ teidigte und dadurch vor fremden Einflüſſen bewahrte bringt das neue Heft der„Sirene“ einen reich bebil⸗ derten Aufſatz, der auch die Geſchichte des Ordens ſchildert. Das gleiche Heft veröffentlicht einen Aufruf des neuen Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, Generalleutnant von Roques, zum Jahrestag der Gründung des R am 24. Mai 1936. Es beſchäftigt ſich ferner in großen Bildberichten mit der Entwicklung der Seemächte nach der Londoner Flottenkonferenz und dem kolonialpolitiſchen Luftverkehr Frankreichs und Belgiens. Ein weiterer in⸗ tereſſanter Artikel erzählt von dem nördlichſten Dorf Amerikas, dem„Fort Yukofig“. Außerdem bringt die „Sirene“ die Fortſetzung ihrer intereſſanten Artilel⸗ reihe:„Wie kennt man Flugzeuge in der Luft?“ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 25. Mät, 20 Uhr: Miete B 23, Sondermiete B 12 und für die N teinde Mannhein 127 bis 129: Lauf ins Glück, Operette von Fred Raymond. a 5 Dienstag, 26. Mai, 20 Uhr: Für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Mannheim, Abt. 2, 119, 159, 230 bis 232, 321 bis 323, 327 bis 335, 360, 581 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Marſch der Veteranen. Schauſpiel von Friedrich Bethge. Mittwoch, 27. Mai, 20 Uhr: Miete H 24, Sonder⸗ miete H 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 46 bis 49, 111: Der Troubadour. Donnerstag, 28. Mai, 20 Uhr: Miete D 26, Sonder⸗ miete D 14: In neuer Inſzenierung: Agnes Ber⸗ nauer. Schauſpiel von Friedrich Hebbel. Freitag, 29. Mai, 20 Uhr: Miete G 23, Sondermiete G 12 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 342 bis 344: Ludwig Thoma⸗Abend: Lotktchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Er⸗ ſter Klaſſe. 5 Samstag, 30. Mai, 20 Uhr: Miete A 25, Sondermiebe A 13: Lauf ins Glück. Operette von Fred Ray⸗ mond. . Autliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Heu⸗ und Oehmdgrasverſteigerung im Luiſenpark am Mittwoch, den 27. Mai, 8 Uhr(Zuſammenkunft Ecke Renz⸗ und Hildaſtraße) und im Schloßgarten am Donnersag, den 28. Mai, 8 Uhr(Zuſammenkunft an der Sternwarte) gegen Barzahlung. Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. hetter leleidet di? Lauuili⸗ 30 wirtſchaft, Hauptſtr 68 ſtatt. Mannheim, 23. Mai 1936. Frübjahrsimpfung 1936. Die Nachſchau im Stadtteil Seckenheim findet am 26. Mai 1936, vormittags 10 Ahr in der Schlo ß⸗ Der Polizeipräſident. ſteigern: Zwangsverſteigerung. Dienstag, 26. Mai 1936, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim, Kloppenheimerſtraße 78 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ 44 Stämme Tannen und Fichtenblockware. Am 110 Ahr an der Waaghalle: 1 Schreibtiſch. Spreng, Gerichtsvollzieher. Datu Fertigleletdiuug: Waschkleider in allen Musterungen 1 evt. 2 Zimmer bummi⸗- von 5.50 Mk an. Flottes Sportkteid in allen Farben von 15.50 Mk. an Elegant geblumt. 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